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Kindermedizin tickt anders Ă„rztemagazin UKBB


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Inhaltsverzeichnis

Editorial: Kindermedizin tickt anders

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Fokus Asthma bronchiale frühzeitig erkennen Allogene Knochenmarkstransplantation – Lebensrettung für viele Pädiatrische Neurochirurgie – neues Fachgebiet am UKBB Nicht invasive Behandlung der Kielbrust „Ohne Zusammenarbeit geht gar nichts“ Interdisziplinäre Behandlung chronischer Schmerzen Forschung ohne Elfenbeinturm

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Fortbildung PaedArt – Label für interdisziplinäre Fortbildung am UKBB „Kommunikation ist sehr vielschichtig“

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Politik Conrad E. Müller: „Kinderspitäler sind Non-Profit-Organisationen“

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Impressum Herausgeber: Frehner Consulting AG, CH-9014 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 60 80, info@frehner-consulting.com; Gesamtleitung: Natal Schnetzer; Produktion und Inseratemarketing: MetroComm AG, CH-9014 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 80 50, info@­ metrocomm.ch; Chefredaktor: Dr. Stephan Ziegler; Texte: Felix Ruhl, Martina Beranek; Fotos: Eleonora Matare, Esther Wild (UKBB); Projekt­koordination UKBB: lic. phil. Martina Beranek; Beirat UKBB: Dr. med. Raoul I. Furlano; Anzeigenleitung: Ernst Niederer; Gestaltung: Béatrice Lang. Gedruckt in der Schweiz. März 2013 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des UKBB. Auflage: 3‘000 Exemplare Universitäts-Kinderspital beider Basel Spitalstrasse 33 | Postfach | CH-4056 Basel T +41 61 704 12 12 | F +41 61 704 12 13 www.ukbb.ch

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Editorial

Kindermedizin tickt anders

Liebe Leserin, lieber Leser Wie wichtig ist es wohl, dass wir für unsere Kinder eigene Spitäler haben? Wir sagen: Sehr wichtig! Und als eigenständiges Kinderspital betrachten wir es als Privileg, dass wir diese Dienstleistung für das schwächste Glied in unserer Gesellschaft nach wie vor bieten können. Denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und Kindermedizin ist nicht mit der Erwachsenenmedizin vergleichbar. Zum einen haben wir es in der Kindermedizin mit einem enorm breiten Patientenspektrum zu tun. Wir behandeln nicht nur das 400 Gramm schwere Frühgeborene, sondern auch ältere Kinder bis hin zum übergewichtigen 16-Jährigen. Jeder dieser Patienten zeichnet sich durch einen altersspezifischen Entwicklungsstand aus, der bei der Behandlung berücksichtigt werden muss: Ein neugeborenes Kind hat eine viel höhere Atem- beziehungsweise Pulsfrequenz als ein Erwachsener; das Blutvolumen eines Säuglings steht in einem komplett anderen Verhältnis zu seinem Körpergewicht als das eines 6-Jährigen; chirurgische Eingriffe an einem noch wachsenden Körper unterscheiden sich von Eingriffen an Erwachsenen etc. Zahlreiche weitere Aspekte wie Medikamentendosierungen und verwendete Operationsinstrumente müssen an das jeweilige Alter angepasst sein. Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen bedarf somit nicht nur eines grossen Fachwissens, sondern auch einer umfassenden Infrastruktur. Zum anderen betreuen wir in einem Kinderspital stets die ganze Familie mit: Eltern möchten aufgeklärt werden, bleiben oft auch nachts beim Kind und begleiten dieses während seines Spitalaufenthalts. In der Kindermedizin müssen wir nicht nur das Vertrauen der Eltern, sondern insbesondere auch das des Kindes gewinnen. Der Aufwand für die Behandlung, aber auch die Kommunikation ist somit bedeutend aufwendiger – rund 30 % mehr als in einem Erwachsenenspital. Schliesslich stehen im Zentrum jeder Therapie jeweils die langfristigen Auswirkungen auf das Leben des Kindes. Nicht zu vergessen ist, dass die Kindermedizin alle Gebiete von der Grundversorgung über präventive Massnahmen bis hin zur hoch spezialisierten Medizin umfasst. In der Pädiatrie stellen wir einen gesamtheitlichen und interdisziplinären Gedanken ins Zentrum unseres Vorgehens: Denn eine rein auf Organe oder Körperteile fokussierte Medizin würde dem Kind nicht gerecht werden. Kinder ticken anders! Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. Herzlichst Prof. Dr. med. Urs Frey, Chefarzt Pädiatrie und Ärztlicher Direktor UKBB Dr. med. Conrad E. Müller, Vorsitzender der Geschäftsleitung, Facharzt für Kinderchirurgie FMH, MBA

Prof. Dr. med. Urs Frey

Dr. med. Conrad E. Müller

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Fokus

Asthma bronchiale frühzeitig erkennen Die pneumologische BILDStudie des UKBB (Basel Infant Lung Development), unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds, geht den Ursachen des Asthmas auf den Grund.

Prof. Dr. med. Urs Frey, Chefarzt Pädiatrie, Ärztlicher Direktor urs.frey@ukbb.ch

Prof. Dr. med. Sven Schulzke, Leitender Arzt Neonatologie sven.schulzke@ukbb.ch

In der pädiatrischen Pneumologie am UKBB ist neu eine Nationalfondsstudie angelaufen, die in dieser Form bereits seit zehn Jahren unter Prof. Dr. med. Urs Frey am Inselspital in Bern durchgeführt wird. Für diese Studie wurden spezielle Untersuchungsmethoden entwickelt, um den Einfluss der Umweltbelastung auf die Lungenentwicklung bei Termin- und Frühgeborenen zu erfassen und zu dokumentieren. Manche Säuglinge sind generell empfindlicher auf Allergien und Asthma. Andere Kinder wiederum wachsen in schadstoffbelasteten Gebieten auf. Die Mechanismen, wie diese Belastungen die Entwicklung der Lunge stören und Asthma verursachen, sind noch weitgehend unbekannt. Es wird vermutet, dass Schadstoffe während und nach der Schwangerschaft die normale Lungenentwicklung stören und beeinflussen können. Dies zu klären und zu verstehen, wäre sehr wichtig, und die daraus gewonnenen Erkenntnisse könnten zukünftig einen bedeutenden Einfluss in der Medizin und der Wissenschaft, aber auch in ökonomischer Hinsicht haben. Das Ziel dieser Studie ist es, herauszufinden, wie sich die Luftschadstoffbelastung während und nach der Schwangerschaft auf die Lungenentwicklung und die Entstehung von Asthma des Säuglings auswirkt. Weiter möchten wir bei Termin- und Frühgeborenen, insbesondere bei Säuglingen mit einer Veranlagung für Asthma, die Ursachen für eine beeinträchtigte Reifung der Lunge und die Entwicklung von Asthma erforschen.

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Im Laufe der Studie werden folgende Untersuchungen vorgenommen: - Im Nabelschnurblut sucht man gezielt nach Hinweisen auf eine vererbte Empfindlichkeit auf Schadstoffe und Atemwegserkrankungen. - Im Urin wird das Ausmass der Nikotinbelastung des Kindes während der Schwangerschaft gemessen. Dazu werden die ersten Windeln des Babys gesammelt und der Urin daraus entnommen. - Die Lungenfunktion und die Lungengrösse werden beim Säugling im Alter von fünf Wochen auf dem Arm der Mutter oder im Bettchen im natürlichen Schlaf mithilfe eines speziell angepassten Lungenfunktionsgerätes gemessen. - Später, wenn die Kinder im Schulalter sind, werden sie zu einer regulären Lungenfunktionsprüfung im Kinderspital UKBB aufgeboten. - Im ersten Lebensjahr wird beim Auftreten aktueller Krankheitszeichen wie Schnupfen und Husten durch die Studienfachfrauen bei den Kindern zu Hause mit Wattestäbchen etwas Nasenschleim abgenommen. Dieser wird anschliessend auf Viren untersucht. - Ein Allergie-Hauttest bei Mutter und Kind gibt uns Auskunft über eventuelle Allergien. Wichtig ist auch, dass alle diese Untersuchungen nicht invasiv sind, also die Kinder in der Regel nicht belasten. Ausserdem wird mit Hilfe spezifischer Messmethoden und Interviews die Umweltbelastung im Lebensraum von Mutter und Kind erfasst. Durch regelmässige telefonische Interviews werden die Gesundheit, die Ernährung und der Impfplan des Kindes erfasst und dokumentiert. Die Teilnahme zahlreicher schwangerer Frauen ist für das Forschungsteam äusserst wertvoll. Schwangere und/oder Personen, die an Umweltschutz interessiert sind oder eine Familie kennen, die gerne mitmachen würde, kontaktieren uns bitte über unser Studiennatel: 079 518 44 37 oder per E-Mail: bild@ukbb.ch. Wir würden uns freuen und uns dann bei Ihnen melden.

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Fokus

Allogene Knochenmarkstransplantation – Lebensrettung für viele Patienten Die Transplantation hämatopoietischer Stammzellen ist eine etablierte Behandlungsmethode für viele angeborene oder erworbene schwere Erkrankungen des blutbildenden oder des Immunsystems, für einige angeborene Stoffwechselkrankheiten sowie als Rescue für einige solide Tumoren nach hoch dosierter Chemo- und/oder Radiotherapie.

Die Transplantation von Stammzellen ist für viele Patienten mit Erkrankungen des Knochenmarks und des Immunsystems die einzige Heilungschance.

Unter dem Begriff Stammzellentransplantation (SZT) werden Transplantationen von hämatopoietischen Stammzellen unterschiedlicher Spendertypen und Stammzellquellen (Knochenmark, peripheres Blut, Nabelschnurblut) zusammengefasst. Grundsätzliche Unterschiede gibt es zwischen der allogenen und der autologen SZT. Die hämatologischen Abläufe sind gleich: die intravenös infundierten Stammzellen finden ihren Weg zum Knochenmark des Empfängers, nehmen dort Einsitz, reifen aus und ersetzen das ursprüngliche alte hämatopoietische System. Biologisch aber besteht ein grosser Unterschied. Bei der autologen SZT werden die eigenen Stammzellen des Empfängers verabreicht; es gibt im Prinzip keine Abstossung und keine Graft versus Host (GvH)Krankheit; transplantationsbedingte Morbidität und Mortalität sind relativ gering. Ein geringes Risiko besteht dagegen aber immer, dass unerwünschte residuelle Leukämie- oder Tumorzellen dem Patienten zurückinfundiert werden.

Prof. Dr. med. Nicolas von der Weid, Leitender Arzt Hämatologie/Onkologie nicolas.vonderweid@ukbb.ch

Am UKBB wurden in den letzten zehn Jahren im Schnitt jährlich zehn Kinder und Jugendliche autolog oder allogen transplantiert. Zusammen mit der Aktivität am Unispital ist somit das SZTZentrum Basel das zweitgrösste in der Schweiz. Die Behandlung der Tumoren des Zentralnervensystems: eine interdisziplinäre Herausforderung ZNS-Tumore sind die häufigsten soliden Tumore im Kindesalter und machen etwa 20-25 % aller bösartigen Krebserkrankungen in dieser Altersgruppe aus. Für die gesamte Schweiz sind es aber nur ca. 40 bis 50 Fälle pro Jahr. Die erfolgreiche Behandlung maligner Hirntumoren braucht eine sehr enge und perfekte Mitarbeit mindestens dreier Spezialisten: des pädiatrischen Neurochirurgen, des Kinderonkologen und des Radiotherapeuten. Dazu sind aber noch der pädiatrische Neuropathologe, der Kinderneurologe und ein komplettes Rehabilitationsteam (Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie, Spitalpädagogik, Sozialdienst, usw.) absolut unabdingbar. Auch nach Therapieende ist eine jahrelange Nachsorge wegen der hohen Rate an behandlungsinduzierten Spätfolgen notwendig; hier spielen neben dem Kinderonkologen noch der Kinderendokrinologe und die Neurorehabilitationsspezialisten eine zentrale Rolle. Das UKBB ist im Moment das einzige universitäre Kinderspital der Schweiz, welches über einen voll ausgebildeten pädiatrischen Neurochirurgen verfügt. Im Raum Nordwest- und Zentralschweiz (BS/BL/JU/LU) gibt es ein qualitativ hochstehendes Kompetenznetzwerk im Bereich der Kinderneurochirurgie dank einer ausgezeichneten Kooperation mit einem im Kinderspital Luzern arbeiten-

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den pädiatrischen Neurochirurgen. Es werden gemeinsame Tumorboards und ambulante Sprechstunden geführt, was eine optimale Versorgungsqualität dieser Kinder und Jugendlichen in diesem Teil der Schweiz sichert. Nachsorge von Krebs-Survivors: eine Pflicht für die Kinderonkologie? Heutzutage werden ca. 80 % aller Kinder und Jugendlichen mit Krebs dank intensiven multimodalen Therapien geheilt. In der Schweiz sind schon heute mehr als 3500 junge Erwachsene mit Status nach Krebserkrankung im Kindesalter (sogenannte Survivors) bekannt. Wir wissen, dass etwa zwei Drittel dieser Menschen an chronischen Spätfolgen der Krankheit oder deren Therapie leiden oder leiden werden. Es ist somit unabdingbar, diesen Survivors eine strukturierte, wenn auch individualisierte Nachfolge anzubieten. In Basel wird ab nächstem Jahr eine Langzeitsprechstunde für diese jungen Menschen im Rahmen eines Forschungsprogramms angeboten werden.

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Knochen- und Weichteiltumore: hochspezialisierte Medizin interdisziplinär bei Jung und Alt Mit Gründung des Knochen- und Weichteiltumorzentrums der Universität Basel (KWUB) im Jahr 2005 werden Sarkompatienten aller Altersgruppen in einer hochqualifizierten Institution am UKBB regelmässig interdisziplinär besprochen und entsprechend behandelt. Im KWUB können Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Tumoren am Bewegungsapparat im Sinne der hochspezialisierten Medizin (HSM) optimal behandelt werden. Der kontinuierliche Aufbau- und Ausbauprozess lässt unseren Patienten den neusten Erkenntnisstand und die modernsten operativen Therapien zukommen und sie durch die Krankheit begleiten. Dabei werden auch Patienten von auswärtigen Kliniken und Praxen aus den Kantonen Aarau, Solothurn, Jura, Luzern, Tessin sowie aus der Region Südbaden (D) zugewiesen, besprochen und interdisziplinär behandelt. Seit 2009 ist das KWUB europaweit eines von bislang nur vier von der internationalen Arbeitsgemeinschaft Knochentumoren (AGKT) anerkanntes interdisziplinäres Behandlungszentrum und das einzige in der Schweiz.

PD Dr. med. Andreas Krieg, Leitender Arzt Orthopädie andreas.krieg@ukbb.ch

Interdisziplinäres Knochen- und Weichteil-Tumorzentrum der Universität Basel (KWUB)

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Fokus

Pädiatrische Neurochirurgie – neues Fachgebiet am UKBB

Seit etwas mehr als einem Jahr existiert am UKBB in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Basel ein Lehrstuhl für Pädiatrische Neurochirurgie.

Die Basler Neurochirurgie hat bereits eine lange Tradition einer Subspezialität der Kinderneurochirurgie. Es ist dies der erste Lehrstuhl für Kinderneurochirurgie in der deutschsprachigen Schweiz. Das UKBB bietet eine ganzheitliche Betreuung der Kinder mit neurochirurgischen Krankheiten in interdisziplinären Sprechstunden an. Spezifisch behandeln wir Kinder mit Hirntumoren, Hydrozephalus, Kraniosynostosen, Epilepsie, Chiari Malformationen, spinalen Dysraphien (Myelomeningocelen MMC), Tethered cord-Syndrom und Spastizität.

Prof. Dr. med. Raphael Guzman ist Extraordinarius für Pädiatrische Neurochirurgie. Seine Ausbildung führte ihn über Bern und die Stanford University ans Hôpital Necker in Paris. Nach seiner Subspezialisierung war er Leitender Arzt für Pädiatrische Neurochirurgie am Lucile Packard Children’s

Nach den Leukämien sind die ZNS-Tumoren die zweithäufigste onkologische Problematik bei Kindern. Wir haben am UKBB ein interdisziplinäres pädiatrisches Neurotumorboard, wo die Behandlung der betroffenen Kinder besprochen wird. Ein weiteres wichtiges Gebiet der Kinderneurochirurgie ist die Hydrozephalus-Behandlung. Wir betreuen Kinder vom Frühgeborenen bis hin zum Adoleszenten mit modernen Methoden, welche auch minimal-invasive neuroendoskopische Eingriffe beinhalten. Hier besteht am UKBB eine enge Zusammenarbeit zwischen den Neuropädiatern sowie der Kinderneurochirurgie. Wir bieten eine interdisziplinäre Kraniosynostose-Sprechstunde an. Alle Fälle werden in Kollaboration mit den Schädel-Kiefer-Gesichts-Chirurgen und auch in Zusammenarbeit mit internen und externen Kinderchirurgen besprochen.

Hospital in Kalifornien. In seiner Forschung beschäftigt er sich unter anderem mit der chirurgischen Behandlung kranieller Malformationen und der

Ein weiteres Spezialgebiet sind die spinalen Dysraphien, welche ein breites Spektrum von Pathologien umfassen inklusive MMC, komplexe spinale Lipome mit einhergehendem Tethered cordSyndrom. Während einer spezialisierten MMC-Sprechstunde können die Kinder gleichzeitig vom Neurologen, Orthopäden, Urologen, Physiotherapeuten und Neurochirurgen beurteilt werden.

neuroendoskopischen Therapie des Hydrozephalus. raphael.guzman@ukbb.ch

Ausbau „in house“ Im Rahmen unseres Head and Spine Centers bieten wir neben der MMC- auch eine TonusSprechstunde an, welche sich mit dem Problem der Spastik-Behandlung beschäftigt. Prof. Dr. med. Reinald Brunner (Neuroorthopädie) und Prof. Dr. med. Peter Weber (Neuropädiatrie) haben dieses Spezialgebiet über viele Jahre aufgebaut und das UKBB zu einem Kompetenzzentrum gemacht. Zusammen mit Prof. Dr. med. Carol Hasler werden Kinder mit komplexen Skoliosen beurteilt und behandelt. Die Anstellung eines pädiatrischen Neurochirurgen am UKBB hat es ermöglicht, diese spezialisierten interdisziplinären Sprechstunden „in house“ weiter auszubauen. Das Gebiet der Pädiatrischen Neurochirurgie wird von Prof. Dr. med. Raphael Guzman geleitet und zusammen mit Prof. Dr. med. Luigi Mariani, Chefarzt der Neurochirurgischen Klinik, rund um die Uhr abgedeckt.

Prof. Dr. med. Raphael Guzman leitet die pädiatrische Neurochirurgie am UKBB.

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Fokus

Nicht invasive Behandlung der Kielbrust

Die Kielbrust (Hühnerbrust, lat. Pectus carinatum) ist nach der Trichterbrust die zweithäufigste angeborene Deformität der vorderen Thoraxwand im Kindesalter. Sie ist durch eine kielförmige Vorwölbung des Brustbeines gekennzeichnet. Ihre Inzidenz liegt bei etwa 0.6 %. Jungen sind dreimal häufiger betroffen als Mädchen. Die Ursache ist unklar.

Die Dynamische Kompressionsbehandlung trägt dazu bei, Operationen zu vermeiden.

Dr. med. Sergio Sesia, Oberarzt

Die Deformität ist bei Geburt selten sichtbar und entwickelt sich erst während der Pubertät. Eine Assoziation mit gehäuften Atemwegsinfektionen, einer erhöhten Asthmainzidenz und Skoliose ist beschrieben. Teilweise klagt der Patient über Schmerzen im Bereich der Vorwölbung. Das Schlafen auf dem Bauch bereitet Schmerzen oder ist gar unmöglich. Insbesondere kann die Kielbrust zu einem psychisch belastenden ästhetischen Problem werden. Die Behandlung kann chirurgisch offen (Technik nach Ravitch) oder minimal-invasiv (Technik nach Abramson) oder aber nicht invasiv per Kompression erfolgen. Seit etwa zehn Jahren existiert ein dynamisches Kompressionssystem (DCS), welches hauptsächlich in Argentinien und den USA angewendet wird.

Kinderchirurgie sergio.sesia@ukbb.ch

Therapie durch regulierbaren Druck Das DCS wird gemäss den Massen der Deformität und des Patiententhorax hergestellt. Es lässt sich dem weiteren Körperwachstum anpassen. Dank eines digitalen Messgerätes kann der Arzt den Korrektur- (erforderlicher Druck, um die Vorwölbung vollständig zu korrigieren) und den Therapiedruck (Druck während der täglichen Applikation) bestimmen und beliebig verändern. Druckstellen auf der Haut durch zu hohe Drücke werden so vermieden. Das DCS wird tagsüber getragen, kann aber auch nachts angelegt werden. Der Korrekturdruck erlaubt eine Aussage zur Therapie­ dauer, die im Durchschnitt zwischen drei und sechs Monaten liegt. Das DCS kann in jedem Alter angewendet werden, die Therapiedauer ist dann aufgrund der mit dem Alter fortschreitenden Thoraxsteifheit entsprechend länger. Gegenüber herkömmlichen Pelotten lässt sich beim DCS der Druck an das Körperwachstum anpassen, um den Tragekomfort zu optimieren und den Therapieerfolg zu gewährleisten. Bei über 98 % der behandelten Kielbrustpatienten in Argentinien war diese Behandlungsmethode erfolgreich. Eine für den Patienten sicher aufwendigere chirurgische Intervention konnte so vermieden werden. Erstmalig schweizweit wird das DCS von der Abteilung Kinderchirurgie am UKBB angeboten. Die Beratung erfolgt im Rahmen der Spezialsprechstunde für Thoraxwanddeformitäten, geleitet von Dr. med. Sergio Sesia und PD Dr. med. Frank-Martin Häcker.

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Fokus

„Ohne interdisziplinäre Zusammenarbeit geht gar nichts“ Caroline Stade (MAS), Leiterin Pflegedienst, erläutert das breite Spektrum der Pflege von Kindern und Jugendlichen und welche Ausbildungen hinter dem differenzierten pflegerischen Wissen stecken. caroline.stade@ukbb.ch

Früher gab es nur die Kinderkrankenschwester. Der Pflegeberuf hat in den letzten Jahren dagegen eine grosse Professionalisierung und Spezialisierung erfahren. Welche Kompetenzen bringen Pflegefachpersonen heute mit, was hat sich verändert? Stade: Grundsätzlich bieten wir immer noch die Spezialisierung im Schwerpunkt KJFF (Kind Jugend Familie Frau) bei der HF Ausbildung an – selbstverständlich mit den Kompetenzen, die es braucht, um als Pflegefachperson Kinder und Jugendliche kompetent zu betreuen. Die ganze Bildungssystematik hat sich in den letzten Jahren verändert. Mit der Grundausbildung Fachfrau, Fachmann Gesundheit gibt sie Jugendlichen nach der obligatorischen Schule die Möglichkeit, in einem Pflegeberuf eine Lehre mit einem eidgenössischen Fähigkeitsausweis zu absolvieren. Diese kann mit Berufsmatur gemacht werden. Nach der FAGE-Ausbildung kann in der Tertiärstufe die Höhere Fachausbildung zur diplomierten Pflegefachperson gemacht werden. Das Diplom als Pflegefachperson berechtigt dazu, überall eine Stelle als dipl. Pflegefachperson anzunehmen, auch wenn der Schwerpunkt nicht bei KJFF gemacht wurde, sondern z. B. im Scherpunkt psychisch kranke Menschen. Bei einem solchen Abschluss verlängert sich die Einarbeitungszeit im UKBB um mindestens ein halbes Jahr. Es gibt insgesamt vier Schwerpunkte (KJFF, akut Kranke, chronisch Kranke und psychisch Kranke). Welche beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten hat eine Pflegefachperson? Stade: Die diplomierten Pflegefachpersonen haben die Möglichkeit, nach dem Diplom und mindestens zwei Jahren Berufserfahrung einen Bachelor oder einen Masterabschluss in Pflege zu machen. Der Masterabschluss ist eine grosse Auszeichnung und befähigt die Pflegenden, als „Advanced Nurse“ zu arbeiten und selbstständig Patienten zu betreuen. Wir kennen die Advanced Nurse leider noch nicht so gut, aber in angelsächsischen Ländern hat sich die advanced nurse

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etabliert. Sie steht überhaupt nicht in Konkurrenz zum Arzt, sondern kann selbstständig arbeiten (und abrechnen) oder Vorarbeiten machen, z.B. einfache Fälle betreuen, in einer speziellen Wundsprechstunde, in der Diabetesberatung, als Still-/Laktationsberaterin oder bei der Betreuung von chronisch kranken Kindern. Nach dem Masterabschluss kann im Bereich Pädiatriepflege mit einem PhD doktoriert werden. In der Schweiz sind mehrere Personen auf dem Weg dorthin; das ist für die Pädiatriepflege eine neue Entwicklung. Im Weiteren werden Nachdiplomstudiengänge angeboten (sog. NDS) in den Bereichen: Intensivpflege Pädiatrie, Notfallpflege Pädiatrie und Anästhesiepflege. Und nicht zu vergessen unser Engagement im Bereich der Berufsbildung. Unsere Berufsbildnerinnen begleiten die FAGE und HF in der Ausbildung und sichern das Erreichen des Lehrplanes und der Kompetenznachweise. Wie funktioniert die Arbeitsteilung zwischen den Pflegefachpersonen und den Fachangestellten Gesundheit (FAGE) und welche Vorteile bietet dies für den Spitalbetrieb? Stade: Die Arbeitsteilung hat einen fliessenden Übergang mit vielen Vorteilen, denn FAGE und HF arbeiten Hand in Hand. Der grösste Unterschied ist, dass die FAGE keine komplexen Patientensituationen betreuen darf und keine komplexe Pflegeplanung, auch keine Eintrittsgespräche mit dem Kind und/oder den Eltern, macht. Im medizintechnischen Bereich sind sie aber völlig gleichberechtigt. Bei uns im UKBB sind die FAGE eher in Routineabläufe involviert. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres Pflegeteams und unterstützen die diplomierten Pflegefachpersonen im Alltag und bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die FAGE nach der Prüfung in die HF Ausbildung gehen und einen Tertiärabschluss machen kann. Eine FAGE, die eine HF Ausbildung macht, hat fünf Jahre Berufserfahrung, ist sozialisiert im Arbeitsumfeld Kinder- und Jugendmedizin und hat hervorragende Kenntnisse in der Pflege von Kindern und Jugendlichen. Welche weiteren Entwicklungsschritte sehen Sie in der pädiatrischen Pflege? Stade: Wir brauchen die Fachvertiefung im praktischen Alltag, denn die spezifische Ausbildung findet in der Praxis statt. Eine schweizerisch anerkannte Berufsprüfung mit Fachvertiefung in Kinder- und Jugendpflege für FAGE ist in Diskussion. Ebenso die Berufsprüfung im tertiären Bereich nach der HF Ausbildung (z.B. Nephrologie Pflege, Onkologiepflege oder Neonatologie). Die spezifische Ausbildung muss innerbetrieblich passieren. Die FAGE sind drei Jahre im gleichen Setting bei uns im UKBB und das sind die besten Voraussetzungen für eine spezielle Fachvertiefung. Der Gap vom generellen Wissen zur Fachvertiefung – zum Beispiel Neonatologie – muss uns gelingen. Wir kämpfen auch für eine Ausnahmeregelung wegen der Anerkennung von ausländischen Diplomen. Wir haben viele Gesundheits- und Kinderkrankenschwestern aus Deutschland, die keine Anerkennung bekommen, sehr fachkompetent sind und ohne Anerkennung zu NDS nicht zugelassen sind.

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Fokus

Interdisziplinäre Behandlung chronischer Schmerzen am UKBB Seit rund einem Jahr findet am UKBB einmal wöchentlich eine interdisziplinäre Schmerzsprechstunde statt.

Die interdisziplinäre Schmerzsprechstunde richtet sich an Kinder und Jugendliche mit chronischen Schmerzen und wird in Zusammenarbeit mit dem Departement Anästhesie des Universitätsspitals Basel, der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik Basel (KJPK) und der Kinder- und Jugendpsychiatrie Basel-Landschaft realisiert. Das Konzept dieser Sprechstunde lehnt sich an Erfahrungen des Deutschen Kinderschmerzzentrums in Datteln (D) an.

Prof. Dr. med. Carol Hasler, Chefarzt Orthopädie carolclaudius.hasler@ukbb.ch

PD Dr. med. Wilhelm Ruppen, Leitender Arzt Schmerztherapie

In den letzten Jahren wurden bei verschiedenen Anlaufstellen – insbesondere aber in der Wirbelsäulensprechstunde von Prof. Dr. med. Carol Hasler – zunehmend jüngere Patienten mit einer chronischen Schmerzsymptomatik (vor allem Rücken, aber auch Kopf und Bauch) vorstellig. Da den Betroffenen oft nur ungenügend nachhaltig geholfen werden konnte, entstand auf mehreren Seiten der Wunsch einer Spezialsprechstunde für Kinder und Jugendliche. Es wuchs die Überzeugung, dass zur Unterstützung betroffener Patienten ein neuer Behandlungsansatz gesucht werden müsse. Nach entsprechenden Recherchen besuchte eine kleine Gruppe interessierter Fachpersonen das bestens etablierte Kinderschmerzzentrum in Datteln. Das deutsche Modell überzeugte die Basler und bot hilfreiche Inputs für die interdisziplinäre Schmerzsprechstunde für Kinder und Jugendliche im UKBB, die im Herbst 2011 startete.

USB wruppen@uhbs.ch

Dr. med. Karin Trübel, Ärztliche Leitung Poliklinik KJPK karin.truebel@upkbs.ch

Cornelia Neuhaus (MPTSc) und Christine Wondrusch, Leitung Therapien UKBB cornelia.neuhaus@ukbb.ch

Besserer Umgang mit dem Schmerz Patienten mit chronischen Schmerzen erfahren einen hohen Leidensdruck und erleben manchmal erhebliche Einschränkungen im Alltag. Die interdisziplinäre Schmerzsprechstunde am UKBB will

christine.wondrusch@ukbb.ch

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den Betroffenen zunächst die Zusammenhänge und Einflüsse von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren auf die Entstehung und Aufrechterhaltung von Schmerzen näher bringen und schliesslich einen besseren Umgang mit dem Schmerz vermitteln. Um möglichst alle Facetten berücksichtigen zu können, wird die Schmerzsprechstunde für Kinder und Jugendliche interdisziplinär durchgeführt: Schmerztherapeuten der Anästhesiologie des Universitätsspitals Basel, Psychologinnen und Ärztinnen der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik Basel-Stadt (KJPK), der Kinder- und Jugendpsychiatrie Basel-Landschaft und Physiotherapeutinnen des UKBB arbeiten Hand in Hand. Funktionen normalisieren Aufgrund eines ersten, rund zwei Stunden dauernden Gesprächs mit dem Patienten empfehlen zwei Fachpersonen der Anästhesie und der Kinder- und Jugendpsychiatrie einen Behandlungsplan. Dieser setzt sich aus somatisch-schmerztherapeutischen (im Universitätsspital Basel), psychologisch-psychiatrischen (in kinder- und jugendpsychiatrischen Institutionen) und physiotherapeutischen (im UKBB) Therapieformen zusammen. Die Gewichtung und Frequenz dieser Elemente kann variieren und trägt der individuellen Situation des Betroffenen Rechnung. Speziell an der Basler Schmerzsprechstunde ist die Involvierung der Physiotherapie. Deren Ziel ist es, den Patienten trotz Schmerzen in einen funktionierenden Alltag zurück zu führen. Der Betroffene lernt, mit dem Schmerz umzugehen und seine körperlichen Funktionen wieder zu erlangen.

Rund 30 Kinder und Jugendliche konnten 2012 die interdisziplinäre Schmerzsprechstunde am UKBB in Anspruch nehmen.

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Prof. Dr. med. Carol Hasler, Chefarzt Orthopädie carolclaudius.hasler@ukbb.ch

PD Dr. med. Andreas Krieg, Leitender Arzt Orthopädie

Translationale Forschung ist ein Grundstein für die Kinderorthopädie heute und in Zukunft. Wir sind überzeugt, aus der Anatomie auch die Funktionen des Bewegungsapparates zu kennen. Dabei ist uns nicht bewusst, wie wir Schwerkraft und Massenträgheit für eine energiesparende und effiziente Bewegung nutzen. Die instrumentierte Ganganalyse liefert die notwendigen Daten für den Einblick in die Biomechanik. Bei Gangstörungen bleibt es aber schwierig, zwischen Kompensation und Krankheit zu unterscheiden. Hier helfen roboterartige biomechanische Modelle. Patienten mit Hemiparese aufgrund einer einseitigen Hirnschädigung leiden an Muskelschwäche und Spastizität auf einer Körperseite. Typischerweise steht ein Patient mit Hemiparese spitzfüssig mit gebeugtem Knie und Fehlstellung in der Hüfte (vgl. rechts). Alles wird auf die Spastizität zurückgeführt, und entsprechend werden alle Gelenkniveaus behandelt. Im einfachen Fall bedeutet dies neben Schienenbehandlungen Botulinumtoxin-Injektionen in Muskeln an Fuss, Knie und Hüfte, im komplexen Fall operative Korrekturen. Oft findet sich jedoch die Spastizität nur im Fuss, was die Deformitäten an Knie und Hüfte eigentlich nicht erklärt.

andreas.krieg@ukbb.ch

Wir haben diese Frage an einem Modell aus 13 festen, gelenkig verbundenen Körpern, die von Federn und Dämpfern überbrückt werden, welche die Muskeln darstellen (C. Frigo, Politecnico, Mailand), untersucht. Es erlaubt, auszutesten, wie sich die Aktivität eines einzelnen Muskels auf das gesamte System auswirkt. Mit Bodenwiderstand, welcher die Belastung und damit die Schwerkraft imitiert, bewirkt das Anspannen des M. Soleus allein auch die Fehlstellung der Hüfte. Die Spitzfüssigkeit allein genügt also, die für eine Hemiparese typische Haltung zu erklären. Wir konnten die Ergebnisse des Modells anschliessend an unseren Patienten bestätigen. Als therapeutische Konsequenz sind Knie- und Hüftdeformitäten bei Hemiparese vermeidbar. Voraussetzung ist das Erreichen einer normalen Abrollbewegung von der Ferse zu den Zehen. Seit dieser Erkenntnis versorgen wir unsere Patienten konsequent mit Unterschenkelschienen. Im Alter um elf Jahre können wir durch eine operative Fusskorrektur den Patienten von Unterschenkelschienen befreien, und Korrekturen an Hüfte und Knie können wir den Patienten ersparen.

Abb. 3

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Neuartige biomechanische Verfahren Leider sind die Methoden der instrumentierten Ganganalyse bisher nicht an der Wirbelsäule anwendbar. Die mehrgliedrige biomechanische Komplexität unseres Achsenorgans und die Schwierigkeit, zuverlässig nicht-invasive Marker zu platzieren, verunmöglichen es bisher, intervertebrale Bewegungen und Kräfte zu messen. Dies wäre zur Entwicklung neuartiger Implantate und Operationsmethoden zur Korrektur von deformierenden Wachstumsstörungen notwendig, welche im Gegensatz zu den aktuellen versteifenden Verfahren (Fusionen, Spondylodesen) darauf zielen, die Beweglichkeit zu erhalten. Als Weiterentwicklung der bisherigen einfachen präoperativen Röntgenaufnahmen zur Evaluation der Beweglichkeit (Bending-Aufnahmen), wo die Patienten mit unbekannten Kräften entgegen ihrer Krümmung gebogen und geröntgt werden, haben wir ein sogenanntes Traktionsverfahren entwickelt (Abb. 3): Dabei wird über eine Kopf-Kinnhalterung eine Kraft eingeleitet, die über Messung in der Bodenplattform geregelt wird. Röntgenbilder in zwei Ebenen mit und ohne Traktion erlauben semiquantitative Aussagen über die Kraft-Beweglichkeitsbeziehung. Diese Daten werden mit invasiven Messungen während Wirbelsäulenoperation (Abb. 4) korreliert: Motorisierte Elemente lenken mit definierter Kraft und Auslenkung die Pedikelschrauben in einem Wirbelsegment. Die resultierende intervertebrale Bewegung wird navigiert registriert. Die generierten Datensätze lassen die Berechnung der segmentalen Steifheit im eng physikalischen Sinn zu. Die Korrelation zwischen invasiven und nicht-invasiven Messungen wird künftig eine patientenspezifische präoperative, auf validen biomechanischen Daten basierende strategische Planung der operativen Wirbelsäulenkorrektur erlauben. Mehr Sicherheit für die Patienten In der onkologischen Orthopädie suchen wir einen langfristigen Lösungsweg für die Rekonstruktion von tumorbedingten Defekten am Becken. Wir haben uns hier in der biomechanischen Analyse mithilfe der Kollegen aus dem Labor of Biomechanics (LOB) die Technik aus dem Ganglabor zunutze gemacht: Beckendeformationen mit und ohne Implantat in der Defektzone des Beckens wurden mit den Vicon-Kameras aus dem Ganglabor analysiert. Nach der biomechanischen Analyse gilt es nun, die biologischen Rahmenbedingungen des Implantates zu optimieren, um eine entsprechende ossäre Integration und damit eine langfristige Stabilität zu gewährleisten. Diese Beispiele zeigen, wie Neues aus der Forschung direkt zur Therapiesicherheit für den Patienten im Alltag beiträgt.

Abb. 4

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Fortbildung

PaedArt – ein Label für interdisziplinäre und moderne Fortbildung am UKBB Der dritte PaedArt-Kongress widmet sich akuten Problemen und Erkrankungen des Kindes.

Es war schon länger ein Wunsch, am UKBB eine interdisziplinäre pädiatrische Fortbildungsveranstaltung anzubieten, welche praktizierenden Kinderärzten und in die Betreuung von Kindern involvierten Fachpersonen eine Plattform bietet, mit ihrem Wissen am Puls der Zeit zu bleiben. Hier kann das UKBB über die Region hinaus eine Führungsrolle übernehmen.

Prof. Dr. med. Jürg Hammer, Leitender Arzt Pneumologie/ Intensivmedizin juerg.hammer@ukbb.ch

Der Neubau und die so sehr gewünschte Zusammenlegung der Klinik in unmittelbarer Nähe der medizinischen Fakultät war der perfekte Startschuss für unsere PaedArt. Carol Hasler von der Orthopädie und Frank-Martin Häcker von der Chirurgie waren beide sofort von der Idee begeistert und so kam es, dass wir zusammen die erste PaedArt im Sommer 2011 ins Leben riefen. Heute gehört mit Henriette Hug-Batschelet auch eine Vertreterin der niedergelassenen Pädiater zum Organisationskomitee der PaedArt. Aufgrund unserer fachlichen Gemeinsamkeiten und der speziellen Expertise des UKBB lag es auf der Hand, das erste Symposium dem Thema „Rund um den Thorax“ zu widmen.

Die abendlichen „Grand Rounds“ mit Vorstellungen interessanter und lehrreicher Patienten unseres Spitals stiessen auf reges Interesse, sodass die „Grand Rounds“ zu einem festen Bestandteil der PaedArt 2013 werden. Die PaedArt 2013 findet wiederum in unserer Aula am 6. und 7. Juni statt und widmet sich dieses Jahr dem Thema „Akute Probleme und Erkrankungen des Kindes“. Das Detailprogramm ist auf unserer Webseite www.paedart.ch abrufbar. Ebenfalls können sich Interessierte über diese Webseite oder per Email (paedart@ukbb.ch) frühzeitig zur PaedArt 2013 anmelden. Wir freuen uns wieder auf eine lehrreiche und interaktive Fortbildung und einen regen Austausch mit unseren praktizierenden Kollegen in der näheren und weiteren Umgebung.

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Fortbildung

„Kommunikation ist sehr vielschichtig“

Ende September 2012 haben die Kommunikationskurse für Mitarbeitende des UKBB begonnen. Das Kinderspital geht damit auf die wachsende Bedeutung von Kommunikation im Spitalumfeld ein. In den Kursen stellt Lydia Rufer-Drews theoretische Aspekte in einen praktischen Kontext.

In hektischen Situationen kann die Fünf-Finger-Regel bei der Kommunikation unterstützen: Wer ist der Patient? Warum ist

In einem Kinderspital gibt es viel zu kommunizieren: aufgebrachte Anrufer am Telefon oder auf der Notfallstation – Eltern, die nicht mehr länger warten wollen – eine Mutter, die nur gebrochen Deutsch spricht – interdisziplinäre Verständigungsschwierigkeiten etc. Mit professioneller Kommunikation lassen sich solche Situationen positiv beeinflussen.

er hier? Was war der bisherige Verlauf bzw. was waren die Befunde? Wie ist der aktuelle Zustand? Wie geht es weiter, wie ist die Prognose?

Ursachen von Kommunikationsproblemen „Kommunikation in einem Kinderspital ist sehr vielschichtig und anspruchsvoll. Ihr Erfolg hängt von unterschiedlichen Faktoren ab“, so Lydia Rufer-Drews. Als wichtige Ursachen von Kommunikationsproblemen nennt sie unter anderem Zeitnot, hohen Arbeitsanfall, viele Schnittstellen, unterschiedliche Wahrnehmungen und Kommunikationskulturen. So müsse in einem Spital die Übermittlung der Informationen oft sehr schnell gehen und daher umso präziser sein. Zudem stelle die laufende Veränderung des Zustandes eines Patienten hohe Ansprüche an die Kommunikation der Mitarbeitenden. Reflektieren und üben Im Kommunikationskurs lernen die Mitarbeitenden des UKBB anhand von Beispielen zunächst den Verlauf eines Gespräches besser verstehen. Dann geht es in praktischen Übungen um die Optimierung der eigenen Kommunikation. Zusammenfassend meint Lydia Rufer-Drews: „Kommunikation können wir positiv beeinflussen, wenn wir einige Grundsätze im Hinterkopf behalten: Wir sollten möglichst präzise Aussagen und kurze Sätze machen. Auch wenn wir unter Zeitdruck stehen, sollten wir bewusst sprechen und unserem Gegenüber konzentriert zuhören. Bei wichtigen Gesprächen ist es zudem entscheidend, gedanklich bewusst Abstand zu nehmen von allem anderen. Schliesslich ist es hilfreich, auf Schuldzuweisungen zu verzichten und anstatt dessen ein Problem lösungsorientiert anzugehen.“

Die Kursleiterin: Lydia Rufer-Drews Lydia Rufer-Drews (geb. 1967) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschuldidaktik an der Universität Bern und freie Mitarbeiterin bei Dialog Ethik. Ihre Schwerpunkte liegen – neben ihrem wissenschaftlichen Engagement in beiden Institutionen – auf Kursen rund um Kommunikation, Rhetorik, Konfliktmanagement, Moderation ethischer Fallbesprechungen und vieles mehr. Als Dozentin nimmt sie regelmässig Aufträge vom Deutschen Hochschulverband, der Universität St. Gallen, der Fachhochschule Nordwestschweiz und vieler weiterer Institutionen an. Lydia Rufer-Drews ist Mutter in einer Patchworkfamilie mit vier erwachsenen Kindern und wohnt in Meiringen. In ihrer Freizeit malt und zeichnet sie gerne, wandert mit ihrem Mann, musiziert mit ihren Kindern und macht WingTsun (Kampfsport).

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Politik

„Kinderspitäler sind eigentlich Non-ProfitOrganisationen“

Dr. med. Conrad E. Müller, CEO des UKBB, zeigt das Dilemma, in das die Kindermedizin durch die neue Spitalfinanzierung geraten ist. Conrad E. Müller, wie finanziert sich das UKBB? Charakteristisch für Kinderspitäler ist eine stark ausgeprägte ambulante Medizin. Diese wird über das Tarmed-System bezahlt, also mit Taxpunkten. Der Taxpunkt-Wert sollte ursprünglich bei einem Franken sein, liegt heute aber, zehn Jahre nach Einführung, nur noch bei 91 Rappen. Die Bezahlung für stationäre Leistungen erfolgt über SwissDRG, also über Fallpauschalen. Weiterhin tragen gemeinwirtschaftliche Leistungen zu unserer Finanzierung bei, das sind die Vorhalte-Zahlungen der beiden Kantone. Damit gewähren wir zum Beispiel eine rund um die Uhr offene Notfallstation. Als universitäres Spital bekommen wir ausserdem für Lehre und Forschung Geld von der Universität. Darüber hinaus profitieren wir von Zuwendungen von Stiftungen. Welche Probleme ergeben sich aus diesem Finanzierungssystem? Leider einige. Mit Tarmed sind wir sehr unzufrieden, wir sind nämlich unterbezahlt. Das Problem ist, dass sich die Berechnungen der Taxpunkte für Tarmed und SwissDRG an der Erwachsenenmedizin orientieren. Kinderspitäler versuchen, möglichst viele Behandlungen ambulant oder mit kurzen Hospitalisationen zu machen, denn Kinder sind zu Hause besser aufgehoben als im Spital. Ausserdem haben wir in der Pädiatrie kein doppeltes Facharzt-System, d. h., die Spezialisten stehen fast ausschliesslich im Spital zur Verfügung. Das Fehlen von pädiatrischen Spezialisten in der Praxis hat mehrere Gründe. Viele Untersuchungen bei Kindern benötigen eine Sedation oder Anästhesie, Untersuchungsgeräte für Kinder sind teurer, da es für die verschiedenen Alterskategorien unterschiedliche Apparate braucht und diese wegen den kleineren Fallzahlen nicht amortisiert werden könnten. Dies bedingt eine enge Zusammenarbeit zwischen den niedergelassenen Pädiatern und Allgemeinärzten mit dem Kinderspital.

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Wir arbeiten nicht ineffizient, brauchen für die Behandlung von Kindern aber einfach mehr Zeit – Kinder stehen nicht einfach still, brauchen auch mal eine Lokalanästhesie, um Schmerzen aushalten zu können. Wir müssen die Eltern viel umfassender informieren. Der Aufwand ist einfach viel grösser als in der Erwachsenenmedizin. Dieser Mehraufwand und die ambulanten Leistungen werden im Tarmed-System aber nicht ausreichend finanziert. Aus diesem Grund haben wir im letzten Jahr das Abkommen gekündigt und verhandeln nun über eine gerechte Abgeltung. Führt SwissDRG zu einer gerechteren Abgeltung? Nein, da gibt es dasselbe Problem. Auch diese Fallpauschalen basieren auf Berechnungen aus der Erwachsenenmedizin und haben zum Ziel, die Leistungen von Spitälern miteinander zu vergleichen. Fallpauschalen sollen dazu führen, dass Patienten nicht länger als medizinisch indiziert im Spital sind. Das ist durchaus sinnvoll. Nur: Ein Drittel unserer Patienten geht früher nach Hause als Erwachsene mit ähnlichen Erkrankungen. Wir wollen die Kinder auch nicht länger als notwendig im Spital behalten. Dafür müssen wir aber Abzüge bei den Fallpauschalen in Kauf nehmen. Dann zum Benchmarking: Wir Kinderspitäler werden mit Erwachsenenspitälern verglichen, obwohl das völlig verschiedene Institutionen sind. Kinderspitäler betreiben riesige Ambulanzen und brauchen eine ganz andere Infrastruktur. Denken Sie nur einmal an die Küche. Säuglinge brauchen Sonderernährung, die Jugendlichen freuen sich über ihr Schnipo. Kommt dazu, dass Eltern für Übernachtungen im Spital nichts bezahlen. Das ist kein Luxus, sondern trägt nachweislich dazu bei, dass die Kinder schneller gesund werden. Fallpauschalen rechnen sich für Spitäler mit geplanten, standardisierten Eingriffen, etwa Hüftoperationen, und für Patienten mit vielen verschiedenen Diagnosen. In der Kindermedizin haben die Patienten aber glücklicherweise meist nur eine Diagnose und 60 Prozent unserer Fälle kommen ungeplant über den Notfall. Ein rationelles Prozessmanagement ist da schwierig. Sie können einen Neugeborenen auch nicht fragen, wo er Schmerzen hat. Nicht zuletzt haben wir um 30 Prozent höhere Pflegekosten, denn Sie können ein kleines Kind nicht allein im Spitalbett liegen lassen. Sie sehen, auch die Fallpauschalen sind einfach nicht für Kinder gemacht. Kinderspitäler sind eigentlich Non-Profit-Organisationen. Was für Alternativen sehen Sie? Wir wollen nicht den Eindruck erwecken, dass wir ineffizient arbeiten. Die Fallpauschalen dürften in der Kindermedizin durchaus Anwendung finden. Das Benchmark müsste allerdings unter den Kinderspitälern stattfinden, um Gleiches mit Gleichem vergleichen zu können. Ebenso müssten die Preise unter den Kinderspitälern verglichen werden. Die Basispreise in der Kindermedizin müssten um 30 Prozent höher sein, um den deutlich höheren Aufwand, den wir betreiben müssen, fair abzudecken. Meiner Meinung nach wäre es höchst sinnvoll, in die Kindermedizin mehr Geld zu investieren, denn Kindermedizin ist die Medizin der Zukunft und ein wertvoller Beitrag zur Prävention, da viele Krankheiten, somatische und psychische, in der Kindheit oder Adoleszenz beginnen.

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Klassiker unter sich

DAFALGAN gegen Schmerzen und Fieber ®

Dafalgan® (Paracetamol). Z: Tabl./Brausetabl. zu 500 mg, Kindersirup zu 30mg/1ml, Pulver zu 250mg, Supps. zu 80/150/300/600mg: Swissmedic-Kat. D. I: leichte bis mittelstarke Schmerzen, Fieber. D: Kindersirup ab 6 Monate, Pulver 250mg für Kinder ab 3 Jahre, Supp. à 80/150/300/600mg für Kinder ab Geburt/6 Monate/3 Jahre/9 Jahre: Einzeldosis von 13-15mg/kg KG, max. 45-60mg/kg KG pro Tag(1). Zeitabstand von 4-8h zwischen Einzeldosen. KI: Überempfindlichkeit auf Paracetamol & Hilfsstoffe (1); schwere Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen; akute Hepatitis; Morbus Meulengracht; Brausetabl./Pulver zus.: Phenylketonurie; Fruktoseintoleranz. V: Leber- und/oder Niereninsuffizienz; übermässiger Alkoholkonsum; Mangelernährung. UW: gelegentlich Hautreaktionen. IA: CYP 450 Enzyminduktoren; Mittel, welche die Magenentleerung verlangsamen oder beschleunigen; Chloramphenicol; Salicylamid; Chlorzoxazon; Zidovudin; Alkohol; Probenecid; Antikoagulantien. P: Sirup: 1 Flasche zu 90ml*; Pulver 250mg: 12 Sachets*; Suppos. zu 80/150/300/600mg: 10*. *kassenzulässig (1) Ausführliche Informationen unter www.swissmedicinfo.ch. Literatur auf Anfrage.

Bristol-Myers Squibb SA, UPSA Division, Neuhofstrasse 6, 6341 Baar. www.bms.ch 28

13-01 E107CH12PR00587


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