Kommunaler Hochwasserschutz auf dem Prüfstand
Hochwasser-Audits mit nicht-baulicher Hochwasservorsorge und innovative automatische Hochwasserschutzsysteme als neue Instrumente der Vorsorge. Hochwassersituationen, häufig verursacht durch Starkregenereignisse wie in den letzten Wochen und Monaten, stehen für Kommunen und Gewerbetreibende zunehmend auf der Tagesordnung. Für guten Investitionsschutz von Gebäuden und Maschinenparks, auch bei bisher nicht von Hochwasserschäden betroffenen Kommunen, werden daher Risikovorsorge und auf die Region abgestimmte Massnahmepläne immer wichtiger. Mögliche Alternativen im Risikomanagement zeigen Hochwasser-Audits und automatische Hochwasserschutzsysteme. Sonderdruck Hochwasserschutz: http://umweltdienstleister.de/?p=12080
Risikoanalyse first - Audit „Hochwasser – wie gut sind wir vorbereitet“
Schwachstellenanalyse bringt Sicherheit Paralleles Graphikdokument
Das Hochwasserrisiko kommt nicht nur in Deutschland immer erst dann auf die kommunale Tagesordnung, wenn nach einem Hochwasser nach Schuldigen gesucht wird. Das aktuelle Szenario der aktuellen Hochwasserkatastrophe im Süd-Ural ist hierfür trauriges Beispiel. Mit dem Audit „Hochwasser – wie gut sind wir vorbereitet“ der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA Regelwerk Merkblatt DWA M55I) gibt es ein neues Instrument für Städte und Gemeinden, Strategien zur Begrenzung von Hochwasserschäden auf die Tagesordnung zu setzen, ohne dass ein Schadenshochwasser dafür die Veranlassung gegeben haben muß. Die Ergebnisse der ersten, auch von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Audits „Hochwasser – wie gut sind wir vorbereitet“ belegen, dass es erhebliche Unterschiede in der Auseinandersetzung mit dem Hochwasserrisiko auf kommunaler Ebene in Deutschland gibt. Städte wie Köln, Dresden, Wuppertal und die Gemeinde Au am Rhein, die in der jüngeren Vergangenheit mehrfach von Hochwasserereignissen betroffenen waren, haben entsprechendes Problembewusstsein entwickelt und sind besser aufgestellt als Kommunen in bisher vermeintlich „verschonten“ Regionen. Die Zunahme der Schadenshäufigkeit auch dort zeigt Schwachstellen in einer Risikovorsorge auf, die sich allein an der Erfahrung der jüngeren Vergangenheit orientiert. Kennzeichnend dafür sind unzureichende Risikokommunikation mit der Bevölkerung, das Fehlen von Handlungsrichtlinien und Maßnahmeplänen sowie der Verteilung der Verantwortlichkeiten in der Kommune. Ohne Koordinierung vor Ort bleiben Bürger oder Gewerbetreibende im Schadensfall oftmals auf sich allein gestellt. “ Auch wenn die Europäische Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie als neue Anforderung vorgibt, dass Hochwasserrisiken öffentlich zu kommunizieren sind - die meisten Kommunen sind damit gegenwärtig noch überfordert. Mit dem DWA-Audit geben wir den Verantwortlichen ein Instrument zur lokalen Umsetzung der EUHWRM-RL und der Gestaltung notwendiger Maßnahmen an die Hand“, so Joachim Gfrörer Sprecher der Arbeitsgruppe.
Ziel des Hochwasser Audit ist: die Vorsorge vor Hochwasser im lokalen Kontext auf den Prüfstand zu stellen, ohne das ein Schadenshochwasser dafür die Veranlassung gegeben haben muss. Von der DWA autorisierte Auditoren bewerten bezogen auf das Stadt-, Gemeinde- oder Verbandsgebiet - nach einem vorgegebenen Katalog von Indikatoren den Status der Hochwasservorsorge und geben Hinweise, wie und wo man sich verbessern kann. Das Ergebnis mündet in einer Hochwasservorsorge-Ampel von grün, „alle Hausaufgaben sind gemacht“ über die Farbstufen gelb und ocker bis zu rot „Vorsorgewüste“. Der Aufwand für das Audit bleibt relativ übersichtlich, weil nicht die Vielzahl der Risiken selbst sondern die Güte der Kommunikation über die Risiken bewertet wird, verbunden mit der Erwartung, dass gut informierte Entscheider - ebenso wie Bürgerinnen und Bürger selbst - langfristig auch die richtigen Entscheidungen zur Begrenzung der Hochwasserschäden treffen. Die Bewertung erfolgt auf drei Hochwasserebenen, einem häufigen Hochwasser, für ein Hochwasser mit mittlerer Wahrscheinlichkeit (100 jährliches Hochwasser) und ein seltenes Extrem-Hochwasser (deutlich jenseits eines 100jährlichen Hochwassers), jeweils getrennt für die Szenarien Flusshochwasser und Sturzfluten. Sturzfluten sind kurzeitige Überflutungen infolge von lokalen Starkregen mit erheblichem Schadenspotential, die
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für die Kommunen in Deutschland vor dem Hintergrund der zu erwartenden Klimaentwicklung von eher noch anwachsender Bedeutung sein werden.
Bewertungssektor – werden von grün über gelb, ocker bis signalrot visualisiert. Stärken und Schwächen in der Hochwasservorsorge sollen auf diese Weise auch einem breiten Publikum verständlich gemacht und als Basis für weiteres Vorsorgehandeln verbreitet werden.
Investitionsschutz gegen Hochwasser Sicherheit auf Knopfdruck-Automatische Hochwasserschutzanlagen SAFP (Self Acting Flood Protection)
Hochwasservorsorge-Ampel einer Beispielkommune für die Szenarien mit und ohne Einlösung der im Audit angekündigten Projektinitiativen Quelle :Rother ,Willkomm: DWA/DBU-Seminar „Audit Hochwasservorsorge“ in Osnabrück, 3. Juli 2012
Mit der Hochwasservorsorge-Ampel kann die auditierte Kommune auf einen Blick sehen, wo stehe ich heute in meiner Vorsorge vor Hochwasser und wie wirken sich meine geplanten Initiativen zur Verbesserung der Situation zukünftig aus. In einem Folgeaudit in der Regel nach einem Zeitraum von sechs Jahren wird geprüft, ob diese Initiativen auch umgesetzt worden sind. Die im Audit zusammengetragenen Informationen werden in Hochwasservorsorge-Ampeln zum Flusshochwasser sowie zu Sturzfluten zusammengefasst und grafisch wie farblich anschaulich dargestellt. Bewertet werden die flächendeckende Vorsorge, die Bauvorsorge, die verhaltenswirksame Vorsorge und die Risikovorsorge nach den drei Hochwasserebenen HQ10 (häufiges Hochwasser), HQ100 (hundertjährliches Hochwasser) und HQextr (Extremhochwasser). Die im Audit erreichten Punkte – maximal 250 je
Deutschland erlebte an nur einem Wochenende im Juli mit mehr als 150.000 Blitze eine neue Rekordquote und zeigte deckte schnell Schwachstellen der Kommunen und Bewohner bei der Vorsorge auf. Verbunden mit Starkregen waren die Strassen und Autobahnen innerhalb weniger Minuten überflutet und füllten Keller und Gebäude. Linderung gab es nur durch aktiven Hochwasserschutz von der Pumpe bis zum Sandsack. Durch intensive Forschung im Rahmen der Klimzug-Nord Projekte erweist sich nach eingehenden Tests der Technische Universität Hamburg-Harburg (TUUH) ein neues automatische Hochwasserschutzsystem als Alternative zum Selbstschutz.
Hochwasserschutz: In einem vierwöchigen Test bewies sich die Anlagenstabilität zum Schutz gegen Hochwasser Eine Vorsatzscheibe aus Plexiglas übernimmt die Sicherung des Kellerfensters. Diese ist im Hochwasserfalle fahrbar gestaltet. Nachdem die Entwicklung und die Fertigung der seriennahen Prototypen abgeschlossen war, erfolgte in Hamburg der Test in einem Testbecken.
Seit dem Jahr 1993 entwickelt die AQUA STOP Hochwasserschutz GmbH am Markt etablierte mobile Systeme für einen aktiven Hochwasserschutz. Als Weiterentwicklung stand in diesem Jahr ein automatisches und modular gestaltbares Hochwassersystem im Fokus der Technischen Hochschule Hamburg Harburg (TUHH). Im „climate change research centre (KLIFF)“ wurde dazu eine Testreihe zur Nachweisführung der Dichtheit absolviert. Die Testeinrichtung bestand aus einem Betonbecken, 20 m lang, 15 m breit und 2 m hoch. Die Tür- und Fensterschotts wurden montiert und danach bis zu einem Meter Wasserstand geflutet. Wassereinbrüche waren nicht zu verzeichnen, d. h. die Anlagen sind dicht!
Entwicklung eines vollautomatischen Hochwasserschutzes für Privat und Gewerbe:
Die Systeme des Neuwieder Unternehmens konnten sich in den letzten Jahren bereits vielfach im Praxistest beweisen und das Hab und Gut von zahlreichen Unternehmen und Hausbesitzern vor Hochwasser schützen.
Sollte nun ein Hochwasserereignis eintreten, fahren alle Elemente der Schutzanlage automatisch, gesteuert durch einen Feuchtigkeitssensor oder einen herkömmlichen Schwimmerschalter, zu!
„Als praxisorientiertes Unternehmen, bringen wir derzeit unsere jahrelangen Erfahrungen im Forschungsprojekt Klimzug-Nord, welches sich mit der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Techniken, Methoden und Planungsverfahren zur Abwehr und Minderung von Klimafolgen befasst, ein“, so Andreas Schwager, Geschäftsführer der AQUA-STOP Hochwasserschutz GmbH.
Folgende Öffnungen am Haus sollten geschützt werden: 1. Sicherung der Eingangstür vor eindringendem Hochwasser bis auf einen Meter Höhe 2. Sicherung einer Neben/Kellereingangstür 3. Sicherung eines Fensters im Erdgeschoss 4. Sicherung eines Kellerfensters
Bedienung: Die Anlage wird, wie bei einer Alarmanlage, bei Verlassen des Hauses aktiviert.
Per Knopfdruck kann die Anlage auch manuell in die Schutzstellung gefahren werden. Die Anlagen sind auf Wunsch noch mit vielen weiteren sinnvollen Details erweiterbar, wie z. B. autarke Stromversorgung durch Solarmodul oder Akkumulatoren, Steuerung und Statusmeldungen mittels Smartphone/Tablet/PC etc.
Die Ergebnisse bestätigen uns in der praktischen Umsetzung und können bei einer Modifizierung komplette Türen und Tore absichern. Für die neue Generation im mobilen Hochwasserschutz bedeutet dies einen Quantensprung, zeigt sich Schwager zufrieden. „Zum ersten Mal braucht niemand mehr den Hochwasserschutz aufzubauen. Einmal installiert erfolgt die Sicherung des Wohneigentums gegen Wasserschäden durch Überflutungen völlig selbsttätig und automatisch, ohne auf die hohen Sicherheitsanforderungen zu verzichten. Im nächsten Schritt werden wir uns mit interessierten Partnern abstimmen und die industrielle Serienreife in einem Forschungsprojekt nachweisen”, beschreibt Schwager die Aussichten.
Sonderdruck Hochwasserschutz: http://umweltdienstleister.de/?p=12080
Ansprechpartner: AQUA STOP Hochwasserschutz GmbH Andreas Schwager 56564 Neuwied Telefon: 02631-21631 Telefax: 02631-20990 Web: http://www.aquastop.de Presse: IWP Industrievertrieb für Wissenschaft&Produktion Uwe Manzke Petersburger Str.99 10247 Berlin Tel. 030-25090973 Mail: beratung@umweltdienstleister.de
Titelbild: Keine Entwarnung für Hochwassergefahr Hochwasser bei Meißen im Jahr 2006: Durch den schnellen Anstieg der Pegel bleibt nur eine geringe Vorwarnzeit für die Bevölkerung. (Foto: GFZ Deutsches GeoForschungs-Zentrum)