Techtextil 2013

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Technische Textilien im Wandel

Aus der Forschung in die Praxis

ePaper-Sonderausgabe techtextil 2013 aus


Inhalt Seite

Techtextil Messe Frankfurt Wo der Zukunftsfaden gesponnen wird-Fragen an Forschungskuratorium Textil e. V. (FKT) Geschäftsführer Dr. Klaus Jansen

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Technische Textilien aus der Natur

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Nachhaltig Bauen mit technischen Textilien

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Messeneuheiten

11-12

Textile Forschungs-Highlights

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BMWi-Forschungsergebnisse vom 20. AiF Innovationstag (AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V.)

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Titelbild: epaper Titelbild; Klimakleid/ Forster Rohner AG Das Klimakleid misst die CO2-Konzentration in der Umgebungsluft und interpretiert diese Information in Form unterschiedlicher Leuchtmuster auf dem Kleid. http://www.diffus.dk/projects.htm Bildnachweise: ITV in Denkendorf TAO Trans. GmbH Ziegler RWTH Aachen IWP

Impressum: Inhaltlich Verantwortlicher gemäß TMG und RStV IWP Wissenschaftsredaktion Uwe Manzke, Berlin Tel. 0049 30 25090973

http://umweltdienstleister.de Postanschrift: Postfach 670228 D-10207 BERLIN Umweltdienstleister ISSN 2195-0938

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Fragen an den Forschungskuratorium Textil e. V. (FKT)

Wo der Zukunftsfaden gesponnen wird FKT unterstützt Erfassung des textilen Forschungspotenzials in Europa Wo in Europa treibt die Wissenschaft mit welchen Schwerpunkten die textile Zukunft voran? Diesen Fragen nähert sich eine Markterhebung vom Fachmagazin Allgemeiner Vliesstoff-Report (avr), die rechtzeitig zur Frankfurter Techtextil noch im Mai veröffentlicht wird. Das Forschungskuratorium Textil e. V. (FKT) hat die inhaltliche Vorbereitung unterstützt. Fragen an Geschäftsführer Dr. Klaus Jansen: Red.: Kann sich Europas Textilforschungslandschaft sehen lassen? FKT-Jansen: Absolut, wenn auch sehr ungleichmäßig über Europa verteilt. Wir haben mit Hilfe von Euratex, Textranet und Autex rund 190 private, gemeinnützige oder universitäre Textilinstitute ausfindig machen können. Italien hält mit 37 Einrichtungen rein von der Anzahl her die Spitzenposition, gefolgt von Deutschland (21), Türkei (20), Rumänien (17) und Frankreich (14). Geforscht wird auch in kleineren Ländern wie Albanien, Estland, Lettland, Litauen oder Mazedonien. Traditionell stark in diesem Sektor sind auch Briten, Belgier, Finnen, Polen und Tschechen. Europaweit gibt es Entwicklungszentren unterschiedlicher Kompetenz, die sich bei der Suche und Erschließung neuer Einsatzgebiete faserbasierter Werkstoffe ergänzen können. Red.: Warum diese zweite Potenzialstudie nach nur drei Jahren? FKT-Jansen: Die Textil- und Bekleidungsbranche in Europa ist eine der innovativsten und zukunftsfähigsten Wirtschaftszweige mit großer Wandlungsfähigkeit. Europa ist der Lead-Market für technische Textilien; der Umsatz der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie kommt beispielsweise bereits zu mehr als der Hälfte aus diesem Segment.

In der europäischen Forschungsförderung gestalten wir aktuell den Schritt aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm hinein in „Horizon 2020“ mit einem stärkeren Fokus auf die wirtschaftliche Verwertung der Forschungsergebnisse. Der Weg in die Zukunftsmärkte des Werkstoffs Textil kann aus meiner Sicht nur durch intensive, strategisch orientierte Forschung und Entwicklung bereitet werden. Kleine und mittelständische Firmen sind auf externe Partner angewiesen, die sie fachlich und operativ unterstützen. Solche Kooperationen in den sich immer weiter und vor allem schnell auffächernden Forschungsfeldern auch über die Ländergrenzen hinaus zu finden, setzt Transparenz und Kommunikation voraus – deshalb diese erneute Erhebung. Red.: Was ist aus der Auflistung abzuleiten? FKT-Jansen: Unter anderem, dass Europas textile Forschungsbasis in sich und zur länderüberschreitenden Wirtschaft (noch) zu wenig vernetzt ist und zahlreiche Institute mit ihren Forschungsschwerpunkten kaum über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Wenn wir unseren Vorsprung sichern und halten wollen, müssen wir nationale Interessen zu Gunsten europäischer Geschlossenheit zurückstellen. Abgegrenzte Forschungsstandorte Frankreich oder Deutschland werden im weltweiten Wettlauf nur bedingt erfolgreich sein. Im Gegensatz dazu kann ein Forschungs-Cluster Europa zu großen Synergieeffekten führen, die der Textil- und Bekleidungsbranche in Europa die Wettbewerbsfähigkeit auch gegenüber „emerging markets“ sichert. Zukünftig werden gemeinsame europaübergreifende Aktivitäten in Forschung und Entwicklung an Bedeutung gewinnen.

Ganz sicher sollte auch diese Schlussfolgerung erlaubt sein: Wir sollten uns mit Blick auf die Globalisierung nicht allzu sehr in Zukunftssicherheit wiegen. Die Zeiten sind vorbei, in denen der Großteil der textilen Innovationen „made in Europe“ waren oder sind. Neben den USA, Korea und China nutzen auch andere außereuropäische Länder wie Russland, Brasilien und Indien ihre breite textile Wissensbasis mit hochdynamischen Effekten. Red.:Die nächste Erhebung ist dann 2016 zu erwarten? FKT-Jansen: In einem Zeithorizont zwischen drei und fünf Jahren wäre das schon wünschenswert, zumal sich zwar die Themen rasant entwickeln aber die Einrichtungen vielfach dieselben bleiben. Ggf. sollten dann auch Kompetenzen außerhalb EU erfasst werden, die lediglich punktuell bekannt sind und in noch geringerem Maße für den fachlichen Dialog genutzt werden. Oft kennen sich nur die Dachverbände, es gibt politische Bekenntnisse zur Zusammenarbeit und auch Austausch von Studenten. Auf diesem Feld ist mehr „drin“.

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Dr. Klaus Jansen im Gespräch Bild: M. Richter

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Technische Textilien aus der Natur

Faserprodukte auf Basis von Proteinen, Pilzen und Bakterien

F a s e r m a t e r i a l i e n f ü r t e c h n i s c h e Te x t i l i e n werden mit Blick auf eine reproduzierbare Qualität auf petrochemischer Basis erzeugt. Mit der steigenden Bedeutung natürlicher Ausgangsstoffe für die Produktion rücken neue Quellen in den Fokus. So wird seit einiger Zeit versucht, Herstellungsprozesse für Fasermaterialien auf Basis von Proteinen, Pilzen und Bakterien aufzubauen. Neben ihrem natürlichen Ursprung könn e n Te x t i l i e n w e i t e r e Q u a l i t ä t e n a u f w e i s e n und zum Beispiel antibakteriell wirken, hochfeste Eigenschaften haben oder Feuchtigkeit besonders stark absorbieren.

Ein Beispiel ist Qmilch ein neues Fasermaterial auf Basis von Kaseinproteinen, d a s e i n i g e Vo r t e i l e g e g e n ü ber konventionellen textilen Ausgangsstoffen ausweist. In einem umweltschonenden Fertigungsprozess werden Milchproteinfasern ohne chemische Zusätze hergestellt. Sie enthalten bis zu 18 Aminosäuren, die das Zellwachstum unterstützen und der Alterung der Haut vorbeugen. So regen Milchproteinfasern die Blutzirkulation an, wirken gegen den

Juckreiz der Haut und glätten sie. Das Feuchtigkeitsmanagement der Funktionsfasern verhind e r t z u d e m d a s Wa c h s t u m von Bakterien um 99 % und fördert die für Allergiker w i c h t i g e Te m p e r a t u r r e g u lierung. Für die Faserherstellung wird keine Milch verwendet, die auch als Lebensmittel geeignet wäre. Es kommt vielmehr Kolostralmilch von gerade kalbenden Kühen oder das Zentrifugat aus der Käseherstellung zu Einsatz.

Qmilch: Milchproteinfasern (Anke Domas

Jährlich werden 1,9 Millionen Liter nicht verkehrsfähige Milch von den Betrieben entsorgt. Mit den beschriebenen Qualitäten sind Milchproteinfasern vor allem für den Einsatz in der Automobilindustrie und der Medizintechnik geeignet u n d b i e t e n Vo r t e i l e f ü r w ä r meisolierende Sitzbezüge oder hygienische Membrane. Bereits geringe Zusätze von Milchprotein-

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Ein weiteres Beispiel für ein neuartiges biobasiertes Fasermaterial kommt aus der Bionikforschung und w u r d e d e m Vo r b i l d d e r Sp i n n e n a c h e m p f u n d e n . D e n n d i e v o n Sp i n n e n i n der freien Natur produzierten Fasern und Netze haben eine einzigartige St a b i l i t ä t b e i g l e i c h z e i t i g e r D e h n b a r k e i t . Sp i n n s e i d e weist in Bezug auf seine h a u c h f e i n e St r u k t u r e i n e F e s t i g k e i t w i e St a h l a u f u n d ist elastisch wie Gummi. Seit Jahren versuchen W i s s e n s c h a f t l e r, d a s R ä t s e l d e r Sp i n n s e i d e z u l ü f t e n und sie industriell nachzubauen. Der AMSilk AG und Prof. Thomas Scheibel von der Universität Bayreuth ist dies nun gelungen. Auf Basis eines traditionellen Fermentationsprozesses u n t e r Ve r w e n d u n g g e n t e c h nisch veränderter Bakterien l a s s e n s i c h Sp i n n s e i d e n proteine erstmals in beliebiger Menge für unterschiedlichste Anwendungen erzeugen. Obwohl an der industriellen Herstellung von Fäden auf Basis von Sp i n n s e i d e n p r o t e i n e n immer noch geforscht wird,

ist die Erzeugung von Rohmaterial in Kugeln, Membranen, Filmen und Folien bereits möglich. So lässt sich mit einer verdünnten Seidenlösung z.B. e i n Sp i n n e n s e i d e n f i l m b z w. e i n e Sp i n n e n s e i d e n f o l i e erzeugen. Diese neuartige Produktionstechnik macht d i e g e z i e l t e Ve r ä n d e r b a r keit und kontrollierbare Formgebung von Seidenproteinen möglich und eröffnet den Einsatz für erste Seidenprodukte in I n d u s t r i e u n d Te c h n i k . Aufgrund der sehr guten Ve r t r ä g l i c h k e i t v o n Sp i n n seidenproteinen für den Menschen, ist der Einsatz für Kosmetika, medizinische Implantate und als Nahtm a t e r i a l d e n k b a r. Derzeit werden auch Untersuchungen an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) durchgeführt, um Seide der goldenen Radnetzspinnen aus Ta n s a n i a z u r Z ü c h t u n g künstlicher Haut einzusetzen. AMSilk hat 24-well Zellkulturplatten im Programm, die wahlweise mit einer dünnen Seiden-

maske)

f a s e r n i n Te x t i l i e n können die positiven Eigenschaften bewirken. "Lediglich ein Anteil von rund 20 Prozent reicht vollkommen aus, die Oberfläche antibakteriell zu machen", sagt QmilchGründerin Anke Domaske. Bislang wird das Fasermaterial mit einer Pilotanlage hergestellt. Die Serien produktion ist für Mitte 2013 geplant. Spinnfaserproteine Prof. Scheible, AMSilk: Netz der Kreuzspinne

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beschichtung versehen wurden oder eine offenporige S c h a u m m a t r i x a u s Sp i n n e n seide enthalten. Zudem sind begrenzte Mengen an 24-well-Platten mit Inserts a u s Sp i n n e n s e i d e n - V l i e s stoffen erhältlich. Seit Februar 2013 bietet AMSilk alle Forschungskits mit Forschungslizenz an. Auch bei der so bekannten Zellulosefaser gibt es Neuentwicklungen, die außerordentliche Eigenschaften auf Basis biologischer Prozesse ermöglichen, die bislang in dieser Form nicht vorgelegen haben. Denn Zellulosefasern sind nahezu ausschließlich pflanzlichen Ursprungs. Bei einem alternativen biobasierten Herstellungsprinzip werden Mikroben dazu genutzt, innerhalb eines Fermentationsprozesses Glukose in Zellulose umzuwandeln. Dabei entsteht nanoskaliges Fasermaterial, das deutlich andere Eigenschaften aufweist als das pflanzlichen Ursprungs. Nanozellulosefasern haben einen Durchmesser von weniger als 100 Nanometern und eine Länge w e n i g e r M i k r o m e t e r. D i e einzelnen Fasern sind bezogen auf ihre Masse hochfest und bauen untere i n a n d e r s t a r k e Ve r n e t z ungen auf. Dadurch weisen sie eine extrem hohe Oberfläche auf, die sie äußerst reaktiv werden lässt. Nanozellulose bildet mit anorganischen, organischen und polymeren Materialien physikalisch-chemische Ve r b i n d u n g e n a u s , w a s s i e a l s Ve r s t ä r k u n g s m a t e r i a l für die Herstellung hochfester Polymerverbunde mit ähnlichen Festigkeiten wie die von metallische Bauteilen für die Automobilindustrie ußerst interessant werden lässt. Mit Nanozellulose ließe sich auch die

EMPA: Struktur von Nanozellulosefasern (Bild re.)

mechanische Qualität von Holz- und Pappwerkstoffen verbessern. In Form nanoporöser Bioschaumstoffe könnten konventionelle Isolationsmaterialien ersetzt werden. Zu einem dichten Papier verpresst, ließe sich ein Nanofasernetzwerk mit v e r t e i l t e n To n p a r t i k e l n a l s Barriereschicht für Sauers t o ff o d e r Wa s s e r d a m pf i n erbundverpackungen einsetzen und das heute zur Anwendung kommende Aluminium substituieren. Nanozellulose ist auch als Membran- und Filtermaterial in der Medizintechnik interes-sant. "Bakteriell synthetisierte Nanozellulose bietet als hochleistungsfähiges HightechBiopolymer aufgrund seiner einzigartigen Materialeigenschaften und eines während der Biosyn-these steuerbar e n St r u k t u r - u n d F o r m designs innovative und zukunftsweisende Lösungen für Anwendungen in der Medizin, z. B. als moderne Wundauflage",

Dünne Haut aus Nanocellulose, aufgenommen am 24.11 einem Labor des Institutes für Technische Chemie u Umweltchemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Fo Peter Kasper/FSU

e r l ä u t e r t D r. D a n a K r a l i s c h (JeNaCell GmbH). Am I n s t i t u t f ü r Te c h n i s c h e

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Chemie und Umweltchemie der FSU Jena ist es in Kooperation mit den Partnern EPC Engineering Consulting GmbH und P o l y m e t e . V. e r s t m a l s gelungen, Nanzellulose unter kontinuierlichen Prozessbedingungen in einer kleintechnischen Pilotanlage zu gewinnen. Als Ausgründung betreibt die JeNaCell GmbH den Aufbau einer größeren Produktionskapazität. Am E M PA i n d e r S c h w e i z w u r d e ein Herstellungsprozess für getrocknetes Nanzellulosepulver entwickelt.

Te c h t e x t i l , i n t e r n a t i o n a l e Fachmesse für technische Te x t i l i e n u n d V l i e s s t o f f e

e i n e m z e n t r a l e n Ve r a n s t a l t ungsort und gilt als Branchenhighlight. Hier finden Industrie, Forschung, Entwickler und Handel das gesamte Themenspektrum a n t e c h n i s c h e n Te x t i l i e n und Vliesstoffen in allen seinen Disziplinen auf einer weltweit einmaligen Innovationsplattform. Sie findet i m Z w e i j a h r e s - Tu r n u s i n Frankfurt statt. In diesem Jahr wird ein besonderes Augenmerk auf die Potenzi a l e i n t e l l i g e n t e r Te x t i l i e n im Kontext nachhaltiger Fasern gelegt. Mehr Informationen zur Te c h t e x t i l 2 0 1 3 : h t t p : / / w w w. t e c h t e x t i l . c o m

D i e Te c h t e x t i l 2 0 1 3 ( 11 . b i s 13. Juni 2013) konzentriert als weltweite Leitmesse sämtliche Produktgruppen sowie Anwendungsbereiche t e c h n i s c h e r Te x t i l i e n a n

4.11.2010 in mie und . Foto: Jan-

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Nachhaltig Bauen mit technischen Textilien Techtextil präsentiert zukunftsweisende Konzepte für Bau&Architektur

Früher ging man davon aus, dass Gebäude mindestens 100 Jahre nutzbar sind. In unserer schnelllebigen Gegenwart hat sich das geändert. Heute ist wichtig, über die Betrachtung des Lebenszyklus eines Gebäudes Aufschluss über dessen tatsächliche Qualität zu erhalten. Dazu müssen alle Lebensphasen eines Gebäudes auf die unterschiedlichen Aspekte der Nachhaltigkeit analysiert werden. Es geht dabei um den optimalen Einsatz von Baumaterialien und Bauteilen bei gleichzeitiger M i n i m i e r u n g d e r Ve r b r ä u c h e v o n b e i s p i e l s w e i s e St r o m , H e i z e n e r g i e , W a s s e r, A b w a s s e r, A b f a l l , u s w. , f e s t z u s t e l l e n . Ve r b u n d e n d a m i t ist auch die Minimierung der Umweltbelastung. Ziel ist es, eine langlebig hohe Gebäudequalität durch Optimierung zu finden. Auf der Fachmesse Te c h t e x t i l 2 0 1 3 s t e l l e n Unternehmen, Institute und Hochschulen neue Entwicklungen und Anwendungen für den Baubereich unter dem Aspekt der Nachhaltigk e i t v o r. A n l ä s s l i c h d e r Messe wird die Thematik d u r c h Vo r t r ä g e u n d S e m i nare aus Industrie, Forschung und Wissenschaft vertieft. Drei neue Produkte aus Forschung und

Industrie zeigen vorab, wie breit die Anwendungspal e t t e t e c h n i s c h e r Te x t i l i e n am Bau unter Beachtung der Nachhaltigkeit ist.

Membranbau mit Energieeffizienz

Gemeinsam mit Industriepartnern gelang es mit diesem Forschungsprojekt den wichtigen Nachweis zu erbringen, die bisher bei Membranbauten bekannten schlechten Eigenschaften Wärmedämmung und Wärmeisolation jetzt zu beherrschen. Dabei folgten

Der Eisbär-Pavilion bei Nacht, Quelle: ITV in Denkendorf The Polar bear pavilion at night

Dazu gehört der „EisbärPavillon“, ein energieaut a r k e r, t e x t i l e r M e m b r a n bau, der am Institut für Te x t i l - u n d Ve r f a h r e n s t e c h nik (ITV) in Denkendorf entstand.

die Forscher konstruktiv dem Prinzip des Eisbärfells, das unterschiedliche Felleigenschaften besitzt: bei dem in Denkendorf gebauten Gebäude trifft einfallendes Sonnenlicht trifft auf ein schwarz b e s c h i c h t e t e s Te x t i l g e w e b e

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und eine hochporöse Membran mit Wärmetransportschicht. Diese übernimmt die Aufgabe, die im Zwischenraum durchströmende Luft zu erwärmen. Auf diese Weise wird praktisch ein flexibler Sonnenkollektor gebildet, der als effizienter Energie-Wärmetauscher dient. Auf der Pavillon-Südseite gibt es fünf flexible Solarkollektoren. Die erzeugte Wa r m l u ft w i r d ü b e r d a s Dach einem innovativen Langzeit-Wärmeenergiespeicher zugeführt – ebenfalls einer Neuentwicklung des Forschungsprojekts. D i e s e r Sp e i c h e r i s t i n d e r Lage Wärmeenergie in chemische Energie umzusetzen und fast verlustfrei zu speichern. Die patentierte Entwicklung des Projektpartn e r s TA O kann im Sommer ausreichend viel Wärme speichern, um den Pavillon im Winter zu beheizen. An Solarprüfständen des ITV konnten mit der Sommersonne bereits bis zu 140 Grad Celsius erreicht werden. Insgesamt sechs Forschungspartner haben den Bau von der Forschung über die Planung bis zur Fertigstellung im Ve r b u n d u m g e s e t z t : E s s i n d die ITV Denkendorf mit der P r o j e k t l e i t u n g d u r c h D r. T h o m a s St e g m a i e r, d a s Laboratorium Blum und die

U n t e r n e h m e n TA O T r a n s Atmospheric Operations G m b H , T I N N I T Te c h n o l o g i e s G m b H , Wa g n e r Tr a g w e r k e sowie die Arnold Group.

P E T- F l a s c h e w i r d z u m Dämmstoff Für den Einsatz von Wärme -dämmstoffen an und in Gebäuden sind dessen technische Eigenschaften wichtig, da mit ihnen die Forderungen der EnEV sowie Normen, wie z. B. die DIN 4102 Brandschutz beachtet werden müssen. Der Hersteller Ziegler erhielt nun die für die Bauanwendung wichtige Zulassung des DIBt für seinen Dämmstoff aus recycelten P E T- F l a s c h e n . Der Dämmstoff wird zu hund e r t P r o z e n t , o h n e Ve r wendung chemischer Bind e r, a u s s o r t e n r e i n e n

Polyesterfasern, die aus w i e d e r v e r w e n d e t e n P E TFlaschen produziert werden, hergestellt. Diese Polyestervliesstoffe findet man auch in zahlreichen anderen technischen Anwendungen. Das Vlies besitzt eine gute Humanverträglichkeit, die durch das Ökotex-Zertifikat bestätigt ist. Der Dämmstoff kann dank seiner Festigkeit auch kompakt beispielsweise zur Dachdämmung zwischen den Dachsparren dicht eingebaut werden. Der Hersteller bietet verschiedene Rohdichte, deren Wärmedämmeigenschaften zwischen 0,034 und 0,041 W/(m K) angesiedelt sind. Die Feuchtigkeitsaufnahme des Dämmstoffs ist sehr gering.

Dämmstoff aus recyceltem PET Quelle: Ziegler Insulation material made from recycled PET bottles

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Für den Bereich des Denkmalschutzes ist die A n w e n d u n g v o n Te x t i l b e t o n , auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, eine besondere Herausforderung. Hier geht es weniger um eneretische Aspekte, sondern wesentlich um die Sicherung erhaltenswerter Bausubstanz für die Nachwelt. Bisherige Maßnahmen beschränkten sich auf die Suche nach Möglichkeiten, mit bekannten Te c h n i k e n d i e B a u substanz vor dem Ve r f a l l z u r e t t e n – oft mit der Anwendung chemischer Produkte, wie beispielsweise der Tr ä n k u n g v o n Textilbetonbandage für den Denkmalschutz, Quelle: S a n d s t e i n z u r Ve r RWTH Aachen Bandage made from textile concrete for the preservafestigung der tion of buildings Oberfläche.

Te x t i l b e t o n

Te x t i l b e t o n i s t e i n Ve r b u n d werkstoff aus einzelnen K o m p o n e n t e n . D a s Te x t i l dafür entsteht aus Multi filamentgarnen, die auf Hochleistungstextilmaschinen unter definierten Parametern mit einem Nähfaden verbunden und abschließend mit einem Beschichtungsmittel imprägniert werden. Der Feinbeton dafür besteht aus definierten Zuschlägen, Zement und W a s s e r. W i e b e i B e t o n kommt es hier auf die exakte Zusammensetzung der Komponenten an. Nach DIN EN ISO 8402 ist die Qualität insgesamt von Merkmalen der einzelnen Bestandteile auf die Anwendung abzustimmen.

dern kann auch bauhistorische Kunstwerke sichern. Beispielsweise bei dem unter Denkmalschutz stehenden neobyzantinischen Deckenmosaik des Aachener Doms. Durch einen Riss im Bereich des Sechszehnecks des Gewölbes bestand G e f a h r, d a s w e r t v o l l e M o saik zu zerstören. Die im Rahmen eines Forschungsprojekts der RWTH Aachen projektierte und ausgef ü h r t e Te x t i l b e t o n b a n d a g e lehnt sich an die Idee einer Lamellenverstärkung an. Die Bandage wurde in Laminiertechnik vor Ort hergestellt. Man verwendete die bereits zur Instandsetzung des Aachener Doms verwendeten Mörtel, in dem die Bewehrung mit textiler Carbonbewehrung ausgeführt wurde. Es hat sich gezeigt, dass die Rissbandage in der Lage ist, Kräfte aufzunehmen und die Rissbewegung zu min-

Die Ergebnisse, wie bei der Erhaltung d e r St e i n f i g u r e n a m Kölner Dom, waren unbefriedigend, da die Behandlung nicht der Witterung standhielt und Rissbildungen nicht verhindert werden konnten. Deshalb ist Bandage gegen Risse in Gebäuden, Quelle RWTH Aachen besonders unter Bandage against crack formations in buildings dem Aspekt der Nachhaltigkeit – Erhaltung des Baudenkmals imieren. Damit wird der kunsthistorische Wert des u n t e r Ve r w e n d u n g Mosaikes nachhaltig ressourcenschonender gesichert. Materialien – ein von der RWTH Aachen entwickelte Ve r f a h r e n s o w i c h t i g . Ein nachhaltig praktikabler Einsatz bleibt nicht nur auf Gebäude beschränkt, son

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Fachmesse Techtextil, Plattform für das Bauen mit technischen Textilien Nicht von ungefähr nimmt der Einsatz technischer Te x t i l p r o d u k t e i m B a u bereich stetig zu. Je nach Anforderung lassen sich bei Einsatz textiler Werkstoffe die Forderungen der Nachhaltigkeit von Gebäuden erfüllen. Die Anwendungspalette reicht von spektakulären architektonischen Lösungen im Hochbau über neue Armierungsmöglichkeiten im Betonbau bis hin zur Wiederverwendung recycelter St o f f e . I m m e r m e h r U n t e r nehmen entwickeln in

Zusammenarbeit mit forschenden Instituten und Hochschulen visionäre Konzepte zur Anwendung Hier finden Planer und Ve r a r b e i t e r d i e f a c h l i c h e n Informationen zum Einsatz v o n t e c h n i s c h e n Te x t i l i e n und Vliesstoffen unter Beachtung der Nachhaltigkeit am Bau. Die Messe findet im Zweijahresturnus statt, diesmal mit besonderem Augenmerk auf die Leistungsfähigkeit intellig e n t e r Te x t i l i e n f ü r d e n Baubereich.

w w w. t e x p r o c e s s . c o m

STFI auf der Techtextil 2013

Messetrends

Neuheiten im Überblick System- und Softwarehaus aus Albstadt fokussiert H i g h Te x u n d C O M E LEO Die CompData Computer GmbH überrascht mit neuen Anwendungsmöglichkeiten der praxisbewährten ERPL ö s u n g H i g h Te x f ü r d i e Te x t i l i n d u s t r i e s o w i e d e r mobilen Auftragseerfassung COMELEO als Auss t e l l e r. H a l l e 4 , St a n d D 6 0

P a r a l l e l z u r Te c h t e x t i l findet vom 10. bis 13. Juni 2 0 1 3 d i e Te x p r o c e s s s t a t t , Internationale Leitmesse f ü r d i e Ve r a r b e i t u n g v o n textilen und weiteren flexiblen Materialien. A u f d e r Te x p r o c e s s z e i g e n Hersteller aus der ganzen Welt ihre Hightech-Lösungen für die Bekleidungsindustrie und die Te x t i l v e r a r b e i t u n g . D a s Produktangebot erstreckt von Design, Schnittentwicklung und Zuschnitt über Nähen und Fügen bis h i n z u St i c k e n , Te x t i l v e r edelung, Finishing, IT und Logistik.

Tr a n s - Te x t i l p r ä s e n tiert neue Membranen, Laminate und Te c h n o l o g i e n Die antistatische Wirkung von Schutzkleidung nach E N 11 4 9 w i r d ü b l i c h e r w e i s e durch leitende Fäden im Außentextil erreicht. Mit d e r n e u e n To p a z C a r b o n M e m b r a n e i s t e s d e r Tr a n s Te x t i l G m b H g e l u n g e n , diese Normforderung über die atmungsaktive Nässesperre zu erfüllen und eine größere Freiheit in der Auswahl der Oberware zu erzielen.

D a s S ä c h s i s c h e Te x t i l f o r s c h u n g s i n s t i t u t e . V. z e i g t a u f d e r Te c h t e x t i l I n n o v a t ionen aus Forschung und Entwicklung. Neben einem Ve r f a h r e n f ü r v a r i a b l e Rundgewebe, das im Rahm e n d e s Te c h t e x t i l I n n o v a t ionspreises 2013 ausgezeichnet wird, präsentiert das STFI einen Sicherheits-Rucksack mit integriertem Schnittschutz und Alarmfunktion, einen "Reizstrom-Body" für medizinische Therapien sowie einen textilbasierten solarenEnerg i e k o l l e k t o r. H a l l e 3 . 1 , St a n d H 4 2

H a l l e 3 , St a n d H 5 6

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Spinnvliese aus Cellulose von LyocellLösungen

Textile Heizung

N a n o v a l h a t e i n Sp i n n v e r - f a h r e n e n t wickelt, bei dem Filamente aus Sp i n n b o h r - u n g e n a u s g e s p o n n e n u n d danach die flüssigen Monofilamente in eine Vielzahl von feineren Filamenten aufgespleißt werden. Dieser Effekt ents t e h t w e n i g e r d u r c h Ve r s t r e c k e n , a l s durch die Erzeugung eines Druckes in die Monofilamente hinein vermittels Schubspannung en durch eine begleitende Gasströmung, bis die äußere Haut aufplatzt. A u s e i n e m Sp i n n l o c h e n t s t e h e n z a h l r e i c h e , bis zu mehr als 100 einzelne feinere Filamente. Dieser Effekt ist überraschend für Faserfachleute, da das norm a l e Sp i n n e n i m m e r d u r c h L ä n g s d e h n u n g g e s c h - i e h t , o b n u n b e i m Sp i n n - r a d o d e r aus Schmelzen oder Lösungen.

Te x t i l e H e i z f l ä c h e n l a s s e n s i c h a u f u n t e r schiedlichste Weisen realisieren. Jede bietet aufgrund materialspezifischer Eigenschaften, textiler Konstruktion und m ö g l i c h e r Ve r b i n d u n g s t e c h n i k f ü r e i n e spezifische Applikation individuelle Vo r t e i l e . F o r s t e r R o h n e r Te x t i l e Innovations ist in der Lage, eine Vielzahl der möglichen Ausführungen textiler Heizlösungen zu realisieren und die j e w e i l s b e s t e Va r i a n t e f ü r e i n e s p e z i f i s c h e Kundenapplikation zu identifizieren. Hierbei stützen wir uns neben unserem eigenen umfangreichen Materialportfolio auch auf das Know-how eines kompetenten Partnernetzwerkes. Halle 3.1. B14C

H a l l e 3 . 0 , St a n d J 4 5

Te c h t e x t i l - u n d A v a n t e x - I n n o v a t i o n s p r e i s e g e h e n a n z e h n h e r a u s r a g e n d e Entwicklungen Preisverleihung am 10. Juni anlässlich der Messeeröffnung Eine renommierte Jury wählte aus über 80 Einreichungen insgesamt sieben Gewinner und einen Innovationspreise verliehen Anerkennungspreis (Honorable Mention) für den Te c h t e x t i l - I n n o v a t i o n s p r e i s s o w i e z w e i P r o j e k t e f ü r den Avantex-Innovationspreis. „Die prämierten Produkte erstrecken sich über alle A n w e n d u n g s b e r e i c h e t e c h n i s c h e r Te x t i l i e n u n d s t e h e n s t e l l v e r t r e t e n d f ü r d i e s e b e s o n dere Innovationskraft und Vielfalt der Branche,“sagt Michael Jänecke, Leiter Brand M a n a g e m e n t Te c h n i c a l Te x t i l e s / Te c h t e x t i l d e r M e s s e F r a n k f u r t . „ W i r w e r d e n a l l e a u s gezeichneten Unternehmen auf der Preisverleihung am 10. Juni im Congress Center gebührend ehren“.

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Textile Forschungs-Highlights

Sie greifen Impulse aus der Industrie auf und sichern durch Forschungsvorlauf zum Generalthema technisc h e Te x t i l i e n d e n I n n o v a t ionsvorsprung der mittels t ä n d i s c h g e p r ä g t e n Te x t i l industrie: die 16 deutschen Te x t i l i n s t i t u t e i n B r e m e n , B a d e n - W ü r t t e m b e r g , N R W, Thüringen und Sachsen. Die aktuellsten ForschungsHighlights über BMWigeförderte Projekte werden i m I n t e r n e t u n t e r w w w. t e x tilforschung.de aufgelistet.

erforderlich. Gemeinsam mit Forschungspartnern ist es dem ITM an der TU Dresden auf konstruktivem Weg gelungen, die Schussgarnschädigung signifikant zu senken. Die Ergebnisse des Projektes „Profilbandgewebe“ zeigen, dass durch d i e s c h ä d i g u n g s a r m e Ve r a r beitung von Hochleistungs-

filamentgarnen im Schusss y s t e m v o n Sp u l e n s c h ü t z en -Bandwebmaschinen komplexe 3D-Profilgewebehalbzeuge effizient herstellbar sind.

Nutznießer der Projektergebnisse sind kleine und mittelständische Betriebe aus den Bereichen Weberei, Wirke r e i , Ve r e d l u n g und Konfektion. Die hydrophilen Weichmacher können bei Bekleidung und Arbeitskleidung ebenso Anwendung finden wie b e i Te p p i c h e n , M e d i z i n t e x t i l i e n ( St r u m p f a b d e c k u n g e n f ü r - b z w. r e i bungsreduzierte OPTe x t i l i e n ) s o w i e b e i t e c h n i s c h e n Te x t i l i e n ( t e c h n i s c h e Filze, Filtermaterialien).

Ve r b e s s e r t e Baumwoll-Haptik

H i g h Te x g e g e n Hitzestress

Eine Ausrüstung (Auftrag) mit Silikonen verleiht Te x t i l i e n e i n e n a n g e n e h m en, weichen Griff.

Hitzestress ist eine der h ä u f i g s t e n To d e s u r s a c h e n bei Feuerwehrleuten. Aus diesen Grund haben die Hohenstein Institute in Bönnigheim gemeinsam mit neuen Industriepartnern spezielle Funktionsunterwäsche für Einsatzkräfte bei der Feuerwehr entwickelt, die ohne Gebrauchswertverlust wiederaufbereitet werden kann. Dabei wurde das Ziel verfolgt, die körpereigene Kühlfunktion durch einen schnellen Abtransport des Schweißes

Gewebte Halbzeuge für 3D-Profile Luftfahrt und Fahrzeugbau haben im Rahmen ihrer Leichtbaustrategie einen hohen Bedarf an schalenund profilförmigen Faserkunststoffverbund-Baut e i l e n . Vo r a l l e m f ü r P r o f i l e mit komplexer Geometrie und zurzeit noch zu hohem Fertigungsaufwand gibt es Entwicklungsbedarf. Ein t e x t i l e s Ve r f a h r e n , d a s f ü r die kostengünstige, automatisierte und reproduzierbare Fertigung von integralen Profilhalbzeugen aus Hochleistungsfaserstoffen mit komplexer Geometrie ein besonders hohes Potential aufweist, ist das Sp u l e n s c h ü t z e n - B a n d w e b en. Für die industrielle Nutzung sind jedoch Entwicklungen zur schädig u n g s a r m e n Ve r a r b e i t u n g der Hochleistungsfilamentgarne im Schusssystem der Webmaschine und neue bindungstechnische St r u k t u r e n t w i c k l u n e n f ü r komplexe Halbzeuge

komfort dürfen nicht beeinträchtigt werden. Wissenschaftler am DWI in Aachen haben jetzt maßgeschneiderte, hydrophile Silikonstrukturen mit reaktiven Gruppen zur permanenten Anbindung an die Oberfläche von Baumwolle und Polyester entwickelt, die genau solche und andere Anforderungen erfüllen.

Für eine breite Anwendung und Akzeptanz sowohl in der Industrie als auch beim Ve r b r a u c h e r m ü s s e n j e d o c h einige Punkte bedacht und optimiert werden. So soll die Ausrüstung gleichmäßig und permanent sein und auch mehrere Wäschen ü b e r s t e h e n . D a s Wa s s e r aufnahmevermögen und der d a m i t e i n h e r g e h e n d e Tr a g e -

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optimal zu unterstützen und gleichzeitig eine gute Wärmeisolation zu erreichen. Dafür eignet sich Zwiebelschalenprinzip mit aufeinander aufbauenden Kleidungsschichten. Als besonders effektiv erwiesen sich bei der hautnah getragenen Kleidungsschicht in den Laborunter suchungen zwei Materialvarianten: Double-Face-

Materialien (dabei wir eine hydrophobe (wasserabweisenden) Innenseite mit einer hydrophilen (wasseranziehenden) Außenseite kombiniert) und komplett hydrophob ausgestattete Te x t i l i e n . F ü r d i e n ä c h s t e Kleidungsschicht, die künftig u. a. die gängigen T r a i n i n g s a n z ü g e ( St a t i o n wear) von Berufsfeuerwehren ersetzen könnte, untersuchte das Projektteam ver-

schiedene Membran-Materialien auf ihre Fähigkeit Schweiß aufzunehmen und vom Körper weg zu transportieren.

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Kühler Kopf auch bei extremer Hitze Innovationen der Textilforschung auf BMWiMittelstandstag in Berlin Das Material für neuartige Hitzeschutzanzüge mit d e u t l i c h b e s s e r e n Tr a g e eigenschaften kommt aus Bayern. Es gehört zu den j ü n g s t e n Te c h n o l o g i e e r f o l g e n a u s d e r Te x t i l f o r s c h ung, die auf dem 20. Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für W i r t s c h a f t u n d Te c h n o l o g i e (BMWi) in dieser Woche (16. Mai) in Berlin präsentiert worden. Für die Entwicklung zukunftsweisender N e u e r u n g e n a u s Te x t i l w e r k stoffen hat das Ministerium im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) bisher Mittel in Höhe von mehr als 77,5 Mio. Euro bewilligt.Zu den textilen Neuheiten auf dem Innovationstag gehören ebenso faltbare Möbelstücke mit einer neuartigen verschleißarmen textilen Hülle(Dresden/Hoppegarten) und zum Einsatz bei der Entstauungstherapie nach Brustkrebsoperationen ein innovativer Armkompres -sionsstrumpf (Bisingen/ Dingelstädt). Feuerwehrleute oder Arbeiter an Hochöfen und in Gießereien müssen auch

bei mehreren hundert Grad einen kühlen Kopf bewahren. Damit sie nicht nur vor Hitze oder Glutspritzern

Hofeinen einen neuen Ve r b u n d s t o f f f ü r S c h u t z anzüge entwickelt. Das hochfeste synthetische

Gegen 1000 Grad Strahlungswärme resistent geschützt sind, sondern auch nicht übermäßig ins Schwitzen geraten und rasch ermüden, hat die F i r m a I n v e n t e x - Sp e z i a l textilwerk Funke ( w w w. i n v e n t e x . d e ) a u s

Fasermaterial Kevlar® ergibt zusammen mit Feuchtigkeit aufnehmender Merinowolle einen extrem h i t z e b e s t ä n d i g e n St o f f , v o n dem auch flüssige Metallspritzer abperlen wie

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W a s s e r. D i e r e f l e k t i e r e n d e Aluminium-Oberschicht wird in einem geometrisch optimierten M u s t e r m i t d e m St o f f verklebt. So widersteht d e r A n z u g Te m p e r a turen bis 400 Grad in direktem Kontakt und bis zu 1.000 Grad St r a h l u n g s w ä r m e , w e i s t aber gleichzeitig Haptik und Elastizität einer Sp o r t b e k l e i d u n g a u f und lässt Schweiß und Körperwärme nach außen durch. Für diese Innovation hatte sich Inventex mit dem Te x t i l a u s r ü s t e r C a r l Meiser GmbH & Co.KG aus Albstadt und dem Te x t i l v e r e d l e r D S T technicalcoatings GmbH aus Wesel zusammengetan.

"Das wirtschaftliche Risikowar für alle erheblich, da wir zwar eine gute Idee hatten, technisch aber komplett Neuland betraten", so I n v e n t e x - C h e f D r. Peter Funke. "Ohne die ZIMFörderung wäre das Projekt nicht möglich gewesen und würde als gute Idee in der Schublade liegen". Bei Inventex entstanden zwei neue Arbeitsplätze, PatentInventex Geschäftsführer Dr. Peter Funke präsentiert innovativen verhandlungen Feuerschutzanzug auf dem Innovationstag für das europaweit einzigartige Produkt laufen.

Rund 2,7 Mrd. Euro für 21.000 ZIMProjekte Die ZIM-Förderung ist in A u s s t a t t u n g , Te c h n o l o g i e offenheit und Breitewirkung einzigartig in Europa. Seit Programmstart im Sommer 2008 wurden bis Mitte März diesen Jahres rund 20.500 Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit insgesamt fast 2,7 Mrd. Euro unterstützt. Die Mittel erleichtern branchenübergreifend kleinen und Grosser Andrang beim AiF Innovationstag in Berlin Pankow wo auch textile mittleren Unternemen mit bis Forschungsergebnisse präsentiert wurden. zu 500 Mitarbeitern die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen u n d Te c h n o l o g i e n . w w w. z i m - b m w i . d e / v e r a n s t a l t u n g e n / i n n o v a t i 300 dieser Highlights mit erheblichen Umsatzerwartungen wurden erstmals auf onstag dem Mittelstandstag präsentiert.

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Das umfassende SymposienProgramm bietet Ausstellern wie Besuchern einen inspirierenden Ausblick auf die Trends und Entwicklungen der Branche weltweit.

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