Lärmschutz - Kompakt Ruhezonen für die Stille

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Ausgabe August 2012

Wohnraumakustik wird erlebbar S.2-4 Akustik verstehen: ORGATEC mit Acoustics Competence Zenter S.5 Schwerhörigkeit häufigste Berufskrankheit S. 6 Lärmschutzforschung S. 7-11

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Wohnraumakustik wird erlebbar

ein, der bei Wohnraumplanungen häufig nicht oder nicht genügend berücksichtigt wird. Es geht um

Die Wohnraumakustik oftmals durch unangenehme Halligkeiten bei ungünstiger Möblierung als unzureichend empfunden, wird durch kürzere Nachhallzeiten und die Vermeidung von starken Schallreflexionen verbessert. Dass sorgt für eine noch bessere Sprachverständlichkeit, sowie einem besseren Klangerlebnis bei mehrkanaliger Lautsprecherwiedergabe und Großbildprojektion. Messungen der Nachhallzeiten und Schallreflexionen in 19 Wohnzimmern ergaben beispielsweise Unterschiede zwischen normalen und akustisch optimierten Räumen. Die Beurteilungen erfolgten durch Abhörversuche, wozu ein Standard-Abhörraum im Fraunhofer Institut IAB einbezogen wurde. Das Ergebnis: Das Wohnzimmer wird zum Medienzentrum mit neuen Perspektiven. „Das Design dieser neuen Wohnräume schließt den Wunsch nach einem „Persönlichen Wohlklang“

Bilder als Schallschlucker

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das Arrangieren der Raumelemente nach natürlichen Gesetzen der Harmonie, wie sie u. a. aus der Lehre des Feng Shui bekannt sind.

Dabei sind der Form und Größe keine Grenzen gesetzt. Lärmgeplagte müssen nicht unbedingt Akustiker sein, nach Abstimmung der Raumskizze und Beschaffenheit, berechnen wir die Bildergröße sowie Platzierung und erstellen so individuelle auf den Raum abgestimmte Lösungen“, so Michael Bete Pressesprecher der Thamm GmbH.<<<

Ruhe bitte!

Raumaufteilungen, Möblierung und Beleuchtung sowie Farben, Materialien, technisches Equipment und Konstruktionen werden zu einem „Positiven Energiesystem“ für die Bewohner“, führt Sabine Fischer Interior Designerin der modern-life Akademie aus. <<<

Kunstvoll dämpfen Dämpfende Textilien, kunstvoll und unsichtbar in Bilder mit eigenen Motiven integriert, sind der neue Trend in der Raumgestaltung. Bei schlechter Raumakustik einfach an die Wand montiert, können so unerwünschte Schallabstrahlungen absorbiert werden. Neueste Generationen können alternativ auch als Paravent, mobil dämpfende Trennwand oder als flexibel dämpfendes Deckensegel eingesetzt werden. „Digitaler Textildruck reichte uns nicht mehr aus. Wir suchten nach multifunktionellen Lösungen und entwickelten so in den letzten achtzehn Monaten schalldämmende Aufdrucke, die in Haptik und Optik frei gestaltbar sind. Die dämpfende Funktion übernehmen Absorber, welche unsichtbar in Bilderrahmen eingebaut sind und so nachweislich für verbesserte Raumakustik sorgen.

Die Raumakustik setzt sich mit der Schallausbreitung in Räumen auseinander. Dabei werden beispielsweise die Verständlichkeit eines Sprechers in einem Theater oder die Klarheit von Musik im Konzertsaal oder Räumen betrachtet. Im Gegensatz dazu werden bei der Bauakustik die Schallübertragung und der Schallschutz zwischen Räumen wie beispielsweise die Schalldämmung von Wänden, Fenstern, Türen und Decken beleuchtet. In einem neuen Schallschutzausweis, entwickelt von Bau- und Raumakustikern der DEGA (Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V.), sind einheitliche Kriterien im baulichen Schallschutz als ein von der Gebäudeart unabhängiges Anforderungs- und Bewertungssystem für Neu-und Altbau festgeschrieben. Fehlerhafte Bau- oder Raumakustik kann für unangenehme Störgeräusche sorgen.

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Titelbild: Beim ACE sieht man angesichts der durch Verkehrslärm hervorgerufenen gesundheitlichen Einbußen jetzt wachsenden Handlungsbedarf. Bild:Meliha Sarper/ACE Auto Club Europa Copyright: ACE Weitere Bilder: CAE Software und Systems GmbH Thamm GmbH

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Akustische Kamera macht Lärm sichtbar

Flüsterfenster mit Antischall Schwingungen und Schallübertragungen zeigen häufig Mängel in der Bauakustik auf und können sich neben anderen Übertragungswegen wie Decke und Fußboden (Trittschall bzw. Rollgeräusche) über die Haustechnik wie WasserAbwasserleitungen oder Fassade und Fenster erstrecken. Um den Straßenlärm nicht in die Wohnung gelangen zu lassen, werden standardmäßig schalldämmende Fenster eingesetzt,

was für Investoren jedoch ein Merkmal vorhandener Lärmbelastung ist und so oftmals ein Grund die Preise zu drücken. Schallisolierte Fenster- heute Stand der Technikhaben jedoch den Nachteil, dass bei geöffneten Fenstern der Straßenlärm dennoch in die Wohnung dringt. Erste Forschungsergebnisse zeigen möglicheLösungsansätze wie beispielsweise durch Antischall.

Dieser wird durch in das Fenster eingebrachte Mikrofone und Lautsprecher erzeugt und soll so als Gegen-schall die Frequenzen aufheben und den Lärm auch bei geöffnetem Fenster eliminieren. Ob sich diese Lösung am Markt behaupten kann ist ungewiss, denn weitere Grundlagenforschungen wären notwendig.<<<

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Gut zu Wissen Verkehrslärm, Nachbarschaftslärm, Fluglärm sowie Industrieund Gewerbelärm zählen zu den häufigsten Lärmquellen in Deutschland. Das Umweltbundesamt erfasst in einer jährlichen Onlineumfrage die Lärmbelastung in Deutschland. www.umweltbundesamt.de/laerm umfrage/index.htm

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Akustik verstehen?! ORGATEC mit Acoustics Competence Centre Konzentriertes Arbeiten hängt nicht zuletzt von den raumakustischen Bedingungen ab. Doch Standardlösungen gibt es nicht. Eine optimale Raumakustik

gen Komplettpreis rund um die zentral gelegene Ausstellungsfläche attraktiv und aufmerksamkeitsstark zu präsentieren. Unterstützt wird diese Präsentation durch gezielte Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen der Koelnmesse. Insgesamt gliedert sich das Acoustics Competence Centre in drei Bereiche: Im Mittelpunkt steht eine

Competence Centre Akustik Halle 10.1

muss für unterschiedliche Räumlichkeiten und die dort ausgeübten Tätigkeiten stets individuell geschaffen werden – in Form eines passgenauen Mix aus Akustiklösungen für Wand oder Decke, Möbeln und Bodenbelägen. Entsprechend nimmt die Raumakustik eine zentrale Rolle bei der ganzheitlichen Gestaltung moderner Bürowelten ein – und damit auch auf der ORGATEC 2012. Vom 23. bis 27. Oktober 2012 zeigen nicht nur zahlreiche Anbieter von Akustiklösungen - wie beispielsweise AOS Akustik, KAEFER Construction, Knauf AMF, Rehau, Renz Akustik, Strähle oder Texaa - auf der Internationalen Leitmesse für Office & Object in Köln Präsenz. Darüber hinaus bietet das Acoustics Competence Centre in Halle 10.1 allen, die sich mit dem Thema Akustik im Büro befassen, einen zentralen Anlaufpunkt. Die Ausstellungsfläche, die in fachlicher Zusammenarbeit mit dem Akustikbüro Oldenburg und dem Hörzentrum Oldenburg realisiert wird, will den Besuchern unter der Überschrift „Akustik verstehen?!“ nicht nur das komplexe Thema näher bringen, sondern gleichzeitig auch einen kompakten Überblick über Akustiklösungen von ORGATEC-Ausstellern ermöglichen. Damit bietet das Acoustics Competence Centre Anbietern von Akustiklösungen die Gelegenheit, sich auch mit einem kleineren Stand zum günsti

herstellerneutrale zentrale Ausstellungsfläche, auf der Wissens-Stelen getreu dem Motto „Akustik verstehen?!“ elementare Fachbegriffe der Raumakustik verständlich machen. In einem zweiten Bereich stellen die Sponsoren des Competence Centre ihre Produkte und Lösungen für eine motivations- und leistungsfördernde Akustik mittels kompakter Ausstellungsmodule vor. Ergänzt wird diese Präsentation um sogenannte Showrooms, die den dritten Bereich des Competence Centers bilden. Die Showrooms bieten den Ausstellern die Möglichkeit, ihr Unternehmen auf noch mehr Raum vorzustellen, indem sie eigene Lösungsbeispiele präsentieren, Planungskompetenzen demonstrieren oder Themen der Ausstellung weiter vertiefen. Das Angebot des Acoustics Competence Centers wird zusätzlich ergänzt durch regelmäßige Führungen und Vorträge zum Thema „Akustik verstehen“, die sowohl die Inhalte der Wissensstelen als auch die Lösungen der Ausstellungsmodule aufgreifen. Unternehmen, die sich für eine Beteiligung im Acoustics Competence Centre interessieren, finden alle Informationen auch online unter www.orgatec.de.

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Schwerhörigkeit ist häufigste Berufskrankheit - Zahl leicht rückläufig

Gehörschutzmaßnahmen mit Ohrstöpseln oder Kapselgehörschützern. Diese sind heute in vielfältiger und ganz individuell angepasster Art verfügbar.

Rund eine halbe Million Österreicher arbeitet an einem Lärmarbeitsplatz. Jährlich werden etwa 900 Berufskrankheiten wegen einer durch Lärm verursachten Schwerhörigkeit von der AUVA anerkannt. Damit gehört Schwerhörigkeit zu den häufigsten Berufskrankheiten. Betroffen sind fast ausschließlich Männer und hier wiederum die metallverarbeitende Industrie gefolgt von der Baubranche. Die AUVA stellt erfreulicherweise rückläufige Tendenzen fest: „Informationsmaßnahmen und konkrete Beratung von Unternehmen zur lärmminderen Gestaltung der Arbeitsplätze tragen Früchte,“ stellt Obfrau KR Renate Römer fest. Die versicherten Betriebe werden von den Fachleuten der AUVA umfassend und kostenlos betreut. Die AUVA hat allein im Jahr 2011 die Lärmbelastung in über 1.300 Betrieben gemessen, und rund 40.000 lärmexponierte Arbeitnehmer wurden audiometrisch untersucht. Um die richtigen lärmreduzierenden Maßnahmen setzen zu können, misst die AUVA zuerst die Intensität des vorhandenen Lärms und plant danach die entsprechenden Maßnahmen. Dazu werden modernste Geräte und Analysemethoden eingesetzt: Mit Simulationsprogrammen berechnen die Experten die Verteilung des Schalldruckpegels im Raum und erstellen Lärmkarten. Diese werden vor allem in der Planungsphase einer Halle oder vor dem Aufstellen einer neuen Maschine oder Anlage gemacht, um damit den Lärmschutz miteinplanen zu können.

Ziel der Unternehmen sollte sein, so Dr. Wilhelm Wahler, Lärmexperte der AUVA, den Lärm nachhaltig auf unter 85 dB zu reduzieren. Denn Dauerlärm von mehr als 85 dB gefährde das Gehör akut. „Schwerhörige Menschen hören noch, aber sie verstehen schwerer, weil im betroffenen Frequenzbereich Sprachelemente nicht mehr unterschieden werden können“, so Wahler.<<<

Besteht die Lärmquelle bereits, kann mit einer akustischen Kamera sichtbar gemacht werden, welche Komponente am lautesten ist. Schalldämpfende Elemente wie Schallschutzkapseln, Schallschutzwände oder größere raumakustische Veränderungen können so exakt geplant werden. Wo die technischen Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, berät die AUVA über persönliche ePaper Lärmschutz Kompakt: Umweltdienstleister-August 2012

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Geokunststoffe als Lärmschutz Zunehmende Mobilität, Entwicklung der Infrastruktur und technischer Fortschritt haben eine gemeinsame Begleiterscheinung: Lärm. Die fortschreitende Besiedlung und insbesondere der Ausbau des Verkehrsnetzes kommen sich dabei so nah, dass der Lärm zu einer unerwünschten, störenden oder gesundheitsgefährdenden Belastung wird. Wo Lärm nicht vermieden werden kann, muss durch geeignete Maßnahmen eine Ausbreitung verhindert bzw. dessen Niveau auf ein verträgliches Maß reduziert werden. Schallschutzwälle stellen eine konstruktive Möglichkeit des aktiven Lärmschutzes dar. Geokunststoffe finden hierbei vielfältigen Einsatz. In dem vorliegenden Artikel sollen die Einsatzmöglichkeiten und die damit verbundenen Vorteile näher beschrieben werden. Häufig gewählte Lärmschutzmaßnahmen an Verkehrswegen sind Schallschutzwälle. Sie lassen sich besonders gut in das Landschaftsbild einbinden und die positiven akustischen Verbesserungen werden somit ohne visuelle Beeinträchtigungen erreicht. Die „Empfehlungen für die Gestaltung von

Lärmschutzanlagen an Straßen“ fordern daher, die naturnahen Lösungen beim Lärmschutz zu bevorzugen. Sie zählen zu den aktiven Maßnahmen des sekundären Lärmschutzes, welche auf die Reduktion des Immissionspegel abzielen. Aufgrund ihrer Masse dringt praktisch kein Schall durch sie hindurch. Begrünte Schallschutzdämme wirken sich außerdem positiv auf die Schadstoffimmission aus und Reflexionen zur gegenüberliegenden Bebauung sind unbedeutend. Durch den Einsatz von Geokunststoffen können Schallschutzwälle äußerst effizient gestaltet und ausgeführt werden. Beim Bau von Schallschutzwällen auf weichen Untergrund können verschiedene Probleme auftreten. Entweder ist die Tragfähigkeit so gering, dass es bereits bei niedriger Bauhöhe zum Grundbruch kommt oder aber eine ausreichende Tragfähigkeit stellt sich erst nach einer gewissen Konsolidierungszeit ein. Durch die Verwendung eines Geokunststoffes als Basisbewehrung kann zum einen die Tragfähigkeit deutlich vergrößert und zum anderen die Schüttgeschwindigkeit des Dammmaterials erhöht werden, da keine bzw. nur geringe Konsolidierungszeiten eingehalten werden müssen.

Forschung für leise Bahnen Die DB Netz AG hat im Juli den Schlussbericht zur Erprobung innovativer Maßnahmen zum Lärm- und Erschütterungsschutz an Schienenwegen des Bundes vorgelegt. Demnach versprechen insgesamt 13 Technologien im Rahmen des Konjunkturprogramms II deutliche Lärmminderungseffekte von bis zu acht Dezibel nachgewiesen bei einem Investitionsvolumen von knapp 80 Millionen Euro in Einzelmaßnahmen. In den Jahren 2010/2011 wurden innovative Lärmschutzmaßnahmen mit Mitteln des Konjunkturpakets II zur Erprobung realisiert. Unmittelbar am Gleis oder an Brücken soll die Entstehung von Lärm und Erschütterungen vermieden, gedämpft oder abgeschirmt werden. Schlussbericht zum Konjunkturprogramm II: Weniger Lärm durch neue Technik Im Rahmen eines Symposiums zum Lärmschutz des Verbandes Deutscher Eisenbahn-Ingenieure (VDEI) haben das Bundesministerium für Verkehr,

Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und die DB Netz AG die Ergebnisse der mit Mitteln des Konjunkturprogramms II erprobten innovativen Technologien zur Lärm- und Erschütterungsminderung am Fahrweg vorgestellt. Insgesamt rund 80 Millionen Euro flossen in 13 neue Immissionsschutz-Maßnahmen, die in 82 Einzelprojekten auf ihr Potential zur Lärmminderung getestet wurden. Klaus-Dieter Scheurle, Staatssekretär im BMVBS, betonte die hohe Bedeutung der Ergebnisse: „Der Schienenlärm ist an den viel befahrenen Güterstrecken wie dem Mittelrheintal eine große Belastung für die Menschen. Wir gehen den Lärm mit einer Doppelstrategie an: wir investieren in die Entwicklung innovativer Lärmminderungsmaßnahmen entlang der Strecken und in die Umrüstung der Güterwagen auf lärmmindernde Technik.“ Auch die DB Netz AG teilt die Einschätzung des BMVBS. „Die in den vergangenen drei Jahren umgesetzten Maßnahmen und generierten Testergebnisse versetzen uns in die Lage, das S.7


bestehende Maßnahmenportfolio zur Lärmreduzierung und -vermeidung am Schienenweg durch neue Alternativen sinnvoll zu ergänzen und weiterzuentwickeln“, erläutert Oliver Kraft, Vorstands-

sten. Bei dieser Technologie werden MasseFedersysteme an die Schiene angebracht, die von der Schiene abgestrahlte Schwingung bei einer Zugüberfahrt und somit das abgestrahlte Roll-

vorsitzender der DB Netz AG. „Beispielsweise niedrige Schallschutzwände weisen je nach Höhe eine lärmmindernde Wirkung von bis zu sechs Dezibel auf. Wir freuen uns über diese sehr hohen Werte, die für die Anwohner eine deutlich spürbare Entlastung bringen. Die Investitionen aus dem Konjunkturprogramm sind gut angelegt."

geräusch mindern. Ebenfalls drei Dezibel weniger Lärm wird laut Schlussbericht durch das sogenannte High Speed Grinding erreicht. Mit dieser spezifischen Schleiftechnologie ist es möglich, Unebenheiten an der Schienenoberfläche und die daraus entstehenden Emissionen zu vermeiden.

Ziel der im Rahmen des Konjunkturpaketes II durchgeführten Erprobung war es, unter realen Bedingungen Erkenntnisse darüber zu gewinnen, ob verschiedene innovative Technologien zur Minderung des Schienenlärms geeignet sind. Zudem kamen Maßnahmen zum Einsatz, die reduzierend auf die Erschütterungswirkung des Schienenverkehrs wirken können. Die Standorte wurden unter der Prämisse ausgewählt, möglichst viele Anwohner von Lärmimmissionen zu entlasten. Des Weiteren galt es, örtliche Bedingungen zu finden, die einen messtechnischen Nachweis der Minderungseffekte erlauben.

Den größten Effekt mit bis zu acht Dezibel hat das Einbringen von Reibmodifikatoren für Gleisbremsen an Ablaufbergen in Rangierbahnhöfen.

Die jetzt vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil der getesteten Technologien zur Vermeidung von Immissionen am Gleis geeignet ist. So können etwa Schienenstegabschirmungen einen Lärmminderungsbeitrag von drei Dezibel lei

Nach behördlicher Anerkennung der neuen Technologien können die innovativen Maßnahmen als Ergänzung zum klassischen Lärmschutz, das heißt vor allem dem Bau von Lärmschutzwänden, zum Einsatz kommen. Der ausführliche Schlussbericht zur Erprobung innovativer Maßnahmen zum Lärm- und Erschütterungsschutz an Schienenwegen des Bundes kann als Download unter http://fahrweg.dbnetze.com/file/2734904/data/schlu ssbericht__konjunkturprogramm__2011.pdf. abgerufen werden.<<<

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Lärmschutz-Tätigkeitsbericht zeigt erste Erfolge

stehenden Handlungsmöglichkeiten im Sinne eines verbesserten Lärmschutzes auszuschöpfen, und zum anderen, die Handlungsmöglichkeiten zu erweitern“, so Splett.

„Lärm ist zu einer bedeutsamen Umweltbelastung geworden, die erhebliche gesundheitliche Schäden verursacht. Deshalb arbeitet die Landesregierung Als wichtigen Erfolg wertet die Staatssekretärin die auf mehreren Ebenen gezielt daran, die Lärmbelastung der Menschen in Baden-Württemberg zu vom MVI herausgegebenen Hinweise zur Umsetzung von Lärmaktionsplänen verringern und konnte auch schon erste Erfolge (www.mvi.baden-wuerttemberg.de -> Lärm -> verbuchen. Dazu zählen die Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der Aufstellung von Lärmaktionsplänen, die Vereinbarung mit dem Bund für erhöhten Lärmschutz beim Ausbau der Rheintalbahn oder auch die heute von der Landesregierung beschlossene Bundesratsinitiative für eine Lärmminderung bei Motorrädern“, erklärten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und die Staatssekretärin für Verkehr Ministerpräsident Winfried Kretschmann (l.), Innenminister Reinhold Gall (M.) und die Staatssekretärin für Verkehr und Infrastruktur und Lärmschutzund Infrastruktur und beauftragte des Landes, Gisela Splett (r.), am 24. Juli 2012 bei der Lärmschutzbeauftragte des Regierungspressekonferenz im Landtag in Stuttgart Landes Gisela Splett in Lärmaktionspläne). „Wir helfen den Städten und Stuttgart. Gemeinden sowie den Fachbehörden dabei, Lärmaktionspläne zu erstellen. Wir erläutern, was Zuvor hatte Splett dem Kabinett einen ersten es bedeutet, wenn Maßnahmen in LärmaktionsTätigkeitsbericht über ihre bisherige Arbeit vorgeplänen festgelegt sind, und was speziell bei stralegt. Mit der Regierungsbildung im Mai 2011 war die Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und ßenbaulichen und straßenverkehrsrechtlichen Maßnahmen in Lärmaktionsplänen zu beachten Infrastruktur zur Lärmschutzbeauftragten der ist.“ Aufgezeigt wird auch, welche rechtlichen Landesregierung bestellt worden. „Schon das Möglichkeiten für lärmmindernde Maßnahmen im macht deutlich, dass die grün-rote Landesregierung das Thema ernst nimmt“, betonte Splett. Verkehr bestehen wie beispielsweise Tempo 30 in Ortschaften. Es gebe im Land zahlreiche Orte mit unzumutbar hohen Lärmbelastungen, insbesondere Die Lärmschutzbeauftragte betonte: „Gegenüber Verkehrslärm stelle ein gravierendes Problem dar. dem bis dahin geltenden Erlass haben wir die Auslösewerte für die Erstellung von Lärmaktions„Lärmschutz ist kein Thema für schnelle Erfolge, plänen abgesenkt und die Handlungsspielräume sondern braucht einen langen Atem“, betonten zugunsten des Lärmschutzes im Rahmen der Kretschmann und Splett. Es gebe kein einheitlirechtlichen Möglichkeiten vergrößert. Wir erhoffen ches Lärmschutzgesetz, sondern unterschiedliche uns davon für die zweite Stufe der LärmaktionsRegelungen für unterschiedliche Lärmquellen und planung einen deutlichen Schub zum Schutz lärmdie unterschiedlichen Verkehrsträger. Viele lärmgeplagter Anwohnerinnen und Anwohner.“ schutzrelevante Regelungen könnten nur auf EUoder Bundesebene geändert werden. Viele Bereits im vergangenen Jahr hat Baden-WürttemMaßnahmen erfordern Aktivitäten auf kommunaler berg sich auf Bundesebene für Verbesserungen Ebene. „Wir arbeiten bei den Verkehrsträgern beim Lärmschutz an der Schiene eingesetzt und Straße, Schiene und Flugverkehr jeweils mit einer die Einführung einer Eingriffsermächtigung zum Reihe von Aktivitäten dar an, zum einen die beS.9


Schutz der Umwelt im Allgemeinen Eisenbahngesetz gefordert. Gemeinsam mit anderen Bundesländern will Baden-Württemberg im Bundesrat für eine Verbesserung der gesetzlichen Regelungen zum Fluglärm eintreten. Die Initiative zielt u.a. darauf, dass Fluglotsen den Schutz vor Fluglärm stärker als bisher berücksichtigen. Aktuell beschlossen wurde, eine Bundesratsinitiative einzubringen, die auf eine Lärmminderung bei Motorrädern abzielt. Dafür fehlen bisher wirksame europäische Vorschriften, um den Lärm von Motorrädern zu verringern analog zu den EuroNormen für Abgase. Auch muss die Polizei deren Einhaltung im Verkehr effektiv kontrollieren können. Ein wichtiger Erfolg mit Blick auf den Lärmschutz sind die Vereinbarungen zum viergleisigen Ausbau der Rheintalbahn. Hier beteiligt sich das Land an den Mehrkosten für eine lärmoptimierte und umwel-verträgliche Planung. Für den Flughafen Stuttgart wird derzeit der Lärmaktionsplan erstellt. Noch bis 27. Juli konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge für Lärmminderungsmaßnahmen beim Regierungs-

präsidium Stuttgart in das Verfahren einbringen. Eine weitere wichtige Maßnahme bezüglich Fluglärms ist eine stärkere lärmabhängige Spreizung der Flughafenentgelte. Am Flughafen Karlsruhe/ Baden wurde eine entsprechende Änderung bereits umgesetzt. Die Landesregierung hat sich zudem dafür eingesetzt, die Lärmbelastung der südbadischen Bevölkerung durch Anflüge auf den Flughafen Zürich zu senken und sich dabei entsprechend der „Stuttgarter Erklärung“ positioniert. Gemeinsam mit der Region konnten in den Staatsvertragsverhandlungen zwischen dem Bund und der Schweiz wichtige Verbesserungen durchgesetzt werden. Beim Lärmschutz an Straßen legt die Landesregierung ein besonderes Augenmerk auf lärmarme Straßenbeläge. Neben den bekannten technischen Vorkehrungen wie Lärmschutzwällen und Lärmschutzwänden stellen lärmarme Straßenbeläge wie Splittmastixasphalt eine Möglichkeit dar, den Lärm bereits an der Quelle zu reduzieren. „Wir wollen die Lärmsanierung an den Lärmschwerpunkten im Land voranbringen und räumen dem Lärmschutz auch bei Neu- und Ausbauplanungen einen hohen Stellenwert ein“, betonte Gisela Splett abschließend.<<<

Lärmschutzmesse 2012 Lärm macht krank Zum vierten Mal findet die Lärmschutz 2012 vom 15. – 16. November 2012 in den Dortmunder Westfalenhallen statt. In der relativ kurzen Zeit seit 2006 ist die internationale Fachtagung mit der begleitenden Messe zum weltweit führenden Fachtreffen für Umgebungslärmschutz geworden. Fast alle führenden Hersteller von Lärmschutztechniken, -wänden und -dienstleistungen aus Europa haben sich inzwischen angemeldet. Der Ausstellungsbereich verspricht eine Fundgrube für alle Fachleute aus Bundes-, Landesund kommunalen Verwaltungen, Ingenieursbüros sowie Hersteller und Dienstleister – aber auch für Bürgerinitiativen – in Sachen nachhaltiger Lärmschutz zu werden.

Aktuelle Repräsentativumfragen im Auftrag des Umweltbundesamtes verdeutlichen es: Ca. 60% der deutschen Bevölkerung fühlen sich durch Straßenverkehrslärm belästigt, 30% durch Luftverkehrslärm, 23% durch Schienenverkehrslärm. Bis zu 4.000 Herzinfarktfälle können jährlich auf Straßenverkehrslärm zurückgeführt werden, so die Schätzung. Ebenso alarmierend die Ergebnisse des Regionalbüros für Europa der WHO: Umwelt- und Gesundheitsexperten definieren die Krankheitslast durch Umweltlärm als Verlust von gesunden Lebensjahren. Ihre konservative Schätzung: Mindestens eine Million gesunde Lebensjahre gehen in Westeuropa jährlich durch Umweltlärm verloren.

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Gesetzliche Regeln und techni sche Lösungen sollen helfen, den Menschen vor dem Umgebungslärm zu schützen. Straßenbautechnische Lösungen Neben Lärmschutzwänden werden weitere aktuelle und innovative technische – erstmals auch straßenbautechnische – Lösungen angeboten. Es sind also auch Hersteller von lärmschluckenden Straßenbelägen bzw. Markierungen und anderen straßentechnischen Lärmreduktoren eingeladen. Welche Materialien gibt es? Wie integrieren sich Lärmschutzmaßnahmen in das Stadt- oder Landschaftsbild? Welche Lärmminderungen sind möglich? u.v.a.m. <<< www.laermschutz-messe.de S.10


Mit Simulationstechnologie zum effizienten Lärmschutz Lärmschutzwände sind oft die einzige Möglichkeit, um unsere Lebensqualität vor dem ständig steigenden Verkehrslärm zu schützen. Da sie einen nicht unerheblichen Kostenfaktor darstellen, setzt das AIT innovative Simulationsmethoden ein, um diese Schallbarrieren effizienter, langlebiger, kostengünstiger und sicherer zu gestalten.

Messverfahren zur wirtschaftlichen und sicheren Planung von Lärmschutzwänden. Ein Prognosemodell soll in weiterer Folge das Langzeitverhalten aus strukturdynamischer Sicht vorhersagen und so die Infrastrukturbetreiber im effizienten Life Cycle Management unterstützen.

In Voruntersuchungen führte AIT mit RED Bernard im Auftrag der ÖBB Infrastruktur AG Eigenfrequenzmessungen an Lärmschutzwänden durch und erstellte daraus ein Computermodell des Gesamtsystems inklusive Steher, Fundierung und Strengere Lärmschutzrichtlinien und höhere Wandkassetten. Dieses Modell wurde in der Folge Zuggeschwindigkeiten stellen steigende mit Messdaten von Zugvorbeifahrten gekoppelt, um Anforderungen an Lärmschutzwände entlang von die Auswirkungen Autobahnen, Schnellstraßen der aerodynamiund Schienenstrecken dar. Am schen Belastungen AIT Mobility Department arbeiauf die Lärmten Expertinnen und Experten schutzwand am daran, die akustische WirkComputer simuliesamkeit und Lebensdauer dieren zu können. ser Schallbarrieren zu erhöhen Ergänzende und gleichzeitig die Kosten für DauerschwingProduktion und Erhaltung zu versuche gaben senken. Mit modernsten darüber hinaus Simulationsmethoden wird im Aufschluss Rahmen des Projektes „Opti über die ErmüdLSW - Optimierung der ungsfestigkeit bei Lebensdauer und Kosten von dauerndem LastLärmschutzwänden auf wechsel, sodass Hochgeschwindigkeitsnun auch das strecken“ untersucht, wie sich Langzeitverhalten aerodynamische Langzeitin die Simulation Belastungen auf die einfließen kann. Bild: ÖBB/IC bei Loosdorf Lärmschutzwände an Eisenbahn-Hochleistungsstrekken auswirken. Im Sommer 2012 werden die Simulationsergebnisse im Rahmen von Innovationsmessfahrten der ÖBB bei Zuggeschwindigkeiten von bis zu 330 km/h vor Ort bestätigt.

Optimierte Messverfahren Züge werden in Zukunft mit immer höherer Geschwindigkeit und Frequenz unterwegs sein. Dadurch sind die geplanten und bestehenden Lärmschutzwände entlang der Gleise einer steigenden Belastung ausgesetzt. Aufgrund der Vielzahl dynamischer Effekte und hoher Sicherheitsanforderungen kommt es bei gängigen Bemessungsverfahren oft zu einer Überdimensionierung der Lärmschutzwände in strukturdynamischer Hinsicht. Im Projekt „Opti LSW“ entwickeln die AIT Expertinnen und Experten ein optimiertes

Die Feuerprobe für das Messverfahren und das Prognosemodell erfolgt im Sommer an der neuen Hochleistungsstrecke Wien-St. Pölten. Vor der Inbetriebnahme des 44 km langen Teilstücks, das ab Dezember die Fahrzeit zwischen den beiden Städten auf 25 Minuten reduzieren wird, stellt die ÖBB die Strecke rund zwei Monate lang für umfangreiche Messkampagnen zur Verfügung. Diese Innovationsmessfahrten geben AIT die einzigartige Möglichkeit, die entwickelten strukturdynamischen Modelle anhand von realen Zugvorbeifahrten zu überprüfen und die Simulationsergebnisse zu bestätigen. Das Projekt „Opti LSW“ (Programmlinie: I2V 4. Ausschreibung) wird vom AIT Mobility Department gemeinsam mit RED Bernard durchgeführt. Es begann im August 2011 und geht bis Juli 2013. <<< Servicelink: http://www.ait.ac.at/mobility

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