umweltdirekt direkt D 10188 3/2016 32 Jhg.
Das Rhein-Neckar-Magazin August-Ausgabe
Rettet unsere W채lder! Schutz f체r den regionalen Forst Folgt uns auf Facebook www.facebook.com/UmweltDirekt
Die Rhein Neckar Region im Zeichen des fairen Handels
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Im Interview: Arch채ologe Claus Kropp
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Special: Gr체nes Geld
Fairtrade Towns
29. + 30.10.2016
10 - 18 Uhr Rudolf-Wild-Halle, Heidelberg-Eppelheim
TREND w w w . v i t a t r e n d . i n f o
Veranstalter: Umwelt Direkt Verlag e.K. • C/o Co-Working im Dezernat 16 Alte Feuerwache • Emil-Maier-Str. 16. • 69115 Heidelberg Tel. 06220/6562. • Ab 15. Mai: Tel. 06221/6479124
Editorial 3
inhalt
Liebe Leserinnen und Leser,
4 Im Interview: Archäologe Claus Kropp 6 Special Grünes Geld 10 Fairtrade Towns in der Region 14 Rezept 19 Waldschutzgebiete im Delta 20 umwelt.plus.karte 24 BUND 26 ADFC 28 VCD 30 Aktuell
Kaffee oder Schokolade – das sind die Klassiker, wenn man an Fair Trade denkt. Aber hinter dem Begriff verbirgt sich noch viel mehr. Was die Kommunen in der Region tun, damit das Delta im Zeichen des fairen Handels steht, lesen Sie ab Seite 14. Was im Rahmen der bundesweiten Fairen Woche in den einzelnen Städten geplant ist und wo Sie garantiert fair einkaufen können, hat unsere Redakteurin Tina Gajdics für Sie zusammengetragen. Wer Entspannung und Ruhe sucht, muss nicht immer viel Geld ausgeben. Ein Spaziergang durch den Wald kann für Geist und Körper eine echte Wohltat sein. Ab Seite 20 lesen Sie alles über die zwei großen Erholungswälder: den Stadtwald in Heidelberg und den Schwetzinger Hardt. Doch auch der Lebensraum Wald bedarf Schutz und Pflege. Diplom Agrar-Biologe Andreas Greiner hat für Umwelt Direkt zusammengetragen, was im Schwetzinger Hardt getan wird, um den Forst zu schützen. Alles Neue von BUND, ADFC und VCD lesen Sie wie gewohnt ab Seite 26. Viel Spaß beim Lesen, Tine Messerschmidt
Impressum
Besuchen Sie uns auch unter www.umweltdirekt.de oder www.facebook.de/umweltdirekt
Verlag: Wolf Verlag GmbH Hostackerweg 21 69198 Schriesheim und Umwelt Direkt Verlag e.K. C/o Co-Working im Dezernat 16 / Alte Feuerwache Emil-Maier-Str. 16 69115 Heidelberg Tel. 06221/6479124 verlag@umweltdirekt.de Herausgeber: Tine Messerschmidt & Christian Wolf
Chefredaktion und Anzeigen: Tine Messerschmidt tine.messerschmidt@umweltdirekt.de Leitende Redakteurin: Tina Gajdics Redaktion: Lydia Prexl Layout: Claudia von Bihl und Frauke Dreyer Abo- und Einzelbestellung: leserservice@umweltdirekt.de Jahresabo 15 Euro inkl. 7% MwSt und Porto.
Vertrieb: Fahrwerk Ambient Media Druck: Westdeutsche Verlagsund Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6 64546 Mörfelden-Walldorf Titelbild: ©astrosystem - Fotolia.com 100% Recycling-Papier
4 AKTUELL
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Eine Wand wie ein Baum: Natürlich, beschützend, klimaregulierend. Elsässer Massivholzmauern sind alles, was Beton nicht sein kann. Ein Werkstoff in seiner reinsten Form: Unbehandelt. Unverleimt. Frei von jeglicher Chemie. Und in jedem Fall ein Garant für gesunde Wohnwerte.Das Konzept dahinter ist der Natur abgeschaut. Und die ist wie so oft genial und einfach. Elsässer Massivholzmauern sind extrem stabil und lassen gleichzeitig Luft
zum Atmen. Das ausschließlich kammergetrocknete Massivholz kommt ohne weitere Nachbehandlung aus, reguliert atmungsaktiv das Wohnklima, ist witterungsfest zu jeder Jahreszeit und dabei außerordentlich wärmeisolierend. Wie Sie sich das vorstellen müssen? Das bleibt ganz Ihrer Kreativität überlassen. Denn das Schönste an einer Massivholzmauervon Elsässer ist: Sie lässt viel Raum für Ideen in den Bereichen Anbau, Umbau und Hausbau. www.holzbauwerte.de
NEWS
Psychologie im Umweltschutz – Handbuch zur Förderung nachhaltigen Handelns
umwelt direkt verlost 3x1 Exemplar. Senden Sie einfach eine Email mit dem Stichwort "Psychologie" an verlag@ umweltdirekt.de. Die Gewinner werden benachrichtigt.
Ob wir uns vegetarisch ernähren, Fahrrad fahren oder eine Solaranlage bauen: Fortwährend treffen wir Entscheidungen im Sinne der Umwelt – oder auch nicht. Was uns dabei leitet und motiviert, erforscht die Umweltpsychologie. Das Handbuch der Psychologie im Umweltschutz erklärt anhand eines psychologischen Modells, wie wir nachhaltiges Handeln besser verstehen und fördern können. Als erstes deutschsprachiges Werk fasst es den Wissensschatz der angewandten Umweltpsychologie wissenschaftlich fundiert und praxisnah zusammen. „Das Handbuch erklärt die individuelle Um-
weltmotivation und gibt konkrete Ansatzpunkte für Praktiker*innen“,sagt Autorin Karen Hamann. Jedes Kapitel widmet sich einem Thema, z.B. Selbstwirksamkeit, sozialen Normen und Emotionen. Leitfragen und alltagsnahe Beispiele ermöglicheneine direkte Anwendung im Umweltschutz.Das Handbuch richtet sich dabei an alle, die ihre Umweltschutzprojekte und ihreKommunikation wirksamer gestalten möchten – sei es im pädagogischen Bereich,beimurbanen Gärtnern, im Umweltaktivismus oder bei der Arbeit für Umweltorganisationen. Mehr Informationen gibt’s unter www.oekom.de
aktuell 5
vitaTREND 2016 mit Initiative
GWÖ Rhein-Neckar e.V.
Gemeinwohl-Ökonomie bezeichnet ein Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohlfördernden Werten aufgebaut ist. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene – eine Brücke von Altem zu Neuem. Bereits letztes Jahr war Initiator Christian Felber auf der vitaTREND. In diesem Jahr stellt sich die Initiative GWÖ Rhein-Neckar auf der diesjährigen vitaTREND vom 29. bis 30. Oktober in der Rudolf-Wild-Halle vor.
Die vitaTREND 2016 findet dieses Jahr vom 29. bis 30. Oktober wie gewohnt in der Rudolf-WildHalle in Eppelheim statt. Mehr Infos unter www. vitatrend.info. ökologisch nachhaltiger, demokratischer und solidarischer sich Unternehmen verhalten, desto mehr Vorteile – von niedrigeren Steuern, Zöllen und Zinsen bis zum Vorrang beim öffentlichem Einkaufsverhalten sie. Die Systemdynamik belohnt endlich die richtigen Verhaltensweisen: Ehrlichkeit, Empathie, Kooperation,Großzügigkeit und Solidarität.Die Idee leben derzeit mehr als 1700 Unternehmen in 35 Staaten weltweit. Auch in der Rhein-Neckar-Region tut sich im Bereich Gemeinwohl-Ökonomie so einiges.
Foto: laborX/Ziegle
Die Gemeinwohl-Ökonomie baut nicht auf Gewinn und Konkurrenz, sondern auf Gemeinwohl-Streben und Kooperation – denselben humanen Grundwerten, die unsere zwischenmenschlichen Beziehungen gelingen lassen, so die Idee des Österreichers Christian Felber. Sein Gedanke: Gewinn soll nur noch Mittel, nicht mehr Zweck der unternehmerischen Tätigkeit sein. Die Gemeinwohlbilanz wird zur Hauptbilanz: Je sozial verantwortlicher, von links nach rechts: Rainer Leibrecht, Uwe Treiber, Hans Füller, Charly Pfeifer, Joachim Langer Mitglieder der Initiative GWÖ Rhein Neckar e.V,
Uwe Treiber, Geschäftsführer der Firma Sonnendruck GmbH, hat bereits zwei GemeinwohlBilanzen erstellen lassen. „Diese Bilanz misst extern durch Auditoren, ohne die Finanzbilanz zu ersetzen, genau die Werte, die ich in meiner Firmenphilosophie beschreibe. Wie gehe ich mit meinen Mitarbeitern/ Lieferanten/ Kunden um? Wie versuche ich ressourcenschonend zu wirtschaften? Wie werden die erzielten Gewinne verwendet?“, berichtet Treiber. Doch in der Region kämpft Treiber nicht allein um die Verbreitung der Idee der Gemeinwohl-Ökonomie. Seit 2012 gibt es die Initiative Gemeinwohl-Ökonomie Rhein-Neckar. Im Jahr 2014 hat sich ein gemeinnütziger Verein gegründet. „Gemeinsam engagieren wir uns in der Metropolregion Rhein-Neckar für die Weiterentwicklung und Ver-
netzung der Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie“, erzählt Treiber. Der Verein sucht stetig Verstärkung: „Sie sind herzliche eingeladen bei uns mitzumachen und mit Kreativität und Schaffenskraft als Privatperson oder Unternehmen an der Umgestaltung unserer Wirtschaftsrealität mitzuwirken. Unser
Engagement basiert derzeit auf ehrenamtlicher Tätigkeit“, so Treiber. Lernen Sie die Initiative Gemeinwohl-Ökonomie RheinNeckar kennen und besuchen Sie sie an ihrem Stand auf der vitaTREND und bei ihren Vorträgen. Mehr Informationen gibt’s unter www.rhein-neckar.gwoe.net
6 AKTUELL
Günay und Burak Celik Ruhig gelegen und doch mittendrin liegt die kleine Märzgasse zwischen der Friedrich-EbertAnlage und der Hauptstraße im vorderen Teil der Altstadt und mit seiner stillen Unaufgeregtheit und den vielen kleinen Einkaufsläden versprüht die Gasse heimeligen Flair. Eine nah gelegene Schule, ein großer Spielplatz, ein alteingesessener Bäcker und reger nachbarschaftlicher Austausch verleihen dem Ort authentisches Altstadtwesen; radelnde Studenten und Passanten aus der Fußgängerzone bringen Abwechslung, aber insbesondere Günay Celik sorgt mit ihrem geschäftigem Temperament und ihrem agilem Wesen für ehrliche Belebung. Als Sie 2005 ihren „Garten“ in der Märzgasse 2 eröffnete und ihren Traum von einem eigenen Obst- und Gemüseladen Realität werden ließ, waren die Räumlichkeiten zwar noch begrenzt, doch von Anfang an präsentierte sie frische Qualitätsprodukte aus Nah und Fern, feine Kost für kundige Gaumen, frisches Gemüse aus Handschuhsheim für treue Stammkunden, vieles für den heimischen Herd und stets kreierte Günay mit kundiger Hand und ordentlich Hingabe hausgemachte Salate und eingelegtes Gemüse für Schüler und Studenten, die sich eine Mahlzeit für zwischendurch gönnten. Als dann Leanders Leseladen in der Märzgasse 6-8 2014 seine Tore schloss, zog es die umtriebige Günay zwei Häuser weiter und mit der neuen Räumlichkeit weitete sich ihr Sortiment, sie schuf Stück für Stück ein
größeres Angebot und mit jedem Schritt erwachten neue Ideen. Sie erweiterte ihre gesamte Produktpalette durch ein breiteres Spektrum, ergänzte es durch stimmige Erzeugnisse für
den Alltag, vergrößerte ihre Salatbar und fand mehr Platz für
viel eingelegte Leckereien und regionale Highlights. So kann man sich seit dem auch neben Tomaten, Salat, Auberginen, Limetten, Artischocken und Co. mit Senf aus Heidelberg, Pasta aus Kirchheim, Saft aus dem Kraichgau, Eiern aus Worms und Bier vom Klosterhof in Heidelberg/Ziegelhausen eindecken, aber vor allem nutzt die Betreiberin die schöne Lokalität, um im hinteren Bereich ein entspanntes Café einzugliedern, was zum gemütlichen Verweilen einlädt und treue und rastende Kundschaft zu einem Verbleib bei Tee oder Kaffee lockt. 2015 eröffnete ihr Sohn Burak dann in den ehemaligen Räumlichkeiten von „Günay`s Garten“, der Märzgasse 2, nach intensiver Umbauarbeit und feiner Gestaltung sein neu gedachtes und schön umgesetztes „Unter Freunden“ und serviert seit dem, wohl konzipiert und
D i e beiden Brüd e r Sean und Max sind der Löffelmeter Der Blog ist der wohl frischeste und unvoreingenommenste Gastroblog des Delta. Getestet werden nicht nur Restaurants, Feinkostläden, Imbissbuden und Cafés sondern auch die gehobene Sterneküche. Wo man am besten in der Region essen gehen kann, wissen die beiden ganz genau. Deshalb testen Sean und Max für Umwelt Direkt in dieser Ausgabe wieder eine neue Lokalität der Region. Tagsüber ist Sean übrigens als Landschaftsgärtner unterwegs und Max ist Fotograf. Mehr Tipps zum Essen gehen gibt es übrigens unter www.loeffelmeter.de und täglich frisch auf den Tisch unter www.facebook.com/ loeffelmeter lecker durchdacht, frische und besonders belegte Pizza in Stücken. Hier kann man sich mit Knoblauch, Sprossen, Spinat und Olivenöl eine wunderbare, vegane Pizza gönnen, sich aber auch mit Hummus, Guacamole oder auch Speck seinen Teig verzieren und wem nach einen Vitaminschub ist, darf sich an den frisch zubereiteten Smoothies gesund trinken. Und weil dem quirligem Mutter-Sohn-Gespann stets neue Dinge einfallen mit denen sie den Menschen Freude bereiten können, haben sie 2016 zwischen ihren Läden, in der Märzgasse 4 das „Franz Soupmarine“, eine waschechte Suppenküche eröffnet, wo sie täglich mehrere Suppen anbieten wie hausgemachte Linsensuppe, GraupenSellerie-Bohnen-Suppe oder auch mal Karotten-Kokos-
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Suppe. Serviert wird das natürlich mit frisch gerolltem „Unter Freunde-Pizzabrot“. In der feinen, kleinen Räumlichkeit wird unaufdringlich die pflanzliche Idee transportiert und so kann man sich hier mit ausgewählten veganen Produkten für zu Hause versorgen. Täglich werden in „Günay`s Gartens“-Küche schon morgens frische Zutaten geschnibbelt, geschnitten und gekocht, auf dass pünktlich zur Mittagszeit die neue Idee: die Suppen im „Franz“ bereit steht, jeden morgen fangen die Pizzabäcker zur Frühstückszeit an ihren Teig zu präparieren, auf dass er rechtzeitig fertig ist und jeden frühen Morgen steht Günay in
das letzte Stück Pizza, der letzte Salat über die Theke gewandert ist, kommt der Verein von foodsharing.de und holt bei allen drei Läden die Lebensmittel, die nicht verkauft werden konnten.
ihrem Laden und empfängt ab 7:00 Uhr ihre ersten Kunden. Es ist immer Bewegung da, Obst und Gemüse wird von einen in den anderen Laden getragen, Suppen werden transportiert, zwischendrin wird gerne mal ein Kaffee getrunken, auf der Gasse wird sehr gerne mal ein Schwätzchen gehalten und dann, wenn samstags am frühen Abend die letzte Suppe verzehrt,
„Und das Schönste ist...“ sagt Günay dann, während Sie grüne Bohnen für die nächste Suppe schneidet „...das Schönste ist, wenn sich die Menschen in meinem Hof von „Günay`s Garten“ treffen. Da kann man in Ruhe sitzen, jeder isst, was er möchte. Pizza von „Unter Freunden“, eine Suppe vom „Franz“, eingelegtes Gemüse oder Salat. Man unterhält sich bei gutem Essen, trinkt Tee und freut sich an der Geselligkeit.“
Günay`s Garten, Märzgasse 6-8, 69117 Heidelberg, 06221-5887041 Franz Soupmarine, Märzgasse 4, 69117 Heidelberg Unter Freunden, Märzgasse 2, 69117 Heidelberg, 06221-7258105 www.facebook.com/ franzsoupmarine www.facebook.com/ Unter-Freunden755848004534067
8 Umwelt Person Interview mit Claus Kropp geführt von Lydia Prexl
Das Freilichtlabor ist für mich ein Sechser im Lotto. Als Kind wollte Claus Kropp erst Landwirt werden, später Archäologe. Heute ist er beides. Seit drei Jahren leitet der gebürtige Heidelberger das experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham – ein rekonstruierter frühmittelalterlicher Herrenhof mitten auf den Areal der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch. Mit UmweltDirekt sprach Kropp über mittelalterliche Dreifelderwirtschaft, die wissenschaftliche Annährung an die Karolingerzeit und seinen Wunsch nach Entschleunigung.
UmweltDirekt (UD): Herr Kropp, Sie pflügen mit Ihren zwei Ochsen David und Darius mehrere Hektar Ackerland, organisieren Tagungen über das mittelalterliche Hausschwein und leiten einen musealen Betrieb, der dem 8. Jahrhundert nachempfunden ist – mit nachgebauten Häusern und alten Tierrassen. Haben Sie sich so Ihr Leben vorgestellt? Claus Kropp: Sicherlich nicht (lacht). Aber für mich ist ein
gibt. Das meiste wurde über die Jahrhunderte abgerissen. Wenn Menschen in anderen Weltkulturerbestätten waren, zum Beispiel im Kloster Maulbronn, dann sind sie hier enttäuscht. In Führungen war es uns deshalb immer wichtig, die Aura dieses Ortes in Gedanken wieder auferstehen zu lassen. Aber natürlich blieben immer viele Fragen offen, zum Beispiel, wie die Menschen damals gelebt haben. UD: Und dann kam Ihnen Idee,
Hessen. Hauptinitiator war der Welterbestättenleiter Hermann Schefers. Ich durfte von Anfang an im Konzeptteam dabei sein. Da haben wir ein Konzept erarbeitet mit der didaktischen Idee, das Kloster Lorsch besser zu verstehen und gleichzeitig die Alltagskultur näher zu bringen. Aber zunächst war das eine Idee für die Schublade und niemand hat daran geglaubt, sie so schnell umsetzen zu können. Dann aber hat der Bund ein Investitionspragramm aufgesetzt und aus diesen Fördermitteln konnten wir Lauresham verwirklichen. UD: Wie muss man sich Ihren Arbeitstag vorstellen?
Traum wahr geworden. Das war die einmalige Chance, etwas aus der Taufe zu heben, was ich von Anfang an betreut habe. Wie ein Sechser im Lotto. UD: Wie entstand die Idee des Freilichtlabors? Kropp: Das Kloster Lorsch hat die besondere Herausforderung, dass es nur wenige Fragmente von Bauwerken zu besichtigen
Geschichte zum Anfassen zu bieten und einen frühmittelalterlichen Herrenhof nachzubauen? Kropp: So ungefähr. Aber ganz so schnell ging es nicht. Im Jahr 2009 hat sich die Stadt Lorsch Gedanken gemacht, wie man das Weltkulturerbe aufwerten könnte zusammen mit der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten
Kropp: Wir beginnen morgens immer mit einer Teambesprechung. Team, das sind mit den Gästeführern insgesamt 30 Leute. Das engere Team meint das gärtnerische Fachteam: Wir haben drei Gärtner , die sich auch um Tiere kümmern und wir haben vier junge Menschen, die bei uns ihr freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren. Nach der Besprechung muss ich meist ins Büro und viel Verwaltung machen. Ich habe leider nicht so viel Zeit, um auch draußen zu sein. Aber trotzdem habe ich die Chance, auch im landwirtschaftlichen Bereich zu arbeiten. UD: Sie beackern selbst das Land, kümmern sich um die Tiere, säen und ernten – und das alles im Dienst der Wissenschaft? Kropp: Genau. Wir haben rekonstruierte mittelalterliche Ge-
rätschaften und machen damit verschiedene Experimente. Wir versuchen im Sinne eines Labors ganz viel auszuprobieren und Hypothesen zu bilden. Und wir arbeiten dann auch mit unseren ausgebildeten Zugochsen, und bilden drei weitere Rinder aus. UD: Können Sie das an einem Beispiel erläutern? Kropp: Im Moment bauen wir zum Beispiel ein Grubenhaus. Wie der Name sagt, ist das ein Haus, das in eine Grube gebaut wird. Früher waren da vor allem wirtschaftliche Gebäude wie Ställe oder Webhäuser untergebracht. Bei den anderen 21 Häusern hatten wir für den Bau nicht so viel Zeit, da mussten wir mit teilweise modernen Maschinen nachhelfen. Jetzt wollen wir das Haus zum ersten Mal komplett mit mittelalterlichem Werkzeug errichten, also die Bäume selbst fällen, den Boden mit mittelalterlichen Spaten ausheben und so weiter. UD: Warum weiß man so wenig über das Frühmittelalter? Kropp: Wir wissen natürlich viel mehr als über die Steinzeit, denn uns liegen ja bereits Schriftstücke und Bildquellen vor. Aber diese Quellen sind nicht so aufbereitet, dass wir genau wissen, wie die Häuser damals konstruiert waren. Wir kennen die verwendeten Baumaterialien und Werkzeuge und wir haben einen Grundriss, aber das sind keine Baupläne. Wir wissen zum Beispiel nicht, wie hoch die Häuser waren und nur selten wie die
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Fenster aussahen. Das ist immer so eine Art Puzzlespiel. Indem wir die Häuser tatsächlich bauen, versuchen wir Erfahrungen und Erkenntnisse zu gewinnen, die man vom Schreibtisch aus nicht gewinnt. UD: Das heißt, so authentisch ist Lauresham gar nicht? Kropp: Sagen wir mal so: Alle unsere Gebäude haben ein archäologisches Vorbild. Vom Herrenhaus über die Scheunen und Stallungen bis zu den Werkstätten und der Kapelle haben wir alles auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse nachgebaut. Aber was wir hier zeigen, ist eher eine Typologie der Möglichkeiten. Wir wollten auf geringem Raum möglichst charakteristische Gebäudetypen darstellen. Deshalb haben wir auch Grabungsbefunde aus dem gesamten süddeutschen Raum mit einbezogen. Dass es einen Herrenhof mit so vielseitigen Gebäuden aus so unterschiedlichen Materialien und in unterschiedlichen Bauweisen gegeben hat, ist eher unwahrscheinlich. Deshalb spreche ich auch von einem Freilichtlabor und nicht von einem Freilichtmuseum, weil wir keine Originale ausstellen, wie man es von einem Museum erwartet. UD: Haben Sie denn alles ohne moderne Technik errichtet? Kropp: Als ich hier angefangen habe, hatte ich den Anspruch, dass wir wirklich alles mit dem Werkzeugen und Mitteln aus dem Mittelalter bewerkstelligen. Auch den Zyklus der Dreifelderwirtschaft wollte ich einhalten und alle Flächen mit unseren Rindern pflügen. Aber im Alltag macht uns da der Zeitfaktor einen Strich durch die Rechnung. Wenn das Wetter
gut ist, müsste ich eigentlich alles stehen und liegen lassen und mich um die Felder kümmern. Das geht im Museumsbetrieb natürlich nicht. Aber wenn man es dann mal wieder schafft, ist es ein tolles, fast schon erhabenes Gefühl. UD: In einem anderen Interview sagten Sie, dass das Mittelalter ein Imageproblem habe. Inwiefern? Kropp: Unsere Besucher haben oft ein sehr düsteres Bild vom Mittelalter. Manche haben etwa die Vorstellung, dass das sehr primitive Zeitgenossen waren, die noch nicht mal einen geraden Balken aus dem Stamm hauen konnten. Aber das Gegenteil ist richtig: Die Menschen konnten sehr hochwertig bauen und Holz verarbeiten. Ich glaube sogar, dass die Menschen früher mit Werkstoffen ganz anders umgehen konnten als wir heute. Sie haben sich von klein auf damit beschäftigt. UD: Wir können aus der Zeit des Mittelalters also etwas lernen? Kropp: Davon bin ich überzeugt. Sicherlich sollten wir das Mittelalter nicht idealisieren. Aber gerade unsere Wegwerfgesellschaft kann viel von früher lernen. Die Wertschätzung gegenüber handgemachten Produkten war sehr viel höher. Denken Sie an ein Hemd aus Wolle. Früher musste jemand das Schaf scheren, die Wolle kämmen, die Wolle färben, die Wolle weben, bis es schließlich ein Hemd wurde. Da wirft man nicht einfach ein Hemd weg, nur weil es ein Loch hat. UD: Sie verfolgen also auch einen moralische und didaktische Ziele?
Kropp: Wir konfrontieren unsere Besucher mit Fragen. Wir zeigen Ihnen in unseren Werkstätten alle Produktionsschritte, bis so ein Hemd entsteht. Oder das Thema Landwirtschaft: Wir leben in einer stressigen und leistungsorientierten Zeit. Wenn wir als gestresste Mitteleuropäer mit den alten Rinderrassen arbeiten, dann wird das nicht funktionieren. Der Stress überträgt sich auf die Tiere, und die Tiere laufen dann nicht mit. Es ist ganz wichtig, sich zu entschleunigen. Und wir können noch mehr lernen. Die Bearbeitung des Bodens mit Tieren ist zum Beispiel ist viel schonender für den Boden als die heutigen schweren Traktoren.
Kropp: Es ist natürlich ein großer Zeitaufwand. Mein Arbeitstag beginnt um 6 Uhr im eigenen Garten und geht nach Feierabend dort weiter. Allerdings würde ich das nie als Arbeit bezeichnen. Für mich ist das entspannend, die Ziegen zu melken oder Obst zu ernten. UD: Herzlichen Dank für dieses Gespräch.
UD: Wie reagieren die Besucher? Bleibt etwas bei ihnen hängen? Kropp: Manche erreichen wir schon. Aber natürlich ändert nicht jeder sein Verhalten. Wir zeigen den Menschen hier artgerechte Tierhaltung, und sie hören sich das an und finden es ganz toll, und danach gehen sie ihr Schnitzel essen. Das ist schon manchmal ernüchternd. UD: Sie essen selbst also kein Fleisch aus nicht-artgerechter Haltung? Kropp: Ja. Meine Frau und ich halten privat Tiere. Wir haben Ziegen, Schafe und Hühner und einen großen Acker. Wir versuchen, uns selbst mit Obst, Gemüse und tierischen Produkten zu versorgen. UD: Sie haben eine Tochter und werden bald zum zweiten Mal Vater. Nebenbei schreiben Sie noch Ihre Dissertation und haben natürlich einen Vollzeitjob. Wie bekommen Sie das alles unter einen Hut?
Claus Kropp, gebürtiger Heidelberger, hat in seiner Heimatstadt Geschichte und Archäologie studiert und sich in seiner Freizeit auf dem Ziegenhof in Nussloch landwirtschaftliche Grundlagen angeeignet. Bereits während des Studiums arbeitete er beim Kloster Lorsch als Gästeführer und in der Museumspädagogik mit. Seit 2013 ist Kropp Leiter des Freilichtlabors Lauresham im Welterbe Areal Kloster Lorsch. Mit seiner Frau, seiner dreijährigen Tochter und seinem drei Monate alten Sohn wohnt Kropp nur 500 Meter von seinem Dienstort entfernt und ist auch privat als Landwirt aktiv.
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Uhu, Schwarzstorch und Rotmilan im Aufwind
von AboWind
Die Zahl der Windkraftanlagen hat sich seit Beginn des Jahrhunderts in Deutschland annähernd verdreifacht. Zugleich verbessern sich die Lebensbedingungen geschützter Vögel. Insbesondere Uhu und Schwarzstorch haben sich deutlich vermehrt; die Rotmilanpopulation ist zumindest stabil. Von der Roten Liste der bedrohten Brutvögel Deutschlands, mitsamt der Vorwarnliste, sind alle drei Arten mittlerweile gestrichen. Trotzdem erhöhen Ministerien und Behörden die Naturschutzauflagen für Windparks immer weiter und gefährden damit den für den Klimaschutz notwendigen Erfolg der Energiewende. Uhu- und Schwarzstorchpopulation steigen rasant Die Umweltwissenschaftlerin Kirstin Ulrichs, Fachfrau für Arten- und Naturschutz bei ABO Wind, hat die ihr vorliegenden Untersuchungen und Bestandserhebungen zu den drei geschützten Vogelarten systematisch ausgewertet. Besonders erfreulich entwickelt sich der Bestand der größten europäischen Eule, des Uhus, wie die Ergebnisse zeigen. Im Jahr 2000 brüteten rund 700 Paare in Deutschland (Boschert, 2005). Bei der jüngsten Bestandserhebung 2009 waren es mehr als dreimal so viele, nämlich geschätzte 2.300 Paare (Sudfeldt et al., 2013; Gedeon et al., 2014). Während sich die Uhupopulation verdreifachte, wurde die Windkraft in Deutschland massiv ausgebaut. Drehten sich im Jahr 2000 die Rotoren von etwa 9.300 Anlagen, waren es 2014 bereits rund 25.000 Anlagen (WindGuard GmbH in BWE, 2015). Noch vor wenigen Jahrzehnten war es um den Uhu sehr viel schlechter bestellt. Bis weit ins 20. Jahrhundert wurde er systematisch verfolgt. Die Gründe dafür waren vielfältig: Wegen seiner nächtlichen Aktivitäten und des markanten Rufs galt der Vogel als Unheilbringer. Neben dem Aberglauben führte eine angebliche Konkurrenz um Niederwild zu Schussprämien. Zudem dienten an einem Pfahl befestigte Junguhus Jägern als Lockmittel für Greifvögel, Raben und Krähen. Sobald diese versuchten, den Uhu durch Sturzflüge oder Angriffe zu ver-
treiben, schossen Jäger sie aus einem Versteck ab (u.a. Peitsch und Hormann, 2012, Gedeon et al., 2014). Dank intensiver Bemühungen um Schutz und Wiederansiedlung erholt sich die Population seit Mitte der 1980er Jahre. Die kontinuierlich wachsende Zahl der Windkraftanlagen ändert an diesem positiven Trend nichts. Auch der Bestand des Schwarzstorchs wächst parallel zur fortschreitenden Energiewende. Obwohl der Vogel als besonders scheu gilt, haben sich einige Exemplare sogar in der Nachbarschaft von Windkraftanlagen angesiedelt. So hat im rheinland-pfälzischen Westerwald während des Baus eines Windparks ein Pärchen in 900 Metern Entfernung einen Nistplatz errichtet und während des Aufbaus der Anlagen einen Jungvogel aufgezogen. Im Jahr darauf − der Windpark war mittlerwei-
le in Betrieb − bauten die Vögel den Nistplatz noch aus und zogen drei weitere Jungvögel auf (Höchster Kreisblatt, 2015). Die Bestandsentwicklung zeigt, dass die Schwarzstörche im Westerwald keine Ausnahme darstellen und der Vogel sich parallel zum Windkraftausbau rasant vermehrt. Im Jahr 2000 nisteten hierzulande rund 370 Brutpaare (Janssen, Hormann und Rhode, 2004). Die Zahl der Windkraftanlagen hat sich in den folgenden neun Jahren mehr als verdoppelt – und die Schwarzstorchpopulation entwickelte sich ähnlich: Bei der jüngsten Erhebung im Jahr 2009 ermittelten Fachleute einen Höchststand von rund 700 Brutpaaren (Gedeon et al., 2014; Sudfeldt et al., 2013). Früher erging es dem Schwarzstorch in Deutschland deutlich schlechter. Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts brachten Abschuss, Aus-
horstung und Gelegediebstahl den Vogel an den Rand des Aussterbens (Janssen, Hormann und Rohde, 2004). Mitte des 20. Jahrhunderts nahm der Bestand Schwarzstorch
Ausbau der Windkraft geht mit Bestandserholung geschützter Vögel einher
in Mitteleuropa allmählich wieder zu. Insbesondere seit Ende der 1980er Jahre wächst die Population in Deutschland massiv (Janssen, Hormann und Rohde, 2004; Sudfeldt et al., 2007). Diese positive Entwicklung verläuft parallel zum Ausbau der Windkraft und dauert bis heute an.
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Rotmilanpopulation ist erfreulich stabil Auch die Bestände des als besonders windkraftsensibel geltenden Rotmilans sind nach Expertenangaben seit Ende der 1990er Jahre stabil (Aebischer, 2014; Gelpke und Hormann, 2010). In den vergangenen Jahren zeichnet sich sogar eine positive Tendenz ab. 2013 verbrachten rund 13.000 Brutpaare den Sommer in Deutschland (Mebs und Schmidt, 2014, Grü-
für das Vieh angebauten Feldfutterpflanzen ab. Felder mit Raps und Wintergetreide erreichen bereits im Frühjahr ein hohes Wuchsstadium, sodass das Nahrungsangebot schrumpft. Auch die ökologisch notwendige Schließung der einst zahlreichen offenen Müllhalden war aus der Perspektive des Rotmilans kein Fortschritt. Zwar ist unbestritten, dass Kollisionen mit Windkraftanlagen zu den Lebensrisiken gehören, denen Rotmilane Rotmilan ausges etzt sind. Allerdings fällt dieses Risiko für die Naturschutzauflagen gefährden Art insgeEnergiewende und damit samt nicht effizienten Naturschutz ins Geneberg, 2014). Vor 15 Jahren, wicht. Auch eine umfangreiche bevor die Energiewende und Studie des Michael-Otto-Instidamit der Ausbau der Wind- tuts des NABU kommt zu dem kraft Fahrt aufnahmen, brü- Ergebnis, dass „kein statistisch teten dort etwa zehn Prozent signifikanter Nachweis von erweniger Rotmilane, nämlich heblichen negativen Auswirrund 11.000 Paare (DDA, 2003; kungen der Windkraftnutzung Falke 01/2000 in Wolf, 2015). In auf die Bestände von Brutvögeln den Jahrzehnten davor waren erbracht werden“ kann (Stand die Bestandszahlen zum Teil 2006; Hötker, Thomsen und viel besorgniserregender. Die Köster, 2005). Nahrungsmangel massive Greifvogelbejagung er- durch landwirtschaftliche Inreichte im 19. bis Anfang des 20. tensivierung, menschliche VerJahrhunderts einen Höhepunkt. folgung durch Vergiftung und Gebietsweise galt der Rotmilan Abschuss sowie der Straßenverals ausgerottet (Ortlieb, 1989). kehr zählen dagegen zu den beWeil der Rotmilan langsam deutenden Todesursachen. fliegt und wenig Scheu vor Siedlungen zeigt, ist er ein leichtes Die erfreulichen EntwicklunJagdopfer (Aebischer, 2009a). gen der Bestände des Uhus, des Nachdem Artenschutzmaßnah- Schwarzstorchs und des Rotmimen eingeführt wurden und die lans fanden auch in der Roten Greifvogeljagd ebenso wie eini- Liste der Brutvögel Deutschge besonders schädliche Biozide lands Berücksichtigung: Keine verboten wurden, erholte sich der Arten ist in Deutschland der Bestand in den 1970er und noch als gefährdet gelistet (Süd1980er Jahren. Doch gravieren- beck et al., 2007). de landwirtschaftliche Veränderungen nach der Wiederverei- „Die Bestandsentwicklungen nigung dezimierten die Bestän- der drei Arten zeigen, dass sich de erneut − vor allem im Osten die Vögel parallel zum WindDeutschlands. Mit starkem kraftausbau gut entwickeln. Pestizideinsatz bewirtschaftete Windkraft und Vogelschutz sind Monokulturen lösten die zuvor bei sorgfältiger Planung mitein-
ander vereinbar und schließen sich keineswegs aus“, resümiert Kirstin Ulrichs ihre Recherche. Naturschutzauflagen gefährden Energiewende Obwohl sich der Ausbau der Windkraft nicht erkennbar negativ auf die Entwicklung der Populationen von Uhu, Schwarzstorch und Rotmilan auswirkt, steigern die Ministerien und Behörden die Schutzauflagen, Untersuchungsumfänge sowie die Anzahl der zu untersuchenden Arten immer weiter. Diese Auflagen erhöhen zum einen massiv die Kosten für Planung, Bau und Betrieb der Windkraftanlagen und damit letztlich den Strompreis. Zum anderen bedeuten sie für zahlreiche Windkraftprojekte das Aus und gefährden damit den Erfolg der Energiewende. Notwendig ist eine Überprüfung
der Artenschutzkriterien sowie der Bewertung von Auswirkungen und Gefährdungen, um die Anforderungen auf ein sachlich begründetes Maß zu bringen. Dabei dürfen weder die Entwicklungen der Bestände noch die tatsächlich populationsbeeinträchtigenden Todesursachen (Verhungern durch landwirtschaftliche Intensivierung, Jagd, Verkehr etc.) außen vor gelassen werden. Ein umfassend verstandener Artenschutz hat ein elementares Interesse an der verstärkten Nutzung der Windenergie und einer überfälligen Energiewende. Die immensen Auswirkungen des Klimawandels spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Im Gegensatz zur Windkraftnutzung zerstört der Klimawandel Lebensräume und gefährdet viele Tier- und Pflanzenarten.
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Der Windpark Sindersdorf ist Teil des „Kraftwerkspark III“ und wurde Mitte Juni mit 700 Gästen feierlich eingeweiht.
Green City Energy AG Foto: Tobias Hase
Saubere Investitionen für den Klimaschutz
Der Klimawandel ist real. Täglich weichen die Gletscher sichtbar zurück. „Da wo der Schnee wohnt“ bedeutet „Himalaja“ eigentlich in Sanskrit, doch laut Prognosen wird die Himalaja-Region in 40 Jahren weitgehend gletscherfrei zurückbleiben. In den Alpen ist die Situation noch dramatischer, der Klimawandel zwingt uns zum Handeln. Noch können wir gegensteuern. Ein wichtiger Punkt ist dabei der Umstieg auf eine klimaneutrale Energieversorgung. Hierbei können wir alle mitwirken. Investitionen in Erneuerbare Energien unterstützen die Energiewende und bieten im aktuellen Niedrigzinsumfeld gleichzeitig eine attraktive Anlage-Alternative. Denkt man an Klimaschutz kommt einem nicht direkt das Thema „Kapitalanlage“ in den Sinn. Doch gerade Investitionen in Erneuerbare-Energien-Anlagen bieten Bürgern die Möglichkeit, sich aktiv gegen den Klimawandel einzusetzen und ihr Kapital gleichzeitig sinnvoll und mit attraktiven Konditionen anzulegen.
Als Tochter einer gemeinnützigen Umweltorganisation steht die Anbieterin Green City Energy schon seit elf Jahren für den dezentralen Umbau der Energieversorgung auf 100 % Erneuerbare Energien und bietet privaten Anlegern zu diesem Zweck Investitionsmöglichkeiten in Wind-, Wasser- und Solarkraftwerke an.
Die aktuelle Festzinsanleihe „Kraftwerkspark III“ folgt einem bewährten Modell und bündelt ein konkretes Portfolio regenerativer Kraftwerke in Deutschland, Frankreich und Norditalien. Weitere Informationen zum Kraftwerkspark III von Green City Energy gibt es unter www. greencity-energy.de/kwp3.
Konditionen des „Kraftwerkspark III“ Zinssatz/Zinsmethode
Tranche A: 4,0 % p. a. Tranche B: 5,0 % p. a.
Laufzeit
Tranche A: Laufzeit bis 30.12.2026 Tranche B: Laufzeit bis 30.12.2036
Emissionsvolumen
Gesamt: 50,0 Mio. € Tranche A: 35,0 Mio. € Tranche B: 15,0 Mio. €
Mindesterwerbsvolumen
5.000 Euro je Tranche, höhere Beträge müssen durch 1.000 teilbar sein
Art der Anleihe
Festverzinsliche nachrangige Inhaberschuldverschreibung
Hinweis: Anlegerinnen und Anleger sollten beachten, dass mit allen Anlageentscheidungen Risiken einhergehen, nicht zuletzt die Möglichkeit eines Totalverlusts. Für eine abschließende Beurteilung von Kapitalanlagen ist es daher erforderlich, sich mit dem gesamten Inhalt der vollständigen Verkaufsprospekte, insbesondere den dort beschriebenen Risiken, vertraut zu machen. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Maßgeblich und rechtlich verbindlich ist allein der von der luxemburgischen Wertpapieraufsichtsbehörde Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) gebilligte Wertpapierprospekt mitsamt etwaigen Nachträgen. Dieser und etwaige Nachträge sind kostenfrei bei der Emittentin erhältlich.
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Mit Mikrokrediten zum Buen Vivir Soziale Geldanlage schafft Jobs und Einkommen für Anden-Bewohner Der 55-jährige Ecuadorianer Rafael Morales ist ein echter Selfmademan. An die 50 farbenfrohe Hängematten entstehen jede Woche in seiner kleinen Werkstatt. Das Weben hat er sich vor vielen Jahren von Freunden beibringen lassen. Sein großer Stolz: ein elektrischer Webstuhl. Den Kredit dafür bekam er vom Oikocredit-Partner Santa Anita, einer Spar- und Kreditgenossenschaft, die in den nördlichen Anden in Ecuador tätig ist. Anders als viele andere Banken arbeitet Santa Anita nämlich im ländlichen Raum. Dort ist der Bedarf am größten, das Geschäft aber nicht so lukrativ. Die Kundschaft wohnt oft in entlegenen Gegenden, was für die Kreditsachbearbeiter längere Wege auf schlechten Straßen bedeutet. Auch das Risiko für das Finanzinstitut ist mitunter höher, denn schnell können Wetterkapriolen oder Schädlingsbefall bei landwirtschaftlichen Kunden eine Ernte zunichtemachen. Während im Durchschnitt der Anteil der armen Bevölkerung auf ein Viertel gesunken ist, sind es auf dem Land – wo auch ein Großteil der Indigenas wohnt - immer noch über 40 Prozent. Sozialer Ausgleich tut Not.
Oikocredit – über 40 Jahre erfolgreich in Menschen investieren
Globale Gerechtigkeit und mehr Chancengleichheit, das sind auch seit jeher die Antreiber der Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit. Als Graswurzelbewegung kümmert sich Oikocredit seit 1975 darum, dass Kleinunternehmer in Entwicklungsländern Chancen auf eine bessere Zukunft bekommen. Wer sein Geld bei Oikocredit anlegt, finanziert derzeit welt-
weit rund 800 soziale Unternehmen. So können Kleinkredite an Menschen wie Rafael Morales vergeben werden, Kaffeegenossenschaften können größere Investitionen stemmen oder auch bezahlbare Solarlampen für
Haushalte ohne Stromanschluss können produziert werden. In Ecuador hat Oikocredit rund 50 Millionen Euro investiert. Ein Kredit ging auch an das Finanzinstitut von Rafael Morales.
Kleine Kredite mit großer Wirkung
Letzterer kann sich glücklich schätzen, denn seine Ausrüstung ist bereits abbezahlt. Mit dem laufenden Kredit von Santa Anita kann Rafael für das Familienunternehmen Garn in größeren Mengen kaufen. Während er die Stoffe webt, näht seine Frau die Säume und Schlaufen. An die 20 Dollar bekommen sie für eine Hängematte. Das Einkommen hat ihnen ein Stück weit ihr „Buen Vivir“, ein gutes Leben, ermöglicht. Dazu gehören für sie ein solides Haus und die Ausbildung ihrer drei Kinder. Der Jüngste studiert soziale Entwicklung und seine Mutter hofft, dass er später in ihrer Gegend arbeitet.
Starke Nachfrage aus Baden-Württemberg
Dem alternativen Finanzmodell von Oikocredit vertrauen mittlerweile mehr als 7.000 Anlegerinnen und Anleger aus Baden-Württemberg. Mit ihrer Geldanlage helfen sie, Arbeitsplätze zu schaffen, kleinbäuerliche Landwirtschaft zu fördern und die Lebensbedingungen
von Menschen mit geringem Einkommen zu verbessern. Die Anlage in Genossenschaftsanteilen ist ab 200 Euro möglich. Die Dividende in den letzten 25 Jahren lag bei 1-2%. Weitere Reiseberichte aus Ecuador unter www.oikocredit.de/blog
Die Fairtrade Towns im Rhein-Neckar Delta
Foto: Stadt Heidelberg
Der Kölner Verein TransFair setzt sich dafür ein, dass Fairtrade, also gerechter Handel, einen festen Platz in der Gesellschaft und Wirtschaft bekommt. Das ist wichtig, denn fairer Handel ist ein Instrument, das bei der Bekämpfung von Armut greift. Fair Trade bedeutet bessere Arbeitsbedingungen, Verbot von Kinderarbeit. Durch den Kauf von Fairtrade Produkten können Schulen und Gesundheitszentren errichtet werden. Nicht zuletzt ist eine Entscheidung fair gehandelte Produkte zu kaufen, eine Entscheidung für Naturschutz und Nachhaltigkeit. Auch in diesem Jahr findet wieder die bundesweite Faire Woche vom 16. bis 30. September statt – auch in vielen Kommunen in der Region. Auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel eine zunehmend wichtige Rolle, daher vergibt TransFair den Titel „Fairtrade Towns“ an Städte, die den fairen Handel auf kommunaler Ebene vorantreiben. Dafür müssen fünf Kriterien erfüllt werden. Zuerst muss die Kommune einen Ratsbeschluss zur Unterstützung fairen Handels verabschieden. Bei allen öffentlichen Sitzungen sowie im Büro des Bürgermeisters muss fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt ausgeschenkt werden. Es muss eine lokale Steuerungsgruppe gebildet werden, die alle Aktivitäten koordiniert. Der Einzelhandel, Cafés und Restaurants bietet mindestens zwei fair gehandelte Produkte an. In öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, Kirchen
oder Vereinen werden ebenfalls solche Produkte verwendet. Die lokalen Medien sollen die Einwohner über alle Aktivitäten informieren. Neben London, Rom und San Francisco sticht das RheinNeckar Delta mit fünf „Fairtrade Towns“ heraus: Heidelberg, Mannheim, Viernheim, Schriesheim und Weinheim. Viernheim und Heidelberg haben ihre Titel in diesem Jahr erneuert. TransFair über die erneute Auszeichnung für Heidelberg: „Das kontinuierliche Engagement Ihrer Stadt für den Fairen Handel möchten wir mit einer Verlängerung des Titels FairtradeStadt bestätigen.“ Eine Vorbildfunktion übernimmt in Sachen Fairtrade in Heidelberg Rudi
Kurz vom Heidelberger Partnerschaftskaffee. Vor 15 Jahren hat er seinen Kaffeehandel begonnen. „Damals waren die Weltmarktpreise für Rohkaffee besonders niedrig. Kooperativen und Kleinbauern, für die das Heidelberger NicaraguaForum schon früher immer
wieder Projekte finanziert hatte, hätten unter diesen Bedingungen nur schwer überleben können. Mit der Gründung des Partnerschaftskaffee wollten wir dazu beitragen, dass diese Kaffeebauern bessere Preise für ihren Kaffee erzielen können und eine Überlebens-Perspektive
Dieter Overath, Geschäftsführer von TransFair überreicht Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner die Auszeichnung Fairtrade Town für Heidelberg. Quelle: Philipp Rothe
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erhalten“ erzählt er von den Anfängen. Seit den vergangenen 15 Jahren haben sich die Kooperationen des Partnerschaftskaffees deutlich ausgeweitet. „Wir kaufen in diesem Jahr Bio-Kaffees von Kooperativen in Oaxaca (Mexico), Marcala (Honduras), Santa Ana (El Salvador) und von mehreren Produzentengruppen in Nicaragua. Außerdem kaufen wir über eine befreundete Organisation noch Biokaffees aus Kolumbien und Bolivien, die wir für unsere Kaffeesorten verarbeiten“. Der Heidelberger Partnerschaftskaffee finanziert Entwicklungsprojekte für Kooperativen in Honduras und in Nicaragua. „Aktuell sind dies vor allem Stipendien-Programme für
Schule und Studium der Kinder von Kaffeebauern und die Erneuerung von Anlagen für die sogenannte Nassverarbeitung des Kaffees auf den Fincas der Kleinbauern“, so Kurz. Für Rudi Kurz bedeutet Fair Trade, einen Handel, der stetig an den „Bedürfnissen und Notwendigkeiten der Produzenten in den Ländern des Südens ausgerichtet werden muss. Ohne den ständigen Austausch und das Wissen um die aktuelle Situation von Bauern-Familien und der Kooperativen könnten wir unseren Anspruch der Förderung einer
selbstbestimmten Entwicklung nicht aufrecht erhalten. Vor allem die Stipendienprogramme leisten dafür einen wichtigen Beitrag. Aber auch Projekte wie z.B. der Aufbau von gemeinschaftlichen Produktionsanlagen für Biodünger sind ganz wichtig. Sie helfen den Bauern dabei, die Qualität ihrer Produktion weiter zu verbessern und besser mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels umgehen zu können. „1 Euro pro verkauftem Kilo Kaffee verwenden wir für solche Projektförderungen. Wenn wir, wie im vergangenen Jahr, in Heidelberg und Umgebung 20 Tonnen Kaffee verkaufen können, dann ermöglicht dies 20.000 Euro für diese Förderung der Bauernfamilien“, erzählt Kurz. www.heidelberg-handelt-fair.de 2012 hat auch Mannheim den Titel Fairtrade Stadt zum ersten Mal erhalten. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz stellte damals schon klar: „Für uns ist das keine Auszeichnung, sondern ein Auftrag“ – und dieser Auftrag ist auch 2016 noch relevant. Mannheim hat zusammen mit dem Eine-Welt-Forum Mannheim zahlreiche Aktionen geplant, die auf das Thema Fair Trade aufmerksam machen und es einer immer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen. Am 18. September wird mit das 15-jährige Bestehen des Eine-Welt-Forums mit einer „Hafenfahrten zu Nachhaltigkeitsthemen" begangen. Ein Workshop für kleine „Fairtrade Detektive wird es am 21. und 28. September im Rahmen des Mannheimer Agenda-Diploms geben. Auch das Jugendzentrum FORUM beteiligt sich am
25. September mit einem „Textiltausch“ sowie das Cinema Quadrat. Dort wird der Film „Landraub“ gezeigt. Das Café Filsbach veranstaltet ein Internationales Suppenfest anlässlich des Tages des Flüchtlings am 26. September.
Auch Schriesheim wird schon seit 2012 in der Verwaltung auf nachhaltige Beschaffung geachtet. Im letzten Jahr war es dann so weit: TransFair Ehrenbotschafter, Manfred Holz, überreichte der Stadt die Urkunde zur Fairtrade Town. „Das Wichtigste war zunächst die Idee und dann die Gründung einer Steuerungsgruppe, die dann in einem Prozess von etwa 1,5 Jahren Geschäfte, Vereine, Schulen, Kirchengemeinden und Gastronomiebetriebe aktivieren musste, beim Projekt mitzumachen“, erzählt Stadtrat Wolfgang Frem-
Steuerungsgruppe in Schriesheim
gen von den Anfängen. „Um die Zusagen von teilnehmenden Firmen bzw. Schulen zu erhalten, mussten wir ein wenig „Klinken putzen“. Letztlich war aber die Bereitschaft zur Teilnahme sehr groß“. Schriesheim unterstützt die Bauernkooperative Coobafrio im Norden Kolumbiens. Geplant ist in Kooperation mit
dem Kurpfalz-Gymnasium ein „Faires Frühstück“ am 23. Juli. Viernheim hat im Mai 2016 seinen Titel als Fairtrade Town bereits zum dritten Mal erneuert. Die Auszeichnungsfeier wurde mit einer besonderen Wette gewürzt, die auf fairen Handel aufmerksam soll: „Der Weltladen wettete, dass die Magistratsmitglieder und Stadtverordneten der Stadt Viernheim es nicht schaffen, während des Weltladentages am 14. Mai 2016 von 9 bis 13 Uhr insgesamt 60 Tassen fairen Kaffee zu verzehren.“ Die Wette wurde von der Stadt gewonnen und so spendiert der Weltladen als verlorenen Einsatz „den Mandatsträgern insgesamt 5 Packungen fair gehandelten Kaffee für die Sitzungen in der neuen Legislaturperiode“, freut sich Ewert. Der Brundtland-Citylauf wird ab diesem Jahr der „Eine-WeltCitylauf - Viernheim läuft fair“ heißen. Weil Viernheim nicht nur erste hessische Energiesparstadt, sondern auch die erste Fairtrade Kommune in der Metropolregion Rhein-Neckar ist, wird das komplette Rahmenprogramm des Eine-Welt-CityLaufs am 18. Juni 2016 dem Titel entsprechend angepasst. Auch im Rahmen der der diesjährigen Fairen Woche sind in Viernheim wieder zahlreiche Aktivitäten des Weltladens geplant. „In Anknüpfung an die sehr erfolgreiche Aktion „Tütenfasten“ des Weltladens während der Fastenwochen in 2015 und 2016, plant die Fairtrade-Steuerungsgruppe vom 19.11. bis 27.11.2016 (Europäische Woche der Abfallvermeidung) in Kooperation mit den Viernheimer Innenstadtgeschäften die Aktion „Tausche Tüte gegen Tasche“, eine Kampagne gegen Müll, verursacht durch Plastiktüten.
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Foto: Karl Kempf
(v.l.n.r.): Freude über den Titel: Robert Toth, Eine-Welt-Kreis e. V./ Weltladen Viernheim und Viernheims Bürgermeister Matthias Baaß / Stadt Viernheim
Seit November 2014 ist eben- fassenderen Maßstab an den Befalls Weinheim eine „Fair- griff „Fairtrade“ anlegen. Hiertrade-Stadt“, in der auf fairen bei erfolgt der Vertrieb sowie der Welthandel geachtet wird. Am Verkauf über alternative, eigene Donnerstag, 29. September, will die Stadt mit einem „Fairtrade-Day“ und einem „Fairtrade-Festival“ in der Region auf sich und auf die Idee des fairen Handels aufmerksam machen“, sagt Roland Kern von der Stadtverwaltung Weinheim. Dabei soll auch Weinheims bekanntester Gastro-Platz eine Rolle spielen. „Für das Festival am Abend sorgt der früher in Weinheim beschäftigte Musiker, Sozialarbeiter Musiker Ebo Shakoor zeigt sein Können auf dem Fesitval der Weltmusik in Weinund Musikveranstalter heim Karl Kempf, der für ein „Festival der Weltmusik“ aus der Region namhafte Künstler im wahrsten Sinne des „Fairhandelsorganisationen“. Wortes zusammengetrommelt Die sicherstellen, dass auch der hat. Ab 19 Uhr im bekannten gesamte Handelsweg zwischen „Muddy’s Club“ soll es losgehen. Produzent und Konsument fair Vor dem Festival soll es im Kel- ist. „Transparenz und angemesler der Stadtbibliothek (in Nach- sene Arbeitsbedingungen müsbarschaft zu Muddy’s Club) sen also auch beim Transport der Ware und an den Verkaufsstellen in Europa gewährleistet sein. Überschüssige Einnahmen werden in den fairen Handel re-investiert Weinheimer Steuerungsgruppe um OB Heiner Bernund komhard, Foto: Stadt Weinheim men der In for m at i ons- und Bileinen „Fairtrade-Markt“ geben dungsarbeit zu Gute. Großkonmit Info und Verkaufsständen zerne und Handelsketten profivon Akteuren der Stadt und der tieren nicht davon“, liest man auf Umgebung. der Seite des Weltladens HeidelIn unserer Region gibt es zahl- berg. TransFair, so erfährt man reiche Weltläden, die sogar dort, legt diese Kriterien allein noch einen strengeren und um- für den Einkauf der Waren fest.
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Weltläden in den Fairtrade Towns
Heidelberg Weltladen Heidelberg; Heugasse 2; 69117 Heidelberg, Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 - 18, Sa 11 - 18 Uhr, 06221-22771, info@weltladen-heidelberg.de, www.weltladen-heidelberg.de una tierra Weltladen, Lutherstr. 13a, 69120 Heidelberg, Öffnungszeiten: Mo, Mi, Sa 9 -14, Di, Do, Fr 10 - 18 Uhr, 06221-6189152, mail@unatierra.de, www.unatierra.de effata Weltladen, Turnerstr. 36, 69126 Heidelberg, Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9 - 18, Sa 9 - 13 Uhr, 06221-7781383, post@effata.de, www.effata.de
Mannheim Weltladen Mannheim, S2 3 , 68161 Mannheim, 0621-26064, Öffnungszeiten: Mo bis Sa 10 - 18 Uhr, info@weltladen-mannheim. de, www.weltladen-mannheim.de
Schriesheim Weltladen Schriesheim, Begegnungszentrum "Mittendrin", Kirchstraße 4, Di bis Sa 9.30 - 12.30 & 14.30 - 18 Uhr.
Eine-Welt-Laden J.-S.-Bach Gymnasium, Luisenstraße 27, 68199 Mannheim, 0621-8447610, www.bach-gymnasium.de/index. php?122746111187
Viernheim Weltladen Viernheim, Rathausstr. 32, 68519 Viernheim, 06204 - 6106752, Öffnungszeiten Mo bis Do 9.30 - 12.30, 15 -18, Fr 9.30 - 18, Sa 9 - 12.30 Uhr, mail@weltladen-viernheim.de, www.weltladen-viernheim.de
Weltladen Mannheim-Wallstadt, Römerstr. 28, 68259 Mannheim, 0159-03618574, Öffnungszeiten Mo bis Sa 9 - 12.30, Mo, Di, Do, Fr 15 - 18 Uhr, Mi & Sa Nachmittag geschlossen, www.weltladen.de/wallstadt
Die Stadt Heidelberg organisiert dieses Jahr außerdem die Aktionswoche bio.regional.fair vom 15. bis 23. Oktober 2016. In dem Zusammenhang finden vielfältige Aktionen zu nachhaltigem Konsum, Bio- und regionalen Lebensmitteln sowie fair gehandelten Produkten statt.
Weinheim MALUMA – Eine Welt Laden e.V.,Lärchenweg 2 , 69469 Weinheim, Öffnungszeiten: St. Maria Di 11 -12.30 Uhr Do 17 - 18 Uhr So 10.30 - 11.30 Uhr während der Schulferien geschlossen, Markuskirche Sonntag: nach dem 10h-Gottesdienst MALUMA
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Heidelberg
fairbessert den Handel Umwelt Direkt hat mit der Leiterin des Amtes für Umwelt, Gewerbeaufsicht und Energie Sabine Lachenicht über Maßnahmen und Aktionen gesprochen, die Heidelberg als Fairtrade Stadt plant. Welche konkreten Projekte wurden und werden von der Stadt Heidelberg gestartet und bereits durchgeführt? Ein wichtiges Handlungsfeld ist die nachhaltige Beschaffung innerhalb der Stadtverwaltung. Auf der Grundlage von Gemeinderatsbeschlüssen haben wir in den Jahren 2007 und 2010 Dienstanweisungen erstellt, wo nach diverse Produkte (wie Kaffee, Tee, Sportbälle, Dienst- und Schutzkleidung sowie Natursteine) aus fairem Handel zu beschaffen sind. Ferner unterstützt die Stadt den fairen Handel durch Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie durch Kooperationsprojekte mit Vereinen und
Verbänden. So werden in städtischen Kitas und Schulen, Sportvereinen, Weltläden und im „WeltHaus“ vielfältige Bildungsangebote mit Förderung der Stadt durchgeführt. Hinzu kommt die Informations- und Pressearbeit, beispielsweise zur jährlich im September veranstalteten Fairen Woche. Was wurde in den öffentlichen Einrichtungen zum Thema Fair-Trade getan? Zusätzlich zu der Beschaffung fairer Produkte, der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit wurden an mehreren Standorten in Heidelberg – beispiels-
weise in der Musikschule und in Hallenbädern – sogenannte „FAIR-omaten“ aufgestellt, an denen man sich fair gehandelte Snacks kaufen kann. Wie sind Einzelhandel und Gastronomie mit Fair-Trade-Produkten aufgestellt? Insbesondere in den drei Heidelberger Weltläden – den Fachgeschäften für fairen Handel – gibt es ein breit gefächertes Sortiment an Fair-TradeProdukten. Aber auch viele andere Geschäfte, Cafés und Restaurants, unter anderem Bio-Supermärkte, Blumenläden und das Studierendenwerk, bieten mittlerweile zahlreiche Produkte aus fairem Handel an. Selbst in konventionellen Supermärkten steht ein kleines Sortiment an FairTrade-Produkten zur Verfügung. Den Heidelberger Partnerschaftskaffee beispielsweise findet man stadtweit in rund 30 Geschäften. Warum ist Fair-Trade für Heidelberg so wichtig?
Im Herbst haben wir einiges geplant:
Weiterhin werden wir die zweite Auflage des Einkaufs- und Gastronomieführers sowie Informationen in der App „mein Heidelberg“ veröffentlichen, die die Konsummöglichkeiten von ökologischen, regionalen und fair gehandelten Lebensmitteln in Heidelberg aufzeigen. Und wir werden gemeinsam mit dem Wellhöfer-Verlag ein Kochbuch mit Rezepten unserer Kooperationspartner veröffentlichen. Heidelbergerinnen und Heidelberger können sich also auf vielfältige Angebote freuen!
Foto: Stadt Heidelberg
Durch das Engagement für fairen Handel möchte sich die Stadt zu ihrer Vorbildfunktion in Heidelberg sowie zu ihrer globalen Verantwortung bekennen. Der Konsum von fair gehandelten Produkten bietet uns die Möglichkeit, Produzentinnen und Produzenten in Entwicklungsländern zu unterstützen und so zu einer weltweit nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Der faire Handel dient dabei als Garant für hohe soziale, ethische und ökologische Standards, da sowohl soziale Sicherung, Infrastruktur und Bildung als auch ein schonender Umgang mit der Umwelt und natürlichen Ressourcen gefördert werden. Wir möchten alle Verbraucherinnen und Verbraucher ermutigen, noch öfter nach fair gehandelten Waren zu greifen! Welche Sonderaktionen plant die Stadt Heidelberg zum Thema FairTrade noch in diesem Jahr?
Gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern – darunter dem Umwelt-Direkt-Verlag ¬– werden wir vom 15. bis zum 23. Oktober die Aktionswoche bio.regional.fair veranstalten. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen. Informative und vielfältige Aktionen werden die Vorteile nachhaltigen Konsums verdeutlichen sowie die Heidelberger Vielfalt an regionalen Erzeugnissen, Bio-Lebensmitteln und fair gehandelten Produkten zeigen.
Sabine Lachenicht: seit 1. Juli 2015 Leiterin des Umweltamtes der Stadt Heidelberg.
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REZEPTE
Griechischer Bauernsalat Zutaten: 1 Knoblauchzehe 1 grüne Paprikaschote 1 große Zwiebel 400 g Tomaten 1/2 Salatgurke 150 g Schafskäse 50 g Oliven.
Die Salatschüssel mit der halbierten Knoblauchzehe ausreiben. Die Paprikaschote entkernen und waschen, die Zwiebel schälen, beides in Streifen schneiden. Die Tomaten, die ungeschälte Gurke und den
Zerfe / pixelio.de
Provensalische Salatsoße: 4 El Olivenöl 1-2 El Apfelessig je 1 Prise Selleriesalz und frisch gemahlener Pfeffer 2 Eßl. feingehackte "Kräuter der Provinz" (hessische Berglandkräuter), oder Kräuter nach Wahl. Käse würfeln. Die Oliven eventuell entsteinen und halbieren. Alle Salatzutaten nacheinander in die Schüssel schichten. Die Soße (siehe oben) darübergießen und alles vorsichtig mischen. Mit Salz und Pfeffer
abschmecken. Den Salat zugedeckt im Kühlschrank 20 Minuten durchziehen lassen. Vor dem Servieren mit Basilikumoder Zitronenmelisse garnieren.
Zucchini - Quark Zutaten: 350 g Zucchini Cherrytomaten 3 kl. Lauchzwiebeln oder 1/4 Gemüsezwiebel mit Grün 500 g Sahnequark - 20 % Fett i. Tr. Saft einer halben Zitrone Salz 1 Msp. Cayennepfeffer Pfeffer - frisch gemahlen
Zubereitung: Cherrytomaten halbieren, die Zucchini grob raspeln, die Lauchzwiebeln oder Gemüsezwiebeln in feine Ringe, bzw. angenehme Stücke schneiden,
knip selin e/
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auch das Grün verwenden. Den Quark mit Zitronensaft glatt rühren, würzen, die Tomaten, Zucchini und Zwiebeln untermischen und kalt stellen.
Mehr Rezepte und alle Informationen zu Dirks Bio-Kiste gibt‘s unter www.dirksbiokiste.de
Dirks Bio-Kiste präsentiert in jeder Ausgabe leckere Rezepte zum Nachkochen passend zur Jahreszeit
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Quelle: Stadt Heidelberg
Waldschutzgebiete im Rhein-Neckar Delta Die Odenwälder Hütte im Stadtwald
Abschalten, Auftanken, Durchatmen – nichts eignet sich besser dazu als ein Spaziergang durch den Wald. Er ist eine Frischzellenkur, die sich positiv aufs Gemüt und sogar auf unser Herz- Kreislaufsystem auswirkt. Der Heidelberger Stadtwald sowie der Schwetzinger Hardt sind zwei große Erholungswälder in unserer Region. Jedoch kommen sie nicht ohne unseren Schutz aus. Durch das Kennenlernen unserer Wälder bekommen wir eine emotionale Bindung. Solche Bindungen sind die Basis für einen langfristigen Schutz des Lebensraums Wald – egal ob es sich um exotische Baumarten, wie im Heidelberger Satdtwald oder um einen außergewöhnlichen Schatz an Tier- und Pflanzenarten wie im Schwetzinger Hardt handelt. Naherholung im Heidelberger Stadtwald Heidelberg liegt idyllisch inmitten von bewaldeten Hängen, in einem über 4.000 Hektar großen Naherholungsgebiet. Der Heiligenberg und der Königstuhl bilden dabei den grünen Rahmen der Altstadt.
die die Fantasie der kleinen Entdecker anregen. In den Ausläufern des Königstuhls wird es exotisch: An der Sprunghöhe und am Speyerer Hof schließen sich zwei Baumsammlungen, so genannte Arboreten an. An der Sprunghöhe
Foto: Stadt Heidelberg
Vor gut einem Jahr hat der Heidelberger Stadtwald bundesweit das erste Erholungswald-Zertifikat für die Gesamtwaldfläche einer Stadt - das PEFC-Siegel („Programme for the Endorsement of Forest Certification Systems“). Mit dieser Auszeichnung verpflichtet sich die Stadt „den Erholungswert des Waldes zu erhalten und zu fördern. Neben der Gestaltung des Waldes selbst, kommen dabei Maßnahmen, die der Information der Besucher und der Vermeidung von Konflikten zwischen verschiedenen Nutzergruppen dienen, besondere Bedeutung zu“, ist der städtischen Homepage zu entnehmen. In nicht ganz 20 Minuten hat man den Trubel der Stadt hinter sich gelassen und kann die
Himmelsleiter mit ihren 1.200 Stufen zum erhabenen Königsstuhl erklimmen. Oben angekommen, muss man sich zwischen unterschiedlichen Wanderwegen entscheiden. Sportliche finden im Königstuhl-Walking-Parcours ein geeignetes
Schön gestaltete Bänke laden zum Verweilen ein Aboretum
Herz-Kreislauf-Training. Den Wald erleben kann man auf gleich zwei Pfaden: die Via Naturae bietet auf ihrer rund acht Kilometer langen Schleife Wissenswertes über den Abschnitt des Stadtwaldes. Der Walderlebnispfad ist ein besonderer Lehr- und Erlebnisweg für Kinder. Auf rund zwei Kilometern warten tief im Wald Abenteuer,
stehen die majestätischen nordamerikanischen Mammutbäume, während am Speyerer Hof Baumarten aus dem nahen und fernen Osten dominieren. Meditation und Einkehr findet der Wandernde an schön gestalteten Stationen der Ruhe. Am Promenadenweg zwischen dem Aussichtspunkt Karlslust und der Ehrenfriedhof findet
man üppige Rhododendronpflanzen, die im Frühling zu einer überwältigenden Blütenpracht heranwachsen. Der Königstuhl hat aber noch viel mehr zu bieten: Für Montainbiker gibt es eine rasante und anspruchsvolle FreerideStrecke. Kinder treffen im Märchenparadies ihre Helden aus den Märchenbüchern. Auch die Landessternwarte öffnet von Zeit zu Zeit ihre Türen für Besucher. In der Falknerei Tinnunculus kann man zweimal am Tag die Falken bei ihren Flügen beobachten. Auf dem Heiligenberg haben Kelten, Römer aber auch Mönche des Mittelalters ihre Spuren hinterlassen. Zu den Attraktionen gehört dort das 55 Meter tiefe Heidenloch, das Forscher immer noch vor ein Rätsel stellt. Die Ruinen des Michaelklosters und des Stephanklosters, deren Grundrisse nach den Restaurierungen in den vergangenen Jahrzehnten wieder deutlich erkennbar sind, und auch die 1934/35 angelegte Thingstätte. Die Erholungsanlage Pferchel
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Quelle: Stadt Heidelberg
Die Schutzhütte befindet sich im Naturschutzgebiet Felsenmeer Die FelsenMEERhütte
Ausgewachsene Pflanzen produzieren eine Unmenge an Samen
die Amerikanische Kermesbeere merklich zurückdrängen. Ein Lichtblick für die heimische Flora und Fauna. Eigentlich sieht der bis zu drei Meter hohe Strauch mit seinen schwarz-rot glänzenden Beeren ganz harmlos aus. Im 16. Jahrhundert haben Seefahrer die Amerikanische Kermesbeere aus Nordamerika nach Deutschland mitgebracht. Als Zierpflanze wurde sie zunächst in norddeutschen Gärten kultiviert. Weil die Ker-
Neophyt konsequent bekämpfen Dieser Bedrohung wollte das Kreisforstamt im RheinNeckar-Kreis nicht tatenlos zusehen und hat zusammen mit der Forstlichen Versuchsund Forschungsanstalt Baden-
Württemberg (FVA) auf einer 20 Hektar großen Fläche ein Modellprojekt gestartet, das bis 2017 laufen soll. Das Land Baden-Württemberg unterstützt
Die ausgegrabenen Pflanzenteile müssen sachgerecht entsorgt werden.
Foto: Ulrike Riedl
Kampf gegen invasiven Strauch zeigt Wirkung In der Schwetzinger Hardt im
Rhein-Neckar-Kreis hat sich in den letzten Jahren ein aus Nordamerika eingeführter Neophyt massiv ausgebreitet und bedroht die dort vorkommenden Waldgesellschaften. Doch mit gezielten Maßnahmen lässt sich
Foto: Mattias Rupp
in Ziegelhausen ist eine beliebte Anlaufstelle für die Vereinsund Freizeitaktivitäten. Hier gibt es ein Walderlebnisgelände, dessen Ziel es ist, Pädagogen, Lehrern und Erziehern eine Basis für wald- und naturpädagogische Aktivitäten anzubieten. Der jahreszeitliche Wandel des Waldes ist für Kinder und Jugendliche vor Ort unmittelbar erlebbar. Idealer Ausgangspunkt ist eine naturnah gestaltete Spielhütte. Die Erholungsschwerpunkte im Heidelberger Stadtwald ergaben sich teilweise schon aus der historischen Entwicklung. Das Wegenetz und die Erholungsschwerpunkte sollen die Besucher ihren Ansprüchen gerecht leiten. Auch im Schwetzinger Hardt findet sich ein ausgedehntes Wegenetz, um den Wald zu erkunden. Hier warten Attraktionen, wie das Wildgehege in Oftersheim, der Naturlehrpfad am Reilinger Eck und das Waldweideprojekt Walldorf. Dennoch hat der Schwetzinger Hardt mit einem ganz speziellen Problem zu kämpfen: Die Kermesbeere
mesbeere ohne ihre natürlichen Fraßfeinde eingeschleppt wurde, kann sie sich an lichten und warmen Standorten ohne natürliche Regulierung massenhaft vermehren. Inzwischen verbreitet sich der Neophyt in bestimmten Gebieten invasiv und wird zum Problem für heimische Waldgesellschaften. „In einigen Bereichen der Schwetzinger Hardt steht die Kermesbeere inzwischen so dicht, dass die Naturverjüngung der Kiefern und Laubhölzer dort kaum noch eine Chance hat“, weiß der erfahrene Revierförster Gunter Glasbrenner. „Wenn wir zumindest auf ökologisch wertvollen Standorten hier nicht gegensteuern“, so Glasbrenner, „verlieren wir den Wettlauf mit dem eingeschleppten Überlebenskünstler auf breiter Fläche“. Denn aus jeder Kermesbeere schießen nach einigen Jahren Wachstum im Durschnitt zehn Sprossen aus, an denen sich jeweils bis zu 15.000 Samen bilden können. Bei ungehindertem Wachstum lagern dann schon nach wenigen Jahren Unmengen von Samen im Boden, die an lichten Standorten zu einer invasiven Vermehrung der Kermesbeere führen. Die dichten Bestände verhindern, dass sich Lichtbaumarten wie die Kiefer an diesen Standorten natürlich verjüngen. Zudem nimmt die Kermesbeere den am Waldboden wachsenden Gräsern und Kräutern das Licht weg. Damit fehlt manchen Insekten eine wichtige Nahrungsgrundlage.
dieses Projekt mit Mitteln aus ForstBW. Jeweils im Frühjahr und im Herbst graben Pflegetrupps die Kermesbeeren mit einem Hohlspaten aus und sammeln sie auf Plastikfolien. Bei dieser schweißtreibenden Arbeit fallen pro Hektar mehrere Tonnen Biomasse an, die fachgerecht zu entsorgen sind. Maßnahmen zeigen Erfolg Das wissenschaftliche Monitoring belegt bereits erste Erfolge: „Mit unseren Maßnahmen können wir die Biomasse der Kermesbeeren auf mehr als ein Zehntel verkleinern und eine erneute Aussamung auf der Fläche nahezu vollständig verhindern“, erläutert der Projektleiter Dr. Mattias Rupp von der FVA. Auch bei der für die Vermehrung so kritischen Samenzahl können die Wissenschaftler deutliche Erfolge messen. Während eine ausgewachsene Pflanze im Durchschnitt über 39.000 Samen bildet, schaffen es die nach den Bekämpfungsmaßnahmen neu ausgetriebenen
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Kermesbeeren potentiell nur noch auf 2.900 Samen. Ziel des Projekts ist es jedoch, die Pflanzen vorher ganz auszugraben, so dass sie ihre Samen gar nicht mehr verbreiten können. „Die Ergebnisse zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“,
Foto: Ulrike Riedl
Die Bekämpfung des Neophyten ist eine schweißtreibende Arbeit
bilanziert der Freiburger Wissenschaftler. „Durch unsere Maßnahmen können wir die Neophyten in ihrer Wuchskraft entscheidend schwächen. Aber jetzt kommt es darauf an, auch die Samenvorräte im Boden zu erschöpfen.“ Denn nur, wenn
die Bekämpfungszyklen mehrfach wiederholt werden, kann man den Wettlauf gewinnen. Im Rahmen des Projekts werden drei Jahre lang die im Frühjahr und Herbst aufwachsenden Kermesbeeren ausgegraben, bevor sie zur Blüte kommen. Ob eine deutlich weniger aufwändige Methode auch Erfolg verspricht, wird parallel untersucht: Reicht es möglicherweise aus, die Wurzeln der Kermesbeere mit Stichen so zu schädigen, dass Bakterien oder andere die Pflanze schädigende Organismen eindringen und den Neophyten nachhaltig schwächen? Das hat bisher niemand untersucht und soll im Rahmen des Projekts ebenfalls erhoben werden. Überregionale Bedeutung Die Ergebnisse aus dem Modell-
projekt sind nicht nur für die Schwetzinger Hardt von Bedeutung. Denn die Kermesbeere hat sich inzwischen in einem Gebiet zwischen Karlsruhe und der Pfalz sowie in warmen Nebentälern des Rheins ausgebreitet. Wenn Vögel die Samen der Kermesbeere verschleppen, könnte der Neophyt auch noch andere Regionen mit hohen Jahresdurchschnittstemperaturen und milden Wintern erobern. Die mit dem Klimawandel verbundene Zunahme der Temperaturen und Trockenheitsphasen werden das Risiko weiter erhöhen. Wie auch andere Neophyten hat die Kermesbeere eine typische Wachstumsdynamik. Der Strauch kann in einem Gebiet längere Zeit nur vereinzelt vorkommen, ohne zu stören. „Doch wenn die Anzahl einmal eine
Größtes regionales Waldschutzgebiet im Südwesten Mit einer Fläche von 3.125 Hektar ist die Schwetzinger Hardt das größte regionale Waldschutzgebiet mit Erholungswald in BadenWürttemberg. Auf den nährstoffarmen Sand- und Kiesstandorten zwischen Oftersheim, Hockenheim und Walldorf wachsen heute verbreitet Kiefern, teilweise auch Buchen und Eichen. Hier befinden sich die größten zusammenhängenden Flugsand- und Dünengebiete im Südwesten, die am Ende der letzten Eiszeit entstanden sind. Seltene Pflanzen wie das Winterlieb und das Wintergrün sowie Vogelarten wie der Ziegenmelker und die Heidelerche finden hier einen Lebensraum. Um die in Baden-Württemberg einzigartigen lichten WeißmoosKiefernwälder und offenen Sandrasengesellschaften zu erhalten, hat das Regierungspräsidium Freiburg die Schwetzinger Hardt im November 2013 als „Regionales Waldschutzgebiet und Erholungswald" ausgewiesen“. Erholung, Naturschutz und Waldwirtschaft sollen hier im Einklang miteinander verwirklicht werden. Die durch menschliche Nutzungen – wie Waldweide und Streunutzung – entstandenen, ökologisch wertvollen Waldgesellschaften können nur erhalten werden, wenn Forstwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand zusammenarbeiten.
umwelt schutz 23 Die Schwetzinger Hardt ist das größte regionale Waldschutzgebiet mit Erholungswald in Baden-Württemberg. Foto: Andreas Greiner
kritische Schwelle überschritten hat, breitet sich der Neophyt exponentiell aus“, warnt Dr. Rupp. „Es ist deshalb entscheidend, diesen Zeitpunkt nicht zu verpassen.“ Fazit und Ausblick Mit konsequenten Maßnahmen lässt sich die Amerikanische Kermesbeere wirksam bekämpfen. Allerdings dämpft der Freiburger Wissenschaftler zu weitgehende Erwartungen. „Man muss ehrlich sagen: Ganz verschwinden wird die Kermesbeere aus unseren Wäldern nicht mehr“. Es geht darum, sie dort gezielt zu bekämpfen, wo ihr Vorkommen mit waldbaulichen oder naturschutzfachlichen Zielen in Konflikt kommt. „Early detection, early response“, bringt es Mattias Rupp auf den Punkt. „Alle Förster und Waldbesitzer sind deshalb gefordert, mit offenen Augen die Kermesbeere noch in ihrer Etablierungsphase zu erkennen und sofort entschlossen zu bekämpfen. Wenn die Pflanze einmal von einem linearen in ein exponentielles Wachstum übergeht, schnellen auch der Aufwand und die Kosten exponentiell in die Höhe.“
Waldtag 2016 Am 18. September findet in der Schwetzinger Hardt zum ersten Mal ein großer Waldtag für das gesamte Waldschutzgebiet statt. Zentraler Treffpunkt ist die Bürgerbegegnungsstätte in Reilingen. Von dort aus führt ein rund drei Kilometer langer Rundkurs in den Wald. Große und kleine Besucher erwartet an diesem Sonntag von 10 bis 17 Uhr ein buntes Programm: Rund 30 Akteure laden Waldbesucher dazu ein, die vielfältigen Funktionen des Waldes mit allen Sinnen zu erleben. Wer sich zum Thema „Neophytenbekämpfung“ informieren möchte, kann an einer Exkursion der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) teilnehmen. Das genaue Programm und eine Karte mit den Stationen des Rundkurses ist auf www.schwetzinger-hardt. de zu finden.
Autor: Dipl. Agr.Biol. Andreas Greiner für das Kreisforstamt Rhein-Neckar-Kreis, Langenbachweg 9, 69151 Neckargemünd
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BUND- Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan: Nachhaltige Mobilität auf dem Abstellgleis
BUND-Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald 1. Vorstand: Dr. Bärbel Andres Geschäftsführer: Tobias Staufenberg WeltHaus Heidelberg Willy-Brandt-Platz 5 (Hauptbahnhof) 69115 Heidelberg Tel. 06221-164841 Fax 06221-7192352 Mo-Do 9-17 Uhr bund.rhein-neckar-odenwald@bund.net Umweltzentrum Mannheim Käfertaler Str. 162 68167 Mannheim, Tel. 0621-331774, Fax 36752 bund.mannheim@bund.net BUND-Treffen: 1. Mittwoch 19.00 h BUND Heidelberg Geschäftsführerin Brigitte Heinz WeltHaus Heidelberg, 69115 Heidelberg Tel. 06221-182631, Fax 164841 bund.heidelberg@bund.net BUND Umweltberatung Christoph Lauwigi Tel. 06221-25817 Öffnungszeiten Mo., Mi., Fr. 13 - 16 Uhr Di., Do. 13 - 18 Uhr
In einer umfangreichen Stellungnahme kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Entwurf für den neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP). Der Entwurf verfehlt die selbst gesetzten Umweltziele. Er erzeugt Neuverkehr durch überzogenen Straßenbau und erhöht dadurch die Klimabelastung. Der BUND vermisst zudem Ausführungen zu den Auswirkungen auf Kommunen in der Nähe von geplanten Projekten wie etwa Heidelberg. „Die Nachhaltigkeit und der Klimaschutz werden aufs Abstellgleis geschoben. Der Entwurf des neuen BVWP lässt keine Trendwende zu einer am Klimaschutz orientierten Mobilitätspolitik erkennen. Er setzt mit seiner einseitigen Fixierung auf überdimensionierte Straßengroßprojekte die Asphaltpolitik der letzten 30 Jahre fort. Zudem zementiert er ein einseitig auf Auto und Lkw orientiertes Mobilitätsverhalten“, sagt Klaus-Peter Gussfeld, Verkehrsreferent des BUND. Über neun Milliarden Euro für 133 Straßenbauprojekte im vordringlichen Bedarf in Baden-Württemberg sind ein Armutszeugnis des Bundesver-
kehrsministeriums gegenüber seinen eigenen Zielsetzungen. Die politisch gewollten Straßenbauprojekte werden alle ohne jede Priorisierung als vordringlicher Bedarf eingestuft. „Schon heute lässt sich absehen, dass die Wunschlisten um den Faktor drei überzeichnet sind – gemessen an den verfügbaren Finanzmitteln“, so Gussfeld. Der BUND vermisst im BVWP einen ganzheitlichen umweltstrategischen Ansatz: „Umweltverträgliche, bedarfsgerechte und kostengünstige Ausbaualternativen, die der BUND vielerorts angemeldet hatte, werden nirgends berücksichtigt“, kritisiert Gussfeld. Ausbau der B3 mit minimalen Zeitersparnissen begründet „Versprochen wurde die Vermeidung von Zerschneidung, mehr Klima- und Naturschutz sowie eine Reduzierung des Flächenverbrauchs – doch Dobrints Entwurf erreicht das genaue Gegenteil. Links blinken und rechts abbiegen scheint das Motto zu sein, das auch in unserer Region mehr schadet als nutzt“, sagt Tobias Staufenberg, Regionalgeschäfstführer des BUND Rhein-Neckar-Odenwald.
Für den geplanten zweispurige Ausbau der B3 zwischen Leimen und Nußloch wurde im Rahmen einer KostenNutzen-Analyse errechnet, dass 59% des Nutzens aus Zeitgewinnen unter 1 Minute bestehen. „Angesichts dessen die deutlichen Eingriffe in die Natur und die dauerhafte Versiegelung der Flächen in Kauf zu nehmen ist hanebüchener Unfug“, sagt Staufenberg. „Durch den geplanten Ausbau der B3 wird zusätzlicher Verkehr erzeugt, der unweigerlich im Stadtgebiet Heidelberg landet. Der Ausbau konterkariert damit jegliche Bemühung um die Verkehrsberuhigung der Römerstraße. Diese große Einfallstraße zerschneidet das derzeitige Konversionsgebiet HDSüdstadt. Ihre Beruhigung wäre ein sinnvoller Baustein bei der Konversion der Heidelberger Südstadt, da ohne sie der neu entstehende Stadtteil nicht zusammenwachsen kann“, sagt Staufenberg. „Auf der Ebene der einzelnen Vorhaben muss zudem die Biotopvernetzung mittels Querungshilfen mitgedacht werden. Grünbrücken, wie die an der A6 bei Dielheim geplante, bilden wichtige Trittsteine für Wildtiere“, sagt Staufenberg.
Für einen gerechten Welthandel! CETA & TTIP stoppen! - Demo in Stuttgart am 17.9. CETA und TTIP, die Abkommen der EU mit Kanada und den USA, drohen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu untergraben. Im Herbst geht diese Auseinandersetzung in die heiße Phase: EU und USA drücken aufs Tempo und wollen TTIP bis zum Jahresende fertig verhandeln. CETA ist bereits fertig verhandelt. EU-Kommission und Bundesregierung wollen, dass das Abkommen beim EU-Kanada-Gipfel im Oktober offiziell unterzeichnet wird. Zuvor müssen sowohl der EU-Ministerrat als auch die
Bundesregierung entscheiden, ob sie CETA stoppen. CETA dient als Blaupause für TTIP. Schon mit CETA könnten Großunternehmen über kanadische Tochtergesellschaften EU-Mitgliedsstaaten auf Schadensersatz verklagen, wenn neue Gesetze ihre Profite schmälern. Kurz vor diesen Entscheidungen tragen wir unseren Protest gegen CETA und TTIP auf die Straße! Getragen von
einem breiten Bündnis demonstrieren wir mit weit über hunderttausend Menschen am Samstag, den 17. September in sieben Städten – in Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Damit fordern wir auch die Landesregierungen auf, im Bundesrat CETA und TTIP nicht zuzustimmen. Auftakt der Demonstration in Stuttgart am 17.9.2016: 12 Uhr vor dem Hauptbahnhof
Besuch der Windkraftanlage „Großer Wald“ in Buchen Zu einem Informationsbesuch des Windparks „Großer Wald“ im Odenwald bei Buchen-Hettingen hatte der BUND eingeladen. Bernd Brunner von den Planern und Betreibern, sowie Berthold Weigand vom BUND Buchen führten fachkundig durch die Anlage WEA 4 auf ca. 440 Meter Höhe. 2013 wurden hier 5 Windräder neu errichtet und gingen im November 2013 in Betrieb. Wie alle früheren Projekte in Buchen sind die Anlagen reine Bürgerwindprojekte, an denen sich über 300 Mitbürger beteiligt haben. Das heißt, dass sich insbesondere Anwohner und Bürger aus der Region an den Windkraftanlagen beteiligen konnten. Eine Beteiligung ist nicht mehr möglich, da schon alle Anteile ausgegeben wurden. Wie Bernd Brunner erklärte, ist die starke Beteiligung der Bürger das große Plus dieses Windparks. Einen nennenswerten „Gegenwind“ gab es in der Region nicht.
des Windparks also 16 MW. Die 5 Windräder laufen mit ca. 2000 Volllaststunden pro Jahr; dies ist ein Wert für die „Güte“ der Anlage. Die in den Bau investierte Energie ist in ca. 3-6 Monaten wieder amortisiert. Nach der Inbetriebnahme 2013 wurden die Gewinne zunächst vornehmlich dazu eingesetzt die Kredite zu tilgen; eine Ausschüttung für die Anteilseigner soll es erstmals 2017 geben; die Rendite liegt bei ca. 5%. Ausgelegt ist das Projekt auf 20 Jahre. Nach der Nutzung können die 5 Anlagen kom-
In Summe mussten die Betreiber 7 Millionen Euro Eigenkapital aufbringen, dazu kamen 18 Mio. Darlehen für die gesamten Kosten von 25 Mio. Der erzeugte Strom wird für 9,72 Cent/KWh an einen Energieversorger verkauft. 2015 erzeugten die fünf Windräder 35 Mio. kWh Strom, die Annahme lag bei lediglich 28 Mio kWh. Somit wurde Strom für ca. 8500 Haushalte erzeugt.
Die Anlage ist ca. 2 km vom Ort entfernt; die Nabenhöhe ist auf 140 Meter, die durchschnittliche Windgeschwindigkeit beträgt 5.9 m/sec (also in etwas so viel wie auf der möglichen Konzentrationszone 10 beim Naturfreundehaus Schriesheim) und arbeitet wirtschaftlich. Vogelschlag wurde bisher nicht festgestellt. Wie beim Brexit und der Flüchtlingsfrage geht es leider oft nicht um Fakten, sondern um Emotionen und Befindlichkeiten. Bernd Brun-
Die Nennleistung pro Windrad beträgt 3.200 KW, die Gesamtleistung
plett wieder abgebaut werden. Die zu leistenden Ausgleichszahlungen für die Nutzung des Waldes fließen in Projekt für den Naturschutz. Es wird in ökologisch hochwertige Ausgleichsmaßnahmen investiert, indem 4,7 ha aus der konventionellen Forstnutzung heraus genommen wurden und naturnah bewirtschaftet werden. Pro Windrad wurde eine Fläche von ca. 0,6 ha (ca. 6000 qm) gerodet, die teilweise schon wieder bewachsen sind.
Vogelschlag und Schädigungen durch Infraschall nicht festgestellt ner und Berthold Weigand betonten, dass die psychologische Komponente bei Pro oder Contra eine sehr große Rolle spielt. Beispielsweise hat die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) im Karlsruhe zum Thema Infraschall eine aufwändige Untersuchung durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass der von einem Windrad ausgehende Infraschall in 300 Meter Entfernung nicht mehr wahrzunehmen ist.
Redaktion BUND Regional: BUND Regionalverband z.Hd. Tobias Staufenberg Willy-Brandt-Platz 5 69115 Heidelberg E-Mail: tobias.staufenberg@bund.net Autor: Egon Müller e-Mail: bund.rhein-neckar-odenwald@bund.net Mitarbeit erwünscht Beiträge aus der Region für die BUND-Seiten in Heft4-2016 bis 10. September an den Regionalverband in Heidelberg einsenden. Texte bitte per E-Mail an tobias.staufenberg@bund.net Umwelt Direkt geht an alle BUND-Mitglieder in der Region als Service des BUND-Regionalverbandes Rhein-Neckar-Odenwald (kein Zwangsbezug).
Jugendarbeit auf gutem Weg Acht Mädchen und Jungen nehmen zurzeit an der Zeit an der ADFCJugendleiterausbildung teil. In mehreren Seminaren und Workshops bekommen sie ein Rüstzeug, mit dem die künftigen JugendleiterInnen sowohl auf den Freizeiten als auch in den Radsportgruppen aktiv werden können. Die erste Bewährungsprobe findet bereits während der ADFCSommerfreizeit im August statt, dort werden die Jugendlichen nach abendlichen Seminaren verschiedene Aufgaben übernehmen und so schrittweise an ihre Tätigkeit als Jugendleiter herangeführt. (mf)
ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg www.adfc-bw.de/heidelberg E-Mail heidelberg@adfc-bw.de Geschäftsstelle im ZuM Zentrum für umweltbewusste Mobilität Kurfürsten-Anlage 62 69115 Heidelberg Tel.: 06221/23910 Mo-Sa: 10.00 - 13.30 Uhr Mo-Fr: 14.30 - 18 Uhr Do: 14.30 - 19.00 Uhr Di: geschlossen Verantwortlich für diese Seite Bert-Olaf Rieck heidelberg@adfc-bw.de Verkehrspolitische Sprecher Bernhard Pirch-Rieseberg Hermino Katzenstein Norbert Schön heidelberg@adfc-bw.de Rennradtreff über eMail-Verteilerliste, bitte anmelden bei: matthias.guetter@adfc-bw.de Geländeradtreff über eMail-Verteilerliste, bitte anmelden bei: norbert.schoen@adfc-bw.de Alltagsradlertouren Kontakt über manfred.hauk@adfc-bw.de ADFC-Jugend eMail-Kontakt: jugend-hd@adfc-bw.de AG Verkehrspädagogik verkehrspaedagogik-hd@adfc-bw.de Ortsgruppe Weinheim weinheim@adfc-bw.de Spendenkonto Volksbank Kurpfalz H+G Bank IBAN:DE78672901000062432500, BIC:GENODE61HD3
Hier fehlt doch was! Nach dem Umbau der KurfürstenAnlage werden die RadfahrerInnen in Richtung Adenauerplatz beim Hotel Crowne Plaza jetzt urplötzlich ausgeleitet, schutzlos auf der vierspurigen Straße sich selbst überlassen. Die Weiterfahrt auf dem noch sichtbar vom Gehweg abmarkierten (aber natürlich
viel zu schmalen) Radweg ist trotz des „Radweg Ende“-Schildes erlaubt, was gern genutzt wird, wie auf dem Foto zu sehen ist. Nur Radkuriere und andere besonders Mutige stürzen sich in das vierspurige Verkehrsgewühl. Wann kommt die Markierung des geplanten Radfahrstreifens? (rie)
Erste Radsternfahrt in der Metropolregion Die Radsternfahrt in der Metropolregion Rhein-Neckar ist eine familienfreundliche Fahrraddemonstration, die sich über die Jahre hinweg zu einer großen Aktion entwickeln soll. Ziel ist es, den Fahrradverkehr sicherer und attraktiver zu machen und für sanfte Mobilität zu werben. Einmal jährlich werden aus verschiedenen Startorten in der Region Fahrradfahrer zu einem gemeinsamen Ziel in der Region aufbrechen.
Die erste Radsternfahrt findet am 4. September statt. Die verschiedenen Routen starten in Bensheim, Bürstadt, Heidelberg und Speyer und führen sternförmig zum gemeinsamen Ziel nach Viernheim. Mit Treffpunkten in unterschiedlichen Durchfahrtsorten soll der Tross der Radler dabei, wie ein Schneeball von Durchgangsort zu Durchgangsort, wachsen. Dabei werden die Fahrradfahrer unter Begleitung der Polizei auf Landes- und Bundesstraßen fahren.
Das Besondere an der neuen Radsternfahrt in der Metropolregion Rhein-Neckar ist, dass das Ziel jährlich wechselt. Während die Premierenveranstaltung das Ziel Viernheim hat, wird 2017 im Jubiläumsjahr der Fahrraderfindung das Ziel in Mannheim sein, 2018 soll Speyer angefahren werden. Weitere Informationen zu den Strecken, Startzeiten und Streckenverläufen folgen in Kürze auf www.monnem-bike.de. (ma)
Radmarkt Mannheim Am Samstag, dem 10. September von 10 – 12 Uhr am Hauptbahnhof bietet sich eine gute Gelegenheit, ein gebrauchtes Rad zu erwerben oder ein nicht mehr benötigtes Rad zu verkaufen. Lediglich bei erfolgtem Verkauf wird eine Verkäufer-Provision von EUR 2,00 fällig. Ob der Platz vor der BIOTOPIA-Fahrradstation wieder zur Verfügung steht, steht erst Ende August fest. Der ADFC hat für alle Fälle wieder die Nutzung der
Nordkap - Sizilien Ein aktives ADFC-Mitglied aus Mannheim plant für 2017 eine Radreise quer durch Europa - vom Nordkap nach Sizilien. Wer Interesse am Mitfahren hat, schickt eine eMail an Mannheim@adfcbw.de, Betreff Nordkap - Sizilien. Wir leiten die Anfrage weiter.
Kraftfahrzeuge gesperrten Tunnelstraße beantragt, die beim Dauerregen während des April-Marktes ein willkommenes Obdach bot. Beim Radsalon im Juni bot die Ermittlungsgruppe Fahrrad der Polizei Mannheim erstmals die Möglichkeit zu prüfen, ob ein gekauftes Rad als vermisst gilt. Die Beamten berieten außerdem darüber, wie das Risiko des Fahrraddiebstahls verringert werden kann.
Morchfeldstraße
Die Sanierung der Morchfeldstraße ist abgeschlossen. Der Radweg auf der Südseite wurde durch einen Angebotsstreifen ersetzt.
Schon mal vormerken Do, 3.11., 19 Uhr, Trafohaus, Multi-Media.Schau: Radtour in Namibia
Fahrradausstellung Technoseum Ab November: Landesausstellung Technoseum In der Zeit von November 2016 bis Das Museum geht den Fragen nach, Juni 2017 findet im Technoseum wie die technische Entwicklung verMannheim die große Landesauslief und sich die Herstellung vom stellung Baden-Württemberg statt. Handwerksartikel zum industriell Sie thematisiert die Anfänge, die Gegefertigten Massenprodukt wandelschichte und die mögliche Zukunft te, welche Bevölkerungsgruppen das des bis heute weltweit verbreitetsten Fahrrad nutzten, aber auch, welches Verkehrsmittels. Image das Fahrrad heute hat.
The Essence of Taste Das indische Feinkostgeschäft
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Indischer Mittagstisch
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Neuauflage Bürgerstadtplan Die vierte Auflage des Bürgerstadtplans ist weitgehend verkauft. Für 2017 ist eine Neuauflage geplant. Beim Nachhaltigkeitsfest auf dem Festplatz am Niederbrückl in Neckarau am Samstag, dem 8. Oktober können von 13 – 17 Uhr Änderungswünsche am Stand der Lokalen Agenda/ADFC geäußert werden. Der Freiwilligentag am Samstag, dem 17.9. ist eine gute Gelegenheit für eine projektbezogene Mitarbeit an der Überarbeitung des Planes. Die Anmeldung ist möglich per Telefon (0621) 81099318, bevorzugt aber über das Internet: www.wir-schaffen-was.de/anmeldungund-projektuebersicht.html
Fahrrad-Sternfahrt Am Sonntag, dem 4.9. findet in der Metropolregion eine Sternfahrt zum Familiensporttag in Viernheim statt. Die Teilnehmer aus Mannheim werden sich unterwegs mit der Gruppe aus Speyer treffen und zusammen nach Viernheim radeln. Weiter Informationen werden im Internet eingestellt und in der Tagespresse berichtet.
Termine Aktiventreffen Mannheim MO, 25.7., 26.9., 24.10. 18:30 Uhr Stammtisch Mannheim DO, 11.8., 8.9.., 13.10. 18 Uhr Verkehrsforum Neckarau MO, 18.7., 19.9., 20 Uhr
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club KV Mannheim Postfach 120 152 68052 Mannheim Tel. 0621-81099318 (p) Fax 0621-81099319 (p) mannheim@adfc-bw.de Internet-Homepage www.adfc-bw.de/mannheim ADFC Fördermitglieder BIOTOPIA Fahrradstation am HBf Heinrich-von-Stefan-Str. 2 Mo–Fr 9-13 Uhr und 14-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr Fahrradladen Rund Ums Rad Wallstadt, Mosbacher Str. 21 Mo, Di, Do, Fr 10-13 + 15-18.30, Sa 9-13 Uhr Fahrrad Kästle Feudenheim, Ziethenstraße 29 Mo 14-20, Di-Fr 10-12 + 14-18 Uhr Sa nach Absprache Radsporthaus Altig Neckarstadt, Lenaustraße 14 & Uhlandstr. 12 Mo-Fr 9-13 + 14-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr der radladen Neckarstadt, Lenaustraße 5 Mo-Fr 10-12.30 + 14.30-18.30 Uhr, Sa 10-13 Uhr Sprecher: Dr. Gerd Hüttmann Tel/Fax: siehe oben gerd.huettmann@adfc-bw.de Pressereferent: Roman Deuster Tel. (0621) 855965 Kassenwartin: Heidrun Schneiders Tel. (0621) 103958 Regelmäßige Treffen: Mannheimer Stammtisch Donnerstags, siehe Termine Restaurant Kurfürst am Markt R1, 15, 68161 Mannheim Tel. (0621) 26275 Radler-Treff Ludwigshafen am 1. Dienstag im Monat 19.00 Uhr, Gaststätte „Grün-Weiss“ Saarlandstr. 50, Ludwigshafen Aktiventreffen Mannheim Montags, siehe Termine 18.30 Uhr Bürgerhaus „Trafohaus“ Keplerstr. 22, Mannheim Verkehrsforum Neckarau Rheingoldstr. 47, Mannheim Spendenkonto: IBAN DE23 6705 0505 0038 4655 20 BIC MANSDE66XXX
Eine Verbindung blüht auf
VCD-Geschäftsstelle im ZuM Zentrum für umweltbewusste Mobilität Kurfürsten-Anlage 62 69115 Heidelberg (0 62 21) 16 08 93 Mo, Mi, Fr: 10:00-13:30 Uhr, 14:30-18:00 Uhr, Do: bis 19:00 Uhr Sa: 10:00-13:30 Uhr Kontakt zum VCD-Regionalverband www.vcd.org/rhein-neckar rhein-neckar@vcd.org Bankverbindung Volksbank Kurpfalz H+G BANK eG IBAN DE66 6729 0100 0065 6890 06 BIC GENO DE 61 HD3 VCD-Bundesgeschäftsstelle Wallstraße 58, 10179 Berlin (030) 28 03 51 - 0, Fax: - 10 www.vcd.org mail@vcd.org Mitgliederservice (030) 28 03 51 - 75 Versicherungsfragen (030) 28 03 51 - 85 VCD-24h-Notrufnummer (0228) 9 65 42 30 Landesverband Ba-Wü www.vcd-bw.de info@vcd-bw.de Redaktion VCD Ingolf Hetzel (hz) (01 62) 49 432 63
Die Untere Hauptstraße als kurze fußläufige Verbindung zwischen Stadtgalerie und Fußgängerzone in Wiesloch ist ein typisches Beispiel einer von Autos beherrschten Geschäftsstraße: Abgestellte Autos auf beiden Fahrbahnseiten und ungünstig abgestellte Fahrräder verengen den Gehweg. Hinzu kommen eine veraltete Straßenbeleuchtung und ein in die Jahre gekommener Straßenbelag. Alle Fraktionen des Gemeinderats und die Verwaltung betonen seit Jahren einen dringenden Handlungsbedarf an dieser Stelle. Die VCD-Ortsgruppe Wiesloch hat jetzt die Initiative ergriffen. Mit Unterstützung von Stadtmarketing Wiesloch e.V., der Stadtverwaltung und dem Florapark Wagner haben wir diesen Abschnitt der Hauptstraße für einen Samstag umgestaltet.
Unter dem Titel „Eine Verbindung blüht auf “ zeigte die Untere Hauptstraße ihr Potential. Sechzig Kübelpflanzen grenzten den Gehweg zur Fahrbahn hin ab, eine temporäre Verkehrsinsel erleichterte Fußgängern die Überquerung der Straße. Zwei zusätzliche Ruhebänke luden zum Verweilen ein, drei zusätzliche Fahrradständer schafften Platz, und sechs neue Blumenkästen verschönern den Straßenabschnitt den ganzen Sommer über. Der Informationsstand des VCD de-
monstrierte eindrucksvoll, wie viel Platz ein Auto im Vergleich zum Fahrrad belegt. Außerdem zeigte eine Plakatausstellung gelungene Beispiele zur Förderung des Radverkehrs.
Radeln für die Neuauflage des Bürgerstadtplans Mannheim
Der von VCD und ADFC gemeinsam erarbeitete Stadtplan mit Radwegenetz erscheint in 2017, dem Jubiläumsjahr der Erfindung des Fahrrads, in 5. Auflage. Wir suchen engagierte Radlerinnen und Radler, die am Freiwilligentag am 17. Sept. 2016 bei einer Exkursion in kleinen Gruppen in Mannheimer Stadtteilen die Radwege nach Planeintrag überprüfen, um die Aktualität sicher zu stellen. Dauer ca. 2-4 Stunden, je nach verfügbarer Zeit. Treffpunkt: 17. Sept. 2016, 10 Uhr im Umweltzentrum, Käfertaler Straße 265. Infos und Anmeldung unter www.wir-schaffen-was.de
Die Aktion ist ein gutes Beispiel für den aktuellen bundesweiten VCDSchwerpunkt „Rückeroberung der Straße“ und soll lokal in Wiesloch einen Anstoß geben zu einer öffentlichen Diskussion mit dem Ziel einer nachhaltigen Aufwertung dieses Straßenabschnitts.
Rückeroberung der
Straße
Der neue VCD- Schwerpunkt „Straße zurückerobern“ zeigt, was der VCD tut, um Städte lebenswerter zu machen. Über die Internetseite www.vcd. org/strasse-zurueckerobern können Interessenten die Toolbox „Straße zurückerobern“ kostenfrei bestellen. Der enthaltene Leitfaden zeigt viele Beispiele, wie es mit geringem Aufwand und begrenzten Finanzmitteln gelingen kann, das Leben zurück auf die stark autodominierten Straßen zu holen. Außerdem enthält die Toolbox einfache Hilfsmittel, um selbst aktiv zu werden.
Monnem-Bike
Grün-schwarze Verkehrswende
2017 begeht Mannheim den 200sten Jahrestag der Erfindung des Laufrads durch Freiherrn Karl Friedrich von Drais in Mannheim. Das Maskottchen „Draisel“ wird Ihnen sicherlich auch einmal dort begegnen „wo alles begann“.
Der alte und neue Verkehrsminister Winfried Hermann hielt den Gastvortrag bei der diesjährigen Landesdelegiertenkonferenz des VCD Baden-Württemberg. Trotz neuer Formulierungen setzt der neue Koalitionsvertrag den begonnenen Weg fort: mehr Bestandserhaltung als Straßenneubau, und das Land soll noch radverkehrs- und fußgängerfreundlicher werden. Die Ziele wurden ideell gesetzt, nicht ideologisch, so wie: „Unser Ziel ist es, bis Mitte des Jahrhunderts den Verkehr weitgehend auf erneuerbare Energien umzustellen!“.
Zum Slogan „200 Jahre Radkultur“ wurde die Projektseite „monnembike.de“ ins Leben gerufen, die alle Aktionen bündelt. Mit Erscheinen dieser umwelt direkt ist der Wettbewerb „Mein Radprojekt“ bereits entschieden und die 17 Preisträger geehrt. Die insgesamt 63 eingereichten Projekte, einige auch mit Beteiligung von VCD-Mitgliedern, umfassten ein erstaunlich breites Spektrum an Aktionen, Geschäftsideen, sowie neuen Produkten und Dienstleistungen rund ums Rad. Die Zukunft des Fahrrades hat gerade erst begonnen! IG
In schwierigen Verhandlungen wurden zunächst die Neubaumaßnahmen im Straßenbau und die gemeinsame Position zu Stuttgart 21 festgeklopft waren, dann konnten die programmatischen Schwerpunkte fixiert werden. Seitens der Verhandlungspartner
der CDU wurde immer wieder betont „Gell, ich fahr aber auch Rad.“, also auch hier weg vom Autoland, hin zum Mobilitätsland. Leider läuft es auf der Bundesebene nicht so rund. So wurden alle vom Land angemeldeten Straßenbaumaßnahmen in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen, jedoch keine neuen Maßnahmen im Schienenverkehr. Begründung: das ist doch Lokal- und Regionalverkehr, dafür ist der Bund nicht zuständig. Der VCD wird auf regionaler Ebene weiterhin wachsam bleiben, welche Entscheidungen getroffen werden, und sein Engagement beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Stärkung des Radverkehrs fortführen. IG
Die Aktivenseite des VCD Berichte aus Ortsgruppen und Arbeitskreisen. Pressesprecher Felix Berschin Ortsgruppen Heidelberg Felix Berschin (06221) 7 53 37 Mannheim Wolfgang Preuß (06 21) 30 11 01 Mannheim-Neckarau www.neckarau21.de Markus Rebmann (06 21) 8 54 75 40 Wiesloch (move) move21.de Manfred Stindl (0 62 22) 5 13 65 Arbeitskreise AK Bahn Frank Mayer (0 62 21) 18 46 44 AK Rad Ingolf Hetzel (01 62) 49 432 63 AK Kinder im Verkehr Dieter Konrad (0 62 02) 2 59 12 VCD in der Metropolregion Neckar-Odenwald Kontakt über VCD LV Ludwigshafen-Vorderpfalz Klaus Ulshöfer (0 62 33) 5 36 29