umweltdirekt direkt D 10188 2/2017 29 Jhg.
DAS RHEIN-NECKAR-MAGAZIN MAI-AUSGABE
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Mädchen bin!
Grüne
Frauenpower
Flucht von Balkonien Gärtnern ohne Garten
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Slow Food im Delta
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Langsames Essen
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INHALT
Liebe Leserinnen und Leser,
4
Grüne Frauenpower Gärtnern ohne Garten
12
Blog Buster
16
SlowFood
18
Rezept
21
umwelt.plus.karte
24
BUND
26
ADFC
28
VCD
30
beim W-20-Gipfel trafen sich im April die mächtigsten Frauen der Welt und die Diskussionen um die Gleichberechtigung der Frau kochte danach wieder hoch. Insbesondere da die aktuell mächtigste Frau der Welt, Angela Merkel, die Frage, ob sie sich als Feministin fühle, verneinte. Sie selbst habe nichts für die Gleichstellung der Frau getan. Die Umwelt Direkt steht zwar nicht für große Weltpolitik, aber auch unsere Redaktion, die vorrangig weiblich ist, hat das Thema „mächtige“ Frauen beschäftigt – eben nicht Christine Lagarde oder Angela Merkel. Viel mehr haben wir uns in der Region umgesehen. Wir haben fünf Frauen gesucht, die nicht nur erfolgreich sind, sondern auch nachhaltig engagiert – sei es in ihrem Job oder in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. Lesen Sie ab Seite 4, was sie motiviert, in ihrem Alltag beschäftigt und welche Stolpersteine ihnen auf ihrem Werdegang im Weg lagen. Auch wenn der Frühling bisher häufig wie Herbst anmutet, zieht es bei den ersten Sonnenstrahlen alle vor die Tür. Wer keinen eigenen Garten hat, für den hat Richard Bleil jetzt das Richtige. Mit seinem Projekt „Freizeit Farmer“ können sich alle den Traum vom eigenen Garten erfüllen – fernab von der Schrebergartenkultur. In EdingenNeckarhausen pflanzen Sie Ihren eigenen Nutzgarten an und können sogar Hühner dazumieten. Ab Seite 11 lesen Sie alles über das Gärtnern ohne eigenen Garten. Alle Neuigkeiten von BUND, ADFC und VCD finden Sie – wie gewohnt – ab Seite 26. Viel Spaß beim Lesen, Tine Messerschmidt
IMPRESSUM
Besuchen Sie uns auch unter www.umweltdirekt.de oder www.facebook.de/umweltdirekt
Verlag: Umwelt Direkt Verlag e.K. C/o Co-Working im Dezernat 16 / Alte Feuerwache Emil-Maier-Str. 16 69115 Heidelberg Tel. 06221/6479124 verlag@umweltdirekt.de Herausgeber: Tine Messerschmidt & Christian Wolf Chefredaktion und Anzeigen: Tine Messerschmidt tine.messerschmidt@umweltdirekt.de
Leitende Redakteurin: Tina Gajdics Layout: Claudia von Bihl und Frauke Dreyer Abo- und Einzelbestellung: leserservice@umweltdirekt.de Jahresabo 15 Euro inkl. 7% MwSt und Porto.
Vertrieb: Fahrwerk Ambient Media Druck: Westdeutsche Verlagsund Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6 64546 Mörfelden-Walldorf Titelbild: ©anidimi - fotolia.com 100% Recycling-Papier
NEWS 3
Rainer Sturm / pixelio.de
Aktion „Spar dir dein Auto!“
Seit 1. April lassen 26 Mannheimer Haushalte für drei Monate ihre Autos stehen. Dafür erhalten sie kostenlose VRN-Tickets und ein Lastenfahrrad für eine Woche. Zusätzlich können sie das CarSharing-Angebot von stadtmobil und die VRNnextbike-Räder ohne Grundgebühr nutzen. Die Aktion „Spar dir dein Auto!“ wird im Rahmen der städtischen Klimaschutzkampagne MANNHEIM AUF KLIMAKURS durchgeführt. Die Umwelt und das Klima schützen, aber auch weniger Stress haben, Geld sparen oder Verwandte und Freunde inspirieren: Das motiviert die meisten Teilnehmer, bei der Aktion mitzumachen. Eine bunte Mischung aus Single-Haushalten, Paaren und Familien nehmen teil. Das Alter der Erwachsenen reicht von 23 bis 84 Jahren. Wer sich bis zum Ende der Aktion an die Regeln hält, darf sich über einen Mobilitätssachpreis freuen: Von VRN-Fahrkarten über Gutscheine bei der Deutschen Bahn bis hin zu Fahrrädern ist alles dabei. Das Projekt soll eine langfristige Änderung des Mobilitätsverhaltens bewirken. Im Idealfall wird das Auto nach der Aktion abgemeldet. „Wir überlegen seit längerem, unser Auto ganz abzuschaffen und wollen auf diesem Weg probieren, ob dies gelingt und wie das "Ersatzpaket" aussehen könnte“, so Matthias, ein Teilnehmer von „Spar dir dein Auto!“ Im Aktionszeitraum dokumentieren die Haushalte mithilfe einer Online-Plattform ihr Mobilitätsverhalten und berichten über ihre Erfahrung. Auch die Medien sind auf die Aktion aufmerksam geworden und begleiten verschiedene Haushalte.
„Spar dir dein Auto!“ soll andere Mannheimer Bürgerinnen und Bürger dazu inspirieren, ihren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten“, erklärt Tina Götsch, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur. Das Auto stehen zu lassen und stattdessen zu Fuß zu gehen oder Rad zu fahren fördert zudem die Gesundheit. Ein Nebeneffekt: Weniger Autoverkehr bedeutet weniger Lärm und mehr Stadtraum für Menschen statt für Autos.
„Spar dir dein Auto!“ wird von der Geschäftsstelle Radjubiläum der Stadt Mannheim, Stadtmobil Rhein-Neckar AG, RheinNeckar-Verkehr GmbH (rnv), Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) und VRNnextbike unterstützt. Rhein-NeckarFernsehen und Radio Regenbogen sind Medienpartner der Aktion. Interessierte können die Berichte, Fotos und VideoBeiträge zur Aktion online verfolgen. www.klima-ma.de/spardirdeinauto
Grand
Opening EcoShowroom
Der EcoShowroom Mannheim (Palais Lanz, Erzbergerstraße 18) öffnet am 13.5. ab 14h seine Pforten Als dauerhafte Institution im stilvollen Ambiente des Palais Lanz präsentiert und verkauft das Modelabel soome neben der eigenen Kollektion ausgewählte Highlights junger Eco-Unternehmen – natürlich ökologisch und zu fairen Preisen. Alle 2 Monate wechseln die Labels, so dass es immer neue und spannende Sachen zu entdecken gibt. www.soome.de
Die Arbeit mit dem Schmerz Schnuppertag zur Praxiseröffnung Schmerz zeigt sich, wo etwas nicht in seiner Ordnung ist. Er ist eine lebenswichtige Wahrnehmung des Körpers, um auf Erkrankungen, Grenzen und notwendige Veränderungen aufmerksam zu machen. Wenn die in der Krankheit oder im Schmerz gestaute Lebenskraft durch eine Behandlung aus ihrer Blockade gelöst wird, kann sie wieder frei fließen und dem ganzen Menschen zur Verfügung stehen. Diese Art der Behandlung unterstützt die innere Heilkraft ganzheitlich, ohne eine
Krankheit isoliert zu bekämpfen. „Ich arbeite behutsam mit dem Schmerz, nicht gegen ihn.“ so Heilpraktikerin Birgit Wünsch. „Mein Schwerpunkt liegt in der Reflexzonentherapie am Fuß kombiniert mit der fernöstlichen Heilkunde.“ Der Schmerz dient als Wegweiser, um Verbindungen der belasteten Körperregion zu einem (Gesamt-) Bild zu erkennen. Zusätzliche Einflussfaktoren sind wahrnehmbar, die einen Anteil am körperlichen Geschehen der Erkrankung haben. Ziel ist ein gesteigertes Wohlbefinden des Menschen, ob durch therapeutische, präventive Be-
handlungen oder ‚einfach so‘. Wer eine erste Einschätzung möchte, ob die Methode für ihn passend ist, ist herzlich zum ‚Schnuppertag‘ anlässlich der Praxiseröffnung in Dossenheim eingeladen. Die kostenfreien Termine am Freitag, den 9. Mai in der Zeit zwischen 9 – 18 Uhr reservieren Sie unter: Tel. 0 62 21 – 725 44 44. Birgit Wünsch, Therapeutin & Heilpraktikerin Tel. 06221 – 725 44 44 Bahnhofsplatz 1, 69221 Dossenheim info@beruehrung-heilt.de, www.beruehrung-heilt.de
4 TITEL
Geballte Frauen„Wir stehen auf den Schultern von Riesinnen“, das war einer der Schlüsselsätze in meiner universitären Laufbahn. Gesagt hat ihn während einer Vorlesung meine Literaturprofessorin. Sie bezog sich natürlich auf all die Wissenschaftlerinnen, Aktivistinnen, Politikerinnen, Autorinnen und Journalistinnen der Weltgeschichte, die Beeindruckendes für die damals noch junge Frauenbewegung auf ihrem jeweiligen Gebiet geleistet haben. Heute sind Frauen gleichberechtigt und stehen den Männern eigentlich in nichts nach. Umwelt Direkt hat mit fünf Frauen aus dem Delta gesprochen, deren Werdegang eines verbindet: die Liebe zur Umwelt.
Antje Seyler – Inhaberin von Fair & Quer Naturkost
Foto: privat
den. Das war die Geburtsstunde markt seit gut 30 Jahren sich zu behaupten. von Fair & Quer Naturkost! Die „Wir sind inhabergeführt“, nennt Antje Seyler Idee dahinter sollte sein, dass einen der Gründe. Doch Fair & Quer bietet sich Studierende, aber auch är- noch viel mehr: Und das liegt daran, wie Antje Seyler das Thema Nachmere Menhaltigkeit bespielt. Denn „Ich möchte mit meiner schen gesunNachhaltigkeit beinhaltet des Essen aus ganzen Überzeugung hinzwar die Begriffe Ökologie Bio-Anbau ter meiner Arbeit stehen.“ und Ökonomie, doch sollleisten können“, erinnert sich Antje Seyler. te man die soziale Komponente nicht außer Antje Seyler ist verheiratet und Dann, Ende der neunziger Jah- Acht lassen: „Ich bin jemand, der gerne mit hat schon zwei erwachsene Kin- re, war es soweit: Fair & Quer Menschen arbeitet und mit Menschen in Konder. Außerdem ist sie, gemein- Naturkost öffnete seine Tore takt tritt. Ich möchte mit meiner ganzen Übersam mit ihrem Mann, Inhaberin und auch die beiden Kinder zeugung hinter meiner Arbeit stehen, deshalb setze ich den sozialen Aspekt hoch an. Bei Fair des Naturmarktes Fair & Quer folgten wenig später. & Quer praktizieren wir eine Hierarchie auf AuNaturkost. Als ausgebildete Diätassistentin hat sich Antje Antje Seyler erzählt, dass die genhöhe: Unseren Angestellten soll es gut geSeyler schon immer mit Ernäh- Kinder von Anfang an immer hen, denn nur so ist gewährleistet, dass sie wisrung beschäftigt. Kennengelernt dabei waren und es zwar Her- sen, dass sie an der richtigen Stelle arbeiten. ausforderungen zu mei- Arbeit soll auch sinnstiftend sein und nicht stern gab, doch „man krank machen. Die Atmosphäre der Zufrie„Die Idee hinter Fair & Quer muss es wollen“ und sich denheit soll im Laden spürbar sein und sollte sein, dass sich Studierende, sogar einige Stammkun- sich auf unsere Kunden übertragen.“ aber auch ärmere Menschen den heute noch daran gesundes Essen aus Bio-Anbau erinnern, wie die Seyler- Auch Antje Seyler bekommt es leisten können!“ schen Kinder in der Fair manchmal zu spüren, dass sie & Quer Naturkost-Kin- von Männern bei Geschäftsanders haben sich die beiden beim derecke gespielt haben. Auch entscheidungen wird, BUND. Gemeinsam haben sie heute arbeiten Sohn und Toch- wahrgenommen damals die Organisation des ter manchmal noch mit, „um „natürlich ist es auch Caterings bei einem Jugendkon- sich das Taschengeld aufzubes- von Branche zu Branche unterschiedlich. gress bestritten und hatten da- sern“. Inzwischen weiß ich, bei gute Erfahrungen gemacht. „Der Kontakt zu unseren Gä- Die direkte Konkurrenz zu dass ich mich für Gesten, zu den Biogroßhändlern Fair & Quer sind natürlich die spräche, Verhandlunund die Zubereitung des Essens großen Player in der Biosuper- gen und Verträge bei haben uns großen Spaß ge- marktbranche, auch im Delta, der Bank besonders macht, daraus entstand die Idee, denn‘s und Alnatura. Dennoch gut vorbereiten muss, einen Mitgliederladen zu grün- gelingt es Fair & Quer Natur- wenn ich weiß, gleich sit-
©anidimi - fotolia.com
TITEL 5
Power
in der Metropolregion
ze ich einem gestellten Frauen a n -
Dass Antje Seyler eine Umweltschützerin ist, hat sich bereits „Frauen sehen den ganzen in der Kindheit manifestiert: „Ich Menschen und nicht nur bin schon seit die materiellen Vorteile.“ Kindesbeinen ein Na t u r m e n s c h . Damals habe ich schon erlebt, dass die Natur uns Menschen guttut. Weil sie uns alles schenkt, darf man sie nicht mit Füßen treten. Ich den„Die Natur darf man ke, das habe ich nicht mit Füßen treten.“ schon als Kind unbewusst gespürt und deshalb mit 14 Jahren den Entschluss gefasst, mich vegetarisch zu ernähren. Allerdings habe ich mir schon immer Gedanken gemacht darüber, wie man leben kann und dabei achtsam mit den Ressourcen aus der Natur umgeht. Was ist verzichtbar, was ist nötig? Solche Fragen sind mir schon früh im Kopf herumgespukt. Mit acht Jahren startete ich deshalb ein Experiment und habe eine Woche lang auf Strom verzichtet.“
Der Verein Ökostadt RheinNeckar wurde 1992 in Heidelberg gegründet und steht heute mit mehr als 4.200 Mitgliedern für gelebten Umweltschutz im Rhein-Neckar-Dreieck. Seit 2004 ist die Diplom-Mineralogin Christina Reinl im Vorstand des Vereins. „Als ich 2000 nach Heidelberg gezogen bin, habe ich mich für Carsharing ange- wiegend in einer nachhaltigen meldet und bin dadurch auch Verkehrswende. Besonders der Mitglied bei Ökostadt Rhein- Ausbau des Carsharing ist mir Neckar geworden. Die anderen dabei wichtig, aber auch alle AsProjekte des Vereins unter dem pekte rund um die ElektromoMotto „Gelebter Umweltschutz“ bilität von Elektroautos bis zu haben ebenfalls gleich mein Pedelecs. Damit verbunden halInteresse gefunden. Das zehn- te ich den weiteren Ausbau Erjährige Bestehen des Vereins in neuerbarer Energien für drin2002 war dann gend notwendig. „Mein Interesse liegt Mit dem Interfür mich der vorrangig in der Ver- netportal DelAnlass, aktiv zu werden und kehrswende!“ ta21.de haben bei der Organiwir eine Inforsation und Durchführung der mationsplattform für nachhalFeierlichkeiten zu helfen. In der tige Lebensführung gestaltet, Folge verteilte sich meine Akti- die sowohl Information über vität dann auf verschiedene Pro- Umweltaspekte verschiedener jekte vom „Grünen Strom“ über Alltagsfragen liefert als auch die Umweltbildung bis zum Re- mit zahlreichen Adressen in pair Café“, erinnert sie sich. Als der Rhein-Neckar-Region jeVorstandsmitglied setzt sie sich dem Einzelnen Ansatzpunkte besonders für eine nachhaltige für den eigenen nachhaltigen Verkehrsentwicklung ein. „Das Lebensstil liefert. Ich hoffe, dass Hauptanliegen des Vereins ist ja wir damit den ein oder anderen die Förderung umweltfreundli- zum Nachdenken und Übercher Verkehrskonzepte. Daher denken des eigenen Konsums liegt mein Interesse auch über- anregen können“, so Reinl.
Foto:Studio Hauck
männlichen Bankangegenüber. Ich denke, haben einen ganz deren Führungsstil als Männer. Bei ihnen ist mehr Herz im Einsatz, sie erreichen Menschen dadurch ganz anders. Frauen sehen den ganzen Menschen und nicht nur die materiellen Vorteile. Sie können zwischen den Zeilen lesen und haben ausgezeichnetes diplomatisches Geschick. Ich denke, wir haben unser Potential noch lange nicht ganz ausgeschöpft.“
Christina Reinl - Vorstand von Ökostadt Rhein-Neckar
6 TITEL
Die FreiZeitSchule ist ein Ort für Begegnungen in Mannheim und Martina Haaf ist leitende Mitarbeiterin und seit 1996 in der Geschäftsführung. In der FreiZeitSchule finden Gleichgesinnte zusammen, „sei es beim Malen, Töpfern, Zeichnen, Tanzen, Wandern oder Bildhauern – alles Themen, die man in unserem Kursbereich entdecken kann, oder sei es auch in unserer gemütlichen Teestube während eines Eltern-Cafés oder einfach so, bei einem guten Kaffee. Wir möchten, dass Menschen jeden Alters sich bei uns wohlfühlen, uns und sich selbst begegnen“, erklärt Martina Haaf. Frauen in Führungspositionen im Mittelstand: Deutschland ist Entwicklungsland obs/Warth & Klein Grant Thornton/Burkhard Mohr
„In der FreiZeitSchule kommen auch Kinder in verschiedenen Altersgruppen auf ihre Kosten, dank der Angebote für kleine
Foto: FreiZeitSchule
Martina Haaf - Geschäftsführerin der Mannheimer FreiZeitSchule
Kinder mit ihren Eltern und für Kinder in ihren jeweiligen Kursen und für Schulkinder in unserer Kindertagesstätte und in der Kindergartengruppe. Das Besondere an der FreiZeitSchule sind die Menschen, die hier zusammen versuchen, sich gegenseitig mit Wertschätzung und Achtung zu begegnen, dabei individuelle Besonderheiten akzeptieren und eine Umgebung schaffen, in der es Anregungen und Forschungsmöglichkeiten gibt, um eigenen Interessen nachgehen zu können und persönliche Entwicklungsschritte meistern zu können. Dazu gehören unsere Mitarbeitenden, die mit viel Elan, Liebe
TITEL 7 und Engagement Spezialisten sich selbst“, erläutert Martina ihres Faches sind und natürlich Haaf das Konzept. unbedingt unsere Besucher und Besucherinnen, die mit Taten- Martina Haaf ist ausgebildete drang, Neugier und viel Freude Diplom-Ingenieurin der Landin der Freiw i r t s chaf t , ZeitSchule Erzieherin „Im sozialen Sektor, der aktiv die Anmit heilpädja traditionell eher weibgebote nutagogischem lich geprägt ist, scheint es zen und sie Zusatzstudimir manchmal, dass eher letztlich zu um, hat eine Männer den schwierigeren Eurythmiedem machen, Part haben.“ was sie ist: ausbi ldung ein Haus der absolviert Begegnung mit anderen Men- und ist Lerntherapeutin. Als schen, Künsten, dem Leben und Geschäftsführerin der FreiZeit-
Laut der Vergütungsanalysten von Compensation Partner beträgt die unbereinigte Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen ganze 25,2 Prozent. Der bereinigte Wert liegt bei 5,2 Prozent. Je nach Gehaltsklasse gibt es aber auch Branchen, in denen Frauen mehr verdienen. Dazu zählt zum Beispiel die Tourismus- und Freizeitindustrie. Zu diesem Ergebnis kommt der "Entgeltmonitor 2017", welcher 241.987 Gehaltsdaten von Frauen und Männern analysiert. obs/PersonalMarkt Services GmbH/Jasmine Barendt
Schule hat sie lernen dürfen, dass „eines der wichtigsten Dinge in einem so bunten Betrieb wie der FreiZeitSchule der Zusammenhalt bzw. die Zusammenarbeit der beteiligten Menschen ist. Ein vertrauensvolles, offenes Miteinander unter den Mitarbeitenden, bei dem auch konstruktive Kritik geäußert werden kann und man miteinander versucht, den Arbeitsalltag hochwertig und gemeinschaftlich zu meistern, ist mir ein wichtiges Anliegen.“ Sie nimmt sich gleichsam die Anregungen und Wünsche der Menschen, die die FreiZeitSchule besuchen, zu Herzen und versucht stetig, das Angebot zu verbessern. „Das zusammen möglich machen, den Puls der Zeit zu fühlen zusammen mit meinen Kollegen und Kolleginnen erachte ich es als meine Hauptaufgabe, die FreiZeit-
Schule entsprechend zu lenken.“ Martina Haaf hat aber während ihrer Karriere geschlechterspezifische Unterschiede im Umgang miteinander festgestellt: „Es scheint mir sehr vom Arbeitsgebiet abhängig, in dem ‚Frau‘ aktiv ist. Im sozialen Sektor, der ja traditionell eher weiblich geprägt ist, scheint es mir manchmal, dass eher Männer den schwierigeren Part haben. Hier konnte ich schon beobachten, dass Frauen Männern das Arbeitsleben ganz schön schwer gemacht haben, wenn diese nicht so gehandelt haben, wie es erwartet wurde. Umgekehrt kenne ich es allerdings auch, da ich in jüngeren Jahren als Agraringenieurin in der Landwirtschaft gearbeitet habe. Da war es immer gerne gesehen, wenn frau eher im Stall und Garten als auf den großen Landmaschinen unterwegs war.“
8 TITEL
Corinna Heyer - im Vorstand der Heidelberger Ortsgruppe des NABU Naturschutzverein, der sich den Erhalt unserer heimischen Tierund Pflanzenwelt im wahrsten Sinne des Wortes auf die Fahne geschrieben hat. Unser NABUMotto „Für Mensch und NaDie Heidelberger NABU-Grup- tur“ finde ich da wirklich sehr pe ist mit über 1.500 Mitglie- gelungen. Denn wir Menschen dern eine der größten Natur- sind ja in die Naturprozesse einschutzverbände der Region. gebunden (auch wenn wir uns Die Gruppe macht sich stark oft gegenteilig verhalten). Das aktuelle Thefür gesunde ma „BienenLebensbe„Die Vorstandsarbeit mit sterben“ zeigt dingungen in einem Fulltime-Job unter diese ProHeidelberg: einen Hut zu bringen, ist blematik ja Reines Wasnicht immer einfach.“ sehr deutlich ser, saubere auf. Ohne Luft, gesunde Nahrung, nicht zu viel Lärm und die Bestäubungsleistung der Corinna Heyer bringt es auf den Bienen wäre z. B. eine reichPunkt: „Die Naturschätze vor haltige Obsternte undenkbar.“ unserer Haustür zu bewahren, Aber Corinna Heyer schaut ist mir ein wichtiges Anliegen. auch über den Tellerrand unUnd der NABU ist der älteste serer Metropolregion hinaus, denn die naturverträgliche Gestaltung der Landwirtschaft liegt ihr besonders am Herzen. „Der Artenschwund in der Feldflur ist besonders eklatant. Hier muss es endlich zu einer echten Agrarwende in der EU kommen, um den Raubbau an Natur, Boden und Wasser zu stoppen. Dafür setzt sich auch gerade die bundesweite NABUKampagne „LivingLand – Dein JA für eine bessere Landwirtschaft!“ ein.“ Gemeinsam mit dem Heidelberger Umweltamt setzt sich die NABU-Gruppe für den Erhalt von Siedlungsgrün, der Penta Parks und die Grünanlage „Großer Ochsenkopf “ ein. Ein besonderes Augenmerk soll auf die städtischen Flächen der Südstadt gelegt werden, hier werden Blumenwiesen angelegt, um die Populationen von Schmetterlingen, Vögeln und Fledermäusen zu fördern. „Das ist dann endlich auch mal praktischer Naturschutz!“, sagt Corinna Heyer. deportals www.phytodoc.de. „Hier dreht es sich auch um grüne Themen, aber eher „grüne Gesundheit“ mit Hilfe von Heilpflanzen.“ Foto: privat Corinna Heyer ist 47 Jahre alt und lebt „in fester Partnerschaft mit Mann und Hund in Neuenheim“. Das Studium der Umweltwissenschaften hat sie mit Diplom abgeschlossen und bald feiert sie ihr zehnjähriges Jubiläum als Mitglied des Vorstandes der Heidelberger Gruppe des Naturschutzbundes. Den Vorsitz hat sie aber erst seit drei Jahren inne. Alles ehrenamtlich. Hauptberuflich ist sie PortalManagerin des Naturheilkun-
„Zusammen mit meinen drei Vorstandskollegen bin ich in verschiedensten Bündnissen aktiv, um die Vielfalt und Schönheit unserer Natur zu erhalten bzw. zum Besseren zu gestalten. Beispielhaft sei hier das Bündnis „Masterplan Neuenheimer Feld“ genannt. Die im Raum stehende fünfte Neckarbrücke wäre eine Katastrophe für die im Moment noch reich strukturierte Kulturlandschaft des Handschuhsheimer Feldes. Dieses Gebiet hat eine überregionale Bedeutung für Brutvögel wie den Gartenrotschwanz und den Wendehals, für Totholzkäfer wie den Körnerbock und für verschiedene Fledermäuse.“ Corinna Heyer und ihre Mitstreiter des NABU setzen sich dafür ein, dass die „Belange des Naturschutzes bei den weiteren Planungen angemessen berücksichtigt werden. Dies gilt ebenso für den Ausbau der Windkraft hier im Ländle. Die Energiewende ist notwendig, und wir unterstützen diese, sie muss jedoch naturverträglich vollzogen werden – der Klimaschutz und der Schutz der biologischen Vielfalt sind gleichrangige Ziele für den NABU Heidelberg“, erläutert Heyer ihren Standpunkt. „Die Vorstandsarbeit mit einem Fulltime-Job unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach. Die Ehrenamtsstunden und Termine müssen abends nach der Arbeit oder auch am Wochenende geleistet bzw. wahrgenommen werden. Einen guten Ausgleich finde ich bei unseren Exkursionen mit Freunden in schöner Natur, beim Tennisspielen oder beim Rumwerkeln und Entspannen in meinem kleinen Naturgarten“, schenkt sie noch zum Schluss Einblick.
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5 Fragen an…. Dr. Franziska Brantner, Foto: Florian Freundt
Umwelt Direkt: Was hat Sie dazu bewegt, sich politisch für Umweltschutz und Nachhaltigkeit einzusetzen? Brantner: Mein erster Kontakt zur aktiven Umweltbewegung waren die Proteste gegen die Atomkraft. Meine erste Demo, die ich organisiert habe, war eine deutsch-französische gegen Chiracs Atomtests auf Mururoa. Ich bin in einer Stadt direkt neben Fessenheim und dadurch auch mit der Angst vor einem Unfall aufgewachsen. Außerdem haben wir gegen Gentechnik vor Ort demonstriert, da bin ich immer noch mit Leidenschaft dagegen!
Mitglied des Deutschen Bundestages für den Wahlkreis Heidelberg und Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik Fraktion Bündnis 90/ DIE GRÜNEN. Franziska Brantner ist mit Kopf und Herz Europäerin und verbringt jede freie Minute mit ihrer Tochter. Sie lebt in Berlin und Heidelberg. Außerdem ist sie Vorsitzende des Unterausschusses für Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln. Umwelt Direkt: Es wird diskutiert, dass es einen geschlechterspezifischen Unterschied beim Thema Klimawandel gibt. Dass Männer einen höheren Co2-Ausstoß produzieren und dass Frauen und Männer unterschiedlich vom Klimawandel betroffen sind. Teilen Sie diese Ansicht? Brantner: Frauen und Männer sind sehr unterschiedlich vom Klimawandel betroffen. Dazu gibt es viele Studien. In Dürresituationen sind es zum Beispiel die Frauen, die kilometerweit laufen zum nächsten Brunnen. Deswegen gibt es auch eine starke ökologische Frauenbewegung in vielen Ländern!
Umwelt Direkt: Welche „grünen" Themen sind für Sie be- Umwelt Direkt: Haben Sie den sonders wichtig? Eindruck, dass Frauen sich Brantner: Mir ist wichtig, dass mehr anstrengen müssen, auch wir nicht auf heute noch, Kosten anum ihre Ziele „Frauen haben oft größere zu erreichen? derer Menschen, GeBrantner: Ich Probleme als Männer, da n e r at i o n e n würde hier Familienpflichten und Kinoder der Umnicht von derbetreuung immer noch welt leben einem Einzumeist eher von Müttern und dafür druck spreals von Vätern wahrgemache ich chen. Dass nommen werden.“ Grüne PoliFrauen in tik. Für mich vielen Bereiist Friedenspolitik auch eine chen der Berufswelt nach wie "Grüne" Frage. Wenn wir end- vor benachteiligt sind, ist viellich von Atom, Öl und Gas ab- fach belegt. Oft geht es bei der hängig sind, können wir stärker Vergabe von Spitzenpositionen für Menschenrechte und Frie- um mehr als das akademische den international beitragen. Studium und das berufliche Und klar ist: Klimaschutz und Fachwissen. Häufig macht heuUmweltschutz gelingt uns nur te auch das Kinder-Haben den europäisch, also mit der EU! Unterschied. Frauen haben oft
größere Probleme als Männer, da Familienpflichten und Kinderbetreuung immer noch zumeist eher von Müttern als von Vätern wahrgenommen werden. Umwelt Direkt: Wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus? Brantner: Jeder Tag sieht anders aus. Es kommt darauf an, ob wir in Berlin Sitzungen haben oder ob ich vor Ort bin. Während der Sitzungswochen treffe ich viele Leute, die zu den Themen in
meinem Zuständigkeitsbereich arbeiten oder ich treffe Besuchergruppen. Im Wahlkreis mache ich jeden Tag etwas anderes. Da geht es darum, Menschen zu treffen und im Gespräch zu sein, zum Beispiel Kultureinrichtungen zu besuchen oder die Kinderbetreuung vor Ort anzuschauen. Gerne besuche ich auch Schulen, um über Europa zu sprechen. Meine Tage sind oft sehr lang, aber auch sehr spannend!
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Oikocredit investiert Ihr Geld dort, wo es etwas bewegt. Etwa in die Firma Yalelo in Sambia, die in nachhaltiger Aquakultur Fische für den lokalen Markt züchtet. Das ersetzt den Import von Tiefkühlfisch aus China.
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Soziale Geldanlage schafft Zukunftsperspektiven für Familien
Heiko Stuckmann / pixelio.de
Leben und Überleben in den Philippinen
Staatsversagen, Korruption und Klimawandel verschärfen das Armutsproblem in den Philippinen.
Die Philippinen sind kein armes Land. Es ist reich an Bodenschätzen und fruchtbarem Ackerland. In der Hauptstadt Manila schießen überall neue Hotels, Call Center und Shopping Malls aus dem Boden. Vom Reichtum kommt allerdings bei der Bevölkerung nicht viel an. Laut Menschenrechtsorganisationen leben rund zwei Drittel der Menschen in Armut. Viele Familien haben einfachste Behausungen, oft ohne Wasser und Strom. Das Problem sind fehlende Jobs und niedrige Einkommen. So hat derzeit nur die Hälfte der Filipinos einen festen Arbeitsplatz. 300 PHP - umgerechnet 6 Euro – ist der Tageslohn, den viele Männer mit nach Hause bringen und der bei weitem nicht für eine 6-8 köpfige Familie ausreicht. Daher müssen Frauen etwas hinzuverdienen. Kredite allein reichen nicht Selbstvertrauen, Kredite und Schulungen hat die 44-jährige Filipina Josephine Juco vom Mikrofinanzinstitut und Oikocredit-Partner ASHI bekommen. Josephine ist dort seit 14 Jahren in einer Kreditgruppe mit vier gleichgesinnten Frauen. Gemeinsam diskutieren sie ihre Projekte, nehmen Kredite auf und an Fortbildungen zu Hygiene über Buchhaltung bis zu Marketing teil. Das gibt den Frauen neue Perspektiven. Zuverdienst mit Garküche Während Josephine in den vergangenen Jahren vor allem in den Anbau von Reis und Frühlingszwiebeln investiert hat, hat sie vor einigen Monaten mit einem Kredit ein kleines Straßenrestaurant eröffnet. Das stabilisiert die Haushaltskas-
möchte sie einen Jeepney, eine Art Kleinbus, anschaffen und Transporte aller Art übernehmen. Hilft Familien auf die Beine
Die Großfamilie ist in den Philippinen typisch – eine gute Ausbildung für die Kinder ist allerdings kostspielig.
se. Denn der Klimawandel mit immer unberechenbareren Regenfällen und Taifunen macht den Reisanbau auf gerade mal zwei Hektar immer schwieriger. Dennoch lässt sich Josephine nicht entmutigen: ihr größter Wunsch ist, dass alle Kinder eine gute Schulausbildung bekommen. Dafür hat sie bereits weitere Pläne. Als nächstes
Die ökumenische Kreditgenossenschaft Oikocredit setzt seit über 40 Jahren auf das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ und vergibt Finanzierungen in über 60 Entwicklungsländern, die vor allem Frauen stärken. Denn gerade für Frauen wie Josephine, die oft nur die Grundschule besucht haben und von Banken kein Geld geliehen bekommen, ist es doppelt schwierig, ohne betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse und Startkapital ein Geschäft aufzubauen. Verantwortliche Mikrofinanz, wie sie die Oikocredit-Partner ASHI anbietet, ist hier ein wichtiger Mosaikstein auf dem Weg aus der Armut.
Zuwachs aus Baden-Württemberg Oikocredit finanziert derzeit weltweit rund 800 Partnerorganisationen wie ASHI. Dem alternativen Finanzmodell von Oikocredit vertrauen mittlerweile mehr als 54.000 Anleger. Überdurchschnittlich hoch sind die Zuwächse aus Baden-Württemberg. Mit ihrer Geldanlage helfen die Mitglieder, Arbeitsplätze zu schaffen, kleinbäuerliche Landwirtschaft zu fördern und die Lebensbedingungen von Menschen mit geringem Einkommen zu verbessern. Die Anlage in Genossenschaftsanteilen ist ab 200 Euro möglich. Die Dividende in den letzten 25 Jahren lag bei 1-2%. Informationen zur sozialen Geldanlage erhalten Sie bei der Geschäftsstelle in Stuttgart unter Tel. 0711 12 000 5-0 oder baden-wuerttemberg@oikocredit.de.
UMWELT TITEL 11
12 SCHUTZ
„Selbst geerntetes Obst für Kinder ist ungleich interessanter als die abgepackten Äpfel aus dem Supermarkt“ Interview mit Sindy Grambow, Streuobst-Pädagogin aus Schriesheim Du bist eine der ersten Streuobst-Pädagoginnen in der Region. Was sind deine Aufgaben? Als Streuobst-Pädagogin möchte ich Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene für den artenreichsten Lebensraum Mitteleuropas begeistern. Das sind die Streuobstwiesen mit ihren weit über 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten. Leider verbuschen diese zunehmend oder müssen Bauprojekten weichen. Auf solchen Wiesen finden sich oft auch alte Obstsorten, die im Zuge der Klimaveränderungen oder der zunehmenden Allergien wieder wichtig für uns werden können. Hier gilt es noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten und das macht man am besten vor Ort. Ich zeige großen und kleinen Menschen, was dieser Lebensraum bietet und wie man ihn pflegt. So kann man mit mir wie anno dazumal Reisig binden, fachkundig Obstbäume schneiden, Nisthilfen bauen, auf Entdeckungstour gehen und vieles mehr. Natürlich erwartet uns auch eine Belohnung in Form von Ernte und Verwertung der Früchte zur gegebenen Jahreszeit. Wie bist du dazu gekommen? Anfang letzten Jahres bin ich über den Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald auf den allerersten Ausbildungsjahrgang zum Streuobstpädagogen in dieser Region aufmerksam geworden. Die Ausbildung wird durch den Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.
V. und die Böblinger Streuobstschule koordiniert und durchgeführt. Das breite Programm hat mich sofort angesprochen. Als Biologin bin ich ständig draußen, und das Arbeiten mit Kindern ist für mich ohnehin eine Herzensangelegenheit. Welche Klassen/Projekte betreust du gerade? Aktuell betreue ich überwiegend Grundschulen mit Zweit- bis Viertklässlern. Dazu gehört z. B. die Waldschule in Weinheim, die Strahlenberger Grundschule in Schriesheim und die Grundschule Großsachsen. Diese haben sich für das Grundpaket entschieden, so dass die Kinder am Ende des Projekts wissen, was eine Streuobstwiese ist, einen Einblick in die Arbeit auf so einer Wiese hatten, die Grundzüge eines funktionierenden Ökosystems verstanden haben und mit denen wir am Ende sicher auch gut Kirschen essen oder Apfelsaft pressen werden. In der KarlDrais-Gemeinschaftsschule in Heddesheim gibt es dank der engagierten Schulleitung nun sogar eine wöchentlich stattfindende Werkstatt für die 5. und 6. Klassen. Dadurch haben wir viel mehr Zeit, und wir können deutlich tiefer in Details gehen oder auch einfach mal ein Wiesenpicknick machen – natürlich mit Lerneffekt, auch wenn die Kinder das nun abstreiten würden. Weitere Schulen stehen noch in den Startlöchern fürs nächste Schuljahr, aber auch Kindergärten und Seniorengruppen können Projekte mit
Streuobst-Pädagogen durchführen, denn Streuobstwiesen bieten wirklich für jede Altersstufe etwas. Schulen, die Interesse an dem Projekt haben, können sich gerne an den Landschaftserhaltungsverband e. V. wenden. Er wird den Lehrern einen Streuobst-Pädagogen in der Nähe nennen können. Wie kann man deine Arbeit unterstützen? Da wir Streuobst-Pädagogen in der Region noch ganz am Anfang stehen, ist Hilfe gern willkommen. Wir suchen z. B. nach Grundstücken mit Obstbaumbeständen in fußläufiger Umgebung von Schulen oder Kindergärten, die sich am Projekt beteiligen wollen. Der Besitzer sollte nichts dagegen haben, dass wir fachkundig den Baumschnitt bei ihm angehen, vielleicht auch mal den größeren Kindern zeigen, wie man mit der Handsense umgeht und wir auf seiner Fläche Pflanzen und Insekten erforschen. Als „Lohn“ für die Kinder sollte dann wenigstens ein Teil des Obstes auch von den Kindern geerntet und verwertet werden dürfen. Immer wieder sieht man auch Obstbäume, die nicht gepflegt oder abgesammelt werden. Auch hier dürfen sich die Besitzer beim Landschaftserhaltungsverband e. V. oder für den Raum Schriesheim und Umgebung direkt bei mir melden, denn selbst geerntetes Obst für Kinder ist ungleich interessanter als die abgepackten Äpfel aus dem Supermarkt. Ich hab schon
Kinder selbst geerntete Birnen verschlingen sehen, obwohl sie vehemente Birnenverweigerer waren. Auch Kirsch-Entsteiner oder funktionsfähige Obstmühlen und Pressen können wir gebrauchen. Vielleicht hat ja noch jemand so etwas im Keller stehen, das er für einen guten Zweck abgeben kann. Aktuell suche ich auch nach einem naturaffinen Schreiner oder Tischler, der einen Hummelkasten-Bausatz und ähnliche Bastelaktionen mit uns zusammen konzipiert und umsetzen kann. Dieses Jahr war ein typisches Hummel-Bestäuberjahr. Die Natur war durchweg drei bis vier Wochen zu früh dran, während die Bienen noch nicht aktiv waren. Damit lässt sich der Bogen zur Förderung der Nützlinge direkt spannen und wir sind mittendrin im Thema Streuobst.
Sindy Simone Grambow, Diplombiologin, StreuobstPädagogin, Tel.: 06203/955780, sindy.grambow@web.de www.unkrautgourmet.de
SCHUTZ 13
K(l)eine Rabauken pflanzen einen Rabau
C. Stolz, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald
Niederdeutsch wird ein Schurke als Rabau bezeichnet – vielleicht hat der Spitzrabau daher seinen Namen, als Schurkenobst oder weil Spitzbuben ihn so gern stibitzten. Jedenfalls galt diese alte Apfelsorte lange Zeit als verschollen. Nun wächst der Streuobstbaum des Jahres 2016 auf der neuen Ökokontofläche der Stadt Weinheim am Judenbuckel, direkt am Blütenweg, auf der bereits zwölf junge Apfelbäume stehen. Den Spitzrabau haben jetzt 23 Viertklässler mit Klassenlehrerin Ute von Hirschheydt aus der Waldschule Weinheim unter Anleitung von Sindy Grambow gepflanzt. Die Biologin gehört zu den ersten Streuobst-Pädagogen, die im vergangenen Jahr durch die Böblinger Streuobstschule und dem Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e. V. für den Rhein-Neckar-Raum ausgebildet wurde. Jetzt bringt sie den Schülern den artenreichsten Kulturlebensraum in Mitteleuropa näher: die Streuobstwiesen. „Über 5.000 Arten finden sich auf so einer Streuobstwiese. Eine vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft und dennoch so ein Artenreichtum. Das ist für mich das Schönste am Streuobstbau überhaupt“, schwärmt die Biologin. Dass zum Programm auch die Erhaltung alter Obstsorten wie dem Spitzrabau gehört, lernen die Kinder beim Pflanzen des Baumes, der zuvor von den Kindern einen fachgerechten Pflanzschnitt bekommen hat.
Gestiftet wurde der Baum vom Geo-Naturpark BergstraßeOdenwald, der den regionalen Spitzrabau im vergangenen Jahr gemeinsam mit den Streuobstwiesenrettern als Obstsorte des Jahres für die Geopark-Region ausgerufen hat. Christiane Stolz, verantwortlich für Infrastruktur und die Regionalentwicklung, freut sich über die neuen Streuobst-Pädagogen: „Mit ihnen haben wir potentiell gute Multiplikatoren, die den Kulturlebensraum Streuobstwiese pädagogisch aufbereiten und Menschen dafür begeistern können. Dieses Ziel liegt uns als Geo-Naturpark ebenfalls am Herzen und möchten daher die Aktion mit unserer Baumspende unterstützen.“ Aktuell befinden sich weitere 22 Streuobst-Pädagogen in der Ausbildung, die vom Landschaftserhaltungsverband und
der Böblinger Streuobstschule ausgebildet werden. „Zu tun gibt es genug", weiß Martin Schaarschmitt, stellvertretender Geschäftsführer des LEV e. V., „denn die Baumbestände der Streuobstwiesen vergreisten und ganze Flächen verbuschen. Doch wir brauchen dringend das Bewusstsein, dass solche Streuobstwiesen nur zu ihrer ökologischen Vielfalt kommen, wenn sie fachgerecht in Stand gehalten werden.“ Auch die Obstwiese am Judenbuckel in Weinheim ist aus einer solchen Brachfläche entstanden. Der Spitzrabau kann nun zusammen mit weiteren neu gepflanzten Obstbäumen und einigen schon recht alten Kirsch- und Birnbäumen wachsen. Weit über hundert Jahre kann der landschaftsprägende Apfelbaum werden, und so wird auch der Spitzrabau auf der
neuen Streuobstwiese am Judenbuckel noch viele junge Generationen von Besuchern des Blütenweges Freude bereiten. Und hoffentlich begeistern sich dann noch mehr als diese 23 jungen Grundschüler für echte alte Lokalsorten wie der Spitzrabau eine ist.
14 SCHUTZ
MitmachGarten für jedermann Als „FreizeitFarmer“ das eigene Bio-Gemüse ernten Pünktlich zur Gartensaison 2017 hat in Edingen-Neckarhausen ein Mitmach-Gemüsegarten eröffnet. Richard Bleil und Eva Lutz möchten es damit den „Freizeit-Farmern“ möglichst einfach machen. Am Tannenweg gelegen, kann jeder, der möchte, zum Gärtner werden.
Richard Bleil und Eva Lutz
Damit auch alles wächst und gedeiht sind Richard Bleil und Eva Lutz regelmäßig vor Ort. Sie haben das Projekt „FreizeitFarmer“ ins Leben gerufen. Die beiden Biologen haben schon lange von dem Garten für alle geträumt. „Wir möchten möglichst vielen Leuten zeigen, wie einfach es ist, gesunde Lebensmittel anzubauen“, sagt Eva Lutz. Wer mitmachen möchte, kann sich jetzt noch seinen Garten mieten. Mit Hilfe von Richard und Eva und den anderen Neu-Gärtnern gelingt die Pflege und Ernte. 25 Gemüseund Obstsorten garantiert.
Tatsächlich ist es für die Freizeit-Farmer denkbar einfach: Die einzelnen Gärten sind bereits bepflanzt. Mit zwei Stunden Gartenarbeit in der Woche ist der Garten versorgt. „Für 295 Euro die Saison können die schmalen Gärten gemietet werden“, erklärt Richard Bleil. Das Obst und Gemüse reicht für zwei Personen. Der Ertrag sind Bio-Obst und -Gemüse im Wert von über 600 Euro. Für Familien gibt es grö-ßere Abschnitte für 545 Euro pro Saison. Im Frühsommer werden noch Hühner dazukommen, die ebenfalls „vermietet“ werden. Dann ist das frische Frühstücksei sicher. Auf der Obstwiese neben dem Gemüsefeld darf zusätzlich geerntet werden: Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Mirabellen und Johannisbeeren warten darauf, gepflückt zu werden. Das Grundstück für ihr Projekt haben Eva und Richard Anfang des Jahres in Pacht genommen. Seitdem ist dort einiges passiert. „Erst einmal hatten wir alle Hände voll zu tun, den Wildwuchs einzudäm-men“, sagt Eva. Als nächstes haben die beiden den Obstbaum-Senioren junge Apfel-, Pfirsich-, Renek-lodenund Aprikosenbäumchen zur Seite gestellt. Inzwischen ist der Ackerboden vorbereitet und die ersten Gemüsesorten strecken
ihre zarten Blätter aus der Krume. „Als nächstes wollen wir um den großen Kirschbaum eine Freizeitwiese anlegen mit Spielgelegenheit für die kleinen Farmer, Tisch und Stühlen und einer Hängematte“, erklärt Richard. Nach getaner Gartenarbeit dürfen es sich die Frei-zeitFarmer dort gutgehen lassen. Rund ein Drittel der Gärten sind bisher vermietet. Bis zum Saisonstart Mitte Mai wollen die beiden noch möglichst viele weitere Gärtner finden. Wer sich einen ganzen Garten nicht zutraut, teilt einfach. Auf der Facebook-Seite „Freizeit-Farmer“ können sich die finden, die lieber nur einen halben Garten möchten. „Wir helfen immer“, verspricht Richard Bleil, „schließlich wollen wir, dass es allen Spaß macht!“ Dann mal zu den Schaufeln und Rechen. Alle Informationen unter www.freizeit-farmer.de zu finden. Richard Bleil ist unter 017622869902 mobil zu erreichen
SCHUTZ 15
Ohne Chemie Gärtnern mit EM EM ist eine Mikrobenmischung, die das natürliche Gleichgewicht aller Mikroorganismen wiederherstellen kann. In der Erde, im Wasser und in der Luft. Eine Revolution zur Rettung der Erde – so sieht es der Entdecker der EM-Mikrobenmischung, Terua Higa. Higa war jahrzehntelang als Agrarwissenschaftler tätig, und nachdem ihn schwere Gesundheitsprobleme durch chemische Pflanzenschutzmittel zum Umdenken zwangen, entwickelte er den Grundstoff des heutigen EM1® als „Bodenhilfsstoff “ für unsere Pflanzen. Durch Versiegelung des Bodens und intensiver Landwirtschaft verschwindet in Deutschland jeden Tag eine Bodenfläche in der Größe von hundert Fußballfeldern. „Böden sind keine tote Masse, sondern eine gewaltige Mikrowelt“, erläutert Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a. D., langjähriger Direktor des UN-Umweltschutzprogramms UNEP, „unter der Oberfläche wirken Tiere und Organismen wie Bakterien, Algen oder Pilze mit anderen Faktoren wie Wasser- oder Nährstoffgehalt zusammen. Ist diese Mikrowelt erst einmal abgebaut oder kontaminiert, ist es äußerst schwierig, sie wiederherzustellen. Bis natürliche Prozesse aus Gestein zehn Zentimeter neuen Boden entstehen lassen, vergehen 2.000 Jahre.“ Zur Zeit werden in der industriellen Landwirtschaft jährlich rund sieben Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche unbrauchbar. Der Grund ist die intensive Bewirtschaftung, Übersalzung (Dünger) und dadurch Erosion (kein Hu-
musaufbau). Pflügen, Düngen und Offenhalten des Bodens im Anbau sind auf die Dauer sehr schädlich. Es bringt das Bodenleben durcheinander, mineralisiert die organischen Anteile im Verlauf des Luftkontakts und setzt CO2 frei. Jeder Gärtner hat es selbst in der Hand, neues Leben im Boden zu erwecken. In einer Handvoll gesunder Humuserde leben mehr Organismen als Menschen auf unserem Planeten. Dank ihr ernten wir nährstoffreiche Pflanzen, sie reguliert den Wasserhaushalt und speichert riesige Mengen Kohlendioxyd in Form von Kohlenstoff. Was ist EM1®? Die Mischung besteht hauptsächlich aus Milchsäure- und Photosynthese-Bakterien aus natürlicher Herkunft. Gießt oder düngt man Pflanzen damit, werden sie durch eine Fülle nützlicher Substanzen wie Vitamine, Mineralien und Antioxidantien gestärkt. Durch die perfekte Symbiose der Mikroorganismen in EM werden starke regenerative Kräfte entwickelt. Die Folge: Böden regenerieren sich und schaffen optimale Wachstumsbedingungen für Pflanzen. Tiere und Menschen profitieren durch mehr Gesundheit. In über 150 Ländern weltweit werden inzwischen effektive Mikroorganismen in der
Landwirtschaft, in Privatgärten, in der Tierhaltung, in der Wasserbehandlung, bei der Abfallbeseitigung und im Gebäudeschutz eingesetzt. Anwendung und Wirkung im Garten Die Anwendung der „gesunden Bakterien“ im Garten ist denkbar leicht: einfach ins Gießwasser. Beim Gießen zersetzen die effektiven Mikroorganismen organisches Material und binden Kohlenstoff. Regenwürmer und anderes Kleingetier können dieses vorverdaute Material schnell aufnehmen und daraus den besten Gratisdünger erzeugen – bis 15 Tonnen pro Hektar im Jahr, wenn es genug zu fressen gibt. Das heißt, der Boden sollte im-
mer mit Pflanzenmaterial bedeckt werden – z. B. mit Grasschnitt, abgefallenen Blättern oder unerwünschten Pflanzen. So wird der Boden locker, Wasser wird reichlich aufgenommen und die Wurzeln der Pflanzen können leicht eindringen und schnell anwachsen. Wasser und Nährstoffe werden optimal gespeichert. Nur Umgraben im Garten ist tabu – denn dabei wird die Symbiose gestört und viele nützliche Tiere verschwinden. Je nach Bedarf kann EM auch gesprüht werden. EM im Garten eignet sich für Rasen, Blumenwiesen, Sträucher und Bäume, Rosen, Stauden, Obstbäume und Beerensträucher, Gemüse und Kräuter, für Gartenteiche, auf Balkon und Terrasse, für Zimmerpflanzen ...
Vor 20 Jahren entdeckte der japanische Agrarwissenschaftler und Hochschullehrer T. Higa eine Multi-Mikrobenmischung (EM1®) und gründete eine Organisation (EMRO) mit der Aufgabe, „den Aufbau einer Gesellschaft, die auf Koexistenz und gemeinsamen Wohlstand basiert und damit die nachhaltige Landwirtschaft, den Umweltschutz und die Gesundheit der Menschen durch die EM-Technologie zu fördern“. Die EMRO ist eine Non-Profit-Organisation und weltweit die einzige Organisation, die das geistige Eigentum von T. Higa in Bezug auf die EM-Technologie nutzen darf und dieses Wissen in Zusammenarbeit mit ihm mehrt. Sie ist Eigentümerin aller Marken und Patentrechte. In jedem Land hat die EMRO nur einen Partner, damit es untereinander nicht zu einer Konkurrenz kommt. Die EMRO unterstützt ihre Partner mit ihrem Wissen, Forschung und Entwicklung zu Herstellung der Original-EM-Produkte. Weltweit zahlen alle Lizenzpartner für die verkauften EM-Produkte eine Abgabe, um Menschen in armen Regionen mit EM zu unterstützen. So leistet jeder beim Kauf von originalen EM-Produkten gleichzeitig einen Beitrag für bedürftige Menschen.
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Immer montags heisst es in Walldorf: Mahlzeit!
Foto: Kirsten Turba Die Suppenlöffler mit Frank Engelmann (2.v.r.)
Eintöpfe und Suppe satt zu jeder Jahreszeit findet man auf Frank Engelmanns Suppenblog „MontagsSuppe“ (montagssuppe.de). Jeden Montag schwingt der Walldorfer Kommunikationsdesigner und Webseitengestalter in seiner Funktion als Familienkoch den Kochlöffel und zaubert für die Löffler, so nennen sich die Suppenliebhaber selbst, die feinsten Eintöpfe. Bis zum Start des Blogs Anfang 2015 vergingen drei Jahre. 2012 verließ Frank Engelmann sein damaliges Büro, und zuerst wollten er und seine damalige Kollegin nur den Kontakt hal-
sich Frank Engelmann. Bald schon kamen die ersten Anfragen von Freunden, ob er denn nicht die Rezepte verraten könnte. Kurz entstand die
Blog Buster ten, indem sie zusammen kochten. „Das heißt sie wollte ursprünglich kochen – nicht ich. Bald musste ich aushelfen, und ehe ich es mir richtig überlegen konnte, war ich es, der montags den Löffel schwang“, erinnert
Idee, einen Suppenkalender für Weihnachten zu gestalten. Doch die Idee hat Engelmann schnell verworfen, weil der Aufwand zu groß war. Weil er sich beruflich mit dem Online-Portal Wordpress auseinander gesetzt hat
und sich mit der Idee von Blogs als Veröffentlichungsmedium beschäftigt hatte, war der Entschluss ein eigenes Suppen-Blog zu entwerfen geboren. Und weil sich die „Löffler“ immer montags um Frank Engelmanns Tisch versammeln, lag der Name auch direkt auf der Hand: MontagsSuppe. „Schon der Name MontagsSuppe deutet nicht auf Haute Cuisine hin. Die Suppen sind einfach zuzubereiten, nahrhaft und lecker. Die Hauptsache ist das Treffen mit Freunden, das Teilen und unsere Tischgespräche“, so Engelmann.
Auch Slow Food-Gründer Carlo Petrini hebt den kommunikativen Aspekt und das Teilen der Mahlzeiten für seine globale Genuss-Bewegung hervor. Bevor die „MontagsSuppe“ online ging, hat sich Frank Engelmann viele Gedanken darüber gemacht, warum Menschen ihr Essen in Form von Rezepten und Fotos über das Internet teilen. Seine Erklärung: „Es ist ein Zeichen von Einsamkeit, wenn Menschen ihre Mahlzeiten über das Internet verbreiten“, sagt Engelmann. „Mit meinem Blog will ich sagen: Ladet Leute ein, verbringt Zeit mit ihnen. Zu unseren montäglichen Treffen kommen nur Freunde. Es gibt
PERSON 17
Die Spargelsuppe von Frank Engelmann
acht Portionen Suppe und wir sitzen zusammen und sprechen über Gott und die Welt“, freut sich Engelmann. Die Inspirationen für die Rezepte kommen von überall her. „Grundlage war zu Beginn jedoch ein Buch von einem Klosterbruder, der Suppen für das ganze Jahr aufgeschrieben hat“, erzählt Engelmann. Doch die Inspirationen kommen auch von anderen Foodblogs und Engelmann entwickelt auch selbst Rezepte. „Seit März 2015 verwende ich hauptsächlich Gemüse aus meinem Ernteanteil bei der Solidarischen Landwirtschaft. Absolut begeistert bin ich von dem Gemüse, das jede Woche unseren Keller und Kühlschrank füllt. Ich habe schon lange keine Möhren, Kartoffeln oder Zwiebeln gekauft. Das Spannende sind die Gemüsesorten, die ich vorher noch nie oder selten verwendet habe,
wie Steckrüben, Pastinaken, violetter Blumenkohl, rote Bete, Grünkohl, Mangold, Radicchio, Zuckerhut oder auch Quitten“, berichtet Engelmann. Die MontagsSuppe ist ein ausgezeichnetes Blog, in dem es „nicht um Sonntagsbraten oder kulinarische Höchstleistungen geht, sondern um Tischgespräche, Alltägliches, Erlebnisse, Kunst, Kultur, Links zu interessanten Seiten, Musik und anderen Videos. Aber auch um regionale und saisonale Lebensmittel, Solidarische Landwirtschaft und die damit verbundenen Themen“, fasst Frank Engelmann zusammen. Ausgezeichnet auch, weil das Blog beim German Food Blog Contest 2016 einen der begehrten Mentorenpreise abgeräumt hat und beim Goldenen Blogger 2016 in Berlin in der Kategorie Food & Wine eine Nominierung erhielt.
Foto: Frank Engelmann
Passend zur Spargelzeit:
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Timo Klostermeier / pixelio.de
Die Entdeckung der Langsamkeit
Gut Kirschen essen kann man mit Slow Food Rhein-Neckar
Die Slow Food-Bewegung nahm ihren Anfang im Soul FoodLand Italien. 1986 vor über 30 Jahren gründete Carlo Petrini die Bewegung als Gegenpol zu den uniformierten und globalisierten Fastfood-Ketten. Slow Food steht für genussvolles, bewusstes und regionales Essen. Ein weiterer Aspekt, den der Gründer und internationale Vorsitzende Petrini immer noch herausstellt, ist die Gemeinschaft und das Teilen der Mahlzeiten. „Essen hat eine soziale Kraft. Alleine Essen ist nicht gut, das macht traurig“, gibt er in einem Interview als Antwort. Buono, pulito e giusto – gut, sauber und fair: Das sind die Begriffe, an denen sich Lebensmittel messen lassen müssen, bevor man sie in die Slow FoodBewegung aufnimmt und mit deren Logo – der Weinbergschnecke – ehrt. „Fehlt ein Element, ist es nicht Slow Food“, so das Urteil Petrinis. Feldfrüchte, Gemüse und andere Lebensmittel, die nach diesen Slow Food-Kriterien erzeugt, verkauft und verzehrt werden, stärken gleichzeitig regionale Wirtschaftskreisläufe und wenden Augen, Ohren, Münder
und Hände der Menschen wieder stärker ihrer Region zu. Die Slow Food-Bewegung unterhält in mehr als 150 Ländern rund 1.500 regionale Gruppen, die „Convivien“ (Tafelrunden), mit mehr als 100.000 Mitgliedern. Seit 1992 gibt es in Deutschland 85 solcher Convivien mit insgesamt 14.000. Umwelt Direkt hat mit Gisela Schicke aus dem Convivium Rhein-Neckar gesprochen. Es hat 260 Mitglieder und 20 Unterstützer.
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Auch hier ist zum Beispiel die Slow Food-Messe ein wichtiges Instrument des Kennenlernens, des Austausches von Erzeugern/ Produzenten und Konsumenten. Ein deutschlandweiter Produzentenführer ist in Arbeit.
Foto: C. Schulze Veranstaltung von Slow Food: Ein Neckarpicknik
Umwelt Direkt (UD): Finden Sie, dass es den Menschen an Respekt vor der Nahrung fehlt? Dass es egal ist, woher die Hähnchenbrust, die Tomate oder die Erdbeere kommen, Hauptsache sie sind billig und immer zu haben? Gisela Schicke: Ja, leider. „Wissen, was man isst“, das haben wir uns zur Aufgabe gemacht. Mit Verantwortung genießen. Unser Schwerpunkt liegt auf regional und saisonal produzierten Lebensmitteln. Das Ziel heißt: Kauft Regionales und Saisonales. Und dieses Bewusstsein wollen wir stärken. Weniger ist mehr. Gut hergestellte Lebensmittel haben ihren gerechten Preis, und wer z. B. für sein Auto teuerstes Motoröl kauft, sollte für die Küche kein Discounter-Olivenöl nehmen. Die Slow Food-Messe „Markt des guten Geschmacks“, die jedes Jahr im Frühjahr in Stuttgart stattfindet, bietet die Möglichkeit, regionale Produkte direkt vom Genusshandwerker kennenzulernen. Das Rahmenprogramm beinhaltet neben Kochwerkstatt, Weinseminare, auch Geschmackserlebnisse. UD: Stichwort: Essen wegwerfen, weil es nicht der Norm ent-
spricht. Wie stehen Sie zu den sogenannten Misfits unter dem Obst und Gemüse? Gisela Schicke: Seit 2012 macht Slow Food deutschlandweit mit der Aktion „Teller statt Tonne" auf den täglichen Verschwendungswahn aufmerksam. Zusammen mit dem Studierendenwerk haben wir z. B. im Rahmen der „Aktionswoche bio.regional.fair" in Heidelberg 2016 eine Schnippeldisko veranstaltet. Sammeln von Knubbelgemüse, ein DJ, viele Leute, schnippeln was das Zeug hält und ein leckeres Gericht zaubern. Das ist die Idee hinter der „Schnippeldisko“. UD: Was tut Slow Food, um regionale Betriebe zu unterstützen? Gisela Schicke: Produzenten, Händler und Gastronomie zusammenbringen. Mitglieder und Unterstützer stellen bei unseren Stammtischen, dem sogenannten Schneckentisch, ihre Produkte vor. Wir veranstalten Produzentenbesuche und lernen vor Ort Transparenz und Wertschöpfungskette der Nahrung kennen.
UD: Was bedeutet Slow Food für Sie und was hat Sie dazu bewogen, dem Convivium beizutreten? Gisela Schicke: Der Slogan „Wissen, was man isst“ hat mich angesprochen. Hinzu kommt, dass man als Mitglied viele Gleichgesinnte trifft. Auf unseren Treffen werden Erfahrungen ausgetauscht, Einkaufstipps gegeben und man genießt gemeinsam! Ich bin seit 18 Jahren Mitglied
und leite seit fünf Jahren das Convivium Rhein-Neckar. Als ich 1999 Mitglied wurde, gab es hier in Deutschland noch kaum Interesse an den Lebensmitteln, die man aß. Kennengelernt hatte ich Slow Food in Italien, dem Gründungsland von Slow Food. Es hat mich begeistert, zusammen mit Gleichgesinnten unser Essen zu hinterfragen. Wer produziert es, wie wird es hergestellt. Hinzu kommt die Vielfältigkeit der Aufgaben, die sich Slow Food stellt. Beispiel: Arche des Geschmacks. Die Arche des Geschmacks wurde 1996 ins Leben gerufen, um fast vergessene traditionelle Lebensmittel, die in Gefahr sind, völlig zu verschwinden, zu katalogisieren und bekannt zu machen – nach dem Motto: Essen, was man retten will.
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M. Großmann / pixelio.de
Safitge Johannisbeeren am Strauch. Nutztierrassen und Nutzpflanzensorten wie Buntes Bentheimer Schwein und die Alblinse gehören dazu. Besonders zu erwähnen, ist auch das Projekt: 10.000 Gemüsegärten für Afrika. Es sollen saubere und faire Gärten in afrikanischen Schulen und Dörfern angelegt werden. Dadurch lernen junge Menschen, wie wichtig die bio-
logische Vielfalt der Lebensmittel und der Zugang zu frischem und gesundem Essen sind. UD: Gibt es Lieblings-Restaurants der Mitglieder? Wo gehen Sie persönlich am liebsten Essen? Gisela Schicke: Ein Lieblingslokal habe ich nicht. Alle „Gerngeh“-Restaurants findet man auf unserer Webseite. In der Rubrik Einkaufsführer/Restaurants sind alle Gasthäuser aufgeführt, die wir empfehlen. Auch Händler/Produzenten, Versandhändler, Hotels und Bücher werden da empfohlen. Darüber hinaus gibt es den Slow Food Genussführer Deutsch-
land 2017/18, in dem Gasthäuser, die dem Motto „gut, sauber, fair“ entsprechen, zu finden sind. Alle Restaurants wurden von unserer Testergruppe, alles Mitglieder, mehrfach getestet und ausgewählt. Allgemeine Informationen zu Slow Food Rhein-Neckar und zu den einzelnen Slow FoodProjekten gibt es unter www.slowfood.de/slow_food_ vor_ort/rhein_neckar/ Übersicht: Einkaufsführer Metropolregion Slow Food www.slowfood.de/slow_food_ vor_ort/rhein_neckar/einkaufsfuehrer_region_rhein_neckar/
Foto: G. Zech Gisela Schicke (Mitte) mit ihren beiden Mitstreitern aus dem Vorstand: Isolde Alesi und Werner Schmidt
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In 600ml leicht gesalzenem Wasser klein geschnittene Gemüse (Spargel, geschälte Karottenstücke, Kartoffeln) und dem Lorbeerblatt garen, abseihen und Fond auffangen. Zwiebeln in der Butter glasig dünsten, dann Mehl einstäuben, anschwitzen lassen und mit Milch und Fond angießen, kurz aufwallen lassen, mit Gewürzen abschmecken und klein geschnittene Kräuter zugeben.
Mangold-Quiche e o.d
Konsta nze M oos / pi xel i
Das Mehl mit 1 Prise Salz und Zucker, der Butter und der Milch in einer Schüssel rasch zu einem glatten Teig verkneten. Teig in Folie wickeln und 30 Min. kalt stellen. Mangold putzen, Stiele aus den Blättern schneiden und beides waschen. Stiele quer in 1/2 cm dicke Stücke schneiden. Blätter in 2 cm breite Streifen schneiden. Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln. Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebelwürfel darin bei mittlerer Hitze glasig dünsten, kleingeschnittenen Knoblauch dazugeben, Mangoldstiele zugeben und 5 Min. bei kleiner Hitze unter Rühren dünsten. Mangoldblätter zugeben, 2 Min. mitdünsten.
Zutaten: 200 g Mehl Salz u. Zucker 100 g weiche Butter 3 EL Milch 600 g Mangold 2 Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 2 EL Öl, Pfeffer 2 Eier 200 g Schmand oder Sauerrahm Muskatnuss 100 g Emmentaler oder anderen geriebenen Käse
Kräftig mit Salz und Pfeffer würzen und beiseite stellen. Eine Tarteform od. Kuchenform (28 cm) einfetten und mit Mehl ausstreuen. Teig ausrollen, in die Form geben und den Rand hochziehen. Teig mit einer Gabel mehrmals einstechen und im heißen Ofen bei 200° C auf der untersten Schiene 15 Min. anbacken (Umluft 180°C). Inzwischen Eier und Schmand verquirlen, mit dem Mangold mischen und mit Muskatnuss würzen. Emmentaler unterheben und den Mangold darauf glattstreichen. Quiche weitere 25 Min. auf der 2. Schiene von unten backen.
Mehr Rezepte und alle Informationen zu Dirks Bio-Kiste gibt‘s unter www.dirksbiokiste.de
REZEPTE
Zutaten: 300g Bruchspargel 200g Kartoffeln 100g Karotten 1 EL Kräuter 80g Butter 60g Mehl 1/2l Milch 1/2lFond 1 Zwiebel Muskat Pfeffer Salz Lorbeerblatt
w.r.wagner / pixelio.de
Spargelragout
Dirks Bio-Kiste präsentiert in jeder Ausgabe leckere Rezepte zum Nachkochen passend zur Jahreszeit
alle Fotos: Max Martin
Gasthof zur Rose
Die gemütliche und sonnige Terrasse der Rose - hier lässt es sich leben
Eingebettet in die wohligen Hügel und weiten Täler des Odenwaldes befindet sich im ländlichen Idyll zwischen Heiligkreuz und Wünschmichelbach, unweit von Hirschberg an der Weinstraße, das kleine Örtchen Oberflockenbach, wo der traditionsreiche Gasthof zur Rose die Fahne der urigen Gemütlichkeit und der regionalen Kost mit unprätentiöser Selbstverständlichkeit und offener Weitsicht hochhält, ohne dabei den eigenen Pfad der Heimeligkeit zu verlassen. Schon seit 1886 befindet sich diese kulinarische Institution im Familienbesitz, und mit gelassener Beharrlichkeit schafften es die Betreiber stets, die Tradition an die Moderne anzupassen, die alte Schule mit neuen Wegen zu verbinden und Alteingesessenes mit neuer Denke zu verknüpfen. Und so wird es auch unter der neuen Leitung von Jens Schmitt (43), der seit 2013 die Führung der Rose von seinem Vater Karl Schmitt übernommen hat, beibehalten.
Chamipgnons brutzeln in der Pfanne
Der Familienvater hegt und pflegt unaufgeregt die bewährte Tradition, lebt den naturverbundenen Charakter und so wird auch unter ihm bei den Produkten höchster Wert auf beste Qualität gelegt. Das Obst und das Gemüse kommen teilweise aus dem eigenen Garten, es wird von nahegelegenen Bauernhöfen bezogen oder auf dem nächsten Wochenmarkt eingekauft; Kräuter werden noch selber gesammelt und der Apfelwein wird hier auch selber gekeltert. Das Brot liefert die nahegelegene Bäckerei und Konditorei Spitzer aus Unterflockenbach (Hauptstraße 329, 69517 Gorxheimertal, 0620121628), die Milchprodukte bekommt man von der Molkerei Hüttenthal (http://www.molkerei-huettenthal.de/index.html), die für maximale Frische durch kurze Wege, schonende Ver-
arbeitung und Naturbelassenheit steht, und der frische Fisch kommt ebenfalls vom Markt. Die eigene Schweinezucht liefert das Fleisch für die viermal im Jahr stattfindenden Schlachttage, weitere Fleischprodukte bezieht man von der Metzgerei Schmitt in Rippenweiher (http://www.metzgereischmitt. de) und der Metzgerei Salbinger in Großsachsen (http:// www.partyservice-bergstrasse. de/uber-uns/), das Geflügel hat das „Label Rouge-Gütesiegel“ (Tiere stammen aus bäuerlichen Kleinbetrieben, Fütterung ohne Gentechnik und aus der Region, unbegrenzter Auslauf, robust langsam wachsende Rasse, hervorragende Fleischqualität und Geschmack), und wenn die Saison grüßt, dann beliefert ein lokaler Jäger die Rose mit Wild aus dem örtlichen Wald.
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D i e beiden Brüd e r Sean und Max sind der Löffelmeter Der Blog ist der wohl frischeste und unvoreingenommenste Gastroblog des Delta. Getestet werden nicht nur Restaurants, Feinkostläden, Imbissbuden und Cafés sondern auch die gehobene Sterneküche. Wo man am besten in der Region essen gehen kann, wissen die beiden ganz genau. Deshalb testen Sean und Max für Umwelt Direkt in dieser Ausgabe wieder eine neue Lokalität der Region. Tagsüber ist Sean übrigens als Landschaftsgärtner unterwegs und Max ist Fotograf. Mehr Tipps zum Essen gehen gibt es übrigens unter www.loeffelmeter.de und täglich frisch auf den Tisch unter www.facebook.com/ loeffelmeter
Das Kochen wurde von den Betreibern schon immer regional und saisonal gedacht, lange bevor der Begriff vom Slow Food 1986 das Licht der Welt erblickte, „weil wir immer schon so gearbeitet haben, da es für uns das einzig Logische ist, nur hochwertige Produkte aus der nahen Umgebung zu benutzen. Was anderes kam und kommt für uns nicht in Frage“, so Jens Schmitt. Gemäß diesem selbstverständlichen Motto bereiten er und sein junges Team mit kundiger Hand weiterhin zeitlose Klassiker der besonderen Art wie Cordon Bleu, Schweinefilet mit Pfefferrahmsoße oder auch Rumpsteak mit Kräuterbutter zu und kreieren feine Spezialitäten wie Lendchen vom Schwein und Rind oder auch ein Chateaubriand, welche mit ausgezeichneten Weinen begleitet werden können. Saisonale Highlights wie Spargel, Bärlauch oder Wild werden zu filigranen Gerichten arrangiert, die hausgemachten Würste und der Odenwälder Kochkäse von der Vesperkarte
In der Küche geht es heiß her, einer der Köche kümmert sich um die Pfannen
erfreuen den kleinen Hunger, und eine zusätzlich wechselnde Karte bringt noch mehr Abwechslung auf den Tisch.
baumeln zu lassen und natürlich und vor allem die ausgezeichnete Küche zu genießen. Großsachsener Straße 20, 69469
Im Gasthof zur Rose bekommt man nicht nur leckeren Kuchen, sondern auch köstliches Deftiges
Ohne auf der Stelle zu gehen, wird im Gasthof zur Rose bewusst der Charme der Vergangenheit erhalten, und so kehren auch heute noch Gäste aus Nah und Besucher aus Fern immer wieder sehr gerne ein, um ein großes Stück gelebte Authentizität zu inhalieren, herzliche Gastlichkeit zu erleben, die Seele in ehrlicher Behaglichkeit
Weinheim Oberflockenbach, Tel: 06201-29550, Fax: 06201295555 Öffnungszeiten: Mo. – Mi. ab 16:00 Uhr. Fr. – So. 10:00 Uhr bis 24:00 Uhr. Donnerstag: Ruhetag www.gasthof-zur-rose.de/index. html
Ein weiterer Koch arbeitet konzentriert, neben ihm warten schon die leckeren Bratwürste auf ihren Auftritt
Die umwelt.plus.karte ist eine Kundenkarte zur Förderung des nachhaltigen Konsums in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit der Sie zu günstigen Konditionen ökologische Produkte und Dienstleistungen sowie interessante kulturelle Angebote erhalten. Mit der umwelt.plus.karte sparen Sie nicht nur Geld, sondern leisten auch einen persönlichen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung. „Nachhaltige Entwicklung bedeutet, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung so zu gestalten, dass die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben und wirtschaftliches und soziales Wohlergehen für gegenwärtige und künftige Generationen erreicht werden kann – bei uns und weltweit.“ (Rat für Nachhaltige Entwicklung 2008). Deshalb arbeiten wir nur mit Partnern zusammen, die unsere Nachhaltigkeitsrichtlinien erfüllen. Dabei spielen ökologische und soziale Kriterien ebenso eine Rolle wie kulturelle Aspekte und der faire Handel mit Entwicklungsländern. Ihr Vorteil als Kunde: Sie schonen Ihren Geldbeutel beim Kauf hochwertiger und nachhaltiger Produkte, denn der Jahrespreis der Karte zahlt sich beim regelmäßigen Einkauf z.B. im Bioladen schon innerhalb weniger Wochen aus. Darüber hinaus können Sie aus einem umfangreichen Angebot wählen, das von Naturkost- bis zum Fahrradladen, von der Schreinerei bis zum Waschsalon, vom Reparaturservice bis zur Kulturveranstaltung reicht. Sie bekommen bei den Partnern der umwelt.plus.karte zwischen 1,5% und 15% Preisnachlass und/oder andere Serviceleistungen. Eine aktuelle Liste unserer Partner finden Sie auf den nächsten Seiten.
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Au Weia – die Au ohne Weiher!
BUND-Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald 1. Vorstand: Dr. Bärbel Andres Geschäftsführer: Tobias Staufenberg
BUND Heidelberg Geschäftsführerin Brigitte Heinz WeltHaus Heidelberg, 69115 Heidelberg Tel. 06221-182631, Fax 164841 bund.heidelberg@bund.net BUND Umweltberatung Christoph Lauwigi Stephan Pucher Tel. 06221-25817
an Protesten und Aktionen gegen die drohende Verunstaltung dieses Kleinods. Eine eindrucksvolle Kulisse empfing die Besucher an diesem sonnigen Frühlingssonntag: Fast ein Dutzend Traktoren standen im Halbkreis um die Stelle, wo dereinst ein 35 Meter hoher Mast für die Endstation der Seilbahn stehen soll, eine über 20-köpfige Guggemusik blies aus allen Rohren fetzige Rhythmen und phantasievolle Protestplakate bildeten zusammen mit Infoständen der Veranstalter den bunten Rahmen dieser gelungenen Aktion. Die Fläche des geplanten Sees war mit Pfosten und rot-weißem Flatterband abgesteckt, und nicht wenige Gäste rieben sich verwundert die Augen ob der erschreckenden Ausmaße dieses Gewässers, für das rund 90.000 m3 Erdreich ausgegraben,
Foto: Gabriele Baier
WeltHaus Heidelberg Willy-Brandt-Platz 5 (Hauptbahnhof) 69115 Heidelberg Tel. 06221-164841 Fax 06221-7192352 Mo-Do 9-17 Uhr bund.rhein-neckar-odenwald@bund.net Umweltzentrum Mannheim Käfertaler Str. 162 68167 Mannheim, Tel. 0621-331774, Fax 36752 bund.mannheim@bund.net BUND-Treffen: 1. Mittwoch 19.00 h
Unter diesem Motto hatten am 2. April die Bürgerinitiative „Konversion statt Buga“, der BUND und der Nabu zu einem bunten Spektakel in die Feudenheimer Au geladen, und rund 200 Gäste folgten dem Aufruf, um sich über den aktuellen Planungsstand für den Grünzug Nordost, die Bundesgartenschau 2023 und vor allem deren ökologische Auswirkungen auf dieses Landschaftsschutzgebiet zu informieren. Dort will die Stadt Mannheim nämlich einen 1,5 Hektar großen Grundwassersee, eine das Hochgestade überragende Aussichtsrampe und eine Seilbahn bauen. Doch nicht nur die örtlichen Umwelt- und Naturschutzverbände lehnen diese Planungen ab, auch die Landwirte und Kleingärtner, die zur ökologischen Vielfalt der Au beitragen, beteiligen sich seit über drei Jahren
Öffnungszeiten Mo., Mi., Fr. 13 - 16 Uhr Di., Do. 13 - 18 Uhr
BUND-Infostand in der Feudenheimer Au
aufgeladen und abgefahren werden müssten; je nach Fahrzeuggröße wären dafür 6000 – 10.000 Lkw-Fuhren erforderlich. Diese und weitere Informationen über Auswirkungen auf Klima, irreversible Bodenverdichtung und Zerstörung gewachsener Biotope erhielten die Teilnehmer eines Spaziergangs, bei dem sie vom BUND über den „See“ geführt wurden. An den Infoständen sammelten die Aktiven zahlreiche Unterschriften gegen die geplanten Maßnahmen, die dem Gemeinderat vor seiner Abstimmung über den Leitantrag zur Buga am 23. Mai überreicht werden. Treffend brachte ein Plakat die kritisierten Planungen auf den Punkt: „Seilbahn, Rampe, See – dreimal Schnapsidee“.
Frühlingstreffen der BUNDjugend Das jährliche Frühlingstreffen der BUNDjugend baden-Württemberg fand dieses Jahr vom 7.-9. April in Heidelberg statt. Die 32 jungen Menschen aus ganz Baden-Württemberg trafen sich im Welthaus Heidelberg um sich auszutauschen, zu diskutieren, zu lernen und natürlich auch um Spaß zu haben.
BUND Steinachtal mit neuem Vorstand
Sie planten beispielsweise einen landesweiten Aktionstag im September zum Thema „Virtuelles Wasser“, um auf den versteckten Wasserverbrauch von Konsumgütern aufmerksam zu machen.
Nachhaltigkeit, gemeinsames Kochen und vieles mehr auf dem Programm. Das Frühlingstreffen wurde in diesem Jahr von der BUNDjugend Heidelberg organisiert, die sich immer über neue Mitstreiter*innen freut.
Daneben gab es an dem Wochenende noch eine Fortbildung zur Pressearbeit, eine Schnitzeljagd zum Thema
Die Termine für das nächste Treffen gibt es unter folgender Nummer: 06221-182631
Der BUND Steinachtal betreut die Kommunen Heiligkreuzsteinach, Wilhelmsfeld, Schönau und Heddesbach und hat am 15.2. einen neuen Vorstand gewählt. Der Vorstand setzt sich aus Edit Spielmann, Hans-Eckart Köster und Jochen Schwarz zusammen. Als Beisitzer wurden Kurt Stei-
ner und Peter Ochlich gewählt. Kassenprüfer*innen sind Malte Brammer und Doris SchmidtGlanzmann. Das nächste Treffen findet am 12. Mai im Landgasthof „Burg Waldeck“ in Heiligkreuzsteinach statt
Angebliches BUND-Flugblatt aufgetaucht In Heidelberg-Handschuhsheim wurden im Februar hinter den Scheibenwischern von Autos Flugblätter gefunden, auf denen das Logo des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gedruckt war. Unter dem Titel „Mit Vollgas ins Klimachaos“ wird darin auf den Anteil des Verkehrs am Klimawandel hingewiesen und der gestiegene Absatz von Premiumfahrzeugen mit hohem Spritverbrauch kritisiert. An solchen Fahrzeugen war das Flugblatt haupt-
sächlich angebracht. Das Flugblatt ist nicht vom BUND herausgegeben, auch wenn dieser das Anliegen deutlich unterstützt. „Das Anliegen des Flugblatts unterstützen wir voll und ganz: tonnenschwere Limousinen und „Großstadtgeländewagen“ haben nichts mit einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Mobilität zu tun.“, sagt Tobias Staufenberg, Regionalgeschäftsführer des BUND. „Vor der Verwendung un-
seres Logos hätte ich mir allerdings eine Absprache gewünscht.“ Der Einsatz für eine ökologische Verkehrswende gehört seit vielen Jahren zu den zentralen Anliegen des BUND. Kernziele sind dabei vor allem die Verkehrsvermeidung (Suffizienz), die Verkehrsverlagerung (Effizienz) und neue Verkehrssysteme und technische Lösungen (maßgeblich auf Basis erneuerbarer Energien).
Redaktion BUND Regional: BUND Regionalverband z.Hd. Tobias Staufenberg Willy-Brandt-Platz 5 69115 Heidelberg E-Mail: tobias.staufenberg@bund.net e-Mail: bund.rhein-neckar-odenwald@bund.net Mitarbeit erwünscht Beiträge aus der Region für die BUND-Seiten in Heft 3/ 2017 bis 12.6. bis 10. April an den Regionalverband in Heidelberg einsenden. Texte bitte per E-Mail an tobias.staufenberg@bund.net Umwelt Direkt geht an alle BUND-Mitglieder in der Region als Service des BUND-Regionalverbandes Rhein-Neckar-Odenwald (kein Zwangsbezug).
Radbrücken: Was Heidelberg von Kopenhagen lernen kann
Pfingstfreizeit „Auf dem Rad rund ums Rad“ „Auf dem Rad rund ums Rad“ ist das Thema der diesjährigen Pfingstfreizeit des ADFC vom 12. bis zum 14. Juni. Drei Tage lang werden jeweils rund 50 Kilometer gefahren. Treffpunkt ist jeweils um 9.30 Uhr am ZuM gegenüber dem Heidelberger Hauptbahnhof, Kurfürsten-Anlage 62. Die Teilnahmegebühr beträgt 45 Euro, für ADFC-Mitglieder 40 Euro. Um Anmeldung wird bis zum 7. Juni 2017 per E-Mail an jugend-hd@adfcbw.de gebeten.
Gemeinderat entscheidet am 18. Mai
ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg www.adfc-bw.de/heidelberg E-Mail heidelberg@adfc-bw.de
Radbrücke
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Am 21. März fand in der Halle 02 ein gut besuchter Informationsabend statt, der den interessierten Bürgern das Thema neue Rad- und Fußgängerbrücke über den Neckar näher brachte. Gastgeber war Erster Bürgermeister und Baudezernent Jürgen Odszuck, der sich bereits in seiner Begrüßung für die klimafreundlichen Verkehrsteilnehmer aussprach.
Verantwortlich für diese Seite Bert-Olaf Rieck heidelberg@adfc-bw.de Verkehrspolitische Sprecher Bernhard Pirch-Rieseberg Hermino Katzenstein Norbert Schön heidelberg@adfc-bw.de Rennradtreff über eMail-Verteilerliste, bitte anmelden bei: matthias.guetter@adfc-bw.de Geländeradtreff über eMail-Verteilerliste, bitte anmelden bei: norbert.schoen@adfc-bw.de Alltagsradlertouren Kontakt über manfred.hauk@adfc-bw.de ADFC-Jugend eMail-Kontakt: jugend-hd@adfc-bw.de AG Verkehrspädagogik verkehrspaedagogik-hd@adfc-bw.de Ortsgruppe Weinheim weinheim@adfc-bw.de Spendenkonto Volksbank Kurpfalz H+G Bank IBAN:DE78672901000062432500, BIC:GENODE61HD3
Die Auswahl der nachfolgenden Referenten unterstrich die positive Einstellung der Stadtverwaltung zu diesem Innovationsprojekt. Es sprachen Dieter Teufel, Leiter des Umwelt- und Prognose-Instituts Heidelberg (UPI), zum Aspekt Variantenuntersuchung und Professor Michael Braum, geschäftsführender Direktor der Internationalen Bauausstellung (IBA), zur Vernetzung der Wissenschaftsstandorte in der Stadt. Oliver Schule vom Kopenhagener Architekturbüro Schulze + Grassov zeigte gelungene Beispiele für Rad- und Fußwegebrücken der Radmetropole. Die Vorträge sind im Internet auf den Seiten der Stadt Heidelberg nachzulesen: http://www.heidelberg.de/ hd,Lde/HD/Leben/rad-+und+fuss
gaengerquerung+ueber+den+neck ar.html. Weitere Informationen zum Thema Radbrücken sind auf der Seite des ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg zu finden: www.adfc-bw.de/ heidelberg/verkehrspolitik/aktuellethemen/bruecken-fuer-den-radverkehr-in-heidelberg/. Der ADFC hofft auf eine ähnlich hohe Zustimmung des Heidelberger Gemeinderats in seiner Sitzung am 18. Mai wie bei der Veranstaltung. Neben dem Verkehrsaspekt fand insbesondere auch die Ästhetik einer filigranen elegant geschwungenen Brücke besonderen Zuspruch.
„Auf dem Rad rund ums Rad“ – das Programm: Was hat es eigentlich mit dem Gefährt auf sich, mit dem wir auf dieser Tour fahren? Eines ist sicher: 2017 ist das Fahrradjahr schlechthin! Das nehmen wir zum Anlass, eine Tour zu organisieren, bei der wir das Fahrrad an sich – von seiner Erfindung bis zu seiner Produktion und Verwendung heute unter die Lupe nehmen wollen. Auf unserer Pfingstfreizeit besuchen wir neben einer Fabrik, in der Fahrräder hergestellt werden, auch die Fahrradausstellung im Technoseum Mannheim, um der Geschichte des Fahrrads nachzuspüren. Außerdem gibt es für alle Sportbegeisterten ein eintägiges Rennradtraining.
„Fahrräder erzählen Geschichten“ 200 Jahre Fahrrad – da haben auch die Bikes schon einiges erlebt. Unter dem Motto „Fahrräder erzählen Geschichten“ zeigt der ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg im Rahmen einer Wanderausstellung acht besondere Exemplare. Noch bis Juni dieses Jahres ist die Wanderausstellung in und um Heidelberg zu sehen. Die nächsten Termine: Samstag, 13. Mai: Leimen (Radkulturtag) Samstag, 20. Mai: Heidelberg, Uniplatz (RadKultur) Mittwoch, 28. Mai: Schwetzingen Sonntag, 18. Juni: Heidelberg, Theodor-Heuss-Brücke (Lebendiger Neckar) Samstag/Sonntag, 10./11. Juni: Mannheim
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Monnem Bike – Das Festival Zum Höhepunkt des Fahrradjubiläums-Jahres findet ein großes „Geburtstagsfest“ auf zum Teil gesperrten Straßen der Innenstadt statt (siehe www.monnem-bike.de). Am Samstag, dem 10. Juni ist der ADFC in der Erbprinzenstraße im Abschnitt R1/R2 von 11 bis 20 Uhr mit einem vielfältigen Angebot zu finden und sucht dazu noch fleißige Hände. Von 11 bis 16 Uhr findet der 50. Gebrauchtradmarkt statt und bietet eine gute Gelegenheit, ein gebrauchtes Rad zu erwerben oder ein nicht mehr benötigtes Rad zu verkaufen. Wie immer: Anbieter gehen kein Risiko ein
– lediglich bei erfolgtem Verkauf wird die Provision von EUR 2,00 fällig. Die umfangreiche Helm-Sammlung des ADFC Heidelberg steht für eine kostenlose Fahrradhelm-Beratung zur Verfügung. Wir bieten einen Teil unseres Fahrsicherheitsparcours zum Probefahren an – die Fahrräder müssen mitgebracht werden. Nur zum Ansehen und Staunen zeigen wir in der Wanderausstellung „Fahrräder erzählen Geschichten“ des ADFC Heidelberg acht besondere Exempla-
re. Nicht zuletzt bieten wir den neuen Bürgerstadtplan, den neuen Tourenführer „Rauf aufs Rad“ und lokale Fahrradkarten an. In der verlängerten Freßgass (E1/F1) beteiligen wir uns an den Kinder-Aktionen der Lindenhöfer Initiative für Fahrradfahrer und Fußgänger (LIFF): ein Laufmaschinen-Wettrennen (2 – 5 Jahre), ein Quiz (10 – 15 Jahre) und der Erstellung eines gebastelten Collage-Geburtstag-Grußes an Mannheim (6 – 15 Jahre). Ein Hinweis: ab 17 Uhr findet am Samstag die 10. Radparade statt. Sportlicher geht es am Sonntag von 11 – 20 Uhr rund um den Wasserturm zu. Der ADFC Mannheim wird hier mit dem Infostand präsent sein und – sofern personell machbar – mit der Wanderausstellung.
Kurz notiert: Von der Residenz Karlsruhe zur Residenz Mannheim
19.5., 15 – 18 Uhr Drais-Nachmittag Bibliothek Rheinau Bis 25.6.: Ausstellung Technoseum (erm. Eintritt bei Vorlage des ADFC-Ausweises)
Am Sonntag, dem 18.6. findet eine zusätzliche Radtour statt, Auskünfte und Anmeldung (wegen Bahnfahrt unbedingt erforderlich) nur bei Günter Berkmann (Tel. (0621) 472108). Treff: 8:00 Mannheim, vor der Fahrradstation am Hauptbahn-
Fahrradstation Mannheim Die Parkhalle wurde von der Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH (MPB) übernommen und die drohende Schließung damit vorerst abgewendet. Die Einstellpreise wurden nicht erhöht und der BIOTOPIA Fahrradladen bleibt geöffnet. Zum Nachweis der entrichteten Einstellmiete dient
eine am Rad anzubringende Quittung in Form einer Banderole. Eine Zugangskontrolle erfolgt derzeit nicht, dafür wurde die Video-Überwachung ausgeweitet. Der ADFC hält jedoch eine funktionsfähige Zugangskontrolle für erforderlich. info:www.parken-mannheim.de
hof. Alternativ: 9:30 Karlsruhe, vor dem Schloss. Die 80 km lange Strecke führt vom Karlsruher Schloss größtenteils durch die Hardt-Wälder zwischen Karlsruhe und Mannheim, gefahren wird mit moderatem Tempo.
TERMINE
Aktiventreffen Mannheim MO, 22.5., 26.6., 24.7. 18:30 Uhr Stammtisch Mannheim DO, 11.5, 8.6., 13.7., 18 Uhr Verkehrsforum Neckarau MO, 15.5., 17.7., 20 Uhr
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club KV Mannheim Postfach 120 152 68052 Mannheim Tel. 0621-81099318 (p) Fax 0621-81099319 (p) mannheim@adfc-bw.de Internet-Homepage www.adfc-bw.de/mannheim ADFC Fördermitglieder BIOTOPIA Fahrrad am HBf Heinrich-von-Stefan-Str. 2 Mo–Fr 8-18 Uhr Fahrradladen Rund Ums Rad Wallstadt, Mosbacher Str. 21 Mo, Di, Do, Fr 10-13 + 15-18.30, Sa 9-13 Uhr Fahrrad Kästle Feudenheim, Ziethenstraße 29 Mo 14-20, Di-Fr 10-12 + 14-18 Uhr Sa nach Absprache Radsporthaus Altig Neckarstadt, Lenaustraße 14 & Uhlandstr. 12 Mo-Fr 9-13 + 14-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr der radladen Neckarstadt, Lenaustraße 5 Mo-Fr 10-12.30 + 14.30-18.30 Uhr, Sa 10-13 Uhr Sprecher: Dr. Gerd Hüttmann Tel/Fax: siehe oben gerd.huettmann@adfc-bw.de Pressereferent: Roman Deuster Tel. (0621) 855965 Kassenwartin: Heidrun Schneiders Tel. (0621) 103958 Regelmäßige Treffen: Mannheimer Stammtisch Donnerstags, siehe Termine Restaurant Kurfürst am Markt R1, 15, 68161 Mannheim Tel. (0621) 26275 Radler-Treff Ludwigshafen am 1. Dienstag im Monat 19.00 Uhr, Gaststätte „Grün-Weiss“ Saarlandstr. 50, Ludwigshafen Aktiventreffen Mannheim Montags, siehe Termine 18.30 Uhr Bürgerhaus „Trafohaus“ Keplerstr. 22, Mannheim Verkehrsforum Neckarau Rheingoldstr. 47, Mannheim Spendenkonto: IBAN DE23 6705 0505 0038 4655 20 BIC MANSDE66XXX
Bericht von der MV am 29.03.2017
VCD-Geschäftsstelle im ZuM Zentrum für umweltbewusste Mobilität Kurfürsten-Anlage 62 69115 Heidelberg (0 62 21) 16 08 93 Mo, Mi, Fr: 10:00-13:30 Uhr, 14:30-18:00 Uhr, Do: bis 19:00 Uhr Sa: 10:00-13:30 Uhr Kontakt zum VCD-Regionalverband www.vcd.org/rhein-neckar rhein-neckar@vcd.org Bankverbindung Volksbank Kurpfalz H+G BANK eG IBAN DE66 6729 0100 0065 6890 06 BIC GENO DE 61 HD3 VCD-Bundesgeschäftsstelle Wallstraße 58, 10179 Berlin (030) 28 03 51 - 0, Fax: - 10 www.vcd.org mail@vcd.org Mitgliederservice (030) 28 03 51 - 75 Versicherungsfragen (030) 28 03 51 - 85 VCD-24h-Notrufnummer (0228) 9 65 42 30 Landesverband Ba-Wü www.vcd-bw.de info@vcd-bw.de Redaktion VCD Ingolf Gürtler (ig) (01 62) 49 432 63
Ins Zentrum für umweltbewusste Mobilität (ZUM) lud der VCD Regionalverband Rhein-Neckar e.V. zur diesjährigen Mitgliederversammlung ein. Felix Berschin begrüßte die Anwesenden, darunter die Gäste vom Landesvorstand Klaus Arnoldi und Ute Zedler. Da Sabine Pich nicht mehr für den Vorstand kandidiert, bedankt er sich im Namen des Vorstands mit einem Präsent für ihr langjähriges Engagement im Vorstand. Bei den Vorstandswahlen wurde Ingolf Gürtler, nach zwei Jahren Pause,
neben Felix Berschin und Manfred Stindl, wieder in den Vorstand gewählt. In den Berichten stellte Berschin fest, dass der VCD als Organisation viel gefragt ist und seine Kompetenz anerkannt wird. Es sind zunehmende Sympathiewerte in der Öffentlichkeit, z. B. beim Parking Day, spürbar. Als Gast berichtete Hermino Katzenstein, der Vorsitzende des AK Verkehr der Landtagsfraktion der Grünen in Baden-Württemberg von den Aktivitäten zur Verkehrswende, denn der
Verkehr muss einen spürbaren Beitrag zur CO2-Einsparung leisten. Nico Rathmann vom Verkehrsmanagement der Stadt Heidelberg berichtete in einem interessanten Vortrag über das Sicherheitsaudit für Fußverkehr in Heidelberg. Auf der Homepage der Stadt ist eine Bürgerliste mit Bearbeitungen der Sicherheitsauditoren zu Problemstellen einsehbar. Es wurden Befragungen an den Grundschulen durchgeführt und wo möglich Hol- und Bringzonen für Elterntaxis vorgesehen.
MONNEM BIKE – 2 Räder – 200 Jahre werte Jubiläumsausstellung „2 Räder – 200 Jahre“ im Technoseum besuchen. Die große Abschlussfeier findet am 16.9.2017 im Hof des Schlosses Mannheim statt. Alle Infos finden Sie unter www.monnem-bike.de Tja, welche Naturkatastrophe benötigen wir jetzt, damit die Verkehrswende in den Köpfen ankommt? Mit Vernunft allein scheint es nicht zu gehen.
alle Fotos: ig Mannheim steht in den kommenden Monaten ganz im Zeichen des Fahrrades – denn Karl von Drais machte vor 200 Jahren, am 12.6.1817, die erste Fahrt mit der von ihm entwickelten Laufrad, der „Draisine“. Anlass seiner Erfindung war eine Naturkatastrophe, der Vulkanausbruch des Tambora in Indonesien, der 1816 in Europa für einen Sommer ohne Sonne, gigantische Ernteausfälle und das Verhungern unzähliger Pferde
verantwortlich war. Die individuelle Mobilität konnte durch die geniale Drais‘sche Laufmaschine einen neuen Aufschwung nehmen. Dies wird am Festwochenende, 10.+11.6.2017, in der weitgehend autofreien Mannheimer Innenstadt gebührend gefeiert. Es gibt sogar ein eigenes Musical im Capitol: „Drais – die treibende Kraft“. Bereits heute können Sie die sehens-
4 Räder – keine Zukunft? iMobility oder Immobilität? Wie sieht die Zukunft der (individuellen) Mobilität aus? Geht es nach den deutschen Autobauern, dann werden sie dazu nicht gebraucht. Bei einer großen Verbrauchermesse in Stuttgart glänzten sie durch Abwesenheit. Nur Daimler zeigte ein „Silberfischchen“, einen silbrigen, flachgelutschten Prototypen eines Sportwagens, der an den Bedürfnissen der Pendler völlig vorbei geht. Renault ist da mit dem ausgestellten Zoe mit 400 km Reichweite viel weiter. Aus China kommen kleine, einfache E-Mobile, die, seinen wir mal ehrlich, für die meisten Pendler, die weniger als 20 km zur Arbeit fahren, völlig ausreichend wären. Das eigene Auto ist nicht das Mobilitätsmodell der Zukunft, denn es gibt weder genug Rohstoffe, noch Energie
Die Aktivenseite des VCD Berichte aus Ortsgruppen und Arbeitskreisen.
oder Platz in den wachsenden Städten für die zig-Millionen Autos. Autonom fahrende Elektro-Fahrzeuge waren hier kein Thema, doch die Zukunft kann auf der Basis von CarSharing wirklich spannend werden. Die große Preisfrage bleibt, warum sich immer noch so viele Menschen Autos anschaffen, die der Staat milliardenschwer über die Dienstwagenregelung subventioniert, die: • Über 95 % der Zeit herumstehen und wertvollen Platz beanspruchen • Über 95 % der eingesetzten Energie für die Bewegung von tonnenweise Blech und das verheizen wertvollen Erdöls in ineffizienten Verbrennungsmotoren verschwenden • Uns häufig die 5-Tage-Woche aufzwingen (bei 400 € monatlicher Ko-
Pressesprecher Felix Berschin Ortsgruppen Heidelberg Felix Berschin (06221) 7 53 37 Mannheim Wolfgang Preuß (06 21) 30 11 01 Mannheim-Neckarau www.neckarau21.de Markus Rebmann (06 21) 8 54 75 40 Wiesloch (move) move21.de Manfred Stindl (0 62 22) 5 13 65
sten und 2.000 € netto-Gehalt arbeiten viele Menschen einen Tag in der Woche nur fürs Auto) • Überwiegend für Fahrten eingesetzt werden, die teilweise schneller, gesünder und freundlicher mit dem Fahrrad gemacht werden könnten Noch läuft der Trend der individuellen Mobilität in die falsche Richtung, denn nicht nur 42% wie vor wenigen Jahren, sondern 46 % der Deutschen nutzen NIE den öffentlichen Verkehr! (MID-Daten) Jede/r Einzelne entscheidet individuell über das künftige Bild unserer Städte! Der Anfang ist immer JETZT – rauf aufs Rad, Wind um die Nase wehen lassen und das Gehirn durchlüften – it´s so easy!
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Arbeitskreise AK Bahn Frank Mayer (0 62 21) 18 46 44 AK Kinder im Verkehr Dieter Konrad (0 62 02) 2 59 12 VCD in der Metropolregion Neckar-Odenwald Kontakt über VCD LV Ludwigshafen-Vorderpfalz Klaus Ulshöfer (0 62 33) 5 36 29