juni 2012
Wann stirbt studiVZ?.
n.
Oder: Warum totgesagte länger lebe
ies.. pe, Du!..t. Erasmus für Dumm Schlam do it! . Just in fremder Stad
Als Studentin
n“, 3. Akt.. diengebühunre Drama „Stu rsitäten... Politik, Studienvertret g und Unive
Wortmeldungen aus
e Hosen.. Ärzte vs. Ttot Exklusivinterviews.
Der UNIMAG-Bandvergleich mi
Julia (19, Publizistik) & Fruszina (20, Ernährungswissenschaften) Für UNIMAG modeln? covermodel@unimag.at
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DIE FAHRSCHULE
Hintergrundfoto: © Design - photocase.com
Y
inhalt uninews & politik
04 | Exklusiv: Studiengebühren 08 | Lueger- wird Universitätsring 09 | Rechtsberatung 10 | UNI-Neubauten 11 | Hilfreiches aus dem Web 12 | IE-Bachelor
musik
ab 22 | Die Ärzte & Die Toten Hosen im Exklusivinterview 26 | Bandvergleich 28 | CD-Reviews 30 | Geschichte der Musik 32 | Austropop lebt!
film & buch
38 | Berühmte Doppelgänger 38 | Serie: Sherlock 39 | KurzfilmfestivalVIS 40 | Sei schlau, stell dich dumm! 40 | Buch: Der Anschlag
ur karriere & kult
für Dummies 12 | Erasmus Klimt-Rausch 16 | Wien im Bett Einer zuviel im 18 | Komödie: am 19 | Poetry Sl useum m er at he 20 | Das T
events
34 | Festival-Kalender VI-VII 35 | Backstage zum Beatpatrol 35 | Klassik & Moderne in der Oper 36 | Startup live #6
technik & games
41 | Geocaching App Z? 42 | Wann stirbt studiV 3 lo ab 43 | Di
editorial Nicht zu beneiden waren die Universitätssenate, die sich in den letzten Wochen und Monaten selbstständig pro oder kontra Studiengebühren für das nächste Semester entscheiden mussten; in einem rechtsunsicheren Raum und Gefahr laufend, sonst auf dringend notwendige Finanzierungsmöglichkeiten zu verzichten. Zurück bleibt eine sowohl politisch als auch geographisch fragmentierte Landschaft hinsichtlich Studiengebühren im nächsten Semester. Ein bildungspolitisches Trümmerfeld, sozusagen. Neben harten Fakten liefern wir euch aber auch einige Kurzweiligkeiten auf dem Weg in den Sommer, zum Beispiel mit unserem exklusiven Ärzte vs. Tote Hosen-Bandvergleich.Weil jeder Student im Prüfungsstress auch mal ein wenig FriedeFreude-Eierkuchen braucht. Deswegen: Enjoy!
Cheers, DJ
studentenleben
44 | EM 2012 Public Viewings 46 | New York vs. London 48 | Schlampe, Du.
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uninews
„Bildung muss in Österreich Priorität haben!“
Rund um die Themen Studiengebühren, Finanzierung und Zufriedenheit mit der aktuellen Situation an den österreichischen Universitäten befragte UNIMAG den von der ÖVP eingebrachten Wissenschaftsminister, die Wissenschaftssprecher der Opposition, Rektoren und Rektorinnen, die ÖH-Bundesvertretung, den Bundesobmann der AG und den Mediensprecher des Verfassungsgerichtshofs. Sind Sie mit der aktuellen Situation an den österreichischen Universitäten zufrieden?
Töchterle: An dem Sprichwort „Was nichts kostet, ist nichts wert“ ist etwas Wahres dran. Jedoch dürfen Studienbeiträge niemanden vom Studieren abhalten. Es braucht ein Bündel an sozialen Maßnahmen, wie ich sie auch in meinem Studienbeitrags-Modell vorgesehen habe. Weiters sind Studienbeiträge nicht unwesentlich für das Uni-Budget, die als Mittel für den Lehr- und Forschungsbetrieb zur Verfügung.
Ganz zufrieden kann man nie sein, es gibt immer Verbesserungspotenzial. Wir haben an zahlreichen Instituten sehr gute Rahmenbedingungen, da passen Qualität und Leistung, da spielen Forschungstreibende international an der Spitze mit. In Massenstudien möchte ich, dass die Unis endlich ihre Kapazitäten leben dürfen und es faire Zugangsregelungen gibt.
Kuntzl (SPÖ): Es wäre eine erhebliche finanzielle Belastung für die Studierenden, bewirkt aber keine Verbesserungen der Situation. Studiengebühren haben bloß 3 - 4 % der Budgets der Unis ausgemacht. Nach deren Einführung ist die Zahl der Studienanfänger stark gesunken und sie stellten eine soziale Zugangshürde dar.
Es gibt leider viele Baustellen: mangelhafte Umsetzung des Bachelor-/Master-Systems, schlechte Vereinbarkeit von Studium und Beruf, zunehmende „Verschulung“, zu wenig Lehrpersonal in einzelnen Studien, fehlende Karrieremodelle für den wissenschaftlichen Nachwuchs usw. Bedauerlicherweise kennt der ÖVP-Wissenschaftsminister nur zwei Themen: Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen.
© Parlamentsdir. WILKE
„Wie würde die Einführung von Studiengebühren die Situation an österreichischen Universitäten verändern und welche qualitativen Veränderungen würde es geben?“
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© ÖVP/ Jakob Glaser
Wo besteht Verbesserungspotenzial?
uninews Graf (FPÖ): Ein finanzieller Effekt für die Unis ergibt sich nicht. Und qualitative Veränderungen würde es auch keine geben, denn es bedarf dringend einer tatsächlichen Hochschulmilliarde.
Man kann nicht zur Kasse bitten, wenn die Uni selbst die versprochenen Leistungen nicht erbringt. Das wichtigste Ziel ist es, den freien Hochschulzugang wieder herzustellen. Hier ist zu kritisieren, dass es die Rektoren sind, die gegen eine Einführung einer studienplatzbezogenen Finanzierung sind.
Grünewald (Die Grünen) Studiengebühren verbessern die Finanzlage nur marginal und verbessern die schlechte Situation keinesfalls. Leider müssen zwei Drittel der Studierenden arbeiten, um sich ein Studium leisten zu können.
Laut den Rektoren und Rektorinnen sind die Universitäten lediglich zu etwa zwei Drittel ausfinanziert.Verbesserungspotential sollte die Politik erkennen, indem die laufende Schönfärberei einer realistischen Betrachtung von Lehre und Forschung an unseren Universitäten Platz macht.
Widmann (BZÖ): Studiengebühren würden die Universitäten finanziell entlasten. Wer sein Studium in der Mindeststudiendauer abschließt, soll die Gebühren zurückerstattet bekommen. Damit könnte man Studienrichtungen aufrechterhalten, die jetzt in Diskussion stehen.
Die Hochschulpolitik ist einer der größten Baustellen der Innenpolitik. Es fehlt die langfristige finanzielle gute Ausstattung für Forschung und Lehre an den Unis. Und es fehlt ein moderneres Dienstrecht mit Zukunftsperspektiven für das Lehrpersonal. Überall gibt es nur Ankündigungen.
stimmen der studienvertreter Die aktuelle Situation lässt sich am Beispiel der IE sehr gut zeigen: Ein Kompliment für einen Rektor ist es, wenn Studierende für den Erhalt ihres Studiums kämpfen. Das beste Feedback, dass man sich wünschen kann!
Janine Wulz: An den Lehrverhältnissen und an den Studienbedingungen wird sich nichts ändern. Das einzige, was sich verändern und erhöhen wird, ist die Anzahl jener Studierenden, die es sich nicht leisten können, zu studieren.
Ich bin in keinster Weise mit der aktuellen Situation zufrieden. Töchterle will seine Vorhaben irgendwie mit der Brechstange durchbringen, obwohl er die inhaltliche Ebene schon längst verlassen hat.
v.l.n.r.: Gruber (VSSTÖ),Wulz (GRAS), Schott (FLÖ)
© Lukas Fischnaller
Angelika Gruber: Die Wiedereinführung von Studiengebühren würde die Studienbedingungen kaum bis gar nicht verbessern, für das Gesamtbudget wäre es einfach nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Martin Schott: : Mit dieser Art von Politik kann ich nicht zufrieden sein. Völlig unverständlich, wie die österreichische Bildungspolitik angegangen wird.
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© AG
uninews
Brenner (AG)
Die Einführung von Studiengebühren würde wenig verändern. Einzig das Ping-Pong-Spiel zwischen Politik und Rektoraten würde damit beendet werden.Wenn Studierende Gebühren zahlen sollen, dann erwarten sie sich Platzgarantien in Seminaren, die ein Vorankommen im Studium ohne kapazitätsbedingte Hindernisse ermöglichen.
Mit der Situation an den österreichischen Universitäten kann man praktisch nicht zufrieden sein.Verbesserungspotentiale sehe ich in der fundamentalen Stärkung der Unifinanzen, Erhöhung der Mobilität im Studium,Verbesserung der Informationspolitik für Studienanfänger, geregelter Hochschulzugang in überfüllten Studienrichtungen und Reform des Beihilfensystems.
Zum einen würden die Universitäten über erheblich mehr Geld verfügen, zum anderen würde sich aber auch die Situation im Bereich der Stipendien und Förderungen der Studierenden beträchtlich verbessern.
Mit der aktuellen Situation der österreichischen Universitäten bin ich insofern nicht zufrieden, als seit Jahren in vielen Bereichen großer Nachholbedarf besteht. Zuversichtlich bin ich insofern, als die Finanzierung der kommenden Leistungsvereinbarung 2013 bis 2015 viel besser ist als noch vor einem Jahr befürchtet.
Neuper (Uni Graz)
Wesentlich ist, dass es für die Einhebung von Studienbeiträgen rechtlich sichere Rahmenbedingungen geben muss. Studienbeiträge können einen gewissen Beitrag zur finanziellen Situation der Universität leisten, dürfen aber niemanden vom Studium abhalten und müssen sozial verträglich gestaltet sein.
Universitäten sind ein wichtiger Faktor und Motor für den gesamten Standort. Es ist daher wichtig, dass die Bundesregierung das vom Nationalrat beschlossene Ziel von 2% des BIP bis 2020 weiterverfolgt. Derzeit halten wir bei etwa 1,3%. Bildung muss in Österreich Priorität haben!
Studiengebühren würde wahrscheinlich nur eine geringe merkbare Veränderung bringen, weil der bisherige Studienbeitrag nur einen sehr geringen Teil der Gesamtkosten für ein Studium ausmacht.
In manchen Universitäten und manchen Bereichen bestehen gute Betreuungsverhältnisse, in manchen schlechte. Das Ziel ist, in allen Studien gute Betreuungsverhältnisse zu gewährleisten und auf diesem Wege die Prüfungsaktivität zu erhöhen und damit letztendlich auch den Studienerfolg zu verbessern.
© Uni Graz/ Frankl
© Uni Salzburg
Schmidinger, Rektor Uni Salzburg & Präsident der UNIKO
© ûniklu Gleiss
stimmen der rektoren
Lengauer (Uni Klagenfurt)
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© TU Graz/Frankl
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Kainz (TU Graz)
Studienbeiträge sind ein sinnvolles Instrument, das Vorteile für Studierende und Universitäten insgesamt bringt. Ich bin für Studienbeiträge, verbunden mit einer Zweckwidmung eines Teiles der Beiträge für sozial schwache Studierende und zur Förderung besonders begabter Studierender.
stimme aus dem verfassungsgerichtshof
© UNIMAG
© VFGH
Der Verfassungsgerichtshof hat Regelungen zu den Studiengebühren aufgehoben Neuwirth, Meund eine diensprecher Reparaturfrist VfGH gesetzt. Diese Reparaturfrist wurde nicht genützt. Das bedeutet, dass es derzeit keine gesetzliche Grundlage für Studiengebühren gibt. Ob einzelne Universitäten trotzdem autonom Studiengebühren einheben können, ist Gegenstand von juristischen Diskussionen. Eine Stellungnahme des VfGH zu einer Prognose, ob eine solche Einhebung möglich ist oder nicht, kann ich Ihnen nicht geben. Es ist anzunehmen, dass dieses Thema durch Beschwerden an den VfGH herangetragen wird. Erst nach einem solchen Verfahren ist eine Antwort möglich.
Es braucht ein umfassendes Konzept zur Finanzierung und Koordination von Forschung und Lehre in Österreich.
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Stefan Weiss, Lena Widmann und Lukas Fischnaller
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Lueger- wird Universitätsring. Höchste Zeit. © Stefan Weiss
Eine jahrelange Diskussion findet in der Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Rings in Universitätsring ihr erfreuliches Ende. Die Universität soll den Mitbegründer des modernen Antisemitismus nicht mehr in der Adresszeile führen.
Von „Kulturpolitischem Armutszeugnis“, „Ablenkungsmanövern“ und „linkem Gesinnungsterror“ war seitens der ÖVP und FPÖ die Rede. Dr. Karl Lueger, Gründer der christlichsozialen Partei, legendärer Bürgermeister von Wien und verdienter Erneuerer der Stadt um die Jahrhundertwende, gilt vielen als Säulenheiliger. Dennoch: Der von Hitler in „Mein Kampf“ als „gewaltigster deutscher Bürgermeister“ bezeichnete Lueger war glühender Antisemit. Anders als sein deutschnationaler Zeitgenosse Georg Ritter von Schönerer, bezog Lueger seine Ideen nicht aus der rassisch begründeten Judenfeindlichkeit, sondern aus seinem christlichen Antijudaismus. Beide hatten erheblichen Einfluss auf den jungen Adolf Hitler und wurden später von ihm selbst als politische Vorbilder genannt. Geht man davon aus, dass Straßen- und Platzbezeichnungen große historische Persönlichkeiten huldigen sollen, so versteht es sich von selbst, dass
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eine Einrichtung wie die Universität, die im internationalen Austausch auch mit jüdischen Intellektuellen zu tun hat, nicht den Namen eines bekannten Antisemiten in der Anschrift tragen darf. Gerade Wien, als ehemals zentraler Schauplatz des Antisemitismus, muss sich hier der Tragweite bewusst sein. Ob Wien tatsächlich ein Che Guevara Denkmal braucht – dessen Geschichtsbild ebenfalls höchst umstritten ist – darf allerdings auch bezweifelt werden. Ebenso ist Namensspender Julius Tandler, der in wissenschaftlichen Arbeiten für die Vernichtung und Zwangssterilisation von „lebensunwertem Leben“ eintrat, kein Ruhmesblatt für die Stadt. Die FPÖ mag man, angesichts der Reaktionen, zu Recht der Unverbesserlichkeit geißeln, aber auch die Volkspartei scheint die antisemitischen Flecken der Parteigeschichte nicht ganz wahr haben zu wollen. � Ein Kommentar von Stefan Weiss
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Dir wird geholfen!
Bei Beurteilung der rechtlichen Lage des täglichen Lebens ist die ÖH-Rechtsberatung eine erste Anlaufstelle. Sie gibt Auskunft über Rechte und Pflichten und wie man seine Rechte auch durchsetzt. Dieses Service ist für Studierende kostenfrei.
© Stefan Weiss
Du findest es unfair, aufgrund einer defekten Heizung für zusätzliche Stromkosten aufzukommen? Du hattest einen Unfall und es wird kein Schmerzensgeld bezahlt? Oder du willst dir eine Prüfung anrechnen lassen? Ganz egal, ob es sich um Universitätsbürokratie,Verwaltungsbehörden, Mietrecht, Arbeits-, sozial- und steuerrechtliche Fragen oder Ähnlichem handelt. In einem kostenlosen und unverbindlichen ersten Gespräch kann man sich bei der ÖH-Rechtsberatung Auskunft erteilen lassen. Die Rechtsberatungsstellen finden sich an allen Universitätsstandorten. In einigen Fällen hilft dieses erste Gespräch und bereinigt kleinere Rechtsunsicherheiten. Bei besonders hartnäckigen und komplizierten Angelegenheiten wird man an die zuständigen Gerichte oder Verwaltungsbehörden, die Studierendenanwaltschaft des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung oder auch die „Österreichische MieterInnenvereinigung“ vermittelt.
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Immer eine Kopie von den Dingen aus händigen lassen, die man unterschrieben hat. �
Wenn die Nerven und vielmehr nötiges Geld vorhanden sind, scheint ein Gang vor Gericht unvermeidlich. Doch bevor es überhaupt dazu kommen muss, hier ein paar Tipps:
Nichts unterschreiben, wenn man sich nicht sicher ist und den Text nicht gelesen oder verstanden hat.
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Vereinbarungen wie z.B. bei WG-Gründungen, Abmachungen über Aufteilung von Miete, Kaution und Betriebskosten schriftlich festhalten und von allen Beteiligten unterschreiben lassen. Unter www.help.gv.at findet sich ein Wegweiser für die österreichischen Behörden und auch sonstige relevante Informationen. � Lukas Fischnaller
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Ö: Überblick der Uni-Neubauten Universität für angewandte Kunst Der Entwurf von Architekt Wolfgang Tschapeller zeigt einen exzentrisch gestalteten transparenten Zubau mit Kugel- und Kegelformen an der Hoffassade des Karl-Schwanzer-Traktes. Dabei fokussiert der Architekt auf den Innenhof, in dem das Hofatelier und der Schwanzer-Verbindungstrakt entfernt und der Haupteingang auf die Ringseite verlegt werden soll. Rektor Bast rechnet mit dem Baubeginn in der zweiten Hälfte 2013, zum 150-JahrJubiläum der Angewandten 2017 sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein.
Die Angewandte
Anton-Bruckner-Privatuniversität Am Fuße des Pöstlingbergs wächst auf Institut für Publizistik- und Kommunikationswisseneiner Fläche von 8.600 Quadratmetern schaft und Medieninformatik das neue Gebäude der Anton-BruckFür den Neubau in der Währingerstrasse 29-31 im Alserner-Privatuniversität. Das Linzer „Argrund zeichnen die Wiener NMPB Architekten ZT verantchitekturbüro 1“ gewann den EU-weit wortlich. Architektonisch zeigt sich ein offenes, L-förmiges ausgeschriebenen ArchitektenwettbeGebäude mit acht mittelgroßen Hörsälen, zahlreichen Comwerb. Ihr Plan zeigt im Grundriss und puterräumen, Lern- und Arbeitsplätzen und einer Bibliothek. Fassade ein Musikinstrument, in dem Auch Räume für die studentische Nutzung sind vorgesehen. u.a. 100 Unterrichts- und VortragsräuAb dem Wintersemester 2012 wird das neue Gebäude den me sowie ein großer Konzertsaal mit vollen Studienbetrieb aufnehmen, mit der Zusammenlegung 300 Sitzplätzen vorgesehen sind. Anfang der beiden Institute ist eine Kooperation in Forschung und Mai 2011 erfolgte der Spatenstich, im Lehre angedacht. � Lukas Fischnaller Neubau Anton Bruckner Universität Herbst 2014 ist mit der Inbetriebnahme zu rechnen.
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© Architekturbüro 1 ZT GmbH
© Wolfgang Tschapeller ZT GmbH Isochrom.com
Neben der Großbaustelle in Wien Leopoldstadt – hier entsteht die neue Wirtschaftsuniversität mit dem größten wirtschaftswissenschaftlichen Campus Europas – gibt es auch an anderen Universitätsstandorten Neubauten bzw. Erweiterungsvorhaben.
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Du kommst rein! Um einen der wenigen Studienplätze an Fachhochschulen oder in den überlaufenen Universitätsstudiengängen zu ergattern, ist meist schon ein Wunder nötig – oder auch nur einfach eine sehr gute Vorbereitung. Die neue StartupPlattform aufnahmeprüfung.at versorgt Studieninteressierte mit zahlreichen Informationen zu den verschiedensten Aufnahmeverfahren.Von den simplen Hard-Facts bis hin zu Vergleichsmöglichkeiten und Erfahrungsberichten ist hier alles zu finden. Punkten kann die Plattform aber vor allem mit ihren Reportagen und Fotos, welche zusätzlich noch für einen realitätsnahen Einblick sorgen. Neben einer Empfehlungsliste von ausgewählten Vorbereitungskursen, bietet aufnahmeprüfung.at einen Friends-Rabatt – wer sich gemeinsam mit Freunden für einen Kurs anmeldet, spart sich € 50. Auch der Austausch zwischen allen Betroffenen – Studierende, Maturanten und Maturantinnen, aber auch Kursleiter und Kursleiterinnen – ist der Plattform ein Anliegen und möchte diese mit Hilfe ihrer Social Media Seiten (Google+/ FB) fördern. � Bernadette Cabatac
© Sabine Pusswald
Masterstudium im Ausland 950 Universitäten in 39 europäischen Ländern und 18.673 Masterprogramme. Auch schon den Überblick verloren? Die Plattform www.mastersportal.eu hilft Studierenden dabei, sich erfolgreich durch den Uni-Dschungel zu kämpfen.
„Unsere Kernkompetenz: Wir bieten eine gut strukturierte und leicht verständliche Übersicht rund um das Studium in Europa“, erklärt Student Value Director Joran van Aart. Schon mit ein paar Mausklicks kann man die unendlich scheinende Zahl an Masterprogrammen auf eine Handvoll reduzieren und sich quasi sein maßgeschneidertes Studium rauspicken. Die Website bietet von jedem Programm eine Kurzbeschreibung, eine Auflistung der Anforderungen und wichtige Fakten wie zum Beispiel die Höhe der Studiengebühren. Diese betragen im Durchschnitt 5.100 Euro. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, über die verwandte Website www.scholarshipportal.eu um ein Stipendium anzusuchen. Kleiner Tipp: Wer den Master nicht unbedingt in einem deutschsprachigen Land machen will, sollte einen EnglischSprachnachweis in Form eines IELTS oder TOEFL vorweisen können. � Sabine Pusswald
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© Bagru.IE
IE-Bachelor verzichtbar? schwer, sich als eigenständig zu etablieren. Vielleicht doch besser abschaffen?
IE-Demo am Life Ball
Eines sei vorweggenommen: Die Abschaffung ganzer Studiengänge als traurige Quintessenz der chronischen Unterfinanzierung unserer Universitäten ist selbstverständlich zu verurteilen. Anstatt auf ein in Europa einmaliges Studium stolz zu sein und dessen Ausfinanzierung zu garantieren, wird der Internationalen Entwicklung ihre noch junge Geschichte zum Verhängnis. Erst vor zwei Jahren eingeführt und bei Studierenden beliebt, soll dem Bachelor nun der Garaus gemacht werden. Das Sozialwissenschaftlern immanente Gefühl nicht gebraucht zu werden, erfährt im wenig etablierten Studium der IE seinen tragischen Höhepunkt. Während sich Politikwissenschaft und Co. ihren Platz über die Jahrzehnte erkämpfen mussten, ringt die Internationale Entwicklung seit ihrer Gründung um Anerkennung. Ein Studium, das derart viele Disziplinen in sich vereint, hat es naturgemäß
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Angesichts des transdisziplinären Charakters dieses Studiums drängt sich jedoch die Frage auf, ob es nicht sogar förderlich wäre, den Bachelor bei gleichzeitiger Aufwertung des Masterlehrgangs abzuschaffen, um Sozialwissenschaftler und Ökonomen aus den verschiedenen Disziplinen im Master zusammenzuführen. Viele IE-Studierende absolvieren bereits jetzt ein sozialwissenschaftliches Zweitstudium. An einen PoWi- oder Soziologie-Bachelor mit internationalem Schwerpunkt ließe sich der IEMaster problemlos anschließen, wie dies bereits andere Masterlehrgänge gezeigt haben. Dass die Abschaffung des Bachelors möglicherweise eine vernünftige Rationalisierungsmaßnahme sein könnte, tut allerdings der Tatsache keinen Abbruch, dass zahlreiche Professuren nicht mehr nachbesetzt werden, der universitäre Mittelbau zum Prekariat verkommt und die Studiengebühren als „ultima ratio“ verkauft werden, die sie nun wahrlich nicht sind. � Ein Kommentar von Stefan Weiss
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Wohin flieSSt mein ÖH-Beitrag? © ***DJ*** / photocase.com
Wer in Österreich studiert, muss € 17 pro Semester an die Hochschülerschaft zahlen. Mit diesem Beitrag ist man Mitglied der ÖH, darf an der ÖH-Wahl teilnehmen und hat Anspruch auf ihre Serviceleistungen.
Was genau mit dem Geld passiert ist vielen unklar. Immerhin kommt bei rund 300.000 Studierenden in ganz Österreich eine beträchtliche Summe zusammen. Zuerst werden 50 Cent für den Versicherungsbeitrag abgezogen.Von den übrigen €16,50 bekommt die Bundesvertretung 15% des Beitrags, also circa € 2,50 pro Studierenden. Der Rest wird auf Universitäts-, Fakultäts- und Studienrichtungsvertretungen verteilt. Diese Aufteilung erfolgt für Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen und die Donau Universität Krems getrennt. Umverteilung zugunsten kleiner Unis Die Einnahmen aus den ÖH-Beiträgen werden innerhalb dieser vier Kategorien gebündelt und umverteilt. So erhält jede Hochschule einen Sockelbetrag und einen Restanteil, der sich nach der Studierendenzahl richtet. Der Sockelbetrag ist für die Universitäten gleich aufgeteilt, während er bei den Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen nach Studierendenanzahl gestaffelt ist.
Fallbeispiel: Die größte Universitätsvertretung Österreichs Nach dieser Aufteilung erhielt die ÖH der Universität Wien im aktuellen Studienjahr 1,78 Millionen Euro. 59 Prozent davon gingen an die Universitätsvertretung, 11 Prozent bekamen die Fakultätsvertretungen und 30 Prozent erhielten die Studienvertretungen. So hat die Universitätsvertretung rund eine Million Euro aus den Beiträgen zur Verfügung. Durch andere Einnahmen kommen noch rund € 170.000 dazu. Der Großteil dieser Gelder wird für Personal- und Sachkosten der einzelnen Referate benötigt. Die Referate stellen dafür Beratungstätigkeiten und Serviceleistungen zur Verfügung oder sind in der Verwaltung der Organisation tätig. Rund € 120.000 fließen in den allgemeinen Projekttopf. Daraus werden Projekte wie Studienreisen oder die Beratungsmesse „Semesterstart@Aula“ finanziert. � Maria Rabl
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karriere
Erasmus für Dummies © kallejipp - photocase.com
Ein Semester im Ausland verbringen - das klingt nach bezahltem Urlaub, besonders wenn man auch noch eine Erasmusförderung bekommt. Fängt man an sich zu informieren, kann einen die Flut an Informationen schnell demotivieren. Dabei ist es einfacher als man denkt. Das Motto lautet: Just DO it! Bewerbungsfrist: 15.März, manchmal früher Förderung: Zwischen 230 und 330 Euro, 3-12 Monate
Sprachnachweis: Englisch und Romanische Sprachen (außer rumänisch) sind Pflicht, in den anderen Ländern genügt es nachzuweisen, dass man englisch kann Restplätze fürs SoSe: Ca. ein halbes Jahr vorher (Sept./Okt.)
Um organisatorisch nicht zu verzweifeln ist es ratsam, step-by-step vorzugehen. Du brauchst nicht schon am Anfang deiner Bewerbung wissen, was du nach dem Ende des Aufenthalts für Nachweise erbringen musst. Das erste und wichtigste Etappenziel ist: Die erfolgreiche Bewerbung Wo willst du hin und was willst du dort tun? Bei beliebten Destinationen können sich schon mal 20 Studierende auf einen Platz bewerben. Es gilt die Anderen mit einer Top-Bewerbung auszuste-
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chen. Diese besteht aus deinem Sammelzeugnis, Sprachnachweis, „Nominierungsbogen“, (im Internet runterladen) und am wichtigsten: dem Motivationsschreiben.Verzichte auf Floskeln wie „Interesse für Land, Leute“. Stattdessen hebst du deine Sprachkenntnisse und deine guten Noten hervor. Darüber hinaus gehst du auf das Lehrangebot der Gastuniversität ein. Zeige, dass du dich mit der Situation an der Gastuniversität auseinandergesetzt hast. Der Erasmuskoordinator kann dich dabei beraten. Die offizielle Bewerbung besteht aus einem persönlichen Gespräch mit dem Koordinator bei dem du
karriere mit deiner Motivation überzeugen musst. Nach Abgabe der Bewerbungsunterlagen heißt es ein paar Wochen warten. Als „Nominierter“ wirst du spätestens Anfang April kontaktiert. Praktisch bist du damit schon im Ausland – der Rest sind Formalitäten. Nach der Nominierung Erasmus gibt es seit 25 Jahren und mittlerweile haben es die Universitäten den Studierenden sehr leicht gemacht. In Wien bekommt man eine ausführliche E-Mail in der erklärt wird, welche Schritte wann genau zu tun sind. Diese bestehen im wesentlichen aus dem Ausfüllen, Ausdrucken und absegnen lassen einiger Formulare. Wohnen im Ausland Ab Mai solltest du dich über Wohnmöglichkeiten für Wohnheime informieren, da die Plätze früh vergeben werden. Oder du fragst bei der eigenen Hochschule an. Diese schickt dann eine Rundmail an alle ehemaligen „outgoings“. Dadurch werden oft WG-Plätze einfach von deinem Vorgänger an dich weitergegeben. Ist die Frage mit der Wohnung geklärt (einige werden auch erst vor Ort fündig), noch schnell die Reise buchen und zum angenehmen Teil übergehen.
Entspann dich Die letzten zwei Monate vor Reiseantritt sollte nicht mehr viel anstehen, außer Abschied feiern, Reiseführer wälzen und die Vorfreude auf die geilste Zeit deines Lebens genießen. Bon voyage.
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Elisabeth Minkow
Gut zu wissen: Facultas bindet jede Abschlussarbeit binnen zwei Tagen – für Eilige ist das fünfminütige Schnellbindeservice im Wiener NIG während der Öffnungszeiten möglich. Es wird automatisch nach UNI-Richtlinien produziert; ab sechs Stück gibt es Mengenrabatte. Österreichweit ist auch die Bestellung via Internet möglich. Alle Infos: www.facultas.at/diplom
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kultur
Wien im Klimt-Rausch
Anlässlich des 150. Geburtstags von Gustav Klimt feiern zahlreiche Museen den Wegbereiter der Moderne und Protagonisten des Jugendstils in hochkarätigen Ausstellungen. Das Jubiläumsjahr bietet aber auch zahlreiche andere Möglichkeiten, Klimt in all seinen künstlerischen Facetten zu bewundern und zu genießen.
© Wolfgang Thaler
Secession | Gerwald Rockenschaub. Plattform, noch bis 4. 11. 2012 Soundinstallation von Susan Philipsz, 22. 11. 2012 - Jänner 2013
Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst (MAK) | Gustav Klimt: Erwartung und Erfüllung, Entwürfe zum Mosaikfries im Palais Stoclet, noch bis 15. 07. 2012 Das MAK zeigt die in neun Teilen erhaltenen Entwurfszeichnungen für den Stoclet Fries. Außerdem gibt es einen Einblick in den Entstehungsprozess dieses weltberühmten Kunstwerks sowie in Klimts Arbeitsweise und widmet sich der Familie Stoclet.
Gustav Klimt in der Secession
Oberes Belvedere 150 Jahre Gustav Klimt; 12.07.2012 - 6.01.2013 Die Ausstellung zeigt sämtliche Gemälde Klimts aus dem Bestand des Hauses – selbstverständlich auch ‚Der Kuss‘ oder ‚Judith‘. Im Mittelpunkt steht neben der Kunst auch die wenig berücksichtigte Rezeptionsgeschichte von Klimts Werk und seiner Person.
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© Leopold Museum Wien
Die Secession bietet mit der knallgelben ‚Plattform‘ von Rockenschaub einen auf Augenhöhe und somit detailreichen Blick auf den Beethovenfries und beleuchtet diese kulturhistorische Ikone sowohl aus wissenschaftlicher wie auch aus künstlerischer Perspektive.
Wien Museum | Klimt. Die Sammlung des Wien Museums. 16. 05. - 16. 09. 2012 Das Wien Museum zeigt neben der ‚Pallas Athene‘ und dem Porträt von Emilie Flöge rund Tod und Leben, 1910-15
kultur 400 Zeichnungen, das Skandalplakat für die erste Ausstellung der Secession, Klimts Malkittel, Vintage Prints, die Totenmaske sowie Egon Schieles Zeichnung von Klimt am Totenbett.
Judith I, 1901
Besucher in die Epoche von Gustav Klimt. Diese Reise zu weltberühmten Bildern und wunderschönen Kostümen wird von mitreißender MusicalRock-Musik begleitet.
Leopold Museum | Klimt persönlich. Bilder – Briefe – Einblicke, noch bis 27.08.2012
Gustav Klimt – das Musical Künstlerhaus, 01. 09. - 7. 10. 2012
Das Museum fürVolkskunde zeigt erstmalig 350 Objekte aus dem Nachlass von Emilie Flöge. Es handelt sich großteils um kleine Fragmente von zarten Spitzen und leuchtenden Stickereien aus der Slowakei, die durch ihre Ornamente und Farbgebung bestechen.
© Belvedere Wien
Das Leopold Museum stellt Klimt als Person in den Mittelpunkt. Neben Meisterwerken, u.a. ‚Tod und Leben‘ und ‚Attersee‘, zeichnen rund 400 Postkarten und Schriftstücke an Emilie Flöge, Fotoaufnahmen und die Rekonstruktion seines Ateliers ein lebendiges Bild des Künstlers.
Museum für Volkskunde | Die Textilmustersammlung Emilie Flöge, noch bis 2.12.2012
Weitere Highlights Täglich um 19.30 Uhr (außer Dienstag) entführt diese österreichische Musical-Produktion seine © NEWPLAY ENTERTAINMENT
Klimt - Das Musical
Auch das Österreichische Theatermuseum, das Burgtheater, das Hofmobiliendepot, die KlimtVilla in Hietzing und Madame Tussauds widmen sich Klimt. � Lukas Fischnaller
zum 150. geburtstags von gustav klimt beschenken wir euch! unimag verlost eintrittskarten und austellungskataloge. einfach am gewinnspiel auf seite 50 teilnehmen und gewinnen!
kultur
Was zuviel ist, ist genug!
© Komödie am Kai
Ein Schlafmittel sorgt im Dreipersonenstück „Einer zuviel im Bett“ für Aufruhr. Was ein Fremder mit Autopanne, eine Hausfrau mit Langeweile und ein verwirrter Ehemann damit zu tun haben, hat UNIMAG für euch herausgefunden.
Robert traut seinen Augen nicht, als er spätabends nach
Hause kommt
Haben Sie vielleicht irgendetwas Herzstärkendes im Haus? Um endlich wieder eine Nacht durchschlafen zu können, genehmigt sich Jaqueline ein Schlafmittel und merkt in ihrem Delirium nicht, dass der fremde René durch eine offene Tür ins Haus kommt. Wegen einer Autopanne versucht er, den Pannendienst zu erreichen und trinkt, am Servicetelefon wartend, auch vom Glas mit Wasser samt Schlafmittel. Als der Ehemann Robert schließlich nach Hause kommt, findet er seine Frau mit dem Fremden im Bett. Er stellt die beiden zur Rede, jedoch kann sich Einer zuviel im Bett Täglich außer Sonntag & Montag www.komoedieamkai.at
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keiner mehr genau daran erinnern, was passiert ist. Ob Robert sich von einer merkwürdigen Geschichte überzeugen lässt, oder sich doch am scheinbaren Geliebten seiner Frau rächen wird? Das Gemüt einer Frau liegt wahrscheinlich am Wetter…
Die turbulente Komödie von Claude Magnier und Hans Weigel, die derzeit in der „Komödie am Kai“ zu sehen ist, erfreut die Theaterbesucher mit schwungvollen Dialogen und Situationskomik. Gekonnt spielt Dagmar Truxa die gelangweilte Hausfrau Jaqueline, die im fremden René abenteuerliches Frischfleisch sieht, Christian Rovny zeigt sich als charmanter, aber hinterlistiger René und Rudolf Pfister überzeugt als Ehemann Robert. Besonders den betrunkenen Robert, der ausgelassen über intime Geheimnisse plaudert, sollte man nicht verpassen! Die drei Hauptdarsteller agieren als eingespieltes Team, das einen Theaterabend in der kleinen, aber feinen „Komödie am Kai“ zu einer amüsanten Abwechslung macht. � Stefanie Jennel
kultur
Poetry Slam: Die Feier des gesprochenen Wortes © Anna Konrath
Wenn im Literaturhaus Plätze reserviert werden, wie es sonst nur bei Strandurlauben in Italien zu beobachten ist, heißt es Slam B ist wieder da und vor allem heißt es auch, ganz früh da sein und am besten gleich das Handtuch zum Reservieren mitnehmen. „Wer war schon mal bei einem Poetry Slam?“, fragte Slam B Organisatorin Diana Köhle zu Beginn der Veranstaltung in die Runde. Denn genau aus diesem Anlass fanden sich Jung und Alt am 25. Mai wieder im Literaturhaus ein. Auf einer kleinen Bühne mit Mikrofon und Die Teilnehmer werden von Diana von der Bühne geseift Abends. Jeder hat fünf Minuten Zeit, um seinen Notenständer präsentieren Text zu präsentieren. Wenn ein Dichter einen zwölf Dichter ihre Werke im lingual-literariTexthänger hat, hilft das Publikum auch brav schen Wettstreit und hoffen auf die Gunst und aus und ruft „Heavy Metal!“ damit der Kandiden Applaus des Publikums. Denn das Applausdat derweil seine Textstelle suchen kann. Wer O-Meter entscheidet immerhin, wer ins Finale überzieht, wird mit Seifenblasen von der Bühne kommt und den begehrten goldenen Stift sowie gejagt. Alle Genres und Themen sind erlaubt, das FALTER Abo mit nach Hause nehmen darf. nur selbstgeschrieben muss der Text sein. Da Aber keinen Stress, hier geht niemand leer aus. kommen schon Gedichte über Zauberlehrlinge „Bühnenluft macht süchtig!“, weiß Diana Köhle an der Börse, Dubstep im Platzhirsch und die die auch Tipps für interessierte Poeten hat: Freiheit als Psychose des Lebens vor. Gewin„Meistens kommen lustige Texte beim Publikum nerin des Abends war ‚Die Karin‘ mit ihrem sehr gut an. Aber am besten ist es einfach natürText über das Spiel des Lebens und dabei kam lich zu sein, seinem eigenen Stil und Charme sie zum Schluss: „Im Leben gibt es immer nur treu zu bleiben.“ Anfänge!“ Alles ist erlaubt! Wenn Ihr Lust habt euch einen Poetry Slam anzusehen oder selbst unter die Dichter gehen Teilnehmen kann jeder, der sich vor Beginn der wollt, besucht die Website www.slamb.at. Veranstaltung bei Diana anmeldet. Danach lost � Sabine Pusswald eine Glücksfee die zwölf Auserwählten des
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kultur
Museum des Monats: Theatermuseum © Wien Kunsthistorisches Museum
Theaterfans aufgepasst! Das Palais Lobkowitz im ersten Wiener Gemeindebezirk lässt euch in die Welt der Bretter, die die Welt bedeuten, eintauchen. UNIMAG war für euch schon mal Theaterluft schnuppern.
Österreichisches Theatermuseum
Ein altes Holztor führt in die Gemäuer des Palais Lobkowitz, welches zur Zeit drei Ausstellungen beherbergt. Im Inneren herrscht angenehme Stille, nur das Plätschern des Brunnens lässt sich wahrnehmen. Die Eintrittskarte um sechs Euro für Studierende ist im Museumsshop im Erdgeschoss erhältlich. In diesem befindet sich – passend zum Klimt-Jahr – die Ausstellung „Gegen Klimt“, die sich um sein Werk ‚Nuda Veritas‘ dreht. Hier werden interessante Einblicke in den Nachlass von Hermann Bahr geboten, der das Bild damals kaufte und mit dem Künstler in regem Kontakt stand. Der rote Teppich geleitet über das von Amor und Venus geschmückte Treppenhaus in den ersten Stock. Dort lässt sich die Geschichte der Operette sowie das Leben des Sängers Anton Dermota entdecken.Von links dröhnt Opernmusik in den Gang, die Ausstellung „Welt der Operette“
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beginnt bei deren Entstehungsjahr 1850. In mehreren bunt gestalteten Räumen wird die Geschichte der Operette nachgezeichnet, von den Anfängen in Paris sowie später in Österreich geht es über die Operettenstars und die Zeit des Nationalsozialismus bis hin zu den Operettenfilmen. An allen Ecken und Enden finden sich interessante Informationen: Oder wusstet ihr, dass Johann Nestroy der erste Wiener Operetten-Star war und Franz von Suppé die erste österreichische Operette komponierte? Die Ausstellung zu Anton Dermota wartet mit einer Filmvorführung auf. Außerdem gibt sie Auskunft über die Biografie sowie über die Rollen des Sängers und bietet interessante Hörbeispiele. Auch eines seiner Kostüme aus dem Jahre 1942 ist zu sehen. Im zweiten Stock könnt ihr dann zum krönenden Abschluss anhand von verschiedenen Modellen aus der Sammlung des österreichischen Theatermuseums der Geschichte der Bühnen auf den Grund gehen. UNIMAG wünscht euch dabei viel Spaß! � Jutta Zegermacher Eintrittspreis für Studierende: € 6,Täglich außer Dienstag, 10:00 - 18:00 Uhr Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien www.theatermuseum.at
music Polytheisten Punk
Retroalbum: Beatsteaks: Launched
der große unimag bandvergleich: ärzte vs. tote hosen
Während die eine Band ihr 30-jähriges Bestehen mit einer Wohnzimmer-Konzerttournee ausschlachtet, schenkt die andere ihrem Jubiläum eher weniger Beachtung. UNIMAG sah darin trotzdem Anlass genug, um mit Vertretern der zwei erfolgreichsten deutschen Rockbands zu sprechen – Die Toten Hosen und Die Ärzte! (pp)
© Jörg Steinmetz
© Matias Corral
© EPITAPH
Wenn man als Nicht-Är zte-Fan durch das Internet stöbert um herauszufinden, warum der Kult um diese selbsternannte Spaß-Combo so groß ist, kann es sein, dass das Th ema Düsseldorf versus Berlin auf taucht. Düsseldorf versus Köln, das hat man vielleicht schon öfters gehört, die zwei Stä dte am Rhein, die sich nicht aus stehen können. Aber Be rlin versus Düsseldorf? Die Ärzte kom men bekanntlich aus Berlin und es gibt sie seit 1982. Die Toten Hosen kommen aus Düsseldorf und es gibt sie auc h seit 1982. Daher also weht der Wind. Die Ähnlichkeit der beiden Bands ist ja das Pro blem an der Sache: Warum hö re ich nur die eine Band, wenn ich genauso gut auch die andere hören könnte und es mir wahrscheinlich gefallen wü rde? Es geht ums reine Fan dom, das Ding aller Dinge, die Band aller Bands. Und da Aus gegebenem Anlass widmet sich sich dann zu entsch hat man eiden. Natürlich gibt es auch Polytheisauch diese Kolumne diesmal dem ten unter den Deutsch-Pu nk Hörern, aber mal ehr Deutsch(punk)rock: Das zweite lich: Ein Kult ohne Kampf? Halb so spaßig. Album der Beatsteaks aus Berlin � Anne-Marie Darok (Berlin!) hat im Vergleich zum noch wesentlichen wilderen Vorgänger „48/49“ bereits den Beatsteaks-Sound am Start und auch schon die ersten Dauerbrenner wie ‚Panic‘ oder ‚Shut Up Stand Up‘ in der Tracklist, die auch heute noch für Ausraster auf den Konzerten sorgen. Und da sind wir schon beim Thema: Es gibt wohl kaum eine so konstant grandiose (Live-)Band in Deutschland, derer man sich immer noch nicht schämen muss, wenn man das Gesamtwerk im Regal stehen hat. Ich freue mich v.a. darauf, am Frequency oder einem der anderen vielen Festivals, die sie spielen, „Auf die Knie! Auf die Knie!“ zu gehen um mir beim finalen ‚So let me in‘ die Seele aus dem Hals zu schreien. (mihi)
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music
Komple t Intervie tes w auf
Die Ärzte Im Gespräch
© Jörg Steinmetz
Nach „Jäzz ist anders“ und drei Jahren warten ist es soweit: „die beste Band der Welt“, oder auch die Ärzte, veröffentlichen ihr 13. Studioalbum.Was das mit Tamagotchis,Weltuntergangsstimmung und Superhelden zu tun hat, hat Bassist Rod Gonzalez erklärt.
Hallo Rod, euer neues, 13. Studioalbum heißt „auch“, ein sehr beknacktes Wort. Steckt da etwas dahinter oder wolltet ihr nur „auch“ nochmal ein Album machen, bevor die Welt untergeht? (lacht) Ja, wir dachten in unserer großen Bescheidenheit „Wir sind die Ärzte, die beste Band der Welt und wir haben da „auch“ mal wieder was, kurz vorm Ende. Exakt so viel Ernsthaftigkeit und Sinn steckt hinter dem Albumtitel. Und ich gebe Dir recht, „auch“ ist ein Scheißwort.
geht darum. Ein Versuch, die leidige Frage ein für alle Mal zu klären? Seit immer werden wir von irgendwelchen Hardcore-Punk-Dogmatikern als Kommerz- oder Bravo-Punks bezeichnet. Umso lustiger ist es dann, eine Ohrfeige an diese Leute in Form eines Albums wie „Planet Punk“ oder einem solchen Lied zu verteilen. Das wird nie langweilig. Aber eigentlich hat der Song einen sehr romantischen Kontext, schließlich ist es fast ein Liebeslied.
Euch wird schon ewig vorgeworfen, gar nicht mehr echter Punk zu sein. Gleich der erste Song auf „auch“, „Ist das noch Punkrock?“,
„Auch“ klingt anders als der Vorgänger „Jäzz ist anders“ von 2009, eingänglicher, witziger und ärztetypischer.
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music Die Umwelt beeinflusst einen ja immer ziemlich und als „Jäzz ist anders“ entstand, war der Zeitgeist viel politischer, krisenbehafteter. Das färbt ab und hört man. Hat super zu den Ärzten von damals gepasst. Bei „auch“ gab es eine andere Grundstimmung, einen Zeitclash: Wir haben alles nicht mehr ganz so weltuntergangsmäßig gesehen, wieder mehr von diesen ironischen Texten geschrieben, die uns ja schon ab und an nachgesagt werden. Das klingt dann ärztetypischer. Ein so weniger ernstes Lied ist „Tamagotchi“, in dem Du ein solches Plastikhaustier sehr liebevoll besingst. Großartiger Song. Das ist die Ode ans Tamagotchi! Tamagotchis waren ja mal richtig cool, irgendwie jeder hatte eines, damals in den 90ern. Ich durfte nie eines haben. Dann musst Du Dir jetzt eines holen! Ich hatte mehrere. Irgendetwas ist ihnen leider immer passiert: Batterie leer oder sie sind gestorben, weil ich nicht genug gefüttert oder gestreichelt habe.
Ihr besingt auch „cpt. metal“ (Captain Metal), einen Superhelden, der die Menschen vor schlechter Musik schützt und den Metal hütet. Steht es so schlimm um unsere Ohren? Erstmal kann man nie genügend Superhelden haben. Die sind immer
© Jörg Steinmetz
Keine echten Haustiere für Rod... Ja, besser erstmal nicht. Lieber noch ein Tamagotchi. Das hat schon Spaß gemacht, das Füttern und Streicheln von den piepsenden Dingern. Das Tamagotchi war definitiv das Smartphone der 90er.
mehr als wertvoll. Und vor allem cpt. metal. Er schützt uns als Ein-Mann-Metal-Armee vor den großen, heutigen Gefahren wie den Black Eyed Peas. Er ist der Schirmherr des Metals und wacht über unsere Ohren. Ihr als Comicfans wisst schon, dass das jetzt nach einem Mega-Comic schreit? Ja, der Gedanke kam uns auch schon. Stories gibt es ja ohne Ende. Mal schauen, was sich da so ergibt. Ihr habt in der deutschen Musiklandschaft Koryphäenstatus: ausverkaufte Touren, ohne einen Ton veröffentlicht zu haben und das Nr. 1 Album quasi gepachtet. Man könnte sagen: Wir haben uns in den letzten Jahren einen Status geschaffen, der uns jetzt Freiheit gibt, blöde Songs über Tamagotchis zu machen und die größten Hallen zu buchen, bevor das Album gepresst ist. Aber wir können uns nicht alles erlauben; nur das, was wir uns innerhalb des Ärzte-Kosmos mit Arbeit, Mühe und Liebe aufgebaut haben. Und auch mit gewissem Ernst, der es einem dann möglich macht, solche Quatschlieder erfolgreich zu veröffentlichen. Oder ein Tamagotchimuseum zu eröffnen. � Louise Lässig
music
Komple t Intervie tes w auf
„Die Ärzte und wir? Wir respektieren einander.“
© SLAVICA
2012 dürfen DIE TOTEN HOSEN ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum feiern. Gitarrist und Gründungsmitglied Breiti redet mit UNIMAG über DIE ÄRZTE und ihre Begegnung mit FALCO.
Herzlichen Glückwunsch zu eurem Dreißiger! Was war denn über die letzten drei Jahrzehnte hinweg euer größter Antrieb, weiterzumachen? Danke für die Glückwünsche. Wir hatten immer die Leidenschaft und den Willen, in einer Band zu spielen, daran hat sich bis heute nichts geändert. Und solange das so bleibt, werden wir auch noch einige Zeit damit weitermachen.
Anfangs wussten wir nicht, ob wir dieses Jubiläum überhaupt feiern sollten. Dann dachten wir uns: „Verdammt nochmal, wenn es einen Grund zum Feiern gibt, dann unseren Dreißigsten!“ Eine Sekunde später wussten wir auch schon, dass die Fete genau am 10. April im Schlachthof steigen sollte. Schließlich ist es nicht alltäglich, dass wir einen Club finden, den es dreißig Jahre später immer noch gibt.
Anfang April habt ihr euer Jubiläumskonzert im Bremer Schlachthof gespielt – der Ort an dem genau 30 Jahre zuvor euer allererstes Konzert stattfand. Warum so eine „bescheidene“ Location für dieses Geburtstagsfest?
Ihr seid weit gereist, habt an den ausgefallensten Orten gespielt. Gibt es einen speziellen Ort, wo ihr unbedingt einmal hin müsst? Wir träumen da nicht von einem bestimmten Ort, wo wir unbedingt hin wollen. Es ist eher so, dass wir
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music © Michael Hinterseer
unbedingt zum 26. Mal in Wien spielen wollen, auch wenn wir schon 25 Mal dort waren. Oder dass wir natürlich sofort die Chance ergreifen, wenn wir die Möglichkeit bekommen, in einem Land wie Usbekistan zu spielen, wie vor zwei Jahren. Zu Wien habt ihr eine ganz besondere Beziehung: Ihr habt 2005 euer MTV-UnpluggedKonzert im Burgtheater gespielt und auf dem Jubiläumsalbum ‚Die Geister, die wir riefen‘ FALCO’s Nummer-1-Hit „Rock Me Amadeus“ gecovert – wie kam es dazu? 1985 sind wir uns auf dem Set zu „Der Formel Eins Film“ begegnet. Wir spielten mit und er hatte dort einen Kurzauftritt. Die Idee für den Film war eigentlich ganz gut, aber das Endprodukt war miserabel, dafür hätte man uns eigentlich steinigen müssen. Wie habt ihr Johann Hoelzel kennengelernt? Als Persönlichkeit hatte er bestimmt noch viele andere Facetten, die er bei so einem Filmdreh nicht nach außen kehrte. Jedenfalls gab er sich so, wie er „Rock Me Amadeus“ singt:Total arrogant und überheblich allen Leuten gegenüber.Wir hatten erstmal keinen Respekt vor ihm, was er wiederum gut fand. Schließlich haben wir am helllichten Tag mit ihm Champagner getrunken, wobei wir uns immer ein bisschen übereinander lustig gemacht haben, am Ende haben wir uns aber blendend verstanden. Eure einstigen Rivalen DIE ÄRZTE habt ihr auch mit einem Cover („Schrei nach Liebe“) gewürdigt – gibt es ein Wort, das euer Verhältnis zueinander auf den Punkt bringt? Zwei Worte: Gegenseitiger Respekt. Farin Urlaub und Bela B. sind ihrem Bassisten Rod vor ein paar Jahren von Berlin nach
Breiti im Gespräch mit UNIMAG
Hamburg gefolgt, während ihr eurer Heimatstadt stets treu geblieben seid – habt Ihr auch einmal übers Umziehen nachgedacht? Natürlich. Ich hätte gerne einmal in Brasilien gelebt, weil ich viele gute Freunde dort hatte. Letztendlich war mir die Band jedoch wichtiger. Da wir in Düsseldorf unsere Plattenfirma und unseren Proberaum haben, ist es für uns einfacher, wenn wir dort bleiben. Gibt es etwas, das ihr an eurer Anfangszeit vermisst? Nein, eigentlich nicht. Wir haben heute die Flexibilität, uns zu entscheiden ob wir eine Tournee durch große Hallen oder kleine Wohnzimmer spielen wollen. Wenn es so weitergegangen wäre, wie in den ersten fünf Jahren, weiß ich nicht, ob es unsere Band immer noch gäbe. � Philipp Pinterits
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„Battle“
Wenige deutsche Bands haben konstant so stark polarisiert wie Die Toüber die andere gestellt werden, weil für einen Vergleich die gemeinsaGründungsjahr: 1982
Die Toten Hosen
Anzahl Studioalben: 15
Verkaufte Platten: ca. 15 Millionen in D, A, CH Bandmitglieder: Campino (Gesang), Andi Meurer (Bass), Kuddel (Gitarre), Breiti (Gitarre),Vom Ritchie (seit 1999, Schlagzeug), Wölli (1986-1999, Schlagzeug),Trini Trimpop (bis 1985, Schlagzeug),Walter November (bis 1983, Gitarre), Jakob Keusen (1985-1986, Schlagzeug)
© warnermusicgroup
Anzahl Live-Alben: 4
Anzahl der Konzerte (exkl.TV-Auftritte, etc.): ca. 980 Größtes Konzert: 28. Juni 1997, Rheinstadion Düsseldorf vor 60.000 Besuchern Haben als Support gespielt für: AC/DC, U2 Nebenprojekte: Independent-Label JKP; Campino hat sich als Film- (Palermo Shooting mit Dennis Hopper) und Burg-Schauspieler (Die Dreigroschenoper mit K. M. Brandauer, Gottfried John) versucht. Zwischen 2001 und 2003 sponserte die Band ihren lokalen Fußballverein Fortuna Düsseldorf. Seit Jänner 2012 unterstützen Die Toten Hosen auch den Eishockeyverein aus ihrer Heimatstadt finanziell, die Düsseldorfer EG.
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Aktuelles Album „Ballast der Republik“: Das neue Studioalbum stieg wie erwartet auf der Poleposition der deutschen Charts ein und verdrängte damit zeitgleich das Ärzte-Pendant ‚auch‘. Oft genug müssen sich beide Bands die Frage „Ist das noch Punkrock?“ gefallen lassen. Die Rheinländer beantworten zumindest mit dem Titeltrack und „Traurig einen Sommer lang“ diese Frage mit einem unmissverständlichen „JA!“. Mit „Schade, wie kann das passieren?“ ist auch wieder der obligatorische Fußball-Track auf dem Album. Insgesamt ist der Band damit ein Album gelungen, das beweist, dass nach 30 Bandjahren noch lange nicht Schluss ist.
music
Of The Bands
ten Hosen und Die Ärzte. Mit den folgenden Daten soll keine Band me Basis fehlt. Diese Zahlen & Fakten sprechen für sich selbst:
Die Ärzte
Größtes Konzert: 31. Dezember 2006, Ärzte statt Böller, Rhein Stadion Köln, 45.000 Besucher
© UniversalMusicGroup
Haben als Support gespielt für: u.a. Kiss
Gründungsjahr: 1982 Anzahl Studioalben: 13 Anzahl Live-Alben: 5 Verkaufte Platten: ca. 6.800.000 in Deutschland Bandmitglieder: Farin Urlaub (Gitarre, Gesang), Bela B. (Schlagzeug) Rod Gonzalez (seit 1993, Bass), Sahnie (1983-1986, Bass),The Incredible Hagen (1986-1989, Bass) Anzahl der Konzerte (exkl.TV-Auftritte, etc.): ca. 800 auf 24 Tourneen
Nebenprojekte: Independent Label Hot Action Records; Solomusik: Farin Urlaub Racing Team, Bela B. Musik und Schauspieler (u.a. Inglorious Basterds), Rod Musikproduzent diverser Bands, UnterstützenViva Con Agua, Attac, Peta Aktuelles Studioalbum „auch“: Es gibt nur einen Gott – BelaFarinRod! Die Ärzte sind zurück! Und mitgebracht hat die deutsche Punkrockinstitution und zugleich „beste Band der Welt“, ihr dreizehntes Studioalbum „auch“. Dessen 16 Songs gehen wieder voll auf die Zwölf und haben, was dem Vorgänger „Jäzz ist anders“ etwas fehlte: den ganz normalen Ärzte-Wahnsinn aus Witz, Scharfsinn und Spaß. Thematisch geht’s um „Liebe, Sex,Trauer, Frauen, Männer, Geld, Kunst, Freunde, Schicht im Schacht ...und Internet“. Musikalisch ist das Werk schlicht auf „DiskoMetalAvantgardePrimitivPunkPopElektroBeat“ beschränkt.Wer die Musik dann doch nicht so mag, kann sich übrigens mit dem Brettspiel für alle von 6-66, das als Verpackung anbei kommt, die Zeit vertreiben. Und wem das alles zu langweilig ist, geht halt aufs Konzert: Am 15. und 16. Juni spielen die Ärzte in der Stadthalle Wien, für den 16. Juni gibt es noch Tickets. �
Louise Lässig und Philipp Pinterits
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Nach fast vierjähriger Pause melden sich SIGUR RÓS mit „Valtari“ (zu deutsch ‚Dampfwalze‘) zurück. Im 6. Studio-Album dominieren über weite Strecken atmosphärische Töne – wenig verwunderlich, wenn die vierköpfige isländische Band ihr Werk als „Lawine in Zeitlupe“ beschreibt. Wie ein schwebendes Schiff bahnt sich „Valtari‘“seinen Weg durch eine Traumwelt. Die 8 Songs sind von orchestralen Klangteppichen getragen, es knarrt und zischt in Form von eingeschobenen Klangfetzen, dazu die an Walgesang erinnernde Falsett-Stimme von Jónsi Birgisson. Songs wie ‚Dauðalogn‘ und ‚Varðeldur‘ stammen noch aus den Sessions zu „Takk…“ von 2005, Herzstück des Albums ist das gewaltige und majestätische ‚Varúð‘. Insgesamt ist „Valtari“ ein verträumtes Klanggemälde, tief emotional und hinreißend. Deshalb: Kopfhörer rein und Augen schließen. Übrigens: Jene, die Tickets für das leider bereits ausverkaufte Konzert am 4. September in der Arena Wien erstehen konnten, ist ein unvergesslicher Abend mehr als garantiert! (lufi)
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H-Blockx – HBLX warnermusicgroup
© EMI Parlophone
SIGUR RÓS – „Valtari“
Funk, Crossover, Alternative Rock, Balladen – über diese stilistischen Gebiete erstreckt sich die neue Platte der H-BLOCKX aus Münster. Doch war es Sänger Henning Wehland‘s Zeit bei den SÖHNEN MANNHEIMS, oder die Fähigkeit von Producer Vincent Sorg, musikalisch das Beste aus der Band herauszukitzeln, die dieses Album entstehen ließ? Wie auch immer, am Ende kamen bei dieser Zusammenarbeit 11 Songs heraus, die keine starre Klangeinheit, sondern einen bunt durchmischten Longplayer darstellen. ‚In Your Head‘ und ‚DOIOU‘ klingen wie AUDIOSLAVE, ‚I Want My Disco‘ und ‚Love Can’t Say‘ reflektieren unüberhörbar Einflüsse der RED HOT CHILI PEPPERS. Letzteren kann man sehr gut mit ‚Under The Bridge‘ vergleichen, wobei ihm die Progressivität des Originals fehlt. Die eigentliche Königsdisziplin der H-BLOCKX sind jedoch die LiveKonzerte, von denen sie im Sommer zwei in Österreich spielen werden. Spätestens dort wird die Band die Live-Kompatibilität der neuen Songs unter Beweis stellen. (pp)
music DONOTS – ‚Wake The Dogs‘ Der Albumtitel könnte bedeuten, dass die Bandmitglieder ihren musikalischen Leinen, ihren Fesseln entflohen sind.Von dem klassischen Punkrock der DONOTS ist auf ‚Wake The Dogs‘ wenig übrig geblieben. Stattdessen orientiert sich die Platte musikalisch an den letzten beiden Longplayern und klingt so vollkommen wie kein DONOTS-Album zuvor. Frei nach dem Motto „Weniger ist mehr“ hat die Band versucht, so weit wie möglich auf überflüssige Tonspuren und Overdrive-Gitarren zu verzichten. Wer ein Stück THE CLASHVermächtnis hören will, wird mit ‚Wake The Dogs‘ sehr glücklich sein. Wer eine Pop-Punk-Platte erwartet, sollte im Plattenregal nach älteren Releases der Band suchen. (pp)
geschichte der musik
New Wave, Engländer und Videos © Richard Haughton
Die erste britische Invasion fand in den 1960ern statt, als die Beatles die amerikanischen Charts eroberten. Anfang der 1970er Jahre riss diese Begeisterung aber ab. Lange brauchten die Briten dennoch nicht, ihren amerikanischen Nachbarn den Kopf zu verdrehen.
‚Roxanne‘ oder Gary Numan mit ‚Cars‘, die zwar grundverschieden waren, aber beide zur Kategorie New-Wave zählten, konnten vorne in den US-Charts landen. MTV wird geboren – England profitiert Der wichtigste Faktor für die zweite britische Invasion konnte per Satellit empfangen werden und nannte sich „Music Television“. Am 1.August 1981 ging „MTV“ auf Sendung.Wenig überraschend war das erste Video, das gezeigt wurde. Eines von The Buggles mit ‚Video Killed the Radio Star‘, eine Band aus London. Die Engländer erkannten früh genug die Chancen des Musikvideos, die amerikanischen Musiker gaben keine Videos in Auftrag, und wenn doch, waren es Mitschnitte von Live-Auftritten.
Duran Duran
Ende der 70er kam eine starke Anti-Disco Bewegung ins Rollen, denn den Amerikanern hingen die ewigen Synthie-Streicher schon bei den Ohren heraus. In Chicago wurde sogar eine „Disco Demolition Night“ veranstaltet. Bye Bye Disco, Hello British Punk! Während in Amerika die Umstrukturierung der Musiklandschaft recht chaotisch verlief, gedieh in England die Punk-Bewegung großartig. Was noch Mitte der 1970er ein wilder Haufen gewesen war, bekam allmählich eine geordnete Form, mit deren Hilfe das Genre New-Wave-Bands entstehen konnte. Musiker wie The Police mit
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Video Killed the Radio Star Erst 1997 ging MTV in Großbritannien mit Videos wie ‚Do You Really Want to Hurt Me?‘ von Culture Club, ‚I Ran (So Far Away)‘ von A Flock of Seagulls und natürlich mit allen Videos von Duran Duran, die die „MTV-Ära“ symbolisierten, auf Sendung. Das Ende fand die zweite Invasion in Anti-New-Wave Bewegungen und der Arbeit amerikanischer Musiker, die sich wieder mehr an Rock orientierten. Mit der Zeit lernten sie sich auch durch Videos zu vermarkten und aus MTV wurden schön langsam die blankpolierten Filme des englischen New-Pop verbannt. � Anne-Marie Darok
Komple t Intervie tes w auf
music
Viele bunte Smarties… © Chris Coras
Smart Alec, von ihren Fans auch liebevoll Smarties genannt, wurden 2006 von Markus Adamer und Chris Coras gegründet. Bis heute begeistern sie Massen.
v.l.n.r.: Georg, Chris und Markus
Markus spielt die Drums, während sich Chris als Frontsänger und Gitarrist behauptet. Nach einiger Zeit stieg Bassist Georg Kostron mit ein. Neujahr 2006 kam ihr erstes Album „Summerstages“ heraus. Im selben Jahr konnte man das Video zu ‚love yourself‘ auf GoTV und MTV ansehen. Die damals noch recht jungen Musiker von Smart Alec boten rohen Rock’n’roll oder, wie man zu sagen pflegt, „Garagengrunge“ an. Mitte 2007 eroberte die Single „simple things“ Österreich und Deutschland. Im selben Jahr schrieben sie den offiziellen Titelsong für die große Maturaparty „Summersplash“ und performten diesen Live vor ungefähr 10.000 partyhungrigen Reifegeprüften. Dadurch erfuhr deren Musik eine Weiterentwicklung und popige Klänge fanden Einzug in ihre sonst vorrangig rockige Musik. Wenn aus Jungs Männer werden Bis zum Jahr 2010 wurde es in der Öffentlichkeit ruhiger um die Band. Aus Jungs wurden
erwachsene Männer und mit ihnen veränderte sich erneut ihre Musik. Im Winter 2010 begab sich die Band für das aktuelle Album „Breaking the Silence“ wieder ins Aufnahmestudio. Manch einem wird ‚your song‘ bekannt vorkommen, denn hierbei handelt es sich um einen Soundtrack, den ein Autohersteller für eine Werbekampagne ausgewählt hat. Das sichtbar mit Liebe zum Detail gestaltete Musikvideo zu diesem Song kann man auf der offiziellen Homepage der Band ansehen. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum überrascht dieses mit Radio Pop-Songs bis hin zu erdigen Rock’n’roll Sounds. Chis Coras helle und klare Stimme verleiht den Texten die nötige emotionale Färbung. Das neue Album, erschienen im Winter 2011/12, schafft einen Spagat zwischen modernen synthesizer Sounds bis hin zu klassischen Orgelklängen. Für jeden Geschmack ist ein kleiner Leckerbissen dabei! � Lisa-Maria Biber
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music
Austropop lebt!
© Hannes Kiengraber
„Wir machen Austropop.“ Das ist erstmal eine mutige Aussage, angesichts der nicht branden wollenden Welle der „Ich höre was, was du nicht hörst“-Mentalität selbsternannter Musikindividualisten. Die Band EhSchoDerrisch schafft mit diesem Konzept aber genau das, was so gerne totgesagt wird: Echte Musik.
EhSchoDerrisch - junger, frischer Austropop
EhSchoDerrisch, das sind vier unkomplizierte Typen. Und hier ist das Wort Typen absichtlich gewählt. Denn so eigen wie sie ist ihre Einstellung zu Musik. Ihr Ziel: Den Austropop wieder zu beleben, zu erneuern und zu altem Ruhm zurückzuführen. Nicht mehr, nicht weniger. Dabei lassen sie auch keine Möglichkeit ungenutzt, reihen sich artig in die Schlange zu „Die große Chance“ ein und schaffen‘s zuerst zum Heinzl in einen Beitrag und dann in die zweite Runde. Das Album ist fertig. Das Video gedreht. Passt eh, oder? EhSchoDerrisch scheint trotz allem Anti-Mainstream alles leicht von der Hand zu gehen. Das
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Album ist eingespielt, einen Track featured Massimo Schena und das Video (nebst Interview zu sehen auf unimag.at) zur Single Auskopplung ist im Kasten. Dabei reden die Burschen so unprätentiös darüber, als wär‘s das Normalste auf der Welt.Vielleicht ist es genau diese Unkompliziertheit und Originalität von EhSchoDerrisch, die dem Austropop in den letzten Jahren gefehlt hat. Viel zu viel Pathos und Peinlichkeit lag auf den Urgesteinen, um sie noch irgendwie ernst zu nehmen. Austropop, das sind noch „die alten Scheiben“, als der Ambros noch eine Stimme, der Fendrich noch nicht „Blond“ veröffentlicht hatte und der Rest noch am Leben war. Deswegen ist jetzt die Zeit für EhSchoDerrisch. Manchmal ist nichts erfrischender als eine Rückbesinnung. Was die österreichische Musikszene braucht, ist eine Renaissance ihrer Kernkompetenz: Authentischer Pop. Alles andere durfte nach Baku.
�
Michael Hinterseer
Foto: Š froodmat / photocase.com
events
UNIMAG-Festivalkalender VI-VIII
Wir präsentieren euch hier die drei Geheimtipps für die anstehende Festivalsaison. Bei Indie-Rock und Folk, einen Mix aus Musik, Kunst, Film & Kultur und Unplugged-Konzerten gibt es bestimmt für jeden Geschmack das Richtige.
Gewinn spiel au f Seite 5 0
Seit drei Jahren überzeugt das Festival mittlerweile dadurch, dass es eben nicht wie ein „echtes“ Festival sein möchte! Der erste Tag wartet mit den EAGLES OF DEATH METAL und TWO GALLANTS als Headliner auf, aber auch die lokale Szene ist mit den Indie-Rockern von M185 würdig vertreten.Tag Zwei bietet ein weiteres Highlight: die Folktruppe BEIRUT wird erstmals in Wien auftreten, doch auch der Auftritt von SWEET SWEET MOON darf sich hören und sehen lassen, denn die Truppe überzeugt mit einer außergewöhnlichen Liveshow.
Westösterreichs. MARILYN MANSON, Rapper CRO, die Berliner Techno-Größe DJ HELL oder die Jungs von ENTER SHIKARI werden in Feldkirch die Stage zum Beben bringen.
Acoustic Lakeside Sittersdorf | 20. - 21. Juli Festivalpass € 45,Tagesticket € 35 http://www.acousticlakeside.com Auch heuer findet wieder das Acoustic Lakeside
© Michael Hametner
The Full Hit Of Summer Festival Arena Wien | 20. und 22. Juni, Festivalpass € 52,Tagesticket € 30 http://www.arena.co.at
poolbar-Festival Feldkirch | 06. Juli - 19. August http://www.poolbar.at Im Alten Hallenbad in Feldkirch feiert das poolbar-Festival seine 19. Auflage. Das Besondere an diesem Festival ist nicht allein die Dauer, auch die Programmpunkte durchlaufen sämtliche Genres: Film, Theater, Kunst und Kultur sowie ein Mix internationaler Topstars treffen aufeinander. Eine kundenfreundliche Preispolitik - die meisten Veranstaltungen sind gratis zu besuchen - und jährlich vollkommen neu gestaltete Räume machen das Festival zum Aushängeschild
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Festival im schönen Kärnten statt. Neben Bands wie NADA SURF, HEATHER NOVA und PATRICK WOLF erwartet die Besucher ein buntes Rahmenprogramm: So wird unter anderem Hosea Ratschiller, besser bekannt als FM4-Ombundsmann, die beliebte Festivallesung halten. Neu: Erstmals wird schon einen Tag vor Festivalbeginn ein Partyzelt mit verschiedenen Live-Bands ab 20:00 Uhr bereit stehen. � Simon Gruber
events
Rasende Beats für rasende Reporter!
Facultas schickt dich und einen Freund oder eine Freundin auf das Beatpatrol Festival am 20. - 22. Juni 2012 in St. Pölten. Dein Sommer gehört den Festivals? Du möchtest zu den Beats von Armin van Buuren, AVICII und vielen, vielen mehr abtanzen, als ob‘s kein Morgen gäbe? Während die anderen Festivalbesucher nur vor den Bühnen stehen dürfen, wirst du dahinter sein, dich in den Pressebereichen bald heimisch fühlen und eine Backstage-Führung speziell für dich genießen. Was Facultas von dir möchte? Eine „leider geile“ Bewerbung, warum gerade du für Facultas als tanzender Reporter das Festival besuchen solltest. Sei für Facultas live vor Ort, poste deine Erlebnisse auf der Facultas facebook Seite
und lass die Daheimgebliebenen alt ausschauen. Zwei Wochen vor dem Festival solltest du alles an club@facultas.at gemailt haben, sonst verbringst du das Wochenende weder hinter den Kulissen noch im Beatpatrol Pressebereich. Nähere Informationen findest du unter facultas.at/club � Andreas „Ich tanze zum Beat“ Schedler
Klassik und Moderne in der Oper
© electroper.at
Die traditionsreichen Räume der Wiener Staatsoper öffnen sich am 7. 7. 2012 und lassen 2.400 Gäste an einer Show teilhaben, die durch ihr auditives und visuelles Niveau besticht. Den Auftakt machen die weltbekannten Künstler, jeder für sich eine Koryphäe in seinem kreativen Schaffensgebiet: DJ und Produzent Carl Craig, Produzent Moritz von Oswald und der Pianist Francesco Tristano liefern auf der Hauptbühne der Wiener Staatsoper eine Live-Show der Ultimative. Detroit Techno trifft klassische Musik. Auf einer Opernbühne. In Wien. Zuschauerraum und Bühne werden von dem Wiener Visual Artist Collective Neon Golden durch 3DMapping, Lichteffekte, Lichtinstalla-
tionen und Laser neu gestaltet. Ehrwürdiges Gemäuer in neuem Gewand. Tickets sind ab € 45 bei der Jugendinfo erhältlich. | www.electroper.at
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events
Startup Live #6
Von Studierenden und Unternehmern und unternehmerischen Studierenden. Kimberley Campbell, Publizistikstudentin und Medienverantwortliche von STARTeurope, über die Wiener Gründerszene und 20 Studierenden, die was bewegen: auch Sprachrohr für Startups sind, indem wir mit Politik und Wirtschaft bessere Bedingungen aushandeln.
© Tim Röhrich
Gründerszene, Jungunternehmer – Bietet ihr nur was für Wirtschaftsstudierende? Ich habe Publizistik studiert, Steffi, die Moderatorin, studiert Sozialanthropologie. Die Jungs kommen von der WU – es sind schon viele WUler dabei. Ansonsten Wirtschaftsingenieurwesen. Und ja, ITler und Medieninformatiker.
Samstag Abend, 19:00 Uhr. Was ist das hier und heute Kim? Wir sind hier im Sektor5 wo das „Startup Live“ Vienna #6 stattfindet: Ein Gründerwochenende, wo wir Leute mit guten Ideen zusammenbringen und ins Unternehmertum einführen. „Wir“ ist ein Team von 20 kreativen Studierenden? Genau. Wir sind STARTeurope und bis auf paar Ausnahmen nur Studenten, die nicht nur Events organisieren, wie das Pioneers Festival, sondern
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Alles neben dem Studium? In den Sommerferien lief das ganz gut. Wir arbeiten 8-12 Stunden am Tag, Wochenende fällt oft weg. Während dem Studium ist es heftig, aber es lässt sich schaukeln.
Und Studierende? Gründen die auch? Die meisten Gründer sind wirklich noch auf der Uni. Die haben eine Idee und meinen „Okay, das ist brauchbar, das fehlt“ und machen es. Es ist natürlich schwierig zu studieren und ein Unternehmen zu gründen. Aber man stellt sich drauf ein und nimmt so viele Learnings mit. Nach drei Jahren Studium habe ich in drei Monaten Praktikum wesentlich mehr gelernt. Unternehmertum ist wirklich jung, frisch und einfach sexy. Das nächste Startup Live in Wien: 15.-17.06. Infos auf www.startuplive.in � Özlem Buran
film & buch
© Fischer Verlag
Buch des Monats: Der Teufel steckt im Zweifel
Das Problem mit Synchronsprechern
Ist es eigentlich zu viel ver langt, dass man Synchron sprecher aussucht, die zum indest eine ähnliche Stimm e haben wie der Schauspie ler, der synchronisiert wir d? Anscheinend schon. Dabei ist die Stimme doch ein wichtiger Sympathieträger für die Figur. Manchmal frage ich mich, ob sie nicht ma l versuchen, eine möglic hst ähnliche Stimme zu find en. Lästig finde ich auch, dass derselbe Synchronsprech er verschiedenen Schaus pielern seine Stimme leiht. Bei kleineren Nebenrollen ist das noch ok, aber warum haben Kate Winslet, Jennife r Aniston, Patricia Arquette und Ellen Pompeo diesel be deutsche Stimme? � Bir git Mühl
Starportrait: Megan Fox Hollywood-Beauty mit kleinen Daumen © Michael Vlasaty
Auch Stars sind nicht perfekt. Das sieht man jedes Jahr auf´s Neue bei GalaAufnahmen und Strandfotos. Megan Fox ist eine von diesen Stars mit kleinen Schönheitsfehlern. Sie leidet seit ihrer Kindheit an einer vererbbaren Brachydaktylie Typ D als Form der Kurzfingringkeit und ist durch ein verkürztes Daumenglied mit kleinem Fingernagel gekennzeichnet. Auch Kunstnägel können ihren Daumen optisch nicht verlängern. Deshalb wird bei ihren offiziellen Fotos gründlich gephotoshopt. Doch diese Fehlbildung fällt den Fans in Filmen wie Transformers oder Jennifer´s Body nicht auf. (heid)
Nina Pauer analysiert die Ängste unserer Zeit. Ein atomarer Overkill, Kriege, die Finanzkrise, Internetkriminalität oder doch die Apokalypse? Dinge, vor denen unsere Generation aufgrund des natürlichen Ablaufdatums einer jeden Katastrophe keine Angst hat.Vielmehr fürchten wir uns davor, etwas falsch zu machen. Wir haben Versagensängste und Selbstzweifel, leiden unter permanenten Belastungen im Job oder Studium, stecken uns zu hohe Ziele, haben Angst, etwas zu verlieren. Aus dem Druck heraus, alles richtig machen zu wollen, machen wir daher ungewollt oft alles falsch. (jen)
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buch
Doppelgänger in der Welt der Stars Und noch einen Abstecher zu den Herren der Schöpfung. Gossip Girl-Star Chace Crawford könnte auf den ersten Blick auch der jüngere Bruder von Ian Somerhalder, ebenfalls bekannt aus der Serie „Vampire Diaries“, sein. © Noura - flickr
© jake.auzzie
© flickr - jjduncan 80
Ein Beispiel sind die beiden Schauspielerinnen Nina Dobrev und Victoria Justice. Erstere bekannt aus „Vampire Diaries“, Zweitere aus der Teen
Serie „Victorious“. Die beiden sind bei schnellem Hinschauen kaum zu unterscheiden.
© David Shankbone - flickr
Hollywood, der Ort an dem es vor schönen und talentierten Menschen nur so wimmelt. Jeder für sich einzigartig. Einzigartig…hm…das ist jetzt die Frage, wenn man nämlich genau hinschaut, dann wird man merken, dass so mancher Star einen Kollegen hat, dem er gar nicht mal so unähnlich sieht.
Chace Crawford Nina Dobrev
Victoria Justice
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Ian Somerhalder
Sabine Hahn
Sherlock – a sociopathic genius
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Berater/Blogger/Freund Dr. John Watson feiern eine gelungene Restaurierung, die längst fällig war. Seit dem 29.04. auch auf ORF1 Sonntags nach dem Mainstream-Spielfilm. � Özlem Buran © ORF Degeto BBC Hartswood Films
Was hat Guy Ritchie Sherlock Holmes als Actionhelden diffamiert und wie großartig wird er nun gestraft: Ausgerechnet eine TV-Mini-Serie schafft in 90 Minuten, was ihm in 128 nicht gelang: Sie unterhält niveauvoll, voller Witz und Spannung und lässt den Zuschauer nach mehr verlangen. Die BBC Produktion „Sherlock“ versetzt den Dandy ins heutige London, stattet ihn mit Smartphone, Nikotinpflastern und schwarzen Locken aus und verleiht dem ganzen eine Dynamik, die der Brillianz des soziopathischen Ermittlers gerecht wird. „Muss das sein?“ fragte auch der neue Holmes Benedict Cumberbatch, doch die Umsetzung beweist eindeutig: Ja! Der Consulting Detective Sherlock und sein Mitbewohner/medizinischer
film
Das war das kurzfilmfestival VIS
„Wir verstehen uns als aktive Vermittler in Sachen Kurzfilm und versuchen jedes Jahr eine konzentrierte, lebendige Auseinandersetzung mit Filmen bis zu einer Länge von 30 Minuten zu ermöglichen“, so der künstlerische Leiter Daniel Ebner. Cineasten und Freunde des Kurzfilms kamen auch dieses Jahr voll auf ihre Kosten: sämtliche Spielformen des kurzen Films aber auch der klassische Kinoraum wurde bedient: Im Liegekino wurden die besten Musikvideos des vergangenen Jahres gezeigt, bei „Très chic“ die Filme mit dem abwegigsten Humor und in den Wettbewerben die herausragendensten Kurzspiel- und -dokumentarfilme (Fiction & Documentary),Animations- und Experimentalfilme (Animation Avantgarde) sowie heimische Produktionen (Österreich-Wettbewerb). Großes Kino im Kleinen Die beim Festival gezeigten Kurzfilme wurden aus rund 2.500 Kurzfilmen ausgewählt und die
© VIS
© Severin Dostal und VIS
Vom 6.6.-10.6.2012 fand im Gartenbaukino das größte Kurzfilmfestival in Österreich statt:VIS Vienna Independent Shorts. Was 2004 als Underground-Initiative entstand, avancierte zu einem bedeutenden Projekt in Österreich und ist Vorbild für zahlreiche ähnlich gelagerte Initiativen.
120 Auffälligsten dann beim Festival gezeigt und vom Publikum begeistert aufgenommen. Der diesjährige Themenschwerpunkt „pushing the boundaries“ war wahrlich nichts für empfindliche Gemüter, aber auf jeden Fall etwas für entdeckungsfreudige Menschen. Inhaltlich ging es dabei um Filme, die sich mit Perversion, Zensur, körperlichem Kino und den Grenzen der Kunst auseinandersetzten. Special von Très chic war Oper, Ballett und klassische Musik – der etwas anderen Art. Ebner übertreibt sicher nicht, wenn er sagt „dass uns heuer das vielleicht beste und stimmigste Trashprogramm der bisherigen Festivalgeschichte gelungen ist“. Wer „Las Palmas“ von Johannes Nyholm oder „Gianni Schicchi“ von Francesco Visco am Festival nicht genießen konnte, hat etwas Großartiges verpasst: Trash vom Allerfeinsten!
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Lukas Fischnaller
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kino
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Sei schlau, stell dich dumm © Baste
So könnte man die schusselige, aber liebenswerte Katze wohl am Besten beschreiben, die im vergangenen Jahr zu Deutschlands berühmtester TV-Blondine geworden ist. Neben einer Soap, einem Café auf Mallorca und einer Schuh-Kollektion, hat sie nun auch ein Buch geschrieben. Darin erzählt sie vom Leben einer Katze, ihrer Kindheit, Schulzeit, Familie und natürlich ihrer Erfolgskarriere.
„Sei schlau, stell dich dumm“ – dieser Trick funktioniert immer Wenn sie sich selbst im Fernsehen sieht, wird der Ton abgedreht, denn die eigene Stimme kann sie nicht ertragen. Mit Schwiegermüttern in spe hat sie prinzipiell Probleme und ihre Doppel-DImplantate waren der Schlüssel zur ersten 20:15 Uhr-Sendung. Das und noch mehr erzählt die charmante Katzenberger mit viel Humor und Sarkasmus – ganz so, wie man sie kennt, ob man sie nun mag oder nicht.
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Stefanie Jennel
STEPHEN KING - Der Anschlag
Wie gewohnt ist auch der aktuelle Roman von King fesselnd wie eh und je und nach einigen langatmigen Anfangssequenzen schafft man relativ mühelos selbst 1000 Seiten.Wer ein Fan von Verschwörungstheorien über Kennedys Tod ist
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oder ein wenig Historie mit Spannung verbinden will, liegt auf jeden Fall richtig mit dem Buch.Wer aber den gewohnten Horror von Stephen King sucht, sollte lieber auf alte Klassiker wie „Es“ zurückgreifen. �
Tanja Kling
© Heyne Verlag
Kings neuester Roman ist ein ganz schöner Wälzer: Auf über 1.056 Seiten entfaltet sich wieder einmal sein Genie.Wir begleiten den Hauptcharakter Jake Epping in seiner Reise in die Vergangenheit, um das Schicksal der ganzen Menschheit zu verändern. Sein Ziel: Die Verhinderung des Anschlags auf John F. Kennedy. Die Vergangenheit spielt jedoch vehement gegen ihn und Jake steht plötzlich vor der schwierigsten Wahl seines Lebens…
high-tech & games App des Monats: Geocaching
YPS ist wieder da!
Snake fällt in die Kategorie der simplen, aber äußerst effizienten Zeittöter: Der Spieler steuert eine Schlange durch ein rechteckig abgegrenztes Feld und soll dabei so viele Punkte wie möglich erwischen, ohne mit dem eigenen, immer länger werdenden Schwanz oder der Wand zu kollidieren. Amerikaner jagten bereits in den Videospielhallen der 70er Jahre nach dem Highscore. In Europa wurde das süchtig machende Prinzip dadurch bekannt, dass Nokia es in den 90er Jahren in seine Mobiltelefone integrierte. (dob)
© Arvid Rudling - flickr
© Groundspeak
Wer kann si Die Schatzsuche mit GPS-Unterch nicht dar sparten unse an erinnern r Taschenge stützung wird immer beliebter. ? Wir ld für ein M mäßigen bis agazin mit m sc hlechten Co Brauchte man anfangs noch ein eiitteljeden Grosc mics, trotzd em war es u hen wert.YP genes GPS-Gerät dazu, gibt es nun ns S wurde wegen gekauft, nich t wegen des des Gimmic einige Apps, die den Geocacher zu ks In halts. Man ko krebse züch ten, bekam nnte Urzeitseinem Ziel, dem Cache führen. eine Survival Spionage-W ausr erkzeug. Jetz Für die Schatzsuche zwischent hat der Egm üstung oder angekündigt, ont Eapha V dass YPS am durch zeigt die App alle Caches erlag 11. Oktober nen wird. D ie wieder ersc sm al ist es für in der Umgebung an, Geocaching heiErwachsene Kinder von konzipiert, d damals. Laut bietet sich aber auch zum Eren Ver wecken, ohn e kindisch zu lag soll es Erinnerunge kunden neuer Gebiete an. Damit n wirken. Also auf „Gimmic freuen wir u ks und Gad man den (Zeit-)Aufwand eingets für Age ns andere Erw nten, Forsch achsene“. schätzen kann, sieht man auch er und � Maria Rabl wie gut die Caches versteckt sind. Die original Geocaching App ist für Android, iPhone und Windows Phone 7 um rund € 8 erhältlich. Gratis RETRO: Snake Apps gibt es für jedes Smartphone, diese bieten aber meist eine kleinere Das Handyspiel sorgte in unserer Kindheit für Auswahl an Caches. (rabl) spontane Wutausbrüche, wunde Daumen und chronisch leere Akkus.
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high-tech & games
Wann stirbt studiVZ endlich?
studiVZ. studiWas? Ja, langsam erinnern wir uns alle wieder an die Plattform in Rot. Jetzt sind alle bei der blauen Konkurrenz. Oder beim Netzwerk vom Suchmaschinenriesen. Bei studiVZ ist niemand mehr. Die Abwesenheit der Nutzer hält den Holtzbrinck Medienkonzern, den Eigentümer der VZ-Netzwerke, allerdings nicht davon ab, weiter eifrig in eine bereits tote Plattform zu investieren. Holtzbrinck Digital Chef Markus Schunk erzählte in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“ Anfang April sogar von den Plänen die das Verlagshaus mit studiVZ habe. Ein Relaunch Anfang Sommer, eine Neuausrichtung in Richtung punkten Spezialisierungsnetzwerk und StudiVZ versucht mit neuem grafischen Konzept zu ein Setzen auf die „Stärken“ Oder zumindest wissen, warum das Netzwerk sind geplant. Laut Schunk sind hier vor allem noch nicht gestorben ist. Mit wannstirbtstuder Daten- und Jugendschutz zu nennen. Herr divz.com hat das Blinkenlichten-Institut eine Schunk scheint Optimist zu sein, denn die grafisch sehr schön aufbereitete, wissenschaftNutzer sind trotz Datenschutzproblemen und liche, Prognose ins Netz gestellt, die versucht komplizierter Privatsphäreeinstellungen masdiese Frage zu beantworten. senhaft zu Facebook gewandert. Eine Rückkehr erscheint ausgeschlossen. Warum auch Totgesagte leben länger zurückkehren? Das soziale Netzwerk studiVZ hat das Wort „sozial“ einfach gestrichen und Die Geschichte von Myspace zeigt, dass eine eine Plattform ohne die engsten Freunde oder Neuausrichtung gelingen kann. Eine Rückbesinzumindest Studienkollegen ist übrig geblieben. nung auf den Gründungszweck, die Vernetzung von Musikern und Fans, sowie die Möglichkeit Häme im Netz sich mit dem eigenen Facebook-Konto einzuloggen, haben es überleben lassen. Egal ob angesehene Tageszeitung oder privater � Simon Gruber Blog, jeder will studiVZ endlich sterben sehen.
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high-tech & games
Der Reiz des Monotonen © Blizzard Entertainment
Zwölf Jahre lang haben Fans auf eine Fortsetzung des unheiligen Hack-&-Slay-Kultspiels gewartet. Ist Diablo 3 ein höllischer Spaß oder doch nur des Teufels Werk?
Trotz Server-Ausfälle und zahlreicher bereits unmittelbar nach dem Start des Spiels gehackter Accounts wurden an nur einem Tag 3,5 Millionen Exemplare von Diablo 3 verkauft. Damit holte sich das Entwicklerstudio Blizzard Entertainment gleich mal den Titel für das am schnellsten verkauften PC-Spiels aller Zeiten. Teufel, komm raus! Die Story von Diablo 3 ist Nebensache und dient eher der Untermalung der sehr dichten und düsteren Atmosphäre: Der Spieler macht sich wahlweise als Barbar, Dämonenjäger, Hexendoktor, Mönch oder Zauberer auf, um den titelgebenden Fürst der Finsternis quer durch die mittelalterliche Welt Sanktuario zu jagen. Der Weg zum entscheidenden Endkampf ist steinig und gepflastert von Kerkern und Verliesen, die mit den Horden des Bösen gefüllt sind.
*klick* *klick* *klick* Spielerisch ist Diablo 3 eine Hack-&-Slay-Orgie wie eh und je: Die anstürmenden Dämonenhorden werden per Mausklick und Tastaturkürzel dezimiert, Erfahrungspunkte gesammelt und neue Ausrüstung gesammelt. Das ohnehin schon simple Spielprinzip wurde sogar noch vereinfacht, sodass man nicht einmal mehr die Kontrolle darüber hat, welche Fertigkeiten der Charakter erlernt. Generell scheint es, als ob die Entwickler von Diablo 3 spielerische Freiheit gegen ein reibungsloseres, ununterbrochenes Spielerlebnis eingetauscht hätten. Ein teuflischer Plan, der aufgegangen ist. Monoton, aber gut Denn die Qualität von Diablo 3 liegt – so widersprüchlich das auch klingt – gerade in seinem simplen Spielprinzip: Die endlose Jagd nach neuer und besserer Ausrüstung, dem nächsten Level oder der nächsten Erfahrungsstufe macht höllisch Spaß und wird dazu noch ansprechend präsentiert. � Dominik Brand
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studentenleben
Die Europameisterschaft als gemeinsames Event
© FM4
Am 8. Juni beginnt die Fußball-Europameisterschaft. Lang ist also nicht mehr Zeit, um die wichtigste Frage zu klären, die sich alljährlich stellt: Wo schaue ich eigentlich die Spiele? Antwort: Am besten beim Public Viewing! UNIMAG zeigt die eine Auswahl an Locations, die die spielerischen Ergüsse von Cristiano Ronaldo, Zlatan Ibrahimovic und Co. vor großem Publikum zeigen.
Bekanntester Public-Viewing Hotspot ist spätestens seit der Weltmeisterschaft 2010 „Strandbar Herrmann“ an der Urania. Mit Strand-Feeling am Donaukanal wurden die WM-Spiele vor zwei Jahren zum Riesen-Event. „Und dieses Jahr haben wir eine noch größere Leinwand“, sagt Rudi Konar vom HermannTeam stolz. 23 Quadratmeter groß ist der Screen heuer. „Pro Tag erwarten wir daher etwa 4.000 Zuschauer“, schätzt Konar weiter.
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Zum Vergleich: das ist etwa die Hälfte der Zuschauer von einem Bundesliga-Heimspiel bei Austria Wien. Die Strandbar bietet also echtes Stadionfeeling. Das gilt übrigens auch für den Eintritt. Der ist zwar umsonst, gerade deswegen bilden sich aber oft lange Schlangen. Also: Etwas früher da sein lohnt sich! Wer lieber regensicher mit einem Dach über dem Kopf die Spiele verfolgt, der ist im
© Markus Kaar
studentenleben
Übrigens: wer bei der WM die Spiele gerne in der Stiegl Ambulanz im alten AKH geschaut hat, wird heuer enttäuscht. Hier gibt es zur Euro kein Public Viewing. � Max Sprick
Spanien wird Europameister, wetten? Fußballfans freuen sich schon seit Monaten darauf, jetzt ist es endlich soweit: Der Juni steht ganz im Zeichen der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Auch bei bet-at-home.com dreht sich alles um die EM. „Wir haben unser Wettangebot für die EURO noch weiter ausgebaut!“, so Geschäftsführer Jochen Dickinger. Schon vor der Gruppenauslosung konnten Wettfreunde auf Aufsteiger, die Finalpaarung oder etwa den Torschützenkönig setzen. Aber das ist nicht alles: Größter Beliebtheit erfreut sich das Livewetten-Angebot auf www.bet-at-home.com. Und während der Endrunde erwartet die Kunden eine unbegrenzte
Adver torial
Kulturzentrum WUK richtig aufgehoben. Hier veranstaltet der Radiosender FM4 wieder sein Public Viewing. Dazu lassen sich die Rundfunk-Spezialisten so einiges einfallen: Neben wechselnden DJ’s geben sich auch prominente Gäste und FußballModeratoren die Ehre. Wer also auf hohem Niveau mal fachsimpeln möchte, sollte unbedingt im WUK vorbeischauen. Wenn die Namen Ibrahimovic und Ronaldo nicht so sehr ziehen, man zwar Fußball gucken, aber auch nebenbei feiern und tanzen möchte, sollte man am besten in die Pratersauna gehen. Ja genau, in die Pratersauna! Der Club hinten im Prater, sonst eher für die angesagtesten Electro-DJ’s bekannt, springt auf den Fußball-Zug mit auf und veranstaltet auch dieses Jahr wieder seine „EM-Sauna“.
Auswahl – natürlich zu jedem einzelnen Spiel, von der Vorrunde bis zum Finale. Wer schießt das nächste Tor? Gibt’s noch einen Elfer? „Das ist der ultimative Adrenalinkick. Die Quoten passen sich dem Spielverlauf an – Änderungen gibt’s oft sogar im Sekundentakt“, verrät Dickinger.
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studentenleben
Die wohl nervenkitzelndsten und
Die GaWC (Globalization and World Cities Research Network) veröffentlichpolitischen und sozialen Bedeutsamkeit für die Welt. Nur zwei Städten wurde die
NEW YORK – die Quirlige
© Bernadette Cabatac
Sightseeing/Kultur: Alle Kulturen auf der Welt treffen in NY aufeinander – Minimundus in XXL sozusagen. Das richtige Feeling dafür spürt man vor allem in den verschiedenen Stadtvierteln wie China Town, Little Italy oder Greenwich Village.Aber vor allem Harlem kann mit seiner Verwandlung vom „Ghetto“ zum schicken und sauberen Viertel punkten.
Anreise: Die richtigen Schnäppchen ergattert man bei einer Flugbuchung mindestens sechs Monate vor Anreise (ab ca. € 500).Achtung! Für die Einreise in die USA ist eine Onlinebeantragung einer Reisegenehmigung (ESTA: esta.cbp.dhs.gov – ca. € 10) Pflicht. Unterkunft: Günstige und meist sogar bessere Hotels als auf Manhattan lassen sich in Brooklyn oder gar in New Jersey finden. Durch das gute öffentliche Verkehrssystem ist das Übernachten etwas außerhalb auch kein Problem (30-40min). Essen: Hier gibt es wirklich an jeder Ecke etwas zu Essen und das 24h lang! Besonders für den Studenten-Geldbeutel sind die warmen und frisch zubereiteten Take-Away Speisen der Deli’s (kleine Delikatessenläden/Grocery Stores) geeignet.
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Nachtleben: Wer den Abend einerseits gemütlich abklingen lassen will, aber auch nicht abgeneigt ist, das Tanzbein zu schwingen, wird sich in der Tapaslounge KAÑA (324 Spring St.) mehr als wohl fühlen. Shoppen: Eins ist doch wohl klar – NY ist die Shoppingmetropole schlecht hin! Längst kein Geheimtipp mehr, aber dennoch einen Abstecher wert ist das Woodbury Common Premium Outlets. Don’t miss: DUMBO – Down Under the Manhattan Bridge Overpass: Das Künstlerviertel in Brooklyn, direkt am East River mit Galerien, Theater, Freiluftkinos und angesagte Kneipen. Auch sehenswert: Die tolle Aussicht auf Manhattans atemberaubende Skyline. Flirtfaktor: Das Angebot ist unbegrenzt und so abwechslungsreich wie in fast keiner anderen Stadt der Welt. Sightseeing und Flirten kann man sehr gut mit einem kurzen Abstecher in eine von New Yorks zahlreichen Universitäten verbinden. Film: „New York, I love you“
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vielfältigsten Metropolen der Welt te 2010 eine Liste von Städten; aufgereiht nach ihrer ökonomischen, kulturellen, höchste Kategorie Alpha++ verliehen, nämlich New York City und London.
Anreise: Monate für einen günstigen Flug sind vor allem April und Oktober.Vom Flughafen bringt einen die U-Bahn in ca. 40 Minuten direkt ins Zentrum. Unterkunft: Generator Hostel. Es liegt in der Nähe von Kings Cross – zu Fuß in 5 Minuten erreichbar. Eine Nacht im Schlafsaal kostet 15 Pfund und ein Privatzimmer ist ab 20 Pfund pro Nacht erhältlich. Das Hostel ist sauber, studentenfreundlich und das Personal sehr nett.
© Verena Sagmeister
London – Klassisch mit Flair
Essen: Das englische Frühstück ist mit Baked Beans, Würstel und Speck sehr deftig. Fish & Chips sind der Klassiker für zwischendurch. Lebensmittel sind insgesamt relativ teuer.
ist sehr preiswert. Ob Unterwäsche, Accessoires oder Polstergarnituren und Bilder – es gibt alles.
Sightseeing/Kultur: Bei Madame Tussauds sollten unbedingt vorab per Internet Tickets gebucht werden, ansonsten ist die Warteschlange ewig. Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten sind Buckingham Palace, Tower Bridge, Tower of London, Big Ben und London Eye.
Don’t Miss: Folgende 2 Märkte: Portobello Market, perfekt für Liebhaber ausgefallener Kunst, Secondhand-Ware und origineller Einzelstücke und Camden Market, wo Statuen aus den Häuserwänden ragen und die Straßen bunt und unterhaltsam sind.
Nachtleben: Pubs an jeder Ecke. Die Engländer starten früh in den Feierabend und beginnen schon beim sog. „After-Work-Drink“.
Flirtfaktor: Treffpunkt für Singles und Leute, die einfach nur feiern wollen, sind definitiv die Pubs. Dort herrscht eine lockere Atmosphäre und Kontakte werden schnell geschlossen.
Shoppen: London hat in Sachen Shopping viel zu bieten, doch unser absoluter Tipp ist das Geschäft Primark. Es reicht über 3 Stockwerke und
Film: „Das Ungeheuer von London-City“ � Bernadette Cabatac & Verena Sagmeister
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Schlampe, Du. Keine Zeit für Durchschnitt! auf WG-Parties ist es auch schwer, die Zahlen des Kondomriesen nicht zu übertreffen. Wenn Sex kein Tabu mehr ist, wird aber oft die Frage nach den Markierungen am eigenen Bettpfosten fällig. Während der Recherche las ich zig Forenbeiträge, in denen meist Frauen wissen wollten, wie viele zu viel sind. Sie wollten keine Schlampen sein. Aber... ...sind wir denn Schlampen?
2004 gab eine Studie im Auftrag von Durex bekannt, dass Österreicher mit 8,2 Intimpartnern im Leben rechen können, während die Deutschen nur auf 6,3 hoffen durften. Ein Jahr später waren es sogar 9,7. Während meine Mama sich für die Ehe aufhob, hatte ich Anfang 20 den Landesschnitt hinter mir. Als Student in einer fremden Stadt, als nicht abartiger Single
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Als diese Frage Carrie Bradshaw beschäftigt, kommt sie zu dem Schluss, dass wir heutzutage romantisch gehandicapt sind und uns ohne weiteres in fremde Betten werfen. „Nach dem zweiten Date ist Sex ist normal“, lautete Unisono die Antwort beim vergangenen UNIMAG-Redakteurstreffen. Tatsache ist doch, dass wir in einer Welt aufwachsen, in der Sex
studentenleben überall anzutreffen ist. Auf Plakaten, im Internet, Fernsehserien und sogar in Studentenmagazinen. Wir sind zu jung, um sie so geformt zu haben, aber wir passen uns an. Wenn man dann noch von Abgabefrist zu Abgabefrist lebt, bleibt wenig Zeit zu verschenken. Und wenn dann jemand drei Wochen warten will, bevor er mit mir ins Bett steigt, ist nicht eigentlich das abseits der Norm? Frau stellt sich dann Fragen wie: Sind wir nur Freunde? Ist er schwul? Oh Gott, bin ich zu fett? Sie kommt gar nicht auf die Idee, er könnte von der alten Schule sein. Wahrscheinlicher ist übrigens, dass er eine Freundin hat, die er noch loswerden muss. Es hat nichts mit Schlampe
sein (oder nicht sein) zu tun, in einer solchen Situation auf die tickende Uhr zu achten und Initiative zu zeigen. Den Romantikbegriff aus einer Zeit mit viel Zeit haben wir nicht vergessen, aber auch nicht ohne weiteres übernommen, sondern restauriert, ausgelutscht und beibehalten, was noch ging: Kino, Abendessen, Kerzen, Sex. Übrigens hat mein Liebeskummer nach der überstürzten Aktion auch nur knapp zwei Wochen gedauert. Ehrlich jetzt, nichts dürfte mehr drei dauern müssen.
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Bernadette Österreich
Die PS Vita ist der neueste ganz große Stern am HandheldKonsolen-Himmel. Wir von UNIMAG sehen das genauso und verlosen eine Vita an unsere treuen Leser.
Bis 30. Juni: innspiel en Teil.at/gew ter allen gültig lossen. www.unimag e werden un ch
Passend zum neuen Album verlosen wir heiß begehrtes Toten Hosen-Merchandise. T-Shirts, die Jubiläumsbox, eine „Ballast der Republik“-Vinyl, Best of CDs und Lanyards sind alle mit dabei.
Das FM4 Frequency in St. Pölten bietet wie jedes Jahr Indie-Musik vom Allerfeinsten. Heuer treten unter anderem The Cure, The Killers und Placebo auf. 2x2 Festivalpässe gibts für unsere Leser bei uns!
Die Preis ist ausges 6. Mai statt. r Rechtsweg spiel findet bis UNIMAG.AT verlost. De Das Gewinn ls rta unseres Po Deine Daten nehmern via erhältst. Du ein, dass von UNIMAG ahme willigst Newsletter Mit der Teiln Du d un en werd fbar. rru de wi it gespeichert ze ung ist jeder Diese Einwillig
Natürlich dürfen auch die Ärzte bei unserem Gewinnspiel nicht fehlen. Neben 5 Fan-Shirts steht eine Vinyl des neuen Albums, „auch“, für euch bereit.
Die Firma Dakine steht für trendige Rucksäcke für jeden Anlass. Wir verlosen 2x den Campus Large (siehe Bild) und 1x den Girls Prom. Weiters verlosen wir Austellungstickets & Kataloge zum Klimt-Jahr (siehe Seiten 16 & 17) sowie für das „The Full Hit of Summer-Festival“ in der Arena Wien am 20. Juni (siehe Seite 34).
Impressum - Medieninhaber & Herausgeber: UNIMAG GmbH & Co OG, Diefenbachgasse 54/13, 1150 Wien; ‚UNIMAG – Das Magazin zu Studieren‘ erscheint monatlich und österreichweit mit einer Auflage von 75.000 Exemplaren. Web-Portal: www.unimag.at; Geschäftsführung: Dominik Jirout, Philipp Ossberger Inserats- und Kooperations-Kontakt: Philipp Ossberger 0664 234 19 70 oder ossberger@unimag.at / Informationen: partner.unimag.at, Leserkontakt: leserbrief@unimag.at Chefredakteur: Dominik Jirout; Textchef: Lukas Fischnaller Bildchefin: Jutta Zegermacher; Grafik & Satz: Philipp Ossberger; Coverbild & Design: Michael Hinterseer, Redakteure dieser Ausgabe: Lisa-Maria Biber, Dominik Brand, Özlem Buran, Bernadette Cabatac, Anne-Marie Darok, Lukas Fischnaller, Simon Gruber, Martina Heidinger, Michael Hinterseer, Stefanie Jennel, Tanja Kling, Louisse Lässig, Michael Leitner, Elisabeth Minkow, Birgit Mühl, Philipp Ossberger, Philipp Pinterits, Sabine Pusswald, Maria Rabl,Verena Sagmeister, Max Sprick, Stefan Weiss, Lena Widmann, Jutta Zegermacher u.v.a.m., die „nur“ mit Ideen unterstützen. Die abgedruckten Artikel geben manchmal, aber nicht immer, die Meinung der Herausgeber wieder. Für unverlangt eingesandte Artikel wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte vorbehalten.
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