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M Ä R Z APRIL
„I CH BI N S T OL Z N V ON UN S.“ A UF J E D E N E I NZ E LN E Alexander Deopito
„I CH BI N S T OL Z .“ A UF UN S E RE VI E L FA LT
Es gibt dafür 4.500 beste Gründe: alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie leben unsere Unternehmenswerte und repräsentieren uns tagtäglich mit Stolz als echte Botschafter. We love what we do.
Lidl Österreich lebt Vielfalt. Mit Menschen aus über 40 Nationen. Mit täglichen Herausforderungen und Erfolgen. Mit Chancen und Individualität. Mit Managerinnen, Väterkarenz oder Sabbatical. Diese Vielfalt zeichnet uns aus.
Silvia Radner
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„I CH BI N S T OL Z F ÜH L.“ A UF UN S E R WI R- G ELydia Kaltenbrunner „Wir“ sind mehr als ein Team und wir leben dieses „Wir“ Tag für Tag, von Mensch zu Mensch. Mit Wertschätzung, Vertrauen und Einsatz. Wir sorgen dafür, dass sich Lidl lohnt. Für jeden von uns.
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„I CH BI N S T OL Z EM E NT .“ A UF UN S E R E N GA G Hannes Teschl Engagierte Mitarbeiterförderung – umfassend und individuell – ist ein Top-Thema bei Lidl Österreich. Attraktive Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten in allen Bereichen machen uns stark. Das gibt Sicherheit.
UNIMAG / Editorial
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Wie die Zeit vergeht – schon ist März, und ihr wisst, was das heißt: UNIMAG ist da! In deinen Händen hältst du die mittlerweile 19. Ausgabe! Dieses Mal widmen wir uns im Karriereteil ganz deiner Visitenkarte für den Job: Der Bewerbungsmappe. Wir geben euch hilfreiche Tipps, damit ihr auch ganz bestimmt euren Traumjob findet. Das Musikressort gab sich gemäß dem Motto „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“ - zu 110 Prozent der Musik aus Österreich hin: Wir trafen DAWA und Farewell Dear Ghost zum Interview, porträtieren Bilderbuch und auch unser Don‘t Miss The Hype will euch die lokale Szene schmackhaft machen. Um stets bestens informiert zu sein, like uns doch auf Facebook, schau auf www.unimag.at vorbei oder schick uns eine e-Mail an leser@unimag.at. Wir wünschen euch gute Unterhaltung, viel Spaß mit dieser Ausgabe und einen grandiosen Semesterstart!
06 34 Love is in the Air 04 Stermann & Grissemann im Interview 06 Die Bewerbungsmappe 12 Anschreiben & Deckblatt 14 Der Lebenslauf 16 So kreativ darf Deine Bewerbung sein 18 Das Motivationsschreiben 18 Die Initiativbewerbung 20 Zehn Tipps für die Onlinebewerbung 22 Soziale Netzwerke: Darauf solltest du achten 24 DAWA im Interview 26 Farewell Dear Ghost im Interview 29 Bilderbuch 31 Don‘t miss the Hype! 32 Events 33 Neue Serien für das Jahr 2015 34 Netflix getestet 36 Die Tinderella Story 38 Ansichtssache: Was verbindest du mit Frieden? 40 Impressum 40 Schmunzeln mit dietagespresse.com 42 Find us online & on
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Coverfoto: Amra Dedic, Models: Sarah Sőding, Jerome Jaksch, Make-Up: Hatice Arziman.
Du aufs Cover? cover@unimag.at
Alles Liebe, Lukas & Philipp PS: Ende März starten wir unseren großen OSTERkalender mit vielen tollen Preisen! Einfach jeden Tag auf unsere Fanpage www.fb.com/unimag.at schauen!
UNIMAG / Studentenleben
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Love Is In The Air VERLIEBT IN DER VORLESUNG
Ach, Liebe ist schon was ganz Wunderbares. Wir waren auf der Suche nach Paaren, die sich an der Uni kennen und lieben gelernt haben. Hier dürfen wir euch drei der Liebespaare vorstellen. Fotos: Amra Dedic
Nene und Gino: Im Oktober 2005 haben wir uns bei einer Vorlesung im Audimax kennengelernt. Ich hab Gino angequatscht – war ja klar. Bald darauf wurden wir ein Paar und haben 8 Jahre gemeinsam studiert: Zuerst Kommunikationswissenschaft und danach Religionswissenschaft. Wir waren schon bald als Batman und Robin bekannt,weil wir alle Kurse gemeinsam besuchten. Letztes Jahr haben wir dann geheiratet und sind der Beweis dafür, dass wahre Liebe sehr wohl auf der Uni zu finden ist.
UNIMAG / Studentenleben
7 Nicole und Florian: Wir haben uns das erste Mal im SS 2012 in der LV „Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens“ gesehen und sind durch einen Facebook-Post ins Reden gekommen. Im Juli haben wir uns dann das erste Mal getroffen. Flo hat mich von der Arbeit abgeholt und wir sind in ein Café gegangen. Von da an haben wir uns öfters getroffen und viel unternommen (und da hat es dann anscheinend schon gefunkt ;)). Im August bin ich dann zu ihm nach Osttirol gefahren und so hat das Ganze dann seinen Lauf genommen!
»Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.« - Hermann Hesse
Nina und Jörg Wir haben uns an der Uni über Freunde kennengelernt. Über Facebook haben wir uns dann wenig später connected. Das ging dann so hin und her und unser gleiches Interesse für Musik hat uns das erste Date am Naschmarkt beschert. Ziemlich schnell wurden wir ein Paar und sind bis heute sehr, sehr glücklich.
UNIMAG / Im Gespräch
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»Für Tauschhandel ist Österreich zu groß.«
Weißer Spritzer mit Stermann & Grissemann Die Kabarettisten Dirk Stermann und Christoph Grissemann im Gespärch über Werner Faymann, Alexis Tsipras und ein Ende von „Willkommen Österreich“. Interview: Stefan Weiss
Wenn Österreich ein Tier wäre, welches wäre es denn? Dirk Stermann: Ich glaube ein Pandabär, weil sich der selbst genügt. Ein fauler Pandabär. Christoph Grissemann: Ich hab keine Ahnung.
Foto: Udo Leitner
Wer ist denn in euren Augen der größte lebende Österreicher? Stermann: Für mich Eric Pleskow. (Anm: österreichischer Filmproduzent und Hollywood-Legende) Aber hat der überhaupt noch einen österreichischen Pass? Grissemann: Pleskow? Hm... gute
Wahl. Keine Ahnung. Ich muss jedenfalls passen. Wo rangiert Werner Faymann? Grissemann: Relativ weit oben. Bin eigentlich keiner, der in das übliche Faymann-Bashing mit einstimmt. Ich halte Faymann eigentlich für einen durchschnittlich souveränen Staatsmann. Er und Alexis Tsipras sind jetzt Freunde, was sagt ihr dazu? Grissemann: Also ich find’s gut. Stermann: Naja, ich bin eigentlich nicht so ein Tsipras-Fan. Wundere
mich schon ein bisschen, dass es keinen Aufschrei in seiner Partei gab, als er mit den Rechten koaliert hat, die wahrscheinlich am liebsten Homosexuelle jagen würden. Das geht gar nicht. Faymann oder Merkel, für wen schlägt dein Herz Stermann? Stermann: Für keinen der beiden. Angela Merkel ist mir aber, obwohl sie eine Konservative ist, die Sympathischste im Vergleich zu all den Alphamännchen um sie herum. Bei all diesen EU-Gipfeln ist sie dann doch noch die, die mir da
MIT DER BEGEISTERUNG KOMMT DIE KARRIERE! Hinter allen Menschen, die bei Peek & Cloppenburg eine Ausbildung beginnen, stehen Menschen, die zu deren Entwicklung beitragen, sie fordern und fördern und schrittweise zu mehr Verantwortung führen. Peter Cserny, Commercial Director bei P&C, erklärt, was junge Talente mitbringen müssen. … ÜBER DEN EIGENEN FÜHRUNGSSTIL: „Wir als Führungskräfte fördern und fordern Talente. Ein respektvoller Umgang miteinander und ein Begegnen auf Augenhöhe ist am wichtigsten.“ … ÜBER DIE AUSBILDUNG: „P&C fördert Talente, indem sie schrittweise immer mehr Verantwortung bekommen.“ … RATSCHLAG AN NACHWUCHSFÜHRUNGSKRÄFTE: „Sich wirklich zu überlegen was einem Freude macht, ist aus meiner Sicht der Schlüssel.“ … PERSÖNLICHES FAZIT: „Wenn du von zehn Mal neun Mal mit einem Lächeln in die Arbeit gehst, geht alles einfacher von der Hand. Und mit Spaß und Begeisterung kommt auch der Erfolg.“
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UNIMAG / Im Gespräch
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Foto: Elisabeth Voglsam
Deutschland reicht, wird sie auch für Österreich reichen. Der Nino aus Wien wird ja wahrscheinlich keine Hymne schreiben wollen. Bilderbuch auch nicht. Schade aber, weil die das sicher gut könnten.
am nächsten ist. Aber nicht, weil sie Deutsche ist, sondern so eine ruhige, fade Physikerin. Du sagst fad statt langweilig. Was muss denn passieren, dass Dirk Stermann irgendwann als echter Österreicher durchgeht? Grissemann: Ich glaube, er will überhaupt nicht als echter Österreicher durchgehen. Also kann dieser Fall überhaupt nicht eintreten. Stermann hat’s geschafft über 30 Jahre hinweg kaum was Österreichisches anzunehmen. Also die Assimilierung ist denkbar schlecht gelaufen, von Integration kann keine Rede sein. Ist das sein Erfolgsrezept? Grissemann: Sagen wir, es ist ein Rezept. Wie fährt man denn als Ausländer generell besser? Mit Assimilation oder fremd bleiben? Stermann: Am besten ist immer fremd sein, wenn man sich’s leisten kann. Die meisten Fremden haben ja wenig Geld und wenig Reputation. Aber wenn man Geld und Reputation hat und dann auch noch fremd ist, dann ist das natürlich der beste Fall. In München habe ich Grissemann in Lederhosen auf einem Werbeplakat gesehen. Jemand hatte „Scheiss CSU“ drübergesprayt. Grissemann: Ja hier verwech-
selt der Sprayer natürlich wieder Mode mit politischer Gesinnung. Dürfen Linke denn keine Oktoberfest-Tracht tragen? Stermann: Die ganzen Anführer aufständischer Bauern hatten auch Tracht an. Grissemann: Ich hoffe ja nur, der Sprayer hat mich nicht als „mich“ erkannt. Das wäre ja kein Ruhmesblatt in meiner Karriere – wobei es da sowieso keine Ruhmesblätter gibt. Stermann: Also ich hab’s nicht gesprayt. Ich kann gar nicht sprayen. Da Bayern ja immer noch zu 80 Prozent aus CSUlern besteht, sagt das ja eigentlich weniger über Grissemann, sondern mehr über Bayern aus. Ein anderer in Lederhosen hat bei uns kürzlich wieder eine Debatte über die Hymne losgetreten. Welches Lied würdet ihr denn gerne zur österreichischen Bundeshymne machen? Stermann: Also ich finde eigentlich die alte am besten, also als Österreich noch die deutsche Hymne hatte. Die Haydn-Hymne. Stermann: Ja. Die ist mir auch vertraut, müsste ich keine neue lernen. Aber progressiv ist sie ja nicht unbedingt. Stermann: Naja, aber wenn sie für
Wie wär’s denn mit l’Amour Toujours von Gigi D’Agostino? Stermann: Das ist Schlager oder? Grissemann: Nein, du meinst G. G. Anderson (Anm: Gerd Grabowski, deutscher Schlagersänger). Stermann: Achso, da bricht der Generationenkonflikt durch. Peter Rapp will mit der Brieflos-Show neuerdings den Austropop retten. Kann das klappen? Grissemann: Er will mit der Brieflos-Show den Austropop retten?! Aber das hat er gesagt, nachdem er zehn Stunden im Wirtshaus gesessen ist, oder? Er hat gesagt: „Wenn ich 500.000 Seher schaffe, dann kann ich was bewegen.“ Stermann: Ja ich glaube, dass da tatsächlich was geht. Weil er hat ja diese Schilder, die vom Studio-Publikum hochgehalten werden müssen, wo dann immer sowas draufsteht wie „Hopp Willi!“. Und er hat den Vorteil, dass die Schilder ja von der Redaktion und nicht von den Leuten gemalt werden. Da könnte er ja wilde Forderungen draufschreiben – „MEHR AUSTROPOP!“ zum Beispiel – und die Show quasi als Demo missbrauchen. Grissemann: Aber auch da muss ich sagen: Nichts gegen Peter Rapp. Das ist so ähnlich wie bei Werner Faymann – hat sich auch noch nichts zu schulden kommen lassen. Ein guter Mann! Wenn Willkommen Österreich dann irgendwann abgesetzt wird – würdet ihr die Brieflos-Show übernehmen? Grissemann: Also ich würd es machen. Ich mach alles. Wobei – das hört sich jetzt wieder so an, als würde ich die Brieflos-Show nicht schätzen. Ich schätze sie zwar
UNIMAG / Im Gespräch nicht über alle Maßen, aber sie ist jetzt in der Fernsehlandschaft auch kein großer Makel. Es gibt Schlimmeres. Was macht denn das Besondere der Brieflos-Show aus? Grissemann: Also erstens ist es eine der wenigen Sendungen, die noch live sind... Brieflos-Show ist live oder? Stermann: Naja.. Grissemann: Natürlich ist die live. Peter Rapp macht nichts Aufgezeichnetes, weil es würde ja mehr Arbeit bedeuten. Also das macht sie einzigartig und natürlich die Notarin – Sonja Tades – die Frau, die die Brieflose aus der Truhe zieht. Also das Team ist spitze. Die Kandidaten schrecken mich aber manchmal ein bisschen ab. Die sind meistens schon sehr nahe dran an geistiger Behinderung, auch körperlicher. Die schleppen sich da dann in die Sendung und
11 manche fallen auch hin, wenn sie am Rad drehen. Also da musst du als Moderator echt aufpassen. Stermann: Also ich würde die Brieflos-Show nicht machen. Als Deutscher kannst du das gar nicht. Da ginge nur Die Deutsche Brieflos-Show – aber die würde ich auch nicht machen wollen, weil dazu müsste ich ja weggehen. Welche Gäste hättet ihr gerne noch in Willkommen Österreich, bevor das Ende kommt? Stermann: Werner Faymann und Peter Rapp noch einmal. Und Wolfram Pirchner? Stermann: Das hieße nach den Sternen greifen – das geht nicht. Da kommt eher Barack Obama, als dass Wolfram Pirchner kommt. Arnold Schwarzenegger? Stermann: Ja, Schwarzenegger ist sogar im Gespräch. Danach könnte
eigentlich eh Schluss sein. Dann nur noch Brieflos-Show kucken. Grissemann: Ja. In eure Sendung kommen alle, die in Österreich Bücher oder Musik verkaufen wollen. Seid ihr nicht längst so etwas wie die Torwächter des österreichischen Kulturmarkts? Grissemann: Naja, ich weiß nicht, sind wir das wirklich? Also in unsere Sendung kommen ja dann doch immer Leute, die jetzt nicht gerade Gefahr laufen absolute Weltstars zu sein. Die Bands, die bei uns auftreten, kenne ich ja zum Teil selbst gar nicht. Wir versuchen eben denen, die eher am Rande des Kulturbereichs herumschippern, auf die Beine zu helfen. Und unsere Buchhändlerinnen bestätigen uns dann immerhin, dass nach der Sendung zwei Buch-Exemplare von den Autoren, die bei uns zu Gast waren, verkauft wurden.
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UNIMAG / Im Gespräch Stermann: Wobei dir die Verlage tatsächlich sagen, dass ein Auftritt bei uns etwas bringt, wenn du in Österreich verkaufen willst. In Deutschland bringt dir ein Auftritt bei Stefan Raab doch viel mehr als eine Besprechung in der „Süddeutschen“. Grissemann: Angeblich nicht mehr, Stermann. Das hat sich auch komplett aufgehört. „Wetten, dass..?“ gibt’s auch nicht mehr. Hättet ihr die Show gerettet? Stermann: Also ich hätte sie auch eingestellt. Grissemann: Da muss ich wieder dagegen reden: Ich halte „Wetten, dass..?“ nach wie vor für eine grandiose Show. Sie wurde nur schlecht moderiert von Markus Lanz. Die Idee mit dem Sofa und den Hollywood-Stars, die dann nach zwei Minuten „zum Flieger müssen“ – das war genial. Und dann kommt eben das deutsche Personal zum Zug. Stermann: Also ich fand’s auch bei Gottschalk schon immer fad, viel zu lang. Und immerhin gab’s auch Hollywood-Stars, die nicht zum Flieger durften und dort dann stundenlang ausharren mussten. Grissemann: Aber nur weil sich Tom Hanks einmal einen Katzenkopf aufsetzen muss, was ist daran verkehrt? Stermann: Stimmt, das fand ich auch gut. Trotzdem fand ich’s langweilig. Grissemann: Ja, aber sympathisch langweilig. So ähnlich wie „Schlag den Raab“ oder „Dschungelcamp“. Das ist doch trotzdem elektrisierendes Fernsehen. Es ist ja auch bei dir Zuhause ziemlich langweilig und trotzdem bist du gern bei dir Zuhause. Mir ist aufgefallen, dass ihr in „Willkommen Österreich“ gerne politisch unkorrekt seid, aber bei Werbungen ziemlich korrekt. Stichwort Wasserkraft. Würdet ihr auch Werbung für Banken oder Glücksspiel machen?
12 Grissemann: Das ist wie alles eine Geldfrage. Stermann: Könnte sein, dass wir auch mal sowas machen. Aber da müssten wir so betrunken sein, dass wir das dann erst recht nicht mehr hinbekommen wahrscheinlich. Ihr seid betrunken bei den Werbespots? Stermann: Bei den Spots nicht, aber bei der Unterzeichnung der Verträge. Trinkt ihr auch vor jeder Willkommen Österreich-Sendung? Stermann: Also ich trinke so lange Wasser, bis dann der erste Gast kommt. Dann trinke ich aber ganz schnell so viel Wein wie möglich, damit ich irgendwie in Stimmung komme. Davor traue ich mich aber nicht, weil ich Angst vor Blackouts habe. Ich will nicht, dass mich Kameras filmen, während ich einen Filmriss habe. Und Grissemann braucht den Alkohol schon vor der Sendung? Grissemann: Eine Frechheit dieses Interview. Ja! Stermann: Ja Grissemann neigt aber auch nicht zu Filmrissen. Weil er eben nicht genug trinkt. Was würde denn passieren, wenn man den Österreichern den Alkohol wegnimmt? Grissemann: Unglaubliche Schreckensvision. Bürgerkrieg! Stermann: Also ich glaube, sie würden sich auch auf Tee nicht merklich ändern, sondern weiterraunzen wie bisher. Hat das Raunzen also gar nichts mit Alkoholismus zu tun? Stermann: Ach nein, ich glaube, die Österreicher trinken einfach nur, damit sie danach eine Begründung haben, warum sie so sind, wie sie eben sind. Grissemann: Das wäre eben dieses dumme Klischee, dass Alkohol aggressiv und schlechte Laune macht. Das stimmt doch gar nicht. Stermann: Stimmt, was man ja zum
Beispiel an englischen Fußballstadien immer ganz gut sehen konnte. Kämen Deutsche mit einem Alkoholverbot besser zurecht? Stermann: Nein. Da gibt’s in Wahrheit kaum Unterschiede. Es stimmt auch nicht, dass Österreicher mehr vertragen als Deutsche. Alkohol ist generell eine zutiefst europäische Sache. Die EU ist in Promille vereint. Und die, die nicht trinken dürfen? Muslime? Stermann: Ach die können doch auch trinken, wenn sie wollen. Also ich würde nie einem Moslem verbieten zu trinken – bin doch kein Rassist. Was kann man in Österreich noch gut, außer trinken? Stermann: Leben. Es ist klein, es ist überschaubar, es ist reich, es hat Kultur, es hat lustige, interessante und nette Leute, es hat die besten Skifahrer, mittlerweile auch wahnsinnig gute Fußballer, also ich wüsste nicht, wo ich lieber leben würde. Grissemann: Ich schließe mich dem voll inhaltlich an. Wofür ist Österreich zu groß? Stermann: Wahrscheinlich für Tauschhandel. Das funktioniert, glaube ich, nur in so kleinen Dörfern, dass Leute zum Beispiel eine Kartoffel gegen einen Witz tauschen. Grissemann: Für liechtensteinische Steuerverhältnisse. Wobei..
Ab 17. März sind Stermann, Grissemann und Oliver Welter mit „Für die Eltern was Perverses“ wieder im Rabenhoftheater Wien zu sehen. Am 14.04. im Theater Akzent, Wien: „Die Ente bleibt draußen“ - Stermann und Grisseman lesen Loriot. Und am 07.04. feiert ihr neuer Kinofilm „3 Eier im Glas“ Kinopremiere!
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UNIMAG / Erfolgsgeschichten
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Das Kolin:
Rough Melange am Schottentor In unserer ersten Erfolgsgeschichte stellen wir Sabrina Royer vor, die es mit dem Kolin geschafft hat, einen tollen Rahmen zu kreieren, in dem man sich sofort wohl fühlt. Sabrina, wie war Dein Weg in die Selbstständigkeit? Nach dem Tourismus-Studium in Krems, einem Zwischenstopp in Barcelona und dem Master-Studium im Fach Brand Management in London habe ich einige Monate als Account Manager bei einer Design Agentur gearbeitet. Dass ich eines Tages mein „eigenes Ding“ mache, war für mich aber immer schon klar. In London inspirierten mich die Mentalität der Leute sowie die Einstellung in der Gastronomie. Das wollte ich hier in Wien mit unserer Kaffeehaus-Atmosphäre kombinieren, Im März 2014 war es dann soweit: Wir konnten die ersten Gäste im Kolin begrüßen. Was macht das Kolin besonders? Was ist dein Geheimnis? Ein wesentlicher Erfolgsfaktor sind sicher die Menschen die im Kolin arbeiten. Dass sich jeder einzelne im Team wohlfühlt und gerne zur Arbeit kommt, ist mir ein großes Anliegen. Die gute Stimmung und tolle Atmosphäre
überträgt sich einfach. Ich glaube, dass es in Summe die Mischung ausmacht. Ein weiterer Aspekt war die Kombination aus gutem Essen und Trinken in einem architektonisch ansprechenden aber unkomplizierten Umfeld. Es
ist toll, wenn Leute bei uns neue Produkte probieren und wir tolle Geschmackserlebnisse bieten können. Ich mag es unseren Gästen schöne Momente zu bereiten, sei es ein Essen im Freundeskreis, Familien-, Geburtstags-, Sponsionsoder eine Firmenfeier. Es bereitet mir einfach Freude wenn bei uns im Kolin die Leute gut gegessen und getrunken haben und zufrieden nach Hause gehen. Welche Tipps kannst du unseren Lesern geben wenn Sie sich selbständig machen wollen? Es ist wichtig, eine klare Vorstel-
lung von dem zu haben, was man will bzw. wo man hin will. Nicht jeder Zwischenschritt und alle Details müssen geplant sein, aber es ist wichtig, ein klares „Endbild“ vor Augen zu haben. Die Herausforderung dabei ist auch, niemals den Glauben an die Idee, aber auch vor allem an sich selbst, zu verlieren. Daneben ist es von Vorteil, sich vorab schon sehr gut zu informieren - Sozialversicherung - Gewerbe - Förderungen - Personal. Gerade am Anfang ist es wichtig die Bürokratie durchzuhalten und mit den vorhandenen Mitteln zu wirtschaften. Nachdem ich den schwierigsten Teil hinter mir habe, freue ich mich nun, dass mein Konzept mit dem Kolin Anklang gefunden hat.
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Lena-Maria (23, Psychologie-Studentin): Ich war schon lange auf der Suche nach einer Location die zwischen zwei Vorlesungen abwechslungsreiche Mittagsmenüs anbieten. Endlich habe ich „das Kolin“ entdeckt. Uninähe, kulinarische Highlights wie der tolle Cheesecake und für den Cafe ist auch noch Zeit. Auch nach der Uni bietet es köstliche Drinks im stylischen Ambiente und entspannter Atmosphäre. Schaut vorbei und überzeugt euch selbst!
UNIMAG / Karriere
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Die Bewerbungsmappe – Visitenkarte für den Job Irgendwann ist es soweit: Du bewirbst dich nicht „nur“ für ein Auslandssemester oder ein Praktikum, sondern auf eine Stelle, die vielleicht dein Traumjob ist. Die erste Voraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg in den Job ist eine gut gestaltete Bewerbungsmappe. Die Bewerbungsmappe ist deine Visitenkarte für die Unternehmen und deine erste Arbeitsprobe. Dabei zählen nicht nur der Inhalt, sondern auch der Aufbau und die äußere Auf Form - Perden nächssonaler ten Seiten beerwarten hier die kommst Du hilfEinhalreiche Tipps rund tung beum die perfekte stimmter Bewerbung Standards. Wir zeigen, welche Dokumente in welcher Reihenfolge in die Bewerbungsmappe gehören und welche allgemeinen Punkte bei der Gestaltung der Mappe wichtig sind. Eine Online-Bewerbung enthält prinzipiell die gleichen Unterlagen. Das Anschreiben – Motivation zum Weiterlesen Das Anschreiben ist das wichtigste Dokument deiner Bewerbung. Es entscheidet darüber, ob der Recruiter motiviert ist, sich mit einer Bewerbungsmappe ausführlicher zu befassen – anders gesagt: ob du in den Kreis der relevanten Kandidaten aufgenommen wirst. Im Anschreiben geht es darum, dein Interesse, deine Qualifikationen und deine persönliche Eignung für die ausgeschriebene Stelle überzeugend und in klaren Worten auf maximal einer A4-Seite
zu beschreiben. Das Anschreiben wird lose in die Bewerbungsmappe eingelegt und verbleibt auch bei einer Absage im Unternehmen. Das Deckblatt – visuelle Aufwertung der Mappe Das Deckblatt ist innerhalb der Bewerbungsstandards nicht verbindlich vorgeschrieben, sorgt jedoch für eine visuelle Aufwertung der Bewerbungsmappe. Es sollte deine Kontaktdaten und die Angabe der Position enthalten, auf die du dich bewirbst. Optional kannst du auch dein Bewerbungsfoto auf dem Deckblatt positionieren. Der Lebenslauf – Ausbildung und berufliche Biografie auf einen Blick Der Lebenslauf ist das Herzstück der Bewerbung – der potentielle Arbeitgeber erhält damit alle Informationen, die er braucht, um einzuschätzen, ob dein Profil zum Unternehmen und zu einer bestimmten Stelle passt. Wichtig ist, dass du deinen Lebenslauf gut strukturierst, Schwerpunkte setzt und dich auf wichtige Informationen beschränkst. Länger als zwei bis maximal drei Seiten sollte ein Lebenslauf nicht sein. Beim Verfassen helfen Muster-Lebensläufe, die es im Internet auf vielen Jobportalen gibt.
Die dritte Seite – nur, wenn ihr Inhalt wirklich wichtig ist Personaler raten Bewerbern oft zu einer „dritten Seite“ – dem Motivationsschreiben – die nach dem Lebenslauf in die Bewerbungsmappe kommt. Sinnvoll ist sie nur, wenn ihr Inhalt für die Entscheidungsfindung des Recruiters wirklich wichtig ist – beispielsweise dann, wenn du über Fähigkeiten oder Projekterfahrungen verfügst, die dich für eine Position besonders qualifizieren und für deren Erläuterung im Anschreiben und im Lebenslauf kein Raum ist. Die Anlagen – in der Reihenfolge des Lebenslaufes Ausbildungsurkunden sowie Zeugnisse über Arbeitsverhältnisse und Praktika bilden den Abschluss der Bewerbungsmappe. Angeordnet werden sie in der Reihenfolge, in der die verschiedenen Stationen im Lebenslauf erwähnt sind. Bei Praktikumszeugnissen und –bescheinigungen kommt es nicht auf Vollständigkeit, sondern darauf an, dass sie einen Bezug zur anvisierten Stelle haben. Und welche Mappe darf es sein? Bei der Auswahl der Mappe für deine Bewerbungsunterlagen entscheidest du dich am besten für einen schlichten und hochwertigen Klemmordner in gedeckten Farben. Foto: Gina Sanders - fotolia
UNIMAG / Karriere
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Die Eye Catcher: Anschreiben & Deckblatt Das Wort „Bewerbung“ kommt „Werben“ – du betreibst damit Werbung in eigener Sache. Anschreiben und Deckblatt deiner Bewerbungsmappe sind dabei die „Eye Catcher“ für die Personalentscheider.
Auch die Begründung für die Bewerbung bei diesem Unternehmen sollte so konkret wie möglich formuliert sein. Warum kannst du dich mit der Firma bzw. der Stelle identifizieren? Welche beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten strebst du in diesem Kontext an? Am Schluss des Anschreibens steht idealerweise nicht nur der Wunsch, sondern eine klare Aufforderung zur persönlichen Kontaktaufnahme.
Foto: Trueffelpix - fotolia
Damit deine Bewerbungsunterlagen überzeugen können, müssen sie natürlich wahrgenommen werden. Viel Zeit für den ersten Eindruck bleibt dabei nicht – die meisten Recruiter verwenden auf die erste Durchsicht von Bewerbungsunterlagen nicht mehr als vier Minuten. Mit dem Anschreiben setzt du das wichtigste Signal, ob sich das Weiterlesen lohnt. Das Deckblatt ist im Rahmen der gängigen Bewerbungsstandards zwar nicht verbindlich vorgeschrieben, sorgt jedoch für wichtige visuelle und persönliche Akzente. Das Anschreiben – kurz, aussagekräftig und konkret Das Anschreiben ist der aufwändigste Teil der Bewerbung. Mit einem Standardbrief oder allgemeinen Floskeln ist es hier nicht getan. Für jede Bewerbung ist ein individuelles Schreiben nötig, das die Spezifik des Unternehmens
Vorstellung, möglichst mit einem Bezug zum Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle, sprichst du im Anschreiben ausschließlich deine Stärken an. Beispielsweise geht es nicht nur darum, dass du über Projekterfahrung, Teamfähigkeit oder Sprachkenntnisse verfügst, für den Personalentscheider ist vor allem interessant, in welchen Zusammenhängen (Praktika, Auslandsaufenthalte …) du sie erworben hast.
und der ausgeschriebenen Stelle reflektiert. Natürlich benötigt das Bewerbungsschreiben eine klare Strukturierung, auch kurze prägnante Sätze sind ein Plus.
Das Deckblatt – Individualisierung der Bewerbung
• Wer bist du? • Was kannst du? • Warum bewirbst du dich gerade bei diesem Unternehmen? • Warum bist du für die ausgeschriebene Stelle besonders gut geeignet?
Das Deckblatt bietet Möglichkeiten zur Individualisierung der Bewerbung. Durch seine visuelle Gestaltung hast du die Chance, dich von der Masse der Bewerber abzuheben und deine Persönlichkeit herauszustellen. Der aktuelle Trend geht recht eindeutig zu Bewerbungsmappen, die mit einem Deckblatt optisch aufgewertet wurden. Auch in eine Online-Bewerbung kannst du ein Deckblatt integrieren. Passen sollte die Gestaltung dieser Seite allerdings sowohl zu dir als auch zu der angestrebten Position. Idealerweise steht eine Layout-Idee dahinter, die ein Gesamtkonzept vermittelt und auch damit einen professionellen Eindruck hinterlässt.
Dafür steht dir maximal eine A4-Seite zur Verfügung – die wichtigsten Anforderungen an diesen Text lauten also: kurz, aussagekräftig und konkret. Nach einer kurzen
Dem Personalentscheider kann das Deckblatt eine zusätzliche Orientierungshilfe in deinen Bewerbungsunterlagen bieten. Üblicherweise enthält es:
Im Bewerbungsschreiben geht es darum, die eigenen Stärken herauszustellen und dem Arbeitgeber den Mehrwert aufzuzeigen, der mit einer Einstellung verbunden ist. Du beantwortest darin die folgenden Fragen:
UNIMAG / Karriere • Überschrift/Betreff – also die Referenz zu der ausgeschriebenen Position. • Das Bewerbungsfoto kannst du ebenfalls in das Deckblatt integrieren – an welcher Stelle und in welcher Größe, hängt von der Gesamtgestaltung der Seite ab. Das Foto kann auch – dann vielleicht als sehr aktueller Trend im Querformat – das dominierende Gestaltungselement des Deckblatts sein, sollte dann aber mit einem sehr professionellen Layout verbunden sein. • Deine Kontaktdaten – Name, Adresse, Telefon und E-Mail. • Inhaltsverzeichnis – eine Auflistung aller Bestandteile der Bewerbungsmappe.
17 Im Lebenslauf müssen Informationen aus dem Deckblatt – Kontaktdaten und ein Bewerbungsbild – nicht nochmals erscheinen. Du gewinnst also mehr Platz für die Präsentation deines beruflichen Profils.
präsentation für dich persönlich stimmig ist.
Gibt es Argumente, die gegen ein Deckblatt sprechen?
• Bei einer gut strukturierten Bewerbung kann ein Deckblatt überflüssig sein.
Mit dem Deckblatt triffst du eine Entscheidung, dich Unternehmen auch in einer persönlichen Dimension zu präsentieren – Sympathiefaktoren inklusive. Der eine oder andere Recruiter könnte jedoch auch mit Antipathien reagieren. Zudem schätzen nicht alle Personalentscheider bei Bewerbern einen individuellen Auftritt oder betrachten ein Deckblatt beim Durchgehen der Bewerbung als zusätzlichen Aufwand. Das wichtigste Kriterium ist hier jedoch, ob deine Selbst-
Trotzdem passt das Deckblatt nicht zu jeder Bewerbung – und auch nicht zu jeder Bewerbungsmappe:
• Bei Bewerbungen mit sehr kurzen Lebensläufen und nur wenigen eingereichten Unterlagen erweckt die Seite schnell den Eindruck, dass sie die Bewerbungsmappe „blähen“ soll. • Bei dreiteiligen, aufklappbaren Bewerbungsmappen ist ein Deckblatt ungeeignet, da die Bestandteile der Bewerbung (Anschreiben, Lebenslauf, Anlagen) hier jeweils eine eigene Rubrik erhalten.
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ERFOLGIST IST ERFOLG EINSTELLUNGSSACHE EINSTELLUNGS SACHE Du hast es in der Hand. Dein Herz schlägt schneller. Das erste Meeting beim Kunden. Selbstbewusst erklärst Du dem Geschäftsführer und Personalchef, wie wir von Hays helfen können: die passenden Experten finden, neue Projekte flexibel besetzen … Überzeugt. Wow, drei neue Anfragen! Ein fester Händedruck zum Abschied. Zurück im Büro gemeinsam mit den Recruiting-Kollegen die Ärmel hochkrempeln und Kandidaten auswählen. Der Kunde wartet schon auf Vorschläge. Und abends dann entspannt mit dem Team anstoßen. Könnte das zu Dir passen? Dann bewirb Dich jetzt unter: hayscareer.net Besuche uns auch auf: facebook.com/hayscareer.net
Nikola aus Wien
hayscareer.net
UNIMAG / Karriere
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Der Lebenslauf – berufliches Profil in komprimierter Form Der Lebenslauf ist dein berufliches Profil in komprimierter Form und das Herzstück der Bewerbung. Er enthält die „harten Fakten“ zu deiner Qualifikation und deiner persönlichen Entwicklung, die dem Recruiter erlauben, eine Eignung für eine Stelle zu bewerten.
In die Bewerbungsmappe wird der Lebenslauf an zweiter Stelle – eventuell hinter einem Deckblatt – einsortiert, das Anschreiben zur Bewerbung liegt lose auf. Bei der Sichtung von Lebensläufen verfolgen Personalentscheider unterschiedliche Strategien: Manche vergleichen deine persönlichen Stärken, die du im Anschreiben umrissen hast, mit deinen Ausbildungsstationen und deiner beruflichen Erfahrung, andere machen sich ihr relevantes Bild fast ausschließlich anhand des Lebenslaufes. Falls du der Meinung bist, dass für die angestrebte Position wichtige Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen in beiden Dokumenten nicht ausreichend zur Geltung kommen, empfiehlt sich, deine Bewerbung mit einem Motivationsschreiben zu komplettieren.
Der Lebenslauf wird in die folgenden Abschnitte untergliedert:
Der Aufbau eines Lebenslaufes
• Spezielle Kenntnisse (Computer, Sprachen).
Früher wurden Lebensläufe chronologisch aufgebaut, inzwischen hat sich jedoch die „amerikanische Methode“ durchgesetzt, den Lebenslauf gegenchronologisch zu verfassen, also mit den jeweils aktuellsten Informationen zu beginnen. Ausbildungsurkunden, Arbeitszeugnisse und Praktikumsbescheinigungen werden im Anlagenteil in der gleichen Reihenfolge abgeheftet. Standard ist heute der tabellarische Lebenslauf, der Personalentscheidern die Orientierung in diesem Dokument erleichtert.
• Überschrift – „Lebenslauf“ und / oder Name des Bewerbers. • Kontaktdaten, persönliche Daten und Bewerbungsfoto, sofern diese nicht bereits auf dem Deckblatt enthalten sind. • Berufserfahrung – Arbeitsverhältnisse, Praktika, für die Stelle relevante Nebenjobs. • Ausbildung – Schule, Berufsausbildung, Studium. Falls du dein Studium direkt nach der Matura oder einer Berufsausbildung begonnen hast, stehen die Ausbildungsinformationen idealerweise vor dem Abschnitt zur Berufserfahrung.
• Gegebenenfalls Informationen zu Hobbys und persönlichem Engagement. • Gegebenenfalls Informationen zu Auszeichnungen, eigenen Publikationen sowie Referenzen – letztere mit den entsprechenden Kontaktinformationen und grundsätzlich nur mit dem Einverständnis der betreffenden Personen. • Ort, Datum Unterschrift.
Den Lebenslauf gestalten Ein übersichtlicher, gut strukturierter und präzise formulierter Lebenslauf freut den Recruiter, da er seinen Arbeitsalltag leichter macht. Den gleichen Zweck erfüllen visuelle Anker – beispielsweise Zeitangaben und Detailinformationen, die jeweils auf derselben Fluchtlinie erscheinen sowie fett gedruckten Eckdaten für die einzelnen Stationen. Die Dauer von Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnissen wird jeweils mit Jahr und Monat angegeben. Länger als zwei bis maximal drei A4-Seiten darf ein Lebenslauf nicht werden. Welche Informationen sind obligatorisch für den Lebenslauf? In deinen Lebenslauf gehören alle wichtigen Stationen deiner beruflichen Entwicklung. Oft gilt hier jedoch: Weniger kann mehr sein. Es ist wenig hilfreich, sämtliche Praktika und Nebenjobs vollständig aufzuzählen – wichtig sind ausschließlich Tätigkeiten, aus denen für die angestrebte Position relevante fachliche und soziale Kompetenzen resultieren. Bei Absolventen werden im Lebenslauf auch Angaben zum höchsten erreichten Schulabschluss verlangt. Detailliertere Angaben zur Schullaufbahn sind jedoch überflüssig. Die Angaben zu den einzelnen Stationen müssen ein klares Profil erkennen lassen – bloße Aufzeich-
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nungen reichen also auch hier nicht aus. Auf die Nennung jeder Ausbildung oder Tätigkeit sollten vier bis fünf Stichpunkte mit Informationen zu Zuständigkeiten und Kompetenzen folgen. Selbstverständlich gehören bei Absolventen auch das Thema und die Note der Abschlussarbeit in den Lebenslauf. Angaben zu Sprach- und Computerkenntnissen erfordern auch eine Bewertung des erreichten Sprachniveaus oder die konkrete Bezeichnung der genutzten Software. Was ist fakultativ, was sollte weggelassen werden? Fakultative Informationen im Lebenslauf sind Angaben zum Familienstand, zur Staatsangehörigkeit oder zu Hobbys. Der erste Punkt dürfte unproblematisch sein, von den meisten Arbeitgebern im Lebenslauf jedoch erwartet werden.
Informationen zur Staatsangehörigkeit können bei einem ausländischen Familiennamen sinnvoll sein. Hobbys solltest du nur dann erwähnen, wenn sich daraus ein Mehrwert für dein berufliches Profil ergibt – das Betreiben einer Mannschaftssportart lässt beispielsweise auf ausgeprägten Teamgeist schließen. Risikoreiche Freizeitaktivitäten sollten dagegen ausgeblendet werden. Nicht in den Lebenslauf gehören Angaben zu den Eltern sowie zu einer konfessionellen Bindung – außer bei einem konfessionellen Arbeitgeber, der diese Information voraussetzt. Die Sache mit dem „roten Faden“ Vom „roten Faden“ ist im Zusammenhang mit Lebensläufen oft die Rede. Früher war damit gemeint,
dass Unternehmen einen sauberen „lückenlosen“ Lebenslauf verlangten, dessen einzelne Stationen nahtlos aufeinander folgten. Ausbildungs- und Arbeitsbiografien haben sich seitdem stark verändert. Ein soziales Jahr, ein „Travel & Work“-Programm oder ein Sprachaufenthalt im Ausland belegen Eigeninitiative und Engagement für die persönliche Entwicklung. Auch eine explizite Auszeit ist für die Personalentscheider in der Regel kein Problem. Größere Lücken lassen sich in der Regel ebenfalls produktiv erklären. Als „roter Faden“ ist vor allem wichtig, dass dein Lebenslauf Schwerpunkte erkennen lässt, die auf das jeweilige Unternehmen und die gewünschte Stelle zugeschnitten sind. Schon aus diesem Grund solltest du nicht einfach einen Standard-Lebenslauf verschicken, sondern für jede Bewerbung ein individuelles Dokument verfassen.
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Expertentipp: Georg Kubina, HR-Consultant WU ZBP Career Center
KREATIVITÄT IN DER BEWERBUNG Herzlichen Glückwunsch! Sie haben alle Hürden Ihres Studiums erfolgreich gemeistert, nebenbei erste berufliche Erfahrungen gesammelt, eventuell sogar einige Zeit im Ausland verbracht und sich außeruniversitär engagiert. Sie sind teamfähig, kommunikativ und offen für Neues. Das alles konnten Sie geschickt in Ihrem Lebenslauf und Anschreiben an das Wunschunternehmen platzieren – jetzt muss Sie der potenzielle Arbeitgeber nur noch kennen lernen wollen. Sie wissen ja, dass Sie ein gutes Profil haben und sich im neuen Job außerordentlich engagieren werden. Ortswechsel. Als HR-Consultants am WU ZBP Career Center sind wir Ansprechpartner für Studierende und Absolventen zu allen Fragen rund um die Bewerbung und den Jobeinstieg. Unsere Aufgaben bringen es auch mit sich, Recruitingprojekte durchzuführen. Dabei lesen wir durchaus in kurzer Zeit die Unterlagen von zigfachen Bewerbern durch. Sprich: Eine Stelle – viele teamfähige, kommunikative Bewerber, die offen sind für Neues, relevante Erfahrungen aus Praktika mitbringen, eventuell im Ausland waren und sich außeruniversitär engagiert haben. Doch wieder zurück zu Ihrer Bewerbung. Nun können Sie sich vorstellen, dass es auch die kreativen Details in der Bewerbung sind, mit denen Sie aus der Masse hervorstechen können. Machen Sie den Unterschied, der den Unterschied macht! Das können ein kurzes Postscriptum oder eine interessant formulierte Betreffzeile sein, die die Aufmerksamkeit erwecken; oder
wie wäre es, den Lebenslauf als fiktives Interview, als Zeitungsartikel oder als Gebrauchsanweisung darzustellen? Sie dürfen sich auch Gedanken über das Format machen: vielleicht als PowerPoint-Präsentation oder gleich ein Bewerbungsfilm mit Ihnen in der Hauptrolle? Beachten sollten Sie dabei jedoch immer: 1. Auf den Inhalt kommt es an: Die Bewerbungsunterlagen sollen Sie so gut wie möglich repräsentieren, ganz gleich, welches Format oder welche Darstellungsform Sie wählen. 2. Seien Sie sich der Tugenden bewusst, die in Ihrem Wunschjob gefragt sind: Kreativberufe zum Beispiel erfordern ein Denken außerhalb gewohnter Muster. Dann zeigen Sie gerne schon in Ihrer Bewerbung, dass sie gegen den Strom schwimmen und bewährte Formen der Bewerbung in Frage stellen. Traditionelle Branchen hingegen verlangen professionelle Seriosität. Hier sind Sie mit einer klassischen Bewerbung besser beraten. Und letztendlich ist Kreativität in der Bewerbung noch kein Garant für eine Einladung zum Gespräch, denn auch für Personalverantwortliche gilt: Die Geschmäcker sind verschieden.
Einmal abgesehen von der Verwendung eines Deckblatts folgt das Motivationsschreiben in der Bewerbungsmappe auf das Anschreiben und den Lebenslauf. Seine Funktion besteht darin, die Aufmerksamkeit des Recruiters auf Qualifikationen und persönliche Fähigkeiten zu lenken, die im Lebenslauf keine oder nur eine Nebenrolle spielen. Ein gutes Motivationsschreiben kann über die Einladung zum Vorstellungsgespräch entscheiden – ein schlechtes den Bewerber allerdings auch aus dem Rennen werfen.
Wann ist ein Motivationsschreiben sinnvoll? Im Motivationsschreiben geht es nicht nur um die fachliche Eignung, sondern auch um die Motivation für eine bestimmte Stelle. Sinnvoll ist es immer dann, wenn es wichtige Aspekte des beruflichen Profils besonders unterstreicht. • Bei zu erwartender starker Konkurrenz um eine Position setzt ein gutes Motivationsschreiben Akzente gegenüber anderen Bewerbern. • Bei fehlender oder geringer Berufserfahrung betont es die persönlichen Stärken und die Motivation für die Bewerbung. Das Gleiche gilt für Diskrepanzen zwischen den Anforderungen der Stelle und dem eigenen Profil. • Bei Positionen mit besonderen Anforderungen an die Kandidaten, Bewerbungen ins Ausland oder auf Stellen, die besondere Begabungen verlangen (kreative Berufe, Journalismus) vertieft es Aspekte der persönlichen Eignung. • Es gibt Raum für die Darstellung einer besonderen Motivation sowie von Kenntnissen und Erfahrungen, die den Rahmen des Anschreibens oder des Lebenslaufes sprengen würde.
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Motivationsschreiben
Was gehört auf die „dritte Seite“? Als erstes: Hände weg von Musterschreiben aus dem Internet – beim Motivationsschreiben geht es um deine Persönlichkeit und deinen Bezug zum Unternehmen. Außerdem kennen die Arbeitgeber diese Muster auch. Die Tonalität des Schreibens sollte professionell, jedoch individuell, menschlich und natürlich wirken. In der Überschrift sollte die Intention des Schreibens klar erkennbar sein – typische Formulierungen sind „Was Sie noch über mich wissen sollten“, „Ich über mich“, „Warum ich mich bewerbe“. Danach geht es um Motivation und
Kompetenzen, persönliches Engagement, Schwerpunkte und Ziele – natürlich mit einem Bezug zum Unternehmen und zum gewünschten Job. Am Ende kann nochmals der Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch geäußert werden. Auch das Motivationsschreiben schließt mit einer Grußformel und muss unterschrieben werden. Welche Fehler sind für Motivationsschreiben typisch? Für das Motivationsschreiben gelten die gleichen Anforderungen wie für das Anschreiben zur Bewerbung: kurz, prägnant, konkret. Hieraus ergeben sich auch
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Das Motivationsschreiben – die sogenannte „dritte Seite“ – ist die Kür bei der Bewerbung. Vorgeschrieben ist es nicht, wird von vielen Personalexperten jedoch ausdrücklich empfohlen. Es bietet die Möglichkeit, wichtige Qualifikationen explizit hervorzuheben.
die häufigsten Fehler: • Das Motivationsschreiben ist zu lang - eine A4-Seite ist die Obergrenze. • Es wiederholt lediglich Angaben aus dem Lebenslauf. • Qualifikationen, Kenntnisse und Fähigkeiten werden aufgezählt, jedoch nicht durch Beispiele belegt. • Die Informationen haben keinen Bezug zur gewünschten Stelle. • Der Stil des Schreibens wirkt aufgesetzt und unnatürlich.
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Die Initiativbewerbung Mit einer Initiativbewerbung willst du ein Unternehmen davon überzeugen, dass es genau dich als Mitarbeiter braucht, obwohl die Firma keine Stelle ausgeschrieben hat. Bei guter Vorbereitung hast du damit oft gute Chancen auf den Traumjob.
In Karriere-Publikationen ist immer wieder von einem „verdeckten Arbeitsmarkt“ die Rede. Dabei geht es um Stellen, die besetzt werden, obwohl sie niemals öffentlich ausgeschrieben wurden. Experten schätzen, dass Unternehmen 70 bis 80 Prozent ihrer Vakanzen „unter der Hand“ besetzen – oft handelt es sich dabei um besonders attraktive Positionen. An solche Stellen kommen Bewerber auf zwei Wegen: durch ein gutes Netzwerk oder eine Initiativbewerbung.
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Eine Initiativbewerbung ist keine Blindbewerbung Mit einer Initiativbewerbung wird zum Teil eine „Blindbewerbung“ assoziiert – beides ist jedoch durchaus nicht das Gleiche. Eine Blindbewerbung impliziert, dass du im jeweiligen Unternehmen keinen Ansprechpartner hast und dich einfach auf gut Glück bewirbst – der Erfolg dieser Praxis dürfte sehr begrenzt sein. Mit einer Initiativbewerbung präsentierst du dich einem potentiellen
Arbeitgeber als ein Kandidat, der für das Unternehmen wirklich wichtig ist – dafür sind Informationen nötig. Recherchen und Kontaktaufnahme Vor der Bewerbung solltest du deinen Wunscharbeitgeber durch deine Recherchen so gut wie möglich kennenlernen. Sinnvoll ist eine Initiativbewerbung nur, wenn die Firma keine passende Stelle ausgeschrieben hat. Allge-
UNIMAG / Karriere meine Erwartungen an Bewerber kannst du auf den Karriereseiten des Unternehmens, aus dort veröffentlichten Stellenausschreibungen oder Arbeitgeber-Reports im Internet entnehmen. Besonders spannend wird es, wenn die Firma gerade in neue Märkte expandiert oder neue Systeme und Bereiche aufbaut, für die demnächst Fachkräfte mit deiner Qualifikation benötigt werden. Die Chancen für einen Erfolg deiner Initiativbewerbung steigen, wenn du einen persönlichen Ansprechpartner im Unternehmen findest, an den du auch deine Bewerbungsmappe adressierst. Vielleicht findest du bei deiner Recherche die Kontaktdaten einer Führungskraft des Fachbereiches, für den du dich bewerben willst. Falls dies nicht möglich ist, hilft ein Anruf in der Personalabteilung weiter. Dabei solltest du auch erfragen, ob die Firma sich eine Print- oder eine Onlinebewerbung wünscht. Große Unternehmen bieten auf ihren Karriereseiten oft standardmäßig die Möglichkeit zu einer Initiativbewerbung per Online-Formular. Welche Besonderheiten gibt es bei einer Initiativbewerbung? Für eine Initiativbewerbung sind die gleichen Unterlagen nötig wie für jede andere Bewerbung: Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, eventuell ein Motivationsschreiben, Arbeitszeugnisse und Ausbildungsurkunden. Einige Karriere-Ratgeber empfehlen, zunächst eine Kurzbewerbung ohne Zeugnisse zu senden – die Praxis zeigt, dass die meisten Unternehmen auch von Initiativbewerbern eine komplette Bewerbungsmappe erwarten. Wichtig ist, dass Anschreiben und Lebenslauf sehr fokussiert auf das Unternehmen zugeschnitten sind, deine Stärken und Qualifikationen in eine konkrete Relation zu den Anforderungen der Firma stellen und klar erkennen lassen, warum du dir gerade bei diesem Arbeitgeber eine Stelle wünschst.
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In vielen Firmen sind Initiativbewerbungen ausdrücklich erwünscht Besonders erfolgversprechend sind Initiativbewerbungen in Branchen, die hochqualifizierte Spezialisten – beispielsweise IT-Fachkräfte oder Ingenieure – suchen. In vielen Firmen sind sie inzwischen ausdrücklich erwünscht. Hier spielt auch der sich abzeichnende Fachkräftemangel eine Rolle – Personalabteilungen und Fachbereiche sind oft dankbar, wenn junge Bewerber auf eigene Initiative zu ihnen kommen.
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Zehn Tipps für die Online-Bewerbung In vielen Stellenausschreibungen findet sich der Hinweis, dass das Unternehmen die vollständigen Bewerbungsunterlagen per E-Mail erhalten will. Andere Firmen stellen auf ihrer Karriere-Seite dafür ein Online-Formular bereit. 3. Wo wird das Anschreiben platziert?
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Bei einer postalischen Bewerbung ist das Anschreiben das erste Dokument der Mappe - und sollte dies auch in einer digitalen Bewerbungsmappe sein. Es steht an erster Stelle in der PDF-Datei, wird also nicht direkt in die E-Mail oder das Freitext-Feld von Formularen eingefügt.
Wenn eine Online-Bewerbung eingefordert wird, haben postalische Bewerbungen sehr wahrscheinlich keine Chance. Mit den Bewerbungen auf digitalem Weg sparen Unternehmen und Bewerber Zeit, Material und Kosten. Online-Formulare ermöglichen außerdem eine digitale Standardisierung des Recruitings. Eine Online-Bewerbung erfordert jedoch die gleiche Sorgfalt wie eine herkömmliche Bewerbung, zusätzlich sind einige spezielle Regeln zu beachten: 1. Der Inhalt einer OnlineBewerbung Eine Online-Bewerbung enthält die gleichen Dokumente wie eine postalische Bewerbung: Anschrei-
4. Relevante Informationen in der E-Mail
ben, Lebenslauf und Anlagen, die in dieser Reihenfolge zusammengestellt und versendet werden. In Bewerbungsformularen bieten die Firmen in der Regel die Möglichkeit, Dateianhänge einzufügen. 2. Das richtige Format Das optimale Format für die Online-Bewerbung ist eine PDF-Datei. Von den meisten Firmen wird dieses Format für Dateianhänge explizit gefordert – andere Formate lassen sich nicht sicher öffnen und bergen die Gefahr von Computerviren. Die Dokumente werden in einer einzigen Datei zusammengeführt. Deren Größe darf für einen problemlosen Versand drei Megabyte nicht überschreiten.
In die Betreffzeile der E-Mail gehört der Verweis, dass es sich um eine Bewerbung handelt und um welche Stelle es dabei geht. Außerdem muss sie alle Kontaktdaten enthalten. Bewerber können in ihrer Mail entweder nur auf die Übersendung der Bewerbungsunterlagen verweisen oder eine komprimierte Form ihres Bewerbungsschreibens schicken, aus der bereits hervorgeht, dass es sich um einen interessanten Kandidaten handelt. 5. … und im Freitext-Feld von Formularen Das Freitext-Feld lässt sich je nach der Struktur des Formulars als für ein komprimiertes Anschreiben oder Motivationsschreiben verwenden, deren Umfang oft auf eine bestimmte Zeichenanzahl limitiert ist. 6. Online-Formulare – Vollständigkeit ist Pflicht Wer bei den Online-Bewerbungsformularen nicht alle Felder aus-
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HIGH POTENTIALS füllt, riskiert, dass das System seine Bewerbung sofort aussortiert – Vollständigkeit ist also Pflicht. In der Regel verlangen die Unternehmen außerdem die Übermittlung der kompletten Bewerbungsunterlagen.
können bei SPAR hoch hinaus und im Produktmanagement Luft. Zudem habe ich einige Monate in verschiedensten SPAR-Märkten direkt „an der Front“ mitgearbeitet.
7. Umgang mit Auswahllisten Picklisten ermöglichen unter anderem, den eigenen Studiengang in die Formulare einzugeben, erfassen allerdings nicht immer alle relevanten Studiengänge. Bei solchen Unklarheiten sollten Bewerber das Unternehmen per E-Mail oder telefonisch kontaktieren – bei Eingabe eines nur vergleichbaren Studienganges oder anderen Unklarheiten laufen sie Gefahr, dass das System sie trotz persönlicher Eignung automatisch ablehnt. 8. Optionale Angaben Optionale Angaben in Bewerbungsformularen eröffnen Chancen. Grundsätzlich mobile Bewerber können bei einigen Firmen beispielsweise zwischen verschiedenen nationalen und internationalen Arbeitsorten und damit auch zwischen verschiedenen Job-Optionen wählen. 9. Neutrale E-Mail-Adresse Die angegebene E-Mail-Adresse sollte einen professionellen Eindruck machen. Am besten ist eine neutrale Adresse mit dem eigenen Namen (Max.Mustermann@provider.at). 10. Selbstverständlichkeiten Selbstverständlichkeiten sind auch bei Online-Bewerbungen exakte Formulierungen, formelle Anreden und Fehlerfreiheit. Auch in ihrer Tonlage zu legere E-Mails und Formulareinträge sind tabu – was von Bewerbern jedoch oft vergessen wird.
Bereits zum vierten Mal startet SPAR ein Internationales Traineeprogramm und bietet Uni- und FH-Absolventinnen und -Absolventen eine Top-Ausbildung und Karrierechancen in einem der größten Unternehmen Österreichs. Das Traineeprogramm dauert 18 Monate, in der die High Potentials das Unternehmen in all seinen Facetten kennenlernen. Michaela Kaspar und Matthias Bauer waren beim ersten Traineeprogramm dabei. Beide sind danach die Karriereleiter steil bergauf gestiegen und sind in führenden Positionen im Sortimentsmanagement tätig. Ihre Erfahrungen in der Ausbildungszeit schildern sie hier: Warum habt ihr euch damals für das SPAR-Traineeprogramm beworben? Kaspar: Für mich war es eine ideale Möglichkeit, ein Unternehmen von Kopf bis Fuß kennenzulernen und in unterschiedlichste Bereiche hineinzublicken. Bauer: Ich hatte generelles Interesse am Lebensmittelhandel. An dem SPAR-Traineeprogramm reizte mich der Auslandsaufenthalt. Welche Stationen habt ihr durchlaufen? Bauer: Ich hatte meinen Schwerpunkt im Sortimentsmanagement und in der Logistik. Von der Warenübernahme über die Kommissionierung, Warenauslieferung bis zum Bestellwesen habe ich überall Einblicke bekommen. Kaspar: Neben dem Sortimentsmanagement schnupperte ich im Controlling, im Verkauf, im Marketing
Was waren eure Highlights während der 18 Monate? Kaspar: Während der Ausbildung hat es irgendwann „Klick“ gemacht. Für mich war es ein Aha-Erlebnis, als ich verstanden habe, was eigentlich alles dahintersteckt, bis die Ware schließlich im Regal landet. Bauer: Die Seminarmodule, die nicht nur lehrreich, sondern auch perfekt für das Teambuilding waren. Welche Inhalte waren für die Karriere besonders lehrreich? Bauer: Jeder musste ein Projekt erarbeiten. Mein Thema war die Umsiedelung eines Weinlagers. Jeder Schritt und Prozess musste durchdacht werden, es waren viele Fähigkeiten auf einmal gefragt – von Personalführung über Prozessoptimierung bis zur Kommissionierung. Kaspar: Die begleitenden Traineeseminare waren wirklich top! Eine bessere Weiterbildung kann man kaum bekommen. Ganz spannend war zum Beispiel das Verhandlungstraining, in dem man sich selbst und seine Stärken besonders kennenlernt. Habt ihr noch ein paar abschließende Tipps für zukünftige Trainees? Bauer: Mein Tipp ist, motiviert und engagiert an die Sache herangehen. Die Zeit, die übrigens wie im Flug vergeht, bestmöglich nutzen. Kaspar: Es ist wichtig, offen zu sein. Nicht zu sehr auf einen Bereich konzentrieren, sondern überall hineinschnuppern. Es stehen so viele Türen offen. Darüber hinaus sollte man flexibel, kommunikativ, authentisch und lernbereit sein. Man darf sich auch nicht scheuen einfach zuzupacken. www.spar.at/karriere
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»Berufliche Darstellung im Netz wird immer wichtiger« Worauf sollten Bewerber in sozialen Netzwerken achten? Welche Ziele verfolgen Unternehmer und vor welchen Herausforderungen stehen Bewerber? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt Carmen Windhaber, XING Country Managerin Österreich.
Was darf/kann/soll ein potentieller Bewerber in sozialen Netzwerken posten? Ich halte es da mit zwei Grundsatzfragen, die man sowohl im beruflichen wie privaten Kontext anwenden kann. Erstens: Würde ich wollen, dass meine Mutter dieses Posting sieht? Zweitens: Würde ich den Inhalt dieses Postings jemandem, dem ich nicht vertraue, auch persönlich ins Gesicht sagen? Wenn die Antwort auf eine der zwei Fragen Nein lautet, dann bitte nicht posten. Was ist ein absolutes No-Go? Soziale Netzwerke haben das Potential, Dialoge zu ermöglichen und Verständnis zwischen Kommunizierenden zu schaffen. Persönliche und untergriffige Angriffe gehen deshalb für mich gar nicht. Ich finde dies höchst unprofessionell und daher sind diese für mich ein No-Go. Bekanntlich ist der erste Eindruck der prägendste. Worauf sollten Bewerber achten, wenn sie ein XING-Profil anlegen? Was als erstes ins Auge springt, ist natürlich das Foto. Das ist der Blickfang. Das Profilbild wird nicht nur direkt im Profil angezeigt, sondern auch in den Netzwerkneuig-
keiten, in den S u c h e r ge b nissen oder im Rahmen von Events und Gruppen auf XING. Daher rate ich allen, ein Foto zu verwenden, das sie von der besten Seite zeigt – auch was die Auflösung angeht. Ein pixeliges Foto geht gar nicht. Ansonsten sollte man möglichst alle zur Verfügung stehenden Kategorien befüllen. Für Berufsanfänger, die noch keine oder wenige berufliche Stationen für den „klassischen“ Lebenslauf haben, gibt es mit dem Portfolio auf XING eine Möglichkeit, sich und sein Können zu präsentieren – Studierende können hier zum Beispiel ihre Uniarbeiten hochladen oder ein Grafiker seine bisherigen Arbeiten. Sehen sich die Arbeitgeber Profile von potentiellen Bewerbern an? Wenn ja, gibt es dazu Zahlen? Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass fast die Hälfte der Personalverantwortlichen das Internet zur Recherche über potentielle Bewerber nutzen. Besonders in der IT-Branche, der Medienbranche, der Dienstleistungsbranche sowie im Finanzsektor kommen solche
Rec herc hen zum Einsatz. Der größte Teil der befragten Personaler ist der Meinung, dass der Einfluss von Online-Recherchen auf die Entscheidungsfindung in Bewerbungsprozessen heute größer ist als noch vor drei Jahren. Es zeigt sich ein klarer Trend, dass die eigene berufliche Darstellung im Netz immer wichtiger wird. Neben Karriere- und sozialen Netzwerken: Welche Schritte sollte ich noch unternehmen, um meine Online-Reputation zu prüfen? Man sollte in regelmäßigen Abständen den eigenen Namen sowie die verwendeten E-Mail-Adressen in gängigen Suchmaschinen suchen und sich die Ergebnisse genauer ansehen. Und dann hat man durch das aktive Managen der eigenen Kanäle natürlich die Chance, seine Reputation mitzugestalten und positiv zu beeinflussen. Sollten sich berufliche und private Kontakte in sozialen Medien vermischen oder sollte ich die Freundschafts-Anfrage meines Chefs auf Facebook ignorieren?
UNIMAG / Karriere Ich würde hier keine generalisierende Antwort geben wollen. Das hängt vom jeweiligen Unternehmen und der Branche ab. In einer Social Media Agentur werden alle Mitarbeiter mit dem Chef auch auf sozialen Netzwerken verbunden sein, weil das Netzwerk auch ein Arbeitstool ist. In einer Anwaltskanzlei werde ich mich wohl eher nur mit meinen ganz engen Kollegen in den sozialen Medien austauschen. Ich denke, die meisten Leute haben ein gutes Gespür dafür, wo sie privat und beruflich trennen und wo es Überschneidungen geben darf. Ein Ratschlag ist, eine Kontaktanfrage nie unbeantwortet zu lassen. Man darf einen Kontakt mit der Begründung, dass man das Netzwerk nur privat nutzt, ablehnen, aber einfach ignorieren ist zu unhöflich. Beziehungsweise gibt es ja auch entsprechende Privatsphäre-Einstellungen, die man individuell setzen kann, wenn der Chef oder Kunde nicht alles sehen soll. Welche Vorteile hat XING gegenüber anderen Netzwerken? XING ist ein Netzwerk mit klarem geografischen Fokus. Dementsprechend können wir auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort besser eingehen. Wir wissen etwa,
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27 wie die lokalen Arbeitsmärkte funktionieren. Und natürlich spielt auch die Offline-Komponente eine wichtige Rolle – über Events, die mit XING organisiert werden, vernetzen sich die Leute auch persönlich, nicht nur digital. Dieser Aspekt ist uns sehr wichtig. Welche Ziele verfolgen Unternehmen in den sozialen Netzwerken? Das ist sehr unterschiedlich – das reicht von Employer Branding, über Kundenbindung und Customer Service bis hin zu Verkaufsförderung. Dementsprechend sind in Unternehmen auch sehr viele Abteilungen in die Planung und Umsetzung der Social Media bzw. Digital Kommunikation involviert – Sales Team, Kundendienst, HR-Abteilung, Marketing, Unternehmenskommunikation. Wichtig ist, dass die Abteilungen auf dasselbe Ziel hinarbeiten. Für Unternehmen wird es immer schwieriger, gutes, „das richtige“ Personal zu finden – ein wenig martialisch gesprochen, es herrscht der so genannte „War of talents“. Im Zuge des Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer wichtiger, transparent und auf Augenhöhe mit dem Arbeitnehmer zu kommunizieren. Berufliche Netzwerke können hier einen wichtigen Beitrag leisten.
Welche Herausforderungen sehen Sie in unserer heutigen Arbeitswelt? Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch: Arbeitnehmer haben zunehmend den Wunsch nach einer optimalen Work-Life-Balance und suchen gezielt nach Unternehmen, die ihnen ein harmonisches Zusammenspiel von Berufsund Privatleben ermöglichen. Der Wunsch nach Selbstverwirklichung und sinnerfüllender Arbeit ist in der Generation-Y besonders stark ausgeprägt. Aus Sicht der Arbeitgeber ist der Fachkräftemangel eine große Herausforderung. Ausgezeichnete, ausgebildete Fachkräfte sind ein gefragtes Gut auf dem Arbeitsmarkt. Daher setzen Unternehmen zunehmend auf aktive Rekrutierungsmethoden wie „Active Sourcing“, um den Kampf um die „Best Heads“ für sich entscheiden zu können. Und die Digitalisierung, die viele Bereiche unseres Lebens betrifft, bestimmt auch immer mehr die Arbeitswelt. Und bietet dort für Arbeitnehmer und Arbeitgeber neue Chancen und Möglichkeiten: Stichwort Mobile Working, flexibles Arbeiten und neue Formen der Zusammenarbeit.
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»Immer nur Jammern und dann sagen “ne, das ist zu uncool”, davon halten wir nichts.«
Interview: DAWA DAWA gehören zu den spannendsten Bands der österreichischen Musikszene, die ohnehin in den letzten Jahren und Monaten eine Art Renaissance erlebt. Für DAWA wird das Jahr 2015 ein aufregendes: mit „Psithurisma“ veröffentlichten John Dawa (Gesang, Gitarre), Barbara Wiesinger (Gesang, Percussion), Laura Pudelek (Cello) und Oama Richson (Cajón, Percussion) ihr zweites Album. Außerdem gehören sie zu den sechs Kandidaten, die noch im Rennen sind, Österreichs Vertreter beim Eurovision Song Contest zu werden. Man sagt, das zweite Album sei das schwerste. Wie seht ihr das? Barbara: Das kommt immer drauf an, immerhin sind wir ja nicht The XX. Bei denen und anderen Bands in dieser “Liga” ist das etwas schwerer. Wir sind da noch nicht, insofern hatten wir keinen solchen Druck. Der größte Druck lag vermutlich auf Oama, der ganz neu in die Band kam und ein Monat später mit uns ins Studio “musste”. Des Weiteren sind viele Arrangements etc. erst im Studio entstanden. Aber das passt sehr gut, da wir somit auch das Lebensgefühl von Schrattenberg mit auf dem Album haben.
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Interview: Elisabeth Voglsam
Welchen Punkt markiert „Psithurisma“ in eurer Karriere? Barbara: Das kommt drauf an, aus welcher Perspektive man das betrachtet. Einerseits ist es ein Schritt in Richtung neuer Ideen und auch die Arbeitsweise mit Patrick Pulsinger als Produzenten ist eine andere als bei unserem Debut. Andererseits ist es auch ein Neuanfang mit Oama, der unserer Musik einen neuen “drive” gibt. Und: nach “This Should Work” sind vielleicht schon mehr Leute auf uns aufmerksam geworden, insofern ist es auch eine Weiterentwicklung.
jeder von uns damit umgegangen ist (zwei Songs auf „Psithurisma“ beschäftigen sich damit). Und auch die Tatsache, mit jemandem ein Album aufzunehmen, den man musikalisch noch nicht kennengelernt hat. Generell habe ich oft schon konkrete Ideen, ganze Texte oder nur einzelne Textzeilen und ein Gitarrenriff, die dann beim gemeinsamen herumprobieren aus-arrangiert und geschliffen werden, bis ein neuer Song entsteht. Oder es kommt in die „nicht schlecht, aber noch nicht ganz“-Schublade. Es ist ein sehr dynamischer Prozess.
Könnt ihr etwas zum Entstehungsprozess eurer Songs erzählen? John: Beim aktuellen Album waren zwei Sachen wichtig: dass unser damaliger Percussionist Norbert Kröll sich entschlossen hat, andere Wege zu gehen, und wie
Ihr habt einen meiner Meinung nach völlig einzigartigen, unverkennbaren Sound. Wie habt ihr zu diesem, eurem eigenen Sound gefunden? Was ist euer musikalischer Background? Barbara: Vielen Dank! Ich würde sagen, der Sound hat auch ein
UNIMAG / Musik Stück weit uns gefunden. Sind wir doch vier so unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Stilen. Ich komme doch sehr aus dem Indie, Rock und Grunge, zumindest hat mich das in meiner frühen Jugend sehr geprägt. Nirvana, Silverchair, Bush und Konsorten. Später kamen Kevin Devine, The Decemberists und The XX dazu und viele, viele mehr. Laura ist ja sehr großer Radiohead-Fan, und da sind wir uns auch alle einig, das wir diese Band gut finden. John ist großer Fan von José Gonzalez und Fink, ich denke, daher kommt auch einiges. Er und Oama hatten früher auch eine HipHop-Phase, ob da noch was “hängen geblieben” ist, ist fraglich. Taylor Swift hat kürzlich für Aufsehen gesorgt, als sie ihre Musik von Spotify nehmen ließ. Wie steht ihr zu Streaming-Diensten: Fluch oder Segen? Barbara: Das ist schwierig. Immerhin haben so einige Menschen die Möglichkeit, etwas Neues zu entdecken. Andererseits habe ich mal ge-
29 lesen, dass bei Spotify immer dieselben Songs vorgeschlagen werden und unendlich viele Songs “auf der Strecke” bleiben. Und wenn man dann eine Spotify-Abrechnung mit 92 Cent bekommt, dann fühlt man sich etwas verarscht. Warum Taylor sich aufregt, verstehe ich zwar nicht, immerhin ist sie vermutlich die reichste 25-Jährige der Welt, aber wenn Menschen “Mitgliedschaftsbeiträge” zahlen, frage ich mich schon, wo das Geld hingeht, wenn nicht zu den Künstlern, die die Musik schaffen. In Österreich ist es für (Indie-) Bands fast unmöglich, alleine von der Musik zu leben. Wie sieht das bei euch aus? Barbara: Ebenso. Leider. Wir würden alle gern unsere Brotjobs hinschmeißen, damit wir uns mehr der Musik widmen können. Aber never say never - vielleicht gewinnen wir auch mal im Lotto? Rapper Nazar bezeichnete kürzlich HC Strache bei einem Kon-
Frühjahr 2015 05.03. 08.03. 09.03. 14.03. 17.03. 20.03. 09.04. 13.04. 18.04. 24.04.
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zert als „Hurensohn“. Wären für euch politische Statements oder Aufrufe ebenfalls denkbar? Barbara: Wir sind eigentlich keine politische Band, wissen aber, wo wir stehen. Und HC finden wir alle nicht toll, aber mit wüsten Beschimpfungen braucht man bei uns nicht rechnen. Aber wir sind ja auch keine Rapper. Da wir Nazar ja ein bisschen kennen (WSFÖ-Coach), habe ich mir das Video aber angeschaut und finde es schade, dass da jetzt nur über das eine Wort geredet wird und nicht darüber, dass er vorher was Wichtiges sagt: nämlich dass alle sich verdammt nochmal an der eigenen Nase packen sollen und es eigentlich egal sein sollte, welche Religion, Hautfarbe oder wasauchimmer man hat – das sehen wir ähnlich. Conchita Wurst hat letztes Jahr den Eurovision Song Contest gewonnen. Danach war ständig die Rede von Toleranz und Akzeptanz. Denkt ihr, dass die Österreicher wirklich so tolerant
sind, wie sie sich nach außen hin gerne präsentieren? Barbara: Nein. Leider ist da noch ein langer Weg zu gehen. Aber wenn wir in Babyschritten denken, dann ist schon ein bisschen etwas passiert. Wenn man sich fragt: Hätte vor 5 Jahren eine Bank mit einer “bärtigen Lady” Werbung gemacht? Wohl kaum. Was versprecht ihr euch von eurem Auftritt beim ESC bzw. den Qualifikations-Shows? Was waren letztendlich eure Beweggründe mitzumachen und was waren oder sind eure Bedenken? Barbara: Das Konzept klang gut und bietet österreichischen Bands endlich einmal eine Plattform. Immer nur Jammern, dass nichts passiert und dann sagen “ne, das ist zu uncool”, davon halten wir nichts. Lieber mal ausprobieren und vielleicht riskieren, auf die Nase zu fallen. Aber dann kann man sich später nicht vorwerfen, man hätte es nicht versucht. Immerhin ist es für uns auch ein Versuch, mal über Österreich und Deutschland hinaus zu kommen, denn das ist bei Gott ohnehin nicht leicht. Vielleicht aber eher in einem Format, das europaweit funktioniert. Natürlich nutzt man die Promo, immerhin ist das unser “Lohn”, den wir dafür bekommen. Aber mittlerweile haben
30 wir Blut geleckt und finden auch, dass wir durchaus gut zum Thema “Building Bridges” passen. Was haltet ihr vom sogenannten „Elkegate“? Seither wird ja häufiger österreichische Musik auf Ö3 gespielt. Barbara: Dass dieser Kampf auf Kosten von Frau Lichtenegger ausgetragen wurde tut mir zwar leid, weil sie per se ja nichts dafür kann – ich wusste aber bis dahin nicht, wer diese Dame überhaupt ist. Nichtsdestotrotz war die Aufregung schon berechtigt. Wenn man bedenkt, dass man im “Freunderlwirtschaftsland” Österreich ist und man nicht so mir nichts, dir nichts im Radio gespielt wird. Der Fakt, dass viele Österreicher nicht einmal wissen, dass es Bands in diesem Land gibt, spricht eigentlich schon Bände. Wenn ihr euch rein hypothetisch irgendeinen Künstler aussuchen könntet, mit dem ihr zusammen arbeiten könntet: wer wäre es? Barbara: Oh wow, ich würd gerne mit Kurt Cobain & Kevin Devine Texte schreiben, mit Daniel Johns arrangieren und produzieren würde ich gern mal mit Bon Iver, Rick Rubin oder Butch Vig. Das wäre interessant.
DAWA - Psithurisma Wer das neue Album von DAWA hört, fühlt sich in eine andere Welt hineinversetzt. Eine Welt, in der alles etwas langsamer und ruhiger vor sich geht. In der man das Rauschen der Blätter und des Windes in der Großstadt hört. Und genau das bedeutet auch Psithurisma – griech. Blätterrauschen. Am 27. 02. erscheint die Platte und schließt an das Debütalbum „This Should Work“ an. Zwei Stimmen mit Gitarre, ein Cajon, Cello und die Menschen dahinter ergeben das schöne Bild. Die Singer/Songwriter-Musik vereint lyrische Tiefe mit musikalischer Originalität. Die vier Musiker haben ihren Sound bei dieser Platte zwar nicht neu erfunden, aber perfektioniert. Eine CD-Review von Michael Haller
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»Wenn die Musik gut ist, ist es wahrscheinlich egal, woher du kommst.«
Farewell Dear Ghost im Interview
Farewell Dear Ghost, eine Indie-Formation rund um den Grazer Philipp Szalay, gehört zu den hoffnungsvollen Sternen am österreichischen Pop-Himmel. 2010 gegründet, erschien 2013 das Debut-Album „We Colour The Night“. Aber nicht nur das Album ist ein Meisterwerk, Farewell Dear Ghost wissen nicht zuletzt auch durch ihre Live-Qualitäten zu begeistern. Interview: Elisabeth Voglsam
„Überraschend gut dafür, dass es aus Österreich kommt“: Wie reagiert ihr auf solche Aussagen, auf die man immer wieder in Zusammenhang mit österreichischen Bands stößt? Philipp S: Das ist vielleicht ein österreichisches Problem: dass wir einfach gerne sudern und über
Generationen hinweg mit einem Minderwertigkeitskomplex aufgewachsen sind. Man glaubt, dass etwas, das aus dem eigenen Land kommt, nicht gut sein kann. Man muss die Leute einfach eines Besseren belehren, und das wollen wir machen. Gerade im letzten Jahr ist viel passiert, wenn man sich z.B.
die Nominierten für den Amadeus Award ansieht. Es hat in Österreich eine Professionalisierung stattgefunden. Die Leute müssen nur hingeführt werden. Ich glaube aber, das findet langsam statt. Findest du den Amadeus Award in dieser Hinsicht wichtig & hilfreich?
UNIMAG / Musik Philipp S: Auf jeden Fall! Es ist schon wichtig, dass es diese Plattform überhaupt gibt. Es steckt noch in den Kinderschuhen und man kann sehr vieles besser machen. Aber es gibt auch noch andere Sachen, die eine Mitschuld daran haben, dass die Awards irgendwie untergehen. Warum wird die Show von einem Privatsender übertragen? Das ist das wirklich Traurige: dass es keinen Platz im öffentlich-rechtlichen Funk hat. Wenn man Reichweite hat, kann man sich auch verbessern, aber wenn es immer nur ein Nischenprodukt ist, dann wird’s schwierig. Seid ihr für Quoten für österreichische KünstlerInnen im Radio? Günther: Es ist schade, dass diese Diskussion überhaupt nötig ist. Man sollte davon ausgehen, dass es selbstverständlich ist – vor allem bei einem öffentlich-rechtlichen Sender – dass österreichische Musik gespielt wird. So ist es aber nicht, deshalb machen Quoten vielleicht doch Sinn, ist aber keine ideale Lösung. Philipp S: Ich glaube, dass es eher ein Strukturproblem ist. Es ist wirklich schade, dass man es manchen muss, aber vielleicht wäre es ein richtiger Schritt, um eine Plattform zu schaffen, auf der man sich etablieren kann. Ich bin der Überzeugung, wenn Ö3 mal einen ganzen Tag ausschließlich österreichische Musik spielen würde, dass die Leute sich nie denken würden „Wäh, was ist denn das für ein Scheiß?“. Mittlerweile sind die Standards hoch und Österreich muss sich mittlerweile, auch was die Produktion angeht, nicht mehr verstecken. Und es kann mir auch niemand erzählen, dass in den Austria Top 40 jeder Song ein superguter Song ist. Günther: Es geht auch darum, dass man Leute erzieht. Und wenn Menschen durch Ö3 sozialisiert werden, dann ist klar, dass es für andere Genres schwierig wird.
32 Wenn man immer nur oberflächliches Zeug hört, dann wird man sich schwer tun, wenn man mal alternativere Musik hört. Da würde eine Quote Sinn machen. Nicht nur für einen Tag, sondern längerfristig. Ich bin mir sicher, dass das auch dazu führen würde, dass mehr Leute Konzerte besuchen, weil sie dadurch einfach einen anderen, viel breiteren Zugang zu Musik haben. Alex: Ö3 hat einen Weg eingeschlagen, der es momentan für junge, aufstrebende Bands aus Österreich sehr schwer macht. Da liegt es auch an Ö3, sich zu überlegen, wie es nach dieser grandiosen Aussage von Frau Lichtenegger weiter geht. Vielleicht nehmen sie es als Anstoß, sich am Riemen zu reißen und etwas zu ändern – oder eben nicht. Philipp S: Ich glaube, das ist gar kein spezifisches Ö3-Problem. Wenn man sich Fm4 ansieht, ist es aber genauso. Wir fallen genau in diese Indie-Schiene, die dort gepusht wird. Da haben wir wirklich viel Glück. Aber was macht man z.B. als Heavy Metal-Band? Die Medien-Landschaft muss langsam aufwachen und sich „trauen“, auch heimische Acts zu fördern. Von vornherein alles kategorisch abzulehnen ist der falsche Weg. Und wenn Ö3 heute ankommen würde und euch in ihr Programm aufnehmen würde... Wäre das komisch oder würdet ihr euch freuen? Philipp S: Ich würde es super finden. Philipp P: Ich auch. Das wäre eine riesige Möglichkeit, die sich da auftun würde. Man hat die Chance, etwas Sinnvolles daraus zu machen: man kann größere Konzerte spielen... ... das ist dann die Frage, ob es wirklich größere Konzerte wären.
Philipp S: Ich glaube, das ist ein generelles Problem, das wir in Österreich haben. Man ist über Jahrzehnte so erzogen worden, dass man sagt „uah, jetzt werden die auf Ö3 gespielt, die haben sich verkauft, das sind jetzt die ‚neuen Österreicher’“. Dass man immer in Lagern denkt ist ein auch ein Problem: „Fm4, das ist die coole Indie-Jugend-Schiene“ und „Ö3 ist der Mainstream“ und wenn du dann auf Ö3 bist, dann bist du der Arsch. Das ist ein komischer Umgang von der Gesellschaft … Günther: ... aber ich glaube nicht, dass die Leute daran Schuld sind. Das ist eine ganz klare Positionierung von Ö3 im Vergleich zu Fm4 oder anderen alternativen Sendern. Philipp S: Ja, und das ist ein Vorwurf, den man ziemlich weit ausdehnen kann. Auch auf Sender wie Kronehit usw. In dieser Hinsicht wäre eine Quoten-Regelung vielleicht richtig. In England z.B. werden Festivals auf BBC1-BBC3 durchgehend live übertragen. Das wäre so, wie wenn der ORF beim Frequency ist und österreichische Bands live übertragt. Und zwar in der Prime-Time, um die Leute zu erreichen … Philipp P: ... und dazu müssten sie auf den österreichischen Festivals die österreichischen Bands nicht als erstes spielen lassen, sondern auch mal um Mitternacht. Das ist auch so ein Denken: österreichische Bands können gar nicht gut sein, weil sie aus Österreich sind. Überall auf der Welt ist es scheissegal und keiner fragt, woher man kommt. Mir ist das auch egal, ob eine Band aus Frankreich, Amerika oder sonst wo kommt. Aber ich glaube auch, dass das vielleicht ein Minderwertigkeitskomplex ist. Was man selber kennt und selbstverständlich ist, das ist halt nichts wert.
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Ein Buch, das hauptsächlich Extravaganz enthält Wie schafft man einen Übergang von den Märchengeschichten in einem Klostergymnasium zum Verführen in einem Lamborghini? Diese Frage können die Jungs von Bilderbuch kompetent beantworten. Die Oberösterreicher bemühen sich, mehr Sexiness in die deutschsprachige Musik zu bringen, auch wenn es auf Deutsch recht schwierig sei. Text: Kasia Makusz
Der Sänger Maurice Ernst bezeichnet ihre Bandentwicklung als klassisch. Vielleicht beginnt nicht jede Band mit dem Vertonen von Märchengeschichten, aber dann sind sie mit den Liveauftritten gewachsen, wurden im Radio gespielt und dann hat ihnen das Internet weitergeholfen. Sie haben 2009 und 2011 zwei Alben auf den Markt gebracht, jedoch erst die zwei Jahre später erschienene Feinste Seide EP hat ihnen die Bestätigung geliefert, dass ihr Projekt doch noch erfolgreich wird. Sie wurde schon auf ihrem eigenen, neugegründeten Label Maschin Records veröffentlicht. Warum? Die Band hat sich entschieden, dass sie das meiste, was sie braucht, schon selbst innehat. Die Mehrheit des Materials hat sie auch selbst erschaffen und mit Hilfe des letzten Produzenten ausgefeilt. Michael Krammer (Gitarre), Peter Horazdovsky (Bass) und Philipp Scheibl (Schlagzeug) sind keine Fans von musikalischen Schubladen. Sie lassen sich durch verschiedene Stile der Popgeschichte inspirieren, setzen sie zusammen und versuchen einen eigenen Sound zu erstellen. Lange wollten sie mit niemandem verglichen werden, jetzt bemühen sie sich um einen frischen Umgang mit der Tradition. Jedes Album ist anders, die Jungs bezeichnen sich selbst als eine „suchende Band“. Die nächsten Sounds wer-
den wahrscheinlich eine Überraschung auch für sie selbst sein. Die Grundideen der Lieder sind immer die Gefühle, die benannt werden möchten. Maurice behauptet ein bisschen weniger nachvollziehbare Gedankengänge zu haben - das spiegelt sich auf jeden Fall in den Texten wider. Oft abstrakt und/oder absurd versprechen sie einen weiteren, frei interpretierbaren Sinn dahinter. Das Ziel scheint sowieso, eher ein bestimmtes Feeling als eine anspruchsvolle Exegese auszulösen. Daran arbeiten sie ernsthaft. Letzten Oktober haben sie sich für dreizehn Stunden jeden Tag eingesperrt, um am neuene Album „Schick Schock“ zu arbeiten. Die exzentrischen Clips spielen auch eine sehr wichtige Rolle und kosten Bilderbuch nicht wenig Arbeit. Nur um einen Lamborghini für das Video von Maschin zu kriegen, hat es einen Monat gedauert – Maurice wollte aber einfach dieses Auto. Punkt. Zusätzlich zu den teilweise ausverkauften Konzerten haben Bilderbuch alleine die riesige Arena Open Air gebucht. Das ist ein Statement. Sie sind überzeugt, dass 3.000 Menschen wegen der heimischen Musik kommen werden. Wenn ihre neuen Texte tatsächlich jedem einen Spiegel vorhalten, in dem man verdammt gut aussieht, kann das sein: Jeder will doch verdammt gut aussehen.
BILDERBUCH SCHICK SCHOCK
Bilderbuch melden sich mit ihrem dritten Studioalbum “Schick Schock“ zurück und die zwölf Titel bieten allerlei Interessantes. Schon der erste Song „Willkommen im Dschungel“ lässt aufhorchen. Bereits durch „Maschin“ ist man lässige Beats und die irgendwie erotische Stimme von Sänger Maurice Ernst gewöhnt, doch in „Willkommen im Dschungel“ wirken die Jungs sogar noch cooler. Das Mastermind lässt Falco in sich freien Lauf und heißt uns willkommen in einer Welt aus Spaß am Spaß an sich. Dass Bilderbuch Pop sexy machen, zeigt auch der dem Album seinen Namen gebende Titel „Schick Schock“, in dem Ernst zugibt, hinter seinem Hintern her zu sein. Hinter dem Album sind wir auf jeden Fall her. Eine CD-Review von Julia Kreuzer
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Foto: Daniel Willinger
Don‘t miss the
HYPE Michael Hinterseers
Das Österreich Special
Ach Kinder, lasst uns mal lieb sein. Wenn die Innviertler den März zum Monat des Bieres küren, dann darf bei uns schon mal der Monat der guten Musik rausspringen. sofort irgendwie glücklich. Ich bin nicht tot ist, auch wenn man ihn Zum Jahreswechsel, der ja nun ja der Überzeugung, dass Math, vielleicht nicht auf Anhieb als solauch schon ein bisschen zurückder Sänger, eine von diesen kleiliegt, setzt man sich ja gerne edle chen erkennt. Ziele. Weniger saufen, mehr Genen Muskatreiben verschluckt hat. Seine Stimme klingt so verletzt müse, Oma anrufen. Da ich aber Bleiben wir mal bei den Stromgiund großartig, dass man den Jungs Vorsätze so gut halten kann wie tarren. Wer fetzen sagt, muss WAR stundenlang zuhören will. Mit eiMilli Vanilli Töne, habe ich einHOLES sagen. Es ist, als hätten QUEENS OF THE STONE AGE eine fach ein bisschen weiter unten nem Halszuckerl im Mund. Wegen Zeitreise geangesetzt und beschlossen: macht und JIM Mehr lieb sein. Mein neues Motto: Wer Helene Fischer M O R R I S O N Auch hart, aber eingepackt. hört, hat’s nicht anders verdient. immer noch „Eventually we besser als Brokcome in peace“ steht auf ihrer Homepage. Und koli. Also. Anstelle Madonnas neuder Phantomschmerzen. Wer THE hört man ihre Tracks, glaubt man es Schauderwerk zu zerlegen, sich TALLEST MAN ON EARTH mag, das auch. Garagerock vom Feinszu fragen, warum Helene Fischer wird die Jungs lieben. für Europa gefährlicher ist als die ten, dicke Soundbretter, schnelle Hypo oder warum zur Hölle ein Riffs. Und das, ohne dabei protzig Aus dem grünen Herzen ÖsterBumsfilm-Soundtrack gerade die zu wirken. Diese Burschen gehöreichs sind KEINE ANGST und Charts anführt, wollen wir heute haben einen Vogel. Aber einen guren verdammt nochmal auf Fesmal lieber etwas Positives in die ten. „Ist es denn genug immer nur tivalbühnen, in die Staubwolken ach so düstere Musikwelt schiBluejeans zu tragen, niemals gelb der Crowd, vor übertriebene Booder rot oder andere Farben?“ cken. Nämlich junge Leute, die xentürme und bandlogotätowierte TON STEINE SCHERBEN trifft gute Musik machen, aber noch Groupies! ARIK BRAUER. Dabei schaffen ganz am Anfang stehen, nämlich sie textlich den Spagat zwischen unter 1000 Likes auf Facebook. Jetzt hab ich mich beinahe verErnsthaftig- und Sinnlosigkeit so (Ja, das ist mittlerweile als Maßschluckt vor lauter Rock’n’Roll, grandios, dass man erst beim zweiwir brauchen Entspannung. Und einheit anerkannt.) da kommen HEART FORMED ten Hinhören merkt, was da alles BRAIN genau richtig. Jazz meets mitschwingt, welche Botschaften Beginnen wir doch in der HauptElectronic, das ist ein Rezept, das gekonnt in ein musikalisch überstadt. Vor kurzem war in der Arena aufgehen kann, aber oft genug das Local Heroes, ein Bandcontest. zeugendes Bouquet verwoben auch peinlich-pornöse AnwandDort habe ich zum ersten Mal THE werden, wie kein Song wie der PAINTING FACES gehört und war nächste klingt und warum Punk lungen hat. Doch da besteht keine
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Deutschsprachige Musik wird immer wichtiger. Das mag ich. Aber weil wir dieses Feld nicht den Lederhosenträgern mit Geschichtsalzheimer überlassen dürfen, kommen wir zum Schluss zu einer Band, die beweist, dass Deutschpop nicht nur in Hamburg passiert. Lisa und Michael von der Band NOAH. machen „Akustik-Pop aus irgendwo zwischen Graz, Wien & Salzburg“. Und ähnlich entspannt wie diese Ortsangabe klingen sie auch. Die Texte zwischen Erwachsenwerden und –sein, ein Hoch auf die Liebe, und die Angst. „Zwischen langen Briefen und Polaroidfotos liegen ein, zwei Stückchen Leben“. Was die Zwei machen, ist so gekonnt und schön, dass man auch überhaupt keine Vergleiche braucht. Sie klingen wie NOAH. Und das sollte man sich baldmöglichst anhören.
LOCATION / THE LOFT, 1160 WIEN DATUM / FR.20.MARZ FACEBOOK / WWW.FB.COM/RAMBAZAMBACAMPUS Wiens Studentenfeier RAMBA ZAMBA CAMPUS eröffnet das Sommersemester 2015. Feiere mit der Good Life Crew & UNIMAG ein unbeschwertes Studentenleben im „The Loft“, einem Ort wo Studierende aus Wien zusammenkommen und eskalieren. Auf 2 Floors wird mit der besten Musik aus R&B, Hiphop, House, Electro, Club Charts und mehr gefeiert. Bis 23 Uhr zahlt man mit Facebook-Zusage nur 6,-. Danach 9,mit gültigen Studentenausweis, ohne 12,-.
UNI WIEN FEST LOCATION / U4
FACEBOOK / WWW.UNIWIENFEST.AT DATUM / DO.26. MARZ :
„Cities“ heißt das erste Album der Wiener Band PROTOTYPER. Und so aufregend und vielfältig wie eine Großstadt bei Nacht kommt deren Sound daher. Man hört den Jungs an, dass sie den Rock im Herzen und in den Fingern haben. Ein bisschen Stoner hier, eine Portion Postrock da, mischen sie aus allen Ecken von alledem, was man unbedingt laut hören will, ihren eigenen Sound. Mal ekstatisch, mal verspielt, mal auf die Fresse, aber nie langweilig oder abgedroschen sind die vier Dudes einfach nur empfehlenswert. Rockerehrenwort!
RAMBAZAMBA CAMPUS :
Gefahr bei diesem Duo. Ihr Debut „Expulsion“ ist gleichzeitig entspannt und spannend, warm und doch cool, mit ausladenden Arrangements und nuancierten Feinheiten, ach, zum Verlieben. Ein bisschen wie MOLOKO im Urlaub, sollte man sich die zwei unbedingt merken, dann hat man seinen Soundtrack des Sommers schon im Frühling.
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Das UNI WIEN FEST hat sich mittlerweile zu einer Institution unter allen Studierenden etabliert. Um das Sommersemester gebührend in Empfang zu nehmen und vor den Osterferien noch einmal mit allen Studienkollegen zu feiern versammeln sich Wiens Studenten am 26. März in der Wiener Kult-Diskothek U4. DJ Berlü sorgt mit Hits, House, RnB & Charts bis in die frühen Morgenstunden für Stimmung auf der Tanzfläche. Der Eintritt für Studenten beträgt 2,- bis 22:30 und danach €6,-.
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Neues Jahr, neue Serien! Serienjunkies können auch dieses Jahr wieder aufatmen: Beinahe im Akkord werden Serien produziert, um den hungrigen Massen Unterhaltung zu bieten. Die vielversprechendsten Neustarts haben wir vom UNIMAG hier für euch zusammengefasst. Text: David Klotz, Julia Kreuzer, Benjamin Bäck & Christina Barsoum
Marvel‘s Agent Carter Marvel vertröstet uns bis zum Start von Daredevil (10. April, Netflix) mit der neuen Serie Agent Carter. Angesiedelt im Jahr 1946 und kurz nach dem Ende von Captain America (Teil 1) wird die junge Agentin Peggy Carter wieder mit dem schwierigen Los der Frauen konfrontiert. Nach dem Krieg startet sie deshalb ein Doppel leben und beginnt sich auf eigene Faust durch das Nachkriegs-New York zu kämpfen. Die sehr kurze Serie (8 Folgen) schafft es, die Agentenarbeit aus den Vierzigern authentisch widerzuspiegeln und verpasst keine Gelegenheit historischer Referenzen. Ohne Schnickschnack oder viel CGI, dafür mit echten Problemen und viel Action ist Agent Carter äußerst kurzweilig anzusehen. Leider kommt das marvel-esque etwas zu kurz und nur wenige Dinge verweisen auf das Comic-Universum. Es bleibt demnach fraglich, ob die Grundhandlung in einer vollwertigen Staffel – trotz talentierter Besetzung – nicht zu langweilig würde. So ist Agent Carter zumindest ein nettes Intermezzo.
Empire Familie, Macht und Hip Hop stellen die drei Grundpfeiler dieser amerikanischen Dramaserie dar, die am 07.01. erstmals auf FOX zu sehen war. Im Mittelpunkt steht Lucious Lyon (Terence Howard)
ein ehemaliger Drogendealer und heutiger Kopf seines Hip-Hop-Imperiums Empire Entertainment. Als Lucious schwer erkrankt, setzt er alles daran, sein Imperium aufrechtzuerhalten und einen würdigen Ersatz für sich zu finden. Als Lucious Ex-Frau schließlich aus dem Gefängnis entlassen wird und ihren Teil des Unternehmens einfordert, bricht ein Krieg aus. Obwohl es der Serie nicht an Klischees und Stereotypen mangelt, fesselt Empire vor allem durch das eher ungewöhnliche Setting, bekannte Schauspieler und Musik. Eine zweite Staffel ist schon bestätigt und in Planung.
Better Call Saul „It’s Showtime, folks!“ Oh und was für eine Show es war, als der bereits aus Breaking Bad bekannte, wortgewandte Anwalt Saul Goodman (Bob Odenkirk) am 9. Februar erstmals über den Bildschirm flimmerte. Aber Moment: Goodman heißt noch gar nicht Goodman! Das Prequel zeigt das beliebte Großmaul nämlich sechs Jahre bevor es auf Walther White trifft und noch als James McGill auf der Erde wandelt. Zugegeben, viele Fans von Breaking Bad standen dem Prequel skeptisch gegenüber, doch nach den ersten zwei Folgen schienen alle Sorgen umsonst. Die Kameraführungen sind kreativ, das Spiel mit Licht und Musik virtuos wie eh und je. Aufatmen konnten eingefleischte Breaking
Bad Fans spätestens dann, als der erste Bekannte in Form von Jonathan Banks, den die meisten noch als den glatzköpfigen Killer Mike kennen dürften, auf dem Bildschirm erschien. Auch hier dürfen wir uns schon jetzt auf eine zweite Staffel freuen.
Last Man on Earth Was würdest du tun, wenn du der letzte Mensch auf Erden wärst? Dieser Frage widmet sich die Single-Kamera Comedy „Last Man on Earth“ die am 01.03. erstmals auf FOX ausgestrahlt wurde. Phil Miller (Will Forte) war früher ein einfacher Kerl, der seine Familie liebte, seinen Job hasste und plötzlich ist er – nach einem „unwahrscheinlichen Ereignis“ – der letzte Mensch der Welt. Mit seinem Wohnwagen begibt sich Phil auf die Suche nach anderen Überlebenden und versucht dabei die Einsamkeit so gut es geht zu genießen. Er geht in Unterhosen einkaufen, besucht Museen und singt in einem großen Stadium ein Ständchen. Das „What If“-Prinzip der Serie und der Mix aus Verzweiflung und Comedy lässt uns neugierig auf diese Produktion werden.
iZombie: Uh! Schon wieder eine Crime-Serie werden jetzt viele denken und ihr habt ja recht. Das ganze irgendwer-jagt-irgendwelche-Verbre-
cher-und-kann-irgendetwas-Besonderes ist tatsächlich kein allzu neuer Gedanke mehr. Und trotzdem sind wir gespannt auf iZombie. Die Serie handelt von der Medizinstudentin Rose McIver (Olivia Moore), die – nun ja – zu einem Zombie wird. Das kann sie natürlich nicht so leicht jemandem sagen und so beschließt sie, wenn sie schon nicht richtig mit den Lebenden kommunizieren kann, für die Toten zu sprechen. Sie beginnt in der Gerichtsmedizin zu arbeiten. Okay, zugegeben, dass tut sie auch, weil sie dort ihren Hunger auf Gehirne stillen kann, aber hey, sie kann wirklich helfen. Mit jedem Gehirn, das Rose verspeist, kommen Erinnerungen der Verstorbenen in ihr hoch…
Daredevil Am 10. April gibt es Neuigkeiten von Netflix. Marvels erblindeter Anwalt Mat Murdock (Charlie Cox) kehrt im Serienformat auf den Bildschirm zurück. Nachdem die letzte Comic-Adoption des „Man without Fear“ (2003) vielerorts eher mäßig angekommen ist, stehen die Chancen nicht schlecht, dass nicht nur Comic-Liebhaber endlich auf ihre Kosten kommen, sondern auch Serien- und Filmjunkies. Der Cast der Serie kann sich unter anderem mit Rosario Dawson (Sin City) und Vincent D’Onofrio (The Cell) auf jeden Fall sehen lassen. Ein weiterer Indikator, dass die Geschichte des blinden, maskierten Ordnungshüters mit außergewöhnlicher Sinneswahrnehmung diesmal besser ankommen könnte als noch 2003, ist Netflix. Das Unternehmen begeisterte bis jetzt mit selbstproduzierten Serien wie „Orange is the New Black“, „House of Cards“ oder aber auch „Hemlock Grove“. Warum Netflix-Produktionen unser Serienherz schneller schlagen lassen und was es sonst noch zu bieten hat, lest ihr auf der nächsten Seite.
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APPs für
Foto: Ursula Coyote - AMC
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Serienjunkies
Als Serien-Junkie verliert man schon mal den Überblick darüber, welche Folge man noch nicht oder schon gesehen hat. Um diesem Problem entgegenzuwirken, stellen wir euch jeweils eine Androidund eine Apple-App vor.
Series Guide fUr Android Diese App verfügt über eine ausgezeichnete Datenbank. Will man einen Titel in seine Sammlung aufnehmen, gibt man einfach den Namen im Suchfenster ein. Meist bekommt man daraufhin zwei Vorschläge, einmal auf Deutsch und einmal auf Englisch. Die Serien werden grundsätzlich nach dem Datum der ältesten, noch nicht gesehenen Folge sortiert. Eine Benachrichtigung, ob eine neue Folge erschienen ist, gibt es leider nur in der Vollpreis-Version für 4,99 Euro. Eine Internetverbindung benötigt man zum Benutzen der App nicht, jedoch berichten, selten aber doch, manchmal Nutzer von Fehlern beim späteren Synchronisieren mit der Cloud. Alles in allem
ist „Series Guide“ eine übersichtliche, stabil laufende App und ein Muss für jeden Serien-Junkie.
TV Show Tracker fUr iOS Das System ist das Gleiche. Per Suchfunktion kann man seine Lieblingsserie hinzufügen und eventuell die Reihenfolge ändern. Allerdings nur für englischsprachige Shows. Die App liefert für jede Folge einen Kurzinhalt bzw. einen Kurz-Trailer für die neuen Folgen. Mit dem Internet werden die Austrahlungsdaten aktualisiert, ansonsten läuft die App auch ohne Netz. Auf dem Home-Bildschirm sieht man zusätzlich, wie viele Folgen man noch anzusehen hat. Auch diese App ist gratis, die Premium-Version (0,99 Euro) tilgt lediglich Werbung. Als kleines Schmankerl rechnet die App schließlich noch alle Folgen zusammen und berichtet, wie viele Stunden man bereits vor dem Bildschirm verbracht hat – ob man das wissen will, ist eine andere Frage.
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Netflix im Test
man für diese hohe Qualität eine Internet-Leitung mit mindestens 25Mbit/sec haben.
Seit September letzten Jahres gibt es das amerikanische Film- und Serienportal Netflix auch in Österreich. Vor wenigen Wochen begannen wir unser kostenloses Probemonat, um zu sehen, ob das Angebot, wie von Netflix gepredigt, sich wirklich verbessert hat. Text: Benjamin Bäck
Anschließend kann man verschiedene Benutzer definieren und für Kinder eine Jugendschutz-Option einrichten. Netflix unterscheidet hierbei zwischen „kleine Kinder“, „ältere Kinder“ und „Teenager.“ Pro Account ist es außerdem möglich, fünf verschiedene Profile anzulegen. Das ist besonders praktisch, wenn mehrere Personen auf den Account zugreifen. Denn die Freundin / der Freund hat vielleicht einen anderen Geschmack – und aufgrund der gestreamten und bewerteten Serien werden dann auch persönliche Vorschläge geliefert, welche Serien bzw. Filme noch interessant sein könnten.
Foto: Netflix
Benutzeroberfläche und Empfehlungssystem
Die Anmeldung selbst funktioniert einfach und schnell. Netfliex bietet drei verschiedene Abo-Stufen. Im Basis Modell (7,99 Euro) kann auf einem Gerät zur selben Seit gestreamt werden, Serien und Filme werden in Basis-Qualität wiedergegeben. Entscheidet man sich für das Standard Paket für einen Euro mehr werden alle Medien in HD-Qualität wiedergegeben und es kann auf zwei Geräten gleichzeitig gestreamt werden. Im Premium Paket (11,99 Euro) laufen die Streams in Ultra-HD und es sind bis zu vier Geräten gleichzeitig nutzbar.
Aufgrund der bessereren Auflösung entscheiden wir uns für das Standard-Abo, denn spätestens nach ein paar Videos hätte uns die krümelige Bild-Qualität des Basis-Modells genervt. Das Premium-Modell ist nur dann interessant, wenn wirklich mehrere Personen auf den Account zugreifen, da man hier über vier Anschlüsse gleichzeitig streamen kann. Sich nur wegen der Ultra-HD-Auflösung dafür zu entscheiden, könnte zu Enttäuschungen führen, weil derzeit noch die wenigsten Serien über diese Option verfügen. Außerdem sollte
Die Benutzeroberfläche ist sehr übersichtlich und die verschiedenen Reiter sind nach Genre und persönlichen Vorlieben gestaltet. Das ausgeklügelte Empfehlungssystem funktioniert richtig gut und je mehr Filme man bewertet, desto genauere Vorhersagen kann Netflix bei den Vorschlägen machen. Das hat dazu geführt, dass wir nun deutlich mehr Serien auf unserer „Must-Watch“ Liste haben als zuvor. Einstellungen Es gibt eine persönliche Liste, in der man Filme und Serien mit nur einem Klick speichern kann, um sie sich für später zu merken. Diese ist leider sehr unübersichtlich gestaltet, da sie nicht nach Serien und Filmen getrennt ist und es keine Möglichkeit gibt, auf irgendeine Art und Weise Ordnung zu schaffen. Hier besteht eindeutig Verbesserungsbedarf.
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E I G E N PRODUKTIONEN HOUSE OF CARDS
Angebot
Geräte
Orange is the New Black
Die verschiedenen Möglichkeiten Netflix zu streamen sind groß. Apps gibt es für fast alle gängigen Geräte. Einziger Wermutstropfen hierbei ist, dass es keinen Offline-Modus gibt. Bei einer längeren Reise ohne WLAN hat man also schlechte Karten. Im Ausland darf jedoch mit einem österreichischen Account auch das Angebot des jeweiligen Landes (z. Bsp. USA) genossen werden, ohne sich dabei ummelden zu müssen.
Mit der Gefängnisserie hat Netflix eine aufregende und fesselnde Serie produziert, die das Leben in einem Frauengefängnis zeigt. Die Hauptfigur, die geradlinigen Piper Chapman (gespielt von Taylor Schilling), arbeitet als Managerin in New York, ist verlobt und stammt aus einem klassisch konservativen Elternhaus. Doch der Schein trügt. Pipers bisexuelle und kriminelle Vergangenheit holt sie ein. Aufgrund eines vergangenen Verbrechens im Drogenmilieu wird Piper zu einer 15-monatigen Haftstrafe verurteilt, bei der sie an ihre Grenzen stößt. Von Schmuggeleien bis hin zu tyrannischen Wächtern ist alles dabei und sorgt definitiv in jeder Folge für Spannung. Netflix überzeugt als Produzent und wer keine Abneigung gegen K ö r p e rl i c h ke i t e n , wechselnde Machtverhältnisse und besondere Charaktere hat, sollte sich diese Sendung nicht entgehen lassen.
Fazit Das Angebot hat sich deutlich verbessert, ist aber noch ausbaufähig. Die Streams funktionieren ausgezeichnet und benutzerfreundlicher geht’s fast nicht. Wenn die persönliche Liste noch um ein paar Personalisierungs-Optionen erweitert wird, dann ist alles perfekt. Auch die Sprachoptionen sind im Vergleich zur Konkurrenz einfach großartig und An- und Abmeldeformalitäten vorbildhaft. Schön wäre noch, wenn man Filme offline genießen könnte. Unser Netflix-Abo bleibt auf jeden Fall noch länger bestehen.
Der Politthriller handelt von Intrigen in der amerikanischen Politik. Der Protagonist Francis Underwood (gespielt von Kevin Spacey) ist ein machthungriger und intelligenter Kongressabgeordneter, der den Posten des Außenministers nach der Wahl des neuen Präsidenten beziehen soll. Als ihm jedoch das Amt verwehrt wird, entschließt er sich nicht tatenlos zuzusehen. Durch skrupelloses Verhalten gelingt es ihm seinen politischen Einfluss zu vergrößern. Francis beherrscht das Spiel und demonstriert seinen Scharfsinn durch seine manipulative Ader, indem er das interne Wissen aus der Politikbranche und übereifrige Reporter für sein Interesse ausnutzt. Es ist nicht nur amüsant die Verstrickungen zu beobachten, sondern auch der intelligente Aufbau ist gesondert zu erwähnen. House of Cards offenbart ein neues Bild von Macht und zieht uns in seinen Bann. Wir finden, dass die Serie zu Recht mit drei Emmys ausgezeichnet wurde. Foto: Lionsgate
Das Angebot hat sich seit dem Start deutlich verbessert, beträgt aber noch immer nur 30% von dem der Amerikaner. Kommende Serien sehen aber vielversprechend aus und wir sind zuversichtlich, dass Ende des Jahres weit mehr Serien und Filme vorhanden sein werden, als es jetzt noch der Fall ist.
Foto: Sony Pictures
Die Einstellungsmöglichkeiten, während man einen Film ansieht, sind dagegen vorbildlich. Es ist möglich, sofort zwischen den verfügbaren Sprachen und Untertiteln hin und her zu schalten, alle Titel können im Originalton angesehen werden und deutsche Untertitel sind dabei auch immer vorhanden.
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Meine Tinderella Story Ein fünfmonatiges Selbstexperiment Schnell neue Leute in deiner Umgebung kennenlernen, das verspricht die App Tinder. Von vielen wird sie als Hook-up-App bezeichnet. Andere sehen sie als Dating App. Auf meinem Handy ist sie jetzt seit fast fünf Monaten und ich bin bereit Bilanz zu ziehen. Text: Birgit Mühl
Als ich begonnen habe, dachte ich mir: “Oh mein Gott, wie oberflächlich sind die Menschen eigentlich!“. Die meisten machen sich nicht einmal die Mühe, kurz etwas über sich zu schreiben. Ein paar Fotos und das war’s. Aber wenn man sich das Kennenlernszenario in einer Bar vorstellt, dann ist das mindestens genauso oberflächlich, also ließ ich mich auf die Sache ein.
Foto: Tinder
Profil mit Facebook verlinken
Neugierde hat mich dazu gebracht, diese App auszuprobieren. Bei Tinder siehst du Profile von Menschen in deiner Umgebung inklusive der Angabe, wie weit sie entfernt sind. Falls du schnell Milch ausborgen musst. Wen man gut findet, markiert man wahlweise mit einem Herz oder bewertet ihn mittels Swipe nach rechts als interessant. Wer nicht dem Geschmack entspricht, bekommt ein X oder einen Swipe nach links und verschwindet. Diese Person wird einem dann nicht wieder vorgeschlagen, oder wie es in den FAQ auf der Tinder Website steht: „you only swipe once“. Der Kontakt zwischen den beiden Personen wird erst dann hergestellt, wenn beide Interesse haben.
Tinder greift auf die Facebookdaten zu, um das Profil zu erstellen. Gemeinsame Freunde, gemeinsame Likes und ausgewählte Fotos erscheinen auf deinem Profil. Durch die Verlinkung mit dem Facebookprofil wird das Tinderprofil fast automatisch erstellt und man kann nach nur wenigen Einstellungen lostindern. Trotz Match keine Antwort Man klickt auf das kleine Herzchen und bekommt die Bestätigung, es gibt einen Match! Und dann, dann kommt gar nichts. Was soll das eigentlich? Es gibt wohl einige, die Matches sammeln, nur um Bestätigung zu bekommen, wie scharf sie sind. Aber wer bin ich schon, um jemanden zu verurteilen, ich hab in fünf Monaten Tinder-Erfahrung mehr als 150 Matches gesammelt, wobei nicht unbedingt viele anregende Gespräche dabei waren.
Nacktfotos Ich war ziemlich überrascht, wie viele Männer dir einfach mal so, während du in einem Small-TalkGespräch bist, ein Penisfoto schicken. Vielleicht glauben sie, dass wir Frauen das toll finden und ihnen im Gegenzug auch Nacktfotos schicken. Meistens kommt das nicht so gut an, eher im Gegenteil, bei mir zumindest. Aber wenn man mit Humor darauf reagiert, kann sich ein lustiges Gespräch daraus ergeben. Kein Profiltext Wenn sich ein Mann nicht einmal die Mühe macht, kurz was über sich selbst zu schreiben, dann kommt das bei mir überhaupt nicht gut an. Wer nur durch sein Foto punkten will, muss schon ziemlich gut aussehen. Wer aber etwas Interessantes bei seinem Profiltext zu bieten hat, hat größere Chancen. Aber: etwas Besseres als die Körpergröße und „DTF“ muss man sich schon einfallen lassen. Interessante Gespräche führen Je mehr Informationen man über sich auf seinem Profil bietet, desto leichter ist es, ein Gespräch zu beginnen. Vor allem wenn man etwas gemeinsam hat. „Du liest auch gern Psychothriller? Wir sollten mal gemeinsam über Buch XY
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diskutieren“. Natürlich kann man ein Gespräch auch mit „Hallo, wie geht’s?“ beginnen, aber wer sich etwas mehr einfallen lässt, kann auf jeden Fall punkten. Tinderst du noch oder datest du schon? Wenn dann mal ein nettes Gespräch zustande kommt, sollte man auf jeden Fall dran bleiben. Schwierig wird es, wenn man die Übersicht verliert, weil man zu viele Gesprächspartner auf einmal hat. Am besten man sammelt erst mal ca. fünf Matches, und dann schreibt man. Falls kein gutes Gespräch zustande kommt, kann weiter geswiped werden, ansonsten sollte man sich auf die aktuellen Gespräche konzentrieren. Nachdem ich mit einem Typen mehrere Tage hintereinander geschrieben hatte und ein ziemlich gutes Gefühl hatte, kam es zum ersten Date. Hierfür sollte man am besten einen öffentlichen Ort aussuchen, damit man erst mal abchecken kann, ob die Chemie auch in persona stimmt und nicht nur beim Schreiben.
Keine neuen Leute in deiner Umgebung Panik! War ich jetzt echt so wählerisch, dass ich Tinder in Wien durchgespielt habe? Keine neuen Leute in deiner Umgebung. Das klingt ziemlich dramatisch und als ich diesen Satz das erste Mal lese, bekomme ich Zweifel, ob meine Einstellung, um jemanden kennenzulernen richtig ist. Aber spätestens am nächsten Tag, gibt es wieder neue potentielle Matches. Puh! Dann wird ja doch noch alles gut.
Fazit Witzige App, die eigentlich sehr gut funktioniert. Was mich positiv überrascht hat, ist die Offenheit und Ehrlichkeit, die jeder an den Tag legt, aber was bringt es, dem Gesprächspartner etwas vorzumachen, wenn die Auswahl an potentiellen Matches doch so groß ist? Die große Liebe hab ich zwar bis jetzt noch nicht gefunden, aber vielleicht ist sie nur mehr einen Swipe weit entfernt.
Die sieben Tinder-Typen Der Typ mit Sonnenbrille Ist euch schon mal aufgefallen, dass (fast) jeder Mann mit Sonnenbrille cool und attraktiv aussieht? Dieser Typ macht sich das zu Nutze und präsentiert sich auf jedem Foto mit Sonnenbrille, sehr authentisch wirkt das aber nicht. Der Tierliebhaber Beim Anblick eines Manns mit süßem Welpen schmelzen die Frauenherzen, doch sind sich die Männer dessen nur zu sehr bewusst. Dieser Typ könnte den Niedlichkeitsfaktor ausnutzen und dich mit süßen Tierfotos austricksen.
Der Typ, der sein letztes Hemd verloren hat Dieser Typ hat wohl sein letztes Hemd verspielt, denn auf all seinen Fotos ist er nackt. Wahrscheinlich freut er sich, wenn man ihm ein T-Shirt zum ersten Date mitbringt. Wo ist Waldo? Das zeigt den Unbekannten mit denselben Personen. Aber wo ist Waldo? Wer keine Lust auf Versteckspiel oder böse Überraschungen beim ersten Treffen haben möchte, sollte hier eher nach links swipen. Der Musiker Dieser Typ zeigt sich mit Gitarre, Saxophon, Klavier oder Schlag-
zeug auf seinen Fotos. Aber Vorsicht: Ob er auch wirklich spielen kann, beweist das noch lange nicht. Der Workout Typ Vor dem Training, nach dem Training, während des Trainings – Dieser Typ scheint echt gerne zu trainieren, oder doch nur ein Poser? Der extreme Typ Egal ob Bungeejumping, Skydiving oder Fallschirmspringen, dieser Typ hat das bestimmt schon gemacht und versucht mit seinen waghalsigen Fotos Eindruck zu schinden. Er wirkt zwar sehr cool, aber doch ein bisschen zu extrem.
UNIMAG / Ansichtssache
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Was verbindest du mit Das Wichtigste in der heutigen Zeit ist es, durch Terror und Gewalttaten nicht noch mehr Hass zu sch端ren, sondern den gemeinsamen Zusammenhalt zu wahren. Wir haben Studierende zum Thema Frieden befragt und sie gebeten, ihre Gedanken auf Papier zu bringen. Text: Christina Barsoum, Fotos: Amra Dedic
UNIMAG / Ansichtssache
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Frieden? CREDITS Anzeigen- & Kooperationen: http://partner.unimag.at Philipp Ossberger 0664 234 19 70 ossberger@unimag.at Redakteure dieser Ausgabe: Benjamin Bäck Christina Barsoum Amra Dedic Michael Hinterseer David Klotz Julia Kreuzer Kasia Makusz Birgit Mühl Elisabeth Voglsam Stefan Weiss Herausgeber & Verleger: UNIMAG GmbH Diefenbachgasse 54/13 1150 Wien Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Informationen zum Medieninhaber sind ständig und unmittelbar unter www.unimag.at/impressum.html abrufbar.
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UNIMAG / Satire
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DIETAGESPRESSE.COM präsentiert
Nach Windgeschwindigkeiten bis zu 7 km/h: WU über Nacht eingestürzt
Die nicht ganz ernste letzte Seite
Das war wohl zu erwarten: nach herabfallenden Betonplatten und Deckenlampen stürzte in der ersten Märzwoche schlussendlich das gesamte Hauptgebäude der Wiener Wirtschaftsuniversität in sich zusammen.
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Tagespresse „Vatikan gesteht ein: Erde vermutlich doch keine Scheibe“ Die besten Tagespresse-Meldungen Residenz Verlag € 14,90 Im Buchhandel und als E-Book erhältlich
Starke nächtliche Winde mit Böen bis zu 7 km/h dürften das Gebäude zum Einsturz gebracht haben. Andere Ursachen, etwa Nieselregen oder ein Vogel, der sich auf das Dach setzte, können laut Feuerwehr jedoch ebenfalls noch nicht ganz ausgeschlossen werden. Der WU-Campus wurde erst 2013 erbaut. WU-Studentin Anna-Marie C. (19) dürfte eine der ersten gewesen sein, die vom Unglück Notiz nahmen. Kurz nach acht Uhr morgens postete sie auf Facebook: „Das WLAN in der WU funktioniert heute mal wieder überhaupt nicht!! #epicfail“. Dass das gesamte Gebäude jedoch zu dem Zeitpunkt bereits komplett in Schutt und Asche lag, fiel erst dem WU-Rektor Christoph Badelt persönlich auf, der wie jeden Morgen die in der Nacht herabgefallenen Betonplatten zählen wollte:
„Kurz nach meinem Eintreffen stellte ich fest, dass offenbar sämtliche Betonplatten herabgefallen waren. Bei einer eingehenden Ursachensuche erkannte ich dann, dass das Gebäude rundherum ebenfalls fehlte.“ Die Nachricht vom eingestürzten Gebäude stieß unter Studenten auf große Anteilnahme. Aus Zeichen der Trauer und Solidarität kündigten viele an, ihre Hemdkrägen heute heruntergeklappt zu tragen. Der Einsturz der WU wirft die Frage auf, ob die Wirtschaft in den kommenden Monaten ausreichend mit Arbeitskräften versorgt werden kann, die Zahlen in Excel-Listen eintippen können. Das Wirtschaftsministerium überlegt daher nun die Anwerbung von Gastarbeitern aus dem Ausland.
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