UNIMAG Oktober / November 2016

Page 1


MARKETING

“Ich habe 7 Eis-Stores in Frankreich eingeführt.” Jennifer, UFL Marketing

Bei Unilever kannst Du Deiner Leidenschaft nachgehen, an einer besseren Zukunft zu arbeiten, für Dich und für Andere. Du arbeitest mit starken Marken und interessanten Menschen und förderst damit nachhaltig das Geschäftswachstum. Gemeinsam werden wir unsere Vision erreichen, profitabel zu wachsen und dabei unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren sowie unseren positiven sozialen Einfluss verstärken. Werde Teil von etwas Großem!

TIVE EM RAC P TT

YERS LO

MOST A

Informationen zum Programm und Bewerbungsverfahren findest du auf www.unilever.at/karriere

AUSTRIA

2016


UNIMAG / Editorial

3

EDITORIAL Neues Semester – neue Leute – neues Glück: WOOHOO!

22

06

12

Ansichtssache: Neue Leute kennenlernen 04 In der Redaktion mit Alice Schwarzer 06 How-not-to-meet-new-people 12 Ghosting: warum schreibst du nicht zurück? 14 Tutorienprogramme an deiner Uni / FH 18 Schwerpunkt: Karriere mit Wirtschaft 22 Vom Wirtschaftsexpoerten zum Manager 24 Der Arbeitsmarkt 32 Spannende Branchen 36 7 Bewerbungstipps 42 Jobsuche 43 Spannende Arbeitgeber entdecken 45 Messehighlights im Herbst 48 6 Tipps zur optimalen Messevorbereitung 49 Career Calling: Interview mit den Veranstaltern 50 MASTER & MORE: Interview mit den Veranstaltern 52 Bachelor, Master oder PhD? 53 Universität, Fachhochschule oder Business School? 54 Bachelor & Master - in der Wirtschaft angekommen? 57 Kaiser Chiefs im Interview 58 im Gespräch mit Patrice 63 Don‘t believe the Hype: Metallica 64 Zum Schmunzeln: „Hindernis Wissenschaft“ 66 Find us online & on

www.unimag.at & www.facebook.com/UNIMAG.AT

Coverfoto: Fotografin: Verena Prinz | Model: Katharina Theuermann | Location: Milestone Wien

Du aufs Cover? cover@unimag.at

Der Start in den neuen Lebensabschnitt FH oder Uni kann Schwierigkeiten bereiten, aber auch viel Neues & Spannendes bringen. Im How-NOTto-meet-new-people-Guide haben wir die besten Tipps zusammengestellt, wie du potentielle neue Freunde und Lebenspartner (nicht) findest. Was es mit Tutorienprogrammen auf sich hat, kannst du ab Seite 18 lesen. Unser Karriere-Special dreht sich dieses Mal um die Berufsplanung für Wirtschaftsstudierende und -absolventen. Dabei skizzieren wir den Arbeitsmarkt, zeigen Wege zur Jobsuche und geben Bewerbungstipps. In unserem großen Branchenradar stellen wir Berufszweige vor, die für Wirtschaftsabsolventen besonders interessant sind. Außerdem sprachen wir mit Blattmacherin, Publizistin und Feministin Alice Schwarzer, besuchten die Kaiser Chiefs, um mit ihnen über ihr neues Album zu reden, und hielten mit dem deutschen Reggae-Künstler Patrice ein Pläuschchen. Wir wünschen euch einen grandiosen Semesterstart! Lukas, Philipp und Petra

58


UNIMAG / Ansichtssache

4

GET TOGETHER!

WO LERNT IHR NEUE LEUTE KENNEN?

Soziale Kontakte sind wie Balsam für die Seele. Zum Semesterstart stellt sich deshalb die Frage, wie man heutzutage auf neue interessante Leute, Freunde, Seelenverwandte oder potenzielle Lebenspartner trifft. Ist es noch möglich – ganz Old School – Menschen bei einem Café oder im Park kennenzulernen? Oder sind doch soziale Netzwerke und Smartphones vorherrschend in dieser Zeit? UNIMAG hat sich wieder für euch umgehört.

Text & Fotos: Verena Prinz


UNIMAG / Ansichtssache

5

CREDITS Anzeigen & Kooperationen: Philipp Ossberger Harald Jamer w: http://www.unimag-media.at m: partner@unimag.at t: 0664 234 19 70 Chefredakteur: Lukas Fischnaller Chefin vom Dienst: Petra Püngüntzky Redakteure dieser Ausgabe: Birgit Mühl Verena Prinz Lukas Fischnaller Elisabeth Voglsam Coverfoto: Unser Covermodel Katharina Theuermann wurde von Verena Prinz am Dach des Milestone Studentenheims Wien geshootet. Covergestaltung: Glod Design, glod.at Herausgeber & Verleger: UNIMAG GmbH Diefenbachgasse 54/13 1150 Wien Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Informationen zum Medieninhaber sind ständig und unmittelbar unter unimag.at/impressum.html abrufbar. © 2016 UNIMAG GmbH Die abgedruckten Artikel geben manchmal, aber nicht immer, die Meinung der Herausgeber wieder. Für unverlangt eingesandte Artikel wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte vorbehalten.


UNIMAG / Im Gespräch

6

In der Redaktion mit

ALICE SCHWARZER Interview: Lukas Fischnaller

Sie ist Blattmacherin, Publizistin und aktive Feministin: Alice Schwarzer. Im Interview erzählt sie über ihr Studium, die Kölner Silvesternacht und die „Willkommenskultur“.

B

ereits im Herbst 1970 wurde die 1942 in Wuppertal geborene Alice Schwarzer eine der Pionierinnen, die die Pariser Frauenbewegung initiierten. „Die Zeit war reif“, wie sie schreibt. Als Simone de Beauvoir und 342 weitere Frauen sich im April 1971 eigener Abtreibungen bezichtigten, um gegen das gesetzliche Verbot zu protestieren, brachte Schwarzer in Deutschland ein ähnliches Projekt ins Rollen. Die „Neue Frauenbewegung“ in Deutschland erhielt dadurch großen Zulauf. Im Jänner 1977 gründete sie die Frauenzeitschrift Emma, deren Verlegerin und Chefredakteurin sie seither ist. Bis zum heutigen Tage schrieb Schwarzer 21 Bücher, editierte 23 weitere. Aus der Öffentlichkeit ist sie nicht wegzudenken, „wo sie mit temperamentvollen, rechthaberischen

und scharfzüngigen Beiträgen polarisiert, aber auch für Unterhaltung sorgt“, wie Dieter Wunderlich schreibt.

F

rau Schwarzer, Sie gaben dem Feminismus in Deutschland eine kraftvolle Stimme. Was waren Ihre Beweggründe? Ich bin als Kind unter nicht immer einfachen, aber sehr geschlechtergerechten Verhältnissen aufgewachsen. Ich wurde nicht wie ein Mädchen behandelt, sondern wie ein Mensch und für Mut, Klugheit und Widerständigkeit gelobt. Irgendwann im Teenageralter fiel mir auf, dass das nicht selbstverständlich war. Und es auch nicht für alle Frauen galt. Das wollte ich nicht hinnehmen. Mit 28 Jahren fingen Sie an der Reform-Universität Vincennes


an, der „Roten Fakultät“ – wie war das Studentenleben dort geprägt? Die Fakultät war in der Zeit das Herz der Post-68er-Revolten. Es wurde mehr diskutiert als gelehrt, auch mit den Professoren. Wir hatten fantastische Lehrer und haben uns selbstverständlich mit denen geduzt. Sie beendeten das Studium aber nie. Warum? Das war nicht mein Ziel. Ich wollte lernen, war aber nicht inter-

7 essiert an einem akademischen Abschluss. Ich stand ja schon mitten im Beruf und hatte mich aus Wissensdurst und politischem Engagement eingeschrieben. Was konnten Sie dennoch von Ihrem Studium mitnehmen? Sehr viel! „Der kleine Unterschied“ zum Beispiel, mein berühmtestes Buch, das 1975 erschien und ein internationaler Bestseller war, ist stark von meinem Studium bei Michel Foucault geprägt. Der hat damals in Vincennes gelehrt. Es geht im „kleinen Unterschied“ um

die Funktion von Liebe und Sexualität bei der Unterdrückung und Selbstunterdrückung von Frauen. Bei Foucault hatte ich den Kurs „Sexualität und Macht“ belegt und verdanke ihm unter anderem die Kenntnis der großen Klassiker unter den Sexualforschern, wie Robert Stoller. An der Universität Vincennes kam auch die französische Frauenbewegung in Gang – wie kam es dazu? Was war Ihre Rolle? Ganz so kann man das nicht sagen. In Vincennes war zwar die

Foto: Bettina Flitner

UNIMAG / Im Gespräch


UNIMAG / Im Gespräch

Der zündende Punkt war also die Niederlegung des Kranzes „Für die unbekannte Frau des unbekannten Soldaten“ am 26. August am „Denkmal für den unbekann-

ten Soldaten“, unter dem Arc de Triomphe. Und diese Urgruppe war keineswegs überwiegend studentisch geprägt, darunter waren Schriftstellerinnen wie Monique Wittig und Christine Rochefort oder auch eine Stripteasetänzerin und eine Putzfrau. Wenige Wochen danach stieß ich dazu. Im September 1970 waren wir ein, zwei Dutzend Frauen – im November schon ein paar hundert. Und dann ging es ab.

1968 schrieben Sie: „Das Motiv meines ganzen Handelns ist die Gerechtigkeit. Alles andere wäre für mich ein verpasstes Leben.“ 48 Jahre später gibt es noch immer Diskussionen um Frauenquote, Diskriminierung im Job („gleicher Lohn für gleiche Arbeit“) usw. Ist Ihre Forderung nach Chancengleichheit für Mann und Frau Utopie? Überhaupt nicht. In den letzten 40 Jahren hat die Gleichberechtigung der Geschlechter ja enorme Fortschritte gemacht. Sowohl die jungen Frauen wie auch die jungen Männer leben freier als ihre Eltern und erst recht als ihre Großeltern. Auch wenn vieles noch nicht erreicht ist: so gibt es weiterhin Männergewalt, die vorrangige Zuständigkeit von Frauen für die Kinder sowie ungleiche Chancen. Und es drohen neue Gefahren: die epidemische Pornografisierung von Kultur und Medien, und damit ein verstärkt erniedrigendes Frauenbild. Auch die Verharmlosung und Akzeptanz der Prostitution ist eine Falle. Aber ich verstehe die Ungeduld: 40 Jahre sind viel für ein Menschenleben – aber nur ein Wimpernschlag in der Menschheitsgeschichte. Sie warnten schon vor längerer Zeit vor den „Gefahren des politischen Islam“. Was meinen Sie damit?

Foto: Bettina Flitner

erste Protestdemo im Frühling 1970, bei der die Frauen mit den Parolen über den Campus gezogen sind: „Wir sind alle hysterisch. Wir sind alle lesbisch. Wir sind alle frustriert.“ Ich war da gerade wieder in Köln, beim WDR.

8

Um zu verstehen, was ich meine, müssen Sie nur in die Länder schauen, die von den Islamisten beherrscht oder bedroht werden: Da sind Frauen total entrechtet, nach dem Gesetz Unmündige, und Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein Herrenrecht. Doch diese Islamisten in Iran, Saudi-Arabien oder Afghanistan begnügen sich nicht mit der Herrschaft in ihren Ländern, sie wollen die Weltherr-


DAS VERBINDET UNS.

Bringt die ganze WG ins W-LAN:

DAS WG-LAN t-mobile.at/myhomenet


UNIMAG / Im Gespräch schaft. Und sie agitieren seit den 1980er Jahren auch mitten unter uns. Dabei geht es nicht um Religion, sondern um Politik; nicht um Glauben, sondern um Macht. Haben es die „Bahnhofsklatscher“ und die „Willkommenskultur“ zu weit getrieben? Was Sie „Bahnhofsklatscher“ nennen, sind junge Männer überwiegend aus Marokko und Algerien, eine Minderheit auch aus Syrien. Das sind Länder, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten radikalisiert haben: von einem gemäßigten Islam zu einem unmäßigen Islamismus. Der Islamismus ist die Ideologie, die diesen perspektivelosen, entwurzelten jungen Männern das Überlegenheitsgefühl gibt, inklusive der Überlegenheit des Mannes über die Frau. Eine Frau, die in der Silvesternacht auf der Straße ist, die ist für sie eine Hure. Sie hat es nicht besser verdient. Zu den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht haben Sie das Buch „Der Schock“ publiziert. Inwiefern war es für Sie ein Schock? Es ist ein Schock, dass mitten in Deutschland der zentralste Platz

10 einer Großstadt über mindestens zwölf Stunden ein quasi rechtsfreier Raum ist. Über sechshundert Frauen wurden von rund 2.000 Männern sexuelle Gruppengewalt angetan – unter den Augen der hilflosen deutschen Polizei. Ich gehe davon aus, dass diese Männer sich nicht zufällig in Köln getroffen haben, sondern von drei, vier Provokateuren via Social Media dahin gelockt worden sind – und dann in Schwärmen losgelegt haben. Das hat es zu meinen Lebzeiten noch nie gegeben. Das ist der Schock.

Ich wollte lernen, war aber nicht interessiert an einem akademischen Abschluss. Im Buch schreiben sie u.a.: „An der Schwelle zu Europa sind rechtsfreie Räume entstanden, wie in Syrien oder Libyen. Und

Die aktuelle Ausgabe von Emma widmet sich u.a. der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und den bevorstehenden US-Wahlen. Weitere Themen sind Gewalt zwischen den Geschlechtern, Dossier: Islamismus und Türkei uvm.

von da ist es nur ein Sprung in das Herz Europas“, oder auch die Täter in Köln seien „fanatisierte Anhänger des Scharia-Islam“. Sprechen Sie damit nicht der AfD, Pegida oder auch der FPÖ aus der Seele? – Auf der anderen Seite wurden/werden Sie als „Rassistin“ beschimpft und als „Rechtspopulistin“ diffamiert. Wie politisch ist Ihr Feminismus? Ich frage mich nicht, wem ich aus der Seele spreche, sondern: Was ist die Wahrheit? Und die Wahrheit müssen wir sagen, wenn wir die Verhältnisse verändern wollen. Ich bin übrigens überzeugt davon, dass die Rechtspopulisten in Westeuropa allem voran so einen Zulauf haben, weil die demokratischen Parteien den Menschen nicht die Wahrheit sagen: Nämlich, dass der politisierte Islam – nicht der Islam als Glaube! – ein gewaltiges Problem ist. Und es ist ein Versuch der Einschüchterung, jeden, der es wagt, die Islamisten zu kritisieren, des „Rassismus“ zu bezichtigen. Dabei liegt es doch auf der Hand: Der schriftgläubige, fundamentalistische Islamismus ist der Faschismus des 21. Jahrhunderts. Wer sich dem nicht entgegenstellt – nun, der oder die macht sich mit schuldig. Danke für das Gespräch!

„Der Schock - die Silvesternacht in Köln“ mit Beiträgen von Alice Schwarzer (Hg.), Rita Breuer, Kamel Daoud, Florian Klenk, Bassam Tibi u.a. Das Buch spannt den Bogen vom Kölner Bahnhofsplatz über den Tahrir-Platz bis hin zum Iran



UNIMAG / Studentenleben

12

DER ULTIMATIVE

HOW-NOT-TO-MEETNEW-PEOPLE-GUIDE

Neues Semester – neue Leute

S

emesterbeginn – Endlich sind viele neue Menschen in der Uni-Stadt. So viele potentielle neue Freunde / Partner! Entweder bist du selbst neu in der Stadt, oder deine alten Freunde sind weggegangen. Nicht nur wegen dir, aber du warst ein ziemlich ausschlaggebender Grund. Jetzt musst du dir neue Leute suchen. Aber wie lernt man die am besten (nicht) kennen? UNIMAG hat für dich die besten Tipps gesammelt, wie es wahrscheinlich nicht funktioniert. Befolge diesen How-not-to-meet-newpeople-Guide und du wirst am Ende des Semesters genauso wenig Freunde haben wie vorher. 1. Bleib zu Hause und warte, bis jemand bei dir klingelt. Lass ihn dann aber auf keinen Fall rein. Auch wenn er behauptet, dass er deine bestellte Pizza oder deine Amazonlieferung dabei hat. Verkrieche dich unter deinem Bett und geh erst wieder nach draußen, wenn die Person weg ist.

2. Auf Partys kann man sich sehr schnell beliebt machen, indem man immer griesgrämig dreinschaut, in der Ecke steht, Kopfhörer aufhat, in einem Buch liest, die anderen Personen nicht beachtet und sofort weggeht, wenn man von jemandem angesprochen wird. 3. Im Hörsaal kannst du dir Freunde machen, wenn du mind. 20 Minuten zu spät erscheinst, dann in die Mitte der Bankreihe willst und deshalb über alle bereits sitzenden Studierenden kraxeln musst. Dabei kommt man sich näher. Körperkontakt inklusive! 4. Sitze in der Vorlesung ganz nah neben deinem Sitznachbar / deiner Sitznachbarin. Rieche an ihm oder ihr und sage: „Du riechst aber gut!“. Menschen mögen dich, wenn du ihnen Komplimente machst. 5. Such dir einen Sport, den du gerne machst, z. B. Laufen. Gehe in den Wald laufen, sprich mit niemandem. Wenn sich dir jemand nähert, lauf


UNIMAG / Studentenleben schneller oder langsamer, je nachdem, wie der andere nicht läuft. 6. Wohne, wenn möglich alleine. Wenn du in einem Studentenwohnheim wohnst, vermeide jeglichen Kontakt mit deinen Mitbewohnern. Gehe nicht in den Gemeinschaftsraum. Richte dein Zimmer so gastunfreundlich her wie möglich: räume nicht auf, lass die Vorhänge zugezogen, lass nie frische Luft herein. Der Geruch wird sie überzeugen.

Gesprächsanfang leicht gemacht Die ersten Sätze, die man zu einer Person sagt, sind am entscheidendsten. Mit den folgenden Einstiegen in das Gespräch kannst du auf jeden Fall punkten. Egal ob im Hörsaal, auf der nächsten Party oder einfach auf der Straße. Unbedingt ausprobieren! 1. „Eigentlich bin ich ja zu cool für ein Gespräch mit dir, aber es ist gerade niemand Besseres da.“ Optional: Wenn du den Inhalt dieses Satzes nur durch Körpersprache und Gesichtsausdruck vermitteln kannst, hast du schon gewonnen. Die Leute werden in Scharen auf dich zukommen, weil du der Coolste / die Coolste im Raum bist.

Foto: Mixmike - istock

2. „Siehst du das Mädchen/den Typen dort drüben? Werde ich heute noch aufreißen.“ Am besten unterstreichst du den Sinn, indem du einen lüsternen Blick aufsetzt und dir sinnlich über die Lippen leckst. „3. „Willst du meine beste Freundin/mein bester Freund sein?“ Kommt am besten an, wenn du mit traurigen Hundeaugen vor der

13 Person stehst. Wenn sie verwirrt dreinschaut, geh auf die Knie und sag: „Bitte, bitte, bitte!“ 4. „Ich bin auch Fan von XY“. Voraussetzung: Recherchiere vorher online, welche Band / Schauspieler / Bücher die Person mag. Gehe auf totalen Stalker-Modus und verfolge die Person, damit du möglich viel über sie weißt, bevor du sie ansprichst. Dadurch, dass sie dich wahrscheinlich schon bemerkt hat, kommst du ihr bekannt vor. Pluspunkt! 5. „Du wohnst ganz in der Nähe von mir. Ich sollte dich mal besuchen“. Funktioniert am besten in der nächstgelegenen U-Bahn- oder Straßenbahnstation. Trumpfe mit Wissen auf und nenne die Adresse der Person. 6. „Gehst du auch gerade zur Vorlesung?“ Klingt zwar redundant, wenn du schon vor dem Hörsaal stehst. Aber die Antwort wird auf jeden Fall positiv sein. Also hast du schon gewonnen. 7. „Was hörst du gerade?“ Zieh dabei den Kopfhörerstöpsel aus dem Ohr der angesprochenen Person und versuche den Interpreten des Songs zu erraten. 8. „Deine Frisur erinnert mich an den Haarschnitt meines Opas“. Erzähle von deinem Opa und seiner Krankheit, bis ins kleinste Detail. Wenn du dabei in Tränen ausbrichst, versuche weiterzureden. Die Leute mögen emotionale Menschen, die sofort über sehr persönliche Dinge sprechen.


UNIMAG / Studentenleben

14

GHOSTING »Warum schreibst du nicht mehr zurück?« Foto: Georgijevic - istock

Text: Birgit Mühl

Den meisten von uns ist es schon einmal passiert, manche haben es auch selbst gemacht: Ghosting. Der vollständige Kontakt- und Kommunikationsabbruch wird als einfache Lösung, eine Beziehung zu beenden, verwendet. Aber die Frage nach dem Warum bleibt.

N

ie war es so einfach wie heute, mit Freunden und Lieben in Kontakt zu bleiben. Egal wo auf der Welt man sich befindet, mit diversen Messengern und Videochats kann leicht miteinander kommuniziert werden. Vorausgesetzt, dass man das möchte. Ghosting ist zwar nicht unbedingt ein neues Phänomen, es kommt bei den hunderten an Nachrichten, die wir täglich schreiben, nur häufiger vor. Eine Meinungsumfrage mit rund 1.000

Amerikanern hat ergeben, dass 10 Prozent der Befragten selbst schon jemanden geghostet haben, um eine Beziehung zu beenden. Ines Schweizer, Sexual- und Psychotherapeutin, kritisiert: „Viele junge Menschen scheuen den Konflikt und sind bequem. Indem sie einfach abtauchen, können sie diese unangenehme Situation umgehen und riskieren keinen Gesichtsverlust“. Außerdem hält sie Onlinedating-Portale und Dating-Apps für Mitverursacher des

verstärkt auftretenden Ghostings. Wenn ein potentieller neuer Partner nur einen Swipe entfernt ist, kann man sich schließlich nicht mit unliebsamen Beziehungen und Menschen beschäftigen. Paartherapeut Rainer Grunert konstatiert, dass Menschen, die ghosten, meist Angst vor Nähe haben. Bevor sie diese zulassen müssten, verschwinden sie. Durch den abrupten Kontaktabbruch kann die geghostete Person jedoch nicht mit der Beziehung abschließen. „Sie hinterfragen sich, sind verzweifelt und verunsichert“, was das Vertrauen zu zukünftigen Partnern beeinträchtigen kann, meint Ines Schweizer. Wie sich Ghosting aus den verschiedenen Perspektiven anfühlt zeigen diese drei Geschichten:

Diese Ungewissheit macht einen fertig Wir haben uns durch eine Dating-App kennengelernt. Irgendwie hat es auf Anhieb gefunkt, sofern man das beim Kommunizieren via WhatsApp überhaupt beurteilen kann. Unsere zwei realen Dates liefen sehr gut und wir haben auch danach noch geschrieben. Dann ganz plötzlich, als ich nach einem dritten Date gefragt habe, kam keine Antwort mehr. Nicht einmal eine blöde Ausrede war ich ihm wert. Das schlimme an der Situation ist, dass man am Anfang immer noch auf eine Ant-


www.sharksinn.com

H2OOOHH

So sexy kann Wasser sein! Die neuen Ritex Kondome mit dem wasserbasierten Ritex Aqua Gel®.

Ritex folgen und coole Preise gewinnen! Teilnahmebedingungen: Mitmachen kann jeder, außer den Mitarbeitern von Ritex sowie deren Angehörige. Die Gewinner werden von Ritex unter allen Teilnehmern ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Eine Teilnahme ist nur über das Internet möglich: www.ritex.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


16

Foto: m-imagephotography - istock

UNIMAG / Studentenleben

wort wartet. Man macht sich Gedanken, was passiert sein könnte. Man denkt sich die abstrusesten logischen Gründe, warum er nicht schreiben kann, aus. Bis man dann einsieht, dass es vorbei ist. Dann fragt man sich jedoch, warum er nicht mehr schreibt und was man selbst falsch gemacht hat. Man verschwendet so viel Energie mit Nachdenken, weil einem die Ungewissheit so fertig macht. Schlimm, wenn eine andere Person so viel Macht über einen hat, nur weil er nicht mehr antwortet. (Publizistikstudentin, 25)

Aus Versehen geghostet Sie war das hübscheste Mädchen auf der Party eines Freundes. Und dann war sie auch noch lustig! Wir haben uns echt gut verstanden und nach dem Schmusen haben wir Nummern ausgetauscht. Beim Schreiben war es dann irgendwie komisch. Mir kam vor, als ob sie extra cool wirken wollte, indem sie lange wartet, bis sie antwortet. Natürlich verstehe ich, dass sie nicht gleich zurückschreibt, wenn sie beschäftigt ist, aber das war anders. Irgendwann war es mir dann

Viele junge Menschen scheuen den Konflikt und sind bequem. zu blöd und ich wollte auch mal extra lang warten, bis ich zurückschreibe. Ich habe dann total drauf vergessen. Erst nach einer Woche ist mir eingefallen, dass sie mich ja was gefragt hat. Dann ist mir klar geworden, dass ich sie doch nicht so gut gefunden hab. Sonst hätte ich ja schon früher an sie gedacht. Sie zu ghosten war eigentlich nicht meine Absicht. (Anglistik-Student , 22)

Ignorieren Lösung

ist

keine

Ich hab diesen süßen Typen auf Tinder geswiped. Als wir uns ge-

troffen haben, wollt ich eigentlich nix ernstes, aber ich hab mir gedacht, ich lass mich mal drauf ein. Im Nachhinein weiß ich, dass das ein Fehler war. Er war immer so süß und hat sich immer voll um mich bemüht. Die süßesten Nachrichten habe ich immer bekommen und er fand immer Zeit für ein Treffen. Bevor mir die Sache dann zu ernst wurde, habe ich einfach seine Nachrichten ignoriert. Ich kann mit Konfliktsituationen nicht gut umgehen, Ghosting schien mir da die perfekte Lösung. Mann, lag ich falsch. Er hat mir hunderte Nachrichten geschrieben. Zuerst ja noch ganz lieb mit „Wie geht es dir? Ich mache mir Sorgen, weil du dich nicht meldest“. Bis hin zu „Bist du echt so feig, dass du nicht einmal ehrlich sagen kannst, dass du nichts von mir willst?!!!“. Was wie eine einfache Lösung ausgesehen hat, hat sich zu einem Problem entwickelt. Erst, als er vor meiner Arbeit auf mich gewartet hat und mit mir reden konnte, hat er aufgehört, mir zu schreiben und mich anzurufen. (TFM Studentin, 25)


Advertorial

UNIMAG / Studentenleben

17

Wellness in the city STUDENTS WELCOME!

Das Diana Bad - Wien´s bekanntestes Erlebnisbad - ist der ideale Treffpunkt um mit seinen Freunden einen entspannten Wellnesstag einzulegen. Auf über 6.000 m2 bietet das, nur wenige Gehminuten vom Schwedenplatz entfernte, Bad einen kleinen

aber feinen Wellnessbereich in dem alle Besucher auf Ihre Kosten kommen. Egal ob man die geführten Saunagänge in Anspruch nimmt, oder sich selbst seinen Entspannungsplatz sucht, im neu gestalteten SPA des Diana Bades ist für jeden etwas dabei. Wem Erholung allein zu wenig ist, der kann sich im Erlebnisbad auf der 125 m langen Wasserrutsche mit LED Lights, im rauschenden Wildbach, oder dem großen Wellenbecken so richtig austoben. Jeden Dienstag gibt es für Studenten 20 % Ermäßigung auf den Eintritt und einen Vital-Sha-

ke um nur einen Euro zusätzlich. Kommt vorbei und überzeugt euch selbst von den Vorteilen des Diana Erlebnisbades in der Wiener Innenstadt. Wir freuen uns auf euren Besuch! »Das Diana Bad ist für uns Studenten wirklich perfekt. Die Nähe zum Schwedenplatz ist ideal und am Dienstag bekomme ich mit meinem Studentenausweis 20% Ermäßigung auf den Eintritt. Die Ruhe im Entspannungsbereich nutze ich oft um mich auf Prüfungen vorzubereiten.« Sabine, WU-Studentin


UNIMAG / Studentenleben

18

TUTORIENPROGRAMME

Foto: PeopleImages - istock

an deiner Uni / FH

W

ie finde ich den Hörsaal? Welche Voraussetzungsketten muss ich erfüllen, um die Lehrveranstaltung zu absolvieren? Wie beantrage ich einen Bibliotheksausweis? Das sind nur einige von vielen Fragen, die sich Erstsemestrige zu Studienbeginn stellen. Klar, eine FH oder Universität läuten einen neuen Lebensabschnitt ein. Für zahlreiche Studierende ist dies auch der erste wirkliche Schritt in die Selbstständigkeit. Aber auch die Frage nach partytechnischen Hotspots, um andere Studierende kennen zu lernen und um sich zu vergnügen, stellen sich selbstverständlich. Im Rahmen der vielen Tutorienprogramme soll neuen Studierenden der Einstieg in den Alltag an der Universität erleichtert werden.

Der Start in den neuen Lebensabschnitt FH oder Uni kann Schwierigkeiten bereiten. Hierbei helfen verschiedenste Programme den Erstsemestrigen: Erfahrene Tutoren begleiten neue Studierende bei organisatorischen Hürden und Schwierigkeiten im universitären Alltag. Zu Studienbeginn begleiten und unterstützen Tutoren und Tutorinnen Erstsemestrige. Die Tutoren stehen dabei bei organisatorischen Hürden und Orientierungsschwierigkeiten beratend zur Seite. Dabei werden neue Studierende von Höhersemestrigen be- und geleitet, keinesfalls aber „geführt“. Vorrangiges Ziel sämtlicher Tutorien ist es, den Uni-Einstieg zu erleben.

Ziele dieser Programme • Tutoren stehen bei sämtlichen Fragen rund um das Studium mit jeder Menge nützlichen Tipps und Tricks zur Seite • Begleitung „neuer“ Studierender zum erfolgreichen Einstieg in das Studium • Unterstützung bei der Orientierung am Institut und bei der

Studienorganisation • Vernetzung von Studierenden untereinander • Vorbereitung auf Prüfungen und Hilfe bei der Entwicklung geeigneter Lern- und Arbeitsstrategien • Unterstützung – wie das Buddyprojekt – für Studierende der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Uni Wien, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Für Studienanfänger stehen im Regelfall unterschiedliche Tutorienprogramme zur Verfügung.

Orientierung im ersten Studiensemester STEOP - die Studieneingangs- und Orientierungsphase, wurde im


UNIMAG / Studentenleben

19

Mach Platz in deinem Bücherregal

Die UNIMAG BÜCHERBÖRSE Das Semester hat schon wieder begonnen und ihr habt Skripten oder Bücher, die ihr nicht mehr benötigt? Euer Bücherregal ist bis zum letzten Platz gefüllt und ihr braucht Platz? Oder ihr benötigt für eure nächsten Vorlesungen Bücher & Skripten, wollt aber nicht den Neupreis dafür bezahlen? Dann haben wir genau das Richtige für euch: In der UNIMAG-Bücherbörse könnt ihr eure gebrauchten Uni-Bücher und Skripten verkaufen oder diese zu günstigen Preisen kaufen.

Egal ob die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, die WU Wien, die FH St. Pölten, die Akademie der bildenden Künste, die Uni Wien oder die TU Graz: In der UNIMAG Bücherbörse sind sämtliche Universitäten und FHs in allen Bundesländern vertreten. Hier könnt ihr eure Bücher und Skripten verkaufen oder euch für aktuelle Vorlesungen eindecken. Über das jeweilige Kontaktformular können Käufer und Verkäufer schnell und unkompliziert in Kontakt treten. Du kannst gleich los-

legen und gebrauchte Bücher für Dein Studium finden oder nicht mehr benötigte Bücher und Skripte verkaufen. Und das Beste: Unser Service ist für Käufer und Verkäufer komplett kostenfrei, die Bücher bezahlst du direkt beim Verkäufer. Jetzt gleich loslegen:

www.unimag.at/ buecherboerse

SPENDEN SIE GLÜCK. INFORMATION:

Eine Samenspende ist oft der letzte Ausweg für ein kinderloses Paar. Helfen Sie diesen Paaren, sich ihren Herzenswunsch zu erfüllen und eine glückliche Familie zu werden. Voraussetzungen für eine Samenspende: • zwischen 19 - 35 Jahre alt • abgeschlossenes bzw. laufendes Hochschulstudium oder abgeschlossene Berufsausbildung • keine Erbkrankheiten in der Familie • keine Infektionskrankheiten • in Österreich bei keinem Samenspendeprogramm aktiv • Zuverlässigkeit, Ernsthaftigkeit für dieses Thema • in Österreich versichert • Kostenersatz vorgesehen! www.samenspen

de.wien

Fragen & Bewerbungen an labor@kinderwunschzentrum.at


UNIMAG / Studentenleben Wintersemester 2011/12 an vielen Universitäten eingeführt. Vorrangiges Ziel der STEOP ist es, im ersten Semester einen Einblick in das Studium zu erhalten. Hierbei geht es um das Einschätzen, ob die Studieninhalte mit persönlichen Erwartungen an das Studium übereinstimmen und ob man die Studien-Anforderungen erreichen kann.

Fachtutorien

Foto: Antonio_Diaz - istock

Ein oder mehrere TutorInnen begleiten Studierende in oder bei einer Lehrveranstaltung. Dabei unterstützen sie die Lehrveranstaltungsleitung in administrativen und inhaltlichen Belangen und können auch selbst Lehraufgaben übernehmen – online wie offline. Präsenzfachtutorien sind Übungen zu den einzelnen Vorlesungen, im Regelfall zu Studienbeginn. Sie verstehen sich als Ergänzung zu den VOs, sind aber kein Nachhilfeunterricht! Virtuelle Arbeitsgruppen – s.g. eFachtutorien – werden zu den Vorlesungen der Studieneingangsphase angeboten und werden über eLearning Plattformen wie Moodle abgehalten.

20 ErstsemestrigenTutorien Diese Tutorien sind ein freiwilliges Angebot und werden von den FHs, Unis oder der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) für neue Studierende angeboten. Die Erstsemestrigen-Tutorien sind nicht an Pflicht-Lehrveranstaltungen gebunden und sollen helfen, sich im Studienalltag zurecht zu finden und soziale Kontakte zu knüpfen, so beispielsweise das Unabhängige Tutoriumsprojekt (TutPro), das sich aus Mitteln der ÖH-Bundesvertretung und des Wissenschaftsministeriums finanziert. Grundsätzlich lassen sich hierbei zwei Arten von unabhängigen Tutorien unterscheiden: AnfängerInnen- und Thementutorien, die jeweils zu Beginn eines jeden Semesters starten.

AnfängerInnenTutorien... ...werden von höhersemestrigen Studierenden speziell für StudienanfängerInnen organisiert, um ihre Sozialisation an der Uni/ FH/PH zu erleichtern. Im Tuto-

rium können organisatorische und inhaltliche Fragen besprochen, kritisch übers Studi-Leben nachgedacht, gemeinsam Texte gelesen und Filme geschaut werden. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Egal, ob gemeinsames Spielen, Stricken, Kochen oder Party machen: es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um den Studienbeginn so einfach und unkompliziert wie möglich zu gestalten.

Thementutorien Hier können alle Studierenden teilnehmen, die sich für das jeweilige Thema interessieren. Auch hier kann aus einer bunten Palette an Möglichkeiten gewählt werden.

Wer kann Tutor werden? Grundsätzlich kann jede/r ein Tutorium organisieren und abhalten. Dennoch scheint es sinnvoll, ein kurzes Ausbildungsseminar zu absolvieren, um die wesentlichen. Diese werden von Trainern geleitet und werden während des gesamten Semesters an deiner Hochschule angeboten.

Erfahrene Tutoren stehen Erstsemestrigen bei organisato r i s c h e n Hürden und Orientierungsschwierigkeiten zu Studienbeginn beratend zur Seite.


Correct your mistakes & schreibe die Geschichte neu. Mit Tipp-Ex & BIC. Dir sind bestimmt auch schon mal an der Uni kleine Fehler passiert, die du am liebsten korrigieren möchtest? Mit Tipp-Ex® ist es möglich, mit BIC® 4 Colours™ kannst du die Geschichte neu schreiben.

Unsere Produktheroes • BIC® 4 Colours™ – perfekt zum Schreiben und Strukturieren mit 4-farbigen Drückern. • Tipp-Ex® Mini Pocket Mouse® – dank ultrakompaktem Format und perfekter Deckkraft werden alle kleinen Fehler korrigiert. Mehr unter www.bicworld.at

Correct your mistakes mit Tipp-Ex® und BIC® Hallo ! ® Ich habe eben mit meinem Tipp-Ex den Fehler korrigiert, als ich … dir im Audimax keinen Platz freigehalten habe. vergessen habe, dich auf die Uni-Party mitzunehmen. die Klausur bei dir abgeschrieben habe. dich durch mein Gelaber im Seminar gestört habe. in der Vorlesung mit Knobifahne neben dir saß.

Mit meinem neuen BiC® 4 Colours™ kann ich jetzt unsere Geschichte neu schreiben!

Mach deinen Fehler gut! 1. Schneide deine „Fehler-löschen“-Karte aus. 2. Korrigiere deinen Fehler auf der Karte. 3. Schenke die Karte der Person, bei der du dich entschuldigen möchtest. 4. Dank des BIC® 4 Colours™ hast du eure Geschichte neu geschrieben! Großes Gewinnspiel! Unter unimag.at/gewinnspiel kannst du bis zum 30. November 2016 teilnehmen und tolle Preise gewinnen.


UNIMAG / Karriere

22

Karriere mit Wirtschaft B

ei vielen Studierenden, die sich für ein wirtschaftswissenschaftliches Fach entscheiden, steht dieser Gedanke des großen US-amerikanischen Autobauers durchaus im Vordergrund. Ein Studium der Wirtschaftswissenschaften gilt als hervorragende Eintrittskarte in den Job und eine erfolgreiche Karriere. Schließlich werden Wirtschaftswissenschaftler überall gebraucht, in Großkonzernen ebenso wie in Start-ups oder mittelständischen Unternehmen.

Hoher Bedarf der Unternehmen – und hohe Bewerberkonkurrenz

Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind. (Henry Ford)

Die gute Nachricht: Aktuell und in den kommenden Jahren müssen Wirtschaftsabsolventen nicht fürchten, dass sie der sogenannte „Schweinezyklus“ einholt. Die Unternehmen melden fast durchgängig einen mindestens gleichbleibenden – und hohen – Bedarf an Wirtschaftswissenschaftlern. Viele Personalchefs erwarten in den nächsten Jahren hier noch Steigerungen. Allerdings musst du bei den meisten offenen Positionen auch mit vielen Mitbewerbern rechnen. Zu den Konkurrenten für Wirtschaftswissenschaftler auf dem Arbeitsmarkt gehören auch Absolventen eines dualen Studiums, die in den Unternehmen bereits vernetzt und etabliert sind, sowie Quereinsteiger aus anderen Fachrichtungen, denen die Personalentscheider oft sehr positiv gegenüberstehen.

Und welche Fähigkeiten sind gefragt? Die große Frage ist natürlich, welche Fähigkeiten sich die Arbeitgeber von Wirtschaftsabsolventen wünschen. Hier hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Noch vor nicht allzu langer Zeit wurden Wirtschaftswissenschaftler vor allem für vergleichsweise eng definierte Expertenpositionen eingestellt – der Aufstieg in eine Führungsposition konnte Jahre und Jahrzehnte dauern. Heute erwarten die Unternehmen von Absolventen von Anfang an nicht nur Fachwissen, sondern auch Führungsfähigkeit und die entsprechenden sozialen Kompetenzen. Der Unterschied zwischen Spezialisten und Generalisten ist demgegenüber für einen erfolgreichen Berufseinstieg weniger bedeutungsvoll. Vielen Firmen ist wichtiger, ihre High Potentials im Rahmen ihrer internen Personalentwicklung weiter auszubilden.

Hintergründe und Tipps für die „Karriere mit Wirtschaft“ In unserem aktuellen Karriere-Special zeigen wir die aktuellen Trends auf dem Arbeitsmarkt für Wirtschaftsabsolventen und stellen die wichtigsten Branchen vor, in denen Wirtschaftswissenschaftler tätig sind. Natürlich gibt es auch in dieser Ausgabe einen Ratgeber-Teil mit Tipps für die Jobsuche und eine erfolgreiche Bewerbung. .


Suchen Sie eine Herausforderung?


A Foto: PeopleImages - istock

Vom Wirtschaftsexperten zum Manager Herausforderungen für Wirtschaftswissenschaftler In der Wirtschaft haben sowohl Bewerber mit einem spezialisierten Bachelor oder Master als auch Generalisten gute Chancen. Unabhängig davon arbeiten die meisten Wirtschaftsabsolventen unmittelbar nach dem Einstieg oder einige Zeit danach auf einer Position im mittleren Management.

m Anfang stand eine neue soziale Gruppe, die aus soziologischer Sicht beispielsweise Siegfried Krakauer porträtiert hat. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand in der Berufswelt eine neue soziale Gruppe: Im Gegensatz zu den Arbeitern waren die Angestellten überwiegend mit geistigen Tätigkeiten und insbesondere in kaufmännischen Funktionen beschäftigt. Die Leitung der Unternehmen lag vorerst noch in den Händen von wissenschaftlich-technischen Experten, die oft auch die Firmengründer waren. Qualifizierte Angestellte agierten zunächst als kaufmännische Spezialisten – im Hinblick auf den Wechsel des Unternehmens oder sogar der Branche erwiesen sie sich dabei als durchaus flexibel. Seit den 1950er Jahren hat sich aus dieser Arbeitnehmergruppe heraus das moderne Management entwickelt – zunächst ging es dabei vor allem um die Besetzung von Führungspositionen in der Unternehmensleitung. In den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten hat sich – nicht zuletzt unter dem Einfluss von Globalisierung und Digitalisierung – der Managementbereich „nach unten“ stark geöffnet. Funktionen im mittleren Management sind heute die klassische Karriereperspektive für Wirtschaftsabsolventen. Den Aufstieg ins Top-Management der Unternehmen schaffen (und wollen) auch später durchaus nicht alle Führungskräfte.



UNIMAG / Karriere

26

Spezialisten vs Allrounder Oder: Welche Absolventen suchen Unternehmen wirklich? Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Die Unternehmen brauchen Allrounder mit Managementkompetenzen ebenso wie Spezialisten, die sich in einem bestimmten Arbeitsbereich zu Hause fühlen. In einigen Unternehmensfunktionen – beispielsweise in Arbeitsfeldern, in denen sich ökonomische und technische Anforderungen überschneiden – können Spezialisten als Bewerber durchaus im Vorteil sein. Kleinere Firmen und Startups sind in hohem Maße auf Allrounder angewiesen, während es in großen Unternehmen größeren Bedarf an Mitarbeiter mit speziellen Expertisen gibt – was nicht bedeutet, dass Allrounder dort keine Chance haben. Für die Personalentscheider gibt oft eine hohe „Employability“ den Ausschlag. Von Absolventen erwarten sie eine ausgewogene Mischung aus Fachwissen, Methodenkompetenz und Social Skills. Branchen- und unternehmensbezogenes Expertenwissen erwirbst du später „on the job“, durch Weiterbildung oder als Trainee.

Mittelmanager – die Führungskräfte in der Sandwichposition Rein operative Tätigkeiten sind für die meisten Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Fächer nur eine Durchgangsstation zu einer Position im mittleren Management. Die meisten Unternehmen wünschen sich, dass qualifizierte Neueinsteiger in einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren Führungsverantwortung übernehmen. Zum Teil werden Wirtschaftsabsolventen in Traineeprogrammen darauf vorbereitet, zum Teil erwerben sie das praktische Handwerkszeug dafür direkt in ihrem Job. Im Verlauf ihrer Karriere nehmen die Anforderungen an ihre Managementfähigkeiten kontinuierlich zu. Dies gilt auch für Absolventen und Young Professionals, die sich an der Hochschule vor allem auf eine Expertenlaufbahn vorbereitet haben. Für die Mittelmanager bedeutet der berufliche Aufstieg auch, in einer – nicht immer angenehmen – Sandwichposition zu agieren. Sie sind das Bindeglied zwischen der Firmenleitung, deren Anweis-

Foto: mediaphotos, nd3000 - istock

ungen sie umzusetzen haben, und ihren Mitarbeitern, die sie führen, motivieren und in übergreifende Prozesse integrieren müssen. Oft arbeiten sie nach strikten Zielvorgaben, die sie aber nur in und mit ihren Teams erreichen können. Viele Mittelmanager meinen auf lange Sicht, dass sie sich damit in einer recht undankbaren und wenig autonomen Position befinden, obwohl sie für das Funktionieren eines modernen Unternehmens unverzichtbar sind.

Wissensträger und Informationsvermittler Das mittlere Management ist heute vor allem Wissensträger und Informationsvermittler. Sie steuern den Informationsfluss in den Unternehmen in verschiedene Richtungen – zur Firmenleitung, zu ihren Mitarbeitern sowie zwischen verschiedenen Bereichen. Damit gestalten sie die internen Prozesse an einer entscheidenden Stelle mit, viele Mittelmanager haben auf lange Sicht einen umfassenderen Blick darauf als das strategische Management des Unternehmens. issens in die Unternehmen.


WIR SUCHEN CARAKTER KÖPFE. E N AN NAM K R R HIE LD IH . BA HEN STE

Geschäft sführer/in Finanz

EIN UN TER

NEHME

Porsche H olding G mbH Louise-P iëch-Stra ße 2 A-5020 S alzburg Telefon + 43 (0)662 /4681-316 www.pors 9 che-hold ing.com/t rainee

N DER ÖSTER

REICHI

SCHEN

PORSC

HE-GRU

PPE

Bewerben Sie sich jetzt! Wir suchen noch Finanz-Trainees ab Februar 2017.

www.porsche-holding.com/trainee


UNIMAG / Karriere Agile Strukturen: Neue Anforderungen an das mittlere Management Die Strukturen vieler Firmen haben sich spätestens seit der Jahrtausendwende stark verändert. Die Idee der Agilität – des flexiblen Reagierens auf die Anforderungen der Kunden und des Marktes – wurde ursprünglich im IT-Umfeld geboren, heute ist sie in den meisten Unternehmen Standard und Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit. Agilität funktioniert jedoch nur auf der Basis flacher Hierarchien, unternehmerischem Denken bei allen Mitarbeitern und einer flexiblen Organisation der Arbeit. Projektarbeit in wechselnden Teams sind heute für viele Arbeitnehmer Standard. Fähige Projektleiter und Abteilungsleiter – also Mittelmanager – besetzen damit Schlüsselpositionen, die für das Funktionieren des gesamten Unternehmens unverzichtbar sind und über den Unternehmenserfolg entscheiden. Damit sind auch neue Anforderungen an das mittlere Management

Foto: sanjeri - istock

28 verbunden. Ohne strategisches Denken und echte Führungsqualitäten auf der mittleren Ebene kommen Firmen heute nicht mehr aus. Daraus ergibt sich unter anderem eine neue Gewichtung zwischen Fachwissen, Methodenkompetenz und den sogenannten Soft Skills. Mittelmanager benötigen nicht nur fachliche, sondern soziale Fähigkeiten. Ohne Kommunikationsfähigkeit, Entscheidungskompetenz, emotionale Intelligenz und Empathie lassen sich auch kleine Teams nicht führen oder motivieren. Im Bewerbungsverfahren geben zwischen fachlich gleich gut qualifizierten Bewerbern die Soft Skills oft den Ausschlag. Übrigens gilt dies nicht nur für (angehende) Manager, sondern auch für Spezialisten. „Employability“ – Beschäftigungsfähigkeit – bedeutet heute, dass möglichst jeder Mitarbeiter über Führungskompetenz verfügen sollte. Damit sind die sozialen Fähigkeiten für eine erfolgreiche Karriere unabdingbar.

Gute Chancen für Quereinsteiger

381.000 Studierende 95.000 Geisteswissenschaft 50.000 Wirtschaft

Hinter diesen Zahlen verbirgt sich ein Dilemma des Absolventenarbeitsmarktes in Österreich: Viele Unternehmen suchen händeringend nach qualifiziertem Nachwuchs. Technik- und Wirtschaftsabsolventen belegen auf ihren Wunschlisten den ersten Platz – die Hochschulen bilden dagegen vergleichsweise viele Sozial- und Geisteswissenschaftler aus. Die Unternehmen sind daher auch an Quereinsteigern mit „wirtschaftsfernen“ Abschlüssen interessiert. Beispielsweise arbeiten Sozial- und Geisteswissenschaftler heute nicht nur in Lehre und Forschung, in Archiven, Museen oder den Medien, sondern auch in Banken, in der Industrie oder in Beratungsunternehmen. Dort werden sie im Marketing, in der Personalabteilung und in anderen Bereichen tätig. Vor allem die großen Unternehmensberatungen suchen sogar gezielt nach ihnen. In vielen Firmen gehören interdisziplinäre Teams und Prozesse längst zum Standard – Quereinsteiger überzeugen oft durch besonders ausgeprägte Soft Skills und ihr generalistisches Profil.


g stie f u a

s

Jetzt bewerben für da

MarktmanagerIn Traineeprogramm

Start Jänner 2017 Alle Informationen und Bewerbungsmöglichkeiten unter: www.merkurmarkt.at/karriere

Jetzt

bewerben

SO MACHT MAN SICH FREUNDE.


Advertorial

UNIMAG / Karriere

30

» MEHR ALS VIER BUCHSTABEN – AUF DIE MENSCHEN KOMMT ES AN « Eine Karriere bei KPMG gestaltet sich abwechslungsreich und dynamisch. In einem Interview erzählt Michaela Schwarzinger, Leiterin HR Management, wie der Arbeitsalltag beim Wirtschaftsprüfungsund Beratungsunternehmen aussieht und welche Karrierewege möglich sind. Was dürfen sich Bewerber von einem Job bei KPMG erwarten? Michaela Schwarzinger: Einen Einblick in das heimische und internationale Wirtschaftsgeschehen erlangen, Erfahrungen sammeln, an Gesprächen teilnehmen und daraus lernen – all das steht jungen Mitarbeitern bei KPMG offen. Jedoch ist auch ein gewisser Durst nach Weiterentwicklung gefragt: Wir bieten ein großzügiges Fortbildungsbudget sowie 90 bis 120 Ausbildungsstunden jährlich. Dadurch können die Mitarbeiter ihren Fokus auf jenes Spezialgebiet legen, das sie am meisten interessiert. Darüber hinaus werden flexible Arbeitszeitmodelle, Praktika in unterschiedlichen Abteilungen oder Auslandsaufenthalte gerne in Anspruch genommen. Hinter KPMG stecken mehr als vier Buchstaben. Es sind die Menschen, auf die es ankommt und wir ermutigen alle Mitarbeiter auch ihre Hobbys und Freizeitaktivitäten mit Kollegen zu verfolgen. Unsere internen Initiativen, wie der Laufclub oder das Fußballteam, wachsen immer weiter. Beim diesjährigen Business Run war KPMG mit 120 Läufern vertreten!

Welche Ansprüche stellen Sie an zukünftige Mitarbeiter? Wir leben in rasanten Zeiten, die von Komplexität und ständiger Veränderung gekennzeichnet sind. Gerade deshalb sind Neugier und die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, zwei der wichtigsten Voraussetzungen für nachhaltigen beruflichen Erfolg. KPMG fordert und fördert die Neugier der Mitarbeiter. Das Arbeiten in unterschiedlichen Branchen und Unternehmen mit wechselnden Teams bringt zwar Dynamik in den Joballtag, verlangt jedoch auch Flexibilität und Eigeninitiative. Welchen Karriereweg können junge Mitarbeiter bei KPMG einschlagen? Mit Audit, Tax und Advisory bieten wir Bewerbern drei unterschiedliche Bereiche für ihre persönliche Berufsplanung. Den Studenten sind wir als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater schon lange ein Begriff. Doch gerade die Unternehmensberatung wurde in den letzten Jahren aufgrund der stark ansteigenden Nachfrage am Markt immer weiter ausgebaut. Auch hier gibt es eine

Vielzahl an Karrieremöglichkeiten – von Management Consulting über Risk Consulting bis hin zu Deal Advisory. Die zunehmende Digitalisierung und die rasche Weiterentwicklung der Technologien stellen die Unternehmen vor immer neue Herausforderungen. Wir bieten in diesem Zusammenhang vielfältige IT-Beratungsleistungen an und sind laufend auf der Suche nach neuen Teammitgliedern. Was sind die Voraussetzungen für eine IT-Karriere bei KPMG? Eine Grundvoraussetzung ist ein Studium im Bereich Informatik, Wirtschaftsinformatik oder ein verwandtes Studium. Damit sind die nötigen Kenntnisse in den Bereichen IT-Infrastruktur, -Sicherheit, Datenschutz etc abgedeckt. Wie in jeder unserer Positionen zählt auch hier die Begeisterung für den Job selbst. Bewerber sollten auf die jeweiligen Anforderungen einer Ausschreibung eingehen und mit Beispielen untermauern, welche Kompetenzen sie mitbringen und wie sie diese bereits erfolgreich bei Praktika, Uniprojekten oder Ähnlichem einsetzen konnten.



UNIMAG / Karriere

32

Der Arbeitsmarkt

Hohe Bewerberzahlen, Fokus auf wenige Arbeitsfelder

Ein Studium der Wirtschaftswissenschaften gilt als sichere Bank – allerdings treffen Wirtschaftswissenschaftler auch auf starke Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Gute Karrierechancen hast du mit einem klaren Studienschwerpunkt.

Hier liegen die wichtigsten Hürden, die Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtungen bei der Stellensuche haben: Auf dem Arbeitsmarkt treffen sie auf starke Konkurrenz und Mitbewerber, die mehrheitlich in einige wenige Berufsfelder drängen. Zudem wünschen sich viele Wirtschaftsabsolventen eine Anstellung in einer größeren Stadt und bei bekannten Unternehmen – Karrierechancen im Mittelstand geraten damit häufig aus dem Blick.

für Wirtschaftsabsolventen

D

as Portal absolventen.at gibt für das Jahr 2014 an, dass 80 Prozent der dort registrierten rund 21.800 Absolventinnen und Absolventen einen wirtschafts- oder technikwissenschaftlichen Abschluss haben. Wirtschaftswissenschaftler und Techniker halten sich dabei ungefähr die Waage. Die beruflichen Interessen der Bewerber aus den Wirtschaftsfakultäten konzentrieren sich vor allem auf vier Foto: sturti - istock

Bereiche: Über 22 Prozent von ihnen suchen nach einer Stelle als Marketing- oder Kommunikationsexperten, weitere 16 Prozent sehen ihre berufliche Perspektive im Rechnungswesen und Controlling. Auf Platz 3 liegen Stellen für Wirtschaftswissenschaftler in produktionsnahen Arbeitsfeldern oder in der Materialwirtschaft, auf Platz 5 Jobs im Personalbereich sowie in Organisation und Verwaltung.

Die Unternehmen brauchen Wirtschaftsabsolventen Zunächst einmal die gute Nachricht: Die Unternehmen haben Bedarf an Wirtschafsabsolventen. In einer Staufenbiel-Studie für Deutschland gaben 70 Prozent der


UNIMAG / Karriere befragten Unternehmen an, dass sie planten, im Jahr 2016 genauso viele Berufsanfänger mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss einzustellen wie im Vorjahr. 25 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem stark oder sehr stark steigenden Bedarf an Wirtschaftswissenschaftlern. Auch in den nächsten Jahren dürfte sich daran nichts ändern. Bei Unterschieden im Detail ist dieser Arbeitsmarkttrend in Österreich identisch. Auf jeden Fall belegen Wirtschaftsabsolventen auf den Recruiting-Wunschlisten der Unternehmen den ersten Platz. Allerdings wünschen sich viele Firmen Kandidaten, die bereits zum Berufseinstieg mit Spezialisierungen und erster Praxiserfahrung punkten.

33 Welche Absolventenprofile sind gefragt? Ein Abschluss in allgemeiner BWL reicht auch mit guten Noten häufig nicht mehr aus, um bereits mit den ersten Bewerbungen Erfolg zu haben. Durch entsprechende Fächerkombinationen bieten die Wirtschaftswissenschaften jedoch vielfältige Möglichkeiten, das individuelle berufliche Profil zu schärfen. Wichtig dafür sind klar formulierte Karriereziele und deren Nachweis durch entsprechende Studienschwerpunkte und Praktika. Ausgezeichnete Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben Wirtschaftsabsolventen mit fächerübergreifenden Kenntnissen und Zusatzqualifikationen. Besonders gefragt in den Bereichen Finance & Controlling sind

beispielsweise Kandidaten, die neben einem BWL-Abschuss auch Wissen im Bereich der Wirtschaftsinformatik haben und aktuelle Unternehmenssoftware kennen. Im Marketing geht es längst nicht mehr ausschließlich um klassische Werbung – aus E-Commerce und Onlinemarketing ergeben sich neue kommunikative und technische Anforderungen an Bewerber. Die HR-Abteilungen wünschen sich häufig Nachwuchskräfte, die nicht „nur“ einen BWL-Abschluss, sondern auch Qualifikationen in Wirtschaftspsychologie oder Wirtschaftspädagogik vorzuweisen haben.

VWL-Absolventen – zwischen strategischem Wissen und Betriebswirtschaft


UNIMAG / Karriere

34

Wie im „War of Talents“ um Absolventen gebuhlt wird Eine Folge des demografischen Wandels ist der „Kampf um die Talente“ – in den kommenden Jahren wird das Reservoir an qualifizierten Hochschulabsolventen knapper. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, sind die Firmen darauf angewiesen, die besten Köpfe unter den Bewerbern langfristig an sich zu binden. Allerdings gilt bei der Auswahl der jungen „High Potentials“ das Leistungsprinzip in besonders hohem Maße. Exzellente Noten, gezielte Praktika, Sprachkenntnisse und oft auch internationale Erfahrung sind in den Unternehmen Standardanforderungen, um einen Bewerber als künftige Führungskraft einzustufen und entsprechend zu entwickeln. Ebenso hochkarätig wie die Förderung sind für solche Kandidaten oft die Konditionen für den Einstieg – in einem Spektrum von überdurchschnittlichen Gehältern und Zusatzleistungen über zeitliche und räumliche Flexibilität bis zu einer ausgeglichenen WorkLife-Balance als Kompensation für exzellente Leistung.

Besonders wichtig ist sind Spezialisierungen für Volkswirte, die vergleichsweise selten explizit auf sie zugeschnittene Stellenangebote finden. In Unternehmen und in anderen Organisationen – beispielsweise im öffentlichen Dienst oder in NGOs – arbeiten sie im Spannungsfeld von Wirtschaftspolitik und „Mikroökonomie“. Sie analysieren und gestalten Prozesse und die Interaktionen der darin handelnden Personen. Damit sind sie prädestiniert für eine Mitarbeit an der Strategieentwicklung ihrer Arbeitgeber. Je nach angestrebter Position wünschen sich die Personalentscheider von VWL-Absolventen jedoch auch zusätzliche Spezialisierungen und praxisrelevantes betriebswirtschaftliches Wissen.

Schlüsselqualif ikationen für Wirtschaftsabsolventen Bei aller Spezialisierung: In der Wirtschaft gewinnen Generalisten an Bedeutung. Zwar stehen für Berufsanfänger zunächst operative Tätigkeiten und damit der Nachweis von fachlichen Qualifikationen im Vordergrund – gerade von Fotos: sturti, KatarzynaBialasiewicz - istock

Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtungen werden für eine erfolgreiche Karriere jedoch Flexibilität, die Bereitschaft zum Wechsel in andere Abteilungen und das Übernehmen von Führungsverantwortung erwartet. Hinzu kommen Veränderungen in der Arbeitswelt. In der Ära von Globalisierung und Digitalisierung sind auch große Unternehmen auf agile Strukturen und Prozesse angewiesen. Zu den Schlüsselqualifikationen, die sich die Firmen von Wirtschaftsabsolventen wünschen, gehören Kenntnisse im Prozess- und Projektmanagement, aber auch die entsprechenden Soft Skills. In einer agilen Arbeitswelt, die sich auf das Marktgeschehen und die Bedürfnisse der Kunden fokussiert, und angesichts des Trends zum Arbeiten in wechselnden Projektteams sind Anforderungen wie Teamgeist, Kommunikationsfähigkeit oder Empathie keine Floskeln mehr. Vielmehr sind sie wichtige Voraussetzungen für das Funktionieren einer Organisation, individuellen beruflichen Erfolg sowie die Grundlage für die Ausbildung von Führungseigenschaften.


ÖSTERREICHS GRÖSSTE KARRIEREMESSE

MITTWOCH, 10 –18 UHR

19.10. 2016

MESSE WIEN

KOSTENLOSES EINTRITTSTICKET ONLINE!


UNIMAG / Karriere

36

Karrierechancen:

SPANNENDE BRANCHEN

FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLER/INNEN

S

pannende Arbeitsmöglichkeiten für Wirtschaftsabsolventen gibt es in so gut wie allen Branchen – einige davon stellen wir in unserem Karrierechancen-Special vor. Weitere Jobs für Wirtschaftswissenschaftler finden sich in der Kultur- und Medienbranche – anders als für die kreativen Mitarbeiter in Verlagen und anderen Medienhäusern sind für Wirtschaftswissenschafter lukrative Festanstellungen hier der Regelfall. In Werbeagenturen

sind sie dafür verantwortlich, dass sich der kreative Input für die Wirtschaft für den Arbeitgeber auch ökonomisch trägt.

Wirtschaftsabsolventen – zwischen Generalisten und Expertenlaufbahn Kurz: Wirtschaftsabsolventen sind auf den ersten Blick Allrounder, die zu allen Unternehmen passen. Auf den zweiten Blick sind in den Firmen jedoch auch immer stärk-

er Spezialisierungen gefragt. Bei deiner Studienwahl im Bereich der Wirtschaftswissenschaften musst du auch entscheiden, ob du ein Profil als Generalist entwickeln willst oder dir eine Expertenkarriere wünschst. Je nach deiner Präferenz ermöglichen wirtschaftswissenschaftliche Bachelor- und Masterstudiengänge ein Studium Generale, mit dem dir auf dem Arbeitsmarkt viele Branchen und Karrierewege offenstehen, oder sind mit fach- und branchenspezifischen Spezialisierungen verbunden – damit gehörst du zu einer Bewerbergruppe, nach deren Vertretern viele Unternehmen händeringend suchen.

Banken, Versicherungen & Finanzdienstleister Der Finanzsektor gehört zu den beliebtesten Arbeitgebern von Wirtschaftsabsolventen. Das

WIRTSCHAFTSPRÜFUNG & STEUERBERATUNG Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sind für Wirtschaftsabsolventen sehr attraktive Arbeitgeber. Kaum eine andere Branche stellt pro Jahr so viele Wirtschaftswissenschaftler ein wie diese Beratungsunternehmen. Interessiert sind sie vor allem an Betriebswirten, die im Idealfall bereits über vertiefte theoretische Fotos: zoranm, PeopleImages, stockvisual, NKS_Imagery - istock

Kenntnisse sowie erste praktische Erfahrungen in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung verfügen. Vor allem bei großen Beratungsgesellschaften kann der Job mit intensiver Reisetätigkeit verbunden sein, da Wirtschaftsprüfer und Steuerberater meist im Kundenunter nehmen tätig werden.

Interne und externe Weiterbildungen sind in der Branche Pflicht. So gut wie alle Berufsanfänger haben das Ziel, die kommissionelle Fachprüfung für Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater – und oft sogar beide – zu bestehen. Ohne diese Prüfungen sind die Aufstiegschancen in den Beratungsgesellschaften äußerst limitiert.


UNIMAG / Karriere

37 Consulting & Unternehmensberatung

TRANSPORT & LOGISTIK Reine Wirtschaftswissenschaftler arbeiten in Transport und Logistik vor allem in allgemeinen Unternehmensfunktionen, in Finance & Controlling sowie in Vertrieb und Marketing. Marketingund Vertriebsmitarbeiter müssen sich vor allem im Firmenkundengeschäft profilieren. Gefragt sind daneben vor allem Bewerber mit branchenbezogenem Expertenwissen. Wirtschaftswissenschaftler und Wirtschaftsingenieure mit Spezialisierungen in Logistik und Transport sind heiß begehrte Mitarbeiter. Fundierte IT-Kenntnisse gehören ebenfalls zu den Grundanforderungen ihres Jobs. Zu ihren Schlüsselqualifikationen zählen außerdem Kenntnisse im Projektmanagement, in der Prozessoptimierung sowie gute Planungsfähigkeiten. Optimal ist, wenn WirtschaftsabsolSpektrum der Arbeitsfelder reicht von Buchhaltung und Controlling über In-House-Consultants, Nachhaltigkeitsmanager und Data Scientists bis zu Risk & Compliance Managern und Investmentbankern. In den vergangenen Jahren haben sich in der Finanzbranche durch die Implementierung von staatlichen und internationalen Regelungen sowie durch die Verlagerung von Finanzgeschäften in die digitale Welt zahlreiche Veränderungen ergeben. Bewerber mit juristischem Wissen und vertieften IT-Kenntnissen sowie mit Projektmanagement-Qualifikationen sind daher besonders gern gesehen. Ständiger Bedarf besteht außerdem an VWL-Absolventen und Marketingexperten.

venten, die sich für diese Branche interessieren, schon während ihres Studiums praktische Berufserfahrung sammeln und gezielte Praktika absolvieren. Viele größere Unternehmen bieten duale Studiengänge mit einem Bachelor- oder Masterabschluss an. Der Berufseinstieg in die Branche gelingt auch mit einem Bachelor, für die langfristige Karriere ist meist ein Masterstudium nötig, das idealerweise nicht nur allgemeines betriebswirtschaftliches Wissen, sondern auch branchenspezifische Spezialisierungen vermittelt.

Viele Unternehmen bieten sehr hochkarätige Traineeprogramme an. Falls Einstiegsstellen nicht ohnehin für Masterabsolventen ausgeschrieben sind, wird, wird die Bereitschaft zu einem späteren Masterstudium oder einem MBA von den Arbeitgebern meist vorausgesetzt. Wichtig für Studienanfänger mit Interesse an einer Karriere im Finanzbereich: Duale wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge mit einem Bachelor- oder Masterabschluss gibt es in der Branche überdurchschnittlich häufig. An den Hochschulen gibt es Bachelor- und Masterstudiengänge mit einer finanzwirtschaftlichen Spezialisierung, die auch für einen Einstieg in die Finanzabteilungen anderer Unternehmen eine hervorragende Basis schaffen können.

Consultingfirmen und Unternehmensberatungen waren lange die absoluten Stars der Beratungsbranche – inzwischen hat sich das Gewicht etwas zugunsten der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater verschoben. Trotzdem bieten sie nach wie vor ausgezeichnete Einstiegschancen für Wirtschaftsabsolventen. Die großen Beratungsgesellschaften wählen geeignete Kandidaten oft im Rahmen großer, internationaler Recruiting-Events aus – attraktive Locations und Assessment Center inklusive. Zu den Bewerbungsanforderungen können hier auch das Einreichen von Fallstudien oder die Teilnahme an einem Projekt-Wettbewerb gehören. Daneben gibt es auch mittlere und kleine Beratungsunternehmen. Consultants werden im Kundenauftrag und in den Kundenunternehmen tätig. Dort analysieren sie bestehende Prozesse, arbeiten Lösungsvorschläge für Prozessoptimierungen aus und implementieren sie in enger Zusammenarbeit mit dem internen Management sowie den Fachabteilungen des Auftraggebers. Die Branche fordert von Be-


UNIMAG / Karriere rufseinsteigern einen überdurchschnittlichen Studienabschluss und sehr hohe Leistungsbereitschaft. Sie bietet exzellente Karrierechancen, trennt sich jedoch auch sehr konsequent von Mitarbeitern, die den hausinternen Leistungs- und Karriereanforderungen nicht entsprechen. Viele Wirtschaftsabsolventen betrachten einige Jahre Beratungstätigkeit als ein optimales Sprungbrett für eine Managementposition in einem Kundenunternehmen. Neben Generalisten haben in der interdisziplinär aufgestellten Branche auch Bewerber mit Expertenwissen sowie qualifizierte Quereinsteiger gute Chancen.

Konsumgüter & Markenartikel

Unter den Oberbegriff der Konsumgüter- und Markenartikelhersteller fallen viele Branchen. Das Spektrum reicht von Markenherstellern in der Lebensmittelindustrie über die Produzenten von Mode, Alltags- und Haushaltsgegenständen bis zu den Herstellern von technischen Geräten, PCs und Unterhaltungselektronik. Gemeinsam ist diesen Unternehmen, dass sie sich mit ihren Erzeugnissen vorwiegend an private Konsumenten wenden, sich gegenüber dem Handel jedoch auch als leistungsfähiger Produktpartner präsentieren müssen – beides erfordert eine exzellente Unternehmensreputation und vor allem starke Marken. Die Konsumgüter- und Markenartikelindustrie hat permanent BeFotos: PeopleImages, saritwuttisan, shironosov - istock

38 HANDEL / RETAIL wicklungen zu reagieren. Auch Marketing-Jobs finden sich im Handel, sowohl im Bereich der klassischen Werbung und Markenbildung als auch im Bereich der unmittelbaren Sales Promotion.

Einzel- und Großhandel, sowie Diskont bieten Bachelor- und Masterabsolventen mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss gute Einstiegs- und schnelle Aufstiegschancen. Ihren Nachwuchs bilden diese Arbeitgeber oft „on the job“ aus und bereiten ihn in internen Trainee- und Weiterbildungsprogrammen für die Ausübung von Führungspositionen vor. Bewerber, die bereits praktische Erfahrungen im Handel sammeln konnten, sind als Kandidaten für Einstiegspositionen natürlich besonders gern gesehen. Wirtschaftsabsolventen finden im Handel ein ausgesprochen breites Spektrum an Arbeitsmöglichkeiten vor. Die Möglichkeiten reichen von allgemeinen Unternehmensfunktionen, Finance & Controlling, Personalwesen bis zu Waren- und Materialwirtschaft und Ein- und Verkauf. Neben soliden betriebswirtschaftlichen Kenntnissen sind auf nahezu allen Positionen im Handel auch ausgeprägte analytische Fähigkeiten sowie operative und strategische Planungskompetenzen unverzichtbar. Wer im Handel eine Karriere als Regionalverkaufsleiter oder Store Manager anstrebt, sollte vor allem Hands-on-Qualitäten mitbringen, ein gutes Gespür für Kundenbedürfnisse haben, flexibel sein und schnelle Entscheidungen treffen können, um auf kurzfristige Ent-

Die meisten Handelsunternehmen bieten Absolventen 12- bis 18monatige Trainee- bzw. Weiterbildungsprogramme, die auf die Übernahme von Führungspositionen vorbereiten. Viele Handelsunternehmen sind international tätig und somit haben Absolventen, die sich eine globale Karriere wünschen, gute Chancen diese umzusetzen.

Neben dem Lebensmittelhandel kann auch der Einstieg in die Modebranche interessant sein. In der Branche besteht ein hoher Bedarf in den Bereichen Ein- und Verkauf – zweifelsfrei interessante Tätigkeiten. Umfassende (und internationale) Markt-, Branchenund Kundenkenntnisse müssen während der Tätigkeit meist noch erwoben werden. In der Modebranche stehen sowohl Bachelor- als auch Masterabsolventen die Türen offen. Während Masterabsolventen mit Trainee-Programmen und Mentoring auf ihre Führungsposition vorbereitet werden, erwerben Bachelorabsolventen in dualen Studienprogrammen Praxiserfahrung im Job und arbeiten an ihrem Masterabschluss an Uni oder FH.


Advertorial

UNIMAG / Karriere

39

Persönlichkeit trifft auf internationale Chancen Ist das Studium erfolgreich absolviert, scheint eine aussichtsreiche Managementlaufbahn oftmals in weiter Ferne. Ganz anders bei Hofer: Hier stehen die Zeichen von Beginn an auf Führungskarriere – und das in einem gleichermaßen fordernden wie fördernden Umfeld. Das vorhandene Wissen aus dem Studium wird in der Praxis direkt abgerufen und um wertvolle Erfahrungen ergänzt.

Beste Aussichten für ambitionierte Uni- und FH-Absolvent/inn/en „Die Tätigkeit des Regionalverkaufsleiters bietet eine ausgewogene Mischung aus personeller und wirtschaftlicher Verantwortung. Ich bin für fünf bis sieben Filialen mit bis zu 100 Mitarbeitern zuständig und zusätzlich in die Gestaltung neuer Projekte involviert“, so Karl Sternberger, Regionalverkaufsleiter bei Hofer. Wesentlich für die Position im Hofer Management ist es, die Kompetenz im eigenen Team zu erkennen, zu stärken und entsprechend einzusetzen. „Ich bin ‚Unternehmer im Unternehmen‘, weshalb es in meiner Verantwortung liegt, meinen Mitarbeitern ein motivierendes und unterstützendes Arbeitsumfeld zu bieten, in dem sich jeder wohlfühlt“, ergänzt der Oberösterreicher.

Karriereperspektiven über die Landesgrenzen hinaus Als erfolgreicher Teil der Unternehmensgruppe ALDI SÜD haben Hofer Mitarbeiter/innen die Möglichkeit, ihre eigenen Stärken auch global auszubauen.

Während einige heimische Regionalverkaufsleiter/innen in bereits etablierten Märkten wie Australien, UK und den USA im Einsatz sind, zählt österreichisches Expertenwissen vor allem auch beim Aufbau von neuen Märkten. So ergab sich für Karl Sternberger nach rund 3 Jahren als Regionalverkaufsleiter in Österreich die Chance, seine Erfahrungen im Ausland einzubringen: „Ich bin mir sicher, dass mein Verkaufswissen beim Aufbau des italienischen Marktes hilfreich ist und ich mit vielen neuen Ideen wieder zurück komme. Eine klare Win-Win-Situation für mich persönlich und für das gesamte Unternehmen, da man fachlich und

menschlich vom gegenseitigen Austausch profitiert.“ Um den anspruchsvollen Aufgaben am internationalen Markt gewachsen zu sein, erhalten Expatriates neben einem interkulturellen Training und ausführlichen Informationen über die Arbeitsbedingungen vor Ort auch organisatorische und finanzielle Unterstützung. Dabei ist das Rückkehrszenario ebenfalls klar geregelt, denn nach der Erfahrung im Ausland ist der Job als Regionalverkaufsleiter/in in Österreich gesichert. Nähere Informationen unter karriere.hofer.at


UNIMAG / Karriere darf an Hochschulabsolventen mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Profil. Rekrutiert werden Wirtschaftsabsolventen einerseits für allgemeine Unternehmensfunktionen (HR, Finance & Controlling, Datenanalyse), vor allem aber für die Marketingabteilungen und Vertriebsorganisationen der Firmen. Spezialisierungen und branchenbezogene Studien- und/oder Praktikumsschwerpunkte sind ein Plus, jedoch sind die Unternehmen vor allem an Allroundern mit soliden betriebswirtschaftlichen Qualifikationen interessiert. Für den beruflichen Aufstieg innerhalb der Firma ist Flexibilität gefragt. „High Potentials“ mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund profilieren sich häufig durch das Durchlaufen verschiedener Marken-, Produkt- und Fachbereiche. Auch strategische Planer, Business Analysten und Marktforscher haben bei Konsum- und Markenartikelherstellern gute Einstiegschancen. Für die langfristige Karriere sind oft ein Masterabschluss oder eine MBA-Weiterbildung nötig.

IT & Telekommunikation IT & Telekommunikation sind Wachstumsbranchen und keineswegs eine ausschließlich technische Domäne. Wirtschaftswissenschaftler, die nicht in allgemeinen Unternehmensfunktionen, im Controlling oder in den Marketing- und Kommunika-

Fotos: shapecharge, g-stockstudio - istock

40 tionsabteilungen, sondern in den Fachbereichen tätig werden wollen, sollten allerdings über fundiertes IT-Fachwissen verfügen. Besonders gute Einstiegschancen haben Wirtschaftsinformatiker und Wirtschaftsingenieure. Auch der Anteil reiner Wirtschaftsexperten nimmt in der Branche kontinuierlich zu. Verschiedene Studien weisen aus, dass in IT & Telekommunikationsfirmen bis zu 50 Prozent aller Mitarbeiter mit akademischen Qualifikationen einen wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss haben. Sie arbeiten beispielsweise als Business Analysten, IT-Consultants und Vertriebsexperten. Im Rahmen von Projektteams werden sie auch für Firmenkunden tätig. Einstiegschancen gibt es für Bachelorund Masterabsolventen.

Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie Die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie zählt zu den Branchen, die auch bei Wirtschaftsabsolventen als Wunscharbeitgeber dauerhaft auf den allerersten Plätzen liegen. Die meisten Bewerber haben dabei zunächst die großen Automarken im Visier. Hervorragende Karrierechancen für Wirtschaftswissenschaftler finden sich jedoch auch im Mittelstand, also bei den Zulieferern der Au-

tomobilhersteller. Ein solcher Job kann durch vielfältige Aufgaben und Projekte sogar besonders reizvoll, aber auch sehr fordernd sein. Wirtschaftswissenschaftler arbeiten in der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie in allgemeinen Unternehmensfunktionen (HR, Finance & Controlling), als Marketingexperten für Privat- und Firmenkunden oder im Vertrieb. In der Produktion sowie in Forschung und Entwicklung gibt es zahlreiche Funktionen, die an den Schnittstellen von Ökonomie und Technik angesiedelt sind. Auf solchen Positionen finden beispielsweise Wirtschaftsinformatiker und Wirtschaftsingenieure einen guten Einstieg. Betriebs- oder Volkswirte arbeiten dem strategischen Management außerdem als Business Analysten zu. Die Unternehmen präferieren Masterabsolventen.

Industrie & Maschinenbau Wirtschaftsabsolventen, die sich für eine Karriere in Industrie & Maschinenbau entscheiden, können mit attraktiven Arbeitgebern, spannenden Arbeitsaufgaben und guten Aufstiegsmöglichkeiten rechnen. Klassische Einsatzbereiche sind allgemeine Unternehmensfunktionen, Finance & Consulting, Material- und Waren-


UNIMAG / Karriere

wirtschaft sowie die ökonomische Seite strategischer Planungen und der Durchführung von Projekten. In vielen Unternehmen geht es vorrangig um die Kooperation mit Firmenkunden, sowohl Marketingexperten als auch Vertriebsmitarbeiter werden in diesem Kontext vor allem als Fachberater tätig. Zahlreiche Positionen für Wirtschaftswissenschaftler in der Industrie weisen starke Berührungspunkte mit technischen Fachbereichen aus. Besonders gute Einstiegschancen haben Wirtschaftsabsolventen, die durch erfolgreich absolvierte Praktika bereits bewiesen haben, dass sie die Anforderungen eines Industrieunternehmens erfüllen, vielleicht auch ihre Abschlussarbeit zu einem unternehmensrelevanten Thema schreiben oder sich – beispielsweise als Wirtschaftsingenieur oder Wirtschaftsinformatiker – auf eine Arbeit an den Schnittstellen zwischen Wirtschaft und Technik spezialisieren. Volkswirte finden gute Einstiegsmöglichkeiten in den Planungsabteilungen der Firmen. Der Bachelor als Einstiegsqualifikation wird akzeptiert, für den beruflichen Aufstieg ist jedoch meist ein Masterabschluss nötig.

Energiewirtschaft Die Energiewirtschaft gehört zu den Branchen, in denen durch

41 Privatisierung, neue Technologien und neue Anforderungsprofile tiefgreifende Veränderungen vor sich gehen. Hierdurch steigt auch der Bedarf an Wirtschaftsabsolventen. Neben klassischen Aufgabenfeldern für Wirtschaftswissenschaftler wie Finance & Controlling oder Marketing gibt es in den Unternehmen der Energiewirtschaft zahlreiche – vergleichsweise neue – Tätigkeitsbereiche. Business Analysten in der Energiewirtschaft behalten den weltweiten Energiehandel im Blick, außerdem wirken sie an der Entwicklung neuer Tarifmodelle, Informationssysteme und Energiemanagementsysteme mit. Commercial Dispatchers in der Energiewirtschaft übernehmen zusammen mit technischen Exper-

ten einerseits die Optimierung von Prozessen, müssen jedoch auch die betriebswirtschaftlichen und juristischen Details der Vertragsgestaltung mit Lieferanten und Endabnehmern kennen. Begehrte Arbeitskräfte in der Branche sind Wirtschaftsingenieure oder Absolventen, die ein BWL-Studium mit einer energiewirtschaftlichen Spezialisierung kombinieren. Business Analysten mit einem volkswirtschaftlichen Abschluss finden unter anderem in der strategischen Planung der Unternehmen ihren Platz und oft sehr gute Aufstiegschancen. Einstellungsvoraussetzung ist fast immer ein Masterabschluss.

PHARMA & HEALTHCARE Pharma & Healthcare gehören ebenfalls zu den absoluten Wachstumsbranchen. Wirtschaftsabsolventen werden hier an einer Schnittstelle von Ökonomie, Medizin sowie juristischen Vorgaben tätig. Beispielsweise kooperieren die Marketingexperten der Pharmaunternehmen mit Medizinern, Naturwissenschaftlern und Pharmazeuten. Vor allem bei der Einführung neuer medizinischer Produkte geht es darum, diese als Ergebnisse evidenzbasierter medizinischer Forschung zu vermarkten. Hinzu kommen allgemeine marketingspezifische Aufgaben wie Markenund Kampagnenentwicklung oder Kundenkommunikation.

Kenntnisse sowie ausgezeichnete kommunikative Fähigkeiten. Einsteiger erhalten in der Regel eine betriebsinterne Zusatzausbildung und haben in der Vertriebsorganisation des Unternehmens gute Aufstiegschancen. Im Hinblick auf die klassischen Aufgaben für Wirtschaftswissenschaftler – Controlling und Management – besteht in der Pharmaindustrie vor allem in den letzten Jahren wachsender Bedarf. Auch VWL-Absolventen können mit ausgezeichneten Karrierechancen rechnen. Gute Einstiegschancen gibt es auch für Bachelors, mit Ausnahme von Vertriebspositionen ist zumindest langfristig jedoch ein Masterstudium erwünscht.

Weitere Aufgaben für Wirtschaftswissenschaftler finden sich in Beratung und Vertrieb. Der klassische Karriereweg ist hier die Laufbahn eines Pharmareferenten. Zu den Anforderungen an diesen Beruf gehören Beratungskompetenz und Kundenorientierung, kaufmännische und juristische Fotos: chinaface, anyaivanova - istock


UNIMAG / Karriere

42

7

BEWERBUNGSTIPPS für Wirtschaftswissenschaftler/innen

Irgendwann ist es so weit – deine ersten Bewerbungen gehen auf die Reise. Bei den Personalentscheidern punktest du mit einem Bewerberprofil, das passgenau auf die angestrebte Stelle zugeschnitten ist.

B

estnoten, ein Studienabschluss in der Regelstudienzeit, Fremdsprachenkenntnisse, Praxiserfahrung, mindestens ein Semester im Ausland und insgesamt ein makelloser Lebenslauf – die meisten Karriereseiten definieren den idealen Bewerber anhand dieser Punkte. Viele Unternehmen formulieren ihre Anforderungen an geeignete Kandidaten heute jedoch etwas differenzierter.

Fotos: sturti, mavoimages - istock

Welche Bewerber wünschen sich die Unternehmen? Wichtig ist vor allem, dass aus deiner Bewerbung klar hervorgeht, warum du bestimmte Entscheidungen getroffen hast. Ein Gap Year zwischen Bachelor und Master oder vor der Stellensuche gehört heute zum akzeptierten Standard. Gut ist, wenn du belegen kannst, dass du in dieser Zeit auch dein berufliches Profil ge-

schärft und/oder deine Soft Skills entwickelt hast. Eine schlechte Note kannst du in der Regel durch interessante Praktika und eine gute Abschlussarbeit kompensieren. Generell gilt: Die Personalentscheider schauen schon längst nicht mehr ausschließlich auf die Noten, sondern interessieren sich für ganzheitliche Bewerberprofile und die Sozialkompetenz der Kandidaten. In großen Firmen spielen auch der Ruf der Hochschule sowie Praktika in Unternehmen vergleichbarer Größenordnung eine Rolle. Ein Plus sind oft Abschlussarbeiten zu konkreten Unternehmensthemen. Mit einer solchen In-House-Arbeit beweist du Problemlösungskompetenz und die Fähigkeit, dein theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden.


UNIMAG / Karriere

43

Das Bewerbungsverfahren – Entscheidungsfindung von beiden Seiten Im Bewerbungsverfahren prüfen die Unternehmen geeignete Kandidaten auf Herz und Nieren. Wenn du eine Einladung zum Interview erhältst, hast du die wichtigste Hürde auf dem Weg zum Job bereits genommen. Das Bewerbungsgespräch dient jedoch der Entscheidungsfindung von beiden Seiten. Von deiner Seite ist daher auch etwas Gelassenheit gefragt. Durch intensives Beobachten und gezieltes Nachfragen gewinnst du einen Eindruck von den Abläufen und der Kultur des Unternehmens. Mit intelligenten Fragen beweist du außerdem, dass du an der ausgeschriebenen Stelle wirklich interessiert bist.

1

Gute Selbstdarstellung und ein „roter Faden“

Auf ein „Rundmail“ mit identischen Bewerbungsunterlagen solltest du grundsätzlich verzichten. Die Personalentscheider sind geschult darin, solche Standardbewerbungen zu erkennen und umgehend auszusieben. Die eingereichten Unterlagen müssen deine Motivation für die Bewerbung, deine fachlichen und persönlichen Stärken sowie deine Karriereziele klar erkennen lassen. Überzeugend wirken sie, wenn du im Motivationsschreiben, in der inhaltlichen Gewichtung deines Lebenslaufes und eventuell auf einer „dritten Seite“ einen direkten Bezug zur ausgeschriebenen Stelle und zum Unternehmen herstellst.

JOBSUCHE FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLER/INNEN Spätestens im Jahr vor dem Abschluss geht die Stellensuche in die heiße Phase. Für den Weg zum Traumjob gibt es verschiedene Möglichkeiten.

K

lassische Stellenanzeigen sind heute nur einer unter mehreren Wegen, den Kontakt zu Unternehmen herzustellen. Wichtig ist vor allem, dass du deine Fähigkeiten, Stärken und Karriereziele kennst. Unabhängig von der Art des Kennenlernens erwarten potentielle Arbeitgeber von Bewerbern, dass sie ihnen klare berufliche Profile präsentieren. • Stelleninserate sind die klassische Variante, um einen neuen Job zu finden. Die meisten Unternehmen schreiben offene Stellen parallel in Printmedien, in Online-Stellenbörsen und auf ihren eigenen Karriereseiten aus. • Durch Praktika und Werkstudentenjobs erwirbst du nicht nur praktische Berufserfahrung, sondern baust dir auch ein berufliches Netzwerk für den Einstieg auf. • I n d u s t r i e k o o p e r a t i o n e n der Hochschulen erweisen sich oft als gutes Sprungbrett für den Einstieg. Vor allem

für das Masterstudium ist es sinnvoll, sich die Hochschulangebote auch unter diesem Gesichtspunkt anzuschauen. • Karrieremessen bieten dir die Möglichkeit, verschiedene Branchen und Arbeitgeber in einem vergleichsweise informellen Rahmen kennenzulernen. • Viele Unternehmen suchen auf berufsbezogenen Social-Media-Plattformen wie Xing und LinkedIn gezielt nach Kandidaten – im Gegenzug ist eine gute Pflege der eigenen „sozialen“ Karriereseite wichtig.

Karrierechancen Mittelstand

im

Spannende Möglichkeiten für den Berufsstart findest du nicht nur bei Großkonzernen mit bekannten Marken, sondern auch im Mittelstand. Absolventen bieten sie Profilierungsmöglichkeiten als Allrounder, sehr gute Aufstiegschancen und oft auch einen internationalen Karriererahmen.


UNIMAG / Karriere

2

Professionell gestaltete Bewerbungsunterlagen

Bewerbungsunterlagen folgen einem recht strikten Standard – trotzdem lieferst du damit deine erste Arbeitsprobe ab. Strukturierte, auf den Punkt gebrachte Informationen sind hier ein absolutes Muss. Mit einer individuellen Gestaltung der Bewerbungsmappe hebst du dich auch visuell von deinen Mitbewerbern ab. Allerdings spielt hier auch der Charakter des Unternehmens, bei dem du dich bewirbst, eine wesentliche Rolle. Bei einer Bank oder anderen eher konservativ auftretenden Firmen bist du mit einer klassischen Bewerbungsmappe auf der sicheren Seite. In Start-ups oder der Werbebranche sind auch kreative, unkonventionelle Bewerbungen willkommen. Jedoch solltest du dann auch das Handwerkszeug dafür professionell beherrschen.

3

Bewerbungsvorgaben der Firmen einhalten

Viele Unternehmen geben die Form für die Bewerbung vor. Eine klassische Bewerbung auf Papier ist heute nur noch in wenigen Firmen Pflicht. Üblich sind E-Mail-Bewerbungen oder die Nutzung von digitalen Bewerberformularen. Eine vollständige Bewerbungsmappe wird von den Unternehmen jedoch auch auf digitalem Wege eingefordert. Deine Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Referenzen) lädst du als E-Mail-Anhang oder in der Bewerbermaske hoch. Auch bei E-Mail- oder Formularbewerbungen ist ein aussagefähiges und an den in der Stellenausschreibung genannten Ansprechpartner adressiertes Motivationsschreiben

44 Pflicht. Wenn du dir unsicher bist, welche Anforderungen das Unternehmen im Hinblick auf die Bewerbungsformalitäten hat, hilft ein Anruf in der Personalabteilung weiter.

4

Deine eigenen Stärken kennen

In den schriftlichen Bewerbungsunterlagen und im Interview kommt es darauf an, deine eigenen Stärken gezielt herauszuarbeiten und an konkreten Beispielen zu belegen. Welche stellenrelevanten Praktika hast du absolviert? Gab es dabei herausragende Erfahrungen und Erfolge? Bist du an der Uni bereits in Forschungsprojekte involviert? Welche außeruniversitären Kenntnisse und Fähigkeiten sind für die ausgeschriebene Stelle von Bedeutung. Zur Vorbereitung bietet sich eine klassische Stärkenund Schwächen-Analyse an.

5

Authentizität und Selbstbewusstsein

Ein Vorstellungsgespräch bedeutet für alle Bewerber Stress, den die Personaler zum Teil auch noch durch einige knifflige Fragen schüren. Trotzdem hast du allen Grund, im Interview sicher und authentisch aufzutreten – die Einladung zum Interview ist ein Beleg dafür, dass das Unternehmen an deiner Einstellung Interesse hat und du alle wesentlichen Anforderungen an einen geeigneten Bewerber mitbringst. Jetzt geht es den Personalentscheidern darum, herauszufinden, ob du ins Team und ins Unternehmen passt, welche mittel- und langfristigen Karriereziele hinter deiner Bewerbung stehen und wie es mit deinen sozialen Fähigkeiten aussieht. Dein Auftreten im Interview

kannst du anhand von Standardfragen und möglichen Reaktionen darauf trainieren. Auch mit Wissen über das Unternehmen, die angestrebte Stelle sowie klaren Vorstellungen, wie und warum du zum Erfolg der Firma beiträgst – kannst du im Interview natürlich punkten.

6

Assessment Center – der Kompetenz- und Soft-Skill-Test

Hochschulabsolventen werden oft nicht nur zu einem Bewerbungsgespräch sondern auch zu einem Assessment Center eingeladen. Für Traineeprogramme sind die ein- bis dreitägigen Auswahlverfahren Standard. Bei den Tests stehen vor allem deine Problemlösungskompetenzen, deine Teamfähigkeit und andre Soft Skills auf dem Prüfstand. Die Prüfer wollen wissen, wie du in klassischen Prozessen (Präsentationen, Priorisierungen, Gruppendiskussionen …), die dir auch im Job begegnen, reagierst und wie du in einem professionellen Kontext kommunizierst.

7

Initiativbewerbungen von Wirtschaftsabsolventen – sinnvoll oder nicht?

Initiativbewerbungen von Wirtschaftsabsolventen lohnen sich vor allem mit einer Spezialisierung, die perfekt zum Profil und zum aktuellen Status des Arbeitgebers – beispielsweise durch vertiefte Sprach- und Landeskenntnisse bei Auslandsexpansionen – passt.


UNIMAG / Karriere

Hofer KG

WALTER GROUP

Kontakt- & Stammdaten

Kontakt- & Stammdaten

Hofer Straße 1, 4642 Sattledt karriere.hofer.at

Mag. Thomas Denkinger 05 7777 2422, jobs@walter-group.at IZ-NÖ Süd, Straße 14, 2355 Wiener Neudorf jobs.walter-group.at

Branche: Lebensmitteleinzelhandel Mitarbeiter Ö / Int.: mehr als 10.000 / 100.000 Standorte: österreichweit 7 Zweigniederlassungen in Hausmannstätten, Loosdorf, Rietz, Sattledt, Stockerau, Trumau, Weißenbach Karriere mit Mehrwert Die Hofer KG zählt mit über 450 Filialen zu den beliebtesten österreichischen Lebensmittelhändlern. Ob als Regionalverkaufsleiter/in, im Rahmen eines Managementpraktikums oder über ein duales Master-Studium – für Studierende und Jungakademiker/innen führen viele Wege ins Hofer Management. Dabei sein zahlt sich aus! Von Beginn an erwartet Regionalverkaufsleiter/innen ein vielseitiges Tätigkeitsfeld mit spannenden Karriereperspektiven. Darüber hinaus bietet das Unternehmen zusätzliche Benefits wie • • • • • •

45

ein überdurchschnittlich hohes Gehalt, eine umfangreiche Einarbeitung für die rasche Verantwortungsübernahme, umfassende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Rahmen der Hofer Akademie, einen Audi A4 und ein iPhone – jeweils auch zur privaten Nutzung, regelmäßige Teambuilding Events oder die Möglichkeit eines mehrmonatigen Sabbaticals.

Branchen: Spedition, Transport, Leasing, Containerhandel, Lagerhaltung, Immobilien Mitarbeiter: über 3.500 Standorte: Zentrale in Wiener Neudorf, Filiale in Kufstein Unternehmen mit Zukunftsperspektive Zu den wichtigsten Geschäftsaktivitäten der WALTER GROUP zählen die europaweite Abwicklung von Komplettladungstransporten durch LKW WALTER sowie der europaweite Handel und die Vermietung von Büro-, Lager- und Sanitärcontainer durch CONTAINEX. Zwei Säulen tragen unseren nachhaltigen Unternehmenserfolg: die absolute Konzentration auf das Core Business und unser Familiensinn, aus dem heraus wir soziale Verantwortung übernehmen. “Train the Winner” - unser Traineeprogramm Von Anfang an bilden Sie erfahrene Trainerinnen und Trainer in der Praxis aus. Die WALTER ACADEMY begleitet mit maßgeschneiderten Seminaren. Führungspositionen besetzen wir ausschließlich aus den eigenen Reihen. Einsatz wird belohnt Die WALTER GROUP bietet die Sicherheit eines gesunden, finanzstarken Privatunternehmens. Neben einem überdurchschnittlich hohen Gehalt und einer Beteiligung am Unternehmenserfolg profitieren Sie von zahlreichen Benefits: Mitarbeiter-Restaurant, Mitarbeiter-Events, Shuttle-Service, u.v.m.

BEWERBUNGSMODUS:

BEWERBUNGSMODUS:

ONLINE über karriere.hofer.at

Online über jobs.walter-group.at


UNIMAG / Karriere

46

MERKUR Warenhandels AG

Peek & Cloppenburg KG Wien

Kontakt- & Stammdaten

Kontakt- & Stammdaten

Mag. Barbara Kladler-Spiller Telefon: 02236 600-4715 IZ-NÖ Süd, Str. 3, Obj. 16, 2355 Wr. Neudorf www.merkurmarkt.at/karriere

Melisa Gibovic 01 / 795 96 0, job@peek-cloppenburg.at Mechelgasse 1, 1030 Wien peek-cloppenburg.at/karriere

Branche: Lebensmittel-Einzelhandel

Branche: Textileinzelhandel

Mitarbeiter Ö: ca. 10.000

Mitarbeiter Ö / KG Wien: 2.200 / 3.700

Standorte: Zentrale in Wr. Neudorf – über 130 Märkte in ganz Österreich

Standorte: in Ö / KG Wien: 13 Verkaufshäuser / 44 Verkaufshäuser (AT & CEE)

MERKUR zählt mit 130 Märkten zu den beliebtesten und erfolgreichsten Verbrauchermärkten Österreichs. Das Unternehmen wurde 1969 gegründet, ist Teil der REWE International AG und mit etwa 10.000 MitarbeiterInnen einer der größten Arbeitgeber des Landes. Rund 2.000 m² Verkaufsfläche und über 20.000 Artikel pro Markt sowie ein prämiertes Store Design sorgen dafür, dass über 1,3 Millionen KundInnen pro Woche ein einzigartiges Einkaufserlebnis erwartet.

Kompetenz fördern: Ausbildung & Karriere bei P&C Abwechslungsreiche Aufgaben, viel Verantwortung, flache Hierarchien – P&C ist ein hochattraktiver Arbeitgeber in einer dynamischen Branche. Ganz gleich, welchen Bildungsabschluss man mitbringt, der Einstieg bei P&C bietet eine Vielfalt an Entwicklungsmöglichkeiten und Karriereperspektiven:

Das MERKUR MarktmanagerInnen Traineeprogramm Mit dem MERKUR MarktmanagerInnen - Traineeprogramm haben junge AkademikerInnen mit erster Berufserfahrung beste Karrierechancen! Das Traineeprogramm dauert zwischen 12 und 15 Monaten. Neben hoher Praxisrelevanz bieten wir ein umfangreiches Seminarprogramm sowie individuelle Ausbildungsschwerpunkte für die TeilnehmerInnen an. Außerdem wurde das „MERKUR MarktmanagerInnen-Traineeprogramm“ dieses Jahr mit dem Prädikat „herausragendes Traineeprogramm“ ausgezeichnet.

BEWERBUNGSMODUS: ONLINE über www.merkurmarkt.at/jobboerse

Für Studierende haben wir das Junior Trainee Programm entwickelt. Das bedeutet: Einstieg als Teilzeitkraft in einem unserer Verkaufshäuser, ergänzt durch Praktika in den Semesterferien und begleitende Führungsseminare. Alternativ besteht die Option, ab dem dritten Semester ein Praktikum im Verkauf oder Einkauf sowie in ausgewählten Zentralbereichen zu absolvieren. Traineeprogramme für Masterabsolventen Masterabsolventen haben die Möglichkeit durch unser Traineeprogramm mit dem Schwerpunkt Einkauf oder Verkauf in 18 Monaten auf die erste Führungsposition Retail Buyer (m/w) oder Store Manager (m/w) vorbereitet zu werden. Parallel erhalten Sie persönliches Mentoring und absolvieren ein breit gefächertes Ausund Weiterbildungsangebot.

BEWERBUNGSMODUS: Online über peek-cloppenburg.at/karriere


UNIMAG / Karriere

47

Porsche Holding Salzburg

Unilever Austria GmbH

Kontakt- & Stammdaten

Kontakt- & Stammdaten

Konzern Personalabteilung 0662 4681-0, karriere@porsche.co.at Louise-Piëch-Str. 2, 5020 Salzburg www.porsche-holding.com

HR Services 01 605 35-252, es.hrservicesat@unileverhrservices.com Stella-Klein-Löw-Weg 13, 1023 Wien unilver.at/karriere

Branchen: Automobilhandel, Finanz- & Bankdienstleistungen, IT Entwicklung

Branche: Konstumgüter

Mitarbeiter Ö / Int.: 5.900 / 33.124 Standorte: Zentrale Salzburg + 25 Länder Die Porsche Holding Salzburg ist mit 33.124 Mitarbeitern, 670.602 verkauften Neuwagen, 256.791 Gebrauchtwagenverkäufen und einem Umsatz von 18,8 Mrd. Euro (davon 1,55 Mrd. Serviceumsatz) das größte Automobilhandels-Unternehmen in Europa. Vielfältige Karrierepfade in den Bereichen Marketing & Vertrieb, Finanz- & Bankwirtschaft sowie der IT Entwicklung bieten grenzenlose Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten in 25 Märkten. Das Salzburger Unternehmen wurde 1949 von den beiden Kindern Ferdinand Porsches - Louise Piëch und Ferry Porsche – gegründet. Heute ist die Porsche Holding in 22 Ländern Europas, sowie in Chile, Kolumbien, Malaysia und China offensiv am Markt. Dabei vertritt sie als 100%-Tochter der Volkswagen AG die Konzernmarken Volkswagen, Audi, SEAT, Škoda und Porsche sowie Bentley, Lamborghini, Bugatti und Ducati sowohl im Großhandel (Importeur) als auch im Einzelhandel (Händler) und im After Sales Geschäft (Service).

Mitarbeiter DACH / Int.: ca. 5.900 / 169.000 Berufsfelder: Einkauf / Handel, International Business, Kfm. Berufe / Finanzen / Steuern, Logistik / Transport, Marketing / Werbung, Personal / Organisation / Verwaltung, Service / Kundenbetreuung Unilever - Bright Future Made By You Unilever ist ein international führender Konsumgüterhersteller. Das Unternehmen vertreibt in über 190 Ländern Lebensmittel, Körperpflegeprodukte, Waschmittel und Haushaltsreiniger, die jeden Tag von rund 2 Milliarden Verbraucherinnen und Verbrauchern genutzt werden. Unilever beschäftigt weltweit über 169.000 Mitarbeiter und erzielte 2015 einen Umsatz von 53,3 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet der Konsumgüterhersteller in Schwellen- und Entwicklungsländern (58%). Zu Unilever gehören einige der weltweit bekanntesten und beliebtesten Marken wie Rama, Knorr, Becel, Bertolli, Lätta, Lipton, Dove, Duschdas, Axe, Rexona, Coral, Langnese und Ben & Jerry’s.

Sind Sie ein engagierter Student oder Absolvent mit Unternehmergeist und Innovationsstreben? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung als Praktikant, Trainee oder für einen Direkteinstieg.

Ausgezeichnete Einstiegschancen Studierenden und Absolventen der Wirtschaftswissenschaften bietet Unilever spannende Chancen, sich entsprechend ihrem Ausbildungsstand und ihrer Qualifikation in der Praxis als Talent zu beweisen. Wer hohe Ziele ins Auge fasst findet in unserem Unilever Future Leaders Programme einen anspruchsvollen Einstiegsweg.

BEWERBUNGSMODUS:

BEWERBUNGSMODUS:

ONLINE über www.porsche-holding.com/de/karriere

Online über unilever.at/karriere


MESSE S T H G I L H HIG erbst im H

F

ür die Unternehmen sind Karrieremessen ein etabliertes Instrument, um mit Bewerbern in Kontakt zu kommen. Für Absolventen erweisen sie sich oft als der erste Schritt zum Traumjob. Mit einer wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulausbildung gehörst du auf einer Karrieremesse definitiv zu den begehrten Kandidaten. Ebenso spannend sind Bildungsmessen, auf denen du die Angebote verschiedener Hochschulen kennenlernst und individuelle Beratungen in Anspruch nehmen kannst. Die Career Calling und die MASTER AND MORE sind in dieser Hinsicht zwei besonders hochkarätige Events, die im Herbst 2016 unbedingt im Terminkalender von Absolventen, Young ProfesFoto: MASTER AND MORE Messe Wien

Im Herbst 2016 finden in Wien mit der Career Calling und der MASTER AND MORE die größte Karrieremesse und die größte Mastermesse Österreichs statt.

sionals und Interessenten für ein Masterstudium stehen sollten. Die Career Calling findet in der Messe Wien statt, die MASTER & MORE in der MGC Messe Wien.

stelle suchst. Als Rahmenprogramm erwarten dich Company Interviews, Bewerbungstipps von HR-Experten und einige weitere Extras.

Career Calling , 19. Oktober 2016, 10 – 18 Uhr

MASTER AND MORE, 4. November 2016, 9 – 16 Uhr

Die Career Calling ist die größte Karrieremesse Österreichs. Du triffst hier Arbeitgeber aller Branchen – vom Start-up bis zum internationalen Großkonzern. Auf der Seite www.careercalling.at findest du einen Überblick über die ausstellenden Firmen, ihre Anforderungen an geeignete Bewerber, Facts & Figures und konkrete Stellenangebote. Ein Besuch der Career Calling lohnt sich auch, wenn du nach einem Traineeprogramm oder einer Praktikums-

Die MASTER AND MORE ist Österreichs größte Master Messe. Sie wendet sich an alle, die ein passendes Master- oder MBA-Studium suchen. Auf der MASTER AND MORE stellen Hochschulen aus dem In- und Ausland ihre Studienangebote vor. Auch Unternehmen mit dualen Studiengängen sind vertreten. Mehr Informationen findest du auf der Messe-Webseite unter www.master-and-more.at.


49

TIPPS ZUR OPTIMALEN 6MESSEVORBEREITUNG

Gezielte Unternehmens- oder Hochschulauswahl

Anhand des Programms der Messen kannst du bereits vorab eine Auswahl treffen, welche Unternehmens- oder Hochschulstände du besuchen willst. Gut ist, wenn du bereits vor dem Messebesuch einige Eckdaten zu den anvisierten Unternehmen oder Hochschulen/ Studiengängen zu recherchieren.

2

Termine vereinbaren

Auf der MASTER AND MORE sind keine Terminvereinbarungen vorgesehen, anders sieht es auf der Career Calling aus. Vor allem bei renommierten Unternehmen sind telefonische Terminabsprachen mit der Personalabteilung sinnvoll. Die meisten Firmen stehen solchen Anfragen offen gegenüber.

3

Zeitplan erstellen

Ohne Zeitplan verzettelst du dich auf den Messen. Ein intensiveres Gespräch dauert zwischen 45 und 60 Minuten – du kannst also fünf bis maximal sechs solcher Kontakte planen. Zwischendurch brauchst du etwas Zeit, um entspannt in das nächste Gespräch zu gehen.

4

Unterlagencheck und Follow-up

Auf der Career Calling solltest du sowohl deinen CV als auch eine klassische Bewerbungsmappe bei dir haben – möglicherweise fällt die Bewerbungsentscheidung bereits am Messestand. Wichtig: Den Austausch von Kontaktdaten und Vereinbarungen für die nächsten Schritte nicht vergessen!

5

Spontaneität, Offenheit für Neues

Planung ist wichtig – manchmal jedoch auch Spontaneität. Möglicherweise interessierst du dich für ein Unternehmen oder einen Studiengang, den du bisher noch gar nicht kanntest. Vielleicht ergeben sich aus einem spannenden Gespräch zwischen zwei Terminen völlig neue Perspektiven.

6

Veranstaltungsangebote nutzen

Ein spannendes Rahmenprogramm gibt es auf beiden Messen. Durch Präsentationen, Podiumsdiskussionen oder ein Ratgeberprogramm erhältst du wertvolle Tipps für Bewerbung und Karriere. Außerdem erweiterst du dein berufliches Netzwerk.

B AC H E LO R ■ Grafik- & Informationsdesign ■ Innenarchitektur & 3D Gestaltung ■ Design, Handwerk & materielle Kultur ■ Event Engineering ■ Management by Design ○ M A S TE R ■ Raum- und Informationsdesign ■ Elektromobilität & Energiemanagement ■ Entrepreneurship & Innovation A K A D E M IS C H E L E H RGÄ N G E ■ Buchgestaltung ■ Akustik & Architektur ■ Light Engineering & Design

JETZT ANMELDEN! W W W.NDU. AC. AT

Die New Design University ist die Privatuniversität der Wirtschaftskammer NÖ und ihres WIFI

in Akkreditierung

1

QUERDENKER GESUCHT!

Ob MASTER AND MORE oder Career Calling – die Zeit für deinen Rundgang und Gespräche ist knapp bemessen. Mit guter Vorbereitung stellst du sicher, dass du alle Informationen bekommst, die du benötigst, dich potentiellen Arbeitgebern von deiner besten Seite präsentierst und dich im Andrang anderer Besucher gut behaupten kannst. Hier sind unsere Tipps für eine gute Messevorbereitung:


50

CAREER CALLING

16

Österreichs größte Karrieremesse

Zum mittlerweile 30. Mal findet 2016 die größte Karrieremesse Österreichs statt: die Career Calling. Am 19. Oktober haben Arbeitgeber und junge Talente in der Messe Wien die Chance, sich gegenseitig kennenzulernen. Wir sprachen mit Ursula Axmann, Geschäftsführerin des WU ZBP Career Centers & Veranstalterin der Career Calling.

D

ie Career Calling feiert heuer ihr 30-jähriges Bestehen. Wie hat alles begonnen?

Ursula Axmann : Begonnen hat alles in einem viel kleineren Rahmen. 1986 hat das WU ZBP Career Center die erste „Wirtschaftsmesse“ veranstaltet – damals noch in der Aula der „alten“ WU in der Augasse mit 30 Arbeitgebern. Heute haben wir als „Career Calling“ eine Kooperation mit TU und BOKU und locken jährlich rund 130 Arbeitgeber – zwar nicht mehr direkt an die WU, dafür in die unmittelbare Nachbarschaft in die Messe Wien. Die Entwicklung der Career Calling ist ein kräftiges Zeichen dafür, dass Arbeitgeber unsere Absolvent/innen in den letzten 30 Jahren gerne angestellt haben. Wie hat sich die Messe in den Jahren verändert? Viel (lacht). Ich erinnere mich an Messestände, die aus einem Tisch und maximal noch ein paar Postern bestanden. Das ist heutzutage undenkbar. Auch das Thema Digitalisierung hat die Career CalFoto: ZBP/Jürgen Pletterbauer

ling geprägt. Ganz besonders stolz sind wir auf unsere neu gelaunchte Website, die mit zahlreichen Online-Features die Vorbereitung auf die Career Calling erleichtert. Eines ist über die Jahre hinweg allerdings immer gleich geblieben: Heute wie damals geht um das persönliche Kennenlernen von Arbeitgeber und Bewerber/in. Wer sollte zur Career Calling kommen? Die Career Calling richtet sich an Studierende und Absolvent/innen mit wirtschaftlichem, rechtlichem, technischem oder naturwissenschaftlichem Background. Die auf der Career Calling ausgeschriebenen Jobs reichen vom Praktikum bis hin zu Positionen mit der ersten Berufserfahrung. Online-Portale, virtuelles Vernetzen & Co: Welche Vorteile bringt eine Karrieremesse gegenüber digitalen Angeboten? Es ist ähnlich wie bei einer Internetplattform zur Partnersuche: Man bekommt erst nach dem

ersten persönlichen Treffen ein Gespür dafür, ob man zueinander passen könnte. Und genau hier setzt auch die Career Calling an: der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen. Arbeitgeber freuen sich auf den unmittelbaren Austausch mit der „jungen Generation“. Und angehende Absolvent/innen haben die Chance „hier“ zu rufen und auf ihre ganz persönliche Motivation aufmerksam zu machen. Wie hole ich das Maximum aus dem Messetag heraus? Eine solide Vorbereitung hilft im Trubel des Messegeschehens den Überblick zu bewahren. Auf careercalling.at können schon im Vorfeld die offenen Jobs und die Unternehmensprofile der Arbeitgeber eingesehen werden. Und auch die Career Center der WU, TU Wien und BOKU unterstützen durch Trainings oder Beratungen bei der Vorbereitung. Unser Tipp ist, sich auf zehn bis fünfzehn Top-Arbeitgeber zu konzentrieren. Das ist zeitlich umsetzbar und überfordert auch nicht die Konzentrationsspanne.


UNIMAG / Karriere

Foto: ZBP

51


UNIMAG / Hochschulen & Bildung

MASTER Österreichs größte Master Messe

AND MORE

Am 4. November geht die MASTER AND MORE über die Bühne. Unis, FHs und andere Bildungseinrichtungen stellen Master-Programme vor, Unternehmen sind mit dualen Studiengängen vertreten. Wir sprachen mit Karel G. Otte, Geschäftsführer border concepts GmbH & Veranstalter der MASTER AND MORE Messe.

A

n wen richtet sich die MASTER AND MORE Messe? Wer sollte zur Veranstaltung kommen? Die MASTER AND MORE Messe richtet sich zum größten Teil an Bachelor-Studierende und Absolvent/innen aller Fachbereiche, die an ihrem Master-Plan für ihre Zukunft schrauben und die umfassend über ein Master-Studium beraten und informiert werden möchten. Außerdem bieten wir auch Weiterbildungsmaster und MBAs an. Daher sind auch Professionals mit einigen Jahren Berufserfahrungen herzlich willkommen. Was erwartet die Besucher auf der Messe? Top Aussteller, wie nationale und internationale Universitäten, Fachhochschulen, Business Schools und Unternehmen, präsentieren sich auf der Messe. Außerdem können im Vorfeld persönliche Beratungsgespräche mit interessanten Institutionen

vereinbart und Plätze in unseren ExpertInnenvorträgen reserviert werden. Die Themen der ExpertInnenvorträge reichen von der Wahl des Studiengangs, über die Finanzierung des Studiums, bis zu den Karriereaussichten nach dem Master. In Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung wird es immer bequemer, interessante Master Programme zu entdecken. Welche Vorteile bringt der Messebesuch gegenüber digitalen Angeboten?

diesen auch im Netz. Ein persönlicher Eindruck und umfassende Beratung kann aber nur durch den direkten Kontakt entstehen. Unsere Erfahrung ist, dass die Master-Interessierten nach dem Messebesuch voller Inspiration und durch die guten Infos einen Schritt weiter in ihrer Orientierung sind. Was unterscheidet die MASTER AND MORE Messe von anderen Bildungsmessen?

Die MASTER AND MORE Messe ist ein „All-in-One“-Informationsevent. Hier befinden sich alle Informationen rund um den Master an einem Ort. Außerdem ist ein ganz klarer Vorteil der persönliche Kontakt mit unseren Ausstellern, bei denen Besucher eine direkte Antwort auf ihre Fragen erhalten. Unsere Expert/innen stehen ebenfalls für Beratungsgespräche zur Verfügung.

Unsere Messe ist spezialisiert auf Master-Programme im In- und Ausland. Hier erhalten Besucher wichtige Informationen und eine individuelle Beratung explizit zum Master-Studium. Alle wichtigen Themen behandeln wir zudem in unseren Vorträgen. Außerdem bietet unser Portal www. master-and-more.at und unsere Online-Anmeldung die perfekte Vorbereitungsmöglichkeit für einen Besuch der MASTER AND MORE Messe.

Wer genau weiß, welchen Master er oder sie an einer bestimmten Hochschule studieren will, findet

MASTER AND MORE Messe Wien Freitag, 4. November | MGC Messe www.master-and-more.at.


UNIMAG / Hochschulen & Bildung

53

BACHELOR, MASTER ODER PHD WELCHER ABSCHLUSS PASST? Seit der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge müssen Studierende relativ früh eine Entscheidung treffen, mit welchem Abschluss sie ins Arbeitsleben starten wollen. Für einen erfolgreichen Berufseinstieg reicht der Bachelor oft völlig aus.

I

n Österreich machen rund 80% aller Studierenden einen Masterabschluss. Im Sinn der Firmen ist das nicht immer: Viele Unternehmen wollen weg von diesem Modell, wonach der formale Abschluss über Karriere entscheidet und setzen stattdessen auf permanente Weiterbildung.

Akademische Basisqualifikation: Bachelor Ein wirtschaftswissenschaftlicher BA ist eine gute Basis für den Karriereeinstieg. Firmen suchen zum Teil gezielt nach Absolventen mit diesem Profil, die auf dem Arbeitsmarkt jedoch relative Mangelware sind. In operativen Bereichen ist der Aufstieg in eine Führungsposition zum Teil auch ohne MA-Abschluss möglich.

Master und Sprungbrett Chefetage

MBA – in die

Wirtschaftswissenschaftler, die eine Managementkarriere anstreben, kommen um den MA nicht herum. Bei einem direkt an den BA anschließenden MA ist ein Studiengang mit Vertiefung optimal. Auf der Basis erster beruflicher Erfahrungen kann die Studienwahl konkreter auf die Anforderungen der Branche oder Unternehmens zugeschnitten werden.

Fotos: DvdArts, FrankRamspott - istock

Eine Alternative zum regulären MA ist der MBA (Master of Business Administration). Diese Studiengänge sind berufsbegleitend und werden von Unis, FHs und privaten Hochschulen/Business Schools angeboten. MBA-Programme vermitteln managementwissenschaftliche Kenntnisse und Methoden von Controlling über Marketing, Personalarbeit und Wirtschaftsrecht bis zu Entrepreneur- und Leadership und fokussieren stark auf die Praxis.

Wann lohnt sich ein wirtschaftswissenschaftlicher PhD? Auch ein PhD kann zum Karrieresprungbrett werden – rund zwei Drittel der Top-Manager in größeren Unternehmen haben promoviert. Allerdings ist wichtig, dass Doktoranden, die keine wissenschaftliche Karriere planen, ihren vergleichsweise späten Berufseinstieg durch praktische Erfahrungen und/oder unternehmensrelevante Themen kompensieren. Besondere Karrierechancen haben promovierte Wirtschaftswissenschaftler im Consulting, in Research-Abteilungen und in der öffentlichen Verwaltung. Für eine Karriere im mittleren Management ist der Titel jedoch alles andere als unabdingbar.


UNIMAG / Hochschulen & Bildung

54

UNIVERSITÄT, FACHHOCHSCHULE ODER BUSINESS SCHOOL? Staatliche Universitäten

Zu einem wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulabschluss führen mehrere Wege. Entsprechende Studiengänge gibt es an Universitäten, Fachhochschulen und privaten Business Schools. Für deine Auswahl sollte das Profil der Hochschule den Ausschlag geben. Universitäten bieten ein Hochschulstudium mit theoretisch-wissenschaftlichem Anspruch – Fachhochschulen sind etwas für Praktiker, allerdings muss erst eine Aufnahmeprüfung absolviert werden – ein Abschluss an einer privaten Business School ist der Königsweg ins Management, allerdings auch einer Elite vorbehalten. So oder ähnlich lauten oft die Einschätzungen der verschiedenen Hochschultypen für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium (und auch viele andere Studiengänge). Richtig daran ist vor allem, dass viele Fachhochschulen durch stärkeren PraxisFoto: Peshkova - istock

bezug und größere Wirtschaftsnähe punkten. Die Kosten für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium an einer privaten Universität oder Business School lassen sich möglicherweise durch ein Stipendium reduzieren.

Besonderheiten der drei Hochschulformen Die drei Hochschulformen in Österreich weisen einige Besonderheiten auf, die natürlich auch für deine Entscheidung für einen bestimmten wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang eine Rolle spielen:

Bis 1994 waren die staatlichen Universitäten die einzige Hochschulform in Österreich, auch heute stehen sie noch an der Spitze der unterschiedlichen Hochschulformen. Das Studium ist theoretischer ausgerichtet als an einer Fachhochschule oder Business School. Freie Forschung und Lehre sind an den Universitäten in den Wirtschaftswissenschaften bisher der Regelfall, zum Teil gibt es jedoch auch Industriekooperationen. Ein Numerus Clausus existiert an den staatlichen Universitäten nicht. Studiengebühren fallen an, wenn die Regelstudienzeit um mehr als zwei Semester überschritten wird – derzeit betragen sie 363,63 Euro pro Semester. Ein wirtschaftswissenschaftliches Studium an einer staatlichen Universität ist die erste Wahl für Studienbewerber, die sich während ihrer Ausbildung auch mit wissenschaftlichen Fragestellungen in vertiefter Weise auseinandersetzen wollen.

Fachhochschulen Fachhochschulen (FH) sind in Österreich seit 1994 zugelassen – ihr Modell einer wissenschaftlich fundierten Berufsausbildung fand sehr schnell hohe Akzeptanz. Sie werden von sogenannten Erhaltern auf privatwirtschaftlicher Grundlage geführt und finanziert, außerdem erhalten sie staatliche Fördermittel. Ein wirtschaftswissenschaftliches


UNIMAG / Hochschulen & Bildung Studium an einer Fachhochschule ist anwendungsorientiert und relativ strikt durchorganisiert, Praktika sind ein verbindlicher Studienbestandteil. Auch die Forschung erfolgt in enger Bindung an die Praxis. Viele Fachhochschulen unterhalten enge Beziehungen zu Wirtschaftsunternehmen. Studierende profitieren davon beispielsweise in Form von Praktikumsempfehlungen, projektbezogenen Lehr veranstaltungen und häufig auch von einem permanenten Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Unternehmen. Die Akzeptanz von wirtschaftswissenschaftlichen Fachhochschulabschlüssen in den Unternehmen ist hoch. FH-Absolventen stehen damit für ihre berufliche Karriere alle Türen offen. Dies gilt übrigens auch für Volkswirte, die als die Theoretiker der Wirtschaftswissenschaften gelten – mit einem FH-Abschluss in Angewandter Volkswirtschaftslehre sind sie auch für eine Karriere in der Privatwirtschaft bestens qualifiziert. Die Studienplätze an Fachhochschulen werden im Rahmen eines Auswahlverfahrens vergeben, die Studiengebühren betragen derzeit maximal 363,63 Euro pro Semes-

ter. Die Bachelor- und Masterstudiengänge an Fachhochschulen eignen sich für Studienbewerber, die sich eine konsequent praxisorientierte Hochschulausbildung wünschen.

Private Universitäten/Business Schools Ob ein Bachelor- oder Masterstudium an einer privaten Universität oder Business School eine sinnvolle Alternative zur Ausbildung an einer staatlichen Universität oder Fachhochschule ist, muss jeder selbst entscheiden – das Studium kann hier pro Jahr mehrere tausend Euro kosten. Private Hochschulen gibt es in Österreich erst seit 1999. Die von ihnen angebotenen Studiengänge müssen einen Akkreditierungsprozess durchlaufen, über die Z u l a s s u n g s vo r a u s s etzungen und die Höhe der Studienangebote bestimmen die Hochschulen in eigener Regie. Besonders geeignete Bewerber haben die Chance auf ein Stipendium, auch die öffentliche Förderung eines Erststudiums an einer Privatuni ist möglich. Die privaten Universitäten und Business Schools in Österreich bilden in den Wirtschaftswissenschaften sowohl Generalisten als auch Spezial-


UNIMAG / Hochschulen & Bildung isten für bestimmte Fachgebiete – beispielsweise Tourismusmanagement, Marketing oder Finance & Controlling – aus. Neben Bachelor- und Masterstudiengängen gibt es oft auch ein MBA-Programm. Allerdings werden Bachelorstudiengänge nicht an allen privaten Hochschulen angeboten. Das wirtschaftswissenschaftliche Studium an einer privaten Uni oder Business School ist oft stark international ausgerichtet. An einigen Hochschulen werden die Lehrveranstaltungen ganz oder teilweise in Englisch durchgeführt. Durch Kooperationen mit staatlichen und/oder privaten Universitäten im In- und Ausland ist zum Teil auch der Erwerb von ausländischen Studienabschlüssen möglich. Zu den Vorteilen, den diese Hochschulen angehenden Wirtschaftswissenschaftlern zu bieten haben, gehören optimale Studienbedingungen und enge Verbindungen zur Wirtschaft.

Welche Hochschule ist für mein Wirtschaftsstudium optimal? Vor- und Nachteile gibt es bei jeder Hochschulform, auch zwischen den einzelnen Hochschulen gibt es – bei vergleichbaren Studieninhalten – spürbare Unterschiede. Einmal abgesehen von den Privaten werden die großen Top-Unis im Hinblick auf Inhalte und Qualität des Studiums in den Wirtschaftswissenschaften sicher weiterhin die Standards setzen, viele – auch kleinere – Fachhochschulen brauchen sich demgegenüber jedoch in keiner Weise zu verstecken. An einer größeren Universität musst du auch mit großen und voll besetzten Studiengängen und einem anonymeren Studienumfeld rechnen. Andererseits findest du vielfältigere ZuFoto: vm - istock

satzangebote und lernst Leute von verschiedenen Fakultäten kennen. An vielen Fachhochschulen sind die Studiengänge deutlich kleiner, was auch intensivere persönliche Kontakte zu den Lehrkräften und den diversen Hochschuleinrichtungen ermöglicht. Eine angeblich stärkere Verschulung der FHs fällt seit den verbindlichen Vorgaben für die Bachelor- und Masterstudiengänge kaum noch ins Gewicht. Auch die meisten Fachhochschulen sind heute hervorragend international vernetzt, realisieren entsprechende Projekte und nehmen an internationalen Austauschprogrammen teil. Orientieren solltest du dich bei der Hochschulwahl daher vor

56 allem an deinen eigenen Studien- und Karrierezielen. Beispielsweise gibt es an Fachhochschulen bereits in einem wirtschaftswissenschaftlichen Bachelorstudium deutlich breiter gefächerte Spezialisierungsmöglichkeiten als an den meisten Unis. Wenn du dich für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium Generale und wissenschaftlich-theoretisches Arbeiten interessierst, solltest du dich dagegen zumindest den Master an einer Uni machen. Das Gleiche gilt, wenn du nach dem Masterstudium promovieren möchtest. Das Promotions- und Habilitationsrecht besitzen in Österreich ausschließlich die staatlichen Universitäten.


UNIMAG / Hochschulen & Bildung

57

BACHELOR UND MASTER IN DER WIRTSCHAFT ANGEKOMMEN? In den Wirtschaftswissenschaften ist der Bologna-Prozess umgesetzt – Absolventen kommen von den Hochschulen als Bachelor oder als Master in die Praxis. Für Führungspositionen ist ein Masterabschluss langfristig die bessere Basis. Die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge sollte aus Sicht der Wirtschaft vor allem die Mindeststudienzeit verkürzen. Der Bachelor ist ein vollwertiger, berufsqualifizierender Studienabschluss, der bereits nach einer vergleichsweise kurzen Regelstudienzeit erworben wird. Die Arbeitgeber stehen dem inzwischen nicht mehr völlig neuen System grundsätzlich positiv gegenüber – die frischgebackenen Bachelors sind begehrte Arbeitskräfte. Trotzdem ist für Wirtschaftsabsolventen ein Masterabschluss oft die bessere Wahl – langfristig eröffnet er bessere Karrierechancen.

Der Bachelor – in der Wirtschaft akzeptiert In Großkonzernen stellen Bachelors heute den Großteil der neu eingestellten Hochschulabsolventen. Viele kleinere und mittlere Firmen präferieren in ihrer Einstellungspolitik die Bachelors sogar gegenüber den Masterabsolventen. Schon vor einigen Jahren gaben Personaler und fachliche Vorgesetzte in diversen Befragungen zu Protokoll, dass die formalen Abschlüsse für sie nur eine seFoto: appleuzr - istock

kundäre Rolle spielen, wichtiger sind ihnen die fachlichen

eigenständig erkennen und schließen können. Traineeprogramme für Wirtschaftswissenschaftler stehen heute in so gut wie allen Unternehmen Bachelor- und Masterabsolventen gleichermaßen offen.

Der Master – oft Voraussetzung für eine Führungsposition Anders sieht es meist im Hinblick auf die langfristigen Karriereperspektiven aus. In vielen Unternehmen wird der Bachelor als akademische Basisqualifikation für operative Tätigkeiten angesehen, für den Aufstieg ins Management ist jedoch irgendwann der Master nötig. Auch für Expertenpositionen – beispielsweise in der strategischen Planung oder im Risiko-Controlling – reichen das Wissen und die Methodenkompetenz aus dem Bachelorstudium nicht aus.

Kompetenzen und die sozialen Fähigkeiten von Bewerbern. Zum Zeitpunkt des Berufsstarts gibt es hier praktisch keine Unterschiede zwischen Bachelor- und Masterabsolventen. In einer deutschen Studie mit 1.500 befragten Unternehmen gaben 80 Prozent der Personalentscheider an, dass Bachelorabsolventen mit wirtschaftswissenschaftlichem Profil über fundiertes Wissen und Problemlösungskompetenz verfügen, sich gut in neue Fachgebiete einarbeiten sowie Wissenslücken

Der reguläre Master oder ein berufsbegleitender MBA werden als Voraussetzung für den nächsten Karriereschritt von den Unternehmen als gleichwertig betrachtet. Wenn die Qualifikation im betrieblichen Interesse liegt, können studierende Mitarbeiter oft mit zeitlicher und/oder finanzieller Unterstützung durch den Arbeitgeber rechnen. Einige größere Unternehmen unterhalten Hochschulkooperationen, die auch ein Master-Programm umfassen.


UNIMAG / Musik

58

» Jeder Gig soll so klingen, als wäre es unser bester und letzter. «

KAISER CHIEFS im Interview Wie das neue Album entstanden ist, wieso sich die Kaiser Chiefs in neue Genre-Welten begeben sowie Important-Facts-to know der Band, lest ihr im Interview mit Keyboarder Nick aka Peanut und Drummer Vijay.


UNIMAG / Musik

59

Seit Beginn ihrer Karriere wurden die Kaiser Chiefs oft als Größen des Indie-Rock bezeichnet. Von „Ruby“, ihrem ersten großen Ohrwurm, bis hin zu „Oh My God“, „Never Miss A Beat“ und „Everyday I Love You Less And Less“ zeigen sie vor, was es heißt, Indie-Rock zu verkörpern. Ihre Auftritte überzeugen nicht nur durch musikalische und stimmliche Formation, sondern durch die grandiose Vermittlung eben dieser und der daraus entstehenden Stimmung des Publikums. Die Band versteht es, ihre Fans in ihren Bann zu ziehen.

Das ist einer dieser Momente, wo etwas Grandioses entsteht und die Songs ihren Lauf nehmen.

Seit rund zwei Jahren ist es jedoch ruhig um die fünf Briten geworden. Damit ist aber Schluss: Anfang Oktober veröffentlichen sie ihr sechstes Album mit dem Titel „Stay Together“. Eine Platte, die von Beziehungen jeglicher Art im alltäglichen Kontext handelt. Mit dem neuen Album und der schon vorab erschienenen Single „Parachute“ stellt sich auch eine musikalische Veränderung der Band ein. Die Zusammenarbeit mit dem britischen Xenomania Songwriting und Producing-Kollektiv rund um Brian Higgins lässt sich hier deutlich heraushören. Higgins hat schon mit Musikern wie Girls Aloud, den Sugababes und bei Gabriella Cilmi‘s „Sweet About Me“ mitgewirkt. Ob damit erneut der Sprung in die Top Charts zu erwarten ist, wird sich zeigen. Und auch, ob ihre Fans diesen musikalischen Veränderungsprozess – weg von Indie-Rock Klängen, hin zum breiten Dance-Pop Genre – mit ihnen gemeinsam gehen. Eine Veränderung, die für viele Fans eine unerwartete Richtung vorgibt und eine gespaltene Meinung darüber mit sich bringen wird.

Nick: Ja! Es ist endlich fertig und zugegebenermaßen lief es ziemlich gut. Wir haben es vor einigen Monaten fertiggestellt und seitdem trag ich das Album ständig mit mir rum. Ich hab es am Handy und kann es mir anhören, wann und wo auch immer ich mag, aber niemand sonst kann es bis jetzt hören. Das ist im Moment echt ein schönes Gefühl und ich bin gespannt, wie das Album bei den Fans ankommt.

Ihr seid zurück! Nach über zwei Jahren erscheint nun das neue Album Stay Together.

Die neue Single „Parachute“ klingt so gar nicht nach Kaiser Chiefs – Habt ihr eine neue mu-

sikalische Richtung eingeschlagen? Ist es nun an der Zeit für eine musikalische Veränderung? Vijay: Ja. Ja, vielleicht. Grundsätzlich wurde an diesem Album anders gearbeitet als bisher. Es war mehr ein gemeinsames Musizieren in einer Zusammenarbeit mit dem Produzenten, also mit Brian Higgins. Wir spielten und jammten. Das passiert ganz natürlich, wenn man schreibt oder im Studio alleine ist oder was auch immer – man macht dasselbe, also man jammt. Es ist dabei wunderbar und nach nur einer Stunde denkt man sich: „Wow. Das klang echt toll!“ Aber keiner kann sich mehr erinnern, was er gespielt hat. Dieses Mal haben wir exakt dasselbe gemacht, jedoch gleichzeitig auch alles aufgenommen, was wir spielten. Das ist einer dieser Momente, wo etwas Grandioses entsteht und die Songs ihren Lauf nehmen. Auf dieser Basis bauten wir auf. Nick: Wir haben noch nie zuvor unsere Songs so geschrieben. Es war also ein unterschiedlicher Ansatz zu schreiben und so ist auch das Ergebnis einzigartig geworden. Das Album und die einzelnen Songs haben sowohl einen Zusammenhang als auch eine breite Vielfalt an Sounds. Natürlich fließt hier auch etwas von den Songs mit ein, die wir bereits produziert haben, aber es ist diesmal etwas anderes, etwas Neuartiges. Es war daher ein unterschiedlicher Zugang in der Entstehung und so klingen die Songs auch allesamt unterschiedlich. Aber es ist cool mal etwas Neues auszuprobieren. Warum auch nicht? Was hat euch beim Arbeiten am neuen Album inspiriert und beeinflusst? Vijay: Ich bin mir nicht ganz sicher, was uns beeinflusst haben könnte. Wir waren nicht primär darauf bedacht, welche Einflüsse wir auf-


UNIMAG / Musik schnappen können, aber es ist sehr schwer sich nicht von anderen Dingen in seinem Umfeld beeinflussen zu lassen. Die Musik hat sich in den letzten Jahren sehr verändert, das Streamen von Musik ist immer populärer geworden. In Folge dessen werden eher einzelne Songs anstatt eines ganzen Albums gehört. Das sehe ich auch als ein zentrales Problem. Deshalb ist es schwierig, sich nicht davon beeinflussen zu lassen und gewisse Effekte werden definitiv auch in der Musik, die wir machen, spürbar. Das ganze Leben lebt generell von Inspirationen und Einflüssen jeglicher Art – seien es unterschiedliche Menschen oder einfach alles, was uns umgibt. Jeder verändert sich natürlich selbst im Laufe des Lebens und so auch wir. Nick: Wie Vijay schon sagte, saßen wir oft im Studio und jammten gemeinsam für Stunden und nahmen auf. Es war nicht so, dass wir entschieden hätten, wer was wie zu spielen hat. Es war mehr wie ein Dancefloor-Feeling, ein spezieller Groove, den wir kreierten und der dich einfach in Bewegung setzt und zum Tanzen bringt. Ich denke, dieses Gefühl ist auch in uns allen verinnerlicht – vielleicht, weil wir Kinder der 80er sind? Ich weiß es auch nicht genau, aber es fühlt sich so an. Wir sind nicht darauf fixiert, aber ich denke, es kann schon sein, dass wir dieses Gefühl in unserer Musik auch ausdrücken, wie beispielsweise beim Song „Parachute“. Das ist eigentlich das, was wir mit diesem Album gemacht haben und damit ausdrücken wollen. Wird es bei „Stay Together“ wieder einen Ohrwurmsong à la „Ruby“ geben? Wenn ja, wie lautet der Name des Mädchens diesmal? (beide lachen) Nick: Das Album hat schon einen Liebescharakter. Ricky schreibt

60

Das ganze Leben lebt generell von Inspirationen und Einflüssen jeglicher Art. definitiv gerne Zeilen über Beziehungen im generellen Leben – nicht nur Liebesbeziehungen. Ich bin mir nicht sicher, ob es dabei einen speziellen Song über ein Mädchen gibt auf diesem Album, aber „Hole In My Soul“ ist so ein Song, den die Menge mitsingt, sobald der zweite Chorus beginnt, auch wenn sie den Song noch nie zuvor gehört haben. Das ist ein gutes Gefühl und es zeigt, ob der Song beim Publikum ankommt. Wir hoffen auf den Song! Vijay: Vor kurzem haben wir beim Boardmasters Festival in Newquay, Cornwall gespielt. Es war ein geniales Festival. Das Publikum und die Stimmung waren atemberaubend. Dabei merkten wir auch die wahnsinnige Stimmung bei „Parachute“ und im Besonderen bei „Hole In My Soul“. Nick: Ja, das gab uns definitiv auch Bestätigung für diese Songs und unsere Musik generell. Nach fast 16 Jahren – fast länger als eine durchschnittliche Ehe heutzutage hält: Wie versteht ihr euch noch während des Produzierens von Songs, beim Touren und auch abseits der Musik? Nick: Es passt. Eben wie eine Ehe – wir sind eine Familie. Man geht

durch dick und dünn und meistert Höhen und Tiefen. Vijay ist jetzt schon seit 4 Jahren bei uns und es ist wie das nächste Kapitel in der Band, das sich öffnet. Was kommt als Nächstes? Ich mein, ich hab keine Ahnung, was kommen wird und was als Nächstes passiert, aber primär touren wir und sehen unsere Fans auf der ganzen Welt. Schon vor 16 Jahren haben wir alles gegeben, was wir konnten. Jeder Gig soll der beste und letzte Gig sein, den wir je gespielt haben – dieses Gefühl leben wir und geben auch immer 100 Prozent. Dabei ist auch jeder Gig unterschiedlich, da auch jedes Publikum anders ist und es entsteht daher nie Langeweile. Genau das ist eben, was wir tun. Bei einem Gig oder bei großen Festivals wollen wir, dass jeder nach Hause geht und sich denkt: : „Fuck, Kaiser Chiefs sind die beste Band, die ich je auf einem Festival


UNIMAG / Musik

61

Interview: Verena Prinz | Fotos: Danny North

gesehen habe.“ Und wenn Fans das sagen, wissen wir, dass unser Job getan ist. Habt ihr bei euren Gigs denn auch spezielle Rituale vor oder nach den Auftritten? Nick: Ja, wir haben einige Rituale. (schmunzelt) Würden wir dir diese aber verraten, müssten wir dich entweder umbringen oder du schließt dich der Band an. (lacht) So ein Angebot kann man dann natürlich nicht ablehnen! Spaß beiseite. Wenn ihr euch daran zurückerinnert, wie übersteht man eurer Meinung nach am besten ein Festival – irgendwelche Tipps? Nick: In einer Band sein! Das ist definitiv die beste Lösung, um ein Festival zu überstehen. (lacht)

Vijay: Ja, weil es einfach bequem ist. Es gibt saubere Toiletten, man sitzt im Trockenen, es gibt gutes Essen und vor allem auch gratis Getränke. Stichwort Getränke – da kommen wir direkt zur essentiellen Frage – Gin oder Bier? Nick: Nick: Gin-Tonic! Vijay: Bier! Ich hab allerdings kein spezielles Lieblingsbier. In Pubs gibt es viele verschiedene importierte Biersorten und da lass ich mir immer gerne die Hausempfehlung des Kellners bringen. Habt ihr zum Schluss noch irgendwelche Tipps für die UNIMAG LeserInnen und das bevorstehende Wintersemester? Nick: Wir sind beide Hochschulabsolventen und...

Vijay: Ich denke, als Student muss man auch lernen das Leben zu genießen, sich nicht zu viele Gedanken zu machen, was kommt, da man nichts planen kann. Als Schüler dachte man sich, die Schule ist das Wichtigste im Leben, dann kam die Uni und man empfand dasselbe – auch als junger Erwachsener. Irgendwann realisiert man, dass diese Momente auch nur Erfahrungen sind. Ich rate euch deshalb: Genießt das Leben! Denn je mehr man etwas genießt, desto mehr Spaß hat man im Leben. Nick: Nehmt nicht zu viele Drogen. (beide lachen) Danke für das Interview! Wir sind schon gespannt auf das neue Album und freuen uns auf das nächste Konzert in Österreich!


UNIMAG / Musik

62

»Am Ende trägt eh alles meinen Style.«

Im Gespräch: PATRICE Ende September erschien das bereits siebte Studioalbum des deutschen Reggae-Künstlers Patrice. Für die Vorab-Single „Burning Bridges“ hat er sich keine Geringeren als Diplo und MO als Co-Writer mit an Bord geholt. Grund genug, mit Patrice ein Pläuschchen zu halten! Interview: Elisabeth Voglsam | Foto: Barron + Claiborne

Seit deinem letzten Album „The Rising of the Son“ sind drei Jahre vergangen. Was hat dich in dieser Zeit für „Life’s Blood“ beeinflusst? Ich bin viel gereist und hatte mein Studio Set-Up eigentlich immer im Rucksack dabei. Das Coole ist, dass man auf diese Weise Ideen immer direkt umsetzen kann – egal, wo man ist. Ich war in Lagos, Kingston, Paris, London und viel in Brooklyn mit diesem Album. Ich schätze, dass das jeweilige Leben um mich herum ein Einfluss war. Generell ist leider das, was man im Radio und TV mitbekommt, mittlerweile überall sehr ähnlich und so gar nicht mein Film. Deswegen habe ich viel im Innen nach Neuem geguckt. Das Produzieren und Schreiben für andere Künstler hat mich auch beeinflusst. Es richtet einen auf den Puls der Zeit aus. Welchen Punkt markiert „Life’s Blood“ in deiner Karriere? Mein siebtes Debutalbum! Hast du einen persönlichen Lieblingssong auf dem Album, der dir mehr bedeutet als die anderen? Wenn ja, warum?

Ich mag im Moment den Song „Imagining“ sehr. Darauf ist meine Schwester Mallence Bart-Williams zu hören mit ihrer TED-Rede. Es ist eine Überraschung für sie. Sie weiß noch nichts davon. „Life’s Blood“ ist dein mittlerweile siebtes Studioalbum. Im Nachhinein betrachtet: wie hat sich deine Art, Musik zu machen, verändert? Was hat dich damals inspiriert, was heute? Ich denke, ich habe heute einen größeren musikalischen Horizont und kann mehr. Was gut und schlecht ist. Manchmal machen einen Limitierungen kreativer. Natürlich verändert man sich auch mit der Technologie, vieles ist einfacher jetzt. Auch das ist gleichzeitig gut und schlecht. Die Vorab-Single „Burning Bridges“ hast du zusammen mit Diplo und MO geschrieben. Wie ist der Kontakt entstanden und wie ist die Zusammenarbeit verlaufen? Ich war mit den Picard Brothers im Studio in Paris, die auf Mad Decent sind. Sie spielten mir eine Skizze von „Burning Bridges“ vor. Ich feierte den Track übertrieben

und habe sofort angefangen zu schreiben. Der Rest passierte über das Internet. Vergangenes Jahr bist du nach New York gezogen. Deine Wohnsitze verteilen sich jetzt auf Paris, Köln und eben New York. Was schätzt du an den jeweiligen Städten? In Brooklyn mag ich die Kultur und die Innovation. Es gibt dort interessante Menschen aus aller Welt, die dort irgendwie alle ankamen. Es fühlt sich manchmal an wie ein „Best Of“-Volk. Es ist eine junge Stadt im Vergleich zu Paris. Dort schätze ich, wie alt und neu aufeinander prallen. Frankreich fühlt sich oft mehr nach wirklicher Demokratie an und ich hoffe, dass dieser Spirit keinen Dämpfer abbekommt aufgrund der jüngsten Geschehnisse. Und Köln ist mir vertraut. Es ist wahrscheinlich die positivste Stadt Deutschlands. Gibt es etwas, das du an einer Stadt vermisst, wenn du gerade in einer anderen bist? Obwohl ich in Städten lebe, will ich eigentlich nur aufs Land! Ich vermisse Natur.


UNIMAG / Musik

63

Wie verarbeitest du die durchaus schwierigen Zeiten, in denen wir leben? Stichworte: Terror, Krieg, Angst und Vertreibung. Sich bewusst machen, was für ein Wunder es ist, dass wir leben, entgegen aller Wahrscheinlichkeiten – auf diesem Ball im All! Irrationale Angst ist eine Krankheit. Am besten, man schaut sich Statistiken an, Hans Rosling macht dazu interessante Sachen. Man stellt dann fest, wie viel sich verbessert hat – leider berichtet darüber keiner. Kriege, an denen unsere Regierungen beteiligt sind, muss man stoppen und nicht tolerieren! Menschlich sein und nicht so regelhörig! Sklaverei, Holocaust und so weiter war alles legal zu seiner Zeit. Was sind deine Ziele als Musiker? Welche Emotionen willst du bei den Zuhörern hervorrufen, was willst du bei ihnen bewirken? Everyday Good Vibes! Welchen Teil deiner Arbeit genießt du mehr: die Arbeit im Studio oder das Leben auf Tour und Live-Auftritte? Ich mag die Vielfalt an meinem Job. Wenn etwas droht zur Routine zu werden, dann ist wieder etwas anderes dran. Nimmst du – beim Texte schreiben oder komponieren – Bezüge zu anderen Musikern, oder versuchst du so gut wie möglich bei dir selbst zu bleiben? Klar nimmt man Bezug auf andere Musiker. Man baut ja schließlich auf Dingen auf, die vorher kamen, und erfindet das Rad nicht neu, sondern entwickelt es bestenfalls weiter. Ich reflektiere meine Zeit in meiner Kunst. Alles, was ich mag, beeinflusst mich unterbewusst. Am Ende trägt eh alles meine Note und meinen Style. Manche Leute sind der Meinung, dass Tonträger mittlerweile nur

noch Merchandise-Artikel seien – hauptsächlich verkauft man als Künstler heutzutage ein Image. Siehst du das ähnlich? Ich habe, was das angeht, keine Wahl. Künstler haben zu jeder Zeit ein Image verkauft. Was das angeht, hat sich nicht viel verändert – außer, dass bei großen Pop-Künstlern oft ein riesiger Tross an Marketing-Menschen Einfluss auf die Kunst nimmt. „Image“ ist bestenfalls eine Art künstlerischen

Ausdrucks und auch wichtig, finde ich. Es sollte aber natürlich sein. Wenn du dir irgendjemanden aussuchen könntest – tot oder lebendig – mit dem du einmal zusammenarbeiten könntest, wen würdest du wählen? Da habe da keinen. Ich hätte aber gerne Bob Marley und Jimmy Hendrix live gesehen. Vielen Dank für das Interview!


Foto: (CC BY-SA 2.0) Nick Ares

UNIMAG / Musik

64

Don’t Believe the

HYPE METALLIC AS SELB STZERSTÖRUNGSDRÄHTE

„We‘re so fucked / shit out of luck / hardwired to self-destruct“ - Dieses ranzig schmeckende poetische Horsd‘uvre stammt nicht aus der kollektiven Feder einer pubertären Punkrock Band. Hier waren Profis am Werk. Und mit Profis meine ich Veteranen im Musikgeschäft. Tenacious D gaben sich in einem ihrer Songs zwar einstmals Fetzen dieser Formulierungen aus dem metaphysischen Lyrikpool der Stumpfheit hin, aber die dürfen das. Parodieren. Nein, hier bemühte sich James Hetfield. Ja, einer der Opas von Metallica. Nein, er parodiert mit dieser raubeinigen Unwohlseinsbekundung vermutlich nichts und niemanden. Er serviert hier viel mehr einen Vorgeschmack – im November erscheint das neue Album der Metal Urgesteine, und mit der vorab veröffentlichten Single „Hardwired“ zeigen sie uns, was sie gern sein wollen. Grob, geradlinig, rebellisch, wie früher einmal. Hardwired ist im Video zur Single zumindest die Lichttechnik. Stroboskoplicht umschmeichelt die gewohnt aggressive Gesichtskirmes des Vierergespanns und vermittelt uns, dass Härte eben nicht nur eine Sache des Sounds ist, sondern auch optisch untermalt werden kann. Ist doch auch schön, wenn das audiovisuelle Endergebnis in der Produktion kaum mehr kostet als eine Mahlzeit im Gasthaus zum goldenen M. Auf die Ohren gibt

es – ganz kurz und gemein komprimiert – einen unfreiwilligen Aphorismus über eine längst verblichene Ära der Bandgeschichte. Der sich ganz legitim Speed Metal schimpfen darf.

Hier waren Profis am Werk. Und mit Profis meine ich Veteranen im Musikgeschäft. Bands, die auf Jahrzehnte des Bestehens zurückblicken können, tragen stets auch das Kreuz der Fankritik. Als „von den Wurzeln entfernt“ oder „zu experimentell“ brandmarken Anhänger früherer Bandveröffentlichungen ein späteres Release ganz gerne mal. Auch das kommende Album der Bay Area Thrasher sieht sich ambivalenten Erwartungen gegenübergestellt. So mancher Fan scheint sich gar getriggert zu fühlen – zwar sind seit dem „St. Anger“ betitelten

Desaster schon 13 Jahre vergangen, aber der Schmerz sitzt noch immer tief. Das die Produktion von „Hardwired“ nun zumindest am nicht ganz so schrecklichen 2008er Album „Death Magnetic“ angelehnt ist, mindert die Symptome des Traumas ein wenig. Auch bei mir. Ich habe etwas vergessen? Achja, „Lulu“. 2011. Kehre ich unter den Tisch. Kommentarlos. „Wir können es noch! Echt jetzt!“ ist eine Interpretationsmöglichkeit der eingangs erwähnten Kauleistengymnastik im Video zu „Hardwired“. Mimisch kommunizierte Dringlichkeit eines Toilettenbesuchs ist eine Alternative. Trotz angemessener Skepsis geben sich Fans allerdings eher der ersten Option hin. Metallica bekommen noch eine Chance. Genügend Käufer finden sich ja sowieso. Gleichsam dürfen und sollen Fans sich aber auch ärgern dürfen. Immerhin brauchen die neutralen Beobachter doch etwas zum Schmunzeln, wenn sich die hartgesottenen Puristen darüber in Rage reden, dass sie ihre Matte schon zu Metallica schwangen, bevor das Bandlogo


UNIMAG / Musik & Events zierende Schweißbänder dem Outfit von kurzhaarigen Dreikäsehochs einen Hauch von illusionärem Gegenbewegungsflair verliehen. Es ist nicht unbedingt ein Phänomen, das mit dem zeitgenössischen Hipstertum aufkam. Etwas schon gekannt zu haben, bevor es cool war und damit zu betonen, man habe einen exklusiven und von Szenewissen strotzenden Geschmack, ist markantes Charakteristikum für manche Freunde düsterer Klänge. Am besten selbst eine Band gründen, lässige Metallmusik produzieren, aber sie niemandem oder nur einem elitären Kreis zugänglich machen! Man könnte fast meinen, das sei die beste Lösung. Handnummerierte Tonträger in Minimalauflagen waren in Kreisen schwarzmetallener Extremmusikanten Anfang der 90er Jahre eine kommerziell aussichtslose, aber ideell schlagkräftige Selbstverständlichkeit, deren elitärer Anspruch beziehungsweise Appell an den Sammlergeist heute nur noch ein dünner Mantel ist, der Formen gewinnorientierten Marketings bei frostigem Hagel glasfasergestützer Urheberrechtsverstöße warm hält. Abschließend möchte ich feststellen: Wir, die Menschheit, sind gar nicht komplett am Arsch. Das, was uns Leid bereitet, kann benannt und womöglich eines Tages verändert werden, aber bis dato kann man es doch noch so wunderbar instrumentalisieren. Zum Beispiel künstlerisch, als Gegenstand der Empörung. Zur Selbstzerstörung mag beitragen, wer das Leid anderer zu monetarisieren weiß. „Hardwired...to self-destruct“ wird übrigens auch in einer limitierten Deluxe Box Version erscheinen. Überraschung. Aber manchmal darf man sich auch einfach mal unterhalten lassen. Oder?

65

.. Halloween fUR Studenten LOCATION / PALAIS ESCHENBACH DATUM / MO.31.OKTOBER WEB / WWW.UNIHALLOWEEN.AT Auch dieses Jahr öffnet das Palais Eschenbach am 31. Oktober seine Pforten, um Gastgeber für die offizielle UNI HALLOWEEN PARTY zu sein. Also rein in eure Verkleidungen und ab auf die ultimativ-schaurige Halloween Party für Studenten aller UNIs & FHs! Für Stimmung auf der Tanzfläche sorgt DJ Juckts. Mit einer Mischung aus Hits, House und RnB bringt er das altehrwürdige Palais bis in die frühen Morgenstunden zum Beben. Der Eintritt für Studenten beträgt bis 22:22 nur 2 Euro, auch danach studentenfreundliche 6 Euro.

LOCATION / WUK DATUM / MO.31. OKTOBER WEB / WWW.SEMESTERPARTY.AT Die HALLOWEEN SEMESTER PARTY hat schon so manche bekannte Wiener Location in schaurige Spukschlösser verwandelt und 2013 seine Homebase im Wiener WUK gefunden. Für die schaurigste Party des Jahres nimmt man sich wieder den Konzertsälen des Wiener WUK an und und verwandelt diese in spukig-schaurige Tanzflächen. Das Semester Party DJ Team sorgt auf zwei Floors für die richtige Stimmung: Hits, House und RnB und Electro! Eintrittspreise & weitere Infos: www.semesterparty.at


UNIMAG / Satire

66

unimag präsentiert

Hindernis Wissenschaft: Initiative zur Verkürzung der Regelstudienzeit beim Bachelor

Die nicht ganz ernste letzte Seite

15 Jahre Bologna-Prozess und die Bilanz fällt aus wirtschaftlicher Sicht ernüchternd aus. 21 europäische Wirtschaftsverbände wandten sich daher in einem offenen Brief an die Regierungen. Ihre Forderung: deutliche Verkürzung der Regelstudienzeiten.

Foto: minemero - istock

Violinstudent Francesco (24) den Vorstoß: „Früher dachte ich ja, die aus der Wirtschaft seien alle nur Geigen, aber das ist Musik in meinen Ohren. Lange genug studierte ich mein Instrument, nun kann ich endlich nach einer anderen Pfeife tanzen.“

Zwar habe sich die ökonomische Verwertbarkeit der Absolventen geringfügig verbessert. Spürbare Restbestände von Urteilskraft verhinderten jedoch noch immer die Zielerreichung zahlreicher Unternehmen. „Selbst großzügige Angebote aus der Wirtschaft wie unbezahlte Praktika stoßen bei einer Minderheit noch immer auf Unmut“, lautete einer der Befunde des Schreibens. Zum Abbau wissenschaftlicher „Altlasten“ wurde ein Modell der Reduktion der Bachelor-Regelstudienzeit auf zunächst vier und später drei Semester vorgeschlagen. Lehrinhalte und Prüfungen sollen entsprechend verdichtet werden. Zustimmung aus Regierung und Wissenschaft Erste verlautbare Reaktionen der europäischen Regierungen fielen wohlwollend aus. Zu lange sei Marktkonformität zwar betont, jedoch nie durchdacht umgesetzt worden, hieß es aus dem Bundes-

Kritik substanzlos ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Argumente für die Forderung finden die Verbände auch in der Wissenschaft. „Leistung ist Arbeit pro Zeiteinheit“, so der Physiker Gustav Panther (Universität Uppsala). „Das heißt, je kürzer die Studienzeit, desto größer die Leistung“, ergänzt sein BWL-Kollege Augustin Hai-Eck. Wie sehen es die Studierenden? Groß ist der Zuspruch auch bei befragten Studierenden: „Ich habe dann zwar nicht mehr viel von meinem Studentenleben, aber da ich später in einem der großen Unternehmen arbeiten will, wird der Vorschlag schon richtig sein. Außerdem hatten wir erst vor kurzem in der Vorlesung das Minimumprinzip“, bemerkt die 20-jährige BWL-Studentin Lydia. Aber auch Studierende der musischen Fächer erkennen die Vorzüge. So begrüßt der Gesangs- und

Auf Kritik traf der Vorstoß bei Wissenschaftstheoretikern europäischer Universitäten, deren Bedenken in einem eigenen offenen Brief formuliert wurden. Das Modell widerspreche jeder guten wissenschaftlichen Praxis und gehe zu Lasten wertvollen Reflexionsvermögens bei Studierenden. Dementiert wurde dieser Einwurf von niemandem. Bisherige Prüfungen durch Wirtschaftsforschungsinstitute, inwieweit diese Tatsachen negativ zu beurteilen seien, blieben jedoch ohne Ergebnis. EZB kontert Kritik erntete der Vorschlag auch seitens der EZB, jedoch wies diese in eine gänzlich andere Richtung. Die Regelstudienzeit müsse wie der Leitzins erheblich weiter gesenkt werden als vorgeschlagen. Liquidität sei auch beim Humankapital essentiell. Anzustreben sei die Einstellung von Absolventen zum Nulltarif und ein Strafzins für Universitäten, die zu lange Studienzeiten zulassen, so ein Sprecher.



Ja bitte regional. Unser Bestreben ist es, alle Rohstoffe bei österreichischen Produzenten zu kaufen. Für den nachweislich regionalen Bezug von Äpfeln, Weißkraut, Karotten, Kartoffeln, Milch und Milchprodukten, Rind- und Lammfleisch, Wild sowie heimischen Käsesorten wurden wir ausgezeichnet.

Die Mensa - ausgezeichnet mit dem österreichischen Umweltzeichen.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.