01/2011
STUDIERENDENZEITUNG DER ÖSTERREICHISCHEN HOCHSCHÜLERINNENSCHAFT SALZBURG Let me politain you!
Minderheiten in Salzburg
Die HOSI ist eine Vereinigung, die Homosexuelle in Salzburg unterstützt und begleitet. Sie organisieren Feste und beraten bei Problemen. Einige Studierende, die den Verein unterstützen, berichten auf Seite 7 über ihre Erfahrungen und Erlebnisse.
Wenn PolitikerInnen zu Popstars werden und ihr Privatleben immer mehr in den Vordergrund rückt. Trotz fehlender politischer Inhalte heißt es: The show must go on! Und zwar auf Seite 19.
Wie verwurzelt bist du mit unserer Erde?
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Quelle: Christina Rodinger
Nach zwei Wochen und zähem Ringen endete die Klimakonferenz in Cancún/Mexiko Mitte Dezember mit einem Kompromiss. Die internationale Gemeinschaft konnte sich auf eine gute Grundlage für die nächsten Klimaverhandlungen in Südafrika einigen. Jetzt sind die einzelnen Staaten wieder an der Reihe, die Beschlüsse umzusetzen, denn sie gelten für alle UnterzeichnerInnen der UN-Klimarahmenkonvention. Das sind, anderes als etwa beim Kyoto-Protokoll, auch die USA, China und einige Schwellenländer. Von Christina-Anna Stenz Die Kompromisspapiere drohten jedoch an einer Blockade Boliviens zu scheitern, da eigentlich alle der über 190 Teilnehmerstaaten zustimmen müssten. Doch die Konferenzpräsidentin und mexikanische Außenmi-
nisterin Patricia Espinosa sah darüber hinweg, nahm die Einwände Boliviens zur Kenntnis und bestätigte die Annahme des Dokuments. Die Zustimmung und der Kompromiss sind für viele nicht selbstverständlich, die Konferenz wird sogar als „Sternstunde des Multilateralismus“ bezeichnet. Mit einer Blockade hat zum Beispiel auch Japan gedroht und die Fortführung des Kyoto-Klimatschutzprotokolls abgelehnt, falls China nicht einbezogen werde. Einige Punkte schienen außerdem für die USA und China nicht annehmbar, obwohl sie die größten Treibhausproduzenten sind. Und doch: Es ist gut ausgegangen! Der gemeinsame Beschluss ist, dass sich die Erde um nicht mehr als zwei Grad erwärmen darf, mit dem dafür notwendigen Fahrplan.Bei der Konferenz, die jährlich stattfindet, haben sich alle Staaten auf einige
Grundsätze geeinigt. Darunter die Feststellung, dass die globale Erwärmung „sehr wahrscheinlich“ auf die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zurückgeführt werden kann. Was die Emissionen betrifft, so ist eine weltweite Verringerung bis zum Jahr 2050 geplant. Wie dieses Ziel konkret aussehen soll, wird auf der kommenden Klimakonferenz festgelegt. Eine wesentliche Erneuerung war das Einrichten des sogenannten „Green Climate Fund“, welcher den Klimaschutz finanzieren soll. Dieser Fond wird von einem Gremium verwaltet, das aus jeweils zwölf VertreterInnen der Industrie- und Entwicklungsstaaten besteht. Ab 2020 sollen jährlich 100 Milliarden Dollar eingezahlt werden, sowohl aus öffentlichen Geldern, als auch aus privaten Quellen. Damit sollen vor allem auch die Entwicklungsländer unterstützt werden, die Kosten des Klimaschutzes zu tragen. Während die EU fortschrittliche Strategien verfolgt, die den Kohlendioxidausstoß ihrer Mitgliedsstaaten verringern sollen, sind China und die USA weltweit mit Abstand die größten Verschmutzer. Die beiden Staaten allein tragen zusammen mehr als 40 Prozent zu den gesamten globalen Emissionen bei, sind aber bei Klimaschutzmaßnahmen, wie dem KyotoProtokoll, nicht dabei. Im kleineren Rahmen versucht die ÖH mit dem Projekt „Uni:Nachhaltig“ auch die Universität Salzburg zu einer zukunftsfähigen Lebens- und Wirtschaftsweise zu bringen. (Siehe S.18) Denn nur wenn wir alle an einem Strang ziehen und unserer Zukunft mehr Wertschätzung entgegenbringen, wird sie auch eine lebenswerte sein. Deinen persönlichen ökologischen Fußabdruck kannst du unter www.mein-fussabdruck.at berechnen.
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Gegangen um zu bleiben? Das, was man in einem Auslandsemester alles lernt, ist so viel und so wichtig, dass jedeR diese Erfahrung machen müsste. Das Meiste davon ist nicht für die Uni, sondern für das Leben. JedeR Studierende sollte zumindest einmal seine Flügel ausbreiten und losfliegen, auch wenn es einige Hürden gibt. Zuerst sind da die Sprachkenntnisse. Wählt jemand nicht gerade Deutschland oder die Schweiz aus, dann hat er/sie die Chance, seine/ihre Fähigkeiten in der jeweiligen Fremdsprache enorm auszubauen. Denn nirgendwo sonst kann man eine Sprache so gut und intensiv lernen, als vor Ort. Dann, wenn es plötzlich nicht mehr ausreicht, die stur auswendig gelernten Grammatikregeln in Lückentexten anzuwenden. Wenn man plötzlich im Supermarkt steht und die Kaffeefilter nicht findet. Was zum Teufel heißt das noch mal auf Englisch/Spanisch/Russisch etc.? Die einfachsten Tätigkeiten und Unterhaltungen werden viel komplizierter und keiner ist da, um zu übersetzen oder gar auf Deutsch zu erklären, wo der Bahnhof ist. Dann fährt halt einmal ein Zug davon. Aber spätestens nach dem ersten Monat ist dieses Hindernis überwunden, neue Menschen treten in dein Leben und werden zu FreundInnen. Die helfen dir dann, die Vorurteile gegenüber der fremden Kultur abzubauen und zeigen, dass sie eigentlich nicht so anders sind, wie du selbst. Offenheit ist wichtig, denn Angst vor dem Fremden schafft nur Probleme und davon gibt es am Anfang so eines Aufenthaltes sowieso schon genug. So hilft der neue Umstand, seine eigenen Ansichten zu erweitern, zu überdenken und viel dazuzulernen.Die Ferne von der Heimat zeigt nicht nur Neues, sondern sie lässt einem/er die eigene Kultur und Einstellung überdenken. Man erkennt, dass die persönliche Lebensweise gar nicht das Maß aller Dinge ist und dann siehst du die Fehler. Um es später hoffentlich besser zu machen. Und die Vorteile lernst du erst so richtig zu schätzen. Eine gute Infrastruktur, Strom aus der Steckdose und zwar zu jeder Tageszeit, sauberes Trinkwasser aus der Leitung, FreundInnen, mit denen du über alles reden kannst, ohne Sprachbarrieren. Alles gar nicht so selbstverständlich. Die eigenen Freunde und Freundinnen lernst du ebenfalls besser kennen. Welche werden sich melden? Welche besuchen mich? Welche schreiben mir während der gesamten Zeit nicht einmal eine Nachricht auf Facebook? Die Antworten sind überraschend, verletzend, erfreulich und zutiefst spannend. Vanessa Ziperzik
Präsentationen & Beratung // Studiengänge inkl. Schnuppervorlesungen (Bachelor, Master) // Post-Graduate-Programme (Doktorat, MBA) // Auslandsaufenthalte an 150 Partnerhochschulen // Bewerbung & Aufnahme, Wohnen & Freizeit
20.12.2010 07:55:02