06/2011
STUDIERENDENZEITUNG DER ÖSTERREICHISCHEN HOCHSCHÜLERINNENSCHAFT SALZBURG Staatsgründung für AnfängerInnen In einem Projekt gemeinsam mit dem Salzburger Landestheater hatten 86 SchülerInnen die Möglichkeit, ein eigenes Staatskonzept zu erstellen. Die fiktive Insel Zarkanien wurde von einem Diktator befreit und braucht nun eine neue Regierung, diese wurde sehr liberal und volksnah gestaltet. Seite 17
Student veröffentlicht ersten Roman Der Salzburger Student Mathias Klammer verfasste bereits mit 22 seinen ersten Roman. „Der Minimalismus der Dinge“ besticht durch seine sprachliche Klarheit und seine düstere Spannung. Sprachlich reduziert und dennoch in seinen Beschreibungen sehr ausgefeilt. Warum man nicht zum Lesen aufhören kann wird auf Seite 25 verraten.
Das Leben nach der ÖH-Wahl Der Wahlkampf ist zu Ende, die Stimmabgabe vorbei und das Ergebnis zur Wahl der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) ist da. Gestellt haben sich ihr insgesamt fünf Fraktionen mit den unterschiedlichsten Zielen. Die im Amt befindlichen Grünen & Alternativen StudentInnen (GRAS) sowie der Verband Sozialistischer Studierender (VSStÖ) kämpften um den Erhalt ihrer Stimmen, die Oppositionsfraktionen wagten einen Versuch den Spieß umzudrehen und eine trat zum ersten Mal an.
Die Koalition zwischen GRAS und VSStÖ geht in die Verlängerung und wird auch die nächsten zwei Jahre die Interessen der Salzburger Studierenden vertreten. Tatjana Markl wird als Vorsitzende aufhören. Wer an ihre Stelle tritt und wie das neue Team aussehen wird, erfährt ihr so bald wie möglich auf www.oeh-salzburg.at, denn derzeit laufen die Verhandlungen noch. Erfreulich Endlich. Die Wahlbeteiligung ist gestiegen. 27,7 Prozent der Studierenden gaben vom 24. bis 26. Mai ihre Stimme ab. Somit gingen über sieben Prozent mehr zur Urne als bei der Wahl im Jahr 2009. Und dennoch: Ein Tropfen auf den heißen Stein. Österreichweit lag die Wahlbeteiligung dieses Mal bei über 28 Prozent, Salzburg liegt also knapp darunter. Eine Frage, die nach wie vor offen bleibt ist, warum der Großteil der Studierenden die
Österreichische Post AG/ sponsoring.Post 5020 Salzburg. Zulassungsnr. zum Postversand GZ 02Z032996 S
Jane Goodall in Salzburg
Deine Stimme hat entschieden.
Wahl zur Vertretung ihrer eigenen Interessen nach wie vor schwänzt. Das Ergebnis im Detail Eindeutiger Wahlsieger sind die Grünen & Alternativen StudentInnen (GRAS), die sich mit 31,68 Prozent fünf Mandate (-1) sichern. Auf Rang Zwei rangiert die AktionsGemeinschaft (AG) mit 26,01 Prozent der Stimmen und vier Mandaten (-1). Aufgerückt ist der Verband Sozialistischer StudentInnen Österreichs (VSStÖ), der seine Stimmen mit 21,99 Prozent um mehr als fünf Prozent steigern konnte. Das ergibt drei Mandate (+1) für die Universitätsvertretung. Ebenfalls unter den Mandatsplätzen ist die Plattform unabhängiger Studierender (PLUSS) mit 10,63 Prozent und einem Mandat (+1). Sie traten heuer zum ersten Mal bei der ÖH-Wahl an. Kein Mandat erhielten der Kommunistische Stu-
© JGI Austria
Vor 30 Jahren wurde der HI-Virus entdeckt. Seither hat sich in der Medizin unheimlich viel getan und Erkrankte können ein relativ normales und langes Leben führen. Doch in unserer Gesellschaft gibt es immer noch viele Vorurteile und wenig Verständnis. Die Uni:Press führte ein Interview mit einem Mitarbeiter der Salzburger Aidshilfe. Seite 15
dentInnenverband (KSV) mit 3,32 Prozent, der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) mit 3,29 Prozent, sowie die Jungen Liberalen ( JuLis) mit 2,91 Prozent der Stimmen. Die bisherigen Koalitionsverhandlungen haben gezeigt, dass GRAS und VSStÖ ihre Arbeit in der ÖH fortsetzen werden und somit in der Universitätsvertretung mit sieben Mandaten sitzen. Demgegenüber steht die Opposition aus AG und PLUSS mit insgesamt fünf Mandaten. Was die Fraktionen zum Ergebnis sagen und wie es für sie weitergehen wird, hat die Uni:Press für euch auf Seite 2 zusammengestellt. Wenn ihr selbst aktiv bei der ÖH Salzburg mitmachen und eure Ideen und Interessen in die Tat umsetzen wollt, dann könnt ihr euch jederzeit an vorsitz@oeh-salzburg.at wenden.
Vergessener Müll Bis in die 1980er Jahre war es in Österreich üblich, einfach irgendwo „wild“ Müll abzulagern. Also zum Beispiel im Wald, auf einer Wiese oder an sonst einem Platz, der geeignet erschien. Die Folgen haben wir heute zu spüren, denn die 60.000 Altablagerungen kosten Geld und erschweren gerade in Hallein den Ausbau des Tierheimes. Seite 14
Die weltberühmte Schimpansenforscherin war in Salzburg und hat der Uni:Press ein Interview gegeben. Der 77-Jährigen liegt die Zukunft unserer Welt besonders am Herzen. Mehr Informationen über ihr Leben im Urwald, ihre Projekte zum Schutz von Natur, Tier und Mensch und wie Naturschutz in nächster Nähe praktiziert wird, kannst du auf den Seiten 8-9 lesen.
30 Jahre HIV/Aids
Umweltschutz © ÖH Salzburg
Von Christina-Anna Stenz
© Uwe Dreßler/aboutpixel.de
NR. 665
Sommerzeit ist Reisezeit Die Ferien nahen und wer noch keinen Urlaub gebucht hat, hat eine große Auswahl. Für Studierende gibt es sogar eigene Angebote, z.B. eine Reise mit einer Mitarbeit bei einem Hilfsprojekt. Oder man wendet sich dem Ökotourismus zu. Wer Geld sparen will, tingelt mit der Bahn quer durch Europa. Mehr dazu auf Seite 5.
Nach Ereignissen wie der Atomkatastrophe in Japan oder dem Ausbruch des EHEC Erregers in Deutschland ist das Thema Umweltschutz wieder in aller Munde. Und obwohl jedem/r klar sein müsste, dass es so nicht ewig weitergehen kann, scheint sich nur wenig zu verändern. Die Frage ist nur: Woran liegt das? An den Superkonzernen, die anscheinend alle Macht in ihrer Hand halten sollen und lieber noch mehr Öl verkaufen? An der Politik, die mehr an die Wirtschaftskrise denkt, als an die Zukunft? Oder an jedem/r Einzelnen von uns, der/die einfach zu faul ist auch nur einmal auf das Auto zu verzichten oder darauf achtet, ob die gekauften Himbeeren die halbe Welt überflogen haben, bevor sie im Regal landen? „Every single one of us makes an impact every single day.“ Jane Goodall, die Umweltschutzaktivistin drückt die einleuchtendsten Tatsachen am einfachsten aus. Wir ALLE haben einen Einfluss. Jede unserer Taten von uns hat Folgen, ob diese positiv oder negativ für unseren Planeten sind, das können wir selbst entscheiden. Das fängt schon beim Einkaufen an. Regionale Bioprodukte oder billig Obst aus weiß Gott woher? Ein T-Shirt um fünf Euro oder besser doch eines, an dem sicher kein Kind gearbeitet hat? Immer nur über Umweltschutz zu reden und Befürchtungen zu äußern ist zwecklos, wenn man nicht selbst endlich etwas tut. Sich nur zu beschweren über die „anderen“, die so unverantwortlich sind, hat keinen Sinn, wenn man sich im nächsten Moment ein Auto mit einem Durchschnittsverbrauch von 15 Litern kauft. Klimawandel hin oder her, wer sich beim Thema Umweltschutz nicht angesprochen fühlt, geht mit Schallklappen durchs Leben. Doch es gibt Hoffnung, Jane Goodall meint, überall auf der Welt wachen die Menschen endlich auf und merken, dass wir etwas ändern müssen. Um noch mehr aufzuwecken, befasst sich der Schwerpunkt dieser Uni:Press Ausgabe mit einigen dieser Probleme. Wer also mehr darüber erfahren will, selbst aktiv werden und Alternativen kennenlernen möchte, der/die kann sich mit diesem Thema ab Seite 8 beschäftigen. Vanessa Ziperzik