Uni:Press # 666 (Okt. 2011)

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STUDIERENDENZEITUNG DER ÖSTERREICHISCHEN HOCHSCHÜLERINNENSCHAFT SALZBURG

Salzburg

NR. 666

Protestkultur Überall auf der Welt wurde dieses Jahr schon protestiert, von den politischen Umwälzungen im arabischen Raum, bis zur Anti-­Atombewegung nach Fukushima. Bei den ös-­ WHUUHLFKLVFKHQ 6WXGLHUHQGHQ LVW GHU]HLW DEHU 'HPRÁDXWH Über das und mehr hat die Uni:Press mit dem Protestfor-­ scher Christoph Virgl gesprochen. Seite 20.

Die ÖH Referate stellen sich vor Nach der Wahl im letzten Semester leiten heuer wieder GRAS und VSSTÖ die ÖH Salzburg. Trotzdem wurden fast alle Referate neu besetzt. Auf den Seiten 4 bis 6 stellen sich die ReferentInnen und die MitarbeiterInnen vor und erklären, welche Funktionen und Aufgaben sie haben.

Von Ruchlosem und Spekulativem

Los geht’s!

Mit der aktuellen Ausgabe begeben wir uns tief in den apokalyptischen Morast – zumindest, wenn es nach numerologischen Aspekten geht: Immerhin ist die neue Uni:Press die 666igste. Bösartig sind wir trotzdem nicht. Wir geben euch lieber eine Einführung in die Zah-­ lensymbolik.

Wer hätte gedacht, dass die harten Rocker aus einem durch und durch christlich geprägten Umfeld stammen? Warum sonst sollten sie sich überhaupt mit einer Zahl auseinandersetzen, die ihre Bedeutung durch die Offenbarung des Johannes erlangt hat, einem urchristlichen Bibeltext mit apokalyptischem Inhalt aus dem ersten Jahrhundert? Dort

Die Würfel sind gefallen: Wir sind 666 Ausgaben alt. Und deswegen noch lange nicht das Böse in Papier.

heißt es: „Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.“ 666, die Zahl des Tieres, des Aushilfssatans auf Erden also, steht in verschlüsselter Form für einen Namen. Historischer Hintergrund der Textstelle ist der Brauch, für Zahlen stellvertretend bestimmte Buchstaben zu schreiben, wie man es von den römischen, hebräischen und griechischen Zahlen her kennt. So ergeben die Buchstaben eines Wortes, wenn man ihre Zahlenwerte addiert, eine eindeutige Summe. Da einer Zahl dabei die unterschiedlichsten Wörter zugeordnet werden können, ist die Dechiffrierung ohne zusätzliche Hinweise mehr oder weniger beliebig.

bräischen „Waw“, das den Zahlenwert 6 hat. Besonders Eltern, die ihre trantütigen Kinder vom Computer wegbewegen wollen, dürften mit der letzten Theorie ihre Freude haben. Blöd nur, dass weder Roulette noch Internet Menschen sind, und damit die Prophezeiung des Johannes nur bedingt erfüllen. Realistischer ist da schon die These, dass Adolf Hitler das Tier aus der Offenbarung sei: Die Summe der Buchstaben des Nachnamens ergeben durch Zuweisung von a=100, b=101, c=102, etc. 666. Aber auch die römisch-katholische Kirche stand bereits in Verdacht, das ultimative Böse zu sein, so etwa in „Das nationale Sonntagsgesetz“ von Jan Murcussen: Laut dem niederländischen Autor lässt sich die Stickerei VICARIUS FILII DEI auf der päpstlichen Mitra in römische Zahlen aufschlüsseln, die ebenfalls die Zahl 666 ergeben. Noch interessanter wird diese These durch einen Bericht der Deutschen Tagespost vom 16. Juni 1991, dem zufolge Papst Johannes Paul II. bei einer Reise in die USA in einem Hotelzimmer gewohnt haben soll, dessen Telefonnummer 666 gewesen sein soll. Bei seinem Ungarnbesuch im selben Jahr habe er einen Wagen mit dem Kennzeichen „666 VHT“ benutzt.

DAS B ÖSE: A DOLF H ITLER O DER G AR DAS I NTERNET? Im Internet kursieren zur Zahl des Tieres variantenreiche Deutungen, die mit mehr oder minder kuriosen Hypothesen untermauert sind. Diese Spekulationen verbinden durch tollkühne Berechnungen und Wortklaubereien die Zahl 666 mit allen möglichen Namen und Begriffen. So hielt sich etwa über lange Zeit die Meinung, dass dem Glücksspiel etwas Diabolisches anhafte: Das Roulette beispielsweise wird von Abergläubischen als „Spiel des Teufels“ bezeichnet, schließlich enthält der Roulettekessel die Zahlen von 0 bis 36. Und aufsummiert betragen diese wiederum – wie könnte es anders sein – 666. Ähnlich verhält es sich beim World Wide Web: Der Buchstabe „W“ entspricht dem he-

Wer der Teufel im Menschenkostüm ist, der die Welt endgültig ins Verderben stürzen soll, ist also gar nicht so leicht herauszufinden. Es könnte genauso gut Gerhard Schröder sein, der im Jahr 1998 von genau 666 Abgeordneten zum Kanzler gewählt wurde. Eines können wir euch allerdings garantieren: Wir sind es nicht. Wirklich nicht … Muhaha!

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Besonders im Dunstkreis von Heavy-, Deathund Black-Metal hat die Zahl 666 eine große Bedeutung: Wer im Plattenladen seines/ihres Vertrauens die Rubriken der härteren Gangart durchstöbert, stößt schnell auf SubkulturPrägendes mit 666-Anklang. Etwa auf den Track „The Number of the Beast“ auf dem 1982 erschienenen gleichnamigen Album von Iron Maiden oder auf das Album „Metal on Metal“ von Anvil, ebenfalls aus dem Jahr 1982. Die griechische Progressive-Band Aphrodite’s Child verpackte bereits ein paar Jahre früher apokalyptische Botschaften in raue Töne, als sie 1972 ein Doppelalbum mit Musik zur Johannesoffenbarung veröffentlichte – unter dem Titel „666“. Auch in jüngerer Zeit winden Musiker immer noch Mythen um die Zahl des Bösen: Die US-amerikanische Alternative-MetalBand Slipknot etwa veröffentlichte 2001 auf ihrem Album „Iowa“ den Song „The Heretic Anthem“, bei dem Corey Taylor unter anderem die Zeile „If you’re 555, then I’m 666“ in bester Metal-Manier grölt. Die Thrash-Metaller von Slayer packten die Zahlenfolge 666 gar auf das Cover ihrer im Juni 2006 veröffentlichten Single „Cult“: auf die Brust eines verstümmelten Jesus Christus nämlich.

Viele Erfahrungen sammeln, das Ge-­ fühl, unabhängig zu sein, und neue Menschen kennenlernen – das alles und noch vieles mehr erlebt man im ersten Semester an der Uni. Wir be-­ grüßen sowohl alle Erstsemestrigen als auch alle alteingesessenen Studieren-­ den und starten mit euch gemeinsam in das neue Semester. Die Uni:Press versorgt euch auch dieses Jahr wieder mit den neuesten Infos rund um die Uni und ums Studium, berichtet über politi-­ sche Themen und bringt die verschie-­ densten kulturellen Veranstaltungen di-­ rekt zu euch. Dabei gibt’s auch immer wieder tolle Gewinnspiele. In unserem Veranstaltungskalender bekommt ihr einen Überblick über die in den kom-­ menden Monaten laufenden Veran-­ staltungen in Salzburg. Die aktuelle Ausgabe hat den Schwer-­ punkt „Studienbeginn“ und zeigt euch unter anderem die Erfahrungen einer Erstsemestrigen und die Möglichkeiten, die die Stadt Salzburg für uns Studen-­ tInnen bereit hält. Ein Novum war heu-­ HU GLH YHUSÁLFKWHQGH 9RUDQPHOGXQJ zum Studium, die in Salzburg zu einigen Problemen geführt hat – auch darüber berichten wir. Und, nicht zu verges-­ sen: Der neue Unipark und das Ende der Gebäude in der Akademiestraße – über das Bauvorhaben, die Mängel und die Zukunft der alten Häuser infor-­ mieren wir euch. Gemeinsam beginnen wir nun also mit mehr oder weniger Elan und vielleicht auch noch mit Altlasten aus dem ver-­ gangenen Semester, wie ausstehen-­ den Prüfungen oder Seminararbeiten, das kommende Uni-­Jahr. Die Öster-­ reichische HochschülerInnenschaft Salzburg vertritt und unterstützt dich in allen Belangen rund ums Studium. Wenn du also Fragen oder Proble-­ me hast, kannst du dich jederzeit an uns wenden. Auf unserer Homepage ZZZ RHK VDO]EXUJ DW ÀQGHVW GX DX-­ ßerdem Berichte zu aktuellen Themen, die Online-­Ausgabe der Uni:Press so-­ wie Links zu den Studienvertretungen. Wenn dir ein Thema am Herzen liegt und du gerne in der Uni:Press darüber berichten möchtest, melde dich bei uns unter presse@oeh-­salzburg.at. Das Uni:Press Team wünscht euch das Beste fürs Wintersemester und drückt euch die Daumen! Wir lesen spätes-­ tens im Jänner wieder voneinander.

© deviantART / Conner Downey

Von Sandra Bernhofer

© pixelio.de/Stephanie Hofschlaeger

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Studienbeginn

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Liebe Leserinnen und Leser! Der Start ins beginnende Semester bringt nicht nur ein neues ÖH-Vorsitzteam, das nun erstmals dieses Vorwort verfassen soll, sondern auch zahlreiche hochschulpolitische Veränderungen sowie diverse Neuerungen an der Universität Salzburg selbst. Augenscheinlichst ist die Inbetriebnahme des Uniparks Nonntal, der nun zum „Zuhause“ von über 5000 Studierenden und 350 Uni-Bediensteten wird. Weniger sichtbar, aber umso spürbarer, sind mittlerweile die harten Sozialkürzungen der Bundesregierung in Kraft getreten: Kürzung der Familienbeihilfe (Auszahlung nur mehr bis zum 24. Lebensjahr, bzw. 25. für Präsenzund Zivildiener), gestrichener Zuschuss zu den Versicherungsbeiträgen sowie Einstellung der Investitionszuschüsse für Studi-Heime und dadurch steigende Wohnkosten. Für tausende Studierende resultiert das in monatlichen Verlusten bzw. Mehrkosten in der Höhe von über 300€, die sie jetzt zusätzlich aufbringen müssen. Gleichzeitig hat Wissenschaftsminister Töchterle (ÖVP) eine Regierungsvorlage in Begutachtung geschickt, die die Einführung von Studiengebühren von bis zu 500€ pro Semester vorsieht. Dieser Vorschlag ist genauso unausgegoren und falsch, wie die total gefloppte verpflichtende Studienvoranmeldung. In diesem Fall hat sogar das Ministerium den kapitalen Bauchfleck eingestanden und die Einstellung des Systems angekündigt. Und auch die angekündigte „Hochschulmilliarde“ ist mit großer Vorsicht zu genießen. Aufgeteilt auf die Jahre 2013-15 bedeutet das gute 300 Millionen per annum, womit gerade die stark steigende Inflation abgedeckt werden kann. Es werden dadurch aber kein einziger neuer Studienplatz, keine neue Lehrstelle und kein zusätzlicher Laborplatz geschaffen. Die Regierung schafft es nicht einmal ihrem eigenen Regierungsprogramm nachzukommen und die Ausgaben für die Hochschulen auf 2% des BIP anzuheben, was eine beinahe Verdopplung der derzeitigen Uni-Budgets bedeuten würde. Ernstgemeinte Bildungsinvestitionen sehen anders aus. Und so bleibt die Zukunft der Universitäten düster.

Zuletzt laden wir alle Studierenden der Uni Salzburg am 18. Oktober zur UNIVOLLVERSAMMLUNG ein, die um 17.00 Uhr stattfinden wird. Auch Rektor Schmidinger hat sein Kommen zugesagt. Diskutiert werden die aktuelle (budgetäre) Situation der Unis und die gegenwärtigen hochschulpolitischen Entwicklungen. Komm‘ vorbei und sag‘ uns deine Meinung dazu! (Ort wird noch bekanntgegeben). Dein ÖH-Vorsitzteam Simon Hofbauer, Tobias Aigner, Su Karrer

© ÖH Salzburg

Die ÖH Salzburg versucht deine Interessen auch in diesem schwierigen Umfeld bestmöglich zu verteidigen und setzt sich für soziale Absicherung, leistbaren Wohnraum, für den freien Zugang zum Studium und gegen zusätzliche finanzielle Belastungen durch Studiengebühren ein. Das neue Team der ÖH-Exekutive ist jetzt seit gut drei Monaten im Amt und stellt sich in dieser Ausgabe der Uni:Press vor. Unsere zentralen Projekte in den kommenden Wochen und Monaten sind die Übersiedelung des ÖH-Beratungszentrums in den Unipark und damit die Einrichtung eines StudiFreiraums in der Kaigasse 17, das Projekt ÖH -Green Campus, die Verbesserung der angespannten Wohnraumsituation sowie Verbesserungen bei der Lehrveranstaltungs-Evaluation und der ECTS-Bewertung.

Das neue Vorsitzteam der ÖH Salzburg (v. l. n. r.): Tobias Aigner, Simon Hofbauer, Su Karrer.

Die ÖH Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) ist die gesetzliche Interessensvertretung der Studierenden. Von der Studienvertretung vor Ort bis zur Bundesvertretung in Wien arbeiten die AktivistInnen der ÖH auf allen politischen Ebenen, um studentische Anliegen zu vertreten. Alle Studierenden sind automatisch ÖHMitglieder. Die ÖH bezieht ihre demokratische Legitimität durch direkte Wahlen, die alle zwei Jahre stattfinden. Dank ihrer gesetzlichen Verankerung, eines regulären Budgets und des ehrenamtlichen Engagements tausender Studierender ist die ÖH eine der weltweit stärksten Studierendenvertretungen. Von Kay-Michael Dankl BERATUNG U ND S ERVICE Egal, ob bei der ersten Orientierung an der Uni, Unklarheiten bei Studium und Prüfungen oder wenn es um Stipendien und Beihilfen geht – die ÖH steht dir mit Beratungsangeboten und Informationsmaterial jederzeit zur Verfügung. Erste Anlaufstellen bei Fragen zum Studium sind deine Studienvertretung (STV) vor Ort und das Beratungszentrum der ÖH. Die ÖH erstellt laufend Broschüren zu Stipendien, Beihilfen, Auslandsaufenthal-

ten, Studieren mit Kind etc. Darüber hinaus betreibt die ÖH Wohnungs- und Jobbörsen, sammelt Prüfungsfragen und stellt Skripten zur Verfügung, um dir den Studienalltag zu erleichtern. Im Bedarfsfall steht dir die ÖH auch mit professioneller rechtlicher Unterstützung zur Seite, um deinen Rechten z.B. bei Streitfällen um Prüfungen oder in Fällen von Diskriminierung zum Durchbruch zu verhelfen. POLITISCHE & K ULTURELLE VERANSTALTUNGEN Die ÖH verfolgt in ihrer Arbeit den Anspruch, aktiv zum kulturellen und politischen Leben der Studierenden beizutragen. Dazu gehört die Organisation von Studierendenfesten und Exkursionen ebenso wie die Abhaltung von Veranstaltungen wie Filmabenden, Vorträgen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen. Die ÖH betrachtet es als ihre Aufgabe, sich kritisch mit diversen Inhalten aus Politik, Gesellschaft und Ökonomie auseinander zu setzen. Um studentische Initiativen zu fördern, verfügt die ÖH über einen Projekttopf, aus dem unterschiedliche Projekte unterstützt werden. Selbstverständlich kannst du deine Ideen und Projektvorschläge auch im Rahmen der ÖH realisieren. Ob auf Projektbasis oder als MitarbeiterIn, die ÖH bietet vielfältige Mitarbeitsmöglichkeiten! MITBESTIMMUNG AUF D ER U NI Die ÖH Salzburg ist deine politische Lobby an der Uni! Rund 200 StudierendenvertreterInnen bestimmen in zahllosen Arbeitsgrup-

pen und Gremien der Uni Salzburg mit, um deine Interessen zu vertreten. Von der Erstellung der Curricula über die Auswahl neuer Lehrender bis hin zur zukünftigen Weiterentwicklung der Universität – auf nahezu allen Ebenen der politischen Entscheidungsfindung ist die ÖH eingebunden. Y ǧ

Die ÖH-Bundesvertretung vertritt deine Interessen gegenüber der Bundesregierung. Sie verhandelt mit dem Wissenschaftsministerium, beteiligt sich in zahlreichen Arbeitsgruppen zur Gestaltung der österreichischen Bildungslandschaft und betreibt offensive Öffentlichkeitsarbeit. Durch ihre Unabhängigkeit von anderen AkteurInnen und ihr hohes Maß an Expertise prägt die Bundesvertretung Maßnahmen in Bereichen wie der Implementierung des Bologna-Prozesses und der Qualitätssicherung entscheidend mit. Die ÖH ist Mitglied der European Students‘ Union, die studentische Interessen auf EUEbene vertritt und regelmäßig wissenschaftliche Publikationen herausgibt. Y ǧ Die Studierenden leisten jedes Semester einen ÖH-Beitrag von 17 Euro. Damit finanziert die ÖH zum einen den umfassenden Versicherungsschutz für Österreichs 280.000 Studierenden. Zum anderen ist der ÖH-Beitrag die Grundlage für die Unabhängigkeit der ÖH, da sie nicht auf Zuwendungen von der Bundesregierung oder privaten Firmen angewiesen ist. Nur so können studentische Interessen optimal vertreten werden!

Salzburg

KONTAKT ÖH Salzburg Kaigasse 28 A-­5020 Salzburg sekretariat@oeh-­salzburg.at www.oeh-­salzburg.at +43/(0)662/80 44 6000 ÖH Bundesvertretung Taubstummengasse 7-­9 A-­1040 Wien oeh@oeh.ac.at www.oeh.ac.at 01 /310 88 80 -­ 0 The European Students‘ Union 20 Rue de la Sablonnière 1000 Bruxelles Belgien http://www.esib.org/


Studienbeginn

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Wir stellen uns vor Seit der Wahl im Mai 2011 hat sich einiges getan. Viele Stellen in der ÖH wurden neu besetzt. Die Arbeit ist bereits in vollem Gange und damit du weißt, wer sich für dich und deine Interessen einsetzt und wer dein persönlicher Ansprechpartner ist, stellt jedes Referat sich selbst und sein Aufgabengebiet kurz vor.

DAS B ILDUNGSPOLITISCHE REFERAT Dein Curriculum enthält keine Freien Wahlfächer, aber jede Menge KnockOut-Prüfungen und Voraussetzungsketten? Du findest, die Unterfinanzierung der Unis sollte nicht durch Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen auf Studierende abgewälzt werden? Da solche Fragen von enormer Bedeutung für das Studium an der Universität sind, befasst sich das BiPol mit Universitätspolitik und Hochschulrecht. Aufgaben Eine unserer Aufgaben ist die studentische Mitbestimmung in Arbeitsgruppen und Kommissionen der Universität, etwa im Senat der Uni Salzburg. Dieser beschließt neue Curricula, entscheidet über studentische Berufungen – beispielsweise gegen die Nicht-Anrechnung von Lehrveranstaltungen – und beeinflusst die strategische Ausrichtung der Universität. Von der Vorbereitung über die Teilnahme bis zur Nachbereitung von Sitzungen ist das BiPol beteiligt. In mehreren Arbeitsgruppen des Rektorats versuchen wir, eine bessere LV-Evaluierung und faire ECTS-Bewertungen zu erreichen. Um die studentische Mitbestimmung auf allen Ebenen auszubauen, organisieren wir Fortbildungs- und Vernetzungsveranstaltungen für StudierendenvertreterInnen. Um die Diskussion über Bildungspolitik auch außerhalb von Gremien zu fördern, organisieren wir regelmäßig Info-Veranstaltungen und erstellen Texte für die Online- und Printmedien der ÖH. Zur Person des Referenten Ich bin 22 Jahre alt und studiere Geschichte und Politikwissenschaft im 13. Semester. Seit 2009 arbeite ich, KayMichael Dankl, als bildungspolitischer Referent der ÖH Salzburg. Ich bin in den Vorsitzteams der Studienvertretung Geschichte und der Fakultätsvertretung Kultur- und Gesellschaftswissenschaften aktiv. Neben Studium und ÖHTätigkeit engagiere ich mich bei den Grünen & Alternativen StudentInnen, im Debattierclub „RedeSalz“ und dem Akademischen Forum für Außenpolitik. Das Team Kay-Michael Dankl (Referent) Sonja Bamberger (Sachbearbeiterin) Christof Fellner (Sachbearbeiter) Raphael Holper (Sachbearbeiter) Robert Obermair (Sachbearbeiter) Kontakt bildung@oeh-salzburg.at Kaigasse 28, 2. OG +43 (0) 662 8044 6042 www.oeh-salzburg.at/cms/bildung

DAS R EFERAT F ÜR I NTERNATI ONALE A NGELEGENHEITEN Team: Svjetlana Vulin & Anna Bramböck Mail: internationales@oeh-salzburg.at Zusammengefasst kann man die Tätigkeiten des Referats für internationale Angelegenheiten (kurz: Internats) mit folgenden Worten beschreiben: · ·

Betreuung der internationalen Studierenden, die mit Hilfe von diversen Austausch programmen wie z.B. Erasmus für ein oder zwei Semester nach Salzburg kommen (= incoming students); Unterstützung von Studierenden der Paris Lodron-Universität (PLUS) bei der Planung ihres Auslandssemesters an einer ausländischen Universität (= outgoing students).

In der Vergangenheit lag der Fokus primär auf der Betreuung der incoming students, wobei das Internats neben der Unterstützung und Förderung studentischer Mobilität auch eng mit dem Büro für Internationale Beziehungen der Universität Salzburg zusammengearbeitet hat. Vielen ist das mittlerweile gut etablierte Buddy-Network ein Begriff: Dieses Netzwerk unterstützte bzw. unterstützt weiterhin ausländische Studierende bei ihren ersten Tagen und Wochen in Salzburg. Dabei wird jedem Incoming student ein Buddy zur Seite gestellt, der Auskunft über Studienpläne, den studentischen Alltag oder auch dem Studierendenleben in der Mozartstadt gibt. Oft entwickeln sich daraus Freundschaften, die nach dem Austauschsemester weiterhin gepflegt werden. Die ÖH Salzburg ist auch Mitglied des Erasmus Student Network (ESN) und kann somit internationalen Studierenden attraktive Vergünstigungen anbieten. Neben der operativen Tätigkeit nimmt auch die Vertretung in diversen Gremien wie z.B. dem erweiterten Universitätsbeirat für internationale Beziehungen des Vizerektorats für Lehre einen wichtigen Stellenwert ein. Auch die Planung, Konzeption und Durchführung von diversen Projekten und Aktionen gehört zum Aufgabengebiet des Referats.

Svjetlana (re.) und Anna vom Referat für internationale Angelegenheiten.

DAS Ö FFENTLICHKEITSREFERAT Das Öffentlichkeitsreferat ist die Schnittstelle der ÖH Salzburg mit der Öffentlichkeit. Dazu gehört neben der Betreuung der Homepage und der gestalterischen Bearbeitung von Publikationen (mit Ausnahme der Uni:Press) und Produkten auch die Konzeption und Koordinierung von unterschiedlichen Kampagnen sowie der Kontakt zu Rundfunk und Printmedien. Der Großteil der Arbeit des Öffentlichkeitsreferats erfolgt in Kooperation mit anderen Referaten, wobei die MitarbeiterInnen des Öffentlichkeitsreferats vor allem den gestalterischen und produktionsseitigen Teil der Arbeit übernehmen. Die Aufgabenpalette des Referats ist breit gefächert. So übernimmt es einerseits die Aufgaben einer PR-Abteilung, andererseits aber auch die Funktion einer Grafik-, und in manchen Fällen auch die einer Marketingabteilung. Einige Veranstaltungen und Aktionen der ÖH sind nur innerhalb der Universität besonders für die Studierenden - von Interesse. In diesen Fällen muss das Öffentlichkeitsreferat dafür Sorge tragen, dass Studierende und MitarbeiterInnen der Universität über diese Veranstaltungen und Aktionen informiert werden, um die Gelegenheit zur Teil- oder Stellungnahme zu haben. Ab und an arbeitet die ÖH aber auch an Veranstaltungen oder Projekten oder bezieht zu Themen Stellung, die auch über die Grenzen der Universität hinaus wahrgenommen werden (sollen). In solchen Fällen ist es die Aufgabe des Öffentlichkeitsreferats, dafür zu sorgen, dass Informationen über diese Veranstaltungen, Projekte oder die Stellungnahmen der ÖH an die entsprechenden medialen Stellen weitergeleitet werden. Die zentralen Aufgaben und Kernkompetenzen des Öffentlichkeitsreferats sind die grafische Gestaltung von Publikationen und Produkten der ÖH (Layout, Satz, Produktdesign), aber auch Erstellung von öffentlichkeitswirksamen Konzepten im Zusammenhang mit Veranstaltungen und Projekten der ÖH.

DAS W IRTSCHAFTSREFERAT (Kaigasse 28, 2. Stock) Das Wirtschaftsreferat ist das finanzielle Nervenzentrum der HochschülerInnenschaft an der Universität Salzburg. Unser Aufgabenbereich beinhaltet finanzbezogene sowie rechtliche Angelegenheiten. Wir wachen daher über die Verwendung deines ÖH-Beitrages. Da es sich dabei um öffentliche Gelder handelt und alle Ebenen der ÖH die Gelder nur im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags - unter Beachtung der gesetzlich vorgegebenen Budgetgrundsätze – verwenden dürfen, ist die Kontrolle der Ausgaben unsere Hauptaufgabe. Wir müssen vor jeder Auszahlung die Ausgaben auf ihre Rechtmäßigkeit, Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit überprüfen. Pro Jahr kommen so etwa 1.500 bis 2.000 Überweisungen mit einem Gesamtvolumen zwischen € 350.000 und € 400.000 zustande. Da bei öffentlichen Geldern das 4-Augen- Prinzip gilt, müssen die Vorsitzenden der Studien-/Fakultäts-/Universitätsvertretung bei jeder Ausgabe das Einvernehmen mit dem Wirtschaftsreferat herstellen, was im Jahr zu unzähligen E-Mails und Telefonaten führt. Mit anderen Anfragen und Auskünften kommt das Wirtschaftsreferat jährlich auf über 2.000 E-Mails. So können wir garantieren, dass dein ÖH-Beitrag auch in deinem Interesse verwendet wird. Zur gesetzlich vorgegebenen Kontrollfunktion kommt die Erstellung des Jahresvoranschlages (Budget) sowie des Jahresabschlusses hinzu. In den Aufgabenbereich des Wirtschaftsreferates fallen außerdem noch das Erstellen und Unterzeichnen von Verträgen gemeinsam mit dem Vorsitz sowie allfällige rechtliche Angelegenheiten. Zusätzlich bearbeiten wir auch diverse Subventionsansuchen und versuchen über Kooperationen, Drittmittel und Sponsoring das Angebot der ÖH im Bereich der Mensasubvention, der Sozialstipendien oder der Fahrtkostenunterstützung aufrechtzuerhalten sowie auszubauen. Weitere Informationen zum Wirtschaftsreferat findest du auf www.oehsalzburg.at >> Vorsitz & Referate >> Wirtschaftsreferat Wirtschaftsreferent: Ludwig Seidl Buchhaltung: Margit Lackinger wiref@oeh-salzburg.at

Ludwig Seidl, der neue Wirtschafts-­ referent mit dem ÖH Weckerl.


Studienbeginn

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DAS  G ESELLSCHAFTSPOLITISCHE  R EFERAT In unseren Projekten und Initiativen nehmen wir uns Gesellschafts-, Ă–kologie-, Politik- und Sozialthemen an, die einerseits zugunsten der Studierenden als auch der Sensibilisierung des Universitätspersonals dienen. Mittels konkreter MaĂ&#x;nahmen haben wir vor etwa zwei Jahren unter dem Namen UNI:NACHHALTIG begonnen, unsere Universität nachhaltiger und umweltgerechter zu gestalten. Dazu gehĂśrt R5 R5 R5 R5 R5 R5

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Unser Engagement hat sich gelohnt. Vergangenes Semester wurde im Namen des Rektorats das neue Projekt „PLUS Green Campus“ fĂźr eine nachhaltige Universität in Zusammenarbeit mit der Ă–H bei einer Auftaktveranstaltung präsentiert. Neben der Sensibilisierungsarbeit fĂźr ein Ăśkologisches und nachhaltiges Dasein beschäftigen wir uns auch intensiv mit dem Thema „Barrierefreiheit“. Ăœber das Projekt „Wir sind gleich“ haben Studierende mit kĂśrperlichen Einschränkungen die MĂśglichkeit, ihren StudienkollegInnen bei einem Aktionstag mit Parcours die eigenen Probleme im Uni-Alltag näher zu bringen und fĂźr dieses Thema zu sensibilisieren. Zudem initiierten wir auch Projekte fĂźr Studierende mit psychischen Beeinträchtigungen. So gibt es seit vergangenem Semester die Selbsthilfegruppe „Mut zur Angst“, auĂ&#x;erdem

Barbara, Vanessa und Karola vom Gesellschaftspolitischen Referat.

erscheint in diesem Herbst die InformationsbroschĂźre „Studieren mit psychischer Beeinträchtigung“. Derzeit bemĂźhen wir uns um weitere Initiativen in diesen Bereichen. Geplant ist zum Beispiel eine Ringvorlesung zum Thema Nachhaltigkeit und Kurse fĂźr die Verbesserung von Lernstrategien und Arbeitstechniken. Weitere Details, aktuelle und geplante Projekte sowie Veranstaltungen findest du zum Nachlesen auf unserer referatsinternen Seite der Ă–H - Salzburg Homepage. Barbara, Vanessa und Karola

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DAS  P RESSEREFERAT  Unser Team besteht derzeit aus fĂźnf Personen: Christina-Anna Stenz als Pressereferentin und Vanessa Ziperzik als Chefredakteurin leiten gemeinsam die Uni:Press und werden dabei tatkräftig von den drei AutorInnen Sandra Bernhofer, Matthias Gruber und Melanie Berger unterstĂźtzt. Gemeinsam bereiten wir die verschiedensten Themen fĂźr dich spannend auf und halten dich Ăźber Aktuelles auf dem Laufenden. Wir informieren Ăźber Politisches, Kulturelles, behandeln universitätsbezogene Fragen, aber auch Themen, deren Relevanz Ăźber die Universität hinausgeht. Die Uni:Press ist die Zeitung der Ă–H Salzburg und berichtet nicht nur Ăźber Meinungen der Studierenden, sondern enthält auch wichtige und interessante Inhalte, rund um die Uni. Dabei ist sie in vier Ressorts unterteilt: Im „Uni und Service“ - Teil informieren wir Ăźber wichtige Neuerungen und Probleme, die das Studium betreffen. Da geht es zum Beispiel um neue Studienpläne, neue Studienrichtungen oder generelle Veränderungen im Bereich der Universität. Im Bereich „Politik“ behandeln wir aktuelle politische Themen, die vor allem fĂźr Studierende von Interesse sind. Ein weiterer wichtiger Teilbereich der Uni:Press ist jener der „Kultur“. In dieser Rubrik findest du Rezensionen von aktuellen TheaterstĂźcken und BĂźchern, sowie Reportagen von Veranstaltungen und anderen kulturellen Aktivitäten. Ein besonderes Zuckerl sind die Ticketverlosungen, die es in jeder Ausgabe gibt – also gleich rein schauen und mitmachen! Das vierte und letzte Ressort behandelt unsere jeweiligen Schwerpunktthemen. Jede Ausgabe der Uni:Press hat einen individuellen Fokus, wobei du dann zu diesem Thema viele verschiedene Artikel findest, die es in allen mĂśglichen Facetten beleuchten. Die Uni:Press bekommt jedeR Studierende zweimal im Semester per Post nach Hause geschickt und fĂźr all jene, die trotzdem keine Ausgabe ergattern, teilen wir in den Fakultäten sowie in den Studierendenheimen weitere Exemplare aus. Mitmachen kĂśnnen grundsätzlich alle Interessierten. Meldet euch einfach mit kurzer Bewerbung und Arbeitsproben beim Pressereferat der Ă–H Salzburg unter presse@oeh-salzburg.at! Vanessa und Christina-­Anna leiten das Pressereferat.

DAS  F RAUENREFERAT  Wir sehen Benachteiligung, Ignoranz, zu wenig FĂśrderung und Anerkennung von Frauen. Wir sehen, wie Frauen in die Passivität gedrängt, zu (sexuellen) Objekten gemacht, nicht ernst genommen werden. Das passiert heute und das passiert auch auf der Uni. Das Frauenreferat – natĂźrlich aus Frauen bestehend – tritt dagegen mit voller Stärke auf. Das bedeutet, es wird Freiraum fĂźr Frauen geschaffen, es werden Frauen unterstĂźtzt, die Belästigungen und Benachteiligungen (z. B. bei PrĂźfungen etc.) ausgesetzt sind, und es wird unsere Idee von Gendergerechtigkeit verbreitet. Mit seinen Texten und Projekten soll das Frauenreferat Frauen gezielt bei der Verwirklichung ihrer Ziele und Interessen stärken und sie ermutigen, aktiv und selbstbewusst fĂźr ein schĂśnes Leben einzutreten. Das primäre Ziel ist, einen Prozess der Bewusstseinsbildung fĂźr feministische Inhalte und Praxis voranzutreiben. Das vergangene „Femref“ hat unter anderem einen monatlich stattfindenden Frauenstammtisch organisiert und eine eigene feministische Radiosendung produziert. Neben der Frauendemo zum internationalen Frauentag am 8.März gab es auĂ&#x;erdem Filmabende, Vorträge und Diskussionen sowie einen feministischen Selbstverteidigungskurs. Am Donnerstag, den 20. Oktober findet um 19.00 Uhr die Frauenvollversammlung im Ă–H-BĂźro (Kaigasse 28) statt, bei der die neuen Frauenreferentinnen bestimmt werden. Eingeladen sind alle Frauen, die an der Uni Salzburg inskribiert sind. Bewirb dich als Frauenreferentin oder melde dich per Mail zur Frauenvollversammlung unter frauen@oeh-salzburg.at an. Wir brauchen mindestens 20 Anmeldungen zur Teilnahme! Nähere Infos findest du auĂ&#x;erdem unter: www.oeh-salzburg.at/cms/politik-diewirkt/vorsitz-referate/frauenreferat/

Fßr  die  kommende  Wintersaison  suchen  wir

Skilehrer/innen Duallehrer/innen Diplomskilehrer/innen  (Skifßhrer) Kinderbetreuer/innen Rezeptionist/innen mit  Fremdsprachen-­  und  EDV-­Kenntnissen (ganztags  und  halbtags)

Kindergärtner/in Mitarbeiter/in fßr  Lager  und  Kindergelände

Meldung  an  die Skischule  Arlberg Leitung:  Richard  Walter Kandaharweg  15 6580  St.  Anton  /  Arlberg Tel.  05446-­3411,  Fax:  2306 info@skischule-­arlberg.com


Studienbeginn

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Fortsetzung: Wir stellen uns vor DAS Â S OZIALREFERAT

DAS  K ULTURREFERAT Neben Kultur im Allgemeinen sollen auch sportliche Veranstaltungen nicht zu kurz kommen. Sport und Bewegung kommen im heutigen Alltag bei vielen Personen leider oft nur selten oder gar nicht vor. Daher ist es unser Ziel, durch diverse Veranstaltungen die Freude an diesen Dingen bei den Studierenden zu wecken oder auszubauen. Mein Zuständigkeitsbereich in der Ă–H Salzburg umfasst somit vor allem den Bereich „Service“. In Zukunft sollen mehr Veranstaltungen wie beispielsweise das bis jetzt jährlich stattfindende Ă–H- FuĂ&#x;ballturnier, das immer wieder ein groĂ&#x;er Erfolg war, durchgefĂźhrt werden. Unser Ziel fĂźr die kommenden zwei Jahre ist, dass das Kulturreferat zu DER zentralen Anlaufstelle in Sachen Kunst, Kultur und Sport wird!

V. l. n. r.: Christian Ennsgraber, Andreas Eisl, Daniel Winter und Donat Klingesberger

Mein Name ist Christian Ennsgraber und ich bin seit Juli Sozialreferent der Ă–H Salzburg. Da die Universität nicht nur Ort der Wissensansammlung ist, sondern auch einen sozialen Raum darstellt, fällt es unter die besondere Verantwortung der Ă–H der daraus entstehenden Verantwortung gerecht zu werden. Im konkreten Fall bedeutet ‚sozial‘, anderen Studierenden auf die Beine zu helfen, wenn sie gerade straucheln.

Euer Kulturreferat Mario Scheiber & Daniel Schlieber

Steckberief: Name: Mario Scheiber Studium: Doktorat Geschichte Hobbies: FuĂ&#x;ball, Tennis, Theater, Musicals, lesen, Kunstgeschichte In der Ă–H als: Kulturreferent Ziele: Kulturreferat der Ă–H Salzburg klingt auf den ersten Blick etwas hĂślzern und sperrig. Einige KollegInnen denken sich vielleicht: Inwiefern betrifft mich das Kulturreferat, oder was bringt es mir?

Das Problem der meisten Studis ist: Zu viel Monat am Ende des Geldes. Ganz einfach. Und ganz kompliziert. Dass die Ă–H dieses Problem nicht fĂźr alle Studierenden sofort lĂśsen wird kĂśnnen, ist eine traurige Tatsache. Was die Ă–H allerdings kann, ist, Probleme im Hier und Jetzt, in einem gesellschaftlichen Kontext zu betrachten, nicht mĂźde zu werden, diese vehement anzusprechen und LĂśsungswege aufzuzeigen. Insofern gibt es meines Erachtens einen Konnex zwischen dem Ruf, welchen Bildung in weiten Teilen der Gesellschaft genieĂ&#x;t, und niedrigen Ausgaben fĂźr Universitäten.AuĂ&#x;erdem gibt es einen Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass 60 Prozent der Studierenden durchschnittlich 20 Stunden arbeiten mĂźssen, um ihren Lebensunterhalt finanzieren zu kĂśnnen und den im internationalen Vergleich hohen Studienabbruchsraten. Neben dem politischen Mandat ist der Servicegedanke der zweite Grundpfeiler der Arbeit der Ă–H. Nicht zuletzt darum gibt es neben dem Beratungszentrum auch einen eigenen Sachbearbeiter, welcher mit Sozialberatung, die insbesondere Beratung in Angelegenheiten der Studien- und Familienbeihilfe umfasst, betraut ist. Die Sozialberatung erfolgt anonym und unbĂźrokratisch, auch auf den ersten Blick kleine Probleme nehmen wir ernst.

Steckbrief: Name: Daniel Schlieber Studium: Master Politikwissenschaft Hobbies: FuĂ&#x;ball, Tennis, Ski fahren, musizieren In der Ă–H als: Sachbearbeiter fĂźr sportliche Angelegenheiten

Des Weiteren gibt es das Ă–H-Sozialstipendium, das Stipendium Studieren mit Kind, und die Ă–H-FahrtkostenunterstĂźtzung, um deren Vergabe sich auch das Sozialreferat kĂźmmert. AuĂ&#x;erdem ist die Fortsetzung des Ă–H-SteuerlĂśschers geplant, bei dem in Zusammenarbeit mit der AK Studierende unter Betreuung von ExpertenInnen ihre Steuererklärung abgeben kĂśnnen.

Ă–H ist, was du draus machst!

Neuer Vorsitz der Ă–H-­Bundesvertretung

Du mĂśchtest dich politisch engagieren? Du interessierst dich fĂźr Studierendenvertretung? Dann bist du bei uns richtig! Die Ă–H Salzburg ist immer auf der Suche nach neuen MitarbeiterInnen. Von Bildungspolitik Ăźber Ă–ffentlichkeitsarbeit bis hin zu Gesellschaftspolitik und Ă–kologie – wir freuen uns Ăźber Studierende, die gesellschaftliche und universitäre Probleme nicht resigniert hinnehmen, sondern aktiv etwas an den gegenwärtigen Verhältnissen verändern wollen.

Nicht nur das Salzburger Team hat sich verändert. Seit der Wahl der Ă–sterreichischen HochschĂźlerschaft im Mai 2011 sitzen Janine, Angelika, Martin und Peter im VorsitzbĂźro der Bundesvertretung.

AusmaĂ&#x; und Form der Mitarbeit in der Ă–H variieren je nach deinen MĂśglichkeiten und Interessen. Derzeit suchen wir vor allem Personen fĂźr diese Bereiche: R5 Bildungspolitik (Arbeit mit Curricula und Hochschulrecht, Texterstellung, Veranstaltungsorganisation); R5 Kulturreferat (Veranstaltungsorganisation, KnĂźpfung von Kooperationen mit regionalen Kulturorganisationen); R5 Interne Organisation (Logistik, Veranstaltungsorganisation, Beschaffungswesen);

R5

Gesellschaftspolitik (Ă–kologie, Datenschutz und Ăœberwachung, Menschenrechte und Demokratie, Lage ausländischer Studierender aus Drittstaaten).

Die Tätigkeit in der Ă–H ist ehrenamtlich. Sie ist daher nur mit einer geringen finanziellen Aufwandsentschädigung verbunden. Was spricht fĂźr die Mitarbeit in der Ă–H? Erstens die konkreten Ergebnisse, die deine Arbeit im Alltag der Studierenden bewirkt. In kaum einer anderen Organisation kannst du mit Engagement und frei von Ăźbergeordneten Instanzen so viel bewegen, wie in der Ă–H! Zum anderen erhalten Ă–H-MitarbeiterInnen zusätzliche Toleranzsemester fĂźr Familien- und Studienbeihilfe, sowie ECTS-Punkte als Freie Wahlfächer. Last, but not least: Das Engagement in der Ă–H bietet wertvolle Erfahrungen Ăźber die Arbeit im Team, vermittelt neue Skills und Fertigkeiten und liefert eine unvergessliche Bereichung zur Entwicklung der eigenen PersĂśnlichkeit. KONTAKT Vorsitzteam der Ă–H Salzburg vorsitz@oeh-­salzburg.at Kaigasse 28, A-­5010 Salzburg www.oeh-­salzburg.at

Was sie dort machen? Hauptsächlich leisten sie Vernetzungs- und Koordinierungsarbeit sowohl innerhalb der Ă–H als auch mit externen AkteurInnen, wie zum Beispiel VertreterInnen der Hochschulen, BetriebsrätInnen oder BildungsexpertInnen. Die Hauptaufgabe des Vorsitzteams in der Bundesvertretung ist, die Ă–H nach auĂ&#x;en zu vertreten. Š Ă–H Bundesvertretung

V. l. n. r.: Angelika Gruber, Martin Schott, Peter Grabuschnig, Janine Wulz

Impressum Medieninhaberin: Ă–sterreichische HochschĂźlerInnenschaft Salzburg, Kaigasse 28, 5020 Salzburg, www.oeh-­salzburg.at, sekretariat@oeh-­salzburg.at;Íž Herausgeber: Simon Hofbauer, Vorsitzender der Ă–H Salzburg;Íž Chefredaktion: Christina-­Anna Stenz und Vanessa =LSHU]LN *UDĂ€N XQG /D\RXW .DWKDULQD 5HVFK $Q]HLJHQ XQG 9HUWULHE &KULVWLQD $QQD 6WHQ] Vanessa Ziperzik und Ludwig Seidl;Íž MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Christina-­Anna Stenz, Vanessa Ziperzik, Sandra Bernhofer, Matthias Gruber, Melanie Berger, Jennifer RĂśdl, Simon Hofbauer, Ludwig Seidl, Kay-­Michael Dankl, Verena Vitzthum, Christian Ennsgraber, Mario Scheiber, Cornelia Groiss, Svjetlana Vulin, Barbara Rodinger, Susanne Karrer, Tobias Aigner, Sophie Eggeling, Michael Fischer, Johanna BĂśtscher, Sarah Spenlingwimmer, Katharina Pichler, Katharina Niedermayr, Jessica Posspisil;Íž Druckerei: OĂ–N Druckzentrum GmbH & Co .* 0HGLHQSDUN 3DVFKLQJ ZZZ QDFKULFKWHQ DW $XĂ DJH 6W FN


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Zugangsbeschränkungen – ein wiederkehrendes Fossil der Bildungspolitik Im vergangenen Frühjahr trat Karlheinz Töchterle das Amt als Wissenschaftsminister an. Die Erwartungen der Studierenden, Lehrenden und Uni-Leitungen an den ehemaligen Rektor der Uni Innsbruck waren hoch. Nun, ein halbes Jahr später, herrscht allgemeine Desillusionierung: Studierende und Lehrende werden systematisch von Entscheidungen ausgeschlossen, ein langfristiger Plan für die Entwicklung der Hochschulen ist nicht in Sicht, die Lösungsvorschläge der Bundesregierung laufen auf den altgewohnten Ruf nach Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen hinaus.

Von Kay-Michael Dankl Doch woran liegt es, dass trotz vielfältiger Reformideen immer wieder Zugangsbeschränkungen, Studiengebühren und verschärfte Studieneingangsphasen gefordert werden? Ist es Ideenlosigkeit in den Ministerien? Oder gar ein Zufallsprinzip? Das anzunehmen, wäre naiv. Vielmehr werden wesentliche Informationen in der öffentlichen Diskussion unterschlagen, um Zustimmung für eine neoliberale Hochschulpolitik zu ernten. Es herrscht breite Einigkeit, dass Österreich mehr AkademikerInnen benötigt – wirtschaftlich ebenso wie gesellschaftlich. Der AkademikerInnenanteil liegt hierzulande mit 19 Prozent deutlich unter dem Durchschnittswert der OECD-Staaten von 30 Prozent im Jahr 2011. Strittig ist jedoch, auf welche Weise dieser Anteil anzuheben sei. Von Seiten der Österreichischen HochschülerInnenschaft wird konsequent gefordert,

die sozialen Hürden vor und im Studium abzubauen. Diese betreffen vor allem die gemeinsame Ausbildung aller 10- bis 14-Jährigen, die Schnittstelle zwischen Reifeprüfung und Studienbeginn und die Finanzierbarkeit eines Studiums. Wer mehr AkademikerInnen möchte, benötigt mehr StudienanfängerInnen und bessere Studienverhältnisse. Dies setzt Investitionen in die Hochschulen, flächendeckende Studienwahlberatung und eine bessere soziale Absicherung von Studierenden voraus. WAS L EISTEN AUFNAHMEPRÜFUNGEN? Im Gegensatz dazu schieben BefürworterInnen von Zugangsbeschränkungen die Verantwortung für die niedrige AkademikerInnenquote gerne den Studierenden zu. Schuld seien die hohen Drop-out-Quoten. Die Verantwortung für einen erfolgreichen Studienabschluss wird den einzelnen Studierenden zugewiesen. Wer ein Studium abbricht, tue dies aufgrund mangelnder Motivation oder „Begabung“. Daher müsse man schon vor Studienbeginn jene AnwärterInnen abweisen, die als Risikofall für einen Studienabbruch gelten. Schließlich würden sie Kosten verursachen, ohne den gewünschten Beitrag zur AbsolventInnenstatistik zu leisten. Dieser Zugang ignoriert, dass Eignungsprüfungen nur die Wahrscheinlichkeit messen, ein Studium erfolgreich zu bewältigen. Der Haken ist, dass ein Studium für Studierende kein Selbstzweck ist, sondern vor allem eine wissenschaftliche Vorbildung für die Zeit der Berufstätigkeit. Gute Studierende können ebenso an der Praxis scheitern, wie AbsolventInnen mit unterdurchschnittlichen Noten hervorragende PraktikerInnen sein können. Die Eignung für höchst unterschiedliche Berufe kann unmöglich vor Studienbeginn erhoben werden. Hinzu kommt, dass Auswahlverfahren vor Studienbeginn jenen Studierenden keine Chance bieten, die erst im Laufe der Zeit ihr Potenzial entfalten.

„SCHULD IST IMMER DER/DIE EINZELNE“ Es ist charakteristisch, dass BefürworterInnen von Studiengebühren von straffen, „zielgerichteten“ Studienabläufen schwärmen. Durch die Studiengebühren wären Studierende angehalten, oder besser: finanziell gezwungen, ihr Studium rasch abzuschließen. Gleichzeitig werden die Studierenden für Studienzeitverzögerungen und Studienabbrüche verantwortlich gemacht. Die realen Beweggründe für die Beendigung eines Studiums geraten dadurch in den Hintergrund. Die häufigsten Ursachen für Studienabbrüche an Österreichs Universitäten sind zeitintensive Erwerbstätigkeit und finanzielle Not. Der Studienabbruch ist also kein persönliches Armutszeugnis der Betroffenen, sondern Ausdruck und Folge eines vergleichsweise studierendenfeindlichen Umfelds. Die Kürzungen bei der Familienbeihilfe, die Verteuerung der studentischen Selbstversicherung und steigende Wohnungsmieten in Ballungsräumen erhöhen den wirtschaftlichen Druck auf Studierende. Die Bundesregierung hat diese Kürzungen zu verantworten. Sie drängen Studierende weiter in die ausufernde Erwerbstätigkeit, wodurch das Studium vernachlässigt werden muss. In der Folge fallen Stipendien und Familienbeihilfe weg. Der resultierende finanzielle Druck ist für viele der ausschlaggebende Grund, ihr

Studium ganz abzubrechen. Der vermeintlicher Erfolg von Zugangsbeschränkungen, die Drop-out-Quote zu reduzieren, geht vorrangig auf die Abschreckung jener StudienanwärterInnen zurück, die aus finanziellen Gründen tatsächlich abbruchgefährdet sind. ALTERNATIVEN Z U Z UGANGSBEǧ SCHRÄNKUNGEN Das Bekenntnis zu einer Steigerung der AkademikerInnenquote ist in Österreich Konsens. Dieses Ziel setzt zwei Instrumente voraus: Zum einen muss der Hochschulzugang weiter geöffnet werden. Zum anderen muss ein leistungsfähiges Stipendienwesen einen wirksamen Rahmen bieten, in dem Studierende ohne Zeitdruck und gemäß ihren Möglichkeiten studieren. Wissenschaftsminister Töchterle wird mit kosmetischen Änderungen im Stipendienwesen und halbherzigen Vorstößen zur Uni-Finanzierung die AkademikerInnenquote nicht steigern können. Es ist davon auszugehen, dass ihm dies bewusst ist. Daher drängt sich der Verdacht auf, dass Zugangsbeschränkungen nicht die Lösung am Ende einer sachlichen Politik darstellen, sondern vielmehr die Ausgangslage der ÖVP-Position. Umso heikler wird die Frage, welche Intentionen mit Zugangsbeschränkungen dann tatsächlich verfolgt werden …

© Dieter Schütz/pixelio.de

In der österrei-­ chischen Hoch-­ schulpolitik sind mehrere solcher )RVVLOH ]X ÀQGHQ

Der Flop des Jahres: GLH YHUSÁLFKWHQGH 6WXGLHQYRUDQPHOGXQJ Mit 31. August endete die Frist für die erstmals verpflichtende Voranmeldung bei Neuzulassungen zu einem Studium. Das neue System brachte aber nichts als Probleme und Kosten. Das Wissenschaftsministerium musste daraus die Konsequenzen ziehen und hat angekündigt die Voranmeldung einzustellen.

Von Simon Hofbauer Ein Mehr an Planbarkeit hat das Wissenschaftsministerium als Grund und Ziel für die Einführung der verpflichtenden Studienvoranmeldung angeführt. Viel eher ist aber die Motivation, versteckte Zugangshürden aufzubauen, hinter dieser Schnellschuss-Aktion zu vermuten. Die Voranmeldung sollte für all jene Voraussetzung sein, die erstmals für ein Studium zugelassen werden. In nur wenigen Wochen wurde ein unausgegorenes Online-Voranmeldesystem aus dem Boden

gestampft. Dass dies kaum reibungslos funktionieren würde, war absehbar. Und auch die Klarheit über die zu erwartenden Studierenden konnte in keiner Weise verbessert werden, da es möglich war Voranmeldungen bei beliebig vielen Universitäten zu tätigen. Die Technische Universität hat aus diesem Grund die Teilnahme an der Voranmeldung von vornherein verweigert. Und auch von den anderen Universitäten hagelte es massive Kritik. Denn alleine für die Bewerbung - Programmierkosten und Verwaltungsaufwand nicht eingerechnet- wurden 500.000 € ausgegeben – Geld, das die Unis an anderer Stelle viel dringender gebraucht hätten. GRÖSSTE P ROBLEME N ACH E NDE D ER VORANMELDEFRIST Die meisten Probleme tauchten dann nach dem Ende der Voranmeldefrist am 31. August auf. Täglich kamen zahlreiche angehende Studierende mit der Angst, nicht inskribieren zu können, in das ÖH-Beratungszentrum. Durch einen Programmierfehler wurden etwa bei einigen die ausgewählten Studien-

richtungen nicht gespeichert; die Inskriptionsstelle hat die Betroffenen aus diesem Grund abgewiesen. Andere wollten nach Fristende noch die ursprünglich gewählte Studienrichtung wechseln: eine Inskription im gewünschten Fach war aber laut Anmeldesystem nicht mehr möglich. Mit der Unterstützung der ÖH Salzburg konnte aber für alle Betroffenen mit dem Vizerektor für Lehre, Rudolf Mosler, eine Kulanzlösung gefunden werden. Bis 30. September wurde sogar eine quasi „Generalamnestie“ gewährt, mit der auch eine Inskription ohne Voranmeldung möglich war.

Die ÖH steht aber auch diesen Vorschlägen äußerst skeptisch gegenüber. Kürzere Inskriptionsfristen können bei Auslandsaufenthalten, durch Überschneidungen bei Präsenz- und Zivildienst, beim Übertritt von Bachelor in Masterstudien, bei Uni-Wechsel und in vielen anderen Fällen zu massiven Benachteiligungen führen. Konkrete Vorschläge müssen jedenfalls unter direkter Einbindung der ÖH-Expertise erarbeitet werden, um ein ähnliches Desaster wie bei der verpflichtenden Studienvoranmeldung zu verhindern.

STUDIENVORANMELDUNG EINGESTELLT, ABER WAS K OMMT J ETZT?

Durch derlei missglückte Experimente heimliche Zugangsbeschränkungen zu implementieren und angehende Studierende zu verunsichern, ist keine Lösung für die Probleme der österreichischen Universitäten. Stattdessen sollte die rot-schwarze Bundesregierung ihr eigenes Regierungsprogramm umsetzen und die Hochschulausgaben auf 2% des Bruttoinlandsprodukts anheben. Dafür wäre de facto eine beinahe Verdopplung der Unibudgets notwendig.

Dass diese Aktion total in die Hose gegangen ist, musste nun selbst das Wissenschaftsministerium einsehen. Minister Karl-Heinz Töchterle kündigte daher die Einstellung der gefloppten Studienvoranmeldung an. Gleichzeitig wurde jetzt der Vorschlag ins Spiel gebracht, die Inskriptionsfristen vorzuverlegen und zu verkürzen (momentan reicht die Nachfrist bis November).

ALTERNATIVEN


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Die Marmeladinger kommen ...

Von Matthias Gruber Es ist ein nebelverhangener Oktobermorgen, als im größten Hörsaal der Uni Salzburg die ersten StudentInnen eintreffen. Hier und dort nehmen einzelne FrühaufsteherInnen in leeren Bankreihen Platz und gähnen wortlos in ihren dampfenden Automatenkaffee. An anderer Stelle des Hörsaals haben sich alte Bekannte gefunden, sitzen lachend in Grüppchen beisammen und tauschen sich euphorisch über ihre Ferienerlebnisse und die guten Vorsätze für das beginnende Semester aus. Es ist Montagmorgen, und für die über hundert Studierenden steht heute zum ersten Mal die Lehrveranstaltung Testtheorie und Testkonstruktion am Stundenplan. Als der Beginn der Vorlesung näher rückt, füllen sich Zug um Zug auch die leeren Bänke und bald wird der größte Hörsaal der Uni Salzburg von einem bunten Stimmengewirr erfüllt. Hier ein Wort in verwaschenem Innviertler Dialekt, dort das kantige Idiom einer Studierenden aus Tirol, und dazwischen immer wieder Sprachfärbungen, die von jenseits der kaum 10 km entfernten Staatsgrenze zu stammen scheinen: Ein beherzter Zungenschlag am „R“ verrät vollmundig seine bayerische Herkunft und an anderer Stelle meint man das ebenso unverkennbare Schwäbeln eines munter fabulierenden Studenten zu vernehmen. Unter die bekannten Dialekte mischen sich aus allen Richtungen Sprachmelodien, die aus den nördlicheren Regionen des kaum urlaubsbereisten Nachbarlandes zu stammen scheinen. Als schließlich Punkt acht Uhr dreißig die dichte Klangwolke vom kräftigen Bassbariton des Vortragenden aus dem Raum geblasen wird, ist eines klar: Die Zeiten, in denen der Paris Lodron Universität der Ruf einer verschlafenen Provinzuniversität anhaftete, und jene StudentInnen, die sich nach internationalem Flair sehnten, nach Wien oder Graz abwanderten, sind gezählt. Die Uni Salzburg ist in Europa angekommen, ihre Studierenden sind international geworden. Ein Blick auf die Statistik belegt dies eindrucksvoll: Stammten etwa im Wintersemester des Jahres 2000 nur 1148 Studierende aus dem Ausland, fanden im Wintersemester 2010 bereits 5164 ihren Weg an die Salzburger Paris Lodron Universität. Die mit Abstand größte Gruppe unter ihnen, nämlich gezählte 3281 Personen, stammte dabei aus Deutschland. GRENZENLOSE W ISSENSCHAFT Verena, Psychologiestudentin im fünften Semester, ist eine von ihnen. Es seien in erster Linie ihre zahlreichen Freunde im südbayerischen Raum gewesen, die sie dazu veranlasst hätten, ein Studium im von ihrer Heimatstadt Köln weit entfernten, aber günstig gelegenen Salzburg zu beginnen. Dazu kam die Möglichkeit, hier sofort nach bestandener Zulassungsprüfung das Psychologiestudium zu beginnen, während sie in Deutschland

trotz guter Noten im Abitur ein Semester auf einen Studienplatz hätte warten müssen. Sie lebe gern in Salzburg, erzählt Verena, denn das besondere Flair der kleinen Stadt und vor allem die Berge, die am nahen Horizont aufragen, hätten es der sympathischen Kölnerin angetan. Dass sich Salzburg bei vielen deutschen StudentInnen großer Beliebtheit erfreut, weiß auch Rudolf Mosler, Vizerektor für Lehre an der Paris Lodron Universität. Er verweist auf ein ganzes Bündel an Vorzügen, die für die Attraktivität Salzburgs als Studienort sprächen: Aufgrund der Grenznähe sei die Stadt für viele BewohnerInnen des südbayerischen Raums die erste Adresse und gerade wegen der gemeinsamen Sprache sehr beliebt. Dabei sei es durchaus im Sinne der Universität, wenn Salzburg mit dem süddeutschen Raum nicht nur wirtschaftlich, sondern auch wissenschaftlich zusammenwachse, verweist Mosler auf zahlreiche Kooperationen mit deutschen Unis, etwa der TU München. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Uni Salzburg sei die Möglichkeit, in Österreich seit 2005 auch ohne Studienplatzgarantie im Herkunftsland ein Universitätsstudium zu beginnen. Mosler betont jedoch, dass dies nur ein Faktor unter mehreren sei, die für die Beliebtheit der Universität im Grenzraum entscheidend seien. BILDUNGSSCHNORRER Und dennoch ist es gerade jener letztgenannte Aspekt, mit dem viele deutsche Studierende immer wieder vorwurfsvoll konfrontiert werden, wie auch Verena aus eigener Erfahrung weiß. So heiße es oft, die Studierenden aus dem größten Nachbarland Österreichs würden als „Bildungsschnorrer“ ihren österreichischen KollegInnen die Plätze in den ohnehin überfüllten Hörsälen wegsitzen, nur um nach Beendigung ihres Studiums das Land schnellstmöglich Richtung Norden zu verlassen. Eine Sichtweise, die nach Ansicht von Vizerektor Mosler zu kurz greift: „Das wird alles sehr hochgekocht“, betont Mosler. „Wir haben hausgemachte Probleme, die vielleicht in einzelnen Fächern von den deutschen Studenten ein bisschen stärker aufgezeigt werden, aber wenn man ganz ehrlich ist, dann ist der Anteil der deutschen Studenten nur in einem einzigen Fach über 50 Prozent und das ist die Psychologie. Bei den anderen Fächern ist es so, dass für Österreicher genügend Studienplätze vorhanden sind.“ Das eigentlich zentrale Problem, so der Vizerektor, sei vielmehr die jahrelange Unterfinanzierung der Universitäten, die schon seit Langem nicht mehr dem Andrang Bildungshungriger entspreche. Auch den Vorwurf, die deutschen StudentInnen würden auf Kosten der österreichischen Staatskassa studieren, nur um nach Beendigung ihres Studiums wieder abzuwandern, kann Mosler, selbst Mitarbeiter am Fachbereich für Arbeits- Wirtschafts- und Sozialrecht, nur bedingt nachvollziehen: „Österreich hat jahrelang wie kein anderes Land in Europa wirtschaftlich vom EU-Beitritt und von Deutschland, der Wachstumslokomotive Europas, profitiert. Man könnte da also sehr differenzierte Berechnungen anstellen.“ Fakt ist: Die deutschen Studierenden sind die Letzten, die an der verheerenden budgetären Situation an den österreichischen Hochschulen die Schuld tragen. Das betont auch Simon Hofbauer, Vorsitzender der ÖH-Salzburg: „Es kann nicht sein, dass auf dem Rücken der deutschen MitstudentInnen die jahrelangen Versäumnisse in der Bildungspolitik ausge-

© creative commons

... doch nicht immer treffen sie in Salzburg auf alpenländische Gastfreundschaft und akademische Weltoffenheit. Eine Reportage über die Erfahrungen deutscher StudentInnen in einer Stadt, in der man mit ungetrübter Begeisterung von einem Fußballspiel vor über dreißig Jahren spricht.

„Sie kommen in Massen und sitzen uns die Plätze weg.“ -­ Nur eines unter vielen Vorurteilen über die StudentInnen aus dem nördlichen Nachbarland.

tragen werden. Wie erst kürzlich wieder aus der OECD-Studie „Education at a Glance“ hervorgegangen ist, wird seit Jahren zu wenig Geld in Österreichs Hochschulen investiert. Jetzt eine Gruppe an Studierenden an den Pranger zu stellen, geht vollkommen an den tatsächlichen Problemen vorbei.“ STOLZE V ORURTEILE Und dennoch scheint diese Position nicht allerorts auf offene Ohren zu stoßen. Denn immer wieder klagen deutsche Studierende darüber, sich in Salzburg nicht wie gern gesehene KommilitonInnen zu fühlen. Die Vorbehalte, mit denen sie konfrontiert werden, beschränken sich freilich nicht immer auf Sachargumente über Studienplatzfinanzierung und Modelle der Zugangsregelung. Die Klaviatur der Ressentiments gegen die Studierenden aus dem Nachbarland scheint auch an der Universität lang zu sein und beinhaltet so manche Kuriosität, wie Interviews an der naturwissenschaftlichen Fakultät eindrucksvoll bestätigen. Die Deutschen würden sich nicht integrieren und blieben immer unter sich, betont etwa ein Sportstudent aus Salzburg. Sie seien großteils Streber und würden einen übertriebenen Leistungsgedanken an die Uni importieren. Ja, eine Studentin besteht sogar darauf, dass sich das Klima an der Uni gewandelt habe, „seit so viele Deutsche da sind. Es ist jetzt nicht mehr so gemütlich wie früher. Sie verstehen weniger Spaß.“ Und auch Wörter wie „Piefke“, wahlweise mit oder ohne Fäkalpejorativum, machen nicht immer vor den vermeintlich ehrwürdigen Toren der Universität Halt. Zwar ist es auch unter den Befragten eine Minderheit, die solche Ressentiments gegen ihre deutschen MitstudentInnen hegen. Und dennoch: Nach zahlreichen überraschend offenen und mit Selbstvertrauen vorgetragenen Gemeinplätzen über die StudentInnen aus dem nördlichen Nachbarland wird rasch klar: Nirgendwo scheint man hierzulande seine Vorurteile so stolz und selbstsicher vor sich herzutragen, wie gegenüber den Deutschen und nirgendwo scheinen sich diese Voreingenommenheiten so harmonisch mit Sachargumenten verknüpfen zu lassen, wie angesichts der Studierenden aus der Bundesrepublik. Teil dieses Spiels scheint nicht zuletzt die augenzwinkernde Verharmlosung zu sein, mit der einige StudentInnen ihre Ablehnung gegenüber den deutschen KollegInnen als nicht ganz ernst gemeinten Scherz gegen den „großen Nachbarn“ abtun.

Ein Scherz freilich, über den viele deutsche Studierende längst nur mehr müde lächeln. Im Laufe der Zeit seien ihr die immer gleichen Bemerkungen und ständigen kleinen Sticheleien gehörig auf die Nerven gegangen, betont etwa Verena mit Verweis auf ihre ehemalige Mitbewohnerin. „Ich weiß schon, dass sie das wahrscheinlich nicht böse gemeint hat und ich will das auch nicht übertreiben, aber das kam so im permanenten Level, dass es einfach irgendwann genervt hat.“ Das bestätigt auch Thomas aus Stuttgart Umgebung: „Es verhindert, dass man sich mit der Stadt identifiziert, in der man studiert, wenn man ständig das Gefühl hat, eigentlich nicht richtig willkommen zu sein.“ EUROPA E NTSTEHT I N D EN K ÖPFEN Freilich ist auch unter den österreichischen StudentInnen die Zahl jener groß, die Verständnis für die Lage ihrer deutschen KollegInnen aufbringen: „Sicher wächst man in Österreich mit den Sticheleien gegen die Deutschen auf, und ich würde das nicht allzu dramatisch sehen, weil oft nicht viel dahinter steckt. Aber im Grunde sollte es schon klar sein, dass es nicht um Dinge wie Deutscher oder Österreicher geht.“, betont etwa Lisi, Lehramtsstudentin an der NAWI. Dies sieht auch der Vorsitzende der ÖHSalzburg, Simon Hofbauer ähnlich: „Ich halte es für kontraproduktiv, als Reaktion auf mangelnde finanzielle Ressourcen in nationalistische Muster zurückzufallen. Vielmehr sollten wir diese dazugewonnene Internationalität als Chance und Bereicherung für die Uni und den Standort Salzburg sehen.“ Auf diese identitätsstiftende Rolle der Universitäten verweist nicht zuletzt auch Vizerektor Mosler: „Europa kann nur in den Köpfen der jungen Menschen entstehen, nicht in jenen von 70 - jährigen Wirtschaftsexperten. Deshalb ist das Konzept eines europäischen Bildungsraumes grundsätzlich ein sehr gutes und deshalb kann man nicht sagen, wir wollen aber keine Deutschen haben. Wir müssen vielmehr schauen, dass wir die Bedingungen schaffen, wie wir Deutsche, Österreicher und andere internationale Studierende optimal betreuen können.“ verweist er abschließend noch einmal auf die Notwendigkeit einer raschen Überbrückung der finanziellen Engpässe. Ob seine Worte auch in den zuständigen Ministerien auf offene Ohren stoßen, bleibt vorerst jedoch ebenso offen wie die Frage, wann sich der Gedanke einer europäischen Uni Salzburg in den Köpfen aller StudentInnen etabliert haben wird.


Studienbeginn

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Neue Stadt, neues GlĂźck Zu Studienbeginn dĂźrften die meisten von euch bereits die erste HĂźrde Ăźberwunden haben, die das Leben in einer neuen Stadt mit sich bringt: die Wohnungssuche. Damit ihr das weitere Leben in Salzburg – an der Uni und abseits des Studiums – optimal genieĂ&#x;en kĂśnnt, verraten wir euch, wie ihr die Mozartstadt am besten kennenlernt.

Von Sandra Bernhofer Sind die letzten Umzugskartons erst einmal in die neue Wohnung gehievt, ist zwar der erste Schritt zum Sich-Einnisten getan, von Erholung ist aber noch längst nichts zu spĂźren: Wo bekommt ich jetzt am besten was zu essen her? Und Ăźberhaupt, wo ist der nächste Supermarkt? Grundlegende Dinge, die zu Hause ganz selbstverständlich waren, mĂźsst ihr euch nun neu erarbeiten – vom Weg zur Uni bis zur nächstgelegenen EinkaufsmĂśglichkeit. Die neue Umgebung solltet ihr mĂśglichst bald auskundschaften: Ist das Semester erst einmal in vollem Gange, bleibt erfahrungsgemäĂ&#x; nur mehr wenig Zeit dafĂźr. Um Salzburg richtig kennen zu lernen, solltet ihr am besten auch einmal zu FuĂ&#x; oder mit dem Rad auf Entdeckungsreise gehen – was in der fahrradfreundlichsten Stadt Ă–sterreichs sowieso „The-way-to-go“ ist. SICH  A N  D ER  U NI  Z URECHTFINDEN Damit ist der Prozess des Sich-Zurechtfindens aber noch längst nicht abgeschlossen. An der Uni warten neue, unbekannte Herausforderungen: Während die Schule meist ein Ăźberschaubarer Ort war, besteht die Universität Salzburg aus verschiedenen Fakultäten und Gebäuden, die Ăźber die ganze Stadt verteilt sind. Um spätere Odysseen zu vermeiden, sollten sich Studierende schon zu

Beginn einen Ăœberblick Ăźber die Ă–rtlichkeiten verschaffen: Wo befindet sich die Administration? Wo sind die Vorlesungssäle und Seminarräume? Wo die Mensa? Wo finde ich die Hauptbibliothek und die Fakultätsbibliotheken? TIPP FĂźr die angehenden BenutzerInnen der Universitätsbibliothek bietet die Hauptbibliothek am 12. und 17. Oktober sowie am 8. November Einweisungen in die BibliotheksbenĂźtzung an. Auf jeden Fall teilnehmen! Nur so kann man das Potential der Bibliothek optimal nĂźtzen, und erspart sich im weiteren Studienverlauf peinliche Fragereien. Wenn du nicht weiĂ&#x;t, wo die einzelnen Räumlichkeiten sind, informiere dich am besten bereits rechtzeitig vor Lehrveranstaltungsbeginn. Zu spät zu kommen ist tabu, schon alleine wegen des chronischen Platzmangels: Wer zu einer Vorlesung zwei Minuten vor Beginn kommt, läuft Gefahr eineinhalb Stunden stehen zu mĂźssen. Wenn du frĂźher da bist, kannst du auĂ&#x;erdem die Zeit nutzen, um mit deinen KommilitonInnen ins Gespräch zu kommen. TIPP Manche Studienrichtungsvertretungen veranstalten Stammtische oder Kennenlernabende fĂźr StudienanfängerInnen. Erkundigt euch, wie das an eurem Fachbereich gehandhabt wird! Aber nicht nur die Uni, neue KommilitonInnen und potentielle FreundInnen wollen kennengelernt werden, auch mit der neuen Heimat, ihren AusgehmĂśglichkeiten und Kulturangeboten solltet ihr euch beizeiten vertraut machen. DAS  L EBEN  A USSERHALB  D ER  U NI Und im Falle Salzburgs ist die neue Heimat ein barockes Juwel. Zu den SehenswĂźrdigkei-

Š Sandra Bernhofer

Malerische Kulisse, aber veranstaltungstechnisch nichts dahinter? – Denkste!

ten zählen das Schloss Hellbrunn mit seinen Wasserspielen, die Ăźber der Stadt thronende Festung oder die Getreidegasse, die Heerscharen von knipsenden UrlauberInnen aus der ganzen Welt in die Altstadt manĂśvriert. Das Image als TouristInnen- und Festspielstadt schlägt sich auch in den Preisen nieder. Etwas gĂźnstiger wird es aber immer mittwochs: Dann locken nämlich diverse Geschäfte und Lokale mit Sondertarifen und -angeboten fĂźr Studierende. FĂźr die kulturell Interessierten bietet Salzburg eine Vielzahl von Museen und Galerien oder „Das Kino“, das Filme in gediegener Atmosphäre und auĂ&#x;erhalb des Mainstream-Radars spielt. Unbedingt erkunden solltet ihr auch die verwinkelten Gässchen in der Altstadt mit ihren feinen, kleinen Läden, die nicht nur Mozartkugeln oder Fake-Lederhosen fĂźr Kleinkinder feilbieten: In der Herrengasse versteckt sich etwa das „Jetlag“, wo ihr Vintage-Sofas oder -Lampenschirme aus den Sechziger Jahren genauso findet wie Vinyl-Raritäten. Ebenso Individuelles hat der „Erfinderladen“ in der Innsbrucker BundesstraĂ&#x;e im Repertoire: Von eleganten Stuhlsocken bis zu intelligenten Tee-Eiern ist alles dabei – nicht alles ist auf den ersten Blick nĂźtzlich, aber der Laden ist ein heiĂ&#x;er Tipp, wenn es um das Last-Minute-Geburtstagsgeschenk fĂźr die Mama oder den besten Freund geht. Abends laden etliche Restaurants und Kneipen wie etwa das „O’Malley’s“ zum gemĂźtlichen Herumsitzen bei Guinness und Snakebite ein. Die Irish-Pubs sind – wie vermutlich Ăźberall auf der Welt – auch in Salzburg ein Hotspot fĂźr Erasmus-Studierende und (anglophone) GlobetrotterInnen, die Schwänke aus dem Reisealltag auspacken oder sich

Ăźber die Ăśsterreichische „Wir-kĂźssen-inder-Ă–ffentlichkeit“-Mentalität mokieren. Musikalische Untermalung kommt dazu von Irish-Folk-Barden oder Blink 182, was entweder ausgiebiges MitgegrĂśle verursacht, oder das GefĂźhl, dass man auch nicht jĂźnger wird. Empfehlenswert sind etwa auch das „Flip“ (mit seinen jeweiligen Tagescocktails) oder das „Jambo“: Letzteres ist ein richtiger Geheimtipp, der ganz versteckt in Uni-Nähe liegt. Dort arbeitet auch der vermutlich einzige Kellner Ăźber 50, bei dem MuttergefĂźhle wach werden.. Da in Salzburg die meisten Lokale spätestens um 4 Uhr FrĂźh schlieĂ&#x;en, bietet sich fĂźr die Afterhour in den frĂźhen Morgenstunden auĂ&#x;er der WG-Party des Freundes von Freundin X eigentlich nur die „Schwarze Katz’“ an, die erste Anlaufstelle, wenn ihr um 6 Uhr morgens Gusto auf ein ordentliches Wiener Schnitzel verspĂźrt. Oder auf ein letztes Bier natĂźrlich. Salzburg eilt zwar der Ruf voraus, nicht unbedingt auf Studierende zugeschnitten zu sein, aber eine Stadt ist letztendlich immer das, was ihr daraus macht: Vor allem am Beginn ist es daher wichtig, sich nicht Ăźberfordert und verzweifelt in den eigenen vier Wänden zu verkriechen, sondern die neue Umgebung und die Universität richtig kennen zu lernen. Es bleibt also nur noch zu sagen: Auf, auf ! Erkundet eure neue Heimat!

WAS  T UN? R5 ( "5 ÄŒ!&# "% #.5(# ".5 '5 ) " ( ( 5" #' ", (65-)( ,(5 # 5 . .5% (( (& ,( (< R5 -# "5'#.5 ,5 (#5B/( 5 '5 (- -- (C50 ,., /.5' " (95 #5 # &#)." %- Äœ",/(! (655 Stammtischen der jeweiligen Studienvertretungen, etc. R5 #5 ,) & ' (5'#.5 ", ( (65 ,Äœ /(! (5) ,5 '5 /,,# /&/'5 # 5 ./ # (,# "75 tungsvertretung um Rat fragen – dafĂźr ist sie da. R5 #( "5/( 5!Äœ(-.#!5 .1 -5 Äœ,5 (5 #! ( (5 ÄŒ,* ,5./(5/( 5 #5( / 5 /. 5 kennenlernen: Noch bis 14. Oktober sind (Um-)buchungen von USI-Kursen mĂśglich. Auswählen kĂśnnt ihr aus Ăźber 100 Sportarten. R5 (# ".5(/,5 Äœ,5 * , ,)"-95 ,!Äœ(-.#!/(! (5 '5 ./ (. (( ('#..1) "5(/.4 (5 (www.studentenmittwoch.at)! R5 (5 ,5 &4 "5 "#&& (65-)5& (! 5 -5 .. ,5() "5'#.-*# &.< WOHIN? Bars & Lokale R5 & "#'#-. 5 &! 95 # 5!,ÄŒÄş. 5 # , /-1 "&5 ,5 . .5B #**95 &#,#/'5 , ' (-C8 R5 (%' &95 .,ä(% 5/( 5/( ,!,)/( #! 5 ( -54/'5 *)..*, #-8 R5 ' )95 ),& '/-# 5/( 5" #' &#! 5 #-&-.#''/(!8 R5 .& !95 #(. ! 'ÄŒ &65 #(3&5/( 5 Äż 85 ,51 -5' (5-)(-.5-)5.,#(% (5' !8 R5 8 , #4 #.8%/&./,95 /&./,4 (.,/'5 Äœ,5$/(! 5 (- " (85 #.5 "1/ "-&#. , .75 Innen, Konzerten und Ausstellungen. R5 ] && 3]-I " ',) %95! 'Äœ.&# " -5 ,/'-#.4 (5 #5 /#(( --5/( 5 ( % #. :5 Anlaufstelle fĂźr (anglophone) TouristInnen und Erasmus-Studierende. R5 ) %")/- I I 44#.95 )(4 ,.7 ) .#)(-5'#.5 ,-ÄŒ(&# "% #.5B #**95 "< &/ C8 Essen R5 ,5(# ".5$ (5 !5 * !" ..#5 / - .4 (5) ,5 # 5 (- 5 (-. / ,(51#&&65 %)''.55 Gesundes und GĂźnstiges bei Indigo oder mangoes, Exotisches im Afro Cafe. R5 ! . ,# , (( (51 !! "ÄŒ,.95 (5 -. (5 "1 #(- , . (5 ,5 . .5!# .5 -5/( -.ä.#!. (5 Aussagen zufolge in der Weissen. Einkaufen R5 ,Ĺ€( ,& (950ÄŒ&&#!5#,, 5 #(! 65 # 5#'5 ,/( 5% #( ,5 , / ".8 R5 #0#(!5 ))'95 /-! && ( -65 -5 / "5() "5 , / " ,5- #(5% ((8 NĂźtzliche Zusatzinfos R5 '#.5#",5 / "5(# ".50 ,& / .95"..*9II$/! ( #( )8 %4 (. 8( .I .. "' (.I* ! I &475 burgExtraordinary//STADTPLANjugendinfoSCREEN.pdf (Stadtplan der Akzente Jugendinfo) R5 '#.5#",5 #( (5Ă” , &# %5 %)''.651 -5-# "50 , (-. &./(!-. "(#- "5#(5 &4 /,!55 und Umgebung tut: www.wearesalzburg.com oder www.salzburgermonat.at


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Studienbeginn

Erfahrungsbericht einer Anfängerin „Yeah, endlich Matura (oder in meinem Fall Abitur) in der Tasche!!! Jetzt erst mal entspannen, feiern und die Freiheit genieĂ&#x;en!“, das wird sich so ziemlich jedeR von uns gedacht haben, nachdem er oder sie endlich die Ăźber alles geliebte Schule hinter sich gebracht hatte. Bei manchen fiel die Freiheit eher kurz aus, bei anderen wiederum etwas länger. Aber weil wir alle die Schule so vermissten, kam jedeR von uns frĂźher oder später an den Punkt, an dem ich jetzt stehe: Der Studienbeginn!

Von Sophie Eggeling Die Bewerbungen an den Universitäten ging ich mit gewohnter Lockerheit an, nachdem ich mir natßrlich im Vorhinein grßndlichst Gedanken ßber Studienfach und -standort gemacht hatte (die Wahl fiel ßbrigens zuerst gar nicht auf Salzburg, obwohl ich im Nachhinein froh bin, dass es so gekommen ist). Da ich aus Deutschland komme, war ich zuerst schon durch die neu eingefßhrte Studienvoranmeldung irritiert und hätte (das muss ich jetzt peinlicherweise zugeben) mich sogar fast fßr den falschen Studiengang eingetra-

gen. Denn irgendwie hatte ich mich auf der Seite der Uni leicht verirrt und landete auf der Anmeldungsseite der nicht-zulassungsbeschränkten Studienfächer.Bei denen (komischerweise) kein Studiengang Kommunikationswissenschaften zur Auswahl stand, aber Politikwissenschaften, und das hĂśrte sich ja immerhin so ähnlich an. Zum GlĂźck habe ich aber eine Mutter, die (anders als ich) beim zweiten Versuch den richtigen Link fand, wodurch ich mich erfolgreich fĂźr den Studiengang Kommunikationswissenschaften VORanmelden konnte. Daraufhin das Ăźbliche Szenario: Kopie des Zeugnisses einsenden, Einladung zur Auf( "' *,Äœ /(!5 /( 5 & .4. ( &# "5 B 3<<<5 :-)) die Zulassung zum Studium. Bis dahin ging alles relativ (bis auf meinen kleinen Fast-Fehler) problemlos Ăźber die BĂźhne und ich, naiv wie ich war dachte, dass damit alles erledigt wäre. Aber dem war nicht so, denn es folgten unzählige Telefonate und einige E-Mails, die eigentlich Missverständnisse aus dem Weg räumen sollten, aber irgendwie wurden es immer mehr. Zuerst bekam ich E-Mails mit Informationen bezĂźglich der Einschreibung, wobei ich durch den mir vorgegebenen Inskriptionstermin und den auszuwählenden SE-Termin in der Studienvoranmeldung total verwirrt war. Da ich nicht den eigentlich vorgegebenen Einschreibetermin durch den SE-Termin (der erst mitten im Oktober gewesen wäre) ersetzen wollte. Leider wurde in der E-Mail aber nicht klar (und das lag diesmal wirklich nicht an mir!), dass

dies beim Studiengang Kommunikationswissenschaften anders geregelt ist und da die verantwortliche Person nie zu erreichen war und mir sonst auch niemand eine vertrauliche Antwort geben konnte, rief ich gefĂźhlte 100 Mal an der Universität an. Dazu muss ich aber sagen, dass ich immer nett und freundlich behandelt wurde (obwohl meine Anrufe sicher leicht anstrengend gewesen sein kĂśnnten). Am Ende verlieĂ&#x; ich mich aber auf die Auskunft, die ich zuletzt bekommen hatte und war damit zum GlĂźck auch gut beraten! Also, nur so als kleiner Tipp: Es lohnt sich wirklich immer nachzufragen, egal wie dumm man sich dann vielleicht nach dem 5., 7. oder 100. Anruf auch vorkommen mag ... Trotzdem war ich noch bis zur Einschreibung (die in der Woche vor Semesterbeginn war) sehr verwirrt, weil bis dahin immer noch unklar war, wann, wie und wo Vorlesungen stattfinden ... GlĂźcklicherweise klärte sich die Lage dann auf, aber die Ungewissheit so kurz vor Semesterbeginn war schon etwas beunruhigend, weil immer die BefĂźrchtung bestand, etwas falsch gemacht zu haben. Doch um die Sache nicht ganz so schlecht dastehen zu lassen, muss ich sagen, dass dies nur in meinem Fall zutraf, denn ich weiĂ&#x; von Bekannten, dass das Verfahren bei zulassungsfreien Studiengängen wesentlich unkomplizierter abläuft. Also kĂśnnen ich und die noch folgenden StudentInnen beruhigt sein, denn man vergisst uns hier nicht, nein, wir werden auch unter-

stĂźtzt! Dies zeigen unter anderem die drei Orientierungstage fĂźr StudienanfängerInnen, die bis auf kleine technische Mängel am Anfang sehr gut organisiert und schĂśn gestaltet waren! Die ReferentInnen waren (wie nicht anders gewohnt) wirklich sehr nett und auch Studienorganisationen, wie die Ă–H, waren vertreten. Der Direktor der Universität begrĂźĂ&#x;te alle Anwesenden (auch die Deutschen, die in Salzburg schon groĂ&#x;en Einzug gehalten haben) und zwei Studierende fĂźhrten StudienanfängerInnen, Eltern und Interessierte durch das Programm, in dem viele Fragen bezĂźglich der Uni, ihrem System und dem Studienleben geklärt wurden. Und noch ein kleiner Tipp von mir am Schluss: Nehmt alles mit, was ihr an den Ständen bei Informations- oder Orientierungstagen bekommen kĂśnnt!!! Erstens machen sich die Organisationen ja nicht umsonst die MĂźhe kleine, schĂśne und hilfreiche Kalender, InfobroschĂźren, Kugelschreiber, usw. zu gestalten, zweitens kann man sich auch super vor Ort informieren und beraten lassen (vor allem, wenn sich schon extra jemand dafĂźr bereitstellt) und drittens sind die BroschĂźren wirklich extrem hilfreich, da man Tipps und Infos Ăźber die verschiedensten Bereiche des Studierendenlebens bekommt, und welche MĂśglichkeiten man hat zu sparen, sich zu engagieren oder einfach, wo am besten weggegangen wird.

Der Programmbereich Arts & Festival Culture (Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst) stellt sich vor und lädt zur Teilnahme ein Die Idee des Schwerpunkts „Wissenschaft und Kunst“, eine Kooperation der beiden Universitäten Paris Lodron-Universität Salzburg und Universität Mozarteum Salzburg, Ăźber den Schnittbereich von Kunst und Wissenschaft ein gemeinsames Profil zu gewinnen, ist auf guten Wegen. Gerade in einer Stadt wie Salzburg, wo die Vermittlung von Kunst und Wissenschaft geradezu erwartet wird, setzt dieser Schwerpunkt wichtige Impulse: Zentral gelegen im neu eingerichteten KunstQuartier (BergstraĂ&#x;e 12a), bietet er ein umfangreiches Lehrprogramm und ein breites Angebot an Symposien, Workshops, Vorträgen und Forschungsprojekten. Von Michael Fischer Strukturell und inhaltlich erfuhr „Wissenschaft und Kunst“ eine nachhaltige Ă„nderung durch die Schaffung von vier autonomen Programmbereichen: „Arts & Humanities“, „Arts & Festival Culture“, „Arts & Aesthetics“, „Contemporary Arts & Cultural Production“ (aus der BroschĂźre: „Studienprogramm Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst, WS 2011/2012“). PROGRAMMBEREICH  A RTS  &  FESTIVAL  C ULTURE Der Programmbereich Arts & Festival Culture (www.w-k.sbg.ac.at/arts-festival-culture.

html) unter der Leitung von Michael Fischer ist europaweit einzigartig. Dies ergibt fĂźr Studierende eine exzellente Profilierungskonstellation. Die Stadt Salzburg bietet durch die Sommer- und Pfingstfestspiele, die Osterfestspiele und die Internationale Stiftung Mozarteum mit der Mozartwoche einen Ort sinnlich-kĂźnstlerischen Erlebens. Gleichzeitig wird deutlich, dass institutionalisierte Formen der Kunstpräsentation und -vermittlung nicht ohne Steuerung, Organisation und wirtschaftliche Grundlagen auskommen kĂśnnen. Am Beispiel der genannten Institutionen lassen sich einschlägige Kompetenzen und Methoden vermitteln, um sich mit den aktuellen Problemen der zeitgenĂśssischen BĂźhnenkĂźnste in ihrem sozialen Kontext auseinander zu setzen. Kunst als ein anthropologisches Medium schafft RealitätsbezĂźge, die nicht bloĂ&#x; im Virtuellen aufgehen. Der Programmbereich kann auf ein breites Lehr- und Forschungs-Kompetenzspektrum zurĂźckgreifen: philosophisch, sozial- und kulturwissenschaftlich. Dazu kommen die praktischen Erfahrungspotentiale mit den Salzburger Festival-Institutionen, internationalen Festivals (Ruhrtriennale und Aixen- Provence) sowie groĂ&#x;en Opernhäusern (Paris, Berlin, Madrid): Wer organisiert und inszeniert an diesen Orten Kunstereignisse und wie? Wer sorgt dafĂźr, dass Menschen an dem Erlebnis immer wieder teilnehmen? Die groĂ&#x;en Fragen und Aufgaben stellen sich dabei zwischen Kultur und Management, zwischen Recht und ästhetischen AnsprĂźchen und vielem mehr. Wer sich damit auseinandersetzt, entdeckt spannende Verbindungen zwischen unterschiedlichen Wirklichkeitskonstruktionen und Kommunikationssystemen. Wir erschlieĂ&#x;en eine BrĂźcke zu neuen

Forschungs- und Berufsfeldern und versuchen, auf diesem Hintergrund einen lebendigen Dialog mit folgenden konzeptuellen Kriterien in Gang zu setzen: 1. Ausgangspunkt sind unterschiedliche Wirklichkeitskonstruktionen in Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. 2. Bei den Projekten gilt Vielfalt, Inter- und Transdisziplinarität sowie Teamarbeit sowohl fĂźr Lehrende wie Lernende. 3. Nicht bloĂ&#x; das Erkennen von Schnittstellen ist wichtig, sondern vor allem die Aneignung der Nahtstellenkompetenz. Diese setzt die VerknĂźpfung von Interdisziplinarität, Praxisbezug und Theoriereflexion voraus. 4. Die Methode des permanenten Perspektivenwechsels soll Ideenreichtum, Kreativität und damit autonome Kompetenzaneignung ermĂśglichen. 5. Der Standortvorteil der Kunst- und Universitätsstadt Salzburg ist eine Ressource fĂźr praxisorientierte Lernprozesse. LEHRVERANSTALTUNGEN  I M  W INTERǧ SEMESTER  2011/2012 Blockvorlesung: ZYKLUS MOZARTOPERN MULTIPERSPEKTIVISCH: I. IDOMENEO LV.Nr.: 901.504, Michael Fischer / Johannes Honsig-Erlenburg / Ulrich Leisinger Mo. 17. – Mi 19. Oktober 2011 (Atelier, Bergstr. 12) In Zusammenarbeit mit der Stiftung Mozarteum beginnen wir einen Zyklus zu den groĂ&#x;en Mozart-Opern: Am Anfang steht „IDOMENEO“, mit dem Mozart sein gewaltiges Opern-Laboratorium erĂśffnet hat.

In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich „Idomeneo“ wieder einen gesicherten Platz im Repertoire zurĂźckerobert. Manchem gilt diese Oper als das „revolutionär-gewagteste BĂźhnenwerk“ Mozarts (Hans Joachim Kreuzer). In einem interdisziplinären Diskurs wollen wir von der Partitur-Edition bis zum Kontext der Entstehungsgeschichte der Oper unterschiedlichste Facetten mit PraktikerInnen erarbeiten. Dabei werden Fragen zur Geschichte und Dramaturgie des Werks, zum Opferritual, zu den gefährlichen Liebschaften im „Idomeneo“, zum utopischen Hintergrund dieser Oper sowie zur Rolle der FranzĂśsischen Aufklärung und deren Hauptwerk „Die Enzyklopädie“ fĂźr Mozart behandelt. Blockvorlesung: FESTSPIELE: TRADITIONSHĂœTER ODER TRENDSETTER? LV.Nr.: 901.506, Michael Fischer und herausragende PersĂśnlichkeiten als Vortragende Mo. 16. / Di 17. Jänner 2012 (Bibliothek, Bergstr. 12) und Fr 20. / Sa 21. Jänner 2012 (Kleine Bibliotheksaula, Hofstallg. 3-4): Das im Anschluss an die Vorlesung stattfindende Symposion “Festspiele der Zukunft. Die Salzburger Festspiele 2020 und ihre Bedeutung fĂźr die europäischen Festspielkulturenâ€? schlieĂ&#x;t in kompakter Dichte an die groĂ&#x;en Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen (European Art Forum 1996, Festspiel-ErĂśffnungs-Symposion 2006) an. Informationen und Anfragen: Ingeborg.Schrems@sbg.ac.at;Íž Tel.: 0662/8044-­2380


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Nie mehr sprachlos sein Wie man durch gezieltes Training seine Stimme und seinen Auftritt verbessern kann. Die fĂźnf Frauen Haide Stenz, Karin Ramsl, Sabine Pfeiffer, Birgit Kurtz und Sabine Trautwein-Gruber haben sich zu der Gruppe „Die Stimmprofis“ zusammengeschlossen. Gemeinsam stehen sie fĂźr sicheres Auftreten, qualitative Präsentationen und den Ăśkonomischen Einsatz der eigenen Stimme. Die Uni:Press hat sich erkundigt, wie sich jedeR individuell verbessern kann. Von Christina-Anna Stenz Das Grundprinzip des Trainings der Stimmprofis liegt in der AAPÂŽ, der atemrhythmisch angepassten Phonation. Dieses wissenschaftliche Konzept darf nur von zertifizierten TrainerInnen angeboten werden. Ziel ist die natĂźrliche Ăœbereinstimmung von Atemrhythmus, KĂśrpersprache und Lautbildung. Die Grundpfeiler fĂźr gesundes und Ăźberzeugendes Sprechen und Singen sind KĂśrperbewusstsein, Haltung, Atmung, Stimme, Artikulation und Intention. Sprachliche Sicherheit kann durch unterschiedliche Ăœbungen trainiert werden. JedeR erfährt dabei seine/ ihre persĂśnlichen stimmlichen MĂśglichkeiten. „Die Stimmprofis“ haben es sich zum Ziel gesetzt, Menschen zu unterstĂźtzen, die sich mit ihrer Stimme auseinandersetzen mĂśchten. Stimmtraining kann in Form von Workshops absolviert werden, aber auch Einzeltrainings oder Ăœbungen in Kleingruppen sind mĂśglich. ERFOLG  D URCH  S TIMMTRAINING Durch den bewussten und Ăśkonomischen Umgang mit der eigenen Stimme kann nicht nur das Selbstbewusstsein gesteigert, sondern auch das eigene Klangvolumen voll entfaltet

werden. Wem die Stimme versagt, der ist oft unsicher oder setzt sein Sprachrohr falsch ein. Sprachlos oder atemlos sein ist etwas, das vermieden werden kann. Das Wort „Training“ verbindet man meist mit Sportlichkeit und damit, den eigenen KĂśrper zu trainieren. Doch Kraft braucht nicht nur der KĂśrper, sondern auch die Stimme. Ăœbungen fĂźhren zu einem lebendigen und kompetenten Auftritt. Ein anderes, häufiges Problem liegt darin, dass viele Studierende schlecht verstanden werden. Durch Stimmtraining wird die Artikulation deutlicher. Dabei muss darauf Wert gelegt werden, dass das Sprechen dennoch natĂźrlich bleibt und nicht aufgesetzt oder eingelernt klingt, denn das wirkt unauthentisch. Eine gute Stimme ist nicht nur bei Präsentationen oder Vorträgen gefragt, sondern auch in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Auf den/die GesprächspartnerIn einzugehen und mit ihm/ihr offen zu kommunizieren, gehĂśrt zum guten Umgang. VON  D ER  T HEORIE  Z UR  P RAXIS: ĂœBUNG  F ĂœR  D IE  S TIMME  A M  M ORGEN Nach dem Aufstehen ist die Stimme oft belegt und sogar, bei frĂźhen Telefonaten merkt das GegenĂźber, dass man heute noch nicht viel gesprochen hat. Um fĂźr den anstehenden Tag gut gewappnet zu sein, gibt es eine einfache Ăœbung mit der man seine Stimme aufwärmen kann:

R5 R5 R5

ÄŒ,* ,5&) % ,(9 Dehnen, Gähnen, Gelenke kreisen, /'' (5888 ... bis du eine angenehme Tonlage gefunden hast, 1 , " &&5 %.#0# , (9 Hu, Hu, Hu (Chinesisches Wort fĂźr Ausatmen); Ha, Ha, Ha Stell dir vor, dein Zwerchfell ist ein Trampolin, die Silben treffen auf das Trampolin und federn nach oben.

R5

(.-* ((/(!-Äœ /(!9 Presse die Zungenspitze nach oben auf das Gaumendach, spĂźre, wie sich die Anspannung im gesamten KĂśrper ausbreitet, halte die Spannung fĂźnf Sekunden und nimm die Spannung wieder zurĂźck. Du bist entspannt und genieĂ&#x;t die angenehme Wirkung, du atmest gleichmäĂ&#x;ig und ruhig.

Kontakt: diestimmprofis@gmx.at

ǧ Die folgenden Ăœbungen kräftigen die Zungen- und Lippenmuskulatur und kĂśnnen bereits zuhause, oder auf dem Weg in die Arbeit, im Auto absolviert werden. R5

R5

# 5 /(! erforscht den Mundraum, mit der Zunge die Zähnen innen und auĂ&#x;en putzen, Lippen flattern, Kauen, mit geschlossenem Mund ein Wort sprechen z. B. Halleluja

/ .-.,)'0 ,# (. (9 Zischen wie eine Schlange Leichtes Fauchen fff –fff –fff Im Takt schnaufen wie eine Dampflkomotive sch – sch – sch - ... es soll kĂśrperlich spĂźrbar sein, dass, so bald kräftig ausgeatmet wird, das BedĂźrfnis nach Einatmen (= reflektorisches Einatmen) intensiver wird.

WORKSHOP 'LH 6WLPPSURĂ€V VLQG VSH]LDOLVLHUW I U Menschen mit Sprechhemmung, die stimmliche Probleme haben sich bei Diskussionen, im Kollegenteam, am Te-­ lefon, im Studium und Schulalltag oder Sprechen vor Publikum zu äuĂ&#x;ern. Damit auch dir nie mehr die Stimme weg bleibt, bietet die Ă–H Salzburg fĂźr Studierende am 3. November einen Workshop an. Von 9.30 bis 12.30 Uhr oder von 13.30 bis 16.30 Uhr kannst du PLW GHQ Ă…6WLPPSURĂ€V´ WUDLQLHUHQ Pro StudentIn wird ein kleiner Unkosten-­ beitrag von 10 Euro eingehoben. Anmeldung bis Mittwoch, 26. Oktober an presse@oeh-­salzburg.at.

V. l. n. r.: Haide R. Stenz, Sabine Trautwein-­Gruber, Sabine Pfeiffer, Birgit Kurtz, Karin Ramsl

„IT von Frauen fĂźr Frauen“ Das ist das Motto der ditactwomen´s IT summerstudies. Die speziell fĂźr Frauen konzipierte Sommeruni wurde dieses Jahr von 22. August bis 3. September an der Uni und der FH Salzburg abgehalten. Ziel ist es, technikinteressierte Frauen zu fĂśrdern und so deren Anteil in ITBerufen zu erhĂśhen. Von Johanna BĂśtscher

Čƒ o Einen Rechner zerlegen, Grafikkarte und Festplatte austauschen, ihn funktionstĂźchtig wieder zusammenbauen oder selbst ein Netzwerkkabel basteln - all das ist kein Problem mehr fĂźr Elisabeth (22) und Evelyn (32). Im Rahmen der diesjährigen ditact_women‘s IT summerstudies haben die beiden ein Netzwerk- und Hardwarelabor besucht, in dem unter professioneller Anleitung das Innenleben eines PCs genauer unter die Lupe genommen wurde. Anders als man vermuten kĂśnnte, ist der GroĂ&#x;teil der Teilnehmerinnen weder beruflich mit Technik befasst noch wĂźrden sie sich als besondere Computer-

freaks bezeichnen. Technik habe sie zwar schon immer interessiert, meinen Evelyn und Elisabeth, studiert haben sie aber Pädagogik und Recht&Wirtschaft. Die ditact bietet ihnen die MĂśglichkeit, sich auch im Technikbereich weiterzubilden. Das Netzwerk- und Hardwarelabor ist einer von Ăźber 20 Kursen fĂźr Anfängerinnen und Fortgeschrittene, mit denen in den letzten zwei Augustwochen IT-interessierten Frauen ein Weiterbildungsprogramm der besonderen Art geboten wurde: In Workshops wie „Linux Systems Management“ oder „Programmieren lernen mit Java“ konnten die 100 Teilnehmerinnen IT-Kompetenzen erwerben oder bereits vorhandene Kenntnisse vertiefen. Ein einwĂśchiges Modul vermittelte Basiswissen im Bereich Human Computer Interaction, und ein Kurs „Web 2011“ informierte Ăźber die neuesten Trends im Internet. Rechtliche Fragen Ăźber Facebook & Co. wurden in der Vorlesung „Recht und Social Media“ beantwortet. FRAUENFĂ–RDERUNG  S EIT  2003 Die ditact_women‘s IT summerstudies fanden heuer bereits zum neunten Mal in den Räumlichkeiten der Nawi sowie der FH in Urstein statt. Organisiert wird die innovative Sommeruni seit 2003 vom ICT&S Center

der Uni Salzburg in Kooperation mit der FH und dem Land Salzburg. Die Teilnahme an den – ausschlieĂ&#x;lich von Dozentinnen geleiteten- Workshops ist bewusst Frauen vorbehalten: Ziel ist es, Frauen zu ermutigen in technischen Berufen FuĂ&#x; zu fassen. Das vielfältige Kursprogramm lockt Teilnehmerinnen mit den unterschiedlichsten gesellschaftlichen und beruflichen HintergrĂźnden an. Manche Kurse kĂśnnen als Module mit ECTS-Punkten gebucht werden, was das Angebot fĂźr Studentinnen besonders attraktiv macht. Eine Inskription ist aber genauso wenig nĂśtig wie ein abgeschlossenes Studium, um an der ditact teilnehmen zu kĂśnnen. Leistbare KursgebĂźhren und eine kostenlose Kinderbetreuung stellen sicher, dass wirklich alle interessierten Frauen vom Angebot der ditact Gebrauch machen kĂśnnen. FRAUEN  I N  T ECHNIKBERUFEN  W EITERǧ HIN  U NTERREPRĂ„SENTIERT Wie wichtig eine gezielte FĂśrderung von Frauen in Technikberufen ist, zeigt die aktuelle Studierendenstatistik der Uni Salzburg: Zwar waren im Studienjahr 2010/11 mit rund 62% insgesamt deutlich mehr Frauen als Männer als ordentliche HĂśrerInnen gemeldet. In technischen Studienrichtungen sind Frauen jedoch weiterhin stark unterrepräsen-

tiert: So standen etwa im Bachelor- und Masterstudium „Angewandte Informatik“ 330 Studenten nur 64 Studentinnen gegenĂźber. Nerma (19) ist eine von ihnen. Die ditact-Teilnehmerin, die Mathematik als Zweitstudium belegt, ist durch den EDV-Schwerpunkt am BORG auf den Geschmack gekommen. Obwohl sie in ihrem Umfeld oft auf VerblĂźffung stĂśĂ&#x;t („Wie kann man nur sowas studieren?“) und sie auch ein Jus-Studium interessiert hätte, ist sie Ăźberzeugt, gerade mit ihrer Fächerkombination beste Berufsaussichten zu genieĂ&#x;en. Um noch mehr Frauen zu IT-Karrieren zu ermutigen oder ihnen die Scheu vor Technik zu nehmen, ist die ditact auch fĂźr 2012 geplant!

KONTAKT ditact_women´s IT summer studies ICT&S Center, Universität Salzburg Corinna Unterfurtner, Bakk. Komm., Projektleitung Sigmund-­Haffner-­Gasse 18, 5020 Salzburg Tel.: 0662/8044-­4805, Mobil: 0664/4646620 RIĂ€FH#GLWDFW DF DW ZZZ GLWDFW DF DW


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TandempartnerInnen aus dem Internet In Zeiten der Globalisierung sind Fremdsprachen ein Muss. Kein Wunder, dass der Sprachlernmarkt auf atemberaubende 50 Milliarden Dollar geschätzt wird. Fremdsprachen lassen sich aber auch kostenlos erlernen: interaktiv und vernetzt im Web 2.0! Von Sandra Bernhofer FrĂźher waren zum Sprachen lernen BĂźcher en masse notwendig, heute kann sich jedeR seine Englisch-, FranzĂśsisch- oder RussischKenntnisse online erarbeiten: Das Internet bietet fĂźr Sprachenfans nämlich weit mehr als mittelprächtige Online-Ăœbersetzungen und leo.org – Sprachlern-Communitys wie Busuu, Babbel oder Lingorilla nämlich. Diese Plattformen ermĂśglichen es, Sprachkenntnisse spielerisch, interaktiv und mit Leuten aus aller Welt zu vertiefen und praktisch anzuwenden. Die Community unterrichtet sich weitgehend gebĂźhrenfrei und gegenseitig: Ganz im Sinne der Web 2.0-Philosophie kann jedeR

mit einem Mausklick von dem/der Lernenden zu dem/der Lehrenden werden und genauso schnell wieder in seine/ihre alte Rolle schlĂźpfen. Das eigene Profil lässt sich mit Infos wie Foto, Alter oder SprachvermĂśgen bestĂźcken – was sinnvoll ist, wenn Leute zum gemeinsamen Lernen gefunden werden wollen – es kann aber auch anonym bleiben. AuĂ&#x;erdem praktisch: Gelernt wird vĂśllig flexibel – zeitlich wie räumlich. App sei Dank lässt sich sogar die Wartezeit an der Bushaltestelle konstruktiv nutzen, um Dialoge anzuhĂśren, WĂśrter richtig zuzuordnen oder Sätze per Drag & Drop am Touchscreen zu bilden. LERNEN  M IT  A LLEN  S INNEN Das Lernen am PC bietet gegenĂźber dem herkĂśmmlichen BĂźffeln mit einem Buch oder im Frontalunterricht den groĂ&#x;en Vorteil, dass nicht nur vorgegebene Lerntechniken angeboten werden, sondern die MĂśglichkeit besteht, verschiedene Sinne anzusprechen, und so die individuell richtige Lernmethode herauszufinden: Native SpeakerInnen sprechen und agieren in kleinen Filmen, Gegenstände werden abgebildet, dazu hĂśrt der/ die Lernende die entsprechenden Vokabeln

und sieht das eingeblendete Schriftbild. Die „Tests“ selbst sind ebenfalls interaktiv und beinhalten Ăœbungen zum Textverständnis und zur Textproduktion sowie Gespräche mit MuttersprachlerInnen. Im Schulbereich sind Methoden wie diese noch nicht sehr weit verbreitet, teils aus mangelnden Kompetenzen der Lehrenden in Bezug auf moderne Medien, teils aufgrund fehlender Mittel – dabei wĂźrde sich das eLearning angesichts der Vielfalt der genutzten Kanäle positiv auf Fremdsprachenkenntnisse auswirken. Bernhard Niesner, einer der beiden GrĂźnder von Busuu, unterstreicht gegenĂźber dem Magazin Format die VorzĂźge der Sprachlern-Communitys folgendermaĂ&#x;en: „Manche meinen, sie hätten bei uns in vier Tagen mehr gelernt als mit herkĂśmmlichen Methoden in Monaten.“ Ob Babbel, Busuu & Co wirklich halten, was sie versprechen, haben wir fĂźr euch getestet! FAZIT Online-Lernplattformen sind allein deshalb praktische Erfindungen, weil sie den SpaĂ&#x; am Lernen in den Vordergrund rĂźcken und zeigen, wofĂźr eigentlich gelernt wird: um

mit Native SpeakerInnen Ăźber Gott und die Welt zu plaudern. Was die Aufbereitung der Lernangebote und die verfĂźgbaren Sprachen betrifft, so decken sich Busuu, Babbel und Livemocha weitgehend. Der/Die Lernende kann sich also getrost aufgrund der Optik fĂźr ein Lernsystem entscheiden. Wenn du allerdings eine ausgefallenere Sprache lernen willst, ist Livemocha die beste bzw. einzige Wahl. Lingorilla bietet zwar innovative Videos, ist aber, was die Ăœbungen anbelangt, nicht so ausgereift wie die Ăźbrigen getesteten Angebote. Als Zusatztool zum Sprachenlernen empfiehlt es sich aber allemal! Kritisch anzumerken ist, dass nicht alle UserInnen auch als PädagogInnen taugen: Fehler werden zwar (groĂ&#x;teils) verbessert, aber meist nicht erklärt. Wichtig ist es auĂ&#x;erdem – vor allem bei Sprachen, die nur aufgefrischt werden sollen – das richtige Niveau zu wählen: Ansonsten fĂźhlt sich der/die Lernende schnell unterfordert. Was das Erlernen der Grammatik betrifft, so ist es empfehlenswert in Old-School-Manier auf BĂźcher zurĂźckzugreifen. Auf den Plattformen werden meist nur die Basics erklärt.

Die wichtigsten Plattformen im Ăœberblick Ǥ Čƒ

Ăœber eine Million SprachschĂźlerInnen weltweit nutzen Babbel. Das Sprachlernsystem wird vom Europäischen Fonds fĂźr regionale Entwicklung gefĂśrdert, und erhielt bereits mehrere Auszeichnungen.

Ǥ Čƒ Lingorilla ist die erste weltweite Video-Community zum Sprachen lernen. Betrieben wird sie von der deutschen Lingua-TV GmbH. Die Plattform wurde bereits mit dem Deutschen IPTV Award sowie mit dem World Summit Award ausgezeichnet.

Features: Die Ăœbungen werden nicht von den UserInnen, sondern von Profis erstellt und sind fĂźr Lernende auf Maturaniveau genauso zugeschnitten wie fĂźr blutige AnfängerInnen: Die VokabelblĂścke sind - wie auch bei anderen Lernsystemen - nach Sachgebieten zusammengestellt, darĂźber hinaus aber zusätzlich nach AnwendungsmĂśglichkeiten im Alltag, wie etwa das Modul „Sag’s hĂśflich – NĂźtzliche Sätze“. Mit dem Wiederhol-Manager fĂźr Vokabeln kannst du WĂśrter und idiomatische AusdrĂźcke in den richtigen Intervallen lernen und Ăźben. Diese werden dann in Testeinheiten nicht nur abgefragt, sondern mĂźssen etwa zu sinnvollen Sätzen zusammengebaut werden. Was die Aussprache betrifft, so kannst du diese mit der integrierten Spracherkennung selbstständig testen und trainieren. Sprachen: Englisch, Spanisch, FranzĂśsisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Schwedisch, TĂźrkisch und Indonesisch Kosten: Anders als viele andere Online-Sprachlern-Angebote ist Babbel nicht kostenlos, mit Abos ab 5,55 Euro pro Monat aber immer noch gĂźnstig!

Features: Lingorilla umfasst webTV-Angebote, darunter diverse Soaps, die natĂźrlich dem Ziel dienen, audiovisuell Lerninhalte zu vermitteln. DarĂźber hinaus finden sich Community-Ăźbliche Funktionen wie Gruppen, Ăœbungen und Quiz-Fragen. Ein GroĂ&#x;teil der Inhalte wird von Lingorilla bereitgestellt, UserInnen kĂśnnen aber ebenfalls Content beisteuern. Im Weiteren sollen auch komplette Lektionen mit Vokabeltrainern oder Ăœbungen zum Textverständnis entstehen. Sprachen: Deutsch, Englisch, FranzĂśsisch, Spanisch und Russisch Kosten: Nach der Registrierung sind die Angebote gratis nutzbar.

Ǥ Čƒ Busuu wurde vor vier Jahren von einem Ă–sterreicher und einem Liechtensteiner gegrĂźndet und ist grafisch wohl am interessantesten aufbereitet. Die Community zählt Ăźber eine Million AnwenderInnen rund um den Globus. Features: Deine Vokabel- und Grammatikkenntnisse stellst du in interaktiven Ăœbungseinheiten unter Beweis, etwa, indem du Tonbeispiele Bildern und WĂśrtern richtig zuordnest oder dein Textverständnis anhand von Fragen zu Dialogen demonstrierst. Das Lernsystem passt sich deinem individuellen Lernfortschritt an: Etwaige Fehler werden noch einmal abgefragt, bevor du in den nächsten Sprachbeherrschungs-Level aufsteigen kannst. Ebenfalls obligatorisch sind SchreibĂźbungen und Audiobeiträge, die die SprachschĂźlerInnen gegenseitig korrigieren. Ăœbrigens: FĂźr jede neue Sprache, die du lernst, wächst ein Baum in deinem virtuellen BusuuGarten. Investierst du viel in eine Sprache, dann gedeiht der Baum prächtig, vernachlässigst du sie, verkĂźmmert er. Sprachen: Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Deutsch, Russisch, FranzĂśsisch, Polnisch und TĂźrkisch Kosten: Die Hauptfunktionen sind kostenlos, zusätzliche Premium-Angebote sind ab 5,40 Euro pro Monat erhältlich. Ein „Business English“-Paket kostet beispielsweise 29,90 Euro.

Ǥ Čƒ Die in den USA angesiedelte Online-Sprachlerngemeinschaft Livemocha ist die grĂśĂ&#x;te ihrer Art: FĂźr Ăźber 10 Millionen UserInnen aus mehr als 200 Ländern bietet sie Kurse in 35 Sprachen an. Features: Der Schwerpunkt der Livemocha-Kurse liegt im Aufbau brauchbarer Konversationsfähigkeiten, die du in den vier Schritten „Lernen, Wiederholen, Schreiben und Sprechen“ erwerben sollst: Zuerst fĂźhrst du dir die zu lernenden Worte oder Sätze gemeinsam mit erklärenden Bildern zu GemĂźte, dann wiederholst du das Gelernte in Quizform. AnschlieĂ&#x;end solltest du in der Lage sein, eigene Texte zu verfassen und zum Schluss wird die Aussprache getestet. Bei den Schreib- und SprechĂźbungen wirst du von MuttersprachlerInnen aus der Community korrigiert. Klarerweise kann auch jedeR selbst zum Lehrenden werden und sogar eigene Ăœbungen erstellen. Hilfreich ist, dass Livemocha automatisch passende LernpartnerInnen vorschlägt. Sollte sich das Interesse am gemeinsamen Lernen in Grenzen halten, wird der Status einfach auf „abwesend“ gestellt. Sprachen: 35; darunter Englisch, Russisch, Spanisch oder Polnisch, aber auch so Exotisches wie Isländisch oder Rätroromanisch Kosten: Die Hauptfunktionen sind gratis, zusätzliche Premium-Angebote kostenpflichtig.


UNI  und  SERVICE

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Die Ă–H -­ Studierenden-­ versicherung

Neues Rektorat an unserer Uni

JedeR Studierende ist nach der Zahlung des Ă–H - Beitrags automatisch unfall- und haftpflichtversichert. Trotz einer Prämie von nur 50 Cent pro Semester ist ein umfangreicher Versicherungsschutz gewährleistet. Partnerin der Ă–H ist dabei die Allianz Elementar Versicherungs AG.

Mit Beginn dieses Semesters treten einige Ă„nderungen in der FĂźhrung der Universität Salzburg in Kraft. Das Rektorat wurde neu gewählt und ein weiterer VizerektorInnenposten wurde geschaffen. Rektor Heinrich Schmidinger bleibt weiterhin an der Spitze der Uni-Leitung.

Alle Unfälle und Schäden, die im Rahmen deines Studiums entstehen, sind durch die Ă–H Studierendenversicherung prinzipiell gedeckt. Wenn du dich also in einem Gebäude der Universität aufhältst, in einem Studierendenhaus der Ă–H oder einem Studierendenheim nach dem StudentInnenheimgesetz, dann gilt der Versicherungsschutz. Exkursionen, AusflĂźge, USI-Kurse, Ă–H-Veranstaltungen, Praktika oder Famulaturen fallen genauso darunter. Dazu gehĂśren auch die Wege zu oder von all diesen Orten und Aktivitäten. Zusätzlich gilt die Versicherung, wenn du nun von dort aus zum nächsten Supermarkt gehst, um ein BedĂźrfnis des täglichen Lebens zu befriedigen, also zum Beispiel Essen kaufst. AuĂ&#x;erdem erstreckt sich dieser Versicherungsschutz Ăźber die ganze Welt, ein Auslandssemester ist somit genauso abgesichert. ZAHLEN  U ND  FAKTEN Die Polizzennummer fĂźr die Studierendenversicherung ist A 56 40 43 524. Die Haftpflichtversicherung deckt Sach- und Personenschäden an Dritten mit einer Summe von 5 Millionen Euro ab. Die Unfallversicherung hat einen Rahmen von 18.500 â‚Ź fĂźr Unfallkosten, 22.500 â‚Ź fĂźr einen Unfalltod und 57.000 â‚Ź im Falle einer Dauerinvalidität. Bist du während des Semesters länger als zwei Wochen im Krankenhaus, bekommst du die Hälfte der StudiengebĂźhren zurĂźck erstattet und ab drei Wochen sogar den gesamten Betrag.

Von Vanessa Ziperzik

Mosler ab. Zusätzlich liegen die Interfakultären Fachbereiche und die IT-Services in seinem Verantwortungsbereich. Die Molekularbiologin Fatima Ferreira-Briza ist nun Vizerektorin fßr Forschung und verantwortlich fßr die Naturwissenschaftliche Fakultät. Ihr Vorgänger war Albert Duschl. Das Vizerektorat fßr Internationale Beziehungen und Kommunikation ßbernimmt Sylvia Hahn von Sonja Puntscher - Riekmann. Die Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät fällt nun ebenso in den Aufgabenbereich der Historikerin.

Nach der Wahl im letzten Studienjahr bleibt Heinrich Schmidinger zwar Rektor und somit der Verantwortliche fßr Budget- und Personalangelegenheiten, im Vizerektorat hat sich jedoch einiges geändert. Erich Mßller, er kommt aus der Sportwissenschaft, ist neuer Vizerektor fßr Lehre und lÜst damit Rudolf

Die bisher drei VizerektorInnen werden ab jetzt von einem vierten unterstĂźtzt. Der Verwaltungsrechtsexperte Rudolf Feik Ăźbernimmt das neue Vizerektorat fĂźr Qualitätsmanagement und Personalentwicklung, auĂ&#x;erdem ist er fĂźr die Rechtswissenschaftliche Fakultät verantwortlich.

Š Universität Salzburg/Kolarik

Von Vanessa Ziperzik

Wenn du einmal eine Versicherungsbestätigung fĂźr ein Auslandssemester, eine Famulatur oder Ă„hnliches brauchst, kannst du diese bei der Ă–H auf Deutsch und Englisch anfordern. Dazu musst du ein Mail mit dem Betreff „Bestätigung“ an studierendenversicherung@oeh.ac.at mit deinem Namen, deiner Adresse sowie Matrikelnummer und dem Namen deiner Bildungseinrichtung schicken. Ist nun ein Schaden passiert, musst du zuerst sicher gehen, ob er auch gedeckt ist. Bist du dir nicht sicher, kannst du den Originalvertrag auf der Homepage der Ă–H nachlesen (siehe Infobox). AnschlieĂ&#x;end musst du selbst eine Schadensmeldung mittels Formular (ebenfalls auf der Ă–H Homepage zu finden) an die Versicherung schicken: schaden@allianz.at. Die Ă–H ist nicht fĂźr die Abwicklung verantwortlich, sie tritt nur als Vermittlerin bei Problemen ein oder beantwortet deine Fragen. Hast du den Schaden gemeldet, Ăźbernimmt die Versicherung den Fall und setzt dich Ăźber alles Wichtige in Kenntnis, du musst nur noch die nĂśtigen Unterlagen fristgerecht besorgen. Wenn dein Fall abgelehnt wird, spricht ihn die Ă–H mit der Versicherung noch einmal durch, damit es zu keinen Ungerechtigkeiten kommt und nur jene zurĂźckgewiesen werden, die wirklich nicht im Versicherungsschutz integriert sind. Wird dein Schaden jedoch ausgeglichen, haben sich die 50 Cent pro Semester bestimmt ausgezahlt. INFOS Noch mehr Infos unter: www.oeh.ac.at/#/studierenleben/ studieren/oeh-­versicherung Ă–H-­Info-­Hotline der Allianz: 05 / 9009 9001, Mo.-­Fr. 09.00-­18.00 Kontakt der Ă–H: studierendenversicherung@oeh.ac.at Versicherungshomepage: www.studierende.allianz.at

Das neue Rektorat (v. l. n. r.): Vizerektor fßr Lehre Erich Mßller, Vizerektorin fßr Internationale Beziehungen und Kommunikation Sylvia Hahn, Rektor Heinrich Schmidinger, Vizerektorin fßr Forschung Fatima Ferreira-­Briza und Vizerektor fßr Qualitätsmanagement und Personalentwicklung Rudolf Feik.

Das Salzburger Uni-­Sportprogramm Das UNI-­Fitnesscenter stellt sich vor. Bereits Sokrates wusste, dass sich ein gesunder Geist in einem gesunden KĂśrper am wohlsten fĂźhlt, und genau demgemäĂ&#x; ist der sportliche Ausgleich zum akademischen Ehrgeiz auch so wichtig. Nicht nur der UniparkNonntal hat sozusagen im September das Licht der Welt erblickt, auch auf unserer „Usi“ hat sich so einiges getan! Von Jennifer RĂśdl Die „alten“ USI- Räumlichkeiten im MĂźhlbacherhofweg sind nun Ăźbersiedelt und es gibt sogar zwei neue Standorte: Das HauptbĂźro befindet sich nun in Rif, direkt neben dem Olympiazentrum in einem Containerkomplex. Die Stadtfiliale der USI befindet sich im nagelneuen UFZ (Universitätsportinstitut), im Stadtteil Salzburg SĂźd. Selbstverständlich erhält man auch hier die gewohnten Dienstleistungen in Form von persĂśnlicher Inskription und Beratung bei der Kursauswahl. Doch das eigentlich Bahnbrechende ist wie bereits erwähnt das neue Universitäts-Fit-

nesscenter. Mitglieder genieĂ&#x;en ein voll ausgestattetes Fitnessstudio, 600 Quadratmeter Trainingsfläche(unterteilt in Kraft- und Fitnessbereiche), individuelle Trainingsbetreuung, Ernährungsberatung und zur perfekten Entspannung auch eine kleine Sauna.Weiters kann ein Fitness-Check, in Zusammenarbeit mit den SportwissenschafterInnen in den Labors der Universität im Sportzentrum-Rif, Auskunft Ăźber die derzeitige kĂśrperliche Verfassung geben. Testungen erfolgen nach Terminvereinbarung, auĂ&#x;erdem genieĂ&#x;en UFZMitglieder einen sehr reduzierten Preis. AuĂ&#x;erdem gibt es im UFZ auch einen 160 m² groĂ&#x;en Seminarraum, in dem täglich Kurse 1# 5 )! 65 && ..65 Äœ % (75 ) ,5 )( #.#)(-gymnastik geboten werden. Die Kurse kĂśnnen individuell zusammengestellt und bezahlt werden, um wirklich nur fĂźr das zu bezahlen, was man auch wirklich machen mĂśchte. Heinrich Schmidinger, Rektor der Universität Salzburg, betont: „In Zusammenarbeit mit dem ULSZ-Rif soll die Gesundheit der Mitarbeiter gewährleistet werden.“ Gerade Sportmuffel und AnfängerInnen sollen fĂźr Bewegung und Fitness motiviert werden, deshalb entschloss sich die USI auch zu ausgedehnten Ă–ffnungszeiten. All jenen, die mit

dem Training neu beginnen, stehen TrainerInnenmit Tipps und Tricks zur Seite. Und auch beim Preis punktet das UFZ: Die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio war bisher fĂźr Studierende kaum erschwinglich;die Kosten fĂźr eine Halbjahreskarte am UFZ betragen fĂźr Studierende 39,50 (ErĂśffnungsangebot), und ab dem Sommersemester 79 Euro. Die Zielgruppe des UFZ ist groĂ&#x;: Neben den 18.000 Studierenden und den 2.000 MitarbeiterInnen an der Universität Salzburg sollen auch die Fachhochschulen und alle AbsolventInnen angesprochen werden. Sollte die Kapazität noch nicht ausgeschĂśpft sein, kĂśnnen auch Nicht-UniversitätszugehĂśrige eine Mitgliedschaft beantragen. Dies wird aber bei derzeit bereits 500 Voranmeldungen wohl kaum eintreten. Sollte es zu einer Ăœberlastung des Zentrums kommen, gibt es bereits Pläne fĂźr Alternativen - wie zum Beispiel einen eigenen Shuttleservice vom UFZ in das Universitäts- und Landessportzentrum Salzburg-Rif. Aber auch das legendäre USI - Kursprogramm bietet alles was das Sportlerherz begehrt:Ăœber exotisch-ausgefallene Sportarten wie mittelalterlicher Schwertkampf,Unterwasserrugby, Hapkido, Kendo und Afrikanischer Tanz

reicht die Bandbreite bis hin zu Altbewährtem wie Klettern, Volleyball, Basketball, Tanzen etc. Auch zur Entspannung und Prophylaxe ewig Gestresster trägt die USI bei: /( 65 )! 65 & (%, #-65 Äœ % (!3'( -.#%5 und Co wirken sich positivauf das Wohlbefinden im Alltag aus. ErfahrungsgemäĂ&#x; lässt sich ja auch ein netter Wochenendausflug mit Sport verbinden, und so bietet die USI auch vielerlei mehrtägige AusflĂźge an: Carving, Snowboard, Snowkiten und Skitouren, eine Tenniswoche in Kroatien, KletterausflĂźge im In- und Ausland und vieles mehr befindet sich im Angebot. Wer sein neu erworbenes KĂśnnen gleich bei Wettkämpfen mit anderen messen will, hat auch die MĂśglichkeit bei verschiedenen USI - Meisterschaften mitzumachen: Volleyball, Skispringen, Badminton oder Fechten, um nur ein paar zu nennen. Die Anmeldung hat bereits begonnen, viele der begehrten Kursplätze sind nun zwar schon vergeben, aber wie bei den Lehrveranstaltungen gibt es auch hier die Chance Ăźber Warte-und Restplätze in die Kurse nachzurĂźcken. Am besten online informieren: www.sbg.ac.at/usi


UNI und SERVICE

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Unipark: Es ist vollbracht! Aber nicht alles was glänzt, ist Gold … Das Wintersemester beginnt, und damit geht auch der Unipark-Nonntal in Vollbetrieb. Über 5000 Studierende und 350 Uni-Bedienstete werden den Unipark bevölkern. Das neue Gebäude der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät beherbergt die Fachbereiche Anglistik und Amerikanistik, Erziehungswissenschaft, Germanistik, Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft, Linguistik, Romanistik sowie Slawistik. Hinzu kommen das Fakultätsbüro und Dekanat, das Sprachenzentrum, die Wissenschaftsagentur und Räumlichkeiten der ÖH. Der Unipark löst damit die baufälligen Gebäude in der Akademiestraße ab, ein langes und vor allem mühsames Kapitel Uni-Geschichte wird damit vorerst einmal abgeschlossen. Von Simon Hofbauer A L ONG, L ONG T IME A GO… Denn die Plattenbauten der Akademiestraße und im Mühlbacherhofweg waren – in den 1960ern errichtet – nur als zehnjähriges Provisorium geplant. Dieses Provisorium musste schließlich vier Dekaden lang durchhalten. Die Qualität der Räume war entsprechend miserabel, zuletzt standen sogar immer wieder baubehördliche Nutzungsbewilligungen auf dem Spiel. Die Entwicklung der Studierendenzahlen in den letzten 40 Jahren muss an dieser Stelle wahrscheinlich nicht näher erläutert werden, auch der Platz war jedenfalls an allen Ecken und Enden viel zu wenig. RAUMNOT I N N EUEM G EWAND Doch auch Planung und Bau des Uniparks gestalteten sich schwierig. 2004 errechnete das damalige Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kunst einen Nutzflächenbedarf von 23.000 m². Genehmigt wurden von selbigem jedoch nur 17.000 m². Seitdem sind die Studierendenzahlen in den betroffenen Fachbereichen jedoch um etwa 50 Prozent gestiegen. Die Nutzfläche wird gegenüber den alten Gebäuden nicht vergrößert, die Raumnot setzt sich in neuem Gewand fort. Der Sparstift des Ministeriums hat kein schönes Bild hinterlassen: R5 eine Kinderbetreuungseinrichtung findet, wie an anderen Unis üblich, keinen Platz; R5 die Bibliothek stößt in absehbarer Zeit an die Grenzen ihrer Kapazitäten, neue Bücher aufzunehmen; R5 das Bistro ist mit 160 Sitzplätzen und einer gut 9 m² großen Küche krass unterdimensioniert; R5 es gibt lediglich 100 überdachte Fahrradabstellplätze in der Tiefgarage.

TÖDLICHER U NFALL Doch es kam noch weiteres Ungemach. Kurz nach dem Spatenstich wurde im Jänner 2008 ein Baustopp verhängt, da die Kosten explodierten. Es kam zu Neuausschreibungen, und die Baustelle stand für acht Monate still. Im Februar 2010 stürzte dann ein Kranführer 55 Meter in die Tiefe und verunglückte tödlich. Auch bei der Einrichtung des neuen Gebäudes gab es weitere Probleme. Das Einrichtungsbudget wurde Jahre zuvor festgelegt, eine Inflationsanpassung gab es jedoch keine. Deswegen hieß es: weitere Abstriche bei der Ausstattung. Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich auf etwa 55 Millionen Euro. BAUMÄNGEL Nun wo der Unipark endlich fertig ist und die Schlüssel von der Bundesimmobiliengesellschaft an die Universität übergeben wurden, zeichnen sich auch noch bauliche Mängel ab. Vor allem im Bereich der Barrierefreiheit dürfte so manches im Argen liegen. Am augenscheinlichsten ist dies in der Bibliothek, in der etwa ein Leseraum nur über eine Treppe erreichbar und so für RollstuhlfahrerInnen unzugänglich ist. Im Rahmen einer Begehung mit Betroffenen wird die ÖH Salzburg eine Mängelliste erstellen und die Behebung aller Missstände einfordern. ÖH I M U NIPARK Auch die ÖH wird natürlich im Unipark vertreten sein. Zentrale Anlaufstelle ist ein Großraumbüro im zweiten Stock, in dem die Studienvertretungen und die Fakultätsvertretung bei Fragen und Problemen gerne weiterhelfen. Mit 94m² ist auch dieser Raum äußerst knapp bemessen, nichtsdestotrotz wird versucht, ein möglichst angenehmes Beratungsklima anzubieten. Glücklicherweise haben manche Studienvertretungen noch einen kleinen, zusätzlichen Raum über ihren Fachbereichen bekommen, was die Situation etwas entlastet. Ende des Jahres wird dann auch das ÖH-Beratungszentrum ein neues Zuhause im Unipark finden und aus dem derzeitigen Standort in der Kaigasse 17 ausziehen. Zwar hätte das neue Beratungszentrum ursprünglich bereits im Rahmen des Tags der offenen Tür am 14. Oktober 2011 eröffnet werden sollen, aber auch hier gab es diverse Verzögerungen seitens des ausführenden Architekturbüros. FAZIT Der Unipark ist Manifestation der verfehlten Hochschulpolitik Österreichs. Jahrzehnte wurde zugesehen, wie das Provisorium in der Akademiestraße langsam zerfällt, ohne entsprechend zu reagieren. Als ein Neubau dann unausweichlich war, spielte der aktuelle Platzbedarf keine Rolle, einziges Ziel war es, den Preis zu drücken und Kosten zu sparen. Damit bekommt Salzburg zwar endlich ein neues Unigebäude, aber eines, das den Großteil der Probleme nicht löst. Die Freude über den Unipark hält sich dementsprechend in engen Grenzen.

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Bild: fotolia© ctacik

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UNI und SERVICE

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Am Ende des Tages Mehr als 30 Jahre lang haben die Gebäude in der Akademiestraße den Angehörigen der Uni Salzburg gute Dienste geleistet. Mit der Übernahme des neuen Uniparks neigt sich ihre bewegte Lebenszeit dem Ende zu. Matthias Gruber hat sich auf einen Lokalaugenschein begeben und den abbruchreifen Gebäuden so manches gut gehütete Geheimnis entlockt. Von Matthias Gruber Als ich an einem nebeligen Septembermorgen das Gebäude in der Akademiestraße 20 betrete, hat der geschäftige Alltag im ehemaligen germanistischen Institut längst einer seltsamen Ruhe Platz gemacht. Aus den menschenleeren Gängen und Fluren scheint das Leben gewichen zu sein und wenig mehr als die Erinnerung an einen hastigen Aufbruch zurückgelassen zu haben. Hier und dort säumen gestapelte Stühle und Büromöbel den Weg, Kartonschachteln bieten abgegriffene Bücher und Videokassetten zur freien Entnahme an. Als Ausgesteuerte der wissenschaftlichen Nomadenherde harren sie hier selbstvergessen einer Bestimmung, die niemand mehr zu kennen scheint. Mit einem Mal betritt ein weiterer Zurückgelassener das Gebäude. Eine braunlederne Aktentasche unterm Arm wirkt der groß gewachsene, grauhaarige Mann auf den ersten Blick wie ein Professor, der sich wie ich im Gebäude verschanzt hat, um dem Unumkehrbaren ein akademisches Alamo entgegenzusetzen. Natürlich weiß ich es besser. Es ist Jakob Preisig, Leiter der Zentralen Wirtschaftsdienste und als solcher gewissermaßen Kapitän und Sprengmeister des Geisterschiffs in einer Person. Von ihm werde ich die bewegte Geschichte der Akademiestraßenbauten erfahren. Wie sich bald herausstellt, hätte ich keinen besseren Gesprächspartner finden können, denn Preisigs Geschichte, die ihn mit der Akademiestraße verbindet, reicht weit zurück. Genauer gesagt bis ins Jahr 1968, als das erste der Gebäude, jenes in der Akademiestraße 20, sich im Bau befand. Als Schüler der HTL kam Preisig zum ersten Mal an die Baustelle. Was der angehende Ingenieur dort zu Gesicht bekam, waren die ersten Teile der wiederverwertbaren Fertigteilbauten, die der jungen Universität als vorübergehende Unterkünfte dienen sollten, bis für ihre über die Stadt verstreuten Institute eine endgültige Heimat gefunden wäre. Dass

diese Provisorien sich im Laufe der Jahre als dauerhafte Heimstätten etablieren sollten, konnte der siebzehnjährige Schüler freilich ebenso wenig ahnen, wie dass ihn einige Zeit später seine berufliche Laufbahn für die nächsten drei Jahrzehnte mit den Gebäuden verbinden sollte. EIN P ROVISORIUM W IRD Z UR DAUERLÖSUNG Mein Gesprächspartner führt mich in die ehemalige Bibliothek der Germanistik und wir nehmen am leeren Pult der BibliothekarInnen Platz, über den im Laufe der Jahre tausende Bücher und ein stattliches Vermögen an Mahnspesen gewandert sein müssen. Hinter uns steht die Tür halb offen und gibt den Blick auf die leeren Bücherregale frei. Die Furchen, die sie in die Tiefe des Lesesaals schneiden, erinnern an das Skelett eines postmodernen Reptils. In ruhigem Ton erzählt mir Preisig von der Geschichte der Bauten. Während in der Altstadt ein Gebäude nach dem anderen für die junge Universität gewonnen werden konnte, bemühte man sich in Freisaal, am Gelände der heutigen NAWI, lange Zeit vergeblich um den Bau eines großen Uni- Campus. Um zwischenzeitlich Raum für die obdachlosen Institute zu schaffen, wurden in den Siebzigerjahren die mobilen Bauten in der Akademiestraße errichtet – und gerieten bald zur Dauerlösung – zu der sie freilich nie bestimmt waren, denn die Statik der Bauten sei bald eines der Hauptprobleme geworden. Mein Gesprächspartner dreht sich um und deutet mit ausgestrecktem Arm entlang der langen Wand der ehemaligen Freihandbibliothek: Diese läuft nicht wie mit dem Lineal gezogen auf ihren Fluchtpunkt zu, sondern hat Wellen geworfen und mäandert Richtung Raumende in die Ferne. Gäbe es die Plastikverkleidung am Boden nicht, bedeutet mir Preisig, man könnte zwischen Wand und Fußboden mit der Hand ins Freie greifen. VON S CHULSCHWÄNZERN U ND ELEFANTENKÖPFEN Dennoch, mein Gesprächspartner beharrt darauf, dass die Gebäude im Laufe ihres unerwartet langen Lebens den vielen Angehörigen der Uni einen guten Dienst getan hätten. Fast klingen seine Versicherungen so, als müsse er einen viel gescholtenen Freund verteidigen. Doch die Bauten, sie sind ihm ans Herz gewachsen und als wir gemeinsam durch die verlassenen Gänge streifen, verändern seine Erzählungen auf fast magische Weise den Blick. Was dem/der flüchtigen Be-

Für die Bauten in der Akademiestraße ist mit Ende des Sommer-­ semesters 2011 der letzte Vorhang gefallen. © Matthias Gruber

trachterIn als ein Mahnmal abgenutzter Gebrauchsarchitektur erscheinen mag, gewinnt in Preisigs Erzählungen Lebendigkeit und Geschichte. Bei den StudentInnen und MitarbeiterInnen vieler Generationen seien die Gebäude mit ihren lichtdurchfluteten, breiten Gängen durchaus beliebt gewesen. Und auch die SchülerInnen der umliegenden Schulen schätzen sie – als Rückzugsort zum Schwänzen langweiliger Schulstunden. Wir setzen unseren Rundgang fort und mein Begleiter deutet mit einer flüchtigen Handbewegung jene kleine Raumflucht an, in der beim Umzug der Psychologie das legendär gewordene Abschlusskonzert des Liedermachers Sigi Maron über die Bühne ging. „Das muss im Jahr 1985 gewesen sein“, glaubt sich mein Begleiter zu erinnern. Damals war endlich die heutige NAWI in Freisaal fertiggestellt worden. Aus dem großen Uni - Campus, der dort hätte entstehen sollen, war jedoch nichts geworden. Und so verließen die Institute, die Jahre zuvor in der Akademiestraße untergekommen waren, ihre vorläufigen Unterkünfte und andere, etwa die Erziehungswissenschaft, rückten nach. Nicht ganz komplikationslos, wie Preisig lächelnd erzählt. Denn von den scheidenden ZoologInnen wurde im Keller der Akademiestraße ein gefrorener Elefantenkopf vergessen. Einmal aufgetaut, nahm dieser den Weg alles Lebenden wieder auf und verursachte bestialischen Gestank, der das Gebäude für geraume Zeit zum nicht betretbaren Sperrgebiet machte. Als wir unseren Rundgang fortsetzen, steht fest: Die abgehalfterten, verlassenen Gebäude in der Akademiestraße stecken voller Erinnerungen. Preisig erzählt mir von jenem Professor, der sich so an den durchs Fenster eindringende Efeu verliebt hatte, dass er die Entfernung desselben durch den Hausdienst verweigerte. Als wir den Hof erreichen, der Erziehungswissenschaft und Anglistik verbindet, zeigt Preisig auf den hohen Ahornbaum vor dem Fenster. Er wurde in den Achtzigerjahren von StudentInnen der Uni gemeinsam mit dem kämpferischen Rektor Brenner gepflanzt. Ob er die Neugestaltung der Akademiestraße überleben wird, bleibt wohl vorerst offen. Fix ist jedenfalls, dass die Gebäude mit Jahresende an die Stadt Salzburg, die Eigentümerin der Grundstücke, übergeben werden. Wo heute die Germanistik steht, soll ein großer Sportplatz entstehen, im Bereich der ehemaligen Anglistik und Erziehungswissenschaften sei an Grünflächen gedacht – gute Aussichten also für den Baum der Studierenden? Einzig das Gebäude Mühlbacherhofweg solle möglicherweise weiterverwendet werden – allerdings nicht von der Universität Salzburg, sondern von

der Pädagogischen Hochschule, wie Preisig vom Hörensagen wissen will. Ein anderes Gerücht verweist er postwendend ins Land der Märchen: jenes nämlich, es würde an eine Weiterverwendung der abbruchreifen Fertigteilhäuser in Rumänien gedacht. Ein Blick auf die baufälligen Gebäude bestätigt diese Einschätzung. Die Narben, die die Zeit an den ursprünglich für zehn Jahre konzipierten Bauten hinterlassen hat, lassen sich kaum verbergen. Das größte Problem sei das Wasser gewesen, das nach mehreren Tagen Regen durch Wände und Dächer ins Gebäude drang - von oben und von unten. Unvergessen wird für Preisig dabei jenes Hochwasser bleiben, das ein Mitarbeiter des Hausdienstes zur Gelegenheit nahm, um auf einem Gummiboot durch die Kellerräume der Gebäude zu paddeln. Doch auch aus anderen Gründen als den regelmäßigen Wasserfluten sei – allen nostalgischen Erinnerungen zum Trotz – eine Übersiedelung mehr als überfällig. Der Mühlbacherhofweg etwa verfüge nicht einmal über eine Rollstuhlrampe, geschweige denn über umfassende Barrierefreiheit, moniert Preisig. Inakzeptable Missstände, wie sie – so bleibt zu hoffen – werden im neuen Unipark mit Semesterbeginn behoben sein. EIN K REIS S CHLIESST S ICH Wir beenden unseren Rundgang durch die ausrangierten Bauten auf der Dachterrasse des Gebäudes im Mühlbacherhofweg, vor dem sich das Panorama des neugestalteten Nonntals auftut. Preisig lässt noch einmal seinen Blick schweifen – von jenen Gebäuden, die ihn über dreißig Jahre seines Lebens begleitet haben, hinüber zum modernen Unipark, der als ihr Nachfolger zugleich ihr Ende besiegelt. Ja...ein bisschen Wehmut komme auf, antwortet er nach einer kurzen Pause auf meine Frage – aber auch Zufriedenheit, weil sich nun, am Ende seiner beruflichen Laufbahn, ein Kreis schließe, etwas zu Ende gehe und zugleich etwas Neues beginne und er beides habe miterleben dürfen. Wehmut und Freude zu gleichen Teilen – man glaubt ihm beides. Im Erdgeschoß angekommen, verabschiede ich mich von meinem Begleiter und wir gehen in unterschiedliche Richtungen auseinander. Ich blicke mich ein letztes Mal um und überlege, wie es wohl gewesen sein mag, hier studiert, gearbeitet, geforscht zu haben. Ob ich die Häuser noch einmal zu Gesicht bekomme, bevor sie irgendwann nach ihrer Übergabe Ende des Jahres abgerissen werden? Vielleicht werde ich ihnen ja am Tag, an dem die Bagger anrollen, die letzte Ehre erweisen. Sie hätten es sich verdient.

Leere Gänge, verlassene Büros. Das germanistische Institut als Geisterschiff. © Matthias Gruber


UNI  und  SERVICE

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Š Sandra Bernhofer

Die Salzburger Studis: alles andere als eintĂśnig

Diversität: Weil Schwarz-­WeiĂ&#x; und genormt nichts bringt – auĂ&#x;er eintĂśnigen Ergebnissen.

Von Sandra Bernhofer, Patricia Lang und Tanja Kräutner

Š Tanja Kräutner

Die Hochschulplanung ist häufig auf „Normalstudierende“ ausgelegt, also auf MaturantInnen mit Ăśsterreichischem Pass, die unmittelbar nach dem Schulabschluss ein Vollzeitstudium absolvieren und dieses als ihren Lebensmittelpunkt betrachten. In dieses Schema wĂźrde etwa Lisa Streussnig, 19, passen, die frisch maturiert ihr Recht- und Wirtschaftsstudium in Salzburg antritt. Das Interesse fĂźr kaufmännische Berufe kommt nicht von ungefähr, immerhin hat sie auch schon eine Schule mit diesem Schwerpunkt besucht, die HLW fĂźr Tourismus und Wirtschaft nämlich. Vom Studium erwartet sie, dass sie viel lernt, das fĂźr ihr späteres Berufsleben relevant ist. „AuĂ&#x;erdem hoffe ich natĂźrlich, dass ich Ăźberall gut durchkomme“, erzählt Lisa.

Lisa Streussnig, 19, Recht und Wirtschaft

In unserer immer bunter werdenden Gesellschaft ist der/die Modell-Studierende meist allerdings nur eine kĂźnstliche Norm, die nach statistischen MaĂ&#x;stäben zusammengebastelt wurde: Von den 16.908 Personen, die im vergangenen Wintersemester an der Paris Lodron-Universität inskribiert waren, hatten laut Wissensbilanz der Uni 11.752 Personen einen Ăśsterreichischen Pass, 4160 Studierende kamen aus der EU, aus Drittstaaten 996.

Studierende aus dem ArbeiterInnen-Milieu sind zwar vertreten, aber nach wie vor unterrepräsentiert: Laut dem Universitätsbericht der Paris Lodron-Universität aus dem Jahr 2008 haben nur zehn Prozent der Väter und sechs Prozent der MĂźtter von StudienanfängerInnen keinen Matura- oder Universitätsabschluss. " ǧ VORTEIL In einer vielfältigen Studierendenschaft sieht die Uni Salzburg aber groĂ&#x;es Potential. Kein Wunder also, dass sie verschiedenste Einrichtungen installiert hat, die sich darum kĂźmmern sollen, dass ein Miteinander reibungslos funktioniert – und auch Vorteile bringt. Vor allem die Internationalität ist dem Rektorat in Zeiten des europäischen Hochschulraums ein groĂ&#x;es Anliegen: Universitäten stehen zunehmend in einem Staatsgrenzen Ăźberschreitenden Wettbewerb um die besten KĂśpfe in Forschung und Lehre. Eine erfolgreiche Internationalisierungs-Strategie kann da nur von Vorteil sein: Immerhin beruht der Ruf einer Hochschule auch auf ihrer Attraktivität fĂźr Studierende aus aller Welt und auf der internationalen Anerkennung der universitären Forschungsleistungen. Dass die ausländischen Studierenden der Universität Salzburg ein wichtiges Anliegen sind, beweist die – gemessen an anderen Hochschulen – groĂ&#x;zĂźgige Handhabung der StudiengebĂźhren-Vorschreibung. DarĂźber hinaus hat die Paris Lodron-Universität 2007 eine eigene Stelle im BĂźro fĂźr Interna-

tionale Beziehungen eingerichtet, die speziell der Betreuung von Studis aus der EU und aus Drittstaaten dienen soll. Die Austauschstudentin Ana Lukasheva fĂźhlt sich jedenfalls gut aufgehoben in Salzburg: Die 23-jährige Russin vertieft hier ein Semester lang ihre Linguistik-Kenntnisse, und erwartet sich vor allem viele praktische Ăœbungen an der Uni. Nach Salzburg hat es sie gezogen, weil sie schon viel von der malerischen Stadt gehĂśrt hat. Und natĂźrlich von Mozart. Ihre Erwartungen in Bezug auf Kultur und Architektur seien bisher nicht enttäuscht worden, erzählt sie. Auch von der Hochschule selbst ist sie soweit begeistert.

ihm nicht fremd: Klaus Liegler hat bereits in frßheren Jahren Geologie studiert. Er bemängelt allerdings das Studienangebot in Salzburg, verlassen wßrde er seine Heimatstadt fßr eine mit mehr Auswahl dennoch nicht. Š Tanja Kräutner

Um weiter mit Zahlen zu jonglieren: Rund 60 Prozent der Studierenden sind während ihres Studienlebens erwerbstätig und damit faktisch Teilzeitstudierende – vom Lebensmittelpunkt „Studium“ kann also nur eingeschränkt die Rede sein. Manch eineR legt nach Ăźberstandener ReifeprĂźfung erst einmal ein Au-pair-Jahr ein oder wagt zwischenzeitlich den Schritt ins Berufsleben. Auch die/den eineN oder andereN Studierenden, die/den man fĂźr einen Lehrenden halten kĂśnnte, verschlägt es an die Uni: Die „sub auspiciis“-Promotion der 75-jährigen Marianne Trattnig im Oktober 2004 mag zwar eine Seltenheit in der Uni-Landschaft sein – SeniorenstudentInnen sind an vielen Universitäten aber nichts UngewĂśhnliches: Fast 3.000 Ăśsterreichweit waren es im Wintersemester 2010 laut einer Statistik des Bildungsministeriums.

Š Tanja Kräutner

Das Wort „Diversität“ ist so exotisch, dass Microsoft Word es nicht kennt. Diversität ist aber auch ein Phänomen, das die Vielfältigkeit studentischer Lebenswelten treffend beschreibt – denn der/die 0815-StudentIn aus gutem Hause hat längst KommilitonInnen aus den unterschiedlichsten soziokulturellen Backgrounds.

Klaus Liegler, 69, Altertumswissen-­ schaften

Bei SeniorInnen sind vor allem Geschichte, Kunstgeschichte, Rechtswissenschaften und Psychologie beliebt. Mit seiner Studienwahl liegt Klaus Liegler also voll im Trend ‌

Ana Lukasheva, 23, Linguistik

Der Uni Salzburg liegt auĂ&#x;erdem die bestmĂśgliche Integration von kĂśrperlich und geistig beeinträchtigten Studierenden und Menschen mit chronischen Erkrankungen am Herzen: Im BĂźro des Rektorates ist ein eigenes Referat fĂźr Behindertenfragen eingerichtet, mit dessen Hilfe vor allem das Ziel erreicht werden soll, die Universität zu einer barrierefreien Hochschule zu machen. Abgesehen von baulichen und infrastrukturellen MaĂ&#x;nahmen unterstĂźtzt die Paris LodronUniversität Menschen mit besonderen BedĂźrfnissen oder chronischer Erkrankung nach Bedarf auch finanziell oder organisatorisch. So gibt es etwa in der Hauptbibliothek einen betreuten Leseplatz fĂźr blinde und sehbehinderte Studierende. Eine Anlaufstelle, die explizit auf die BeratungsbedĂźrfnisse von Studierenden in fortgeschrittenem Alter zugeschnitten wäre, bietet die Uni Salzburg dagegen keine an – und auch kein spezielles Studium. Das hat den 69-jährigen Klaus Liegler aber nicht davon abgehalten, sich fĂźr Altertumswissenschaften zu inskribieren. Ihm ist wichtig, auch im Alter noch geistig beweglich zu bleiben. Das Flair der Geistes- und Kulturwissenschaften hat ihn zurĂźck an die Uni gezogen: „Jetzt in der Pension habe ich endlich Zeit, mich meinen Interessen zu widmen“, meint er. Die Uni ist

LINK Weitere Details zum Diversitätsma-­ nagement an der Uni Salzburg kÜnnt ihr in der Wissensbilanz nachlesen: www2.sbg.ac.at/pr/fotos/Wissens-­ bilanz.pdf

TAGUNG  I N  W IEN Interessierten sei noch eine wissen-­ schaftliche Tagung ans Herz gelegt, die Anfang Dezember in Wien statt-­ Ă€QGHW ,P 0LWWHOSXQNW GHU 'LVNXVVLRQHQ wird das Spannungsfeld von soziokul-­ tureller Diversität und gesellschaftli-­ cher Integration stehen: 1. Sozialwissenschaftliches Forum Wien zum Thema „Identität – Diversität – Integration“ Datum: 1. bis 2. Dezember 2011 Ort: Ă–sterreichische Akademie der Wis-­ senschaften, Dr. Ignaz Seipel-­Platz 2, 1010 Wien Weitere Infos: www.univie.ac.at/methoden-­forum/ SozialwissForum.php


Politik

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Hartnäckige Mythen der österreichischen Hochschulpolitik

Von Kay-Michael Dankl MYTHOS: „STUDIENGEBÜHREN V ON 1.000 E URO P RO J AHR S IND K EINE SCHWERE B ELASTUNG.“ Minister Töchterle behauptet gerne, adass Studiengebühren von 1.000 Euro pro Jahr nicht sozial selektiv wären. Studierende aus einkommensschwachen Familien würden nicht benachteiligt, da man ja das Stipendien- und Beihilfensystem ausbauen könne. Diese Argumentation ist in Österreich weit verbreitet, ignoriert aber wichtige Fakten: 1.000 Euro Studiengebühren pro Jahr sind eine Menge Geld! Seit der Kürzung der Familienbeihilfe und aufgrund steigender Mietpreise in den Städten sind zusätzliche 80 Euro monatlich eine schwere Belastung. Hinzu kommt, dass die Studiengebühren jeweils zu Semesterbeginn gezahlt werden müssen. Zu diesem Zeitpunkt fallen durch den Kauf von Büchern, Lernmaterialien etc. ohnehin schon erhebliche Kosten an. MYTHOS: „FACHHOCHSCHULEN ZEIGEN, D ASS S TUDIENGEBÜHREN NICHT S OZIAL S ELEKTIV S IND.“ BefürworterInnen von Studiengebühren verweisen gerne auf Fachhochschulen, die Studiengebühren einheben. Trotzdem ist ihr Anteil an Studierenden aus einkommensschwachen Familien höher als an Universitäten. Manche schließen daraus, dass Studiengebühren folglich gar nicht sozial selektiv sein könnten. Dabei wird nicht bedacht, dass sich von vornherein mehr Personen aus einkommensschwachen Schichten für Studien an stärker berufsorientierten Fachhochschulen bewerben als für Universitätsstudien. Daher liegt ihr Anteil an Fachhochschulen nicht wegen, sondern trotz der Studiengebühren über dem Vergleichswert der Unis.

ausgebaut werden. Die resultierenden Kosten wären höher als die Einnahmen durch die geplanten Studiengebühren. Die Bundesregierung muss entweder die nötigen Mittel bereitstellen oder sich mit kosmetischen Reformen im Stipendienwesen begnügen.

tion von höherer Bildung, die Entwicklung mündiger und kritischer Personen zu fördern.

MYTHOS: „OHNE S TUDIENGEBÜHREN KÖNNEN D IE K INDER R EICHER E LTERN GRATIS S TUDIEREN.“

Damit die Betreuungs- und Infrastrukturverhältnisse an den Unis verbessert werden, müsse die Zahl der StudienanfängerInnen reduziert werden. Diese Behauptung bedient sich einer perfiden Argumentation: Die Studierenden, die es bereits an die Uni geschafft haben, werden gegen jene ausgespielt, die noch nicht studieren. Wie? Indem die Bedürfnisse der beiden Gruppen nicht als geteilte Interessen gesehen werden, sondern indem ein Konflikt zwischen Studierenden um die knappen Ressourcen geschürt wird. Nachdem die Ausstattung der Unis mit Personal, Räumen, Infrastruktur etc. keine quasinatürliche Größe ist, könnte die Regierung jederzeit – den politischen Willen vorausgesetzt – die Studienverhältnisse verbessern. Nicht, indem die Konsequenzen der Unterfinanzierung auf Studierende abgewälzt wird, sondern mit einem umfangreichen Ausbau der Hochschulen. Die Ausweitung des freien Hochschulzugangs ist notwendig, um die AkademikerInnenquote in Österreich zu steigern. Derzeit liegt der Anteil der HochschulabsolventInnen bei den 25 bis 64-Jährigen in Österreich bei beschämenden 19 Prozent (der Schnitt der 34 OECD-Mitgliedsstaaten liegt bei 30 Prozent). Hinter Österreich liegen damit nur die Türkei (13 Prozent), Portugal und Italien (je 15 Prozent) sowie die Slowakei, Tschechien und Mexiko (je 16 Prozent). Auch die historische Perspektive zeigt die bescheidene Entwicklung in Österreich: 1997 lag die AkademikerInnenquote im OECD-Schnitt bei 20 Prozent, in Österreich bei 11 Prozent. Um mehr Menschen zu einem Hochschulstudium zu bewegen, müssen die Rahmenbedingungen passen. Dazu gehört ein halbwegs sozial gerechtes System, das nur durch eine öffentliche Finanzierung der Hochschulen und daran gekoppelt einen freien Hochschulzugang gewährleistet werden kann.

Nicht alle Studierenden mit wohlhabenden Eltern bekommen bedingungslose finanzielle Unterstützung. Studierende müssen als erwachsene Menschen anerkannt werden, nicht als Anhängsel ihrer mehr oder weniger vermögenden Eltern. Finanzielle Eigenständigkeit ist notwendig, um das eigene Leben frei gestalten zu können. Wer sich über die studierenden Kinder reicher Eltern beschwert, sollte überlegen, ob nicht die hohen Einkommensunterschiede und deren Auswirkungen auf die Bildungschancen das eigentliche Problem sind. Dann liegt der Fehler aber im Steuersystem, nicht im freien Hochschulzugang ohne Studiengebühren! MYTHOS: „WAS N ICHTS K OSTET, I ST NICHTS W ERT!“ Die meisten TeilnehmerInnen an der aktuellen Diskussion über die Zukunft der österreichischen Hochschulen sehen ein, dass Studiengebühren nicht wesentlich zur UniFinanzierung beitragen. Trotzdem wird gerne ein „pädagogischer Effekt“ von Studiengebühren beschworen: Nur wenn Studierende für ihr Studium zahlen müssen, würden sie es mit Wertschätzung und Zielstrebigkeit betreiben. Dieses Argument hat zwei Schwächen: Erstens ist ein Studium auch ohne Studiengebühren teuer! Studierende müssen ihren Lebensunterhalt durchschnittlich zu 43 Prozent durch eigene Erwerbsarbeit finanzieren. Über zwei Drittel der Studierenden arbeitet während des Semesters. Bezieht man die vorlesungsfreie Zeit mit ein, steigt der Anteil auf 80 Prozent. Ab einem gewissen Einkommen werden Einkommens- und Lohnsteuern fällig. Von Gratis-Studium kann keine Rede sein! Zweitens wird das Studium nur als eine wirtschaftliche Investition in das eigene „Humankapital“ verstanden. Die Unis werden zum Ausbildungsbetrieb, der gegen Bezahlung die Karrierechancen auf dem Arbeitsmarkt steigert. Bildung wird zur Ware, austausch- und handelbar. Diese Kommerzialisierung widerspricht der Funk-

MYTHOS: „STUDIENGEBÜHREN S IND VERTRÄGLICH, W ENN D AS S TIPENDIENǧ SYSTEM A USGEBAUT W IRD.“ Derzeit erhalten nur 18 Prozent der Studierenden Studienbeihilfe. Dieser Wert liegt unter dem internationalen Durchschnitt der OECD-Staaten. Er liegt auch deutlich unter der Zahl jener Studierenden, die diese Beihilfen dringend benötigen, um finanziellen Notlagen zu entkommen. Um die Zusatzbelastung durch Studiengebühren abzufedern, müsste das Stipendienwesen massiv

MYTHOS: „GUTE S TUDIENBEDINǧ GUNGEN S IND N UR M IT Z UGANGSBEǧ SCHRÄNKUNGEN M ÖGLICH.“

MYTHOS: „UNIS M ÜSSEN S TÄRKER PRIVAT F INANZIERT W ERDEN.“ Auf den ersten Blick wirkt es logisch: Wenn der Staat spart, muss die Privatwirtschaft mehr zur Uni-Finanzierung beitragen. Die Hindernisse und Risiken liegen auf der Hand:

Zum einen verfügt die relativ kleinräumige österreichische Wirtschaft über wenige Firmen, die bereit sind, Unis stärker mit Drittmittel und Sponsoring-Geldern zu fördern. Zum anderen ist fraglich, ob eine stärkere Abhängigkeit der Hochschulen von privaten Unternehmen wünschenswert ist. Denn viele Studien, insbesondere in den Geisteswissenschaften, die nicht unmittelbar wirtschaftlich verwertet werden können, würden massiv benachteiligt. Die Grundlagenforschung würde zugunsten der Auftragsforschung vernachlässigt. Außerdem erscheint es zweifelhaft, dass für die universitäre Lehre auch nur annähernd so viele Mittel lukriert werden könnten wie für die Forschung. Klar ist: Die Finanzierung der öffentlichen Hochschulen ist eine staatliche Angelegenheit des Bundes. ǣ Ƿ ȃ AUCH B EI H ÖHERER B ILDUNG.“ Geradezu Mantra-artig beschwören VertreterInnen der österreichischen Bundesregierung die angebliche Notwendigkeit zu sparen. Besonders bedenklich ist, dass die Bildungsausgaben seit 1995 im Verhältnis zum BIP in Österreich stark gesunken sind: von 6,2 Prozent auf zunächst 5,5 Prozent im Jahr 2000 und schließlich auf 5,4 Prozent im Jahr 2008. Während der internationale Trend stetig nach oben geht, gehört Österreich zu jenen Ländern, in denen zwischen 1995 und 2008 der Anstieg der Bildungsausgaben klar hinter dem Anstieg des Bruttoinlandprodukts zurückgeblieben ist. Gewissermaßen als Trost wies Finanzministerin Fekter darauf hin, dass man bei den Hochschulen ja „etwas weniger“ sparen könnte als in anderen Ressorts. Abgesehen davon, dass Investitionen in höhere Bildung auch wirtschaftlich rentabel sind, muss das Dogma des Sparens grundsätzlich hinterfragt werden. Denn das Land ist so reich wie nie zuvor. Die österreichische Wirtschaft ist in 24 der letzten 25 Jahre gewachsen. Allerdings nimmt die soziale Ungleichheit ständig zu, die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer. Diese Entwicklung ist politisch gewollt: von der Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer über die Gruppenbesteuerung der Unternehmen bis hin zur Begünstigung von Stiftungen. Es ist kein Naturgesetz, dass bei Gesundheit, Sozialem und Bildung gespart wird, während der Staat bei den Spitzenvermögen auf Einnahmen verzichtet. Es geht vielmehr um eine politische Prioritätensetzung.

© Albrecht E. Arnold / pixelio.de

Ende September präsentierte Wissenschaftsminister Töchterle ein Hochschulpaket, in dem erwartungsgemäß viel Altbekanntes zu finden war – Studiengebühren, Zugangsbeschränkungen und eine Fortsetzung der Unterfinanzierung der Unis. Anstelle einer sachlichen Diskussion unter Einbeziehung der Studierenden und Lehrenden, verpackt das ÖVP-Wissenschaftsministerium die gleichen Ideen unter ständig wechselnden Etiketten. Dabei wird die Öffentlichkeit gezielt in die Irre geführt. Durch die fortwährende Wiederholung von Worthülsen werden Klischees geformt und argumentative Löcher behelfsmäßig überdeckt. Was sind nun die häufigsten Irrtümer und Mythen?

Wer sich in der österrei-­ chischen Hochschulpoli-­ tik auf die Suche nach Argumenten und fundier-­ ten Standpunkten begibt, stößt entlang des Weges auf eine Vielzahl ver-­ schleierter Interessen und verzerrter Darstellungen.


Politik

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Reporter ohne Grenzen für die Pressefreiheit! © Reporter ohne Grenzen

46 JournalistenInnen getötet, die meisten davon in Pakistan. 161 JournalistenInnen inhaftiert, Eritrea führt mit 34, dicht gefolgt von China mit 30. 135 inhaftierte Cyber-DissidentenInnen, hier hält die Volksrepublik China den traurigen Rekord. Dieses makabere „Barometer der Pressefreiheit“ erscheint auf der Internetseite der Reporter ohne Grenzen. Zahlen, die nur eine Momentaufnahme sind, sie ändern sich ständig, und die angezeigten Nummern werden immer größer. Daneben flimmern Schlagzeilen über Einschüchterung der irakischen Medien, Massenentlassungen von JournalistenInnen in Ungarn und die Inhaftierung und Bedrohung iranischer ReporterInnen über den Bildschirm. Reporter ohne Grenzen (Reporters sans frontières) hat es noch nicht zu einer solchen Bekanntheit gebracht wie Ärzte ohne Grenzen, obwohl die NGO für eines der wichtigsten Rechte des Menschen eintritt: die Meinungsfreiheit!

GADDAFI, AHMADINEJAD, Von Melanie Berger NOBLE A RBEIT, T RAURIGE FAKTEN Presse- Meinungs- und Informationsfreiheit, Menschenrechte, der Kampf gegen die Verfolgung, Ermordung und Inhaftierung von JournalistenInnen und gegen die Medienzensur bilden die Agenda der Reporter ohne Grenzen (ROG/RSF). Die Organisation erstellt Indices, Listen und Berichte über die Freiheit der Medien auf der Welt, sie setzt sich für inhaftierte JournalistenInnen ein und unterstützt Gruppen, die für mehr Meinungsfreiheit kämpfen. ROG veröffentlicht seine Ergebnisse sowie Aktuelles und Kritisches zur internationalen Medienlandschaft regelmäßig auf seiner Homepage (Österreich: www.rog.at/ International: www.rsf.org) sowie in einem vierteljährlichen Newsletter. Auf der Plattform im World Wide Web findet man des Weiteren Berichte über die Internetzensur, eine Liste der Feinde der Pressefreiheit (Fun-Fact: „Feind“ wird im Artikel absichtlich nicht gegendert, da sich auf dieser Liste interessanterweise ausschließlich Männer befinden - ein erklärender Faktor wäre natürlich, dass dieser Umstand vom Fehlen des weiblichen Geschlechts in Führungspositionen kommt) und einen Index zur weltweiten Pressefreiheit 2010 sowie dazugehörige Reporte zu den Situationen in den einzelnen Länden. Österreich belegt im aktuellen Ranking den siebten Platz und bewegt sich in der Kategorie „Good Situation“. Unsere Alpenrepublik bleibt jedoch keineswegs von Kritik verschont: Bemängelt werden ein politischer ORF und die hohe Medienkonzentration in Österreich. Auf den obersten Rängen tummelten sich 2010 Finnland, Island, Norwegen, die Niederlande, Schweden und die

PUTIN, AFEWORKI, CASTRO.

You probably haven’t heard of one of these dictators, have you? In Eritrea, journalists can’t report what is happening. They are all in jail. Help us to free information from its chains.

www.rsf.org

Schweiz. Deutschland fand sich auf Platz 17 von 178 wieder. Das Schlusslicht der EU in puncto Pressefreiheit bildet in diesem Report Griechenland, das man nach einigem Scrollen auf Platz 73(!) wiederfindet. In der Krise wurden immer wieder Übergriffe auf MedienvertreterInnen bei Demonstrationen registriert. 13 der EU 27 befinden sich zwar unter den erste 20 im Index, doch es gibt, neben Griechenland, noch andere besorgniserregende Ergebnisse. Italien belegt beispielsweise nur Platz 49, Rumänien Platz 52, Bulgarien gesellt sich in den 70er Rängen zu Griechenland. Berechnet wird der Index auf der Grundlage von Fragebögen. Die Ergebnisse werden quantifiziert, und für die Staaten wird eine Index - Ergebnis zwischen 0,00 (1. Platz 2010: Finnland) und 105,00 (letzter Platz - 2010: Eritrea) errechnet. Der Fragebogen enthält 43 Kriterien, mit denen die Pressefreiheit in einem Staat gemessen werden soll. Darunter Angriffe gegen JournalistInnen wie Inhaftierung, Gewaltanwendung oder Mord,

gegen Nachrichtenmedien, zum Beispiel durch Zensur, Belästigung, Durchsuchungen etc., und die Strafverfolgung von solchen Taten und den TäterInnen.

nen, auf der oben erwähnten Homepage von ROG abgerufen werden.

Die Feinde der Pressefreiheit sind, im Gegensatz zum Pressefreiheitsindex, nicht als Staaten, sonder als Einzelpersonen gelistet. Diese wenig ruhmreiche Erwähnung verdienen sich all jene, die die Meinungs- und Pressefreiheit in ihrem Land untergraben und repressiv gegen JournalistInnen und MedienvertreterInnen vorgehen. Unter den aktuellen Feinden der Pressefreiheit, den „2011 Predators“, finden sich Staatsführer wie der ruandische Präsident Paul Kagame, Russlands „Bald-Wieder - Präsident Vladimir Putin, Irans Führer Mahmud Ahmadinedschad, aber auch das organisierte Verbrechen in Italien oder die ETA in Spanien. Die Liste der Feinde der Pressefreiheit, Details zu den „Predators“ sowie eine ausführliche Beschreibung der Gründe für ihre Klassifizierung können, ebenso wie der Pressefreiheitsindex und zugehörige Informatio-

Seit 1998 unterhält Reporter ohne Grenzen auch einen Standort in Wien, der sich vor allem für die Förderung der Meinungsvielfalt in Süd- und Osteuropa einsetzt. Das Büro in Österreich vergibt dazu seit 2001 jährlich den „Press Freedom Award“ an ReporterInnen, JournalistenInnen und PublizistenInnen in Südosteuropa und in den Nachbarstaaten der Europäischen Union. Aus aktuellem Anlass ist der Preis 2011 Ungarn gewidmet. Er wird traditionell am 10. Dezember, dem UN-Menschenrechtstag vergeben. Die letztjährigen PreisträgerInnen waren der russischen Reporter Michail Beketov und Olga Bobrova. Michail Beketov brachte sich mit seiner Kritik am russischen System immer wieder in Gefahr, verlor seinen Hund und sogar einen Teil seiner Gliedmaßen. Den „Press Freedom Award“ erhielt er schließlich für seine Artikel „Unliebe“ und „Zwangswahl“

STANDORT W IEN U ND D IE W ELT


Politik

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Kommentar

Ăźber Korruption und BehĂśrdenwillkĂźr. Olga Bobrova erschrieb sich die Auszeichnung mit dem Portrait „Der Verbindungsmann ist zu vernichten“ Ăźber die zwiespältige Person Makscharip Auschev, einem geheimen Berater des Präsidenten Inguschetiens, das ist eine autonome Teilrepublik der Russischen FĂśderation. Wer den Preis in diesem Jahr erhalten wird, bleibt abzuwarten. Reporter ohne Grenzen betreibt acht weitere BĂźros in Europa sowie ĂœberseebĂźros #(5 ( 65 -"#(!.)(5/( 5 15 ),%85 ,5 Hauptsitz der 1985 in Montpellier gegrĂźndeten Organisation befindet sich in Paris. Die Zentrale in Frankreich ist der Knotenpunkt fĂźr die Berichterstattung aus mehr als 100 Ländern von 140 KorrespondentenInnen. Die KontaktbĂźros stehen in enger Kooperation mit dem Hauptsitz, verfolgen und initiieren jedoch auch eigene Projekte. Sie bilden die Verbindung zur heimischen Presse und halten Kontakt zu nationalen AuslandskorrespondentenInnen. Reporter ohne Grenzen Ăźbt Ăśffentliche Kritik an den VerstĂśĂ&#x;en gegen die Presse- und Meinungsfreiheit in vielen Ländern der Welt. Die NGO schreibt Protestbriefe an die zuständigen Autoritäten und verĂśffentlicht Artikel und Berichte, um Gesellschaft und Staatengemeinschaft Ăźber die Missstände in bestimmten Regionen zu unterrichten und internationalen Druck auf die Betreffenden auszuĂźben. GEGEN  I NTERNETZENSUR Ein aktuelles GroĂ&#x;projekt ist der Kampf gegen die weltweite Internetzensur. Aus diesem Anlass wurde der „World day against cybercensorship“ ins Leben gerufen. Der 12. März soll nun Ăśffentlich auf die UnterdrĂźckung der Meinungsfreiheit aufmerksam machen. Auch eine Ehrung fĂźr mutige BloggerInnen, der „Netizen Price“, wird aus diesem Anlass verliehen. 2011, mitten in der Arabischen Revolution, ging diese Auszeichnung an ein tunesisches BloggerInnennetzwerk. Auch zu diesem Thema gibt es eine Weltkarte der Zensur, eine Feindesliste und auch eine Liste der Staaten, in denen die Internetzensur ein kritisches MaĂ&#x; erreicht hat, ROG nennt sie „Staaten unter Beobachtung“ - „Countries under surveillance“. Unter den Internetdiktaturen befinden sich alte Bekannte wie China, Syrien, Nordkorea, der Iran und Kuba. Auch auf der Liste der „Countries under surveillance“ findet man kaum Neues, doch dann blitzt ein Staatsname auf, den man vielleicht nicht erwartet hätte: Frankreich. Diesmal ist keine Terrororganisation oder ein Netzwerk organisierter Kriminalität Schuld an der schlechten Bewertung, sondern eine neue franzĂśsische Gesetzgebung, die es dem Staat ermĂśglicht UserInnen bis zu einem Monat vom Internet abzuschneiden, sollten sie illegale Downloads durchfĂźhren. Ein/e RichterIn kann das Urteil in Abwesenheit des/r Angeklagten verhängen und der/die InternetnutzerIn muss anschlieĂ&#x;end seine Unschuld beweisen. Ein ähnliches Gesetz war bereits 2010 vom Verfassungsgerichtshof gekippt worden, das neue Gesetz ist eine modifizierte Version. Dieser Legislativakt, gepaart mit den aktuellen Skandalen Ăźber abgehĂśrte InternetjournalistenInnen und EinbrĂźche in die Redaktionen von Online - Medien, lieĂ&#x; Reporter ohne Grenzen aufhorchen und sollte jede beziehungsweise jedeN InternetnutzerIn, ZeitungsleserIn, JournalistenIn und EuropäerIn ebenso aufmerksam machen.

KRITIK Â A N Â E UROPA

Thema Gleichberechtigung an der UNI Salzburg

NatĂźrlich kann man die kleineren Missstände der Pressefreiheit in Europa nicht mit der vollkommenen UnterdrĂźckung der freien Meinung in manchen anderen Staaten vergleichen. Wir jammern zweifelsohne auf hohem Niveau, das heiĂ&#x;t jedoch nicht, dass man keine Kritik Ăźben sollte, nicht aufmerksam sein sollte. ROG-Generalsekretär Jean-François Julliard fand bei der Präsentation des Pressefreiheitsindex 2010 die richtigen Worte, indem er zur Wachsamkeit in den europäischen Staaten aufrief und zum Kampf gegen die UnterdrĂźckung in totalitären Regimen:

Ja, einerseits geht es uns Frauen doch so gut wie noch nie: wir kĂśnnen alle Jobs und alle Ausbildungen machen, die wir wollen, wir kĂśnnen boxen gehen und auch Ballett (und sind deshalb nicht gleich „schwul“), wir tragen Minirock und Boyfriendcuthosen, und sehen in beidem gut aus, wir schreiben gute Noten und mĂźssen uns fĂźrs Strebern auch nicht schämen, also eigentlich geht’s uns doch so gut wie noch nie zuvor? Ist es jetzt unverhohlen und undankbar, Gleichberechtigung zu fordern, sich als Feministin zu bezeichnen, in Seminararbeiten zu „gendern“, und statt der SĂśhne auch die TĂśchter in der Bundeshymne zu verlangen?

„The defence of media freedom continues to be a battle, a battle of vigilance in the democracies of old Europe and a battle against oppression and injustice in the totalitarian regimes still scattered across the globe.“

Von Jennifer RĂśdl

Der Pressefreiheitsindex, die Liste der InternetzensorInnen, die Liste der Feinde der Pressefreiheit, ganz allgemein die Ereignisse in Ungarn, die Medienkonzentration in Händen des Regierungschefs in Italien und die Ăœbergriffe in Athen zeigen, dass Europa seine Vorbildrolle in puncto Meinungsfreiheit eingebĂźĂ&#x;t hat. Die EU zeigt groĂ&#x;e Unterschiede in der Qualität der Pressefreiheit und die LĂźcke scheint grĂśĂ&#x;er zu werden. Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass auch in den EU-Staaten, und vor allem in Krisenzeiten, Gefahren fĂźr das freie Wort lauern. Die Organisation Reporter ohne Grenzen kritisiert, schafft Aufmerksamkeit, schafft Ă–ffentlichkeit. Während die MedizinerInnen von Ă„rzte ohne Grenzen sich um die physische Gesundheit und Versorgung der Menschen kĂźmmern, kämpft ROG fĂźr die gesellschaftliche und geistige Gesundheit der Welt indem sie die Freiheit des Wortes und die Freiheit der Gedanken hochhalten und nicht mĂźde werden, sich zu engagieren. ROG und die Arbeit der NGO wurden bereits mit zahlreichen Preisen geehrt. Unter anderem mit dem Preis fĂźr Journalismus und Demokratie der OSZE, dem SacharowMenschenrechtspreis der Europäischen Union und, erst 2009, mit dem Roland - Berger -Preis fĂźr MenschenwĂźrde. Ich schlieĂ&#x;e diesen Artikel mit einem Zitat des franzĂśsischen Journalisten und Politikers Louis Terrenoire, das eine Beschreibung und Vorbild fĂźr die gesamte Medienwelt sein sollte: „Die Presse muss die Freiheit haben, alles zu sagen, damit gewissen Leuten die Freiheit genommen wird, alles zu tunâ€?

SPENDE Reporter ohne Grenzen braucht und schätzt jede Form der Unterstßtzung, um ein Üffentliches Bewusstsein fßr die Bedeutung der Pressefreiheit und die globalen Missstände zu schaffen. Deine Spende hilft bei der Errichtung einer unabhängigen, freien Medien-­ landschaft und unterstßtzt die, denen bei der Verfolgung dieser Ziele Unrecht widerfahren ist. Spendenkonto: PSK 92.109.160, BLZ: 60.000 (IBAN: AT846000000092109160, BIC: OPSKATWW)

Wenn da nur nicht die andere Seite wäre: In den Chefetagen lassen sich kaum Frauen finden, und das obwohl Frauen den Bärenanteil an Uni-AbsolventInnen ausmachen. Wie auch alle Jahre wieder kommt der Equal Payday; in Salzburg war er dieses Jahr am 26. September, das heiĂ&#x;t, dass Frauen ab diesem Datum bis zum Jahresende sozusagen gratis arbeiten (weil die Lohnschere so weit auseinanderklafft). Nicht auĂ&#x;er Acht zu lassen ist ein groĂ&#x;es Unbehagen, wenn Menschen sich mit Themen wie sexueller und häuslicher Gewalt, Sexismus und Pornographie in der Werbung oder Vergewaltigung als Kriegswaffe auseinandersetzen. Uns sind diese Probleme sehr wohl bewusst, jedoch werden sie „privatisiert“ und „personalisiert“. Dabei fĂśrdern Stereotype und ein gesellschaftliches Rollendenken bestimmte Gewaltakte oder sind gar der Grund dafĂźr. Es handelt sich bei sexueller Gewalt nicht um ein persĂśnliches Problem, sondern viel mehr um ein institutionelles, gesellschaftliches Phänomen. Häusliche und sexuelle NĂśtigung kann nicht getrennt von Geschlechterrollen und Geschlechterstereotypen betrachtet werden. Die Uni ist ein Ort des freien Denkens und der freien Bildung, auch wenn der Stundenplan fĂźr uns Studis immer mehr verschult wird. Eine Universität soll Zeit, Raum und Ansporn an junge Menschen weitergeben, um sich mit gesellschaftlichen Problemen und Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen. Auch wenn der Zeitplan von Studierenden immer enger wird, bietet die Uni sehr viele interessante Anlaufstellen zum Bereich Geschlechterforschung an. Aber man kann auch auĂ&#x;erhalb der Uni politisch aktiv werden. Anbei einige Anlaufstellen, die sich sicherlich aber nicht nur speziell an Frauen richten: R5 5 ( 7/*755 (.,/'5 Äœ,5 ( ,5 ./ # -5/( 5 , / ( ÄŒ, ,/(!95 ",0 , (-. &./(! (5 aus dem Bereich Gender Studies, aber auch auĂ&#x;eruniversitäre Aktivitäten: z.B. Lauftreff, verschiedene Workshops ‌ R5 .41 ,%5%,#.#- " -5 &4 /,!9555 ( ),' .#)( (51# 5/( 51)5 (- "5#(5 &4 /,!5*)&#tisch aktiv werden kann, unter anderem kann man hier auch Kontakte zur feministische Gruppe „Sister Resist!“ knĂźpfen. http://kritisches-salzburg.net/aggregator/sources/17 Frauenreferat der Ă–H Salzburg, Kaigasse 28, 5020 Salzburg: AnsprechpartnerIn fĂźr Gender und Feminismus an der Universität Salzburg. DurchfĂźhrung von Projekten zu diesen Themen, sowie deren Verbreitung und die Diskussion an der Universität. R5 , / (-. ''.#- "95 / "5#'5 )&! ( (5 ' -. ,51#, 5 -50), /--# ".&# "51# ,5 #( (5 Frauenstammtisch (1x im Monat) an der Ă–H Salzburg geben. Auch Männer sind willkommen! Ziel ist der Austausch Ăźber Gleichbehandlungsthemen. R5 -5 , / (4#'' ,95 #)- ( /(!5 -5 " ' &#! (5 , / (, , .-85 Podcasts online unter: http://cba.fro.at/seriesrss/200 R5 , / (, , (.#(5 ,5Ă„ 95 Äœ,5 # 5 '.-* ,#) 5hfgg7hfgi51#, 5() "5 #( 5 , / (, ferentin gesucht. Frauennvollversammlung ist am 20. Oktober. Online unter: www.oeh-salzburg.at/cms/politik-die-wirkt/vorsitz-referate/frauenreferat/ Arbeitskreis fĂźr Gleichbehandlungsfragen der Uni Salzburg: Bekämpft Diskriminierungen auf Grund des Geschlechtes durch Organe der Universität und UnterstĂźtzung der Universität bei der Umsetzung ihres gesetzlichen Auftrages zur Gleichbehandlung der Geschlechter. R5 , ./(!--. && 5 #5- 2/ && ,5 &ä-.#!/(!95%)-. (&)- 65 ()(3' 5/( 50 ,., /&# " 5 , tungsstelle zur psychologischen Beratung. Hotline: 0664/4995968, Jeden Mittwoch 13.00 – 14.00 Uhr. Online: www.uni-salzburg.at/pls/portal/docs/1/1413577.PDF R5 )& ,95 , (4 (85 ,% (( (5 ( (( (85 .4 (85 #( 5 (#.# .#0 5! ! (5- 2/ && 5 &ä-.#gung. Online: www.uni-salzburg.at/pls/portal/docs/1/460042.PDF Noch eine kleine Quizfrage zum Schluss: Wie viele Frauen sitzen im Vorstand der hundert grĂśĂ&#x;ten bĂśrsennotierten Unternehmen dieses Landes und wachen Ăźber das groĂ&#x;e Geld? -(NatĂźrlich keine einzige)Also- get active and stay creative! Die Welt braucht aufmĂźpfige QuerdenkerInnen! Die Linie der Diskriminierung verläuft nicht einfach zwischen den Geschlechtern, sondern sie ist in ein Geflecht aus sozialer Schicht, Herkunft und sexueller Orientierung eingebettet. Ungerechtigkeit lässt sich nicht auf die GeschlechtszugehĂśrigkeit reduzieren, dabei Ăźbersieht man andere gesellschaftliche Faktoren, die eine Rolle spielen. Mann ist nicht gleich Mann, und Frau ist nicht gleich Frau.


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Politik

Ob arabischer Frühling, die wiedererstarkte Anti-Atombewegung oder die Unruhen in den Straßen Londons: Berichte über weltweite Proteste prägen das Jahr 2011. Ein guter Grund für uns, einen näheren Blick auf das globale Phänomen „Protest“ zu werfen.

Interview geführt von Matthias Gruber Im Uni:Press-Interview spricht Politikwissenschaftler und Protestforscher Christoph J. Virgl über weltweite Protestbewegungen, Protestpotenzial in Österreich und die Frage, ob StudentInnen im Zeitalter überladener Curricula und unbezahlter Praktika noch Zeit finden, um auf der Straße für ihre Rechte zu kämpfen. Wir sprechen von Protest und meinen damit so unterschiedliche Dinge wie die Demokratiebewegungen im arabischen Raum oder die nach Fukushima wiedererstarkte Anti-Atombewegung. Bringen wir damit nicht sehr verschiedene Phänomene durcheinander? Virgl: Protest bedeutet in erster Linie Konfliktkommunikation – und dies in einer besonderen Form. Das heißt, er macht etwas öffentlich sichtbar, was durch Massenmedien nicht, oder nur unzureichend behandelt wird. Oder er zeigt etwas, das die Politik aus bestimmten Gründen nicht auf ihre Agenda bringt. Angesichts dessen sagt Protest: „Wir wollen das so nicht! Wir wollen es anders!“ Deshalb muss Protest laut sein, damit er dort, wo die Entscheidungen fallen, auch gehört wird. Wenn man es so betrachtet, ist Protest nicht per se links oder rechts, nicht arabisch oder europäisch. Er ist vielmehr eine anthropologische Konstante, sprich: Es hat ihn immer gegeben und man kann davon ausgehen, dass es ihn immer geben wird. Es macht aber natürlich einen Unterschied, ob Protest in einer Demokratie oder in einem repressiven System stattfindet: In demokratischen Staatsformen wird Protest in der Regel zugelassen und es gibt Regeln und Möglichkeiten, mit diesem umzugehen. Stichwort: freie Meinungsäußerung, Versammlungsrecht etc.. In repressiven Systemen dagegen, wird mitunter sehr brutal gegen die Protestierenden vorgegangen. Und trotzdem wird dort protestiert, weil der Leidensdruck so stark ist, dass ein Kollektiv sich Öffentlichkeit verschafft und sagt: „So geht es nicht!“ Dabei setzen die Protestierenden nicht selten ihr eigenes Leben aufs Spiel. Man muss sich das einmal vorstellen: Für eine bessere Gesellschaft auf die Straße zu gehen, in dem Wissen, dass man vielleicht am Abend nicht mehr nach Hause kommt. Über die Aufstände im arabischen Raum wird hierzulande sehr positiv berichtet – vielleicht, weil es auch der europäischen Geschichte entspricht, sich in bestimmten historischen Intervallen von Despoten befreit zu haben. Wenn wir von bestimmten Vorfällen in London, Paris aber auch in Berlin erfahren, dann sprechen wir etwas abfällig von „Krawallen“. Ist die Bezeichnung politischer Protest dennoch zutreffend? Virgl: Ich würde auf jeden Fall sagen, dass es sich dabei um politischen Protest handelt. Jugendliche, die Autos anzünden, und denen es nicht nur um den bloßen Gewaltakt geht, wollen auf etwas hinweisen. Wenn man sich dann die Statistiken über die Perspektiven

dieser Menschen ansieht, ist es auch nicht sehr schwer zu erkennen, worauf sie hinweisen wollen. Durch diese Form der Gewalt wird außerdem möglicherweise noch etwas anderes sichtbar: Zu mobilisieren und sich zu vernetzen, setzt voraus, eine Resthoffnung zu haben, etwas gemeinsam bewirken zu können und irgendwie mächtig zu sein. Schwierig wird es dann, wenn eine Gesellschaft so gebaut ist, dass nach unten Gesellschaftsschichten dauerhaft wegbrechen. Welche Möglichkeit haben diese oft jungen, perspektivlos zurückgelassenen Menschen noch, für sich und ihre Anliegen Aufmerksamkeit zu erzeugen? Genau da ist das Phänomen der Gewalt dann oft angesiedelt. Diese Menschen haben nichts mehr zu verlieren. Wenn das in einer Gesellschaft passiert, bringt es nichts, zu sagen: „Wir haben Einrichtungen wie die Polizei und auf diese Weise schlagen wir das nieder.“ Damit alleine löst man das Problem nicht. Stichwort Uni Brennt: Der Protest wuchs schlagartig zu einer Massenbewegung an, verebbte aber bald wieder. Eine typische Entwicklung moderner Protestbewegungen? Virgl: Wenn eine Bewegung mit einem dermaßen breiten Angebot zur Beteiligung antritt und noch dazu dermaßen professionell medial auftritt, dann darf man sich nicht

nächsten 50 Jahre vorprogrammiert. Insofern ist die studentische Bewegung zwar eine doppelt gedemütigte, weil sie nicht total utopische Ziele gehabt hat und gleich zweimal nichts bekommen hat. Trotzdem: Ihr Erfolg war es, sich zu mobilisieren und das Thema überhaupt in die Öffentlichkeit zu bringen. Wobei man auch sagen muss, dass wir langfristig überhaupt nicht abschätzen können, was die Bewegung tatsächlich erreicht hat. Welche Diskurse sich dadurch geändert haben oder welche Dinge, die schon auf der politischen Agenda waren, wieder von dieser verschwunden sind, ohne dass die Öffentlichkeit dies überhaupt bemerken wird. Im Zeitalter überladener Curricula und unbezahlter Praktika – Haben wir überhaupt noch Zeit und Kraft, um zu protestieren? Virgl: Sicher ist: Hegel, Kant, Schopenhauer und Freud hätten in diesem System große Probleme, neben ihrem Job bei H&M einen Bachelor zu bekommen. Die Frage, wie sehr sich dadurch das Protestpotenzial verändert, ist aber schwer zu beurteilen, da das Studium für die meisten Menschen ein sehr kurzer und überschaubarer Lebensabschnitt ist. Sofern also keine außergewöhnlichen Dinge passieren, die dieses Studium gefährden, werden viele Menschen keinen Grund haben, um zu protestieren. Großes Potenzial zum Protest sehe ich aber zum Beispiel bei Studierenden,

„Man muss sich das einmal vorstellen: Für eine bessere Gesellschaft auf die Straße zu gehen, in dem Wissen, dass man vielleicht am Abend nicht mehr nach Hause kommt.“ wundern, dass sie in der Öffentlichkeit ein unglaublich steiler Erfolg wird. Genauso ist es absolut nicht unüblich für solche Bewegungen, dass sie ihre Latenzzeiten haben, wenn sich dieser erste Enthusiasmus verlaufen hat. Man kann ja nicht dauernd protestieren. Die Uni Brennt- Bewegung hat aber im Gegensatz zu früheren Uniprotesten eine Bühne geschaffen, die sie jederzeit wieder besetzen kann. Denken wir nur an die Anti-Atombewegung: Da haben auch viele gedacht, es gebe sie eigentlich nicht mehr und niemand hat recht gewusst, wo sie hin ist. Dann passiert Fukushima, und plötzlich sind all diese Menschen wieder da. Ich denke also, dass Uni Brennt eine unheimlich zählebige Bewegung sein wird, weil die Probleme, die sie anspricht, so schnell nicht gelöst sein werden. Es ist wie bei allen großen Bewegungen, egal ob es jetzt die Frauenbewegung oder die Arbeiterbewegung ist: Man ist mit dem Thema nie fertig. Demokratie ist auch so etwas, das ist niemals fertig, um hier Willy Brandt zu zitieren. Dennoch: Nur ein Jahr nach der Bewegung wurden drastische Sparmaßnahmen beschlossen, die vor allem Familien und Studierende besonders hart trafen. Hat die Bewegung angesichts dessen nicht versagt? Virgl: Natürlich muss man, um gehört zu werden, ein Thema sehr groß machen und ein hohes Ziel stecken. Ich halte es aber für problematisch, das Erreichen dieses Ziels als Messlatte für den Erfolg der Bewegung zu benützen. Nur um das zu illustrieren: Angenommen ich fordere „Keine Autos mehr am Planeten!“ dann ist die Enttäuschung für die

die eine Differenzerfahrung haben, etwa, weil sie aus einem alten System kommen und wissen, wie die Uni anders aussehen kann. Oder auch bei jenen, die zu Recht protestieren, weil ihr Anspruch einer guten Ausbildung nicht erfüllt wird. Dann gibt es allerdings auch jene, die nicht protestieren, weil sie auf Grund der Hürden, die man ihnen gebaut hat, gar nicht erst zu studieren anfangen. Oft ist von der sogenannten 68er-Generation die Rede und davon, was diese erkämpft hat. Dagegen wird die „heutige Jugend“ oft als unpolitisch bezeichnet. Ein berechtigter Vorwurf? Virgl: Dazu muss man sagen, dass sich in dieser sogenannten 68er-Generation sehr viel getan hat. Es war Vollbeschäftigung, ein irrsinniges Wirtschaftswachstum und dazu sind Konflikte und Fragestellungen gekommen, bei denen es um die Aufarbeitung sehr reaktionärer Vorbelastungen ging: Wie ist das Frauenbild in der Gesellschaft? Welche alternativen Lebensformen gibt es? Wie gehen wir mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus um? Im Zuge dessen sind Bewegungen entstanden, die ganz wesentlich dazu beigetragen haben, dass sich gewisse Dinge entwickeln konnten, etwa die Umweltbewegung, ohne die es heute kein Umweltministerium gäbe. Um dagegen die Situation heute zu verstehen, muss man wahrscheinlich zuallererst feststellen: Die Gesellschaft ist ziemlich komplex geworden. Wenn wir heute über Klimawandel oder Universitäten sprechen, müssen wir viel mehr Komplexität Rechnung tragen, als das vor 20 Jahren der Fall war. Denken

Politik-­ wissenschaftler Christoph J. Virgl

© privat

„Demokratie ist niemals fertig“

wir nur an die globale Finanzkrise: Die Finanzwelt ist enorm undurchsichtig und kaum jemand kann sie erklären. Außerdem tun wir uns heute sehr oft schwer, Adressaten für den Protest zu finden. Wo zum Beispiel soll man denn gegen die Finanzkrise demonstrieren? Auf den Cayman-Islands? Wie kann man mit diesem Maß an Komplexität als Protestbewegung umgehen? Zurück zu einfachen Phrasen und Parolen? Virgl: Eine Protestbewegung muss es schaffen, ein Thema so zuzuspitzen, dass es mit einfachen Schemata arbeitet. Gerecht/ungerecht oder moralisch/unmoralisch, wären zum Beispiel solche Schemata: „Ist es gerecht, dass wir jetzt Studiengebühren zahlen müssen, obwohl unsere Situation genauso prekär ist, wie bevor wir sie zahlen mussten?“ „Ist es gerecht, dass Frauen weniger verdienen als Männer?“ Es geht dabei nicht um Banalisierung, sondern um die Frage: Wie bekomme ich das Thema so formuliert, dass jedeR weiß, worum es geht und dafür auch auf die Straße gehen würde. Das ist angesichts einer enormen Komplexität natürlich schwer. Wie ich schon sagte: Wie und wo protestiert man gegen die Finanzkrise? Aber dann lauten die Begriffe auf einmal „gegen Armut, „gegen Prekarisierung“ oder gegen „soziale Ungleichheit“. Und dann werden Menschen protestieren, weil sie erkannt haben, dass das Thema alarmierend ist, und dass diejenigen, die noch nicht betroffen sind, vielleicht irgendwann betroffen werden könnten. Wir werden also nicht zu individualisierten Privatiers und KonsumentInnen, die sich keine Gedanken über gesellschaftliche Fragen machen? Virgl: Ich sehe diese Gefahr nicht, denn man ist niemals nur „privat“. Jeder Mensch ist auf so vielfältige Weise in die Gesellschaft eingebunden, dass er oder sie gar nicht anders kann, als mitzubekommen, was sich rund um ihn oder sie tut. Darüber hinaus wissen wir durch neue Medien heute sehr viel mehr über die Welt, als früher. Natürlich gibt es immer Themen, bei denen viele sagen werden: „Das kann uns egal sein!“ aber ich setze auf die Gesellschaft, dass es ein paar gibt, die immer sagen werden: „Es ist uns nicht egal!“

ZUR P ERSON Christoph J. Virgl ist Politikwissenschaft-­ ler mit Schwerpunkt Protestforschung und lehrt u. a. an der Universität Wien. Homepage/Kontakt: http://www.christophvirgl.at

BUCHTIPP Virgl, C.J. (2011): Protest in der Weltge-­ sellschaft, VS-­Verlag, Wiesbaden.


Kultur

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Eine laue Spätsommernacht in Shakespeares Traumwelt Das Salzburger Landestheater öffnet die Pforten in die traumhafte Welt, die der wohl berühmtesten Feder Englands entsprang: liebestolle Menschen, Geister, Feen, Elfen und Könige –und alles dreht sich um die Urfrage, wer denn nun eigentlich wen liebe?

Von Katharina Pichler und Sarah Spenlingwimmer A midsummernight’s dream, eines der meist gespielten Stücke Shakespeares, wurde um 1600 uraufgeführt und sollte zur Befriedigung des damals schier unstillbaren Lachdurstes dienen. 411 Jahre später verspürt die Menschheit immer noch diesen Drang; Carl Philip von Maldeghem gelingt es mit seiner Mittsommernachtstraum-Inszenierung die Lachmuskeln der Landestheater-BesucherInnen - in einigen Szenen mehr, in anderen weniger - zu aktivieren, und die Gäste in einer lauen Premieren-Spätsommernacht in Shakespeares Traumwelt zu entführen. Als Anlass für sein Werk diente Shakespeare ein klassisches Volksfest: die Mittsommernacht. Schon im Titel versteckt sich der Hinweis, dass alles nur ein Traum sei. Im Stück bringt die, nach mittelalterlichem Volksglauben definierte „midsummermadness“, also die sommerliche Hitze, vier junge Liebende um den Verstand, während in Athen die königlichen Hochzeitsvorbereitungen auf Hochtouren laufen: Hermia liebt Lysander und flüchtet mit ihm in den Wald, da sie Demetrius heiraten soll; dieser folgt den Liebenden, wiederum verfolgt von Helena. Im nächtlichen Wald lebt das Elfenkönigspaar Oberon und Titania mit ihren Elfen und wirft sich gegenseitig Seitensprünge vor. Oberon greift zu einem speziellen Zauberelixier, das dafür sorgt, sich in das nächstbeste Wesen zu verlieben. Mit Hilfe seines ElfenPuck sollen die Liebestropfen Titania und dem von der unglücklichen Helena verfolgten Demetrius verabreicht werden. Puck bringt jedoch einiges durcheinander, und so verwandelt die Macht des Zaubers die Liebe in Hass, und die Abscheu in Begierde und Verlangen. Gerahmt wird das Ganze durch die Geschichte einer Handwerkergruppe, die im Wald ein Theaterstück für die anstehende Hochzeit einplant – sozusagen ein Spiel im Spiel. Die Inszenierung des Salzburger Landestheaters übernimmt die verschiedenen Sprachmelodien der verschiedenen Handlungsebenen des Originals. Die Sprache der Liebenden klingt in ihren Reimen eher mechanisch und künstlich, jene der Waldgeister hingegen fließend und melodisch. Die Handwerker sprechen – außer bei ihrem Theaterstück - in Prosa. Viele Reime und Redewendungen sind direkt aus dem Originalwerk übersetzt. Jene Stellen, die im Original zu weit von

unserem heutigen Alltag abweichen, wurden in der Neuinszenierung modernisiert. So mischen sich Reimschemata der Renaissance mit Popmusik und aktueller Alltagskultur – und das Resultat lässt sich sehen: Das Stück wirkt aufgelockert, beschwingt und kurzweilig. Auch Komik und der Humor kommen nicht zu kurz. Vor allem die Waldgeister überzeugen durch ihren sprachlichen Humor, und die Handwerker geben dem Inhalt durch den Versuch in Reimen zu sprechen den Rest. Kostüme und Bühnenbild sind reduziert, tragen jedoch zur Klarheit und Verständlichkeit des Stücks bei. Der Ort „Wald“ wird bestens vermittelt: Ein Fluss ist angedeutet, ein riesiges Spinnennetz spannt sich zwischen einzelnen Bäumen. Manch einer könnte diese eher schlicht gehaltene Darstellung der Feen und Geister wohl als zu farblos und zu wenig prächtig für eine versprochene Traumwelt empfinden. Besonders Marco Dott überzeugt mit seiner skurrilen, aufmüpfigen Darstellung als Pyramus alias Nick Hinterteil. Die Verwandlung seiner Person in den ekelhaften Esel, der umgarnt wird von der von Puck verhexten Königin, wirkt glaubwürdig und fesselnd. Als Esel fasziniert Marco Dott durch seine beinahe animalischen Züge.

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Shantia Ullman stellt in ihrer Rolle als Puck eine äußert liebenswerte Figur dar, von der man während des Stücks nicht genug bekommen kann. Frech, keck und quirlig, sorgt sie für Abwechslung zwischen den einzelnen Akten. Der Schauspielerin gelingt es, Puck nicht schwarz oder weiß zu charakterisieren, sondern als eine Figur, die sowohl gute als auch böse Züge ausmachen und die willkürliche, spontane Entscheidungen trifft. Eben diese sorgen im Wald dann für komisches Durcheinander, Verwirrung und Unruhe bei den Menschen. Aber genau das zeichnet den Kern des Mitsommernachtstraums auch aus. Shakespeare macht uns in seinem Stück vor, das auszuleben, was verboten oder unerwünscht ist. Noch heute gilt, dass Alltag nur funktionieren kann, wenn auch zeitlich begrenzte Ausnahmezustände zugelassen werden. Ein Sommernachtstraum soll uns somit zu etwas mehr Ausnahmezustand anregen, denn Mensch lebt nicht nur von normalen Handlungen und dem Alltagsgeschehen, sondern ebenso von spannenden Ungewissheiten und dem Bewusstsein, nicht immer alleiniger Entscheidungsträger für das eigene Leben sein zu können. Die Darstellung der Machtlosigkeit der Menschen über ihre Welt - in ständiger Abhängigkeit zu allerhand Faktoren stehend - ohne dabei zu verzweifeln, gelingt im Sommernachtstraum. Das Stück zieht den/die BetrachterIn in seinen Bann und lässt ihn/sie in einen Traum eintauchen. Der Traum scheint wirklich, oder die Wirklichkeit traumhaft. Und mit Pucks abschließenden Worten kann der/die BesucherIn selbst nicht mehr klar definieren, was vom Gesehenen denn nun Traum oder Wirklichkeit war.

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Kultur

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Das Lied der Straße Mit einem bemerkenswerten Experiment startet das Schauspielhaus Salzburg in eine vielversprechende Spielzeit 2011/12. Regisseur Robert Pienz bringt Federico Fellinis filmisches Meisterwerk La Strada von der Leinwand auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Man darf gespannt sein, wie dieser gewagte Versuch einer Bühnenadaption gelingt.

Von Matthias Gruber Die Bühne im Salzburger Nonntal beweist damit einmal mehr ihren Mut, neue Wege zu gehen – bedenkt man die durch und durch filmische Natur von Fellinis frühem Meisterwerk und das hohe schauspielerische Niveau, auf dem die in der filmischen Vorlage brillierenden Anthony Quinn und Giulietta Masina anschreiben. DIE FABEL V OM S CHEITERN D ES GLÜCKS Dabei war es Fellini selbst, der mit seinem poetischen und erschütternden Lied der Straße ästhetisch und inhaltlich neue Wege ging. Denn anders als die neorealistischen Meisterwerke Rosellinis und De Sicas ist Fellinis La Strada keine Geschichte aus der italienischen Nachkriegswirklichkeit, sondern zuvorderst eine poetische Fabel, die in ihrem Kern geradewegs auf eine grundlegende Frage der Conditio Humana abzielt: Die Flüchtigkeit und Zerbrechlichkeit menschlichen Glücks in einer harten, erbarmungslosen Welt. Dass Fellini diese Frage an jener schmutzigen Welt der NeorealistInnen abhandelte, zeigt nicht zuletzt seine tiefe Verbundenheit mit seinen filmischen WegbegleiterInnen. Auch Fellini findet seine ProtagonistInnen auf den staubigen Straßen und in den elenden Dörfern des Nachkriegsitaliens, mit ihren Jahrmarktsträumen vom menschenwürdigen Leben zum Pfennigpreis.

Da ist Zampano, der fahrende Artist und brutale, grobschlächtige Lebemann, der, innerlich vereinsamt, auf Jahrmärkten Ketten zerreißt und sein Publikum mit den immer gleichen witzlosen Lazzi unterhält. An seiner Seite Gelsomina. Von ihrer Mutter für ein paar tausend Lire an den fahrenden Artisten verkauft, wird sie zur Handlangerin Zampanos, zum Opfer seiner gelegentlichen Begierden, brutalen Übergriffe und gleichgültigen Verachtung. Mit Gelsomina hat Fellini eine der tragischsten und zugleich schönsten Figuren der Filmgeschichte geschaffen. Das rätselhaft verträumte Mädchen, das stets eine Fremde in dieser schlechtesten aller Welten bleibt, der sie mit spielerischer Neugier und einer zärtlichen und kindlichen Liebe begegnet. Diese Liebe findet ihren Ausdruck in Gelsominas Spiel auf der Trompete, in ihrer Leidenschaft für den Zirkus und in ihrer Zuneigung zum Seiltänzer Matto, der ironisch distanziert durch Fellinis Theatrum Mundi stolpert und gerade deshalb von Zampano gehasst wird, weil er als Einziger die ausweglose Leere seiner gescheiterten Existenz begreift, ihm schelmisch den Spiegel vorhält. DAS L IED D ER S TRASSE A LS MELODIE I M W IND Fellinis La Strada ist eine Liebeserklärung an das Leben, die dem Publikum in Form einer Zirkusmetapher vor Augen tritt. Eine Liebeserklärung freilich, die den Großen des italienischen Films nicht blind macht für den Zustand einer Welt, an deren Härte seine ProtagonistInnen zugrunde gehen – ausnahmslos. Gelsomina zerbricht an ihrer bedingungslosen Menschlichkeit und verliert sich im Wahn, als Zampano den schelmischen Matto erschlägt, um dessen beißenden Spott zum Schweigen zu bringen. Sie wird von Zampano in einer zerklüfteten Winterlandschaft dem sicheren Tod überlassen. Doch so tieftraurig Fellini die ZuschauerInnen am Ende des Films zurücklässt – die Welt, die er auf der Leinwand erschafft, ist nie ohne Hoffnung. Der Untergang der ProtagonistInnen ist schonungslos und unausweichlich, doch er bleibt nicht ohne Einspruch. Dieser tritt in Fellinis Film freilich niemals unver-

© Schauspielhaus

Zampano lehrt Gelsomina das Schlagen der Trommel: Im Schauspielhaus setzt man auf eine differenzierte Gestaltung der zentralen Charaktere und ihrer Beziehungen zueinander.

mittelt ins Bild, sondern erklingt als ferne, vom Wind getragene Melodie. Das Lied der Straße: Es liegt in Gelsominas Trompetenspiel, und macht nach ihrem Tod als leises Echo seinen Weg über die staubigen Straßen und durch die elenden Dörfer. Für einen Moment findet es lange nach dem Tod der Protagonistin an das Ohr einer Arbeiterin, die es aufnimmt, gedankenverloren vor sich her singt, um für einige Momente der Bitterkeit ihres Alltags zu entfliehen. So gelangt es zuletzt auch zu Zampano, der daraufhin endlich unter Tränen zusammenbricht – am Strand jenes unendlichen Ozeans, vor dem er Gelsomina einst für ein paar Tausend Lire gekauft hatte. Nicht zuletzt klingt die Melodie im Ohr der ZuschauerInnen nach – ein leises menschliches „Dennoch“ in einer Welt, die ihren BewohnerInnen stumm und ohne Antwort bleibt.

„Und wir, die an steigendes Glück denken, empfänden die Rührung, die uns beinah bestürzt, wenn ein Glückliches fällt.“ Rainer Maria Rilke, Zehnte Elegie

MUT Z U E IGENEN W EGEN Nun versucht man sich also im Schauspielhaus Salzburg an dieser großen Vorlage und das Ergebnis kann sich in vielerlei Hinsicht sehen lassen. Wohltuend ist zuallererst, dass man nicht versucht hat, die Fabel vom Lied der Straße sklavisch genau auf die Bühne zu kopieren, sondern unter dem Spielleiter Robert Pienz einen eignen Zugang gesucht und gefunden hat. Dieser lässt sich als Mischung aus musikalischer Revue und theatralem Roadmovie beschreiben. Herausragend ist dieses Konzept im Bühnenbild von MariaIsabel Graf umgesetzt. Auf einer Simultanbühne, die zugleich als Strand, Zirkustribüne und Taverne fungiert, vereint man die drei symbolträchtigen und zentralen Schauplätze des Stücks. Vor allem die steil ansteigende Metalltribüne ist dabei mehr als bloße Dekoration. Sie dient den handelnden AkteurInnen, die allesamt auf dem schmalen Grad zwischen Sinnsuche und gescheiterter Existenz balancieren, zur Ausdifferenzierung ihres Spiels. Die epischen Elemente des Stücks, Songs und ErzählerInnen, unterstreichen die Theatralität der Bearbeitung. Man besingt die Straße als Metapher des Lebens, die Figur des Clowns als trotzige Reaktion auf eine absurde, leere Existenz. Auch das ein kluger Schachzug der Regie: Jenes neorealistische Element des Films, das Fellini im groben Korn und den kontrastreichen SchwarzweißBildern seiner Kamera so gekonnt einfängt, ist nicht auf eine Theaterbühne zu retten. Stattdessen betont man in der Inszenierung das theatrale Moment und gibt so dem Theater, was ihm gebührt.

EIN Z AMPANINO, D ER N ICHT ZERBRICHT Eigene Wege geht man im Schauspielhaus auch in der Gestaltung der zentralen Charaktere und ihrer Beziehungen zueinander. Man versucht sich an einer Ausdifferenzierung und vertieft auf diese Weise den Einblick in ihre Antriebe und inneren Konflikte. Besonders augenscheinlich wird dies anhand der Figur des Zampano. Dieser ist auf der Bühne nicht der alternde, selbstgefällige Grobian des Films. Benjamin Plautz gibt vielmehr einen „Zampanino“, einen jugendlichen, nachdenklichen und vor allem niemals vom Leben berauschten Halbstarken. Auf diese Weise erregt er nicht Angst und Abscheu, sondern höchstens Mitleid, wirkt wie einer, der vergeblich nach einer Bühne sucht, die ihm den harten Mann abkauft. Diese Rollenauslegung ist freilich keineswegs passiert. Gestrichen oder entschärft wurden gerade jene Stellen der Vorlage, die Zampano in seiner abscheuerregenden Brutalität zeigen: Etwa als er Gelsomina zum Diebstahl nötigt, sexueller Missbrauch angedeutet wird, oder er die Flüchtende mit kaum erträglicher Brutalität zwingt, bei ihm zu bleiben. Diese zentrale dramatische Verschiebung, die durchaus neue Seiten des Stoffs aufdeckt, schwächt jedoch den kathartischen Effekt der Fabel. Denn die tiefe Tragik des Films ist gerade jener Erbarmungslosigkeit und Gleichgültigkeit geschuldet, mit der Zampano Gelsominas Untergang herbeiführt. Als der Kettenzerreißer am Ende des Films aus dem Mund einer Arbeiterin das Lied der toten Gelsomina hört und mit einmal begreift, was es bedeutet, wenn ein Glückliches fällt, zerbricht der Zampano des Films zum allerersten Mal – dafür jedoch unwiederbringlich. Der Zampano des Schauspielhauses dagegen erfährt keine Läuterung. Vielmehr wirkt er resigniert, ein Zyniker, der von Anfang an um die Härte des Lebens weiß, sie insgeheim bedauert – und trotzdem fortfährt. Auch ist er gegenüber Gelsomina nicht gleichgültig, denn durch geschickte Stimmverlagerung lässt der Schauspieler an einer Stelle ein Eifersuchtsmotiv aufblitzen, das man im Film vergeblich suchen wird. Auf diese Weise jedoch läutert und bricht das Lied der Straße den Zampano der Bühne am Ende nicht. Auch Gelsominas Leiden und Untergang an einer erbarmungslosen Welt wirkt so weit weniger drastisch als in der filmischen Vorlage. Und so verlässt das Publikum nach einem kurzweiligen Abend das Theater in dem Wissen, bestens unterhalten worden zu sein. Es wird gelacht und getrauert haben und noch am selben Abend nachsehen, wann das nächste Mal der Zirkus in der Stadt haltmacht. Doch das Publikum wird nicht die seltsame Bestürzung fühlen, die sich am Ende des Films einstellt. Es wird sich am nächsten Tag nicht beim leisen Singen von Nino Rothas genialem Leitmotiv der Gelsomina ertappen, und wird nicht im Stillen das Lied der Straße weitertragen, das von der Ahnung eines möglichen Glücks zeugt.

LA S TRADA La Strada – Das Lied der Straße Regie: Robert Pienz läuft bis 22. Oktober 2011 im Schauspielhaus Salzburg Erzabt-­Klotz-­Str. 22;; Tel.: 0662/8085-­0


Kultur

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Imagewandel der Klassik In der Pause des zweiten Abo-Konzerts der Salzburger Kulturvereinigung treffe ich den Marketingleiter des fĂźhrenden Salzburger Konzertveranstalters in der FĂśrdererlounge des GroĂ&#x;en Festspielhauses. Wir plaudern entspannt Ăźber die Veranstaltung, die neuen Herausforderungen eines klassischen Konzertveranstalters und eine einmalige Aktion fĂźr alle Studierenden der Universität Salzburg. Von Katharina Niedermayr Wenn Stargeiger Alexander Janiczek im zweiten Abo-Konzert der Salzburger Kulturvereinigung die BĂźhne betritt, so erinnert dies ein wenig an die gezählten Sommertage, an denen sich ein einzigartiges Flair und eine unverwechselbare Atmosphäre Ăźber Salzburg ausbreitet. Auf das Beethoven-Violinkonzert folgt die etwas unbekanntere erste Symphonie des Russen Sergej Rachmaninov. Beide Werke gerieten fĂźr ihre SchĂśpfer bei der UrauffĂźhrung zum Fiasko - ganz anders in der Vorstellung im GroĂ&#x;en Festspielhaus, wo sie vom Publikum begeistert gefeiert wurden. Sternstunden wie diese lassen beinahe vergessen, dass der Konzertbetrieb des 21. Jahrhunderts auch mit groĂ&#x;en Herausforderungen konfrontiert ist. Wie in den meisten, einst gefestigt zu scheinenden Klassik-Hochburgen Europas, kämpft man auch hierzulande mit einer Ăœberalterung des Publikums und dem Ausbleiben junger ZuhĂśrerInnen. „Da mehr als 50% unserer BesucherInnen älter als 60 Jahre sind, ist es unser erklärtes Ziel, den Konzertsaal wieder fĂźr die Jugend attraktiv zu machen“, so der in London und in den USA ausgebildete Kulturmanager. „Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten mĂźssen Kulturinstitutionen damit rechnen, dass Subventionen gekĂźrzt werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, im kĂźnstlerischen Anspruch nicht nachzulassen, sondern immer zu versuchen, dem Publikum etwas Spannendes, AuĂ&#x;ergewĂśhnliches zu bieten.“ Ein Beispiel ist das Engagement von vier Marimba-Spielern, die im Februar gemeinsam mit dem Mozarteumorchester Salzburg, Werke altgedienter Meister wie etwa von Johann Sebastian Bach interpretieren werden. „DarĂźber hinaus gilt es in ein ansprechendes Marketing zu investieren, um das Publikum zu halten, bzw. neues hinzuzugewinnen. Wenn man das erreichen mĂśchte, muss man als offener und moderner Betrieb wahrgenommen werden.“ Manchmal scheint es, als ob Kulturbetriebe den kulturellen, sozialen und technologischen Fortschritt des zwanzigsten Jahrhunderts versäumt oder schlicht ignoriert hätten. Sowa ist der Meinung, dass es fĂźr jede moderne Kultureinrichtung des 21. Jahrhunderts unumgänglich sei, in digitale Trends, welche zunehmend das Leben vieler junger Menschen bestimmen, zu

investieren. „Das Publikum muss verstärkt in das Leben der Kulturinstitutionen eingebunden werden. Die Interaktivität sollte beispielsweise auch mit Jugendprojekten gefĂśrdert werden. Ein Kulturbetrieb, der elitär und weltabgewandt ist, hat in meinen Augen keine Zukunft.“ EXKLUSIV  F ĂœR  S TUDIERENDE  D ER  U NIVERSITĂ„T  S ALZBURG: FREIKARTEN  F ĂœR  K ONZERT  I M  F ESTSPIELHAUS  A M  19.  O DER  20.  O KTOBER Die Salzburger Kulturvereinigung lädt alle Studierenden der Universität Salzburg herzlich zu einer Schnupper-AuffĂźhrung der Philharmonie der Nationen am 19. oder am 20. Oktober ein. Das auĂ&#x;ergewĂśhnliche Orchester, welches aus jungen MusikerInnen aus mehr als 40 Nationen und fĂźnf Kontinenten besteht, garantiert einen aufregenden Konzertabend. Das Geheimnis ihrer friedlichen Koexistenz ist ihre gemeinsame Sprache – die Musik. Auf dem Programm stehen Werke von Beethoven, Mozart, Mendelssohn und Dvořåk. Aber auch fĂźr alle anderen AuffĂźhrungen während des Semesters, wie etwa mit dem Mozarteumorchester Salzburg, den Wiener Symphonikern oder dem WDR - Symphonieorchester, bietet die Salzburger Kulturvereinigung ein attraktives und vor allem kostengĂźnstiges Angebot: Mit gĂźltigem Studierendenausweis kostet der Konzertbesuch im GroĂ&#x;en Festspielhaus im Vorverkauf und an der Abendkasse nur â‚Ź 10,-. SICHERT  E UCH  J ETZT  E URE  F REIKARTE! Im KartenbĂźro der Salzburger Kulturvereinigung oder an der Abendkasse im GroĂ&#x;en Festspielhauses gegen Vorlage eines gĂźltigen Studierendenausweises abzuholen! Tel.: 0662/84 53 46 | e-­Mail: info@kulturvereinigung.com Mi, 19. Oktober 2011 | 19.30 Uhr | GroĂ&#x;es Festspielhaus BEETHOVEN Egmont-­OuvertĂźre MOZART Klavierkonzert Nr. 25 C-­Dur, KV 503 '92ÄĄ$. 6\PSKRQLH 1U G 0ROO RS Donnerstag, 20. Oktober 2011 | 19.30 Uhr | GroĂ&#x;es Festspielhaus MENDELSSOHN Rondo brillant fĂźr Klavier u. Orchester Es-­Dur MOZART Konzert f. zwei Klaviere u. Orch. Nr. 10 Es-­Dur, op. 365 MENDELSSOHN Symphonie Nr. 3 a-­Moll, op. 56 ‘Schottische’ Philharmonie der Nationen: Christopher Tainton, Klavier | Justus Frantz, Klavier & Dirigent

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Herrengasse 16 /// Pizzeria Il Sole, Gstättengasse 15 /// Pizzeria Trattoria Domani, Kaigasse 33 /// republic-cafĂŠ, Anton-Neumayr-Platz 2 /// Restaurant Stierwascher, Universitätsplatz 6 /// Rialto ClubcafĂŠ & Eisbar, Anton-Neumayr-Platz 5 /// Roses, Judengasse 10 /// Sandwich and more, Pfeifergasse 2 /// Segabar 18, Rudolfskai 18 /// Segabar 26, Rudolfskai 26 /// Segabar Gstättengasse, Gstättengasse 23 /// Segabar ImbergstraĂ&#x;e, ImbergstraĂ&#x;e 11 /// Shamrock, Rudolfskai 12 /// SodaClub, Gstättengasse 21 /// Stadtwirt, SchwarzstraĂ&#x;e 10 /// Sweedy - Swedish Candy Shop, Griesgasse 5 /// Treffpunkt, Chiemseegasse 2 /// uni:versum, Hofstallgasse 2 /// WATZmann cultbar lounge, Giselakai 17a /// /// Zipfer Bierhaus, Sigmund-HaffnerGasse 12 /// Zirklwirt, Pfeifergasse 14 atemlos ING P Lifestyleund P O SH Erotikboutique, VICE R E S & Getreidegasse 36/Sterngarten /// Buchhandlung Sorger, MĂźllner Hauptstr. 28 /// Calzedonia, Griesgasse 17 /// ecko unltd. Franz-Josef-Kai 3 /// Eibl., Schanzlgasse 4 /// Fashion Fragolina, Wolf-Dietrich-StraĂ&#x;e 6 /// Haar Creationen Hlawa, Papagenoplatz 3 /// Inizio.moda.fashion.vogue, SebastianStief-Gasse 3 /// Jeans Only, Rudolfskai 6 /// Lu & Mo Papeterie, Linzer

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MITTWOCH AUSSER BE Gasse 35 /// Melitta Strang, ImbergstraĂ&#x;1 35 /// NAPAPIJRI, MĂźnzgasse 1 /// Pamina Mode, Kaigasse 13 /// ParfĂźmerie Pitter, Dreifaltigkeitsgasse 9 /// Perlenwelt, Griesgasse 10 /// Rieger Fashion, MĂźnzgasse 1-2 /// Salamander, Platzl 1 /// Sewa Markt, Linzer Gasse 15 /// SIX-Shop, Kranzlmarkt 5 /// STA Travel, Rainerstr. 2 /// Stein & Meer, Kajetanerplatz 3 /// The Living Store, Kaigasse 36-38 /// The Nailbar, Linzer Gasse 14 /// Traumbaum - Spezialgeschäft fĂźr bunte Kleidung, Chiemseegasse 3 /// Vero Moda, Getreidegasse 15 /// Veronika Unschuldige Dessous ;Couture, Getreidegasse (Schatzdurchhaus) 3 /// Visionen - Mode der besonderen Art. Internationale Damenmode aus Paris und Mailand, Griesgasse 29

R& KULTUEIT

Dommuseum zu Salzburg, Domplatz 1a /// FREIZ Mozartkino, Kaigasse 33 /// Museum der Moderne MĂśnchsberg, MĂśnchsberg 32 /// Museum der Moderne Rupertinum, Wiener-Philharmoniker-Gasse 9 /// Nadea - Orientalisches Tanzstudio, Glockengasse 4c /// Salzburger Landestheater, Schwarzstr. 22

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Fotostrecke

Š Alle Fotos auf dieser Seite: Matthias Gruber


Kultur

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Die große n8musik Eine Nacht, ein Event, fünf Locations, viele Künstler, ein Ticket! Am Samstag, dem 05. November, wird Salzburg eine Nacht lang zum musikalischen Zentrum Österreichs, wenn das n8musik Event zum zweiten Mal die Mozartstadt erbeben lassen wird! Nach dem überwältigenden Erfolg der ersten Auflage des Festivals im März dieses Jahres, bei der sich tausende BesucherInnen zu Hip-Hop, Indie Rock und elektronischen Beats durch die verschiedenen Veranstaltungsorte getanzt haben, werden nun wieder die ganze Nacht lang zahlreiche Konzerte in der ARGEkultur, im Rockhouse, Republic, JAZZIT und Soda Club stattfinden.

© n8musik

Makossa & Megablast präsentieren bei der Großen N8musik ihr Album „Soy como soy“.

Von Melanie Berger Ein einziges Ticket öffnet die Türen zu jedem Konzert der n8musik. Den Besuchern wird eine unvergessliche Partynacht beschert, und die Organisatoren bemühen sich, diese durch das 1-Ticket-System sowie den Verkehr von Shuttlebussen der Salzburg AG zwischen den Locations so angenehm wie möglich zu gestalten. Jeder Musikliebhaber und jede Musikliebhaberin kann sich so ganz auf das Sounderlebnis konzentrieren. Das Line - up der n8musik hat bereits im Frühjahr begeistert, doch die Veranstalter Peter Zeitlhofer und Daniel Weissenböck von der „n8musik kreativwerk/stadt“ haben sich beim November-Event erneut gesteigert. „ Das Festival ist diesmal sicherlich internationaler, wir haben

viele Künstler aus England, Kanada, Norwegen, der Schweiz etc. eingeladen“, so die Beiden. Auch bei der zweiten Runde des Konzerterlebnisses werden wieder viele Besucher erwartet, die, wie im März, eine Nacht lang durch die Stadt pendeln und von einem Musikgenre ins nächste gleiten. Highlights am 05. November sind die legendären „Makossa&Megablast“, die ihr neues Album „Soy como Soy“ erstmals präsentieren und die vier britischen Acts „The Klaxons“, „Duke Spirit“, „Pete & the pirates“ und „John B.“. Darüber hinaus wird Kristian Davidek sein FM4 - Gastspiel bei der n8musik wiederholen. Das Duo „Mediengruppe Telekommander“ wird seinen letzten Gig

in Salzburg spielen, da die Kooperation der beiden Musiker nach dieser Tour enden wird. Sicherlich ein Gig auf den man gespannt sein darf, da noch dazu einer der beiden SoundMasterminds aus Hallein stammt. Ein besonderer Leckerbissen wird der Künstler „Fii“ sein. Obwohl er erst jetzt durch seinen Auftritt bei der Talentshow „X Faktor“ einem breiten Publikum bekannt wurde, ist er live eine Sensation. Beatbox Looping vom Feinsten! Diese Beschreibung spricht für sich und lässt auf einen Liveact der besonderen Art hoffen. Der Countdown zur „PartyN8“ des Jahres läuft. Sei dabei und erlebe Musikvergnügen weit ab vom Mainstream in den kultigsten Klangstätten Salzburgs.

Vorverkaufskarten gibt es bei allen OeticketVerkaufstellen oder unter www.oeticket.com und bei auf allen Raiffeisenbanken. Karten können ebenfalls an den Abendkassen aller n8musik- Locations erworben werden. Hier ist jedoch eine kurze Warnung angebracht: Aufgrund des enormen Zuspruchs für das Event, ist die Wahrscheinlichkeit hier noch ein Ticket zu ergattern eher gering, denn an der AK können nur die Reste vom Vorverkaufsfeste erworben werden. Wer also keine böse Überraschung erleben will, sondern eine Nach voll einzigartigem Sound und Musik in all ihren Facetten, der sollte sich um ein Vorverkaufsticket bemühen.

Erstmals StudentInnen-­Tickets beim Winterfest Zeitgenössische Zirkuskunst im Salzburger Volksgarten

Von MS Maria Hauner: „Das Winterfest ist ein Festival für zeitgenössische Zirkuskunst. Es ist uns ein Anliegen, zeitgenössischen bzw. „Neuen Circus“ und die Idee, die dahinter steht, an die junge Bevölkerung zu kommunizieren und neben zeitgenössischem Tanz oder Musik auch diese Kunstform publik zu machen. Neuer Circus hat seinen Ursprung in Frankreich. „Nouveau Cirque“ hat dort eine sehr lange Tradition, wird stark von der öffentlichen Hand gefördert und ist deshalb auch für junges und studentisches Publikum leicht erschwinglich. Diesen Gedanken wollen wir weitertragen und „Neuen Circus“ in Öster-

reich für eine sehr heterogene Zielgruppe öffnen. Keinesfalls soll das Winterfest als elitäres Festival wahrgenommen werden.“ Was ist so besonders am „Neuen Circus“? Maria Hauner: „Die Kombination aus akrobatischen Höchstleistungen, anspruchsvollen Inhalten und den klassischen Circus-Attributen Lachen und Staunen. „Neuer Circus“ beschäftigt sich mit zahlreichen verschiedenen Thematiken und Problematiken. Das diesjährige Programm zeigt einen schönen Querschnitt der Möglichkeiten, die „Neuer Circus“ bietet. Die Bandbreite der Themen des Programms beim Winterfest 2011 reicht von Lebenslust, Glück und Fantasie bis hin zu Tod und Kriegsproblematik – und all das in Verbindung mit den akrobatischen Disziplinen des „Neuen Circus“. Es ist uns wichtig, dass auch StudentInnen die Möglichkeit haben, sich von diesen Stücken berühren zu lassen. Auch die ÖH Salzburg hat die Besonderheit unserer Veranstaltungen erkannt, und ihr Kulturreferent Mario Scheiber unterstützt uns tatkräftig bei der Bewerbung unseres StudentInnen-Tickets.“ Was ist das StudentInnen-Ticket jetzt genau? Maria Hauner: „Das neue StudentInnenTicket nennt sich »Last-Minute-Ticket« und ist jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkassa im Volksgarten um € 18,00 erhältlich. Spontane StudentInnen können sich hier in letzter Minute noch Plät-

ze sichern. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, im Volksgarten vorbeizuschauen, denn Restplätze stehen, vor allem wochentags, fast immer noch zu Verfügung!“ Maria Hauner, 28 Jahre, hat in Passau Kulturwirtschaft studiert und als Praktikantin beim Winterfest begonnen. Dieses Jahr übernimmt sie bereits zum dritten Mal die Produktionsleitung für das gesamte Festival.

TICKETS Last-­Minute-­Ticket: € 18,00 Ab 30 Minuten vor der Veranstaltung mit gültigem Studierendenausweis. Kontaktdaten und Informationen: www.winterfest.at

Beim Winterfest steht Kunst im Mittelpunkt.

© Winterfest

Seit 11 Jahren gibt es das Winterfest im Salzburger Volksgarten. Beim 10-jährigen Jubiläums-Winterfest im letzten Winter konnten über 31.000 BesucherInnen begrüßt werden. Doch in den StudentInnenkreisen scheint das Winterfest noch kein fixer Bestandteil der Vorweihnachtszeitplanung zu sein. Maria Hauner, Produktionsleitung des Winterfests, erklärt, warum dieses Jahr der bewusste Schritt gesetzt wurde, ein StudentInnen-Ticket anzubieten.


Kultur

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Meet the Rockhouse Musikalische Vielfalt, Kulturmedium, blau angestrichen, ein starker Wiedererkennungswert, viel Charakter und mitten in Salzburg - das Rockhouse. Die Domstadt an der Salzach ist ja Ăźblicherweise nicht gerade fĂźr ihre jugendliche, alternative Seite berĂźhmt, doch das 1993 gegrĂźndete Rockhouse bildet hier die Ausnahme. Seine Reputation reicht weit Ăźber die Grenzen Salzburgs und Ă–sterreichs hinaus und Fans und vor allem KĂźnstlerInnen aus aller Welt kommen in den kleinen Konzertsaal.

Von Melanie Berger

Š Rockhouse

Ein Konzert im Rockhouse.

AUS  E IS  M ACH  â€žHEISS“ FrĂźher wurde das Gebäude als Eiskeller, danach als Weinhandel genutzt, an ein Kulturzentrum war damals noch nicht zu denken. Bis zur ErĂśffnung 1993 durch den heutigen GeschäftsfĂźhrer Wolfgang Descho war es ein langer Weg. Inspiration und Ziel war es, gute, innovative und neue Rock- und Popmusik sowie HeldenInnen des Genres in die Mozartstadt zu bringen und somit den Fans den Umweg nach MĂźnchen oder Wien zu ersparen. Es wurde umgebaut, ausgebaut und

investiert. Ein Monsterprojekt war vor allem das Heraussprengen der heutigen Konzerthalle aus dem Berggestein. Heute hat das Rockhouse einen wunderschĂśnen Konzertraum, eine Bar, ein zweistĂśckiges Foyer und zwei Bandgarderoben, in denen sich sowohl internationale MusikerInnen als auch lokale NewcomerInnen auf den Auftritt vorbereiten kĂśnnen. Das, und das ist besonders hervorzuheben, Salzburger Rockhouse bemĂźht sich seines Zeichens sehr um die FĂśrderung

der Musikkultur in der Region und bringt jungen, engagierten MusikernInnen den gleiche Respekt entgegen wie den vielen berßhmten Acts, die sich auf der Programmliste tummeln und ßber 50% der Veranstaltungen ausmachen. Dabei kommt es vor allem auf die Qualität der Musik an, nicht auf die Stilrichtung. Man will ein mÜglichst breites Spektrum guter Musik auf die Bßhne bringen Dabei geht der Ton leicht in Richtung FM4-Sound und weg vom X

Uni:Press-­Ticketverlosung Wir verlosen tolle Freikarten an alle Uni:Press LeserInnen! Die Ă–H Salzburg verlost jeweils 1x2 Ti-­ ckets fĂźr die folgenden Veranstaltungen im Jazzit. Um bei der Verlosung mitzu-­ machen, schick uns eine Mail mit dem Betreff „Jazzit-­Verlosung“, dem Veran-­ staltungstitel und deinem Namen an presse@oeh-­salzburg.at!

Š jazzit

David Krakauer & The Madness Orchestra New York Klezmer > Krakauer plays Zorn Do. 20.10.2011, 20:00 Uhr

/ ! 1 "- (5#(5 15 ),%5'#.5 /,)*ä#- " ,5 & --#%5/( 5 auf diesem Gebiet bereits als Klarinettist profiliert, fand David Krakauer in den Klezmer-Klängen eine eigene musikalische Sprache und eine kulturelle Heimat. Nachdem er sich bereits Ende der achtziger Jahre den „Klezmatics“ angeschlossen hatte, formierte er 1994 seine Band „Klezmer Madness!“, die auf faszinierende Weise demonstriert, wie man traditionelle osteuropäische Ăœberlieferungen mit Jazz, Rock, Funk, Soul und HipHop durcheinanderwirbeln, aus dem Bewusstsein fĂźr die Tradition eine neue Musik kreieren und so die Klezmer-Musik fĂźr das 21. Jahrhundert revitalisieren kann. Mit „Abraham Inc.“ schlägt er, gemeinsam mit der Funk-Legende Fred Wesley und DJ Socalled, eine BrĂźcke zwischen Klezmer, Funk und aktueller Jugendkultur. Ăœberdies arbeitet der Klarinetten-Virtuose

als Solist mit renommierten Sinfonieorchestern und Kammermusikensembles wie dem Kronos Quartet zusammen, wobei er auch speziell fĂźr ihn geschriebene Kompositionen interpretiert. Eng mit John Zorn verbunden und 1992 an der AuffĂźhrung von dessen Komposition „Kristallnacht“ beim „Art Projekt“ in MĂźnchen beteiligt, hat David Krakauer mit „Klezmer Madness!“ 1995 die erste CD fĂźr Zorns Reihe „Radical Jewish Culture“ fĂźr das Plattenlabel Tzadik eingespielt. www.davidkrakauer.com

LokalGlobal/Groovy Jazz Applejack Distilleruhry Do. 17.11.2011, 20:00 Uhr Stefan Wegenkittl: p / Peter FĂźrhapter: sax / James Hornsby: b /Andi Graber: dr / Tom Meusburger: g

Mit ihren fein destillierten Melodien, einem festen GrooveFundament und kollektiven Improvisationen sind die vier „Apfeljohanns“ keine Unbekannten mehr in der Szene. Ihre Spiellaune, ihr scharfer Mix aus Sounds, Beats und Lines hat schon so manches Herz schneller schlagen lassen. www.applejack.at/home

New Jazz LORENZ RAAB:XY BAND Fr. 9.12.2011, 20:30 Uhr Lorenz Raab : tp, flh / Christof Dienz : zither / Oliver Steger : b / Matthias Pichler : b / Herbert Pirker : dr

Schon einige Zeit ist vergangen, seit der 1975 geborene Lorenz Raab, seines Zeichens erster Trompeter der Wiener Volksoper und bereits zweimal mit dem renommierten „Hans Koller Preis“ ausgezeichnet, im Jazzit mit seiner ori!#( &&5 - .4. (5 5 ( 5 ! -.# ,. 8 ,5 - ",5 /'.,# #! 65 weil neugierige Musiker Raab hat noch ein paar Projekte Š jazzit

in der Hinterhand, zum Beispiel das Oktett ZoĂŠ mit der Harfenistin Zeena Parkins. Ăœberhaupt, die Instrumente! #5 51 , (5 % , ..5/( 5 / 54/5"ÄŒ, (65#(5 ,5 5 Band trifft eine elektrisch verstärkte Zither auf zwei Bassisten. Hier soll Laptop-Musik mit akustischen Instrumenten generiert werden, aber wenn die Band es ÂťrocknahÂŤ krachen lässt, darf man auch schon mal an Led Zeppelin oder an King Crimson denken. Led Zeppelin und King Crimson auf Drum & Bass, versteht sich! Und mehr als ein Hauch von „Bitches Brew“ ist auf dem ganz aktuell erschienen Album „Hyperdrive“ auch noch zu spĂźren. Andererseits: die 5 ( 5! ".5(# ".5#'5 )1 ,*& 35 / 85 )(5$ .4.5 / 5!& # "5 setzt man an zum „Laundryboy Waltz“, subtil und sanft ... bis zum nächsten Noise-Ausbruch. GroĂ&#x;artig.

FĂźr folgende Veranstaltungen im Rock-­ house verlosen wir 1x2 Freikarten. Um an der Verlosung teilzunehmen schick ein Mail an presse@oeh-­salzburg.at mit dem Betreff „Rockhouse-­Verlosung“, dem Titel der Veranstaltung und deinem Namen! 3 Feet Smaller (A): Fr. 28.10.2011 Friska Viljor | Mit neuem Album „The Beginning of the Beginning of the End“ Mi. 2.11.2011, 20:00 Uhr Yeah!Club powered by ME Klub: The Horrors (UK): Do. 17.11.2011

Wir verlosen auch 2x2 Karten fĂźr mehre-­ re Veranstaltungen in der ARGE. Wenn du welche gewinnen mĂśchtest, dann schick ein Mail mit dem Betreff „ARGE-­Verlosung“, deinem Namen und deiner Wunschveran-­ staltung an presse@oeh-­salzburg.at! HĂśrsaal 1 feat. Millions of Dreads, U2 Coverband u. a. Das Studierenden-Fest in der ARGEKultur Mi. 19.10.2011, 20:30 Uhr


Kultur

breiten Mainstream. Doch man darf das Rockhouse niemals in eine Genre-Schublade stecken. Papp haben hier schon genau so gespielt wie SeeeD und der Masse noch eher unbekannte Namen wie Thees Uhlmann & Band. Beinahe alle Stilrichtungen haben die Mauern der Schallmooser HauptstraĂ&#x;e 46 bereits zum Erbeben gebracht. Angefangen von Blues und Jazz, Ăźber Rock, Pop, Indie, Drum and Base, Electro Musik, House, bis hin zu Metal - wenn es Qualitätsmusik ist, hĂśrt man sie im Rockhouse!

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Konzerte, Kabarett & More Uni:Press Veranstaltungskalender

Das Rockhouse versteht sich als Musik- und Kulturmedium fĂźr internationale AufsteigerInnen, HeldenInnen der Musikgeschichte, aber auch als Zentrum fĂźr Salzburger Klangkultur. Darum werden neben der Präsentation spektakulärer Konzerterlebnisse im Rockhouse auch Workshops, oder eigentlich Rockshops, abgehalten. Diese Kurse sind nicht altersbeschränkt und vermitteln Inhalte wie das Gestalten einer Bandhomepage oder Schlagzeug fĂźr EinsteigerInnen. Man versucht so nicht nur tolle Acts auf die BĂźhne zu stellen, sondern auch das heimische Musikniveau zu steigern. Dazu gehĂśrt auch die aktive FĂśrderung noch unbekannter Gesichter. Der Kulturveranstalter hält zu diesem Zweck Bandcastings ab. Die Besten treten schlussendlich bei den 10x pro Jahr stattfindenden „Local Heros“ auf. Den jungen MusikerInnen wird wichtiges Know - how auf den Weg gegeben, doch den Erfolg mĂźssen sie sich danach selbst verdienen. Mit diesem breiten Angebot erreicht das Rockhouse sein 1625 -jähriges Zielklientel mehr als gut und kann so die Auslastung des Hauses auf 90% halten. Einen so groĂ&#x;en und stabilen Zuspruch aufrecht zu erhalten ist nicht ganz einfach, das ergibt sich aus der Natur der Musikszene. Sie ist schnelllebig, immer in Bewegung, immer nur nach vorne und manchmal mit alten Klängen und doch nie das Selbe. Das Rockhouse passt sich an die WĂźnsche der aktuellen SchĂźlerInnen und Studierenden an, befriedigt jedoch gleichzeitig die musikalischen BedĂźrfnisse derer, die mitgewachsen sind. Das gelingt bloĂ&#x;, da die BetreiberInnen den Fokus, wie erwähnt, primär auf die Qualität anstatt auf das Genre legen. PROGRAMM,  A NMIETUNG  U ND  K ARTENVERKAUF FĂźr einige der musikalischen Highlights in Salzburg im Oktober sorgen beispielsweise der Auftritt der Britin Anna Calvi am 19.10, das 3 Feet Smaller Konzert am 28.10 und die Vorrunde des Austrian Band Contest am 29. Oktober. Im November folgen dann Papermoon, die am 3.11 in Salzburg spielen, Against Me! und Crazy Arm am 10.11, sowie der Act: The Black White Gray play Queens of the Stone Age am 18.11 und viele mehr. Das dichte Programm kĂśnnt ihr euch in allen Details auf der Homepage des Rockhouse ansehen oder auch im Rockhouse - Magazin nachlesen. Der Kartenvorverkauf wird stark angeraten, da viele Events schnell ausverkauft sind. Tickets kĂśnnen mindestens einen Monat vor der Veranstaltung im Rockhouse Servicecenter in der Schallmooser HauptstraĂ&#x;e 46 (Tel: 0662/884914) gekauft werden. Wer es nicht dort hin schafft, kann die Eintrittskarte bei jeder Bank Austria erwerben. Man kann die Räumlichkeiten auch mieten, um den Charme des Hauses fĂźr seine ganz persĂśnliche Veranstaltung (Release Party, StudentInnenfeier etc.) zu nutzen. Das Rockhouse ist einer der besten Musikveranstalter in Europa. Grund dafĂźr ist ein hochqualitatives Musikprogramm, Top-Bands und das einzigartige Ambiente des blauen Hauses, das sich dicht an die Felswand schmiegt und historisches Flair mit zeitgerechtem „Innenleben“ vereint.

Š Museum der Moderne

ǧ

Die Ausstellung „Rollenbilder“ im Museum der Moderne zeigt die verschiedensten Bereiche, in denen der Mensch in ein vorgegebenes Rollenbild schlĂźpft.

Oktober GANZER  O KTOBER A Whores‘ Glory Das Kino

15.11.11 §278a – Gemeint sind wir alle! Der Prozess gegen die Tierbefreiungs-Bewegung und seine HintergrĂźnde. Lesung von Christof Mackinger und Birgit Pack mit anschlieĂ&#x;ender DiskussionsmĂśglichkeit. ARGE, Beginn: 20:00 Uhr, Eintritt frei

AB Â 11.10.11 Beginn Ausstellung Oskar Kokoschka Museum der Moderne Rupertinum

16.11.11 Musica Speranza, Mozart Landestheater, Beginn: 19:20 Uhr, Eintritt: Studimittwoch 6 â‚Ź

19.10.11 Anna Calvi Rockhouse, Beginn: 20:30 Uhr, VK: 16 â‚Ź, AK: 18 â‚Ź

20.11.11 Biutiful Das Kino, Beginn: 12:00 Uhr

19.10.11 Vor dem Ruhestand von Thomas Bernhard Landestheater, Marionettentheater, Beginn: 19:30 Uhr, Eintritt: Studimittwoch 6 â‚Ź

28.11.11 „Lupercalia“ Von Patrick Wolf (UK) Rockhouse, Beginn: 20:30 Uhr, Eintritt: VK: 21 â‚Ź, AK: 24 â‚Ź

23.10.11 KuratorenfĂźhrung mit Tina Teufel zu Rollenbilder-Rollenspiele Museum der Moderne, Beginn: 15:00 Uhr 24.10.11 Im Ministerium fĂźr Mamas Angelegenheiten Mit Bora Cosic Literaturhaus Salzburg, Beginn: 20:00 Uhr, Eintritt: 8/6/4 â‚Ź

30.11.11 m*Jam – Musikum Session Musikum Ensembles Jazzit, Beginn: 20:00, Eintritt frei

Dezember

November

7.12.11 Das Dschungelbuch Landestheater, Beginn: 11:00 Uhr, Eintritt: Studimittwoch 6 â‚Ź

02.11.11 The Sound of Music Landestheater, Beginn: 19:30 Uhr, Eintritt: Studimittwoch 6 â‚Ź

9.12.11 Fett wia a Christkindl 2011 ALKBOTTLE Rockhouse, Beginn: 19:30 Uhr, VK: 24 â‚Ź, AK: 27 â‚Ź

3.11.11 Maschek „101010 – Ein revolutionärer Fernsehtag“ // Salzburg-Premiere ARGE, Beginn: 20:00 Uhr, Eintritt: 22/20/11 â‚Ź

14.12.11 Der kleine Prinz Landestheater, Marionettentheater, Beginn: 19:30 Uhr, Eintritt: Studimittwoch 6 â‚Ź

6.11.11 Männer al dente Das Kino, Beginn: 10:45 Uhr 9.11.11 Vom Umhalsen der Sperlingswand, oder 1 Schumannwahnsinn Mit Friederike MayrĂścker Literaturhaus Salzburg, Beginn: 20:00 Uhr, Eintritt: 10/8/6 â‚Ź

16.12.11 Spaziergang durch meine Geschichten Mit Rafik Schami Literaturhaus Salzburg, Beginn: 10:00 Uhr, Eintritt: 3 â‚Ź 22.12.11 Freispiel Die Salzburger Rock Jamsession Part 29 Rockhouse, Beginn 20:30 Uhr, Eintritt frei


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