Alte Galerie
1. Sammlungsgeschichte Erste namhafte Kunstobjekte, die sich heute in der Alten Galerie befinden (z. B. das Porträt Maria von Burgund sowie Das Parisurteil von Lucas Cranach) wurden vom Gründer des Museums, Erzherzog Johann, vermittelt. Der sukzessive Aufbau der Vorgängerinstitution der Alten Galerie, der sogenannten Landesbildergalerie, erfolgte durch die Direktoren der Steirisch Ständischen Zeichnungsakademie (1785 gegründet), die seit dem Künstler und Sammler Josef August Stark (1782–1838) beiden Institutionen vorstanden. Ab 21. März 1819 war die anfangs hauptsächlich aus Leihgaben zusammengestellte Bildergalerie für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Laufe des 19. Jahrhunderts waren es namhafte Mäzene, die den Bestand der Landesbildergalerie wesentlich erweiterten: Neben Josef August Stark sind dies vor allem Ignaz Maria Graf von Attems, Joseph Ritter von Heintl (bedeutende Graphiksammlung), Kaiser Franz Joseph I. sowie Julie von Benedek. Mit dem sogenannten „Organischen Statut“ von 1887, einer Reorganisation des Joanneums, wird erstmals eine Bildergalerie innerhalb der Gesamtstruktur des Joanneums genannt. Ab 1895 wurden die Bestände im Museumsneubau in der Neutorgasse 45 (1. und 2. Obergeschoss) präsentiert. Durch die prekäre finanzielle Situation der steirischen Klöster und Stifte in den 1930er-Jahren kamen zahlreiche kirchliche Kunstobjekte sowohl aus dem Mittelalter als auch dem Barock ins Haus. 1941 wurde die Bildergalerie aus Platzmangel in „Alte Galerie“ (Kunstobjekte bis 1800) und „Neue Galerie“ (Kunstobjekte ab 1800) geteilt. Seither wird der Bestand hauptsächlich durch Einzelankäufe erweitert. 2005 erfolgte die Übersiedelung der Dauerausstellung, 66