Ausblick 2016 uni.li BSc Architektur

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2016/17 WINTERSEMESTER

AUSBLICK

Bachelor of Science in Architecture Institut fĂźr Architektur und Raumentwicklung


Ausblick

Im Herzen des Instituts für Architektur und Raumentwicklung steht als räumliche Einheit das große Atelier, in dem der Entwurfsunterricht für alle Studierende des Instituts stattfindet. Die ehemalige Maschinenhalle vermittelt mit der überhohen Raumhöhe und der einheitlichen, überspannenden Sheddachkonstruktion ein charaktervolles und stimmiges Raumerlebnis, dass das Gefühl einer Gemeinsamkeit aufkommen lässt. Es ist genau dieses Gefühl, das als wichtige Basis und Grundlage das Ausbildungskonzept des Instituts für Architektur und Raumentwicklung unterstützt und trägt. Das Lernen und Vermitteln im Entwurfsunterricht geschieht in kleinen, zu Studios zusammengefassten Gruppen und im direkten Kontakt mit einem praxiserfahrenen Architekten als Dozenten. So können intensive Lernsituationen geschaffen werden, die den Prozess der Entwicklung eines eigenständigen Entwurfsprojektes durch den Studierenden fördern und begleiten. Die Gleichzeitigkeit des Entwurfsunterrichtes im gemeinsamen Atelierraum lässt es zu, diesen Prozess für alle Studierenden zu multiplizieren. Zum Beispiel die Möglichkeit des Austausches über die Gruppe des Studios hinaus, sowie die Möglichkeit der unmittelbaren Fragestellung und Hilfeleistung eines Gruppenkollektivs, oder die Möglichkeit von Inspirationen und Entdeckung von Neuem im Wissensfluss des gemeinsamen Arbeitens, können als Katalysatoren des Lernens begriffen und genutzt werden. Aus dem Bewusstsein Teil einer großen Gruppe zu sein, die ein gleiches Ziel verfolgt, kann mit dieser gemeinsamen Arbeit im Atelier auch eine Sicherheit und Kraft entstehen, die eine eigene Lerndynamik und einen durchdringenden Spirit entwickelt. Ich wünsche mir, dass mit eurer Anwesenheit während der Tage des Entwurfsunterrichtes, mit eurer Offenheit und Bereitschaft, Einblicke in euren individuellen Arbeitsprozesse zu gewähren, sowie mit einem konzentrierten und ruhigen Arbeiten die Basis für einen tragenden, offenen und kreativen Spirit entsteht. In diesem Sinne wünsche ich Euch ein erfolg- und erkenntnisreiches Wintersemester! DIETER JÜNGLING Studienleiter Bachelor


GESCHICHTE, THEORIE & BAUKULTUR

A Liechtenstein Pavillon

Kurzentwurf

Mit dem Bau eines kleinen Besucherpavillons im Zentrum von Vaduz, möchten wir einen Akzent setzen, um die kulturelle Identität von Liechtenstein unseren Besuchern zu offenbaren. Der Pavillon soll geschickt im Dialog zum Aussenraum stehen – aber auch verlocken einzutreten, in eine Welt, en miniature. Im Viererteam, ähnlich einem kleinen Architekturbüro, entwickeln und gestalten wir einen Willkommens-Pavillon. Wir beschäftigen uns mit den Elementen Raum, Licht, Proportionen und Baumaterialien. Ausmasse, Materialisierung und Haltung, eine gewisse erste Sensibilisieren auf die Problematik kultureller Identität. Wir entwerfen unseren Pavillon mittels Skizzen, Ansichten, Schnitten und Modellen. Die ausgearbeiteten Projekte werden abschliessend dem Plenum präsentiert und im November 2016 an der Art Design Messe/Potentiale in Feldkirch ausgestellt.

Studio Alberto Alessi/ Roman Banzer Grundstudium

B Gasthaus zur Fremde

Für das erste Semester interessiert uns der kleine Massstab, die Umsetzungsmöglichkeit bis zum Massstab 1:10. Wir gehen der Frage nach: Wie kann aus der Verbindung von Text und Architektur ein Gasthausprojekt entstehen, das die Fremde thematisiert? Stichworte sind: Fremd, eigen, Austausch, Gastfreundschaft, Präsenz, Angst, u.a.m. In der täglichen Berichterstattung herrscht die Angst vor Flüchtlingen vor. Wie aber kann das Fremde zur Bereicherung werden? Dazu müssen sich die Studierenden in andere Menschen versetzen, gar andere Menschen werden, um zu verstehen, was das Fremde für das Eigene bedeutet. Literatur und Architektur sind vielfältig verbunden, verstrickt. In den Texten geht es um die Motive, die in den obgenannten Stichworten anklingen. Diese sollen in den architektonischen Entwurf übersetzt werden. Methodisch arbeiten wir mit den Werkzeugen des Schreibens und denjenigen der Architektur (Skizze, Modell, Handzeichnung, Fotografie) und schliessen mit einer Installation vor Ort ab.

Entwurf

Darstellung, Vermittlung & Produktion

Studio Pascal Gnädinger/  Hansjörg Quaderer


Entwurf

Die Entwürfe drehen sich um den Liechtensteiner Binnenkanal. Dieser wird der Länge nach in gleiche Abschnitte eingeteilt und an Zweiergruppen verlost. Die Gruppen arbeiten mit den Nachbarn im Norden und Süden zusammen. Übergreifende Interventionen sind durch Verhandlung möglich. Umgang je nach Situation mit Landschafts-, Dorf- und Stadträumen. Wasser als verbindendes, lebendiges Element, pragmatisch, poetisch. Wasser wird in Liechtenstein heute noch als Ingenieursproblem behandelt, in Zukunft vielleicht als ein Element kultureller Identität. Bei den Entwürfen geht es um die Definition des öffentlichen Raumes am Beispiel Wasser, um die Schwelle, um den Übergang von öffentlich, halböffentlich zu privat. Um das Gesamte und das Einzelne, um Individualität und Vielfalt. Gleichzeitig im grossen und kleinen Massstab, inklusive Detailbetrachtungen. Städtebau als physische Realität auf Augenhöhe, nicht nur aus der Vogelperspektive.

Studio Carmen Rist-Stadelmann Grundstudium

D Fenster und Türen

Als Ausgangspunkt der architektonischkonstruktiven Reise beschäftigen wir uns mit Öffnungen in ausgewählten Gebäuden, die wir auf ihre spezifischen tektonischen Qualitäten hin untersuchen. In diesem Prozess entdecken wir ihre konstruktiven und gestalterischen Eigenschaften, ihre räumliche Wirkung und das Zusammenspiel als Ganzes. Durch nachformen und nachzeichnen, aufbrechen und wieder zusammenfügen lernen wir Öffnungen als Teil eines Gebäudes zu verstehen, die Aufschluss über das Gebäude sowohl innen als auch aussen geben und dieses charakterisieren. Diese Erfahrungen setzen wir anschliessend bei der Entwicklung von neuen Öffnungen ein.

Kurzentwurf

C Entlang des Binnenkanals

MATERIAL, TECHNIK & KONSTRUKTION

STADT, UMWELT & GESELLSCHAFT

Studio Philip Lutz/ Csaba Tarsoly


Darstellung, Vermittlung & Produktion

Hansjörg Quaderer

A Sehen durch Zeichnen

Grundstudium

Seminarwoche

Ausgewählte Orte aus der Region bieten in ihrer Überschaubarkeit genügend Substanz und Komplexität einer eingehenden zeichnerischen Analyse und Aufnahme: wir skizzieren vor Ort unter verschiedensten Gesichtspunkten, mit differenzierten Methoden räumlicher Erfassung und mit unterschiedlichen Werkzeugen. Gegenstand der Untersuchung sind einzelne Häuser, Plätze, Nischen und Passagen, sowie die Topographie des Ortes. Wir skizzieren und üben unsere Wahrnehmung in der zeichnerischen Umsetzung, schauen vom Detail aufs Ganze, und umgekehrt. Wir arbeiten einzeln und in kleinen Teams. Erarbeitet wird ein zeichnerisches Repertoire, das wir später im Architekturatelier in grössere Formate umsetzen, eine Vorgangsweise durch und durch analog.


Darstellung, Vermittlung & Produktion

A

Studio Urs Egg Integration: Cornelia Faisst

The Stones Of Venice Veni Etiam Venice revisited

Hauptstudium

Entwurf mit Integration

Studio Venedig: La Serenissima, Ihre Durchlaucht im Jahre 1879. Veni Etiam – Unser Studio kehrt in die Lagunenstadt zurück. John Ruskins Buch – The Stones of Venice, Volume 1, 2 und 3 – bildet die Grundlage zu unserem Projekt in Venedig. Ort der Handlung ist das Haus der Peggy Guggenheim Collection – der unvollendete Palazzo Venier dei Leoni – im Sestiere Dorsoduro am Canale Grande. In der Rolle ausgesuchter Protagonisten schreiben wir die Geschichte dieser Lokation fort. Wir konfrontieren die für Venedig spezifische Paarung des Gebäudetypus Theater und die Einrichtung einer Gartenanlage mit den Lebensbeschreibungen der Dramatis Personæ. Das Kapitel «The Nature of Gothic – Volume 2» dient als Initiale und ist erster Akt in unserem Szenario. Die Idee der Renaissance – als Bindeglied zwischen Stilepochen – soll uns den Inhalt und die Atmosphäre des Zeitabschnittes vom byzantinischen zum gotischen Baustil näher bringen und zu Entdeckungen führen, die im Jetzt verortet werden. Wir üben uns im Verständnis der Verhältnisse von Handwerk und Kunst. Die Initialen unserer Schaffensprozesse vermuten wir im konstruktiven Prinzip. Die Wahrheitsfindung erschliesst sich bruchstückhaft aus Wissensfragmenten, die zu einem dreidimensionalem kognitiven Konstrukt heranwachsen und eine Erfinderlust wecken dieses Wissen in neue eigene Architekturen d.h. räumliche sowie formale Strategien zu überführen. Wir wollen Fertigkeiten erlangen, die sich der Referenzlosigkeit einer ausschliesslich digital generierten Welt entgegenstellen und das taktile Original mitzelebrieren.


GESCHICHTE, THEORIE & BAUKULTUR

B

Studio Dieter Jüngling Integration: Alberto Alessi

Wohnen in Not

Hauptstudium

Entwurf mit Integration

«Das alte Wort bauen, zu dem das «bin» gehört, antwortet: «ich bin», «du bist» besagt: ich wohne, du wohnst. Die Art, wie du bist und ich bin, die Weise, nach der wir Menschen auf der Erde sind, ist das Buan, das Wohnen. Mensch sein heißt: als Sterblicher auf der Erde sein, heißt: wohnen» schreibt Martin Heidegger in seinem Aufsatz: Bauen, Wohnen, Denken. Wohnen als existenzielles Grundbedürfnis des Menschen hat in unterschiedlichen Kulturen verschiedene Formen entstehen lassen, die unterschiedliche Arten des Zusammenlebens spiegeln. Das vertiefte Studium dieser uns fremden Wohnformen mit der reflektierten Gegenüberstellung mit den Wohnphilosophien unserer Architekturgeschichte und den eigenen individuellen Wohnerfahrungen werden zur Basis der Entwurfsaufgabe verdichtet. Nicht nur der anhaltende Flüchtlingsstrom in unseren Kulturraum, sondern auch Menschen in einer sozialen oder wirtschaftlichen Notlage aus unserem gesellschaftlichen Umfeld sind auf Wohnraum angewiesen, der nicht nur die minimalen existenziellen Bedürfnisse befriedigt, sondern auch zum Ort der Geborgenheit und neuen Heimat wird. Wir werden ein Wohnhaus mit Wohnungen für Flüchtlinge und in notgeratene Menschen in Zürich entwerfen.


STADT, UMWELT & GESELLSCHAFT

C

Studio Nicole Hatz /  Marco Volpato Integration: Ute Schneider Hauptstudium

Zentrumsentwicklung Vaduz Vorgehenskonzept

Entwurf mit Integration

Das Zentrum von Vaduz soll aufgewertet und als Standort attraktiver werden. Der definierte Perimeter erstreckt sich vom Gasthaus Löwen über das heutige Zentrum des Rathausplatzes bis zu der Kathedrale von Vaduz. Es umfasst so den Stadtkern von Vaduz und die angrenzenden öffentlichen und privaten Siedlungsstrukturen. In dieser Kernzone besteht Erweiterungs- und Verdichtungspotenzial. Ebenfalls wird Gaflei, ein Ortsteil vom Triesenberg, in die Denkzone mit integriert. Die Hauptstrasse ist als verkehrsorientierte Lebensader für Pendlerund Busverkehr als kommerzielles Zentrum von Vaduz wenig attraktiv. Das Städtle hingegen ist als reine Fussgängerzone leer und ausgestorben. Mit primären Gestaltungen für Fussgänger, Erweiterungen der Strassenfronten für Mischnutzungen und Platzierungen von Querungsmöglichkeiten als Erweiterung des öffentlichen Raumes kann die Kernzone der Stadt aufgewertet werden. Die Zentrumsentwicklung darf nicht isoliert betrachtet werden. Einflüsse und Fragestellungen ausserhalb des Perimeters sind offensichtlich (Infrastrukturentwicklung, Siedlungs- und Verkehrsentwicklung der Gemeinde). Der Einbezug der Gesamtentwicklung der Gemeinde in den Entwicklungsprozess des Zentrums ist auf jeden Fall sicherzustellen.


MATERIAL, TECHNIK & KONSTRUKTION

D

Studio Urs Meister/ Carmen Rist-Stadelmann Integration: Eugen Schuler

The Alpine Lodge

Hauptstudium

Entwurf mit Integration

Unser Studio schreibt das Thema der Fassade fort und widmet sich der Holzfassade und deren Rolle als Mediator von unterschiedlichen kulturellen Identitäten. Im alpinen Raum werden wir die Wechselwirkung von Bauwerk und Material schrittweise untersuchen und Methoden entwickeln, um Ausdruck aus dem Material zu entwickeln und dazu Antworten auf die zeitgenössischen gebäudetechnischen Anforderungen zu finden. Wir entwerfen eine Alpine Lodge, deren Nutzungskonzept sich den wechselnden Jahreszeiten anpasst. Architektonisch werden die klassischen Räume zum Schlafen und Essen um einen individuell von Studierenden entwickelten Themenschwerpunkt wie z.B. einen Therapiebereich oder eine Therme ergänzt. Wir gehen den Entwurf über die Recherche von historischen, zeitgenössischen und anonymen Holzarchitekturen in den Alpen an. Um die räumlichen, konstruktiven und materiellen Aspekte der Entwürfe und der Fassaden darzustellen werden nebst Plänen und Modellen grossmassstäbliche mock-ups und handgezeichnete Schnitte und Ansichten als Werkzeuge benutzt. Das Entwurfsstudio ist als Parallelstudio im Rahmen des Erasmus+ Programms «Crafting the Façade re-use, re-invent, re-activate» in Kooperation mit der Academie van Bouwkunst, Amsterdam und der Mackintosh School of Architecture Glasgow angelegt. Die Seminarwoche ist als alpiner Workshop konzipiert und ist integraler Bestandteil des Entwurfsstudios.


Seminarwoche

Since the industrial revolution cities are developed along waterfronts and train stations. Historically cities growth and development started from these points and therefor logistics, transport and mobility became important topics in urban planning. The historical understanding of how actually train tracks pre-form a city are important for an understanding of transport oriented (urban) development. The students will make a comparative catalogue of important preset train stations. They will gain knowledge on different architectural settings in different timeframes; the impact we can have as an architect with a design; and the dealing with external parameters and data; the importance of cultural identity and the sense of place as a driver of that urbanity. Questions we will deal with are for example: How is this station placed and why and how did this developed in the last 150 years? And what are then the spatial elements that are needed to transform that and what are tools to deal with this understanding of the city on that level also for the future?

Janine Tüchsen

B Stadtraum

Hauptstudium

Die Geschichte eines Ortes im Stadtraum ist nicht einfach ablesbar. Der Frage, inwieweit man die vergangenen Ereignisse im aktuellen Kontext des Stadtraumes darstellen kann (oder will), soll im Rahmen des Workshops nachgegangen werden – dabei wird ein besonderer Fokus auf ungenutzte und vergessene Räume in der Stadtlandschaft gelegt. Denn ungenutzte und leere Orte im Stadtraum werden oftmals ignoriert, vermieden oder einfach nicht wahrgenommen. Das Potenzial dieser Flächen bleibt unerkannt und geht für die Anwohner und Besucher verloren. Im Rahmen des Workshops werden diese Räume entdeckt, temporär umgestaltet und in Relation auf vorherige Geschehnisse und Funktionen (er)neu(t) bespielt. Der Workshop setzt durch eine kurze, intensive Arbeit – ergänzt durch einen regen Austausch mit Anwohnern – darauf, gemeinsam Ideen zu entwickeln und Geschichten zu erinnern, die die Möglichkeit zur Aufwertung des Lebensraumes Stadt mit sich bringen.

Seminarwoche

B Transformation as a tool for urban development

GESCHICHTE, THEORIE & BAUKULTUR

GESCHICHTE, THEORIE & BAUKULTUR

Ute Schneider


Seminarwoche

Es stehen unglaublich viele Möglichkeiten bereit, Werkzeuge, Materialien, Erfahrungen und experimentelle Freiheiten. Eine kleine Gruppe von Studierenden ist eingeladen einzutauchen ins handwerkliche Erschaffen von Nutzbauten die trotz einfachster Herstellungsmethoden und Sparsamkeit eine rauhe Schönheit zulassen. Ob Scheune, mobiler Unterstand für Schafe, Gewächshaus oder ein Aussichtsturm im Mischwald – das Programm definieren wir gemeinsam. Konstruktion und Architektur entstehen konzeptionell, aus den Rahmenbedinungen des Ortes und dem Glauben an unsere Möglichkeiten der Umsetzung, sicher aber aus den Ideen der Gruppe.

Urs Meister/ Carmen Rist-Stadelmann Hauptstudium

D Build.Erasmus+ Workshop

Ziel der mit dem Entwurfsstudio gekoppelten Seminarwoche ist es, sich mit Holzfassaden vertraut zu machen. Dazu werden im ersten Teil des Workshops zeitgenössische und historische Holzfassaden in der Region recherchiert, analysiert und in gemischten Teams in Schnitt und Ansicht im Maßstab 1:10 händisch gezeichnet. Im zweiten Teil des Workshops experimentieren die ca. 30 internationalen Studierenden im Maßstab 1:1 mit einzelnen Fassadenelementen. Aus Holzstäben und -brettern werden Konstruktionen entwickelt, die sowohl als Dach wie auch als Wand funktionieren können. Die innerhalb des Workshops entwickelten Prototypen stellen den Startpunkt für den Bau der neuen Modellwerkstatt der Universität Liechtenstein dar. Das von Urs Meister und Carmen Rist-Stadelmann koordinierte Erasmus+ Programm «Crafting the Façade re-use, re-invent, re-activate» wird in Kooperation mit der Academie van Bouwkunst, Amsterdam und der Mackintosh School of Architecture, Glasgow in Liechtenstein mit dem Materialschwerpunkt Holz durchgeführt. Seminarwoche

D Vernakuläre Architektur – von Architekten ?

MATERIAL, TECHNIK & KONSTRUKTION

MATERIAL, TECHNIK & KONSTRUKTION

Robert Mair


Kulturelle Identitäten Konzept: Vera Kaps

Identitäten sind nichts Vorgefundenes, noch sind sie etwas Selbstverständliches. Wir formen und verändern sie permanent, um sie an uns und an unseren kulturellen Kontext anzupassen. Für diesen sozialen Prozess spielen einerseits Traditionen und Erinnerungskulturen eine wichtige Rolle. Andererseits verhandeln wir unsere kulturellen Identitäten auch, indem wir unsere Gegenwart kritisch diskutieren und Visionen entwickeln. Im Vordergrund steht jedoch der Mensch selber, der über vielseitige Formen der im-/materiellen Kommunikation Identitäten konstruiert. Im Wintersemester 2016/17 beschäftigen wir uns weiterhin mit dem Thema kultureller Identitäten. Parallel zu den Entwurfsstudios beleuchten Vorträge die vielschichtigen Facetten dieses Phänomens. Dabei wird das Thema nicht nur aus Sicht von Architekten und Raumplanern beleuchtet, sondern auch durch kulturwissenschaftliche, kuratorische, historische/künstlerische und soziologische Sichtweisen erweitert. Über die Auseinandersetzung mit konkreten Orten vor unserer Haustür sowie mit abstrakten Räumen in unserer globalen Welt bereichern und hinterfragen die Vortragenden unser Denken, Entwerfen und unsere Aufgabenfelder als Architekten und Raumplaner. 17.11.2016 18:00–19:30 CONRADIN CLAVUOT ÜBER DAS BAUEN IM ALPINEN KULTURRAUM H1, Universität Liechtenstein

Vorträge

15.12.2016 18:00–19:30 Fattinger orso ARCHITEKTEN ÜBER PLANUNGSKULTUREN h1, Universität Liechtenstein


2016/17 WINTERSEMESTER

Vortragsreihe: Kulturelle Identitäten Institut für Architektur und Raumentwicklung

Foto RALPH FEINER

Foto FATTINGER

17.11.2016, Do 18.00–19.30 Uhr CONRADIN CLAVUOT ÜBER DAS BAUEN IM APLINEN KULTURRAUM H1, Universität Liechtenstein Wie kann Tradition weiterleben oder gar innovativ ins Heute übersetzt werden? Wie erkennen wir Bedürfnisse einer Kultur, um sie in spezifische Nutzungen und Typologien zu übersetzen? Conradin Clavuot berichtet über seine architektonische Praxis im alpinen Kulturraum im Spannungsfeld von Tradition und Innovation. Seit seinem

abgeschlossenem Diplomstudium an der ETH Zürich 1988, führt Conradin Clavuot sein eigenes Architekturbüro in Chur. Neben zahlreichen Auszeichnungen für Gutes Bauen im Kanton Graubünden, für Neues Bauen in den Alpen, für den Graubünden Holz Sonderpreis Holzhandwerk und für Beste Einfamilienhäuser erhielt er 2011 den Internationaler Brunel Award für die Bebauung und Gestaltung des Bahnhofs Chur. 2010 bis 2016 führte er eine Gastprofessur im Masterstudiengang am Institut für Architektur und Raumentwicklung der Universität Liechtenstein, wo er Laurentiu Tiberiu Stancu, den Gewinner des europäischen Studentenpreises «European Architectural Medal» bei seiner Thesisarbeit betreute.

15.12.2016, Do 18.00–19.30 Uhr FATTINGER ORSO ARCHITEKTEN ÜBER PLANUNGSKULTUREN H1, Universität Liechtenstein Inwiefern bestimmen kulturelle Identitäten unsere Planungskultur? Welche Identitäten treffen in einer Region, einer Stadt, einem Dorf aufeinander? Und welche Akteure aus Politik, Wirtschaft und Kultur entscheiden eigentlich wirklich, wie es bei uns aussieht? Warum sollte es eine Rolle spielen, ob in meinem Quartier mein Nachbar, ein Architekt oder ein Investor baut? Das Wiener Design und Fabrikations-Studio Fattinger Orso Architektur agiert an der Schnittstelle

von Architektur, Kunst und Design. Die Arbeit reicht von kleinen Objektdesigns, Innenausbau und Ausstellungsdesign (wie etwa REALSTADT in Berlin) über öffentliche Kunstinstallationen, kulturelle Produktionen und urbane Interventionen (wie etwa das Gelbe Haus zur Europäischen Kulturhauptstadt Linz) bis hin zu Vorlesungen und Lehre. Motiviert durch den Willen die konzeptionelle, architektonische und wirtschaftliche Kontrolle über ihre Projekte zu bewahren, fungiert das Studio als Entwickler, Designer und Konstrukteur und geht damit über das klassische Spektrum der architektonischen Praxis hinaus.

Kalender STUDENT FOR A DAY Entscheidungshilfe und Einblick in den Fachbereich und das Architekturstudium an der Universität Liechtenstein. Anmeldung www.uni.li/4aday 20.10.2016, Do 9.30–16.30 Uhr Atelier, Universität Liechtenstein 15.12.2016, Do 13.30–17.00 Uhr Atelier, Universität Liechtenstein INFO-VERANSTALTUNGEN 12.11.2016, Sa 13.00–16.00 Uhr INFOTAG Universität Liechtenstein Der Infotag richtet sich neben Maturanten auch an Studierende und Berufstätige. Die Universität informiert über die Studiengänge und Weiterbildungsmöglichkeiten. www.uni.li/infotag

NATIONALER ZUKUNFTSTAG 10.11.2016, Do 09.00–16.00 Uhr MÄDCHEN-BAUEN-LOS HOLZ VERBINDET Foyer, Universität Liechtenstein Weisst du wie gross dein ökologischer Fussabdruck ist oder wieviel Graue Energie wo drin steckt? In Kurzworkshops werden wir die Eigenschaften von Holz untersuchen und danach zusammen eine Holzbrücke ganz ohne Dübel und Nägel bauen. www.uni.li/architektur PRÄSENTATIONEN 02.–04.11.2016, Mi–Fr 9.00–17.00 Uhr ZWISCHENPRÄSENTATION Atelier, Auditorium und Foyer, Universität Liechtenstein www.uni.li/architektur 18.–20.01.2017, Mi–Fr 9.00–17.00 Uhr SCHLUSSPRÄSENTATION Atelier, Auditorium und Foyer, Universität Liechtenstein www.uni.li/architektur

AUSSTELLUNGEN 19.09.–17.10.2016 BRICK WORKS Foyer, Universität Liechtenstein Das Studio Urs Meister und Carmen Rist präsentiert die Projekte des vergangenen Sommersemesters. www.uni.li/architektur 25.10.–04.11.2016 WORLD EXCURSION FORUM Architektür-Foyer, Universität Liechtenstein Die Themen, Erfahrungen und Entdeckungen der jeweiligen Exkursionen und Seminare des Wintersemesters 2016-17 werden in einer gemeinsamen Präsentation sichtbar. www.uni.li/architektur

SONSTIGE 19.11.2016, Sa 21.00 Uhr UNIBALL Auditorium, Universität Liechtenstein Der jährliche stattfindende Uniball richtet sich an alle Studierenden, Mitarbeitenden, Lehrbeauftragte, Alumni sowie deren Gäste und die interessierte Öffentlichkeit. www.uni.li/uniball

29.11.–23.12.2016 4 BY 4. THE ID OF AN ARCHITECT Foyer, Universität Liechtenstein Was ist die Identität von ArchitektInnen? Wie entsteht sie? Auf was bezieht sie sich? Durch ausgewählte und kommentierte Bücher, Bilder, Orte und Werkzeuge werden die Entwurfsdozierenden der Universität Liechtenstein ihr Selbstportrait als ArchitektInnen präsentieren. www.uni.li/architektur Impressum Institut für Architektur und Raumentwicklung der Universität Liechtenstein, September 2016 Redaktion: Cornelia Faisst Grafisches Konzept: Annett Höland Druck: BVD Druck+Verlag AG


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