Rückblick Winter 2016-17 uni.li BSc Architektur

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2016 /17 WINTERSEMESTER

RÜCKBLICK

Bachelor of Science in Architecture Institut für Architektur und Raumentwicklung


Rückblick

Ein ereignisreiches Wintersemester liegt hinter uns. Mit Freude haben wir die grosse Anzahl neuer Studierender, die bei uns am Institut für Architektur und Raumentwicklung ihr Architekturstudium im Wintersemester aufnahmen, empfangen. Für uns war dies die Möglichkeit das Ausbildungsangebot, mit dem Anspruch unsere qualitativ hochgesteckten Ausbildungsziele weiterzuentwickeln und mit der für uns wichtigen persönlichen und intensiven Betreuung jedes einzelnen Studierenden, auszuweiten. Mit zwei zusätzlichen Assistenzen konnten wir die Entwürfe des Grundstudiums im 1. Semester personell verstärkt und inhaltlich weiter profiliert. Auch konnte die räumliche Situation im Atelier, mit der provisorischen Maßnahme einer zusätzlichen Galerie, ausgeweitet werden und bot jedem Studierenden weiterhin seinen eigenen Arbeitsplatz. Der frische Wind mit der quirligen Studierendenschar hat die Stimmung im Atelier positiv und inspirierend mitgeprägt und lässt uns voller Vorfreude ins Sommersemester 2017 blicken. DIETER JÜNGLING Studienleiter Bachelor

Bild Titelseite THESIS MODELLE DIOGO DA SILVA


Darstellung, Vermittlung & Produktion

A

Studio Pascal Gnädinger / Hansjörg Quaderer Assistenten: Bianca Böckle und Beat Burgmaier

Atelier für Architekten

Grundstudium

Kurzentwurf

Modell SusannE Brandt / Andreas Brandstetter / Sören Landinger / Sara Thöny

Unser Kurzentwurf hatte zum Ziel, eine prägnante Landmarke von Liechtenstein mit einem Pavillon zu besetzen. Im Zentrum von Vaduz sollte unser Pavillon den Übergang vom Regierungsviertel zum Städtle hin akzentuieren. Einem Nadelöhr zwischen Kirche und Staat zur einen – Kultur und Kommerz zur anderen Seite. Ausgehend von Shigeru Ban’s Paper-House-Pavillon haben wir einige zeitgenössische Pavillons auf ihre Eigenheiten untersucht, gezeichnet und analysiert. Wir versuchten das Einzigartige dieser Arbeiten in Worten und Skizzen festzuhalten, mit besonderem Augenmerk auf das räumliche Gefüge, Licht und die Materialisierung. In einem zweiten Schritt, nach der Analyse und typologischen Untersuchung verschiedenster Pavillons, haben wir unsere gesammelten Erkenntnisse angewendet. Einzelprojekt von Susanne Brandt, Andreas Brandstetter, Sören Landinger und Sara Thöny. Der Pavillon entwirft eine schwebende Schiffbrücke, der die Passage als Durchgang und Innehalten materialisiert. Alle Arbeiten zeigten wir vom 11.-13. November 2016 an der Art Design Messe / Potentiale in Feldkirch.


gESchichtE, thEoriE & BaukuLtur

B

Studio Alberto Alessi / Roman Banzer assistenten: Bianca Böckle und Beat Burgmaier

gasthaus zur Fremde

grundstudium

Entwurf

gesamtmodell Studio aLESSi / BanZEr

Für das erste Semester interessierte uns der kleine Massstab, die umsetzungsmöglichkeit bis zum Massstab 1:10. Wir gingen der Frage nach: Wie kann aus der Verbindung von text und architektur ein gasthausprojekt entstehen, das die Fremde thematisiert? Stichworte waren: Fremd, eigen, austausch, gastfreundschaft, Präsenz, angst, u.a.m. in der täglichen Berichterstattung herrscht die angst vor Flüchtlingen vor. Wie aber kann das Fremde zur Bereicherung werden? dazu mussten sich die Studierenden in andere Menschen versetzen, gar andere Menschen werden, um zu verstehen, was das Fremde für das Eigene bedeutet. Methodisch arbeiteten wir mit den Werkzeugen des Schreibens und denjenigen der architektur (Skizze, Modell, handzeichnung, Fotografie) und schlossen in einer installation vor ort ab. Es entstand ein gasthaus mit sechs Stockwerken auf dem jeweils neun Studierende für neun Fremde Wohnen und Leben entwerfen mussten. Es entstanden in kleingruppen 17 Fahnen mit Slogans. Zudem erstellten die Studierenden Schreibportfolios und ein Who is Who.


Stadt, uMWELt & gESELLSchaFt

C

Studio Philip Lutz / Csaba Tarsoly assistenten: Bianca Böckle und Beat Burgmaier

Entlang des Binnenkanals

grundstudium

Entwurf

Modell ELLEna nEFF, MiriaM EndEr, SörEn LandingEr

der Liechtensteiner Binnenkanal entwässert fast das ganze Land, er fließt dabei durch die verschiedensten gegenden, vorbei an auen, Wiesen, industriegebieten, Wohngebieten, ortszentren, und den Wahrzeichen des Landes, ohne daß man ihn in seiner gesamtheit jemals wahrnehmen würde. und gerade in seiner gesamtheit wahrgenommen könnte er zu einem verbindenden Element des kleinen Landes werden. Während die Landesstraße die Zentren verknüpft und dabei die rolle des hauptverkehrsträgers mit allen damit verknüpften Problemen übernimmt, kann der Binnenkanal zu einem raum der sanften Mobilität werden, zu einem raum, der Wohnen, naherholung, Freizeit und Landwirtschaft in harmonischem Miteinander erlebbar werden läßt.

das Projekt «Sauna-Landschaft» erkennt einen unauffälligen abschnitt der landwirtschaftlichen Fläche als „Landschaftskammer“, als rahmen für ein ganz besonderes Erlebnis. die Längsausdehnung des areals schafft Blickbeziehungen zu den Bergen, ein damm beschützt vor neugierigen Blicken, ein Saum von Bäumen rechts und links vom alten Binnenkanal wird zur allee und trennt das areal von weiträumigen Äckern. durch eine ablenkung des Binnenkanals entsteht eine Sumpflandschaft, die nur noch auf Stegen zu Fuss durchschritten werden kann. Mit überraschend einfachen Mitteln entsteht eine intime Bade- und Sauna-Landschaft, in der öffentlichkeit und Privatheit, intime nähe und Weite bis zum horizont fokussiert erlebbar werden.


MATERIAL, TECHNIK & KONSTRUKTION

D

Studio Carmen Rist-Stadelmann Assistenten: Bianca Böckle und Beat Burgmaier

Fenster und Türen

Grundstudium

Kurzentwurf

Zeichnung Elena Florinteth / Andrea Freund / Eslem Karakoc / Merve Hancer

Als Ausgangspunkt der architektonisch-konstruktiven Reise beschäftigte sich unser Entwurfsstudio mit Öffnungen in ausgewählten Gebäuden, die wir auf ihre spezifischen tektonischen Qualitäten hin untersuchten. In diesem Prozess entdeckten wir ihre konstruktiven und gestalterischen Eigenschaften und ihre räumliche Wirkung und das Zusammenspiel als Ganzes. Durch nachformen und nachzeichnen, aufbrechen und wieder zusammenfügen lernten wir Öffnungen als Teil eines Gebäudes zu verstehen, die Aufschluss über das Gebäude sowohl innen als auch aussen geben und dieses charakterisieren. Diese Erfahrungen setzten wir anschliessend bei der Entwicklung von neuen Öffnungen ein. Während dem Kurzentwurf bildeten vier Studierende ein Team und recherchierten das ausgewählte Gebäude, dessen Ort und Topografie, die Hintergründe zum Bau, den Architekten, die Funktion des Gebäudes, die Konstruktion und Materialien. Diese Erkenntnisse dokumentierten sie in einer Broschüre und in Handzeichnungen in Form von Grundriss, Schnitt und Ansicht im M 1: 20, M 1:50 oder M 1:100. Als nächsten Schritt beschäftigten sie sich mit einer ausgewählten Öffnung, die sie in Ansicht und Axonometrie darstellten und somit Auskunft über die Konstruktionsweise der Öffnung gaben. Eine Intervention an dieser Öffnung in Form eines Materialwechsels, einem zerlegen und aufschneiden, verschieben etc. entwickelten sie parallel dazu und stellten dieses neue konstruktive Element zeichnerisch im M 1:1 dar.


Darstellung, Vermittlung & Produktion

Integration: Cornelia Faisst

The Stones of Venice Veni Etiam Venice revisited

Hauptstudium

Modelle Aurelio Todisco

Entwurf mit Integration

A

Studio Urs Egg

1. Ort – Studio Venedig: La Serenissima, Ihre Durchlaucht im Jahre 1879. John Ruskins Buch «The Stones of Venice» bildet die Grundlage für unser Projekt in Venedig. Ort der Handlung ist das Haus der Peggy Guggenheim Collection, der unvollendete Palazzo Venier dei Leoni aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 2. Protagonisten – In der Rolle ausgesuchter Protagonisten schreiben wir die Geschichte dieser Location fort. Wir konfrontieren die für Venedig spezifische Paarung des Gebäudetypus Theater und die Einrichtung einer

Gartenanlage mit den Lebensbeschreibungen der Dramatis Personae. 3. Mise en Scène – Die Idee der Renaissance als Bindeglied zwischen Stilepochen soll uns den Inhalt und die Atmosphäre von Zeitabschnitten geben und zu Entdeckungen führen, die im Jetzt verortet werden können. Wir üben uns im Verständnis der Verhältnissen von Handwerk und Kunst. Die Initialen unserer Schaffensprozesse vermuten wir im konstruktiven Prinzip. Die Wahrheitsfindung erschliesst sich bruchstückhaft aus Wissensfragmenten, die zu einem dreidimensionalen, kognitiven


darStELLung, VErMittLung & Produktion

hauptstudium Modelle diogo da SiLVa

Entwurf mit integration

A

konstrukt heranwachsen und eine Erfinderlust wecken, dieses Wissen in neue eigene architekturen d.h. räumliche sowie formale Strategien zu überführen. Wir wollen Fertigkeiten erlangen, die sich der referenzlosigkeit einer ausschliesslich digital generierten Welt entgegenstellen und das taktile original (handwerk) mit zelebrieren. 4. Mise en Place – Wir manifestieren das Verhältnis von handwerkskunst und architektur. Wir gründen das haus der identitäten. gemeinsam als ateliergruppe setzen wir in individuellen Projekten die Erkenntnisse des Mise en Scène (architektonischer Bildaufbau und drehbuch) in Modell und Zeichnung um.


GESCHICHTE, THEORIE & BAUKULTUR

B

Studio Dieter Jüngling Integrationsdozent: Alberto Alessi

Wohnen in Not

Hauptstudium

Entwurf mit Integration

Schnitt Julia Franziska Beck

Nicht nur der anhaltende Flüchtlingsstrom in unseren Kulturraum, sondern auch Menschen in einer sozialen oder wirtschaftlichen Notlage aus unserem gesellschaftlichen Umfeld sind auf Wohnraum angewiesen, der nicht nur die minimalen existenziellen Bedürfnisse befriedigt, sondern auch zum Ort der Geborgenheit und neuen Heimat wird. Es sind somit unterschiedliche Gründe die zu einer Hilfestellung der Gesellschaft führen, Wohnraum bereitzustellen, die Menschen in einer schwierigen Lebensphase unterstützen können. Wie schon erwähnt kann es nicht bedeuten einfach nur einen minimalen Raum für Wohnzwecke zur Verfügung zu stellen, sondern es bedeutet einen Lebensort zu entwickeln, der die Kraft hat als Ausgangspunkt einer positiven Lebenshaltung zu wirken.

Insofern kann ein Wohnhausentwurf, der beiden Nutzergruppen zur Verfügung gestellt werden soll, neue Lebensformen aufzeigen, die einerseits einen integrativen Charakter ausstrahlen und ein Zusammenleben unterschiedlicher kultureller Gruppen ermöglicht und dennoch anderseits genügend Raum für die eigene Identität beinhaltet, so das ein Gefühl entstehen kann, dass für Alle eine neue Heimat bedeuten kann.


Entwurf mit Integration

GESCHICHTE, THEORIE & BAUKULTUR

B Hauptstudium

Grundriss Julia Franziska Beck


Studio Nicole Hatz / Marco Volpato integration: ute Schneider

Entwurf mit integration

Zentrumsentwicklung Vaduz

hauptstudium

Städtebauliches konzept EWELina LangEr

das Zentrum von Vaduz soll aufgewertet und als Standort attraktiver werden. der definierte Perimeter erstreckt sich vom gasthaus Löwen über das heutige Zentrum des rathausplatzes bis zu der kathedrale von Vaduz. Es umfasst so den Stadtkern von Vaduz und die angrenzenden öffentlichen und privaten Siedlungsstrukturen. in dieser kernzone besteht Erweiterungs- und Verdichtungspotenzial. Ebenfalls wird gaflei, ein ortsteil vom triesenberg, in die denkzone mit integriert. die hauptstrasse ist als verkehrsorientierte Lebensader für Pendler- und Busverkehr als kommerzielles Zentrum von Vaduz wenig attraktiv. das Städtle hingegen ist als reine Fußgängerzone leer und ausgestorben. Mit primären gestaltungen für Fußgänger, Erweiterungen der Strassenfronten für Mischnutzungen und Platzierungen von Querungsmöglichkeiten als Erweiterung des öffentlichen raumes kann die kernzone der Stadt aufgewertet werden.


Stadt, uMWELt & gESELLSchaFt

C

hauptstudium

Entwurf mit integration

Wohnsiedlungen werden. die analysierten ortschaften besitzen zudem einen stark verdichteten kern, in dem unterschiedliche nutzung stattfinden. dies soll auch in Vaduz der Fall werden. der Entwurf läuft in drei Phasen ab. in der ersten Phase wird das Städtle, insbesondere der rathausplatz umgestaltet. durch einen treppenartigen aufgang zum rathausplatz soll das Städtle mit der hauptstraße verbunden werden. Projekt Ewelina Langer: das rathaus wird besser zur geltung Zu Beginn des Semesters analysierten gebracht indem der Platz vergrößert die Studenten orte im rheintal wird. Zudem solle direkt im Zentrum auf ihre Struktur, Wohnraum entstehen. in der zweiten nutzung , Phase wird die Mischzone geschaffen. Verkehr und hier soll sowohl kommerzielle, als auch topographie. private nutzung erstellt werden. Zudem augrund die- soll hier anstelle der Marktplatzgarage ser analysen das neue Bildungszentrum mit der Bibkonnten die liothek entstehen. in der dritten Phase Stärken und Schwä- wird um das Zentrum herum neuer, atchen dieser orte mit traktiver Wohnraum geschaffen. Zudem Vaduz verglichen werden. sollen die Finanzzentren verdichtet Ewelina verglich Vaduz mit chur werden. und St. gallen. Beide ortschaften die architektur der gebäude ist so zeichnen sich durch einen dichten ausgewählt, dass sie sich in das vielfälStadtkern und durch einen Fluss, der tige ortsbild von Vaduz einprägen. Es mitten durch die innenstadt führt aus. wurden überwiegend einfache Volumen in beiden Fällen besitzt der Fluss eine ausgewählt, die sich in die bestehentrennende Funktion, da er die Stadtker- de Struktur einfügen. hier wird neuer ne, wie eine Stadtmauer, umfasst. im Fall Freiraum geschaffen und zur geltung von Vaduz umhüllt der Fluss, ebenfalls gebracht. Einerseits werden die Plätze den ortskern, bzw. trennt diesen von durch blockartige gebäudestrukturen den restlichen Siedlungen. hier soll der umgeben, sodass sie zu innenhöfen Fluss nicht trennen, sondern vielmehr werden. andererseits umgeben die Plätals verbindendes glied zwischen der ze die gebäude, und lassen diese zur Mischzone und der Bildungs- und geltung kommen.


Studio Urs Meister / Carmen Rist-Stadelmann integration: Eugen Schuler

the alpine Lodge

hauptstudium

Entwurf mit integration

Projekt Studio MEiStEr / riSt

unser Entwurfsstudio widmete sich weiterhin dem thema der Fassade und deren rolle als Mediator von unterschiedlichen kulturellen identitäten. dies geschah im rahmen des dreisemestrigen Erasmus+Programms «crafting the Façade re-use, re-invent, re-activate» in enger kooperation mit der academie van Bouwkunst amsterdam und der Mackintosh School of architecture. nach zwei innerstädtischen Bauaufgaben in amsterdam und glasgow, welche in den letzten beiden


MatEriaL, tEchnik & konStruktion Entwurf mit integration

D

hauptstudium

Semestern bearbeitet wurden, entwarfen die Studierenden letztes Semester ein alpines gasthaus in den Liechtensteiner Bergen. im alpinen raum wurden die Wechselwirkungen von Bauwerk und Material schrittweise untersucht und Methoden entwickelt, um den ausdruck aus dem Material zu entwickeln und darüberhinaus antworten auf die zeitgenössischen gebäudetechnischen anforderungen zu finden. im abgelegenen Weiler Silum wurde ein Berggasthaus entworfen, dessen nutzungskonzept sich den wechselnden Jahreszeiten anpasst. architektonisch wurden die klassischen räume zum Schlafen und Essen um einen individuell von Studierenden entwickelten themenschwerpunkt wie einen therapiebereich oder eine therme ergänzt. Wir gingen den Entwurf über die recherche von historischen, zeitgenössischen und anonymen holzarchitekturen in verschieden alpinen, europäischen und ostasiatischen Baukulturen an. um die räumlichen, konstruktiven und materiellen aspekte der Entwürfe und der Fassaden darzustellen wurden nebst Zeichnungen, Modellen, mock-ups, axonometrien auch händisch gezeichnete Fassadendarstellungen im Maßstab 1:10 als Werkzeuge benutzt.


Seminarwoche thE aLPinE LodgE

Praxiswoche BEtonoBJEktE

Seminarwoche VErnakuLÄrE architEktur

impressionen

Vaduz Spaziergang ErStSEMEStEr StudiErEndE


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