Rückblick 2015-16 uni.li BSc Architektur

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2016 SOMMERSEMESTER

RÜCKBLICK

Bachelor of Science in Architecture Institut für Architektur und Raumentwicklung


Rückblick

Eines der wichtigsten Anliegen unseres Studiengangs zur Ausbildung zum Architekten ist das Lernen eines bewussten und reflektierten Sehens, Beobachtens und Erfahrens. Als Ausbildungsgefäss, das diesem Anliegen nachkommt und in allen Studienjahren angeboten wird, haben wir die Exkursionsveranstaltungen im Lehrplan vorgesehen. Reisen in eine unbekannte Situation, in einer Atmosphäre der vorbereiteten, konzentrierten Sensibilisierung auf architektonisch räumliche Erfahrungen, schaffen eine neue Ebene der Auseinandersetzung. Die möglichst tiefen Einblicke in eine für uns fremde Kultur sollen das Erlebte zu einer ganzheitlichen Erfahrung erweitern. Ein erstes bewusstes Sehen, mit der Besichtigung und dem Erfahren von Architekturgeschichte in Rom und Madrid, zu injizieren ist Zeugnis unseres Bestrebens schon im einführenden Grundstudium die Neugierde auf eine reichhaltige Erfahrungswelt zu lenken, die es sich lohnt bewusst zu erschliessen. Zusammen mit holländischen und schottischen Studierenden sich ganz bewusst mit der speziellen Backsteinarchitektur in Amsterdam auseinanderzusetzen und in Workshops selber Hand anzulegen oder mit einem einheimischen Architekt unter anderem die Gebäude von Alvaro Siza in Porto zu erkunden, ermöglichten in diesem Sommersemester 2016 neue Erfahrungen und Eindrücken zu gewinnen, die den Blick auf wesentliche Aspekte in der Architektur zu schärfen helfen. Aber auch das vertiefende Zeichnen in der Stille der grossen Moscheen in Istanbul oder eine Expedition in die einzigartige Urbanität von Manhattan in New York sind prägende Erlebnisse, die gemeinsam in einer Gruppe von Architekturstudierenden und dem begleitenden Dozenten erlebt und reflektiert werden und so eine bleibende Tiefe erreichen. DIETER JÜNGLING Studienleiter Bachelor

Bild PROJEKT FRANZISKA MÖHRLE


DARSTELLUNG, VERMITTLUNG & PRODUKTION

A

Studio Uli Mayer/ Urs Hüssy Grundstudium

Kabinettstück Von der Vermesserin zur Verfasserin Projekt SELMA CIVELEK

Entwurf

«Da cosa nasce cosa» nach diesem Prinzip von Bruno Munari hat sich unser Studio mit der Entwicklung einer Raumabfolge beschäftigt. Die Basis bildete ein selbstgewählter Gegenstand. Durch die genaue Untersuchung des Gegenstandes mit zeichnerischen und modellbautechnischen Mitteln wurde ein Wahrnehmungsmotor gestartet, der die nötigen Mittel zur Entwicklung eines Konzeptes lieferte. Die Räume wurden auf diese Weise Schritt für Schritt gefunden und haben eine unerwartete Qualität. Der Fokus lag allein auf dem Innenraum.

Die Arbeit von Selma Civelek beschäftigt sich mit der Nähnadel. Vor allem dem Bewegungsablauf, den jemand mit einer Nähnadel vollführt, galt ihre Hauptuntersuchung. Sie analysierte das Einfädeln, Durchstechen, die Bewegung der Hand. Zudem war die Form der Nadel ein Leitmotiv. So entwickelte sie eine Raumsequenz, die diese analysierten Aspekte in architektonische

Qualität umsetzte. Sie generierte einen labyrinthischen Eingangsraum, der in einen sehr komplexen Hauptraum einfädelt. Der Hauptraum ist gekennzeichnet durch eine «Welle» im Boden und an der Decke; die Wände im Hauptraum sind konkav. Das Licht kommt durch «Einstichöffnungen» allein von der Decke. Allerdings leitet eine Öffnung von weit weg zum «Ausfädeln».


DARSTELLUNG, VERMITTLUNG & PRODUKTION

A

Studio Robert Fabach Kultur der Zeichen Our little coffeshop

Grundstudium

Entwurf

Collage FLORA KIRNBAUER

Die Studenten haben die Fassade eines Strassencafés in einem kleinstädtischen Kontext mit Schwerpunkt auf ihre kulturelle Bedeutungskraft entwickelt. Dabei wurden unterschiedliche Gestaltungsebenen (Geometrie, Erscheinung, Ausdruck und Zeichen) von Architektur im Vorfeld thematisiert und erarbeitet und deren Einsatz und Wechselwirkungen erprobt. Erst wurde dem Café eine Identität verliehen und in Folge eine Fassade dazu erarbeitet als Schnittstelle zur Öffentlichkeit. Ausgehend von der Befragung nach ihrer eigenen kulturellen Identitäten, die sich oft erst gegen eine bedeutungsarme Bilderflut aus dem Netz abheben musste, entstanden letztlich sehr unterschiedliche Entwürfe mit unterschiedlicher Durchdringung. Es zeigte sich, dass die eigene

kulturelle Verortung und die Findung eigener Werthaltungen wichtige und andauernde Prozesse sind als eine wichtige persönliche und inhaltliche Basis für die entwerferische Arbeit der angehenden Gestalter.


GESCHICHTE, THEORIE & BAUKULTUR

B

Studio Hugo Dworzak Free Velo Point

Kurzentwurf

Der Verein Neuraum sammelt gebrauchte Fahrräder, repariert sie und stellt sie, auf Liechtenstein verteilt, zur freien Verfügung. Wir haben dazu Fahrradunterstände entworfen. Die Projekte reagieren auf den jeweiligen, von den Studierenden individuell gewählten Standort – es entsteht ein logistisches räumliches System von Unterständen, deren Belegung via App abrufbar ist. Lediglich drei Materialien standen für die Konstruktion zur Verfügung: > Dachlatten (3x5cm, 6m Länge) für das Tragwerk > Schnüre für die Verbindungen > Plastikeinkaufstaschen für die Überdachung

Grundstudium

Das Ergebnis sind temporäre Konstruktionen, die verschiedene Orte signifikant belegen und zusammen mit den Fahrrädern für Corporate Identity sorgen. Materialien und Konstruktion sind wiederverwertbar, das Gesamtprojekt ist in vielfacher Hinsicht nachhaltig. Wir waren während drei Tagen auf der com:bau in Dornbirn als Entwurfsstudio präsent und haben dort die ersten Prototypen im Massstab 1:1 entwickelt. Modell MICHAEL VOGT


STADT, UMWELT & GESELLSCHAFT

C

Studio Christian Salewski Transit-oriented development

Grundstudium

Kurzentwurf

Modell ROMAN KLINGER

Der Bahnhof Schaan als wichtigster Knotenpunkt in Liechtenstein liegt heute in einem bisher nur wenig dicht besiedelten und teils stark fragmentierten Umfeld. Die Studierenden entwarfen städtebauliche Volumenmodelle im Massstab 1:500 als Wochenaufgaben, um über teils radikale Entwürfe zu untersuchen, welche bauliche Dichte und städtebauliche Integration hier möglich wären. Roman Klingler führt eine neue, klar geometrische Aussenraumfigur ein, mit der ein zentraler Ort in Schaan geschaffen werden soll. Das Dach des Busbahnhofs wird vergrössert und verbindet die Gleise mit dem neuen Platz. Verschiedene grosse, mäandrierende Bauten reagieren jeweils auf die unterschiedlichen kontextuellen Bedingungen. Das Oval führt einen neuen, städtischen Massstab ein, ist jedoch auf eine vollständige Realisierung der anliegenden Bauten angewiesen.


MATERIAL, TECHNIK & KONSTRUKTION

D

Studio Bernardo Bader Surface and Depth

Grundstudium

Entwurf

Modell CLAUDIA BÄR/ MELANIE SEIFERT

Zu bearbeiten war der Neubau eines Museumsgebäudes im alpinen Raum. Thema der Dauerausstellung des kleinen Museumsbau ist der Steinbock und dessen Lebensraum. Das Grundstück ist real, der exakte Bauplatz selbst zu finden. Das Raumprogramm ist überschaubar und setzt sich aus einem Ausstellungsraum, Nebenräumen, Büro und kleinem Café zusammen. Als Bauherren engagieren sich die Gemeinde St. Leonhard und ein dort ansässiger Museumsverein.

Die exemplarisch gezeigte Arbeit von Claudia Bär und Melanie Seifert zeigt einen gelungenen Versuch das Museumsprogramm in einem turmartigen Baukörper zu organisieren. Dafür suchten sich die Studentinnen einen erhöhten Bauplatz nahe am Waldrand aus. Mit unmittelbaren Nahbezug zu den hoch emporsteigenden Bäumen erscheint das Bauen in die Höhe geradezu prädestiniert. Gebaut soll der Turm mit Dämmbeton – aussen ganz roh – mineralisch anmutend – innen in Teilbereichen mit Kalk weiss ausgeschlemmt. Die Treppe nach oben ist nicht nur Erschliessung sondern birgt die komplette Ausstellung und wird so selbst zur Bühne. Unten am Sockel empfängt an der Ecke ein Eingangsbereich, der über ein Stockwerk hinauf zur Cafeteria und zum Ausgang für den Rundweg des Lehrpfades führt. Ganz oben wird man nach dem räumlich sehr spannenden Hinaufsteigen mit einem «Freiluftzimmer» belohnt. Wie eine Art «Jägerstand» sitzt man dort wieder im Freien und der Blick wird auf das fokussiert was der eben zurückgelegte Ausstellungsgang thematisiert hat – den Steinbock.


MATERIAL, TECHNIK & KONSTRUKTION

D

Studio Thomas Keller Strick+Hof oder Rosinen picken

Grundstudium

Entwurf

Modell NATALIE KRIEG

Wir haben die traditionelle Holzbaumethode des Holz-Strickbaues mit der «orientalischen» Hofhaus-Typologie zu einer neuen, innovativen Architektur verbunden, vermischt oder eben «fusioniert». Wir haben die gängige, tradierte Wohnbautypologie des freistehenden Einfamilienhauses hinterfragt und sie der Hofhaustypologie gegenübergestellt. Beim Besuch eines auf Strickbauweise spezialisierten Holzbauunternehmens haben wir gelernt, die Gesetzmässigkeiten und das Potential der Strickbauweise zu verstehen und anzuwenden. Die Entwurfsaufgabe bestand im Entwickeln eines Hofhauses für eine Familie in Form eines verdichteten Flachbaues in Strickbauweise.

Die Einzelobjekte wurden von Beginn an als Ensemble auf einem 12.000m2 grossen Grundstück in Sevelen zusammengeplant und hinsichtlich einer optimalen Gesamtwirkung koordiniert. Die Übungsanlage hat bewirkt, dass wir uns während des ganzen Entwurfsprozesses auf Raum, Licht, Struktur und Konstruktion konzentrieren konnten. Das Projekt von Natalie Krieg zeigt in exemplarischer Weise, wie auf kleinstem Grund ein profanes Wohnprogramm architektonisch reichhaltig umgesetzt werden kann. Die sorgfältige und tiefe Auseinandersetzung führten zu einem kleinen Wohnhaus mit grossen Qualitäten.


DARSTELLUNG, VERMITTLUNG & PRODUKTION

A

Studio Urs Egg Integration: Cornelia Faisst

Luftschloss

Hauptstudium

Entwurf mit Integration

Objekt STUDIO URS EGG

STUDIO «I’m tabula rasa. Please throw me something! Tell me something! I’ll do it.» Andy Warhol Our studio is an airborne castle in a storm that sweeps away over landscapes. The Storm has a beginning and an end – the landscape remains infinite. In «The Geographical History Of America» Gertrude Stein investigates the relation of human nature to the human mind. What she ascribes to human nature is identity, institutions, systems, frameworks, skills, proficiency, history, temporality, and all measurable things. The landscape however, corresponds to the human mind – it is endless, unmistakeable, and present; it absorbs the effects of the storm.


Manifesto STUDIO URS EGG

Entwurf mit Integration

Hauptstudium

WORKING METHODS AND TOOLS «What also determines where the line breaks, is where the thought breaks.» Allen Ginsberg The initials of our creative processes presumably lie within a constructive principle. Adding fragments of knowledge to an ever growing cognitive construct is one of our means of ascertaining truth. These findings build the source of inspiration and fuel our inventive spirits to inform fresh architectural visions within spatial and formal strategies. Furthermore, we seek to acquire skills that oppose to the vanishing of the tactile original in a solely digitally generated world. Our methods of application are processual, dialogic, and kaleidoscopic; we acknowledge magic and science, we recognize the presence of the real and surreal, we celebrate craftmanship and the immediacy of decision making. We DO things; we are accurate in linearity and inversion, we interrogate, intervene and contradict until our project arrives there where it wants to be.


GESCHICHTE, THEORIE & BAUKULTUR

B

Studio Dieter Jüngling Integrationsdozent: Alberto Alessi

Mehr als Raum

Hauptstudium

Entwurf mit Integration

Modell ELENA LÄNGLE

Das Thema der Migration beschäftigt die europäischen Länder momentan mit der grossen Flüchtlingswelle aus dem Nahen Osten. Neben der ersten primären humanitären Aufgabe einen Wohn- und Lebensort bereitzustellen, sind längerfristig Massnahmen einer Integration wichtig. Dabei geht es um einen Prozess der Assimilation in dem die Möglichkeit wichtig wird auch den kulturellen und religiösen Werten der fremden Kultur Raum zu geben. Migration ist ein elementarer Teil der Siedlungsgeschichte der Menschheit. Unterschiedlichste Gründe haben in der gesamten Zeit des menschlichen

Daseins dazu geführt, dass grosse oder kleinere Gruppen von Menschen aus ihrem angestammten Lebensraum fortgezogen sind um anderswo bessere oder sichere Lebensbedingungen zu finden. Dieser Prozess hat dazu geführt, dass sich auch die unterschiedlichsten kulturellen Prägungen vermischt haben und sich im Laufe der Zeit zu einer neu veränderten kulturellen Identität gefestigt haben. Unser heute so einheitlich erscheinender europäischer Kulturraum wurde durch diesen kulturellen Austausch geformt und hat anderseits auch seine Spuren in anderen Kulturregionen hinterlassen.


Grundrisse ELENA LÄNGLE

Entwurf mit Integration

Hauptstudium

In diesem Kontext wurde in der Semesterarbeit die Fragen gestellt, wie die Eingliederung einer fremden Kultur in unseren Kulturraum heute möglich wäre. Wie hoch müsste der Grad der Anpassung oder Übernahme der örtlichen Kultur sein, um eine möglichst harmonische Integration zu ermöglichen? Und wie stark müssten die Werte der fremden Kultur noch vorhanden sein, um diese fremde Identität zu wahren? Mit einem theoretisch erarbeiteten Wissen der muslimischen Tradition und ihrem baulichen Ausdruck im ehemaligen osmanischen Reich, dem in einer

einwöchigen Exkursionsreise nach Istanbul nachgespürt werden konnte, musste eine neue Moschee für die muslimische Glaubensgemeinschaft der Ostschweiz im Zentrum von St. Gallen entworfen werden. Das ausgewählte Grundstück ist Teil eines ehemaligen Villenparks am Fusse des ansteigenden Rosenbergs, in dessen Mitte die denkmalgeschützte Villa und eine Remise als Zeugen einer Kulturgeschichte erhalten blieben. Der gesuchte städtebauliche Umgang mit dem Park und den Bestandsbauten vervollständigte die Aufgabenstellung in einer gleichen Thematik. Die neue Moschee ist Teil eines muslimischen Gemeindezentrums, in dem sich weitere Räume für kulturelle Anlässe und einem Unterrichtsraum sowie Büros der Organisation für Beratungen befinden. Das Zentrum hat auch die Aufgabe, als Begegnungsort den Austausch zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Religionen zu fördern und so Unwissenheit und Ängste abzubauen.


STADT, UMWELT & GESELLSCHAFT

Integration: Ute Schneider Projektpartnerschaft: Gmeinde Gamprin Hauptstudium

Wohn.Raum.Modelle. Gamprin Konzept BARBARA RUECH

Entwurf mit Integration

C

Studio Erich Strolz

Projektbeschrieb Barbara Ruech: Das Dorf, die Gemeinschaft, der Wohnblock, die Anlage, Wohnen ist eine Empfindung und keine Funktionserfüllung. Erst in offenen, befreiten Räumen kommt das ICH sich näher. Die Gemeinde Gamprin wünscht sich im Zuge des Entwurfes als WTT Partner eine Erweiterung ihres Ideenhorizontes für ihr zur Verfügung gestelltes Grundstück «Fallsbretscha» am Ortseingang der Gemeinde im liechtensteinischen Rheintal. Aus den Wünschen und Vorträgen der Gemeindevertreter stellte ich mir die Frage «Wie muss die Wohnsituation am Ortseingang zur Gemeinde Gamprin städtebaulich und sozial gelöst werden, um Jung und Alt ein harmonisches Miteinander und auch eine Verknüpfung mit der umgebenden Infrastruktur der Gemeinde zu garantieren?». Es entstand eine Wohnbaukomposition aus gestapelten Holzboxen mit Sattel- und Flachdächern, die wie ein Monolith wirken. Die kompakten Elemente ruhen auf eingeschossigen Betonbauten im Erdgeschoss und werden miteinander vertikal erschlossen. Die gesamte Struktur


Entwurf mit Integration

Hauptstudium

Modell BARBARA RUECH

richtet sich nach den angrenzenden Hauptverbindungsachsen und dem Verlauf der Sonne und passt sich in seiner Körnung respektvoll an die umgebenden Nachbargebäude – vorwiegend Einfamlienhäuser – an. Auf wichtige Pole – wie die Kirche, das Gemeindeamt, den Freizeitpark und die Berglandschaft – reagiert das entwickelte Konzept. Durch eine Anordnung der einzelnen Elemente ergeben sich Plätze mit unterschiedlichsten Qualitäten und Eigenschaften. Die geschaffenen öffentlichen Zonen fördern die Gemeinschaft, ein Miteinander der Gemeinde und verknüpfen bereits vorhandene Infrastruktur mit dem neu entstehenden Projekt. Die entwickelten Ideen und Konzepte sollten den Ideenhorizont der Gemeinde Gamprin erweitern und ihnen helfen, neuen Lebensraum für Jung und Alt zu schaffen.


Studio Urs Meister / Carmen Rist-Stadelmann Integration: Robert Mair

The Dutch Brickcentre

Hauptstudium

Entwurf mit Integration

Modelle STUDIO MEISTER/RIST

Unser Entwurfsstudio schrieb im Rahmen des Erasmus+ Programms «Crafting the Façade re-use, re-invent, re-activate» in Kooperation mit der Academie van Bouwkunst, Amsterdam und der Mackintosh School of Architecture Glasgow das Thema der Fassade fort. Wir widmeten uns einem städtischen Thema im ehemaligen Industriegebiet von Amsterdam Nord und entwarfen ein Gebäude für das Holländische Backsteinzentrum, das von den Backsteinherstellern und -händlern genutzt wird und Labor- sowie Workshopräume und Showrooms beinhaltet. Im städtischen Entwicklungsgebiet direkt am Wasser haben wir die Wechselwirkung von Stadt, Bauwerk und Material schrittweise erkundet.


Entwurf mit Integration

Hauptstudium

Hauptfokus des Semesters war die Backsteinfassade und deren Rolle als Mediator von unterschiedlichen kulturellen Identitäten. Die Eigenheiten des Materials und die Aspekte der Tektonik leiteten unseren Weg. Dabei entwickelten wir den Entwurf über die Recherche von Hollands reicher Tradition der urbanen Backsteinarchitektur, suchten Methoden, den Ausdruck aus dem Material zu entwickeln und parallel dazu Antworten auf die zeitgenössischen gebäudetechnischen Anforderungen zu finden. Um die räumlichen, konstruktiven und materiellen Aspekte der Entwürfe und der Fassaden darzustellen wurden nebst Zeichnungen, Modellen, mockups, Axonometrien auch die händisch gezeichneten Fassadendarstellung im Massstab 1:10 als Werkzeuge benutzt. Die dabei entstanden Fassadendarstellung in Bannerform ermöglicht den Einsatz des Material Backstein direkter darzustellen und zu untersuchen.

Präsentation STUDIO MEISTER/RIST


Exkursion «Rheinliebe Basel» INSTITUTSMITARBEITER

Exkursionswoche MADRID ZWEITES SEMESTER

Semester Impressionen

Workshop an der com:bau STUDIO HUGO DWORZAK


Foto: Paul Trummer BACHELORABSOLVENTINNEN UND -ABSOLVENTEN 2016

Inszenierung an der Architektur Biennale Venedig STUDIO URS EGG

Semester Impressionen

Exkursionswoche ROM ZWEITES SEMESTER


Workshop mit uni.li Studierenden beim POOLBAR GENERATOR

Exkursionswoche ISTANBUL STUDIO JÃœNGLING

Semester Impressionen

Druckworkshop im Druckwerk STUDIO URS EGG


Kulturelle Identitäten

Die Ereignisse des letzten Jahres, gemeinhin als Flüchtlingskrise bezeichnet, hat die Welt und dabei vor allem unsere «heile Welt», nicht ganz unvorhergesehen aber mit grosser Geschwindigkeit und Vehemenz vor ungewohnte Aufgaben gestellt. Unabhängig von optimistischem Handeln («Wir schaffen das.») oder pessimistischer Gegenwehr, wir sind aufgefordert Lösungen für eine neue Art des Zusammenlebens zu finden. Dazu gehört insbesondere eine räumliche Antwort auf die Ansprüche des kulturellen Miteinander und Nebeneinander. Für Architekten gilt es soziale Relevanz unter Beweis und vordergründig Plakatives in den Hintergrund zu stellen. Architektur ist von Natur aus langsam, jedoch ist rasches Handeln notwendig: die Zukunft ist jetzt. Dafür muss aber Wissen über und Verständnis für die kulturelle Vielfalt unserer Welt vorhanden sein. Wir haben uns im vergangenen Sommersemester 2016 inhaltlich auf den einjährigen Schwerpunkt «Kulturelle Identitäten» vorbereitet um im beginnenden Wintersemester 2016/17 individuelle Antworten auf dazu gestellte Entwurfsaufgaben zu geben. Soziologen behaupten, dass es Räume für das Austragen von Konflikten geben muss, Räume welche entstehende Reibungswärme in nutzbare Energie umwandeln. Ohne Zweifel wird auch in unseren Entwurfsstudios Reibung entstehen, aus der nicht nur spannende Projekte sondern Bewusstsein und Haltung resultieren – das wünsche ich den Unterrichtenden und Studierenden. Louis Kahn hat gemeint, wenn Räume miteinander diskutieren können entsteht gute Architektur – gleiches gilt wohl für Menschen und die Gesellschaft.

Jahresthema

HUGO DWORZAK Leiter des Instituts für Architektur und Raumentwicklung 2012-2016


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