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Russisch

Russische Literatur

Russland im 19. Jahrhundert: Das Goldene Zeitalter

Das erste Drittel des 19. Jahrhunderts wird in der russischen Kultur- und Literaturgeschichte gemeinhin als «Goldenes Zeitalter» bezeichnet. Politisch wurde diese Epoche geprägt durch ein Brüderpaar auf dem russischen Thron, durch die Zaren Alexander I. (1801–1825) und Nikolaus I. (1826–1855). Unter dem Eindruck des Russlandfeldzugs Napoleons, der als «Vaterländischer Krieg» in die russische Geschichte eingegangen ist, und der Einnahme Moskaus durch die Franzosen 1812 wurden die liberalen Reformversuche Alexanders durch eine zunehmende Militarisierung von Staat und Gesellschaft konterkariert. Der von Nikolaus I. gewaltsam niedergeschlagene Dekabristenaufstand nach Alexanders Tod sollte einen langen Schatten auf die gesamte politische und gesellschaftliche Entwicklung in Russland bis ins 20. Jahrhundert werfen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts emanzipierten sich Kunst und Literatur zunehmend von westeuropäischen Vorbildern und etablierten sich als eigenständige nationale Erscheinungen. Die russische Romantik wurde geprägt von einer ganzen Dichterplejade um die «Sonne der russischen Poesie» Alexander Puschkin (1799–1837), der in Russland bis heute als Nationaldichter verehrt wird. In seinem Leben und Werk hat diese Epoche mit all ihren Widersprüchen einen vollendeten künstlerischen Ausdruck gefunden.

Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-114 (Anmeldung erforderlich, siehe S. 4!)

21. September 28. September 5. Oktober 12. Oktober 19. Oktober 26. Oktober

Dozent | Daniel Riniker, Lehrbeauftragter für öffentliche Vorlesungen für Russische Sprache und Literatur an der Universität St.Gallen

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