1 minute read

Soziologie/Gestaltete Räume

Soziologie

In Stein gemeisselt: Gestaltete Räume als Lebens-Entwürfe

#stayhome ist (oder, bis dieses Programm erscheint: war?) «der» Hashtag des Jahres 2020. Bleibt zu Hause –und dieses «zu Hause» leitet sich vom Haus ab. Untrennbar verbindet sich das Daheim mit einem architektonischen Gebilde. Ob Schloss oder Plattenbau: Design spricht Bände über Lebens-Entwürfe. Ebenso zeigen sich Grenzen – die in diesem Jahr ihre Renaissance erlebten – in architektonischen Markierungen. Plätze im öffentlichen Raum sind «für alle» da, um dennoch klare Signale abzugeben hinsichtlich erwünschter Klientel und Handlungsweisen. So thematisieren diesbezügliche Diskussionen in St.Gallen nicht nur die Position von Markt- und Taxiständen, sondern das kollektive Selbstbild. Auch Räume der Heilung und Genesung rückten in den Fokus der Betrachtung; aus nach Möglichkeit gemiedenen Nicht-Orten wurden U-topien der Volksgesundheit. Immer stehen Form und Gesellschaft in enger Wechselbeziehung: Epochenstile geben Auskunft über das in ihnen geführte Leben. Bauten determinieren zwar nicht das Verhalten, aber regulieren es. Umgekehrt entfalten sich Gestaltungsmacht und -wille, um in Stein zu meisseln, welches Dasein als «richtig» erachtet wird. Was also verraten Architekturen über die Idee vom «richtigen» Leben? Wer (oder was) erfährt Wertschätzung, indem ihm (oder ihr) Raum gegeben wird? Und wie findet die Sehnsucht nach einem schönen Leben ihren Weg in (Luft-)Schlösser, (Traum-)Häuser und Heil(s)-Anstalten?

Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-U123 (Anmeldung erforderlich, siehe S. 4!)

21. September 28. September 5. Oktober 12. Oktober

This article is from: