N O V E M B E R
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EXKLUSIV !
im Interview
MUT ZUR VERHANDLUNG
Warum Frauen sich in Gehaltsverhandlungen selbst im Weg stehen
RAN AN DIE TECHNIK! Wie die Begeisterung junger Mädchen für Technik den Frauenanteil in technischen Berufen erhöht 2015 | UNIVERSUM FRAUEN & KARRIERE | 1
www.universumglobal.com
COMING SOON! Im Februar 2016 als Beilage der Handelszeitung und an allen Schweizer Hochschulen
Das Lebensmodell Life Careerism
Neue Arbeitsmodelle
A r b e i t u n d B e r u f, H o b b y s u n d I n t e r e s s e n , Fa m i l i e u n d Fr e u n d e –
Arbeitsplätze der Zukunft
alle diese Aspekte und noch viel mehr s i n d Te i l e i n e s i n t e g r i e r t e n Le b e n s modells, in dem Beruf und Privates fliessend ineinander übergehen. W i e s i c h d i e s e s n e u e Le b e n s m o d e l l auf die Arbeitswelt auswirkt, welche Unternehmen dabei mutige Schritte in die Zukunft gehen und wie Mitarbeit e n d e i n d i v i d u e l l e We g e f i n d e n , i h r p e r s ö n l i c h e s Le b e n s k o n z e p t u m z u setzen, lesen Sie im neuen Magazin
Life Careerism! 2 | UNIVERSUM FRAUEN & KARRIERE | 2015
Inhalt 4
Ran an die Technik! Förderung von klein auf Warum es mehr Frauen in technischen Berufen braucht – und wie die Begeisterung für Technik bei jungen Mädchen den Frauenanteil in technischen Berufen erhöht.
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Liebe Leserinnen und Leser Teilzeitarbeit, flexible Arbeitsmodelle und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind längst keine Themen mehr, die nur Frauen beschäftigen. Familiäre Aspekte, Freunde, Hobbys und Interessen gehen fliessend über in den Beruf. Diesem integrierten Lebensmodell entsprechend erscheint das Magazin «Frauen und Karriere» ab nächstem Jahr unter dem neuen Titel «Life Careerism». Die aktuelle Ausgabe steht aber noch einmal ganz im Zeichen der Frau – und zwar der Frau in technischen Berufen. Noch immer sind Frauen in der Technikbranche Exotinnen, sind aber – gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel – gefragter denn je. Warum es wichtig ist, bereits junge Mädchen für Technik zu begeistern, und wie sich Hochschulen und Unternehmen dafür einsetzen, lesen Sie ab Seite 4. Auch die Lohnschere zwischen Mann und Frau ist noch längst nicht geschlossen. Die Universum Student Research Switzerland zeigt, dass schon die Lohnvorstellung von Studentinnen deutlich unter der Erwartung ihrer männlichen Mitstudenten liegt. In Gehaltsverhandlungen fehlt Frauen dann oft das Selbstbewusstsein, zu fordern, was ihnen zusteht. Warum das so ist, und was Sie dagegen tun können, lesen Sie ab Seite 8.
Mut zur Verhandlung Mit Geschick zum fairen Lohn Frauen stehen sich in Gehaltsverhandlungen oft selbst im Weg. Warum das so ist, und was Sie dagegen tun können.
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Impressum Publisher: Handelszeitung, Axel Springer Schweiz AG, Förrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich. www.handelszeitung.ch, Telefon 043 444 59 00. In Zusammenarbeit mit Universum Communications Switzerland AG, Steinentorstrasse 35, 4051 Basel, Tel. 061 385 55 00, Fax 061 385 55 99, www.universumglobal.com/ch. Produktion: Universum Communications Switzerland AG. Redaktion: Channa Mizrachi, Denise Muchenberger, Anna Miller. Art Direction & Layout: Isabelle Schneider. Fotografie: Simone Schuldis, Linda Pollari. Bildredaktion: Isabelle Schneider. Foto Cover: iStock/skynesher Fotos Titelthema: istock/idealistock, jeffbergen, skynesher, Susan Chiang und shutterstock/Syda Productions, wavebreakmedia, racorn, Goodluz Lektorat: Lucia Messmer. Druck: Druckerei Raisch GmbH + Co., Reutlingen (D). Universum Group: Group CEO: Petter Nylander, Managing Director Switzerland: Yves Schneuwly, Account Manager: Yves Schneuwly, yves.schneuwly@universumglobal.com, Samuel Röllin, samuel.rollin@universumglobal.com 2015 | UNIVERSUM FRAUEN & KARRIERE | 3
Rein technische Berufe werden noch immer häufig von Männern dominiert. Dabei bieten eben diese Studiengänge spannende Perspektiven und viel Gestaltungsspielraum für weibliche Talente.
FRAUEN, RAN AN DIE
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rigitte Manz-Brunner* erinnert sich noch gut an ihre erste Mathematik-Vorlesung an der ETH Zürich, Anfang der 80er-Jahre. «Im Saal sassen um die 150 Studenten und etwa 20 Studentinnen. Der Professor kam rein und sagte: «Ich begrüsse Sie, meine Herren.» Eine Studentin intervenierte und meinte, dass sich ebenfalls Frauen unter den Studierenden befänden. Daraufhin entgegnete der Professor: «Das mag sein. Bis Ende Semester sind wir aber sowieso wieder nur unter uns Männern.»» Ein Erlebnis, das Brigitte Manz-Brunner gleichermassen geprägt und angespornt hat. Denn entmutigen liess sie sich von solchen Aussagen nicht, ihr Ingenieur-Studium an der ETH Zürich schloss sie 1985 erfolgreich ab.
Technik!
haltevermögen erarbeitete sie sich aber auch als Ingenieurin Respekt. Heute engagiert sie sich in der Schweizerischen Vereinigung der Ingenieurinnen (SVIN), um Schülerinnen und junge Frauen für technische Berufe zu begeistern: «Wir müssen als gute Beispiele vorangehen, aufklären und Blockaden abbauen, damit auch weibliche Studenten einen technischen Studiengang in Betracht ziehen. Denn der Fachkräftemangel in unserer Branche ist nach wie vor ein grosses Thema.»
Mit Frauen dem Fachkräftemangel trotzen Auch das Schweizer Bauunternehmen Implenia ist auf zahlreiche technische Fachkräfte angewiesen: Laut Sprecherin Natascha Mathyl sei der Frauenanteil in der Bauindustrie tra«Während des Studiums habe ich mich nie ditionell tief. Unter anderem am Bauingeals Exotin gefühlt, auch wenn wir nur weni- nieurinnenForum der ETH präsentiert ge Frauen waren. Die Kommilitonen haben sich Implenia als attraktive Arbeitgeberin. Denn: «Technisch versierte Frauen sind in der Baubranche goldrichtig.» Wir müssen als gute Beispiele Neben den technischen Aspekten bietet sie unvorangehen, aufklären und zählige Möglichkeiten für Blockaden abbauen, damit auch Kontakt und Interaktion weibliche Studenten einen mit anderen Menschen. technischen Studiengang in «Ausserdem besteht für Betracht ziehen. Frauen viel Raum, sich in der noch von Männern Brigitte Manz-Brunner dominierten Branche zu profilieren», sagt Mathyl. Diese Argumente scheimich immer respektiert und in dem, was ich nen mittlerweile auch viele junge weibliche tue, bestärkt. Erst als es um den Einstieg in Talente zu überzeugen, denn laut Natascha die Berufswelt ging, traf ich auf einige Hin- Mathyl würden sich für das Trainee-Prodernisse.» Mit guten Leistungen und Durch- gramm genauso viele weibliche wie männ4 | UNIVERSUM FRAUEN & KARRIERE | 2015
liche Kandidaten bewerben. «Bei der Rekrutierung achten wir jedoch darauf, den besten Kandidaten für eine offene Stelle zu finden, egal ob Mann oder Frau», so Mathyl. Der Technologiekonzern ABB beobachtet ebenfalls, dass der Anteil weiblicher Trainees innerhalb der letzten Jahre gestiegen ist. «Dies auch dank der Partnerschaft mit Femtec, einem Netzwerk, das weibliche Nachwuchstalente durch ein Career-Building-Programm unterstützt», sagt ABB-Sprecher Markus Gamper. ABB Schweiz fördere mit dem internen Netzwerk «Kaderfrauen» weiter Mitarbeiterinnen in Führungspositionen. Und auf universitärer Stufe unterstützt das Unternehmen gezielt Studentinnen in Naturwissenschaft und Technik. Ausserdem beteiligt sich der Technologiekonzern am Projekt «Kulturwegweiser», das von der SVIN konzipiert wurde. Dieses hat zum Ziel, Management- und Personalabteilungen mit Impulsprogrammen zu unterstützen, um allfällige Karrierehemmnisse für Frauen abzubauen. Mit attraktiven Arbeitszeitmodellen, Homeoffice, Kinderkrippen oder etwa konkreten Entwicklungsmassnahmen für Frauen hofft ABB, insbesondere auch Frauen von sich als attraktivem Arbeitgeber zu überzeugen. Steigende Anzahl Studentinnen Um die Nachfrage nach technischen Fachkräften, insbesondere weiblichen, zu befriedigen, braucht es mehr Nachwuchs an den Hochschulen. Seit den 80er-Jahren hat sich an den technischen Universitäten und Hochschulen aber bereits einiges verändert und auf dem Campus der technischen Schulen sind immer häufiger auch Frauen zu sehen. Das belegen ebenfalls Zahlen, die beispiels-
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32,5%
1990 2015 Frauenanteil der Studierenden an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich Quelle: ETH Zürich
Das Bild an den Hochschulen hat sich geändert: Immer mehr Frauen wagen sich auch in technische Studiengänge. Dennoch bleiben sie in der Minderheit.
weise der ETH Zürich vorliegen: Während die ZHAW eigene Projekte lanciert: Ge- die Studien- und Berufsder Frauenanteil im Jahr 1990 noch bei rund meinsam mit dem Staatssekretariat für Bil- möglichkeiten der School of Engineering 18 Prozent lag, beträgt er heute bereits über dung, Forschung und Entwicklung wurden und des Departementes Life Sciences/Facility 30 Prozent. Dennoch würden noch immer von der ZHAW beispielsweise die «Girls’ Management gewinnen. Die letzten «Girls’ die pharmazeutischen StudienDays» fanden im Januar diegänge für den deutlich grössten ses Jahres statt, die Workshops Wir müssen in einer Vorbildfunktion Frauenanteil sorgen, erklärt für das kommende Jahr seien die Eidgenössische Technibereits in Planung. Laut Sprefür die technischen Studiengänge sche Hochschule auf Anfracherin Franziska Egli Signer werben und unsere Erfahrungen teilen. ge. Ähnliches hat die Zürcher habe sich die Veranstaltung, Vanessa Schröder, Hochschule für Angewandte die seit 2011 durchgeführt Präsidentin Ladies in Mechanical and Electrical Studies» Wissenschaften (ZHAW) zu wird, erfolgreich etabliert. Das berichten. Hier hat sich der Vorgängerprojekt «Technikweibliche Anteil im Jahr 2014 Schnuppertage» hatte bereits in den Studienrichtungen Management, So- Days» ins Leben gerufen. An diesen zwei seit dem Jahr 2000 jungen Frauen Orientieziale Arbeit, Gesundheit, Psychologie und Tagen können Sekundar- und Fachmittel- rungsmöglichkeiten bei der Berufswahl angeLingustik gegenüber dem Vorjahr um bis schülerinnen an Workshops Einblicke in boten. Nicht weitergeführt wurde hingegen ▶ zu 17 Prozent erhöht. In den Departementen Life Sciences/Facility Management und Architektur hingegen gingen die Zahlen um 4 beziehungsweise um 11,6 Prozent zurück. *Brigitte Manz-Brunner, dipl. Ing. ETH, ist Immerhin: In der School of Engineering Geschäftsführerin des Vereins NaTech Education waren im letzten Jahr rund 151 Frauen und und der Schweizerischen Vereinigung der somit 2 Prozent mehr als noch im Vorjahr Ingenieurinnen (SVIN). Brigitte Manz-Brunner eingetragen. berät Organisationen und Unternehmen in Schülerinnen für Technik begeistern Um in Zukunft weitere Studentinnen für die rein technischen Studiengänge zu begeistern, haben sowohl die ETH als auch
Bildungsfragen, Nachwuchsförderung und Technikakzeptanz und erstellt Konzepte in technikorientierten Bereichen. Seit 2012 ist sie Expertin bei der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW).
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Fortsetzung Seite 5 ▶
Bereits Schülerinnen sollen technische Berufe kennenlernen und ihre Freude am Experimentieren ausleben.
der Pilot «Frauen-Grundstudium Kommunikation und Informatik» im Jahr 2003. Nach zwei Jahren wurde der auf Frauen ausgerichtete Studiengang wieder eingestellt: «Im heutigen modularisierten Unterricht ist es organisatorisch und finanziell eine zu grosse Herausforderung, eine reine Frauenklasse zu führen», erklärt Egli Signer. Auch die ETH Zürich unternimmt einiges, um Studentinnen für die technischen Berufsfelder wie beispielsweise Maschinenbau oder Elektrotechnik zu begeistern: Das ETH Career Service Center unterstützt die Studierenden und Doktorierenden umfassend bei Karrierefragen, mit Trainings, Beratungen oder etwa Firmenveranstaltungen. Weiter ist die ETH Partner des Femtec Careerbuilding Programms, eines Hochschul-Karrierezentrums für Frauen aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften. Das Netzwerk, dem neben der ETH Zürich weitere acht deutsche
in einer Vorbildfunktion für die technischen Studiengänge werben, als Ansprechpersonen dienen und bereit sind, unsere Erfahrungen zu teilen.» Die Ostschweizerin studiert Maschinenbau und Verfahrenstechnik (MAVT) und merkt, dass viele Schülerinnen nicht wirklich wissen, was dieser Studiengang alles beinhaltet: «Ich bin begeistert, wie vielfältig das Studium ist. Wir beschäftigen uns unter anderem auch mit der Biomedizintechnik, entwickeln beispielsweise Rehabilitationsgeräte. Viele sind erstaunt, wenn sie das hören.» In technischen Berufen kann Ein Argument, das immer man die alltäglichen Dinge überzeugend sei: Die zahlreiund Gegenstände der chen und spannenden Persheutigen Gesellschaft pektiven, die ein Abschluss in MAVT bietet. Maschineninmitentwickeln und prägen. genieure sind zum Beispiel in Brigitte Manz-Brunner den Bereichen Energie, Verkehr, Industrie und Medizin Universitäten und mehrere Partnerfirmen tätig, «und auch Versicherungen und Unterangehören, möchte Studentinnen gezielt nehmensberatungen setzen auf Ingenieure, auf die berufliche Praxis und künftige Füh- da sie eine lösungsorientierte Denkweise rungsaufgaben vorbereiten. Dazu werden mit sich bringen», sagt Vanessa Schröder. pro Hochschule bis zu zehn junge Frauen Um genau solche Aspekte aufzuzeigen, um pro Jahr während des Studiums, beim Be- den Austausch zu fördern, organisiert das rufseinstieg und auf dem weiteren Karrie- Netzwerk alle sechs Monate Frauenabende reweg begleitet. für Studentinnen, den jährlichen Schülerinnentag und diverse Exkursionen zu IngeniSpannende Studiengänge und eursunternehmen. Perspektiven Auch das eigene, ETH-interne Frauennetz- Tüfteln, experimentieren, forschen werk für Studentinnen LIMES (Ladies in Direkt im Unternehmen einen EinMechanical and Electrical Studies) ist mitt- blick gewinnen, das findet auch Brigitte lerweile eine wichtige Anlaufstelle für junge Manz-Brunner von SVIN sinnvoll. Sie ist Frauen, die sich für einen technischen Beruf stets im Kontakt mit der Vereinigung LIinteressieren. Gegründet wurde LIMES von MES, und findet, dass gerade auch der vier Studentinnen im Januar 2012, aktuell Schülerinnen-Tag ein guter Ansatz ist. präsidiert die 22-jährige Vanessa Schröder Aus eigener Erfahrung weiss sie, dass jedes den Verein. «Ich finde es wichtig, dass wir Kind, egal ob Junge oder Mädchen, ein Er6 | UNIVERSUM FRAUEN & KARRIERE | 2015
findergen in sich trägt, gerne tüftelt, Sachen erforscht, experimentiert. «Diese Begeisterung müssen wir nutzen und die Kinder, die sich von klein auf für einen Forscherberuf interessieren, im Jugendalter begleiten.» Ihr fällt auf, dass Schülerinnen und Schüler häufig nicht genau wissen, was beispielsweise ein Ingenieur konkret macht. «Deshalb sollten wir in die Schulklassen hineingehen und für unseren Beruf werben, ihn erklären, verständlich und anschaulich machen.» Nur so könnten allfällige Hemmschwellen abgebaut und ein nachhaltiges Interesse geweckt werden. Denn Manz-Brunner ist überzeugt: Wer einmal die Faszination für einen technischen Beruf entdeckt hat, wird sie nicht wieder los. Bei ihr selbst zeichnete sich diese Faszination schon früh ab. Bereits als kleines Mädchen habe sie gerne getüftelt, im Teenager-Alter hat sie gemeinsam mit ihren Brüdern das Töffli frisiert. Für ein Ingenieur-Studium an der ETH Zürich entschloss sie sich in einer «Ich kann die Welt retten»-Phase. «Retten konnte ich die Welt zwar nicht. Aber in technischen Berufen kann man die alltäglichen Dinge und Gegenstände der heutigen Gesellschaft mitentwickeln und prägen.» Egal, ob man mit
Die Nachfrage nach technischen Talenten wird in Zukunft noch steigen. Ein Zuwachs an Spezialistinnen kann dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Technik nimmt heute in allen Bereichen des Lebens einen grossen Stellenwert ein. Technische Berufe ermöglichen es Frauen, aktiv Einfluss zu nehmen auf gesellschaftliche Entwicklungen.
dem Auto durch einen Tunnel fährt, im Zug oder auf dem Elektrovelo sitzt, morgens ein Vitaminpräparat einnimmt oder beobachtet, wie im Quartier neue architektonische Bauten entstehen – überall sind Techniker und Ingenieure entweder in der
Planung oder im Entstehungsprozess involviert. Und: Die Nachfrage nach technisch versierten Talenten wird in naher Zukunft kaum zurückgehen. Sie wird noch stärker zunehmen. •
#ILookLikeAnEngineer
N
och immer haben Frauen in technischen Berufen mit Vorurteilen zu kämpfen. Die Softewareingenieurin Isis Wenger war das Gesicht einer Rekrutierungskampagne ihres Arbeitgebers OneLogin in den USA – und musste sich eine Menge diskriminierender Kommentare anhören. Anstoss zur Debatte lieferte in erster Linie die Tatsache, dass sie gut aussieht. Isis nahm die Kritik zum Anlass, auf Genderdiskriminierung in der Tech-Branche hinzuweisen und rief andere Frauen dazu auf, unter dem Hashtag #ILookLikeAnEngineer Fotos von sich ins Netz zu stellen und das Bild von Frauen in technischen Berufen neu zu definieren. Tausende von Frauen sind ihrem Aufruf gefolgt. Daraus resultierte eine ganze Bewegung, die sich auf die Fahne geschrieben hat, bestehende Rollenbilder in der Technikbranche zu durchbrechen.
Das erste Foto unter dem Hashtag #ILookLikeAnEngineer, welches eine Welle weiterer Fotos auslöste. Fotoquelle: twitter.com/isisAnchalee
Das Plakat, welches die Debatte auslöste, und einige Kommentare darauf. Fotoquelle: www.today.com
Beispiele anderer Frauen, die sich unter dem Hastag als Ingenieurinnen bekannten und ein vielseitiges Bild der Technikbranche aufzeigen.
Fotoquelle: rixindustries.com
Fotoquelle: twitter.com/ michelleeaster
Fotoquelle: twitter.com/triketora
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Bitte lächeln – ABER IM RICHTIGEN MOMENT
Der Lohn-Gap zwischen Männern und Frauen hält sich hartnäckig – auch weil Frauen oft das Selbstbewusstsein fehlt, zu fordern, was ihnen zusteht. Zwei Kommunikationsexperten verraten, worauf Frauen bei Lohnverhandlungen achten sollten.
I
mmer wenn die deutsche Kommunikationsexpertin Anja Henningsmeyer Frauen im Bereich Verhandlungsgeschick coacht, fällt ihr auf, dass sich viele noch zurücknehmen. «Frauen verkaufen sich in einem Vorstellungsgespräch häufig sehr gut, wirken kompetent, redegewandt, selbstbewusst. Wenn die Parteien dann aber auf die Lohnfrage zu sprechen kommen, wendet sich das Blatt», sagt Henningsmeyer. Als ehemalige Organisationsleiterin eines Filmfestivals habe sie laufend Leute eingestellt und bei Bewerbungsgesprächen beobachtet, wie Bewerberinnen plötzlich zum kleinen, scheuen Mäuschen werden, wenn es um die Gehaltsverhandlung geht. «Anstatt das zu fordern, was ihnen zusteht, warten sie häufig auf ein Angebot des Gegenübers. Das ist nicht zwingend falsch, aber wenn man gefragt wird, was für finanzielle Vorstellungen bestehen, sollte man einen Vorschlag machen.»
Was bin ich wert? Laut Henningsmeyer ist eine gute Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch das A und O. «Heute kann ich mich im Internet oder bei Verbänden informieren, welche Gehälter welche Unternehmen in den entsprechenden Funktions- beziehungsweise Hierarchiestufen zahlen.» Mit diesen Angaben – meistens handelt es sich um einen «Range» mit einem Minimal- beziehungsweise Maximallohn – könne man den nächsten Schritt in Angriff nehmen: «Sie sollten sich ganz ehrlich fragen:
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Was bin ich mir wert? Am besten stellen Sie sich vor den Spiegel, und beobachten, wie sich Ihre Körperhaltung bei verschiedenen Gehaltsforderungen verändert. Nur wenn Sie auch wirklich hinter Ihrer Lohnforderung stehen und sich wohlfühlen, wenn Sie sie aussprechen, kommen Sie in der Verhandlung glaubwürdig rüber.» Henningsmeyer ist der Meinung, dass die Wirkung der Körpersprache von vielen Leuten unterschätzt
Sie fordern selbstbewusst, was ihnen ihrer Meinung nach zusteht, ohne jeglichen Kommentar abzugeben.» Die Gründe, weshalb die Kommunikationsfähigkeiten der beiden
«Anstatt das zu fordern, was ihnen zusteht, warten Frauen häufig auf ein Angebot des Gegenübers.» Anja Henningsmeyer, Kommunikationsexpertin beziehungsweise nicht bewusst wahrgenommen wird. «Sobald ich die Lohnforderung vor dem Spiegel äussere, merke ich, ob sie übertrieben, fair oder eben zu niedrig ist.»
Keine Rechtfertigungen! Anschliessend folgt der dritte wichtige Tipp: «Die Forderung stellen – aber dann bitte keine Rechtfertigungsschlaufe nehmen. Frauen wollen häufig begründen, warum sie diese Forderung stellen.» Besser: Die Forderung im Raum stehen lassen und abwarten, bis das Gegenüber das Wort ergreift. «Bei Männern sind Rechtfertigungen kein Thema.
Geschlechter in diesem Bereich derart auseinanderdriften, sieht die Expertin in der Art und Weise, wie wir aufgewachsen sind: «Während sich Männer von klein auf eher in Banden bewegten, wo Hierarchien bestanden und klare Ansagen gemacht wurden, bewegen sich die Mädchen auf einer anderen Beziehungsebene mit dem Gegenüber. Sie kommunizieren vorsichtiger, darauf bedacht, dass ihr Gegenüber auch bei Konfrontationen das Gesicht wahren kann.» Genau diese Fähigkeit könne in einem Verhandlungsgespräch ein entscheidender Vorteil sein. «Nur müssen sich die Frauen dieser Stärke auch bewusst sein und sie gezielt einsetzen», sagt Anja Henningsmeyer.
Björn Gross, diplomierter Wirtschaftsjurist und freier Dozent, trainiert in Workshops mit Studenten und Doktoranden ebenfalls deren Verhandlungsgeschick. Frauen würden sich heute deutlich besser verkaufen als
Härte gezeigt hätten, seien bei der Nachbesprechung extrem unsicher. «Personaler und Recruiter sind geschulte Leute. Sie spüren ganz genau, wenn die Selbstsicherheit des Gegenübers nur aufgesetzt ist», so Björn Gross. Unter dem Motto «Fake it till you make it» sollten die Bewerberin-
«Männer werden in Lohngesprächen knallhart. Sie treten kompetitiv auf und zeigen Lust auf die Verhandlung, während Frauen ständig nach Harmonie streben.» Björn Gross, freier Dozent noch vor einigen Jahren, beobachtet er: «Die zahlreichen Fachbeiträge in Karrieremagazinen zu diesem Thema scheinen zu fruchten.» Viele junge Frauen würden sich die Tipps und Tricks von Fachexperten merken und versuchen, sie in Bewerbungsgesprächen auch umzusetzen. Trotzdem fällt dem Dozenten immer wieder eines auf, wenn er seine Workshops durchführt: «Die Frauen fallen in ihre natürliche Rolle zurück, sobald der Kurs vorüber ist.» Jene, die in den Verhandlungsgesprächen am meisten
nen deshalb unbedingt im engen Umfeld, mit Kommilitonen, Familie und Freunden üben, bis sie glaubwürdig und vor allem authentisch rüberkommen.
Verstehen, wie Männer verhandeln
Bei der Nachstellung der unterschiedlichsten Situationen in den Workshops spiele vor allem die Beherrschung der eigenen Körperreak-
DER LOHN-GAP NACH STUDIENRICHTUNGEN GENDER GAP 2015
GENDER GAP 2014
Business 2015
72’609 80’707
8’098
10’132
Engineering 2015
72’696 82’803
10’107
10’717
IT 2015
81’809 86’562
4’753
10’327
Natural Sciences 2015
74’600 81’529
6’929
7’151
Die Gehaltsvorstellungen von Mann und Frau unterscheiden sich bereits im Studium. Der Lohn-Gap ist unter den Informatik-Studierenden am kleinsten. Quelle: Universum Student Research Switzerland 2015
tion eine gewichtige Rolle. Denn Studien hätten gezeigt, dass bei Bewerbungsgesprächen das gesprochene Wort gerade mal 7 Prozent, der Stimmklang 38 und die Körpersprache rund 55 Prozent ausmachen. Rote Flecken im Gesicht oder eine runterfallende Kinnlade könnten die Unsicherheit der Bewerberin entlarven. Und, für Gross der grösste Fehler, den Frauen machen können: Sie beginnen zu lächeln, wenn es um die Lohnverhandlung geht. «Männer werden in diesem Moment knallhart. Sie treten kompetitiv auf und zeigen Lust auf die Verhandlung, während Frauen ständig nach Harmonie streben.» Insbesondere in diesem Fall dürften sich Frauen ruhig eine Scheibe vom Mann abschneiden. Sonst dürften Frauen aber ganz Frau sein. «Sie sollen ihre Weiblichkeit nicht verlieren. Es reicht, wenn sie verstehen, wie Männer verhandeln – und daraus das Positive mitnehmen.»
Anja Henningsmeyer, Geschäftsführerin hFMA. Anja Henningsmeyer leitet die hessische Filmund Medienakademie. Sie gibt Seminare und Workshops zur Stärkung der Schlüsselkompetenzen im Bereich Verhandeln, Präsentieren und Netzwerken. www.henningsmeyer.com
Foto: Csongor Dobrotka
Im vertrauten Umfeld üben
Björn Gross, 37, Diplom Wirtschaftsjurist, ist seit über 10 Jahren in verantwortlicher Position im Personalwesen und als Unternehmensberater HR tätig und betätigt sich nebenbei als freier Dozent und Coach in Karrierefragen an Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen in der Schweiz und Deutschland. bjoern.gross@bluewin.ch
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29 Frauen aus Politik, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen zeigen auf, wie sie dazu beitragen, die Energiebranche der Schweiz neu auszurichten. Dieses Fachbuch richtet sich an alle, die sich für die Energiewirtschaft interessieren – und soll andere Frauen ermutigen, ebenfalls zur Energiewende beizutragen.
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ALDI SUISSE
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ALDI SUISSE Sophie Galliath-Melzer geniesst bei ALDI SUISSE gelebte Gleichberechtigung und schätzt die Freiheit, Anerkennung und Verantwortung, die sie erhält.
Sophie Galliath-Melzer ist Leiterin Verwaltung in der Zweigniederlassung Domdidier von ALDI SUISSE
Frau Galliath-Melzer, Sie haben bei ALDI Geschlecht gemacht. Ich habe mich einverschiedenste Stationen durchlaufen, fach so gezeigt, wie ich bin. Und vonseiauch im Ausland. Heute sind Sie Leiterin ten des Unternehmens wurde mir auch nie Verwaltung bei ALDI SUISSE. Woran sind zu verstehen gegeben, dass mein Frausein Sie im Unternehmen gewachsen? ein Thema ist. Ich musste mich eher damit Damals, als Regionalverkaufsleiterin, stand auseinandersetzen, dass ich eine Französin ich vor der Herausforderung, mit den ver- in der deutschsprachigen Schweiz bin, als schiedensten Menschen zu arbeiten und sie damit, eine Frau zu sein. Erst, als ich die an ihr Ziel zu bringen. Quoten-Debatte in den Ich musste OrganisationsMedien verfolgte, dämtalent entwickeln, mich merte mir langsam: Die «Als Frau muss man behaupten. Das war nicht Schweizer Gesellschaft immer leicht. Ich konnte ringt damit. sich in die Männermich aber immer frei bewelt integrieren.» wegen, meine Stärken und Woran wird die gelebte Schwächen einbringen und Gleichberechtigung bei meinen eigenen Weg finALDI SUISSE sichtbar? den. Dieses Gefühl von Freiheit, Anerken- Unser Lohnsystem ist transparent, und bei nung und Verantwortung war völlig neu der Stellenbesetzung ist das Geschlecht für mich. Ich schätze das bis heute sehr an kein Thema. Natürlich, ich bin auf meiALDI. Ich hatte immer den Eindruck, mit ner Position noch immer eine der wenimeiner Persönlichkeit etwas zu bewirken. gen Frauen – und damit eine Exotin. Ich fühle mich aber nicht benachteiligt, im Was schätzen Sie an ALDI SUISSE Gegenteil. Ich empfinde Männer teilweise besonders, aus Sicht einer Frau in einer als viel pragmatischer als weibliche Kolleleitenden Position? gen. Wichtig ist, Respekt voreinander zu Ich habe mir nie Gedanken über mein haben.
Was raten Sie jungen Frauen, die Karriere machen wollen? Man sollte bereit sein, sich als Frau ein Stück weit in die Männerwelt zu integrieren. Gewisse Verhaltensweisen oder Gesprächsthemen sind eben typisch männlich. Eine Frau würde bestimmt sagen: Da kann ich nicht mitreden. Aber man muss lernen, damit umzugehen. Wenn man weiss, worauf Männer Wert legen, kann man sich gut in die Gruppe integrieren. Und dabei trotzdem Frau bleiben. Was fasziniert Sie heute noch an ALDI? Für mich war der Einstieg bei ALDI wie ein Sechser im Lotto. Alle kennen diese Firma, von der Oma bis zum Manager kauft jeder bei uns ein. Die Zusammenarbeit mit meinen Mitarbeitenden würde ich niemals aufgeben, und diese Verantwortung, mit ihnen etwas aufzubauen. Wir finden immer wieder neue Themen und sind herausgefordert, zu wachsen. Ich glaube an unsere Firma, an unsere Werte. Wir rasten nicht, sondern entwickeln uns stetig weiter.
2015 | UNIVERSUM FRAUEN & KARRIERE | 13
/ZUM UNTERNEHMEN: Die Baloise Group agiert in der Schweiz mit den Basler Versicherungen und der Baloise Bank SoBa gemeinsam als fokussierter Finanzdienstleister, eine Kombination von Versicherung und Bank. Sie sind führend bei massgeschneiderten Lösungen für Versicherung, Vorsorge und Vermögensbildung für Privat- sowie Unternehmenskunden. /ANZAHL ANGESTELLTE: Gruppenweit: 7’600 / Schweizweit: 3’700 /PERSONALBEDARF: Wirtschaftswissenschaften, Mathematik, Physik, Informatik, Jus /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: Praktika & Werkstudentenstellen, Trainee, Direkteinstieg /BEWERBUNG AN: www.baloise.ch/karriere
Baloise Group Christine Holstein gestaltet mit und begeistert ihre Mitarbeitenden für Neuerungen im Unternehmen.
Frau Holstein, was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Position? Mein Arbeitsleben ist sehr spannend und abwechslungsreich, weil ich vieles selbst gestalten kann. Wir haben vergangenes Jahr ein neues Produkt auf den Markt gebracht: Die teilautonome Sammelstiftung Perspectiva, die auch für Unternehmen ab einem Mitarbeiter eine individuelle Planung der beruflichen Vorsorge ermöglicht. Dieses Produkt etablieren wir nun im Markt.
Wie sehen Ihre aktuellen Herausforderuninformiert. Überzeugend und begeisternd gen konkret aus? aufzutreten ist dabei entscheidend. Mir ist Die grösste Herausforderung ist das Change es ausserdem wichtig, transparent zu komManagement. Unsere über 700 Kundenbe- munizieren. Treten Änderungen auf, trägt rater können dank Perspectiva nun flexibler die zeitnahe Information unserer Kunden auf die Bedürfnisse von kleineren Kunden und Vertriebspartner über unsere Homepage eingehen. Das ist für dazu bei. die meisten neu und erfordert ein Umdenken. Wie würden Sie die Un«Wir behandeln Meine Aufgabe ist es, ternehmenskultur der sie zu schulen und vom Baloise beschreiben? einander fair und Produkt zu begeistern. Wir behandeln einander menschlich.» Dabei ermutige und unfair und menschlich. Zuterstütze ich die Kundendem haben wir als Mitberater, die neuen Chanarbeitende grosse Freicen des Produkts in der Kundenberatung räume. Ich konnte mich zum Beispiel beim einzusetzen. Rollout des neuen Produkts aktiv einbringen und vieles nach meinen Ideen gestalten. Wie gehen Sie mit diesen HerausforderunDas ist wirklich sehr motivierend. gen um? Wir suchen intensiv das persönliche Ge- Wie erleben Sie die Baloise als Arbeitgespräch mit dem Aussendienst und den berin, wenn es um die Vereinbarkeit von Brokern. Im ersten Halbjahr 2015 haben wir Familie und Beruf geht? fast sämtliche Verkaufsteams besucht und Ich habe bei meinen Vorgesetzten stets erlebt, dass alle Teammitglieder gleich behandelt werden. Aber man muss als Führungskraft auch flexibel sein. Meine Mitarbeiterin, Mutter von zwei Kindern, unterstütze ich, indem sie Teilzeit arbeiten und ihren freien Tag flexibel setzen kann. Auch die Arbeit aus dem Homeoffice ist kein Problem. Generell habe ich das Gefühl, dass die Basler partnerschaftlich und offen mit den Mitarbeitenden die beste Lösung sucht. Was muss jemand mitbringen, der bei der Baloise erfolgreich sein möchte? In meiner Position muss man dynamisch und beharrlich sein. Es ist wichtig, Leute motivieren zu können. Zudem sollte man die Bereitschaft haben, die Beziehung zu anderen Branchen im Haus zu pflegen und zu netzwerken.
Christine Holstein ist Geschäftsführerin der Perspectiva Sammelstiftung und Leiterin Spezialprodukte Kollektiv Leben bei der Baloise Group 2015 | UNIVERSUM FRAUEN & KARRIERE | 15
Bühler Karin Soemardjan meistert den Balanceakt zwischen Beruf und Familie und plädiert für einen kulturellen Wandel in der Schweiz.
Frau Soemardjan, Sie sind Head of Engineering Fulfillment bei Bühler und Mutter. Mal ehrlich: Wie anstrengend ist diese Doppelrolle? Sie ist teilweise sehr intensiv. Mein Bestreben, in der Firma und auch zuhause in der Erziehung einen guten Job zu machen, ist ein grosser Balanceakt. Das fordert viel Energie und Zeit. Und ich erhalte im Gegenzug oft wenig Anerkennung dafür. Warum fehlt die Anerkennung für Ihre Leistung? Es ist heute noch immer so, dass das Umfeld eher kritisiert, wenn man etwas nicht oder nicht perfekt getan hat, als einem auf die Schultern zu klopfen und zu sagen: «Wow, schau mal, was du alles meisterst!» Damit
«Frauen brauchen den Zugang zur Wirtschaft.» muss man umgehen können. Als Aussenstehender sieht man nun mal nur einen kleinen Teil der Belastung. Ich kann beide Rollen aber gut vereinen, weil mein Mann und ich als Eltern unsere Bedingungen aktiv selbst beeinflussen. Mein Mann stellt seine Karriere hintenan. Das ist Privileg und Opfer zugleich. Und sicher nicht immer einfach.
Ist das nicht auch ein gesellschaftliches Problem, vor allem hier, in der Schweiz? Natürlich. In der Schweiz dominiert noch immer das klassische Familienmodell: Männer arbeiten in der Regel Vollzeit, die Teilzeitarbeit fällt auf Frauen. Selten umgekehrt. Dabei sollte man gleiche Voraussetzungen für alle schaffen. Wessen Arbeit ist das? Sowohl die des Staates wie auch die der Wirtschaft. Politik und Wirtschaft müssen in diesem Punkt gemeinsam Lösungen für bessere Strukturen finden und umsetzen. Welche Voraussetzungen sind persönlich nötig, um diesen verschiedenen Rollen gerecht zu werden? Man muss sich persönlich und im Rahmen der Familie bewusst für beide Wege entscheiden. Und das Leben dann so durchgestalten, dass sich alle darin wohlfühlen. Die Eltern müssen sich abstimmen, die Partner sich mit dieser Entscheidung identifizieren und sich gegenseitig unterstützen. Nebst der Organisation braucht es eine optimale Betreuung des Kindes. Das ist in der Praxis viel schwieriger als in der Theorie. Es braucht viel Flexibilität, auch vonseiten des Arbeitsgebers. Fortschrittliche Arbeitszeitmodelle sind sehr wichtig. Warum braucht die Schweizer Wirtschaft Ihrer Meinung nach Frauen in Führungspositionen?
Karin Soemardjan ist Head of Engineering Fulfillment bei Bühler
Grundsätzlich braucht es gute Manager, nicht per se mehr Frauen oder Männer. Die Schweiz kann es sich aber schlicht nicht erlauben, 180’000 Frauen an Hochschulen auszubilden und dann darauf zu verzichten, sie erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Frauen brauchen Zugang zur Wirtschaft. Es braucht einen kulturellen Wandel bei den Frauen, Männern, in der Wirtschaft generell. Frauen in Teams prägen den Führungsstil. Sie führen nicht grundsätzlich anders, aber setzen andere Prioritäten. Sie beeinflussen Kreativität und Stil der Führung. Es braucht vor allem die Frauen, um unsere Wertesysteme zu überdenken und Veränderungen zu forcieren.
/ZUM UNTERNEHMEN: Das über 150 Jahre alte Schweizer Familienunternehmen Bühler ist ein globaler Anbieter von industriellen Lösungen zur Verarbeitung von Grundnahrungsmitteln und zur Produktion hochwertiger Materialien, und dies in über 140 Ländern weltweit. /ANZAHL ANGESTELLTE: Schweiz: ca. 2’400 / weltweit: ca. 10’600 /PERSONALBEDARF: Absolventen und Professionals der Elektrotechnik und Informationstechnologie, Informatik, Lebensmittelwissenschaften, Management und Betriebswirtschaft, Chemieingenieurwissenschaften, Maschinenbau und Verfahrenstechnik /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: Über internationale Praktika (mind. 4 Monate), internationales Trainee-Programm (3 Jahre) oder Direkteinstieg in eine Fachabteilung /BEWERBUNG AN: Sabrina de Vries /WEBSEITE: www.buhlergroup.com
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Irina Baumgärtner hat sich als Frau in einem technischen Umfeld etabliert – und macht anderen Frauen Mut, es ihr gleichzutun.
Bundesverwaltung Denken und ein schnelles Eingehen auf unterschiedliche Situationen.
Irina Baumgärtner ist Leiterin Operation Control Services bei der Bundesverwaltung
Frau Baumgärtner, Sie sind Leiterin Operation Control Center beim Bundesamt für Information und Telekommunikation. Was muss jemand mitbringen, um bei Ihnen erfolgreich zu sein? Bei uns arbeiten mehr Allrounder als Fachexperten. Sie müssen ein breites Knowhow haben, weil sie mit verschiedenen Technologien konfrontiert sind und mit einer Vielzahl von Ämtern zusammenarbeiten, deren Applikationen vollkommen unterschiedliche Funktionalitäten abbilden. Wir müssen täglich mehr können, weil die Technologie sich verändert und der Aufgabenbereich weiter wächst, beispielsweise mit der Cloud. Wir haben vor zwei Jahren mit acht Applikationen angefangen, heute sind es über 40. Deshalb ist es wichtig, viele Bälle jonglieren zu können. Das erfordert Flexibilität im
Als Frau in einem technischen Umfeld sind Sie in der Minderheit. Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass sich noch immer wenige Frauen in technische Berufe wagen? Ich bedaure es, weil ich glaube, dass viel mehr Frauen dazu fähig wären. Das gesellschaftliche und politische Klima in westlichen Ländern macht es Frauen nicht
«Ich will durch meine Leistung weiterkommen.» einfach, in technischen Berufen Fuss zu fassen. Es braucht mehr Förderung von klein auf, zum Beispiel haben wir unserer Tochter von Anfang an ein technisches Know-how vermittelt. Sie sind eine von wenigen Frauen in einer Leitungsfunktion eines technischen Bereichs. Wie gehen Sie damit um? Ich lasse mich auf die männliche Kommunikation ein. Dazu gehören selbstbewusstes Auftreten, Humor und eine gewisse Robustheit.
Wie tragen Sie persönlich dazu bei, Frauen in technischen Berufen zu fördern? Ich ermutige junge Frauen, ihre Stärken in technischen Berufen zu entdecken und auszuleben. Ich habe selbst mehrere Frauen im Team. Und ich gebe ihnen mit, dass sie nach vorne schauen und bei Konflikten nicht alles persönlich nehmen sollen. Frauen sollten sich nicht permanent für alles entschuldigen. Wie werden Sie von der Bundesverwaltung unterstützt? In meinem Amt haben wir sehr viele Freiheiten, dürfen selbst gestalten. Wenn ich Dinge selbst in die Hand nehme, legt mir keiner Steine in den Weg. Meine Bemühungen werden dankbar angenommen. Natürlich spüre ich auch Widerstand, aber die Offenheit und Unterstützung überwiegen klar. Ich erlebe in meiner persönlichen Situation keine spezielle Förderung aufgrund meines Geschlechts und würde dies auch niemals wollen. Ich möchte durch meine Leistung weiterkommen, nicht, weil ich eine Quote erfülle.
/ZUM UNTERNEHMEN: Die Bundesverwaltung besteht aus sieben Departementen mit rund 80 Ämtern und der Bundeskanzlei. Das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) ist eines der zwei grossen bundesinternen IKT-Kompetenzzentren und das OCC dessen zentrale Betriebsüberwachungsstelle. Hier werden IT-Infrastrukturen und -Anwendungen überwacht, um Störungen proaktiv zu bemerken und deren Behebung einzuleiten. /ANZAHL ANGESTELLTE: 37’000 /PERSONALBEDARF: Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Branchen und Berufen für Stellen im In- und Ausland /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: Direkteinstieg sowie jährlich rund 400–500 Praktikumsstellen für alle Studienrichtungen /BEWERBUNG: über das Stellenportal www.stelle.admin.ch 2015 | UNIVERSUM FRAUEN & KARRIERE | 19
/ZUM UNTERNEHMEN: Deloitte ist ein global führendes Beratungsunternehmen mit branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschafts prüfung, Steuerberatung, Consulting und Financial Advisory. /ANZAHL ANGESTELLTE: 1’400 in der Schweiz, 225‘000 weltweit /PERSONALBEDARF: Absolventen und Berufserfahrene mit wirtschaftswissenschaftlichem, juristischem oder technischem Studienhintergrund /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: Praktika sowie Festeinstiege /BEWERBUNG UNTER: www.deloitte.com/careers
Deloitte In der Wirtschaftsprüfung bei Deloitte stehen Kundenkontakt und innovatives Denken im Zentrum.
Frau Csibi, Sie arbeiten bei Deloitte im Bereich Audit. Die Wirtschaftsprüfung wird oft als technisch und trocken wahrgenommen, die Kultur als traditionell. Was ist Ihre Meinung dazu? Was viele nicht wissen, ist, dass die Wirtschaftsprüfung vor allem ein „People’s Business“ ist. Ein grosser Teil meiner Arbeit
besteht im Beziehungsaufbau mit potenziellen sowie mit bestehenden Kunden. So sollte man natürlich ein Zahlenflair und analytische Fähigkeiten für die Arbeit als Wirtschaftsprüfer mitbringen, aber auch Soft Skills wie Kontaktfreudigkeit und eine innovative Denkweise.
Mitarbeiter. Man kann selber zur Weiterentwicklung der Firma und seiner Abteilung beitragen – man kann etwas bewegen.
Sie sprechen von Bewegung und Dynamik. Wie zeichnet sich das in Ihrem Arbeitsalltag ab? Sie sind nach zehn Ich bin für die UmsetJahren bei einem zung unseres neu strukanderen Unternehturierten Wirtschaftsprü«Deloitte strahlt men der Big 4 als fungsangebots zuständig, Direktorin zu Deloitte was wir bei uns «DistincDynamik aus – nach gekommen. Wie untertive Audit» nennen. Mit innen und nach aussen.» diesem Thema habe ich scheidet sich Deloitte von den anderen mich schon im Rahmen Unternehmen in der meiner Dissertation auseiBranche? nandergesetzt. Bei Deloitte konnte ich meine In erster Linie ist es die Dynamik, welche Ideen einbringen, wie man unser Audit-AnDeloitte Schweiz sowohl gegen innen als gebot für unsere Kunden weiterentwickeln auch gegen aussen ausstrahlt. Deloitte hat kann. Zudem bin ich für die Rekrutierung in den letzten fünf Jahren stets ein zwei- und Betreuung von Talenten für unser Team stelliges Wachstum verzeichnen können. zuständig. Hier versuche ich auch unsere KulUnd diese Bewegung spürt man förmlich als tur des gegenseitigen Austausches und der Innovation zu leben. Welche Entwicklungsmöglichkeiten bietet Deloitte ihren Talenten? Deloitte bietet eine Fülle an Entwicklungsmöglichkeiten wie regelmässige Kurse, um sowohl die technischen als auch sozialen Kompetenzen der Mitarbeitenden weiterzuentwickeln. Was mich persönlich aber bis jetzt am meisten weitergebracht hat, ist der stetige Austausch mit meinen Teamkollegen sowie mit den bereichs- und länderübergreifenden Kollegen. Auch die enge und offene Zusammenarbeit mit den Partnern schätze ich sehr.
Christine Csibi ist Director im Audit bei Deloitte
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Die Mobiliar Dorothea Strauss setzt sich gerne mit Fragen von Ursache und Wirkung auseinander – sei es in Kunst, Physik oder Versicherung.
Frau Strauss, Sie haben theoretische Physik, Film und Kunstgeschichte studiert und lange in der Kunstbranche gearbeitet. Nun sind Sie in der Versicherungsbranche tätig. Was haben Sie aus Ihrem untypischen Werdegang gelernt? Für mich ist mein Werdegang typisch. Schon immer haben mich unterschiedliche Themen interessiert. Das Systemische durchzieht alles, was ich tue. Deswegen ist auch Kunst so spannend – sie unterstützt uns dabei, die tieferen Zusammenhänge zu verstehen. Ob Physik, Kunst oder Versicherung: Überall geht es um Fragen von Ursache und Wirkung. Welche Vorteile bringt ein solcher Karriereweg Ihrer Meinung nach? Er macht einen aufmerksam für Dinge, die vielerorts wichtig sind: Präzision, Neugier, Flexibilität. Die verschiedenen Erfahrungen kann man so aufeinander beziehen. Ich wollte immer wissen, wie es hinter den Kulissen aussieht. Schon während meiner Studienzeit habe ich ganz verschiedene Jobs gemacht; geputzt, in der Werbung getextet, ausländischen Jugendlichen bei den Hausaufgaben geholfen. Verschiedene Welten kennenzulernen ist wichtig. Welche Erlebnisse haben Sie besonders geprägt auf Ihrem beruflichen Weg?
Am meisten hat mich meine Familie geprägt, unsere Gespräche zu Hause, die Beschäftigung mit Musik, Kunst, Film und Naturwissenschaften. Und die Begegnungen mit Menschen, die Aussergewöhnliches auf die Beine stellen. Zum Beispiel eine Polizistin, die ein Gesangsprojekt in einem Gefängnis durchführte. Das hat mich beeindruckt. Starke Visionen entwickeln und sie umsetzen interessiert mich. Was interessiert Sie am Versicherungsgeschäft? Ich bin nicht so sehr an der reinen Versicherungsbranche interessiert, sondern spezifisch an der Mobiliar. Wir sind genossenschaftlich verankert, haben eine lange
«Versichern hat mit existenziellen Lebensfragen zu tun.» Geschichte und sind gleichzeitig zukunftsgerichtet. Wir fragen uns als Versicherungsgesellschaft, was es braucht, um kreativ und nachhaltig die Zukunft zu meistern. Unsere Arbeit hat stark mit Lebensentwürfen der Zukunft zu tun, mit existenziellen Lebens-
Dorothea Strauss ist Leiterin Corporate Social Responsibility bei der Mobiliar
fragen. Verantwortung und Nachhaltigkeit sind für uns zentral. Wir versichern ja Menschen, und jeder hat eine andere Biografie, andere Wertvorstellungen und Bedürfnisse. Wir fokussieren also nicht nur auf das Individuum, sondern sind auch stark am gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Kontext interessiert. Mit welchen Themen wird sich die Versicherungsbranche in Zukunft beschäftigen müssen? Mit Entwicklungen, die immer rasanter werden. Ob das neue Technologien sind, Digitalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit oder die Entwicklung von Städten in der Zukunft: Die sich permanent verändernden Lebens-, Arbeits- und Familienmodelle wollen wir verstehen.
/ZUM UNTERNEHMEN: Genossenschaftlich verankerter und grösster Sachversicherer der Schweiz /ANZAHL ANGESTELLTE: 4’500 (davon 330 Lernende) /PERSONALBEDARF: Fachspezialisten Versicherung, Mathematiker, Softwareentwickler, Juristen /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: Diplomarbeiten, Direkteinstieg /BEWERBUNG AN: www.mobi.ch/jobs
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/ZUM UNTERNEHMEN: Briefe, Pakete, Menschen. Die Schweizerische Post bewegt – viel mehr als man denkt. /ANZAHL ANGESTELLTE: Rund 63’000 in 14 Ländern /PERSONALBEDARF: rund 1’600 pro Jahr; zudem über 800 Lehrstellen jährlich /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: Die Post bietet ein konzernweites Trainee-Programm (12 Trainees pro Jahr) und ein IT-Trainee-Programm an. Verschiedene Praktika und Direkteinstiegsmöglichkeiten /BEWERBUNG AN: jobs.post.ch
bei der Post testen können, sondern ihr ausgereifte Produkte anbieten wollen. Welche Themen beschäftigen Sie derzeit? Wir arbeiten derzeit an einer neuen Unternehmensstrategie. Wir wollen uns weiterhin mit unserem Elektroangebot positionieren, bestehende Angebote optimieren und Neuerungen auf den Markt bringen. Dabei helfen uns Marktforschung und Brainstorming. Das Potenzial ist gross, weil in der Schweiz noch immer viele KMU ihre Flotten selber bewirtschaften. Dabei wäre es einfach für sie, dies auszulagern. Diese Kunden gilt es zu überzeugen, dass wir der ideale Partner sind. Wir haben den Anspruch, neue Geschäftspartner zu finden und gleichzeitig unseren bestehenden Kunden optimale Lösungen anzubieten. Welche Entwicklungsmöglichkeiten bietet die Post Mitarbeitenden in diesem dynamischen Umfeld? Das kommt sehr darauf an, welches Profil jemand mitbringt. Viele meiner Mitarbeitenden haben im Kundendienst oder in der Reparaturleitstelle angefangen und haben daher einen technischen Background. Ich selber konnte mich bei der Post entwickeln. Ich war vom Zweirad bis zum Lastwagen. Unsere zwanzig Jahre in verschiedenen Positionen in Mitbewerber sind eher im Personenwa- der Logistik tätig und bekam dann die Angen-Segment tätig. Fahrräder beispielswei- frage, ob ich zu Mobility Solutions wechseln möchte. Dank der Grösse des Postkonzerns se bietet kaum jemand an. können wir unseren Mitarbeitenden auf sie zugeschnittene EntWelche Herausfordewicklungspfade anbieten. rungen kommen in Wenn wir sehen, dass jeBezug auf die Mobilität «Ich bin stolz mand Potenzial hat, tun von morgen auf die wir viel dafür, sie oder ihn Post zu? auf die Post.» bei uns zu halten. Unsere Kunden wollen immer ökologischer unSie sind schon seit terwegs sein. Das stellt uns vor Herausforderungen. Beispiels- zwanzig Jahren bei der Post. Haben Sie nie weise ist das Thema Ökologie bei den Liefer- über einen Wechsel nachgedacht? wagen noch nicht angekommen – es gibt so Ehrlich gesagt: Nein. Die Post hat mich imgut wie keine Elektrofahrzeuge im Liefer- mer gefördert und unterstützt. Daher bin ich wagen-Segment für die Paketzustellung. sehr zufrieden und darf sagen: Ich bin stolz Und natürlich ist auch der Kostendruck auf meine Arbeitgeberin. Wir sind hier wirkimmer wieder ein Thema. Wir versuchen, lich innovativ und haben uns enorm entso wirtschaftlich wie möglich zu sein. Das wickelt – deshalb ist die Post für mich sehr heisst für uns, dass wir nicht jede Neuigkeit motivierend.
Rahel Bonny ist CEO Mobility Solutions bei der Schweizerischen Post
Die Schweizerische Post Rahel Bonny beschäftigt sich bei der Schweizerischen Post mit Fragen rund um Mobilität.
Frau Bonny, Sie sind Geschäftsführerin Mobility Solutions bei der Schweizerischen Post. Was ist die Kernkompetenz der Post in Bezug auf Mobilität? Unsere grosse Expertise liegt in der Elektromobilität. Wir haben 5’200 Elektro-Dreiräder im Umlauf und somit die grösste Elektroflotte der Schweiz. Das Flottenmanagement unterscheidet uns von unserer Konkurrenz: Wir sind flächendeckend nah am Kunden und können alles anbieten –
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/ZUM UNTERNEHMEN: Die globale EY-Organisation ist eine Marktführerin in der Wirtschaftsprüfung, Steuer-, Transaktions- sowie Managementberatung. Wir stärken das Vertrauen in Wirtschaft und Märkte, fördern nachhaltiges Wachstum, entwickeln Talente und unterstützen die weltweite Zusammenarbeit. «Building a better working world»: Unser globales Versprechen ist es, gewinnbringend den Fortschritt voranzutreiben – für unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden und die Gesellschaft. /ANZAHL ANGESTELLTE: Schweiz: 2’240, weltweit: 212’000 /PERSONALBEDARF: Absolventen der Betriebswirtschaft, Mathematik, Volkswirtschaft, Rechtswissenschaften sowie (Wirtschafts-)Informatik /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: Über Praktika (mind. 4 Monate) oder Direkteinstieg /BEWERBUNG UNTER: www.ey.com/ch/careers
EY Clare Franklin führt ihr weltweites Team mit Begeisterung für Online-Technologien und virtuelles Coaching. Clare Franklin, die Digitalisierung ist aus dem Berufsalltag gar nicht mehr wegzudenken. Welche Konsequenzen bringt das mit sich? Die Arbeitsprozesse sind schneller geworden, wir müssen global agieren. Das hat Vor- und Nachteile. Sicher ist: Jeder will sofort eine Antwort auf seine Fragen haben. Das bedeutet Erreichbarkeit fast rund um die Uhr. Und unser Team ist auf der Welt verteilt. Wir sind kaum je zusammen am gleichen Ort.
Welche Vorteile bringt virtuelles uns flexibel und offen für Neues. Die klasCoaching, so wie Sie es bei EY einsetsischen Arbeitsformen und -zeiten wandeln zen? sich. Ich glaube, das ist eine gute Sache. Es ist wichtig, dass die Leute ab und an in Kontakt miteinander treten und in re- Ist digital immer besser? gelmässigen Abständen gecoacht werden. Zu Beginn einer Zusammenarbeit ist die So bleiben sie motiviert. physische Präsenz etDeshalb führe ich mit was vom Wichtigsten. meinen Teammitgliedern Ich habe im Laufe mei«Physische Präsenz regelmässige Coachingner Karriere festgestellt, Sitzungen durch. So köndass die Zusammenarlässt sich nicht nen sie Fragen stellen, beit viel einfacher und ersetzen.» kommen weiter. Und wir besser ist, wenn man bleiben alle auf dem sich zu Beginn real geneusten Stand. So sind troffen hat. Physische wir effizienter. Wenn ich diese virtuellen Präsenz lässt sich nicht ersetzen. Sie bildet Möglichkeiten nicht hätte, würde ich wohl eine gemeinsame Basis. Das ist in unserem niemals schlafen! Geschäft sehr wichtig. Das klingt anstrengend. Ja, das ist es. Aber ich liebe diese Art von Zusammenarbeit. In einem internationalen Team lernt man, wie andere Leute denken und die Dinge angehen. Das ist sehr wertvoll und spannend. Unsere Welt wird immer globalisierter und virtueller. Das macht
Warum? Die Menschen müssen uns vertrauen können. Dieses Vertrauen in den anderen lässt sich besser aufbauen, wenn man sich direkt in die Augen sieht, die Stimme im gleichen Raum hört. Das ist die beste Basis für alle virtuellen Kontakte, die danach folgen.
Wie überbrücken Sie die vielen Kilometer zwischen Ihnen allen? Wir arbeiten vorwiegend mit Skype, nutzen Online-Technologien für die Meetings und Präsentationen. Vor fünf Jahren wäre ich für eine Sitzung noch in den Flieger gestiegen und nach New York geflogen, heute kann ich die gleiche Arbeit von überall aus machen. Das ist viel einfacher und spart Kosten. Sitzen Sie also nur noch an einem fixen Arbeitsplatz? Nein, ich fliege immer noch mehrmals die Woche in andere Länder oder wechsle meinen Arbeitsplatz. Nächste Woche beispielsweise bin ich in Schweden, in Zug, in London und in Basel – eine normale Woche. Deshalb ist es so wichtig, dass wir diese neuen Technologien ideal nutzen. Ich kann meine Arbeit von überall erledigen und meine Mitarbeiter virtuell coachen.
Clare Franklin ist Partner Tax Services bei EY
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Hilti (Schweiz) AG Janine Jung ist Verkaufsleiterin bei Hilti und davon überzeugt, dass ein Berufseinstieg im Vertrieb die ideale Vorbereitung für eine erfolgreiche Karriere ist. Frau Jung, weshalb haben Sie sich nach dem Studium für einen Karrierestart bei Hilti entschieden? Der vielseitige Marketing & Sales Career Start wie auch das Vorstellungsgespräch haben mich nachhaltig beeindruckt. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen war Hilti stark an meiner Persönlichkeit interessiert. Die Interviewpartner wollten erfahren, wie ich als Mensch ticke, was mich antreibt, wie meine Ziele aussehen. Gleichzeitig war das Gespräch sehr herausfordernd; ich habe
«Bei Hilti kann ich über mich hinauswachsen.» gespürt, dass der von diesem Unternehmen angebotene Career Start mich individuell fördern wie fordern wird. Danach war mir klar: Hilti und ihre Firmenkultur passen zu mir. Wie haben Sie sich seit Ihrem Einstieg vor vier Jahren weiterentwickelt? Als Aussendienstmitarbeitende habe ich mir rasch mit guten Leistungen Visibilität erarbeitet. Als ich mein Interesse für den Verkaufsleiter-Job signalisierte, wurde ich
gezielt auf kleinen Projekten eingesetzt, die erste Führungsaufgaben beinhalteten. Nach anderthalb Jahren wurde ich für das Verkaufsleiter-Assessment-Center nominiert, und nach bestandener Selektion bot man mir eine Stelle in der Westschweiz an. Obwohl meine Französischkenntnisse bescheiden waren, bestärkten mich alle darin, diese Chance zu packen. Sie waren überzeugt, dass ich diese Herausforderung trotz Sprachbarriere meistern und über mich hinauswachsen werde. Welche Vorteile bringt ein Karrierestart im Sales mit sich? Persönlich und fachlich ist der Vertrieb wohl eine der wertvollsten Erfahrungen, die man zum Karrierestart sammeln kann. Vertriebsmitarbeitende sind in jeglicher Hinsicht für die weitere Berufsentwicklung – egal, welche Richtung sie danach anstreben – gerüstet: Sei es Präsentieren, ein selbstsicherer Auftritt oder kundenorientiertes Denken – das alles lernt man im direkten Kundenkontakt. Wir sind ins Daily Business involviert, müssen uns mit Marketingstrategien und neuen Entwicklungen auseinandersetzen. Dies ist sicherlich ein Vorteil verglichen mit Studienkollegen, welche in einem Job starteten, in dem sie nur wenig Erfahrung mit dem Endkunden und somit Verständnis für das Geschäft erhielten. Aber vor allem lernen wir, mit Menschen
Janine Jung ist Verkaufsleiterin Westschweiz bei Hilti (Schweiz) AG
und ihren Bedürfnissen umzugehen, was in Führungsfunktionen eine zentrale Rolle spielt. Was zeichnet die Kultur von Hilti aus? Mich fasziniert der Aspekt, in einem grossen internationalen Konzern zu arbeiten, welcher sich in einem dynamischen Umfeld behaupten muss. Und dennoch ist Hilti sehr familiär. Wir begegnen uns alle auf Augenhöhe, sind untereinander per Du. Die Türen stehen immer offen, die Vorgesetzten hören sich die Ideen ihrer Mitarbeitenden an, möchten erfahren, was andere denken. Diese gelebte Feedback-Kultur ist ein grosser Vertrauensbeweis, und zeigt mir, dass ich in diesem Unternehmen mitwirken und etwas bewegen kann.
/ZUM UNTERNEHMEN: Hilti bietet technologisch führende Produkte, Systeme und Serviceleistungen an, die dem professionellen Kunden aus der Bau- und Energiebranche innovative Lösungen mit überlegenem Mehrwert bieten. In mehr als 120 Ländern vertreten, betreibt Hilti nicht nur eigene Produktionswerke sowie Forschungs- und Entwicklungszentren, sondern auch internationale Technologiepartnerschaften. /ANZAHL ANGESTELLTE: Total rund 22’000, 360 davon in der Schweiz /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: Marketing & Sales Career Start, Technik Career Start, Globales Outperformerprogramm oder Direkteinstieg für Berufserfahrene /BEWERBUNG: Über das Jobportal der Hilti Schweiz, www.hilti.ch/karriere. Informationen zum Hilti Women’s Day 2016 werden dort in Kürze aufgeschaltet.
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/ZUM UNTERNEHMEN: IKEA bietet in neun Einrichtungshäusern der Schweiz schöne, funktionale Möbel und Einrichtungsgegenstände zu Preisen an, die sich viele leisten können. Als Unternehmen mit schwedischen Wurzeln pflegt IKEA eine einzigartige Firmenkultur, die geprägt ist durch die Übergabe und Übernahme von Verantwortung sowie die Einzigartigkeit von allen Mitarbeitenden in der Schweiz. /ANZAHL ANGESTELLTE: 2’800 in der Schweiz / 147’000 weltweit /PERSONAL BEDARF: Da IKEA weltweit am Wachsen ist, suchen wir immer offene und aufrichtige Menschen, die motiviert sind, sich weiterzuentwickeln, und Interesse am Heimeinrichten haben. /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: IKEA bietet aussergewöhnliche Karriere- und Lernmöglichkeiten. /BEWERBUNG AN: Ikea.ch/jobs
IKEA Bei IKEA lebt Beate-Christin Hastedt schwedische Werte und sieht die Stärken ihrer Mitarbeitenden. Frau Hastedt, Sie sind als Auszubildende bei IKEA eingestiegen, waren später Teamleiterin, dann Project Managerin und heute Property Managerin – ein typischer Werdegang bei IKEA? Das ist ein möglicher Werdegang. Nicht unbedingt typisch, aber er zeigt die Philosophie von IKEA: die Stärken der Mitarbeitenden zu sehen. Wir glauben daran, dass jeder das Potenzial zum Erfolg hat. Das hört sich vielleicht ein wenig an wie die Geschichte, vom Tellerwäscher zum Millionär zu werden, aber es ist wirklich so. Bei IKEA
haben alle die gleichen Chancen. Jeder kann hier sich selbst sein, wir wollen Menschen nicht verändern. Jeder Mitarbeitende hat ein Talent. Wir versuchen, dieses Talent zu finden und zu fördern.
fene Dialogkultur. Das hilft enorm, sich zu entwickeln. Ich habe also aktiv eingefordert, bin aber auch auf offene Ohren gestossen.
Bei IKEA sind auch Quereinsteiger willkommen. Was müssen diese mitbringen, um erfolgreich zu sein? Inwiefern hat IKEA Sie Wir sind gross und inbei Ihrem Werdegang ternational, expandieren im Unternehmen geför«Wir wollen laufend weiter. Deshalb dert und unterstützt? suchen wir immer aktiv Wir vertreten die AufMenschen nicht nach neuen Talenten. fassung, dass jeder ein verändern.» Diese sollten unsere WerStück weit selbst für te vertreten. Wir haben seinen Werdegang verschwedische Wurzeln und antwortlich ist und sich entwickeln kann. Ich bin sehr aktiv und ar- schätzen Verbindlichkeit, Einfachheit und beite gerne, beteilige mich auch gerne am einen Umgang miteinander auf AugenhöErfolg des Unternehmens. Meine Karriere he. Wir suchen Leute, die gemeinsam etwas hat sich deshalb natürlich ergeben. Ich war schaffen wollen und eine positive Einstelimmer offen für neue Herausforderungen. lung haben. Das sind unsere Kernwerte. Wir Das ist auch eine Haltung, die wir im Unter- sind nur soweit bürokratisch, wie es notnehmen gerne sehen. Aber ich wurde auch wendig ist. Im Grunde ist es ganz einfach: unterstützt. Meine Vorgesetzten waren im- Wir suchen nach Menschen mit gesundem mer gesprächsbereit, wir haben eine sehr of- Menschenverstand und Pragmatismus. Sie müssen ihren eigenen Bereich so leiten wollen, als wäre er die eigene Firma.
Beate-Christin Hastedt ist Property Managerin bei IKEA
Die Schweden sind bekannt für die Gleichstellung der Geschlechter. Spüren Sie diese Gleichberechtigung auch bei IKEA? Bei IKEA spielt es keine Rolle, ob man ein Mann oder eine Frau ist. Wir rekrutieren nie geschlechterspezifisch und denken auch nicht, dass es Bereiche gibt, in denen sich Frauen oder Männer besser eignen. Diese Haltung pflegen wir aktiv. Konkret heisst das bei uns gleicher Lohn für gleiche Arbeit, aber auch Gleichberechtigung bei Rekrutierung, Beförderung und Entwicklung. Und wir lassen unser Unternehmen von EDGE auf diese Punkte hin prüfen und zertifizieren. Erst kürzlich hat uns EDGE als weltweit erstes Unternehmen die höchste Zertifizierungsstufe «Lead» erteilt. Darauf sind wir alle stolz – Männer wie Frauen.
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The opportunity of a lifetime www.pwc.ch/careers
Grow your own way Wir ermöglichen dir eine massgeschneiderte Karriere mit persönlicher und fachlicher Weiterbildung sowie gezieltes Coaching «on & off the job». In unserem weltweiten Netzwerk mit 208’000 Spezialisten bearbeitest du anspruchsvolle nationale und internationale Kundenprojekte und schaffst für unsere Kunden Mehrwert. Dies mit den besten Teams, mit über 68 Nationalitäten. Von dir erwarten wir, dass du wissendurstig, lernbereit, offen für Neues bist und Verantwortung übernimmst. Ganz wichtig ist für uns, dass du ein Teamplayer bist. Mehrwert können wir nur gemeinsam schaffen. Das ist der Deal: Wir bieten viel und verlangen einiges. Willst du mehr, dann surfe auf: www.pwc.ch/careers.
© 2015 PwC. All rights reserved. “PwC” refers to PricewaterhouseCoopers AG, which is a member firm of PricewaterhouseCoopers International Limited, each member firm of which is a separate legal entity.
/ZUM UNTERNEHMEN: PwC unterstützt Unternehmen und Einzelpersonen dabei, genau dort zu wachsen, wo sie es wollen – mit rund 2’800 Mitarbeitern in der Schweiz und 208’000 Mitarbeitern weltweit in 157 Ländern. Wir setzen uns täglich dafür ein, unsere Kunden und unsere Mitarbeiter besser zu verstehen. Dabei bieten wir ihnen individuelle Lösungen und Entwicklungsmöglichkeiten in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung sowie Wirtschaftsberatung. /PERSONALBEDARF: ca. 250 Hochschulabsolventen und 70 Praktikanten pro Jahr /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: über Praktika und Direkteinstieg /BEWERBUNG UNTER: www.pwc.ch/careers
PwC Glenda Brändli schätzt die hohe Flexibilität bei PwC und die zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten.
Frau Brändli, Sie sind mit 35 Jahren bereits Partnerin und Leiterin der Geschäftsstelle Lugano. Was macht Sie so erfolgreich? Ich war schon immer sehr neugierig und zielorientiert. Ein hohes Engagement und Streben nach ständiger Verbesserung zeichnen mich aus. Doch als entscheidend sehe ich vor allem meine Leidenschaft für meine Arbeit und mein Team. Sie geben mir immer wieder neue Energie im Alltag.
Glenda Brändli ist Partnerin und Leiterin der Geschäftsstelle Lugano bei PwC Schweiz.
oder durch Teilzeitarbeit. Diese Flexibilität hat meine Karriere bis jetzt stark geprägt und ich bin sicher, auch in Zukunft von ihr profitieren zu können.
Sie sind auch Leiterin der Assurance Academy. Was hat Sie zu diesem Engagement bewegt? PwC’s Assurance Academy ist ein neues Konzept, von dem ich persönlich sehr begeistert bin. Die Assurance Academy ermöglicht es jungen Talenten, während den ersten Jahren ihrer Karriere in der WirtWie unterstützt PwC Sie als junge Frau in schaftsprüfung Erfahrung in verschiedeeiner Führungsposition? nen Bereichen zu samPwC unterstützt seine meln, sowie interne und Mitarbeitenden und bieexterne Weiterbildungen tet Entwicklungsmöglich«Mein Team gibt mir zu besuchen. Ich bin sehr keiten, die ihren persönstolz darauf, dass ich zu lichen Bedürfnissen entEnergie im Alltag.» diesem Konzept schon sprechen. Dank der groab der ersten Projektssen Flexibilität bei PwC phase mit meinen Ideen kann sich jeder seinen Talenten und persönlichen Präferenzen und Vorschlägen beitragen durfte. Jetzt, wo entsprechend entwickeln – sei dies durch die Assurance Academy «live» ist, geht es eine Auslanderfahrung, in einer anderen um die Optimierung. Ziel ist, dass unsere Rolle, durch ein anderes Kundenportfolio Mitglieder sowohl eine klare Vorstellung
vom Bereich haben, in dem sie sich spezialisieren möchten, als auch den Grundstein für ihre weitere Karriere bei PwC legen. Was begeistert Sie besonders an Ihrem Beruf? Die facettenreiche Arbeit, der Kontakt zu Kunden, Kollegen und Experten, sowie die Möglichkeit, aktiv zur Entwicklung junger Mitarbeitenden beizutragen. Ich schätze die zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten in meiner bisherigen Karriere und freue mich auf die zukünftigen Chancen, denen ich begegnen werde. Das Büro in Lugano gehört zu den kleineren Standorten von PwC. Welche Vorteile bringt dies mit sich? In Lugano arbeiten qualifizierte Experten mit lokaler Herkunft. Sie bringen neben ihrem Verständnis der Region auch Professionalität, Erfahrung und das Expertenwissen eines internationalen Netzwerks mit. Davon profitieren unsere Kunden sowie unsere Mitarbeitenden.
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SBB Claudia Lienert leitet ein Kompetenzzentrum für Software-Entwicklung bei der SBB Informatik und beschäftigt sich täglich mit der Digitalisierung.
Sie führen ein 50-köpfiges Entwicklungsund Architektenteam. Wie zeigt sich die Digitalisierung der (Arbeits-)Welt bei der SBB? Die Zusammenarbeit ist digital und mobil, wir arbeiten in gemischten Teams, an verschiedenen Standorten mit flexiblen SharedDesk-Bereichen. Und natürlich haben wir eine starke externe Digitalisierung. Die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden haben sich fundamental geändert. Beispielsweise ist es heute selbstverständlich, dass
«Die Weichen für die Zukunft gestellt: Digitale Reisebegleiter und Lebensarbeitszeit.» täglich tausende Abfragen des Fahrplans vom Natel aus erfolgen. Informationen müssen jederzeit in Echtzeit verfügbar und auf zahlreichen Kanälen abrufbar sein. Wie wollen Sie diesen veränderten Kundenerwartungen gerecht werden? Wir verfolgen ganz verschiedene Lösungen, ich greife aber gerne ein Beispiel heraus. Wenn ich mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs bin, will ich persönlich infor-
miert werden, wenn es zu Verspätungen oder sonstigen Veränderungen auf meiner Reiseroute kommt. Wir arbeiten daher unter anderem daran, die Kundeninformation laufend zu verbessern und zu individualisieren. Wir möchten unseren Kunden praktische digitale Reisebegleiter bereitstellen, die ihnen vor, während und nach einer Reise die für sie relevanten Informationen liefern. Die Menschen sind mobiler, pendeln öfter und arbeiten ungebundener. Wie reagiert die SBB auf die Flexibilitätsbedürfnisse ihrer Mitarbeitenden? Die SBB bietet ein Umfeld und eine Infrastruktur, welche flexible Arbeit ermöglicht. Gerade die innovativen Arbeitszeitmodelle werden stark genutzt: Jede zweite Frau arbeitet bei uns Teilzeit – und auch ein Drittel aller Kaderfrauen. Besonders spannend ist das neue Lebensarbeitszeitmodell «Flexa»: Es ermöglicht den Mitarbeitenden, sich Zeit anzusparen und diese anschliessend für einen Langzeiturlaub oder als individuelle Arbeitszeitreduktion zu beziehen. Hier kommt ein weiterer Vorteil der Digitalisierung ins Spiel: Bei der SBB arbeiten wir mit ICT-Mitteln, die eine effiziente, ortsunabhängige Zusammenarbeit ermöglichen. Sie sind die Grundlage für «work smart» – dem Arbeiten von zu Hause oder unterwegs.
Claudia Lienert ist Geschäftseinheitsleiterin Competence Center Software Development bei der SBB
Frauen sind in der IT-Berufswelt immer noch untervertreten. Sie hingegen führen ein sehr grosses Team und tragen damit erhebliche Verantwortung. Wie werden Frauen in der SBB gefördert? Nebst den flexiblen Arbeitszeitmodellen, welche viele Frauen – und auch immer mehr Männer – nutzen, fördern wir Frauen gezielt mit Talent- oder Mentoring-Programmen. Besonders beliebt sind auch Networking-Events wie die Kaderfrauenanlässe. Was uns wichtig ist: Nicht nur Frauen, sondern auch Männer werden bei der SBB ermutigt, Teilzeit zu arbeiten: So können beide Partner beruflich und privat Verantwortung übernehmen.
/ZUM UNTERNEHMEN: Die SBB ist nicht nur die grösste Reise- und Transportfirma der Schweiz, sondern auch eine der grössten Arbeitgeberinnen in unserem Land. /ANZAHL ANGESTELLTE: Rund 33’000 /PERSONALBEDARF: Primär: Ingenieurs-, Informatik-, Handwerks- und Bahnberufe. Zudem Wirtschafts-, Rechts- und Naturwissenschaften /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: Direkteinstieg; Trainee-Programm; Hochschulpraktika; Zweitausbildungen; Studienabschluss arbeiten /KARRIEREWEBSEITEN: www.sbb.ch/jobs; www.sbb.ch/arbeiten; www.sbb.ch/it-jobs /OFFENE STELLEN UNTER: www.sbb.ch/jobs
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/ZUM UNTERNEHMEN: Die Sonova mit Hauptsitz in Stäfa, ZH, ist weltweit führender Anbieter von innovativen Lösungen rund um das Thema Hören. Die Gruppe ist im Markt durch ihre Kernmarken Phonak, Unitron, Advanced Bionics und Connect Hearing vertreten. Über alle Geschäftsfelder hinweg, sowie durch Unterstützung der Hear the World Foundation, verfolgt Sonova die Vision, eine Welt zu schaffen, in der jeder Mensch die Freude des Hörens und damit ein Leben ohne Einschränkungen geniessen kann. /ANZAHL ANGESTELLTE: Schweiz: über 1’000 / weltweit: über 10’000 /PERSONALBEDARF: Aus den Bereichen Audiologie, Elektrotechnik, Maschinenbau, Informatik, Produktmanagement etc. /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: Über diverse Praktika, Stellen für Auszubildende oder Direkteinstieg in die jeweiligen Fachabteilungen /WEBSEITEN: www.sonova.com, www.hear-the-world.com /BEWERBUNG AN: www.sonova-careers.com
Sonova Bei Sonova arbeiten Experten leidenschaftlich in interdisziplinären Teams.
Frau Schnittker, Frau Sandhu, Sie arbeiten bei Sonova eng zusammen, um neue Technologien zu entwickeln. Wie funktioniert die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams? Jean Anne Schnittker: Sehr gut. Ohne die anderen Teams wäre meine Arbeit nicht möglich. Bei Sonova arbeiten viele Experten aus unterschiedlichen Gebieten leidenschaftlich daran, die Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust zu verbessern. Das macht die Zusammenarbeit spannend und kreativ.
Nanda Sandhu: Um integrierte Lösungen zu entwickeln, müssen wir interdisziplinär arbeiten. Bei Sonova sind die Grenzen zwischen den Bereichen durchlässig. Das erleichtert gute Kommunikation und ermöglicht eine neue Sichtweise.
So entwickeln wir die besten Lösungen für unsere Kunden.
Warum sollten mehr Frauen in technischen Berufen arbeiten? JA S: Auch Frauen können sich für Technologie begeistern. Die Domäne wächst und verWas macht Sie als Frauen stark in Ihrem ändert sich rasant. Jeder Tag bietet spannende eher männerdominierund abwechslungsreiche ten Umfeld? Arbeit. JA S: Ich mag meine Arbeit N S: Frauen werden ge«Bei uns werden sehr. Wenn man motiviert braucht und geschätzt; sie ist und einen wertvollen Mitarbeitende für ihre können Dynamik und Beitrag leistet, wird man unterschiedliche PerspekFähigkeiten geschätzt – tiven in ein Team bringen. von den anderen dafür anerkannt. Bei uns werunabhängig vom den Mitarbeitende für Aber viele junge Geschlecht.» ihre Fähigkeiten geschätzt Frauen trauen sich keinen Ingenieurs– unabhängig vom Geberuf zu. schlecht. Die Tatsache, dass ich eine Frau bin, hat aus meiner Sicht nie N S: Es handelt sich weniger um fehlendes Selbstvertrauen, als um eine scheinbar eine Rolle gespielt. N S: Ich sehe das gleich. Wir verfolgen alle statische Kultur in den Ingenieursberufen. dasselbe Ziel, das verbindet uns als Team. Das ist eine veraltete Vorstellung. Wie in anderen Bereichen auch, geht es zunächst einmal darum, den eigenen Interessen zu folgen und einen Weg zu finden, der zu einem passt.
Nanda Sandhu ist Software Engineer in Interaction Design, Jean Anne Schnittker ist Research Audiologist sowie Mitglied des Stiftungsrates der Hear the World Foundation bei Sonova
Neben ihrer herausfordernden Tätigkeit sind Sie beide auch Mütter. Unterstützt Sonova Sie dabei, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen? N S: Sonova ist eine familienfreundliche Firma und unterstützt als solche eine gesunde Balance zwischen Berufs- und Privatleben. Wir arbeiten zielorientiert und damit einher gehen gegenseitiges Vertrauen und Flexibilität. JA S: Ich bin momentan in Teilzeit tätig, wie viele meiner Kolleginnen und Kollegen mit Familie. Angrenzend an den Hauptsitz gibt es eine betriebseigene Kinderkrippe. Zu wissen, dass meine Tochter nur drei Gehminuten von mir entfernt ist, machte die Rückkehr nach meinem Mutterschaftsurlaub sehr viel einfacher.
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/ZUM UNTERNEHMEN: UBS hat ihren Hauptsitz in Zürich und ist in mehr als 50 Ländern und an allen wichtigen Finanzplätzen präsent. Die Bank beschäftigt weltweit rund 60’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die operative Struktur des Konzerns besteht aus dem Corporate Center und fünf Unternehmensbereichen: Wealth Management, Wealth Management Americas, Retail & Corporate, Global Asset Management und Investment Bank. /ANZAHL ANGESTELLTE: 22’000 in der Schweiz / weltweit rund 60’000 /WEGE IN DAS UNTERNEHMEN: Internship, Graduate Training Program, Direkteinstieg /BEWERBUNG AN: www.ubs.com/careers
UBS Neugier ist der grosse Ansporn von Anna Schneider – und ihre Freude an der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Menschen.
Anna Schneider ist Associate Director und Business Analyst in Product Management Investment Product and Services bei der UBS
ist ein unkomplizierter Einstieg. Man lernt Frau Schneider, Sie konnten nach Ihrem das Unternehmen und die konkreten AufInternship bei UBS sehr schnell weitere gaben kennen und merkt, ob man Spass Karriereschritte machen. Was ist Ihr Erfolgsdaran hat, produktiv beizutragen. Beide Seirezept? Ich glaube, es ist primär meine Neugier. Es mo- ten finden heraus: Passen wir zusammen? tiviert mich, immer wieder Neues zu tun und Möchten wir uns gemeinsam täglich neuen zu sehen, und ich beschäftige mich gerne mit Aufgaben stellen? Ich konnte diese Fragen bejahen und habe nach neuen Themen. Das ist Abschluss meines Studisehr wichtig, wenn man ums im selben Bereich, weiterkommen möchte. «Es ist wichtig, zu dem Business Consulting, Zudem arbeite ich gerne mit unterschiedlichen verstehen, wie andere ein GTP begonnen. Währenddessen war ich in Charakteren zusammen Menschen arbeiten unterschiedliche Projekte und kann mich gut auf eingebunden und habe sie einstellen – dies ist und denken.» beispielsweise gelernt, vor allem in Projekten neue Themen schnell ein grosser Vorteil. Es ist zu erfassen und meine wichtig, zu verstehen, wie andere Menschen arbeiten, denken und Aufgaben zu priorisieren, um Deadlines «funktionieren». Gemeinsam kommen wir so einzuhalten. UBS konnte ich so auch besser schneller ans Ziel und können vieles besser kennenlernen – einerseits über die Projekte selbst, andererseits über den Austausch mit realisieren. Trainees anderer Abteilungen. Sie haben nach dem Internship auch das Würden Sie den Studierenden diesen EinGraduate Training Program (GTP) bei UBS stieg empfehlen? gemacht. Wie haben beide Programme den Ja, auf jeden Fall. Vor allem denjenigen, die Weg für Ihre Karriere geebnet? Das Internship richtet sich an Studierende und herausfinden möchten, was es bedeutet,
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in einem bestimmten Bereich zu arbeiten. Während des Internships habe ich gemerkt, wie viele Entwicklungsmöglichkeiten ein grosses Unternehmen wie UBS bietet. Das GTP würde ich jedem Berufseinsteiger empfehlen, denn das Netzwerk, das man sich im Laufe des Programmes aufbauen kann, ist sehr wertvoll. Ich bin heute noch froh, auf diese Kontakte zurückgreifen zu können, um unkompliziert Lösungen zu finden. Wie sehen Ihre Ambitionen für die Zukunft aus? Nachdem ich die ersten drei Jahre im Business Consulting gearbeitet habe, bin ich vor einem halben Jahr in die Produktentwicklung gewechselt. Hier kann ich meine Projektmanagement-Skills anwenden und vor allem mein Produktwissen vertiefen. Ich möchte neugierig bleiben – irgendwann weitere, neue Bereiche kennenlernen und mir so ein breiteres Wissen aneignen. Und ich möchte, egal, in oder mit welchem Bereich ich arbeite, zu einer konstruktiven, produktiven und positiven Atmosphäre beitragen. Ich glaube, dass dies für den gemeinsamen Erfolg wichtig ist.
Die Psychiatrischen Dienste Aargau AG sind mit rund 1000 Mitarbeitenden für die qualitativ hochstehende und zeitgemässe medizinische Behandlung von psychisch kranken Menschen im Kanton Aargau verantwortlich.
Wir fördern Frauen. Neben einem abwechslungsreichen Arbeitsumfeld, wo Sie mit Menschen für Menschen tätig sind, bieten wir auch attraktive Anstellungsbedingungen in einem dynamischen Umfeld. Marktgerechte Entlöhnung, Arbeitszeitgestaltung mit Freiraum, berufliche Förderung und Entwicklungsmöglichkeiten, ausgebaute Sozialleistungen und Nebenleistungen sowie viel Eigenverantwortung runden das Bild ab. Ihr zukünftiger Arbeitsort ist zentral und nahe am öffentlichen Verkehr gelegen. Die Psychiatrische Klinik Königsfelden befindet sich in einer historisch geprägten Umgebung mit einem schönen Park, der zum Verweilen einlädt. Auf dem Areal befindet sich auch die eigene Kindertagesstätte. Die Aussenstellen des Externen Psychiatrischen Dienstes und des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes sind im ganzen Kanton zu finden und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ebenfalls gut erreichbar. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Unsere aktuellen Stellenangebote finden Sie auf unserer Homepage www.pdag.ch. Wir freuen uns auf Sie! Psychiatrische Dienste Aargau AG | Postfach 432 | 5201 Brugg | Telefon 056 462 21 11 | www.pdag.ch
www.ey.com/careers #BuildersWanted
“EY” refers to Ernst & Young Ltd, Basel, a member firm of Ernst & Young Global Limited, London, a UK company limited by guarantee. ED 0417.
Adrenaline. Now available at work.