MAGAZIN
UNLIMITED
REPORT
Auf den Spuren der Erweckung.
„ Sammelt die Hung rigen und betet mich an!”
No. 2
INHALT Das neue Magazin auf den Spuren der Erweckung in Deutschland und aller Welt.
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5 JAHRe unliMiteD GOD Entwicklung unseres Dienstes bis heute mit Jubiläums-Gewinnspiel
unliMiteD RePORt Auf den Spuren der Erweckung. No. 2 unlimitedGod e.V. Bahnhofstr. 3 97215 Uffenheim www.unlimitedgod.de
eDitORiAl Einleitung von Pastor Rüdiger Schöndorf
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RePORt VOR ORt
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HiStORiSCHeR RePORt
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5 Jahre unlimitedGod mit Jubiläums-Gewinnspiel
Graf Nikolaus von Zinzendorf Dichter und Pionier
Seite FÜR KiDS Report TransformerKids
RePORt DeutSCHlAnD Köln, Karneval, Kamelle und Jesus?
BANKVERBINDUNG Inhaber unlimited God e.V. | Sparkasse Neustadt a.d. Aisch IBAN DE12 7625 1020 0221 1531 09 BIC BYLADEM1NEA
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SHOP AnGebOte Brandneue, exklusive Produkte
AnbetunG unSeR AuFtRAG Lehrtext von Rüdiger Schöndorf
Gute nACHRiCHten Wundervolle Zeugnisse von Gottes heilender Berührung
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PeRSÖnliCHe einbliCKe
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KunSt RePORt
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Mama & Erweckung - Teil 2
Bericht aus dem Malteam
einbliCKe lObPReiS Vom Gitarrenspiel zu unlimitedMusic Teil 2
IMPRESSUM
Herausgeber unlimitedGod e.V. Vorsitzender Rüdiger Schöndorf Redaktionsleitung Steffi Schöndorf Redaktion Rüdiger Schöndorf, Mädels WG (Christina Fosshag, Theresa Döller, Carmen Kölli, Kristine Stefes), Lisa Kreglinger, Tabea Kreglinger, Simon Bricher Gestaltung Simon Bricher & Jonas Schettler Druck WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang E-Mail info@unlimitedGod.de Telefon 09842 80 29 58 2 Internet www.unlimitedGod.de Shop www.shop.unlimitedgod.de Rubrikfotos unsplash.com Alle weiteren Fotos wurden im Auftrag des Vereins erstellt. Herzlichen Dank an die fleißigen Fotografen. Nachdruck nur mit Zustimmung erlaubt!
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UNLIMITED REPORT editorial Dies ist die zweite Ausgabe und auch zugleich die, welche unser 5-jähriges Bestehen thematisiert. Gott spricht und es entsteht, was Er spricht. Damals sagte Er zu mir: „Sammelt die Hungrigen und betet mich an!“ Das wurde und bleibt bis heute unser Fokus und Gott handelt entsprechend.
Pastor Rüdiger Schöndorf mit seiner Frau Steffi und ihrem Sohn David Lennart. 2011 starteten sie die Gemeinde und den Dienst unlimitedGod in Uff enheim (Franken).
unliMiteD RePORt Auf den Spuren der Erweckung. No.2 Juni 2017 EIN MAGAZIN VON UNLIMITED GOD E.V.
Wir dürfen erleben, wie Anbetung in allen Bereichen von Dienst und Gemeindeleben einen wichtigen Anteil hat und Ausdruck findet. Letzten Endes sind wir dafür geschaffen, in und aus der Gegenwart Gottes zu leben und die neue Ausgabe des Magazins bezeugt diese Realität. In den vielseitigen Artikeln und Zeugnissen ist Anbetung immer wieder zu entdecken. Als ich darüber nachdachte, welche historische Person in dieser Ausgabe beschrieben werden könnte, fiel mir Graf Zinzendorf ein. Auch er ist wieder ein deutscher Erweckungspionier und wir bauen auf seinem Erbe weiter auf. Der Graf und die Herrnhuter stehen für Gemeinschaft unter Gott, leidenschaftlichen Lobpreis, Geistesoffenheit, Weltmission und Überkonfessionalität. Unser Gastautor ist Conrad Max Gille, Pastor von Face to Face Ministries. Er berichtet davon, wie er und sein Team es wagen, Jesus an dunkle Orte zu bringen, die oft noch von Christen gemieden werden. Es ist sehr ermutigend zu sehen, wie sie in neue Bereiche vorstoßen und kraftvolle Ideen mit dem Heiligen Geist ausprobieren. Nun wünsche ich eine erbauliche Zeit beim Lesen dieses Magazins. Möge Gott durch die Geschichten Seines Wirkens einen neuen Hunger nach MEHR von Ihm auslösen! unlimited Blessings PASTOR RÜDIGER SCHÖNDORF & TEAM
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RePORt VOR ORt SAMMELT DIE HUNGRIGEN UND BETET MICH AN.
Wie alles begann Damals dachten wir, der Feind hatte uns aus dem erwecklichen Aufbruch und florierendem Dienst der vorangegangenen Jahre herausgerissen - ein schmerzhafter Einschnitt in unserem Leben. Doch dann begannen wir langsam, Gottes größeren Plan zu verstehen. Seine Sicht für den Dienst unseres Lebens war nicht auf eine Stadt begrenzt, aber anscheinend sollte alles an einem sehr unscheinbaren Ort beginnen. Irgendwie beruhigend, dass selbst Jesus kein Großstädter war und aus einer sehr abgelegen Gegend kam.
5 JAHRE unliMiteD GOD
STEFANIE SCHÖNDORF Report vor Ort Ein Rückblick auf die Entwicklung von Anfang an.
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2011 Alles Neu Das Jahr 2011 war ein Jahr der Neuorientierung, genauer gesagt eine intensive Zeit des Gott-Suchens. Und Er ließ sich finden! Zwei prophetische Worte wurden zum Grundstein für unlimitedGod: „Sammelt die Hungrigen und betet mich an!“ und „Franken für Jesus!“. Gott zeigte uns damit, wie wir beginnen sollten: mit Anbetung. Und Er machte uns die Region und Zielgruppe deutlich: Franken und die Hungrigen nach Mehr von Gott. Als Rüdiger dann die Vision für unlimitedGod niederschrieb, fanden sich darin genau die Aspekte, die Gott ihm schon 2006 gezeigt hatte. In dem Jahr, in dem Gott ihn zurück in den Dienst im Reich Gottes gerufen hatte.
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Gottes Gegenwart: in und aus dieser Quelle leben Gemeinde: Menschen ins Vaterhaus rufen Schule: Seine Jünger trainieren, den übernatürlichen Lebensstil Jesu zu leben Barmherzigkeit: einer kranken und leidenden Welt Gottes Liebe und Kraft bringen
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Der Name unlimitedGod (dt.: der unbegrenzte Gott“ stammt von einem Treffen, das wir schon vor dem Neuanfang ins Leben gerufen hatten. Ein Treffen, um mit allen Interessierten Gott zu suchen - ohne Agenda. Eine Zeit, in der wir Gott uneingeschränkt wirken ließen. Und so gingen wir erste Schritte gemäß Gottes Reden: die monatlichen Lobpreisgottesdienste am Samstagabend waren geboren. Wir waren sehr berührt, als sich eine Gruppe von Leuten um uns scharte, zu denen Gott klar über ihren Weg mit uns gesprochen hatte. Nun waren wir schon zu neunt.
2012 Gottes Gegenwart ist unser Mittelpunkt Die Hungrigen aus der Gegend ließen nicht lange auf sich warten: Der Gottesdienst wurde zur festen Größe und hatte mittlerweile um die 80 Besucher. Es herrschte große Begeisterung über den Aufbruch in der Region, denn Gott wirkte mächtig. Wir starteten mit dem zweiten Auftrag, dem Training der Jünger. Die Transformer Schule ging in die erste Runde. Und weil uns sehr am Herzen lag, dass auch die nächste Generation Jesu Lebensstil von klein auf leben lernt (und sich oft viel leichter damit tut), begannen wir mit der Kinder- und Jugendarbeit. Im Folgejahr startete das jährliche TransformerCamp für Jugendliche und Junggebliebene.
Von Depressionen befreit Eine Frau hatte seit Jahren immer im Herbst und Winter sehr schlimme Migräne. In diesem Winter kam die Migräne nicht wieder, nachdem wir für sie gebetet hatten. Eine andere Frau hatte zum Herbst hin seit Jahren schwerste Depressionen. Wir beteten für sie und ihr kleiner Sohn betete kräftig mit. Sie spürte stark die Gegenwart Gottes auf sich und sie bezeugte, dass etwas passiert sei. Der Herbst kam und die Depression blieb weg und kam seitdem nicht wieder.
Nun suchten wir für unseren Dienst eine rechtliche Grundlage und gründeten den Verein unlimitedGod e.V. Franken. Auch von Gottes Treue in Bezug auf Versorgung und Finanzen wollen wir berichten. Gemäß unseres Auftrags machten wir einen Glaubensschritt und investierten in die Anbetung. Wir räumten für die erste Musikanlage mit einem Schlag das Konto leer. Gott stellte sich dazu und die Leere dauerte nicht lange an.
Der Baum verwurzelt sich und wächst
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2013 Unser Auftrag: bringt Licht an Orte der Finsternis. Es war an der Zeit, sich stärker zu verwurzeln. Leute vor Ort wurden Partner, um Gottes Vision für die Region umzusetzen. Mit ihnen gemeinsam bauen wir an einer Modellgemeinde für ganz Franken. Dafür brauchten wir einen Raum. Die Anmietung der Seminar- und Büroräume in Uffenheim war ein nächster Glaubensschritt in Bezug auf Finanzen. Doch Gott stellte sich erneut dazu. In diesem Jahr legte Gott außerdem den Fokus darauf, Licht an finstere Orte zu bringen. So investierten wir verstärkt in Einsätze nach Außen sowie Schulungen für solche Einsätze.
Gipsbein adé
Im Juli trafen wir uns auf dem Kappelberg, um Gott anzubeten und Fürbitte für die Gegend zu tun. Ein Iraner war dabei, der einen gebrochenen Fuß hatte. Wir folgten einem Impuls, für ihn zu beten. Das Ergebnis war, dass der Schmerz, der ihn ständig begleitete, nach dem zweiten Befehl wegging und er wieder auftreten konnte. Er ging daraufhin sogar ohne Krücke über den Rasen! Für seine Begleiter war das völlig erstaunlich und wir priesen Gott für sein Eingreifen. Kurze Zeit später erfuhren wir, dass er sich eigenständig den Gips entfernt hatte und dies dem behandelnden Arzt zeigte. Dieser war entsetzt und musste feststellen, dass der Bruch geheilt war.
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2014 Wir werden eine Familie Der Lehrfokus in diesem Jahr lag auf „Nach Hause kommen“ (siehe gleichnamige Seminar-CD) und geistlicher Vaterschaft. Wir trafen uns als Gemeinde zu intensiven, internen Gottesdiensten, die uns immer mehr zusammenschweißten. Fine-tuning (Feinschliff) war angesagt. Interessanterweise wirkte Gott genau in dieser Phase noch an ganz anderer Stelle: es fanden in diesem Jahr über 80 Menschen zu Jesus.
Eine ganze Schulklasse bekehrt sich Während eines Straßeneinsatzes bekehrten sich zwei Mädchen bei unserem Einsatzleiter Nathanael. Sie erzählten es ihrer Lehrerin, die zu der Zeit unsere einjährige Transformer Schule besuchte. Sie beschlossen gemeinsam, Nathanael in die Klasse einzuladen, um den Mitschülern mehr von Jesus zu erzählen. Er bekam 90 Minuten Zeit, das Evangelium von Jesus zu predigen! Am Ende beteten die Mädchen für Heilung bei ihren Mitschülern: Ein Mädchen wurde geheilt von Schmerzen am Steißbein nach einem Fahrradunfall; ein Junge wurde von Rückenschmerzen befreit, die ihn seit vier Jahren quälten; ein anderer wurde an beiden Handgelenken schmerzfrei und sein Knie tat weniger weh; Schmerzen einer Schnittwunde und Migräne verschwanden. Alle waren erstaunt, dass Jesus heute noch heilt. Daraufhin fragte Nathanael die ganze Klasse, wer sein Leben Jesus übergeben möchte. Von 16 Teenies folgten 13 diesem Ruf. Beim folgenden Gebet spürten viele Seine Gegenwart in Form von Zittern und weichen Knien.
In diesem Jahr wurde außerdem eine neue Ära eingeläutet: verschiedene Reisen, u.a. mit einer 14-köpfigen Gruppe zur Bethel Gemeinde nach Redding, zogen internationale Aufmerksamkeit auf Franken. Dawna de Silva, Gründerin und Leiterin des Seelsorgedienstes von Bethel (Sozo) besuchte uns spontan für eine kleine Konferenz im Herbst. Gary Oates, Autor des Buches „Öffne mir die Augen, Herr“, sagte für das Folgejahr zu.
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2015 Die Tage des Königs Der König kam, um Trümmerstätten wieder aufzubauen: • In den neu gegründeten Heilungsräumen geschahen mächtige Wunder. • Rüdiger & Steffi bekamen einen Sohn, obwohl die Ärzte wenig Hoffnung auf eine natürliche Schwangerschaft gemacht hatten. • Unsere erste Praktikantin aus Bethel verstärkte das Team und läutete eine Reihe von Zuzügen verschiedener Mitarbeiter ein. Im Bereich Finanzen war wieder ein Risikoschritt angesagt: Wir stellten zwei Mitarbeiter des Leitungsteams an und erweiterten die Musikanlage für den Gottesdienst.
Rücken geheilt und Kropf verschwunden Aus den Heilungsräumen Ein Ehepaar aus Damaskus, das unter großen Strapazen aus der Heimat geflohen war, kam in die Heilungsräume um Gebet zu empfangen. Wegen einem Unfall wurde bei dem Mann 2008 bei einer Operation die Wirbelsäule mit Schrauben versteift. Sein Bewegungsradius war seitdem sehr eingeschränkt. Er konnte sich nicht mehr bücken und nicht mehr länger als drei bis vier Minuten stehen. Während des Gebets bemerkte er völlig überrascht, dass er schon länger als zehn Minuten auf den Beinen war. Nach dem Heilungsgebet konnte er wieder Bewegungen machen, die bisher nicht mehr möglich waren. Er konnte sich wieder bücken und längere Zeit Gehen und auch Stehen war kein Problem mehr. Zeitgleich wurde für seine Frau wegen Beschwerden im Fuß und einem Kropf, den sie bisher immer mit einem Tuch kaschierte, gebetet. Als sie nach dem Gebet ihr Halstuch abnahm und den Hals abtastete, spürte sie den Kropf nicht mehr. Sie konnte es erst gar nicht glauben und ging immer wieder zum Spiegel um zu prüfen ob der Kropf immer noch weg ist. Beide – und natürlich auch wir - waren tief berührt und total begeistert über diese kraftvolle, heilende Berührung von Jesus. Jubelnd lag sich das Paar in den Armen und überprüfte immer wieder die erstaunlichen Veränderungen.
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2016 Ihr seid das Licht dieser Welt Ein Jahr der Verdichtung Im ersten Halbjahr wurde mit vier großen Events geballte Veranstaltungspower freigesetzt: Gemeindefreizeit, 60. Geburtstag von Pastor Rüdiger, Transformer Camp mit über 60 Jugendlichen und die Konferenz mit DeSilva’s. Im Herbst startete die Transformer Schule mit neuem Schwung. Es ist die größte Klasse seit Beginn der Schule und die neuen Studenten zeigen sehr viel Hunger. Dass wir nun sogar zwei junge Mütter im Leitungsteam haben, erfordert einige Neuorientierungen in den Abläufen. Die vorangegangenen Investition in Mitarbeiterschulungen zahlten sich jetzt aus.
Die Raumnot machte uns sehr zu schaffen. Die Seminarräume reichten kaum noch für die sonntäglichen Gottesdienste aus und die monatliche Auf-und Abbauaktion in der Ergersheimer Turnhalle für den Lobpreisgottesdienst zehrte an unserer Kraft. Doch Gott machte uns Seine Prioritäten klar: zuerst Menschen, dann das Gebäude. So haben nun sieben Personen einen Arbeitsvertrag, und für einige konnten wir sogar ihre geringen Gehälter anheben. Wieder ein Glaubensschritt, zu dem sich Gott stellte.
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Vertiefung & Mehr Frucht Jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt Er, so dass sie MEHR Frucht bringt. (Johannes 15:2) In Bezug auf Veranstaltungen ist 2017 ein ruhiges Jahr: es gibt weder Konferenz noch Transformer Camp. Der Fokus liegt auf Vertiefung im Wort Gottes und intensiver Jüngerschaft. MEHR Frucht bahnt sich schon an, denn es fanden schon einige Menschen zu Jesus und wurden Teil der Gemeindefamilie. Es war auch dran, MEHR in die Öffentlichkeit zu gehen. Mit einem Anhänger voller Musiker, umrahmt von unseren tanzenden Gemeindemitgliedern, zogen wir beim Uffenheimer Walpurgi-Umzug durch die Stadt und feierten Gott. Was für ein Spektakel!
Um neue, hungrige Menschen schneller in die Gemeinde integrieren zu können, gingen wir zwei Schritte: Zum einen öffneten wir unser Café als zweiten Gottesdienstraum, so dass nun mehr Platz ist und jeder zu den Sonntagsgottesdiensten kommen kann, zum anderen wird es auch bald eine Kurzversion der Transformer Schule geben, bei der sie unsere Werte kennenlernen können. Ein Immobilien-Gremium beschäftigt sich nun mit der Raumsuche. Wir sind gespannt, wie diese Schritte sich auswirken werden!
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5 Jahre unlimitedGod – DAS GeWinnSPiel
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LÖSUNGSWORT:
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Gott ist
Jesu
Ich bin
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bewirkt Gnade. . ermöglicht Bestimmung. Leben gestalten aus der
Sehnsucht nach
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So geht’s: als Nehmen.
Kultur der
Wie gut kennst du uns? Bei diesem Rätsel geht es um unsere Kernwerte. Vervollständige die Aussagen und schreibe die Antworten in das Gitter.
hat alles bezahlt.
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ist unmöglich.
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Geben macht
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Sende das Lösungswort bis zum 05.08.2017 mit deiner Anschrift an info@unlimitedgod.de, Betreff „Rätsel 5 Jahre unlimitedGod“. Der Gewinner wird unter allen Teilnehmern mit der richtigen Antwort ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Partner von unlimitedGod e.V.
Das kannst du gewinnen: 1Exemplar von Pastor Rüdiger Schöndorfs neuem Buch „WERT“ und die komplette Themenbox-Reihe „Vision 2017“. Die Reihe enthält die Themenboxen „Mehr Frucht“, „Identität – wo stehe ich?“ und „Leben im Vaterhaus“.
des Guten in allen Lebensbereichen. UNLIMITED REPORT
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HiStORie GRAF NIKOLAUS VON ZinZenDORF „Herr, dein Wort, die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir; denn ich zieh es aller Habe und dem größten Reichtum für. Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn? Mir ist‘s nicht um tausend Welten, aber um dein Wort zu tun. Halleluja, Ja und Amen! Herr, du wollest auf mich sehn, daß ich mög in deinem Namen fest bei deinem Worte stehn. Lass mich eifrig sein beflissen, dir zu dienen früh und spat und zugleich zu deinen Füßen sitzen, wie Maria tat.“ (* 26. MAI 1700 IN DRESDEN; † 9. MAI 1760 IN HERRNHUT) ER WAR EIN DEUTSCHER LUTHERISCH-PIETISTISCHER AUTODIDAKTISCHER THEOLOGE, GRÜNDER UND BISCHOF DER HERRNHUTER BRÜDERGEMEINE („BRÜDER-UNITÄT“) UND DICHTER ZAHLREICHER KIRCHENLIEDER.
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PASTOR RÜDIGER SCHÖNDORF Andere historische Arbeiten und theologische Artikel von ihm werden regelmäßig auf seinem Blog veröffentlicht. www.ruediger-schoendorf.de
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eichsgraf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf stammte aus einer Familie, die um ihres evangelischen Glaubens willen Österreich hatte verlassen müssen. Sein Vater starb kurz nach seiner Geburt. Er wurde von seiner Großmutter erzogen, die stark vom Pietismus des Philipp Jakob Spener geprägt war. In seinem achten Lebensjahr versank er durch ein Lied, das ihm die Großmutter beim Schlafengehen sang, in Meditation, weshalb er die ganze Nacht schlaflos war. Die Ideen des Atheismus wollten in sein Denken eindringen und ihn völlig durcheinander bringen. Er überwand jedoch seine Zweifel und fasste den Entschluss, dem Wort Gottes mit ganzem Herzen zu glauben. Als Schüler begegnete er in Halle Missionaren von einer Mission, die seit 1706 in Indien tätig war. Das weckte in ihm den Wunsch, selbst Missionar zu werden. Nach dem Besuch der weiterführenden Schule im August Franckes Pädagogikum in Halle hätte er gerne Theologie studiert. Aber das war in einer Familie von Militärs- und Regierungsbeamten kaum denkbar. Deshalb studierte er 1716 bis 1719 in Wittenberg Rechtswissenschaft und wurde 1721 Hofund Justizrat in Dresden. 1722 heiratete Zinzendorf eine Frau, die gleichermaßen vom Pietismus geprägt war und kaufte von seiner Großmutter das Gut Berthelsdorf. Auf diesem Gut bot er im Herbst 1722 Religionsflüchtlingen aus
der Böhmischen Brüderkirche eine Zuflucht und nannte ihren Siedlungsplatz “Herrenshut”, woraus dann Herrnhut wurde: “Unter der (Ob-)Hut des Herrn”. Aus der Gemeinde der Böhmischen Brüder in Herrnhut erwuchs die kirchlich eigenständige Brüdergemeinde.
In Tränen zerflossen 1723 schloss Zinzendorf mit seinen drei Freunden Rothe, dem Pfarrer von Berthelsdorf, Schäfer und Friedrich von Watteville einen Bund, um dem Reich der Finsternis Abbruch zu tun. Weitere Flüchtlinge aus Mähren kamen hinzu und später auch sächsische Lutheraner, die mit der katholischen Obrigkeit in Konflikt geraten waren. 1724 wurde der Grundstein zu einem Gemeindehaus gelegt. Dabei sprach Friedrich von Watteville ein Gebet von solcher Geisteskraft, dass die Anwesenden in Tränen zerflossen und Zinzendorf sagte, er habe nie mehr ein solches Gebet gehört.
Gründung der Herrnhuter Brüdergemeinde Nach dem Tod seiner Großmutter konnte Zinzendorf 1727 seinen Beruf aufgeben und sich ganz der inzwischen
auf 300 Menschen angewachsenen Siedlung widmen. Zwischen den verschiedenen Gruppen gab es erhebliche Spannungen, die am 13. August 1727 auf wundersame Weise durch eine gemeinsame Abendmahlsfeier bei Pfarrer Johann Andreas Rothe aufgehoben wurden. Der Heilige Geist fiel in außerordentlich kraftvoller Weise auf die Anwesenden und bewirkte eine tiefe Reue und Buße. Es war eine entscheidende Stunde, von der die Teilhabenden später sagten, „wir lernten einander lieben“. Nach dieser “Erweckung” war der Streit verflogen und es kam zur Gründung der „Herrnhuter Brüdergemeine“. Zinzendorf erarbeitete nun eine Ordnung für die Brüdergemeine. Jeder Tag begann mit einer Morgenandacht und endete mit einer Singstunde; am Sonntag gab es den Gemeindegottesdienst. Neue liturgische Formen wie Liebesmahle, Fußwaschung, Stundengebete rund um den Tag und Nachtwachen wurden praktiziert. In diesem Zusammenhang entstanden 1728 auch die “Herrnhuter Losungen”, erstmals für den 4. Mai desselben Jahres, als Kampfparole für den Tag, die von Haus zu Haus weitergegeben wurde. Mit einer Vielzahl von Laienämtern wurde das allgemeine Priestertum gestaltet aber dennoch die Gemeinde in die lutherische Landeskirche integriert. Auffallend war die starke Stellung » UNLIMITED REPORT
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HiStORie SIE WOLLTEN DORT SELBST SKLAVEN WERDEN, UM DEN SKLAVEN DAS EVANGELIUM ZU VERKÜNDIGEN. einander Gottes Wort und Geografie zu studieren und sich in der Stille zum Missionsdienst zu rüsten. Auch die Frauen bildeten solche Gemeinschaften, „Chöre“, in denen sie gemeinsam lebten.
GRAF NIKOLAUS VON ZinZenDORF DiCHteR & PiOnieR Herrnhut 1910 1722 nutzte Zinzendorf das Gut auch, um Religionsflüchtlingen Obhut zu gewähren.
der Frauen. Es gab unter anderem “Ältestinnen”, Lehrerinnen und Aufseherinnen. Auch von der dritten Person des dreieinigen Gottes redete Zinzendorf in weiblicher Form als “Geistin”. Bemerkenswert war auch Zinzendorfs Aufforderung, den Juden “ungemeine Hochachtung” entgegenzubringen. Dies betont er in einer Schrift, die er eigens zur Bekämpfung des Judenhasses verfasste.
Missionarische Leidenschaft Von diesem Tag an, auf den 13. August 1727 datiert, begann der Wille zur Missionstätigkeit die Brüdergemeine zu durchglühen. Die jungen Männer der Gemeine zogen zusammen in ein Haus (viele waren elternlos), um mit-
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Bei den Feierlichkeiten zur Krönung des neuen Königs von Dänemark und Norwegen lernte Zinzendorf 1731 in Kopenhagen einen Kammerdiener kennen, der von der Karibikinsel St. Thomas stammte und ihm vom Sklavenleben seiner Verwandten erzählte. Als der Graf dies der Gemeinde berichtete, meldeten sich zwei Tage später Leonard Dober und Tobias Leutfeld als Missionare nach St. Thomas. Sie wollten dort selbst Sklaven werden, um den Sklaven das Evangelium zu verkündigen. Zinzendorf lud den Kammerdiener nach Herrnhut ein. So schärfte er das Augenmerk der Gemeinschaft für die Aufgaben der weltweiten Mission, die ein Hauptanliegen der Brüdergemeine wurde. Dies war der Beginn der deutschen, evangelischen Weltmission mit Blick auf die heidnischen Völker in allen Teilen der Erde. Rund 200 Jahre nachdem katholische Missionare ans Werk gegangen waren, erwachte nun auch im Protestantismus der Missionsgedanke. So begann 1732 die Missionsarbeit der Brüdergemeine. 1739 besuchte der Graf selbst die Gemeinde auf St. Thomas. Als
er bei der Liturgie sprach: „Ich glaube, dass Jesus Christus wahrhaftiger Gott…“, stimmten neunhundert Karibianer mit Tränen ein! 1735 begann die Missionsarbeit unter den Indianern im nordamerikainschen Georgia und im südamerikanischen Suriname. Somit wurde die inoffizielle Verbindung von Amerika und England zum deutschen Protestantismus geschaffen. 1737 unter den Khoikhoi in Südafrika sowie an der Goldküste; 1754 in Jamaika, wo sie die Missionsstation Neu-Herrnhut gründeten. Für die Mission orientierte sich Zinzendorf am biblischen Vorbild des Kämmerers aus Äthiopien (Apostelgeschichte 8:26-39) und des römischen Hauptmanns Cornelius. Bei beiden habe der Heilige Geist schon vor der Begegnung mit ihren Täufern gewirkt. Entsprechend sollten Missionare sich an jene wenden, bei denen sie Empfänglichkeit für die Botschaft des Evangeliums erspüren. Man könne niemand mit Gewalt bekehren. Grundlage jeder Mission sei das Gebet Jesu im Garten Getsemani, wo er sich freiwillig für den Weg der Erlösung durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz entschloss (Matthäus 26:36-46). Inhalt der Missionspredigt müsse die Botschaft von Jesus Christus sein - eine allgemeine Gottesvorstellung habe ja jeder Mensch ohnehin, wie schon Paulus erkannte (Römer 1:19). Auch jegliche “Morallehre” sei unangebracht - es gehe nicht darum, die Menschen auf eine höhere Kulturstufe zu heben, sondern allein um das Evangelium. Jeder seiner Brüder wurde ein Missionar, der in der Zeit des zunehmenden Unglaubens das Feuer Christi durch die Lande trug.
Verfolgung, theologischer Werdegang und Reisen 1732 wurde Zinzendorf aus Sachsen ausgewiesen, weil er dem Kaiser, dem König von Böhmen, Untertanen entfremde und ihnen zur Flucht verhelfe. 1733 besuchte er Württemberg auf der Suche nach einer neuen Bleibe für seine Gemeinde. Dort traf er Friedrich Christoph Oetinger, der vorher schon Herrnhut besucht hatte, und Johann Albrecht Bengel. Dessen Berechnung des bevorstehenden Weltendes und Beginn des 1000-jährigen Reiches für das Jahr 1836 rief allerdings Zinzendorfs Befremden hervor. Bengel seinerseits verfasste eine Streitschrift gegen die Duldung der “so genannten Brüdergemeine” in Württemberg. Nachdem Zinzendorf 1734 in Stralsund sein theologisches Examen abgelegt hatte, wurde er bei einem weiteren Besuch in Württemberg von der Theologischen Fakultät in Tübingen als “freier Prediger” zugelassen. 1737 wurde er in Berlin
von Daniel Ernst Jablonski, dem Enkel von Johann Amos Comenius, dem Oberhofsprediger und Bischof eines in Berlin überlebenden Zweiges der Böhmischen Brüderkirche, zum Bischof der Herrnhuter Brüdergemeine geweiht. Durch die großen, weiten Reisen des Grafen und die missionarische Glut seiner Mähren (Aus Böhmen/ Morowa stammende Menschen) verbreitete sich die Brüdergemeine in kurzer Zeit über ganz Deutschland. » UNLIMITED REPORT
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* Pietismus - ursprünglich ein Spottname, abgeleitet vom lateinischen “Pietas”, “Frömmigkeit” - entstand im 17. Jahrhundert, als die nach der Reformation wichtigste Reformbewegung in der Evangelischen Kirche. Er entsprang einem Gefühl mangelnder Frömmigkeit und unzureichender christlicher Lebensführung. Führende Männer förderten das Anliegen des Pietismus und erzielten eine neue Leuchtkraft des Glaubens mit besonderer Betonung der Bibel. Im Pietismus wurde “der Einzelne” für den Glauben entdeckt wie nie zuvor. Getragen wurde die Bewegung in der Regel von vielen einfachen Leuten, aber auch Wirkungen auf die Universitäten, besonders diejenige von Halle, blieben nicht aus. Durch eine Lebenswende, als “Wiedergeburt” bezeichnet, nehmen Menschen “Christus persönlich in ihr Leben auf ”. Sie stellen ihr Leben unter das Gebet und lernen aus der Bibel. Der Glauben erhält damit oft eine besondere Ausstrahlung und Stoßkraft. “Pietismus” bezeichnet also die bewusst vom Subjekt erlebte Gotteserfahrung und die bewusst vollzogene Hingabe an Gottes Wort.
1736 folgte seine zweite Ausweisung aus Sachsen. Zinzendorf verlegte die Gemeindearbeit nach der Ronneburg in der Wetterau, nach Schloss Marienborn und nach Herrnhaag. Es folgten Reisen und Missionsarbeit im Baltikum, in Westindien und in Nordamerika, dort wirkte er 1741 bis 1743 als Missionar unter den Irokesen Indianern. Als 1747 die Verbannung aufgehoben wurde, konnte Zinzendorf nach Herrnhut zurückkehren, blieb aber nur kurz. 1748 ging er nach England, wo sich ebenfalls eine Brüdergemeine gegründet hatte. Ab 1751 lebte er ganz in London und kam erst 1755 nach Herrnhut zurück. 1756 starb seine Frau, die ihm eine unentbehrliche Mitarbeiterin gewesen war und 12 Kinder geboren hatte. Von den 12 Kindern überlebten aber nur vier das Kindesalter. Zinzendorf starb 1760. Bei seinem Tod waren Mitglieder der Brüdergemeine an 28 Orten weltweit missionarisch tätig.
Überkonfessioneller Pionier Schon als Student in Wittenberg hatte Zinzendorf Gedanken zur Versöhnung von Pietismus und orthodoxen Lutheranern entwickelt. Von 1719 bis 1720 unternahm er eine Kavalierstour über Frankfurt, Düsseldorf, in die reformierten Niederlande und in das katholische Frankreich. Dort gewann er die Freundschaft von Menschen anderer Konfessionen, darunter Kardinal Louis-Antoine de Noailles, mit dem er in brieflichem Kontakt blieb. Auch erlebte er dort die Möglichkeit einer konfessionsübergreifenden “Herzensreligion“ gemeinsames Kennzeichen unter Christen. Seine Erfahrungen und Gedanken weitete er zu einem Programm zur Versöhnung aller Konfessionen aus. In deren Vielheit und Mannigfaltigkeit sah er “eine der tiefsten Absichten Gottes”. Die Unterschie-
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de sollten deshalb erhalten bleiben, aber das Zusammenwirken auf der Grundlage der Heiligen Schrift “Brudercharakter” bekommen. Karl Barth (*18861968, Schweizer, evangelisch-reformierter Theologe) zufolge war Zinzendorf “der erste, ganz von der Sache aus denkende und redende Ökumeniker”.
„Sobald ich anfange zu reden fühle ich die Kohle am Altar“ Zinzendorf hatte eine mächtige Predigtgabe. Wenn er in Berthelsdorf Gottesdienst hielt, strömten von allen Seiten die Leute herbei. Über eine stark besuchte Versammlung in Berlin schrieb er: „Meine Präparation ist eine Stunde vorher eine solche Beklemmung und Armut, dass ich nicht weiß, wo ich bin. Sobald ich anfange zu reden, fühle ich die Kohle am Altar. Ich fühle meine Zuhörer nach ihren unterschiedlichen Arten. Tränen sind nichts Seltenes bei ihnen, auch bei den Soldaten. Die ganze Stadt ist in Bewegung; alle Pfarrer sind gegen mich. Ich bin ein armer Sünder und Gefangener der Liebe, der wie im Triumph neben seinem Wagen herläuft.“ In Reval (deutscher Name für die estnische Hauptstadt Tallinn) hielt er so erschütternde Predigten, dass das Volk sagte: „Wenn immer so gepredigt würde, müsste sich alles bekehren.“ Die Nachwirkungen dieses Besuches waren noch 150 Jahre später zu spüren.
Lieder und Schwärmerei Der Graf war ein Sänger der Gnade Christi, ein Liederquell strömte ununterbrochen aus seinem Herzen. Zinzendorf hat mehr als 2000 Lieder verfasst. Singen war für ihn eine emotionale und gemeinschaftsstiftende Übung. Verse und spontan angestimmte Antwort-
verse wechselten. Seine Lieder sind in der Gefühlssteigerung des Barocks gedichtet. Eine Zeit lang war eine Sicherheit zu spüren, die wie eine Krankheit und Schwärmerei durch die Gemeinde ging. Aus diesem irrigen Geist heraus wurden geschmacklose Lieder gedichtet und gesungen z.B. vom „Seitenhöhlchen des Blutbräutigams“. Diese Überschwänglichkeiten wurden der Brüdergemeine sehr übel genommen. Gegenüber der engen Gesetzlichkeit mancher Pietisten der
dritten Generation betonten die Brüder die kindliche Fröhlichkeit. Dabei kam es auch zu Albernheiten und Verniedlichungen Gottes. Die Dreieinigkeit wurde zu „Papa Gott, Mama Gott und dem kleinen Flämmen Bruder Lämmlein.“ Doch schließlich hatte sich der Graf selbst von berechtigter Kritik etwas sagen lassen und die Gemeinde immer wieder zur geistlichen Besonnenheit zurück geführt. Zinzendorf ist zu groß, um dadurch unsere Verehrung zu ver-
lieren. Er hat mit einer Hingabe ohnegleichen den Gekreuzigten Jesus verkündigt, zu einer Zeit, als Voltaire und die Freigeister dieser Zeit des Humanismus des Herrn Gedächtnis auslöschen wollten. Er hat in glaubensarmer Zeit das Liebesfeuer Christi durch die Welt getragen und in seinen Gemeinden Oasen des Glaubens in zunehmender Verwüstung und Kraftquellen missionarischer Arbeit hinterlassen. Am 9. Mai 1760 entschlief der Graf zu Herrenhut. Sein Wesen und sein Wirken » Quellenangaben: Ökumenisches Heiligenlexikon Wikipedia: Nikolaus Ludwig von Zinzendorf Die Kirche lebt, Wegener, Günther S. Väter der Christenheit Friedrich Hauss
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ist Dank für die lebendig erfahrene Gnade Jesu Christi. „Das Ablassen vom Gebet im Kämmerlein“, sagte er, „bringe unersetzlichen Schaden.“ Was er als Jüngling vor dem Kruzifi x in Düsseldorf erlebte, ist der Ausdruck seines ganzen Wesens geworden: „Das tat ich (der Herr) für dich, was tust du für mich?“ Darum hatte er nur eine Leidenschaft, „das war Er, nur Er.“ Bekannt ist die bis heute in Herrnhut und weltweit lebendige Herrnhuter Brüdergemeine vor allem durch ihre Missionstätigkeit und durch die “Herrnhuter Losungen”, einer Sammlung von Bibelversen für jeden Tag eines Jahres.
Historische Einbettung 1675 gab Philipp Jakob Speners Schrift “Pia desideria”, “Fromme Wünsche” den Anstoß; in Halle bekam der Pietismus durch Speners Freund und Mitarbeiter August Hermann Francke ein erstes Zentrum. Im 18. Jahrhundert wurde die Herrnhuter Brüdergemeine ein wesentlicher Zweig des Pietismus. In Württemberg blühte ein Pietismus, der sich sehr umfassend auf das bald schon erwartete Reich Gottes ausrichtete und die Bibel mit der Natur und Geschichte in großen Systemen der Heilsgeschichte verband. Hauptvertreter waren Johann Albrecht Bengel, Friedrich Christoph Oetinger und Michel Hahn. Pietismus und Aufklärung waren damals Verbündete im Kampf gegen orthodoxe Lehrgebäude und hierarchische Strukturen, sowie in der Betonung der Individualität und der Rechte des Einzelnen. Aber mit der Zeit wandte sich der Pietismus gegen die kritische Aufklärung, die den Verstand betonte und den
Die Transformer Schule ist eine 11-monatige Teilzeitschule mit dem Ziel, Menschen in dem übernatürlichen Lebensstil von Jesus zu trainieren, damit sie einer verlorenen Welt einen rettenden Vater demonstrieren können.
Glauben an den Gott in Frage stellte, der sich in der Bibel offenbart. Im 19. Jahrhundert waren Erweckungsbewegungen im Siegerland rund um Siegen, in Wuppertal, in Minden und im Ravensberger Land rund um Herford, auch in Pommern - oft stark beeinflusst aus Amerika und England - Träger der Bewegung, die zur Entstehung des Neupietismus führte. Immer stärker begann nun aus pietistischen Kreisen in der evangelischen Kirche der Ausbau von diakonischen Einrichtungen wie Waisenhäuser, Krankenhäuser, Armenfürsorge, von Mission im Innern des Landes und in aller Welt, von eigenständiger Jugendarbeit wie im CVJM und von Erwachsenenbildung wie in den Gemeinschaften. Ein großer Reichtum an Liedern verdankt sich diesen Gemeinschaften. 1888 trafen sich führende Vertreter der Gemeinschaften zur Pfingstkonferenz in Gnadau. 1897 wurde der bis heute bestehende “Gnadauer Verband” als Vereinigung aller deutschen Gemeinschaftskreise gegründet. Während der Pietismus im 17. und 18. Jahrhundert schöpferische Unruhe war und weithin revolutionär auftrat, vermittelten seine Erscheinungsformen im 19. und 20. Jahrhundert weithin einen konservativen Eindruck. Viele, heute aktuelle Konflikte in der evangelischen Kirche sind Auseinandersetzungen um Fragestellungen, die durch den Pietismus aufgeworfen wurden, wie das Verhältnis von Glaube und Frömmigkeit, Rechtfertigung und Wiedergeburt, Bibel und Dogma.
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TRANSFORMER EST. MMXII
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WERDE EIN TRANSFORMER www.transformer.schule
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Die Bew erbungsfris t für das Schuljah r 2017/18 endet am 09. Juli 2 017.
SEITE FÜR KiDS neulich bei transformerKids: Ein Junge hat erzählt, dass er beinahe nicht kommen konnte, weil er am Morgen Kreislaufprobleme hatte. gehabt. Er dachte sich, ich probiere mal aus, was ich bei TransformerKids gelernt habe. Es wäre schade, wenn ich deshalb nicht hingehen könnte! Also betete er und nach kurzer Zeit ging es ihm wieder gut.
Ben (11) berichtet: In letzter Zeit hatte ich mit meinem Papa Streit wegen dem Handy. Da ist meine Beziehung zu Papa Gott auch schlechter geworden. Ich wollte unbedingt wieder meine Beziehung zu Papa Gott aufbauen. Auf der Freizeit konnte ich mich dann aber bei meinem Papa Frank entschuldigen, dass
ich so oft ans Handy wollte und sauer war, wenn ich nicht durfte. Am Samstagabend habe ich im Lobpreis verstanden, welche Kraft hinter den Worten steht, die wir singen. Bei dem Lied “Your name is victory” war ich total berührt. Dann habe ich gesehen, wie Gott mich küsst und sagte: “Alles ist gut, du bist toll!” Und dann musste ich voll los weinen. Er hat mich sooo berührt. Danach wurde mir ein Tuch um die Schultern gelegt und gesagt: „Das ist Gott, der dich
umarmt und sagt: Du bist mein geliebter Sohn!“ Es gab den Eindruck von einer Eisscholle und die Einladung von ihr runter auf festen Boden zu treten. Ich habe mitgemacht und bin auf den festen Boden getreten. Da gab es kein Halten mehr und ich musste richtig losweinen. 20 Minuten lang musste ich weinen, in der Zeit kamen mehrere zu mir, auch mein Vater und beteten für mich. Dabei habe ich mich so geborgen gefühlt und mir wurde richtig heiß. Lange lag ich noch bei meinem Papa im Arm.
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DeutSCHlAnD
KÖln, KARneVAl, KAMelle unD JeSuS?
Ein Report auf den Spuren der Erweckung in Deutschland.
CONRAD MAX GILLE Euskirchen Conrad und Justyna sind das leitende Ehepaar bei Face to Face Ministries. Sie haben zwei Töchter. Er studierte bei MorningStar School of Ministry und ist Autor des Buches: „Freiheit Ruft Entdecke wer du wirklich bist und lebe im Sieg“
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s war Februar 2011. Karneval stand mal wieder vor der Tür. Normalerweise verreisen die meisten Christen während dieser Zeit. Sie gehen auf Konferenzen und verschwinden aus der Region des Karnevals, denn an Karneval geschehen viele unschöne Dinge. Es ist eine Art Ausnahmezustand, in dem alles erlaubt scheint. So wird in dieser Zeit oft viel zu viel getrunken. Einige Menschen benutzen diese Zeit für Sexabenteuer, ausgelassen zu feiern und auch die eine oder andere Droge auszuprobieren. In meinem ersten Jahr in Bonn/Rheinland sah ich am Weiberdonnerstag beispielsweise früh morgens um 9:30 Uhr einen Teenager auf dem Boden eines öffentlichen Busses liegen. Auf dem Rücken hatte er eine Art Tank mit Schläuchen, die zu seinem Mund frührten. Er war bewusstlos vom Alkohol! An Karneval werden Jugendliche massenhaft in Kliniken eingeliefert, wegen zu viel Alkohol. Die Schwangerschaftsrate junger Mädchen schnellt in dieser Zeit in die Höhe und damit auch die Abtreibungsrate. Das alles ist verpackt in ein buntes Treiben, in Kostümierung, viel Musik und bunten Umzügen, auf denen „Kamelle“ (meist süßes Wurfmaterial) gesammelt wird. Verständlich das Christen diese Zeit meiden. Nur dieses Jahr störte uns das Verschwinden irgendwie.
Jesus im Karneval In unserer Gemeinde dachten wir, dass Jesus eigentlich mitten rein gehen würde in den Trubel. Er würde nicht mittrinken, keinen Ehebruch begehen oder sonst wie unter einen negativen Einfluss kommen. Nein, Er wäre der Einfluss - ein positiver Einfluss. Er würde den Himmel hinein bringen und so einen Unterschied machen. Jesus hing öfters mit „den Sündern“ rum. Seine Annahme und Liebe brachte sie zur Umkehr. Hatte Paulus nicht geschrieben, dass er „allen alles geworden ist, um auf unterschiedliche Weise einige zu retten“ (siehe 1. Korinther 9:19-22)? Und wenn im Karneval so viel Mist passiert, sind wir als Christen nicht erst recht gefragt?
„Naja, aber wie?“ fragten wir uns. Wie wird man den Karnevalisten ein Karnevalist, obwohl man keiner ist? Gewisse Kreise laufen mit Schildern durch den Karneval, auf denen stand, dass die Menschen Buße tun sollten, sonst kämen sie in die Hölle. Einmal sah ich ein Schild mit ganz vielen Sünden darauf geschrieben. Daneben stand die Drohung mit der Hölle. Ich merkte, dass dieses Schild aber keine Beachtung bekam und anscheinend kehrte auch niemand um.
DA KAM UNS DIE IDEE: WIR VERKLEIDEN UNS ALS JESUS! „…zieht den Herrn Jesus Christus an…“ heißt es in Römer 13:14. Oder Galater 3:27: „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen.“ „Na also“ stellten wir zufrieden fest, „mit einem Jesus Kostüm machen wir nur eine ´prophetische Proklamation´ von dem, was sowieso im Geist real ist. Und dazu kommt auch die Bestimmung eines jeden Christen, Jesus zu repräsentieren und sichtbar zu machen durch Wesen, Charakter und Werk.“ Das passte wunderbar.
Drei „Jesusse“ und eine Prinzessin Nun bestellten drei von uns ein Jesus-Kostüm und machten den ersten inoffi ziellen Test am Rosenmontag auf der Domplatte in Köln. Das ist quasi neben Düsseldorf das Epizentrum des Karnevals. Obwohl, eigentlich war es doch nicht der erste Test. Man muss sagen, dass wir die Tage davor schon im Jesus-Kostüm in unserer Stadt Euskirchen unterwegs gewesen waren. Wir erlebten Heilungen und eine Frau gab » UNLIMITED REPORT
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In den folgenden Jahren waren wir 50 verkleidete „Jesusse“, dann 70. Wir liefen in unserer Heimatstadt Euskirchen beim Umzug mit und gingen dann auch nach Köln. Wir liebten einfach die Leute!
ROSenMOntAG AuF DeR DOMPlAtte in KÖln. ihr Leben Jesus. Auchstand ich in Euskirchen im vollen McDonald‘s auf und rief laut, dass ich jetzt Wasser in Wein verwandeln würde. Das klappte leider nicht, führte aber zu guten Gesprächen über Jesus. „Aber wie lief es in Köln am Rosenmontag?“, wird man sich jetzt fragen. Um ehrlich zu sein: es war schon herausfordernd. Drei „Jesusse“ und eine Prinzessin gingen durch den sehr lauten Trubel von zehntausenden feierwütigen, verkleideten und meist betrunkenen Menschen. Es dauerte jedoch nicht lange, da rief plötzlich eine Frau: „Jesus!!!! Du kannst mich doch heilen, oder? Mein Knie ist kaputt!“ und lachte dabei. Ich antwortete: „Na klar, warte mal!“ Und wir gingen rüber zu ihr, knieten uns vor ihr hin und beteten für ihr Knie. Es war kaputt und sie konnte wegen der Schmerzen nicht tanzen. Die Frau machte natürlich einen Witz und meinte, wir machen auch einen. Aber wir machten keinen Witz. Und als ihr Knie nach dem Gebet schmerzfrei war, wusste sie es auch! Sie bedankte sich sehr erstaunt und ging fröhlich tanzend weg.
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Die Karneval - Konferenz Das war guuuuut! Wir waren ermutigt! Doch nach drei Stunden Leuten-von-Jesus-erzählen und beten hatten wir genug. Zuhause brauchte ich ehrlicherweise auch eine Weile, um mich zu erholen. Die Eindrücke, die Atmosphäre, der Lärm, all das drückte doch ziemlich auf den Kopf. Aber unsere Leute waren ermutigt und eine Idee war geboren! Das alles ist jetzt sechs Jahre her. Seit dem gehen wir jedes Jahr zum Karneval. Wir machten sogar eine Konferenz daraus. Wir nannten sie „Evangeliums-Fest“, da wir überzeugt sind, dass die gute Nachricht von Jesus Christus die wahre Freude, das wahre Leben und auch die wahre Party ist! Und wenn wir das von Herzen checken und leben, wollen es andere auch haben. Es geht nicht um eine Antibotschaft. Vielmehr geht es um eine Demonstration des wahren Lebens, in dessen Licht die Dunkelheit aufgedeckt wird und flieht. Deswegen verstehen wir uns auch nie als Gegner des Karnevals, sondern eher als Promoter des wahren Lebens, der wahren Freude und der wahren Quelle des Glücks: Jesus Christus!
Ein Gefangener gibt Jesus sein Leben! In den folgenden Jahren waren wir 50 verkleidete „Jesusse“, dann 70. Wir liefen in unserer Heimatstadt Euskirchen beim Umzug mit und gingen dann auch nach Köln. Wir liebten einfach die Leute! Wir beteten für sie, erzählten ihnen von Jesu Liebe, prophezeiten, beteten für die Kranken, umarmten, verschenkten Blumen und machten „Foto gegen Gebet“. Ja richtig! In Köln wollen ganz viele Besucher Fotos machen und wo findet man schon mal 70 Jesusse auf einem Haufen? Unsere Leute ließen sich darauf ein, doch vorher wurden die Menschen im Gebet von uns gesegnet. Wir nutzten den Karneval und die Verkleidungen voll aus, um mit den Leuten in Berührung zu kommen. Wenn z.B. Leute als Mönche verkleidet waren, checkten wir mal ab, wie sie so
unterwegs waren. (Wir waren ja schließlich Jesus, also ihr Herr…) Auch Menschen in Teufels-Kostüm gab es massenhaft. Bei ihnen lachten wir und meinten „Leider verloren!“. Leuten in Gefängniskostümen erzählten wir, das Jesus frei macht. In diesem Zusammenhang gibt es von einer Karnevalsbegegnung ein prophetisches Foto, das den Nagel auf den Kopf triff t: Ein Mann, in einem Gefängniskostüm, kniet auf dem Boden. Mehrere von uns Jesussen knien mit ihm, während der Gefangene sein Leben Jesus gibt! In Köln auf der Domplatte machten unsere Leute auch einen Feuertunnel (Man steht sich gegenüber und betet für die Menschen die durch diesen „Tunnel“ gehen). Wir schickten die Leute durch und legten ihnen einfach die Hände auf. Da in solchen Situationen fast alle in Feierstimmung sind und denken, das wäre ein Partygag, gehen sie auch durch. Die Folge? Sie werden gesegnet, hören von Gottes Liebe »
„FREIHEIT RUFT - ENTDECKE WER DU WIRKLICH BIST UND LEBE IM SIEG“
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„Freiheit ruft“ beschreibt auf lockere und tiefe Weise, gespickt mit persönlichen Erfahrungen, dass Jesus am Kreuz ein vollkommenes Werk für uns vollbracht hat, um uns in ein Leben der Freiheit zu führen. Es ist alles vorhanden, um siegreich durchs Leben zu gehen! Nicht mehr geht es um krampfhafte Versuche, etwas zu bekommen, sondern viel mehr darum zu entdecken, dass uns der himmlische Vater ein kraftvolles Überwinderleben in Christus bereitet hat. UNLIMITED REPORT
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und bekommen prophetische Worte. Oft entstanden danach noch Gespräche und viele haben daraufhin ihr Leben Jesus gegeben. Gerade Touristen, die nur für den Karneval nach Deutschland gereist sind, waren besonders offen für Jesus.
Unser Traum wird wahr: Unser erster eigener Wagen Jedes Jahr wurde es leichter. Die Atmosphäre bestimmte uns langsam gar nicht mehr. Vielmehr brachten wir wirklich Leben und Freude. Schmerzen gingen, Geruchssinn wurde wiederhergestellt, Wunden heilten, die Gegenwart Gottes kam auf Leute und es wurde sehr viel gute Saat gesät. Hinterher erlebten wir auch, wie die Frucht aufging. So kam ein junger Mann, der sein Leben während des Karnevals Jesus gegeben hatte, anschließend zu uns in die Gemeinde. Da ist er heute noch. Inzwischen hat er eine Bibelschule gemacht und dient nun den Menschen. Es ließen sich noch viele weitere Stories erzählen… Ja, da ist noch eine, die erzählt werden will. Immer, wenn die Karnevalszeit vorbei war, träumte unsere Gemeinde von einer Sache: Wir wollten gerne mal mit einem eigenen Wagen im Zug mitfahren! Karneval 2016 war es dann endlich soweit. Mit einem großen eigenen Wagen, haufenweise Süßigkeiten mit dem Aufdruck: „Du bist geliebt!“ oder „Du bist wertvoll“ zusammen mit unserer Webadresse, fuhren wir beim Samstagszug in Euskirchen mit. Der Umzug ist mit über 30 Wagen und 10.000 Zuschauern nicht ganz klein. Wir hatten Live Musik auf dem Wagen. Auch einige unserer Leute hatten eigens für dieses Event Songs geschrieben. Eins davon heißt zum Beispiel „Ich bin voll, voll, voll von Deiner Liebe…“ (im Schunkelrhythmus) oder „Jesus, wir feiern dich! - Euskirchen, Stadt aus Licht!“. So ertönte Anbetung, Proklamation und Freude in karnevalstauglichen Melodien vom Wagen. Hinter uns war eine Fußgruppe voller Jesusse, die nicht nur tanzten, sondern auch Rosen an die umstehenden Menschen verteilte. Es war der Hammer! Das Experiment war ein voller Erfolg und die Herzen der Menschen öffneten sich. Das merkten wir besonders daran, dass am Abend verkleidete Leute von der Straße in unserem Gottesdienst saßen.
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Menschen segnen durch Kamelle Der Aufwand war an Kraft und Finanzen gewaltig, doch wir fanden, dass es sich gelohnt hat. Unsere Gemeinde vermischte den Einsatz mit einer Konferenz. Während der Konferenz kamen Christen von überall her, erlebten Gott und tauchten tiefer in die gute Nachricht ein. Nebenbei halfen sie uns unsere Stadt zu segnen, indem sie am Umzug teilnahmen. Die Verantwortliche für den Zug aus Euskirchen bat uns im nächsten Jahr wieder mit dabei zu sein, und das waren wir sehr gerne! Als unser Wagen dieses Jahr kam, blühten viele Menschen auf! Wir schauten den Leuten direkt in die Augen, wenn wir die Süßigkeiten mit Botschaft verteilten. Im nächsten Augenblick lachten wir sie an und segneten sie. Unsere Süßigkeiten sind nebenbei bemerkt absichtlich von der hochwertigeren Sorte, damit die Leute merken: Ich bin wertvoll! Gleichzeitig liefen unsere Fußgruppen vor dem Zug unter den wartenden Menschen herum und wieder geschahen Heilungen, Prophetien und tolle Gespräche. Auf diese Weise überhäufen wir Euskirchen mit Liebe!
Wir träumen groß! Die Tage danach führte ich mehrere Gespräche mit Menschen aus der Stadt. Dabei erzählten mir die Leute viele Zeugnisse: „Eure Musik ist das Beste! Wir erwarten euren Wagen schon, da kommen auch so tolle Kamelle!“ Ich schloss daraus: „Wir berühren das Herz unserer Stadt!“ Wo führt das noch hin, kann man sich nun fragen. Naja, wenn es nach uns geht, sollte der Karneval nur noch eine große Feier für Jesus sein. Das würde dann so aussehen, dass die Alkohol- und Drogenexzesse aufhören, Beziehungen gesund und heil werden - statt zu zerbrechen. Wahre Freude in Reinheit und Heiligkeit würden schlussendlich die Atmosphäre bestimmen! Unsere Gemeinde träumt übrigens davon, dass auf unserem Wagen so die Gegenwart Gottes ruht, dass Menschen umkehren, geheilt und frei werden, wenn wir bloß vorbei fahren. Und dann träumen wir davon vielleicht sogar mal in Köln bei einem Zug dabei zu sein. Zu groß geträumt? Mal sehen, was Gott tun wird!
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Buchvorstellung Das WERT Büchlein ist unsere Aussage über die Kultur des Himmels, wie wir sie bisher verstanden haben. Das Büchlein hilft einzuüben, was wir definiert und erkannt haben. Wer es liest, empfindet, dass hier tiefe Wahrheit aus der Schrift in der Begegnung mit Jesus erfahren wurde. Weniger Theorie, als vielmehr praktische Hilfestellung. Ein Hochgenuss für geistlich Hungrige.
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lehrtext
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UNSER AUFTRAG
RÜDiGeR SCHÖnDORF Gründer & Pastor von unlimitedGod
Ein Lehrtext über wahre Anbetung und ihre historische Entwicklung von Israel bis heute.
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Wir feiern Gott für das 5-jährige Bestehen von unlimitedGod e.V. Unsere Dankbarkeit richtet sich auf all Seine Treue, die Er ununterbrochen bewies, während wir viele Fehler machten und noch machen. Aber keine Sache, die Gott beginnt, läuft perfekt. Wenn „keine Rinder da sind, da bleibt die Krippe sauber, die Kraft des Ochsen aber verschaff t großen Gewinn.“ (Sprüche 14:4).Mit anderen Worten: da wo gehobelt wird, fallen Späne. Oder noch anders gesagt: wenn man nichts riskiert und tut, macht man auch keine Fehler. Den Anfang setzte Gott, indem er Pastor Rüdiger nach einer schweren Zeit der Enttäuschung ein prophetisches Wort gab, als Auftrag für das, was kommen sollte. Eines Morgens hörte Rüdiger deutlich: „Sammelt die Hungrigen und betet mich an!“ Wir lernten viel über Hunger und die Hungrigen und auch wie man anbetet. Das Gelernte ist immer noch unser „Credo“ (bedeutet: was ich glaube; Bekenntnis). Deshalb ist es an dieser Stelle passend, einige Gedanken dazu zu äußern.
„Herr, wenn ich nur dich habe, bedeuten Himmel und Erde mir nichts.“ Psalm 73:25 HFA „Ich will mich niemals an meinen Aufgaben oder Verantwortungen messen. Ich bin nicht größer als meine Zuneigung bzw. Anbetung zu Gott.“ Für manche Christen ist es genau umgekehrt. Sie schätzen sich gemäß ihrer Verantwortung und Aufgaben ein. Je größer ihre Verantwortung und Aufgaben sind, desto bedeutsamer und wichtiger schätzen sie sich vor Gott ein. Ihre Zuneigung zu Gott, die sie in der Anbetung ausdrücken, ist verhältnismäßig gering dagegen. Das ist tragisch! Es zeigt, wie tief die Beziehung zu ihrem Herrn wirklich ist! Anbetung ist aus vielen Gründen mächtig. Einer der wichtigsten Gründe ist, dass wir immer wie das werden, was wir anbeten. Anbetung ist deshalb in gewisser Weise ein Schöpfungsakt - der Anfang einer jeden Sache!
UNSER AUFTRAG
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lehrtext UNLIMITED REPORT
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UNSER AUFTRAG Der Zusammenhang zwischen der Geschichte Israels und unserer Bestimmung Anhand der Geschichte Israels lässt sich wunderbar zeigen, welch ein Zusammenhang bzw. Parallelen es zwischen der Geschichte Israels und unserer eigenen Bestimmung zu Gott gibt. Gottes Ruf an Israel damals war, Ägypten zu verlassen um anzubeten: „Mose und Aaron gingen zum König von Ägypten und sagten: »So spricht der HERR, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen! Es soll mir zu Ehren ein Fest in der Wüste feiern!« Mose und Aaron erwiderten: »Der Herr ist der Gott der Hebräer. Er ist uns begegnet. Bitte erlaube uns doch, dass wir drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen und dort dem HERRN, unserem Gott, Opfer darbringen!“ (2. Mose 5:1+3 HFA) Israel sollte zu einem Volk werden, das für die Gegenwart Gottes bei ihnen unter allen Völkern bekannt sei. Das gilt auch heute noch für den Leib Jesu - der Church, der lokalen Gemeinde! „Du bist doch heilig, du wohnst dort, wo ´ dein Volk` Israel dir Loblieder singt.“ (Psalmen 22:4 NGU2011) In der Anbetung geht es niemals um uns und was Gott für uns tut. Vielmehr geht es immer um Ihn, der mit Seiner Gegenwart antwortet! In dem folgenden Abschnitt sehen wir, woraus Gott sein Volk befreien will. Wir gehen zurück zum Auszug aus Ägypten. Anhand der Schilderung über Pharaos Reaktionen, können wir sehen, wie Satan versucht Gottes Volk zu kontrollieren und unter seiner Herrschaft zu behalten. Gleichzeitig wird deutlich, was dem Herrn wichtig ist. Er demonstriert an „Pharao“, der durchaus mit Satan zu vergleichen ist, Seine Macht. Im weiteren Textverlauf werden wir Pharaos Reaktionen auf Gottes Aufforderung, sein Volk ziehen zu lassen, aufarbeiten und die Parallele zu unserer heutigen Zeit ziehen. 30
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Satans Kontrolle über das Opfern „Dann sollst du ihm sagen: Der Herr, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt; schon oft hat er dir befohlen, sein Volk ziehen zu lassen, damit es ihm in der Wüste Opfer darbringen kann. Doch bis heute hast du nicht auf ihn gehört.“ (2. Mose 7:16 HFA) Opfer bringen und Gott dienen ist auswechselbar und dasselbe. Das Wort „dienen“ bedeutet auch „anbeten“. Das Lexikon schreibt dazu: „lateinisch operari = einer Gottheit durch Opfer dienen; durch persönlichen Verzicht mögliche Hingabe von etwas zugunsten eines andern| die Eltern scheuen keine Opfer für ihre Kinder; zugunsten eines andern, einer Sache etwas Wertvolles hingeben, wenn es auch nicht leichtfällt.“
Satans Kontrolle über den Ort „Da ließ der Pharao Mose und Aaron zu sich rufen und sagte: „Geht und schlachtet eurem Gott Opfer. Es muss aber hier im Land geschehen!““ (2. Mose 8:21 NBH) Die Plagen zwangen den Pharao stückweise zum Nachgeben. Sie zeigten die Macht Gottes, die sich gegen alles stellt, was Ihnnicht anbetet. Satan wird somit zum Statist an dem Gott Seine Macht demonstriert! Mike Bickle drückt es so aus: „Alle Urteile Gottes richten sich gegen das, was der Liebe in die Quere kommt.“ Diese Stelle offenbart noch eine weitere Wahrheit über Anbetung. Es ist unmöglich, Gott zu opfern, Ihn anzubeten, wenn man im Land der Sklavenschaft lebt. Die Israeliten waren damals Sklaven der Ägypter. Heute steht Ägypten für das Leben in
Sünde und die Sklavenschaft unter dem Terrorregime Satans. Es symbolisiert den Missbrauch von Menschen für die „selbstgefällige Anbetung und Selbstverherrlichung“ Satans. Sklaven mussten die Monumente der Selbstvergötterung der Pharaonen bauen. Ägypten steht auch für den alten Menschen, der Sünde im Fleisch. Doch es bedarf einer klaren Trennung vom Fleisch, dem Ort der Sünde, um Gott in Wahrheit und in Geist anbeten zu können. Das nutzt der Teufel aus. Um die Taktik des Teufels zu verstehen, müssen wir uns daran erinnern, dass das Wort „anbeten“ auch „dienen“ bedeutet. Der Feind versucht jedoch alles, um das Dienen bzw. das Anbeten Gottes zu verunreinigen. Dafür verwendet er die gleiche Methode wie der Pharao. Er „erlaubt“ uns die Anbetung und damit den Dienst an Gott im Fleisch, allerdings tut er das auch nur dort. Genauso wie der Pharao beschränkt Satan den Ort der Anbetung. Doch Anbetung im Fleisch ist unmöglich! Jesus starb in seinem Leib, damit unser Fleisch stirbt und wir wahre Anbeter werden können.
Satans Kontrolle durch Bequemlichkeit „Da sagte der Pharao: „Gut, ich will euch gehen lassen, damit ihr Jahwe, eurem Gott, in der Wüste Opfer schlachten könnt. Entfernt euch aber nicht zu weit (…) !“ (2. Mose 8:24) Bequemlichkeit und Opfer können nicht nebeneinander existieren! Bill Johnson sagt dazu: „Das Gehen ist ein Opfer und ein Volk, das nicht opfert, stellt keine Gefahr für den Teufel dar.“ Der wahre Lobpreis ist immer ein Opfer und das hat Kraft! Weil der Feind von dieser Kraft weiß, wird er alles mögliche versuchen, um uns davon abzuhalten, das Opfer zu bringen. „Geht nicht zu weit!“ ist ein Satz, der uns aufhalten soll. Auch der Pharao sagte dies zu Mose. Es ist die Rede der Vorsicht, die nicht von Gott kommt. „Dies möge dir nicht geschehen...“ sagte ein bester Freund von
Jesus zu Ihm, als Jesus über seinen Tod sprach. Jesus aber verwies ihn und diesen satanischen Satz hinter sich. (Markus 8:33) Die Furcht vor Fanatismus hat viele Gläubige von ihrer Bestimmung abgehalten! Wir können dem, der an unserer Stelle am Kreuz gestorben ist, nur folgen, wenn wir Seine Hingabe auch in unserem Leben widerspiegeln. Er ging weit! Der „Extreme“ ruft weitere Extremisten, dass sie kommen und Ihm nachfolgen. Mit dieser Gruppe wird Er die Welt verändern. Auch die Welt in Uffenheim, Mittelfranken, Franken, Bayern, Deutschland, Europa und so weiter! »
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Satans Kontrolle über die nächste Generation
Ich bin nicht allein
Gemeindefreizeit 2015 // Bild: Gehalten Ich fühlte mich total traurig und sehnte mich einfach nach Familie. Zu dieser Zeit bin ich ausgezogen und fühlte mich irgendwie allein. Während des Lobpreises auf der Familienfreizeit stand ich da und wünschte mir einfach nur einen Papa. Ich begann mir vorzustellen, wie es wäre, wenn Papa Gott mich in den Arm nehmen würde. In diesem Moment sah ich, dass genau das gerade gemalt wurde. Ein Papa, der sein Kind im Arm hält. Es berührte mein Herz total und bestätigte meinen Eindruck, dass Er da ist und ich eigentlich gar nicht allein bin. Dieses Bild erinnert mich bis heute immer wieder daran, dass ich einen himmlischen Papa habe, der mich schützt und mich versorgt.
Wie extrem sind wir? Wie weit gehen wir mit? Der Teufel hat große Angst vor einem Volk, das Gott hingegeben anbetet! Er stört sich nicht an selbstgefälliger Anbetung, denn sie ist ihm zu eigen. Diese Haltung warf ihn aus dem Himmel. Um die Anbetung zurück zu bekommen, versuchte der Teufel Jesus dazu zu bringen ihn anzubeten. Zwar schaff te Satan das nicht, allerdings zeigt es uns sehr deutlich wie wichtig ihm Anbetung ist. Es offenbart uns, was er bereit war dafür zu geben: alle Reiche der Welt! Selbstgefällige bzw. eigenwillige Anbetung bewirkt genau das Gegenteil von echter Anbetung. Sie tötet unsere Sensibilität dem Heiligen Geist gegenüber ab. Stattdessen arbeitet sie genau entgegengesetzt zu den Auswirkungen hingegebener Anbetung. Die Folge davon ist, dass die Gegenwart verschwindet und die Veränderung, die die Gegenwart in uns bewirkt, verloren geht. An ihrer Stelle nehmen Leistungsdenken und Eigenwilligkeit im Herzen Platz. Es ist erstaunlich, dass der Teufel sich in den Gemeinden, deren Lobpreis eigenwillig ist, allzugut aufhalten kann!
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„Der Pharao ließ Mose und Aaron zurückholen und sagte: »Zieht los und opfert dem Herrn, eurem Gott! Wer von euch soll denn mitgehen?« Mose antwortete: »Wir wollen mit Jung und Alt losziehen, mit unseren Söhnen und Töchtern, und auch unsere Schaf-, Ziegen- und Rinderherden nehmen wir mit. Schließlich wollen wir gemeinsam ein Fest zu Ehren des Herrn feiern!« Da spottete der Pharao: »O ja, geht nur mit dem Segen des Herrn! Ich werde euch aber niemals mit euren Familien ziehen lassen. Es ist off ensichtlich, dass ihr Böses im Schilde führt! Nein, nur ihr Männer dürft das Land verlassen, um dem Herrn, eurem Gott, zu opfern. Das ist es doch, was ihr wollt!« Darauf ließ der König Mose und Aaron hinauswerfen.“ (2. Mose 10:8-11 HFA) Das zeigt die Strategie des Pharaos, die junge Generation als Pfand zu behalten. Der Teufel macht das genauso. Beide wollen sie, dass die Alten wieder zurück nach Ägypten kehren. Die Zukunft der Alten sind die Jungen. Es ist daher ein Zeichen des Wirkens Satans, wenn die Jugend in einem Volk zurück bleibt! Praktisch geschieht es dann, wenn die Alten sagen, die Jugend sei nicht „reif genug“ für die Anbetung. Sie überlassen die Jugend sich selbst. Die Anbetung Gottes wird aber von allen Generationen ausgeübt! Sie ist nicht nur eine Sache der Alten. Die nächste Generation geht in dem Auftrag, den Gott dem ganzen Volk gibt, weiter. Im Alten Testament wird dieses Prinzip auch deutlich. König David steht für die nächste Generation nach der mosaischen. Er entdeckte z.B. den nächsten Schritt in der Anbetung Gottes, die seit Mose nicht mehr verändert wurde.
Jede Generation hat Zugang zu mehr als die Vorangegangene! David erkannte insbesondere, wie Gott auf das Lob Seines Volkes antwortet. Gott reagiert mit seiner Gegenwart! Das war zu Mose Zeiten noch nicht bekannt. Mose entdeckte, wie Gott sein Volk aus Ägypten holte um Ihn anzubeten! Der Auszug symbolisiert unsere Errettung aus der Verlorenheit der Sünde, um Jesus unseren Herrn anzubeten. David baute damals den Lobpreis und die Anbetung aus und setzte einen Standard, der erst im Neuen Testament eingeholt wird. Man denke an seine Psalmen, seine speziell angefertigten Instrumente und seinen extravaganten Tanz vor der Bundeslade aufgrund der Gegenwart Gottes! Die Entwicklung ging aber noch weiter. In der folgenden Generation setzte Josaphat den Lobpreis und die Anbetung strategisch ein. Heute haben wir die Möglichkeit alle Fassetten zu entdecken. Das verdanken wir der Tatsache, dass der Geist ausgegossen wurde! Wir verstehen heute, dass Anbetung überall -auch durch unser Tun - möglich ist. Schlussendlich können wir aus diesen Geschichten folgendes feststellen: Wenn Satan die junge Generation zurückbehält, versperrt er den Zugang zur nächsten Ebene in Gott. Es gibt aber keinen stärkeren Gegner für die Mächte der Finsternis, als ein vereintes Opfer von mehreren Generationen! Es ist leider allzu üblich geworden, dass ein Mitglied der Familie als der Geistliche heraussticht, während der Rest der Familie für ihre Selbstgefälligkeit bekannt ist. Tragischerweise
überhebt sich der Geistliche oft in seinem Stolz. Das kann zu Spaltungen führen. Eine andere Reaktion ist, dass er sein Maß an Leidenschaft senkt, um sich dem kleinsten gemeinsamen Nenner in der Familie anzupassen. Keiner der beiden Wege ist effektiv.
Satans Kontrolle über Vermögen „Und der Pharao rief Mose und sprach: Ziehet hin, dienet Jehova; nur euer Kleinvieh und eure Rinder sollen zurückbleiben; auch eure Kinder mögen mit euch ziehen.“ (2. Mose 10:24) Kleinvieh und Rinder stehen im Alten Testament für das Vermögen. Der Teufel möchte alles tun, um die Generationen nicht gemeinsam das „Opfer“ für Jesus bzw. JAHWEH bringen zu lassen. Doch wenn er nicht mehr anders kann, dann will er wenigstens die Kontrolle über ihr Vermögen behalten! Was für ein bedeutungsvolles Opfer kann ich Gott bringen, das nicht auch mein Geld und meinen Besitz mit einschließt? Nichts Beeindruckendes! Ein Opfer aus Bequemlichkeit wahrt die Form, das Ritual und mein Image. Aber keines dieser Dinge bedroht den Teufel! Der Satan nimmt sogar an Veranstaltungen, die das als Prioritäten haben, teil und bleibt unbemerkt. Demgegenüber schließt wahre Anbetung bzw. Opfern meine ganze Person ein. Sie ist körperlich, emotional, geistlich, intellektuell und finanziell! Wahre Anbetung beinhaltet meine Beziehungen und meine Familie. Sie hat einen großen Einfluss auf die Grenzen, die ich für mein Leben gesteckt habe. Opfern hat eine klare Ausrichtung: Es geht um Gott und seinen Wert!
Die Israeliten waren zu diesem Zeitpunkt eine Generation von Sklaven. Doch eigentlich waren sie zu Höherem bestimmt! Ihr erster Schritt, um in diese Größe hineinzukommen, war IHN verschwenderisch anzubeten! „Und Mose sprach (zum Pharao): Auch Schlachtopfer und Brandopfer musst du in unsere Hände geben, daß wir Jehova, unserem Gott opfern.“ (2. Mose 10:25 ELB) Nachdem der Pharao durch weitere Plagen geschlagen wurde,lässt er sie gehen. Daran sieht man, dass jeder Gewaltakt Gottes, hier die Plagen, gegen unsere Feinde seine Wertschätzung gegenüber uns demonstrieren. Gott ist es wichtig, ein Volk seines Vertrauens und der Anbetung zu haben.
Der Kampf um die Kontrolle „Noch in der Nacht ließ der Pharao Mose und Aaron zu sich rufen und sagte zu ihnen: „Verlasst sofort mein Volk, ihr und die Israeliten! Geht und dient Jahwe, wie ihr es wolltet! Nehmt eure Schafe, Ziegen und Rinder mit, wie ihr es verlangt habt!“ (2. Mose 12:31-32 NBH) Als sie dann gehen durften, mit all ihrem Hab und Gut, um Gott zu opfern, gab Er ihnen Gunst bei den Ägyptern. Durch die Gunst Gottes „plünderten“ die Israeliten die Ägypter sozusagen aus. Gott brachte die Ägypter dazu, ihnen viel Schmuck, Gold, Vieh etc. zu geben! „Jahwe hatte ihnen bei den Ägyptern Achtung verschafft, sodass sie ihnen gaben, was sie verlangten. Auf diese Weise plünderten sie die Ägypter aus.“ (2. Mose 12:36) Wenn wir gerade alles gegeben haben, kommt Gott und macht uns reich, damit wir noch mehr » UNLIMITED REPORT
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geben bzw. opfern können! Es geht immer nur darum, wer Er ist. Sobald wir unsere Anbetung darauf ausrichten, was Gott tut, tappen wir in die Falle der Manipulation. Wir versuchen Ihn so zu steuern, dass Er tut, was wir mit unserem Lobpreis erreichen wollen. Wir machen Ihn zu unserem Diener statt umgekehrt! Ein Beispiel für dieses Manipulationsverhalten ist, wenn Leute sich um Wohlhabende scharen. Diese Menschen hoffen, dass sie von dem Reichtum etwas abbekommen. Sie versuchen, die Reichen mit ihrem Verhalten zu manipulieren. Sie spielen ihnen etwas vor und benehmen sich in ihrer Gegenwart anders als sonst. So darf unsere Anbetung gegenüber Gott nicht sein! Wahre, reine und vollkommene Anbetung ist selbstlos. Sie folgt keinem bestimmten Muster, stellt keine Bedingungen, hat keine versteckten Motive - nur den Wunsch, Ihm zu geben, was man hat. „Doch es kommt die Zeit – ja, sie ist schon da –, in der die Menschen den Vater überall anbeten werden, weil sie von seinem Geist und seiner Wahrheit erfüllt sind. Von solchen Menschen will der Vater angebetet werden. Denn Gott ist Geist. Und wer Gott anbeten will, muss von seinem Geist erfüllt sein und in seiner Wahrheit leben.“ (Johannes 4:23-24 HFA) So wollen wir, von unlimitedGod, es gemeinsam mit unseren Freunden halten. Hier in Uffenheim hat sich die lokale Gemeinde um diesen Auftrag herum entwickelt. Möge der Herr diese Entwicklung „unlimited“ weiterführen.
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Gut
nACHR
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HRiCHten
... Dieses Zeugnis erzählte Simon in einem Lobpreisgottesdienst und ich hörte es. Mein Wunsch war es, dass Gott meinen NeurodermitisAusschlag, den ich schon mein Leben lang an den Oberschenkeln hatte, heilt und mir wunderschöne Beine schenkt. Also ging ich nach dem Gottesdienst zu Simon, um von Jesus geheilt zu werden. Dabei wurde meine Hand richtig heiß und rot. Simon wies mich an, die Hand auf die betroffenen Stellen zu legen. Bereits eine halbe Stunde nach dem Gebet, entdeckte ich einen Handabdruck mit gesunder
Dominoeffekt
Eine Hautkrankheit nach der anderen Simon erzählte in einem Gemeindeaufbaugottesdienst, dass Gott seinen Ausschlag an den Oberschenkeln verbessert hatte. Das hörte Martin, der daraufhin für sich beten ließ. Eine Woche später im Gottesdienst berichtete Martin, dass er vollständig von seinem Ausschlag an den Oberschenkeln geheilt worden war. Simons Ausschlag war immer noch in geschwächter Form vorhanden, also ließ Simon für sich beten. Sein Ausschlag verschwand daraufhin vollständig. ...
Haut auf einem meiner Oberschenkel. Am nächsten Morgen waren beide Oberschenkel komplett frei von Ausschlag! Ich erzählte es meinem Mann, wir priesen Gott dafür und beteten für die unreine Haut in meinem Gesicht. Meine Hand wurde direkt wieder rot und heiß, also legte ich sie auf die Haut im Gesicht. Innerhalb der nächsten Woche heilten alle offenen Stellen und Pickel in meinem Gesicht ab. Seitdem habe ich hin und wieder einen Pickel, aber lange nicht so, wie vor dem Gebet. Weil ich Gott so dankbar war und mich darüber freute, rief ich meine Mama an und erzählte ihr die ganze Geschichte. Sie war erst ein bisschen skeptisch gegenüber meinem Erlebnis. Einige Tage später hatte sie Rückenschmerzen und konnte kaum aufstehen. Sie hatte keine Medikamente zuhause und fühlte sich auch nicht fähig in diesem Zustand zum Arzt zu fahren. Da fiel ihr ein, dass Gott meine Haut geheilt hatte und sie fragte sich, ob er nicht auch ihren Rücken heilen könnte. So betete sie und bat Gott, ihren Rücken zu heilen. Innerhalb weniger Minuten hatte sie keine Rückenschmerzen mehr. Sie rief mich an und erzählte mir von dem Wunder. Ein paar Tage später traf sie einen Bekannten, der ebenfalls Schmerzen im Rücken hatte. Also fragte sie ihn, ob sie beten dürfte. Als sie betete, wurde sein Rücken ebenfalls von Gott geheilt. So ging es ihr über mehrere Tage. Sie traf Menschen, die körperliche Heilung benötigten, betete dafür und Gott heilte all die Menschen. Gott nahm in kürzester Zeit Knieprobleme, Kopfschmerzen und Rückenbeschwerden weg! Meine Mama und ich sind Gott überaus dankbar für diese Erfahrung und für jede einzelne Heilung. Es ist ein Geschenk, an so einer Heilungswelle teilhaben zu dürfen und ich bin mir sicher, dass Gott noch viel mehr auf Lager hat.
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einblicke
MAMA &
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SteFAnie SCHÖnDORF Mitgründerin & Leiterin von unlimitedGod Ihre Ressorts sind Planung, Kommunikation und Tanz. Sie ist verheiratet mit Rüdiger und Mutter von David Lennart (1,5 Jahr alt)
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avid Lennart ist da! Schon anderthalb Jahre. Und er nimmt meinen Alltag voll und ganz ein. Ja, ein Kind verändert das ganze Leben. Es fordert meinen Glauben heraus und bereichert ihn über alle Maßen! Wie erzieht man ein Kind der Verheißung? Ein Kind mit großen Verheißungen? Ein Kind, das einmal unser Erbe antreten soll?
„MARY, DID YOU KNOW, THAT YOUR BABY BOY WOULD ONE DAY WALK ON WATER“ 36
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„Mary, did you know, that your baby boy would one day walk on water“ Dieses Lied, gecovert von Pentatonix, berührt mein Herz und drückt aus, was ich empfinde: ein großes Staunen über dieses Wunder und über den speziellen Plan, den Gott mit unserem Jungen hat. Was für eine Verantwortung, was für eine Freude. Er ist der Erbe, unser Stammhalter, nicht nur im Natürlichen. Er soll auf dem aufbauen können, was Gott durch uns erreicht! Er soll Größeres erreichen können als wir: ganz Franken für Jesus gewinnen, die Vision von unlimitedGod weiterführen. Wir können nur den Anfang schaffen und vorbereiten. Wie bei König David, der die Pläne und Mittel für den Tempelbau nur bereitstellte, während sein Sohn Salomo ihn dann baute.
So ging ich meine Schritte. Ich segnete mein Kind schon im Mutterleib und weihte ihn Gott. Denn Er hatte ihn uns gegeben. Jeden Abend, wenn ich ihn schlafen lege, bete ich für ihn: „Und meinem Sohn David Lennart (Salomo) gib ein ungeteiltes Herz, deine Gebote, deine Zeugnisse und deine Ordnungen zu beachten und das alles zu tun..“ (1.Chronik 29:19a ELB). Ich beobachte ihn genau, um seine Begabungen zu finden, für ihre Entfaltung zu beten und sie zu verstärken. Ich bin erstaunt, wie früh das schon erkennbar war. Von Anfang an war David Lennart sehr aufmerksam, beobachtete seine Umwelt und schaute mit wachen Augen in die Welt. Oft beobachtete ich ihn, wie er in eine Richtung schaute, wo augenscheinlich nichts zu sehen war. Was er wohl sah? Machte sich der Segen von Gary Oates bemerkbar? Er ist ein Prophet und bekannt für seinen Blick in die himmlische Welt (siehe sein Buch „Öff ne mir die Augen, Herr“). Ich bete sehr oft für David Lennart, dass er einen besonderen Zugang zu dieser himmlischen Welt bekommt,
davon träumt und hineinsehen darf. Ich glaube, Kinder haben noch einen ganz natürlichen Zugang, den wir Erwachsene längst verloren haben.
Hochsensibel Seine hohe Aufmerksamkeit lässt David Lennart sehr sensibel sein für Stimmungen im Raum und Menschen in seiner Nähe - positiv wie negativ. Es kommt also sehr darauf an, wie vertrauensvoll ich selbst in Gott ruhe. Wenn ich unruhig bin, wirkt sich das schnell auf ihn aus, vor allem auf seinen nächtlichen Schlaf. David Lennart ist mein Gradmesser für mein Gottvertrauen. Sozusagen mein Ausdauertrainer! Die vielen Eindrücke überforderten David Lennart, besonders am Anfang. Er benötigte extrem viel Schutz und Nähe. Er brauchte viel Körperkontakt, so dass wir ihn viel herumtrugen. Wenn es ihm zu viel wurde - und das passierte oft - weinte er, ließ sich nur schwer beruhigen und schrie an manchen Abenden stundenlang. Eigentlich hatte ich vorgehabt, unser Baby im Tragetuch einfach überall mit hin zu nehmen und in Nebenräumen schlafen
zu legen, damit ich an den Veranstaltungen teilnehmen und präsent sein kann. Nun ja, dieser Plan ging wohl nicht auf. Gott forderte mich heraus, meine Agenda niederzulegen und Ihm zu vertrauen, dass ich nichts verpasse, wenn ich meiner Berufung als Mutter treu bin. Die ersten Monate lebte ich also sehr zurückgezogen und hielt David Lennart von den vielen äußerlichen Eindrücken fern. Wenn er gerade gut gelaunt war oder schlief, ließ ich mich für einige Zeit über Facetime zu den Gottesdiensten schalten. So bekam ich zumindest manche (Teil-)Predigt mit oder genoss zusammen mit David Lennart den Lobpreis. Das gefiel uns beiden. Gott sei Dank für die modernen Medien! Gott schenkte mir auch einen ganz neuen Zugang zur Fürbitte. Schon beim Tanzen hatte ich festgestellt, dass es immer wieder um Fürbitte geht: Tanz drückt aus, was Gott tut oder tun will, Tanz bringt die Engel in Aktion. Jetzt ließ ich mir von Gott Seinen Plan für die gerade laufende Veranstaltung zeigen und rief es in Existenz. Immer wieder passier»
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te genau das, wofür ich gebetet hatte oder was Gott mir im Geist schon gezeigt hatte! Ich war Teil der Veranstaltung, obwohl ich nicht anwesend war und erlebte die Freude, Gott wirken zu sehen und Anteil daran zu haben. Und nach und nach lud ich mir einzelne Personen wieder zum Kaffee ein, um Freundschaften zu pflegen oder Mitarbeiter zu coachen. Später verlegten wir diese Treffen an den Sandkasten, auf einen Spaziergang oder auf einen David-Begleitungsgang, denn er fand immer wieder etwas Neues zu entdecken. Mein Dienst veränderte sich: von der Umsetzung hin zur Steuerung und Beratung, denn für Praktisches hatte ich selten eine Hand frei.
Intuition oder Heiliger Geist? David Lennart schrie oft stundenlang, dies brachte uns die ersten Wochen an die Belastungsgrenze auch wenn Rüdiger mich, so oft er konnte, ablöste. Sobald er länger schrie, machte ich mir Gedanken und grübelte, was er den haben könnte. Hatte David Bauchweh, war er übermüdet oder war es doch wieder einmal zu viel? Aber eigentlich war es doch ein ganz ruhiger Tag gewesen? Immer wieder bekam ich neue Tipps von Außenstehenden. Am Ende weiß man gar nicht mehr, worauf man hören soll.
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Es war also dran zu lernen, meiner weiblichen Intuition mehr zu vertrauen. Oder vielmehr dem Heiligen Geist? Er hat jedenfalls verblüffend viele Ähnlichkeiten mit der Rolle einer Mutter: er ist uns nah, tröstet uns und erklärt bzw. beantwortet die WarumFragen (siehe Johannes 14:26). Er lehrte mich, den leisen Impulsen zu folgen, und zu erkennen was David Lennart gerade brauchte. Und wenn ich ausgelaugt war, behielt Rüdiger einen kühlen Kopf und ließ sich von Gott zeigen, was gerade dran war. Außerdem griff Gott mit Seiner Weisheit ein. Eine Hebamme mit Spezialisierung auf Schreibabys hörte in einem unserer Gottesdienste von unserer Situation und bot ihr Kommen an. Sie empfahl uns, dem Baby seine Umgebung und vor allem sein Schlafen die ersten drei Monate dem Mutterleib möglichst ähnlich zu gestalten, z.B. ihn zum Schlafen eng einzuwickeln oder den Gang der Mutter durch Wippen auf dem Gymnastikball nachzuahmen. Das brachte große Erleichterung! Apropos Heiliger Geist: als ich David Lennart später mit zum Gottesdienst nehmen konnte, suchte er oft besonders beim Lobpreis meine Nähe, kuschelte
sich bei mir an oder wollte gestillt werden. Als würde er die Gegenwart des Heiligen Geistes spüren, Seine Nähe und Trost suchen und von Ihm gefüllt werden wollen - bei dessen irdischen Repräsentanten; seiner Mama. Das berührte mich sehr!
Schlaf oder auch nicht David Lennarts Nähebedürfnis wirkte sich auch stark auf seinen Schlaf aus. Denn Schlafen wollte er nie lange am Stück und am liebsten mit Körperkontakt zu mir. Also ließ ich ihn oft in meinem Arm oder auf meinem Bauch schlafen, gepolstert mit vielen Kissen, so dass ich nachts zumindest ein wenig Schlaf fand. Der Rat einer polnischen Hebamme sicherte mein Überleben: „Baby schläft, Mama schläft. Und Oma macht den Haushalt.“ Ich denke oft, dass andere Völker uns Westeuropäern viel voraus haben in ihrem viel ursprünglicheren Zugang zum Leben. Also noch einmal vielen Dank, liebe Oma und liebe Gemeindegeschwister für Eure tatkräftige Hilfe! Und liebe Freundin Sabine, die am Anfang für eine Woche bei uns einzog und uns umsorgte! So ganz habe ich Gottes Humor noch nicht verstanden, wo Er doch weiß, dass ich meine acht Stunden brauche, und möglichst auch noch einen Mittagsschlaf. ;) Doch ich staune, wie Gott mich durch die anderthalb Jahre mit so wenig Schlaf getragen
hat. Wie oft ich nachts aufstehen musste, mag ich schon gar nicht mehr zählen. David Lennart nach wie vor neben mir schlafen zu lassen, bringt zumindest etwas Abhilfe. An Durchschlafen ist zwar noch lange nicht zu denken, aber es ist schon sehr viel besser geworden! Gott sei Dank! Ich lernte die Wahrheit dieser Aussage einmal mehr kennen: „Vision gibt Schmerzen einen Sinn!“ Weil ich wusste, wie sehr die ersten drei Jahre ein Kind prägen, wollte ich all die vermeintlichen Einschränkungen gerne auf mich nehmen. Schon heute kann ich sagen, dass es sich gelohnt hat. David Lennart ist so vertrauensvoll, fröhlich, ausgeglichen, lernbegierig; einfach eine riesengroße Freude! Auch das Stillen trägt einen großen Teil dazu bei. Entgegen aller Norm stille ich David Lennart immer noch mehrmals am Tag und in der Nacht. Zwar nicht mehr unbedingt zur Ernährung, aber oft dann, wenn er Trost oder Rückzug braucht. Manchmal bin ich verunsichert, angesichts dessen, wie es in unserer Gesellschaft vorrangig gelebt wird. Doch mein Anker ist das Wort Gottes, das auch darauf eine Antwort hat: „An der Brust meiner Mutter hast du mich Vertrauen gelehrt.“ (Psalm 22:10 NBH)
Während ich meinen Sohn beobachtete, erklärte Gott mir, wie Er mich als seine Tochter beobachtet und sich an mir freut. Wie bewegend! Oft, wenn wir Spazieren fuhren, wollte David Lennart zum wiederholten Male aussteigen, um Blumen abzuzupfen oder Steine aufzuheben. Gott richtete und änderte meine Perspektive auf Davids Perspektive, aufs Detail. Weg von meiner eigenen Definition von Erfolg, einen ausgedehnten Spaziergang zu machen. Dies sind nur ein paar wenige Beispiele! Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende, denn Mutter ist Frau ein Leben lang. Doch ich erkenne durch meine Situation hindurch, wie sehr Gott alles so für mich inszeniert, damit ich Ihm immer näher komme und Seine Wesensart immer mehr verstehen lerne.
Zeiten mit Gott Der neue Tagesablauf mit David Lennart, wobei sich eine gerade gewonnene Regelmäßigkeit allzu gerne wieder änderte, forderte auch eine Neuorientierung für meine Zeiten mit Gott. Ich reservierte also Davids erste Schlafenszeit am Tag für Bibelstudium und Gebet. Nicht selten hatte ich David in einem Arm oder Tragetuch auf dem Ball wippend und bediente mit der anderen Hand das iPad mit BibleApp auf einem Hocker, weil er wiedermal nach kurzer Zeit aufgewacht war. Weil das Stillen anfangs sehr lange dauerte, waren auch das gute Gelegenheiten zu lesen oder zu beten. Wenn ich zu müde war, mich zu konzentrieren, nutzte ich die wunderbare Gabe des Sprachengebetes.
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Unendlichkeit Künstlerin: Theresa Döller Konferenz November 2015
Malteam
WIR WERDEN, WAS WiR AnSCHAuen
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ott liebt es zu sprechen. Ich denke Worte sind nur ein Teil davon. Gott versteht, was uns bewegt, noch bevor wir es Ihm sagen können. Für mich ist Kreativität eine Herzenssprache. Durch Bilder kann ich Seine Fülle noch tiefer erfassen.
<< We become what we behold. >> Was wir anschauen, zu dem werden wir. Als Maler im Lobpreis haben wir die Möglichkeit, Einfluss darauf zu
tHeReSA DÖlleR Leiterin des Malbereichs liebt künstlerischen Ausdruck und Kreativität in anderen zu aktivieren.Sie tudiert Kunsttherapie in Nürtingen
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nehmen, indem wir Seine Realität sichtbar und somit für die Menschen greifbar machen. Prophetisches Malen sehe ich als eine Möglichkeit, Menschen zu ermutigen und ihnen eine Begegnung mit Gott zu ermöglichen. In meinem Prozess mit der Kreativität habe ich festgestellt, wie einzigartig jeder Einzelne in seiner Kunst ist – auch ich. Dabei ist es so wichtig, sich nicht zu vergleichen, sondern sich stattdessen auf die Suche nach dem zu machen, was das „Eigene“ ist. Oft führt mich der Heilige Geist während des Malens in neue Bereiche und ich werde mutiger, Dinge auszuprobieren,
die ich mich vorher nicht getraut habe. Umso mehr ich Gottes Gedanken über mich glaube, desto freier werde ich, mich auszudrücken. Zu hören, was Menschen durch unsere Bilder erlebt haben, berührt mich wirklich. Er nimmt, was ich gebe (und was für mich oftmals unbedeutend erscheint), um Menschen zu begegnen.
Vertrauen in stürmischen Zeiten Konferenz November 2015 // Bild: Unendlichkeit Bei einer Konferenz im November 2015 mit Gary Oates malte ich im Lobpreis. Ehrlich gesagt wusste ich überhaupt nicht, was ich malen soll. Mein einziger Eindruck bestand darin, die Farben Blau und Gelb zu nehmen. Ich fing einfach an zu malen und lies mich vom Lobpreis leiten. Der Lobpreis war so kraftvoll, dass ich nicht anders konnte, als während des Malens auch zu tanzen und die Bewegung in das Bild einfließen zu lassen. Eine Frau bemerkte das Bild und dachte sich „Wow, wenn man das Bild kaufen könnte, würde ich es sofort tun.“ Am letzten Tag der Konferenz kam sie auf mich zu, um mir ihre Geschichte zu dem Bild zu erzählen: Als Oma eines zehn Monate alten Kindes, das mit Krebs diagnostiziert wurde, erlebte sie eine schwere Zeit. Es fühlte sich für sie an, als würde die Familie im Meer ertrinken - wie auf der rechten Seite meines Bildes. Sie betete und fastete für vier Monate an einer bestimmten Stelle in ihrem Wohnzimmer. In dieser Zeit hatte sie das Empfinden, als würde Gott sie ins Licht ziehen - das Gelb im Bild - und sie einladen, mit ihm auf dem Wasser zu laufen und ihm in der Situation zu vertrauen. Einige Tage vor der Konferenz bestätigte der Arzt, dass das Baby gesund sei! Das Bild symbolisiert für sie genau diese herausfordernde Zeit und das Vertrauen in Gott. Ich habe es ihr verkauft. Nun hängt es zur Erinnerung an Gottes Eingreifen an genau der Stelle, an welcher sie Monate zuvor gebetet und gefastet hatte. Das ist die Geschichte eines Bildes, das einfach nur mit den Farben Gelb und Blau begann.
MALTEAM
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GOtt SCHenKt SieG ÜbeR COMPuteRSuCHt Konferenz Juni 2016 // Bild: Kreuz Bei einem Gottesdienst kam dann die große Wende. Zum einen sah ich im Lobpreis ein Bild vor meinem inneren Auge, wie Jesus einen Tumor aus einem Fleisch schneidet. Zum anderen verschenkte eine Malerin eines ihrer Gemälde, das mich sehr ansprach. Darauf war ein Kreuz zu sehen, das die Dunkelheit im Hintergrund bricht. Ich sah darin zusätzlich eine dunkle Hand, die versuchte nach mir zu greifen. Aber Jesus zerbrach sie! Beide Bilder sah ich im Zusammenhang mit meiner Computersucht. Ich erzählte der Künst42
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Kreuz Künstlerin: Kristine Stefes Konferenz Juni 2016
lerin, was mir das Bild bedeutet und dass ich es aktiv im Kampf gegen die Sucht einsetzen möchte. Sie schenkte es mir und nun hängt es direkt über dem Bildschirm meines PCs. Es hilft mir, wachsam zu bleiben und mich in kritischen Situationen an die Vergangenheit zu erinnern. Außerdem hat sich die Atmosphäre in meinem Zimmer spürbar verändert. An diesem Abend hat Jesus mich frei gemacht.
MAnuel S. Informatikstudent
Anbetung Teil 2 Gemeinsame Anbetung
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ott hatte mit uns etwas angefangen. Er hatte Musik in unsere Herzen gelegt. Musik, die Ihn anbetet, die wir Ihm aus lauter Dankbarkeit über Sein Wirken und Seine Treue schenken. Das war der Anfang von unlimitedMusic. Die kleinen „Home-Meetings“ der eingeschworenen Gruppe um Rüdiger und Steffi. Und der Beginn von etwas Neuem. In diesem dreiteiligen Bericht möchte ich zurückschauen auf die Entwicklung des Lobpreises in unserer Gemeinde: von Gitarrenspiel zu unlimitedMusic. UnlimitedGod formierte sich als Dienst und begann Gottesdienste und Seminare zu veranstalten und wurde bereits damals extern auf Einsätze eingeladen. Die Band formierte sich mit Rüdiger an den E-Gitarren, Andrea am Piano, Matthias am E-Bass und mir mit Akustik-Gitarre, Gesang und Bandleitung. Es dauerte nicht lange bis Klaus aus Nürnberg mit seinen Percussions dazustieß. Als dann die ersten Gottesdienste stattfanden, weil Gott uns den Auftrag gab: „Sammelt die Hungrigen und betet mich an“, begann auch die Spannung zwischen Performance und authentischer Herzensanbetung. Damit meine ich diesen Moment, bestimmte Erwartungen von Menschen bestmöglich erfüllen zu wollen. Gerade weil wir etwas „Neues“ waren, gestaltete ich den Lobpreis so neu und modern, dass es manche überforderte und wie eine Performance aussehen ließ. Der Gedanke der Performance, also der Darstellung einer bestimmten eingeübten Fähigkeit, begleitet mich bis heute. Meine Meinung dazu änderte sich maßgeblich in den ersten Jahren.
Lobpreisleiter als Busfahrer Über die Jahre führte Gott mich weiter in dem Prozess, herauszufinden, welche Rolle die Gemeinde und ich als Lobpreisleiter einnehmen können. Zu dieser Anfangszeit zeigte Gott mir ein Bild: Ich sah die Gemeinde und mich in einem großen Bus sitzen. Ich war der Busfahrer. Ich gab Gas und das Führerhaus riss ab und raste davon - ohne die anderen. Damals ging ich mit einer Geschwindigkeit voran, die es Anderen erschwerte, mitzukommen. Dann sah ich im Bild das eigentlich jeder Mitfahrer im Bus ein eigenes Gaspedal hatte. Das machte mir klar, was meine Aufgabe als Lobpreisleiter ist. Es geht eben nicht darum, mein eigenes Gaspedal alleine voll durchzutreten, sondern auch anderen beizubringen, wie sie ihr Gaspedal betätigen können, um dadurch gemeinsam eine Geschwindigkeit zu bekommen, die ich alleine niemals erreichen könnte. Der Fokus richtete sich weg von mir, hin zur Gemeinde. Ich fragte mich: Wie kann ich der Gemeinde besser dienen? Wie kann ich jeden Einzelnen in der Gemeinde lehren, sein eigenes Gaspedal der Anbetung zu entdecken und zu bedienen?
Start der Anbeterschule Ich beschloss, eine Anbeterschule anzubieten. Wir trafen uns vier Mal im Abstand von einem Monat. Rüdiger ermutigte mich dazu, indem er mir einen Spruch aus seiner langjährigen Erfahrung weitergab: „Willst du wachsen in einer Sache, dann mach eine Schule darüber auf!“ Ich » UNLIMITED REPORT
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folgte diesem Impuls. Nun hatte ich die große Herausforderung, meine Gedanken und das was ich in Bethel gelernt hatte, in eigene Worte zu fassen. Außerdem wollte ich über Themen wie Identität, Dienst, Vaterschaft, Leiterschaft, Reinheit und Exzellenz, lehren. Rüdiger unterstützte mich dabei stark. Je öfter ich mich persönlich mit dem Thema Anbetung befasste, desto mehr erkannte ich, dass es sehr wenig gute Lehre darüber in den Gemeinden gibt. Und oft herrscht auch keine Klarheit darüber, wie wichtig der Lobpreis tatsächlich ist, für eine dauerhafte Erweckung ist. Eine Lobpreisarbeit aufbauen ist, das eigene Leben von Gott auf den Kopf stellen zu lassen. Denn Gott sucht nicht den Lobpreis sondern den Anbeter! Somit wird man selbst zu einer Baustelle, an der Gott Stück für Stück arbeitet.
Von der Mystik der Anbetung Bis heute beschäftige ich mich immer wieder mit der Frage, was Lobpreis überhaupt ist. Das frage ich mich beinahe nach jedem Lobpreis-Set. Auf der einen Seite lässt sich sehr viel darüber sagen und auch konkret in der Bibel finden, viel mehr als die meisten Christen wissen. Auf der anderen Seite kommt mir immer wieder die Erkenntnis, dass ich eigentlich nicht weiß, was Lobpreis wirklich ist. Es scheint ein Mysterium zu sein, was mich immer wieder zu dem Punkt kommen lässt: „Ich weiß gar nicht wie es geht. Ich weiß gar nicht, was ich hier eigentlich mache.“ Und genau diese Erfahrung ist wohl wichtig. Wenn ich es ganz genau wüsste, dann könnte ich die Lobpreiszeiten abspulen wie ein Tonband. Dann könnte ich die Technik be-
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herrschen und mich irgendwann damit zufrieden geben, genau zu wissen wie alles funktioniert. Jedoch besteht eine gewisse Unklarheit, durch die eine Spannung bleibt, nicht zu wissen wie es weiter geht, ohne zu ernst damit zu sein. Anfänglich mischte sich diese Mystik noch sehr mit einem Mangel in mir. Dieser Mangel machte sich an unterschiedlichen Stellen bemerkbar: Mangel über meine eigene Identität, fehlende Kenntnis im Spielen meines Instruments, schlechte Vorbereitung oder Unsicherheit in der Bandleitung. Diese Baustellen sind Bereiche, die Gott in uns Stück für Stück wachsen lässt, wenn wir es Ihm erlauben, damit wir sie beherrschen können, so wie David seine Steinschleuder als Hirtenjunge. Und das tat er bei mir! Heute kann ich zu 100% in mir ruhen, selbst wenn ich mal nicht besonders gut vorbereitet bin, in einem festen Set mit kreativen Übergängen oder wenn ich mal nicht weiß, was als nächstes gespielt werden soll. Trotzdem bin ich in der Lage, die Gemeinde und die Band entschieden anzuleiten, auch ohne zu wissen, was ich als nächstes machen werde. Ich ruhe!
Gott sucht den Anbeter Ich ruhe, indem ich auf mehreren Ebenen, die Gott mir zeigte, vertraue. 1. Er will den Anbeter, nicht den Lobpreis! Also bin ich als Person, die jetzt gerade hier steht und bereit ist, sich Gott hinzugeben, wichtig! Viel wichtiger, als die beste Performance, die ich abru-
SiMOn bRiCHeR Leiter des Musikbereichs Seit fünf Jahr entwickelt er diesen Bereich weiter. unlimitedMusic hat bereits ihre erste EP „unlimitedMusic Live“ veröffentlicht, die exklusiv in unserm Shop erhältlich ist.
fen könnte und bei der ich mir womöglich selbst dabei zuschaue, wie ich sie abspule. Ich ruhe in der Berufung, zu der Gott mich berufen hat: Ihm ein Diener zu sein. Das bin ich durch Seine Erwählung, nicht durch meine Übung! Ich bin Sein Sohn und ruhe in dieser Sohnschaft. Zu Hause, wo mich keiner sieht, kurz vor dem Lobpreis an meinem Sitzplatz oder dem ruhigen Ort des Sanitärbereiches (Toilette). Aber natürlich auch vor und während des Lobpreis. Es ist ein Seinszustand, eine Haltung, die nicht durch meine Leistung beeinflusst werden kann. Im Gegenteil, es beeinflusst meinen Dienst. Eine der schwierigsten Lektionen war, genau das meiner Seele, meinem Herzen und vor allem meinem Kopf beizubringen. Von klein auf bin ich von einer deutschen Arbeitermentalität geprägt worden, die Leistungen mehr ehrt als den Arbeiter.
Noch heute staunen Wissenschaftler darüber, wie genial die Natur, die Tiere und das ganze Universum geschaffen sind. Es ist exzellent. Dieses Können ist ein wertvolles Gut und für Gott nicht wertlos, geistlich, schwach oder kraftlos. Nein, Er ist ein Schöpfer und hat uns Ihm ähnlich gestaltet. Durch die Wiederherstellung in der Heiligung von Sünde, wird auch das Werk unserer Hände herrlich, makellos, exzellent und spiegelt den Schöpfer wieder, von dem diese Herrlichkeit kommt.
2. Ich ruhe in dem Gefallen Gottes über meine Fähigkeiten. Ich stelle mir das Leuchten und die Freude in Gottes Gesicht wie einen Scheinwerfer vor, der über jedes kleine Geschenk, was ich auspacke, scheint. Er hat seinen Blick auf mich gerichtet, wie ein Vater auf sein Kind. Der Vater wertschätzt jede Regung des Kindes, analysiert und bewertet sie als erstaunlich. 3. Ich ruhe in meiner eigenen Freude an der Musik - dem Handwerk das ich ausüben darf. Wie ein Bäcker Brot backt, ein Metzger Wurst herstellt oder ein Schreiner einen Tisch baut. Diese Freude, etwas Schönes mit den Händen zu schaffen. Dieses Gelingen ist etwas ganz Herrliches und überhaupt nicht fleischlich! Gott ist ein Schöpfer und macht seine Sache exzellent.
4. Zuletzt ruhe ich in meiner Band, dem Team von Brüdern und Schwestern um mich herum. Sie stellen sich bewusst hinter mich und halten mir den Rücken frei. Sie feuern mich an, lieben mich. Sie setzen ihre Waffen, in Form von Instrumenten, wie ihre Stimmen, ihr Können, ihre Her» UNLIMITED REPORT
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zen, ein, um mich in meiner Vision von Lobpreis zu unterstützen. Sie sind wie Jonathan, der seine Bruderschaft praktisch machte, indem er seine Waffen David zur Verfügung stellte und David ihm seine. Darin sind wir freudig angespannt aber genussvoll! In dieser Haltung der Ruhe kann ich stehen, ohne ein Wort zu singen oder zu sagen, ohne eine Saite anzuspielen. Trotzdem leite ich den Lobpreis durch meine Haltung der Anbetung, in meiner Entscheidung, mich Gott hinzugeben. Ich leite mit meiner Person. Aus dem heraus fließt ein exzellenter Dienst. Von dieser Haltung aus kann ich mein Bestes bringen und darin auch mal verfehlen oder aber verbunden mit meinem Herzen musikalisch herrlich sein.
Spaß! Viel wichtiger als Ernsthaftigkeit Wir Deutsche haben es nicht leicht mit dem Spaß. Lachen und Lockerheit zählen eher zu den niederen Umgangsformen, die man ablegt, wenn es um etwas Wichtiges geht. Ernsthaftigkeit ist eine Tugend, die mit der Höhe der Verantwortung wächst. Das merkt man dann, wenn junge Leute etwas richtig machen wollen. Dann werden sie ganz eifrig darin, möglichst konzentriert und ernsthaft bei der Sache zu sein. Eine angestrengte Steifheit entsteht, bei der Lachen und lockerer Umgang als Störung oder Gegner des zu erreichenden Ziels empfunden werden. Genauso war es, als ich mit 17 Jahren die Jugendband leitete. Natürlich hatten wir eigentlich riesigen Spaß am Musizieren, aber den konnte man uns manchmal durch das angestrengte Streben, es richtig machen zu wollen, nicht mehr ansehen. So waren auch die Anfänge der Lobpreisleitung in bei unlimitedGod. Wenn es wichtig wurde und ich zu spielen anfangen durfte, wurde ich todernst. Mit den Bandproben und dem ständigen Coaching von unserm Pastor Rüdiger, der zutiefst vom Spaß im Dienst und der Leidenschaft überzeugt war, (fast jede Probe erzählte er, wie er früher schon einmal eine Lobpreisband über Spaß in Freiheit und Salbung hinein anleitete), lockerte siche diese Haltung langsam. Ein Kampf zwischen „richtig machen“ und „locker sein“ tobte so lange in mir, bis Gott mir zeigte, dass es gar keine Konkurrenz zwischen Spaß und Ernsthaftigkeit gibt. Das sah ich vor allem auch durch die Tanzleitung von Steffi, die ganz gezielt mit Freude und Leichtigkeit arbeitet. Es gibt eine 46
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Form von andächtig sein und Ernsthaftigkeit die gar nichts mit Lobpreis zu tun hat, sondern eine fromme Form der Anbetung ist, die nicht wirklich Gott sucht, sondern ein religiöses Gefühl! Als ich darauf stieß, wurde mir sonnenklar, dass die Freude am Herrn unsere Stärke ist und nicht die andächtige Stimmung. Nicht zu verwechseln mit einer heiligen Stille und Ergriffenheit, wenn der Geist wirkt, welche nicht religiös ist. Unsere Freude am Herrn drückt sich auch in einem spaßigen Spielen der Musik aus und gerade das ist Lobpreis. Der Kampf war beendet und ich konnte lernen mit dieser Freude zu arbeiten. Die Musik wird dadurch heilig, dass ich sie dem Herrn weihe und Ihm damit dienen will! Wonach ich suchte war Authentizität. Wer sagt denn, dass man nicht auch authentisch fröhlich sein kann? Denn vor allem dazu haben wir eigentlich zehntausend Gründe! Diese ernste, gequälte Stimmung ist nicht wirklich auf Gott ausgerichtet, sondern auf mein unsicheres Gefühl in der Begegnung mit Gott. Dies ist der Blick der Religion, die Gott eigentlich für unnahbar und unpersönlich hält.
Schlüssel zum Durchbruch in Versammlungen Die Freude am Herrn als unsere Grundlage im Lobpreis ist einer der Schlüssel, die Gott uns als Gemeinde im Laufe der Jahre gab. Wenn man sie anwendet, können sie zu Durchbrüchen in den Lobpreiszeiten führen. Sie decken sich mit dem Buch von Jack R. Taylor: „Der Halleluja-Faktor. Biblischer Lobpreis in Theorie und Praxis.“ Ein Durchbruch ist dann notwendig, wenn man merkt, dass der Lobpreis eher zäh und anstrengend, als fröhlich und ergreifend ist. Und ich glaube, dass es nicht die Band alleine ist, die einen Durchbruch braucht. Nein, die gesamte Versammlung ist immer mit eingeschlossen und damit die Gemeinde selbst. Die Band hat zwar eine Vorreiterposition und geht voran in ihrem Lobpreis, aber die Gemeinde folgt ihr und kämpft mit, durch ihre Reaktion. Ja, es gibt auch die Momente, an denen die Versammlung durch ihre Leidenschaft der Band zuspielt. Das durften wir bereits mehrfach erleben. Durch ein markantes Zeugnis von Heilung oder Rettung, ist solch eine aufgeladenene Spannung im Raum, dass jeder kaum mehr darauf warten kann, bis sie sich in Freude, Liebe und Erstaunen über Gott endlich in Lobpreis entladen kann. Ich liebe diese Momente! Dann werden wir
als Band von der Gemeinde angefeuert. Sie gehen dann voran und wir geben noch ein bisschen Brennholz und Luft dazu, damit das Feuer der Anbetung noch besser brennt. Ich glaube, dass dies passiert ist ein weiterer Schlüssel, eine Kultur der Anbetung zu schaffen, in der die Überzeugung von Freiheit, Hingabe und Leidenschaft ständig gelehrt und vorgemacht wird, so dass es sich zu einem festen Bestandteil der erweckten Gemeinde entwickelt. Sie hat dann eine Vorstellung über die Wichtigkeit der Anbetung im Gottesdienst und gibt sich gern vertrauensvoll und glaubend in die Lobpreiszeit hinein. Wenn dann die Freude gepaart mit Aufrichtigkeit, dem Stehen vor Gott um sein zu Herz öff nen, seine Sorgen und Ängste abzuladen und nichts vor ihm zu verbergen, angeleitet und gemischt wird mit Dankbarkeit für Gott, werden Durchbrüche im Lobpreis, von einer müden, angeschlagenen Stimmung hin zur Entzückung, Freude und Jubelruf keine Seltenheit mehr sein. Freude - ausgedrückt in Spaß und Jubelruf, Aufrichtigkeit durch Offenheit - nichts vor Ihm zu verbergen, Gebet - sich direkt Gott zuzuwenden und zu ihm zu singen und Dankbarkeit - zu erkennen, dass alles Gute von Ihm kommt, das sind die Schlüssel die Gott uns für eine kraftvolle Lobpreiszeit in der Gemeinde lehrt.
Im nächsten Magazin werde ich fortsetzen mit den Aufgaben eines Lobpreisleiters, dem Wert der Freundschaft als Band und dem Streben nach Exzellenz durch den Mut Risiken in Kauf zu nehmen, um seinem Herzen neuen Ausdruck zu verleihen.
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