3 minute read
WENN DER GRAUREIHER
TIEF BLICKT...
Es gibt sie immer wieder, diese besonderen Momente, in denen man sich als Künstler:in von etwas Besonderem inspiriert fühlt. Bei „HERON“ war es ein Reiher, der den Weg zum Namen des Synth-Pop-Duos geebnet hat. Sängerin Birthe Kleemann traf auf ihren täglichen Spaziergängen vor der Arbeit einen wachsamen Vogel und machte ihn kurzerhand zu ihrem Markenzeichen.
Advertisement
„Ein Freund, der mich begleitet“, sagt sie. Die Symbolik des Reihers – das tiefe Schauen nach dem, was unter der Oberfläche liegt – spiegelt sich auch in der Musik von „HERON“ wider.
von Mario Hartwig
Das Duo besteht aus Birthe Kleemann und ihrem Bandkollegen Tino Kulisch, der für die Instrumentals zuständig ist. Zusammen bringen sie einen musikalischen Mix aus Elektro- und Synth-Pop auf die Bühne. Ihre Texte sind metaphorisch und greifen persönliche Erfahrungen auf. Wie der Graureiher, der beim Fischen nach Nahrung immer tiefer schaut, versucht auch Kleemann in ihren Lyrics einen tieferen Blick auf die Dinge zu werfen.
Mit ihrem ganz eigenen Synth-Pop-Sound liegen Kleemann und Kulisch gerade voll im Trend. Auch Performance-Routine bringen sie aus früheren Musikprojekten jede Menge mit auf die Bühne. So hat Kleemann zum Beispiel schon als Backing-Vocalist bei der Indietronic-Combo I Heart Sharks mitgewirkt. Über die gemeinsame Liebe zu dieser Band haben sich die beiden auch kennengelernt: Nach tiefem Music-Talk an der Bar des Hotels Seeblick war schnell klar, dass man gemeinsame musikalische Pfade bestreiten werde. Seither setzen HERON auf tanzbaren Sound. Die Sängerin mit dem Jazz-Dance- und Ballett-Background liebt es, ihr Publikum zum Mittanzen zu animieren. Die Live-Erfahrung, die das Duo bei seinen vorherigen Projekten gesammelt hat, macht HERONS Konzerte zu spürbar energiegeladenen Erlebnissen.
Ihre Live-Feuertaufe fand 2021 auf dem Think-Festival statt, wo sie bereits eine Menge Material ihres ersten Albums präsentierten. Mittlerweile haben sie ihr selbstbetiteltes Debüt nicht nur frisch veröffentlicht, sondern arbeiten bereits fleißig am Nachfolger. „An Ideen mangelt es uns nicht“, so Kleemann. „Die textliche Inspiration findet vor allem durch Tinos Musik statt. Über die Melodie flogen mir bisher immer alle Zeilen zu – wie auch mein Graureiher.“ heron_band
Im Juli spielen HERON einige Konzerte: zum Beispiel auf dem Helga!-Festival am Markkleeberger See. Wer die Chance hat, sollte sie sich nicht entgehen lassen und mit dem Duo auf eine musikalische Reise jenseits der Oberfläche gehen und sich zum Tanzen animieren lassen.
Vorbereitungen Auf Hochtouren
Endlich geht sie wieder los – die Saison der kalten Dosenravioli, der ewigen Diskussion über Flunkyballregeln und des Frühstückbiers im Campingstuhl. Die ersten Festivals starten diesen Monat, aber für uns Leipziger:innen ist kein Festival so relevant wie das “Highfield”-Festival am Störmthaler See. Vom 18. bis 20. August werden beim Rock- und Indiefestival wie jedes Jahr auf drei Bühnen verschiedene Acts auftreten. Zu den Mainacts zählen in diesem Jahr unter anderem die Ärzte, K.I.Z und Marteria. von Charlotte Huster
Habt ihr euch schon um Zelte, Isomatten und Glitzermake-up gekümmert? Wahrscheinlich nicht, es ist ja noch ein bisschen Zeit bis zum Start des Festivals. Für das Organisationsteam des Highfield-Festivals laufen allerdings die Vorbereitungen bereits seit ungefähr einem Jahr vor Festivalbeginn. An der aufwändigen Planung des Festivals sind mehrere Hundert Mitarbeitende beteiligt, teilt uns Jonas Rhode vom Highfield-Team mit. So werden die großen Acts circa ein Jahr vor dem Highfield angefragt – denn nach dem Festival 2022 ist vor dem Festival 2023. Um diese Aufgabe kümmert sich das Booking-Team, das auch entscheidet, welche Bands zum Highfield passen. Im Sommer beginnt die arbeitsreichste Zeit für die Planenden. Denn Geländepläne, das Food-Line-up und Sponsoring-Aktivitäten werden vorbereitet. Auch auf die Wünsche der Künstler:innen wird eingegangen. Vor Ort werden im August circa 2.500 Menschen für die erwarteten 35.000 Besucher:innen pro Tag arbeiten. Die Liste der Jobs, die beim Festival benötigt werden, ist lang: Es beginnt direkt am Einlass, wenn ihr euer Festivalbändchen bekommt – das muss euch ja jemand um die Hand binden. Außerdem arbeiten unter anderem Barkeeper:innen, Reinigungs- und Rettungskräfte am Störmthaler See. Auch Backstage wird sich um die Bands und die Bühnenshow gekümmert. „Festival ist Teamarbeit, anders geht das gar nicht“, erklärt Jonas. Beim Highfield wird Hand in Hand gearbeitet, um alle Vorstellungen umzusetzen. Jonas erzählt auch, dass es für das Team jedes Mal ein tolles Gefühl wäre, insbesondere weil sie das Highfield gemeinsam erleben würden. Dazu gehört Backstage natürlich auch das ein oder andere Feierabendbier. Nach Jonas Erzählungen klingt es so, als hätten beim Highfield alle Spaß: die Besucher:innen, die Planer:innen und die Mitarbeiter:innen vor Ort. Jonas ist sich dem Ziel des Highfield-Festivals jedenfalls sicher. Es geht darum „Menschen zu verbinden und ihnen besondere Erinnerungen zu schenken“.
Na dann, kann es ja losgehen! Tickets für das dreitägige Festival gibt es für 189 Euro. www.highfield.de | highfieldfstvl