N E T W O R K I N G N E W Y O R K N E W S L E T T E R | I S S U E 4 / 2 0 0 8 | M A R C H 3 1 , 2 0 0 8 | W W W . N W N Y. C H
BOSTON Die Delegation besucht die Universitätsstadt. SEITE 3-10
GENUTZTE NETZWERKE Die Delegation zu Gast bei Swissnex. Seite 5
SEMINARTAG I
Treffen mit dem Schweizer Konsul in Boston, Einblick in die Forschungsabteilung der Novartis sowie Vorträge über Start-Ups. Seite 4
SEMINARTAG II
Die NWNY-Delegation besucht die Harvard Universität und das Massachusetts Institute of Technology. Seite 7
UNIVERSITÄTEN
Columbia, Harvard, MIT – nähere Infos über die Elite-Unis in New York und Boston. Seite 8
2 nwny | newsletter ISSUE 4/2008
Editorial Einmal Boston und zurück... 10 Tage verbrachte die NWNY-Delegation in New York. Dabei konnten die Teilnehmenden Erfahrungen sammeln, welche sie noch lange begleiten werden. New York – man muss sich das mal bewusst machen – hat mehr Einwohner als die ganze Schweiz und alles konzentriert sich auf diese eine Insel zwischen dem East River und dem Hudson River. Die Tage in New York waren hektisch, wie sie halt einfach sind in dieser Stadt. Die Studierenden haben an Präsentationen und Gesprächsrunden teilnehmen können, welche für viele andere Personen niemals zugänglich sein werden. Die Räumlichkeiten waren stets atemberaubend: Das UN-Hauptquartier, das Büro von Duane Morris LLP am Broadway, das NASDAQStudio am Times Square, um nur einige zu nennen. Und nicht zuletzt wurde fleissig Networking betrieben. Die einen schlossen wichtige Kontakte für ihre berufliche Zukunft, andere wiederum fanden einfach neue Freunde. Am Montag der zweiten Woche hiess es dann Abschied nehmen von New York und ab in den Bus nach Boston. Welche Erwartungen durfte man an diese Stadt haben? Boston beherbergt das Massachusetts Institute of Technology (MIT), die University of Harvard, ein Forschungszentrum der Novartis und nicht zuletzt den weltberühmten Fennley Park, das Heimstadion der Basballmannschaft Red Sox. Anderseits äusserten sich die New Yorker Bekanntschaften kritisch gegenüber Boston. Ob das auf die Rivalität der Universitäten oder der Baseballteams zurückzuführen ist? Jedenfalls hat auch die neuenglische Stadt beeindruckt. Zwar ist es ruhiger als am Big Apple, doch hat Boston mehr Charme und ist sowohl sichtlich als auch riecherisch sauberer. Das Programm der zweiten Woche liess nur wenig Freizeit. Dank Swissnex Boston, dem Schweizer Konsulat für Akademik, Industrie und Gesellschaft, gelang es dem Projekt-Team auch in der zweiten Woche ein spannendes Programm auf die Beine zu stellen. Mitunter wurde die Delegation vom Konsul Christoph von Arb begrüsst, welcher es sich nehmen liess, Swissnex während rund eineinhalb Stunden vorzustellen. Im Weiteren kamen die Studierenden in den Genuss verschiedener Präsentationen von Startup-Unternehmen, dem Besuch des Novartis Headquarters, dem Besuch des Campus der Harvard University, sowie den Besuch des MIT, welcher mit einem packenden Vortrag von Paulo Goncalves der Sloan School of Management abgerundet wurde. Nach knapp drei Tagen trat die Gruppe die Rückreise in die Schweiz an. Von Boston ging es via Bus zurück nach New York, wo man dann nach langem Warten das Flugzeug in Richtung Heimat besteigen durfte. Es bleibt abschliessend der Dank an das Projekt-Team, die Gastredenden und alle Personen, welche zum guten Gelingen des Projektes beigetragen haben.
Andreas Hug, NWNY-PR Team
Bescheidener Eingang: Über die Strasse und schon ist man auf dem altertümlichen Gelände der Harvard Universität.
ISSUE 4/2008 NWNY | NEWSLETTER 3
Was bisher geschah Was bisher geschah Nwny agenda | MÄRZ 2008
24.
Reise nach Boston Nach einer gut 4-stündigen Busfahrt endlich in Boston angekommen! Am Abend traf die Delegation Thomas Bühler, Praktikant bei Swissnex. Mit ihm gabs ein gemeinsames Nachtessen und erste Infos über Boston wurden eingeholt.
25.
Seminartag 1 in Boston Thomas Bühler begrüsste die Delegation offiziell im Cambridge Innovation Center. Im Anschluss fand die Bearbeitung des Harvard Cases mit Pascal Marmier statt. Weitere Highlights: SVOX Bettina Hein erzählte von ihren Erfahrungen bei der Unternehmensgründung und stellte gleichzeitig ihr neuestes Start-up-Projekt vor. Swissnex Präsentation von Christoph von Arb, Konsul der Schweizer Botschaft in Boston, zu den Tätigkeiten von Swissnex. www.swissnexboston.org
26.
Seminartag 2 in Boston In aller Früh und Kälte ging es zu Fuss zu einer der angesehensten Universitäten der Welt: Harvard University Thomas Aeschi führte die Delegation über das Gelände und erzählte Anekdoten, unter anderem über John Harvard. www.harvard.edu
Cambridge Innovation Center Zuerst zeigte Thomas Aeschi Unterschiede zwischen der US- und der Schweizer Politik auf. Im Anschluss erzählte David Kaufmann über seine Geschäftsidee bei der Startup Firma Hemetrics. www.cambridgeinnovationcenter.com
Massachusetts Institute of Technology (MIT) Campusrundgang über das riesige Gelände – Danach wurde für die NWNY-Delegation zwei Vorlesungen vorbereitet: Manuel Oechslin sprach über „Wealth Creation & international Development“. Zum Schluss gab es Netzwerke einmal in einem anderen Kontext: Professor Paulo Goncalves, MIT-Dozent, sprach über die Verbreitung von Epidemiologien wie SARS. www.mit.edu
Novartis Boston Die NWNY-Delegation besuchte das Novartis Institutes for BioMedical Research.
27.
Rückreise nach New York Das anspruchsvolle Programm machte sich auf der Rückfahrt nach New York bemerkbar. Die meisten gönnten sich ein „Power-Nap“. In New York blieb dann nochmals Zeit für die finalen Einkäufe bevor die letzten gelben Taxis zum Flughafen in New Jersey bestellt wurden. Rückreise in die Schweiz Goodbye USA, grüezi Schweiz – Mit Qatar Airways startete Networking New York ein letztes Mal durch...
4 nwny | newsletter ISSUE 4/2008
Der erste Tag in Boston: Innovation, Entrepreneurship, Research
N
ach
Investoren einem
Deshalb wird
langen
erwähnt sie die „drei F’s“ Familie, Freunde
heute in der Forschung der
reiste
und Narren („Fools“ in Englisch). Weiter er-
sogenannte „Pathway“-Ansatz verwen-
die Delegation am 24. März nach Boston. Am
wähnte sie sogenannte „Angel-Netzwerke“,
det. Man versucht Zusammenhänge zwischen
Dienstag, 25.03.2008, war eine Einführung in
zu denen sich potentiellen Venture-Capital-
verschiedenen Krankheiten zu identifizie-
die Stadt Boston und einige ihrer wichtigsten
Investoren zusammenschliessen. Als dritte
ren, um so Medikamente auf verschiedenste
Merkmale geplant. Diese Voraussetzungen
Möglichkeit sprach sie über institutionelle
Weise verwenden zu können. Anschliessend
tragen besonders zur Förderung bestimmter
Investoren. In der anschliessenden Q & A-Sitzung
wurde die Delegation durch das NIBR Gebäude
Branchen bei.
wies sie auch darauf hin, dass es in unbekannten
geführt. Es war ursprünglich eine Süssigkeiten-
Als erstes erhielt die Delegation früh-
Situationen auch helfe, erfahrene Leute zu
Fabrik, welche teils unter Denkmalschutz steht.
morgens einen ersten Eindruck von Innovation
kopieren. In diesem Zusammenhang sagte
Das Gebäude ist enorem geprägt von Glas
und Unternehmertum. Im „Cambridge Innovation
Bettina auch, dass sie auch akademischer
und sehr hell. Die Laboratorien (mit inte-
Center“ erwartete sie Pascal Marmier. Durch einen
Erfolg und Brillanz keine Voraussetzung für
griertem Büro) wurdendabei an den Fenstern
Harvard Fall wurden einige zentrale Aspekte dieser
unternehmerischen Erfolg sei.
plaziert. Der NIBR-Standort wurde mit mehreren
Osterwochenende
Themen erarbeitet und diskutiert. Wichtig dabei,
Nach einer kurzen Mittagspause empfing
Architektur-Preisen ausgezeichnet. Auffallend
der Unterschied zwischen der Innovationstätigkeit
Christof von Arb, der Schweizer Konsul in Boston
ist auch der DNS-Helix, welcher am Boden des
von Startups und den Prozessen von Grossunter-
die Delegation. Mehr dazu auf Seite 5.
Erdgeschosses quer durch das gesamte Gebäude
nehmen.
Am Nachmittag besuchte die Delegation das
verläuft.
Anschliessend präsentiert Bettina Hein ihr
„Novartis Institute for Biomedical Research“
Die Delegation hatte an diesem Tag
Startup SVOX und ihr neuestes Projekt
(NIBR). Dies ist die Forschungseinheit von
die Möglichkeit, über die Forschungs-
„Picturability“. Sie wies darauf hin, dass der
Novartis. In einer kurzen Einführung erhielt die De-
und Innovationsprozesse underschiedlichster
unternehmerische Geist aus drei Komponen-
legation Einsicht in die historische Entwicklung der
Art zu hören. Sie alle sind auch verbunden
ten bestehe. Naivität, Chuzpe (~ Unverfroren-
Forschungstätigkeiten von Novartis. Zudem wurde
mit dem Standort Boston, welcher durch
heit) und Willenskraft. Sie erklärte auch, wie
das aktuelle Vorgehen diskutiert. Alle Pharmafirmen
die
SVOX ursprünglich begonnen hatte und wie sie
kämpfen damit, dass die Kosten steigen, aber
diese Prozesse noch weiter vorantreibt.
und ihr Team Investoren gefunden hatten. Als erste
die Anzahl der entwickelten Medikamente sinkt.
| se
verschiedensten
Voraussetzungen
ISSUE 4/2008 NWNY | NEWSLETTER 5
Schweizer Gastfreundschaft in Boston Der für das On-Site-Seminar verantwortliche Urs Brudermann erfuhr grosse Hilfe durch Swissnex in Boston. Thomas Bühler, welcher als Praktikant seit ein paar Monaten in Boston weilt, wurde der Studierendengruppe zur Seite gestellt und führte hervorragend durch die zwei Tage. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Swissnex, Thomas Bühler und seinen Vorgesetzten Pascal Marmier. Was ist denn eigentlich diese Swissnex? Swissnex ist ein Schweizer Konsulat, welches sich vor allem in den Bereichen Akademik, Industrie und Gesellschaft engagiert. Es hilft Wissen zwischen Amerika, Kanada und der Schweiz auszutauschen und zu fördern. Hinzuzufügen ist, dass keine üblichen konsularischen Aufgaben ausgeführt werden. Wer also ein Visum benötigt, ist bei Swissnex an der falschen Adresse. Swissnex ist einzigartig. Dies war der Rede des Konsuls Christoph von Arb zu entnehmen. Man habe mit diesem speziellen Konsulat eine Marke Schweiz schaffen können. Ziel sei es, die Forschungstätigkeiten und auch die Innovationsfähigkeit der Schweiz sichtbarer zu machen. Man wolle für die Schweiz ein neues „Cliché“ schaffen. Bis anhin gibt es keine Länder, welche auf die gleiche Weise agieren wie dies die Schweiz in Boston tut. So organisiert Swissnex beispielsweise Weiterbildungsschulungen für Schweizer Managerinnen und Manager mit bekannten Dozenten aus den genannten Institutionen. Oder vermittelt Praktikumsplätze an Amerikanerinnen und Amerikaner, welche Arbeitserfahrung in der Schweiz sammeln möchten. Im Weiteren stehen gesellschaftliche Anlässe auf dem Programm von Swissnex, welche vollständig durch Sponsoren finanziert sind. Ein gutes Beispiel hierfür ist die im 2006 am Logan Airport Boston durchgeführte Ausstellung „Inventioneering Architecture“. An dieser Ausstellung präsentierten Christoph von Arb, Konsul der Schweizer Botschaft in Boston.
N
sich die Schweizer Hochschulen für Architektur von ihrer besten Seite.
ach 10 Tagen in New York zog die Delegation weiter nach
Die Tätigkeiten von Swissnex seien darauf ausgerichtet, Interessier-
Boston. In der Universitätsstadt im Bundesstaat Massachusetts
te aus beiden Ländern zusammenzubringen und so einen Mehrwert zu
wurden die Studierenden von Swissnex Boston, dem Schweizer Konsulat,
schaffen. Eine wichtige Rolle dabei spielt auch das „Swiss House“, welches
begleitet, mit welchem das Projekt-Team ein üppiges und sehr interessantes
momentan erweitert wird. Für viele Besucher widerspiegelt es die Schweizer
Programm zusammengestellt hatte.
Identität und ist ein wichtiger Teil des oben erwähnten Clichés. „ThinkSwiss“
Boston, eine Stadt mit Flair. Mit Charme. Eine Universitätsstadt.
(www.thinkswiss.org) ist ein weiteres Bindeglied zur Bildung des neuen Bildes
Vier Millionen Einwohner leben in der Greater Boston Area, davon sind rund
der Schweiz. Ziel dieses Programms: Zeigen, dass die Schweiz ein „globales
250‘000 an einer der über 50 Colleges und Universitäten eingeschrieben.
Land voller Talent, High-Tech-Möglichkeiten und Kreativität ist“.
Die wohl bekanntesten Institutionen sind die Harvard University, an
Von Arb sprach auch von den Schwierigkeiten, welche die Schweiz als
welchem der berühmte Michael E. Porter doziert und das Massachusetts
kleines Land hat. Jeder Event sei eine „two-way street“, denn ohne ein
Institute of Technology (MIT). Doch dazu mehr in dem entsprechenden
Gegenangebot an einen Partner würde nichts passieren. „Switzerland is a
Artikel.
nice friend to have but not a big friend.” | ah
6 nwny | newsletter ISSUE 4/2008
ISSUE 4/2008 NWNY | NEWSLETTER 7
Eindrücke des letzten Seminartages in Boston Die NWNY-Delegation vor dem MIT.
M
ittwoch, 26. März 2008 – der letzte Erfahrungsschatz viel profitieren und WissensSeminartag in Boston stand bevor.
Um acht Uhr morgens versammelte sich die Networking
New
York-Delegation
wertes für den eigenen Startup mitnehmen.
uns als nächstes vor dem Eingang des MIT für
Gleich im Anschluss folgte eine kurze Präsen- eine Campus Tour, bei der – im Gegensatz zur
am tation des Cambridge Innovation Centers (CIC),
Harvard Square, von wo aus mit Thomas Aeschi,
Yvonne Moret, Doktorandin am MIT, empfing
in dessen Räumlichkeiten wir uns befanden. Tim
Harvard-Tour am Morgen – nun auch das Wetter mitspielte (mehr dazu erfahren Sie auf Seite 10).
Masterstudent an der Harvard Kennedy Rowe, Gründer und Präsident des CICs, beherbergt Zurück im MIT-Gebäude fanden wir uns für die School of Government, eine Tour durch den
auf vier Stockwerken 170 Startups auf engstem letzte Veranstaltung des NWNY-Programms ein,
altehrwürdigen Campus von Harvard folgte (lesen Raum. Die hohe Dichte an Firmen zeichnet das
einer Vorlesung von Professor Paulo Goncalves
Sie mehr dazu auf Seite 9). Zurück im Cambridge
CIC gerade aus, bietet es doch eine perfekte
über die Ausbreitung von Epidemiologien wie
Innovation Center hielt Thomas Aeschi einen
Networking-Plattform für Firmengründende,
SARS. Interessant war – nebst der Thematik – den
Vortrag über die Entstehung des US-amerika-
um sich untereinander auszutauschen und von- Stil einer amerikanischen Vorlesung mitzuerleben.
nischen Politsystems, welcher uns Teilnehmenden
einander zu lernen. Weiter interessant: Um einen
Interaktion mit den Studierenden wird in amerika-
half, die heutige politische Situation in den USA
Platz im CIC zu ergattern bedarf es lediglich einer
nischen Hörsälen grossgeschrieben und so waren
besser zu verstehen. Auf die Frage angesprochen,
guten Geschäftsidee für einen Startup. Bei Tim
die NWNY-Teilnehmenden zu reger Partizipation
wer das Rennen um die Präsidentschaft in den Rowe kriegt jeder und jede eine Chance, es wird
aufgefordert.
USA machen würde, schrieb Thomas Aeschi den
sogar von einer eingehenden Prüfung des Business
Nach einem vielseitigen Seminartag in Boston
Demokraten die besseren Chancen zu, da der
Plans abgesehen, da sich daraus, laut Rowe, keine
fand sich die Networking New York-Delegation
Kandidat der Republikaner, John McCain, wegen
exakte Aussage über die Erfolgswahrscheinlichkeit abends ein letztes Mal zu einem gemeinsamen
seiner eher gemässigten konservativen Gesinnung einer Firma machen lässt. wohl für viele Republikaner nicht wählbar sei. Als nächstes schilderte David Kaufmann,
Nachtessen in einem thailändischen Restaurant
Am Nachmittag hörte die NWNY-Delegation ein. Nach zwei intensiven Seminarwochen in New im Massachusetts Institute of Technology (MIT)
York und Boston waren sich alle einig: Networking
Unternehmer, den NWNY-Teilnehmenden seine einen Vortrag von Manuel Oechslin, Doktorand
New York war in vielerlei Hinsicht ein voller Erfolg
Erfahrungen mit dem Aufbau und Untergang
am MIT, zum Thema „Wealth Creation and Inter- gewesen. Das Seminar ermöglichte den Teilneh-
seines Startups Hermetrics. Die Geschäftsidee war
national Development“. Manuel Oechslin beschäf-
menden einen Blick hinter die Kulissen amerika-
vielversprechend – ein Messgerät auf den Markt
tigt sich in seiner Doktorarbeit mit den Gründen
nischer Firmen zu werfen und deren Geschäftskul-
bringen, welches einfach und zuverlässig den Grad
für das schwache Wirtschaftswachstum in vielen
tur besser zu verstehen, von unterschiedlichsten
von Dehydration bei Soldaten im Einsatz misst. Die afrikanischen Staaten und welchen Einfluss die Persönlichkeiten über deren Netzwerkstrategien erdrückende Gesetzeslast im Gebiet der Medizi-
Regierung darauf hat. Seinen persönlichen
zu erfahren, universitäre Weiterbildungsmöglich-
naltechnik verhinderte jedoch, dass David Kauf-
Schlussfolgerungen war zu entnehmen, dass die
keiten in den USA kennenzulernen, die Rolle der
mann seine Idee jemals als Prototyp umsetzen Entwicklungshilfe in Zukunft besser auf das
Schweiz anhand wichtiger Institutionen wie der
konnte. Seine Firma Hermetrics scheiterte. Aus
jeweilige Entwicklungsland abgestimmt werden
Vereinten Nationen und dem Konsulat zu beleuch-
Fehlern lässt sich aber bekanntlich lernen („failure
müsse und dass höhere Entwicklungsgelder an
ten, den Spirit von New York und Boston zu erfah-
is just one possible outcome of a process“) – so
afrikanische Staaten nicht zwangsläufig mit einem ren und – am wertvollsten – eine ideale Plattform
konnten die Teilnehmenden von David Kaufmanns
höheren Wirtschaftswachstum einhergehen.
für das eigene Networking zu haben. | ew
8 nwny | newsletter ISSUE 4/2008
Top-Referierende, praxisnah und vernetzt D
ie NWNY-Delegation besuchte während ihres zweiwöchigen
der Uni und wissen, wie es ist, am Ende des Studiums auf Jobsuche zu gehen.
Aufenthaltes drei Top-Universitäten. Am Montag der ersten
Sie beraten die Studierenden schon während des Studiums und sind auch
Woche erhielten die Studierenden Informationen zum MBA-Programm
nicht abgeneigt, ihre wertvollen Kontakte an diese weiterzugeben. Die Co-
an der Columbia University in New York. In der zweiten Woche wurde die
lumbia University verfügt zudem über viele „Student Clubs“ – professionelle
Delegation über das Campus-Gelände der Harvard University sowie des
Klubs wie „Marketing Association of Columbia“ oder „Private Equity & Venture
Massachusetts Institute of Technology (MIT) geführt. Im MIT nahmen die
Capital Club“. Wer lieber den Freizeitbeschäftigungen nachgehen möchte,
Studierenden ausserdem noch an zwei Vorlesungen teil.
kann dies zum Beispiel im Uni-eigenen Fussballklub, dem Gourmet-Klub
Amanda Carlson, Rekrutierungsverantwortliche der School of Business der CU, informierte in einer rund zweistündigen Session über die Universität und ihre Vorteile, das Alumni-Netzwerk und die Aufnahmekriterien. Die Columbia University lebt den Gedanken der Diversität, denn rund 40% aller Studierenden sind keine US-Bürgerinnen und Bürger. Dies ermöglicht
oder dem „Vine-Tasting Club“ tun. So bestehen für die Studierenden auch in diesen Klubs gute Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen. Wer einen Master-Studiengang an der Columbia in Betracht zieht, sollte ein dickes Portemonnaie oder andere gute Geldquellen besitzen: Die zweijährige Ausbildung kostet rund 133‘000 US-Dollar.
den multikulturellen Gedankenaustausch. Die Praxis wird den Studierenden in erster Linie anhand von Fallstudien vermittelt. Der theoretische Input wird auf das Nötigste beschränkt. Die Dozierenden spielen dabei auch eine wich-
| WEITER AUF DER NÄCHSTEN SEITE: HARVARD UNIVERSITY
tige Rolle – die CU ist bestrebt, Top-Führungskräfte aus der amerikanischen Geschäftswelt ins Klassenzimmer zu holen. So unterrichten beispielsweise Glenn Hubbard (Ökonomie-Berater von Präsident Bush, 2001-2003), Warren Buffet (amerikanischer Investor, laut dem englischen Wirtschaftsmagazin Forbes der reichste Mensch der Welt) oder Jamie Dimon (CEO von JPMorgan Chase) an der Columbia University. Weiter legt die Universität auch Wert auf spezielle Eigenschaften der Studierenden, wie unternehmerisches Denken und Eigenmanagement mit 360-Grad- Feedback, welches helfen soll, sich selbst weiterzuentwickeln, um so später auch andere Leute erfolgreich führen zu können. Weiter sprach Carlson vom grossen Alumni-Netzwerk, welches die CU betreibt. Die meisten Dozierenden sassen früher selber einmal in den Hörsälen
Schicker Campus – auch ohne endlose Grünflächen.
9 nwny | newsletter ISSUE 03/2008
ISSUE 4/2008 NWNY | NEWSLETTER 9
Harvard University – Rundgang mit Anekdoten V
eritas ist lateinisch und steht für
Freshmen – die Studenten des ersten Jahres im
Wahrheit. Die renommierte Universität
College – gemeinsam essen. Der Saal gleicht je-
hat diese sieben Buchstaben auf drei offene
nem aus den Harry Potter- Filmen: gross, antik und
Bücher in ihrem Wappen verteilt. Harvard und
prunkvoll. Wie der Name es schon sagt, wurde das
ihre Studierenden sollen daher immer auf der
Gebäude in erster Linie als Gedenkstätte für die
Suche nach der Wahrheit in der Wirtschaft,
gefallenen Soldaten während des amerikanischen
im Recht, in der Forschung und bei der Lehre Bürgerkrieges erbaut. sein.
Die Führung setzte sich mit der Besichtigung
Dass man die Wahrheit auch einmal etwas der Memorial Church – einer Kirche für die gefalzurechtbiegen kann, erklärt Thomas Aeschi, lenen Soldaten im ersten und zweiten Weltkrieg Masterstudent an der Harvard Kennedy School
– sowie abschliessend zur Widener-Bibliothek, der
of Government , der NWNY-Delegation anhand
grössten Universitätsbibliothek der Welt mit rund
einer bronzenen Statue auf demUnigelände:
13.5 Millionen Büchern, fort. Aeschi hatte auch hier
Darauf sitzend John Harvard, welcher sein halbes
eine Geschichte parat: Die Bücherei wurde 1915 er-
Vermögen und seine Bibliothek im Jahre 1638 öffnet und soll an Harry E. Widener erinnern, weleinem College spendete. Dieses College wurde cher acht Jahre zuvor an der Harvard Universität deshalb später auf Harvard University umbenannt diplomiert wurde. Widener starb beim TitanicBitte berühren! John Harvard‘s linker Schuh soll Glück bringen.
und zu Ehren des Spenders eine Statue errichtet.
Unglück und in der Folge spendete seine Mutter
Da dieser aber in der Zwischenzeit verstorben über drei Millionen für den Bau der Bibliothek.
harvard facts •
Beste Universität der Welt (gemäss Hochschulranking „The Times Higher Education Supplement“)
•
18‘000 Studierende
•
Harvard College dauert 4 Jahre (Undergraduate, Bachelor)
•
13 verschiedene Graduate Schools dauert 2 Jahre (Post-graduate, Master)
•
Studiengebühren: 30‘000 – 50‘000 US-Dollar pro Jahr (je nach Studienrichtung)
•
Nur 8 - 9% der Bewerbenden werden für ein Studium zugelassen
war und für die Statue auch kein Bild von Harvard Die Spende hatte jedoch drei Auflagen: Als erzur Verfügung stand, beschloss die Universität,
stes musste jeder Harvard-Freshmen schwimmen
einen hübschen Student als Modell zu nehmen.
lernen. Die Auflage gibt es aber seit 1961 und
Auch nicht der Wahrheit entspricht das Wappen
der Regel, niemanden diskriminieren zu wollen,
auf der Statue: Die drei letzten Buchstaben von
nicht mehr. Die anderen beiden Auflagen beste-
„Veritas“ stehen auf dem Buchrücken und nicht
hen weiterhin: jeden Tag frische Blumen in der
wie üblich in einem offenen Buch. Apropos Buch:
Bibliothek sowie dass die Bücherei dort bleibt wo
Die Bibliothek brannte später komplett nieder.
sie heute noch ist – auf dem Gelände der Harvard
Einziges Überbleibsel ist ein Buch, welches ein
University.
Student am Abend zuvor für die Examensvorbereitung aus der Bibliothek geschmuggelt hatte. Thomas Aeschi führte die Delegation weiter zum Memorial Hall Tower, worin heute die
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10 nwny | newsletter ISSUE 4/2008
Massachusetts Institute of Technology – Vorsprung durch Technik
N
achdem die Delegation Elite-Uniluft an der Harvard Universität geschnuppert
hatte, ging es gleich weiter zur nächsten: Das MIT, in der Langfassung „Massachusetts Institute of Technology“ genannt, öffnete seine Tore. Die Technische Hochschule Massachusetts gilt als die weltweit führende Universität im Bereich von technologischer Forschung und Lehre und landet hinter der Harvard University in der internationalen Uni-Rangliste auf Platz 2. Yvonne Moret, Doktorandin am MIT, führte die Delegation über das riesige Gelände und erzählte, dass man Gang
Endloses Networking: Der „infinite Corridor“ mit den Pinwänden der Studentenvereinigungen.
Networking ist auch am MIT ein Thema:
Auswahlverfahren wie bei der Harvard University
und Gäbe einmal mit dem Shuttle-Bus unterwegs
einerseits besteht die Möglichkeit, sich bei einer ist man ab 35‘000 US-Dollar Studiengebühr pro
ist für die nächste Vorlesung. Am MIT studieren
professionellen oder informellen Studentenverbin-
heute rund 10‘000 Studentinnen und Studenten,
dung einzuschreiben. Die nötigen Informationen
davon sind rund 6000 für einem Master/PhD-
für einen Beitritt finden Studierende im endlos
Abschluss eingeschrieben.
erscheinenden Korridor im Roger’s Building.
Das MIT hat ende 19. Jahrhundert wegen
Natürlich macht die Technische Hochschule
finanziellen Engpässen beinahe mit der riva-
Massachusetts auch akademisch auf sich aufmerk-
lisierenden Harvard University zusammenge-
sam: 72 Nobelpreisträger und Nobelpreisträge-
schlossen. Dies wurde jedoch von ehemaligen
rinnen stehen mit dem MIT in Verbindung. Im
Jahr dabei. | fk
MIT-Studentinnen und -Studenten unter Protest Vergleich weist die Eidgenössische Technische verhindert. Auch die nahe beim MIT-Campus
Hochschule (ETH) gerade mal 22 auf. Das hohe
gelegene Harvard Bridge passt vielen „MITlern“
Niveau der Hochschule bekam die Delegation
nicht. So machte im Jahr 1958 beispielsweise die
im Verlauf des Nachmittages anhand zwei Vor-
Studentenverbindung „Lambda Chi Alpha”
lesungen zu spüren. Es war beeindruckend, mit
anlässlich des Verbindungsgelöbnisses von welcher Systematik die beiden Referenten ihre OIiver R. Smoot einen Jux daraus: Kurzerhand
Themen angingen und schliesslich mit Hilfe von
wurde die Brücke mit seinem Körper neu
komplexen mathematischen Berechnungen, fun-
ausgemessen und misst nun „364,4 Smoots plus
dierte und verständliche Lösungen aufzeigten.
ein Ohr“. Die Spuren des Messvorgangs sind teilweise heute noch ersichtlich.
Das anspruchsvolle Studium am MIT hat jedoch seinen Preis: Nach einem ähnlich strengen Vorlesung: Die Delegation bei Paulo Goncalves.
ISSUE 4/2008 NWNY | NEWSLETTER 11
Impressum Networking New York Projekt Team Urs Brudermann Michael Schranz Sandra Eckert Herausgeber Networking New York, PR Team Art Director Florian Kofmel Autorinnen & Autoren Eveline Wenger | ew Sandra Eckert | se Andreas Hug | ah Florian Kofmel | fk Bilder Dominic Müller superchouettealors Kontakt pr@nwny.ch www.nwny.ch Copyright © 2008 NWNY