VCS Magazin 2/2013

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vcs mAGAZIN

Dossier Visionen

So arbeiten unsere Freunde in Europa

Schauplatz

Bergwandern

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Nachholbedarf in Marseille

In der Heimat des Zincarlìn

2 / Mai 2013

F ü r z e i t g e m ä s s e m o b i l i tät


Weil die Schweiz keine Autos baut.

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© zvg

© Verein Stadionbrache

12 © C. Steinmann

Dossier Der VCS ist europaweit gut vernetzt, wie unsere Porträts zeigen.

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Aktuell Ein Frühlingsgarten auf dem Hardturmareal.

Wandern Einmal Sonne tanken im südlichsten Tal der Schweiz.

AKTUELL

ANSICHTEN

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Stadtplanung Urban Gardening boomt, auch auf der Zürcher Hardturmbrache.

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Ein Thema, zwei Meinungen Kann der Hausarzt die Fahrtauglichkeit beurteilen?

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Auto Achtung, Autowerbung: Bluff und Emotionen.

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Dossier Visionen Unsere europäischen Partnerinnen und Partner – visionär sind sie alle.

Interview Nach zehn Jahren als VCS-Präsidentin verabschiedet sich Franziska Teuscher. REGIO

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Berichte aus den VCS-Regionen SERVICE

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Bergwandern Das Valle di Muggio ist die Heimat des Zincarlìn.

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Mitgliederangebote

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Velotour Einmal rund herum um das Saarland.

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Wettbewerb

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Rätsel

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Via verde Reisen

Titelbild: Diese visionären Automobilisten trafen wir im Park von Schloss Schönbrunn (© David Payr). Das VCS-Magazin für zeitgemässe Mobilität Zeitschrift des VCS Verkehrs-Club der Schweiz. Mitgliederbeitrag: Fr. 65.–/ Jahr. Erscheint 5 -mal jährlich. Redaktionsadresse: VCS, Postfach 8676, 3001 Bern (Tel. 0848 611 611; E-Mail: magazin@verkehrsclub.ch). Redaktion: Stefanie Stäuble. Sektionsnachrichten: Urs Geiser. Service: Jérôme Faivre. Inserate: Raoul Wyss, Kathrin Rutishauser (Tel. 058 611 62 54, Fax 0848 611 612; E-Mail: inserate@verkehrsclub.ch). Grafik: www.muellerluetolf.ch. Druck, Versand: Ziegler Druck, Winterthur. Papier: Charaktersilk, 100% Recycling. Aufl age: 79000 (deutsch 63500; französisch 15500). Die nächste Ausgabe erscheint am 10. Juni 2013. Insertionsschluss: 13. Mai 2013. Allgemeine Auskünfte: Tel. 0848 611 611 (Normaltarif) Diese Zeitschrift wird in einer umweltverträglichen Polyethylenfolie verschickt. Diese schneiden im Ökovergleich gleich gut ab wie Recyclingpapierhüllen. Hingegen bietet eine Papierhülle weniger Schutz und führt so häufiger zur Beschädigung von Zeitschriften.

VCS MAGAZIN / MAI 2013

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AKTUELL

© Stefanie Stäuble

Kurz & bündig

Editorial © Walter Imhof

Zu Gast bei Freunden Werbung kann einen ganz schön verfolgen. Wie diese Ohrwürmer am Radio, wo man weiss, der läuft mir jetzt die ganze Woche nach. «Zu Gast bei Freunden» war das Motto der Fussball-Weltmeisterschaft, die 2006 in Deutschland stattfand. Ist ja auch schon wieder knappe sieben Jahre her. Trotzdem kam mir der Slogan kürzlich in den Sinn, als ich für unser Dossier ab Seite 12 unsere Partnerinnen und Partner im Ausland anfrag-

Umkämpfte Vignette

te. Die Auswahl war nicht einfach: Wir hätten das ganze VCS-

Der Preis der Autobahnvignette sorgt weiter für heisse Köpfe. Nach langen Diskussionen einigten sich National- und Ständerat in der Frühlingssession darauf, die Vignette von 40 auf 100 Franken zu verteuern. Hintergrund dieser Debatte: Der Bund übernimmt fast 400 Kilometer Strassen von den Kantonen und benötigt für deren Unterhalt Geld. Mit einer Erhöhung des Vignettenpreises will das Parlament die Finanzierung sicherstellen und zugleich in eine Reihe von Ausbauprojekten investieren. Wie hoch der künft ige Preis der Vignette dafür sein müsste, darüber waren sich die Räte lange uneins. Gleich nach der Schlussabstimmung im Parlament kündigte ein Komitee, angeführt von SVP-Nationalrat Walter Wobmann und SVP-Nationalrätin Nadja Pieren, das Referendum an. Wobmann war – wohl noch unter dem Eindruck der Abstimmung vom 3. März – schnell mit dem Vorwurf der «Abzockerei» zur Hand. Man solle zuerst diskutieren, welche Strassen gebaut werden, bevor man die Vignette derart stark verteuere. Auch der VCS lehnte eine Erhöhung des Vignettenpreises auf 100 Franken ab. Diese muss nicht derart stark verteuert werden, um die von den Kantonen übernommenen Strassen und die beschlossenen Ausbauprojekte

Magazin von der ersten bis zur letzten Seite füllen können. Ich reiste natürlich nicht in 80 Tagen um die Welt, um Trevor in der englischen Grafschaft Suffolk, Ioana in Bukarest, Ulla und Willi in Wien, William und Julie in Brüssel, Anne in Paris, Damiano in Mailand sowie Claudia, Uta, Michael und Jürgen in Deutschland zu ihrer Arbeit und ihren Visionen zu befragen. Hier und dort trifft man sich eh übers Jahr, die restlichen Interviewfragen düsten per Mail durch Glasfaser- und andere Leitungen, um irgendwo in Europa bei den oben Genannten zu landen. Eines haben unsere Porträtierten gemeinsam: Ihr Engagement ist ein persönliches, das irgendwann auch auf die Berufswahl überschwappte. So sagt Anne, sie hätte als Kind in Paris die Autokolonnen grässlich gefunden. Der VCS ist jedenfalls froh und stolz darüber, mit so engagierten Leuten in vielen Verkehrs- und Umweltorganisationen so gut vernetzt zu sein. Der Slogan «Wir transportieren Kultur», mit dem sich die Marseiller Verkehrsbetriebe (RTM) momentan in Szene setzen, scheint hingegen weniger zu punkten. Denn die öffentlichen Verkehrsmittel der europäischen Kulturhauptstadt 2013 sind so fern eines Service public, dass ein Marketingstudent mit drei Freunden die Petition «Der Weckruf der Murmeltiere – für gerechte öffentliche Transportmittel» startete. Sie wollten nicht mehr wie die Murmeltiere früh am Abend schlafen gehen müssen, weil die Busse nach 21 Uhr kaum noch verkehren. Und heizten damit der RTM ganz schön ein. Unser Bericht aus Marseille auf Seite 24.

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Stefanie Stäuble, Redaktionsleiterin

zu finanzieren. Im parlamentarischen Prozess hat sich der VCS für 70 Franken eingesetzt. Insbesondere stört er sich an den geplanten neuen Autobahnabschnitten. Zudem befürchtet er, dass mit einer Erhöhung auf 100 Franken Geld auf Vorrat für den Bau der zweiten Gotthardstrassenröhre beiseite geschafft wird. Diese wird der VCS gemeinsam mit anderen Umweltverbänden mit einem Referendum bekämpfen.

SP und Grüne für Umwelt SP und Grüne engagieren sich in den eidgenössischen Räten am stärksten für Umweltanliegen. Dies geht aus dem neuesten Bericht des Umweltratings hervor, hinter welchem die Umweltallianz (VCS, WWF, Greenpeace und Pro Natura) steht. Grundsätzlich bestätigte das im März publizierte Rating frühere Ergebnisse: Mit je 97 Prozentpunkten Zustimmung zu Umweltthemen schnitten SP und Grüne am besten ab, gefolgt von GLP (95 Prozent) und EVP (91 Prozent). Am anderen Ende der Skala liegen die FDP mit 26 und die SVP mit 9 Prozentpunkten. CVP und BDP haben ihrerseits gegenüber dem letzten Rating vom September 2011 nachgelassen: Die Umweltfreundlichkeit der BDP sank um 15 auf 49 Prozentpunkte, diejenige der CVP VCS MAGAZIN / MAI 2013


AKTUELL

um 13 auf 45 Prozentpunkte. Bei der BDP gab nicht zuletzt die Position in Verkehrsfragen den Ausschlag für diesen Rückgang, bei der CVP die Position zu Naturschutz und Landwirtschaft. Beide Parteien haben jedoch zentrale Projekte wie den Atomausstieg oder das neue Raumplanungsgesetz mitgetragen. www.umweltrating.ch

Atomausstieg – wann? Um die Modalitäten für den Ausstieg aus der Atomenergie wird weitergekämpft. Der Bundesrat will die Laufzeiten der Schweizer AKW weiterhin nicht einschränken. Er sprach sich Mitte März gegen die von den Grünen lancierte Atomausstiegsinitiative aus. Bei dieser Gelegenheit erklärte der Bundesrat, er wolle «die bestehenden Kernkraft werke, solange sie sicher sind, in Betrieb lassen und auf fi xe Laufzeiten verzichten». Als indirekten Gegenvorschlag zur Initiative schlägt er seine Energiestrategie 2050 vor. Die Schweizer AKW wurden ursprünglich für eine Laufzeit von 30 Jahren konzipiert. Denn mit zunehmendem Alter ver-

sprödet das Material. Bei AKW beschleunigt die Strahlung diesen Alterungsprozess noch zusätzlich. Gewisse Komponenten können deshalb nicht ersetzt werden. Vor allem die drei ältesten Kraft werke Mühleberg, Beznau I und Beznau II entsprechen längst nicht mehr heutigen Sicherheitsanforderungen und weisen lange Mängellisten auf. Gerade deshalb ist es bedauerlich, dass auch der bernische Regierungsrat blockt: Als Gegenvorschlag zur kantonalen Initiative «Mühleberg vom Netz» will er das zweitälteste Schweizer AKW «so rasch wie möglich, spätestens jedoch bis 2022» vom Netz nehmen.

Agrotreibstoffe in Sierra Leone Agrotreibstoffe sorgen immer wieder für heftige Kritik seitens der Umweltschutzorganisationen. Das jüngste Beispiel stammt aus Sierra Leone. Der «Runde Tisch für Nachhaltige Biotreibstoffe» (RSB) mit Sitz in Lausanne zertifizierte das Genfer Unternehmen Addax Bioenergy mit einem Nachhaltigkeitssiegel. Addax baut auf 57000 Hektaren ge-

© Silnorf

Kurz & bündig

Voller Tank – auf Kosten der afrikanischen Landwirtschaft.

pachtetem Land in Sierra Leone Pflanzen zur Gewinnung von Bioethanol an. Gemäss dem Netzwerk für das Recht auf Nahrung in Sierra Leone (Silnorf) gefährdet das Projekt von Addax jedoch die Nahrungssicherheit der Menschen vor Ort. Diese verlieren zudem ihre Landrechte und haben keinen Zugang mehr zu Wasser. Der «Runde Tisch» wurde im Vorfeld der Zertifizierung darüber informiert, suchte jedoch nicht das Gespräch mit Silnorf. Hält man sich allerdings vor Augen, dass am «Runden Tisch» nebst einigen Nichtregierungsorganisationen auch 48 internationale

Grossunternehmen wie Shell, Petrobras, Airbus oder Boeing vertreten sind, verwundert dies schon weniger. Umso stossender, dass auch die Bundesämter für Energie und Umwelt sowie Alco Suisse, ein Profitcenter der Alkoholverwaltung, Mitglieder des «Runden Tischs» sind. Die Plattform Agrotreibstoffe, der auch der VCS angehört, verurteilt dieses Projekt und dessen Zertifizierung entschieden. Es zeigt exemplarisch die Problematik der Produktion von Agrotreibstoffen in Ländern des Südens auf. Gerhard Tubandt

© muellerluetolf.ch, Quelle: Arealstatistik, Bundesamt für Statistik

Neue Strassen folgen auf neue Siedlungen 317600

246 400

96700

81500

1985

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1997

2009

Die Überbauung der Schweizer Landschaft hat in den letzten 25 Jahren überbordet: plus 22 Prozent, von 246 400 Hektaren (ha) im Jahr 1985 auf insgesamt 317 600 ha 2009*. Rund ein Drittel der gesamten Siedlungsfläche wird hierzulande durch den Verkehr in Anspruch genommen (fast 90 Prozent davon sind Strassen und Parkplätze). Die Verkehrsfläche ist seit 1985 von 81 500 ha auf 96 700 ha angestiegen. Je weiter weg vom Ortzentrum gebaut wird, desto mehr setzen die Leute aufs Auto. Erfreulich, dass mit dem neuen Raumplanungsgesetz Siedlungen dort gebaut werden sollen, wo auch der öffentliche Verkehr hinführt. *Die Zahlen für den Kanton Graubünden beruhen auf einer Trendrechnung.

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AKTUELL Politik

© SBB

Die Initiative «Für den öffentlichen Verkehr» und der Gegenvorschlag ermöglichen dringliche Bahnausbauprojekte.

Vorfahrt für die Bahn Die Initiative «Für den öffentlichen Verkehr» ist auf gutem Weg. Gleichzeitig droht aber eine gewaltige Strassenbauoffensive des Bundes.

M

it über 3000 Kilometer pro Jahr sind wir Europameister im Bahnfahren. Über die Hälfte der Bevölkerung ab 16 Jahren besitzt ein Bahn- oder Busabonnement. Unter anderem deshalb platzt der ÖV gemäss dem Verband öffentlicher Verkehr «aus allen Nähten». Prognosen gehen davon aus, dass die Passagierzahlen bis ins Jahr 2030 um weitere 50 Prozent zunehmen. Die Qualität des Schweizer Bahnnetzes hängt davon ab, ob heute und morgen genug in die Infrastruktur investiert wird. Deshalb hat der VCS seine Initiative «Für den öffentlichen Verkehr» lanciert. Wir stellen vier dringende Bahnprojekte vor, die 6

den Forderungen der VCS-Sektionen entsprechen und die auch im Gegenvorschlag zur Initiative («Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur Fabi») enthalten sind.

Q Lausanne–Genf Die Zahl der Reisenden zwischen Lausanne und Genf hat sich seit 2000 verdoppelt und wird sich bis 2030 noch einmal verdoppeln: auf rund 100 000 Personen pro Tag. Die Region verzeichnete in den letzten Jahren einen bedeutenden Aufschwung mit rund 120 000 zusätzlichen Einwohnern und 52 000 neuen Arbeitsplätzen. Mit Doppelstockzügen, leistungsstärkeren S-Bahnen und Intercity-Zügen im Viertelstun-

dentakt sollen die Sitzplätze der Nachfrage angepasst werden.

die Strecke bereits ab Bellinzona auf Doppelspur zu erweitern.

Q Doppelspur Bellinzona–Tenero Die Passagierzahlen im Tessin stiegen zwischen 2000 und 2010 von knapp 1,4 auf etwa 1,9 Millionen Personen im Jahr. Dies zeigt die Dringlichkeit, den öffentlichen Verkehr in den Grossräumen Locarno und Lugano zu fördern. Gemäss Bundesrat und Ständerat soll der Streckenabschnitt Contone–Tenero der wichtigen Linie Bellinzona–Locarno zweispurig werden, was den Halbstundentakt zwischen Lugano und Locarno ermöglicht. Die nationalrätliche Kommission schlägt richtigerweise vor,

Q Beseitigung der Engpässe auf der Strecke Zürich–Chur Der schon lange nötige IC-Halbstundentakt Basel–Zürich–Chur kann ohne grosse Infrastrukturbauten eingeführt werden. Die grössten verbleibenden Engpässe bestehen in Thalwil und Mühlehorn. Thalwil kann durch eine Südumfahrung als Fortsetzung des sogenannten Paralleltunnels Zürich–Thalwil gelöst werden. In Mühlehorn ist der zirka 1,1 Kilometer lange einspurige, kurvenreiche Abschnitt durch eine gestrecktere und teilweise im Tunnel liegende Doppelspur zu ersetzen. VCS MAGAZIN / MAI 2013


AKTUELL Politik

Strassenoffensive Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass der Bundesrat parallel zum geplanten Bahninfrastrukturfonds einen Strasseninfrastrukturfonds einrichten will. Der VCS befürchtet indes, dass damit eine neue Strassenbau-

Offensive ausgelöst wird. So winkte der Nationalrat im letzten Sommer eine Reihe heikler Autobahnprojekte durch, darunter die Zürcher Glatttalautobahn, der Hirzeltunnel und die Autobahnumfahrung Morges. Der Zürcher Regierungsrat will – auch wenn das Bundesgericht einen Teil eines weiteren Ausbauprojektes, der Oberlandautobahn, stoppte – das fragwürdige Strassenprojekt nach wie vor als vierspurige Autobahn weiterverfolgen. Alle Bauten des sogenannten Netzbeschlusses – 400 Kilometer neue Nationalstrassen – sind auf mehr als 15 Milliarden Franken veranschlagt. Nina Regli Stefanie Stäuble

Kommentar

Die Initiative ist noch besser Fast wäre man versucht zu denken, die Initiative «Für den öffentlichen Verkehr» hätte ihren Zweck erreicht. Nachdem sie im September 2010 mit 140 000 Unterschriften eingereicht wurde, stellte der Bundesrat sehr bald einen direkten Gegenvorschlag vor. Der Ständerat verbesserte diesen nochmals deutlich, die Kommission des Nationalrats stützt diese Verbesserungen. Der Gegenvorschlag in seiner jetzigen Form sichert die Zukunft des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz für die kommenden Jahrzehnte. Und für die nächsten 15 Jahre konkretisiert er ein stolzes Investitionsprogramm für die Bahn. Warum also festhalten an der ÖV-Initiative? In zwei wichtigen Punkten schneidet die ÖV-Initiative wesentlich besser ab als der Gegenvorschlag: Sie schlägt ein Finanzierungsmodell vor, das keiner neuen Steuern bedarf – und keiner Erhöhung der Billettpreise. Schiene und Strasse erhalten durch eine gerechtere Verteilung der Mineralölsteuer endlich gleich lange Spiesse.

© W. Imhof

Q Ausbau Aaretal: Gümligen–Münsingen Das Schienennetz zwischen Thun und Bern stösst an seine Grenzen. Der Abschnitt Bern– Gümligen ist mit der Überlagerung von S-Bahn, Fern- und Güterverkehrszügen kritisch. Mit dem Lötschberg-Basistunnel hat der Schienengüterverkehr das Kapazitätsproblem weiter verschärft. Der Ausbau eines dritten Gleises zwischen Gümligen und Münsingen sowie die Leistungssteigerung des Bahnhofs Bern ermöglichen den Viertelstundentakt der S-Bahn nach Münsingen und eine Kapazitätssteigerung für den Güterverkehr.

Caroline Beglinger Co-Geschäftsleiterin VCS

Stadt verdichten statt Land zersiedeln Wie das Raumplanungsgesetz nach dem deutlichen Ja umgesetzt werden kann, darüber diskutierten Fachleute am Kongress Stadt-Energie-Verkehr.

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ie Stimmberechtigten setzten am 3. März ein deutliches Zeichen gegen die Zersiedelung und für den Schutz des Kulturlandes. Das neue Raumplanungsgesetz ist auch aus verkehrspolitischer Sicht eine Verbesserung: Einerseits sollen Bauzonen an Orten geplant werden, die vom öffentlichen Verkehr angemessen erschlossen sind. Andererseits müssen die kantonalen Richtpläne festlegen, wie Verkehr und Siedlung aufeinander abgestimmt werden. Nun müssen Kantone und Gemeinden den Volkswillen rasch umsetzen. Auf eine Bebauung von überdimensionierten Bauzonen ausserhalb des SiedlungsVCS MAGAZIN / MAI 2013

gebiets soll ab sofort verzichtet werden und nicht erst, wenn das neue Gesetz im Frühjahr 2014 in Kraft ist.

Verdichtete Stadt Das neue Raumplanungsgesetz legt den Fokus auf die Entwicklung im bestehenden Siedlungsgebiet. Wie diese umgesetzt werden kann, war Thema am 3. Kongress Stadt-Energie-Verkehr, zu dessen Trägerschaft der VCS gehört. Präsentiert wurden Beispiele aus Wohnen, Verkehr, Konsum und Freizeit zur Herausforderungen des verdichteten Bauens. So das «Minihaus» des Frankfurter Architekten Hans Drexler, ein Prototyp für

innerstädtische Nachverdichtung, oder der «Tram-Train von Mülhausen» und die damit einhergehende Umgestaltung des öffentlichen Raums in der elsässischen Metropole. Beispiele aus der Schweiz zeigen die Be-

strebungen der Stadt Renens bei der Mobilität oder die Lausanner «Food Urbanism Initiative», die Nahrungsmittelproduktion und Stadtentwicklung verbindet. Daniel Baehler

Es gibt viele kreative Ideen, wie verdichtet gebaut werden kann: www.stadt-energie-verkehr.ch 7


R E D E N S IE M IT B E I D E R R E IF E N W A H L :

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AKTUELL Autofrei leben

© Sarah Siegrist / © Verein Stadionbrache

Ein Freiraum auf Zeit mitten in der dicht besiedelten Stadt Zürich.

Ein Garten in der Stadt «W

ir sind sehr glücklich, dass das ursprünglich geplante Stadionprojekt nicht gebaut wurde», sagt Susanne Gruber vom Verein Stadionbrache. Im Sommer 2011 erhielt der Verein von der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Zürich einen Zwischennutzungsvertrag bis 2014. Baubeginn wird vermutlich im Frühling 2015 sein. Innerhalb eines Jahres haben sich verschiedene Interessengruppen auf der Brache niedergelassen und neu organisiert. Man kommt zusammen zum Skaten, Backen und Schlemmen, zum Gärtnern,

Klettern, Fussball spielen und Drachen steigen lassen.

Gar nicht traurig Dass es sich nur um ein Provisorium handelt, findet Susanne Gruber nicht schlimm: «Zwischennutzungen haben einen besonderen Charme», meint sie. «Auf der Brache darf auch experimentiert werden. Das hat etwas sehr Ursprüngliches, Organisches.» Die Stadionbrache ist ein riesiger, drei Hektar grosser Freiraum. Auf dem Areal begegnet sich die Quartierbevölkerung, mal beim Raclette, mal beim

Geschichte eines Stadions Der Streit um den Bau des neuen Hardturmstadions dauerte acht Jahre. Als Grund für ihre Rekurse führte die Anwohnerschaft die erhöhte Verkehrsbelastung, den Schattenwurf und den tangierten Grundwasserstrom an. 2009 verabschiedete sich die Credit Suisse von ihrem Stadionprojekt mit Shoppingcenter, und die Stadt Zürich übernahm die Verantwortung für das Fussballstadion. In dieser Zeit hätten sich die Bedingungen für die Wirtschaftlichkeit des Projekts geändert, hiess es von Seiten der Credit Suisse. Mittlerweile sei das vorgesehene Stadion kein wirtschaftlich interessantes Projekt mehr.

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Räbeliechtli-Umzug der Kinder. Man trifft sich zum urbanen Gärtnern, erntet, kocht und isst miteinander. Es gibt Konzerte, Spielfeste und kulturelle Anlässe. «Freiraum, wo Menschen sich treffen und vernetzen können, ist in unserem Quartier besonders wertvoll», sagt Vorstandsmitglied Susanne Gruber. Zürich West ist sich als Wohnquartier noch stark am entwickeln. Noch fehlen in diesem Quartier Schulen, Bibliotheken und Quartiertreff punkte.

Vom Blumentopf zum Urban Gardening Ursprünglich fing die Brachennutzung im Kleinen an. «Da war der Wunsch, mit den Kindern auf dem Hardturmareal Drachen steigen zu lassen.» Doch die Kinder befürchteten Ärger: Betreten des Geländes war nicht erlaubt. So entstand die Bürgerinitiative. Susanne Gruber: «Ich glaube, dass momentan ein neues Bewusstsein für die Belebung ungenutzter Aussenräume entsteht.

© Verein Stadionbrache

Durch die Verzögerungen beim Bau des Hardturmstadions ist eine riesige Brache mitten in der Stadt Zürich frei geworden. Die Anwohnerschaft freut’s.

Spielen – und kein Auto weit und breit.

In der Stadt Zürich sind vor allem im letzten Jahr auch andere Gemeinschaftsgärten entstanden.» Dafür ist die Stadionbrache genau richtig. Ein wilder Park inmitten der beengten städtischen Platzverhältnisse, wo man sich einbringen kann – ein Stück Freiheit im durchorganisierten öffentlichen Raum. Stefanie Stäuble

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AKTUELL Auto

Aus Freude am Fahren Die Werbung hat uns ganz schön am Kragen. Auch die Autowerbung. Das hat zuweilen skurrile Auswirkungen, wie der Nachbar der Autorin mit seiner Garage zeigt.

© Keystone/Spremberg

baum mit schwarzen Intarsien, der dem Laderaum ein exklusives Jachtambiente verleiht» –, gibt es auch Leute, die Schieferplatten in ihrer Garage verlegen. Bei dieser Werbung geht es übrigens nicht um die Jacht von Fürst Albert von Monaco, sondern um einen hundsgewöhnlichen Kofferraum einer etwas besseren Automarke. Vielleicht sollte man bei solcher Autowerbung einen Gesundheitshinweis aufdrucken wie bei den Zigaretten: «Achtung, Autowerbung kann Ihren Geist vernebeln.»

Mit dem richtigen Auto wird man zum coolen Typen. Zumindest in der Werbung.

I

n einer Parodie des deutschen Satirikers Gerhard Polt schwärmt ein Mann von seiner Garage. «Diese Garaaaschee», röhrt er immer wieder begeistert. Der Architekt sei ein «international erfahrener Garagendesigner». Er hat portugiesische Fliesen darin verlegen lassen, 400 Euro der Quadratmeter, und eine korinthische Säule «aus einer Insolvenz» eingebaut. Es gibt Bodenheizung in seiner Garage, weil er sich gerne darin aufhält – und sogar bei der Garageneinfahrt, damit auch seine Kinder ihre «Reifen warm kriegen».

Bodenplatten für die Pneus Bloss Satire? Mein Nachbar hat mich eines besseren belehrt. In 10

den drei Jahren, in denen ich dort wohne, hat er seine Garage viermal renovieren lassen. Er liess jedes Mal die Maler kommen, die das Innere der Garage weiss strichen. Es folgte die Installation eines vollautomatischen Garagentors. Dann liess er eine Drainage legen, damit das Regenwasser nicht mehr über den Stellplatz vor der Garage läuft. Ja, der Stellplatz! Schon zweimal wurde er neu asphaltiert. Beim zweiten Mal, so vermute ich allerdings, wurde nicht bloss simpler Teer verwendet, denn seit dieser Instandsetzung leuchtet der Stellplatz hell und gleissend in der Sonne wie die Rialtobrücke in Venedig. Der Höhepunkt war erreicht, als er kürzlich Boden-

platten in der Garage verlegen liess. Kein Witz. Schieferplatten als Garagenboden! Da hatte mein Hirn echt was zu kauen.

Jachtambiente Ich stelle mir vor, wie seine Frau ihn seit zehn Jahren bittet: «Schatz, wir brauchen einen neuen Spannteppich im Wohnzimmer.» Und er: «Basta! Der sieht doch noch so gut wie neu aus. Zuerst kommt die Garage dran.» Eigentlich ist die Garage ja bloss das Haus des Autos. Es geht also um die Liebe zum fahrbaren Untersatz. Und solange es solche Autowerbung gibt – «luxuriös und einmalig ist auch der offenporige designo Holzladeboden aus amerikanischem Kirsch-

Auto emoción Autos bewegen. Nicht nur von A nach B, sondern ganz offensichtlich auch emotional. Die Werbung trifft unsere Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer. Slogans wie «Auto emoción» (Seat), «Nichts ist unmöglich» (Toyota) oder «Nichts bewegt Sie wie ein Citroën» bringen die Sache auf den Punkt. Es muss Liebe und Lust sein, wenn weltweit täglich 13 Billionen Kilometer mit dem Auto zurückgelegt und pro Werktag 16,5 Millionen Stunden im Stau zugebracht werden. «Es gibt viele Junge heute, für die ist ein gutes Bike eher ein Prestigeobjekt als ein Auto», sagt die dänische Wissenschaftlerin Malene Freudendal-Pedersen. Dass die jüngere Generation einen weniger symbolträchtigen Umgang mit dem Auto pflegt, und somit auch mit der Garage, lässt mich hoffen. Obwohl, dann wird es langweilig in meiner Nachbarschaft. Stefanie Stäuble

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VCS-Schutzbrief

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AKTUELL Dossier Visionen

© Deutsche Umwelthilfe

«Der Trend zu schweren Autos mit starken Motoren ist ungebremst. Immer mehr Schweizer und Deutsche sind offensichtlich Förster in den Hochalpen.» Jürgen Resch

«Unsere Vision: Mehr Lebensqualität!» VCS-Partnerorganisationen in vielen Ländern setzen sich für die ökologische Verkehrswende ein. Wir stellen Menschen und Visionen vor. 12

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AKTUELL Dossier Visionen

Radolfzell am Bodensee – Jürgen Resch ist Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), einem Umwelt- und Verbraucherschutzverband.

«I

ch bin ein grosser Fan von Elektromobilität. Meine Frau und ich fahren seit Jahren im hügligen Bodenseehinterland Elektrofahrrad. Mit Freunden betreiben wir auf dem Bodensee ein Solarboot. Bei den Autos bin ich aber der festen Überzeugung, dass reine Elektrofahrzeuge auf lange Zeit eine Spielerei bleiben und vor allem die Funktion haben, von der möglichen und notwendigen drastischen Reduktion des Spritverbrauchs abzulenken. Weder die in den 90er-Jahren versprochenen Brennstoffzellenantriebe, in den 2000er-Jahren der Biosprit oder aktuell die Versprechungen einer emissionsfreien Elektromobilität lösen unser Klimaproblem. Was wir brauchen, sind technikneutrale, sehr ehrgeizige und langfristige Grenzwerte für den CO2-Ausstoss von Neufahrzeugen. Diese würden zu Leichtbau und effizienteren Antrieben, in vielen Fällen zu einer Teilelektrifizierung des Antriebs führen. Gerade der diesjährige Genfer Autosalon zeigte aber den ungebremsten Trend zu schweren Autos mit immer stärkeren Motoren. Immer mehr Schweizer und Deutsche sind offensichtlich Förster in den Hochalpen.

Skandinavien, Frankreich und Portugal machen vor, wie es geht, indem sie hochmotorisierte Fahrzeuge beim Kauf mit hohen Steuern belegen und so die richtigen Anreize für den Kauf sparsamer Autos schaffen, während Deutschland, Österreich und die Schweiz den Bau spritdurstiger Autos indirekt über niedrige Steuern subventionieren.

Saubere Luft ist einklagbar Eine der grossen Herausforderungen ist es, in den kommenden Jahren den Umstieg von der Strasse und teils vom Flugzeug auf die Schiene zu bewältigen. Wir müssen wie in der Schweiz und in Frankreich intensiv in den Bahnverkehr investieren. Deutschland liegt in Europa weit hinten, pro Kopf wurde 2008 mehr als fünfmal weniger investiert als in der Schweiz. Der umstrittene Neubau des Stuttgarter Bahnhofs zeigt aber leider eindrucksvoll, wie Prestigeprojekte die geringen Finanzmittel aufsaugen, ohne die Kapazität des Bahnhofs zu verbessern. Wir setzen uns für städtische Umweltzonen ein, in denen nur Fahrzeuge mit guten Abgaswerten fahren dürfen. In

der Schweiz hat das zuständige Departement solche Zonen zu meiner Überraschung abgelehnt. In Deutschland beginnen Umweltzonen wie die konsequent umgesetzte Berliner Umweltzone gut zu wirken. Beim besonders giftigen Russ aus Verbrennungsmotoren konnte ein Rückgang um 58 Prozent binnen weniger Jahre nachgewiesen werden. In Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten der EU haben Bürgerinnen und Bürger das Recht, konkrete Schritte zur Luftreinhaltung einzuklagen. Wir haben mit diesem Musterprozess erstmalig die Einklagbarkeit von sauberer Luft gerichtlich erreicht. Das gilt für alle EU-Staaten und ist auch auf den Lärmschutz anwendbar. Wir bekamen nicht nur vor dem Bundesverwaltungsgericht Recht, sondern auch 2008 vor dem Europäischen Gerichtshof. Auf dieser Grundlage wurden die notwendigen Umweltzonen in Deutschland durchgesetzt und teilweise sogar per Gerichtsentscheid wie 2012 in München verschärft.» Aufgezeichnet von Peter Krebs

Bukarest – Ioana Ciuta

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ferdefuhrwerke und Luxusautos eng nebeneinander auf der Strasse, eine Hauptstadt mit illegalen Velowegen, eines der schlechtesten Verkehrssicherheitssysteme Europas, schwere Lastwagen im Stadtzentrum, ein maroder öffentlicher Verkehr, Züge, die maximal 80 km/h fahren, massive Luftverschmutzung… das klingt nach guten Gründen, sich für eine sauberere und sicherere Mobilität einzusetzen. Ich war damals eine junge Journalistin mit der Hoffnung, die Welt durch ihre eindringliche Berichterstattung über diese Missstände zu verändern und die Men-

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© zvg

arbeitet für die rumänische Umweltorganisation Terra Mileniul III und ist im Vorstand des europäischen Dachverbands Transport and Environment T&E. schen zu motivieren, aktiv zu werden. Es dauerte zwei Jahre, bis ich merkte, dass das nicht funktioniert. Damals begann ich meine Arbeit für Terra Mileniul III. Zuerst war ich für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, später für Kampagnen. In dieser Zeit erhielt das AKW Belene in Bulgarien die Genehmigung des rumänischen Umweltministeriums, und die Abwrackprämie wurde eingeführt. Zuerst verstand ich nicht ganz, weshalb die Umweltorganisationen wegen der Abwrackprämie so besorgt waren. Heute, sieben Jahre später, sehe ich den Grund: Gegen 200 000 Au13


© David Payr

AKTUELL Dossier Visionen

«Wir wollen unseren Leserinnen und Lesern Menschen näher bringen, die einen besonderen Lebensstil prägen.» Uta Linnert

«Was mich freut, ist, dass das Auto als Allerheiligstes der Deutschen langsam aber sicher passé ist.» Michael Adler

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VCS MAGAZIN / MAI 2013


AKTUELL Dossier Visionen

tos wurden eingetauscht. Das heisst, dass heute 200000 schwerere Fahrzeuge mit grösserem Motor herumfahren. 200000 Neuwagen, die somit länger auf den Strassen unterwegs sind und die Chance erhöhen, dass ich als Velofahrerin in den velofeindlichen rumänischen Städten verletzt werde. Unser Ziel ist es, den Klimawandel abzuschwächen. Im Lauf der Jahre sind uns

viele Klimasünder begegnet: schmutzige Energieproduktion und nationale Energiestrategien, die diese unterstützen; oder die Illusion, dass Agrotreibstoffe Wunder bewirken können. Ja, Rumänien spielt eine führende Rolle beim Projekt ‹Agrotreibstoffe im Flugverkehr›, angeführt von einem der weltweit grössten Airbushersteller. Dieser baut auf riesigen Flächen Leindotter zur Produktion von

Agrotreibstoffen an. Wir sind auf dem politischen Parkett unterwegs, aber auch in Schulen und Ausbildungsprogrammen. Als Mitglied des Dachverbands T&E setzt sich Terra für eine europäische Regelung bei der Produktion von Biokraftstoffen ein, und für tiefere CO2Emissionsgrenzwerte von Autos und Lastwagen.» Aufgezeichnet von Terra Mileniul III

Bonn – Michael Adler Chefredakteur von «fairkehr», dem Magazin des VCD, und Autor des Buches «Generation Mietwagen».

«A

ls der VCD seinen Standort 2004 nach Berlin verlegte, blieb der ‹fairkehr›-Verlag mit dem Mitgliedermagazin in Bonn. Wir sind davon überzeugt, dass das der Qualität des Heftes nicht geschadet hat, im Gegenteil. Durch die räumliche Distanz zum Raumschiff Berlin haben wir an journalistischer Unabhängigkeit zum dortigen Hauptstadtbetrieb eher gewonnen. Und zum VCD haben wir nach wie vor gute Beziehungen. Unser wichtigstes Ziel als Blattmacher ist vor allem, dass sich unsere Leserinnen und Leser in den Inhalten wiedererkennen. Mobilität und Verkehrspolitik sind für uns alles andere als abstrakte, technische Themen. Vielmehr wollen wir zeigen, dass sich Mobilität wie

ein roter Faden durch jeden Moment unseres Alltags zieht. Ob wir mit dem Auto von unserem Häuschen auf dem Land zweimal eine Stunde täglich in die Stadt hinein beziehungsweise wieder aus der Stadt heraus pendeln oder mit dem Rad einen kurzen Arbeitsweg zurücklegen, bestimmt und prägt unseren Alltag.

Rückeroberung der Strasse Was mich freut, ist dass das Auto als Allerheiligstes der Deutschen langsam aber sicher passé ist. Gerade die junge, urbane Bevölkerung nutzt in fröhlichem Wechsel Carsharing, Bike-on-Demand und Mitfahrzentralen, um voranzukommen. Sie sucht weniger das Privileg des privaten Statussymbols, sondern ist

flexibel und nutzt viele Mobilitätsarten. Damit aus diesem Trend eine Bewegung hin zu einer umweltfreundlichen Mobilität wird, müssen sich moderne Stadtplanung, Sozial- und Verkehrspolitik gegenseitig beeinflussen. Ohne die Dominanz des Autos ergeben sich dabei völlig neue Chancen für ein besseres urbanes Leben. Stellen wir uns vor, wie viel Platz wir freiwillig ans Auto abgeben! In vielen Städten haben um die 40 Prozent der Haushalte kein eigenes Auto. Es gibt inzwischen viele Menschen, die sich den städtischen Raum zurückerobern wollen. Die Welt bietet mehr als Stau, dicke Luft und überfüllte Parkplätze. Auch ich bevorzuge Freiräume.» Aufgezeichnet von Stefanie Stäuble

Bonn – Uta Linnert Sie ist Chefin vom Dienst von «fairkehr», dem Magazin des Verkehrsclubs Deutschland (VCD).

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on klein auf waren meine Töchter auf vielen ‹fairkehr›-Fotostrecken zu sehen. Kürzlich sagte die ältere, sie ist jetzt 21 Jahre alt, zu mir: Mama, ich bin damit durch. Schade. Die Suche nach Fotomodellen, die man auch auf einer Titelseite abdrucken darf, ist aufwändig. Die Bildsprache ist für mich als Redakteurin eine spannende Sache. Wir wollen unseren Leserinnen und Lesern Bilder zeigen, die unsere Ideen zum Thema besonders gut transportieren. Wir wollen ihnen aber auch Menschen näher bringen, die einen besonderen Lebensstil prägen, mit dem sie sich identifizieren können. Interes-

VCS MAGAZIN / MAI 2013

santerweise bekommen wir viel Post von Mitgliedern, die das ganze ‹fairkehr› von vorne bis hinten lesen. Wir räumen einem Titelthema viel Platz ein, das gibt dem Magazin eine klare Linie. Am schnellsten sind Hefte zu Kinderthemen wie Schulwegsicherheit oder Radfahren mit Kindern vergriffen. Schulen und Lehrkräfte interessieren sich für die Hefte. Das spricht sich dann rasch herum.

Urlaubsbeginn am Flughafen? Ich bewege mich sehr gerne und schreibe gerne zu Themen wie Wandern oder Reisen. Ökourlaub fängt bei der Anreise an.

Aktuell starten die Deutschen bei mehr als einem Drittel ihrer Urlaube mit dem Flugzeug in ihre Ferien. Bei allen, die ins Ausland verreisen, sind es mehr als die Hälfte, die den Luftweg wählen. Mit der Bahn fahren sechs Prozent. Vor gut fünfzig Jahren war es noch fast das Zehnfache. Deshalb ist in Bonn auch ‹Verträglich Reisen› angesiedelt, das Magazin für Reisen und Umwelt, das unter dem Dach des ‹fairkehr›-Verlages erscheint. Dieses Reisemagazin gibt Tipps für klimaschonenden Urlaub und veröffentlicht Reiseberichte.» Aufgezeichnet von Stefanie Stäuble

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© David Payr

«Durch die internationale Zusammenarbeit wird einem deutlich, dass wir ein Teil einer grösseren Familie sind – ein Gedanke, der in manch schwierigem politischem Gespräch tröstlich ist!» Ulla Rasmussen

«In Brüssel reden momentan alle nur über Wachstum, Wachstum, Wachstum. Wir meinen: in Ordnung, aber das Wachstum muss ökologisch sein.» William Todts 16

VCS MAGAZIN / MAI 2013


AKTUELL Dossier Visionen

Brüssel – William Todts ist Verkehrsreferent beim europäischen Dachverband Transport and Environment T&E.

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ir haben zwar klare Prinzipien. Doch weil wir in Brüssel arbeiten, müssen wir überaus pragmatisch sein. Unsere fünf Teams bei T&E kümmern sich um die ganze Mobilitätspalette: Fahrzeuge, Mautgebühren, Gigaliner, Kraftstoffe sowie Schiff- und Flugverkehr. Der Flugverkehr wächst am schnellsten. Die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen haben sich in den letzten zwanzig Jahren mehr als verdoppelt. Ursprünglich sollten die Airlines für jede Tonne CO2 zahlen, die die Flieger in die Luft blasen. Doch das EHS (Europäisches Emissionshandelssystem) für die Luftfahrt wird für 2012 wahrscheinlich rückwirkend ausgesetzt. Weil sich Länder wie China und die USA massiv wehrten, schlug die EU-Kommission vor, eine internationale Lösung zu suchen. In einer

kürzlich veröffentlichten Studie konnten wir nachweisen, dass die Airlines zwischen 243 und 486 Millionen Euro einsparten, indem sie den Fluggästen gar nicht anfallende EHS-Kosten in Rechnung stellten.

Wachstum? Ökologisch! Die Umgebung der EU-Institutionen ist eine technokratische, und deshalb konzentrieren wir uns immer auf die Gesetzgebung. Unsere Arbeit wird zunehmend schwierig. Die Wirtschaftskrise führt dazu, dass Umwelt und Klima nicht mehr so wichtig sind. Unsere Argumente müssen wir deshalb anders vorbringen. In Brüssel reden momentan alle nur über Wachstum, Wachstum, Wachstum. Wir meinen: in Ordnung, aber das Wachstum muss ökologisch sein. Das ist zwar nicht

ideal, doch eben der Pragmatismus, den wir an den Tag legen müssen. Die Europäische Kommission bringt zum Beispiel einen guten Vorschlag, um den CO2Grenzwert zu senken. Oder führt zum Schutz der Industrie Neuerungen ein, die nicht gut sind, wie Agrokraftstoffe und Gigaliner. Dann sagen wir das auch. Spannend an meiner Arbeit ist, dass die Zusammenarbeit sehr unterschiedlicher Organisationen aus ganz unterschiedlichen Ländern im Fokus ist. Die Herausforderungen unserer östlichen Mitglieder wie der Polski Klub Ekologiczny oder der Český Slovenský Dopravní Klub sind ganz andere als zum Beispiel der britischen Environmental Transport Association oder des Norwegischen Naturvernforbundet.» Aufgezeichnet von Stefanie Stäuble

Wien – Ulla Rasmussen ist Leiterin internationale Verkehrspolitik beim VCÖ – Mobilität mit Zukunft und Vorstandsmitglied bei Transport and Environment T&E.

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bgase hören nicht an der Landesgrenze auf. Durch meine Arbeit bin ich international vernetzt. Derzeit bin ich Leiterin der internationalen Verkehrspolitik beim VCÖ, mit Schwerpunkt EU-Politik. Ich arbeite nun schon das vierzehnte Jahr beim Verkehrsclub Österreich. Seit 2002 bin ich ausserdem Vorstandsmitglied bei T&E, dem europäischen Dachverband. Ihm gehören rund 50 nichtstaatliche Organisationen aus Verkehr und Umweltschutz in 24 Ländern an. Von 2009 bis 2012 präsidierte ich T&E, als Vorgängerin des Portugiesen João Vieira. Geboren wurde ich in Dänemark. Nach dem Studium an der Universität Kopenhagen begann ich meine berufliche Laufbahn 1998 in der Abteilung Planung und Umwelt des dänischen Verkehrsministeriums. Seit 1999 lebe ich in Österreich.

Inspirierender Austausch Von der Beschliessung der Richtlinien zur besseren Luftqualität oder mehr Klimaschutz in den EU-Gremien bis zur VCS MAGAZIN / MAI 2013

konkreten Umsetzung vor Ort ist es ein weiter und steiniger Weg. Ambitionierte internationale Absichtserklärungen werden abgeschwächt, oft mangelt es am Willen, wirksame Massnahmen zu definieren und auch umzusetzen. Wir Nichtregierungsorganisationen haben die Möglichkeit, uns auf allen Ebenen einzubringen – von der Europäischen Kommission über das EU-Parlament und den Ministerrat bis hin zur Übersetzung in die nationale Gesetzgebung. Durch die Arbeit von T&E sind wir sehr nahe bei den entscheidungstragenden Personen in Brüssel, durch unsere Arbeit in Österreich bei den Entscheidungsträgern beim Bund. Und durch die Arbeit mit Kollegen und Kolleginnen aus den anderen T&E-Mitgliederorganisationen – wie dem VCS – können wir von den erfolgreichen Beispielen Inspiration für unsere nationale Arbeit holen. Ich gebe ein Beispiel. ‹Russfrei fürs Klima› ist eine Kampagne unserer Schwesterorganisation VCD mit drei grossen deutschen Umweltverbänden. Zusammen mit

Partnern in acht weiteren europäischen Ländern setzen sie sich seit 2009 für eine Reduzierung von Dieselrussemissionen ein. Durch die Zusammenarbeit lernen wir voneinander, was wie funktioniert hat, und erfahren von möglichen Stolpersteinen. So hilft es beispielsweise unserer Arbeit in Österreich, dass es in Deutschland schon Erfahrungen mit Umweltzonen gibt, das entkräftet viele Argumente dagegen. Aber auch für die persönliche Ebene ist der internationale Austausch wertvoll: Umso einflussreicher die Nichtregierungsorganisationen werden, umso härter wird mit uns umgegangen. Durch die internationale Zusammenarbeit wird deutlich, dass wir Teil einer grösseren ‹Familie› sind – ein Gedanke, der in manch schwierigem politischem Gespräch sehr tröstlich ist! Durch die Kollegen und Kolleginnen im Ausland komme ich auf neue Gedanken und tanke Energie für meine weitere Arbeit für die Luftqualität, den Klimaschutz und somit für die Menschen.» Aufgezeichnet vom VCÖ

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© David Payr

AKTUELL Dossier Visionen

«Dabei haben wir diese Vision von staufreien, fahrradfreundlichen Städten, in denen das Leben pulsiert.» Claudia Maiwald

«Das Auto ist zumindest in der Stadt ein Auslaufmodell. Bei den Jungen zählt das Smartphone jetzt schon mehr als der Führerschein.» Willi Nowak

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VCS MAGAZIN / MAI 2013


AKTUELL Dossier Visionen

Berlin – Claudia Maiwald ist Bundesgeschäftsführerin des ökologischen Verkehrsclubs VCD.

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orgens schwinge ich mich nach einer Schale Milchkaffee auf mein E-Bike. Ohne Elektroantrieb würde ich die zehn Kilometer von unserer Wohnung bis zur VCD-Bundesgeschäftsstelle in Berlin-Kreuzberg nicht in einer halben Stunde schaffen. Doch jetzt mit dem ERad macht es viel Spass, durch Berlin zu fahren. Allerdings mit der Einschränkung, dass es überall dort, wo Radstreifen fehlen, sehr stressig bis regelrecht gefährlich ist. Dass sich die Sicherheit verbessert, dafür mache ich mich als Geschäftsführerin des ökologischen Verkehrsclubs VCD stark.

Lebensräume und Freiräume Menschen wollen sich bewegen, ihren Lebensraum entdecken. Ich habe das bei meinen Kindern gesehen, als sie klein waren. Sie wollten rennen und sich austoben, was heute in der Stadt nur noch sehr eingeschränkt möglich ist. Der motorisierte Verkehr donnert durch die Stadt,

verpestet die Luft und beansprucht viel zu viel Raum. Deshalb wollen wir vom VCD den Menschen aufzeigen, dass intelligent vernetzte Mobilität nicht nur eine schöne Idee ist, sondern wirklich funktioniert. Weniger Autos im Privatbesitz, mehr Carsharing und guter öffentlicher Verkehr – kombiniert mit guter Radinfrastruktur – schaffen Freiräume, die Aufenthaltsqualität in den Innenstädten wird verbessert und das Miteinander gefördert. In Berlin gibt es einen starken Anstieg des Fahrradfahrens. Doch klar, Berlin ist pleite, und beim Radverkehr wird schnell gespart. Dabei haben wir diese Vision von staufreien, fahrradfreundlichen Städten, in denen das Leben pulsiert. Wenn im Fernsehen erschütternde Bilder von Menschen zu sehen sind, die unter den Folgen eines Hurrikans leiden, wird deutlich, dass wir den CO2-Ausstoss auch im Verkehrsbereich senken müssen! Wir zeigen, wie Klimaschutz gelingen kann, zum Beispiel mit der VCD-Auto-

Umweltliste oder mit unseren FahrradKampagnen. Bei diesen Themen arbeiten wir eng mit den Schweizer Kolleginnen und Kollegen vom VCS zusammen. Der VCD ist für mich dann erfolgreich, wenn Kampagnenthemen zu gesellschaftlichen Veränderungen führen. Ein Erfolg war zum Beispiel unser aktueller Bahntest, mit dem wir eine gute mediale Beachtung erhielten. Wir haben Bahn- und Flugpreise verglichen und dabei herausgefunden, dass die Bahn bei innerdeutschen Verbindungen in über 90 Prozent der untersuchten Fälle günstiger war als ein entsprechender Flug. Als Geschäftsführerin des VCD kann ich etwas bewegen. Vor meiner Zeit beim VCD war ich 20 Jahre für Greenpeace aktiv. Nun arbeite ich daran, dass auch der VCD seine Projekte mit frechen Ideen und mutigen, medienwirksamen Kampagnen an die Frau und den Mann bringt.» Aufgezeichnet von Kirsten Lange

Wien – Willi Nowak ist Mitbegründer und Geschäftsführer des VCÖ – Mobilität mit Zukunft.

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ch sei ein alter Hase. Wird gesagt. Seit der Gründung des VCÖ 1988 bin ich Geschäftsführer. Meine eigene Mobilität findet im Alltag hauptsächlich auf dem Fahrrad statt, einer bequemen, zwei Jahrzehnte alten ‹Wanderdohle›. Ergänzt mit der Jahresnetzkarte der Öffis in Wien, der Vorteils-Card der Bahn und der einen oder anderen Taxifahrt bin ich rundum mobil. Ich wohne in der wohl grössten selbstverwalteten Wohnhausanlage Österreichs, wo wir uns vom Kindergarten über das Restaurant bis hin zu den Gemüsegärten auf dem Dach Spass und Arbeit teilen. Beruflich und privat steht bei mir persönliches Engagement an erster Stelle. Damit wird das Leben zur Leidenschaft – auch der VCÖ. Wer anders denkt, eckt an – so auch wir vom VCÖ. Der Platz vor der Haustüre verkam in den letzten Jahrzehnten VCS MAGAZIN / MAI 2013

vom Lebensraum zur Verkehrsfläche. Trete ich aus dem Haus, muss ich mich als Verkehrsteilnehmer fühlen, als Fussgänger auf einer Restfläche des Autoverkehrs. Das ist absurd. Genauso absurd ist es, dass die enormen Gesundheitskosten, die uns der Autoverkehr beschert, nicht als öffentliche Kosten des Autofahrens gesehen werden. Noch ist die Verkehrswelt verkehrt. Einiges tut sich aber doch. Beispielsweise in Wien steigt derzeit die Zahl der Fahrgäste so rasant, dass absehbar ist, dass der öffentliche Verkehr Kapazitätsengpässe erleiden wird. Das Auto ist zumindest in der Stadt ein Auslaufmodell. Bei den Jungen zählt das Smartphone jetzt schon mehr als der Führerschein. Parkplatzsorgen haben jene, die die Zeichen der Zeit nicht erkennen (wollen). Die Automobilität spielt bereits in ihrer zweiten Halbzeit.

100 Jahre Freiheitsverzicht Unsere Gesellschaft steht vor gewaltigen wirtschaftlichen Herausforderungen, beim Klimaschutz und der Energieversorgung. Klima- und Erdölkrise werden wesentlich durch den Verkehr verschärft. Wer heute den Kurswechsel in der Mobilität blockiert, ist mitverantwortlich dafür, dass später einsetzende Massnahmen schmerzhafter sein werden. Noch redet die Politik mehr als sie durch Handlungen beweist. Sonst würde der öffentliche Verkehr deutlich mehr gestärkt. Ein Jahrhundert lang machte das Auto uns mehr und mehr zu einer Verzichtsgesellschaft. In spätestens zwei Jahrzehnten werden unsere Kinder uns fragen, wie wir diesen kollektiven Verzicht auf eine lebenswerte Umwelt Fortschritt nennen konnten.» Aufgezeichnet von Stefanie Stäuble

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AKTUELL Dossier Visionen

Paris – Anne Faure

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n Frankreich nimmt das Auto einen wichtigen Platz ein. Vielleicht auch, weil im Land selber Autos gebaut werden und der Staat diesen Industriezweig unterstützt. Das geht zu Lasten des Fuss- und Veloverkehrs. Rue de l’Avenir France (RdA) engagiert sich für mehr Sicherheit und Lebensqualität in den Städten. Gegründet wurde die Organisation 1987, zu einer Zeit, als die Frage auftauchte, ob der öffentliche Raum den Autos oder den Menschen gehört. Für RdA sind Strassen und Plätze nicht einfach für den Verkehr bestimmt, sondern es sind Orte, an denen sich Menschen begegnen. Die Geschwindigkeit ist ein zentrales Element, wollen die Städterinnen und Städter den urbanen Raum zurückgewinnen. Derzeit arbeiten wir daran, die Bürgerinitiative ‹30 km/h – macht die Strassen lebenswert!› bekannt zu machen. Diese wurde in Deutschland gestartet und wird von Organisationen

in ganz Europa unterstützt. RdA funktioniert in erster Linie als Netzwerk, zusammen mit Organisationen, die in verwandten Bereichen tätig sind. Zum Beispiel Elternorganisationen oder solche, die sich für Lebens- und Wohnräume einsetzen oder das Velo fördern. Mit unseren Kolleginnen und Kollegen in der Schweiz stehen wir seit über 20 Jahren in regem Austausch. Dazu gehört auch die gemeinsame Besichtigung von Örtlichkeiten. Als Kind lebte ich in Paris. Die Verkehrsstaus waren unerträglich. Eine SBahn gab es nicht, und ich konnte die Autolawinen fast nicht ertragen. Das ist wohl auch der Grund, warum ich Beraterin für Raumplanung und Verkehr wurde und mich bei RdA engagiere. Damals waren wir Pioniere mit zahlreichen Hindernissen auf unserem Weg. Heute ist Bewegung in die Sache gekommen, man spürt ein leichtes Beben. Junge Leu-

© zvg

Sie ist Präsidentin von Rue de l’Avenir France (RdA).

te interessieren sich weit mehr für alternative Mobilitätsformen als die ältere Generation.» Aufgezeichnet von Jérôme Faivre

Lowestoft, Suffolk – Trevor Garrod

© zvg

ist Vorsitzender der European Passengers’ Federation EPF (Europäischer Fahrgastverband) und in Grossbritannien bei Railfuture aktiv.

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ein Haus ist nur ein paar hundert Meter von der Nordsee entfernt, und ich schätze die klare, saubere Meeresluft. Der Fischfang ist bei uns nur ein Schatten seiner früheren Grösse, aber in der Nordsee stehen jetzt Gruppen von Windturbinen – unser Meer ist also immer noch produktiv. Ich bin seit 18 Monaten im Ruhestand. Doch wenn man Interessen hat, ist der Ruhestand eine gute Gelegenheit, diese mehr zu entwickeln. Ich weiss kaum, wie ich früher die Zeit fand, mein tägliches Brot zu verdienen. In den 60er-Jahren wurden viele Tausend Streckenkilometer Bahn stillgelegt. Deshalb trat ich in einen Verband ein, der die Entwicklung des Bahnnetzes förderte und der heute Railfuture heisst. Wir haben uns in Grossbritannien seither erfolgreich engagiert: Mehr als 600 Ei-

senbahnkilometer wurden für den Personenverkehr reaktiviert. Seit der Eröffnung des Kanaltunnels 1994 ist es möglich, Lille, Paris und Brüssel mit dem Zug von London aus zu erreichen. Railfuture begann, mit Partnerverbänden in Frankreich, Belgien und anderen Staaten Gespräche zu führen. Daraus ergab sich 2002 die European Passengers᾽ Federation (EPF), bei welcher der VCS ein sehr aktives und wertvolles Mitglied ist. Die EPF besteht aus 34 Mitgliedsverbänden in 19 europäischen Ländern. Wir lernen voneinander, führen den Dialog mit Betreibern und Entscheidungsträgern auf europäischer Ebene. Wir nahmen auch schon an EU-finanzierten Projekten teil, um den Bus als attraktive Alternative zum Auto zu fördern und den öffentlichen Verkehr in den Grossstädten besser zu VCS MAGAZIN / MAI 2013


AKTUELL Dossier Visionen

vernetzen.In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind viele Bahnreisen in Europa schneller und bequemer geworden. Von meiner Heimatstadt, 200 Kilometer von London entfernt, kann ich zum Beispiel

Bern, München oder Berlin mit dem Zug innerhalb eines Tages erreichen. Das kann jedoch teuer werden. Die Auskunft und das Fahrticketsystem sind nicht immer leicht zu verstehen, besonders für jeman-

den, der zum ersten Mal seit Jahren die Bahn nimmt. Für nahtlose Reisen von Tür zu Tür haben wir und unsere Mitgliedsverbände noch viel zu tun.» Aufgezeichnet von der EPF

Brüssel – Julie Godart Programmkoordinatorin bei der Organisation Good Planet Belgien. ls ich vor sechs Jahren bei Green anfing, fühlte ich mich sofort viel freier und wohler. Der multinationale Konzern, für den ich vorher gearbeitet hatte, entsprach überhaupt nicht meinen Überzeugungen. Bei Green habe ich endlich einen Job, in dem ich mich voll entfalten kann. Green hat vor kurzem mit der Stiftung Good Planet fusioniert. Wir verfolgen dennoch weiter unser ursprüngliches Anliegen, die Umweltschulung. In Brüssel werden während der Stosszeiten 20 Prozent der Autofahrten durch Eltern verursacht, die ihre Kinder zur Schule fahren oder dort abholen. Und das, obwohl fast die Hälfte der Schulkinder im Umkreis von einem Kilometer zur Schule wohnen. Diese alarmierenden Zahlen zeigen, wie wichtig Schulaktionen zu nachhaltiger Mobilität sind. Letztes Jahr haben wir mit dem VCSBeratungsbüro in Genf ein Projekt begonnen, das wir der Europäischen Union vorlegen wollen: die ‹Comenius-RegioPartnerschaften›. Auch in diesem Projekt geht es um Schulwege. Aber diesmal sprechen wir Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe, also im Alter von 12 bis 18 Jahren, an. In diesem Alter beschäftigt man sich in der Regel lieber mit anderen Dingen als mit Mobilitätsfragen. Doch da es belgische Studierende sind, die mit ihnen über Mobilität diskutieren, Informationen austauschen und Lösungsvorschläge machen, könnte das ein Anstoss sein. Neben diesem internationalen Projekt heckt unsere Organisation schon neue Aktivitäten aus, die sich diesmal an Erwachsene richten. Wir möchten Betreuungsfachleute für Kleinkinder in Umweltfragen ausbilden, damit sie die-

VCS MAGAZIN / MAI 2013

se Themen mit den Kindern behandeln können. Ein anderes Ziel unserer Organisation ist, Unternehmen dafür zu sensibilisieren, wie man bereits mit klei-

nen Massnahmen mehr Rücksicht auf Mensch und Umwelt nehmen kann.» Aufgezeichnet von Anaïs Valentini

© Benjamin Brolet

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«In Brüssel werden in den Stosszeiten 20 Prozent der Autofahrten durch Eltern verursacht, die ihre Kinder zur Schule fahren.» Julie Godart

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© zvg

AKTUELL Dossier Visionen

Mailand – Damiano Di Simine seit 2007 Vorstand der Sektion Lombardei der italienischen Umweltschutzorganisation Legambiente.

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it meiner Frau und unseren drei Kindern lebe ich in Mailand, der am dichtesten bevölkerten europäischen Grossstadt im Mittelmeerraum. Ich habe das Glück, in der Stadt zu wohnen, und bin stolz darauf, noch nie ein Auto besessen zu haben. Seit jeher bevorzuge ich das Fahrrad als schnelleres, flexibleres und effizienteres Transportmittel. Wenn ich mich umschaue und überlege, wie viel meine Mitbürger für den Gebrauch ihres Fahrzeugs ausgeben, schätze ich mich glücklich: Mein Fahrrad sichert mich sozusagen gegen die Wirtschaftskrise ab. Das urbane Leben ist denn auch der Schwerpunkt unserer Verbandsarbeit, sowohl hinsichtlich seiner Probleme als

auch seiner grossartigen Chancen. Wir arbeiten an der Wiederherstellung einer Stadt, die reich an Leben, Arbeit und Vernetzung ist – durch die lokale Wirtschaft, durch die Erneuerung städtischer Gebäude nach modernen Energie- und Gestaltungsgrundsätzen und vor allem, indem wir der Zersiedelung entgegenwirken. Die Stadt unserer Träume ist ein Lebensraum mit einem integrierten Transportsystem und weniger Staus. Die erfolgreiche ‹Congestion Charge Area› (Innenstadtmaut), die in Mailand seit fünf Jahren gilt und für die wir uns auch auf dem Rechtsweg stark gemacht haben, ist nur ein Beispiel dafür, wie unsere Vision Gestalt annehmen kann.

Der Verkehr und die damit verbundene Umweltverschmutzung hat uns zu einer Zusammenarbeit mit dem VCS und der Verbreitung der Auto-Umweltliste in Italien bewogen. Wir möchten die Kooperation noch weiter vertiefen, insbesondere im Hinblick auf die Eröffnung der Neat. Diese neue Infrastruktur wird von der italienischen Bevölkerung und Politik kaum wahrgenommen, obwohl unser Eisenbahnnetz absolut nicht in der Lage ist, das enorme zusätzliche Verkehrsaufkommen zu bewältigen.» Aufgezeichnet von Legambiente


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Das Erwachen der Murmeltiere Text und Fotos: Robert Schmidt

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n Frankreichs zweitgrösster Stadt Marseille werden jeden Tag eine halbe Millionen Fahrten zurückgelegt. Die Metro fährt unter der Woche nur bis abends um halb elf Uhr. Sind die Busse überfüllt, reihen sich die Bürgerinnen und Bürger in ihren Autos in kilometerlange Blechkolonnen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis den Marseillern der Kragen platzt. Im Jahr 2013, in dem die Stadt Europäische Kulturmetropole ist, hofften viele, würde endlich auch das Verkehrsproblem gelöst werden. Doch als Ende November vorigen Jahres die Pläne der RTM – der Anbieterin der öffentlichen Verkehrsmittel in der Metropolregion – bekannt wurden und als darin wieder nicht von einer Verlängerung der Metro- und Buszeiten am Abend die Rede war, war das Mass voll. Am Abend des 24

Europas Kulturhauptstadt Marseille ist zweigeteilt. Während sich in der Innenstadt die Linien mehrfach kreuzen, bleibt der Norden aussen vor. 27. November veröffentlichte der Marketingstudent Fabien Pecot gemeinsam mit drei Freunden auf seinem Bürgerblog einen Beitrag – der Titel: «Der Weckruf der Murmeltiere – für gerechte öffentliche Transportmittel». Die vier Freunde haben damit eine Lawine losgetreten. «Wir wollten nicht mehr wie die Murmeltiere früh am Abend schlafen gehen», erinnert sich der Initiator bei einem Kaffee im alten Hafen. «Niemals hätten wir mit einer solchen Resonanz gerechnet.» Auf Rat eines Bloglesers wandelten sie den Beitrag noch in derselben Nacht in eine virtuelle Petition um. Binnen Stunden sammelten sie hunderte Unterschriften. Schon am darauffolgenden Morgen meldete sich das Lokalfernsehen. Am Nachmittag gab die RTM schliesslich bekannt, man verlängere die Metro

und viele Busse am Abend nun doch. «Wie wir später erfuhren, hatte unsere Aktion geholfen, die Mehrheitsverhältnisse bei der RTM zu unseren Gunsten zu kippen», erzählt Pecot.

System der Ausgrenzung Anhand der Marseiller Innenstadt lässt sich besonders gut aufzeigen, wie wenig systematisch die Struktur des öffentlichen Personennahverkehrs angelegt ist. Die beiden einzigen Metrolinien kreuzen sich dort gleich zweimal. Während die Metro 2 noch mit viel Fantasie als Nord-Süd-Linie definiert werden kann, verläuft die Linie 1 von Nord-Ost nach Süd und dann nach Nord-Ost. Vielmals parallel zu den U-Bahnen, oft sogar auf gleicher Strecke, verlaufen zwei Strassenbahnlinien. Einen zentralen Busbahnhof gibt es nicht, manche Busse

fahren am alten Hafen ab, manche an der eineinhalb Kilometer entfernten Place Castellane, andere wiederum an bestimmten Metrohalten. Die Universitäten liegen etwas ausserhalb im Süden der Stadt und sind mit der Metro nicht zu erreichen. Ein Marseiller Student benötigt, um in die Innenstadt zu gelangen, je nach Verkehrslage zwischen einer halben und eineinhalb Stunden. «Das System sorgt für soziale Ausgrenzung», resümiert PetitionsInitiator Pecot.

Endstation Bougainville Die Quartiers Nord sind von dem schlechten Verkehrssystem besonders betroffen. Hier wohnt ein Drittel der 850000-Personen-Stadt. Seit Jahren fordern Stadtteil-Politikerinnen und -Politiker eine Verlängerung der Nord-Süd-Metro in den Norden VCS MAGAZIN / MAI 2013


AKTUELL Schauplatz

hinein. Vergebens. Das von der konservativen UMP-Regierung geführte Rathaus und die von der Sozialistischen Partei geleiteten Stadtteil-Rathäuser konnten sich auf keinen Kompromiss einigen. Im Jahr 2010 wurde stattdessen die andere Metrolinie in den Osten hinein ausgebaut. Wenn man heute an der dort neuen Endstation aussteigt, sieht man neben einigen wenigen Hochhäusern vor allem Reihenhäuser und trifft auf Fahrgäste aus mittleren und gehobenen Schichten. Ein gänzliches anderes Bild zeigt sich an der Station Bougainville. Die letzte Station im Norden ist die soziale, kulturelle aber eben auch infrastrukturelle Grenze der Stadt. Die Fahrgäste, die von Bougainville mit den unzähligen Bussen an die Nordränder der Stadt fahren, sind in vielerlei Hinsicht abgehängt. Schulabbruch ist dort ein Massenphänomen, die Arbeitslosenquote ist mit rund 30 Prozent doppelt so hoch wie im ohnehin strukturschwachen Rest der Stadt, zwei Dutzend Drogentote gab es im vergangenen Jahr. Ein einziges Kino gibt es in den Nordbezirken, zwei Bibliotheken, ein grosses Theater. Zur Integration dieser Menschen tragen die öffentlichen Verkehrsmittel wenig bei – im Gegenteil. Der Grossteil der Buslinien zwischen Norden und Bougainville verkehrt nur bis abends um halb zehn Uhr. «Wenn wir den letzten Bus verpassen, stehen uns eineinhalb Stunden Fussmarsch bevor», erzählt ein Fahrgast.

Schwarzfahrer und Straftäter Endstation Bougainville am späten Abend. Drei Jungen spielen Dosenfussball. Immer wieder verschwinden sie mit Passanten kurz hinter eine Ecke. Ein Wachmann mit Schäferhund geht seine Runden. Um diese Uhrzeit ist es nicht ganz ungefährlich, hier zu verweilen. Einige Busfahrer unterhalten sich über ihre Fahrgäste: «Ruhig ist es im Bus niemals, VCS MAGAZIN / MAI 2013

ständig wird herumgeschrien, manchmal gibt es Schlägereien», erzählt einer. «Heute Abend hat mich einer gegrüsst, das war der einzige an diesem Tag», ergänzt sein Kollege. Viele Jugendliche würden Joints bauen und manche sogar direkt im Bus kiffen. «Es kommt vor, dass man den ganzen Tag unterwegs ist und kein Einziger einen Fahrschein entwertet», erzählt der Busfahrer. «Fahrkartenkontrollen gibt es im Norden schon lange nicht mehr – das trauen sie sich nicht.» Manchmal gäbe es Drogenrazzien durch die Polizei. 20 Millionen Euro kostet das Schwarzfahren die Marseiller jedes Jahr, Tendenz steigend. Kritisch sind vor allem die Abendstunden. Ein Wachmann erzählt, dass es an der Station Bougainville regelmässig Schlägereien gäbe. Es komme ausserdem vor, dass Fahrgäste die Haltestellen als Toilette missbrauchten. Der Wachmann erzählt, dass Kollegen in Bougainville oft beleidigt würden, manche wurden bereits regelrecht malträtiert und einer sogar auf die Schiene gestossen. Wehren dürften sie sich nicht, auch ihr Wachhund müsse an der Leine bleiben. Vor gut einem Jahr hat das Marseiller Rathaus das Sicherheitspersonal von acht auf vier Wachmänner am Abend reduziert.

Die schmutzigste Stadt Wer es sich in Marseille leisten kann, fährt seiner eigenen Sicherheit zuliebe mit dem eigenen Auto. Das bleibt nicht ohne Folgen. Laut Messungen des internationalen Forschungsprojekts Aphekom ist Marseille die am stärksten abgasverschmutzte Stadt Frankreichs. Die örtliche Chemieindustrie und die Abgase von mehr als 100000 Autofahrern auf den Autobahnen und Strassen der Stadt haben fatale Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner. Eine Reduzierung der Abgase um weniger als die Hälfte könnte die Lebenserwar-

tung um 7,5 Monate erhöhen, schreiben die Wissenschaftler im Bericht der von 2008 bis 2011 in zwölf Ländern durchgeführten Studie. Zu 70 bis 80 Prozent besonders von der Verschmutzung betroffen, so stellte der französische Verein Écoforum fest, seien arme Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Das heisst: Schaden nehmen wiederum vor allem die Menschen in den Quartiers Nord, wo sich Chemiebetriebe und Autobahnen mehren.

Eine verpasste Chance «Platz für Innovationen», so hat die Region Marseille eine Pressemitteilung über die Neuerungen im Sonderfahrplan Marseille 2013 überschrieben. Während die Stadt in diesem Jahr Kulturmetropole Europas ist und zehn Millionen Touristen zu zahlreichen Aktionen erwartet werden, sollte sich alles zum Positiven ändern. Und tatsächlich fährt die Metro seit April jeden Tag bis ein Uhr in der Nacht. Die Zahl der nach 21 Uhr verkehrenden Busse wurde von 15 auf 23 erhöht, Sonderlinien wurden eingerichtet, vor allem in der Innenstadt, einige Haltestellen wurden behindertengerecht ausgebaut. Doch mit einem einmaligen Budgetzuwachs von zehn Millionen Euro lässt sich nicht ein jahrzehntelanger Rückstand aufholen. Ver-

Fabien Pecot kämpft für einen gerechten öffentlichen Verkehr.

gleichbare Städte wie Lyon haben heute ein Vielfaches an Tramlinien, Metros und auch an Leihfahrrädern. Marseille ist ausserdem die französische Grossstadt mit den handicap-unfreundlichsten Transportmitteln. Eine Stellungnahme der Metropolregion oder der RTM blieb aus. 650 Millionen Euro haben die staatlichen Stellen in Kulturgrossbaustellen in Marseille und Umgebung investiert. Einen Teil des Geldes hätte man besser in die Transportmittel gesteckt, damit möglichst viele an dem bunten Programm teilhaben können. Schliesslich lautet der Slogan der RTM in diesem Jahr doch: «Wir transportieren Kultur.» Manche Busse starten am alten Hafen.

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VCS AKTIV Mobilität gestern und heute

Fotowettbewerb Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Hinter jedem Foto steckt eine Geschichte. Wie reisten Ihre Eltern, Grosseltern, Urgrosseltern? Wie sind Sie heute unterwegs? Nehmen Sie an unserem Wettbewerb teil und schicken Sie uns ein Foto zum Thema Mobilität. Mobilität begegnet man ßberall: im Üffentlichen Raum, beim Sonntagsausflug, auf Reisen, auf dem Schulweg oder auf dem Weg zur Arbeit. Damit wird Mobilität zum Spiegel einer Gesellschaft und Epoche.

Š zvg

Das VCS-Magazin sucht Fotos, die Mobilität veranschaulichen: mit der Strassenbahn unterwegs im Genf der 1930er-Jahre, mit dem Zug durch die Schweizer Alpen, mit dem Auto in den 1960-ern an der CĂ´te d’Azur oder 2013 mit dem Velo unterwegs zur Arbeit. Willkommen sind alle Fotos, die die Benutzung eines Transportmittels zeigen. Der Grossvater der VCS-Redaktorin mit seinem Polizeiauto.

Die besten Fotos werden verĂśffentlicht Eine Jury entscheidet, welche Fotos unser Wettbewerbsthema ÂŤMobilität gestern und heuteÂť am besten wiedergeben. Bei der Bewertung werden zudem Ă„sthetik, Technik und Bildaussage mitberĂźcksichtigt.

Teilnahme am Wettbewerb 4DIJDLFO 4JF *IS 8FUUCFXFSCTGPUP 0SJHJOBMGPUP PEFS RVBMJUBUJW IPDIXFSUJHF ,PQJF

Die besten Fotos werden im VCS-Magazin 4/13 (SeptemberAusgabe) verĂśffentlicht.

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VCS MAGAZIN / MAI 2013

0SJHJOBMGPUPT #JUUF FJO WPSGSBOLJFSUFT VOE BESFTTJFSUFT ,VWFSU dazulegen, damit wir Ihnen das Foto zurßckschicken kÜnnen. Digitalfotos: Werden nur mit hoher AuflÜsung (1 bis 4 MB) und im JPEG-Format akzeptiert. Bitte folgende Angaben mitschicken: Ihren Namen und Vornamen, Ihre Postadresse, Telefonnummer und/oder & .BJM "ESFTTF TPXJF FJOFO LVS[FO ,PNNFOUBS [VN 'PUPTVKFU 0SU %BUVN ,POUFYU VTX Mit der Teilnahme am Wettbewerb erklären Sie sich mit den Wettbewerbsbestimmungen einverstanden, die unter www.verkehrsclub.ch/fotowettbewerb aufgeschaltet sind. Einsendeschluss: 31. Mai 2013.

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AKTUELL Politik

Winterliche Aussicht vom Monte San Giorgio auf den Luganersee.

Valle di Muggio, Heimat des Zincarlìn Text und Fotos: Christine Steinmann

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ie schrillen Töne des Weckers reissen uns mitten in der Nacht jäh aus dem Schlaf. Heute haben wir Grosses vor. Der frühmorgendliche Espresso wirkt Wunder, das Koffein haucht den noch steifen Gliedern Leben ein, und flugs darauf marschieren wir durch die stille Dunkelheit zum Bahnhof. Der Tag ist noch zu jung, dass uns Menschen begegnen würden. Die beschauliche Ruhe im Zug bleibt uns jedoch nur bis Luzern erhalten. Ab hier steigen Pendlerinnen und Ausflügler ein und aus. In den Wagons kommt emsige Betriebsamkeit auf. Zeitungen rascheln, die 28

Wenn Thomas Bucheli für den Norden die letzten Schneeflocken ankündigt, ist der Moment da, erste Frühlingstage im südlichsten Tal der Schweiz zu geniessen. Berggänger finden im Valle di Muggio Exquisites für Gaumen und Wanderherz. SBB-Minibar hinterlässt röstfrischen Kaffeedunst, quengelnde Kinder erwarten sehnsüchtig die Ankunft des Zuges. Auch wir sind froh, als wir um kurz nach neun Uhr in Riva San Vitale die Wanderschuhe fester schnüren und unsere Rucksäcke schultern können. Nach einem kurzen Abstecher zum Baptisterium, dem ältesten christlichen Bauwerk der Schweiz aus dem 5. Jahrhundert, bohren unsere Teleskopstöcke alsbald kleine Löcher in die feuchte Erde. Der Aufstieg zum Monte San Giorgio (1097) bietet rund 800 genussvol-

le Höhenmeter durch das UnescoWeltnaturerbe. Diese felsige Pyramide zählt weltweit zu den bedeutendsten Fundstätten für marine Fossilien aus der Mitteltrias (245 bis 230 Millionen Jahre). Der grösste Teil der Ausgrabungen befindet sich im Paläontologischen Museum in Zürich. Eine kleine Auswahl bedeutender Funde sowie Replika sind im Fossilienmuseum von Meride ausgestellt. Belohnt wird die Anstrengung mit einem prächtigen Panorama auf den Luganersee. Nach kurzer erholsamer Rast steigen wir in südöstlicher Richtung ab

nach Crocifisso, wo wir kurz darauf bequem mit dem Postauto via Mendrisio weiter nach Castel San Pietro chauffiert werden. Hier erwartet uns eine Attraktion: der Geopark «Parco delle Gole della Breggia». Themenspezifische Erlebniswege laden zu einem Rundgang durch die eindrückliche Schlucht ein. Auf dem Zementweg kann ein ehemaliger Untertagesteinbruch, der Steinbrecher und der Turm des Ofens besichtigt werden. Infotafeln geben geologisch interessante Einblicke in 100 Millionen Jahre Gesteinsgeschichte. Auch Botanikfans kommen nicht zu VCS MAGAZIN / MAI 2013


REISEN Bergwanderung

kurz: Dank Stromschnellen, Geröllhalden und dichtem Unterholz leben hier viele geschützte Pflanzen und Tiere. Mit vielen Eindrücken im Kopf sitzen wir alsbald in der gemütlichen Gaststube «ul Furmighin» im beschaulichen Dörfchen Sagno. In dieser Osteria wird viel Wert auf traditionelle Tessiner Küche gelegt und der Jahreszeit angepasst gekocht. So geniessen wir eine exquisite Käsespezialität des Muggiotals: den Zincarlìn. Die Form erinnert an die einer umgekippten Tasse. Die Reifung der Formaggini erfolgt in Untertagekellern des Monte Generoso, wo er fast täglich mit Weisswein und Salz behandelt wird. Sehr empfehlenswert ist es, den Käse mit einem Löffelchen Kastanienhonig zu kosten, so entfaltet sich das wunderbare pfeff rige Aroma besonders gut. Obschon «furmighin» kleine Ameise bedeutet, haben uns in der Nacht keine solchen Tierchen belästigt, und wir schreiten frühmorgens frohen Mutes los Richtung Sonne. Auf dem markierten Wanderweg nach Lattecaldo frieren wir zu Beginn zünft ig und sind froh um unsere Handschuhe. Der Weiler macht seinem Namen keine Ehre – wir spüren weder Wärme noch Milch. Ab hier folgen wir dem interessanten Waldlehrpfad nach Bruzella und besichtigen die über 700-jährige Mühle. Nun wird es etwas abenteuerlicher, denn der Weg auf dem Abschnitt über Piani und die alte Talbrücke ist in einem eher schlechten Zustand. Alternativ folgt man dem offiziellen Wanderweg, der ostseitig der Breggia nach Cabbio und weiter nach Muggio führt. Es lohnt sich, dem hübschen Dörfchen Cabbio mit der rosafarbenen Kirche und dem Brunnen einen Besuch zu erstatten. Von Muggio nach Scudellate lenkt uns ein abwechslungsreicher Waldweg an vielen Ruinen vorbei. Diese lassen erahnen, VCS MAGAZIN / MAI 2013

wie beschwerlich das Leben als Älpler früher gewesen sein muss. Obwohl unsere Talwanderung nicht sonderlich strapaziös war, kommt fast ein Glücksgefühl auf, als wir auf der winzigen Sonnenterrasse der Osteria Manciana an einem Gläschen Merlot nippen und uns ein pfeffriger Zincarlìn wieder Energie einhaucht. Bevor uns das MiniPostauto zurück ins hektische Chiasso mitnimmt, besichtigen wir ein «roccolo». Die bis zu 15 Meter hohen Türme sind Fallen, mit denen einst Vögel gefangen wurden. Ein restaurierter (nicht mehr genutzter) Vogelfangturm befindet sich ganz in der Nähe von Scudellate bei der Kappelle Sant’Antonio und kann besichtigt werden. Zu schade, dass wir uns vom kleinen Mikrokosmos des «Val da Mücc» verabschieden müssen. Wer einen zusätzlichen Tag zur Verfügung hat, dem sei ein Abstecher via die verschiedenen Alpen auf den Monte Generoso empfohlen: mit dem Postauto nach Scudellate, weiter zu Fuss nach Roncapiano und auf die Alpe Nadigh. Hier fallen seltsame Bauten auf, die Nevere. Die Kühlhäuschen in der charakteristischen runden Form befinden sich teilweise unter dem Erdboden und sind mit einem Dach versehen. Sie wurden im Winter mit Schnee und Eis gefüllt. Dank der stattlichen, Schatten spendenden Bäume konnte die Innentemperatur genügend tief gehalten werden, um während der ganzen Alpzeit Milchprodukte und andere Lebensmittel aufzubewahren. Das originelle Kühlsystem überdauerte bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts und war einzigartig zwischen dem Monte Generoso und dem Bisbino. Ab Nadigh hat man zwei Möglichkeiten, den Gipfel des Monte Generoso zu erreichen. Entweder direkt nordwärts über Piana oder westwärts über die Alpe Génor.

Die letzten Schritte hoch nach Scudellate.

Infos zur Tour Schwierigkeit: T3 (Weg nicht durchgehend sichtbar) Ausrüstung: Trekkingschuhe, Kartenmaterial (Swisstopo 1:25 000: 1373, 1353) Beste Jahreszeiten: Frühling oder Herbst Route: 1. Tag: Riva San Vitale–Monte San Giorgio–Crocifisso (ab hier Bus) – Meride–Mendrisio–Castel San Pietro–Balerna, Morbio inferiore oder superiore (je nach Verweildauer im Geopark) – Sagno. 2. Tag: Sagno–Bruzzella–Cabbio–Muggio–Scudellate – zurück per Bus nach Sagno oder je nach Zeitreserve weiter zum Monte Generoso. Anreise: Zug bis Riva San Vitale. Rückreise: Von Scudellate mit dem Postauto oder Wanderung zum Monte Generoso und Bahnfahrt nach Riva San Vitale. Übernachten: Ul Furmighin, Sagno: nette Zimmer und feine Küche, http://furmighin.valledimuggio.ch; B&B Marisa Vivianni-Chinotti, Cabbio, www.cabbio.ch Essen: Restaurant Montanara in Monte; Grotto del Mulino in Morbio Inferiore, www.grottomulino.com; Osteria Manciana in Scudellate. Links: www.valledimuggio.ch, www.parcobreggia.ch, www.montesangiorgio.org (Fossilienmuseum in Meride)

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REISEN Ausflugstipp

© Schloss Wildegg

Das Schloss Wildegg blickt auf 600 bewegte Jahre zurück – und begeistert noch heute mit seinem Schlossgarten.

Ihr Haar sitzt schief! Der szenische Rundgang zu Sophie von Erlach dreht sich um Puder, Perücken und das Leben am Hof von Versailles.

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dem gehobenen Bürgertum zu einer begehrten Pflanze.

Im Frühling ist von den meisten Gemüsesorten noch wenig zu sehen. Dafür bewundern wir die blühende Tulpenpracht. Im Schlossgarten wachsen 66 verschiedene Tulpen und Narzissen. Zwar wurden Tulpen in der persischen Literatur schon im 9. Jahrhundert erwähnt, doch die Gartentulpe kam erst Mitte des 16. Jahrhunderts durch einen Habsburger Gesandten aus der Türkei nach Mitteleuropa. Rasch wurde die damals seltene und exotische Blume beim Adel und

Schloss Wildegg ist nicht nur wegen der Tulpen einen Besuch wert. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts von den Habsburgern erbaut und nur unweit ihres Stammsitzes gelegen, diente es der Verteidigung des beherrschten Gebiets zwischen Aare und Reuss. 1415 verloren die Habsburger ihre Aargauer Besitztümer und somit auch das Schloss Wildegg an Bern. Nach und nach verlagerte sich ihr Machtzentrum nach Osten in Richtung des späteren Österreich-Ungarns. Im Gegensatz zur Habsburg war das Schloss Wildegg noch bis vor 101 Jahren bewohnt. Anno 1483 kaufte es der Brugger Landadlige Kaspar Effinger. Zu Beginn gehörte zur Wildegg nur ein mittleres Bauerngut. In den darauffolgenden Jahrhunderten konnten die Effinger, die zum bernischen Patriziat gehörten, ihr Vermögen erheblich mehren. Im 18. Jahrhundert pflegten sie regelmässigen Kontakt mit dem Adel am Hof von Versailles. Mit der Französischen Revolution 1789 und dem Einmarsch der Franzo-

chloss Wildegg thront am Hügel. Wir spüren den Frühling und besuchen zuerst den grossen Schlossgarten, der im Stil des 18. Jahrhunderts gestaltet ist. Früher wurden hier Gemüse, Kräuter und Beeren angebaut, andererseits diente der Garten auch repräsentativen Zwecken und als Erholungsort der Schlossherren. Seit einigen Jahren wird der Garten von der Stiftung Pro Specie Rara bewirtschaftet, und viele alte Sorten wie Haferwurzeln, Erdbeerspinat oder Gartenmelde sind zurückgekehrt. Jedes Jahr im Mai veranstaltet Pro Specie Rara auf Schloss Wildegg einen Setzlingsmarkt.

VCS MAGAZIN / MAI 2013

sen 1798 endete diese Epoche. In der Helvetischen Republik verloren die Effinger ihre gesellschaftliche Stellung und einen Teil ihres beträchtlichen Vermögens. Mit dem Tod von Julie von Effi nger 1912 erlosch das Geschlecht. Vor ihrem Tod vermachte sie das Schloss Wildegg, in dem sie bis zuletzt wohnte, der Eidgenossenschaft. 2011 ging es in den Besitz des Kantons Aargau über. Die noch heute existierende Schlossdomäne umfasst eine Fläche von 100 Hektaren mit 37 Gebäuden, Reben, Wald und Fischereirechten. Ein Teil der Fläche wird von einem Biogutshof unterhalb des Schlosses bewirtschaftet. Im kleinen Hofladen kaufen

wir einige Produkte des Betriebs. Als sich Wolken vor die Sonne schieben, flüchten wir in das Wohnmuseum des Schlosses. Im Mittelpunkt der diesjährigen Ausstellung steht der Lebensstil am Französischen Königshof im 18. Jahrhundert. Sophie von Erlach berichtete in ihren Memoiren von ihrem Besuch am Hof von Louis XVI. und Marie-Antoinette. Dort lernte sie ihre Freundin MarieLouise St. Simon-Montléart kennen. Die Gräfin und Ehrendame am Hof von Versailles lebte später bis zu ihrem Tod 1804 auf der Wildegg. Im szenischen Rundgang «Monsieur, Ihr Haar sitzt schief!» führen Sophie und Marie-Louise durch Schloss und Garten. Martin Winder

Von Versailles nach Wildegg Auf dem Audiorundgang durch die Schlossanlage erzählt Sophie von Erlach von ihren Besuchen in Versailles und dem Leben auf Schloss Wildegg. Weitere Veranstaltungen: www.schlosswildegg.ch Setzlingsmarkt von Pro Specie Rara am 4./5. Mai Foxtrail im Schloss, Beginn am Bahnhof Wildegg. www.schlossfoxtrail.ch Anreise: Schnellzug Zürich–Bern/Basel bis Lenzburg: Bus Richtung Wildegg bis Haltestelle Schloss Wildegg, ca. 6 Minuten zu Fuss zum Schloss. Regionalzug Brugg–Aarau bis Bahnhof Wildegg: Bus Richtung Lenzburg bis zum Schloss.

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ÂŤGrenzenlosen CharmeÂť verspricht das Saarland in seiner Werbung. Was es damit auf sich hat, entdecken wir am besten mit dem Velo.

Radland Saarland 32


REISEN

© Dres Balmer/Saarland Tourismus

Velotour

© Saarland Tourismus

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as Saarland ist kleiner als der Kanton Tessin, und es hat kleine Verwandtschaften mit der Schweiz. Beide stehen unter anregendem Einfluss der etwas anderen Kulturen ihrer Nachbarn; beim Saarland sind das Luxemburg und Frankreich. Obwohl es bloss 200 Kilometer nördlich von Basel liegt, kennt man es hierzulande kaum. Um das zu ändern, schwingen wir uns in Saarbrücken in den Sattel, kommen auf der Radpiste am Saar-Ufer gut in Fahrt und glauben, das Saarland sei flach. Wir haben keine Grenze zu Frankreich gesehen, doch jetzt sind die Schilder bei den Schleusen französisch beschriftet, die Saar ist la Sarre, der Name Sarreguemines enthält die industrielle Vergangenheit der Gegend, den Bergbau, weist hin auf die bewegte Geschichte des Saarlandes: Nach 1918 wurde es aus dem Deutschen Reich ausgegliedert und bis 1935 dem Völkerbund unterstellt, war im Nationalsozialismus wieder deutsch, nach 1945 französische Besatzungszone, dann eine autonome Region und trat 1957 der Bundesrepublik bei. Die Flachradlerei ist nach einer Stunde zu Ende, es geht links in die stillen Hügel des Bliestals, in eine andere Welt. Die Bäche plätschern, in den Wäldern klingt die Sinfonie der Vogelstimmen, auf den Weiden stehen zufriedene Kühe. Die Zivilisation finden wir wieder, als wir auf einer still-

VCS MAGAZIN / MAI 2013

gelegten Bahnstrecke fahren, die zu einer Velopiste umgebaut wurde. In den folgenden Tagen werden wir oft stundenlang aufgegebenen Schienenwegen entlangfahren, nahe an intensiven Verkehrsströmen auf den Strassen. Auch das Bahnmuseum in Losheim gibt den tristen Eindruck, die Eisenbahn sei hier Vergangenheit. Das Städtchen Blieskastel finden wir als verschlafenen Etappenort angenehm, dann zieht es uns zum Höchen Berg. «Höcher Berg», das klingt ja fast schweizerdeutsch. Deshalb wohl wird es steil. Die Velopiste steigt mit 15 Prozent den Berg hinauf, die Autostrasse gleich daneben ist viel sanfter angelegt und hat nur spärlichen Verkehr. Warum braucht es da eine Velopiste? Der Radler gerät ins Grübeln. Die Autos haben für die schwache Auffahrt starke Motoren, die starke Steigung aber wird radlerischer Muskelkraft zugemutet. Die 15 Prozent würden bei motorisierten Kraftfahrern lauten Protest auslösen. In dieser verkehrten Welt wird zumindest klar, wer tatsächlich die Bezeichnung «Kraftfahrer» verdient: Wir Radlerinnen und Radler! Ist die Situation am Höchen Berg ein Schulbeispiel deutscher Verkehrspolitik? Die bemüht sich, zur Sicherheit die Zweiräder partout vom motorisierten Verkehr zu trennen, so dass Automobilisten kaum mehr einen Kraftfahrer zu Gesicht bekommen und vergessen können, dass es Velos gibt. Dem

Grandiose Ausblicke auf tiefere Hügelzüge, ausgedehnte Wiesen und lauschige Plätze lassen die Anstrengung vergessen.

Eidgenossen kommt die Heimat in den Sinn, wo es für solche Politik zu wenig Territorium gibt. Neben dem Aussichtsturm auf dem Höchen Berg ist ein Gasthaus. Es regnet, wir sind die einzigen Gäste. Der Wirt klagt übers Wetter. Wir sagen, der Regen sei gut für die Landwirtschaft. «Aber schlecht für die Gastwirtschaft», lacht der Wirt, verschwindet in die Küche und klopft für uns hungrige Kraftfahrer ein paniertes Schnitzel. Dass eines klar ist: Das Saarland ist zum Velofahren ein tolles Revier. Der Schweiz gleicht es auch in diesem Punkt – es ist nicht flach. Überraschungen erleben die Velozipedisten immer wieder, und Sonderbares kann ihnen widerfahren mit hochgelobten touristischen Attraktionen, die Neugier wecken, die viele Besucherinnen und Besucher anziehen. Eine solche Attraktion ist an unserer Route der Bostalsee, laut Führer «der grösste Freizeitsee im Südwesten Deutschlands». Aha, Freizeitsee. Die interessante Wortschöpfung weckt unsere Neugier, wir radeln hin. Vor lauter voll besetzten Parkplätzen finden wir das Ufer kaum. Jetzt aber wissen wir wenigstens, was ein Freizeitsee ist. Lieber sind uns da die Hügel, und dort werden wir belohnt. Der Petersberg, zum Glück kein Freizeitberg, ist mit 33


REISEN Velotour

Von Mettlach, mitten in den Hügeln, wagen wir den Ausflug zu einer weiteren Berühmtheit im Saarland, zu der Saarschleife. Wir rollen hinein in das Flusstal, dessen Flanken links und rechts immer jäher werden. Es herrscht vollkommene Stille, gerade ist kein Schiff auf dem Wasser unterwegs, das Ufersträsslein gehört Wanderern und Radlerinnen. Da umfängt einen etwas Mächtiges, Esoteriker sprechen sogar von einem Kraftort. Diese saarländische Berühmtheit gefällt uns sehr, und nach einer Weile wird uns, wie es sich an Kraftorten so gehört, ein wenig mulmig. Es zieht uns wieder hinauf in die lichten Höhen, dann hinüber zum Tal der Mosel. Wo man hinblickt, ragen Weinberge in den Himmel. Abermals sind wir in einem neuen Saarland.

Weiskirchen Mettlach Perl

Bostalsee

Saarschleife Homburg Völklingen

Saarbrücken Blieskastel

585 Metern der höchste Punkt unserer Rundtour und in der Abendsonne ein heller Ort mit grandiosem Rundblick auf die tiefer gelegenen Hügelzüge. Über

solche ausgedehnte Wiesen und Äcker trägt uns die Route von nun an immer wieder, wir vergessen die Anstrengung und werden saarländisch schwerelos.

Im letzten Teil der Reise geht es zurück an die Saar. Da findet ein wahres Velofest statt. Hun-

derte Radlerherrschaften sind am Kurbeln, manche von ihnen haben im Gestänge zwischen ihren Waden Elektromotörchen und lassen sich von ihnen über Land schieben. Hinter diesen ElektroMopeds hängen wir uns gerne in den Windschatten, werden dann sogar übermütig, überholen die Strom-Töffli und lassen sie hinter uns würgen. Da läuft uns wieder die Verwandtschaft mit der Schweiz über den Weg. Wir nähern uns nämlich einem Gebirgszug. Linker Hand, am anderen Ufer der Saar, baut er seine mächtigen Konturen am Horizont auf. Der Berg ist ein stillgelegtes Eisen- und Stahlwerk und heisst Völklinger Hütte. Die bizarre Schönheit rauscht aus der Vergangenheit herüber, liefert fortissimo das Finale unserer Reise. Saarbrücken erreichen wir dank elektrischem Windschatten nach bloss einer halben Stunde Sausefahrt. Dres Balmer

Das stillgelegte Industriegebirge von Völklingen, kurz vor Saarbrücken.

Nützliche Informationen Auf einen Blick: Die 2569 km2 des hügeligen Saarlandes bieten ein Dutzend Velorouten von total rund 800 Kilometern Länge. Sie verlaufen meist über verkehrsarme Landwirtschaftssträsschen, asphaltiert oder mit Naturbelag. Die Tourenklassen von leicht über sportlich bis schwierig lassen sich unterwegs nach Gusto mischen. Mehr auf www.radfahren.saarland.de. An- und Rückfahrt: Die Bahnfahrt aus der Schweiz via Basel, Strassburg oder Mannheim nach Saarbrücken dauert 4 bis 6 Stunden und ist umständlich. In Regionalzügen mit Umsteigen und Wartezeiten verladen die Gäste das Velo selber und gratis, in ICE und TGV nur mit Velosack. Wer sich die Übung sparen will, mietet im Saarland ein Velo.

© Dres Balmer

Pauschalangebote: Das Arrangement «In 7 Tagen einmal rund ums Saarland» bietet 7 Übernachtungen mit Frühstück und Dokumentation. Es kostet pro Person im Doppelzimmer ab 391 Euro. Weitere Angebote finden sich in der Broschüre «Radfahren 2013» der Tourismus-Zentrale Saarland. Sie ist auch die Buchungsstelle. Tel. 0049 681 92 72 00. www.tourismus.saarland.de

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Weitere Informationen: www.verkehrsclub.ch/touren Dieser Beitrag ist mit der Unterstützung von Saarland Tourismus entstanden.

VCS MAGAZIN / MAI 2013


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© Susanne Troxler

Persönlich

Tschechow und das Volk Auch Literaten können sich irren. Zum Beispiel der Russe Anton Tschechow, als er 1888 in einem Brief versicherte: «Die Menge meint, alles zu wissen und alles zu begreifen, und je dümmer sie ist, desto weiter erscheint ihr Horizont.»

Caroline Beglinger ist Co-Geschäftsleiterin des VCS

Zugegeben, seine Behauptung hat sich historisch auch schon als richtig erwiesen. Nicht jeder Hype, dem die Menge frönt, ist klug. Aber erst kürzlich, nämlich am 3. März 2013, hat das Stimmvolk in der Schweiz das Gegenteil bewiesen. Dieser Sonntag hat mich mit vielen anderen Abstimmungssonntagen versöhnt, an denen ich in meiner langen Karriere als Stimmbürgerin in diesem Land leider überstimmt wurde. Anders als Tschechow verallgemeinerte, ist die Menge durchaus fähig, richtig zu begreifen und entsprechend zu entscheiden. Anscheinend kann sie sich empören und gemeinsam erkennen, wann es genug ist. Genug Land verbaut und verpflastert, genug Bäume gefällt für Skipisten, genug Manager-Boni abgezockt. Natürlich, diese Siege mussten erkämpft werden. Unermüdlich tourten die Kolleginnen und Kollegen durchs Land und durch den Kanton Graubünden, um klar zu machen, wie es um unsere Natur, unser Land, unsere Landschaft und unsere Finanzen steht.

Wer ist käuflich? Um bei den klugen Männern zu bleiben – die Frauen kamen ja damals weniger zu Wort –, Benjamin Franklin meinte: «Wer der Meinung ist, dass man für Geld alles haben kann, gerät leicht in den Verdacht, dass er für Geld alles zu tun bereit ist.» Dem Stimmvolk gegenNoch immer und aller Unkenrufe über stand eine Geldmaschine unglaublichen Ausmasses, die schon Monate vor der Abstimmung Stimmung machte – vergeblich. Und das zum Trotz kann man sich in der ist der eigentliche Sieg dieses 3. März 2013*. Noch immer und aller Unkenrufe zum Trotz kann man sich in der Schweiz nicht alles kaufen. Schweiz nicht alles kaufen. Und ganz bestimmt nicht die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Diese lassen sich zwar beeinflussen, sind aber anscheinend fähig, gut zuzuhören und sich eine eigene Meinung zu bilden. Sie haben sich für mehr Verantwortung entschieden, mehr Gerechtigkeit und mehr Sorgfalt im Umgang mit unseren Ressourcen.

Kühe auf der Magerwiese Nebst der Erleichterung, dass sogar die Grosskinder meiner Neffen und Nichten noch Kühe auf einer Magerwiese zu sehen bekommen werden – um dieses romantische Klischee zu bemühen –, bin ich vor allem zuversichtlich, wenn es um die wichtigen kommenden Abstimmungen in Verkehrsfragen geht. Schon in einem Jahr wird das Das Volk wird über die Finanzierung Volk über die Finanzierung von Bahn und Bus für die nächsten zwei von Bahn und Bus für die nächsten Generationen abstimmen. Und die Hoffnung ist gross, dass es auch dann umsichtig und klug entscheiden wird, um die wachsenden Verzwei Generationen abstimmen. kehrsbedürfnisse mit einem intelligenten und effizienten öffentlichen Verkehr zu befriedigen. Wie sagte doch der viel zitierte Winston Churchill: «Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.» Recht hat er.

* Die Abzocker-Initiative wurde mit fast 68 Prozent angenommen, die Revision des Raumplanungsgesetzes mit knapp 63 Prozent. Im Kanton Graubünden wurde die Kandidatur für die olympischen Winterspiele 2022 mit knapp 53 Prozent abgelehnt.

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VCS MAGAZIN / MAI 2013


ANSICHTEN Porträt

Nathalie Oberson Alltag mit Velo und Traktor Markt benutzen wir den Minibus. Jeden Dienstag und Samstag beladen wir ihn mit Käse und frischem Gemüse und machen uns auf den Weg nach Biel. Manchmal sitze ich am Steuer. Ich fahre immer noch gerne. Und doch, die Tage, an denen ich automatisch ins Auto stieg, um zur Bank zu fahren, sind in weite Ferne gerückt.

Die Agronomie-Studentin Nathalie Oberson erzählt uns von ihrer Mobilität auf einem Bio-Bauernhof.

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in neuer Beruf! Diesen Wunsch hegte ich schon seit geraumer Zeit. Aber noch hatte ich wenig konkrete Vorstellungen. War ich nach zehn Jahren hinter einem Bankschalter wirklich bereit, meine sichere Arbeitsstelle mit allem, was dazu gehört, aufzugeben? Das feste Einkommen, der soziale Status, die komfortable Wohnung … Doch wie sagt man so schön: Mit 35 Jahren fängt das Leben an. Jetzt oder nie war also der Moment, das zu machen, wozu ich wirklich Lust hatte. Oberwil bei Büren, eine kleine Gemeinde im Seeland an der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Solothurn. In diesem Ort lasse ich mich für ein einjähriges Praktikum auf einem biologisch geführten Bauernhof nieder. Die Erfahrung wird mir die Türen zur Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen öffnen. Besagter Familienbetrieb liegt mitten im Dorf. Nur dreihundert Meter entfernt steht die

VCS MAGAZIN / MAI 2013

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Nathalie Oberson zeigt ihren Praktikumsort Oberwil bei Büren.

© Walt

Aber für die kurze Strecke ist ein motorisierter fahrbarer Untersatz strikt untersagt. Der Chef besteht auf Muskelkraft. Hingegen ist der Traktor auf dem Feld – ausser für Arbeiten, die wir mit den Pferden machen – ein Muss. Zuerst habe ich überhaupt keinen Bezug zu diesen Landwirtschaftsmaschinen und denke, ich kann mich drücken. Fehlanzeige. Traktor & Co. machen das Pflügen oder die Ernte von Salat, Gemüse und Getreide wirklich einfacher, und auch die Praktikantinnen und Praktikanten müssen wissen, wie man sie bedient. Jeden Morgen und jeden Abend fährt der Nachbar mit seinem lärmenden vierrädrigen Mini-Quad auf seine Felder. Was für ein Unterschied zur Lautlosigkeit «Für die kurze Strecke ist ein unserer Velos, mit denen wir motorisierter fahrbarer Untersatz meist unterstrikt untersagt.» wegs sind. Bei jedem Wetter Molkerei. Täglich bringen wir die und für jeden Anlass: für die Milch dorthin – zu Fuss. So gut Arbeit auf dem Hof, um die es geht, ziehen wir den schweren Kühe auf die Weide zu bringen, Handwagen mit den aufgetürm- für die Einkäufe und den abendten Milchkannen hinter uns her. lichen Ausgang in die NachbarIm Winter, wenn der Boden spie- dörfer. Meine Beine haben schon gelglatt gefroren ist, bieten wir lange aufgehört, die vielen Kisicher einen komischen Anblick. lometer zu zählen. Nur für den

Meine Erfahrungen auf dem Bio-Bauernhof liegen nun schon eine Weile zurück. Die Zeit in dieser Familie, die wann immer möglich auf umweltbelastende Fahrzeuge verzichtete, hat mir bewusst gemacht, dass sich Mobilität nicht auf das Autofahren beschränkt. In vielen Fällen eignet sich das Velo bestens als Fortbewegungsmittel. Heute lebe ich in einer Wohngemeinschaft in Bern und bereite mich auf den Abschluss meines Studiums in internationaler Landwirtschaft vor. Die letzte Etappe vor dem Bachelor: ein sechsmonatiges Praktikum in Benin in Afrika. Auch das wird eine grosse Bereicherung sein. Für mein Mobilitätsbewusstsein genauso wie für meinen persönlichen Erfahrungsschatz.» Aufgezeichnet von Jérôme Faivre

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ANSICHTEN

Ein Thema, zwei Meinungen: Velorowdys

© zvg

Basel hat ein Problem mit Velorowdys. Wenn man einen Unterschied machen will zwischen Velorowdys beziehungsweise Kampfradlern und Velofahrenden, die Regeln missachten, so spielen das aggressive Verhalten, das oft feststellbar ist, und der Egoismus sicher eine Rolle. Unser friedliches Zusammenleben hierzulande basiert auf dem Respekt den Mit- Christoph Eymann ist menschen gegenüber. Wichtige Begriffe Regierungsrat des Kantons in diesem Zusammenhang sind Anstand, Basel-Stadt. Eigenverantwortung und Selbstbeschränkung. Es gibt aber Menschen, die ihre Kreise weiter stecken, als dies die Eigenverantwortung und der Anstand gebieten. Deshalb braucht es Gesetze und Verordnungen. Leider muss ich immer wieder feststellen, dass die Verkehrsregeln von einer Vielzahl von Velofahrerinnen und Velofahrern nicht eingehalten werden. Wenn Velofahrer auf dem Unser Zusammenleben Trottoir Zu-Fuss-Gehende basiert auf dem Respekt verdrängen, in verbotener Fahrrichtung radeln, den Mitmenschen Fussgängerunterführungegenüber. gen benutzen, Blinkzeichen von abbiegenden Autos missachten, Stoppstrassen und Lichtsignale nicht beachten, so ist dies nicht nur gegen Vorschriften, sondern auch gefährlich. Rücksichtslose Velofahrerinnen und Velofahrer gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Zudem geben sie ein schlechtes Vorbild für Kinder und Jugendliche ab. Die Bereitschaft von Velofahrenden, Verkehrsregeln zu brechen, wirkt möglicherweise auch ansteckend für Automobilistinnen und Automobilisten, auch da sind Tendenzen zu wissentlicher und willentlicher Übertretung der Regeln feststellbar. Wenn – aus welchen Gründen auch immer – eine Beliebigkeit hinsichtlich der Beachtung der Verkehrsregeln einkehrt, ist dies eine ungute Entwicklung. Die Frecheren oder auch die Stärkeren setzen sich durch, indem sie für sich mehr Rechte in Anspruch nehmen und plötzlich dem Gemeinwesen die Kompetenz absprechen, Regeln für das geordnete und friedliche Zusammenleben zu erlassen. Gerade im Kanton Basel-Stadt, wo sehr viel für den Fahrradverkehr getan wurde und getan wird, ist es unverständlich, wenn Velofahrerinnen und Velofahrer sich nicht korrekt verhalten und bewusst Verkehrsregeln missachten. Unser Zusammenleben braucht Regeln. Regeln sollten beachtet werden. Auch von Velofahrerinnen und -fahrern!

Da ich schon älter bin, leide ich sehr unter den vielen Velorowdys! Und dass ein frecher Kerl im Magazin unwidersprochen äussern darf, «ich würde nie an einer roten Ampel halten, wenn weit und breit niemand zu sehen ist», empört mich noch mehr.

1 THEMA 2 MEINUNGEN

© zvg

Ich schaue nicht auf die Verkehrsregeln, ich schaue auf die Verkehrsteilnehmenden. Natürlich verstehe ich, wenn sich Leute von dieser Aussage provoziert fühlen und sich in ihren Vorurteilen gegenüber den Velokurieren oder ganz allgemein den Velofahrerinnen und -fahrern bestätigt fühlen. Und so sieht es für viele, gerade für die motorisierten Verkehrsteilnehmenden Benjamin Frei ist Velokurier. so aus, als wären die Velofahrer alle auch «Velorowdys». Wenn man das Ganze vertieft betrachtet, sieht man aber, dass man differenzieren muss. Meine zwei wichtigsten Regeln beim Velofahren sind: 1. Niemanden gefährden. 2. Niemanden blockieren (ausser, es ist zu meiner Sicherheit) oder ausbremsen. So würde ich nie über eine rote Ampel fahren, wenn der Kreuzverkehr am Fahren ist. Ich würde aber auch nie an einer roten Ampel halten, wenn weit und breit niemand zu sehen ist. Ich muss sagen, und da gehen viele Kuriere mit mir einig, ich nerve mich auch immer wieder über Leute auf dem Velo, die meinen, sie müssten nicht nur die Verkehrs-, sondern vor allem auch alle Anstandsregeln über Bord werfen. Noch viel öfters nerve ich mich aber über motorisierte Verkehrsteilnehmende, denn auch diese beachten die Verkehrsregeln sehr oft nicht, nur merken sie es selbst nicht. So wird auf dem Velostreifen angehalten, Velos werden noch kurz vor dem Kreisel oder dem Rechtsabbiegen überholt oder die Türen, ohne zu schauen, aufgemacht. Die postwendende Die Entschuldigung höre Entschuldigung der ich, wenn es denn zum Dialog kommt, meist Autofahrer: «Ich habe postwendend. «Ich habe Sie nicht gesehen.» Sie nicht gesehen.» Der grosse Unterschied: Wenn jemand im Auto einen Unfall mit einem schwächeren Verkehrsteilnehmer baut, ist er oder sie meist unversehrt, sein Gegenüber jedoch schnell verletzt oder schlimmer. Und weil ein Unfall so unterschiedliche Konsequenzen hat, ist auch die Konzentration auf dem Velo um einiges höher. Die meisten Automobilistinnen und Automobilisten sind sich ihrer Verantwortung schlicht nicht bewusst. Ja, es gibt auch schlimme Verletzungen, wenn ein Radfahrer eine Fussgängerin umfährt. Nur sind rein von der Fahrzeugbreite, der Masse und der Geschwindigkeit die Unfallwahrscheinlichkeit und -folgen bei einem Auto massiv höher einzuschätzen, bei gleicher «Risikobereitschaft» – sei diese nun bewusst oder unbewusst.

VCS-Magazin 1/13

Sind Velorowdys ein echtes Problem? Stimmen Sie ab: www.verkehrsclub.ch/voting

© Ernst Friedli

ANSICHTEN Ein Thema, zwei Meinungen

Velorowdys: Erfindung der Medien oder wirkliches Problem?

© Urs Geiser

Leserbriefe

schen Tenero und Gordola. Gerne sende ich Ihnen ein Bild zur Brücke über die Melezza in der Nähe von Losone (Foto rechts).

Brigitte Wenger Sahin, per E-Mail

Ernst Friedli, per E-Mail

60 Prozent der Velofahrer sind wirklich gefährlich: Sie sind nachts ohne Licht unterwegs, fahren auf dem Trottoir oder bei Rot über die Ampel. Wenn man mit dem Auto einen solchen Velofahrer streift, heisst es, der Automobilist sei Schuld. Hier müsste man Ordnung Xavier Koeb, per E-Mail schaffen.

Beim Durchblättern des VCS-Magazins fällt mir nicht zum ersten Mal auf, dass sich ein Grossteil der Artikel ums Velofahren handelt. Dass sich der VCS auch um die Velofahrer kümmert, ist wichtig. Daneben gibt es aber auch noch Fussgängerinnen, Bahnfahrer und Doris Kunz-Kobelt, per E-Mail sogar Autofahrerinnen.

VCS-Magazin 1/13

Anmerkung der Redaktion: Traditionsgemäss ist die erste Ausgabe des Jahres, die mit der AutoUmweltliste verschickt wird, mehrheitlich dem Velo gewidmet. Wir werden in Zukunft in dieser Ausgabe auch den Fuss- und den öffentlichen Verkehr mehr berücksichtigen.

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VCS MAGAZIN / MÄRZ 2013

Schwerpunktthema Velo Die Brücke auf Seite 14 (Foto links) mit zwei Bogen überspannt nicht die Melezza, wie im Text erwähnt, sondern die Verzasca zwi-

Gültig bis Ende 2014 zum Preis von 1 Jahr !

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ANSICHTEN Ein Thema, zwei Meinungen

Wenn in der Presse über einen schweren Autounfall berichtet wird, stellt sich schnell die Frage nach dem Alter der Person, die am Steuer sitzt. Den höchsten Tribut zahlen die 20- bis 25-Jährigen. Dennoch werden meist die älteren Fahrerinnen und Fahrer angegriffen. Ist man nach der Pensionierung überhaupt noch fähig, Auto zu fahren? Christiane Jaquet-Berger ist Etwa 40 Prozent der über 70-Jährigen Co-Präsidentin der Vereinibesitzen einen Führerausweis, eine er- gung aktiver Senioren- und Selbsthilfe-Organisationen freuliche Zahl und Ausdruck unserer geder Schweiz. stiegenen Lebenserwartung und guten Gesundheit im Alter. Doch die Fahrfähigkeiten im Alter werden angezweifelt. Das geht so weit, dass behauptet wird, der Hausarzt erteile die Fahrerlaubnis, die er alle zwei Jahre prüft und unterzeichnet, nur, um seinen Patientinnen und Patienten einen GefalDas ist Verdacht len zu tun. Ihr Vorschlag: Fachärzte, die speziell auf Betrug, der einer für diese Untersuchungen zuständig sind. Anklage gegen die Das ist Verdacht auf Bebehandelnden Ärztinnen trug, der einer Anklage gegen die behandelnund Ärzte gleichkommt. den Ärztinnen und Ärzte gleichkommt. Auch die Patienten werden in dieses Misstrauen miteinbezogen. Als ob es sich um eine dunkle Verschwörung handelt. Wer aber kann den körperlichen und geistigen Gesundheitszustand seiner Patienten besser beurteilen als der Hausarzt? Und wer hätte im Bedarfsfall mehr Berechtigung und Glaubwürdigkeit, dem Patienten beziehungsweise der Patientin zu sagen, er oder sie müsse künftig auf den Führerausweis verzichten? Warum sollten diese Allgemeinmediziner weniger verantwortungsvoll handeln als Superspezialisten, die in einer einzigen Konsultation ihr definitives Urteil fällen? In der Schweiz gibt es fast jeden Tag ein Todesopfer im Strassenverkehr. Das ist inakzeptabel. Doch wer Abhilfe schaffen will, indem er an der älteren Generation und an der Ärzteschaft zweifelt, der macht aus einer Fledermaus einen Vogel. Auffrischungskurse, wie das die Seniorenvereinigungen empfehlen, sind eine gute Sache. Übrigens für alle Autolenkerinnen und Autolenker. Vor allem, weil man weiss, dass Geschwindigkeit, Alkohol und Müdigkeit die häufigsten Ursachen von schweren Autounfällen sind.

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Vorab, das heutige System der Fahreignungsuntersuchungen ist schlicht ungerecht. Die Anforderungen an die Ärztinnen und Ärzte werden durch die einzelnen Kantone festgelegt. Zur grossen Mehrheit obliegen die Untersuchungen Hausärztinnen und -ärzten. Seltener ist eine spezialisierte Ausbildung nötig. In nahezu allen Kantonen werden völlig verschiedene Formulare Valesca Maria Zaugg ist Geschäftsführerin von verwendet, so dass Menschen mit gleichen Road Cross, der Schweizer Voraussetzungen je nach Kanton unterStrassenopfer-Stiftung. schiedlich beurteilt werden. Laut dem Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich sind die Behörden teilweise nicht in der Lage, die ärztlichen Angaben zu überprüfen, um die in der behördlichen Verantwortung liegende Entscheidung über die Fahreignung zu treffen. Dazu kommen unterschiedliche oder fehlende verkehrsmedizinische Kenntnisse der Ärzteschaft wie auch der Sachbearbeiter der Strassenverkehrsämter. Grundsätzlich macht der Einbezug von Hausärztinnen und -ärzten bei der Fahreignungsuntersuchung sicher Sinn. Sie kennen Krankengeschichte und persönliche Verhältnisse en détail. Die Untersuchung bei der Hausärzteschaft ist bequemer und kostengünstiger als eine vollständige Auslagerung der Kontrolle an das StrassenverkehrsDie Interessen von oft amt. Jedoch müssen die Interessen von oft langjährigen Patientenlangjährigen Patientenbeziehungen müssen beziehungen gegenüber denjenigen der Allgegegenüber denjenigen meinheit abgewogen werden. Liegen Gründe der Allgemeinheit vor, die eine Fahreigabgewogen werden. nung ausschliessen, so kann dies nicht nur für die Untersuchten, sondern auch für die Ärzte unerwünschte Folgen haben. Es droht der Verlust einer langjährigen Patientenbeziehung, die auch finanzielle Nachteile nach sich ziehen kann. Es ist deshalb notwendig, dass Patienten bei Bedarf an eine unabhängige Stelle weitergeleitet werden können und die Prozesse schweizweit vereinheitlicht werden. Die gute Nachricht: Dies wurde vom Parlament als dringend nötig erkannt und wird per 1. Januar 2014 umgesetzt. Es wird sich nun weisen müssen, ob dies die herrschende Problematik einzudämmen vermag.

1 THEMA 2 MEINUNGEN

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Ist der Hausarzt die richtige Person, um die Fahrtauglichkeit von Senioren zu beurteilen?

Soll der Hausarzt die Fahrtauglichkeit beurteilen? Stimmen Sie ab: www.verkehrsclub.ch/voting

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ANSICHTEN Velotrends

Neuer Stromer-Campus Gut drei Jahre nach Eröffnung des neuen Flyer-Werkes nahm die BMC-Marke Stromer im bernischen Oberwangen eine neue Produktionsstätte in Betrieb. nenten und Accessoires. Dazu sollen auch «Studierende» rege ein- und ausgehen. Der Empfang ist auf direkten Publikumskontakt ausgelegt, als grosszügiger Stromer-Store. Gleich dahinter befindet sich das Servicecenter, und nebenan dürfen und sollen Konsumentinnen und Konsumenten in die Montage Einblick nehmen. Die E-Bikes kommen aus Taiwan zu rund drei Vierteln vorgefertigt und werden hier nach Kundenwunsch endmontiert. Auf 14 Montageplätzen können bis zu 200 E-Bikes pro Woche hergestellt werden. Die jährliche Produktion von 10000 Stromern ist vorwiegend für den Inlandmarkt vorgesehen. Insgesamt arbeiten in Oberwangen derzeit 72 Mitarbeitende; die räumlichen Verhältnisse lassen einen Ausbau auf 180 Angestellte zu. Das neue Werk ist damit ein

NEUE PRODUKTE Tern – Stern am Falthimmel Falträder liegen im Trend. Mit wenigen Handgriffen lassen sie sich platzsparend transportieren, im Zug sogar kostenlos, wenn sie verpackt sind. Neu in der Schweiz erhältlich ist Tern, die neue Marke von Joshua Hon, der als Dahon-Entwickler auf eine langjährige Faltrad-Erfahrung zurückgreifen kann. Es werden 16 Modelle in drei Radgrössen und allen Preisklassen angeboten – vom kompakten 20-Zöller (die Mehrheit) über 24 Zoll bis zum 26er-Fullsize. Und vom Einsteigermodell zu 699 Franken bis zum Renner für 3499 Franken. Weil Tern praxisorientiert ist, wurde unter dem VCS MAGAZIN / MAI 2013

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tromer wurde 2009 von der Berner Marke Thömus lanciert, ein Grossteil des Antriebs beruht auf Eigenentwicklung. Der rasche Markterfolg im sportiven Segment machte die Errichtung eines neuen Werkes erforderlich. Obwohl die Marke inzwischen zur BMC-Gruppe gehört, wurde der schon fertig geplante Neubau nicht in der BMC-Zentrale Grenchen, sondern in unmittelbarer Nähe des angestammten Thömus-Sitzes errichtet. Das 4400 m2 grosse Werk in Holzbauweise will nicht einfach nur eine neue Fabrik sein. Vielmehr ist der trendige Name «Stromer-Campus» Programm: Er ist als Innovations-, Entwicklungs- und Produktionsstätte gedacht. Neue Stromer-Generationen sollen hier ebenso entwickelt werden wie innovative Kompo-

Erlebnisfabrik: Was links produziert wird, kann rechts gleich gekauft werden.

klares Bekenntnis zum Standort Schweiz. «Ein gewisser Mehrpreis für die Schweizer Endmontage wird durch die flexible Ausstattungsmöglichkeit und rasche Lieferbarkeit mehr als aufgewogen», erklärt StromerChef Christian Müller. Dadurch sollen Bestellungen innert zweier

Wochen ausgeliefert werden können. Mit der Campus-Eröffnung war auch Premiere des neuen Modells ST1, das unter anderem mit schickerem Styling (Gabel, Gepäckträger), verbesserter Rahmengeometrie, mehr Reichweite und optimierter Elektronik aufPeter Hummel wartet.

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Namen Biologic auch eine eigene Zubehörmarke mit speziellen Accessoires entwickelt, wie etwa ein einfach zu montierender Kettenschutz, eine in der Sattelstütze versteckte Pumpe oder, ganz trendig, robuste Schutzhalterungen fürs iPhone. www.ternbicycles.com Ob mit Faltvelo oder schicker Kleidung: Radeln ist in.

Textilmultis entdecken Radler Velopendlerinnen und -pendler wollen nicht wie Radsportler aussehen. Endlich finden sie Kleider, die auf dem Fahrrad die nötige Funktionalität, am Arbeitsplatz aber genügend Mode bieten. Den Auftakt machte Levis mit der Commuter-Kollektion, basierend auf der 511er-Jeans, dem Tru-

cker-Jacket und Chinos. Weitere Aktualität verleiht dem Thema diesen Frühling H & M mit der Lancierung einer elfteiligen Kollektion von Radlerjacken bis zu T-Shirts im Vintage-Design. Die Produkte der beiden Textilmultis zeichnen sich durch Gewebeverstärkungen, wasserabweisen-

de Eigenschaften (Nanobehandlung), erhöhte Atmungsaktivität (Lüftungsschlitze) oder Radlergadgets (Schloss-Halterung) aus. Einziger Vorbehalt: Levis wie H & M führen die Velokleider erst in fünf Geschäftsfilialen in Grossstädten.

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ANSICHTEN Interview

Franziska Teuscher präsidierte zehn Jahre lang den VCS. Für uns wirft sie einen Blick zurück.

Franziska Teuscher «Verkehrswachstum ist kein Naturgesetz» VCS-Magazin: Erinnerst du dich an den Moment vor zehn Jahren, als deine Wahl zur VCS-Präsidentin bekannt wurde? Franziska Teuscher: Daran erinnere ich mich sehr gut und gern. Es war an der Delegiertenversammlung in Chur, an einem schönen Sommertag. Ich war die einzige offizielle Kandidatin und wurde mit einem herzlichen Beifall gewählt. Pro Velo und Stefan Grass vom VCS Graubünden haben mir einen unvergesslichen Empfang bereitet. Das VCS-

mich die Naturwissenschaften zu interessieren – obwohl mein Geografielehrer am Elternabend sagte, das sei nichts für Mädchen. Mich spornte das an. Damals kamen Umweltdebatten auf, und die Biologie dreht sich ums Leben und die Natur, was ich spannend fand. Germanistik hätte mich auch interessiert. Ich lese sehr gerne.

Kommst du überhaupt noch zum Lesen? Unter der Woche mehr Zeitschriften und Artikel, momentan im Sozialund Schulbereich, weil meiDie Probleme in den Agglomerationen ne neue Aufgabe als Direktorin für Bildung, Soziales und Sport nicht lösen, aber Milliarden am in der Stadt Bern das beinhaltet. Manchmal lese ich KurzGotthard investieren, geht nicht auf. geschichten, in den Ferien bevorzuge ich Romane. Das letzte Präsidium war ein Traumjob für mich. Buch, das ich gelesen habe, war «Nachtzug Ein nationaler Verband mit engagierten nach Lissabon». Mitgliedern, professionellen Mitarbeitenden Politik ist auch eine Sisyphusarbeit. und starken Sektionen, die vor Ort gut 1994 sagte das Stimmvolk Ja zum Alpenverankert sind. Die Verkehrspolitik ist ein schutzartikel, und 20 Jahre später ist Schlüsseldossier in der Umweltpolitik des der politische Wille zur Verlagerung des 21. Jahrhunderts. Güterverkehrs auf die Schiene immer Wie bist du Politikerin geworden? noch nicht vorhanden. Ich war Nationalrätin, dieses Mandat ergab Ja, die Politik ist eher schwerfällig, da braucht bei meiner Wahl als VCS-Präsidentin ein es einen langen Atem. Deshalb finde ich es gutes 50-Prozent-Pensum. Zusammen mit so wichtig, dass sich Leute auch ausserhalb dem VCS-Präsidium und meinen beiden des Parlaments solcher Anliegen annehmen Kindern war eine weitere Berufstätigkeit und beharrlich dranbleiben. Es ist nötig, dass nicht mehr möglich. Damit ich Zeit mit es Verbände wie den VCS gibt, die genau meiner Familie verbringen konnte, gab ich hinschauen. Als ich zu politisieren anfing, meine Stelle als Biologin in einem privaten wurden grüne Anliegen eher belächelt, das Umweltberatungs- und Planungsbüro auf, ist heute anders. wo ich gerne arbeitete. Warum ist die Verlagerung auf die Was war dein Berufsziel in jungen Jahren? Schiene immer noch nicht umgesetzt? Als Kind wollte ich Kinderkrankenschwes- Ich bin überzeugt, dass in der Politik die ter oder Lehrerin werden. Dann begannen Idee, den Güterverkehr von der Strasse 42

auf die Schiene zu verlagern, im Grunde gewonnen hat. Aber der Güterverkehr wächst so schnell, dass der Druck, die Strassenkapazität zu erhöhen, mitwächst. Der Einfluss der Strassenlobby ist riesig. Die Befürworter versuchen heute erneut, nach 1994 und der Anti-Avanti-Abstimmung 2004, eine zweite GotthardStrassenröhre durchzuboxen. Was denkst du, wird der Tunnel einst gebaut? Das wird der VCS mit seinen Verbündeten zu verhindern wissen! Dass der Staat nicht genügend Geld hat, um die Stauprobleme in den Agglomerationen zu lösen, aber Milliarden am Gotthard investieren will, geht nicht auf. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger durchschauen das. Du sagtest in einem Interview, dass wir den Erfolg des öffentlichen Verkehrs hinterfragen müssen. Wie meinst du das? Wenn schon zur Arbeit pendeln oder in die Ferien fahren, dann lieber mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV) als mit dem Auto. Aber unser gutes Verkehrssystem ermöglicht auch, dass wir immer mehr und vor allem immer weiter unterwegs sind. Und weil der ÖV erfolgreich ist, werden immer dichtere Taktfahrpläne und mehr Linien verlangt, um unser Land mit einem noch engeren ÖVNetz zu erschliessen. Dann trägt der ÖV auch zur Überbauung des Landes bei? Ja, durch seinen Erfolg trägt der ÖV in gewisser Weise auch zur Zersiedelung bei: Wenn ich mit dem ÖV rasch und bequem in die Stadt pendeln kann, dann kann ich doch auch auf dem Land wohnen. Zwischen 2010 und 2030 rechnet das Bundesamt für Raumentwicklung beim Personenverkehr mit VCS MAGAZIN / MAI 2013


ANSICHTEN Interview

© Susanne Troxler

gleichzeitig auch beim Auto, und nicht nur beim öffentlichen Verkehr. In den letzten zehn Jahren nahm in der Schweiz der Verkehr auf der Strasse um über 10 Prozent und beim öffentlichen Verkehr um rund 40 Prozent zu. Machen wir unseren Job nicht richtig? Der VCS macht seinen Job hervorragend. Als ich 2003 Präsidentin wurde, wurden Kredite für den ÖV gekürzt. Dass der ÖV heute gefördert wird, ist auch dem VCS zu verdanken. Der Erfolg zeigt sich auch bei der ÖV-Initiative des VCS. Mit der konsequenten Verlagerung von der Strasse auf die Schiene könnten wir den Mobilitätszuwachs in umweltverträgliche Bahnen lenken. Franziska Teuscher und das VCS-Präsidium Zehn Jahre lang war Franziska Teuscher Zentralpräsidentin des VCS und erste Frau an dessen Spitze. Seit dem 1. Januar 2013 führt sie als Berner Gemeinderätin (Exekutive) die Direktion für Bildung, Soziales und Sport der Hauptstadt. Der VCS dankt Franziska für ihr langjähriges Engagement und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute. Die Wahl der neuen VCS-Präsidentin findet kurz vor Erscheinen dieses VCS-Magazins statt. Wir berichten im nächsten Magazin über den Ausgang der Wahl.

einem Wachstum von 50 Prozent beim öffentlichen Verkehr und von 19 Prozent beim motorisierten Individualverkehr. Ist immer mehr Mobilität erstrebenswert? Ich hoffe, dass sich der VCS in Zukunft vermehrt auch mit dieser Frage beschäftigt. Verkehrswachstum ist kein Naturgesetz, sondern von Menschen gemacht. Ich begrüsse es, wenn der Fuss- und Veloverkehr als dritter Pfeiler in unserer Verkehrspolitik ein grösseres Gewicht bekommt, denn er ist kostengünstig und umweltfreundlich. Nachdem die SBB jahrelang Zuwachsraten bei den Passagierzahlen von zwei bis vier Prozent gewohnt war, gab es erstmals einen Rückgang von rund zwei Prozent. Warum? Ich hoffe, dass dies keine Trendwende war. Aber der VCS hat die SBB davor gewarnt, die Billettpreise in diesem Mass zu erhöhen, denn so besteht die Gefahr, dass die Leute wieder vermehrt aufs Auto umsteigen. SBB und der Verband öffentlicher Verkehr müssen sich fragen, ob Tariferhöhungen eine gute Strategie sind. Damit setzen sie falsche Anreize. Ich finde es richtig, dass man über den Preis der Mobilität diskutiert. Aber dann VCS MAGAZIN / MAI 2013

Grüne Ideen sind manchmal gut gemeint, aber in der Realität eher schädlich, wie beispielsweise die Agrotreibstoffe. Da waren wir Grünen rückblickend sicher zu wenig kritisch. Die Agrotreibstoffe wurden damals von den Grünen in Deutschland sehr vorangetrieben. Heute bin ich froh, dass die Schweiz damit vorsichtig umging. Der VCS war zum Glück von Anfang an eher kritisch. Zu Recht: Soziale und ökologische Standards sind international gar nicht überwachbar. Rückblickend betrachtet, würdest du den VCS wieder präsidieren? Auf jeden Fall! Mir fiel der Verzicht aufs VCS-Präsidium sehr schwer, obwohl ich meine neue Herausforderung in der Stadtberner Exekutive sehr geniesse. Aber der VCS ist in einem spannenden Feld tätig. Zudem ist er ein professioneller, kreativer und dynamischer Verband und gut mit anderen Umweltverbänden vernetzt.

Die internen Auseinandersetzungen rund ums Verbandsbeschwerderecht gleich zu Beginn meines VCS-Präsidiums fand ich sehr schwierig. Sie haben Kräfte gebunden, die ich lieber für eine nachhaltige Mobilität eingesetzt hätte. Wenn du eine kurze Rückschau über zehn Jahre machst, wo stehen wir heute punkto Fussverkehr? Leider nicht sehr viel weiter als vor zehn Jahren. Gerade der Fussverkehr hat zu wenig Gewicht. Hier kann sich der VCS vermehrt profilieren. Punkto Veloverkehr? Vor allem in den Städten ist viel gegangen. Das Engagement des VCS zusammen mit Pro Velo hat das Bewusstsein geweckt, dass der Veloverkehr wichtig ist. Punkto Autoverkehr? Das Statussymbol Auto ist am verblassen, und es wird vermehrt dort eingesetzt, wo es Sinn macht. Das ist richtig so. Die Herausforderung, mit den negativen Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs fertig zu werden – also Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen, CO2-Ausstoss, Landschaftszerstörung, Luftqualität, Lärm, Sicherheit –, bleibt hingegen bestehen. Punkto öffentlichen Verkehr? Dort sind wir sehr viel weiter. Vor zehn Jahren waren Budgetkürzungen gang und gäbe. Heute haben wir es geschafft, im Parlament eine Mehrheit zu finden, die mehr Mittel in den ÖV investieren will. Deine Präsidialzeit fiel mit den zehn Jahren zusammen, die Peter Saxenhofer VCS-Geschäftsleiter war. Er wechselte

Der grösste Sieg deiner Präsidialzeit? Ich durfte einige Höhenflüge miterleben, zum Beispiel Ich finde es richtig, dass man über den die gewonnene Anti-AvantiAbstimmung gegen die zweiPreis der Mobilität diskutiert. te Gotthard-Strassenröhre. Mit der Initiative «Für den öffentEnde letzten Jahres ebenfalls die Stelle. lichen Verkehr» ist es uns gelungen, eine Beginnt nun eine neue Ära beim VCS? VCS-Idee ins Zentrum der politischen Debatte zu stellen. Wichtig war auch, dass wir Ich denke, bei einem Wechsel von Präsidie Abbaupläne beim ÖV in Randregio- dium und Geschäftsleitung fängt schon etwas nen stoppen konnten. Punkto Verkehrs- Neues an. Peter Saxenhofer und ich haben sicherheit ist das Sicherheitspaket Via sicura zehn Jahre den VCS stark mitgeprägt, nun endlich verabschiedet worden, dafür haben geben neue Leute dem Verband ein Gesicht. wir als VCS jahrelang beharrlich gekämpft. Sie werden sicherlich weiterentwickeln, was wir begonnen haben. Die grösse Niederlage? Interview: Stefanie Stäuble 43


ANSICHTEN Durchatmen

© Fabian Lütolf

«Wer ein Leben lang glücklich sein will, der werde Gärtner.» Chinesisches Sprichwort 44

VCS MAGAZIN / MAI 2013


REGIONAL Im Fokus

Olympia, hier und anderswo turmwarnung. Im März dieses Jahres leidet Sotschi unter Schlammlawinen, Erdrutschen und Überschwemmungen. In der russischen Stadt, wo 2014 die olympischen Winterspiele stattfinden, werden momentan ganze Berghänge planiert, Strassen gebaut und Siedlungen in die Höhe gezogen. Bisher wurden

Die VCS-Sektionen AG : www.vcs-ag.ch Tel. 062 823 57 52 BE : www.vcs-be.ch Tel. 031 318 54 44 BL/BS : www.vcs-blbs.ch Tel. 061 311 11 77 FR : www.vcs-fr.ch Tel. 026 422 29 74 GL : www.vcs-gl.ch Tel. 055 640 34 21 GR : www.vcs-gr.ch Tel. 081 250 67 22 LU : www.vcs-lu.ch Tel. 041 420 34 44 OW/NW : www.vcs-ownw.ch Tel. 041 661 04 07 SG/AI/AR : www.vcs-sgap.ch Tel. 071 222 26 32 SH : www.vcs-sh.ch Tel. 052 672 28 19 SO : www.vcs-so.ch Tel. 079 884 62 06 SZ : www.vcs-sz.ch Tel. 041 811 74 04 TG : www.vcs-tg.ch Tel. 071 642 19 91 UR : www.vcs-ur.ch Tel. 041 871 10 16 VS : www.vcs-vs.ch Tel. 027 927 14 33 ZG : www.vcs-zg.ch Tel. 041 780 88 38 ZH : www.vcs-zh.ch Tel. 044 291 33 00 FL – VCL : www.vcl.li Tel. 00423 232 54 53 Alle Regional-Seiten des VCSMagazins: www.verkehrsclub.ch

VCS MAGAZIN / MAI 2013

rund 37 Milliarden Euro investiert. Dank seiner Lage am schwarzen Meer war Sotschi ein beliebter Ferienort. Doch die einzigartige Natur wird durch den Olympiagigantismus zerstört. «Die Schweizer haben Glück, dass sie die Winterspiele demokratisch ablehnen konnten», meint der Umweltaktivist Boris Shein.

IOC muss Farbe bekennen Umweltschützer sind in Sotschi keine gern gesehenen Gäste, da sie das kritische Interesse der internationalen Medien wecken könnten. «Das Gesetz verbietet jegliche Aktivitäten in Nationalparks, die Flora und Fauna schaden können. Was im Sotschi-Nationalpark geschieht, wie zum Beispiel der Bau einer Gaspipeline, steht in absolutem Widerspruch dazu», berichtet Valery Suchkov von der Umweltorganisation Environmental Watch on Northern Caucasus. Besonders negative Auswirkungen auf die Umwelt hat auch die neue Auto- und Bahnstrecke zwischen Adler und Krasnaja Poljana. Dadurch sei das Ökosystem des Flusses Msymta zusammengebrochen. Unter dem Druck des UN-Umweltschutzkomitees sei zwar eine Deklaration zur Wiederbelebung der Natur im Msymta-Tal verabschiedet worden, doch konkrete Schritte in dieser Richtung seien ausgeblieben, sagte Wladimir Kimajew der Zeitung «RBC Daily». Sotschi ist kein Einzelfall. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz fordert vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC), das steuerfrei in Lausanne beheimatet ist, ein Konzept für nachhaltige Winterspiele. «Es

Überschwemmungen in Sotschi: Zu viel Wald wurde gerodet.

kann nicht sein, dass das IOC solche Machenschaften gutheisst oder noch fördert», sagt Rai-

mund Rodewald, Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. Stefanie Stäuble

Kommentar

Rechtzeitig den Stecker gezogen © Stephan Wagner

S

© word-sochi.ru

Während die Bündner Bevölkerung ihr Nein zur Olympiakandidatur 2022 deponieren konnte, wird in Sotschi Olympiagigantismus betrieben – zum Schaden der artenreichen kaukasischen Küste. Gefragt wird dort niemand.

Das klare Abstimmungsresultat ist eine Rückkehr zur ökonomischen, sozialen und ökologischen Vernunft. Nur das Bündner Volk konnte verbindlich den Stecker ziehen und die Olympiakandidatur selbst beenden. Wäre die Übung weitergegangen, hätte nur ein kleiner Kreis Involvierter entschieden, ob allenfalls auf die Kandidatur verzichtet werden muss, wenn die Planung und Finanzierung bis zum Unterschreiben der Garantien ans Internationale Olympische Komitee (IOC) aus dem Ruder laufen. Mit den geltenden Reglementen und Vertragsbedingungen des IOC ist es nicht mehr verantwortbar, Olympische Winterspiele in den Alpen durchzuführen. Die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sind so nicht mehr tragbar. Dem wirtschaftlichen Nutzen für wenige stehen hohe Schulden und gravierende Umweltbelastungen für die Allgemeinheit gegenüber. Ich vermute, dass der Glaube nicht da war, dass alle im Kanton Graubünden von einer Olympiakandidatur profitieren können. Übrigens sind die Umweltorganisationen konstruktiv mit dabei, wenn es um vernünftige Projekte geht. Die Bereitschaft zur Mitwirkung am weit weniger umweltbelastenden Projekt Ski-WM 2017 in St. Moritz haben wir kürzlich an einer Sitzung bekräftigt. Stefan Grass ist Mitglied des VCS-Zentralvorstandes. Er war Leiter des Komitees Olympiakritisches Graubünden.

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VCS MAGAZIN / MAI 2013


REGIONAL Nachrichten aus den Regionen

Fluglärm bedroht Bahnprojekt Die Elektrifizierung der Hochrheinlinie – Voraussetzung für den Halbstundentakt zwischen den Agglomerationen Basel und Schaff hausen – schien auf bestem Weg. Was bloss sollen die plötzlichen Störmanöver aus dem Aargau und aus Bundesbern?

Sachfremde Verknüpfungen Dank der Vorreiterrolle von Schaffhausen schien es, als hätte die Elektrifizierung der restlichen Strecke gute Karten für eine Mitfi nanzierung durch den Bund. Plötzlich aber machte die Aargauer Regierung einen Rückzieher (der Aargau fungiert in der «Bas-

ler Erklärung» als Unterstützer, doch fehlte der zuständige Regierungsrat bei der Unterzeichnung, angeblich wegen Terminkollisionen). Kurz darauf lehnte die nationalrätliche Verkehrskommission einen Bundesbeitrag ab – und konstruierte, wie der Kanton Aargau, eine gänzlich sachfremde Verknüpfung mit den Dossiers Fluglärm- und Steuerstreit, auf dass Deutschland wie gewünscht einlenke. In den grenznahen Aargauer Regionen löst das politische Manöver Kopfschütteln aus. Die Elektrifizierung sei ein wichtiges Puzzleteil einer grenzüberschreitenden Mobilitätspolitik, erklärt Jürg Caflisch vom VCS Aargau. «Ab 2016 wird Waldshut im Halbstundentakt von Baden her erschlossen, teils mit Direktverbindungen nach Zürich. Die Elektrifizierung ist Voraussetzung für gute Anschlüsse an diese Verbindung. Der VCS Aargau ist über die Vermengung mit der Steuerfrage und dem Fluglärmdossier befremdet.» Ähnlich plump operierte einst

Schnitt ins eigene Fleisch? Die Schaffhauser und auch die Basler Regierung zeigen sich optimistisch, das Bundesparlament bis zur entscheidenden Sommersession für ihr Anliegen sensibilisieren zu können. Unterstützend Überzeugungsarbeit leisten wollen auch die VCS-Sektionen Aargau, beider Basel und Schaffhausen. Hugo Mahler gibt zu bedenken, dass die Schweiz mit einem Nein hauptsächlich den eigenen nördlichen Grenzregionen einen Bärendienst erweisen würde.

«Der deutschen Bevölkerung bleiben ja immerhin die bestehenden Direktverbindungen zum Knoten Ulm mit schlanken Anschlüssen nach Augsburg/München und weiteren Richtungen.» Sehr wichtig wäre schliesslich auch, dass der Verband öffentlicher Verkehr VöV dem Einbezug der deutsch-schweizerischen Linie in den Geltungsbereich von Halbtax- und Generalabo zustimmt. Stephanie Fuchs, Geschäftsführerin VCS beider Basel

St. Gallen–Basel via Deutschland Für den Kanton Schaff hausen ist eine leistungsstarke West-OstBahnverbindung eine wichtige Alternative zur Hochrhein-Autobahn A98/E54. Ausserdem besteht die Idee, die Zugsreise von St. Gallen nach Basel über eine Spange via Konstanz nach Schaff hausen und von da über die Hochrheinlinie zu führen. Die 49. Plenarkonferenz der Ostschweizer Kantonsregierungen vom März 2012 äusserte sich dazu folgendermassen: «St. Gallen–Konstanz: neue Schnellverbindung, zweistündlich ab 2015, stündlich ab 2018; Verlängerung via Singen über Schaff hausen nach Basel (mit Elektrifizierung Hochrheinstrecke)».

© Regionalverband Hochrhein-Bodensee

Wer via Zürich von Basel nach Schaffhausen reist, sitzt zwei Stunden im Zug. Ab Basel Badischer Bahnhof über die Hochrheinlinie dauert die Reise nur halb so lang – obwohl hier immer noch Dieselzüge verkehren. Mit ihnen ist indessen maximal der Stundentakt möglich, weshalb sich die stadtnahen Abschnitte Basel–Waldshut-Tiengen (D) und Schaffhausen–Erzingen (D) nicht in die S-Bahn-Systeme der beiden Kernstädte einbinden lassen. Nachdem der Kanton Schaffhausen Nägel mit Köpfen gemacht hatte – die Elektrifizierung des Abschnitts Schaffhausen–Erzingen wird dieses Jahr abgeschlossen, gleichzeitig verlegt die Deutsche Bahn die fehlende zweite Spur zwischen Erzingen und Beringen (SH) –, konkretisierten endlich auch Basel-Stadt und seine Partner in Baden-Württemberg ihr Engagement. Am 18.1.2013 unterzeichneten sie die «Basler Erklärung», um die Elektrifizierung Basel– Waldshut–Erzingen gemeinsam voranzutreiben. Die Integration der Strecke ins Regio-S-BahnSystem Basel soll den grenzüberschreitenden motorisierten Pendelverkehr eindämmen.

die Zürcher Regierungsrätin Rita Fuhrer, als sie die Abnahme des Verkehrs der deutschen Hochrhein-Autobahn A98/E54 via Klettgau oder das Zürcher Weinland als Gegenleistung für den Fall ins Gespräch brachte, dass Deutschland bereit wäre, mehr Fluglärm zu schlucken. Auch sie erntete dafür aus den betroffenen Regionen harsche Kritik. Klipp und klar ist auch der Kommentar von Hugo Mahler vom VCS Schaffhausen: «Wer glaubt, mit der Verknüpfung zum Flugverkehr Druck ausüben zu können, ist auf dem Holzweg.» Die «Trotzli-Reflexe» der Nationalratskommission seien «für keines der hängigen Dossiers zielführend». In den betroffenen Regionen würden sie schlicht als unsolidarisch empfunden.

Die direkteste und schnellste Bahnverbindung von Basel nach Schaffhausen führt über deutschen Boden.

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REGIONAL Nachrichten aus den Regionen

Einladungen zur Mitglieder-/Jahresversammlung Bern

Dienstag, 4. Juni 2013 Wir kombinieren unsere Mitgliederversammlung (MV) mit einer Begehung entlang der zukünft igen Tramlinie in Ostermundigen. Fachleute des Kantons und der Gemeinde erläutern das Projekt und stellen sich gerne Ihren Fragen. Mit den besser organisierten Verkehrsflüssen, den mehrheitlich durchgehenden Radstreifen und den aufgewerteten Strassen und Plätzen bringt das Tram in Ostermundigen allseits viel Positives. Die Bernstrasse erhält praktisch über ihre gesamte Länge ein zeitgemässes Erscheinungsbild. Mit dem umgestalteten Dreieck und der grosszügig ausgebauten

Bahnhofunterführung gewinnen zentrale Aufenthaltsorte an Attraktivität. Treff punkt: 17.30 Uhr bei der Haltestelle Zollgasse in Ostermundigen. Die Begehung dauert 80 Minuten und findet bei jeder Witterung statt. Statutarischer Teil der MV: ab 19.10 Uhr im Bären Ostermundigen (Bernstr. 25), mit anschliessendem Apéro. Ihre Anmeldung für die Begehung und Anträge zur Traktandenliste sind bis zum 22. Mai zu richten an: info@vcs-be.ch oder 031 318 54 44. Mehr Informationen zum Rundgang und die Traktandenliste des statutarischen Teils sind ab Mitte Mai zu finden unter: www.vcs-be.ch.

VCS-Regionalgruppe Bern Mittwoch, 15. Mai 2013 Die RG Bern lädt zur diesjährigen MV alle Mitglieder und Interessierten ins Lichtspiel ein. Es wartet ein interessantes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm: 17.30 – 18.30 h: Statutarischer Teil 18.30 – 19.00 h: Apéro 19.00 – 20.15 h: Entwicklung Gaswerkareal: Auswirkungen auf den Verkehr? Diskussion mit: Alec von Graffenried, Losinger Marazzi AG; Daniel Imthurn, Co-Präsi-

dent QM3; Franziska Teuscher, Gemeinderätin (angefragt) 20.15 – 21.15 h: Kurzfi lme zum Thema Mobilität aus dem Lichtspielarchiv Ort: Lichtspiel, Sandrainstrasse 3, 3007 Bern, im Kinosaal Anmeldung erwünscht an: regionbern@vcs-be.ch. Die Traktanden des statutarischen Teils werden auf http://www.vcs-rgbern.ch aufgeschaltet.

Wahlempfehlung: Philippe Chételat Am 9. Juni wird im Verwaltungskreis Biel ein neuer Regierungsstatthalter gewählt. Philippe Chételat, der den Sitz für die SP verteidigen will, versteht den Regierungsstatthalter als «eine Art Ombudsmann». Die Kontakte zur Bevölkerung, die Zusammenarbeit mit den Behörden, Entscheide über Baubewilligungen und im Gastgewerbe – all das reizt den 48-Jährigen, der mit sei48

ner Familie in Port lebt und als Gerichtspräsident am Regionalgericht tätig ist. «Ich weiss, wie man verhandelt und Lösungen findet.» In der Region kennt er sich bestens aus, hat er doch sein ganzes Leben – abgesehen von einem Jahr – im Seeland verbracht. Der perfekt zweisprachige Chételat («Es ist wichtig, dass sich Romands und Deutschschweizer mit der Verwaltung in ihrer Mut-

VCS-Regionalgruppe Thun-Oberland Dienstag, 28. Mai 2013, 17.15 Uhr, Geschäftsstelle VCS ThunOberland, Schulhausstr. 2, Thun. Anschliessend Abendrundfahrt auf dem Dampfschiff Blümlisalp. Traktanden: 1. Protokoll der Mitgliederversammlung vom 5. Juni 2012; 2. Jahresbericht 2012; 3. Rechnung, Revisorenbericht und Bilanz 2012; 4. Schwerpunkte 2013; 5. Budget 2013; 6. Struktur und Organisationsprozess; 7. Wahl der Vorstandsmitglieder und RevisorInnen; 8. Varia. Die Unterlagen liegen an der MV auf. Anträge der Mitglieder können bis am 14. Mai bei der Geschäftsstelle eingereicht werden. Der statutarische Teil wird zu Gunsten des folgenden Pro-

gramms kurz gehalten: Wir offerieren einen kleinen Apéro auf dem Dampfschiff Blümlisalp, wo zudem die Möglichkeit besteht, auf eigene Kosten ein Nachtessen im für uns reservierten Bereich einzunehmen. Anmeldungen für die anschliessende Schiff rundfahrt in der 1. Klasse und das Nachtessen (beschränkte Platzzahl!): bis am 20. Mai bei der Geschäftsstelle in Thun. Fahrplan: Thun ab 18.40 Uhr, Rundfahrt bis Beatenbucht, Ankunft Thun 21.20 Uhr. Gruppentarife (Preise Vorjahr): 1.Kl. ohne 1 ⁄ 2-Tax Fr. 54.40, mit 1 ⁄ 2-Tax Fr. 27.20, GA-Zuschlag 1. Kl. Fr. 10.40.

VCS-Regionalgruppe Biel Mittwoch, 15. Mai 2013, 19.00 Uhr im Rest. Romand in Biel (vom Zentralplatz ca. 50 Meter schüssaufwärts); Jahresversammlung und 25-Jahr-Jubiläumsfeier Traktanden: 1. Protokoll der Jahresversammlung vom 3. Mai 2012; 2. Wahlen; 3. Rechnung 2012 / Budget 2013; 4. Tätigkeitsbericht 2012 / Aktivitäten 2013; 5. Anträge aus Mitgliederkreisen; 6. Verschiedenes Wie angekündigt sind alle ehemaligen Vorstandsmitglieder der RG Biel herzlich zur Teilnahme eingeladen: Wir feiern unser 25-jähriges Bestehen und würden

tersprache unterhalten können») hat, obwohl seit 1993 SP-Mitglied, noch nie ein politisches Amt bekleidet. Als Richter sei es ihm wichtig, sich politisch zurückzuhalten. «Natürlich habe ich meine Überzeugungen. Aber ich will jeden Fall fair und unvoreingenommen angehen.»

uns freuen, nach der Versammlung bei einem kleinen Imbiss mit euch in Erinnerungen an vergangene Zeiten zu schwelgen – und/oder in Zukunftsvisionen! Anträge sind schrift lich bis am 1. Mai zu richten an: VCS-Regionalgruppe Biel, Postfach 1314, 2501 Biel. Die nächsten (für Mitglieder wie immer offenen) Vorstandssitzungen finden statt am Dienstag, 18. Juni und am Mittwoch, 21. August 2013, 18 Uhr im «Grüene Huus», Zionsweg 44, Biel-Madretsch.

© Valérie Chételat

VCS Kanton Bern

VCS MAGAZIN / MAI 2013


REGIONAL Nachrichten aus den Regionen

Betriebliches Mobilitätsmanagement bringt‘s Luzern

Wer kennt das Bild nicht: Betriebe in der Agglomeration, entlang von Strassen, Bahnlinien oder Autobahnen, die um ihre Lager-, Produktions- und Bürogebäude auf jeder verfügbaren Fläche Parkplätze (PP) eingerichtet haben. In den Städten ist dies schon lange nicht mehr möglich. Die Angestellten pendeln hier meist mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV), dem Velo oder zu Fuss. Speziell in der Agglomeration Luzern hat sich das ÖV-Angebot in den letzten Jahren stark verbessert. Wenn nun die Betriebe auch hier mitziehen und jene, die umweltfreundlich zur Arbeit kommen, unterstützen und belohnen, kann das ÖV-Angebot noch weiter ausgebaut werden.

Der VCS Luzern unterstützt das auch vom Kanton mitgetragene Konzept des betrieblichen Mobilitätsmanagements. Statt Parkplätze quasi auf Vorrat zu erstellen, soll das Mobilitätsverhalten der Arbeitnehmenden, der Kundinnen und Besucher sowie der Güterverkehr analysiert werden. Auf Grund dieser Analyse lässt sich festlegen, mit welcher Kombination von Massnahmen die grösstmögliche Wirkung zu erzielen ist: PP-Bewirtschaft ung; je nachdem gekoppelt mit der Auszahlung eines Öko-Bonus oder mit Förderung des CarPooling Verbesserung des ÖV-Angebots (Haltestelle, Taktfrequenz) Einführung/Förderung von work@home / Teleconferencing

Gross in Mode: Kreisel mit Bypass Im Kanton Zug sollen in den nächsten Jahren drei grosse Strassenbauprojekte realisiert werden: die Umfahrung Cham-Hünenberg, die Tangente Zug-Baar und der Zuger Stadttunnel. Alle drei sind umstritten. Nebenher wird zurzeit aber das gesamte Zuger Strassennetz ausgebaut und an diversen Orten die Kapazität stark erhöht. Diese öffentlich kaum wahrgenommene Kapazitätssteigerung wird die Wohnzonen viel stärker belasten, als viele es wahrhaben wollen. Eine Schlüsselstellung nehmen dabei die ausgebauten Kreisel ein. Mit diversen Bypässen, die direktes Rechtsabbiegen ausserhalb des Kreisels erlauben, sollen die Kapazitäten stark erhöht werden. So wurden die Autobahnauffahrten in Rotkreuz und Lindencham, der Knoten Neufeld in Baar, der Knoten Grindel in Steinhausen und der Knoten Forrenstrasse in Rotkreuz bereits mit solchen Knotenumfahrungen ausgestattet. Auch bei den VCS MAGAZIN / MAI 2013

eingangs erwähnten Grossbauprojekten sollen Bypässe (teils entgegen den bewilligten Projekten) dafür sorgen, dass die Strasse mehr Verkehr schluckt. Sogar im unterirdischen Kreisel des Stadttunnels plant das Tiefbauamt einen Bypass ein. Nur zwei Jahre nach Inbetriebnahme der Nordzufahrt Zug treten auf Grund der starken Verkehrszunahme, die auf das rasante Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum zurückgeht, die ersten Staus auf. Nun erwägt der Regierungsrat, den nördlichen Kreisel mit einem weiteren Bypass auszubauen.

Verlagerung ins Wohngebiet Die Bypässe erhöhen zwar die Kapazität der zeitweise überlasteten Knoten, fördern aber dadurch auch das Verkehrsaufkommen. Damit wird noch mehr Verkehr in die Dörfer und Städte geleitet, wo die Verkehrsnetze jetzt schon überlastet sind und mangels Platz nicht ausgebaut werden können.

Einführung und Unterstützung ÖV-Vergünstigung (z.B. Jobticket) Erstellen von Velo-Infrastrukturen, kombiniert mit Anreizprogramm(en) Betriebliches Flottenmanagement gekoppelt mit CarSharing/ Ecodrive-Fahrkursen ÖV- und velofreundliches Spesenreglement Einführung und Unterstützung eines Hauslieferdienstes.

Beispiel Schindler Aufzüge AG Wenn der VCS Luzern ein spezielles Augenmerk auf Firmenparkplatz-Ausbauten richtet, dann gilt dieses nicht allein der Anzahl PP, sondern vor allem der Anzahl Fahrten, die erzeugt werden. Mit einem cleveren Management etab-

Der Stau wird somit in die Siedlungsgebiete verlagert. Auch für Velofahrerinnen und -fahrer haben solche Verkehrsanlagen einen Haken: Der Bypass mündet in sehr spitzem Winkel wieder in die Hauptachse ein. Wer bei der Kreiselausfahrt am rechten Rand radelt, wird leicht übersehen, wie VCS und Pro Velo schon öfters zugetragen wurde. Die Velowege, mit denen der Grossteil dieser Verkehrsanlagen umfahren wird, sind eine aufwändige Angelegenheit. Als Ausgaben fürs Velowegnetz deklariert – obwohl die Ursache beim motorisierten Individualverkehr liegt –, fehlen die dafür benötigten Gelder dann anderenorts. Philipp Kissling, Vorstandsmitglied

Generalversammlung der VCSSektion Zug, Dienstag 14. Mai 2013, 19.30 Uhr, Baarerstrasse 14 (Metalli), Kinder- und Jugendtheater. Gastreferat von Rudolf Käser, Köniz: «Tempo 30 auf Kantonsstrassen»

lieren Unternehmen langfristig eine effiziente Mobilität mit deutlich weniger Energieverbrauch und CO2-Emissionen und reduzieren gleichzeitig weitere Umweltbeeinträchtigungen wie Lärm, Schadstoffe oder Stausituationen. Mit der Schindler Aufzüge AG konnte sich der VCS Luzern kürzlich darauf einigen, durch die Erweiterung des betrieblichen Mobilitätsmanagements den Anteil des motorisierten Individualverkehrs weiter zu senken und nicht auf eine Aufstockung der Parkplatzzahl zu setzen. Monique Frey, Geschäftsleiterin MV vom 8.5.2013 in Luzern – s. Beilage!

Zug

Kreisel mit 3 Bypässen.

Freiburg

Einladung zur GV Die Generalversammlung 2013 der VCS-Sektion Freiburg findet statt am Mittwoch, 15. Mai, um 19.30 Uhr im «Ancienne Gare» Freiburg, Raum 003. Nach dem statutarischen Teil wird Thierry Bruttin, Stadtarchitekt von Freiburg, ab 20.30 Uhr ein Referat halten zum Thema: «Aufwertung des Bourg-Quartiers: Herausforderungen und/oder Chancen». 49


© Architron® 2011

REGIONAL Nachrichten aus den Regionen

Zürich

Generalversammlung des VCS Zürich Samstag, 8. Juni 2013, Hotel Sommerau-Ticino, Zürcherstrasse 72, 8953 Dietikon (ca. 400 m vom Bahnhof Dietikon) 9.30 Uhr Generalversammlung Traktanden: 1. Begrüssung, Wahl der Stimmenzähler/innen, Genehmigung der Traktandenliste; 2. Genehmigung des Protokolls

der GV vom 2. Juni 2012; 3. Jahresbericht 2012; 4. Jahresrechnung 2012, Revisorenbericht, Entlastung des Vorstandes; 5. Budget 2013; 6. Wahlen: Vorstand, Präsident, Kassier, Delegierte VCS Schweiz, Rechnungsrevisoren; 7. Verschiedenes 10.30 Uhr: Die neue Limmattal-

Dampf machen für die S-Bahn

Auf den Bund zu warten, ist in diesem Fall definitiv keine Lösung.

Die Zürcher Bevölkerung soll darüber abstimmen, ob sie einen Ausbau des Bahnhofs Stadelhofen will und, wenn ja, wie rasch. Möglich macht dies die Volksinitiative des VCS Zürich. Dass der Zürcher Regierungsrat grundsätzlich die Bedeutung des Ausbaus für die Weiterentwicklung der S-Bahn klar und deutlich anerkannt hat, ist erfreulich. Nur: Tun will er offenbar nichts dafür, vielmehr empfiehlt er das VCS-Volksbegehren zur Ablehnung. Dadurch verpasst er es zu bestimmen, wie und

Solothurn

Ein unverständlicher Entscheid Das Bundesgerichtsurteil vom 6. März 2013 in Sachen «Gäupark und Umnutzung Melitta-Gebäude» befremdet. Inhaltlich trat das Gericht nicht auf die VCS-Einsprache ein. Die Beschwerde der Migros Aare wurde gutgeheissen, die Entscheide des Verwaltungsgerichts sowie des Bau- und Justizdepartements, die zu Gunsten des VCS ausgefallen waren, werden aufgehoben. Begründung: Der VCS habe nicht rechtzeitig Beschwerde erhoben, weil er die Umnutzung des Melitta-Gebäudes schon früher hätte erkennen können. Das Ganze ist ein schwerer 50

Schlag für das Verbandsbeschwerderecht. Denn als Folge dieses Urteils darf sich der VCS nicht mehr auf eine korrekte Einhaltung der Publikationspflicht verlassen. Er müsste zu einer Art Kontrolltätigkeit übergehen, die mit den begrenzten Ressourcen eines Verbandes unvereinbar ist. Zudem lädt das Urteil Bauherren und Gemeinden geradezu ein, die Publikationspflicht – wie bei der

Bahnhofplatz Dietikon mit Limmattalbahn. Mehr dazu an der GV vom 8. Juni.

bahn – Präsentation und Begehung Referent: Daniel Issler, Geschäftsführer, Gesamtprojektleiter Limmattalbahn Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung für die Gene-

ralversammlung beziehungsweise die Informationsveranstaltung zur Limmattalbahn erwünscht (Tel. 044 291 33 00 oder Mail vcszh@swissonline.ch). Weitere Informationen zur GV unter www.vcs-zh.ch

unter welchen Rahmenbedingungen ein solcher Bahnausbau stattfinden kann. Diese Aufgabe will der Regierungsrat nach Bern delegieren. Der Bund wird aber vor 2030 kein entsprechendes Projekt realisieren, obwohl der Bahnhof Stadelhofen schon heute am Limit läuft. Mit der dynamischen Entwicklung am rechten Zürichseeufer, im Zürcher Oberland und der Region Winterthur spitzt sich die Situation von Jahr zu Jahr zu. Der Kanton muss deshalb, wie bei der Zürcher S-Bahn und der Durchmesserlinie, Planung und

Projektierung dieses zentralen Infrastrukturprojekts selber übernehmen. Mit dem Geld, das der Bund aktuell für den Kanton Zürich vorgesehen hat, hätte die Regierung die Mittel dazu. Über allfällige Kostenaufteilungen zwischen Bund und Kanton kann dann verhandelt werden, wenn klar ist, welche Projektbestandteile zu welchem Zeitpunkt zu realisieren sind. Dank der Volksinitiative hat es die Zürcher Bevölkerung in der Hand, den Regierungsrat zu einer aktiveren Haltung zu verpflichten.

fraglichen Umnutzung geschehen – zu umgehen, um dem VCS dann u. a. Zeitungsartikel über die Einweihung eines Erweiterungsbaus unter die Nase zu reiben. Fakt ist: Im Gäupark wurden widerrechtlich zusätzliche Verkaufsflächen genehmigt. 2004 wurde die Erweiterung um 3800 m2 nur in Form einer einfachen Baubewilligung ausge-

schrieben. Ein solcher Ausbau hätte jedoch einen Gestaltungsplan erfordert und hätte im kantonalen Amtsblatt ausgeschrieben werden müssen. Nur so hätte der VCS davon Wind bekommen können. Im Fall «Melitta» hat die Gemeinde bewusst das Baugesetz umgangen. Nun wird sie auch noch höchstrichterlich dafür belohnt – unbegreiflich!

Tempo 50 beim Schulhaus? In Deitingen soll die Schulhausstrasse saniert und sicherer werden. Ein glasklarer Fall für Tempo 30, sollte man meinen. Die Strasse weist starke Belagsschäden auf und die Werkleitungen müssen ebenfalls erneuert werden. Was liegt da näher, als

gleich auch die Schulwegsicherheit auf diesem 200 Meter kurzen Strassenabschnitt zu erhöhen, der auch dem motorisierten Zugang VCS MAGAZIN / MAI 2013


REGIONAL Nachrichten aus den Regionen

zum Schulhaus und zur Dreifachturnhalle «Zweien» sowie deren Parkplätzen dient. Dem Gemeinderat schwebte ein Ausbau auf eine Breite von sieben Metern vor. An der Gemeindeversammlung im Jahr 2009, als der Finanzbeschluss fiel, wurde die Projektidee einer Mischverkehrsfläche mit Alleecharakter präsentiert. Das Endprojekt sieht nun leider ganz anders aus.

Gefahr erkannt… Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) stand dem Gemein-

Einladung zur GV der VCS-Sektion Solothurn am Mittwoch, 15. Mai 2013, im Kongress-Hotel, Bahnhofstr. 5 in Olten, auf der Winkel-Unterführung Programm: 18 Uhr Generalversammlung – offizieller Teil Traktanden: 1. Begrüssung; 2. Protokoll der GV 2012; 3. Jahresbericht; 4. Kassa- und Revisionsbericht; 5. Wahlen; 6. Jahresprogramm 2013; 7. Verschiedenes

derat bei der Planung zur Seite. In ihrer Expertise ist von sehr geringem motorisiertem Verkehr die Rede. Einzig bei Anlässen in der Turnhalle abends und am Wochenende ergebe sich ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Und: Da der Unterricht in Blockzeiten stattfinde, nähmen die Schulkinder beim Kommen und Gehen die Strasse jeweils auf ihrer gesamten Breite in Beschlag (Trottinette und Velos). Eine Verbreiterung der Strasse auf 6.7 bis 7 Meter beurteilte die BfU als viel zu grosszügig; als Folge davon wären höhere Geschwindigkeiten – und im Falle einer Kollision viel gravierendere Verletzungen – zu befürchten. Der heutige Strassenquerschnitt (ca. 5 m) reiche aus, sofern die Linienführung und die Sichtverhältnisse verbessert würden.

… doch nicht gebannt Ein Tempolimit von 30 km/h erwähnt die BfU erstaunlicherweise mit keinem Wort. Sie empfiehlt nur ein 2,5 Meter breites Trottoir

19.30 Uhr Referat «Fuss- und Veloverkehr in Unterführungen» von Daniel Grob, Verkehrsplaner 20.30 Uhr Apéro Protokoll, Jahresbericht und Jahresrechnung liegen an der GV auf und können vorab bei der Geschäftsstelle bestellt werden. Traktandenanträge sind bis Donnerstag, 8. Mai 2013, an info@vcs-so.ch oder 079 884 62 06 einzureichen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

und eine 4,5 Meter breite Strasse – bei Tempo 50! Fragt sich bloss, wie die 200 Schülerinnen und Schüler auf diesem Trottoir in Schach gehalten werden sollen. Der VCS Solothurn hatte zwar die Gelegenheit, bei einer Besprechung dabei zu sein. Leider fanden seine Anregungen für einen sichereren Schulweg aber kein Gehör. Anita Wüthrich

Wo sich Schulkinder tummeln, müsste Tempo 30 selbstverständlich sein.

Wichtige Daten Samstag, 27. April, Velobörse auf der Alten Brücke in Olten Von 8 bis 16 Uhr kann am Stand des VCS das eben erworbene Velo gemäss «Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge» perfekt ausgerüstet werden. Verkauft wird Velozubehör wie Reflektoren, Glocken, Veloschlösser, etc. Velo-Annahme 8–12 Uhr; Verkauf 8.30–16 Uhr. Es werden nur gebrauchte Velos aus der Region Olten angenommen. Elektrovelos sind ausgeschlossen. Händler sind nicht zugelassen (lokale Händler nur auf vorgängigen Antrag an info@igveloolten.ch). Am 27.4. unangemeldet anwesende Händler werden abgewiesen. 20 % des Verkaufspreises, mindestens aber Fr. 10.– pro Velo, gehen als Provision an die Veranstalterin. Mittwoch, 15. Mai, GV Samstag, 25. Mai, Velofahrkurs in Solothurn. Informationen erhältlich bei info@vcs-so.ch

Sonntag, 26. Mai, slowUp Buechibärg. Gemeinsame VCS-Mitglieder-Ausfahrt auf der ca. 30 km langen autofreien Strecke. Teilnehmende sind zum Mittagslunch eingeladen. Treff auf der Kreuzackerbrücke in Solothurn (Seite Kreuzackerpark). Start: 11 Uhr. Donnerstag, 30. Mai (Fronleichnam), Sonderausstellung BiodiverCity an der mia in Grenchen (Mittelländer Ausstellung). Von 14–20 Uhr wird der VCS am Aktivitätentisch präsent sein – Spiel, Spass und Gewinn sind garantiert. Eintritt frei.

Graubünden

Einladung zur Mitgliederversammlung 2013 Am Freitag, 24. Mai 2013, ab 20 Uhr, sind alle interessierten Sektionsmitglieder zur ordentlichen Mitgliederversammlung des VCS Graubünden im Hotel Drei Könige in Chur eingeladen. Traktandenliste: 1. Protokoll der MV vom 28. April 2012; 2. Jahresbericht 2012 und Jahresprogramm 2013; 3. Rechnung und Revisorenbericht 2012; 4. Budget 2013; 5. Wahlen; 6. Varia Infos: http://www.vcs-gr.ch/de/graubuenden/ueber-uns/mitgliederversammlung.html mit Jahresbericht 2012 und Jahresprogramm 2013 als PDF.

Bahnanschluss bis Roveredo Eine Verlängerung der Tessiner S-Bahn von Castione bis nach San Vittore/Roveredo (GR) würde neue Chancen eröffnen für die Weiterentwicklung des unteren Misox. Die VCS-Sektionen Graubünden und Tessin treiben das viel versprechende Projekt nach Kräften voran. Ausführliche Informationen dazu gibts in der Juni-Nummer des VCS-Magazins. Stefan Grass

VCS MAGAZIN / MAI 2013

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Der VCS im Web VCS-Magazin online Auf der Website des VCS-Magazins können Sie nicht nur die aktuelle Ausgabe durchblättern, sondern auch kostenlos ältere Ausgaben konsultieren. Dazu gibt es Zusatzinformationen zu Wanderungen, Velotouren und Ausflügen. Sie können online am Wettbewerb teilnehmen, den Sie in jedem VCS-Magazin finden. verkehrsclub.ch/magazin

VCS-Newsletter Einmal im Monat informiert Sie der VCSNewsletter über Mitgliederangebote, Aktionen und Neuigkeiten zu Mobilität und Umwelt. Mehr als 10 000 Leserinnen und Leser haben ihn abonniert. Und Sie? Jetzt kostenlos anmelden: verkehrsclub.ch/newsletter

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Der VCS auf Facebook Jede Woche finden Sie auf unserer FacebookSeite News, Umfragen, Mitgliederangebote, Wettbewerbe und Aktuelles zu Mobilität und Umwelt, das unter den Nägeln brennt: facebook.com/verkehrsclub.ch

VCS MAGAZIN / MAI 2013

VCS-BOUTIQUE Regensaison?! Nach dem langen Winter hoffen wir natürlich nicht auf Regen. Doch glaubt man Google, ist der Frühling die niederschlagsreichste Saison. Drinnen herumsitzen konnten wir in den letzten Monaten genug. Lassen wir uns also die Stimmung nicht verderben und geniessen auch regenreiche Stunden im Freien. Die Regenbekleidung «Bergen 2» schützt zuverlässig vor Nässe, denn alle Nähte sind doppelt genäht und auf der Innenseite verschweisst. Die VCS-Boutique offeriert 30 Prozent Rabatt auf Regenjacke und -hose «Bergen 2». Das mikroporös beschichtete Gewebe ist absolut wasser- und winddicht und trotzdem atmungsaktiv. Erhältlich in verschiedenen Farben und Grössen. Einfach den Rabatt-Code «bergen30» im Warenkorb auf www.vcs-boutique.ch eingeben und profitieren.

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SERVICE Einkaufen

Blick hinter die Kulissen Brigitte Stettler von der VCS-Boutique und Christoph Seeholzer von «via verde reisen» erklären, wie man den VCS auch noch unterstützen kann.

© Jérôme Faivre

weiteres Auswahlkriterium sind die «Qualitäten» eines Ortes, zum Beispiel seine Echtheit. Wir ziehen kleine, familiengeführte «Bijoux» den grossen Hotelkomplexen vor. Weiter achten wir darauf, dass Arbeitsbedingungen und Löhne der Mitarbeitenden fair sind. Ausserdem können wir uns auf die Erfahrung langjähriger Partner in Frankreich, Deutschland und Italien abstützen.

VCS-Magazin: Worauf achtet ihr bei der Auswahl eines Produktes? Brigitte Stettler: Die Qualität ist das wichtigste Kriterium für die VCS-Boutique. An den Fachmessen verlangen wir, dass wir das Produkt sehen, anfassen und nach Möglichkeit anprobieren können. Wenn das Produkt unsere Ansprüche erfüllt, erkundigen wir uns, wo es herkommt: Wie wird es hergestellt? Unter welchen Arbeitsbedingungen? Unser

in Switzerland» ganz klar vor. Darüber hinaus arbeiten wir mit vertrauenswürdigen Partnern zusammen, die uns zum Beispiel garantieren, dass bei der Herstellung keine Kinderarbeit involviert ist. Christoph Seeholzer: Bei via verde reisen ist die Destination das entscheidende Kriterium. Der Zielort muss mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein: Zug, Schiff, Bus, eventuell ein Mietauto vor Ort. Flugdestina-

Unsere Kundschaft unterstützt auch die VCSProjekte für eine zukunftsgerichtete Mobilität. Sortiment umfasst Artikel aus der Schweiz, aus Europa und weiteren Ländern. Wenn wir die Wahl haben, ziehen wir Produkte «made 54

tionen sind für unseren Katalog ein No-Go. Nur wenn ein Kunde oder eine Kundin darauf besteht, buchen wir einen Flug. Ein

Unterstützt man das politische Engagement des VCS mit einem Kauf in der Boutique oder der Buchung einer viaverde-Reise? B.S.: Die VCS-Boutique verkauft ihre Produkte zu Marktpreisen. Die Preise werden nicht aufgeblasen, um die Aktivitäten des VCS zu unterstützen. Im Gegenteil, VCS-Mitglieder profitieren regelmässig von Spezialangeboten und Rabatten. Da aber ein Teil des Umsatzes an den VCS überwiesen wird, unterstützen die Kundinnen und Kunden der Boutique auch die Projekte und Kampagnen des VCS für eine zukunftsgerichtete Mobilität. C.S.: Mit der Buchung einer viaverde-Reise unterstützt man in erster Linie eine Idee – man fördert damit einen Tourismus, der auf Natur und Umwelt Rücksicht nimmt. Via verde reisen und der VCS sind eng miteinander verbunden. Zum Beispiel ist das VCS-Magazin für uns immer die erste Adresse, um neue Angebote zu kommunizieren. Welche Produkte laufen im Moment am besten?

B.S.: Seit kurzem gibt es bei der VCS-Boutique ein neues OnlineSchaufenster, mit dem wir unser Sortiment deutlich vergrössern konnten. Zurzeit sind Velohelme und Kleider aus Merinowolle gefragt. Auf die Sommersaison sind wir ebenfalls gut vorbereitet, mit vielen Produkten für OutdoorFreizeitaktivitäten. C.S.: Via verde reisen konzentriert sich zunehmend auf spezielle Reisen. Die Badeferien rücken langsam in den Hintergrund, weil die Internetkonkurrenz extrem gross ist. Aktivferien wie wandern und Velo fahren sind schwieriger zusammenzustellen. In dieser Nische können wir unsere organisatorischen Kompetenzen und unsere Erfahrung voll einbringen. Die Leserreisen des VCS-Magazins liegen uns auch sehr am Herzen. Sie bieten Gelegenheit, seltene Erlebnisse zu teilen: lokale Journalisten, Historikerinnen oder Künstler treffen und Orte kennenlernen, die sonst für die Öffentlichkeit nicht unbedingt zugänglich sind. Diesen Herbst haben wir eine Leserreise ins malerische Elsass mit Degustation lokaler Weine im Programm. Interview: Jérôme Faivre

Kontakt www.vcs-boutique.ch oder Telefon 0848 612 612 (Normaltarif) www.via-verde-reisen.ch oder Telefon 0848 823 823 (Normaltarif)

VCS MAGAZIN / MAI 2013


SERVICE

© Ursula Gerber

Mitgliederangebote

Monti 2013 – pop-up! Sprachperlen Mit Lingua Natura kann man Sprachferien in fünf Schweizer und zwei italienischen Naturpärken mit Bildung, Kultur und dem Erleben von unvergesslichen Landschaften verbinden. Lingua Natura ist ein fünftägiges Programm, das täglich drei bis vier praxisbezogene Sprachlektionen mit vielseitigen Aktivitäten und Ausflügen in den Pärken kombiniert. Sie lernen Menschen und ihre Geschichten kennen, machen kulinarische Entdeckungen und geniessen die wunderschöne Landschaft. Im Mittelpunkt des Kurses steht das vielseitige Erleben der Sprache. Die Sprachferien für Anfänger bis Fortgeschrittene werden in Gruppen von maximal zehn Personen angeboten. Die Spracherlebnisferien finden im Juni, Juli, September und Oktober 2013 in den Naturpärken Binntal (Wallisertitsch), Pfyn-Finges (Französisch), Chasseral (Französisch), Veglia-Devero (Italienisch), Val Grande (Italienisch), Beverin (Rätoromanisch/Sutsilvan) und Val Müstair (Rätoromanisch/Vallader) statt.

Das Plus für VCS-Mitglieder: 10 Prozent Rabatt auf die Spracherlebnisreisen Lingua Natura. Infos: www.vcs-bonus.ch, Tel. 031 381 10 71 (Schweizer Pärke).

Auch dieses Jahr überrascht der Circus Monti mit einem neuen, leidenschaftlichen Programm. Zwei Clownfiguren machen sich auf, dem Traum vom Fliegen näher zu kommen. Auf ihrer Suche stossen sie unverhofft auf fantastische Welten, die sich, einem Pop-up-Buch gleich, bunt und grossartig vor ihren Augen entfalten. Darin überraschen die Artistinnen und Artisten mit einzigartigen, preisgekrönten Darbietungen.

Das Plus für VCS-Mitglieder: VCS-Mitglieder erhalten Fr. 5.– Rabatt auf das Eintrittsticket (Einzelmitglieder: max. 2 Personen, Familienmitglieder: max. 5 Personen).

© Felix Wey

Preisgekrönte Akrobatik, einzigartige Artisten und berührende Clowns: Monti 2013 ist ein fantastisches Kunstwerk voller Ästhetik, Heiterkeit und überschäumender Lebensfreude.

Und Abflug! Der Circus Monti träumt vom Fliegen.

Infos: www.vcs-bonus.ch, Tel. 056 622 11 22 (Circus Monti).

Die Velosaison startet mit Bianchi Das Plus für VCS-Mitglieder: Fr. 100.– Rabatt auf den drei vorgestellten Modellen, plus Gratisporto. Metropoli Uno Fr. 899.– statt Fr. 999.—, Camaleonte Fr. 849.– statt Fr. 949.–, Kuma Fr. 699.– statt Fr. 799.–. Details: www.vcs-bonus.ch oder Tel. 027 510 21 03 (Bianchi Suisse).

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VCS MAGAZIN / MAI 2013

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Das Mountainbike Mit dem «Kuma» hat Bianchi ein Mountainbike mit idealer Linie entwickelt, das eine angriffslustige Geometrie mit einem leichten und einfach zu manövrierenden Rahmen vereint. Ausserordentlich zuverlässig, perfekt für Langstrecken und Singletrails.

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Das Stadtvelo Das Modell «Metropoli Uno» verbindet das Nützliche mit dem Angenehmen: Mit seinem leichten Alurahmen, den 28-Zoll-Reifen und 21 Gängen bietet das Velo viel Fahrkomfort, auch wenn Einkäufe oder die schwere Büromappe den Gepäckträger beschweren.

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Auf Bianchi fuhren schon bedeutende Radrennfahrer. Der italienische Velofabrikant hat drei Modelle für VCS-Mitglieder ausgewählt, mit denen die Saison 2013 fulminant beginnt.

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SERVICE Mitgliederangebote

Mit der ÂŤGreen CollectionÂť kann man bei Hertz umweltfreundliche und benzinsparende Fahrzeuge mieten. Zum Beispiel den Toyota Prius Hybrid, der auch in der VCS-Auto-Umweltliste Ăźberzeugt.

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4/2013

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© Walter Imhof

mmer mehr Verkehrsunfälle nehmen eine unerfreuliche Wendung und können für die Beteiligten äusserst unangenehme Folgen haben. Zum Beispiel, wenn es darum geht, die Schuldfrage zu klären – hat sich der Unfallverursacher wirklich falsch verhalten? – oder wenn es um Schadenersatzforderungen geht. Die Verkehrs-Rechtsschutzversicherung des VCS ist eine wertvolle Hilfe, die vor bösen Überraschungen schützt: Die erfahrenen Juristinnen und Juristen der VCS-Partnerin Protekta Rechtsschutz setzen sich für Ihre Rechte ein und helfen Ihnen dabei, zu Ihrem Recht zu kommen. Die Versicherung richtet sich an Automobilisten, Velofahrerinnen oder Fussgängerinnen und Fussgänger. Ein Verkehrsunfall ist schnell passiert, und nicht immer ist die Schuldfrage eindeutig.

Juristischer Beistand Bei rechtlichen Problemen steht den VCS-Versicherten die Protekta «Jurline» mit kompetenten Juristinnen und Juristen zur Verfügung. Die Hilfe reicht von einfachen Auskünften über Beratung und Vermittlung bis

hin zur Vertretung vor Gericht. Der juristische Beistand erfolgt durch Vertrauensanwälte der Protekta oder, bei Bedarf, durch einen Anwalt eigener Wahl. Anwalts-, Gerichts- und Expertisekosten

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sowie Prozessentschädigungen an die Gegenpartei werden bis zu einer Gesamtsumme von Fr. 250 000.– übernommen. Das folgende real zugetragene Beispiel zeigt, wie nützlich eine Verkehrs-Rechtsschutzversicherung des VCS sein kann:

Unwetter mit Folgen Es regnet in Strömen, die Strasse ist extrem rutschig. Ein Automobilist verliert die Kontrolle über sein Fahrzeug und gerät auf die Gegenfahrbahn, wo er mit einem entgegenkommenden Auto kollidiert. Ein Verfahren wird eröffnet. Weil es Verletzte gegeben hat, klagt die Gegenpartei auf fahrlässige Körperverletzung.

Leistung der Protekta Ein im Bereich «Verkehrsrecht» spezialisierter Anwalt der Protekta sistiert zuerst das Administrativverfahren und überprüft die Höhe der Busse und die Anzahl Tagessätze aufgrund des Sachverhalts. Dank seiner juristischen Unterstützung wird dem betroffenen Lenker der Fahrausweis nur für die Mindestdauer entzogen.

Informationen und Abschluss www.vcs-versicherung.ch Tel. 0848 611 611 (Normaltarif)

VCS MAGAZIN / MAI 2013


SERVICE Wettbewerb

© Peter Krebs

An dieser Wallfahrtskirche kommt man vorbei, wenn man vom gesuchten Tal ins nächste wechselt, das man gerne mit dem ersten verwechselt.

Welches ist unser Lieblingstal?

© Jérôme Faivre

Sommergenüsse Zum Auftakt der Sommersaison präsentiert das VCS-Magazin wieder eine Reihe von Bade-, Bahnreise-, Velotour- und Wandervorschlägen. Wir stellen einen Mann vor, der es mit eigener Muskelkraft auf dem Velo bis nach Norwegen geschafft hat. Eine löbliche Ausnahme, denn wir Schweizerinnen und Schweizer sind nämlich sonst richtige Vielflieger. Ein Gespräch mit dem Chef des Reiseunternehmens Globetrotter. VCS MAGAZIN / MAI 2013

Schmalspurbahn, die die Täler und zwei schmucke Kleinstädte verbindet. In gemächlichem Tempo rattert sie über die Schienen und die Landesgrenze. Von den Brücken aus entdeckt man unten am Fluss die einladenden Badestellen zwischen den Felsen, bevor einem ein nächster Tunnel die Sicht raubt. Es gibt viel zu sehen. Wo der Wildbach rauscht, hat es Berge. Grüne Buchenwälder krallen sich an ihren steilen Flanken fest. In den tieferen Lagen gedeihen Edelkastanien. Seilbahnen und Saumpfade erschliessen die Dörfer und

Alpweiden. Man könnte fast ins Schwärmen kommen. Es gibt natürlich auch Zeugen der Kultur. Wir sind ja nicht im Urwald. Die Bahn fährt am höchsten Kirchturm des 21. Schweizer Kantons vorbei und später an einem noch mächtigeren Campanile, der viel neuer ist und zu einem bekannten Wallfahrtsort gehört. Er ragt jedoch in keinem Kanton in den Himmel, sondern in einer Region am Fuss der Berge.

Frage: Wie heisst das Tal?

Peter Krebs

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Beantworten Sie die Frage «Wie heisst das Tal?» bis am 24. Mai 2013 an VCS-Magazin, Wettbewerb, Postfach 8676, 3001 Bern, oder www.verkehrsclub.ch/wettbewerb bzw. wettbewerb@verkehrsclub.ch Lösung des letzten Wettbewerbs: Mont Tendre. Gewinner eines Velos von Tour de Suisse im Wert von Fr. 1500.–: Heinz Bleiker, Degersheim

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NÄCHSTE NUMMER

Nicht unbedingt für Klarheit sorgt auch der Umstand, dass die beiden Flüsse, die die zwei Täler geformt haben, den gleichen Namen tragen, ungeachtet der Tatsache, dass sie kein gemeinsames Wasser führen, weil eine Wasserscheide sie trennt. Der eine schäumt nach Westen, der andere tost nach Osten, wobei er an der Landesgrenze das Geschlecht ändert und weiblich wird. Gemeinsam ist beiden, dass sie schliesslich im gleichen langen, internationalen See landen beziehungsweise wassern. Ebenso international ist die

zv

as gesuchte Tal gehört zu den Lieblingstälern der Schweizerinnen und Schweizer. Sie mögen es so sehr, dass sie aus zwei Tälern eines machen, wenigstens dem Namen nach. Sie annektieren dabei namensmässig auch jenes Tal, das ennet der Landesgrenze liegt und eigentlich ganz anders heisst, obschon man beidseits die gleiche Sprache spricht. Um die Verwirrung zu vervollständigen, soll noch erwähnt werden, dass es genau genommen weder um ein einziges Tal geht noch um zwei Täler, sondern um deren hundert.

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SERVICE Rätsel

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VCS MAGAZIN / MAI 2013


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Geführte Bahn– und Kulturerlebnisreise von Budapest bis Czernowitz Eine abwechslungsreiche Gruppenreise für Menschen, die Osteuropa abseits ausgetretener Pfade kennenlernen möchten. Beginnend in Budapest, bildet das historisch hochinteressante Czernowitz das Ziel unserer 10-tägigen Tour. Unter kundiger Führung bereisen Sie die ungarische Tiefebene, das nördliche Siebenbürgen und das ehemals österreichische «Kronland Bukowina» in der heutigen Ukraine. Begegnungen und Gespräche mit der lokalen Bevölkerung runden die durch landschaftlich herrliche Gegenden führende Reise ab. Preis pro Person

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Wildtiere der Schweiz: Biber im Dreiseengebiet Auffahrt: Comersee: Chiasso – Menaggio Auffahrt: Vinschgau: Mals und Tschars Pfingsten: rund ums Val Colla Pfingsten: Südschwarzwald Massif Central 1: Haute Loire Fronleichnam: Rarner Schattenberge Steine- und Blumentour Bedrettotal Gletscher am Grimsel- und Furkapass Süd-Vogesen: rund ums Dollertal

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