VCS mAGAZIN
Dossier Velo
Sicher im Sattel
Velotour
Velosaison
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Von Budapest nach Belgrad
Ein Frühlingscheck tut not
1 / März 2014
F Ü R Z E I T G E M Ä S S E M O B I L I TÄT
IMBACH Reiseprogramm 1. Tag: Anreise mit Bahnfahrt 1. Klasse vom Wohnort nach Chur und mit dem Bernina-Express direkt nach Tirano, wo im Hotel Bernina das Mittagessen serviert wird. Weiterreise mit Bus und Lokalbahn nach Iseo. Abendessen im Hotel. 2. Tag: Mit dem Kursschiff zur Insel Monte Isola. Aussichtsreicher Aufstieg auf den höchsten Punkt der Insel. Inselrundfahrt und Badegelegenheit. Typisches Abendessen in einer Trattoria. Wanderzeit ca. 3 Std. 400 Höhenmeter. 3. Tag: Fahrt mit dem TreNord und Exkursion zu den Felszeichnungen im Val Camonica, die 1979 zum ersten Weltkulturerbe Italiens wurden. Mittagessen mit einheimischer Küche. Besichtigung der romanischen Kirche San Siro und Rückfahrt nach Iseo. Wanderzeit ca. 2 Stunden.
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4. Tag: In Brescia kultureller Spaziergang und Führung durch die Klosteranlage Santa Giulia. Typisches Mittagessen auf dem Domplatz und Rückfahrt via Milano in die Schweiz.
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20 14
© Andrea Campiche
© Eva Schmassmann
10 © simpel
Dossier Velofahren wird immer gefährlicher? Wir kontern und geben Sicherheitstipps.
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Donauradweg Die Etappe des «Eurovelo 6» von Budapest nach Belgrad.
Velosaison Zeit, die Velos für den Frühlingscheck aus den Kellern zu holen.
AKTUELL 6
Das Ja zu FABI Unser Rückblick auf sechs intensive Jahre
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Velotrends Neuerdings kommen immer mehr Sporträder mit Elektroschub daher.
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Hier & dort In Umeå wird das Winterpendeln auf dem Velo mit EU-Geldern gefördert.
ANSICHTEN 32
Interview Vincent Kaufmann, Professor für Stadtsoziologie und Mobilitätsanalyse, sorgt für Diskussionsstoff.
REGIO 41
Berichte aus den VCS-Regionen
REISEN 25
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Ausflugstipp Im Bus hinauf, mit dem Velo hinunter: Im Valle di Blenio macht das Sinn. Eine Reise anno 1840 Drei Tage, vier Nächte für 700 Kilometer.
SERVICE 47
Mitgliederangebote
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Wettbewerb
30/55 Via verde Reisen, Leserreise und Angebote
Titelbild: Auch ein Velo-Frühlingscheck sorgt für mehr Sicherheit im Sattel (© Jean-Pierre Grüter). Das VCS-Magazin für zeitgemässe Mobilität Zeitschrift des VCS Verkehrs-Club der Schweiz. Abonnement: Fr. 19.–/ Jahr. Erscheint 5 -mal jährlich. Redaktionsadresse: VCS, Postfach 8676, 3001 Bern (Tel. 031 328 58 58; E-Mail: magazin@verkehrsclub.ch). Redaktion: Stefanie Stäuble (sts), Jérôme Faivre (jfa). Sektionsnachrichten: Urs Geiser (G). Mediensprecher: Gerhard Tubandt (gtu). Inserate: Markus Fischer (Tel. 031 328 58 38, Fax 031 328 58 99; E-Mail: inserate@verkehrsclub. ch). Grafik: www.muellerluetolf.ch. Druck, Versand: Ziegler Druck, Winterthur. Papier: Charaktersilk, 100% Recycling. Aufl age: 79000 (deutsch 63500; französisch 15500). Die nächste Ausgabe erscheint am 30. April 2014. Insertionsschluss: 31. März 2014. Allgemeine Auskünfte: Tel. 031 328 58 58. Diese Zeitschrift wird in einer umweltverträglichen Polyethylenfolie verschickt. Diese schneidet im Ökovergleich gleich gut ab wie Recyclingpapierhüllen. Hingegen bietet eine Papierhülle weniger Schutz und führt so häufiger zur Beschädigung von Zeitschriften.
VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
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AKTUELL © Adrian Zahn
Kurz & bündig
Editorial
Velofahren wird immer gefährlicher? In
Mit einem zweiten Strassentunnel nimmt der Schwerverkehr am Gotthard zu.
unserer traditionellen Veloausgabe möch-
Ständeratskommission sagt ja zur zweiten Gotthardröhre
ten wir mit diesem Vorurteil aufräumen. Im Dossier ab Seite 10 finden Sie eine Velounfall-Statistik über fast vier Jahrzehnte – und Zahlen lügen ja bekanntlich nicht. Offenbar hat die Annahme, dass Velofahren immer gefährlicher wird, weniger mit der Realität als vielleicht eher mit einer gesellschaftlichen Wahrnehmungsveränderung zu tun. Auf einem alten Kinderfoto kurve ich im Sommerkleid, barfuss und ohne Helm auf einem rostigen, zu kleinen Velo um den Tischtennistisch in unserer Siedlung herum. Jemand machte damals augenscheinlich das Foto, ohne mich auf die Gefahren (Zehen im Pedal einklemmen! Kopf an der Betonkante anschlagen!) aufmerksam zu machen. Anders mein Nachbarsbub, der gerade Velo fahren lernt. Er wird von seinen Eltern gepolstert, als würde er beim American Football mitspielen. Knie- und Armschoner schützen seine Gelenke. Ein gigantischer Helm sitzt auf seinem kleinen Köpfchen, das vor Aufregung hin und her wackelt. Sein Vater rennt gebückt neben dem Kleinen her und gibt laut rufend Anweisungen. Durchs Küchenfester klingt es ein bisschen wie auf einem Truppenplatz: Links! Rechts! Ku-rrrrr-ve! Wenigstens zeigt dieser Vater seinem Sprössling noch, wie man Velo fährt, und ermöglicht ihm einen Schritt in die Selbständigkeit. Viele Eltern tun das nicht mehr, aus Angst, ihren Kindern könnte etwas passieren. Hierzulande finden Velotouren meist auf relativ gut unterhaltenen Radwegen statt. Zwei VCS-Mitglieder wagten sich in den «wilden Osten», auf den neu ausgebauten Radweg von Budapest nach Belgrad. Die 675 Kilometer auf dem Donauradweg beschreiben sie ab Seite 26. Und wir haben Grund zum Feiern: Die ÖV-Vorlage FABI wurde mit sensationellen 62 Prozent Ja-Stimmenanteil angenommen. Die Erfolgsgeschichte des Bahnlandes Schweiz kann weitergeschrieben werden. Unser Rückblick auf sechs kreative und hektische Jahre, die der VCS auf dieses Ja hingearbeitet hat, ist ab Seite 6 zu finden. Stefanie Stäuble, Redaktionsleiterin
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Die ständerätliche Verkehrskommission hat sich als erste parlamentarische Instanz zum geplanten Bau einer zweiten GotthardStrassenröhre geäussert. Sie sprach sich überraschend knapp mit 7:6 Stimmen für deren Bau aus. Eine Minderheit der Ständeratskommission beantragte vergeblich, nicht auf die Vorlage einzutreten. Zum einen erhob sie Zweifel an der Verfassungsmässigkeit des Vorhabens, da mit einer zweiten Röhre die physische Kapazität der Gotthardstrasse de facto erhöht wird. Dies widerspreche dem Alpenschutzartikel. Die Kommissionsminderheit befürchtet zudem Konfl ikte mit der EU, die auf die Öff nung aller vier Spuren drängen könnte – nach der Sanierung des alten Tunnels sollen nach den Plänen des Bundesrats beide Röhren nur einspurig befahren werden. Auch wiesen die Gegner des Projekts darauf hin, dass die nötig gewordene Sanierung des alten Strassentunnels weitaus günstiger und umweltgerechter mit einer rollenden Landstrasse erledigt werden kann. Trotz der knappen Vorabstimmung ist davon auszugehen, dass sowohl in der kleinen wie auch in der grossen Kammer eine Mehrheit für einen zweiten Strassentunnel votieren wird. Der VCS wird den Bau zusammen mit anderen Umweltorganisationen mit dem Referendum bekämpfen.
Via verde Reisen bei Arcatour Der VCS-Partner Via verde Reisen ist auf Anfang 2014 hin in die Zuger Schwesterfirma (seit 2005) Arcatour SA integriert worden. Die Marke Via verde Reisen wird im Unternehmen Arcatour weitergeführt. Für die Kundinnen und Kunden ändert sich nichts, sie können nach wie vor über die Website www.via-verde-reisen.ch ihre Ferien buchen und haben auch in Zukunft dieselben Ansprechpersonen. Dieser Schritt stellt für alle Beteiligten eine ideale Lösung dar. Der Wechsel erfolgt zum Zeitpunkt, da der VCS-Hauptsitz von Herzogenbuchsee nach Bern verlegt wird (Siehe S. 52); durch den Umzug von Via verde Reisen nach Zug können die neuen Synergien mit Arcatour optimal genutzt werden. Die Partnerschaft
© île des pêcheurs
© Susanne Troxler
Auf die Velos, fertig, los!
Via verde Reisen ist auch zukünftig für die Reiseträume der VCS-Mitglieder zuständig.
von VCS und Via verde Reisen wird auch künftig weitergeführt.
Laue Energievorlage Mit der neuen Energieverordnung will der Bundesrat neue Mindeststandards für den Stromverbrauch elektrischer VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
AKTUELL
Geräte wie Geschirrspüler, Computer, Wärmepumpen usw. festlegen. Das Potenzial zum Stromsparen ist gross: Mit einer an der besten Technik orientierten Stromsparpolitik liessen sich laut Schweizerischer Agentur für Energieeffizienz jährlich bis zu fünf Terawattstunden (TWh) sparen. Zum Vergleich: Das AKW Mühleberg produziert 2,9 TWh pro Jahr, der gesamte jährliche Stromverbrauch unseres Landes liegt bei 59 TWh. Mit der neuen Energieverordnung schöpft der Bundesrat jedoch nur einen Sechstel dieses Potenzials aus. Die Umweltorganisationen kritisierten den Verordnungsentwurf in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Im Verkehrsbereich will der Bundesrat im Gegensatz zur EU auf Mindeststandards für Autopneus verzichten. Reifen mit einem geringeren Rollwiderstand senken den Treibstoff verbrauch und damit die CO2-Emissionen.
Grünes Licht für Vier-Meter-Korridor Das Parlament will die Güterverlagerung auf die Schiene auf den alpenquerenden Strecken
vorantreiben. In der Wintersession beschlossen National- und Ständerat ohne grossen Widerstand, die gesamte Gotthardbahnachse für Sattelauflieger mit einer Eckhöhe von vier Metern befahrbar zu machen. Dazu müssen insbesondere rund 20 Bahntunnels ausgebaut werden. Sattelauflieger mit einer Eckhöhe von vier Metern werden von den Transportunternehmen immer häufiger benutzt. Solange diese aber nicht mit der Bahn durch den Gotthard transportiert werden können, wird der Basistunnel für den Güterverkehr keine entscheidenden Verbesserungen bringen.
Gegen Gigaliner Am Rande der Debatte über den Vier-Meter-Korridor auf der Nord-Süd-Achse fällte das Parlament einen bemerkenswerten Entscheid. Es schrieb im Strassenverkehrsgesetz ein Verbot für so genannte Gigaliner, 60-Tonnen-Lastwagen, fest. Verkehrsministerin Doris Leuthard merkte an, das Thema sei noch nicht vom Tisch. Sie befürchtet, dass es dereinst Konflikte mit der EU in dieser Frage geben könnte.
© www.JSGrove.com/WWF
Kurz & bündig
Die Eisschmelze in der Arktis dürfte den Meeresspiegel bis Ende des Jahrhunderts um über einen Meter ansteigen lassen.
Ernüchternde Klimakonferenz Die 19. UNO-Klimakonferenz in Warschau brachte einmal mehr Ernüchterung. Auch das Departement von Umweltministerin Doris Leuthard verbarg seine Enttäuschung nicht. Ziel der Konferenz war es, die Arbeiten an einem neuen Klimaregime für die Zeit nach 2020 voranzutreiben. Zudem sollten die Bemühungen zur Senkung der Treibhausgasemissionen in der laufenden Periode verstärkt werden. Der Vorschlag, alle Länder sollten Reduktionsverpflichtungen für die Zeit nach 2020 erarbeiten, scheiterte am Widerstand einer Gruppe von Ländern, darunter China, Indien und Saudi-Arabien. Über die Modalitäten künft iger Verpflichtungen zur Emissionsreduktion kam ebenfalls keine Einigung zustande. Erfolge gab es einzig auf Nebenschauplätzen wie der Überprüfung der freiwilligen Emissionsreduktionen im Bereich Entwicklung. Der WWF Schweiz und andere Umweltorganisationen zeigten unmissverständlich, was sie davon hielten. Sie verliessen die Klimaverhandlungen, um dagegen zu protestieren, dass diese sich «rückwärts statt Gerhard Tubandt vorwärts» bewegten.
Diese Städte lieben Velos!
Quelle: The Copenhagenize Index 2013, www.copenhagenize.eu/index
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AMSTERDAM KOPENHAGEN UTRECHT
SEVILLA
BORDEAUX
83 Punkte
81 Punkte
76 Punkte
76 Punkte
NANTES
ANTWERPEN EINDHOVEN MALMÖ
BERLIN
72 Punkte
72 Punkte
66 Punkte
63 Punkte
62 Punkte
DUBLIN
TOKYO
MÜNCHEN
MONTREAL
NAGOYA
60 Punkte
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58 Punkte
58 Punkte
58 Punkte
RIO
BARCELONA BUDAPEST
PARIS
HAMBURG
56 Punkte
55 Punkte
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54 Punkte
06. 11.
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VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
06. 12. 17.
77 Punkte
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17.
55 Punkte
09. 13. 19.
10. 13. 19.
NOCH NICHT LANG IST’S HER, da kam Velofahren in den meisten Städten einem Hindernisparcours gleich. Doch das Fahrrad hat sich in die erste Reihe vorgeschoben, wie die Rangliste der velofreundlichsten Städte 2013 zeigt. Dass Amsterdam und Kopenhagen, die beiden Vorzeigestädte, immer noch das Feld anführen, überrascht nicht. Doch in der Spitzengruppe tauchen so unterschiedliche Städte wie Sevilla, Bordeaux, Nantes oder Antwerpen auf. Zürich, als einzige Schweizer Stadt unter die Lupe genommen, findet keinen Unterschlupf unter den ersten 20 Rängen. Punkte gibt es für Kriterien wie Infrastruktur und Einrichtungen, Velokultur, Bikesharing oder den politischen Rückenwind für das Fahrrad.
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AKTUELL Das Ja zu FABI
© VCS
Ein klares Ja für die Bahn Mit dem Ja zu FABI sind Unterhalt, Erneuerung und Ausbau der Schweizer Eisenbahninfrastruktur für die Zukunft gesichert.
W
as vor über acht Jahren mit einer internen Arbeitsgruppe des VCS-Zentralvorstandes begann, hat mit dem deutlichen Ja von Volk und Ständen zu FABI (Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur) einen entscheidenden Etappensieg errungen. Der VCS hat bei dieser Erfolgsstory eine entscheidende Rolle gespielt. Mit seiner Initiative «Für den öffentlichen Verkehr» hat er die Politik dazu gezwungen, sich mit dem schwierigen Dossier der Finanzierung der Bahninfrastruktur auseinanderzusetzen. Während der parlamentarischen Debatte ist es dem VCS zusammen mit seinen Ver-
139653 Unterschriften
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bündeten gelungen, den Gegenvorschlag positiv zu beeinflussen. Die ausgewogene Vorlage hat die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger überzeugt. Der VCS hat sich darum auch massiv im Abstimmungskampf engagiert, und es ist ihm zusammen mit seinen 26 Verbündeten gelungen, die Bürgerinnen und Bürger von der Wichtigkeit dieser Finanzierung zu überzeugen. Wie bereits früher – etwa mit seinen Ideen einer leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) oder von Begegnungszonen, die überall Schule machen –, hat der VCS sein Wissen und Können bewiesen. Er wird seine Verantwortung für die Gestal-
18 Medienkonferenzen
2434 Buttons
tung der Verkehrspolitik und für eine gute Umsetzung von FABI auch zukünftig wahrnehmen. Eine gesicherte Finanzierung der Bahninfrastrukturen ist entscheidend, aber nicht genügend. FABI ist kein Blankoscheck. Wir brauchen keine Luxusprojekte, sondern eine leistungsfähige Infrastruktur, die es der Bahn erlaubt, ihre Rolle als Rückgrat des Schweizer Verkehrssystems wahrzunehmen. Der VCS steht nicht nur für einen starken öffentlichen Verkehr ein, sondern auch für den Einbezug der verschiedenen Akteure bei seiner Ausgestaltung. Dazu gehört eine vernünftige Preisstrategie. Der VCS sagt
9811 Kleber
65410 Schokoladen
Nein zu einem unverhältnismässigen Wachstum der Billettpreise und wird für die Verlagerung im Güter- und im Personenverkehr weiterkämpfen. Mehr Bahn und weniger Strasse, um die CO2und die NOx-Emissionen sowie den Energiekonsum des Verkehrs zu senken. Der VCS gibt der Umwelt eine Stimme, wenn es um Verkehr geht, egal ob ÖV oder motorisierter Verkehr. Und das wird er auch weiterhin tun. Der Erfolg, den der VCS zusammen mit seinen Verbündeten erzielt hat, gibt ihm Recht. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben. Caroline Beglinger, Co-Geschäftsleiterin
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VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
AKTUELL Das Ja zu FABI
© Alexander Egger
Drei Fragen an die VCS-Präsidentin VCS-Magazin: Was bedeutet FABI für die zukünftige Verkehrspolitik? Evi Allemann, VCS-Präsidentin: Der Erfolg an der Urne stärkt den öffentlichen Verkehr enorm. Mit
FABI werden nicht nur Engpässe beseitigt und Lücken im Bahnnetz geschlossen. Erstmals gibt es auch einen Fonds, aus dem die Unterhaltskosten der Bahninfrastruktur gedeckt werden. Das Ja
zeigt auch: Die Bevölkerung ist bereit, moderat mehr zu bezahlen, wenn sie dafür im Gegenzug ein leistungsfähiges ÖV-Netz bekommt. Gibt es noch Handlungsbedarf? Ungelöst sind die Finanzierungslücken beim regionalen Personenverkehr und bei Investitionen im öffentlichen Agglomerationsverkehr. Auch für diesen braucht es künftig eine gesicherte Finanzierung, damit der Anschluss in alle Regionen gewährleistet ist.
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Die Abstimmung in Zahlen
© zvg
Was heisst die Annahme von FABI für die Entwicklung der Strasse? Die beiden letzten Abstimmungen – Autobahnvignette und FABI –
haben gezeigt: Erfolgreich sind verkehrspolitische Vorlagen nur dann, wenn sie stark von uns, den Umweltverbänden, mitgeprägt sind. Als nächstes geht es darum, die zweite Strassenröhre am Gotthard zu verhindern. Schon wieder ein teurer Abstimmungskampf: Dazu ist der VCS auf viele neue Mitglieder angewiesen.
26 Allianzpartner
VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
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62% JaStimmen
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AKTUELL Autofrei leben
Der autofreie Sonntag lebt D
er Spareffekt der autofreien Sonntage dürfte damals, verglichen mit den ebenfalls verhängten Tempolimiten, bescheiden gewesen sein. Die leeren Strassen führten der Welt jedoch die kurz zuvor vom Club of Rome postulierten «Grenzen des Wachstums» eindrücklich vor Augen. Der legendäre Volksfestcharakter auf den Autobahnen ist vielen bis heute in Erinnerung geblieben. Den Sonntagstraum sogleich institutionalisieren wollte 1974 eine Gruppe von ETH-Studenten aus Burgdorf mit der «Initiative für 12 motorfahrzeugfreie Sonntage». Ein nationales Komitee argumentierte auf spielerische Art mit Sonntagsruhe, touristischer Attraktion und persönlicher Freiheit der Nichtautofahrenden und Strassenanwohner. Das Parlament verwarf Initiative und Gegenvorschläge, darunter den autofreien Buss- und Bettag. Das Anliegen, «einmal im Monat ein Zermatt, Wengen, Mürren in der ganzen Schweiz» zu geniessen, erzielte mit 36 Prozent Ja-Stimmenanteil 1978 trotzdem einen Achtungserfolg und lancierte eine breite Mobilitätsdebatte. Es war, wie in den Abstimmungskämpfen zu den ebenfalls abgelehnten Albatros- und NationalstrassenInitiativen, klar geworden, dass es eine Alternative zu ACS und TCS brauchte: 1979 wurde der VCS gegründet, 2004 folgte der Club der Autofreien der Schweiz (CAS). Umso erfreulicher, dass VCS und CAS ihr autofreies Engagement zusammenlegen und der CAS in den VCS integriert werden soll. VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
© Hannes Rettenmund
Der deutsche Bundeskanzler Willy Brandt verfügte während der Erdölkrise 1973 nach dem Vorbild der Niederlande vier autofreie Sonntage als Energiesparmassnahme. In der Schweiz fanden drei autofreie Sonntage statt. Und heute?
Schweizweit haben autofreie Sonntage den Durchbruch nicht geschafft, doch an Quartierfesten wie hier in Bern findet eine autofreie «Freiheit im Kleinen» statt.
Die kleine Freiheit Seit den 80er-Jahren hat sich eine wachsende pragmatische Bewegung für Begegnungszonen, Flaniermeilen, autoarme Neubausied lungen, nachhaltige Modellquartiere, autofreie Tourismusorte sowie Erlebnistage etabliert, an denen die Strassen, zeitlich oder örtlich begrenzt, für Autos gesperrt sind und vielfältig genutzt werden. Auch wenn eine Initiative für vier autofreie Sonntage 2003 an der Urne erneut scheiterte, existieren in der Schweiz heute viele lokale Formen solcher Tage: Sehr beliebt sind die Slow-ups in rund 20 Orten, aber auch Quartierfeste und Sportanlässe auf den Strassen. In Städten wie Basel oder Lausanne finden jeweils im September Aktionen rund um die Mobility -Week der EU statt. In Zürich verleiht die Strategie «Stadtver-
kehr 2025» spielerischen Aktivitäten neuen Schub. In Bern hat sich jüngst eine Quartiervariante eines autofreien Sonntags etabliert, die auch eine nachhaltige Quartierentwicklung unterstützt. International Furore machte 2013 die Klimastädteorganisation ICLEI mit einem autofreien Monat in Südkorea, oder auch Paris mit dem neu ganzjährig gesperrten Abschnitt des Seine-Ufers. Weniger bekannt als die Erdöl-Sparsonntage von 1973 ist übrigens ein Schweizer Kuriosum: Am 5. Juli 1936 riefen die damals unter «Via Vita» zusammengeschlossenen Automobilverbände selber einen autofreien Sonntag aus – als Protest gegen Benzinpreiserhöhungen. Die damals noch grosse Mehrheit der Fussgängerinnen und Radfahrer jubelte im Berner «Bund»: «War
das ein Genuss, zu wandeln auf breiten Strassen zwischen wogenden Ährenfeldern, reine Luft zu atmen und ungestört in vollen Zügen zu geniessen bis tief in die Abendstille, die einen heute so seltsam berührt. Überall derselbe Wunsch: Dass er wiederkehren möge dieser Sonntag.» Der Stossseufzer dürfte für viele nach wie vor aktuell sein. Duscha Padrutt ist Projektleiterin des Quartierprogramms autofreier Sonntag in Bern.
Links zum Thema Sich beim VCS als autofrei registrieren: www.verkehrsclub.ch/autofrei www.autofreiersonntag.be www.stadt-zuerich.ch/stadtverkehr2025 www.mobilitaetswoche.bs.ch www.mobilityweek.eu www.slowup.ch www.ecomobilityfestival.org 9
DOSSIER
© Andrea Campiche
Sicher im Sattel
D O S S I E R S I C H E R I M S AT T E L
Gelungenes Räderwerk Wird Velofahren tatsächlich immer gefährlicher, wie viele meinen? Unser Dossier gibt Antworten. Eine neue Kampagne zeigt ausserdem, wie man sicher im Sattel sitzt.
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igentlich sollte man sich, ob im Auto oder auf dem Velo, immer so verhalten, als könnte einem in diesem Moment eine Katze vors Fahrzeug laufen. Doch wir sind gestresst, haben es nach einem langen Arbeitstag eilig, ins gemütliche Heim zu kommen, müssen noch rasch einkaufen, und sowieso: In Städten und Agglomerationen ist der Feierabendverkehr hektisch. Die meisten schweren Velounfälle ereignen sich werktags zwischen 17 und 18 Uhr. Das Klima auf Schweizer Strassen wird rauer, wie die Diskussion um Velorowdys zeigt. Die Beziehung zwischen Auto und Velo könnte 10
von mehr Verständnis geprägt sein. Probleme gibt es vor allem dort, wo die Infrastruktur das Mit- und Nebeneinander von Auto und Velo erschwert. Als ich einmal eine ehemalige Arbeitskollegin besuchte, holte ihr Mann mich am Bahnhof Aarau ab. In der Innenstadt fuhren wir neben einem Velofahrer vorbei. Der arme Velozipedist sass benommen am Boden, er blutete. «Velofahren sollte man verbieten», meinte der Mann meiner Kollegin, der einen Offroader fuhr. «In der Stadt ist es einfach zu gefährlich.» Solche Aussagen, wie sie häufig gemacht werden,
sind nicht nur unüberlegt – man könnte ja auch das Autofahren verbieten –, sondern lassen sich auch nicht belegen. Abgesehen davon ist es gesund, sich in unserer automatisierten Gesellschaft aus eigenem Antrieb zu bewegen. Nebst der Tatsache, dass das Velo die Lösung vieler städtischer Verkehrsprobleme ist.
Gefahr nimmt nicht zu Es ist noch gar nicht so lange her, sechs Jahrzehnte, als die Schweizer Unfallstatistik 1953 das Velofahren «gescheiterten Existenzen, Landstreichern und Kriminellen» untersagen wollte, da diese anVCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
DOSSIER
© Hoshi K. Yoshida für simpel.ch
Sicher im Sattel
Ob in der Freizeit oder im Alltag beim Pendeln: Velofahren ist gesund und längst nicht so gefährlich, wie viele meinen.
geblich besonders viele Unfälle verursachten. Heute ist das kein Thema mehr. Doch das Gefühl, dass die Velowelt eine gefährliche sei, scheint sich zu halten. Was ist dran? Nicht viel, wie unsere Grafik auf der nächsten Doppelseite zeigt. So hat sich die Zahl der getöteten Velofahrenden seit 1975 mehr als halbiert, und auch die Zahl der Schwerverletzten ist um einen Viertel zurückgegangen, von 1247 (1980) auf 918 Personen (2012). Leichtverletzte, die ambulant behandelt werden können, gibt es hingegen mehr als früher, über 2300 waren es 2012.1 Diese Zunahme könnte mit den Worten des Psychoanalytikers und Satirikers Peter Schneider erklärt werden, der in einer Zeitungskolumne schrieb: «Auch sonst sensible Zeitgenossen mutieren zu Lückenflitzern, denen Verkehrsregeln und die Vorstellung, bremsen zu müssen, schliesslich so dysfunktional erscheinen wie einem Tour-de-France-Piloten.» Bauchgefühl Nummer eins, dass das Velofahren immer lebensgefährlicher wird, ist also widerlegt. Und Bauchgefühl Nummer zwei, es gebe immer mehr Velos auf den Strassen? Stimmt so auch VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
nicht, wenn man die gefahrenen Kilometer betrachtet. So liegt die Zahl der geleisteten Personenkilometer auf dem Velo ungefähr auf demselben Niveau wie vor 20 Jahren. Eine Zunahme um rund 20 Prozent fand hingegen Mitte der 80er- bis 90er-Jahre statt, von 1760 Millionen (1984) auf 2192 Millionen Kilometer (1994).2 Der damalige Peak könnte mit dem Fitness- und Fahrradboom der Achtziger erklärbar sein, man erinnere sich nur an Jane Fondas Aerobic-Videos. Heute sind gegen 200 000 E-Bikes in der Schweiz unterwegs, 2009 waren es 30 000. So rasant wie die Entwicklung der Verkaufszahlen sind auch die Tempi bis 45 km/h, die mit einem schnelleren E-Bike gefahren werden können. «Die höheren Geschwindigkeiten führen schon rein physikalisch zu schwereren Unfällen», folgert Christoph Merkli, Geschäftsführer von Pro Velo Schweiz. Rund 35 Prozent aller verunglückten E-Biker werden schwer verletzt oder getötet. Dieser Anteil liegt für «normale» Velofahrende bei 27 Prozent – ein Indiz für eine erhöhte Schwere bei E-BikeUnfällen.
Dann knallt’s Zwei von drei Velounfällen, bei denen es Schwerverunfallte gibt, sind Kollisionen, meist mit einem Motorfahrzeug. Missachtung des Vortrittsrechts, Unaufmerksamkeit und Ablenkung sind die häufigsten Ursachen dafür.3 Die meisten Zusammenstösse passieren beim Linksabbiegen. Eine Mehrzahl der schweren Velounfälle, rund drei Viertel, ereignen sich innerorts. Deshalb legt die neue Kampagne «Vorsicht beim Vortritt» von VCS, Pro Velo, bfu, Suva, TCS und weiteren Partnerorganisationen den Fokus auf die Velounfälle in diesem Bereich. Im April werden schweizweit die ersten Plakate aushängen. Auf der nächsten Seite können Sie Ihr Wissen zu den Verkehrsregeln für Velos testen. Die Kampagne sucht bewusst nach Lösungen, anstatt Schuldzuweisungen zu machen. Aus der Perspektive der Velofahrenden ist die Verkehrssituation geprägt von Stress und Gefahr durch die Automobilistinnen und Automobilisten. Für letztere bewegen sich die Velofahrenden nach ihren eigenen Regeln, stören so den Verkehrsfluss und bringen sich selbst 11
DOSSIER Sicher im Sattel
und andere in Gefahr. «60 Prozent der Velofahrer sind wirklich gefährlich. Sie sind nachts ohne Licht unterwegs, fahren auf dem Trottoir oder bei Rot über die Ampel. Wenn man mit dem Auto einen solchen Velofahrer streift, heisst es, der Automobilist sei Schuld», äusserte ein VCS-Mitglied in einem Leserbrief seinen Unmut. Tipps vom Juristen zu diesem Thema finden sich auf Seite 16.
Kennen Sie die Velo-Verkehrsregeln?
Was Hänschen nicht lernt Bei Kindern und Jugendlichen ist die Nutzung des Velos auf dem absteigenden Ast. Viele Eltern lehren ihre Kinder nicht mehr, Velo zu fahren, weil sie um ihre Sicherheit fürchten. Solche Ängste werden zusätzlich geschürt. Wie in einer Studie der Allianz-Versicherung, die 2013 zum Schluss kam, dass das Velo, zumindest für Schülerinnen und Schüler in Deutsch-
8. Darf ein fünfjähriges Kind mit dem Velo auf dem Trottoir fahren?
Der Langzeitvergleich schwankt von Jahr zu Jahr, was oft mit dem Wetter zu erklären ist. Ist das Jahr sonnig und warm, steigen mehr Leute aufs Velo. Trotzdem erfreulich: In den Jahren 2001–2011 waren 30 Prozent weniger getötete Velofahrende zu beklagen als 1990–2000. Fast 20 Prozent betrug der Rückgang bei den Schwerverletzten.
1. Sind Blinklichter am Velo erlaubt? 2. Gilt im Kreisel für Velos wie sonst auch das Gebot des Rechtsfahrens? 3. Kann der Auto-Führerausweis entzogen werden, wenn man alkoholisiert Velo fährt? 4. Gilt auf dem Velo ein Handyverbot? 5. Darf man beim Velofahren mit einem Kopfhörer Musik hören? 6. Haben Velofahrende in der Begegnungszone gegenüber Zu-Fuss-Gehenden Vortritt? 7. Darf man in der Fussgängerzone Velo fahren, wenn man es langsam tut? 9. Benötigt man für ein E-Bike bis 25 km/h einen Führerausweis, wenn man mindestens 16 Jahre alt ist? 10. Sind Kinderanhänger für E-Bikes zugelassen? 11. Darf man auf dem Velo Autos rechts überholen? 12. Dürfen Velofahrende zum Linksabbiegen erst dann einspuren, wenn von hinten keine Autos mehr kommen? Die Antworten finden Sie auf Seite 49
land, die «unfallgeneigteste Art der Verkehrsteilnahme» darstelle. Das Auto sei mit einer Rate von 0,6 Unfällen pro 1000 Schulkinder «relativ sicher», das Velo mit 1,4 «sehr unsicher». Ein Aufschrei ging durch jene Organisationen, die sich statt träger, dicker Kinder, die im Auto zum
Schulhaus kutschiert werden, fitte, soziale und selbständige Kinder wünschen, die frühzeitig lernen, die Herausforderungen des Verkehrs zu meistern. Theo Schmidt, Autor einer Sicherheitsstudie für die Arbeitsgruppe für Unfallmechanik, kontert die Schlussfolgerungen der Allianz:
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Die Zahl der Leichtverletzten steigt.
1000
500
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Die Zahl der Schwerverletzten sinkt.
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DOSSIER Sicher im Sattel
Zu sagen, man solle nicht mehr Rad fahren, weil man statistisch
© Andrea Campiche
betrachtet nach 55 Millionen Kilometer sterbe, ist absurd. Weg, sind durchschnittliche Velofahrten sicherer als die meisten längeren Autofahrten.» Auch sei es zynisch, dass die Studie mit dem Hinweis auf die Luft verschmutzung den positiven Gesundheitseffekt des Velofahrens in Abrede stelle. «Die körperliche Bewegung bringt eine bessere Gesundheit, welche Kinder sollten frühzeitig lernen, mit den Gefahren des Strassenmögliche Unfallfolgen verkehrs umzugehen – später kommt ihnen das zugute. mehrfach kompensiert.» Der sogenannte Risiko«In der Studie werden Gefahren überbe- vergleich gibt Theo Schmidt Recht: Beim tont und verdreht dargestellt. Es ist un- Velo kommt ein Todesfall auf 55 Milbestritten, dass Velofahrten gefährlicher lionen Personenkilometer.4 Zu sagen, als Autofahrten sind, aber nur, wenn man man solle nicht mehr Rad fahren, weil pro Kilometer rechnet. Rechnet man pro man statistisch betrachtet nach 55 MilGemäss bfu-Hochrechnungen werden schweizweit jährlich rund 26 000 Radfahrende vor allem leicht verletzt; nur etwa bei jedem achten Unfall werde die Polizei gerufen. 2 Bundesamt für Statistik, Mikrozensus «Mobilität und Verkehr». Zwar wurde ab 1994 die Methode aufgrund neuer Quellen angepasst, doch ein Trend ist dennoch erkennbar. 3 bfu-Sinus-Report 2012 4 Risikovergleich ausgewählter Landverkehrsmittel 2002–2011, Bundesämter für Statistik, Strassen und Verkehr. 1
lionen Kilometer sterbe, ist absurd. Natürlich sind 36 getötete Velofahrende in einem Jahr deutlich zu viel. Doch es ist der falsche Ansatz, dass unsere Gesellschaft dem Velofahren den Laufpass gibt. Vielmehr müssen die Infrastruktur und die Sicherheit für die Velofahrenden verbessert werden. Wirksame Massnahmen dazu finden sich auf der folgenden Doppelseite. Stefanie Stäuble
Velohelme ersetzen Velohelme sollten nach rund fünf Jahren ersetzt werden, weil das Material mit der Sonneneinstrahlung brüchig wird. Da die bisherige 20-Franken-Aktion des Bundes nicht mehr stattfindet, sagen wir: Ihr Kopf ist uns 30 Franken wert – jetzt in die Sicherheit investieren, den alten Helm erneuern und dabei sparen. Bis Ende März 2014 erhalten Sie 30 Franken Rabatt auf die Velohelme der Marken Uvex oder KED, beide made in Germany. Die Aktion gilt exklusiv für VCS-Mitglieder. www.vcs-boutique.ch
75 Anzahl Tote bei Velounfällen
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Michael Rytz: «Die sichere Verbindung mit den Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs, speziell mit Bahnhöfen, ist eine wichtige Voraussetzung.»
Anleitung für mehr Vel Umfragen zeigen, dass Velofahren als gefährlich eingestuft wird. Aus dieser Unsicherheit heraus bleibt das Velo oft im Keller stehen. Die Sicherheit und das Image des Velofahrens zu verbessern, ist eine riesige Herausforderung. Wo besteht Handlungsbedarf?
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Tempo reduzieren
Wird die Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs an den Veloverkehr angeglichen, vereinfacht das die Kommunikation zwischen den Akteuren – der Verkehr wird flüssiger. Temporeduktionen innerorts beziehungsweise die Einführung von Tempo-30-Zonen sind also durchaus sinnvoll. VCS-Verkehrssicherheitsexpertin Christine Steinmann weist darauf hin, dass der Winkel des Blickfelds desto kleiner wird, je schneller man im Auto unterwegs ist. «Mit Tempo 30 bleibt mehr Zeit, das Umfeld zu beobachten und rechtzeitig zu reagieren, wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht.» Ihr Kollege Michael Rytz ergänzt: «Je niedriger die Geschwindigkeit, desto schneller kann ein Auto anhalten. Hier kommt die berühmte Formel vom Reaktions- und Bremsweg ins Spiel: Mit 30 km/h steht ein Auto nach 17 Metern. Mit 50 km/h hat der Autofahrer nach 17 Metern noch nicht einmal zu bremsen begonnen. Eine Kollision ist bei dieser Geschwindigkeit auf diese Distanz unvermeidlich.» Kommt hinzu, dass sich bei einem Unfall das Tempo auf die Schwere der Verletzungen auswirkt. Innerorts kann eine Temporeduzierung um nur 10 km/h die Überlebenschancen eines verunfallten Velofahrers verdoppeln. Mehr Platz zwischen Autos und Velos – das wäre sinnvoll und wünschenswert. Doch oft lassen sich die Fahrbahnen in Dörfern, Städten und Agglomerationen nicht so einfach verbreitern. Bei Tempo 30 benötigen zwei Fahrzeuge deutlich kleinere seitliche Sicherheitsabstände, um aneinander vorbeizukommen. Für Christine Steinmann ist klar, dass «man den Platz, den man in Tempo-30-Zonen gewinnt, für die Velofahrenden nutzen muss, zum Beispiel mit breiteren Velostreifen.»
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Verkehrsraum anpassen
Schnell, leise, umweltfreundlich, gesund – das Fahrrad ist das perfekte Stadtfahrzeug. Allerdings muss die Politik dafür auch die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. Eine Infrastruktur, die sicheres Velofahren möglich macht – ein leistungsfähiges Radwegenetz mit durchgehenden Velostreifen, ohne Hindernisse und unnötige Umwege – ist nicht kostenlos zu haben. Um eine kombinierte Mobilität zu fördern, ist für Michael Rytz auch «die sichere Verbindung mit den Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs, speziell mit Bahnhöfen, eine wichtige Voraussetzung.» Unabdingbar sind ausserdem gut verständliche, selbsterklärende Bodenmarkierungen und eine ausgezeichnete Beschilderung der Veloinfrastruktur. In vielen Schweizer Städten laufen Velomarkierungen auf Kreuzungen plötzlich einfach ins Leere, so unsere Erfahrung. Auch neue Lösungen wie das er14
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DOSSIER Sicher im Sattel
Christine Steinmann: «Velofahren muss zur Gewohnheit und das Velo zu einem Lifestyle-Accessoire und Statussymbol werden.»
osicherheit laubte Rechtsabbiegen bei Rot für Velofahrende, das derzeit in Basel in einem Pilotprojekt getestet wird, haben ihre Berechtigung. Diese Regelung erlaubt es Velofahrenden, bei bestimmten Kreuzungen auch dann rechts abzubiegen, wenn die Ampel für die Autofahrenden auf Rot steht. Die Sicherheit auf dem Fahrrad wird erhöht, weil sich beim Rechtsabbiegen das gleichzeitige Anfahren von motorisiertem Verkehr und Velofahrenden vermeiden lässt.
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Angebot verbessern
Ein Ausbau der Infrastruktur muss auch eine Verbesserung des Angebots zur Folge haben. Michael Rytz präzisiert: «Es ist nicht sinnvoll, den Veloweg bis zum Bahnhof auszubauen, wenn am Bahnhof keine Veloparkplätze zur Verfügung stehen.» Eine effiziente Lösung sind Velostationen, in denen man das Fahrrad diebstahlsicher und wettergeschützt abstellen kann. Einige Stationen bieten Zusatzdienstleistungen wie Reparaturservice oder Veloverleih an. Ergänzend müssen Züge, Busse und Postautos bessere Möglichkeiten für den Fahrradtransport anbieten. Auch Veloverleihstationen bieten viele Vorteile. Da diese Mietvelos an strategisch wichtigen Punkten stehen, kann jede und jeder nach eigenem Ermessen von einem Ort zum anderen fahren, Verkehrs- und Parkplatzprobleme fallen weg und das Fahrrad kann an einer beliebigen Station wieder abgestellt werden. Zudem fallen die Verleihvelos im urbanen Raum auf, was Städten und Agglomerationen einen velofreundlichen Charakter verleiht. Das wiederum kann die Beliebtheit des Velos als Fortbewegungsmittel positiv beeinflussen.
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Schulfach Velofahren
In der Schweiz besitzt etwa jede zweite Person ein Velo. Allerdings stehen die Zweiräder zu oft ungenutzt in der Garage. In Anbetracht der Verkehrsprobleme in unseren Städten und Agglomerationen betont Christine Steinmann, wie wichtig es ist, die Velonutzung zu fördern: «Ein Velo mehr im Strassenverkehr bedeutet ein Auto weniger, und damit eine Reduzierung der Gefahrensituationen. Das Velo eignet sich bestens für kurze Strecken, vor allem in diesem Bereich muss die Politik die Nutzung fördern. Bei jungen Leuten beobachten wir einen Trend weg vom Velo hin zum öffentlichen Verkehr. Da müssen wir auf eine Trendwende hinarbeiten. Das Velo muss nicht nur bei den Jungen für kurze Strecken zur Selbstverständlichkeit werden. Ziel ist es, den Anteil des Velos am gesamten Verkehrsaufkommen in allen Bevölkerungsgruppen zu erhöhen.» Zentral ist dabei das Mobilitätsmanagement. Schulen und Unternehmen sind zu einem guten Teil für unsere täglichen Fahrten verantwortlich und deshalb geeignete Institutionen, um Programme für eine nachhaltige Mobilität einzuführen. Auch die Behörden spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung des Langsamverkehrs. «Velofahren muss zur Gewohnheit und das Velo zu einem Lifestyle-Accessoire und Statussymbol werden», erklärt Christine Steinmann. Schulen sind ein idealer Ort für die Veloschulung. Der Verkehrsunterricht, den die Verkehrspolizei auf allen Unterrichtsstufen erteilt, ist enorm wichtig. Das Thema Mobilität mit all seinen Auswirkungen dürfte auch im Unterricht mehr zum Zug kommen. Text und Fotos: Jérôme Faivre
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DOSSIER Sicher im Sattel
Der Cash nach dem Crash Nach einer Kollision zwischen Velo und Auto mit Folgekosten muss (fast) immer auch der Autofahrer einen Anteil übernehmen, auch wenn er «schuldlos» ist.
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Oft ungeklärte Schuldfrage Bei den meisten Unfällen ist wie bei Sandro ein Motorfahrzeug im Spiel. Seit 2011 wird in der Unfallstatistik auch der Hauptverursacher genannt, also sozusagen der oder die «Schuldige»: Es sind etwa gleich häufig die Automobilistinnen und Automobilisten (46 Prozent) wie die Velofahrenden (44 Prozent). Was heisst aber «schuldig»? Die Situation wird oft schnell am Unfallort beurteilt, und wenn die Polizei (sie muss bei jedem Unfall mit Verletzungsfolge gerufen werden!) Glück hat, haben die Beteiligten die Unfallstelle und die Fahrzeuge so belassen, wie sie sich nach dem Unfall präsentierten. Automobilist zahlt (fast) immer Die Frage nach der Schuld scheint bei Sandros Unfall schnell beantwortet zu
Tipps für vor und nach dem Unfall Velolenkerinnen und Velolenker brauchen eine Privathaftpflichtversicherung. Bei Kopf- oder Genickschmerzen sich nach einem Unfall innert 72 Stunden in ärztliche Behandlung begeben. Jeden Kontakt mit einer Versicherung schriftlich festhalten, Mails ausdrucken, bei Telefonaten Datum, Uhrzeit und Gesprächspartner notieren. Weitere Tipps auf «Unfall – was nun?» unter www.rasg.ch.
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© istockphoto.com/Mihajlo Maricic
andro hat gerade Schwung, als er mit seinem Velo auf die Hauptstrasse einbiegen will, er sieht das von rechts kommende Auto nicht, weil es im Schatten eines Baumes ist – es kommt zu einer heftigen Kollision! Ein solcher Unfall bringt nicht nur Schmerzen, sondern kostet auch: nicht nur die Allgemeinheit, sondern auch die Verunfallten, deren Familie und ihre Arbeitgeber. Wer trägt die Kosten?
Glück im Unglück, wenn nur die Knie aufgeschrammt sind – bei ernsthaften Verletzungen gehen die Kosten rasch in die Hunderttausende.
sein: Er ist in eine vortrittsberechtigte Strasse eingebogen. Heisst das, dass er den Schaden selber tragen muss? Nein. Es gibt zwei Faktoren, die darüber entscheiden, wer wie viel vom Schaden tragen muss: die Verschuldensfrage und die Betriebsgefahr. Es kann also sein, dass der Autofahrer völlig schuldlos ist und trotzdem einen Anteil am Schaden zu tragen hat, weil ein Auto das gefährlichere Verkehrsmittel ist als ein Velo. Die Betriebsgefahr wird zwischen Auto und Velo häufig mit 50 Prozent zu Lasten des Autos veranschlagt, in einem Bundesgerichtsentscheid wurde auch eine Aufteilung von 30 Prozent nach Betriebsgefahr und 70 Prozent nach Verschulden akzeptiert. Das würde im schlechtesten Fall für Sandro bedeuten, falls den Autofahrer wirklich kein Verschulden trifft – was praktisch nie der Fall ist, denn es braucht in der Regel eine Unaufmerksamkeit des Autolenkers, damit ein Unfall mit einem Velo passiert –, dass die Haftpflichtversicherung des Autolenkers immer noch
30 Prozent des Schadens übernimmt. Nur bei grobfahrlässigem Verhalten des Velofahrers muss der Automobilist in einem solchen Fall nichts zahlen. Da verschiedene Schadenspositionen anfallen (bei Sandro die Pflege durch die Freundin, die Hilfe im Haushalt durch die Mutter, der durch die SUVA nicht gedeckte Verdienstausfall – diese zahlt nur 80 Prozent des Lohns), lohnt sich der frühzeitige Beizug eines Haftpfl ichtanwaltes. Dieser wird in der Regel von der Haft pfl ichtversicherung des Autolenkers bezahlt. Hilfreich ist, wenn man eine gute Rechtsschutzversicherung hat. Und – da man seit der Abschaff ung der Velovignette seit 2012 nicht mehr versichert ist – der Abschluss einer Privathaftpflichtversicherung: Denn auch der Autolenker kann einen Schaden davontragen. Das kann dann richtig teuer werden. Dr. Ronald Pedergnana ist ein auf Verkehrsunfälle spezialisierter Haftpflichtanwalt.
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Velostadt der Zukunft Unsere Städte sind eine Mischung aus Lebensraum und Verkehrsraum. Ein Stadtentwickler stellt sich fürs VCS-Magazin die Velostadt unserer Träume vor.
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n den letzten 100 Jahren hat sich der Verkehrsraum zusehends lebensfeindlich entwickelt. Heute ist er eigentlich eine «Todeszone», wie es der Verkehrsexperte Hermann Knoflacher ausdrückt. Die Stadt der Zukunft arbeitet daher an der Rückeroberung der Strasse. Wo setzt sie an?
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Slow down, take it easy. Koexistenz gibt es nur bis zirka 25 km/h. Alles, was schneller fährt, gefährdet und verdrängt Leben. Unsere Städte werden zu «Slow-Cities», ohne dass dabei die Mobilität leidet. Denn schon heute ist man mit dem Auto im Stadtverkehr im Schnitt nicht schneller als 25 km/h unterwegs.
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Die Stadt der Zukunft schafft Lebensraum durch eine intelligentere Mobilität. Sie kehrt zurück an den Ursprung der Stadtidee: Dichte, Austausch und Lebensqualität. Das Velo ist mittendrin, denn es erfüllt schon heute viele dieser Forderungen. Einmal mehr erweist es sich als sehr zukunftsfähig. Daher spielt es auch eine wichtige Rolle bei der Mobilität der Zukunft.
1
Sicherheit. Da auf den Stadtstrassen der Zukunft nicht mehr über 25 km/h gefahren wird, ist jede Strasse auch eine Velostrasse. Man schwimmt im Verkehr gemütlich mit. Andere Fahrzeuge respektieren das Velo.
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Diät für schwere Kerle. 1500 kg Fahrzeug transportieren maximal vier Personen, in der Regel aber nur eine. Wir brauchen leichtere und besser besetzte Vehikel.
Ruhe. Da die Antriebe aller motorisierten Fahrzeuge elektrisch sind, hört man wieder etwas von der Stadt: Stimmen, Kinder, Vögel, Wasser, Trams, Veloklingeln.
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Teilen statt besitzen. Niemand besitzt mehr ein Fahrzeug. Es reicht, sie zu rufen, wenn man sie braucht. Damit reduzieren sich parkierte und schlecht genutzte Fahrzeuge. Die Anzahl Fahrzeuge und «Stehzeuge» nimmt ab. Es gibt Platz auf der Strasse.
Schutz. Wichtige Veloverbindungen sind separat geführt und weisen eine Art Baldachin als Wetterschutz auf, beschichtet mit Solarzellenfolie (Illustration unten). Bahntrassen eignen sich gut für parallel geführte Velowege.
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Smarter als der Mensch. Nach wie vor sterben Hunderte im Strassenverkehr, oft aus Unachtsamkeit. Das Auto der Zukunft fährt selbst. Es kennt die Strasse, fährt defensiv und organisiert sich selber.
Rückenwind. Viele Velos sind E-Bikes, wobei auch hier Rücksicht gefragt ist. Erst ausserhalb der Stadt geben die E-Bikes Gas.
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Velo-Pooling. Viele Velos gehören zum Mobilitätspool der Stadt. Man nutzt sie für kurze Distanzen und stellt sie wieder ab.
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Hallo Velo. Intelligente Pool-Velos organisieren sich selber, wissen, wo sie sind und wo sie gebraucht werden. Sie können sich dank ihrem Elektroantrieb selber bewegen.
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Integration. Da man alle Verkehrsmittel mit dem gleichen Smartphone-App bestellt und nutzt, kann auch einmal ein Velo statt ein Bus daherkommen, je nach hinterlegtem Nutzerprofil oder Zusatzwunsch.
Paul Dominik Hasler ist Ingenieur ETH NDS und führt ein Büro für Utopien. Er erarbeitet Entwicklungskonzepte für Städte.
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KTM Fahrrad bietet für die Saison 2014 die Weiterentwicklung des sportlichen eRace P mit dem bewährten Panasonic Compact Hub Motor (CHM) an. Der gemeinsam mit Panasonic entwickelte Antrieb zeichnet sich vor allem durch sein geringes Gewicht (nur 2,7 kg), die Kompatibilität mit Shimano Komponenten und seiner innovativen Bauweise aus. Das 250 W starke eBike, ausgerüstet mit einem 414 Ah Akku, ist in der 29" & 27,5" Version zu einem Verkaufspreis von SFR 3.245,- erhältlich.
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Mit dem Strom oder dagegen Der Motor bleibt der Motor der Veloentwicklung. Neuerdings kommen auch immer mehr Sporträder mit Elektroschub daher. Doch keine Bange: Der Markt hält auch für Pedaleure, die «gegen den Strom schwimmen», viele Innovationen bereit. Das E-Bike Delite von Riese und Müller ist ein ideales Tourenrad.
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native ins Sortiment genommen. Etwa auch Flyer, der eigentlich seit eh und je auf einen zuverlässigen Mittelmotor setzt, jenen von Panasonic. Die Japaner lancieren denn ihrerseits eine Weiterentwicklung, die Flyer in den New-Generation-Modellen einsetzt. Dank Bosch ist der Mittelmotor zum vorherrschenden Antriebstypus avanciert; dem E-Mountainbike dürfte er dank verbesserter Bodenfreiheit und höherem Wirkungsgrad in steilem Gelände zum Durchbruch verhelfen. Gleichwohl kann auch der Radnabenmotor zwei wichtige Pluspunkte verbuchen: ein dynamischerer Vortrieb und eine grössere Schaltungsvielfalt, da bei Kettenschaltungen auch die vorderen Kettenblätter zur Verfügung stehen.
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as Elektrovelo ist längst nicht mehr nur ein Vehikel für die ältere Generation oder ein Hilfsmittel für Alltagsradlerinnen und -radler – heute hat es das sportive Segment erfasst: Bald jede Marke, die etwas von sich hält, führt Elektro-Mountainbikes, und diese Saison werden die ersten SerienE-Rennvelos aufkreuzen. Die Redlichkeit der Elektro-Sportlerinnen und -sportler mag die «wahren» Sportsgeister weiterhin scheiden… Neben dem sportlichen Segment hat das Stromvelo aber auch sonst ziemlich alle Nischen erfasst – vom Faltrad übers Liegevelo bis zum Cruiser und insbesondere Transportrad. Dank Elektroantrieb feiert in Grossstädten das Ausläufervelo als Lastesel neue Urständ. Mit VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
den Marken und Modellen hat auch die Auswahl an Motoren zugenommen; dieses Jahr kommen etwa Alber, Protanium, Shimano und Yamaha neu – oder erneut – auf den Markt. Erfreulich, dass sich heute eigentlich keine schlechten Antriebe mehr finden (abgesehen von No-NameFabrikaten aus Fernost bei Discountern). Gleichwohl gibt es einen unangefochtenen Primus: Bosch. Die zweite Motorengeneration des Autozulieferers ist technisch verbessert, optisch schön verpackt und bereits omnipräsent – schon rund 60 Marken sind da-
mit ausgerüstet. Mindestens im mitteleuropäischen Markt ist ein Bosch-Antrieb offenbar zu solch einem starken Marketingargument geworden wie einst ein «Shimano-Bike». Etliche Marken haben deshalb Bosch mindestens als Alter-
Motorlose Innovationen So sehr die Elektrifizierung das vorherrschende Thema in der Velobranche bleibt, so ist nun doch nicht zu erwarten, dass in absehbarer Zeit die meisten Fahrräder ein
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Aarios ist der einzige Schweizer Hersteller, der immer noch Stahlvelos baut. Sein schicker Halbrenner Old School liegt sehr im Trend. 19
AKTUELL Velotrends
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Ibex lanciert mit dem Modell Ascot den neuen Stadtradlook: Modisch (farbige Felgen), leicht (schmale Reifen und Schutzbleche) und nachhaltig (Stahlrahmen, Brooks-Kautschuksattel).
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Trend dicke Reifen Bei den Mountainbikes klärt sich allmählich die Diskussion um die richtige Radgrösse. Nachdem sich das neue Format 29 anstelle von 26 Zoll schon zu etablieren schien, wurde zusätzlich noch 27,5 Zoll als Kompromiss nachgeschoben – ein Mittelmass, das sich zu behaupten scheint. Gleichwohl wird das Radthema nochmals neu belebt – wenn nicht von der Frage der Grösse, so von der Dicke her: Fatbikes mit doppelt so breiten Reifen wie herkömmliche Mountainbikes sind im Anrollen: 4,8 statt
Endlich: modische Helme Entgegen dem puristischen Trend bei Stadtvelos waren die Helme immer noch sportiv-bunt. Cratoni ist nun einer der ersten Anbieter, der mit dem Modell C-Loom (Foto) ein Modell speziell für E-Biker entwickelt hat, das nicht nur sehr funktionell ist (etwa mit integriertem Rücklicht), sondern dank seiner Form- und Farbgebung geradezu ein modisches Accessoire. Auch die japanische Archi© zvg tektin Sawako Furuno stellte konsterniert fest, dass es keine modischen, «ladyliken» Helme gab, und lancierte eine eigene Linie – die prompt ihresgleichen sucht. In der Schweiz leider erst online erhältlich: www.sawakofuruno.com 20
2,4 Zoll. Was sich in den USA schon längst einer Fangemeinde erfreut, soll nun auch Europas Bikerinnen und Bikern neue Horizonte eröffnen: In zögerlichen
Wintern wie heuer kann Radeln mit einem Fattie gerade bei wenig Schnee eine hervorragende Alternative sein! Peter Hummel
Not just another Brooks Brooks – das ist Leder! Stylish, aber nicht immer praktisch. Der Cambium, Brooks’ erster Nichtledersattel, ist nun für eine neue Zielgruppe gedacht, die einen wetterfesten Sattel will. Schick ist er auch ohne Leder: Schon das Alu-Druckgussgestell besticht g © zv durch seine puristische Form. Die Basis aus vulkanisiertem Gummi verleiht eine ganz eigene Ausstrahlung. Und macht ihn wartungs- und «einfahrfrei». Die ästhetische Krone setzt der Überzug aus beschichteter Baumwolle drauf.
Schlauch neu erfunden Schon mal bei einem Elektrorad Platten erlebt und selber den Schlauch gewechselt? Kein Schleck, vor allem bei einem Nabenmotor! Die beiden deutschen Ingenieure Gabriel Petrovan und Adi Jetten haben nun wenn nicht das Rad, so den Schlauch neu erfunden: Der Gaadi ist statt als Endlosring mit zwei Enden gefertigt. Im Pannenfall genügt es, den Mantel von der Felge zu lösen, den defekten Schlauch hervorzuholen und mit einem Schnitt vom Rad zu nehmen; danach kann Gaadi Stück für Stück Bezugsquelle: SBS Bike, Tel. 062 923 33 50 «eingefädelt» werden. © zvg
Motörli haben dürften. Jedenfalls gibt es noch genügend Puristen im Alltag und «richtige» Sportlerinnen und Sportler in der Freizeit, die – sei es aus Stil- oder Gewichtsbewusstsein – aus eigenem Antrieb strampeln. Bei den Stadtvelos sind weiterhin schlichte flinke Velos mit leichten Komponenten und teilweise wieder Stahlrahmen im Trend, aber auch immer noch Retromodelle, seien es nachempfundene Klone oder authentische Old-School-Originale. Waren dies in den letzten Jahren minimalistische Single-Speeder, so sind es nun vermehrt stilvolle Randonneurs (die einstigen «Halbrenner»), die insbesondere von Pendlerinnen und Pendlern neu entdeckt werden. Bei den richtigen Rennvelos passiert derzeit ein eigentlicher Innovationsschub: Sie werden vermehrt mit elf Zahnkränzen ausgestattet, dazu endlich mit Scheibenbremsen. Das entspricht zwar wie das Gewicht von teilweise unter 6,8 Kilogramm nach wie vor nicht den Normen des Weltradverbandes UCI, vermag aber das wachsende Potenzial an Hobbysportlern anzusprechen, welche die höhere Sicherheit der Scheibenbremsen von den Geländefahrrädern längst gewohnt sind.
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Pedalen in arktischer Kälte Mit dem Velo das ganze Jahr über pendeln, und das in Nordschweden? Doch, das geht. Und wird in Umeå sogar mit EU-Geldern gefördert.
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elden der Luft» werden sie in Umeå genannt, die Pendlerinnen und Pendler, die bei jedem Wetter mit dem Fahrrad statt mit dem Auto unterwegs sind. Jonas Pettersson ist einer von ihnen, der Kälte, Schnee und Wind trotzt und auch im Winter 40 Kilometer hin und zurück mit dem Velo zur Arbeit fährt. Wir treffen den hartgesottenen Wikinger im Universitätsspital der nordschwedischen Stadt Umeå, wo er als Chefarzt arbeitet. Mit einem Pappbecher Kaffee in der Hand führt uns der hagere, durchtrainierte 54-Jährige in sein Büro. Im Vorzimmer, das ihm als Garderobe dient, steht sein Carbon-Bike mit Rennlenker. Warum tut er sich das an? «Einerseits ist es für mich ein Ausdauertraining, da ich Triathlon mache, andererseits gibt es mir ein gutes Gefühl, mit eigener Körperkraft zur Arbeit zu fahren», ist seine Begründung. Nicht Schnee und
Kälte sind seine grössten Widersacher, sondern die Automobilistinnen und Automobilisten. Da der Velostreifen durch das Pflügen oft mit Schnee bedeckt ist, muss Jonas Pettersson auf die Autospur ausweichen. «Manche Autolenker haben das Gefühl, die Strasse gehöre nur ihnen, sie telefonieren oder sind durch das GPS abgelenkt.» Wir waren bereits im vergangenen Sommer in Umeå, dieser Universitätsstadt mit rund 110000 Einwohnern, und lernten dabei die Organisation Be Green Umeå kennen, die vor dem Tourismusbüro einen mobilen Fahrradverleih betreibt. Wir mieteten für wenige Kronen zwei Räder und genossen die Fahrt längs der Birkenalleen mit ihren farbigen Holzhäusern. Das Radwegnetz ist ausgezeichnet, auch entlang des Umeälvs, dem breiten Fluss, der in Schwedisch-Lappland entspringt und hier träge ins Bott-
nische Meer mündet. Aber pedalen in arktischer Kälte? Kaum vorstellbar an einem warmen Tag während der kurzen Sommersaison.
© Hans Wyssmann
Ulf Stenudd erklärt einem Kunden, wie man mit Spikereifen sicher durch den Winter kommt.
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Vintertrampet im Schnee Jonas Pettersson belehrt uns eines Besseren. Er gibt uns einige Tipps, wie man die Kälte aushält, falls wir das Pedalen im Winter selber ausprobieren wollen: eine winddichte Jacke anziehen, das Mehrschichtenprinzip anwenden, Ohrenschoner tragen, den Hals hermetisch einpacken. Doch für die 55 Minuten, die er von Holmsund, einem Vorort von Umeå braucht, um zum Spital zu gelangen, hat der Hardcore-Biker eine Spezialausrüstung: heizbare Sohlen in den Schuhen und die Maske «Airtrim» für Mund und Nase, bei der die Ausatmungsluft einen Filter wärmt und befeuchtet, so dass die kalte Aussenluft erwärmt wird, bevor sie in Nase und Lunge gelangt. Minus 22 werden so zu plus 19 Grad, verspricht die Werbung. Von einer solchen Wundermaske haben wir zuhause in der Schweiz noch nie gehört. «Vintertrampet», pedalen im Winter, heisst das Projekt von Be Green Umeå. Emma Ödling, die Projektleiterin, erklärt uns die Gründe für Vintertrampet. Durch die Autoabgase leidet Umeå im Winter unter schlechter Luft. In der kalten Jahreszeit findet kaum ein Luftaustausch statt, es kommt zu einer Inversionslage. Als Folge davon werden die Grenzwerte von NO2 (Schwefeldioxid) und PM10 (Feinstaub) regelmässig überschritten und sind zum Teil höher als im zehnmal grösseren Stockholm. Während
im Sommer 40 Prozent der Stadtbewohnerinnen und -bewohner das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel benutzen, sind es im Winter noch 20 Prozent. Das sind für uns Mitteleuropäer immer noch erstaunlich viele, liegen doch die Durchschnittstemperaturen in Umeå vom November bis April unter dem Gefrierpunkt. 20 Minusgrade sind keine Seltenheit.
Cooles EU-Projekt «Mit diesem Projekt wollen wir noch mehr Einwohner dazu ermuntern, das ganze Jahr hindurch Bike to work zu machen», sagt uns Emma Ödling. Die bis 2015 mit EU-Geldern finanzierte Kampagne bietet Kurse für Umsteigewillige an, macht Öffentlichkeitsarbeit, zeigt in den Kinos Werbespots und gibt eine spezielle Velokarte heraus, die aufzeigt, welche Radwege vor sechs Uhr morgens gepflügt werden. Der Aufruf von Be Green Umeå für den Kurs war ein Erfolg. Über 200 Leute meldeten sich an, nur 30 konnte Be Green Umeå aufnehmen. Im Kurs werden die Velofahrenden beraten, wie sie ihr Zweirad winterfest ausrüsten und wie sie sich gegen die Kälte schützen können. Auch das spezielle Fahrverhalten auf schneebedeckten und glatten Fahrbahnen ist ein Thema. Das Unfallrisiko ist dann am grössten, wenn die Gefahren schwer abzuschätzen sind: im Spätherbst beim ersten Frost oder im Frühling, wenn schattige Strassenpartien immer noch gefroren sind – und nicht etwa im Hochwinter, wenn der Schnee kompakt auf den gesplitteten Radwegen liegt. Salz, des Fahrrads ärgster Feind, wird in Umeå VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
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Salz, des Velofahrers ärgster Feind, wird in Umeå nie gestreut.
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Batterielichtern ausgerüstet. Für uns hört sich das nach Steinzeit an, entspricht aber durchaus schwedischem Velostandard und hat ganz pragmatische Gründe: Rücktrittbremsen, der eine Gang und Stecklichter frieren auch bei minus 20° Celsius nicht ein. Die Bekleidung von Anita Olsson ist zweckmässig und auch für Normalverbraucher erschwinglich: Daunenjacke, gefütterte Skihose, Reflexweste, Mütze, Velohelm, Sattelfell und bei Schneefall eine einfache Skibrille. Gestürzt ist Anita Olsson auch schon mal, aber zu Fuss zu gehen sei bei Glatteis gefährlicher, ist sie überzeugt. Ist Umeå, die Kulturhauptstadt Europas 2014, auch velofreundlich, wollen wir von der Kleinkindererzieherin wissen: «Absolut», antwortet Olsson, «in den vergangenen zehn Jahren sind viele neue Radwege entstanden und die meisten werden vor sechs Uhr am Morgen gepflügt.» Gibt es Wetter, bei dem ihr Velo in der Garage bleibt? «Ja», lacht die Schwedin, «wenn es draussen wirklich stürmt, versuche ich meinen Mann zu bezirzen, mich mit dem Auto zur Arbeit zu fah-
ren.» Dabei könne sie allerdings Pech haben, seit sie ihn vor drei Jahren zum überzeugten Ganzjahresvelofahrer gemacht hat.
Wundermittel Spikes Wie rüstet man sein Velo wintergerecht aus? Ulf Stenudd betreibt in einem Aussenbezirk von Umeå eine Velowerkstatt. Er beschreibt uns, wie man mit Spikereifen sicher durch den Winter kommt. «Drei von zehn meiner
Hans Wyssmann
Sogar der Fluss ist gefroren: In Umeå sind 20 Minusgrade keine Seltenheit.
© zvg
den ganzen Winter über nie eingesetzt. An einem kalten Januartag machen wir uns auf in die Stadt, um Alltagsvelofahrerinnen und -velofahrer zu finden, die sich auch bei schneebedeckten Strassen auf das Zweirad getrauen. Wir beginnen im Studentenviertel Ålidhem. Und richtig, hier herrscht reger Zweiradverkehr, Fussgänger aufgepasst. Es ist halb drei Uhr nachmittags und bereits dunkel. Trotzdem sind viele Velos ohne Licht unterwegs. Also auch in Schweden. An einer Kreuzung kommen wir mit Anita Olsson ins Gespräch, die sich auf dem Nachhauseweg befindet. Für sie sind es vor allem praktische Gründe, weshalb sie jahrein, jahraus mit dem Fahrrad acht Kilometer zur Arbeit in die Kindertagesstätte fährt, in der sie als Erzieherin arbeitet: «Ich will weder vom Busfahrplan noch vom Auto abhängig sein.» Anders als bei Jonas Pettersson kann man ihre Ausrüstung kaum als Hightech bezeichnen. Das Fahrrad für die kalte Jahreszeit hat Spikereifen, nur einen Gang und ist mit Rücktritt und
Kundinnen und Kunden rüsten ihr Fahrrad mit Spikes aus», rechnet er uns vor, «Tendenz steigend.» Ulf Stenudd montiert an allen Velotypen Spikereifen, vom Mountainbike bis zum Alltagsrad mit normalen 622-mmReifen. Vorne stecken im Reifen eines Alltagsrades 240 Spikes, hinten reichen 103 aus. Ein Kilo wiegen Stahlspikes, 650 Gramm schwer ist die Aluausführung. Die Preise liegen zwischen 50 und 120 Franken pro Reifen. Zurück zu Jonas Pettersson. Neben den Spikereifen ist für ihn eine gute Beleuchtung das Wichtigste. «Ich dachte, meine Velolampen reichten aus, bis mich ein Freund darauf aufmerksam machte, dass er mich im Schneegestöber kaum gesehen habe.» Seitdem blinken an seinem Helm LED-Lampen, und er trägt eine Leuchtweste. Beeindruckt verlassen wir das Unispital und tauchen ein in die Dunkelheit der Stadt, sehen die hell erleuchteten Radwege, die am Morgen als erste gepflügt werden und finden, dass Umeå nicht nur die Kulturhauptstadt Europas, sondern auch die Hauptstadt der Winterradfahrer ist.
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REISEN Ausflugstipp
Der Pizzo Magno von Ludiano aus. / Das romanische Schmuckstück S. Carlo di Negrentino oberhalb der Route 36 bei Leontica.
Auf die faule Tour Text und Fotos: Urs Geiser
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em alpennordseitigen Nieselregen entflohen, verfrachten wir in Biasca die Velos vom Interregio zum Bus nach Olivone, der auf dem Bahnhofplatz wartet, am Heck einen Veloträger mit fünf, sechs Plätzen. Und schon hat uns das Valle del Sole, wie das Bleniotal im Volksmund heisst. Es bietet (auch) velotouristisch einiges, von zwei durchgängigen Schweizmobil-Routen bis hin zu Mountainbike-Spielwiesen im Skigebiet von Nara. Noch etwas unschlüssig, welches der Königsweg sein könnte, suchen wir in Olivone erst mal die Osteria Centrale auf, unsere lokale Lieblingsadresse. Um direkt auf die offizielle Veloroute – die Nummer 36 – zu kommen, müssten wir auf der Lukmanierstrasse gegen 200 Höhenmeter gewinnen. Warum also nicht die Mountainbike-Route 65 testen; sie durchquert den beschaulichen Sommer- und Wintersportort, der im Dorfteil Solario vollends seinen ruralen Grundcharakter hervorkehrt. Dass das Gelände unsere Velos dann doch kurz überfordert, schmälert die Begeisterung nicht. Diese gilt VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
Im Bus hinauffahren und mit dem Velo hinunterrollen mag unsportlich sein, hat aber seinen Reiz. Im Valle di Blenio erst recht. auch dem Sosto, dem massigen Felskegel, der Olivone um 1300 Meter überragt. Ein Bild von einem Berg. Im Weiler Ponto Aquilesco steht zwischen zwei kurz aufeinander folgenden regulären Wegweisern ein dritter – was soll das? Statt Auskunft zu geben, dreht das retour zeigende Schild den Spiess um. «Woher kommen wir?», fragt es auf Italienisch. Talauswärts lautet die Zielangabe: «Che cosa facciamo?» Gute Frage. Wollen wir hinauf nach Dangio-Torre, zur Schokoladenfabrik Cima Norma, die wir aus dem Busfenster bewunderten? Zu besichtigen ist das längst umgenutzte stolze Gebäude, das auch ein Museum beherbergt, nur auf Voranmeldung. Wie in Aquila das schnucklige Museo delle scatole di latta, ein Pantheon der – Blechbüchsen. Am Dorfbrunnen davor trinken wir einen Schluck, dann schwenken wir über die Brenno-Brücke auf die Route 36 ein. Rollen gemütlich durch Ponto Valentino und Prugiasco und finden alles molto bello – auch die Ausblicke auf den
Hang gegenüber, wo in Lottigna die Casa dei Landfogti palazzohaft prunkt. Zwischendurch: ein Bremsmanöver, um die antike Inschrift an einer Hauswand am Strassenrand lesen zu können. Fahrzeuge: Verlangsamen!, gebietet sie, unter Androhung einer Strafe von fünf Franken. Acquarossa. Das Thermalbad wartet immer noch darauf, von einem Investorenprinzen wachgeküsst zu werden. Der folgende 65er-Abschnitt am linken Flussufer ist, obwohl ungeteert, eine gute Wahl. Wunschgemäss zeigen sich kurz nach Dongio, hoch oben an der Bergflanke, die besterhaltenen der sagenumwobenen Blenieser Felsenhäuser, «case dei pagani» genannt, obwohl sie weder mit besagten Heiden noch mit Hexen zu tun haben, sondern als Zufluchtsstätten dienten, wenn im Talboden Gefahr im Verzug war. Gelernt an der Infotafel am Veloweg, eine von erfreulich vielen. Für die letzten der rund 25 Kilometer, immer noch inmitten grandioser Bergkulissen, wechseln wir zurück zur Route 36, denn
im Gegensatz zu Malvaglia und dem phantastischen Seitental gleichen Namens sind Ludiano und Semione Neuland für uns. Sie brillieren mit Sakralbauten, Villen, Üppigkeit in den Gärten, Reben an kunstvollen PergolaKonstruktionen, urigen Grotti und bergen die Ruinen der mittelalterlichen Burg Serravalle. Zugabe: die Auenlandschaft Lesgiüna, die man von der Strasse aus überblickt oder via Sentiero basso streift. Hinter dem Schuttkegel mit Neat-Ausbruchmaterial halten wir sofort nach links, den Grotti di Biasca entgegen. Die erwogene Weiterfahrt nach Bellinzona entfällt. Wenn mal faul, dann gleich richtig. Wobei die Steigerung nur eine Frage der Zeit ist. Man muss wissen: Der Huckepack-Transport funktioniert bis Lukmanier Passhöhe, ab Olivone erst noch gratis. Nützliche Information Velotransport von zirka Mitte Mai bis zirka Mitte Oktober. Reservationen: Autolinee Bleniesi, Tel. 091 862 31 72, www.autolinee.ch, www.blenioturismo.ch 25
REISEN Velotour
Die Donau von der privaten Seite Text und Fotos: Eva Schmassmann und Jörn Justiz
Die Reise entlang der Donau von Budapest nach Belgrad führt in noch unerschlossene Natur und in Gebiete, in denen die Erinnerung an den Krieg weiterhin sichtbar ist.
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Budapest bei Nacht./Der Donauradweg führt oft auf Dämmen entlang, die das Hinterland vor Überschwemmungen schützen./Fährersatz: Kleine, private Boote bringen einen sicher ans andere Ufer. 26
iele Freunde hatten uns bereits vom Donauradweg vorgeschwärmt. Dieses Jahr wollen wir ihrem Rat folgen, allerdings ohne uns in die Massen zwischen Donaueschingen und Budapest einzureihen. Der Ausbau des Radwegs bis ans Schwarze Meer kommt wie gerufen. Klar, die Infrastruktur wird sicherlich noch nicht den deutschen oder österreichischen Standard erreichen, aber mit Ausdauer und dem nötigen Flickzeug trauen wir uns die Fahrt problemlos zu. Per Nachtzug geht es nach Budapest. Die ungarische Hauptstadt lässt sich per Velo erstaunlich gut erkunden. So führen separate Velowege der Donau und den wichtigsten Hauptstrassen entlang, und die kleinen Quartierstrassen sind oft verkehrsarm. In den warmen Sommernächten schläft die Stadt erst sehr spät. Auch wir profitieren von den kühleren Nachtstunden für unsere Streifzüge durch die Metropole. Nach zwei Tagen urbaner Atmosphäre zieht es uns auf die Räder. Es folgen mehr als 30 Kilometer durch Industriegebiete und heruntergekommene Wohnquartiere, bevor wir endlich das Ortsausgangsschild passieren. Ein bemerkenswerter Einblick in die Grösse dieser Stadt! Kaum haben wir Budapest verlassen, lässt die Qualität des Velowegs nach. Unbefestigte Wege, Sandpisten, Feldund Wiesenwege wechseln sich mit geteerten Abschnitten ab. Zum Ausgleich können wir dafür endlich die Donau geniessen: Entlang hübsch eingerichteter Datschen und Bootsstegen verläuft die Fahrt idyllisch. Wir sind im August unterwegs und erfahren die Hitze des kontinentalen Sommers. Tagsüber klettern die Temperaturen auf über 40 Grad. Unsere Kalorienzufuhr sichern wir unter diesen Bedingungen am liebsten mit eiskalter Sprite und Cola. Zum Glück hat jedes kleinste Dorf einen kleinen Laden mit Kühlschrank. Abends gibt’s dann die für die Region typischen Fleischportionen. Ehrlich gesagt haben wir uns den Donauradweg etwas anders vorgestellt. Wie
auf früheren Velotouren durch die Schweiz, Deutschland oder Frankreich erwarteten wir einen Weg entlang des Flussufers. Auf weiten Strecken bleibt die Donau allerdings in weiter Ferne. Abseits der Städte ist der Radweg auf Dämmen angelegt, die das weite, flache Land vor den Donaufluten schützen. Um dem regelmässig wiederkehrenden Hochwasser genügend Platz zu lassen, wurden die Dämme oft über einen Kilometer vom Ufer entfernt gebaut. Zur Abwechslung versuchen wir über einen kleinen Pfad ans Donauufer zu gelangen. Dabei scheuchen wir eine Wildschweinfamilie auf und ziehen uns vorsichtshalber wieder auf den sicheren Dammweg zurück. Mit dem Grenzübertritt nach Kroatien verlassen wir das etwas verschlafen wirkende Ungarn und wechseln in ein Land, das sich merklich im Aufbruch befindet. Kleine Kinder am Strassenrand begrüssen uns, mal mit einem deutschen «Guten Tag, wie heisst du?», mal auf Englisch. Touristinnen und Touristen sind hier im Osten des Landes, weit weg von der bereits viel besser erschlossenen Küste, gern gesehene Gäste. Die Gastfreundschaft können wir gleich am ersten Abend auf die Probe stellen. Bereits etwas müde und den drohenden Sonnenuntergang vor Augen suchen wir – wie immer spontan – ein Quartier. Ein Bauer weist uns den Weg zu einer Pension im Nachbarort Draž. Dort angekommen vermuten wir jedoch ein Missverständnis, denn das etwas heruntergekommene winzige Dorf scheint keine Gästebetten zu bieten. Doch plötzlich stehen wir vor einem schicken Haus, das sich als eine soeben fertiggestellte hochmoderne Ferienwohnung herausstellt. Die Vermieterin, die in den 90er-Jahren vor dem Krieg nach Deutschland floh, empfängt uns als ihre ersten Gäste. Da es kein Restaurant im Dorf gibt, tischt uns ihr Mann Brot, Wurst, Käse, scharfe grüne Peperoni und selbstgebrannten Grappa zum Znacht auf. Der Grappa steht auch beim Frühstück wieder auf dem Tisch. Wir lehnen dankend ab. VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
REISEN Velotour
Es folgt die schönste Etappe der Tour durch den Naturpark Kopački rit. Das Feuchtbiotop bietet zahlreichen Tierarten ein Zuhause. Hirsche, Adler, Kormorane, Frösche und Wildschweine queren unseren Weg. Der Weg führt im Schatten von Bäumen an Sumpfwiesen, kleinen Seen und überfluteten Auen entlang. Wenige Stunden später verändert sich die Stimmung dramatisch. Auf dem Weg nach Vukovar fahren wir an Schildern am Strassenrand vorbei, die vor Minen warnen! Auch in Vukovar sind die Schäden des Krieges omnipräsent. Über ein Drittel der Bevölkerung ist seit dem Krieg weggezogen. Zu den Kriegsschäden gesellen sich Verwahrlosung und Verlotterung. Die ständige Präsenz der Kriegsfolgen schlägt auf die Stimmung. Ein Lichtblick ist die junge Rezeptionistin unseres Hotels, die in Serbien studierte. Vielleicht verlieren die Grenzen dank des Pragmatismus der Jungen wieder an Bedeutsamkeit? Um etwas Abwechslung in die flache Strecke zu bringen, machen wir in Serbien einen Ausflug durch die Fruška Gora. Das Mittelgebirge wird als Nationalpark geschützt. Endlos reiht sich Anhöhe an Anhöhe. Die Höhenmeter bringen uns ins Schwitzen, trotz des dichten Waldes. Autos sind kaum unterwegs. Zum Abschluss geniessen wir die rasante Abfahrt nach Novi Sad. Während vier Kilometern können wir die Räder auf einer perfekt ausgebauten Hauptstrasse rollen lassen. Für die Sicherheit der Autofahrer sind die Fahrbahnen getrennt, und wegen der vielen Kurven darf man hier nicht schneller als 50 km/h fahren. Wir machen es trotzdem, lassen die Räder ungebremst rollen und geniessen die Abfahrt ohne Gegenverkehr. Die Donau ist der zweitlängste Fluss Europas. Schon die Römer haben auf ihr Waren transportiert. Auf dem Velo geht der verbindende Charakter des Flusses aber manchmal verloren, und er wird zu einer Trennlinie. Auf den 400 Kilometern zwischen Budapest und Novi Sad gibt es nur gerade sieben Brücken. Entsprechend müssen wir planen, auf welcher Flussseite wir fahren wollen. Zwischen den Brücken füllt hin und wieder eine Fähre die Lücke. Als wir mit einer das Ufer wechseln wollen, ist sie aber prompt kaputt. Mit dem Auto wäre ein Umweg von 50 Kilometern machbar, mit dem Velo möchten wir ihn gerne vermeiden. Zum Personentransport stehen ein paar Einheimische mit ihren kleinen Booten bereit. Für ein Dutzendfaches des üblichen Fährenpreises lädt ein BootsbeVCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
sitzer auch unsere Räder auf und bringt uns sicher ans andere Ufer. Die kaputte Autofähre schafft gute Verdienstmöglichkeiten. An einer Reparatur ist im Ort wahrscheinlich kaum jemand interessiert. 25 Kilometer vor dem Ziel steigen wir mitsamt Velo in einen Vorortszug ein. Unser Reiseführer rät von einer Fahrt entlang der Autostrassen ab. Velowege gibt es keine. Doch auch die Bahnfahrt ist nicht ohne Hindernisse: Naiverweise steigen wir am Bahnhof aus, der unserer vorreservierten Unterkunft am nächsten liegt. Dieser liegt auf einer riesigen Strassenkreuzung und ist nur über Treppen zugänglich. Da heisst es also, Velo und Gepäck die Stufen hoch und wieder runter zu schleppen. Die Stadt erkunden wir dann zu Fuss. Die vielen Parks, breite Strassen und ein frischer Wind machen den Spaziergang angenehm. Auch hier zieht es uns nachts wie viele andere für einen Drink auf die nun angenehm kühlen Terrassen. Nach 14 Tagen und etwa 675 Kilometern können wir auf die gelungenen Ferien anstossen. Eine alles in allem lohnenswerte, mit einer Prise Abenteuer und viel Herzlichkeit der Menschen gewürzte Velotour durch eine noch wenig touristische Gegend in Europa.
Der im Krieg stark beschädigte Wasserturm in Vukovar bleibt als Mahnmal erhalten./Budapest am Tag./An der Strasse nach Vukovar warnen Schilder vor Minen./ Der Radweg Eurovelo 6 verbindet den Atlantik mit dem Schwarzen Meer.
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© www.sbbhistoric.ch
Die Eisenbahn war Mitte des 19. Jahrhunderts vielerorts noch ein Novum. Sie ermöglichte ganz neue Reisezeiten – wie in unserem Beispiel 77 Kilometer in nur zweieinhalb Stunden.
Eine Frau reist 700 Kilometer nach Niesky östlich von Dresden, um ihren Sohn zu besuchen. An sich nichts Aussergewöhnliches. Doch die Reise fand 1840 statt.
«Ein greulich Menschengewimmel» «V
or kurzem kamen mir zum erstenmal Briefe in die Hand, die meine Grossmutter im Jahr 1840 auf einer grösseren Reise unterwegs niedergeschrieben hat. Wie viel eingehender und ausführlicher berichtete man doch in damaliger Zeit von seinen Reiseerlebnissen, während man sich heutzutage oft mit Ansichtskarten begnügt. Die Briefe enthalten nicht gerade Besonderes, aber was sie interessant macht, das ist die ehrliche Bewunderung der neuen Verkehrsmittel, Dampfschiff und Eisenbahn, die daraus spricht. Meine Grossmutter reiste von Christiansfeld [heute Dänemark, Anm. der Redaktion] in Nordschleswig nach Niesky in der Oberlausitz, um ihren dort weilenden ältesten Sohn zu besuchen. Die Reise von Christiansfeld nach Hamburg legte sie mit der Schnellpost zurück. Diese ‹Schnellpost› war erst kurz zuvor eingerichtet worden und wurde als grossartiger Fortschritt ge28
priesen, da die Pferde in wenigen Minuten gewechselt wurden. Die Entfernung von Christiansfeld nach Hamburg mag auf den damaligen Landstrassen, die nicht immer der geraden Linie folgten, etwa 240 Kilometer betragen haben. Wenn man die in etwa 30 Stunden zurücklegte, so war das eine Leistung. In Hamburg bestieg meine Grossmutter einen Dampfer, um die Elbe aufwärts bis nach Magdeburg zu fahren. Sie ist ganz erfüllt von der prächtigen, vornehmen Ausstattung des Elbdampfers. ‹Welch ein Prachtsgebäude, 175 Fuss lang! Die Sofas in den Kajüten sind mit rotem Safian überzogen, die Geländer an den abwärts führenden Treppen von poliertem Messing. In der Damenkajüte sind drei Mahagonitische, ein schöner Spiegel, prachtvolle Vasen, eine Uhr unter einer Glasglocke.› Das Schiff soll um drei Uhr nachts abgehen. Die Mitreisen-
den begeben sich vor Mitternacht an Bord und suchen ihre Schlafkabinen auf. Meine Grossmutter erhält eine solche mit mehreren anderen Damen angewiesen. Obwohl das Lager reichlich hart ist, schläft sie so gut, dass sie die Abfahrt des Schiffes gar nicht bemerkt. Als sie gegen fünf Uhr aufwacht und eine andere Dame fragt, ob das Schiff bald abgehe, erfährt sie zu ihrer grossen Verwunderung: ‹Wir segeln schon zwei Stunden.› Nach dem Frühstück begibt sie sich auf Deck, ‹wo es ganz herrlich war. Um halb neun Uhr passierten wir Lauenburg, das wunderschön liegt. Es [die Ortschaft Lauenburg] wurde durch einen Kanonenschuss begrüsst. Gegen zehn Uhr ging es an Boitzenburg vorbei, wo wieder ein Kanonenschuss gelöst wurde. Um ein Uhr wurde zu Mittag gespeist›, und zwar muss das Mittagessen nach der Beschreibung sehr üppig gewesen sein. Um vier Uhr begegnet dem Dampfer ein SchwesterVCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
REISEN Fernreise anno dazumal
schiff. Auf beiden Seiten wird ein Kanonenschuss losgelassen, und als die Schiffe aneinander vorüberfahren, laut Hurra gerufen. Um halb neun Uhr abends traf das Schiff in Wittenberge ein. Da es von dem ausserhalb des Zollgebietes liegenden Hamburg kam und unterwegs nirgends gelandet war, musste hier Zollrevision stattfinden. Um sechs Uhr morgens sollte das Schiff weiterfahren. Was wäre natürlicher gewesen, als dass die Zollrevision abends stattgefunden hätte! Da dies aber in der Regel nicht geschah, stiegen einige Herren ans Land, um die Zollbeamten zu ersuchen, noch heute abend an Bord zu kommen. Die Zollbeamten zeigten indes wenig Entgegenkommen und erklärten sie [die Revision] morgen früh um halb vier Uhr. Kaum hatte meine Grossmutter sich zur Ruhe begeben, als der Kondukteur des Schiffes sie weckte und ihr erklärte, sie könne als Ausländerin (Schleswig gehörte nicht zum deutschen Bund) auf ihren Pass nicht weiterreisen, sie müsse noch heute abend aufs Passbureau. Sie erhob zwar dagegen Einspruch, sie habe in Hamburg anderen Bescheid bekommen, aber umsonst. Auf dem Verdeck stand ein preussischer Soldat Wache und von diesem und dem Kondukteur geleitet, begab sie sich aufs Passbureau, wo sie gegen schweres Geld einen neuen ‹grossen, langen› Pass ausgefertigt erhielt. Morgens um halb vier Uhr war dann richtig allgemeines Wecken. Alle Mitreisenden mussten ihren Nachtschlaf unterbrechen oder beenden und sich den Zollbeamten stellen. Gegen sechs Uhr setzte sich das Schiff wieder in Bewegung, gegen sieben Uhr aber trat solcher Nebel ein, dass es eine halbe Stunde lang vor Anker gehen musste, dann ging’s weiter bei herrlichem Sonnenschein. Den Vormittag benützte die Reisende, um in der DamenVCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
kajüte einen längeren Brief in die dringender Ton gemacht, dass gewesen sein. Ich fuhr mit einem Heimat zu schreiben. Dabei muss es greulich ist. Ist man aber nur sehr netten Herrn aus Dresden, sie unwillkürlich immer wie- fünf Minuten gefahren, dann der mich auf alles aufmerksam der zum Fenster hinausschauen. verliert sich die Angst, und es machte, namentlich auf die köst‹Die herrlichsten Ufer haben wir geht ganz herrlich.› Bald hinter liche Gegend bei Meissen und die auf beiden Seiten.› Unmittel- Magdeburg hielt der Zug in Gnad- Weinberge. Er sagte mir, dass wir bar nachher folgt das drollige au. Hier hatte meine Grossmut- vor Dresden durch einen Tunnel Geständnis: ‹Weder von Angst ter einen Bekannten, der früher kommen würden, ich brauche noch von Seekrankheit habe ich in ihrem Heimatort Christians- mich aber nicht zu fürchten, es bis jetzt das mindeste verspürt. feld gewesen war. Unwillkürlich sei gar nichts Ängstliches dabei. Nur das fortwährende Zittern sah sie zum Fenster hinaus, ob er Eine halbe Stunde vor Dresden des Schiffes ist unangenehm, na- vielleicht zufällig auf dem Bahn- ging’s richtig durch den Tunnel. mentlich beim Schreiben.› Am steig wäre, und wirklich erblick- Da ist es allerdings etwas unspäteren Nachmitheimlich, denn es war so finster, tag werden dann in dass, wenn man die Hand vors Mit gemischten Empfindungen der Ferne die TürGesicht hält, man sie nicht sehen me von Magdeburg kann. Wir kamen aber glückbestieg sie zum ersten Mal in sichtbar, ebenso der lich und schnell hindurch.› Bald ihrem Leben eine Eisenbahn. ‹grosse Berg Bronach sechs Uhr lief der Zug in cken›. Meine GrossDresden ein, und noch am selben mutter hatte als Bewohnerin te sie ihn und rief ihm zu: ‹Gu- Abend bestieg meine Grossmuteines flachen Landes noch nie ei- ten Morgen, Herr Friedrich, wie ter noch einmal die Schnellpost, nen Berg gesehen. Da mag es ihr befinden Sie sich? Er wurde ganz um bis nach Bautzen zu fahren, besonders imponiert haben, als bestürzt, als er mich sah, und wo sie um halb zwei Uhr nachts in der Ferne der 1000 Meter hohe sagte: In aller Welt, wo wollen Sie eintraf und dann übernachteBrocken am Horizont auftaucht. denn hin? Ich konnte ihm nur te. Sie hatte also die Strecke von ‹Um halb neun Uhr abends lang- noch die Hand zum Fenster hi- Magdeburg bis Bautzen in 19½ ten wir bei der alten, aber sehr nausreichen und ein paar Worte Stunden zurückgelegt. Sie zählt schönen Festung Magdeburg an. zurufen, denn schon ging es im die Entfernungen zwischen den Es gab bei der Einfahrt wieder Flug weiter.› einzelnen Städten auf und recheinen Kanonenschuss. An der In zweieinhalb Stunden hatte net 37 Meilen, das heisst 259 KiLandestelle war ein Leben, dass der Zug die 77 Kilometer lan- lometer, heraus. Und diese grosse es ganz schrecklich war. Ein Herr ge Strecke von Magdeburg bis Entfernung hat sie in so kurzer mit Sohn und Tochter nahm sich Halle zurückgelegt, hier aber Zeit durchmessen, ‹ohne›, wie meiner an, und wir begaben uns war Endstation. Von Halle bis sie verwundert schrieb, ‹davon in den Gasthof Stadt Braun- Leipzig musste die Schnellpost auch nur im geringsten müde schweig.› benützt werden. Da diese bald oder angestrengt zu sein›. Am nach Eintreffen des Zuges ab- nächsten Tag fuhr sie dann mit Damals waren Magdeburg ging, war die Reisende um halb einem Lohnkutscher nach dem und Halle bereits durch einen drei Uhr nachmittags in Leip- nicht mehr weit entfernten NiesSchienenstrang miteinander ver- zig und konnte die Strecke von ky bei Görlitz, dem Endziel ihrer bunden, und so sollte die Weiter- hier bis Dresden wieder mit der Reise. Sie hatte von Hamburg bis reise auf der Eisenbahn vor sich Eisenbahn zurücklegen. ‹Auf Niesky bei zweimaligem Übergehen, ein Ereignis, dem meine dem Bahnhof in Leipzig war ein nachten an Bord und zweimaliGrossmutter mit gespannten greulich Menschengewimmel, es gem an Land reichlich drei Tage Erwartungen entgegensah. Um mögen wohl gegen 400 Personen gebraucht.» vier Uhr wurde aufgestanden, um sechs Uhr ging der Zug. Mit Senden Sie uns Ihre Geschichte! gemischten Empfindungen beDieser von Pfarrer Theodor Achtnich-Stern verfasste Artikel wurde uns stieg sie zum ersten Mal in ihrem freundlicherweise von VCS-Mitglied Heidi Gembicki zur Verfügung geLeben einen Eisenbahnwagen. stellt. Catharina Maria Heinsen (1797–1871), aus deren Briefen zitiert ‹Es war mir anfangs doch etwas wurde, war ihre Urururgrossmutter. Der Text ist bereits um 1930 in «Die ängstlich zu Mute. Denn wenn der Zug abgehen soll, wird erst vor mir waren» von Martin Ferdinand Achtnich abgedruckt worden. Die zweimal geläutet, dann aber wird vorliegende Version ist leicht gekürzt. mit einem Ventil an der MaHaben auch Sie spannende Geschichten Ihrer Vorfahren zur Mobilität? schine, aus dem Dampf herausDann melden Sie sich unter redaktion@verkehrsclub.ch! strömt, ein so furchtbar durch29
VCS UNTERWEGS Leserreise
Kein Luftschloss! Einmal Schlossherrin oder Schlossherr sein und im Park flanieren, als wär’s der eigene: Die VCS-Leserreise führt Sie zu den schönsten Schlössern im Süden Polens. In wenigen europäischen Ländern war die Adelsdichte so gross wie in Polen, weshalb sich dort eine besondere Schlosskultur entwickelte.
verbringen Sie im klassizistischen Schloss, in dem Ignacy Krasicki, der berühmte Schriftsteller der polnischen Aufklärung, geboren wurde. Von hier aus besichtigen Sie die prächtige Schlossanlage in Lancut – 1944 musste Alfred Potocki, der letzte Besitzer, sein Heimatland verlassen und emigrierte in die Schweiz. Auch das Schloss Krasiczyn, eines der spannendsten Objekte der Renaissancearchitektur in der Region, steht auf dem Programm.
1.–2. Tag: Zürich–Krakau–Nowy Wisnicz
6. Tag: Rzeszow–Kolbuszowa–Baranow Sandomierski
Nach der individuellen Zugreise über Wien und der Ankunft in Krakau reisen Sie zu einem stilvollen Schloss in der Nähe. Sie können langsam ankommen, im alten Park spazieren und sich in den prunkvollen Räumen bei gutem Essen und Wein auf die weitere Reise einstimmen.
3.–5. Tag: Krasicki-Schloss … und mehr Besuch des historischen Städtchens Nowy Wisnicz und einer spätgotischen Holzkirche, die dem Weltkulturerbe angehört. Drei Nächte
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Besuch in Rzeszow, dem wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Zentrum Südostpolens, und in Kolbuszowa. Dort erfahren Sie vom Maler Max Starzec einiges über die einst berühmten Möbel von Kolbuszowa und essen im Familienhaus Ihres Reiseleiters Leszek Krudysz zu Mittag. Am späteren Nachmittag Ankunft in Baranow Sandomierski, in der Residenz der polnischen Magnatenfamilie Leszczynski. Diese wurde als Kopie des Wawel-Schlosses gebaut. Nach dem Bezug der Zimmer und einer ersten Besichtigung des Schlosses speisen Sie im Schlossrestaurant.
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VCS UNTERWEGS Leserreise
7.–8. Tag: Niepolomice–Krakau Das Palais in Niepolomice diente als Residenz polnischer Könige. Sie machen einen Spaziergang im Städtchen, wo Leszek Krudysz an archäologischen Ausgrabungen beteiligt war und einiges zu erzählen weiss. In Krakau besichtigen Sie den «ersten Wawel», das wichtigste Schloss Polens. Zusammen mit der Krakauer Altstadt ist das Schloss Weltkulturerbe und eine unerschöpfliche Quelle von Geschichten. Sie besuchen das archäologische Museum unter dem Hauptmarkt. Für zwei Abende ist ein spannendes Kulturprogramm geplant.
9.–10. Tag: Krakau–Zürich Am Vormittag der letzte Spaziergang durch die Stadt: um Abschied zu nehmen, einzukaufen oder einfach in einem der vielen Krakauer Cafés zu sitzen. Abends individuelle Rückreise mit dem Nachtzug von Krakau über Wien nach Zürich.
Für Ihre Reiseplanung Erste Reise: 18.–27. Juli 2014 (Anmeldeschluss: 19. Mai) Zweite Reise: 3.–12. Oktober 2014 (Anmeldeschluss: 4. August) Preise pro Person im Doppelzimmer: Fr. 2890.– Einzelzimmer-Zuschlag: Fr. 240.– Im Preis inbegriffen: Zugreise Zürich–Krakau–Zürich, inkl. Schlafwagen Alle Bustransporte und Gepäckbeförderungen Sieben Übernachtungen in Schlössern und einem Top-Hotel in Krakau Vier Tage Halbpension (Mittagessen individuell in empfohlenen Restaurants) Ein Tag Vollpension, ein Tag Abendessen, zwei Tage Frühstück Wisent-Reiseleitung ab Krakau und lokale Fachleute Alle Besichtigungen, Exkursionen, Kulturveranstaltungen und Ausflüge gemäss Programm Karten und Dokumentationen Im Preis nicht inbegriffen sind Getränke und Trinkgelder. Allgemeine Informationen Die Reise wird in Zusammenarbeit mit Wisent Reisen durchgeführt und von der Kulturwissenschaftlerin Dr. Katarzyna Leszczynska und
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dem Archäologen Leszek Krudysz geleitet. Längere Spaziergänge und Besichtigungen zu Fuss erfordern eine minimale physische Kondition. Sie reisen per Bahn nach Polen, für die Strecken zwischen den einzelnen Schlössern gibt es Busse. Teilnehmerzahl mindestens sechs, maximal zwölf Personen. Beratung und Auskunft Via verde Reisen, Tel. 0848 823 823 oder www.via-verde-reisen.ch
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ANSICHTEN Interview
Wie hat sich das Image des Autos und des öffentlichen Verkehrs in den letzten 20 Jahren entwickelt und mit welchen Konsequenzen? Vincent Kaufmann, Professor für Stadtsoziologie und Mobilitätsanalyse an der Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) sorgt für neuen Diskussionsstoff.
Vincent Kaufmann «So wird die Schweiz eine grosse städtische Agglomeration» VCS-Magazin: Sie haben eine Untersuchung über die bestehenden Verkehrsmittel und deren Nutzung in den Städten Genf, Lausanne, Yverdon und Bern durchgeführt. Welche Entwicklung haben Sie festgestellt? Vincent Kaufmann: Wir haben eine Untersuchung aus den Jahren 1993/94 wiederholt, um zu messen, wie sich das Image und die Nutzung der verschiedenen Verkehrsmittel entwickelt haben. Zunächst einmal haben wir festgestellt, dass das Auto in den vergangenen Jahren an Bedeutung eingebüsst hat; gleichzeitig sind viele negative Vorurteile gegenüber dem öffentlichen Verkehr verschwunden. Und mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs zu sein, ist nicht länger bloss etwas für die Armen. Damit verändert sich vieles! Was genau? Zunächst bedeutet das, dass die Nutzerinnen und Nutzer aus einem breiteren Angebot objektiver wählen. Als Folge davon haben sich die beiden Fronten Autofahrende versus Velofahrende und Fussgänger aufgelöst. Die meisten Leute haben keine Vorurteile, sie sind sogenannt multimodal: Sie wählen das am besten geeignete Verkehrsmittel, wobei sie am meisten Wert auf Komfort legen, erst dann folgen die Kriterien Reisedauer und Preis. Das Image und die Nutzung der Verkehrsmittel hat sich also verändert, die Stimmung ist positiv: Werden Massnahmen ergriffen, so zeigen diese langfristig Resultate. Mit welchen politischen Konsequenzen? Die multimodale Bevölkerung hat kein Verständnis mehr für einzelne Fonds und Kässe32
li, die bestimmten Verkehrsmitteln zugeteilt sind. Die öffentliche Meinung hat sich dahingehend verändert, dass die Bevölkerung bereit ist zu akzeptieren, dass die Einnahmen aus der Treibstoffsteuer auch für den öffentlichen Verkehr genutzt werden. Den Nutzerinnen und Nutzern ist daran gelegen, dass das System als Ganzes gut funktioniert. Es geht nicht mehr darum, ein Verkehrsmittel dem anderen vorzuziehen.
viel Geld investiert wird, aber bis zu welchem Punkt? Die Verkehrsmittel sind meiner Meinung nach nicht ein Ziel an sich, und das Netz wird an seine Grenzen kommen.
Und die sozialen Auswirkungen? Dieser Trend schwächt den sozialen Zusammenhalt in der Schweiz: Lieber pendelt man, als umzuziehen und sich in einer anderen Sprachregion zu integrieren. Damit vergibt man die Chance, die andere Kultur wirkSie haben bereits vor einem Gegeneffekt lich gut kennenzulernen. Auf nationaler Ebegewarnt, den der Ausbau des Bahnne macht diese Entwicklung aus der Schweiz angebots mit sich bringt: zunehmend eine grosse städtische Agglomeration, und längere Pendlerstrecken. Welche Risiken ich bin nicht sicher, ob die Schweizer Bevölverbergen sich dahinter? kerung das möchte. Das Raumkonzept, das Das ist ein ungewollter und wahrscheinlich Bund und Kantone entwickelt haben, sieht nicht wünschenswerter Effekt, der durch ganz klar eine multipolare und dezentralischnellere Verbindungen, mehr Komfort sierte Schweiz vor. In Wirklichkeit entwickelt sich ein Netz mit den drei Zentren BaDas Auto hat an Bedeutung eingebüsst; sel, Zürich und Lauwas dazu gleichzeitig sind negative Vorurteile gegenüber sanne/Genf, führt, dass die Bevölkerung immer schneller dem öffentlichen Verkehr verschwunden. unterwegs ist und immer längere Distanzen und niedrigere Preise im öffentlichen Ver- zurücklegt. Was passiert in 30 Jahren, wenn kehr hervorgerufen wird. Berufstätige pen- 20 Prozent der Bevölkerung eines Kantons in deln lieber, als in die Nähe des Arbeitsplatzes einem anderen Kanton arbeiten? Macht unzu ziehen. Und diese Wahl hat verschiedene sere politische Organisation dann noch Sinn? Konsequenzen. In erster Linie eine ÜberlasWas schlagen Sie vor? tung des Bahnnetzes. Mitunter beunruhigen mich die Diskussionen über die Milliarden, Die SBB ist nicht für die Raumplanung in der die in die Bahn investiert werden sollen, um Schweiz zuständig. Es ist an der Zeit, sich Gedie Taktfrequenzen zu erhöhen. Wie wird danken darüber zu machen, welche Ziele die die Situation in 20 Jahren aussehen? Ich be- Schweiz mit der Bahnstrategie erreichen soll. fürchte eine Flucht nach vorne, bei der enorm Sind schnellere Verbindungen in die grossen VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
ANSICHTEN Interview
Städte und mehr Komfort für Langstreckenpendelnde zwingend notwendig? Welche Art von Ausbau stimmt mit den politischen Zielen überein, die Bund und Kantone fixiert haben? Ich schlage vor, dass man über diese Punkte diskutiert, statt einer unüberdachten
sen symbolischen Wert. Mit dieser Metro hat die Stadt einen qualitativen Sprung gemacht und einen Grossstadt-Status erlangt. Seitdem hat sich auch das Image des öffentlichen Verkehrs erheblich verbessert. Dagegen hat Lausanne politisch den Strassenverkehr noch nicht angepackt. Bislang hat sie nur wenige oder gar keine Dieser Trend schwächt den sozialen Parkbeschränkungen und Zusammenhalt in der Schweiz: Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt.
Lieber pendelt man, als umzuziehen.
Und Genf? Genf wollte härter durchgreifen und hat die Parkplätze und den Strassenverkehr eingeschränkt, bevor das Angebot im öffentlichen Verkehr ausreichend ausgebaut war. Und Genf hat vor allem auf das Tram gesetzt, das
Entwicklung freien Lauf zu lassen, die einzig auf der Übersättigung einiger Bahnlinien beruht. Wie stehen die Westschweizer Städte in der Untersuchung gegenüber Bern da? Bern schnitt bereits 1994 gut ab, und die Verkehrspolitik hat sich seitdem ständig verbessert. Aber die welschen Agglomerationen haben ganz schön aufgeholt, man kann nicht mehr von 30 Jahren Rückstand sprechen wie früher. Was die Nutzung des öffentlichen Verkehrs anbelangt, so hat sich die Romandie den Städten Bern und Zürich stark angenähert.
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Interview: Marie-Claire Chamot Iuliano
Vincent Kaufmann
© Marie-Claire Chamot Iuliano
Welche Unterschiede haben Sie zwischen den Westschweizer Städten festgestellt? Genf und Lausanne haben das Thema unterschiedlich angepackt und unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Das zeigt, dass die Art und Weise, wie man ein Netz plant, das Resultat entscheidend beeinflusst. Die Metro M2 hat für Lausanne einen gros-
dem Bus punkto Kapazität überlegen ist. Verbesserungen in den Bereichen Komfort und Reisegeschwindigkeit sind ausgeblieben. In der Folge ist der Autoverkehr zwar stark zurückgegangen, aber das schlechte Image des öffentlichen Verkehrs ist geblieben! Damit besteht ein grosses politisches Risiko, wieder zu einer autofreundlichen Politik zurückzukehren, wie die Forderungen einiger populistischer Parteien und das gigantische Strassenprojekt «Überquerung des Genfer Seebeckens» zeigen. Die grosse Chance für Genf ist die CEVA, die Eisenbahnverbindung Cornavin–Eaux-Vives–Annemasse, das grösste öffentliche Bauvorhaben seit 100 Jahren. Die doppelte Gleisführung ermöglicht einen gewissen Spielraum und erlaubt Kapazitätsreserven.
Vincent Kaufmann ist Professor für Stadtsoziologie und Mobilitätsanalyse an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL). Er leitet das stadtsoziologische Labor (Laboratoire de sociologie urbaine) und arbeitet seit 2003 an einem Forschungsprogramm, das die aktuellen Veränderungen in den Städten in Bezug auf das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung untersucht. Im Jahr 2010 beteiligte er sich am Aufbau des Forums «Vies Mobiles», einer Versuchs- und Forschungsanstalt, die von der französischen Bahngesellschaft SNCF ins Leben gerufen wurde und deren wissenschaftliche Leitung er seit 2011 innehat.
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ANSICHTEN Porträt
Andreas Messerli «Der ÖV bringt Menschen zusammen!» Von einem, der auszog, in Deutschland einen Trambetrieb zu retten. Und der dem Nachtleben in der Schweiz mobilen Schub verleiht.
Naumburg, denn noch immer habe ich ein kleines Pensum als Mitarbeiter bei Bernmobil. Dort lebt mein zweites ÖV-Kind: die Nachtbusse. Als ich vor 14 Jahren in Bern anfing, gab es neun MoonlinerLinien. Ich habe das Netz auf heute über 30 Linien ausgebaut, mit Starts auch ab Biel, Solothurn, Interlaken und neu Thun. Mit dem Moonliner kann man etwa von Bern nach Adelboden oder von Delsberg nach Hasle-Rüegsau fahren. Mit der Rettung des Naumburger Trambetriebs und mit dem Ausbau der Berner Nachtlinien konnte ich viel verwirklichen, was mir im Leben wichtig ist: Menschen für den ÖV zu gewinnen. Nicht nur, weil er ein umweltfreundliches Fortbewegungsmittel ist, sondern auch, weil er die Menschen zueinander bringt. Ich habe das ja auch selber erlebt: Dank dem ÖV habe ich nicht nur mein berufliches, sondern auch mein privates Glück gefunden. Ich bin seit drei Jahren mit der Naumburger Apothekerin Ingrid verheiratet, unsere Zwillinge sind eineinhalb Jahre alt. Der ÖV bringt Menschen zusammen!»
«I
ch weiss nicht genau, was es ist. Es liegt mir im Blut. Irgendwie sind mein Interesse und die Leidenschaft für den ÖV wie ein Virus, das mich sehr früh gepackt hat. Schon als Kleinkind mussten mich meine Eltern im Ferienhaus im Wallis ans Fenster hochheben, wenn der GlacierExpress vorbeifuhr. Ich bin in der Nähe des Bahnhofs Schwarzenburg aufgewachsen und habe dem früher vielfältigen Betrieb dort gerne zugeschaut. Klar, dass der ÖV deshalb nicht nur ein Hobby für mich sein sollte. Und ich habe Glück: Bei mir dreht sich auch beruflich alles darum – dies, obwohl ich eigentlich Sekundarlehrer bin. Schon zu meiner Gymnasiumszeit trat ich dem Tramverein Bern bei, habe gehämmert und geschraubt, mitgeholfen,
Anhalt kam ich das erste Mal 2002 als Tourist. In meinen Ferien besuchte ich oft ÖV-Betriebe im Ausland. Der heute 121 Jahre alte Trambetrieb war als Ringstrassenbahn einmalig in Europa, hätte jedoch 1991 nach der Wende eingestellt, die Gleise weggerissen werden sollen. Dagegen setzten sich einige junge Naumburger zur Wehr. Sie gründeten den Verein Nahverkehrsfreunde Naumburg-Jena und haben bis heute Tausende Stunden Freiwilligenarbeit investiert. Ich stiess hinzu und wurde schliesslich eines von drei Mitgliedern der GmbH. Wir brachten die Stadt dazu, die Hälfte des Rings zu sanieren. Zuerst als Meine Leidenschaft für den ÖV Touristenbahn nur in der wärmeren Jahist wie ein Virus. reszeit, verkehren die historischen Trams historische Fahrzeuge wieder in aus DDR-Zeiten heute zwar nicht Stand zu setzen und das Tram- mehr als Ringbahn, pendeln aber museum Bern zu gründen. Noch täglich von 6 bis 20 Uhr auf einer heute bin ich Präsident von zwei 2,5 Kilometer langen Strecke Vereinen: des Vereins Dampflok zwischen Hauptbahnhof und 51 in Schwarzenburg – sie fährt Innenstadt. Mit unserer Kleinmittlerweile wieder – und der stadtstrassenbahn befördern wir Freunde Schweizer Schmalspur- jährlich an die 100 000 Fahrbahnen. gäste, und wir haben es immer Seit 2006 bin ich Geschäfts- wieder geschafft, dass das Land führer der Naumburger Stras- Sachsen-Anhalt das Defizit von senbahn GmbH. In die 25000 130000 Euro trägt. Einwohner zählende Stadt im ostZum Glück gibt es direkte deutschen Bundesland Sachsen- Nachtzugverbindungen Basel– VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
Aufgezeichnet von Daniel Sägesser
© Walter Imhof
Mit Leib und Seele für den ÖV: Andreas Messerli (43) hat das Berner Nachtbusnetz Moonliner aufgebaut und in Deutschland einen Trambetrieb wieder aufleben lassen. 35
ANSICHTEN Velotaschen-Test
Wie passt die Tasche zum Velo? Unsere Kolleginnen und Kollegen des Verkehrsclubs Deutschland haben für ihr Magazin fünf Velotaschen getestet.
Diese Velotaschen haben’s in sich
F60 JOAN, 190 Franken www.freitag.ch
Bis jetzt war ich ein Körbchen-Typ, weil ich keine Rucksäcke oder komplizierte Befestigungssysteme mag. Bis ich die «F60 Joan» entdeckte. Dank zweier Klettbänder lässt sich die Tasche der Schweizer Firma Freitag ganz einfach, aber stabil am Lenker befestigen. Jetzt habe ich meine Wertsachen immer im Blick, und hinten im Korb ist Platz für grösseres Gepäck oder Einkäufe. Laut Hersteller fasst die Tasche vier Liter. Wem das nichts sagt: Es passen locker ein Stapel gerollte DIN-A4-Blätter, der Kalender, zwei Äpfel, eine Brille und der übliche Krimskrams hinein. Wer mehr Platz braucht, kann vorn die beiden Riemen lösen und die Zeitung oder eine Trinkflasche darunter festschnallen. Am Ziel angekommen, ist die Tasche mit zwei Handgriffen vom Lenker gelöst, die Klettbänder verschwinden hinter einem Reissverschluss, wo auch der Veloschlüssel Platz findet. Der bogenförmige Henkel passt
© Valeska Zepp
© Valeska Zepp
Das zweite Leben
bequem über die Schulter. Abgestellt auf ihrem rechteckigen Boden fällt sie nicht um – unempfindlich gegen Wasser und Schmutz ist sie ohnehin. Die Materialien der Freitag-Taschen haben auch ihr erstes Leben schon auf der Strasse verbracht: Alle Taschen und Accessoires näht die Firma in der Schweiz und im nahen EuroUta Linnert pa aus gebrauchten Lkw-Planen.
Für Velotour und Stadtbummel
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Zumachen. Der Tragegurt ist mit kleinen Karabinern befestigt und lässt sich schnell abnehmen. Mit der Hand- und Lenkertasche ist Vaude ein guter Kompromiss zwischen Funktionalität und Design gelungen. Regine Gwinner
Newport S, 100 Franken www.vaude.com
© Valeska Zepp
Ein klassisches Frauenproblem: Die klobige Standard-Lenkertasche eignet sich nicht als Handtasche für den Stadtbummel oder fürs Restaurant. Vaude hat dieses Problem mit einer kleinen Tasche gelöst, die sich mit Klickfix-System am Lenker montieren lässt und als lässige Handtasche durchgeht. Die schwarze Tasche aus wasserabweisendem Kunststoff sieht modisch aus, wirkt klein, ist aber überraschend voluminös. Neben Portemonnaie, Sonnenbrille, Handy, kleiner Kamera, Schlüsselbund und Handcrème finden auch noch ein Buch oder eine Velokarte Platz. Der feste Boden sorgt dafür, dass die Tasche nicht schlapp am Lenker hängt. Nimmt man sie vom Velo, deckt ein Reissverschluss das Klicksystem ab. Die Tasche selbst lässt sich mit einem Reissverschluss wasserfest verschliessen. Zwei Schnallen sorgen fürs schnelle Auf- und
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ANSICHTEN
Der Klassiker See oder Fluss nehmen. Und der Backroller verzeiht nachlässige Handhabung: Ich hänge ihn immer nur am Gepäckträger ein und befestige ihn nicht zusätzlich am Rahmen. Er hält trotzdem. Obwohl oft voll beladen, bricht und wackelt auch nach drei Jahren Gebrauch nichts. Der einzige Schwachpunkt ist der Tragegurt, der ist etwas dünn und könnte besser gepolstert sein. Aber geschenkt – ich freu mich auf die nächsten drei Jahre. Michael Adler
Back-Roller Black’n White 169 Franken www.ortlieb.de
Kann auch mit in die Oper
Praktischer Büro-Rucksack
Ich mag Details wie eine Schleife oder gepunktetes Innenfutter. Aber neben aller Verspieltheit ist diese Veloschultertasche der niederländischen Firma Basil, gefertigt aus recyceltem Segeltuch, auch praktisch. Ich kann die Tasche im Handumdrehen an den Gepäckträger hängen und wieder abziehen. Die Haken verstecken sich in einem Reissverschlussfach. An den beiden grossen Griffen lässt sich die Tasche bequem über Basil Katharina Black & Dots Shoulder Bag der Schulter tragen 74 Franken oder in die Hand www.basil.nl nehmen. Innen hat sie ein grosses Hauptfach und ein kleines Seitenfach, beide mit Reissverschluss. Grosses Plus: Die Tasche fasst insgesamt 17 Liter. So passen neben dem Üblichen auch noch eine Trinkflasche, eine Regenpelerine oder ein paar Einkäufe hinein. DIN-A4-Formate kann man leider nur geknickt oder gerollt mitnehmen. An den Schmalseiten befinden sich kleine Aussentaschen mit Druckknopf – und dezente Reflexionsstreifen, die die Sicherheit erhöhen, ohne das Design zu stören. Ein kleiner Minuspunkt: Die Tasche ist nur wasserabweisend und nicht regendicht. Fazit: einfach schick, nett, praktisch und witzig – ich würde sie sogar als Handtasche mit in die Oper oder ins Konzert nehmen.
«Boah, cooler Rucksack, wo hast du den her?!» «Den teste ich für unsere nächste Ausgabe.» «Den hätte ich auch gern.» Ja, als Rucksack ist der «Vario QL3» von Ortlieb super. Er sieht schnittig aus, vor allem in Grün, ist relativ leicht und bequem zu tragen. Mit 20 Litern Volumen lässt er sich nicht nur mit dem Notebook, sondern auch mit Einkäufen befüllen. Praktisch sind die geräumigen Neopren-Aussentaschen und die grosse Innentasche, in denen Handy, Agenda und Portemonnaie Platz finden. Unpraktisch ist jedoch der Wechsel zwischen Rucksack- und Velotaschenfunktion. Wer den Vario ans Velo hängen möchte, muss erst einmal das «Quick Lock3»-Aufhängesystem am Gepäckträger montieren. Da ich mehr als ein Rad besitze, muss ich mich entscheiden, an welchem der Modelle der Vario Platz finden soll. Umbauen muss ich auch den Rucksack selbst: das gepolsterte Rückentragesystem mit Schultergurten und Bauchgurt abnehmen und vorn am Rucksack in einem Reissverschlussfach verstauen. Erst dann lässt er sich als Tasche an den Gepäckträger klicken. Deshalb bleibt der Vario QL3 einfach auf meinem Rücken. Sieht eh cooler aus.
Birte Evers
Aktuelle Velotaschen aus der VCS-Boutique finden Sie auf Seite 58.
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© Valeska Zepp
© Uta Linnert
Es gibt Mineralwasser und es gibt Henniez, es gibt Gummibärchen und es gibt Haribo, es gibt Velotaschen und es gibt den Backroller von Ortlieb. Für mich die Velotasche schlechthin: Sie ist gross, praktisch und nicht kaputt zu kriegen. Mit zwei Backroller-Taschen am Gepäckträger transportiere ich den Wochenendeinkauf für meine vierköpfige Familie. Sie sind «klick» am Gepäckträger dran, und «klick» vom Gepäckträger weg. Sie lassen sich auch «klick» am Einkaufswagen einhängen. Der Ortlieb-Klassiker ist zudem wirklich wasserdicht – ordentlich eingerollt, kann man ihn sogar zum Schwimmen mit in den
© Valeska Zepp
Velotaschen-Test
Kirsten Lange
Vario QL3, 219 Franken www.ortlieb.de
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ANSICHTEN Marktplatz
Mit Bus, Bahn – und Faltvelo Das Node D7i von Tern, dem Spezialisten für urbane Mobilität, ist der perfekte Begleiter für den Alltag. Dank der 24-Zoll-Laufräder rollt es komfortabel und bietet gewohnte Fahrradeigenschaften. Durch seine einfache Handhabung und ein kompaktes Faltmass eignet es sich perfekt für die Kombination mit Bus, Bahn oder Auto. Die zuverlässige Shimano-7-Gang-Nabenschaltung und die alltagstaugliche Ausstattung garantieren Fahrvergnügen auf dem Weg zur Arbeit, Uni oder in der Freizeit. Das Node D7i ist in der Farbe weiss/grau für Fr. 1300.– erhältlich. www.ternbicycles.com/ch
Simpel und City Cycles: die Velo-Hochzeit des Jahres Ab sofort sind die Velos der Marke Simpel exklusiv in den Läden der City Cycles AG in Zürich und Bern erhältlich. Im gleichen Zug verlegt die Simpel GmbH Ihren Standort nach Zürich in die Räumlichkeiten von City Cycles. Von dort aus wird der Online Direktvertrieb konsequent weitergeführt. «Mit diesem Schritt rücken wir näher an unsere Kundschaft und können gemeinsam mit unserer starken Onlinepräsenz und den Fachgeschäften einen grossen Mehrwert bieten», sind die beiden Geschäftsführer Philip Douglas (Simpel) und Oliver Busato (City Cycles) überzeugt. www.simpel.ch und www.citycycles.ch
80 Jahre Tour-de-Suisse-Velos Tour de Suisse feiert dieses Jahr einen runden Geburtstag – feiern Sie mit! Pünktlich zu den ersten Frühlingsstrahlen lanciert Tour de Suisse ein limitiertes Jubiläumsdesign für alle Speeddrive-Modelle. Die Vielfalt der «à la carte»-Modelle wird hierbei durch ein farbliches Designfeuerwerk ergänzt. Edle Banderolen sowie der Tour-de-Suisse-Schriftzug sind neu in drei Farben erhältlich. Ob rot, blau oder lemon-green – kombiniert mit der ganzen TDS-Farbpalette erfüllt diese Sonderserie ganz neue Designansprüche. Je schneller bestellt, desto kleiner die Nummer auf dem «limited edition»-Button. Gestalten Sie Ihr individuelles Jubiläumsmodell auf dem TDS-Onlinekonfigurator:
Alles im Load Das Cargo-Bike «Load hybrid» ist ein E-Bike, das Spass macht. Nicht nur, weil es einen modernen Lebensstil widerspiegelt, sondern auch, weil es den vielfältigsten Transportbedürfnissen gerecht wird. Mit der Vollfederung, dem tiefen Durchstieg, der verstellbaren Sitzposition und dem winkel- und höhenverstellbaren Vorbau ist das Load hybrid ein echter Familientyp. Der kraftvolle E-Antrieb von Bosch macht es möglich, auch schwere Ladungen mühelos zu transportieren. Durch den teilbaren Rahmen lässt es sich zudem gut verstauen. Im Modelljahr 2014 wird das Load hybrid durch vielfältiges Zubehör ergänzt. www.r-m.de/load
Elektrovelos aus dem Herzen der Schweiz Ob für den Freizeitausflug oder den Arbeitsweg – Elektrovelos erfreuen sich grosser Beliebtheit. Das für seine Ski bekannte Familienunternehmen Stöckli hat sich mit seinem E-Bike «e.t.» inzwischen auch einen Namen als Fahrradhersteller gemacht. Entwickelt und montiert wird «e.t.» im luzernischen Wolhusen – denn nur durch die Herstellung in der Schweiz können die hohen sozialen und qualitativen Standards eingehalten werden. Der Gewinn des Innovationspreises der Zentralschweizer Handelskammer und der Testsieg bei Extra-Energy zeigt, dass sich das E-Bike von Stöckli klar von der Konkurrenz abhebt. www.stoeckli.ch
www.tds-rad.ch
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ANSICHTEN Marktplatz
«Kaltfront» Thermo-Hose Perfekte Wärmeisolation an kalten Tagen: Erkenntnisse aus der Thermografie und aus Kältekammer-Tests sind in der «Kaltfront» vereint. Während aussen ein feines Mikrogewebe den Wind abhält, liegt innen ein warmes, hochwertiges Vuelta-Thermo-Lycra auf der Haut. Das Luftpolster dazwischen isoliert perfekt und gewährt optimale Bewegungsfreiheit. Fussschlaufen halten die Knöchel warm und verhindern das Hochrutschen der Hose. Erhältlich in den Grössen XS bis XXL zum Preis von Fr. 189.–, in allen Veloplus-Läden und online (Artikelnummer 1002925). www.veloplus.ch
Feines Stahlbike, handgebaut in Deutschland Leichte Columbus-Zona-Stahlrohre, ovalisiertes Oberrohr, in Muffen verlötet: Die Rahmen des «Trail» sind echte Schmuckstücke und zeigen, was der kompetente Rahmenbau bei Patria leistet. Das Trail gibt es als 26-Zöller für anspruchsvolles Gelände und als 29-er in sportlich orientierter Fahrspassgeometrie. Optisch ist ein so leichter Stahlrahmen ein Schmuckstück, technisch überzeugt das Rad durch grosse Steifigkeit und Spurtreue. Das Trail fährt sich ausgewogen, bleibt agil und reagiert direkt auf Pedaldruck. Dafür zeichnen der kurze Hinterbau, betont leichte Laufräder und Reifen verantwortlich. www.diverso.ch, Tel. 041 610 71 26
50 Jahre KTM Fahrrad
Neu bei Swiss Trails: Velo- und Gepäcktransport ab und nach Domizil So beginnt normalerweise der erste Ferientag für eine Familie mit Kindern auf ihrer Velotour in der Schweiz: Bereit stehen fünf Gepäckstücke, zwei Erwachsenenvelos, zwei Kindervelos sowie ein Veloanhänger für den Kleinsten. Mit diesem Ballast soll die Familie nun mit Bahn und Bus nach Solothurn reisen, denn hier startet die geplante Radtour auf der «familienfreundlichen» Mittellandroute... Und so kann für Sie und Ihre Familie eine Radtour beginnen: Pünktlich um acht Uhr morgens läutet es an Ihrer Tür, der Swiss-Trails-Gepäckkurier steht mit Minibus und Anhänger bereit und nimmt Gepäck und Velos in Obhut. Sie selber reisen mit Bus und Bahn zum Start Ihrer Tour – ohne schweren Ballast beginnen Ihre Ferien bereits am ersten Tag. Die Velos stehen bei Ankunft im Bahnhof des Startortes bereit, Ihr Gepäck dagegen erst in der ersten Unterkunft. Und der Clou: Da Sie für sich und Ihre Familie ein «Paket» bei Swiss Trails gebucht haben, ist dieser zusätzliche Service mit keinen Mehrkosten verbunden. Entspannte, sportliche Ferien für die ganze Familie – kostengünstig – exklusiv bei Swiss Trails gebucht.
2014 feiert der österreichische Fahrradhersteller KTM sein 50-jähriges Jubiläum. Was 1964 mit dem Modell «Fleetwing» begann, ist heute ein Vollsortimenter, der jährlich 185000 Velos verkauft, in 50 Länder exportiert und 330 Menschen einen Arbeitsplatz gibt. Speziell in der Trendsparte der E-Bikes nimmt KTM eine Leaderposition ein. 2013 konnte KTM seiner Kundschaft über 30 verschiedene E-Bike Modelle anbieten; 33000 E-Bikes wurden verkauft. Damit setzt KTM ein klares Zeichen für eine ökologische Art der Fortbewegung. www.ktm-bikes.at
50 Jahre Velogeschichte: vom ersten Modell «Fleetwing» zum E-Bike «Erace».
Beispiel «Strohtour» auf der Mittellandroute, Solothurn–Yverdon-lesBains, 3 Tage/2 Nächte nur Fr. 229.– (Erwachsene) bzw. Fr. 206.– (Kinder bis inkl. 11 Jahre): 2 × Unterkunft «schlaf-im-Stroh» mit Frühstück, Velound Gepäcktransporten ab/nach Domizil, allgemeine Reiseinformationen und -unterlagen, Helpline 7/7 Tage, 8 bis 20 Uhr. www.swisstrails.ch
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ANSICHTEN Velo-Tipps
© Jean-Pierre Grüter
So machen Sie Ihr Velo frühlingsfit
Mehrwert Velodach
✔ Gibt’s Risse im Rahmen, in der Gabel oder den Felgen? Wackelt das Tret- oder Steuerlager? Ersetzen Sie defekte Teile und ziehen Sie lose Schrauben an. ✔ Reinigen Sie das Velo mit warmem Spülmittel und schmieren Sie Kette und Zahnkranz. ✔ Läuft die Kette rund? Wenn nicht, verbiegen Sie das betroffene Kettenglied seitlich. Kontrollieren Sie, ob sich alle Gänge schalten lassen. Eine Kettenschaltung einzustellen, ist nicht so einfach. Wer keine Übung hat, bringt das Velo besser zum Velomechaniker. ✔ Den Luftdruck in den Fahrradpneus überprüfen. Auswechseln von Reifen, welche feine Risse oder kein Profil mehr haben. ✔ Die Speichen sollten fest sitzen und gleichmässig gespannt sein. ✔ Die Bremsklötze müssen ausreichend dick sein. Ersetzen Sie abgefahrene oder rissige Bremsbeläge. Die Bremshebel dürfen beim Bremsen den Lenker nicht berühren. Sonst muss nachgestellt werden. SchnellspannVorrichtungen überprüfen (Vorder- und Hinterrad, Sattelstütze). ✔ Der Lenker soll richtig sitzen und darf kein Spiel haben. ✔ Funktioniert die Lichtanlage? Brennt bei eingeschaltetem Dynamo kein Licht, ist das Lämpchen defekt, oder die Steckverbindungen haben sich gelöst. Eventuell müssen die Stromkabel neu verlegt werden.
Der Platz Wie viele Velos möchte ich verstauen? Bei engen Platzverhältnissen sind Veloständer unerlässlich. Nicht zu empfehlen sind Modelle mit Greifarmen und Haken. Die Velos stehen instabil und für E-Bikes sind sie nicht konzipiert. In offenen Systemen sollte man das Velo anschliessen können. Fast alle Fixierbügel sind jedoch platzraubend. Zurzeit sind Stahlseile, die in der Dachkonstruktion befestigt werden, die beste Lösung. Generell ist es ratsam, nur einen Teil des Unterstands mit Veloständern auszurüsten. So erhält man praktischen Stauraum. Bei kleinen Dächern nur eine Seitenwand wählen. Der Zugriff ist sonst erschwert. Der Preis Das Nivellieren, Giessen von Fundamenten, Legen von Bodenplatten usw. geht zu Lasten des Bestellers. Die meisten Lieferanten stellen die Fundamentpläne auf ihrer Website zur Verfügung. Wer nur ein kleines Budget hat, kann Selbstbausätze kaufen, sich nach einer Occasion umsehen oder das Velodach selbst montieren. Sparen kann zudem, wer auf eine Pul-
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Ein Velo-Unterstand schützt vor Diebstahl, Wetter und UV-Licht. Einige Überlegungen vor dem Kauf.
verbeschichtung verzichtet und eine verzinkte Version kauft. Nicht nur die Seitenwände, auch die Art des Dachs wirken sich auf den Preis aus. Je nach Konstruktion gibt es Acrylglas, Wellacryl, Doppelsteg- oder Faserplatten (z. B. Eternit). Neben Seiten- und Rückwand sollte man prüfen, ob es eine Regenrinne braucht, wenn z. B. der Unterstand nahe an die Fassade zu liegen kommt. Die Baubewilligung Da Bauen Sache der Gemeinde ist, gibt es keine generellen Aussagen. Tendenziell wird es wohl zukünftig für bestimmte Grössen keine Baubewilligung mehr brauchen. So gilt in Basel nur noch eine Informationspflicht. Guido Köhler
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REGIONAL Im Fokus
Güterbahnhof im Zentrum Auf städtischem Boden könnten die SBB dazu tendieren, das Immobiliengeschäft über den wenig profitträchtigen Güterverkehr zu stellen. Wie wichtig der Erhalt von Güterbahnhöfen in Agglomerationszentren ist, zeigt das Beispiel La Praille in Genf.
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© Gilbert Ploujoux
ie tägliche Feinverteilung von Lebensmitteln in die Läden generiert viel Verkehr. Befindet sich die Verteilplattform in der Stadt, was selten der Fall ist, fallen sehr viel weniger Lastwagen-Tonnenkilometer an, als wenn sie, wie üblich, fernab vom
Die VCS-Sektionen AG : www.vcs-ag.ch Tel. 062 823 57 52 BE : www.vcs-be.ch Tel. 031 318 54 44 BL/BS : www.vcs-blbs.ch Tel. 061 311 11 77 FR : www.vcs-fr.ch Tel. 026 422 29 74 GL : www.vcs-gl.ch Tel. 055 640 34 21 GR : www.vcs-gr.ch Tel. 081 250 67 22 LU : www.vcs-lu.ch Tel. 041 420 34 44 OW/NW : www.vcs-ownw.ch Tel. 041 661 04 07 SG/AI/AR : www.vcs-sgap.ch Tel. 071 222 26 32 SH : www.vcs-sh.ch Tel. 052 672 28 19 SO : www.vcs-so.ch Tel. 079 884 62 06 SZ : www.vcs-sz.ch Tel. 041 202 14 04 TG : www.vcs-tg.ch Tel. 071 642 19 91 UR : www.vcs-ur.ch Tel. 041 871 10 16 VS : www.vcs-vs.ch Tel. 027 927 14 33 ZG : www.vcs-zg.ch Tel. 041 780 88 38 ZH : www.vcs-zh.ch Tel. 044 291 33 00 FL – VCL : www.vcl.li Tel. 00423 232 54 53 Alle Regional-Seiten des VCSMagazins: www.verkehrsclub.ch
VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
In vier Minuten ist das Werk vollbracht, der Container vom einen aufs andere Fahrzeug umgeladen.
Zentrum liegt. Mustergültig ist der Fall Migros in Genf: 20 bis 25 Wagenladungen landen in La Praille Tag für Tag direkt vor ihrer Tür. Coop hingegen hat seine Verteilzentrale in Aclens bei Lausanne gebaut und für die Versorgung seiner Genfer Läden vorerst auf den Strassentransport gesetzt.
Europäische Premiere Im Rahmen ihrer Langfriststrategie ist die Genossenschaft nun aber umgeschwenkt und hat die Gesellschaft Rail Care aufgekauft, um den Warentransport auf Schiene und Strasse mit eigenem Rollmaterial und Personal abwickeln zu können. Das Prinzip besteht in kurzen Zügen, die ihre normalerweise 28 Container 120 km/h schnell den Lac Léman entlang verschieben können, und fi xen Fahrplänen. Für eine so
kurze Distanz (67 km) stellt das im Juli 2013 eingeführte System europaweit eine Premiere dar. In La Praille fährt der Chauffeur seinen Lastwagen an den Bahnwagen heran. Kaum vier Minuten, und der Container ist umgeladen. Darauf bedienen die Camionneure die 42 CoopVerkaufsstellen und besorgen den Palettenumschlag. Zwischen Aclens und La Praille lassen sich so 1,4 Millionen Lkw-Fahrkilometer und damit 1128 Tonnen Co2 einsparen. Da die Autobahn überlastet ist, steigt mit der neuen Lösung auch die Pünktlichkeit der Lieferungen.
Tausende Fahrten gespart Containerumschlag ist grundsätzlich überall machbar, und Güterbahnhöfe leisten gute Dienste weit über die Lebensmittelversorgung hinaus, so auch für
den Abtransport von Abbruchoder Aushubmaterial. Wie letzthin, als verseuchtes Erdreich vom Gelände der ehemaligen Industriellen Betriebe per Camion nur bis zum nahe gelegenen Bahnhof La Praille verfrachtet werden musste. Tausende Lastwagenfahrten quer durch die Stadt zum Bahnhof Vernier-Cargo liessen sich so vermeiden. Es wäre zu überlegen, ob Analoges nicht auch beim Hauskehricht oder für den Zeitungstransport in Frage käme.
Je näher, desto besser Wichtig bleibt der finanzielle Aspekt, auch für die Konsumentinnen und Konsumenten, und bei den Transportkosten fallen natürlich auch die Umschlagmanöver ins Gewicht. Sind die Bestimmungsorte zu weit weg von einem Bahnhof, büsst der Bahntransport an Attraktivität stark ein. Und wichtig ist auch, dass das vom Güterbahnhof beanspruchte Terrain, wie in Genf, intensiv genutzt wird. Eine Fläche von 3000 m2 reicht aus, um beträchtliche Gütermengen umzuschlagen. Im Rahmen des grossen städtebaulichen Projekts PrailleAcacias-Vernets verfolgt der VCS mit Argusaugen, wie der Bahnhof La Praille künftig genutzt werden soll. Es gilt weiterhin, mit konstruktiven Anstössen das Bewusstsein dafür zu schärfen, welche Chancen ein Güterbahnhof bietet. Gilbert Ploujoux, Mitglied der Arbeitsgruppe Öffentlicher Verkehr der VCS-Sektion Genf
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VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
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Kennen Sie die Velo-Verkehrsregeln? (Fragen auf Seite 12) 1. Blinkende Lichter sind erlaubt, aber nur ergänzend zum ruhenden Licht. Vorne weiss, hinten rot. 2. Velofahrende dürfen und sollen in einspurigen Kreiseln in der Mitte der Fahrspur fahren – wenn sie nicht schon bei der ersten Ausfahrt den Kreisel wieder verlassen –, damit sie nicht überholt werden. 3. Ja. Ein betrunkener Velofahrer riskiert, dass ihm der Ausweis entzogen wird, wenn er andere Verkehrsteilnehmer schwerwiegend gefährdet. Auch beim Velofahren gilt 0,5 Promille; wer betrunken Velo fährt, macht sich strafbar. 4. Gemäss Art 3 VRV, Abs. 3 darf man auf dem Velo den Lenker und die Pedale nicht loslassen, ausser für Handzeichen. Zudem muss man seine Aufmerksamkeit stets dem Verkehr zuwenden. Telefoniert ein Velofahrer mit dem Knopf im Ohr, gibt es einigen Interpretationsspielraum. 5. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es auf die Lautstärke ankommt. Radfahrende haben möglicherweise mit Konsequenzen zu rechnen, wenn sie den Verkehr gefährden oder an einem Unfall beteiligt sind. 6. Nein. In der Begegnungszone haben Zu-Fuss-Gehende gegenüber Fahrzeugen Vortritt. 7. Nein. In der Fussgängerzone muss man das Velo schieben. 8. Nur wenn es dabei niemanden behindert oder gefährdet.
VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
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9. Nein. Bei E-Bikes bis 25 km/h ist der Führerausweis Kategorie M nur für 14- und 15-Jährige erforderlich. Hingegen braucht es für die Kategorie bis 45 km/h für alle Altersklassen einen Führerausweis (Mindestalter 14 J.). 10. Ja, Kinder dürfen auch mit schnellen E-Bikes Kinder transportiert werden. Im Gegensatz zum Fahrer gibt es für die Kinder keine Helmpflicht, dies wird aber empfohlen. 11. Bei stehenden oder rollenden Kolonnen ist das Rechtsvorbeifahren an andern Fahrzeugen gestattet, sofern diese nicht halten, um Fussgängern den Vortritt zu lassen. 12. Nein. Wenn man das Abbiegen rechtzeitig mit klarem Handzeichen anzeigt, darf man auf dem Velo nicht mehr überholt werden.
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VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
SERVICE Versicherungen
Welche Versicherung(en) für mein Velo? Welcher Velotyp sind Sie? Der VCS sagt Ihnen, welche Versicherung am besten zu Ihnen passt.
Versicherungen rund ums Velo Privathaftpflichtversicherung Die Privathaftpflichtversicherung des VCS schützt Sie gegen Schäden an Dritten, für die Sie haftbar gemacht werden. Seit der Abschaffung der Velovignette 2012 übernimmt die Versicherung auch das Velo-Haftpflichtrisiko.
Welcher Velotyp sind Sie?
Der VCS empfiehlt...
Die Alltagsfahrerin Ich brauche mein Velo täglich, um zur Arbeit, zur Uni oder zum Einkaufen zu fahren. Ich habe ein Citybike oder ein vergleichbares Velo, das ich relativ oft auf öffentlichen Plätzen abstelle.
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Der Sportliche Versicherung Suisse Velo Für alle, die keine Privathaftpflichtversicherung abschliessen möchten, bietet der VCS die Versicherung Suisse Velo an. Dabei wird eine nummerierte Vignette auf das Velo geklebt. Die Variante «Plus» bietet zusätzliche Versicherungsleistungen.
Hausratversicherung Mit der Zusatzoption «einfacher Diebstahl auswärts» der VCS-Hausratversicherung können Sie Ihr Velo gegen Diebstahl versichern. Der Vorteil ist, dass weitere Besitztümer wie Gepäck oder Kamera ebenfalls gegen Diebstahl ausserhalb des Domizils geschützt sind.
«Zurich – to go! Bike Versicherung» Für neue und wertvolle Velos reicht die versicherte Summe im Falle eines Diebstahls oft nicht aus. Die Velo-Zusatzversicherung «Zurich – to go!» bietet Schutz gegen Diebstahl, Sachbeschädigungen und Pannen. Diese Kombiversicherung ist für neue Velos bis vier Jahre ab Kaufdatum abschliessbar. «Zurich – to go!» ist auch für Personen interessant, die keine Hausratversicherung haben.
Verkehrs-Rechtsschutzversicherung Bei einem Unfall werden Sie den juristischen Beistand schätzen, dies umso mehr, weil die Klärung der Schuldfrage nur selten eine einfache Angelegenheit ist. Die Versicherung übernimmt Anwalts-, Gerichts- und Expertisekosten sowie Prozessentschädigungen an die Gegenpartei.
VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
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Mein Velo ist mir sehr wichtig und ich passe auf, dass ihm nichts passiert. Ich brauche es häufig als Sport- oder als Freizeitvelo auf Strassen und Naturwegen.
Die Gelegenheitsfahrerin Für mich ist Velofahren ein Hobby wie jedes andere auch. Ich nehme das Velo aus der Garage, wenn das Wetter schön ist und ich gerade Lust zum Radfahren habe. Ein günstiges Velo reicht für meine Bedürfnisse.
Der E-Biker Ich besitze ein elektrisches Velo mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h, das ich im Alltag und in der Freizeit brauche und auf das ich nicht mehr verzichten möchte. Mein E-Bike hat eine Tretunterstützung über 25 km/h: Diese E-Bikes fallen in die Kategorie der Mofas, daher sind Kontrollschild, Führerausweis und eine spezielle Privathaftpflicht obligatorisch.
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Preise und Deckung Privathaftpflichtversicherung1 Jahresprämie ab Fr. 77.–. Versicherung Suisse Velo2 Jahresprämie (Basic): Fr. 9.90. Jahresprämie (Plus): Fr. 38.90. Hausratversicherung1 Jahresprämie ab Fr. 85.–. Versicherungssumme ab Fr. 2000.– frei wählbar.
«Zurich – to go! Bike-Versicherung»1 Jahresprämie ab Fr. 79.–. Wiederbeschaffungswert bis max. Fr. 8000.–. Verkehrsrechtsschutz3 Jahresprämie: Fr. 90.–. Kostenübernahme bis max. Fr. 250 000.– Versicherungsträgerin: Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG Versicherungsträgerin: Europäische Reiseversicherungs AG 3 Versicherungsträgerin: Protekta Rechtsschutz 1
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SERVICE Poesie/Kundendienst
Die Kuh «(…) Die Erinnerung an dieses Glück ergreift die Kühe nur einmal jährlich, wenn sie im Frühling zum ersten Mal aus dem engen Stall aufs Weideland gelassen werden: Dann stieben sie in scharfem, ungestümem Galopp über die Matten, die Erde dröhnt unter ihren Hufen, und das erinnert sie an den Glanz am leeren Horizont, als es weder Zäune noch Ställe gab.» Aus: Franz Dodel, Von Tieren Illustration: Monika Berdan
Der VCS zieht um! Der VCS Schweiz vereint seine Aktivitäten neu an einer Adresse. Nach 35 Jahren in Herzogenbuchsee zügelt der Hauptsitz nach Bern, ans Domizil der VCS-Hauptstadtzentrale. zu vereinigen – und damit Synergien besser zu nutzen, Informationswege zu verbessern und Kosten zu senken. Am kommenden 20./21. März wird «Domus»
© Jérôme Faivre
Vor fast drei Jahren war das Projekt «Domus», lateinisch für Haus, lanciert worden. Sein Ziel: Die rund 60 Mitarbeitenden des VCS Schweiz unter einem Dach
Die Mehrheit der Mitarbeitenden in Herzogenbuchsee kommt aus der Region. Sie wird nun im Zug nach Bern pendeln. 52
Realität. Die 25 Mitarbeitenden der Bereiche Versicherungen, Buchhaltung, Telefonzentrale und Personaldienst verlassen die beschauliche Ortschaft Herzogenbuchsee und gesellen sich zu ihren Berner Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Kommunikation, Verkehrspolitik und Sekretariat. Stellen werden durch den Umzug keine abgebaut. Das Beratungsbüro Genf und die Aussenstelle Tessin bleiben bestehen. Auch wenn die Aarbergergasse 61 in Bern, ganz in der Nähe des Bahnhofs, der einzige Sitz des VCS Schweiz wird, vergisst der Verband trotzdem nicht, wo er seine Wurzeln hat. Der VCS wurde vor 35 Jahren in Herzogenbuchsee gegründet. Seit jenen Tagen ist der VCS – und damit sein Einfluss – stark gewachsen
und agiert heute auf nationaler Ebene. Personalleiter Hans Wyssmann, seit mehr als 20 Jahren in Herzogenbuchsee auf seinem Posten, fasst zusammen, was viele denken: «Das ist natürlich ein schönes Abenteuer und wir freuen uns auf unsere Kolleginnen und Kollegen in Bern. Doch natürlich bedauern wir den Weggang aus Herzogenbuchsee. Wir haben sehr gerne hier gearbeitet.» Nützliche Informationen Am 20. und 21. März 2014 ist die Telefonzentrale wegen des Umzugs nur reduziert in Betrieb. Neue Korrespondenzadresse: VCS Verkehrs-Club der Schweiz, Aarbergergasse 61, Postfach 8676, 3001 Bern. Neue Telefonnummer: 031 328 58 58 VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
SERVICE Wettbewerb
Tiere spielen in der berühmtesten Erzählung der Autorin ebenfalls eine Rolle.
© sswiss-image.ch/Christof Sonderegger
Wie heisst die Frau aus besseren Kreisen? ie war auf dem Land aufgewachsen und lebte in gutbürgerlichen Verhältnissen in der Stadt. Ihr Mann war Stadtschreiber von Zürich. Aber die Ehe war nicht besonders glücklich. Nach der Geburt ihres Sohnes verfiel sie in eine jahrelange Depression. Ein befreundeter Pastor im fernen Bremen animierte sie zum Schreiben. Das tat sie denn auch. Ihr erstes Buch schrieb sie mit 44 Jahren. Als Spätberufene veröffentlichte sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1901 insgesamt 31 Bücher. Viele davon tragen auf dem Umschlag die Anmerkung «Eine Geschichte für Kinder und auch
für solche, welche die Kinder lieb haben». Dazu zählt das weitaus erfolgreichste ihrer Bücher. Es machte die Autorin international berühmt. Man kann es in 50 Sprachen lesen. Noch bekannter als die Autorin selber ist ihre Romanheldin. Das ist ganz im Sinne der Schöpferin. Die eher zurückhaltende Frau stellte sich selber nie in den Vordergrund. Kurz vor ihrem Tod verbrannte sie alle Tagebücher und die meisten Briefe. So wissen wir nicht, wie viel von der Geschichte autobiografisch ist. Einiges wohl. Die junge Heldin verlässt ihre geliebte Umgebung, am neuen Ort ist
sie unglücklich und wird krank. Kein Wunder, dass das Mädchen auch heute noch als Symbol für die gesunde, intakte und ländliche Schweiz gebraucht und missbraucht wird, auch zu Werbezwecken. So ein Käse, könnte man dazu sagen. Heute braust man auf der Autobahn durch die Region, die angeblich die Heimat der Romanheldin war, so dass sie diese vielleicht gar nicht mehr wiedererkennen würde. Man würde der Schriftstellerin aber unrecht tun, würde man sie als harmlose Kinderbuchautorin am Rande zum Kitsch einordnen. Sie stellt sich im Buch ganz
Zu gewinnen: ein «à la carte»-Velo von Tour de Suisse im Wert von Fr. 1500.– Gestalten Sie Ihr individuelles Traumvelo, und wählen Sie aus einer Vielzahl von Farben und Ausstattungsvarianten. Im Jubiläumsjahr profitieren Sie von besonderen Designmöglichkeiten. Kreieren Sie Ihr Traumvelo anhand des Tour-de-Suisse-Velokonfigurators auf www.tds-rad.ch.
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Peter Krebs
Wettbewerbsfrage: Wie heisst die Schriftstellerin?
NÄCHSTE NUMMER
Lösung des letzten Wettbewerbs: Alberto Giacometti.
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VCS MAGAZIN / MÄRZ 2014
Beantworten Sie die Frage «Wie heisst die Schriftstellerin?» bis am 7. April 2014 an VCS-Magazin, Wettbewerb, Postfach 8676, 3001 Bern, oder www.verkehrsclub.ch/ wettbewerb bzw. wettbewerb@verkehrsclub.ch.
Gewinnerin und Gewinner eines Fahrradtouren-Sets von Ortlieb im Wert von je Fr. 437.–: Michel G. Dietrich, Rüschlikon; Sarah Kupper, Bern; Raffaele Salvi, Solothurn. ©
auf die Seite der Kinder. 25 Jahre nach Erscheinen des Struwwelpeters war das eine ungewohnte, neue Perspektive. Unter den Texten der gesuchten Autorin finden sich übrigens auch solche, die sich kritisch mit der Schweiz und den oft prekären Lebensbedingungen im Industriezeitalter befassen. Das war mutig – zumal für eine Frau, die aus «besseren Verhältnissen» stammte.
© Stefanie Stäuble
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Ein Leben lang Wie entwickelt sich eigentlich MobilSein im Laufe eines Lebens? In unserer Mai-Ausgabe porträtieren wir Menschen und ihre Mobilität in verschiedenen Lebensphasen. Zudem besuchen wir mit dem Roten Kreuz die Philippinen – wenn wie dort nach dem verheerenden Taifun alles zusammenbricht, fängt auch der Verkehr bei Null an. 53
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Hotel Marghertia*** Sant’Angelo/Ischia/Italien Die Vulkaninsel Ischia im Golf von Neapel ist bekannt für ihre zahlreichen Thermalquellen und Heilwässer, welche dem Innern der Insel entspringen. Die quirligen Städtchen Ischia, Forio und Casamiccola sind der ideale Kontrast zur vielfältigen Naturlandschaft. Das Hotel bietet mediterrane Küche mit typisch ischitanischen Spezialitäten: frische Fische, gute leichte Inselweine, den bekannten hausgemachten Limoncello und vieles mehr. Das Hotel verfügt über zehn Zimmer, diese sind mit allem Komfort eingerichtet. Preis pro Person
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8 Tage/7 Nächte ab/bis Neapel Anreise täglich vom März bis November
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Villa Edera*** Moneglia/Cinque Terre/Italien Die schönen Gebirgszüge der Cinque Terre überschauend, liegt hier am Hang inmitten der einmaligen mediterranen Flora die Villa Edera. Durch die romantische Weinlaube des Hotels hindurch, ein paar Schritte durch enge Gassen – und Sie befinden sich am feinen Sandstrand. Die Atmosphäre ist geprägt von persönlicher Herzlichkeit, Gemütlichkeit und stilvoller Architektur. Die Besitzer kennen und lieben ihre Region und geben Ihnen gerne Auskunft über verborgene Wanderwege, die die nahe gelegenen Dörfer der Cinque Terre verbinden. Preis pro Person
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Individuelle Velotour Dänemarks Schlösser und Herrenhäuser Dänemark Entdecken Sie auf dieser Tour den Charme und die romantische Seite dänischer Schlösser und Herrenhäuser, sowie das einmalige Landschaftserlebnis auf der grünen Insel Seeland. Besuchen Sie Roskilde und fahren Sie zum Grossen Belt. Übernachtungen: Herrenhaus Sörup, Schlosshotel Kragerup, Schloss Skjoldenæsholm.
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7 Tage/6 Nächte ab/bis Herrenhaus Sörup Anreise samstags vom 14.6. bis 30.8.2014
Infos: www.via-verde-reisen.ch/aktivferien © Deutsche Zentrale für Tourismus e.V.
Individuelle Velotour Ostseeküste von Lübeck nach Stralsund Deutschland Ein Muss für Ostseefans. In 6 Etappen entdecken Sie auf dieser Veloreise die gesamte Küste von Lübeck bis Stralsund entlang des Ostseeradweges. Freuen Sie sich ausserdem auf Travemünde, Warnemünde/Rostock und das Fischland Darss. Bestaunen Sie alte Hansestädte mit Backsteingotik, lebendige Seebäder mit Strandleben, dazwischen das weite Küstenland und immer eine Brise Ostseeluft in der Nase.
Preis pro Person
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8 Tage/7 Nächte Lübeck bis Stralsund Anreise täglich vom 26.4. bis 4.10.2014
Infos: www.via-verde-reisen.ch/aktivferien
Individuelle Velotour Kanalinseln Jersey, Guernsey & Sark Nicht nur der Kultur und des milden Klimas wegen waren die Kanalinseln schon immer etwas Besonderes. Mediterrane Vegetation, Blumen so weit das Auge reicht, zerklüftete Felsen und tosende Brandung – ein beeindruckendes Naturschauspiel erwartet die Velofahrer. Sark, maximal 5 km lang und 2 km breit, nur zu Fuss oder per Velo erkundbar, ist eine Oase der Ruhe und Musse.
Preis pro Person
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9 Tage/8 Nächte ab/bis Saint-Malo Anreise täglich vom 1.4. bis 31.10.2014
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Individuelle Wandertour Rheinsteig: von Mainz nach Koblenz Deutschland Höhenzüge mit sagenhaften Ausblicken auf den Rhein, Weinberge, unzählige Burgen und Schlösser, bezauberndes Fachwerk: Das alles und so viel mehr entdecken Sie auf dieser Tour. In der UNESCO-Weltkulturerbe-Region Mittelrheingau wandeln Sie entlang der herrschaftlich auf Felsvorsprüngen aufgereihten Höhenburgen auf den Spuren echter Rheinromantik, die bereits Heinrich Heine zur Dichtung seines Loreleyliedes inspirierte. Preis pro Person
ab CHF 1090
11 Tage/10 Nächte ab Mainz bis Koblenz Anreise freitags/samstags/sonntags vom 18.4. bis 12.10.2014
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Geführte Bahn- und Kulturerlebnisreise Ostungarn, Karpaten, Transsilvanien, Rumänien Von Budapest nach Siebenbürgen: Eine Gruppenreise für Leute, die gerne mit der Bahn unterwegs sind (Gepäck wird in Begleitfahrzeug transportiert). Unter kundiger Führung lernen Sie Land und Leute abseits der ausgetretenen Pfade kennen. Das Programm enthält verschiedene Höhepunkte, die für individuell Reisende nicht erlebbar sind. Begegnungen und Gespräche mit der lokalen Bevölkerung runden die abwechslungsreiche Reise ab. Reiseleitung: Migu Schneeberger und Dr. Xenia Havadi.
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ab CHF 2400 (ohne An-/Rückreise)
10 Tage/9 Nächte ab/bis Budapest Reise vom 5.6. bis 14.6.2014
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WeitWandern
Geführte Wanderungen, Schneeschuh- und Skitouren Schneeschuh 28.03. – 30.03.14 04.04. – 06.04.14 18.04. – 21.04.14 24.04. – 27.04.14 02.05. – 04.05.14 Skitour 04.04. – 06.04.14 Wandern 18.04. – 21.04.14 19.04. – 26.04.14 26.04. – 03.05.14 23.05. – 09.06.14
Piz Medel: zwischen Tessin und Graubünden Gipfelkranz im Val Maighels Ostern: Schneeschutage in Savognin Jungfraujoch – Lötschenlücke – Äbeni Flue Zermatt – Tête Blanche – Arolla Rotondo: Skitourenparadies im Gotthardgebiet Ostern: Ossolatäler 9: Valle Vigezzo Pays Cathare 1: vom Meer ins Hügelland der Aude Alpes de Haute-Provence: Gorges du Verdon Marokko: vom Rosental zum Hohen Atlas
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Ob auf ausgedehnter Velotour oder auf dem Weg zur Arbeit – der praktische Allrounder-Helm lässt sich millimetergenau der Kopfform anpassen und garantiert ergonomischen Tragekomfort. Ein idealer Begleiter für jeden Tag. Made in Germany. Grössen (Kopfumfang): 2XS – S (52 – 57 cm) • S – L (56 – 60 cm)
Nichts als Licht!
Sportlich und sicher durch die Stadt. Der empfindliche Hinterkopf wird durch die weit nach unten gezogene Helmform geschützt. Das 3D-Grössenverstellsystem sorgt für maximalen Tragekomfort. Mit reflektierenden Gurtbändern, Crossblende und Rücklicht. Made in Germany. Grösse (Kopfumfang): S – L (55 – 60 cm)
Velo- und E-Bikehelm uvex city v
Velo- und E-Bikehelm uvex city 5
Helm uvex city v | Fr. 159.– statt 189.– 9438.B7 weiss
Helm uvex city 5 | Fr. 89.– statt 119.– 9439.B6 dunkelblau matt
Der etwas andere City-Helm. Ideal für Ausfahrten mit dem E-Bike. Der HartschalenHelm bietet maximalen Rundumschutz. Das klappbare Visier schützt zuverlässig vor Zugluft und Insekten und die reflektierenden Gurtbänder sorgen für passive Sicherheit. Hervorragender Sitz. Made in Germany. Grössen (Kopfumfang): S – M (55 – 58 cm) • M – XL (58 – 61 cm)
Das ideale Equipment für die City oder eine Ausfahrt mit dem E-Bike. Der leichte Hartschalen-Helm bietet maximalen Rundumschutz und passt dank Grössenverstellsystem und zusätzlichen 10 mm Helm-Polstern auf jeden Kopf. Mit reflektierenden Gurtbändern und abnehmbarer Crossblende. Grössen (Kopfumfang): S – M (55 – 58 cm) • M – XL (58 – 61 cm)
NEW
Helm-Regenüberzug
Schützt vor Regen, Wind und Kälte. Grösse: one size.
MICRO USB
Akku-Lichtset Busch+Müller LED-Scheinwerfer IXON Core / IXXI Der neue kleine IXON Core erzeugt eine grossflächige und homogene Fahrbahnausleuchtung. Mit integriertem LithiumAkku und Kapazitätsanzeige, per MicroUSB-Buchse ladbar. Made in Germany.
9490 Lichtset IXON Core / IXXI | Fr. 119.–
Faltbügelschloss ABUS Bordo Lite
Leicht, kompakt, handlich. Mit Transporttasche. Länge: 85 cm, Gewicht: 650 g. ABUS Bordo Lite | Fr. 69.– statt 79.– mit Rabatt-Code helmet30 8518.A1 schwarz | 8518.R1 rot
VAUDE Helm-Regenüberzug | Fr. 14.– 7741.T3 leuchtgelb
Regenüberschuh Shoecover Fluid II Schützt jeden Alltagsschuh vor Nässe!
Überschuh Shoecover Fluid II | Fr. 54.– Grössen: 36 –39 • 40–43 • 44–46 • 47– 49 9333.B1 schwarz
VAUDE Covero Poncho II – gut geschützt bei Wind und Wetter
VCS-Velokarten – mit GratisDownload-Code für Smartphones
Sonnenbrille Gloryfy G2 Air Black Die unzerbrechliche Sonnenbrille mit der optimalen Belüftung sorgt für beschlagfreie Sicht. Made in Austria. 9243 Gloryfy G2 Air Black | Fr. 249.–
Die regionalen VCS-Velokarten stellen die schönsten vom VCS empfohlenen Radwege vor und liefern wertvolle Zusatzinformationen für die Velotour. Massstab 1: 60’000.
Aktion bis Ende Mai 2014 Weitere Informationen: www.vcs-boutique.ch
NEW
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Der bewährte Regenponcho aus umweltfreundlichem Hauptmaterial mit elastischem Bauchgurt ist blitzschnell übergezogen und schützt rundum vor Nässe. Mit Sichtfenster in der Kapuze. Grössen: S • M • L • XL • XXL VAUDE Covero Poncho II | Fr. 59.– 9332.Z2 leuchtgelb
Bestellservice: auf www.vcs-boutique.ch, per Telefon 0848 612 612 oder mit Bestellkarte am Umschlag.