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Alpsommer Magazin für Allgäuer Lebensart, Tradition und Freizeit
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Viehscheid 2015
Hundert Tage Höhenluft
Urlaub auf der Bergweide
4 , – Euro
Inhalt
Impressum Verlag und Herstellung: Verlag HEPHAISTOS EDITION ALLGÄU 87509 ImmenstadtWerdenstein Tel. 08379/728616 Fax 08379/728018 info@heimat-allgaeu.info www.heimat-allgaeu.info
Redaktion: Marius Lechler (v.i.S.d.P.), Viola Elgaß, Thomas Niehörster Tel. 08379/728616, E-Mail: info@heimat-allgaeu.info Gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Verfassers, nicht aber des Verlages dar.
Layout: Bianca Elgaß, Ramona Klein, Dominik Ultes
Anzeigen: Sven Abend (Ltg.), Tel. 08379/728616; gültige Anzeigenpreisliste: 1/2015
Bankverbindung Verlag: Raiffeisenbank OberallgäuSüd eG, IBAN: DE97733699200007126999, BIC: GENODEF1SFO
Druckerei: Druckhaus Weppert Schweinfurt GmbH Silbersteinstraße 7 97424 Schweinfurt
Fotos: Wolfgang B. Kleiner; Marius Lechler; Dominik Ultes, Schuh-Keller/Marco Keller; Tourismus Hörnerdörfer GmbH; Titelfotos: Archiv EDITION ALLGÄU; Dominik Ultes; Volker Wille
Lachener Weg 2
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Vorwort
Seite 3
Der längste Marsch Ein weiter Weg zum Viehscheid Maierhöfen Seite 30
Buntes Allgäu Moostouren und Weiherwege Sommerliches Schlemmen Wenn der Bergsommer zu Ende geht Auf dem »Allgäuer Eisenbähnle« Nützliche Adressen rund um den Alpsommer
Seite 6 Seite 6 Seite 7 Seite 7 Seite 7
Scharfer Blick auf das wahre Allgäu Interview: Fotograf Wolfgang B. Kleiner
Seite 34
Das goldene Handwerk Alpsennereimuseum Hittisau
Seite 38
Großer TV-Auftritt für Hirten und Hornvieh Der Viehscheid Oberstaufen live im Internet Seite 8
Als Volkshelden verehrt, als Verbrecher bestraft Als Wilderer das Allgäu unsicher machten Seite 40
Im Schönheitssalon für vierbeinige Diven Zu Besuch bei »Kuh-Fitterin« Nicole Nägele Seite 12
Pantoffelhelden – Handarbeit für warme Füße Familie Keller schustert Fell-Holzschuhe Seite 44
Vierbeiner-Treffen im Tal mit Tradition Die Historie des Viehscheids Seite 16
Mit himmlischem Segen hinauf zu den Alpen Bei der »Alp-Benediktion« im Ostrachtal Seite 48
Tourismusvisionär mit Sinn für Allgäuer Werte Interview: Tourismusdirektor Jan Schubert Seite 20
Panoramakarte Viehscheidorte und Termine im Überblick
Konferenz der Tiere mit weit über 1000 Rindern Viehscheid in Obermaiselstein Seite 24
Viehscheidtermine im Allgäu und Umgebung Große Übersicht der Alpabtriebe Seite 52
Der Herr der Riemen für klingenden Schmuck »Kuhgürtel«-Macher Herbert Vogler Seite 26
Das grüne Klassenzimmer Pauken mit Lupe, Molch und Blümchen
Seite 50
Seite 56
Folgen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/ allgaeu.braunvieh
Titelmotiv: Viehscheid in Bad Hindelang, fotografiert von Wolfgang B. Kleiner
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8 Mit feinem Strich zum bunt verzierten Möbel Bauernmaler Georg Larsch Seite 60 Haarspielereien für die Traditions-Tracht Anleitung: Flechtfrisur zum Nachmachen Seite 62
Mit langen Löffeln und lautem »I-aah« Des Ritters neue Kleider Die Polizei machts vor Maja spielt die Hauptrolle So viele Gäste wie noch nie
Die Preziosen-Schöpfer aus der Silberwerkstatt Miederhaken aus dem Hause Schwarz Seite 66
Scharf nôchdenkt über Urlaub im Allgäu Kolumne von Buchautor Max Adolf Seite 73
Vielstimmige Klänge ohne Klischees Loni Kuisles Jodelkurse auf der Alpe
Seite 68
Ein Ort himmlischer Schönheit Mundartgedicht »Himlsbuind«
Freizeit Hohe Töne Zeitreise durch die Wunderkammer Mit Tuba und Flügelhorn ins Bettchen Lagerfeuermärchen mit Fledermauskonzert Käse-Kräuter-Sommer im Gunzesrieder Tal Der Heugäuer ist ein echter Allgäuer Rasant rodeln, hoch klettern Immer wieder samstags Meisterkurse und Konzerte Der Tanz der wilden Männer Auflösung zum Kinderrätsel Vergessenes ins Licht gerückt Von Hänsel und Gretel gegründet
Seite 70 Seite 70 Seite 71 Seite 71 Seite 72 Seite 72 Seite 74 Seite 74 Seite 74 Seite 75 Seite 75 Seite 76 Seite 76
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Seite 77 Seite 78 Seite 78 Seite 79 Seite 79
Seite 80
Für Sie vorausgelesen – Allgäu-Bücher Seite 82 Kinderspiele aus Großmutters Zeit Zeitvertreib ohne iPhone und Computer
Seite 84
Kinderseiten Ausflugstipps für den Nachwuchs und Rätsel Seite 88 Das Viehscheid-Preisrätsel Genuss-Gutscheine zu gewinnen
Seite 90
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Portrait
Im Schönheitssalon für vierbeinige Diven Um »Pirelli«, ihre heutige »Kundin«, wettbewerbstauglich zu machen, braucht Nicole Nägele eine Menge Zubehör. Schermaschine, Bürsten, Spezial-Haarspray, Shampoo, Föhn und Puder hat sie bereitgelegt, um den Paarhufer aufzuhübschen. Sie ist eine sogenannte Kuh-Fitterin, die die schönsten Kühe des elterlichen Hofes für Tierschauen herausputzt icole Nägeles Model mit der Nummer 918 aus klärt sie. Bei der Behandlung, die das Tier zwischendem heimischen Stall hat bereits die Vorbe- zeitlich richtiggehend zu genießen scheint, geht bei handlung im »Friseursalon« hinter sich – wie »Pirelli« rundum ziemlich viel Haarwuchs drauf, die es beim Haarkünstler um die Ecke auch passiert. Die »Frisur« am Kopf, die Büschel an ihren Ohren sowie 21-Jährige hat den Wiederkäuer mit die feineren Haare an Bauch und »Eine schön hergeeinem Spezialshampoo für Tiere aus Euter müssen dran glauben. dem Fachhandel von oben bis unten richtete Kuh hebt das Wie die 21-Jährige aus Hollen bei gewaschen. Doch nun geht es an die Seeg im Ostallgäu erzählt, habe sie Image für den Hof« eigentliche Schönheitsbehandlung: bereits als kleines Mädchen an zahlStück für Stück wird das dichte Fell der Kuh dank Nä- reichen Tierschauen, bei denen die schönsten Kühe eigeles gekonnten Bewegungen mit der Schermaschine nes Hofes präsentiert werden, teilgenommen und weniger, bis nur noch ein rund 10 Zentimeter breiter schon damals zunächst Kälber, später dann Jungrinder Streifen am Rücken an der sogenannten Oberlinie ste- aus dem Familienbetrieb der Nägeles vorgeführt. Eihen bleibt – »dieses Stück wird Topline genannt«, ernen »Kuh-Fitter« oder auch »Kuh-Stylisten« benöti-
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Ganz oben: »Kuh-Fitterin« Nicole Nägele mit »Pirelli«. Unten. Auch das Fell in und um die Ohren der Kuh wird bei der ausführlichen Behandlung sorgfältig entfernt. Besonders vorsichtig ist sie beim Rasieren des Euters. Die Milchadern werden so hervorgehoben
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Fotos: Dominik Ultes
Links: das Arbeitszeug einer »Kuh-Fitterin« – inklusive SpezialHaarspray und Schermaschine. Oben: An einer Kuh ist ganz schön viel Fell dran, rund zwei Stunden benötigt das Rasieren
Unten und rechts: Nicole Nägele beim Föhnen und Bürsten des »Irokesenschnitts«
gen die Landwirte im Vorfeld, um ihre Tiere, die dort heim geübt, und irgendwann habe ich es selber auch teilnehmen, besonders schön »stylen« zu lassen. Da- gekonnt.« mit sie bei den Preisrichtern den besten Eindruck hin- Die Ostallgäuerin ist eine der wenigen Frauen, die sich terlassen, wird vor einer solchen Schau das Fell rasiert. als »Kuh-Fitterin« betätigen, wie sie auch selbst bestäDurch dieses professionelle Zutigt. Wie viele weitere weibliche »Ich spreche mit dem rechtmachen der Kuh werden die Vertreter es gibt, weiß sie aber Körperlinien hervorgehoben, mar- Tier, um es zu beruhigen« auch nicht. Ihr geht es beim »Stykante Milchadern am Euter akzenlen« der hofeigenen Vierbeiner vor tuiert und Unebenheiten des Knochenbaus kaschiert. allem um den Spaß, sie für die Tierschauen so gut wie »Irgendwann habe ich dann gesagt, jetzt will ich das möglich aussehen zu lassen und dann die Befriedigung auch selber machen«, meint Nicole Nägele, die haupt- erleben zu können, »wenn die eigene Kuh, die man beruflich in einem Elektrogeschäft arbeitet und sich selbst vorbereitet hat, möglichst weit kommt. Eine für das Aufbrezeln der Kuhstall-Bewohner immer mal schön hergerichtete Kuh hebt schließlich auf einer Tierwieder freinehmen muss. »Danach habe ich fleißig da- schau das Image für den eigenen Hof«.
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Unten links: »Pirelli« nach Ende der Verschönerungsaktion. Unten: Bevor der Föhn auf dem Haarstreifen am Rücken zum Einsatz kommt, wird dieser erst mal kräftig gepudert
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Oben: Gutes Augenmaß ist wichtig für den Schnitt einer ästhetischen und vor allem wettbewerbstauglichen Linie, der Topline
Unten: Wenn die Kuh nicht zum Fitter kommt... – aber man weiß sich ja zu helfen
Für die richtige Schönheitspflege benötigt »Kuh-Fit- gänzt sie – »sonst hebt sie halt schnell den Fuß und es terin« Nicole Nägele natürlich ihr »Friseur-Werkzeug«, kann sein, dass man den abbekommt.« die Schermaschine mit unterschiedlichen Messerauf- Für die wichtigsten Schritte, um den Grasfresser richtig sätzen, das Spezialshampoo, das sie im Internet bestellt, schön zu machen, holt Nicole Nägele den Föhn zu Hilfe: Bürsten für die dicken Tierhaare und vor allem einen Der Haarstreifen am Rücken wird zum Irokesenschnitt starken Haarföhn mit enger Stylingdüse. geföhnt. Dann wird geschert, bis nur noch ein schmaler, Nachdem »Pirelli« mittlerweile schon geschoren auf ganz gerader Streifen, die »Topline«, steht. Jetzt geht es dem Hof der Nägeles steht und sich die »Kuh-Fitterin« noch ans Fixieren mit speziellem Kuh-Haarspray. Die mit einem sehr kurzen Messer das besonderen Details kommen noch, »Dank Glanzspray Euter vorgenommen hat, um es weiß Nicole Nägele: »Ganz am Ende beim Rasieren nicht zu verletzen, bekommt das Tier noch wird der Kuh noch Glanzspray auf steht jetzt noch der rund zehn Zendas Euter und das komplette Fell geschwarze Lackschuhe« timeter lange Haarbüschel entlang sprüht, damit sie richtig schön ausder Rückenlinie an. sieht. Außerdem bekommt das Tier dank Glanzspray Vor allem sei nicht jedes Tier auf dem familieneigenen auf den Klauen noch schwarze Lackschuhe.« Hof geeignet, um »frisiert« zu werden: »Bei den 70 bis Auch, wenn es beim Herrichten der heimischen Vier80 Kühen, die wir im Stall haben, muss man eben beiner aus dem Stall Herausforderungen gibt, wie bei schauen, wie schreckhaft das Exemplar ist, das man geihrer Arbeit keine Stellen zu übersehen (»Wenn die rade vor sich hat.« So gebe es zum Beispiel auch eher Kuh erst mal bei der Tierschau im Ring steht und ich nervöse Kühe. Man müsse beachten, dass sich die Kuh entdecke Fehler, ist es zu spät«), Nicole Nägele macht nicht erschreckt, erläutert Nägele. die Tätigkeit als »Kuh-Fitterin« immer wieder Spaß – Das persönliche Rezept der »Kuh-Fitterin«: »Ich sprezum Beispiel besonders, wenn sie die »Topline« mit che mit dem Tier, um es zu beruhigen.« Es sei wichtig, Haarspray bearbeiten dürfe, bis alles perfekt sitzt, und auf die Nutztiere einzugehen: »Ich habe die linke Hand dann hinterher ihr selbst gestaltetes Ergebnis an ihrem immer an der Kuh und in der rechten die Schermaschimuhenden »Laufsteg-Model« auf einer Tierschau beMarius Lechler ne, damit ich sofort merke, wenn sie sich bewegt«, erwundern könne. •
Das schwarze Glanzspray für die Klauen ist das Tüpfelchen auf dem »i« und zieht der Kuh sozusagen hübsche Schuhe an
Musik
Juchzger unter freiem Himmel Zum Kurs »Jodeln & Wandern in den Allgäuer Bergen« unter Leitung von Loni Kuisle gibt es weitere Informationen bei Loni Kuisle, Hintersteinerstraße 18, 87541 Bad Oberdorf, Mobil: 0160/7997120, E-Mail: loni.kuisle@gmx.de. Termine auf Anfrage.
Vielstimmige Klänge ohne Klischees Mit Loriots Sketch vom »Jodeldiplom« ist Loni Kuisle zwar auch schon öfter konfrontiert worden, doch mit Klischees hat das, was die musik- und heimatverbundene Oberallgäuerin lehrt, nichts zu tun. Sie bietet für Menschen, die den mehrstimmigen Gesang lernen wollen, Jodelkurse an ausgesuchten Orten in der Idylle der Allgäuer Berge an
uch, wenn der eine oder andere dies vielleicht anzweifeln möchte, Loni Kuisle ist davon überzeugt, dass ihr Motto »Jeder kann jodeln« funktioniert. Die in Niedersonthofen im Oberallgäu geborene Musikerin, die seit 1978 im Bad Hindelanger Ortsteil Bad Oberdorf lebt, stammt bereits aus einer musikalischen Familie. Von der Mutter habe sie – ebenso wie ihre Geschwister – den mehrstimmigen Gesang gelernt. »Auch gejodelt habe ich schon immer«, fügt sie hinzu. In den Singstunden, die sie für interessierte Teilnehmer abgehalten habe, sei auch immer ein kleiner Jodler Teil des Programms gewesen. Dies habe den Menschen sehr gut gefallen, und sie habe die Idee, das Erlernen der speziellen Gesangstechnik in Form von Kursen anzubieten, weiter verfolgt. »Vor fünf bis sechs Jahren habe ich dann mit Jodelkursen im Allgäu angefangen. Die Idee war, dass ich mit den Leuten draußen in freier Natur in einer Gruppe jodele und dies in Form eines Kurses anbiete.« Dies geschehe bei einer Bergwanderung zur Alpe Oberberg im Gunzesrieder Tal.
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Tanzen bricht das Eis Oben: Loni Kuisle dirigiert eine Gruppe lernbereiter Jodler in spe am Berghang, um ihnen für sie noch unbekannte Klänge und Melodien beizubringen
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»Für mich ist der Platz wichtig, wo man jodelt«, sagt Loni Kuisle. »Der Platz muss gut sein, Bäume müssen rauschen, Wasser im Hintergrund fließen, Vögel sin-
gen.« Überaus wichtiger Bestandteil ihres Angebotes sei das »Eins-Sein« mit dem Planeten, darum sei es ihr bei dem Konzept gegangen, führt sie aus. Natürlich sind die Kursteilnehmer, die sowohl aus ganz Deutschland, aber auch aus dem Allgäu zu ihr kommen, zu Beginn noch etwas verkrampft, sich auf ein so ungewohntes Erlebnis wie das Jodeln in der Natur vor anderen Menschen einzulassen. Doch auch dafür hat Loni Kuisle ein Rezept: »Tanzen bricht die Barriere. Wir wandern in Stationen zur Alpe, und man braucht mindestens drei Stationen auf dem Kurs, bis sich die Leute überwinden.« Bei einem Wechseltanz, den sie die Teilnehmer absolvieren lasse, müssten sich alle anfassen und um die Kuhfladen und Steine auf dem Weg herumtanzen. »Und schon lachen alle und sind lockerer.« Außerdem erkläre sie dabei die Noten und könne hören, wie die Mehrstimmigkeit der Gruppe zusammenpasse.
Musikalische Heimat statt Firlefanz An einer Station mit Aussicht auf die Natur geht es danach darum, jeden sein Bestes geben zu lassen, um den Planet zu besingen. »Leute, die quasi keinen Bezug zur Natur haben, singen dann für die Kühe, und das ist eine so friedliche Atmosphäre«, erläutert Loni Kuisle. Sie unterstreicht, dass ihre Jodelkurse alles an-
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Fotos: Helene Weinold-Leipold; Kerstin Nagel; Christian Hüller/3Rosen Filmverleih; 2012 Christian Hüller/Fruitmarket Kultur und Medien
Oben: Loni Kuisle singt die Melodie an. Nach dem Vorbild der Jodellehrerin (u.) wiederholen die Schüler das Lied
Beim Unterricht wird auch gelacht (o.). Beim Anzeigen der richtigen Töne (ganz o.r.): . Gemeinsames Jodeln (Mitte r.). Einzelbetreuung für künftige Jodler (r.)
dere als eine Art Firlefanz-Veranstaltung seien. »Diese Musik sollte man wertschätzen, meine Kurse haben auch nichts mit Loriot zu tun.« Natürlich kenne sie auch Loriot und das berühmte »Jodeldiplom«, Humor müsse ja auch sein, doch bei ihr gebe es kein »Jodeldiplom«. Sie hebt hervor: »Ich bin so aufgewachsen, dass mir Musik wichtig ist, und ich weiß, wo meine Wurzeln sind.« Diese Art von Heimat wolle sie weitergeben. Die Gruppen, die bei Loni Kuisle das Jodeln lernen wollen, sind bunt gemischt, wie sie weiß: »Es sind auch immer Allgäuer dabei, dann kommt mal wieder ein Rudel Kölner, oder die Teilnehmer kommen aus Hamburg und sagen zu mir: ‚Ich jodele jetzt mit den Wellen’.« Sie freue es besonders, dass die Menschen in den Bergen den Klang hören könnten, den sie gemeinsam erzeugen, und dass sie ihnen zeigen könne, wie sie ihre Umgebung bewusst wahrnehmen könnten. Sogar in einem Film wurde Loni Kuisle mittlerweile portraitiert: Die Dokumentation »Sound of Heimat« widmete sich neben weiteren modernen deutschen Volksmusikern auch ihren Kursen. Im Rahmen des »German Film Festival 2014« lud das Goethe-Institut die Allgäuerin vergangenes Jahr nach Neuseeland ein, wo sie in Auckland einen Jodelkurs gab. So erreichte sie sogar Menschen am anderen Ende der Erde. Loni Kuisle freut dies sehr, denn sie weiß, dass die Gesangstechnik, die sie lehrt, international ist: »Es wird auf der Marius Lechler ganzen Welt gejodelt«, sagt sie. •
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Heimatklänge im Film Die DVD zur Dokumentation »Sound of Heimat« ist im Fachhandel erhältlich. Im Film bereist der schottischneuseeländische Musiker Hayden Chisholm Deutschland und trifft Vertreter deutscher Volksmusik. Von Flensburg über Klingenthal bis ins Allgäu führt ihn die Reise und lässt ihn die musikalische Exotik unserer Heimat entdecken. »Sound of Heimat«, Deutschland 2011, DVD-Features: Booklet, vier Tracks zum Mitsingen, Interviews, 90 Minuten, Preis: 15,90 Euro, EAN: 4047179792486, www.soundofheimat.de
Das Heim von Loni Kuisle in Bad Oberdorf bei Bad Hindelang
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Preisrätsel An dieser Stelle finden Sie in unserer Printausgabe das Preisrätsel Das Gewinnspiel ist allen Lesern der Printausgabe vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die Fragen nicht in der ePaper Version zur Verfügung stellen. Wenn Sie sich jedoch die Chance auf einen der Hauptgewinne sichern möchten, bestellen Sie jetzt die Alpsommer & Viehscheid Printausgabe unter:
EDITION ALLGÄU Lachener Weg 2, 87509 Immenstadt-Werdenstein Tel. 08379/728616 Fax 08379/728018 info@heimat-allgaeu.info oder dirket in unserem Online-Shop www.edition-allgaeu.de
Und das gibt’s zu gewinnen
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1. Preis: Zwei Gutscheine der Genussregion Kleinwalsertal Einzulösen bei 13 teilnehmenden Genusswirten, fünf Genusshütten sowie drei GenussHandelspartnern im Wert von 120,- Euro. Zur Verfügung gestellt von Kleinwalsertal Tourismus.
2. Preis: Zwei Karten für Maxi Schafroth mit Drei-Gänge-Menü Kabarettprogramm »Faszination Bayern« am 28. Dezember um 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) in der bigBOX Allgäu, Kempten. Menü im Restaurant »musics« im bigBOX Hotel (Wert: ca. 94,- Euro). Zur Verfügung gestellt von der bigBOX Allgäu.
3. Preis: Ein Wellness-Paket für zwei in der Oberstdorf Therme 2x4 Stunden Therme und Sauna, 2x AromaölMassage (Wert: 116,- Euro). Zur Verfügung gestellt von der Oberstdorf Therme.
4. Preis: 2x2 Tageskarten für den »Allgäu Skyline Park« in Bad Wörishofen, der »beste Freizeitpark Bayerns« mit über 60 Attraktionen. 5. - 12. Preis: 5x je ein Buch »Carl Hirnbein – Der Allgäu-Pionier« aus der EDITION ALLGÄU sowie 3x je ein Bildband »Allgäu – Wo es am schönsten ist«
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Fotos: Allgäu Skyline Park; bigBOX Hotel; Kleinwalsertal Tourismus eGen/Oliver Farys; Susie Knoll; Photographie Monschau
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