Unterwegs im Landkreis Hameln-Pyrmont

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m i s g e w r e t Un

Landkreis Hameln-Pyrmont Kultur, Natur und Geschichte entdecken!

Verlag Jรถrg Mitzkat Holzminden 2019 3


Trip durch die Heimat ...

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eimat – für die einen ist sie der Ort, an dem sie aufgewachsen sind, für andere ist sie einfach dort, wo sie sich zuhause fühlen oder wo die Familie gerade lebt. Mit was auch immer man Heimat verbindet, in einem sind sich die meisten einig: Heimat ist wichtig, Heimat liegt uns am Herzen. Ich bin in Hameln-Pyrmont zuhause. Hier ist heute meine Heimat. Hier begegnet man tollen Menschen, kulinarischen Eigenheiten, besonderen Orten oder vertrauten Straßen in einer wunderschönen Landschaft. Kommen Sie mit mir auf eine Reise durch unseren Landkreis. Ich nehme Sie an Bord und zeige Ihnen die Perlen aber auch die weniger bekannten Orte meiner Heimat. Sehen, schmecken und erleben Sie Heimat und meine Begeisterung für diese Region!

Ihre Natalya 4


Landkreis Hameln-Pyrmont

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Bad Münder

Hessisch Oldendorf

•• •• •• •• •• • • •• • • •• • • ••• Aerzen

Bad Pyrmont

Hameln

Emmerthal

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Coppenbrügge

Salzhemmendorf


Inhalt

Inhalt Weit hinaus ... Der Nordosten des Landkreises 9 Hereinspaziert 10 Oase der Ruhe 12 Die Spuren des Glases 14 Magie im Osterwald 16 Über Land ... Der Südosten des Landkreises 19 Geburt des Naturschutzes 20 Vom Wasserbaum auf den Ith 22 Salziges Wasser 24 Folkmusik und Mittelmeerküche 26 Kohle aus dem Humboldtsee 28 Der Siegeszug der Rools 30 Friedenstaube über der Burg 32 Fürstlich erholen ... Der Südwesten ... 35 Im Münchhausenschloss 36 Von der Festung zum Schloss 38 Mondänes Kurbad ... 40 ... mit elegantem Kurpark 42 Heilen durch Fasten 44 Wandeln im Ohrbergpark 46 Märchenschloss der Renaissance 48 Sonnenkraft 50 Die Freiheitsstatue von Grupenhagen 52 Kegelnde Geister 54 Treideln und Pilgern 56 Schon Goethe fuhr Fähre 58 Die Schlacht um Grohnde 60 Fährmann hol über ... Der Nordwesten 63 Das Stift lebt 64 Dorf­gemeinschaft 66 Geheimnis unter der Erde 68 Des Teufels Kanzel am Grünen Altar 70 Luftgekühlte Leidenschaft 72

Stadt am Fluss ... Kreisstadt Hameln 75 Rattenfänger aus den USA 76 Trümmer-Elsa 78 Die Flotte Weser 80 Ein Haus wie ein Gedicht 82 Mühlenstadt Hameln 84 Papa Charly hat gesagt ... 86 Synatix 88 Entschuldigung ... sind Sie jüdisch? 90 Teilhabe durch Information 92 Kultur im Hefehof 94 Von den Briten zur Bildung 98 Leben am Fluss 100 Leben im Fluss 102 Anhang Der Landkreis Hameln-Pyrmont ist ... 104 Impressum, Autoren und Bildnachweis 110

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Ort

Weit hinaus ...

Der Nordosten des Landkreises Hameln-Pyrmont

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Hereinspaziert!

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Dr. Jürgen Othmer im Deutschen Stuhlmuseum

m Deutschen Stuhlmuseum in Eimbeckhausen dreht sich alles um Holzstühle. „Wir erzählen die Geschichte des Stuhlbaus im Deister-Süntel-Tal sowie dessen Industrialisierung und zeigen, mit welchen einfachen Mitteln vor mehr als 100 Jahren Handwerker einzigartige Sitzmöbel erschaffen haben“, erzählt der Vorsitzende des Fördervereins Deutsches Stuhlmuseum, Dr. Jürgen Othmer beim Gang durch die weitläufigen Räumlichkeiten des Museums. „In Workshops und Seminaren können frühere Stuhlbautechniken, Flechten und Polstern erlernt werden.“ Ab 1820 bis in die 1970er Jahre hinein war der Stuhlbau ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region. „In der Blütezeit nach dem 2. Weltkrieg waren hier weit über 10.000 Menschen beschäftigt. 1930 wurden allein im Ort Eimbeckhausen über 350 verschiedene Stuhlmodelle gefertigt. Im Jahr 1937 sind hier rund 400.000

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Stühle produziert worden“, so Dr. Othmer. Kurz nach 1950 war das Deister-Süntel-Tal die größte Stuhlerzeugungsstätte Deutschlands mit 22.000 Stück am Tag, das entspricht ca. 4.4 Mill. Stühlen jährlich. Die Sammlung des Museums umfasst über 1500 Stühle aus verschiedensten Stilepochen. „Im Netzwerk Industriekultur arbeiten wir mit Vereinen eng zusammen, die sich ebenfalls dem Erhalt handwerklicher Traditionen der Region widmen.“ Das Stuhlmuseum ist in Eimbeckhausen in der ehemaligen Stuhlfabrik Wente & Söhne beheimatet. In dem dreistöckigen, pro Etage 800 Quadratmeter großen, Industriegebäude aus den 1950er Jahren befinden sich neben der Dauerausstellung noch ein Café und Werkstätten sowie die Archivsammlung. Eine Ausstellung historischer Holzbearbeitungsmaschinen ist im Aufbau. Damit ist das Deutsche Stuhlmuseum eines der größeren


Museumslandschaft

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Jürgen Seeger im Hamelner Druckereimuseum im Hefe-Hof

Häuser in der Museumslandschaft Weserbergland. Der Verein hat seinen Schwerpunkt im Landkreis Hameln-Pyrmont und ist ein Zusammenschluss aus 21 musealen Einrichtungen. Das Besondere an der Museumslandschaft Weserbergland ist die große Anzahl an Produktionsmuseen im Landkreis, wie das Druckereimuseum Hameln, das Museum der Hamelner Automobilgeschichte, das Handwerkermuseum Bakede, das Fleischereimuseum in Tündern, das Feuerwehrmuseum des Landkreises Hameln-Pyrmont in Kirchohsen, das Besucherbergwerk Hüttenstollen Osterwald, ein Museum für Landtech-

Oldendorf sowie mit dem Schloss Hämelschenburg die „Perle der Weserrenaissance“. Sie alle haben ein Alleinstellungsmerkmal, wie das Deutsche Stuhlmuseum in Eimbeckhausen.

nik und Landarbeit in Börry oder das Forum Glas. Dazu kommen weitere museale Einrichtungen wie das Museum der Stadt Hameln und das Museum im Schloss Bad Pyrmont, das Naturerlebnis Schillathöhle in Hessisch

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Oase der Ruhe

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ie Mineralquellen in Bad Münder wurden etwa ab 1875 für Einwohner und Gäste nutzbar gemacht. Nach Errichtung eines Badehauses und der Anlage eines Kurparks fand 1879 die Einweihung der Kuranlagen statt. Seit jenen Anfangsjahren hat sich bis heute sehr viel verändert.

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Im Zusammenhang mit dem Deisterpark-Projekt in den 1980er Jahren sollte der Kurpark deutlich erweitert werden. Nach zahlreichen Gremiensitzungen von Politik und Verwaltung der Stadt Bad Münder entwickelte sich die Vorstellung, dass nicht irgendein Kurpark entstehen sollte, sondern ein gartenarchitektonisch anspruchsvoller Kur- und Landschaftspark. Nachdem klar war, dass das Land Niedersachsen und der Landkreis Fördermittel in ganz erheblicher Höhe bereitstellen würden, ergab sich für Bad Münder die „Jahrhundert-Chance“, wie sie eine Stadt nur ganz selten erhält. Plötzlich wurde der Anstoss für die Realisierung der Kurparkerweiterung real. Mit der Planung wurden drei namhafte Landschaftsarchitekturbüros beauftragt. Eine Expertenjury unter dem Vorsitz des Präsidenten des Verbandes der Deutschen Landschaftsarchitekten Prof. Holger Haag favori-


Bad Münder

sierte einstimmig den Planungsentwurf von Dieter Kienast & Partner. Professor Kienast, ein Schweizer Landschaftsarchitekt, zählt zu den führenden Gartengestaltern des 20. Jahrhunderts. Später hat er auch Planungen für einen Teil der Expo-Gärten in Hannover erstellt. Von Beginn an war es erklärte Absicht der Planer, aus dem bestehenden Kurpark und der Erweiterung ein ausgewogenes Ganzes mit unterschiedlichen Parkteilen und Qualitäten zu entwickeln. Während es im alten Parkteil mehr darum ging, Vorhandenes besser und vielleicht auf neue Art erlebbar zu machen, schien es bei der dreimal größeren Erweiterung sinnvoll und nötig, gegenüber dem Bestehenden einen neuen Schwerpunkt zu schaffen. 1993 war der Startschuss. Nach rund fünf Jahren Bauzeit wurde der Park 1998 feierlich eröffnet. Er gilt in Fachkreisen mittlerweile als Vorzeigeobjekt für Landschaftsparks des 20. Jahrhunderts. Fulminanter Höhepunkt ist ein künstlicher See auf der Hügelkuppe. Unterhalb liegt kontrastreich ein als Biotop gestaltetes Rückhaltebecken, in dessen Schilf Molche, Libellen und Vögel wohnen. Vom Aussichtsplateau „Bellevue“ lässt sich alles überblicken: die

Seen auf zwei Ebenen, dahinter die Stadt, der in die Landschaft auslaufende Park, in der Ferne Deister und Süntel. Ein nachgebautes Gradierwerk, das im 19. Jahrhundert zur Salzgewinnung diente, lädt heute zum Inhalieren ein. Konzertmuschel, Bewegungspark, Minigolfanlage, Spielplatz und Wassertretbecken komplettieren das Kurparkambiente, an dessen Erschaffung der Kur- & Verkehrsverein Bad Münder e.V. maßgeblich beteiligt war. Schauen Sie sich den durchgängig geöffneten Kur- und Landschaftspark in Bad Münder gern einmal an. Hier finden Sie sie garantiert: die Oase der Ruhe.

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