Stahlbauheute 4/2021
Fassaden
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Pichler Projects
Drache mit rautenförmigen Edelstahlschindeln
Einkaufszentrum in Sloweniens Hauptstadt © ATP/Pierer
Seit dem vergangenen Jahr steht in der Hauptstadt Sloweniens das ALEJAEinkaufszentrum. Rautenförmige Edelststahlschindeln in der Fassade imitieren dabei die Schuppen eines Drachen, des Wahrzeichens von Ljubljana. Die Ausführung der ca. 10.000 m² Fassadenfläche sowie des Stahlbaugerüsts übernahm Pichler Projects.
Wenn Architekten die Idee eines Gebäudes mit rautenförmigen Edelstahlschindeln als Imitation von Drachenschuppen vorschlagen, sind Kreativität und Know-how gefragt. Pichler Projects übernahm im August 2018 den Auftrag, die Gebäudehülle sowie diverse Glasdächer und Fassadenelemente samt Stahlkonstruktion für das ALEJA-Einkaufszentrum zu produzieren und zu montieren. Die Besonderheit des Projekts war v. a. die Edelstahlschindelfassade, die aus Tausenden rautenförmigen Metallschindeln aus Edelstahl besteht, die in verschiedenen Farbtönen und Prägungen schimmert. Eben genauso wie die schuppige Haut eines Drachen. Kein leichtes Unterfangen. »Bei vielen Fassadenelementen musste die Detailplanung der Architekten teilweise überarbeitet werden«, erzählt Fabian Peintner, der als Junior Project Manager gleich nach dem Arbeitsbeginn bei Pichler Projects involviert war.
Ausschlaggebend für die einwandfreie Umsetzung war die komplexe Rhombusfassade. Sie besteht aus einer in den Raum gekrümmten Stahlkonstruktion, die als Träger für die Edelstahlpaneele und auch die Verglasung dient. Darüber galt es die Fassaden- und Glaselemente sowie die Gebäudehülle mithilfe spezieller Halterungen zu befestigen. Aufgrund der komplexen Grundform mussten die Knotenpunkte der Rautenstruktur mit 5-D-Fräsmaschinen produziert werden. In der Werkstatt wurden die Stahlbleche und Technologieprofile verschweißt und auf der Baustelle schließlich zusammengefügt. Den finalen Abschluss des Projekts bildete die Anbringung der Edelstahlpaneele und Glaselemente. Gerade diese Abschlussphase erforderte eine hohe Präzision in der Montage. »Die Montage war mitunter eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung des Projektes«, so Peintner.