52
Stahlbauheute 4/2021
Veranstaltungen
Verlagsgruppe Wiederspahn
Symposium »Brücken in der Stadt« in Heidelberg In Zeiten einer Pandemie Präsenzveranstaltungen durchführen zu wollen, ist natürlich außerordentlich schwierig, erfordert es doch u.a. die Berücksichtigung diverser Einschränkungen und die Einhaltung genau definierter Vorschriften, und zwar insbesondere solcher zum Gesundheitsschutz, wie z. B. von 2-G- und Abstandsregelungen. Gleichwohl hat sich die Verlagsgruppe Wiederspahn davon nicht abschrecken lassen und ein Symposium organisiert, das sich am 23. und 24. November 2021 dem ebenso wichtigen wie oft nur wenig beachteten Thema »Brücken in der Stadt« widmete. Die Einladung nach Heidelberg stieß nun auf eine erfreulich große Resonanz, was sich nicht zuletzt aus der Tatsache erklärt, dass neben dem hochinteressanten Programm die Möglichkeit zu persönlichen Begegnungen und dem direkten Erfahrungsaustausch vor Ort einen gewichtigen Grund für die Reise nach Baden-Württemberg lieferten. Und das ließ sich bereits an der Zahl der anwesenden Teilnehmer ablesen, die coronabedingt freilich beschränkt war, drückte sich aber vor allem in deren konzentrierter und zugleich engagierter Aufmerksamkeit während der gesamten Tagung aus. Das sogenannte Referentenessen am Vorabend, das in Art eines zusätzlichen Programmpunkts generell jedes Symposium der Verlagsgruppe Wiederspahn bereichert und insofern eine Tradition dar-
stellt, bot zudem eine erste Gelegenheit zu Dialogen wie Diskussionen und fand dementsprechend erneut regen Anklang. Mehr als die Hälfte der angemeldeten Brückenbauspezialisten aus Städten und Gemeinden sowie aus Architektur- und Ingenieurbüros war daher schon am 22. November eingetroffen, um sich in zwangloser Atmosphäre kennenzulernen, neue Kontakte zu knüpfen oder auch um bestehende zu vertiefen und damit zu intensivieren. In Summe umfasste das international ausgerichtete Fachprogramm 17 Vorträge, die sich in prinzipielle Erwägungen, die Beschreibung von Wettbewerbsverfahren und die Erläuterung von exemplarischen Einzelbauwerken wie »Brückenfamilien« aufgliederten und infolgedessen sämtlichen Anwesenden mannigfaltige Erkenntnisse zu gewinnen erlaubten. Den ersten Schwerpunkt bildete gleichwohl der Veranstaltungsort: Nach der offiziellen Begrüßung durch Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn, der auch als Moderator fungierte, war es Dipl.-Ing. Felix Wohlfahrt, IBA Internationale Bauausstellung Heidelberg, offenkundig ein Anliegen, zunächst das Spektrum an Aufgaben zu umreißen, die diese Internationale Bauausstellung in den vergangenen Jahren zu bewältigen hatte und in Zukunft noch haben wird, bevor er dann den Wettbewerb zur Errichtung einer neuen Geh- und
Radwegbrücke genauer erläuterte. Die passende Ergänzung lieferte direkt im Anschluss Dipl.-Ing. Frank Schächner, schlaich bergermann partner, indem er den im Wettbewerb siegreichen Entwurf en détail veranschaulichte, dessen hervorstechendes Charakteristikum als ein »Geschwungenes Band« durch die Stadt und über den Neckar bezeichnend. Dipl.-Ing. Bartlomiej Halaczek, Knight Architects, widmete sich hingegen einer elementaren, ja einer in vieler Hinsicht sogar entscheidenden Frage – nämlich der, was »Active Mobility« im Endeffekt alles bedeutet und welche Kriterien die Konstruktion wie Gestaltung von Fußgängerbrücken eigentlich beeinflussen oder eben bestimmen sollten. Mit »Grüne Brücken für Städte« knüpfte Edwin Thie, Arup Niederlande, quasi nahtlos an seinen Vorredner an, wobei sein Hauptaugenmerk Fragen der Nachhaltigkeit, der Materialwahl und der Rückbaubarkeit galt. Dass und warum verschiedene Kontexte zu unterschiedlichen Lösungen führen, begründete wiederum Dipl.-Ing. Jacques Durst, Marc Mimram Ingénierie, und zwar anhand realisierter Beispiele aus Frankreich, Österreich und Marokko.
Impressionen: »coronakonform« gefüllter Vortragssaal, hochinteressante Referate, außerordentlich konzentrierte und engagierte Teilnehmer ... © Christian Höhn/Verlagsgruppe Wiederspahn