Willkommen im neuen Alters- und Gesundheitszentrum Tägerhalde
Willkommen im neuen Alters- und Gesundheitszentrum Tägerhalde
03 Editorial 04 Die Architektur 10 Zimmer und Wohnungen 12 Realisierung 14 Nutzung & Betrieb 18 Facts & Figures
 
ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE, KÜSNACHT
EDITORIAL
03
EIN MEHRWERT FÜR ALLE DER BEDEUTENDSTE ECKSTEIN UNSERER ALTERSARBEIT IN KÜSNACHT, DAS ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE, IST FERTIGGESTELLT UND HAT DEN BETRIEB AUFGENOMMEN. Küsnacht darf als lebenswerte Gemeinde bezeichnet werden, in welcher sich vorzüglich wohnen lässt. Dies zeigt sich schon darin, dass die Mehrheit der Küsnachterinnen und Küsnachter schon seit Jahrzehnten hier im wörtlichen Sinne «zu Hause» ist. Das Engagement für unsere ältere Bevölkerung geniesst deshalb einen hohen Stellenwert. Die Resultate aus der 2013 durchgeführten «Zukunftswerkstatt Alter» haben aufgezeigt, dass die Zahl der Hochbetagten in Küsnacht noch zunehmen wird. Diesen Menschen sei es gegönnt, dass sie auch ihre letzten Lebensjahre in einem funktionalen und grosszügigen Gebäude verbringen dürfen. Der Gemeinderat ist stolz auf die neue Tägerhalde. Der Neubau erfüllt zeitgemäss alle Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner. Der Gebäudekomplex fügt sich auf bereichernde Art in die schöne Landschaft des Schübelweihers ein. Die Baukommission Tägerhalde, die Architekten und der Generalunternehmer mit seinen Subunternehmern sind zu dem rundum gelungenen Bauwerk herzlich zu beglückwünschen. Der Weg zur neuen Tägerhalde war bisweilen steinig – trotzdem darf sich das Resultat sehen lassen. Ein schönes Bauwerk allein garantiert jedoch noch nicht das Wohlbefinden seiner Bewohner. Es bedarf zusätzlich einer Atmosphäre, in der sich die betagten Menschen geborgen fühlen. Ich bin überzeugt davon, dass es der Leitung und dem Personal unserer Alterszentren auch in der Tägerhalde gelingen wird, diese Geborgenheit und Lebensgemeinschaft zu schaffen. Markus Ernst Gemeindepräsident
AM 15. MAI 2011 HAT DER KÜSNACHTER SOUVERÄN EINEM BAUKREDIT VON RUND 68 MILLIONEN FRANKEN FÜR VERSCHIEDENE BAUWERKE IM ZUSAMMENHANG MIT DEM NEUBAU TÄGERHALDE ZUGESTIMMT. Dieser Betrag beinhaltete auch die Renovationsarbeiten an der Villa «Seeried» und am Hauptgebäude des Seniorenheimes am See, mitsamt der Errichtung eines Provisoriums. Von dieser Summe waren teuerungsbereinigt 57 Millionen Franken für den Neubau der Tägerhalde vorgesehen. Die Abbruchund Bauarbeiten wurden im August 2012 aufgenommen. Die Realisierung dieses komplexen Bauwerkes und die gesetzlichen Vorgaben für ein Haus, welches pflegebedürftige Menschen beherbergt, gaben den Architekten und der Generalunternehmung einige Knacknüsse auf. Trotz anspruchsvollem Baugrund und garstigen Wetterverhältnissen konnte am 28. November 2013 Aufrichte gefeiert werden. Die vielschichtigen Arbeiten im Innern des Gebäudes gingen zügig voran, der Zeitplan wurde mehrheitlich eingehalten und die Bewohnerinnen und Bewohner konnten termingerecht einziehen. Als Präsident der Baukommission Tägerhalde durfte ich die Baufortschritte und die Herausforderungen, welchen die unterschiedlichsten Unternehmer ausgesetzt waren, eng verfolgen. Mir wurde mehrmals bewusst, was es heisst, ein solch anspruchsvolles Bauvorhaben zu realisieren. Ich danke den Mitgliedern der Baukommission Tägerhalde, dem Generalplaner-Team, der Generalunternehmung, den vielen Handwerkern und Fachspezialisten, den Begleitorganen der Bauherrschaft, der Gemeindeverwaltung und den Nutzervertretern ganz herzlich für die erbrachte Leistung. Ihrer «Hände Arbeit» haben für unsere betagten Bewohnerinnen und Bewohner ein vorbildliches Zuhause geschaffen. Es ist der Leitung und dem Personal der Alterszentren ein grosses Anliegen, dass die Bevölkerung von Küsnacht rege von den Angeboten des Alters- und Gesundheitszentrums Gebrauch macht. Die Tägerhalde darf nun im Respekt vor dem Menschen zum Leben erweckt werden. Martin Bachmann, Gemeinderat Vorsteher Gesundheit
ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE, KÜSNACHT
KURZPROFIL Die Gebäudestruktur gliedert sich in einen Flachbau, der Allgemeinnutzungen sowie Verwaltung und Hotellerie beherbergt, und die zwei dem Flachbau aufgesetzten Wohnhäuser mit insgesamt 99 Bewohnerzimmern und 11 Wohnungen. Direkt vom Haupteingang zugänglich liegt der allseitig verglaste Innenhof. Überspannt wird dieser von einer Brücke, welche die beiden Dachterrassen verbindet. Zusammen mit diesen und der aussen liegenden Parkanlage ist der Innenhof ein Ort des Treffens und des Rückzugs zugleich. Auf ähnliche Weise zieht sich ein durchdachtes Gleichgewicht zwischen kollektiven und individuellen Räumen durch das Ensemble.
ARCHITEKTUR
05
ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE, KÜSNACHT
DIE ARCHITEKTUR MIT DEM NEUEN ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE KONNTE EIN INTEGRATIVER ERSATZNEUBAU GESCHAFFEN WERDEN, DER DIE BEDÜRFNISSE VON BETRIEB UND BEWOHNENDEN ABDECKT, UND DER SICH AUF BEREICHERND SYMBIOTISCHE WEISE IN DEN LANDSCHAFTLICHEN UND GEBAUTEN BESTAND EINFÜGT. Um unserem Anspruch und dem der Energiestadt Küsnacht gerecht zu werden, wurde grossen Wert auf einen haushälterischen Umgang mit Grauenergie, die Einhaltung respektive Unterschreitung des Minergie-Eco-Standards und eine ökologische Bauweise gelegt. Die spezifischen Anforderungen des Alters- und Gesundheitszentrums hinsichtlich Komfort, Betriebssicherheit und Dauerhaftigkeit finden sich im architektonischen Konzept wie auch in der Materialisierung wieder. Der Ersatzneubau zeigt in hohem Mass Respekt vor der Weite des Landschaftsraums und der kleinteiligen Nachbarschaft. Durch die ganzheitliche Betrachtung des Gebäudes und seines Umfelds gelingt es, ein ausgewogenes Ensemble zu schaffen, welches die geforderten Nutzungen unterzubringen und die Aussichtsqualitäten des Grundstücks auszuschöpfen vermag, ohne die Nachbarschaft zu benachteiligen. Vielfältige Aussenräume sowie ein sanfter Übergang in den umgebenden Landschaftsraum stellen die Einbindung und Vernetzung mit dem Quartier sowie der einzelnen baulichen Einheiten untereinander her. Der grosszügige Vorplatz wird zur attraktiven Adresse, während der atmosphärische Innenhof als TageslichtLaterne und Aufenthaltsort dient. Der differenzierte Ausdruck der Gebäude verstärkt die städtebaulichen und aussenräumlichen Qualitäten. Dank der horizontalen Strukturierung und dem Lochmustermotiv der Geländer entsteht trotz der dunklen Färbung der Fassade eine leicht wirkende Schichtung, welche dem Alters- und Gesundheitszentrum insgesamt eine starke Ausstrahlung und eine einladende Gesamterscheinung verleiht. Zur guten Orientierung und hindernisfreien Bewegung trägt neben der entsprechend konzipierten Architektur insbesondere die Beleuchtung bei. Im Vordergrund steht das Schaffen einer wohnlichen Atmosphäre für die Bewohnerinnen und Bewohner und ein unterstützendes Ambiente für die Mitarbeitenden. Mit
ausgesuchten Elementen wird dabei auf die jeweilige Nutzung reagiert. Tragstruktur, Materialisierung sowie die Wahl der Gebäudetechnik verfolgten während der Planung und Realisierung die Zertifizierung nach Minergie-Eco. Eine dichte und gut wärmegedämmte Gebäudehülle, kombiniert mit der natürlichen Belichtung, generiert ein energiesparendes Gebäude. Die Aussenwandelemente mit ihrer Holzfassade sind grundsätzlich von der Primärstruktur getrennt und erlauben den Ersatz dieses Bauteils entsprechend seinem Nutzungszyklus. Das wirtschaftliche Kreislaufsystem verbindet hohen Komfort mit niedrigem Energieverbrauch, tiefen Kosten und niedrigem Flächenverbrauch. Anstelle von Hightech stehen passive Massnahmen, solare Gewinne und optimal aufeinander abgestimmte Systemkomponenten im Vordergrund. Die Materialisierung im gesamten Projekt reduziert sich auf wenige Materialien. Abgestimmt auf die jeweilige Nutzung, vereinfacht die minimale Vielfalt den Unterhalt und vermittelt eine grosszügige Ausstrahlung. Der Minergie-Eco-Standard wird unter anderem mit dem Einsatz von lösemittelfreien Farben und Klebstoffen, formaldehydfreien Holzwerkstoffen und einem Anteil von Recycling-Beton erreicht. Auch wird die Masse an grauenergieintensivem Beton tief gehalten und bleibt weitgehend den Geschossdecken und erdberührten Aussenwänden vorbehalten. Im Innenraum werden die Betonwände auf das für die Aussteifung statisch notwendige Minimum reduziert. Fenster und Glasflächen sind dreifach verglast ausgeführt und ermöglichen neben der sehr guten Wärmedämmwirkung einen angenehmen Aufenthalt auch unmittelbar hinter den Glasflächen. Die Küsnachter Lärche aus dem gemeindeeigenen Wald findet man als Furnier auf den Türen und bei Wandverkleidungen wieder. Marco Giuliani, Bob Gysin + Partner AG , Architekten und Generalplaner
ARCHITEKTUR
07
ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE, KÜSNACHT
Schnitt
Grundriss Erdgeschoss
Erdgeschoss 0
5
Ansicht
Ansicht
15
50 m
Bob Gysin + Partner BGP Architekten 318 Alterszentrum, Trägerhalde | Erdgeschoss
0
5
15
50 m
ARCHITEKTUR
09
erstes Obergeschoss 1.Grundriss Obergeschoss 0
5
Schnitt
Schnitt
15
50 m
Bob Gysin + Partner BGP Architekten 318 Alterszentrum, Trägerhalde | 1. Obergeschoss
ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE, KÜSNACHT
WOHNGRUPPEN, ZIMMER UND ALTERSWOHNUNGEN AUF JEDEM WOHNGESCHOSS TRITT MAN AUS DEM ZENTRAL GELEGENEN ERSCHLIESSUNGSKERN IN DEN BREITEN KORRIDOR EIN. DER ESS- UND WOHNBEREICH BILDET MIT SEINER GUT BESONNTEN LAGE DAS HERZSTÜCK EINER WOHNGRUPPE, WO AUCH DIE EINZELNEN MAHLZEITEN GEMEINSAM GENOSSEN WERDEN. Auch auf den Wohngeschossen schafft der spielerische Umgang mit Engen und Weiten, Ausblicken und Fluchten eine wohnliche Intimität und Privatheit. In Erschliessungsbereichen ohne direkten Aussenbezug wird mit chronobiologischem Licht der Tagesverlauf simuliert, um den biologischen Rhythmus der Bewohnerinnen und Bewohner zu unterstützen. Sitzbänke laden im Korridorbereich zum Verweilen ein und leisten einen wertvollen Beitrag für Begegnungen unter den Bewohnern. Die einzelnen Zimmer sind ruhig und behaglich gestaltet und auf eine optimale Pflege der Bewohner und Bewohnerinnen ausgelegt. Dank eines stimmigen Farb- und Materialisierungskonzepts herrscht in den Zimmern eine angenehme und wohnliche Atmosphäre. Jedes Zimmer besitzt einen grosszügigen Balkon, der den Bewohnerinnen und Bewohnern einen privaten Aussenbezug bietet. Vor Wind durch ein Schiebeelement aus Glas geschützt, können die Balkone das ganze Jahr über genutzt werden. Die sich im Haus West befindenden Alterswohnungen mit ihren attraktiven Grundrissen zeichnen sich durch die Nähe zu den öffentlichen Betreuungsangeboten aus. Die einzelnen Wohnungen wurden sorgfältig austariert, um mit einem massvollen Flächenverbrauch ein Höchstmass an Grosszügigkeit zu ermöglichen.
Grundriss Standard-Zimmer Detail Zimmer 0
1
2m
Bob Gysin + Partner BGP Architekten 318 Alterszentrum, Trägerhalde | Detail Zimmer
Grundriss 2-Zimmer-Wohnung
Detail Zimmer 0
1
2m
Bob Gysin + Partner BGP Architekten 318 Alterszentrum, Trägerhalde | Detail Zimmer
Sandra Hauser, Bob Gysin + Partner AG, Architekten und Generalplaner
Grundriss 3-Zimmer-Wohnung
0
1
3m
Detail Zimmer 0
1
2m
Bob Gysin + Partner BGP Architekten
ZIMMER UND WOHNUNGEN
11
ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE, KÜSNACHT
VIEL SORGFALT UND GANZ SPEZIFISCHES FACHWISSEN DIE REALISIERUNG DES ERSATZNEUBAUS TÄGERHALDE VERLANGTE VIEL SORGFALT, DETAILTREUE UND FACHWISSEN UND SOLL DIE BEDÜRFNISSE DER GEMEINDE, DES BETREIBERS UND DER BEWOHNENDEN BEFRIEDIGEN. ENTSTANDEN IST EIN ZENTRUM, WELCHES DIE UNTERSCHIEDLICHSTEN FUNKTIONEN ERFÜLLT. Neben den 99 Bewohnerzimmern und den 11 Alterswohnungen ist eine Vielzahl von Raumangeboten entstanden, welche von den Bewohnenden und vom Betreiber des Alters- und Gesundheitszentrums Tägerhalde sowie zum Teil auch von der Küsnachter Bevölkerung genutzt werden kann. Die meisten dieser Infrastrukturen gliedern sich ins Erdgeschoss der neuen Tägerhalde ein. Es war eine grosse Herausforderung, die Bauarbeiten durch die vielen Nutzungsfunktionen aufeinander abzustimmen. Es galt, jede einzelne Raumanforderung zu berücksichtigen – von der einfachen unbeheizten Einstellhalle bis zum Mehrzwecksaal mit komplexen elektrotechnischen und akustischen Bedürfnissen. Durch diese Anforderungen entsprachen die Arbeitsabläufe bei der Tägerhalde keinem herkömmlichen Bauwerk. Die verschiedenen Bodenniveaus machten die Rohbauarbeiten im Erdgeschoss sehr anspruchsvoll. Eine klare Arbeits-Etappierungs-Strategie half, den Rohbau und den Ausbau konsequent umzusetzen. Bei der Tägerhalde wurden nur sehr wenige standardisierte Bauteile verbaut. Auch der hohe Anspruch an die Gestaltung erforderte eine minuziöse Materialauswahl. Basierend auf den Vorgaben und dem Gesamtkonzept des Generalplaners Bob Gysin und Partner AG, wurde das Augenmerk auf ökologische Materialien mit nachhaltiger Nutzung gerichtet, die den Minergie-Eco-Standard erfüllen. Diese Vorgaben von Minergie-Eco einzuhalten, war anspruchsvoll. Gleich nach Baubeginn kam eine andere Herausforderung. Die Hanglage der Tägerhalde erschwerte den Baugrubenaushub und man stiess auf unvorhergesehene Wasseradern. Das Tiefbauunternehmen war gefordert, den Hang zusätzlich zu sichern und das anfallende Hangwasser abzuleiten. Die Projekt- und Bauleiter der p-4 AG legten zusammen mit der Gemeinde auch grossen Wert auf den Austausch mit Nachbarn und der Bewohnerschaft, welche während der Bauphase in das Altersheimprovi-
sorium am See umgezogen waren. Eine positive Atmosphäre schaffte die monatlich verteilte Baustellen-Post, welche jeweils über den Baufortschritt der Tägerhalde und die bevorstehenden Arbeiten informierte. Bei der Entstehung der Tägerhalde haben viele Köpfe mitgewirkt. Handwerker, Planer, die Generalunternehmerin sowie die Bauherrschaft mit ihren Gremien ergaben einige Schnittstellen. Diese Komplexität erforderte eine klare Projektorganisation und Hierarchie. Dank der offenen Kommunikation mit der Gemeinde Küsnacht und der Baukommission Tägerhalde wie auch mit den Bauherrenvertretern und den Architekten konnten bei Problemen immer bestmögliche Lösungen gefunden werden. Die p-4 AG blickt auf eine äusserst spannende und intensive zweieinhalbjährige Bauzeit zurück. Im August 2012 begannen die Rückbauarbeiten am bestehenden Gebäude sowie die Rodungen auf dem Grundstück. Kurz vor Weihnachten in demselben Jahr wurde der Grundstein gelegt. Als der Rohbau des Ostund Westtrakts aufgerichtet war, konnte Ende November 2013 mit der Bauherrschaft sowie den am Bau beteiligten Handwerkern und Planern in der Küsnachter Heslihalle das traditionelle Aufrichtefest gefeiert werden. Daraufhin folgten alle Innenausbauarbeiten und zu guter Letzt die aufwendige Umgebungsgestaltung. Nun ist der Bau vollendet, und für die Gemeinde ist ein bedeutender Mehrwert entstanden. Yves Hösli, p-4 AG, Generalunternehmung
REALISIERUNG
13
ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE, KÜSNACHT
4 FRAGEN AN DIE LEITUNG HANSJÖRG WEBER, LEITER DER ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTREN KÜSNACHT, VERRÄT SEINE PERSÖNLICHE SICHT ZUM NEUBAU. WAS IST DAS BESONDERE AN DER NEUEN TÄGERHALDE? In den letzten Jahren ist ein wunderschönes, architektonisch gelungenes Alters- und Gesundheitszentrum entstanden. Von der Planung bis zur Umsetzung wurde das Projekt von Mitarbeitenden des Betriebes wie auch von Bewohnenden in diversen Gremien begleitet. Die Gesamtfläche ist mehr als doppelt so gross wie beim vorgängigen Alterswohnheim. Das grosszügige Parterregeschoss bietet alle Betriebs- und Allgemeinräume sowie Raum für die Parkgarage. Alles ist hindernisfrei gestaltet und dennoch fügt sich das Gebäude ausgezeichnet in die Landschaft mit dem nahen Schübelweiher ein. WORAUF FREUEN SIE SICH SPEZIELL? In erster Linie freue ich mich darauf, nach einer langen Zeit endlich das Alters- und Gesundheitszentrum mit den Bewohnenden und dem Personal beziehen zu können. Das Dienstleistungsangebot kann weiter ausgebaut werden und wir möchten einen Treffpunkt für das Quartier schaffen. WAS WERDEN DIE BEWOHNER AM MEISTEN SCHÄTZEN? Ich freue mich, wenn sich die Bewohnenden im neuen Haus bald wohlfühlen können. Wir bieten 99 komfortable Einzelzimmer mit Balkon, WC und Dusche an. Zudem hat jede Wohneinheit einen grosszügigen Aufenthalts- und Essraum. Das Minergie-Eco-Gebäude wird eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen. Die vielen Holzelemente aus Küsnachter Lärche werden sicher auch dazu beitragen. Für uns steht jedoch immer der Mensch im Mittelpunkt. Die Bewohnenden werden von unserem gut geschulten Personal liebevoll und von Herzen betreut. Eine wertschätzende Kultur im Haus ist das A und O jeglichen Zusammenlebens. Ich hoffe, dies gelingt uns in diesem Wärme ausstrahlenden Bauwerk. GIBT ES NEUE HERAUSFORDERUNGEN FÜR DEN BETRIEB? Der Umgang mit den neusten Techniken sowie die Grosszügigkeit der Räumlichkeiten werden uns in der Anfangsphase herausfordern. Nach einer gewissen Zeit wird dies aber auch wieder zur alltäglichen Routine werden.
NUTZUNG & BETRIEB
GRÜNZONE Die neue Tägerhalde entspricht dem Küsnachter Energiekonzept und leistet einen vorbildlichen Beitrag zur Reduktion des jährlichen CO2-Ausstosses der Gemeinde. Der Neubau wurde sorgfältig in die Umgebung eingebettet und liegt direkt gegenüber dem Schübelweiher und der unter Schutz stehenden Grünzone mit ihrer reichen Pflanzenwelt. Hier gedeihen Schilf, Rohrkolben, gelbe Schwertlilien, Seerosen und vieles mehr.
15
ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE, KÜSNACHT
DIE NUTZUNG BEVOR SICH DIE SONNE AM ABEND LANGSAM HINTER DEM ÜETLIBERG SCHLAFEN LEGT, SPIEGELT SIE SICH IN DEN GROSSEN FENSTERN UND KLAREN FORMEN EINES EDLEN GEBÄUDES, WELCHES DANK MODERNSTER INFRASTRUKTUR DIE UNTERSCHIEDLICHSTEN BEDÜRFNISSE BEFRIEDIGT UND ZU EINEM ORT DER BEGEGNUNG UND KULTUR WIRD. Bei den Materialien wurde bewusst auf Naturverträglichkeit, gesundheitliche Aspekte sowie eine sorgfältige Verarbeitung geachtet. Das grosszügig verwendete Küsnachter Lärchenholz sorgt zudem für einen optimalen Feuchtigkeitsausgleich und verleiht den Räumen viel Freundlichkeit. In die Planung miteinbezogen wurden zudem alle Fachbereiche sowie die Sicht der Bewohnenden, welche durch eine Bewohnerin der ehemaligen Tägerhalde in der Baukommission vertreten waren. Bei den zahlreichen Anforderungen an die Architekten war auch die Funktionalität ein zentrales Anliegen. So konnten die öffentlichen Begegnungsräume, Büros, Funktionsund Lagerräume weitgehend auf einer Ebene untergebracht und die logistischen Abläufe optimiert werden. Ziel der Abteilung Gesundheit der Gemeinde Küsnacht war es, ein einladendes und offenes Haus zu errichten, welches der Bevölkerung sowohl ein Kompetenzzentrum für Gesundheit und den Bereich des Alters wie auch einen Ort der Begegnung und der Kultur bietet. Wer in Zukunft um den verträumten Schübelweiher spaziert, kann auf ein reichhaltiges Angebot im Restaurant und in der Cafeteria in der neu errichteten Tägerhalde zählen. Dank unserem Physiotherapie-Partner «Physioline» entsteht ein qualitativ hochstehendes Angebot fürs Heim und das Quartier Itschnach. Ergänzt wird das Angebot durch den Coiffeursalon, eine Praxis für Podologie sowie den Wäsche- und Mahlzeitenservice. Wir möchten den Bewohnenden und Gästen eine neuzeitliche Gastronomie anbieten. Bestaunen Sie die fleissigen Köche durch die riesigen Frontscheiben bei ihrer Arbeit. Dank der neuen Übertragungstechnologie können alle Bewohnenden die vielen kulturellen Veranstaltungen wie auch die Gottesdienste in der Gemeinde gemütlich in ihrem Zimmer auf ihrem TV mitverfolgen. Zu unseren Veranstaltungen ist die Bevölkerung von Küsnacht jederzeit herzlich eingeladen. Das neue Alters- und Gesundheitszentrum Tägerhalde ist aus unserer Sicht ein gelungenes Bauwerk und hoffentlich eine Freude für Jung und Alt.
NUTZUNG & BETRIEB
17
DER BETRIEB N EHMEN WIR EINMAL AN, WIR FLIEGEN IM FILIGRANEN FEDERGEWAND EINES ADLERS ÜBER DEM NEUEN ALTERSUND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE UND DREHEN TAG UND NACHT UNSERE RUNDEN. Unser Blick würde ein engagiertes Zusammenspiel von Hunderten von Akteuren erfassen. Ein Kommen und Gehen, Sehen und Verstehen, Nehmen und Geben! Im Herzen des ganzen Geschehens stehen die Bewohnerinnen und Bewohner. Ihr Wohlergehen ist das grösste Anliegen von unseren rund 140 Mitarbeitenden. Wir sind stolz darauf, in der Gemeinde Küsnacht auf ein leidenschaftlich, vielfältig und herzlich arbeitendes Team zählen zu dürfen. Folgende Fachbereiche tragen zum guten Wohnen bei: Pflege und Betreuung, Hotellerie und Gastronomie, Technik und Sicherheit sowie Finanzen und Administration. Das Zusammenspiel der Fachbereiche ist eine wichtige Grundlage und trägt zu einer guten Qualität im Alltag bei, 365 Tage im Jahr und 24 Stunden täglich. Die Zusammenführung von drei eigenständig geführten Häusern zu einem Gesamtbetrieb nimmt viel Zeit und Kraft in Anspruch. Für uns bedeutet dies, dass die Abläufe und Prozesse immer wieder neu festgelegt und überprüft werden, und die einzelnen Teams müssen Umstellungen erleben. Die Pensionäre treten heute erst im hohen Alter ein, meistens in einer Notsituation, und wohnen nur noch kurze Zeit in der neuen Heimat. Ein klar strukturierter und zeitgemäss aufgestellter Alters- und Gesundheitsbetrieb kann den Neubau nun beziehen. Die Gesellschaft erlebt eine rasante technische Entwicklung, und dieser Wandel hält auch im Gesundheitswesen Einzug. Bei einigen löst er wegen seiner hohen Geschwindigkeit Unsicherheit aus. Wenn wir den Wandel jedoch etwas genauer betrachten, überwiegen die positiven Neuerungen bei Weitem. Das neue Alters- und Gesundheitszentrum Tägerhalde ist in jedem Bereich auf dem neusten Stand und bietet die perfekte Bühne, welche von den Bewohnenden und Mitarbeitenden mit all ihrer Kreativität und ihren Fähigkeiten bespielt werden wird. Wir freuen uns darauf! Hansjörg Weber, Leiter der Alters- und Gesundheitszentren Küsnacht
ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE, KÜSNACHT
FACTS & FIGURES Das Alters- und Gesundheitszentrum Tägerhalde wirkt zurückhaltend und beeindruckt durch eine hochwertige Materialisierung sowie ein höchst innovatives Betriebskonzept. Möglich wurde dies alles nur dank sorgfältiger Planung, ausgewiesener Baufachleute und einer permanenten Kostenkontrolle. Die Materialisierung ist nachhaltig, und es wurden wenn immer möglich Schweizer Produkte bis hin zum Lärchenholz aus Küsnacht verwendet. Die Zimmerpreise (Hotellerie) bewegen sich in einem moderaten Kostenrahmen. Lassen Sie sich inspirieren von ein paar spannenden Zahlen aus unserem Haus.
Gewicht der 3 Findlinge auf dem Gelände: rund
11Tonnen
Volumen des Baugruben-Aushubs:
33’354 m
3
Nutzpflanzen im Aussenbereich: Anzahl Säulen im Haus:
22 Sorten
436 Stück Anzahl unterschiedliche Schlüsseltypen im Gebäude:
3 Typen
Beteiligte am Bauprojekt: ca.
550 Personen
Gesamte Anzahl Löcher in den Geländern:
836’000 Stück
Anzahl Küsnachter Lärchenstämme, die verarbeitet wurden:
30 Stück
FACTS & FIGURES
19
Anzahl Sitzbänke in den Korridoren und im Garten:
Durchschnittliches Eintrittsalter:
42 Stück
87 Jahre
Länge des Spazierweges rund ums Haus (Niveauunterschied des gesamten Geländes: 10,5 Meter):
480 Meter
Vergleich Anteil Frauen/Männer in Küsnachter Alterszentren:
74/26 % Anzahl Menüs, die täglich in der Küche zubereitet werden:
Anzahl Glasmosaik-Elemente pro Stele von Johann Jakob Zemp in Erinnerung an die alte Tägerhalde:
440 – 600 Portionen
236 Elemente
Sitzplätze in den 7 Aufenthaltsund Essräumen: Jährliche Arbeitsstunden des Personals im Gebäude:
je
22 Sitzplätze
285’000 Stunden
Anzahl der Fotografien der Kunst-Installation im Erdgeschoss von Simone Kappeler:
Anzahl Parkplätze (innen und aussen):
66 Parkplätze
13 Aufnahmen
Menge an hauseigener Wäsche, die pro Tag in der Wäscherei gewaschen wird: rund
186 Kilogramm
PARTNER
IMPRESSUM
BAUHERRSCHAFT Gemeinde Küsnacht Abteilung Gesundheit www.kuesnacht.ch
ARCHITEKT UND GENERALPLANER Bob Gysin + Partner AG Ausstellungsstrasse 24 8021 Zürich
BAUKOMMISSION ALTERS- UND GESUNDHEITSZENTRUM TÄGERHALDE M. Bachmann, BK Vorsitz, Gemeinderat U. Gross Leemann, Stv. BK Vorsitzende, Gemeinderätin M. Caretta, Mitglied BK HJ. Weber, Mitglied BK, Leiter Gesundheit J. Glarner, Mitglied BK H. Bleuler, Gast BK, alt Gemeinderat L. Häberli, Bewohnervertreterin
GENERALUNTERNEHMER p-4 AG Industriestrasse 22 6302 Zug
BAUHERRENVERTRETER Brandenberger + Ruosch AG Industriestrasse 24 8305 Dietlikon BAUHERRENCOACH Immopro AG Alderstrasse 40 8034 Zürich
BAU- UND QUALITÄTSPRÜFUNG Qualicasa AG Schulstrasse 15 8542 Wiesendangen BAUINGENIEUR Basler + Hoffmann AG Forchstrasse 395 8032 Zürich HLKKSE-INGENIEUR Amstein + Walthert AG Andreasstrasse 11 8050 Zürich GASTROPLANER planbar AG Ringstrasse 76 8057 Zürich LANDSCHAFTSARCHITEKT Rotzler Krebs Partner GmbH Lagerplatz 21 8400 Winterthur MINERGIE-ECO-SPEZIALIST EK Energiekonzepte AG Sihlquai 55 8005 Zürich SIGNALETIK We(r)ber & Co. Zürcher Strasse 52 9000 St. Gallen BELEUCHTUNGSPLANER Reflexion AG Hardturmstrasse 123 8005 Zürich
HERAUSGEBER Gemeinde Küsnacht VERANTWORTUNG Martin Bachmann Hansjörg Weber GRAFIK Valentina Herrmann, Art & Creative Direction, www.vherrmann.ch LEKTORAT Supertext AG, www.supertext.ch FOTOS Martin Bachmann, Umschlag und Seite 4, 15–17 Dominique Marc Wehrli, Seite 2, 7, 11, 13 Ben Hodgson, Seite 14 DRUCK Schneider Druck AG, Zürich, www.schneiderdruckag.ch PAPIER Multi Art Silk FSC ALLE RECHTE VORBEHALTEN © 2015 Gemeinde Küsnacht Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht www.kuesnacht.ch
www.kuesnacht.ch