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Effizienz erhöhen, Hygiene sichern
from viegajournal 2/2021
by viega
Energienutzung? Geht effizienter!
NEUE FÖRDERPAKETE – ATTRAKTIV IM DETAIL!
Um die Folgen des Klimawandels abzumildern, müssen CO2-Emissionen drastisch sinken. Aktuelle Studien sehen für Deutschland eine Verringerung um 65 Prozent bis 2030 als nötig an, damit 2050 oder sogar 2045 Klimaneutralität erreicht werden kann. Ein wichtiger Hebel ist der effiziente Einsatz regenerativer Energien, etwa mit ökonomisch und ökologisch sinnvollem Aufwand für die Warmwasserbereitung.
Der neue Fokus auf Warmwasser ist begründet: In gut gedämmten Häusern haben sich die Wärmelasten verschoben. Denn der Aufwand für Raumwärme ist deutlich gesunken, damit aber der für Trinkwasser warm prozentual gestiegen (s. auch Artikel auf S. 6).
Am einfachsten ließe sich der Aufwand für die Warmwasserbereitung durch die Senkung der Betriebstemperaturen reduzieren. Doch funktioniert dies aus hygienischen Gründen nicht – von den Regelwerken und der 60-/55-°C-Vorgabe für Trinkwarmwassersysteme mal ganz abgesehen. Jedoch: Schon eine Reihe von Einzelmaßnahmen in der Trinkwassererwärmung und Trinkwasserverteilung können indirekt die entscheidenden Prozentpunkte bei der Effizienzsteigerung von Wärmeerzeugern, betrieben mit erneuerbaren Energien, und damit bei der Förderquote bringen. Wichtig ist es aber, hier generell vom „Fördertreiber“, wie etwa dem Heizungstausch, auszugehen. Alle damit verbundenen weiteren Arbeiten sind schon von Anfang an einzuplanen und auch in den Förderanträgen abzubilden.
30%
der CO2-Emissionen entfallen auf den Gebäudesektor
23%
des Energieverbrauchs bei Wohngebäuden entfallen auf Warmwasser
11,5 Mrd. €
wurden in nachhaltige Gebäude investiert (Stand: 2019)
Foto: Getty Images

Heizungsoptimierung: Förderung schon für Einzelmaßnahmen Um die energetische Effizienz eines Gebäudes zu verbessern und dafür Fördermittel zu bekommen, muss nicht gleich die komplette Heizung ausgetauscht werden. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sieht schon Zuschüsse für die Heizungsoptimierung in Bestandsgebäuden vor, wenn ein hydraulischer Abgleich der Heizwärmeverteilung durchgeführt oder die ineffiziente Heizungspumpe ersetzt wird.
Ein konkreter Fall: Die alte Flächenheizung in einem Bungalow aus den 70er-Jahren komplett zu erneuern, wäre umständlich und teuer. Sie manuell hydraulisch abzugleichen, ist sehr aufwendig, selbst wenn noch alte Planungsunterlagen vorliegen. Vergleichsweise einfach ist es hingegen, dann den Verteiler zu tauschen und ein System wie Fonterra Smart Control einzubauen. So wird jeder Heizkreis über fünf Regelparameter ständig punktgenau automatisch abgeglichen. Das verhindert gleichzeitig ein energievernichtendes Über- und Unterschwingen der Regelung – und spart im Ergebnis bis zu 20 Prozent Energiekosten.
20%
20 Prozent weniger Energiekosten mit Fonterra Smart Control
Mehr Energieeffizienz auch bei alter Flächenheizung: Fonterra Smart Control sorgt für einen permanenten automatischen hydraulischen Abgleich.

Trinkwasserverteilung immer „mitdenken“ Ähnlich sieht es aus, wenn man als Fachhandwerker die bestehende Trinkwasser-Installation unter die Lupe nimmt. Deutliche Energieeinsparungen werden auch hier mit dem hydraulischen Abgleich der Warmwasserverteilung durch die Einstellung vorhandener thermostatischer oder statischer Regelventile erzielt. Und falls das nicht aufgeht, weil es keine Unterlagen mehr zum Rohrleitungsnetz gibt und damit die Einstellwerte nicht präzise bestimmt werden können, hilft ein automatisches Ventil wie das AquaVipZirkulationsregulierventil elektronisch weiter. Solche Arbeiten sind ebenfalls förderfähig.

Auch das Nachrüsten von Bestandsanlagen, etwa mit dem AquaVip-Zirkulationsregulierventil elektronisch, wird gefördert.
Auch in dezentralen Trinkwassererwärmern und in den dahinterliegenden Leitungen kann es zu einer Legionellenvermehrung kommen.
Umweltbundesamt, 18.12.2018
Ob kleine oder große Installation: Das AquaVip-Zirkulationsregulierventil elektronisch kann die Temperatur in Zirkulationssystemen dauerhaft und gradgenau sicherstellen.

Heizungstausch: nicht ohne Neuberechnung der Gleichzeitigkeiten Besonders hohe Investitionszuschüsse werden nach BEG EM für den Austausch einer alten Heizung gezahlt, wenn der neue Wärmeerzeuger mindestens 25 Prozent erneuerbare Energien nutzt. Ob sich eine alte Heizung aber beispielsweise durch eine Wärmepumpe mit zusätzlicher Fotovoltaik ersetzen lässt, hängt entscheidend von der zur Raumheizung zur Verfügung stehenden Wärmeübertragungsfläche und dem Trinkwarmwasserbedarf ab. Denn alte Heizungs- und Trinkwassererwärmungsanlagen sind hier in der Regel überdimensioniert.
Beim Heizungstausch sollte daher unbedingt auch der Bedarf für die Trinkwassererwärmung unter Annahme realistischer Gleichzeitigkeiten neu ermittelt werden, um die Gesamteffizienz zu steigern und die Fördermittel bestmöglich auszuschöpfen. Zentrale Warmwasserbereitung: effizienter und hygienischer Um mit Blick auf Zirkulationsverluste Energie zu sparen, wird im Kontext von Heizungserneuerungen darüber diskutiert, die Bereitung von Trinkwasser warm zu dezentralisieren. Das Thema ist aber komplexer, denn hier muss neben der Frage der Energieeffizienz genauso die zum Erhalt der Trinkwassergüte beantwortet werden. Und da ist ganz klar die zentrale Trinkwassererwärmung mit Zirkulationssystem zu bevorzugen.
Außerdem brauchen Elektrodurchlauferhitzer gegenüber einer Wärmepumpe für die zentrale Trinkwassererwärmung mehr Strom, um die gleiche Menge Wärmeenergie bereitzustellen, der auch nur dann ökologisch ist, wenn er aus regenerativen Quellen kommt. Ökologisch und hygienisch sinnvoller ist eine energetisch optimierte Trinkwarmwasser-Zirkulation mit einem zentralen DurchflussTrinkwassererwärmer, bei dem regenerative Wärmeerzeuger die benötigte Wärmeenergie bereitstellen. Kombiniert mit einer einfachen hygienisch beherrschbaren Leitungsführung und optimaler Dimensionierung der Rohrleitungen werden Energieverluste maximal vermindert und das Volumen der gesamten Anlage wird so weit reduziert, dass auch die Ressource Trinkwasser dabei nachhaltig geschont wird.
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Energieeffizienz und Wasserqualität Der Erhalt der Trinkwassergüte bei gleichzeitig besserer Energieeffizienz ist für Fachplaner und Fachhandwerker eine Zukunftsaufgabe. Deswegen haben wir rund um dieses Thema umfassendes Hintergrundwissen in Form von einem Whitepaper, Videos und Fachaufsätzen zusammengestellt. Auch zur Förderung von Effizienzmaßnahmen gibt es auf unserer Website stets aktuelle Informationen.
Zu allem rund um das Thema Trinkwasser informieren wir unter viega.de/Trinkwasser und erklären Details und Möglichkeiten zur BEG unter viega.de/Foerderung