Chaos (SS 16)

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Drei Redakteure bei der Arbeit: Vanessa Anne, hast du das Editorial schon geschrieben? Anne Das wollte Anja doch machen…

Hä, was soll ich machen? Vanessa Das Editorial schreiben! :)

Anja Ach so, ich wusste nicht, dass ich das machen soll… Anne Okay... Dann können wir das ja dann doch noch zusammen machen. Und wann machen wir die Bilder nochmal?

Vanessa

Anja Ich dachte, wir treffen uns um 13:30 Uhr? Ich hab Vorlesung ab 14:15 Uhr. Anne Ja, ich auch… Anja

Vanessa Ach so, gut. Anja, schickst du’s uns wenn du’s geschrieben hast?

Ja dann übermorgen vielleicht? Morgen um 14:30 Uhr, oder? Vanessa Da muss ich leider arbeiten… Bei uns dreien geht es nicht immer so chaotisch zu, aber ab und an kann natürlich auch bei uns etwas liegen bleiben. Trotzdem haben wir es wieder geschafft: Stolz präsentieren wir euch die neue Ausgabe der VielSeitig im Sommersemester 2016.

essa & n a V , Anne Anja


Lifestyle

Platz für Nebenrechnungen

Rezeptideen wenn’s schnell gehen muss Anti-Stress-Methode Mandala Minimalismus Horoskop

F

NR: Antwort:

fifti zweiundfünfzig Quersumme = 12 fiftyfive

48 50 52 54

achtundsechzig sixtyfour sechzig + zwei sechzig - 2 schnapszahl zweiundsiebzig siebzig + 4 - 2 sixtynine

58 62 64 66 68 69 72 72

Kunst und Kultur Chaot oder Kontrollfreak Den Zuschauer fordern Mad May Fury Road Fotowettbewerb Dodekaphonie Impressum Bildquellen Das Team

Damit du den Überblick nicht verliers t.... hier dein Roter Faden


Für de inen Du rchblic bitte ve rbinden k !!

Inhalt Chaos

Klassische Chaostypen - eine Speziesbeschreibung Test: Bist du Chaosqueen oder Ordnungsfreak? Tinder & Netflix statt Rosen und Essen gehen Kurzgeschichte: eine Welt namens Chaos Kreativ schreiben ohne Chaos Social Media um jeden Preis Studieren in zwei Städten Ordnung muss sein Ein Tag im Leben… Chaostheorie Eskapismus

Campusleben

Antw

dieci fourteen

vierz

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quarante vierundachtzig / 2 fortyfour trentasei (5 + 9 - 3 + 2) x 2 + 0 - 6 + 18

Zocken bis die Security kommt Mein persönliches Chaos ist… What the fuck is META? Help!!! I’m a student! HDM Newstime NR:

sis twenty-four zwölf drei x 7 eighteen thirty houit sechsundzwanzisch

ort:

6 8 10 12 14 18 21 24 26 28 30

36 38 40 42 44


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Eine Welt namens Chaos

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Flucht ins Chaos Dinge verlegen Ein Tag im Leben von...

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Die Chaostheori Durcheinande


eine Speziesbeschreibung

Chaostypen Klassische 6 Chaos

Jeder kennt sie, entweder aus dem Freundes- oder Familienkreis, aus Schule, Studium oder dem Beruf. Chaoten sind überall und allgegenwärtig. Die einen sind es mehr, die anderen weniger – und irgendwann sind wir alle mal welche. Aber welche Chaostypen gibt es eigentlich? Hier ein kleiner Versuch einer Artenbeschreibung:

Der Vollmüller Sei es Schreibtisch, Schubladen, Schränke oder auch der Fußboden. Der Vollmüller braucht einen oder mehrere Bereiche, die er konsequent zu seinem Territorium erklären kann. Dabei wird alles belegt, vollgestopft und aufgestapelt, was sich findet. Besonders ausgeprägt unter den Vollmüllern sind die Unterspezies: der Auf-dem-Schreibtisch-Stapler, In-Schränke-Stopfer und Wo-ich-gerade-stehe-fallen-Lasser. Diese kann man besonders gut in ihrem natürlichen Umfeld beobachten. Einige Exemplare, vor allem die beiden ersten Typen, trifft man oft auch in Büros an.


Der Zuspätkommer

Der Allesvergesser

Wie das weiße Kaninchen aus Alice im Wunderland hinkt der Zuspätkommer grundsätzlich dem Zeitplan hinterher. Es scheint ihm geradezu unmöglich, genug Zeit einzuplanen oder effektiv dafür zu sorgen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Auch bei dieser Form des Chaoten gibt es verschiedene Typen und Ausprägungen, wie etwa den tendenziellen Zuspätkommer und dem chronischen Zuspätkommer. Insbesondere diese beiden haben einen Hang, generell zu spät zu irgendwelchen Treffen zu kommen und sehen das selbst meist vollkommen unproblematisch und entspannt.

Diese Chaoten sind ohne – und manchmal auch mit – Kalender, Notizzettel und Erinnerungsfunktion komplett verloren. Was sie sich nicht instant notieren, ist direkt im nächsten Moment schon wieder vergessen und nicht existent. Selbst wenn doch mal etwas vermerkt wird, kann es vorkommen, dass dieser Fakt völlig in den Hintergrund gerät. Es wird glatt vergessen, dass man sich überhaupt an irgendetwas erinnern wollte. Der Allesvergesser hat ebenfalls unterschiedlich stark ausgeprägte Formen, die vom Hin-und-wieder-Vergesser bis zum Gedächtnis-wie-ein-Goldfisch-Vergesser reichen.

Der Sucher Bei diesen Chaoten handelt es sich, wie der Name schon andeutet, um eine Spezies, die einfach alles immer und überall verliert oder liegen lässt und ständig auf der Suche nach Dingen ist. Man findet sie meist mit gesenkten Köpfen in ihren Taschen kramen oder hektisch in die Gegenrichtung sprinten, weil wiedermal etwas nicht auffindbar ist oder am letzten Aufenthaltsort zurückgelassen wurde. Bekannt sind hierbei die Oh-wartemal-Sucher, die den Großteil der Art ausmachen, aber auch die seltenen Extremfälle der Wo-ist-meine-Hose-Sucher. Ana Karlovcec

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Studieren in zwei Städten Ist mein aktuelles Buch eingepackt? Habe ich alle Wäsche, die gewaschen werden Ist die schicke Bluse für muss, dabei? die Party am Samstag eingepackt?

Habe ich mein Auto getankt?

Sind die wichtigen Unisachen dabei?

Habe ich alles Essen aus dem Kühlschrank mitgenommen, das über‘s Wochenende Muss noch etwas schlecht wird? mit nach Hause?

Ein dauerhaftes Kofferpacken All diese Fragen schwirren mir in der Vorlesung durch den Kopf – anstatt meinem Prof zuzuhören, schweifen meine Gedanken zu meinem gepackten Koffer ab. So geht mir das fast jeden Freitag, ihr fragt euch warum? Ich lebe und studiere in zwei Städten. In Stuttgart studiere ich, jedoch leben meine Familie und mein Freund in meiner Heimatstadt, nur eine Stunde mit dem Auto von hier entfernt. Um zu pendeln, ist es zu weit, etwas anderes studieren möchte ich aber auch nicht. Damit ich meine Liebsten nicht verlassen muss bzw. sie so oft wie

möglich sehe, fahre ich jedes Wochenende heim und lebe somit wöchentlich in zwei Städten. Es hat seine guten und seine schlechten Seiten. Die guten Seiten überwiegen meistens, man hat viel mehr Möglichkeiten, man kann seinen Horizont tagtäglich erweitern und kann das Beste aus zwei Städten mitnehmen. Aber dann ist da die schlechte Seite: Nie irgendwo ankommen, immer auf der Durchreise sein, wöchentlich den Wohnort wechseln. Das Positive ist, dass man in der einen Stadt studiert und arbeitet und in der anderen Zeit hat, um den Kopf frei zu bekommen.

Das Negative ist … Und undundundund und…. Man könnte diese Liste ohne Ende fortführen und würde doch zu keinem Schluss kommen. Natürlich ist es chaotisch, in zwei Städten zu wohnen, von Montag bis Freitag in Stuttgart zu sein und zu studieren und von Freitag bis Sonntag in der Heimatstadt zu leben und seine Liebsten zu sehen. Sich ständig Gedanken zu machen, wann man am besten wo ist oder sein muss. Aber würde man es anders wollen? Würde ich es anders wollen? NEIN! Und daher nehme ich den ganzen Stress gerne auf mich, sitze gerne da und überlege, was alles in den Koffer muss, was ich in der einen und was ich in der anderen Stadt zu erledigen habe. Denn nur so bin ich glücklich, nur so kann ich mein Leben optimal genießen und nur so schaffe ich es, zufrieden zu sein. Dieses Chaos tut gut, es belebt und lässt das Leben aufregend sein. Aber es lässt sich nicht vermeiden Ordnung in diesem Chaos zu schaffen, denn ohne richtiges Zeitmanagement und Organisationstalent funktioniert es nicht. Das Leben ist zu kurz, um unglücklich zu sein und wenn es mich − wenn es uns – so glücklich macht, dann sollten wir es so leben. Uns? Ihr fragt euch, wieso ich auf einmal von uns spreche? Ich habe mich einmal


Wieso lebst bzw. studierst du in zwei Städten?

Anna (Uni Stuttgart): Mich zieht es am Wochenende heim zu meiner Familie und meinen Freunden dort. Ich genieße es, mit ihnen beisammen zu sein und Gesellschaft zu haben. In meiner Wohnheim-WG wäre ich nämlich am Wochenende meistens alleine, da meine Mitbewohnerinnen auch nach Hause fahren. Ich freue mich immer, wenn wir uns an den Wochenenden alle zu Hause treffen, jeder kommt von der Stadt, in der er studiert und wir können uns austauschen und einfach eine gute Zeit zusammen haben.

umgehört und ein paar Leute gefragt, denen es genauso geht. Auch in meiner Stadt habe ich gewisse Traditionen, die ich nicht missen will. Unser „Das Fest“, ein Open-Air Festival, sorgt jedes Jahr für großes Aufsehen. Wie jedes Jahr sind wieder tolle Acts geplant

Alisa (MP): Wenn ich gestresst bin, finde ich meine Entspannung oft in der Natur. Ich mag es, einfach spazieren gehen zu können, wenn mir der Sinn danach steht. Meine Heimatstadt bedeutet für mich: Felder, Weinberge, Wälder, schöne und ruhige Orte, an denen ich für mich sein, entlang schlendern und meine Gedanken sortieren kann. Nach Hause zu fahren ist für mich, in etwas Vertrautes zu kommen und Zeit mit Menschen zu verbringen, die mir sehr nahe stehen.

und ich freue mich schon sehr, mich dort mit meinen Freunden zu treffen. Zudem werden Geburtstage und sonstige Feste in meiner Familie groß geschrieben. Wir feiern jeden Geburtstag zusammen und genießen die gemeinsamen Stunden miteinander. Im Sommer fahre ich gerne

Melanie (WM): Ich studiere in Stuttgart, weil mich der Studiengang interessiert und ich eine neue Stadt kennen lernen wollte. Da die Entfernung zu meiner Heimatstadt nicht so groß ist, fahre ich auch oft dorthin, um Freunde, Familie und meinen Freund zu besuchen. Eigentlich nehme ich mir immer vor, nicht so oft zu fahren und mich auf das Leben in einer Stadt zu konzentrieren, jedoch muss ich immer auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen! Dauerhaft auf Achse und unterwegs, muss ich ständig irgendwas einpacken, auspacken oder umpacken.

nach Hause, um unseren großen Garten und die Sonne zu genießen. Grillpartys, in der Sonne brutzeln, selbstgemachtes Eis essen, dies lässt sich dort alles super machen. Welchen Einwand gäbe es also, nicht in die Heimatstadt zu fahren? Claudia Seibert Chaos 9


C haos theorie

Auf der Suche nach der Ordnung im Chaos

Vom Flügelschlag eines Schmetterlings Im Dschungel von Costa Rica verharrt in goldenes Sonnenlicht getaucht ein kleiner Schmetterling still auf dem Blätterdach. Während sich seine hauchfeinen Flügel zitternd entfalten, scheint es, als ob die Zeit auf einmal langsamer vergehen würde. Ein kaum wahrnehmbarer Lufthauch streift die Blätter. Im selben Moment ist die kleine Ewigkeit dieses Augenblicks gebrochen und der Schmetterling entfernt sich mit gleichmäßigen Flügelschlägen als verschwommener Farbfleck Richtung Himmel. 10 Chaos

Auch wenn dieser kleine Schmetterling in Costa Rica nichtsahnend seine Flügel entfaltet und dabei ohne böse Absichten einen kleinen Lufthauch erzeugt, zieht dieser kurze Moment verheerende Wirkungen nach sich. Denn er ist dafür verantwortlich, dass einige Zeit später in Südostasien ein Unwetter losbricht, das die Reisernte vernichtet. So zumindest hat Edward N. Lorenz die von ihm erstmals formulierte sehr komplexe Chaostheorie auf eine einfache Metapher heruntergebrochen. Das von ihm beschriebene Phänomen nennt sich Schmetterlingseffekt oder Butterfly Effect und hat in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts einige mediale Aufmerksamkeit erhalten. Bekannt ist das Thema auch aus dem ein oder anderen Hollywoodfilm. Sogar der deutsche Rapper Marteria widmet sich in seinem Lied „Welt der Wunder“ mit der Textzeile „Ein Schmetterling schlägt seine Flügel, die ganze Erdkugel bebt.“ diesem wissenschaftlichen Theorem.

Aber was genau ist jetzt dieser Schmetterlingseffekt oder die Chaostheorie? Die Begriffe sind zwar irgendwie bekannt, aber an Erklärungsversuchen scheitert man als Amateurwissenschaftler dann doch. Die Grundfragen, die der Chaostheorie zugrunde liegen, sind eigentlich Fragen, die die Menschheit schon seit jeher beschäftigen. Warum finden auf dieser Erde Ereignisse gerade so statt, wie sie eben stattfinden und in wie weit ist das, was passiert, voneinander abhängig und miteinander verknüpft. Chaostheorie ist der Name, den hauptsächlich Medien für die im Fachjargon „Chaosforschung“ genannte Theorie dynamischer/komplexer Systeme oder Theorie nichtlinearer Systeme benutzen. Neben Relativitätstheorie und Quantenmechanik gilt die Chaosforschung als eine der bedeutendsten Forschungsbereiche der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts bezüglich des menschlichen Blicks auf die Natur. Als Begründer wird neben anderen Forschern wie Henri Poincaré und Mitchell Feigenbaum Edward N. Lorenz angesehen. Dieser stellte näm-


lich in Bezug auf die Auswertung von Daten seiner Wetterforschungen fest, dass winzige Veränderungen von Anfangsbedingungen zu extrem unterschiedlichen Ergebnissen führten. Und genau das ist der revolutionäre Punkt. Ging man vorher davon aus, dass in unserer makroskopischen Welt alle künftigen Ereignisse vorausberechnet werden konnten, wenn man nur die ausreichenden Rechenkapazitäten hatte, bedeutete die Lorenz‘sche Entdeckung, dass langfristig gesehen Zu ku n f tsvorhersagen unmöglich sind. Das gilt für alle Lebensbereiche, in denen die Realität durch nichtlineare Gleichungen beschrieben wird. Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Meteorologie, Psychologie, Astronomie: Chaos herrscht überall. In der Chaosforschung geht es um die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung und deren verschiedene Ausprägungen, die theoretisch eintreten können. Zur Veranschaulichung kann man an einen Satz von Billardkugeln denken, die trotz immer gleichbleiben-

der anfänglicher Anordnung bei jedem ersten Stoß in einem anderen Muster auseinanderrollen. Die Chaosforschung basiert allerdings nicht auf der Annahme, Ereignisse würden in zufälligen Ausprägungen eintreten, sondern sie beschäftigt sich mit sogenannten dynamischen Systemen, die unvorhersehbar einem deterministischen Chaos unterliegen. Und es ist auch nicht das Chaos, mit dem sich diese Forschung beschäftigt, auch wenn der Name so vermuten lässt. Viel interessanter ist es die Ordnung in einem System zu finden, das absolut chaotisch scheint. Denn obwohl sich chaotische Systeme langfristig unvorhersagbar verhalten, ist ein verblüffendes Ergebnis der Chaosforschung, dass diese irregulären Systeme typische Verhaltensmuster aufweisen. Ein Beispiel hierfür ist das magnetische Pendel, das über einen langfristigen Zeitraum beobachtet, in einem Muster schwingt, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht offensichtlich scheint.

Im Wesentlichen beschäftigt sich die Chaosforschung also mit der Suche nach Ordnung und Mustern in dynamischen Systemen, denen ein deterministisches Chaos zugrunde liegt und deren zeitliche Vorhersagbarkeit in ihrer Abhängigkeit von verschiedenen Anfangsbedingungen damit unmöglich wird. Interessant wird es, wenn man beginnt darüber nachzudenken, was dies für das eigene Leben bedeutet. Wie hängen meine eigenen Handlungen zusammen und beeinflussen den Ablauf meines Lebens. Hätte ich mich in einer bestimmten Situation anders entschieden wäre dann alles anders gekommen? Oder doch gleich nur auf einem anderen Weg? Haben kleine, unbewusste Handlungen meinerseits, ausschlaggebende Auswirkungen auf den Ablauf des Weltgeschehens und ich weiß es nicht einmal? Fragen über Fragen, die mit der Chaosforschung eines Tages sogar genau beantwortet werden könnten. Annika Fix

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Tinder & Netflix statt Rosen und Essen gehen Die Flucht ins Chaos

Mein Mitbewohner erklärte mir neulich, wie Männer sich auf dem Wasen auf der Suche nach netten Frauen benehmen: „Der Blick geht von unten nach oben. Ist die Schleife rechts, braucht man nicht weiter schauen.“ Und ich habe mich tatsächlich ein bisschen gefreut. Darüber, dass es eventuell noch jemanden gibt, der Beziehungen respektiert. Und auch darüber, dass die Schleife rechts noch bedeutet, dass man vergeben ist. Dass das nicht längst schon durch: „Hab‘ keine eigene Wohnung, aber bin bereit, mitzugehen!“ ersetzt wurde, finde ich erstaunlich. Eigentlich sind Beziehungen ja viel zu stressig, viel zu spießig. Wir wollen Spaß, Spontanität, Chaos. Kein durchstrukturiertes Leben. Verständlich, trotzdem möchte ich es nicht wahrhaben. Ich möchte nicht wahrhaben, dass eine Partnerschaft in der heutigen Zeit eher als lästig, denn als hilfreich empfunden wird. Ich will nicht glauben, dass es stressfreier ist, eine Woche mit sieben verschiedenen „Dates“ - ja, lasst es uns für den Moment Date nennen - zu organisieren, als sich ein paar Mal mit seinem Partner zu treffen. Vor allem nicht, wenn die sieben Dates nichts voneinander wissen dürfen. Was ich glaube, ist, dass dieses „Ich-willnichts-Festes-sondern-lieber-ein-bisschen-

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Spaß“-Ding aus einem einzigen Grund gehypt wird: Angst. Wir reisen mit Rucksäcken um die ganze Welt, ziehen so früh wie möglich so weit wie möglich weg, gründen ständig irgendwelche Start-ups, aber haben fast schon Panik vor so ein bisschen Herzschmerz.

Flüchten uns aus Angst vor Gefühlschaos ins echte Chaos. Wir stellen uns lieber die Frage, wie der Typ oder die Geile von gestern nochmal heißen, anstatt uns zu überlegen, ob unser Freund/ unsere Freundin uns treu ist, uns noch liebt, uns wirklich unterstützt. Und damit möchte ich niemandem etwas unterstellen, der sich die Zeit aufgrund von mangelndem Material kurzweilig mit anderen vertreiben muss (Netflix alleine ist auf Dauer ja auch nicht das Wahre). Nein, ich schreibe über diejenigen von uns, die eine wunderbare Person getroffen und gehen lassen haben. Von denjenigen, die aus einer gemeinsamen Nacht nicht mehr gemacht haben, obwohl man sich beim Aufwachen so wohl gefühlt hat. Von denjenigen, die nicht aufhören konnten zu grinsen, bis sie auf Tinder einen Superlike bekamen und dachten: „Also, da muss ich wohl wieder ran.“

Natürlich sind Beziehungen in den Zwanzigern nicht immer die große Liebe. Selbstverständlich besteht jederzeit das Risiko, verletzt zu werden. Aber lieber genieße ich ein, zwei, vielleicht fünf Jahre mit einem tollen Menschen, anstatt die ganze Zeit das Risiko einer Geschlechtskrankheit zu haben. Und ja, vielleicht verlässt uns dieser tolle Mensch irgendwann und dann geht’s uns erst mal scheiße. Wir laufen rum wie Obdachlose (wenn wir das nicht schon tun) und sind mies gelaunt. Die Mädels fangen die ganze Zeit an zu weinen, die Jungs sind nur noch genervt. Aber dafür hatte man das Grinsen ein, zwei vielleicht fünf Jahre auf den Lippen und nicht nur einen Tag, oder? Eine Generation, die angeblich immer sagt was sie denkt, in der jeder nach etwas Großem strebt und in der die Mädels auch bei -20° C noch bauchfrei rumlaufen, sollte vor vielem Angst haben, aber nicht vor ein paar Gefühlen. Anja Gehring


www.zkm.de


u m s i p a k s E

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Was ist das und wie wichtig ist es in einer Zeit voller Lebens- und Gedankenchaos? Wer kennt es nicht? Nach einem anstrengenden Arbeits- oder Uni-Tag kommt man nach Hause und will nur noch eines: Abschalten, sich entspannen und am besten so wenig wie möglich an irgendetwas denken, womit man sich bereits den ganzen Tag über auseinandersetzen musste. Jeder hat da seine eigenen Methoden. Die einen gehen zum Sport, andere lesen oder spielen Computerspiele und wieder andere stürzen sich in die Welt der Serien und Filme. Gerade in der Unterhaltungsbranche ist der Begriff des Eskapismus ein stetiger Begleiter.

Was genau bedeutet Eskapismus eigentlich? Eskapismus – auch Realitätsflucht oder Wirklichkeitsflucht – entwickelte sich im Deutschen aus dem Wort Eskapade, welches zunächst übertragen für „Abenteuer“, „Streich“ verwendet wurde. Später wurde es gleichbedeutend zum Englischen escapism eine Begrifflichkeit der psychologischen Ter14 Chaos

minologie und anschließend der Bildungssprache. Verknüpft wird es seit jeher mit dem Meiden oder der Flucht aus der realen Welt und ihren Anforderungen zugunsten einer imaginären und möglicherweise besseren Wirklichkeit. Kurz: Man flieht bewusst in andere „Welten“, um die eigene Realität auszublenden. Mit dem Eskapismus geht auch eine psychologische Negativhaltung einher, da er meist als eine exzessive Abwehr von unerfreulichen Aspekten und Herausforderungen des Alltags verstanden wird. Dass Eskapismus keine neumodische Erscheinung ist, zeigt sich in dem wiederkehrenden Vorwurf an die Kunst im Allgemei-

nen und besonders an die Literatur. Gerade der Dichtung (dem künstlerischen Schaffensprozess eines Werks der Lyrik), aber auch der Musik und Malerei wurde häufig zur Last gelegt, ein Mittel zur Alltagsflucht zu sein. Wobei dies insbesondere der Romantik (ca. 1795 - 1830), mit ihren zahlreichen fantastischen Erzählungen und Kunstmärchen, zugeschrieben wurde. Diese Kritik zieht sich bis in die heutige Zeit – sprechen doch einige von „Fluchtliteratur“, wenn sie an das Fantasy-Genre denken.


1939 verteidigte der Schriftsteller J. R. R. Tolkien in einem Vortrag zu seinem Essay „On Fairy-Stories“ die Grundsätze der fantastischen Literatur gegen den Eskapismusvorwurf: „Wieso sollte jemand verachtet werden, der sich im Gefängnis befindet und versucht, herauszukommen und heimzugehen? Oder, sofern das nicht geht: wenn er über andere Themen nachdenkt und spricht als über Wärter und Kerkermauern?“ Darin drückt er die Ansicht aus, dass in der Literatur eine Möglichkeit der Alltagsbewältigung liegt. Wenn es einem im Leben so vorkommt, als sei man darin von Mauern umgeben, die einen an einem Punkt halten oder in eine Richtung drängen, kann man so seiner Fantasie freien Lauf lassen. Damit lassen sich Wünsche und Sehnsüchte erfüllen, die die wirkliche Welt nicht bieten kann. Diese Auffassung teilt auch die moderne Medienpsychologie. Der Eskapismus fungiert zum einen als wichtigste Motivation zur Mediennutzung und zum anderen als Kriterium zur Filterung der Medienangebote. Nach dem sogenannten „Escape-Konzept“ von Elihu Katz und David Foulkes bauen wir durch unsere im Alltag gelebte Rolle Spannungen auf, die wir mit Hilfe der Medien, die wir zur Alltagsflucht nutzen, wieder abbauen. Wir wollen also Probleme vergessen, positive Emotionen erzeugen und uns kurz-

Raus aus der echten Welt - Bücher, Filme oder Serien machens möglich zeitig von Normen und Regeln ablenken.

Wie wichtig ist Eskapismus für uns und unsere Gesellschaft? Richtet man sich also nach eben genannter Definition, ist jeder ein Eskapist, der sich auch nur ansatzweise in irgendeiner Form vor dem Alltag flüchtet, und nicht nur der, der sich in andere Wirklichkeiten fallen lässt. Und wenn wir ehrlich sind, tun wir das doch

alle, nur eben in mehr oder weniger ausgeprägter Form. Kann man also noch sagen, dass „Realitätsflucht“ ein negativ behaftetes Wort ist und nur Träumer sich aus der realen Welt ausklinken? Diese Frage kann man wohl mit Nein beantworten, solange man weiß, was man tut. Dann ist es eine Schaffung von persönlichem Freiraum in einem manchmal doch chaotischen Leben. Betrachtet man unsere Gesellschaft und unsere Lebensweise – im Besonderen die westliche – ist es sogar in vielerlei Hinsicht eine Notwendigkeit und fester Bestandteil unseres Lebens geworden. Unsere Gesellschaft hat sich über die letzten Jahre zu einer leistungsorientierten EllenbogengesellChaos 15


schaft entwickelt. Wir müssen immer besser, schneller und erfolgreicher werden, um mithalten zu können. Man muss sein Leben am besten perfekt durchgeplant haben. Dass da vieles auf der Strecke bleiben kann, versteht sich von selbst. Dass sich dabei Leistungsdruck und Stress aufbauen und damit Überforderung entstehen kann, auch. Bedenkt man jetzt noch die Schnelllebigkeit und die Masse an Informationen, mit der wir uns jeden Tag konfrontiert sehen, ist es nachvollziehbar, dass man sich Auszeiten gönnen will. Gerade weil vieles, was an Nachrichten auf uns einstürzt, Dinge sind, die beunruhigen oder verunsichern. Man muss nur irgendein Massenmedium zu Rate

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neration zu finden ist. In den letzten Jahren sind die Absätze für Bastel- und Malbücher für Erwachsene rasant gestiegen. Ja, richtig gelesen, Malbücher! Mandala malen liegt absolut im Trend. Irgendetwas muss man ja machen, um sich von so manchem Mist zu entspannen … ziehen und schon wird man überhäuft mit Stichworten wie IS, Syrienkonflikt, Terroranschlägen und Ähnlichem. Es gibt also vieles, was uns jeden Tag aufs Neue beschäftigt und beschäftigen muss, wodurch ein regelrechtes Gedankenchaos entstehen kann. Oder wir finden uns in Lebenssituationen wieder, in denen nichts klappt, wie es soll. In solchen Momenten braucht man Ablenkung. Und wir lenken uns gerne ab: Filme und Serien sind beliebt wie nie, man muss sich nur den Erfolg von Streaming-Seiten wie Netflix und Co. ansehen oder die Einschaltquoten von Erfolgsserien wie „Game of Thrones“. Superheldenfilme und Literaturverfilmungen ziehen Millionen von Menschen ins Kino. Die Videospielbranche boomt. Je realistischer und tiefer der Plot ist, desto besser. Auch andere Freizeitaktivitäten wie Lesen oder Sport wie Yoga, stehen weit oben auf der Liste unserer Lieblings-Ablenker. Und das ist kein Phänomen, das nur bei der jüngeren Ge-

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass wir immer abhängiger davon sind, uns in unserer Freizeit mit Dingen zu beschäftigen, die uns von unserem eigentlichen Leben ablenken sollen. Wir brauchen den Abstand zur Realität, denn oft ist die Realität etwas, mit dem man nicht so einfach fertig wird. Und solange man es im richtigen Maß betreibt und die Realität nicht aus dem Blick verliert, ist das auch keine schlechte Sache. Also: Seid kleine Eskapisten! Ana Karlovcec


Kommen Sie zur Blutspende in die Blutzentrale des Klinikums Stuttgart. Werden Sie Blutspender auf Dauer. Helfen Sie Leben retten. Blutspendezeiten Mo 7.00 –10.00 Uhr 15.30 –18.30 Uhr Di 7.00 –12.45 Uhr

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v i t a e Kr schreiben s o a h C e n oh Am kreativen Schreiben haben wir uns wohl alle schon einmal versucht. Ob nun ein komplettes Buch oder eine Kurzgeschichte – wenn die passende Idee da ist, kann man sich nur schwer zurückhalten und möchte diese am liebsten sofort auf‘s Papier bringen. Die große Frage ist aber: bis zum Ende beizubehalten? Hier sind ein paar Tipps und Tricks, die dir die Arbeit erleichtern und damit der Spaß beim Schreiben erhalten bleibt! Notizbücher sind die große Liebe eines Autoren Als Autor kannst du niemals genug Notizbücher besitzen, du musst immer ausreichend Platz für deine Ideen haben. Nun hast du eine Idee für eine Geschichte – und damit hast du schon einen großen Schritt zum fertigen Buch gemacht – und diese solltest du sofort aufschreiben, damit du nichts vergisst. Nicht nur die große 18 Chaos

ganze Idee, auch jedes kleine Detail, das schon in deinem Kopf herumschwirrt, denn du weißt nie, was später zur Ausarbeitung wichtig sein könnte. Also, merk dir: Schreib alles auf! Eine Geschichte braucht Charaktere Das Wichtigste neben der Idee sind die Personen, die in einer Geschichte vorkommen. Auch über diese solltest du dir alles aufschreiben und es immer mal wieder lesen, damit dein Protagonist am Ende nicht plötzlich schwarze Haare hat, obwohl er am Anfang noch blond war. Wenn du Schwierigkeiten damit hast, dir die Charaktere vorzustellen, dann kannst du dir

zum Beispiel eine berühmte Persönlichkeit gedanklich als Vorbild nehmen. Einzelheiten wie die Augenfarbe kannst du immer noch verändern. Bei der Beschreibung des Aussehens musst du nicht immer zu sehr ins Detail gehen, weil Leser dort gerne auch ihre eigene Vorstellungskraft einsetzen. Bei Charakterzügen darfst du aber so viele Details einbringen, wie du möchtest – es ist sogar wichtig, zu wissen, wie welches seine Lieblingsblumen sind. Dies macht ihn menschlicher und der Leser ren. Tipp zum Benennen der Charaktere: Es gibt nichts Besseres als Websites mit Babynamen!


Jetzt wird ausgearbeitet

was darin passieren soll. Das ist empfehlenswert, wenn deine Story in zwei verschiedenen Zeiten spielt oder du aus Sicht mehrerer Charaktere schreibst – so ist ein Durcheinanderkommen fast unmöglich. Ich, Du, Er, Sie, Es – Gestern, Heute, Morgen

Nachdem die Idee und die Charaktere stehen, muss die eigentliche Handlung ausschreiben geht (bei einer Kurzgeschichte ist das nicht unbedingt nötig, hilft aber trotzdem als Gedankenstütze). Dabei gibt es verschiedene Herangehensweisen und vermutlich macht es jeder Autor anders den, der für dich am einfachsten funktioniert. Du könntest dir zum Beispiel ein Exposé schreiben, mit wenigen Details, aber allen wichtigen Storylines – sozusagen eine grobe Zusammenfassung des Buches. Oder du schreibst dir eine ausführliche Zusammenfassung, in der jeder Weg eines Charakters und/oder wichtiger Gang der Geschichte aufgeführt wird. Eine weitere Möglichkeit ist das Zusammenfassen von Kapiteln: Du überlegst dir also schon genau, wie viele Kapitel du haben wirst und schreibst dir mehr oder weniger ausführlich auf,

Vor dem Schreiben ist die Wahl der „Form“ wichtig. Wird die Geschichte aus der Sicht mehrerer Charaktere erzählt, könnte man zum Beispiel jeden aus seiner direkten Sicht sprechen lassen oder aus der Sicht des allwissenden Erzählers, der innerhalb der Kapitel immer nur von den Gefühlen und Taten einer bestimmten Person berichtet. Wählt man Letzteres (auch wenn nur aus Sicht eines Charakters) hat man immer den Vorteil, dass dieser wirklich alles weiß – man kann also hin und wieder ein „Zu dem Zeitpunkt wusste er noch nicht, wie falsch er lag“ fallen lassen, um die Spannung zu steigern. Ist es aus der Sicht des Protagonisten geschrieben, muss entschieden werden, ob dieser die Geschichte selbst erzählt oder sie für ihn erzählt wird. Ein interessantes Ende eines Buches ist, wenn dort aufgedeckt wird, dass eine andere wichtige Person alles erzählt hat. Dann gibt es auch die Möglichkeit, es als Tagebuch zu schreiben, wobei man sich dort genau überlegen sollte wie es zum Charakter passt. Was auch immer beliebter wird: Das Schreiben in Briefen und E-Mails oder sogar, weil die Welt im-

mer moderner wird, in Facebook-Posts und Tweets. Hinzu kommt die Entscheidung, in welcher Zeit man das Ganze schreibt. Dazu kann man schlecht Tipps geben, denn dabei solltest du als Autor immer sehen, womit du dich am wohlsten fühlst – genauso bei der Sicht. Wenn es sich für dich nicht gut anfühlt, solltest du es so auch nicht schreiben. Geschichte XY Viele bekommen schon vor dem eigentlichen Schreiben beim Nachdenken über einen Titel Kopfschmerzen, aber das brauchst du nicht. Ein Arbeitstitel reicht vollkommen aus, auch für Kapitel, falls du diese benennen willst. Mach das erst am Ende, wenn du eine komplette Übersicht über das hast, was du nun tatsächlich geschrieben hast (denn das kann manchmal weit von der eigentlichen Idee abweichen). Inspiration pur Während des Schreibens kann es manchmal Momente geben, in denen du einfach nicht weiterkommst oder dich deine Muse vollkommen verlassen hat – aber das ist kein Grund zum Aufgeben. Ein kleiner Anstoß kann schon helfen, dass alles wieder läuft. Musik hilft meistens (obwohl auch viele Autoren besser in der Stille schreiben, das

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vermittelt Gefühle außerordentlich gut und hilft dir, in die richtigen Emotionen für bestimmte Szenen zu kommen. Ein „Inspiration Board“ mit Orten, Personen, Geschichte tiefer einzutauchen. Mit Internetseiten wie Pinterest ist so etwas einfach und schnell erstellt und passt außerdem sogar in deine Hosentasche. Auch ein Notizbuch, gefüllt mit solchen Dingen, aber allgemein auf das Schreiben bezogen, kann vor allem hilfreich sein, wenn dir einmal nach Aufgeben zu Mute ist. Der einfachste Weg zur Inspiration ist aber immer noch das Rausgehen an die frische Luft, einen Spaziergang machen. Besuche die Orte, an denen deine Geinspiriert haben. Selbst wenn du nur einmal ein bisschen Luft schnappst und vom Computer wegkommst, kann das manchmal Wunder bewirken. Und wenn gar nichts mehr hilft, dann hilft immer eine Notfall-Tanzparty. Setz dir deine Kopfhörer auf, dreh die Lautstärke auf und tanz dich locker und deinen Kopf frei – danach fühlt man sich immer besser. Erfolg garantiert. Von der Idee zum fertigen Buch Das Ganze ist ein langer Weg und nicht immer endet es im Erfolg. Manchmal beginnt man eine Geschichte und merkt nach der Hälfte, dass einem das Schreiben keinen 20 Chaos

Spaß macht – dann solltest du aufhören und dich nicht zwingen, es wird dann vermutlich einfach nicht gut werden. Hast du aber eine Idee, die dich selbst wirklich haben, es aus dir herauszuschreiben und dann tu es, so oft du kannst. Wenn es einmal Szenen gibt, die nicht gut klingen wollen, dann lass sie aus und geh zur nächsten über – ein anderes Mal wird auch dieser Teil klappen. Zwing dich zu nichts und habe immer dein Notizbuch bei dir, während du schreibst, um jederzeit alles nachschlagen zu können. Hilfreich ist es auch, wenn du dir hin und wieder eine Zusammenfassung der Kapitel schreibst, einfach um am Ball zu bleiben und nichts zu vergessen. Auch das Überarbeiten gehört dazu Davor möchte man sich am liebsten immer drücken, weil es viel Arbeit ohne tatsächliches Schreiben ist. Aber du willst dein Buch nicht mit Fehlern an einen Verlag schicken (falls du darauf hin arbeitest) und deswegen muss es sein. Der Trick dabei ist,

erst einmal Abstand von der Geschichte zu bekommen, sie für ein paar Tage ruhen zu lassen. Zudem ist es gut, wenn du es dir laut vorliest, so hörst du eher, wenn ein Satz verschachtelt oder unverständlich formuliert ist. Und: Lass es andere lesen. Freunde und Familie sind zwar meistens ein bisschen voreingenommen, was den Plot angeht, aber sie werden Schreibfehler eher entdecken als du selbst. Vertraue auf dich selbst Wenn du schreibst, dann schreibst du in erster Linie für dich. Du bist der Autor, der deine Geschichte spielt. Das alles gehört dir, du kannst damit machen, was du willst. Lass dich also nicht unterkriegen, wenn andere vielleicht sagen, dass sie deisen sie nicht, es ist ja deine Idee. Die amerikanische Schriftstellerin Toni Morrison hat einmal so schön gesagt: to read it.“ Am wichtigsten ist aber: Hör niemals auf, an dich selbst und dein Talent zu glauben und dann kann nichts schiefgehen. Und lass dich von nichts und niemandem in deiner Arbeit einschränken, denn beim Schreiben gibt es keine Grenzen. Annika Stanger


Kurzgeschichte: Eine Welt namens Chaos Emmas Welt ist voller Chaos und das liegt nicht nur an den vielen dunklen Korkenzieherlocken auf ihrem Kopf, die nicht zu bändigen sind. Zum einen liegt es daran, dass ihre Mutter auf Ordnung fixiert ist. Alles muss sauber sein und im perfekten Winkel zueinander liegen. Ihre Schwester ist genauso, doch Emma hat die chaotische Ader ihres Vaters geerbt. Als ihre Eltern sich trennten, entschied sie sich dennoch dazu, bei ihrer Mutter zu leben – das ist ein weiterer Teil ihres Chaos. Das viele Hin und Her zwischen dem Haus ihrer Mutter und der Wohnung ihres Vaters, die ständige Bedrücktheit ihrer Mutter, weil ihr Vater sich zu nichts einverstanden erklärt und der plötzliche Hass ihrer Großeltern auf ihre Mutter. Daher beginnt Emmas Mutter, noch mehr zu putzen und es macht sie verrückt,

dass Emma sie nicht in ihr Zimmer lässt. Es ist nicht so, als wäre es dort dreckig, aber unordentlich. Für ihre Mutter ist es vollkommen unverständlich, dass Emma einen gewissen Grad an Unordnung in ihrer Umgebung braucht. Vielleicht spiegelt es ihr Leben wider – sie versucht nicht zu viel darüber nachzudenken. Ein anderer chaotischer Teil ihres Lebens sind ihre Freunde. Früher hatten sie nie Probleme und immer viel Spaß miteinander, aber heute scheint nur noch Streit zwischen ihnen zu herrschen. Emma hat mit Darian darüber geredet. Den beiden ist klar geworden, dass sie sich alle auseinander gelebt haben. Jeder hat jetzt eigene Interessen und Gedanken, neue Freunde und wenn sie sich zwingen, sich trotzdem noch jede Woche zu treffen, dann geraten sie aneinander.

Und dann ist da Darian selbst. Er nimmt den größten Teil des Chaos ein, das ihr Leben bedeutet. Oder eher das Chaos, das er in ihr auslöst. Ist er in ihrer Nähe, vergisst sie wo oben und unten ist, wie man spricht und sich die Schuhe bindet, wie ihr Name ist... So oft hätte sie es ihm schon fast gesagt, aber dann sagt eine kleine Stimme in ihrem Kopf jedes Mal, es sei absurd zu denken, dass er genauso empfinden könnte wie sie. Wie könnte er? Ihr Leben ist reines und pures Chaos. Sie weiß nicht, wer sie selbst ist, was sie will. Sie hat die Schule beendet, aber keine Ahnung, was sie jetzt tun soll. Sie ist in vielen Dingen gut, aber immer nur durchschnittlich. Nichts interessiert sie genug, dass sie ihre Zukunft danach ausrichten möchte. Chaos 21


Kurzgeschichte:

Sobald sie darüber nachdenkt, bricht sie in Angstschweiß aus. Ihre Familie betont immer wieder, wie wichtig diese Entscheidung ist und mit jedem Mal bekommt sie mehr Angst, dass sie die falsche trifft. Ihre Freunde, selbst Darian, scheinen alle genau zu wissen, was sie wollen. Nur Emma ist ratlos.

Dabei kann sie sonst sehr gute Ratschläge geben, selbst zu Situationen, in denen sie nie war. Sie weiß immer, was sie ihren Freunden oder ihrer Schwester sagen muss, damit sie sich besser fühlen. Wenn aber sie aufgewühlt ist, dann steigert sie sich immer hinein, bis es in Tränen endet. In den letzten Tagen ist der Druck, den sie sich hauptsächlich selbst macht, noch größer geworden. Der Sommer ist fast zu Ende und sie hat sich immer noch nicht entschieden. Ihre Großeltern würden sie gerne in einer Ausbildung sehen, ihre Mutter findet, dass ein Studium das Richtige für sie ist, ihre Schwester schlägt ihr immer wieder vor, dass sie erst einmal ins Ausland gehen sollte, so wie sie selbst es auch gemacht hat. Für Emma fühlt sich das aber alles falsch an. Sie will etwas, das wirklich zu ihr passt. Etwas, wovon sie sagen kann: „Das will ich 22 Chaos

für den Rest meines Lebens voller Freude machen.“ Bis jetzt hat ihr aber noch nichts dieses Gefühl vermittelt.

Jedes Mal, wenn ihre Mutter von neuem fragt, was sie denn nun machen möchte, bricht das Ganze in einem Streit aus. Emma fühlt sich nicht verstanden, ihre Mutter meint es nur gut, bedrängt sie dabei allerdings zu viel. Genau jetzt scheinen sie wieder kurz vor so einem Streit zu stehen. Heute hat Emma aber keine Kraft dafür und behauptet, dass sie mit Darian verabredet sei, bevor einer von ihnen laut werden kann. Sie will diese Streits eigentlich nicht, ihre Mutter und sie sind jedoch beide sehr gut darin, schnell überzureagieren. Eigentlich hatte sie nicht vor, sich mit Darian zu treffen, doch als sie ihn anruft, nimmt er sich sofort Zeit. Ihre Stadt grenzt ans Meer. Es gibt mehrere Strände, an denen sie als Kind viel Zeit verbracht hat und als sie älter wurde, haben Emma und Darian dort oft Lagerfeuer mit ihren Freunden gemacht.

Am liebsten ist sie aber an den Klippen. Dort gibt es eine kleine Stelle, von der aus man nichts von der Stadt links und rechts sieht. Emma fühlt sich dort immer, als würde sie direkt im Meer stehen. Wie eine Insel, auf der sie mit ihren Gedanken allein ist. Hier ist sie in den letzten Wochen viel gewesen, um über ihre Zukunft nachzudenken. Hier war sie, nachdem ihre Eltern ihnen gesagt hatten, dass sie sich trennen werden. Hier geht sie hin, wenn wieder Streit zwischen ihren Freunden aufgekommen ist. Und hier ist ihr auch klar geworden, dass sie in Darian verliebt ist. Emma weiß, dass hier viele Leute herkommen – trotzdem fühlt es sich für sie an, als würde dieser Platz ganz allein ihr gehören. Ihr und Darian. Er ist der Einzige, den sie hierher mitnimmt. Er ist bereits da, als sie ankommt. Schon von weitem kann sie ihn auf den Steinen im Wind sitzen sehen und zurück ist all das Chaos, das er in ihr auslöst. Sie stolpert zweimal, bis sie sich ihren Weg zu ihm gebahnt hat. Zum Glück bekommt er davon nichts mit und als Emma sich hinsetzt,


Eine Welt namens Chaos

fühlt sie sich sofort wohler. Hinfallen ist so eher schwierig.

Während sie dort zusammen sitzen und auf‘s Meer hinaus sehen, erzählt sie ihm von dem Streit mit ihrer Mutter und gibt zum ersten Mal gegenüber einer anderen Person zu, wie sie sich im Moment fühlt: „Es ist, als wäre ich keine ganze Person. Als wäre ein Teil von mir noch irgendwo da draußen, aber ich kann die Richtung dorthin nicht erkennen. Mein Leben ist voller Chaos.“ Darian sieht sie für einen langen Moment einfach nur an. Es bringt sie vollkommen durcheinander, dann sagt er: „Ich hatte auch Angst, bevor ich mich für das Studium entschieden habe und ob es wirklich das Richtige ist, kann ich nicht sagen – wer weiß, wie ich in zehn Jahren darüber denke. Es ist okay, dass du Angst hast.“ Sie senkt ihren Blick, um seinen Augen auszuweichen. Wenn sie ehrlich ist, dann hat sie bis jetzt nicht darüber nachgedacht, dass andere sie auch verstehen könnten, wenn sie ihnen sagt, wie sie sich fühlt. Vielleicht sollte sie offen mit ihrer Mutter reden. Zusammen könnten sie eine Lösung finden, da ist sie sich sicher.

„Außerdem“, fährt er fort. „Selbst wenn dein Leben voller Chaos ist, ist es doch trotzdem wunderschön.“

Wenn sie so darüber nachdenkt, dann ist die ganze Welt chaotisch. Jeder Mensch, jede Pflanze, jeder Stern ist einzigartig.

Mit gerunzelter Stirn sieht sie ihn wieder an. „Ich glaube nicht, dass es irgendetwas Schönes darin geben kann.“

Es ist eine Welt namens Chaos und es ist wunderschön. Annika Stanger

„Emma, sieh dich um.“ Er weist hinter sich auf die Stadt, den Wald, der in einiger Entfernung aufragt und die Wellen, die vor ihnen vom Wind aufgepeitscht werden. „Nichts davon folgt irgendeiner Richtlinie. Es ist einfach entstanden, unabhängig von einander.“ „Es ist chaotisch“, fügt Emma hinzu. „Genau und trotzdem...“ „Trotzdem ist es wunderschön.“ Die beiden tauschen einen Blick, lächeln sich kurz an. Dann sieht Emma zurück aufs Meer hinaus. Er hat recht. Keine der Wellen ist im Einklang mit der nächsten. Wie alles im Leben gibt es Unterschiede zwischen ihnen. Jede ist anders und auf eine eigene Art und Weise schön.

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Bist du ein bisschen schusselig oder hast du einen leichten Kontrollzwang? Mit diesem Test kannst du herausfinden, ob deine Schusseligkeit schon der Anfang zum großen Chaos ist, oder ob du mit deinem Kontroll- und Aufräumzwang zu den Ordnungsfreaks gehörst. Leg‘ einfach los und Kreuze die Buchstaben an, die am ehesten auf dich zutreffen. 1. Du gehst morgens zur Uni oder Arbeit aus dem Haus. Wo befindet sich dein Hausschlüssel? a) Er liegt da, wo er immer liegt, bei meinen anderen Schlüsseln und meinem Geldbeutel. b) In meiner Hosentasche und wenn er da nicht ist, dann in meiner Jackentasche. c) Schlüssel? Mist, wo ist der denn schon wieder? 2. Du willst für ein Abendessen mit deinen Freunden einkaufen. Wie gehst du vor? a) Ich mache mir einen Einkaufszettel und den gehe ich systematisch im Supermarkt ab. b) Ich schaue, was es gerade so im Angebot gibt und mache daraus etwas Leckeres. c) Oh, vegane Schokolade! Ah, Handcreme brauche ich auch noch und mir geht der Salat aus. Apropos Salat, da war doch was? 3. Wenn du jetzt ein Foto deines Zimmers machen müsstest, wie sähe dieses aus? a) Das Bett ist gemacht, meine dreckigen Sachen sind im Wäschekorb und mein Schreibtisch ist aufgeräumt. 24 Chaos

Test: Bist du Chaosqueen Finde es b) Auf meinem Stuhl stapelt sich die Wäsche und ein kompakter Papierstapel mit Rechnungen, Skripten und Zeitschriften häuft sich neben meinem Laptop an. c) Oh, unter dem Bett liegt die blaue Socke, die ich schon seit Wochen vermisse und was riecht hier so komisch? Ups, die Äpfel unter dem Schreibtischkram schimmeln ja schon.

4. Ein Kommilitone fragt dich nach einem Taschentuch. Wie reagierst du? a) Ja klar, hier! Meine Taschentücher sind immer in der kleinen Tasche rechts an meinem Rucksack. b) Ja, warte kurz, ich habe immer welche dabei, aber die sind irgendwo in meiner Tasche. c) Ähm, ich weiß gar nicht. Bestimmt habe ich welche. Irgendwo in den Tiefen meiner Tasche. Hmm...Kuli, Taschenrechner, Geldbeutel, Coupons, Müsliriegel. Ich glaube, ich habe doch keine dabei, sorry! 5. Du musst in einer Woche spontan ein Referat halten. Wie reagierst du? a) Alles kein Problem, ich erstelle einen Wochenplan und werde Schritt für Schritt daran arbeiten. b) Echt jetzt? Ach man, dafür habe ich gerade echt keine Zeit. Naja, aber was muss, das muss.

c) Waaas? Das geht nicht! Ich habe mich schon fürs Kino verabredet und am Wochenende wollte ich feiern gehen! 6. Bei euch in der WG ist großer Putztag, welcher Part ist deiner? a) Ich putze alles super gründlich und bis in die letzten Ecken. Hinterher gehe ich aber bei den anderen noch einmal drüber. b) Ich spüle, denn da es oft viel dreckiges Geschirr gibt, muss ich danach nichts anderes mehr machen. c) Ich putze die Duschen und schaffe es natürlich immer, mich nass zu spritzen. 7. Wenn du dein Zimmer aufräumst, was findest du? a) Wieso sollte ich mein Zimmer aufräumen? Es ist immer ordentlich!


oder Ordungsfreak? jetzt heraus

Nacht muss ich mich mit Alkoholleichen, den Nachbarn und der Polizei rumschlagen. 9. Du hast dir von Freunden Geld geliehen, wann gibst du es wieder zurück? a) Sobald ich wieder flüssig bin. b)Wenn sie mich das erste Mal daran erinnern müssen, dass sie noch Geld von mir wollen. c) Erst wenn ich wieder Geld von ihnen brauche, fällt mir ein, dass ich ja schon Schulden bei ihnen habe.

b) Yeah! Meine zweite Socke ist wieder aufgetaucht. c) Oh mein Gott, ich glaube, da bewegt sich was zwischen meinen Klamotten. ES LEEEEBT!!! 8. Eine große WG-Party ist geplant und du musst organisieren. Wie gehst du vor? a) Erst mal eine To-Do-Liste erstellen, danach einkaufen gehen und das Buffet vorbereiten. Anschließend noch dekorieren und zum Schluss den Nachbarn Bescheid geben, dass es etwas lauter wird. b) Ein bisschen Fingerfood vorbereiten, eine Playlist erstellen und der Rest kommt dann mit der Stimmung der Leute. c) Erst muss ich zweimal einkaufen gehen, weil ich etwas vergessen habe, dann gibt es einen Stromausfall und mitten in der

Wenn du nun alle Fragen beantwortet hast, zähle wie oft du jeweils a), b) oder c) angekreuzt hast und lies nach, was du bist. Überwiegend a): Es ist offensichtlich, vielleicht hast du es noch nicht bemerkt, aber du bist ein Ordnungsfreak. Du machst für alles eine Liste, bei dir muss alles am richtigen Platz stehen und du räumst grundsätzlich immer auf. In deiner Ordnung fühlst du dich am wohlsten, was ein großer Vorteil ist, denn du kommst deshalb nie in Stress. Deine Sachen stehen immer an der Stelle, wo sie sein sollen. Doch dieser Perfektionismus kann auch seine Nachteile haben. Mit komischen Zählticks oder extremer Pingelig-

keit kann man die Menschen in seiner Umgebung auch schnell vergraulen. Für ein WG- oder Wohnheimleben ist das nicht immer so gut. Überwiegend b): Ein gewisses Maß an Unordnung ist vertretbar, aber ganz ohne Plan und aufräumen geht bei dir auch nicht. Deine Mutter würde vielleicht sagen „Typisch StudentIn“, aber alle anderen finden es okay. Du bist eben der Durchschnitt. Wenn es mal doch super ordentlich sein muss, hilft die „Alles-in-den-Schrank-werfen“-Technik ganz gut und mit ein bisschen suchen findest du auch die wichtigen Dinge auf deinem Schreibtisch. Überwiegend c): Du verdienst den Titel „Chaos-Queen/ King“. Etwas vergessen oder in der Hektik etwas verwechseln steht bei dir auf der Tagesordnung. Ein wenig Schusseligkeit wird meistens als liebenswert oder authentisch angesehen, aber dein Chaos ist meist mehr als nur das. Für deine Mitmenschen ist es oft anstrengend, denn sie müssen deine chaotischen Fehler ausbügeln, was nicht lange gut geht. Ein zu großes Chaos ist für einen selbst auch nicht gesund. Man steht ständig unter Stress, hat oft schlechte Laune und Frust ist ein stiller Begleiter. Mit ein wenig System und Disziplin wird aus Chaos aber schnell Ordnung. Manuela Kaczmarek

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g n u rdn

s s u m

Die spinnen, die Deutschen

O

! n i se

Deutschland hat seinen Bürgern so einiges zu bieten: Die klare Abtrennung der vier Jahres­ zeiten, deutsches Essen, deutsches Bier, Lederhosen, Dirndl und selbstverständlich die deutsche Ordnung! Wir sind bekannt dafür, immer pünktlich zu sein, alles aufzuschreiben und alles, wirklich alles, bis ins kleinste Detail durchzustrukturieren. Dass die Deutschen Effizienz und Regeln lieben, ist so populär, wie die Höflichkeit der Engländer oder die Einsprachigkeit der Franzosen. Doch was genau zeichnet uns als Deutsche aus? Was gibt es hier, was in anderen Ländern unvorstellbar erscheint? Eine kleine Auflistung: Zwei Uhr nachts, keine Autos sind unterwegs. Wir stehen an der Ampel und warten, bis sie von rot auf grün schaltet. Ganz egal, wie lange es dauert. Es gibt Länder, in welchen der Bus einmal morgens, einmal mittags und einmal abends 26 Chaos

fährt. Der Bus in Deutschland fährt um 14:27 Uhr. Nicht um 14:00 Uhr oder um 14:30 Uhr, nein, um 14:27 Uhr. Um weiterhin beim Straßenverkehr zu bleiben: Es gibt für JEDE Situation Regeln, für jede. Bei uns fährt nicht, wer zuerst an der Kreuzung ist, wer am lautesten hupt oder wer das größere Auto hat, bei uns fährt, wer nach den Regeln Vorfahrt hat. Und damit wir nicht nur das, sondern auch alle anderen Situationen im Straßenverkehr perfekt beherrschen, bekommen wir unseren Führerschein erst, wenn wir in allen möglichen Variationen rückwärts und vorwärts einparken können. Die Türen in der S-Bahn schließen dann, wenn jeder Finger und jeder Fuß aus der Lichtschranke entfernt wurde. Die Türen in den Bahnen anderer Länder schließen zwar auch meistens, oft allerdings ohne Rücksichtnahmen auf jedwede Körperteile. Es ist absolut unangebracht aufzufallen! Plötzliches, lautes Kinderlachen wird als

störend empfunden. Sitzt eine Frau in der Bahn und weint, fragt man sich, ob das nicht auch leiser geht. Auch wenn man um Hilfe schreit, sollte man immer bedenken, dass laute Schreie von den Mitmenschen als nervig aufgenommen werden könnten. „Was, du bekommst BAföG? Wie hast du das mit dem Antrag hinbekommen?“. Ich denke, viele von uns kennen ihn: Den Antrag auf ein wenig zusätzliches Geld im Monat. Die Zeit, die man für das Ausfüllen benötigt, könnte man auch genauso gut dafür nutzen ein Unternehmen aufzubauen, es zum Erfolg zu führen und das zusätzliche Geld daher zu nehmen. Und zu guter Letzt: Zäune. Wir lieben Zäune, denn wir lieben Ordnung. Es ist genau definiert, welches Stück Rasen wem gehört und wer die Rosen zu gießen hat. Deutschland hat auf jeden Fall seine Eigen­ heiten, so wie jedes andere Land auch. Nichtsdestotrotz können wir uns hier durch­ aus wohlfühlen! Deutschland bietet uns Sicherheiten und Möglichkeiten, die es in vielen anderen Ländern nicht gibt. Klar, der Antrag auf BAföG ist nervig, aber immerhin haben wir die Chance auf Unterstützung im Studium. Außerdem wird man hier nicht belächelt, wenn man in seinen Sandalen Socken trägt, was sicher auch vielen zugutekommt. Anja Gehring


KBA-Sheetfed Solutions

„Beste Technik am Markt, sehr hohe Verfügbarkeit der Maschinen und perfekter Service. Darum sind wir schon seit 13 Jahren zufriedene KBA-Kunden.“

Wilfried Grieger, Technischer Geschäftsleiter bei Grieger Offsetdruck in Nettetal vertraut auf die Technik seiner beiden Rapida 164

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Zufriedene Kunden wie Wilfried Grieger geben auch uns ein gutes Gefühl. Sie sind Ansporn und Lohn für unsere Arbeit. Nicht ohne Grund legen wir großen Wert auf die persönliche Betreuung und einen funktionierenden After-Sales Service. Wir wollen, dass unsere Kunden sich bei KBA gut aufgehoben fühlen und ihre Ziele erreichen. Dabei unterstützen wir sie. Mit individuellen Lösungen, wegweisenden Innovationen und technologisch herausragenden Maschinen. Und natürlich mit der besonderen Verpflichtung aus 200 Jahren Partnerschaft mit den Druckern dieser Welt. Überzeugen Sie sich selbst. Unser Team freut sich auf den Kontakt zu Ihnen! KBA-Sheetfed Solutions AG & Co. KG Tel. 0351 833-0, kba-radebeul@kba.com, www.kba.com


...einer C haos-Qe en

Foto: Hans Braxmeier

g a T Ein im Leben...

Ein Katastrophentag hoch zehn 8:05 Uhr: MIST! Der Wecker hat nicht geklingelt! Ich komm‘ zu spät zur Uni! 8:15 Uhr: Ohne Make-up geh‘ ich aber nicht aus dem Haus. Noch schnell ins Bad. 8:17 Uhr: Och nö! Eyeliner verrutscht. 8:20 Uhr: Glätteisen zu heiß und Haare total versengt. 8:30 Uhr: Schnell zur S-Bahn sprinten. Dabei gleichzeitig WhatsApp-Nachrichten schreiben. 8:31 Uhr: Geht natürlich nicht gut. Ich renn‘ mit voller Geschwindigkeit in einen Anzug-Typen, dem sich sein Kaffee über sein Hemd ergießt. „Tut mir leid!“, ruf ich nur und renn‘ weiter. 8:50 Uhr: Endlich in der Uni! 13:15 Uhr: Juhu Mittagspause! 13:15 Uhr und 36 Sekunden: Echt jetzt? Ich hab‘ das nichtvegetarische Essen meines Mitbewohners mitgenommen. Na gut, dann halt nur ein Salat in der S-Bar. 16:07 Uhr: Oh man, wo ist mein Schlüssel? Taschen ausleeren und suchen. 28 Chaos

16:12 Uhr: Erstmal Wäsche waschen und dann was Richtiges kochen. 16:38 Uhr: Die Nudeln kommen in den Topf, das Gemüse und der Tofu in die Pfanne. 16:40 Uhr: Anruf meiner besten Freundin. Ihr Freund hat Schluss gemacht. Jetzt gut zureden und Balsam für die Seele sein. 17:00 Uhr: Irgendwas riecht komisch?? 17:00 Uhr und 5 Sekunden: Mist! Mein Essen!! 17:06 Uhr: Die Nudeln zerkocht, das Gemüse und der Tofu schwarz. Die ganze Küche riecht verbrannt. 17:24 Uhr: Dann halt doch nur wieder Salat. Da kann wenigstens nicht wieder etwas anbrennen. 17:51 Uhr: Nicht das auch noch! Die rote Boxershort meines Mitbewohners hat sich in meine weiße Wäsche geschmuggelt. Jetzt habe ich rosa Blusen und T-Shirts. 18:13 Uhr: Unter der Dusche entspannen und mich für den Clubabend mit meinen

Freunden fertigmachen. 18:19 Uhr: Autsch! Na toll, beim Rasieren geschnitten. Egal! Pflaster drauf und hoffen, dass es bis nachher verheilt ist. 19:58 Uhr: Wo ist mein Lieblingskleid?? Den ganzen Schrank durchsucht und nichts gefunden. 20:00 Uhr: „JANINE! Hilf mir!!“ Meine Mitbewohnerin hilft mir beim Suchen. Sie ist ein Schatz. 20:05 Uhr: „Ist es das?“ Janine hält mir das ersehnte Stück hin. 20:05 Uhr und 22 Sekunden: „JAAAA! Oh mein Gott − Danke!“ 20:30 Uhr: Der Abend ist gerettet. Lieblingskleid an. Mein Schienbein blutet nicht mehr, Haare und Make-up sitzen. Ab 22:00 Uhr: Die Nacht zum Tag machen! 8:05 Uhr: Der Wecker klingelt! 8:06 Uhr: Och man, heute ist doch Samstag!


Ein fast normaler Tag

7:05 Uhr: Der Wecker klingelt! Erstmal Brille aufsetzen. 7:10 Uhr: Das Bett machen und danach ins Bad Zähne putzen. 7:20 Uhr: Müsli frühstücken und Mails checken. 7:40 Uhr: Ab zur Bahn! 8:15 Uhr: Der Prof ist da, mein Stift und Block liegen bereit. 13:15 Uhr: Mittagspause. Mit meinen Jungs `ne Pizza holen gehen. Zuerst die geraden Stücke und dann die ungeraden Stücke essen. 13:16 Uhr: „Du bist echt schräg. Das machst du immer, du Ordnungsfreak!“, belächeln mich meine Kumpels. 16:10 Uhr: Endlich daheim. 16:12 Uhr: „Oh man, Jungs! Wie sieht’s denn hier aus?“ 16:15 Uhr: Dem einen Mitbewohner beim Geschirrspülen zuschauen und verbessern: „Da ist aber noch ein Senffleck.“

16:20 Uhr: Dem anderen Mitbewohner beim Staubsaugen zuschauen und verbessern: „Da in der Ecke liegt aber noch ein Krümel.“ 16:35 Uhr: Selber das Bad putzen, bis alle Chromteile glänzen. 17:00 Uhr: Nach getaner Arbeit eine Runde zocken mit den Jungs. 19:00 Uhr: Mir knurrt der Magen. Jetzt selbstgemachte Hamburger. 19:05 Uhr: Pfanne auf den Herd. Öl daneben. Tomaten in genau 0,5cm dicke Scheiben schneiden. 19:10 Uhr: Die Gurken in genau 0,2cm dünne Scheiben schneiden. 19:15 Uhr: Die Jungs machen den Rest. Ich darf den Rest nie machen! 19:30 Uhr: Essen! Zuerst Soße auf den Brötchenboden, darauf drei Salatstücke, das Fleisch, danach eine Tomatenscheibe, genau drei Scheiben Gurken und 10 Gramm Zwiebeln. Zum Schluss der Brötchendeckel.

Foto: Juhan Sonin - Last of the color coding

...eines Ordnungsfreaks

19:40 Uhr: Genießen! Mhhhh! 20:00 Uhr: Noch schnell die Wäsche sortieren und die Hemden bügeln. 20:25 Uhr: Die roten Socken in die roten Sneakers, zur roten Jacke anziehen und etwas Gel in die Haare. 20:30 Uhr: Ab in die Bar, mit den Jungs ein paar Bierchen trinken. 22: 45 Uhr: Die Stühle zurechtrücken und dann noch zur Wohnheimparty um die Ecke. 03:45 Uhr: Schlüssel ins Schlüsselloch stecken. 03:55 Uhr: Endlich geht die Tür auf. 04:04 Uhr: Todmüde ins Bett fallen. 04:06 Uhr: Nochmal aufstehen und die Schuhe richtig hinstellen. 04:10 Uhr: Todmüde ins Bett fallen. 04:17 Uhr: Mist, die Brille vergessen auszuziehen. 04:17 Uhr und 15 Sekunden: Schnarch! Manuela Kaczmarek Chaos 29


Social Media

um jeden Preis?

Mit diesem Artikel möchte ich nur meine eigene, persönliche Meinung äußern und niemanden beleidigen. Ich bin mir sicher, viele Leute haben unterschiedliche Anschauungen bezüglich dem Thema, zu dem ich mich nun äußern möchte. Aber das ist auch gut so, denn wir leben in einer vielseitigen Welt und nur unterschiedliche Meinungen fördern die Kommunikation. Welche Person des öffentlichen Lebens eröffnete im März diesen Jahres ihren eigenen Instagram Account? Dies geschah an einem Samstagmittag um zwölf Uhr, bereits am darauffolgenden Sonntagmorgen um sieben Uhr in der Früh hatte die besagte Person bereits 1,2 Millionen Follower. Schon eine Idee? Ein Tipp: Die Person wohnt im Vatikan. 30 Chaos

Ich denke, die Antwort liegt recht nahe: Es war das Oberhaupt des Christentums. Aber was mag das schon bedeuten….? Der Papst ist seit dem 12. Dezember 2012 auch auf Twitter. Damals florierte dieser Account unter Benedikt XVI, welcher heute von Papst Franziskus weitergeführt wird. Er hat dort eine Gefolgschaft von 324 Tausend in Deutschland. Dem englischen Account folgen sie in 9,24 Millionen.


Das sind die bekanntesten Social-Media-Kanäle. Doch der Papst ist nicht nur dort präsent, sondern bespielt auch Apps wie vatican.va, The Pope App und Radio Vaticana. Es gibt sogar eine App der vatikanischen Museen und der (vatikanische) TV-Sender CTV hat einen eigenen YouTube-Kanal.

Einen offiziellen Facebook-Account gibt es allerdings nicht. The Huffington Post veröffentlichte dazu eine Stellungnahme des Vatikans vor zwei Jahren. Es hieß, die katholische Kirche habe Angst vor abfälligen Kommentaren. Diese wären bei Facebook direkt sichtbar, während die Kommentare auf Twitter nur zu sehen seien, wenn man den jeweiligen Tweet öffne.

Natürlich reicht das dem Papst noch nicht: Jetzt wird auch noch ein Film gedreht. Ein Film in dem sich seine Heiligkeit gleich selbst spielt. Es handelt sich hierbei um einen Kinderfilm namens „Beyond the Sun“ mit den Lehren Jesu. Das Ganze wird selbstverständlich nur gemacht, damit dann die Einnahmen an zwei Kinderhilfsorganisationen in Argentinien gespendet werden können ...richtig? Denn auf Propaganda legt das Christentum, als die am weitesten verbreitete Religion weltweit, nicht Wert ...richtig? Am Ende wird der Papst

dann auch noch mit einem Oscar gekrönt! Als ob es nicht viele talentierte Schauspieler gäbe, die aus Überzeugung vor die Kamera treten würden (nicht aufgrund von Marketingstrategien...aber psst!). Ist das Papsttum heute nur noch reine Schauspielerei? Oder ist die Berufung zum Papst der Schlüssel zu einer Schauspielkarriere? Aber Halt, es wird ja bis jetzt nur ein Film gedreht, in welchem die christlichen Werte vermittelt werden.

Chaos 31


All dies scheint so, als ob der von der Kirche vorgeschlagene sowie vorgelebte christliche Lebensstil ein Zusammentreffen ist, welches nicht ermutigt Andersdenkenden entgegen zu gehen. Im Gegenteil: Es zeigt nur eine Sichtweise der Religion. Keine Möglichkeit des Miteinanders, was doch in der heutigen Zeit essenziell ist. Heutzutage sollte auch die katholische Kirche sich öffnen können und nicht mit der Entschuldigung, Gelder an Kinderhilfsorganisationen zu spenden, einen Film mit einseitigen Botschaften zeigen. Die Intentionen sind bestimmt aufrichtig, jedoch ist die Nähe dieser Dynamiken zu einer Marketingstrategie unbestreitbar. Die Nähe zu einem so kommerziellen Aspekt, welche die Kirche immer kritisiert hat. Hinzu kommt, dass dies alles als Schleichwerbung gesehen werden kann. Denn das Publikum ist nicht mit der Erwartung beispielsweise auf Instagram, Werbung von allen Seiten zu erfahren. Nutzer teilen ihre Kunstwerke oder Reiseerlebnisse und erwarten alltägliche Posts von anderen Usern. Dementsprechend sind die Filter bei jedem persönlich wesentlich geringer als bei gezielten Werbesendungen und die Beeinflussung hat somit einen größeren Effekt. Deshalb sind auch Modeblogger bei Firmen immer beliebter geworden, da sie billige Multiplikatoren sind. Aber sind das die Werte, die der Vatikan vermitteln will? 32 Chaos

Bei Firmen und Unternehmen ist das wirtschaftliche Denken gerechtfertigt. Jeder weiß, dass sie existieren um ihre Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen. Aber der Vatikan sollte nicht dafür stehen und für „Abnehmer“ und neue „Abonnenten“ werben. Die Kirche sollte für bedürftige Personen offen sein, welche nach Halt auf ihrem Weg suchen und ein Beispiel in dieser Hinsicht sein, abgesehen von Aphorismen und beeindruckender Propaganda. Oder haben sich die Absichten der Kirche seit dem Ablasshandel immer noch nicht von dem kommerziellen Aspekt gelöst? Christina Greifenstein


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I‘m a student!

An die Erstsemester und alle anderen Studenten, die im Chaos des Studiums das Gefühl haben, unterzugehen: Student sein. Im ersten Semester denkt man noch, es geht darum viel Party zu machen, das erste Mal im Leben ohne Eltern klarzukommen und sich zu organisieren; es werden ab und zu ein paar Texte gelesen und man sollte sich in ein paar Seminaren oder Vorlesungen zeigen, um sich vom Gesagten inspirieren zu lassen. Der Start ins Partymachen fällt auch nicht schwer. Doch mit anderen Dingen ist man im ersten Semester auch schon mal überfordert. Wo ist was in dieser neuen Stadt? Kann ich die Butter im Kühlschrank der neuen WG einfach mitbenutzen? Werden meine Kommilitonen meine neuen besten Freunde oder sind die alle ätzend? Finde ich genug Zeit, um meine Freunde aus der Heimat noch zu sehen? Und ist das überhaupt das richtige Studium für mich? In der ersten Vorlesung klingen verschiedene Fächer dann erst einmal vielversprechend. 36 Campusleben

Man denkt sich: „Das ist genau das, warum ich hier bin. Das will ich lernen.“ Aber mit fortschreitender Wochenanzahl steigt die Unsicherheit, ob dieses so interessant klingende Thema, das in der ersten Vorlesung erwähnt wurde, tatsächlich irgendwann mal angesprochen wird. Oder aber die versprochenen Themen werden zwar durchgenommen, aber irgendwie auf eine ganz andere, unverständliche Art und Weise und man fragt sich, ob man hier tatsächlich das Richtige lernt. Zum Glück hat man inzwischen schon ein paar Bier oder Cocktails mit den anderen Erstsemestern getrunken und in den Vorlesungen herausgefunden, dass es anderen genauso geht. Lerngruppen for-

men sich und es macht sich langsam das Gefühl breit, dass man die Klausuren eventuell doch irgendwie bestehen könnte. Direkt vor den Klausuren übermannt einen dann aber erneut eine Welle der Angst und des Zweifels. Ist das denn wirklich das Richtige, was ich hier mache? Vielleicht doch ein anderes Studium? Oder reicht nicht auch eine Ausbildung? Bekomme ich überhaupt einen sicheren Arbeitsplatz? Während einem solche Fragen durch den Kopf schwirren, greift man nochmal zur Schokolade und wendet sich dann gezwungenermaßen wieder den Formeln und Texten zu. Wenn die Prüfungen dann endlich geschrieben sind, bleibt nicht viel Zeit für allzu viele negative Gedanken.


Schließlich wird jetzt erstmal auf das Ende der Prüfungszeit angestoßen. Viel am Ergebnis ändern kann man in dem Moment ja auch nicht mehr. Ein paar Wochen Entspannung liegen vor einem und die werden auch ausgenutzt. Endlich wieder die Familie nach Wochen der Abschottung sehen, Hobbies nachgehen und die frische Luft genießen. Jedes Mal wenn es dann heißt „Die Noten sind online“, wird wieder kurz gezittert bis man sich eingeloggt und das Ergebnis gesichtet hat. Alles in Ordnung. Irgendwie hat man alles bestanden. Doch kaum im zweiten Semester angekommen, gehen die nächsten Sorgen los. Hat man sich im ersten Semester nur auf die Kurse des Grundstudiums beschränkt, sollte man sich jetzt wohl bei den Initiativen der VS verstärkt einsetzen. Nicht nur um auch Leute aus anderen Studiengängen und höheren Semestern kennenzulernen, sondern auch um sein Wissen zu erweitern. Zudem ist jetzt die Zeit um sich über mögliche Auslandsaufenthalte zu informieren, um auch ja keine Deadline zu verpassen. Dann ist da noch die Frage nach der Studienfinanzie-

rung. Da man ja nach dem ersten Semester besser abschätzen kann, wie viel Aufwand welche Kurse benötigen, wäre nun die ideale Zeit um sich einen Nebenjob zu suchen und die letzten freien Tage der Woche auszufüllen. Am besten auch gleich einen in der Branche, in der man später arbeiten will. Denn nur mit einem Studienabschluss, aber ohne die richtigen Kontakte und einen umfangreichen Lebenslauf, scheint die Jobsuche später nahezu unmöglich. Doch was ist dieser Traumjob eigentlich? Woher weiß man, dass er diesen ganzen Aufwand wert ist? Und was, wenn man ihn gar nicht bekommt, weil man in der vorlesungsfreien Zeit für drei Wochen nach Chile gefahren ist, anstatt ein Praktikum zu machen und Kontakte zu knüpfen? Immer wieder entsteht dieser Druck, weil man die eigenen Entscheidungen ständig hinterfragt – vor allem in Bezug auf den späteren Arbeitsplatz und das momentane Studium. Immer diese Zweifel, ob es denn fachlich das Richtige ist und ob man gut ge-

nug ist. Aber ist es nicht viel wichtiger, sich zu fragen, ob man sich für das, was man sich im Studium ausgesucht hat, auch interessiert? Anstatt sich während des Semesters zu fragen „Kann ich das?“, sollte man sich fragen „Will ich das können?“. Die Hochschule sollte nicht als Ort gesehen werden, in dem man vom Nichtswisser in drei Jahren zum Profi ausgebildet wird. Sie ist vielmehr dazu da, um das Handwerk zu erlernen und Basiswissen anzuhäufen. Welchen Teil davon man dann wie genau anwendet oder ob man doch alles anders macht und eigene Arbeitstechniken entwickelt, das kann dann in der Arbeitswelt jeder für sich entdecken. Jetzt heißt es jedoch erst einmal: Student sein. Sandra Dettki

Campusleben 37


Das Hochschulfernsehen stufe.tv hat seit dem Sommersemester 2016 ein neues Format: HDM NEWSTIME. Getreu dem Slogan „Dein Update für Hochschule, Campus und City!“ werden die Studierenden der Hochschule der Medien im 4-Wochen-Rhythmus auf den neuesten Stand gebracht. Mit dieser neuen Sendung produzieren die stufe-Mitglieder ein Nachrichtenformat, das über alle Themen informieren soll, die die Studierenden der HdM interessieren. Vorbild der Sendung sind etablierte Nachrichtenformate, die den Zuschauer in rund zehn Minuten auf dem Laufenden halten. Der Inhalt der Sendung ist in drei Themenblöcke gegliedert: Hochschule der Medien, Campus Vaihingen und Stadt Stuttgart. Schwerpunkt sind dabei die HdM-News, die zum Beispiel an aktuelle Fristen wie die Prüfungsanmeldung erinnern oder neue Projekte und Veranstaltungen vorstellen. Zudem gibt es Neuigkeiten vom Campus Vaihingen und Informationen und Tipps zur Stuttgarter City.

38 Campusleben

„Dein Update für Hochschule, Campus und City!“

Das Team von HDM NEWSTIME, das sich aus Studierenden verschiedener Studiengänge und Semester zusammensetzt, trifft sich einmal pro Woche in der Mittagspause zur Redaktionssitzung. Dort werden neue spannende Themen recherchiert, Ideen vorgestellt und aktuelle Aufgaben verteilt. Um die Beiträge zu erstellen, sind regelmäßig Reporter unterwegs, die sich vor Ort umschauen und Interviews durchführen. In der Vergangenheit wurde von den Studierenden beispielsweise Baden-Württembergs größte Trampolinhalle getestet und über die Wiedereröffnung des Stuttgarter Fernsehturms berichtet.


Die aktuelle Ausgabe findet ihr immer auf dem stufeChannel bei YouTube. Wer mitmachen will oder wichtige Infos und Tipps für die nächste Ausgabe hat, kann sich gerne via Email an das Team wenden: newstime@ stufe.tv. Sina Großholz, Laura Kappl

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WIR LEBEN UND LIEBEN

Bei dem Drehen und Schneiden der Beiträge bekommen die Studierenden außerdem einen guten Einblick in die Produktion einer Webcast-TV-Sendung. Die Rollen der einzelnen Teammitglieder variieren von Ausgabe zu Ausgabe. So hat jeder einmal die Möglichkeit in die Rolle des Moderators oder eines Reporters zu schlüpfen, sich um die redaktionelle Arbeit zu kümmern oder die Technik beim Dreh und bei der Postproduktion zu übernehmen.

MUSIK

Das Popbüro Region Stuttgart ist Eure Anlaufstelle für die regionale Musikszene. Wir stellen die Verbindung zur Musik, zu Bands & Künstlern sowie zur Branche her und bieten außerdem:

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n e k c o Z

bis die Securit y kommt

So oder so ähnlich könnte das Motto lauten, unter dem die Initiative „Brett vorm Kopf” der Verfassten Studierendenschaft zum Spielen einlädt. Seit dem Wintersemester 14/15 werden wöchentlich bei gemeinsamen Spieleabenden die Würfel ins Rollen gebracht, Spielfiguren bewegt und Karten in der Hand zurechtgerückt. Der Gründer der Initiative, Timo Rendek, hegt und pflegt seit nunmehr vier Semestern einen Spielebestand von mittlerweile 70 Brett-, Karten- und Gesellschaftsspielen. Dabei ist er sich auch nicht zu schade, diesen jeden Donnerstagabend in Raum 016b zu transportieren. Unterstützt wird er dabei von Serbay Sönmez, der durch seine Ideen der Initiative weitere, aufregende Facetten verleiht.

40 Campusleben

Timo Rendek: Die Spielesammlung im VS-Büro Spielend durch die HdM Wer aber denkt, dass es sich dabei „nur” um klassische, altbackene Spiele wie Monopoly, Risiko oder Uno dreht, der irrt sich gewaltig. Betrachtet man die umfangreiche Sammlung an Spielen, fallen einem sofort Namen wie „Mysterium”, „King of Tokyo”, „Der Eiserne Thron” und „Lords of Waterdeep” ins Auge. Nicht selten sieht man einen Studierenden der, total erschlagen ob der großen Auswahl, vor den Spielen steht - natürlich nur metaphorisch, nicht wortwörtlich. Bevor man sich aber nicht traut ein unbekanntes Spiel anzufassen, weil man die Regeln nicht kennt, sollte man ruhig mutig sein und Neues ausprobieren. Bei den meisten Spielen sind die Regeln schnell erklärt und ehe man

sich versieht, hat man einen Spieler mehr am Tisch als man dachte. Aber Brettspiele allein sind nur ein Aspekt dieses mittlerweile wieder aufstrebenden Hobbies. Mit fremden Federn schmücken So wurde das Grundprinzip, einmal in der Woche zu den Wurzeln zurückzukehren und dem Digitalen die kalte Schulter zu zeigen, bald schon erweitert. Denn vermehrt kam der Wunsch von Studierenden auf, an der Hochschule Gleichgesinnte für Rollenspiele zu finden. Als leidenschaftliche Rollenspieler, für die „Shadowrun”, „Edge of the Empire” „Rifts” und selbstverständlich „Dungeons & Dragons” keine unbekannten Namen sind, haben sich Timo und Serbay das Thema zu


Herzen genommen und bieten regelmäßig an den Spieleabenden Einsteiger-Runden und One-Shots an. Wer in dieses aufregende Hobby hineinschnuppern möchte oder einfach nur mal seinen Fix Rollenspiel braucht, um die Entzugserscheinungen loszuwerden, der ist bei „Brett vorm Kopf” genau richtig. Nach Möglichkeit wird auch Unterstützung bei der Suche nach einer Rollenspielgruppe angeboten. Serbay leitet bereits eine Runde an der Hochschule - vielleicht werden es im nächsten Semester ja noch mehr Mitspieler? Armeen und Flotten befehligen Aber auch Spieler, die sich dem Miniature-Wargaming-Hobby zugeneigt fühlen, sollen in Zukunft nicht enttäuscht werden. Vereinzelt wurden schon die ersten Anstöße eingebracht, das Interesse an dieser Art von Spielen zu wecken. So wurde im Rahmen eines Events eine epische Weltraumschlacht in “Star Wars: X-Wing” gespielt. Zwar waren die (verabscheuungswürdigen, dreckigen) Rebellen den (stolzen, disziplinierten und großartigen) Imperialen unterlegen, aber Spaß hatte jeder dabei einmal diese Schiffe über das Feld zu schieben und dem Feind zu zeigen wer die besseren Raumschiffe hat. Die ersten Vorbereitungen für ein X-Wing-Turnier sind bereitsin Arbeit.

Wurde dein Interesse geweckt? Dann schau doch einmal bei “Brett vorm Kopf” oder im Büro der Verfassten Studierendenschaft vorbei. Denn dort sind die Spiele untergebracht und können jederzeit ausgeliehen werden. Bis dahin: Play more games! Campusleben 41


Mein persönliches Chaos ist... Chaos anHdM! der HdM! Wir haben Chaos an der Wir haben euch euch gefr gefragt, was bei euch das totale Chaos ist. Egal ob im Hochschulalltag oder zu Hause. Das Chaos ist überall zu finden und wir sind mitten drin!

...mein Schreibtisch!

...mein 10 m2 großes Zimmer

Anne

...in meiner Sockenschublade Laura

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...meine Schnuggelkiste

Felix

...der Kleiderhaufen in meinem Schlafzimmer! Vanessa

...mein DownloadOrdner!

Mona

...mein Stundenplan Simon

Annalena

...meine Vorlesungsunterlagen in meinem Block! Chiara


...mein Teeregal und mein Computer!

...aufgeräumt!

...mein Schreibtischstuhl!

...ehrlich gesagt mein ganzes Gehirn

Manuel Jennifer

Maike

...dieses Erwachsenwerden von dem alle immer reden.

...der Weg zu i002!

Hannah

...einen Kopf voller Ideen zu haben!

Simon

...mein Leben!

Anni

Timo

Sandra

...meine Handtasche Helen

...mein Desktop. Miriam

...wundervoll!

Caro

...meine nicht endende ToDo-Liste! Siyan

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What the fuck is META?

Vom Konsument zum Jurymitglied

Wer ist die Jury? Der Preis wird von Studierenden vergeben, was ihn einzigartig macht. In zwei Semestern werden Zeitungsartikel, Radio- und Fernsehbeiträge auf Herz und Nieren geprüft, um am Ende zu einem vorgegebenen Thema die besten Beiträge zu küren. Jeden Dienstagabend sitzen dabei die Jurymitglieder zusammen und diskutieren jeden Vorschlag. Hauptsächlich besteht die Jury aus Medienwirtschaftlern, aber natürlich können auch Studierende aus anderen Studiengängen den Kurs besuchen.

Ist Ethik nicht eher ein bisschen langweilig? Hast Du schon einmal vom META gehört? Nein? Das ist schade, denn es handelt sich dabei um ein studentisches Projekt der anderen Art. Jedes Jahr im Juni werden journalistische Beiträge mit dem Medienethik-Award (kurz: META) ausgezeichnet. Der META steht für journalistische Qualität und wird jährlich von einer studentischen Jury vergeben. Eingebettet ist die Preisverleihung in eine Tagung des Instituts für Digitale Ethik (IDE). Es werden den ganzen Tag über Vorträge zu spannenden Themen rund um Medienethik gehalten, zu der alle Studierenden herzlich eingeladen sind. 44 Campusleben

Im Gegenteil: Ohne es bewusst wahrzunehmen, lernen die Studierenden während der Jurytätigkeiten, sich mit ethischen Themen

auseinanderzusetzen und journalistische Arbeit kritisch zu hinterfragen. Das hat den positiven Effekt, dass man - ohne selbst einen Artikel geschrieben zu haben - ein Gefühl für hochwertigen Journalismus bekommt. Außerdem wird jedes Jahr ein neues Thema untersucht, das zum Nachdenken anregt. In diesem Jahr lautete es „Arbeiten 4.0“, was


Projekt an und staubst gemeinsam mit jeder Menge Spaß auch noch acht ECTS ab. Wenn Du aber schon alle Punkte zusammen hast und Dich trotzdem für Medienethik interessierst, dann kannst Du einfach nächstes Jahr die Preisverleihung und die Tagung besuchen. Dort bekommst Du die Zusammenfassung von zwei Semestern präsentiert und kannst Dir noch dazu spannende Vorträge zum Thema anhören. Also schreib‘ Dir den Termin gleich auf: Im Juni 2017 findet die nächste META-Verleihung statt! Hannah Scherer die Studenten dazu gebracht hat, sich mit der eigenen Zukunft auseinanderzusetzen. Wie will ich später einmal arbeiten? Wie wird das Arbeiten in der Zukunft aussehen? Wie kann ich die Arbeitswelt mitgestalten? Man wird mit Fragen konfrontiert, die man sich so vielleicht noch nicht gestellt hat. Das kann anstrengend sein, aber langweilig ist es definitiv nicht.

Wird da die ganze Zeit nur geredet? Zugegeben, man muss schon gerne diskutieren, um beim META mitzumachen, aber es werden auch Organisationstalente gebraucht, die die Verleihung planen und realisieren. Es kommen also durchaus auch Macher zum Zug, die sich unter anderem auch um die Gestaltung und die Pressearbeit kümmern.

Was soll ich jetzt machen? Im besten Fall meldest Du Dich für das

Fotos: Andreas Ebinger Campusleben 45


Trendsetter

bensweise

Individualität

unabhängig

E instellung

sportlich

Ge nuss e sshaft

wurzello

reizeit

intellektuell

Attitüde

sesshaft Einstellung

Musik

G enuss

Trendsette

eise

vegan

kreativ

Individua

Daseinsweise

Attitüde

Mode

Gesch

kreativ

Freiheit

sportlich

vegan

Lebens weise Look

kreativ

Wohlbefinden

Hobby

Zeitgeist

intellektuell wurze

Ge nu s ^ s

Genuss

Hobby

E x t r av a g a n z

Trendsetter

Individualität

kreativ

LifestyleTrend

Freizeit

Luxus

Frei

Ge s e lls ch a f t heit

Einstellung

ndividualität Trendsetter

Trendsetter

Freizeit

Einstellung Look sportlich

unabhängig Lebensstil

unabhängig Attitüde

Genuss

Lebensfreude

Luxus

Mode

Freiheit

Lebensfreude

L ebensstil

Gesellschaft

Zeitgeist

kreativ

Tradition

Freizeit

schmack

F r e i h e i tGeschmack Luxus

Genuss

Mode Lebensgefühl

Genuss

sport lich

Freiheit

Trendsetter Extravaganz Lebensgewohnheit

Look

Lebensgewohnheit

L ebensstil

GesellschaftA t t i t ü d

Interessen

Tr e n d

nsfreude

Hobby

Zeitgeist

Wohlbefinden

Attitüde

Trend

E instellung Daseinsweise

Lebensgefühl

Frei heit


e

z

us

Daseinsweise Durcheinande sportlich

os

AttitĂź


s u m s ali

m i n i M

Weniger Konsum, mehr Leben! Neulich, als ich mal wieder aus Langeweile YouTube durchstöbert habe, bin ich auf ein Video namens „dm Haul“ gestoßen, das eine meiner liebsten YouTuberinnen hochgeladen hatte. Darin präsentiert sie den Zuschauern, was sie so alles bei ihrem dm-Einkauf ergattert hat. Sie zieht ein Kosmetikprodukt nach dem anderen aus ihrer Einkaufstüte. Als sie dann die dritte Wimperntusche vorstellt, frage ich mich langsam: Wozu braucht sie das eigentlich alles? ge- und Schminkprodukte ausreichen? Auf der anderen Seite bin ich doch etwas neidisch und spüre dieses kindliche „Ich-willdas-auch-haben“-Gefühl in mir aufsteigen. Man denkt sich ja oft, man solle sich von seinem wenigen Geld lieber etwas Materielles gönnen, weil man davon länger

Aber wenn ich an so manche schöne Unternehmung zurückdenke, zaubert das jedes 48 Lifestyle

Mal wieder ein Lächeln auf meine Lippen. Sind uns solche Erinnerungen nicht mehr wert, als z. B. der Besitz des neuen iPhones? Man könnte doch auch gut mit einem älteren Modell oder einem gebrauchten Smartphone auskommen…oder etwa nicht? In Bezug auf meine Kindheit fallen mir sofort die frei erfundenen Geschichten meines Vaters, das Fußballspielen im Garten und das Toben mit meinen Geschwistern ein. Das sind die Dinge, die mich geprägt haben! An das große Puppenhaus, das ich mir damals so sehr gewünscht habe, kann ich mich nur sehr dunkel erinnern.

Was benötige ich denn wirklich zum Leben? Diese Frage musste ich mir vor meiner sechsmonatigen Australienreise gezwungenermaßen stellen. In einen Wanderrucksack passt nun einmal nicht der ganze Kleiderschrank hinein. erleichternd es sein kann, wenig zu besitzen. Ich musste mich nicht mehr zwischen zehn unterschiedlichen Jeans entscheiden. Die Frage war nur noch: Ziehe ich die lange oder die kurze Hose an? Bei den Schuhen konnte ich zwischen Sportschuhen und Flip Flops


wählen und Make-up habe ich zwar immer mit mir herumgeschleppt, benutzt habe ich es aber nur etwa fünf Mal in sechs Monaten! Wir benötigen längst nicht alles, was wir besitzen. Trotzdem lassen wir uns immer wieder dazu verleiten, neu auf den Markt gekomviel besser sind als ihre Vorgänger. Die fünfte Sonnenbrille muss auch sein, weil sie so gut zum neuen Sommerkleid aus dem Sale passt. Dass wir mit diesem Konsumwahn Kinderarbeit, Sklaverei und Unterdrückung fördern und unnötig Ressourcen verbraten, das interessiert leider nur wenige. Allerdings bedeutet das nicht, dass wir jetzt alle unbedingt extreme Minimalisten werund sich die Haare nur mit Wasser waschen. Aber wir sollten vielleicht nicht jedes Mal aufs Neue in die Konsumfalle tappen. Kurz-

Man schreibt nur die Produkte auf, die man auch wirklich braucht und sollte dann natürlich auch nichts anderes einkaufen. Bei teureren Anschaffungen wie z. B. einem neuen Handy –vorausgesetzt das alte hat keinen Totalschaden erlitten – kann man sich ruhig ein paar Wochen Zeit lassen. So ist man sich dann auch wirklich im Klaren darüber, ob diese Anschaffung sinnvoll ist. Ich persönlich habe mir daher vorgenommen, nur noch dann Kleidungsstücke zu kaufen, wenn ich ein altes Teil ersetzen möchte. Das schont die Umwelt und nebenbei auch meinen Geldbeutel. Generell kann man mit einem minimalistischen Lebensstil ganz gut Geld einsparen.Daher ist der Minimalismus meiner Ansicht nach vor allem für Studenten ein ganz praktisches Konzept! Maike Richter

– darauf baut die Konsumindustrie! Besser ist es, sich eine Einkaufsliste zu schreiben. Lifestyle 49


Rezepti dee

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Wenn’s schnell gehen muss

Maike Richter

Kennst du das auch? Es ist schon spät am Abend, eine lange, anstrengende Woche liegt hinter dir. Du schaust in deinen Terminkalender und merkst: Du hast total vergessen, dass du am nächsten Tag Besuch bekommst … Da du nicht nur gekauften Kuchen aus dem Supermarkt anbieten möchtest, muss nun ein schnelles und vor allem einfaches Rezept her, bei dem nicht viel schiefgehen kann. Diese Rezeptideen könnten dich in Zukunft aus dem Schlamassel retten. Du brauchst nur je 3 Zutaten und 30 bis 45 Minuten Zeit, um eine Portion leckeres Gebäck zu zaubern. 50 Lifestyle

(ergibt 15 Stück)

Das folgende Rezept ist ein absoluter Geheimtipp. Die einzigartige Kombination schmeckt unverschämt gut und eignet sich perfekt als Snack für alle Arten von Partys. Du benötigst dafür 450 Gramm Blätterteig

Den Blätterteig schneidest du in ungefähr sieben Zentimeter breite Quadrate. Lege ein Quadrat mit der klebrigen Seite des Teiges

zweites Stück Blätterteig obendrauf, dieses Mal mit der klebrigen Seite nach unten,

und drücke alles gut zusammen. Die Blätterteigtaschen werden nun bei 200°C OberUnter-Hitze für 20 Minuten gebacken. Bitte nicht erschrecken, der Blätterteig geht richtig auf! Lass also genügend Platz zwischen den einzelnen Gebäckstücken auf dem Backblech.

noch einen Klecks Nutella in die Blätterteigtaschen geben und sie nach dem Backen mit Zuckerguss bestreichen. Diesen kannst du ganz einfach aus Puderzucker und etwas Wasser oder Zitronensaft herstellen.


Maike Richter Brownies

Nutella Brownies (ergibt ca. 15 Stück)

Der Brownie stammt aus der US-amerikanischen Küche und ist ein echter Klassiker. Die saftige Mischung aus Schokolade und Nüssen machen ihn einfach unwiderstehlich. Der amerikanische Schokokuchen eignet sich super als süßer Snack und kann gut zum schwäbischen “Kaffee und Kuchen“ angeboten werden. Du brauchst 230 Gramm Nutella, 100 Gramm Mehl und drei Eier.

Vermische nun alle Zutaten zu einem glatten Teig. Am besten eignet sich dafür natürlich ein Rührgerät, aber es funktioniert auch mit einem Schneebesen. Gib im Anschluss den Teig in eine gefettete rechteckige Form. Eine Springform ist auch in Ordnung, dann haben die Brownies eben teilweise abgerundete Kanten. Das Ganze muss dann für ungefähr 15 Minuten bei 180°C Ober-Unter-Hitze gebacken werden. Vor dem Servieren kannst du die Brownies mit Puderzucker bestäuben.

Maike Richter Kokosmakronen

Kokosmakronen (ergibt ca. 20 Stück)

Man kennt sie vor allem aus der Weihnachtszeit, aber eigentlich kann man Kokosmakronen zu jeder Jahreszeit genießen. Sie schmecken auch nicht so sehr „nach Weihnachten“ wie zum Beispiel Zimtsterne oder Spitzbuben. Um 20 Kokosmakronen zu erhalten, musst du nur 200 Gramm Kokosraspeln, 200 Gramm Zucker und 4 Eiweiß langsam in einem Topf erhitzen, sodass der Zucker schmilzt. Die Masse sollte dabei nicht zu heiß werden, damit der Zucker nicht eingebrannt wird. Stelle die Herdplatte also erst einmal auf eine niedrige Stufe ein und erhöhe die Temperatur wenn nötig. Nun kannst du aus der Masse Kugeln formen, die dann entweder auf Backoblaten oder direkt auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gesetzt werden. Die Kokosmakronen müssen nun bei 150°C Ober-Unter-Hitze für 20 Minuten in den Backofen und können nach kurzem Abkühlen direkt serviert werden.

Als Variation könntest du die Masse, bevor du die Kugeln formst, halbieren und zu der einen Hälfte drei bis fünf Teelöffel Schokocreme (z.B. Nutella) hinzufügen. So kannst du helle und dunkle Makronen herstellen.

Maike Richter Lifes tyle 51


AntiStressMethode Mandala

Schlafmangel. Immer auf Achse sein. Unruhe. Chaos. Ein voller Terminkalender. Eine Abgabe jagt die andere. Tägliche Dosis Kaffee: 1 Liter… Purer Stress! Da klingen Ruhe, Entspannung und Konzentration wie Fremdwörter. Doch liebe gestresste Mitmenschen, deren Nerven sich nach Erholung sehnen, die Rettung naht! Wer kennt das denn nicht? Das Gekritzel während dem Telefonieren, einer öden Vorlesung oder einer sich in die Länge ziehenden Besprechung. Oft folgt dann noch das schlechte Gewissen, denn schon in frühen Jahren wird uns eingeredet: Wer kritzelt, ist unkonzentriert. Diese Behauptung dürfen wir jetzt einmal ganz schnell vergessen. Forscher haben nämlich herausgefunden, dass das Kritzeln sogar die Konzentration fördert und zudem die Merkfähigkeit verbessert. Da ich euch mit diesem Artikel natürlich nicht nur zu einer besseren Konzentration, sondern auch zu einer inneren 52 Lifestyle

Ruhe und Gelassenheit verhelfen möchte, darf ich euch hier nun das ganz besondere Gekritzel vorstellen: das Mandala.

den Organismus aus, Hektik verschwindet und Ruhe entsteht. Diese Ausgeglichenheit steigert dann wiederum die Konzentration.

Erste Mandalas stammen bereits aus der Steinzeit. Aber auch bei den Kelten, den Inkas, bei den Indianern und den australischen Aborigines fanden diese geometrischen Schaubilder Verwendung. Oft galten sie als Symbol für Riten im religiösen Zusammenhang. Die hinduistische Kultur bedient sich noch heute zwecks Meditationen der Mandalas.

Einige Lehrer sind inzwischen sogar dazu übergegangen, vor wichtigen Klassenarbeiten und anderen Prüfungen, zur allgemeinen Beruhigung und zur besseren Konzentration, ein Mandala malen zu lassen. Das wäre doch auch mal eine Idee für die Uni!

Beim Malen der Mandalas erlebt jeder Mensch seine ganz eigene Reise zu sich selbst. Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung beschrieb die Bedeutung des Malvorgangs dabei mit folgenden Worten: “A mandala is the psychological expression of the totality of the self.” Ganz automatisch beginnt man durch Formen und Farben sein Inneres auf dem Papier zu ordnen. Das wirkt sich entspannend auf

Probiert es aus, greift zu euren Stiften und bringt euch der völligen Entspannung einen Schritt näher. Am besten fangt ihr gleich in dieser Zeitschrift damit an. Mona Joerg


y zu Give Awa s e in le k Als g ibt es eitschrift Z r e r e s n u alaen Mand in e l a M len d ieses m Ausma block zu

Mal mich aus

Lifestyle 53


Horoskop Zwillinge 22.5.-21.6.

Widder 21.3.-20.4. Was für ein Semester. Du bist voll durchgestartet und hattest die „Time of your life“. Dein Plan, mal so richtig loszulegen, ging voll auf. Das macht sich bezahlt, denn die kommenden Prüfungen werden ein Klacks für Dich. Auch in der Liebe meint es Amor gut mit Dir. Du wirst diesen Sommer jede Menge Spaß mit Deiner/m Liebsten haben. Nur mit dem Geld läuft es im Moment nicht so gut. Da hilft es mal einen Samstag nicht shoppen zu gehen. Stier 21.4.-21.5. Nach anstrengenden, aber guten Prüfungen, wirst Du die Semesterferien mit Familie und Freunden verbringen. Dir wird garantiert nicht langweilig und Du kannst neue Energie für das kommende Semester sammeln. Auch die Liebe wird nicht zu kurz kommen: Singles werden den Sommer jedenfalls nicht alleine verbringen. 54 Lifestyle

Es kommt zu einer Krise im Freundeskreis. Und ausgerechnet Du musst Dich für eine Seite entscheiden: Oder auch nicht! Halte Dich lieber raus und gehe unparteiisch vor. Denn nur so bleiben Dir am Ende noch beide Freunde erhalten. Da Du das ganze Semester Vollgas gegeben hast, sind die Prüfungen ein Kinderspiel für Dich. Die freie Zeit verbringst du im Ausland und kannst dich auf die besten Erfahrungen deines Lebens freuen. Krebs 22.6.-22.7. Oh man! Da hast Du ja gerade noch so die Kurve gekratzt. Um solche nervenaufreibenden Last-MinuteNächte zu vermeiden, solltest Du im nächsten Semester früher mit dem Lernen anfangen. Das wird aber kein Problem sein, denn Du entscheidest Dich für die richtigen Vorlesungen. Aber vorher geht’s noch mit der/dem Liebsten in den Traumurlaub, wo spannende Abenteuer anstehen.

Löwe 23.7.-23.8. Sommerzeit bedeutet Festivalzeit. Das nutzt Du optimal aus und wirst wunderschöne Tage mit Deinen Freunden verbringen. Dabei wird das ein oder andere Bier getrunken und einfach mal ausgiebig gefeiert. In der Familie läuft auch alles bestens. Dort erwartet Dich eine sehr schöne Überraschung. Weil die vorlesungsfreie Zeit so entspannend war, wird Dir der Start ins neue Semester etwas schwerer fallen als sonst. Jungfrau 24.8.-22.9. Dein Ordnungswahn lässt Dich nicht in Ruhe und Du bringst einfach mal Deine komplette Bude auf Vordermann. Ein bisschen Farbe hier und dort und dann nochmal schnell zu Ikea. Dabei überlegst Du immer drei Mal, ob Du diese Deko und diese Kerze wirklich brauchst. Denn Du hängst ja schließlich an Deinem Geld. Das ist auch besser so, denn es wartet eine größere Ausgabe auf Dich.


Wassermann 21.1.-18.2.

Schütze 23.11.-21.12. Waage 23.9.-23.10. Deine liebenswerte und freundliche Art kommt bei allen gut an. Du wirst viele neue Leute kennenlernen. Ein neuer Freund wird Deine Hilfe benötigen und Du wirst nicht zögern zu helfen. Das macht sich aber schnell bezahlt und Du wirst eine nette Überraschung erhalten. Skorpion 24.10.-22.11. Wenn Du Etwas willst, dann bekommst Du es auch. Egal ob gute Noten, die Praktikumsstelle oder die große Liebe. Dies ist alles hart erarbeitet und beruht nicht auf faulen Tricks. Du bist loyal und unter Deinen Kommilitonen sehr geschätzt. Da kannst Du Dich gleich nochmal beweisen, denn Dir wird ein Geheimnis zugetragen, bei dem es sehr schwer sein wird, es für Dich zu behalten.

Du lässt sonst nichts über Deine Freunde kommen. Doch jetzt wird eine Freundschaft auf die Probe gestellt. Eine hinterhältige Intrige kommt ans Licht und zieht Dir den Teppich unter den Füßen weg. Nun zeigt sich, wer Deine wahren Freunde sind und auf wen Du Dich wirklich verlassen kannst. Auch wenn Dir das nicht emotional weiterhilft, bekommst Du unerwartet eine Finanzspritze. Steinbock 22.12.-20.1. Noch bevor das neue Semester angefangen hat, legst Du schon wieder los. In Deiner freien Zeit bereitest Du Dich schon ausgiebig vor, suchst nach Praktikumsstellen oder arbeitest fleißig. Durch Deine Zielstrebigkeit vernachlässigst Du allerdings Familie und Freunde. Deshalb mach einfach mal eine Pause.

Bald sind endlich Ferien und Du bekommst Deinen wohlverdienten Urlaub. Nach anfänglichen UrlaubszielProblemen hast Du Dich aber doch bei Deiner/m Liebsten durchgesetzt. Einige Wochen Ruhe bereiten Dich wunderbar auf das neue Semester vor. Das neue Semester wird sehr spannend für Dich. Es wird ein sehr wichtiges und entscheidendes Semester. Aber Vorsicht: Nimm dir nicht zu viel vor! Fische 19.2.-20.3. Mit Deiner Kreativität kannst Du noch die eine oder andere Lücke in Deinem Prüfungswissen füllen. Es herrscht also mehr Glück als Verstand. Aber was soll’s? Du bist sehr gelassen und wirst in den Ferien spontan entscheiden, was und wohin Du willst. Deine finanzielle Lage sieht auch sehr gut aus. Stress in der Familie ist zurzeit angesagt. Aber nicht so schlimm, dass Du Dich einmischen müsstest.

Jennifer Kemler

Lifestyle 55


Farbe

ästhetisch

Kunstfertigkeit

Musik

Kunst & Kultur Z eichner

Design

beeindruckend

Zivilisation

Art

Kreation

Klang

kunstferigkeit

Reisen

ästhetisch

Filme

Musikporträt

Filme

Vernissage

bedeutsam

u n gewöhnli ch

Talent

Design

Lieder

Regellosigkeit Theater

Gefühle

taltung

Dich t u n g

Kunstfertigkeit

Wortkunst Werke

Poesie

elichtet

stilgerecht

Musikporträt

Musem

Pinsel

Gestaltung

Vernissage

Freiheit

Art

Fotografie

s c h mü c ke n d

Gab e

Zeichner s ch mü cke n d

L iteratur

Vernissage

Gemälde Gestaltung

schön D esign

Sammler

Filme

Fotowettbewerb

Begabung Musik

Künstler

Dichtung

Literatur

herausragend

eichner

Fotowettbewerb

Unterbelichtet Museum L ä n d e r schrill Imposant

Drama

stilgerecht Pinsel

Schauspiel

erecht

Reisen L iteratur

Schauspiel Ausstellung

Poesie

Erzählung

Ausstellung Talent


g

Kunstgesch


Fotowettbewerb

Es ist eine Tradition, dass jedes Semester der Fotowettbewerb der Initiative unterbelichtet in Zusammenarbeit mit der Vielseitig stattfindet. Wir haben auch dieses Mal viele Einsendungen erhalten und freuen uns über die steigende Teilnehmerzahl. Deshalb wollen wir uns bei allen ganz herzlich für die Einsendungen bedanken. Das Thema „Grenzenlos“ war bewusst weiter gefasst, sodass Fotos aus verschiedenen Stilrichtungen den Weg zu uns finden konnten. Dennoch waren Landschaftsfotografien aus verschiedensten Ländern die beliebtesten Einsendungen. Wir haben, wie immer, drei Gewinner ausgewählt, deren Fotos ihr nun hier abgedruckt seht. Alle Gewinner werden natürlich einen Preis erhalten. Ihr werdet per E-Mail benachrichtigt, wann und wo ihr eure Gewinne abholen könnt. Wir sind schon gespannt, welche wunderbaren Fotos ihr im Wintersemester für uns habt. Eure VS-Fotoinitiative unterbelichtet

1. Platz Helen Mager Verpackungstechnik, 7. Semester Das Foto habe ich im Sommer 2013 in Island bei Vík í Mýrdal, dem südlichsten Zipfel der Insel, aufgenommen. Island verkörpert für mich grenzenlose Freiheit, Wildheit und endlose Weite. Die Landschaft dort verändert sich laufend und die Natur bleibt ungezähmt. Ich denke, dass auf diesem Foto (fast) alles vereint ist, was Island ausmacht. Schwarze Lavastrände, die vom wilden Atlantik umspült werden, zeugen von den aktiven Vulkanen. Landeinwärts kommen die giftgrünen Berghänge dazu. Und über allem jagen Wolken - unentwegt vom Wind vorwärtsgetrieben... 58 Kunst und Kultur


2. Platz Carola Becker Unternehmenskommunikation, 3. Semester Das Foto verkörpert für mich das Gefühl von grenzenloser Freiheit und passt deswegen für mich sehr gut zum Thema. Ich möchte bei diesem Bild weniger auf den Gleiter selbst, sondern eher auf das Wirken der Freiheit fokussieren, weswegen ich den großen, wilden Himmel besonders hervorgehoben habe.

3. Platz Mario Koch Medieninformatik, 2. Semester Dieses Foto ist in Neuseeland nach dem Besteigen des Vulkans Ngauruhoe (Mt. Doom aus Herr der Ringe) entstanden. Das Thema des Fotowettbewerbs beschreibt das Gefühl, das ich hatte als ich dort oben stand, perfekt. Ich habe mich grenzenlos, frei und glücklich gefühlt. Irgendwie auch etwas überwältigt von der Schönheit der Natur und dem Gefühl über den Wolken zu sein.

Kunst und Kultur 59


unterbelichtet Galerie Irfan Younas

Daniel GroĂ&#x;

Jasmin Ade 60 Kunst und Kultur

Melina Kubik

Sarah Kriegmaier


David Bochan

Phillip Breuker

Olga Kapustjansky

Philipp Amadeus Czitron

Jonas Wurster

Katrin Schwarz

Miriam Urz

Kim Kubik

Marie-Christine Mรถnig Kunst und Kultur 61


Mad Max:

Fury Road Inhalt

Ödland nach der Apokalypse. Der Warlord namens Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne) hat ein Monopol auf das verbleibende Wasser und unterdrückt das Volk mithilfe seiner Warboys, die ihn fanatisch als Gottheit verehren. Benzin und Nitroglycerin sind als Treibstoffe die einzigen Währungen, mit welchen noch gehandelt wird. Von seiner Vergangenheit verfolgt lebt Max Rockatansky (Tom Hardy) in dieser Welt ein Leben als Außenseiter. Bis er von den Kriegern des Warlords, auf Streife plötzlich gefangen genommen wird und als Blutspender für den Warboy Nux (Nicholas Hoult) neue Verwendung findet. Im wahrsten Sinne des Wortes an diesen gebunden, wird Max nun mitgenommen auf eine Mission der Warboys: Imperator Furiosa (Charlize Theron) hat die fünf besten Brüter (u. a. Rosie Huntington-Whiteley) entführt und will sie aus der Schreckensherrschaft von Immortan Joe befreien. Die Warboys geraten bei der rasanten Verfolgungsjagd in einen Sandsturm, bei der sich das Auto von Nux und Max überschlägt. Nachdem der Sandsturm sich gelegt hat, findet Max den Truck von Furiosa und den fünf Mäd62 Kunst und Kultur

chen. Mehr oder weniger freiwillig lassen sie es zu, dass sich Max und schließlich auch Nux ihnen anschließen. Gemeinsam versuchen sie, den sogenannten grünen Ort zu finden, in dem Furiosa aufgewachsen ist und die Apokalypse die Natur noch nicht vernichtet hat. Doch die Warboys von Immortan Joe, die ihnen auf den Fersen sind, sind nicht die einzigen, die diese Mission zu einer Hetzjagd machen, die ihresgleichen sucht.

Hintergrund

Mad Max: Fury Road von George Miller ist der vierte Teil der Mad-Max-Reihe. Der dritte Teil erschien im Jahr 1985. Nachdem Miller bereits 1999 die Idee für die Fortsetzung hatte, gestaltete sich die Umsetzung erst aufgrund der damals noch nicht ausreichenden Technik, dann aufgrund von Komplikationen rund um den Drehort Namibia und schließlich wegen des Ausstiegs Mel Gibsons (der früher Mad Max verkörperte) als äußerst schwierig. Aus diesem Grund wurde erst 2011 mit dem Dreh begonnen, wobei Miller von dem britischen Comic-Zeichner Brendan Mc-

Carthy unterstützt wurde, der für die neuen Entwürfe von Charakteren und Fahrzeugen verantwortlich war. Um den Film möglichst realistisch zu gestalten, wurden alle Racing-Szenen gefilmt, ohne mit CGI nachgestellt zu werden. Die Kameras wurden dazu auf Autos installiert, die die Stunt-Szenen in Echtzeit begleiteten. Ebenfalls sind auch so gut wie alle Stunts und Explosionseffekte echt: die flammenwerfende Gitarre, die Immortan Joes Kriegszug begleitet, ist auch in Wirklichkeit ein Flammenwerfer, der sechs Meter hohe Flammen spuckt. vDie einzige Aufnahme, die größtenteils am Computer erschaffen wurde, ist der Sandsturm. Der Film war bei den Academy Awards 2016 insgesamt für zehn Oscars nominiert und gewann letztendlich sechs, unter anderem einen für das Produktions-Design.

Kritik

Mad Max: Fury Road ist ein rasantes, actiongeladenes und bildgewaltiges Epos, das vor allem optisch überzeugt. Besonders zu loben ist auch Tom Hardy, der kaum mehr als ein


paar dutzend Sätze spricht und es trotzdem schafft, seinen Charakter genau als den zu verkaufen, der er ist: Mad Max, ein wahnsinniger Außenseiter, für den menschliche Gesellschaft die Ausnahme ist. Auch Charlize Theron schafft es, eine Figur darzustellen, die man lange im Kino vermisst hat: eine starke weibliche Figur in einem Actionfilm, die sich nicht mit weiblichen Reizen und knappen Kostümen durchschlagen muss. Wer Freund eines komplexen Plots ist, wird bei Mad Max wahrscheinlich enttäuscht. Die Handlung hat keine wahnsinnig überraschenden Wendungen oder unterschiedliche Ebenen, die den Zuschauer intellektuell sehr fordern. Wer aber bereit ist, darüber hinwegzusehen, der wird einen Film sehen, der mit großartiger Kameraführung, brillanten Farben und gewaltigen Action-Szenen überzeugen kann. Außerdem ist der Film eine wahre Freude für jeden, der ein Faible für Autos hat, denn die Liebe zum Detail und die Arbeit, die in die Entwürfe der Autos floss, haben sich bezahlt gemacht. Jedes Auto hat sein eigenes Design und es macht Spaß zu sehen, was aus dem einen oder anderen Modell geworden ist, das man vielleicht von der Straße kennt. Mad Max: Fury Road ist ein Film, auf den man sich einlassen muss. Wenn diese Hürde aber geschafft ist, wird man sich selten von so wenig Handlung so unterhalten gefühlt haben. Hannah Düser

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Den Zuschauer fordern

Nicht-lineare Arten filmischen Erzählens

Es existieren viele Alternativen zur linearen Erzählstruktur. Eine Vielzahl von Filmen hält nicht ausschließlich an kausalen und zeitlichen Abfolgen fest. Statt eine Geschichte dem Zeitablauf entsprechend zu erzählen, haben sich komplexere und anspruchsvollere Erzählmuster gebildet. Bei Filmen ist es essentiell, die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu gewinnen. Langweilige Filme schaut sich niemand gerne an. Das liegt vor allem daran, dass unser Gehirn dabei nicht beschäftigt wird. Wenn alles, was im Film passiert, klar und offensichtlich ist, wird der Zuschauer schnell unaufmerksam. Der Protagonist streitet sich zum Beispiel mit seiner Frau. In der darauffolgenden Szene sieht man ihn, wie er weinend auf seinem Bett sitzt. Er ist alleine, umgeben von dunklen Farben und nicht vollständig ausgeleuchtet, sein Gesicht ist in Schatten getaucht. Seine Stimme ertönt als Voice-Over und erzählt von dem Streit, kommentiert ihn. Der Protagonist bricht in Tränen aus, melancholische Musik setzt ein. In dieser Szene gibt es einige Überlagerungen und Doppelungen. Dem Zuschauer wird auf allen Ebenen (Plot, Musik, Sprache, Bildkomposition, Bildgeschehen) klar und eindeutig 64 Kunst und Kultur

vermittelt, was der Protagonist empfindet und warum. Kein Sachverhalt bleibt unklar und für den Zuschauer bleibt nichts mehr zusammenzusetzen. Er muss keine Eigenleistung erbringen, um das Gesehene sinnvoll zu einem Ganzen zu vervollständigen. Das bloße Schauen des Films resultiert in einem direkten Lesen und Decodieren. Um die Aufmerksamkeit des Rezipienten und sein Involvement in der erzählten Geschichte zu steigern, muss er aktiv Informationen verknüpfen und auch infrage stellen. Dies nennt man konstruktive Wahrnehmung. Um eine solche konstruktive Wahrnehmung zu fördern, kann der Filmemacher in verschiedenen Bereichen die Lesbarkeit seines Films erschweren. Ein solcher Bereich wäre der des Plots oder der Story. Die Story bezeichnet in diesem Begriffspaar die erzählte Geschichte, wie sie zeitlich richtig geordnet abläuft. Plot hingegen beschreibt die Anordnung der Story mit der Absicht, Spannung und Dramaturgie zu erzeugen. Dies kann in einer linear-kausalen Abfolge von Ereignissen in chronologischer Ordnung geschehen. Hierbei wird der Reihe nach eine Geschichte von Ursachen und Folgen erzählt. Um dies nun komplexer zu gestalten, können die

aristotelischen Einheiten von Raum, Zeit und Handlung aufgebrochen werden. Dies resultiert zum Beispiel in einer Einteilung in Haupt- und Nebenhandlungen mit verschiedenen Zeiten und Räumen. Der Film folgt mehreren Figuren, welche sich immer wieder über den Weg laufen oder auch nie begegnen. Vielleicht spielt ein Erzählstrang in der Gegenwart und einer in der Vergangenheit. Eine Rahmenhandlung kann den Film fast ausschließlich in einer Rückblende erzählen oder immer wieder kürzere Flashbacks auslösen, in denen sich der Erzähler spontan und stückchenweise an Vergangenes erinnert. Bei letzterem sind die Teile der Erzählung im Vergleich zum linearen Erzählmuster nicht mehr durch ihre zeitliche Abfolge kausal verbunden. Fragmentierung kann nicht nur auf den kompletten Film, sondern auch auf einzelne Szenen angewendet werden. Es entstehen Parallelmontagen. Hierbei wird abwechselnd auf verschiedene Erzählstränge geschnitten, welche meist entweder kausal oder zeitlich zusammenhängen, aber räumlich komplett getrennt sind oder aber schrittweise zusammenlaufen. Die Parallelmontage wird zum Spannungsaufbau oder zum Kontrastieren unterschiedlicher Charaktere angewandt.


Eine weitere Möglichkeit ist das mehrmalige Erzählen einer Geschichte aus der Sicht verschiedener Charaktere. Die Perspektiven können sich dabei entweder zu einer Gesamtgeschichte ergänzen oder gegenübergestellt werden und somit auf die subjektive Wahrnehmung der Menschen verweisen. Oder aber es werden mehrere mögliche Geschichten erzählt, die zwar alle dieselbe Ausgangssituation haben, aber durch kleine zufällige Ereignisse oder absichtliche Entscheidungen im Sinne des Schmetterlingseffekts beeinflusst werden und unterschiedlich enden. Geschichten können aber auch durch Verschachtelung verschiedener Ebenen komplexer werden. Es kann eine Fiktion in der Fiktion präsentiert werden. Dies kann ein Traum, die Erzählung einer Geschichte durch eine Figur oder auch ein Film oder Theaterstück im Film sein. Eng hiermit verbunden ist das unzuverlässige Erzählen. Der Filmemacher gibt (zunächst) keine konkreten Hinweise, ob das Gezeigte eine bewusst erfundene Geschichte, ein Gedanke, ein Traum oder ein tatsächlicher Flashback ist. Dies zwingt den Zuschauer, aktiv Hypothesen über den Ursprung und die Relevanz des Gesehenen aufzustellen und es in das Gesamtgesche-

hen einzuordnen. Wie oben schon erwähnt, kann ein Film auch vollständig in einer Rückblende erzählt werden und nur am Anfang oder am Ende eine einordnende Szene bereitstellen. Die Komplexität einer Erzählung kann durch eine Vielzahl von Figuren und damit von Erzählsträngen auch so weit ausgebaut werden, dass die erzählte Geschichte auf mehrere Filme ausgeweitet wird. Jeder Teil trägt zum Vorherigen bei und füllt das entstandene Universum zunehmend. In diesem Fall besteht die Schwierigkeit für den Zuschauer darin, die Informationen aus anderen Teilen im Hinterkopf zu haben, um Motivationen der Charaktere und Gesetzmäßigkeiten der Welt nachvollziehen zu können. Viele dieser Techniken der Fragmentierung und der Kombination von Handlungs- und Erzählsträngen sind keineswegs neu. Rahmenhandlungen, welche Flashbacks auslö-

sen, waren bereits in den 1940ern ein fester Bestandteil des Film Noirs. Und auch parallel ablaufende Handlungen wurden schon zur Stummfilmzeit eingesetzt.

Sandra Dettki

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ie n o h p a k e od

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Kreativität in vorgeschriebenen Strukturen

Künstler sind kreative Menschen. Sie holen sich ihre Inspiration aus der Welt um sie herum und verarbeiten die entstandenen Gedanken in ihren Werken. Sie sind Freigeister, die die Grenzen von Gesellschaft und Normen aufbrechen und völlig ungebunden arbeiten. Künstler schaffen ihre Werke allerdings auch mit der Hilfe von Ordnungsprinzipien. So wird in der Musik z.B. mit der Zwölftontechnik komponiert. Vor allem in der klassischen Musik ist das Arbeiten mit Systematiken üblich. Auch die um 1920 ausgearbeitete Zwölftonkomposition (oder: Dodekaphonie) nach Arnold Schönberg, welche sich klar von den gewohnten Klängen der Musik abgrenzen und völlig neu klingen sollte, arbeitet nach einem bestimmten Schema. Grundidee ist die Gleichberechtigung bei der Verwendung und die Gleichgewichtung beim Klang der Töne. Während der traditionellen Komposition ein Grundton zugrunde 66 Kunst und Kultur

liegt, wird bei der Zwölftontechnik mit den zwölf Tönen der chromatischen Tonleiter komponiert, welche sich nur aufeinander beziehen. Schönberg (1874-1951) strebte dadurch eine Atonalität an, welche das Publikum aufgrund der Abwesenheit tonaler Zusammenhänge zwingen würde, sich mit dem Gehörten auseinanderzusetzen, um es zu verstehen. Fokus der Bewertung von Musik sollte also nicht mehr nur die Musik selbst sein, sondern auch die Rezipienten. Schönbergs Ziel war es, traditionelle Verfahren der Komposition aufzubrechen. Allerdings führte er mit seiner Zwölftontechnik nicht die Abschaffung jeglicher Systematik herbei, sondern kreierte ein alternatives Kompositionsverfahren für die Sinnstiftung in der Musik.

Während bei der üblichen Komposition der Bezug zum Grundton die verfügbaren Töne eingrenzt, geschieht dies in der Dodekaphonie durch eine Reihe, welche jeden Halbton einer Oktave genau einmal enthält (c, cis, d, dis, e, f, fis, g, gis, a, b, h). Die zwölf Töne werden beim Komponieren nun zuerst in eine Reihenfolge gebracht, welche frei gewählt werden kann. Wichtig ist nur, dass eben jeder Ton genau einmal vorkommt. Diese Folge stellt nun die Zwölftonreihe dar, mit der komponiert wird. Die Anordnung der Reihe ist dem Komponisten überlassen, basiert jedoch auch auf Regeln und ist unveränderlich, sobald sie einmal festgelegt ist. Die Zwölftonreihe kann in ihrer Originalgestalt auftreten, aber auch gespiegelt (jedes aufwärts gerichtete Inter-


vall wird nun abwärts gerichtet und umgekehrt) oder rückwärts (Krebs). Des Weiteren kann die Reihe auch gespiegelt und rückwärts gelesen (Krebsumkehrung) werden. Spielraum für Kreativität bieten dann erlaubte Operationen wie das unmittelbare Wiederholen eines Tons, das Verlegen einzelner Töne in andere Oktavlagen, Transponieren der Reihe (oder ihrer Spiegelung) bei gleichbleibender Intervallstruktur und Rhythmisierung. Alle Motive, Themen und Klänge des Stücks werden ausgehend von der Reihe aus geschrieben, was dem Stück Struktur und Zusammenhang gibt. Kompositionen, welche mit Hilfe der Dodekaphonie geschrieben werden, können je nach Wahl der Reihe und ihrer Verwendung schief klingen, jedoch auch harmonisch. Dodekaphonie ist also keine Stilrichtung, sondern vielmehr eine Kompositionstechnik, mit der verschieden klingende Stücke geschaffen werden können. Die Zwölftontechnik ist das früheste Beispiel für Kompositionsverfahren, bei denen nicht nur nach Gehör, sondern mit einer mathematischen Systematik Musik geschaffen wird. Sandra Dettki

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Kunst und Kultur 67


Chaot o der Kontro llf reak? -

eine kleine Gegenüberstellung

Pete Doherty: Das chaotische Gitarrengenie Hier haben wir ein Paradebeispiel für einen chaotischen und wechselhaften Rockmusiker. Peter Doherty, geboren am 12. März 1979 in Hexham, England, ist den meisten besser bekannt als der drogenabhängige Ex-Ehemann von Model Kate Moss. Doch er ist auch Frontmann und Gitarrist der Bands „The Babyshambles“ und „The Libertines“. Das Leben des Musikers, ist alles andere als beständig gewesen. Die Zerwürfnisse mit seinen Bands, die gescheiterten Beziehungen und Drogenprobleme machten seine Karriere als Musiker um einiges komplizierter. Aufgrund verschiedener Gerichtsverfahren, anlässlich seines Drogenkonsums, konnte er Touren nicht beenden und diverse Entzugsversuche führten nur zu mäßigem Erfolg. Nach einem Aufenthalt in der Entzugsklinik veröffentlichte er 2009 sein erstes SoloAlbum „Grace/Wastelands“. Doch auch damit konnte er nicht überzeugen. Erneute Skandale - verursacht durch Alkohol und Drogen - übertönten seine Musik. Tickets für eines seiner Konzerte zu kaufen, ist automatisch mit dem Risiko verbunden, dass er nicht erscheint oder in der Mitte abbricht. Was dabei allerdings leider in Vergessenheit gerät ist, dass der Großteil 68 Kunst und Kultur

der Texte seiner beiden Bands, ebenso wie die Musik aus der Feder von Doherty selbst stammen. Die Alben der Bands sind mit Awards ausgezeichnet worden und auch Pete Doherty gewann mehrfach den NMEShockwave-Award. Man muss also nicht unbedingt ein Ordnungsmensch sein, um ein genialer Musiker zu werden. Allerdings sollte man seine chaotische Seite auch nicht in dem Maß ausleben, wie Pete Doherty es tut.

Beyoncé: Die perfektionistische Queen des Musikbusiness Das krasse Gegenteil dazu ist Beyoncé Knowles, geboren am 4. September 1981 in Houston, Texas. Bekannt geworden mit der Girlgroup „Destiny’s Child“, ist Beyoncé heute die ungekrönte Queen des Pop. Ihre

Alben erreichten alle Platz 1 in Amerika und sie gewann bisher 20 Grammys. Sie gehört zu den reichsten Musikern der Welt und war im Jahr 2014 mit 115 Millionen US-Dollar die bestverdienenste Frau im Musikbusiness. Ihre Konzerte sind immer ausverkauft und eine perfekt durchgeplante Show. Ihren Einfluss nutzt sie auch außerhalb der Musikbranche. Beyoncé ist engagierte Feministin und unterstützt mehrere soziale Einrichtungen, unter anderem die Survivor Foundation, die sie zusammen mit ihrer Familie und Kelly Rowland (Destiny’s Child) gründete. Die Organisation unterstützt die Überlebenden des Hurrikans Katrina. Neben der Musik arbeitet sie auch als Werbepartner mit mehreren Marken zusammen. Sie hat unter anderem einen Werbevertrag mit Pepsi und modelte auch schon für Tom Ford. Beyoncé Knowles ist der Inbegriff von Erfolg. Ihre harte Arbeit macht sich bezahlt und den erarbeiteten Einfluss nutzt sie, um ihr Imperium auszuweiten und auf soziale Missstände hinzuweisen. Ihre Ehe mit Jay-Z, mit dem sie auch eine Tochter hat, macht sie zu einem Vorbild für alle Frauen, die ihre Karriere und die Familie unter einen Hut bringen wollen. So findet sich auch das andere Extrem unter den Musik-Genies der heutigen Zeit. Hannah Düser


Das Team:

Redaktion:

Claudia Seibert, Sandra Dettki, Annika Stanger, Hannah Düser, Ana Karlovcec, Anja Gehring, Annika Fix, Manuela Kaczmarek, Christina Greifenstein, Maike Richter, Jennifer Kemler, Vanessa Schwab, Anne-Katrin Brode

Lektorat:

Gutscher, Vanessa Schwab, Mareen de, Bro n tri -Ka ne An se, ll Wieland, Jessica D‘Arne n-Kathrin Bockinac, Isabe Wilinski, Felix Melzer, s An r, bia To rne , Bu ler a nz Tin , Kie ege on Sim nalena Ga Dettki, Sandra Zikeli, An Mirjam Thumbeck, Sandra , ck hter, Franziska Bu Laura Cüppers, Maike Ric 69


Layout:

Akquise: 70

Mona Joerg, Christina

Greifenstein, Jennifer Str

Jennifer Kemler, Siyan Zh

übel, Chiara Müller, Laura

ou, Helen Zattler, Julia Sc

Mareen Gutscher, Chiara Müller

Bohnet, Anne-Katrin Bro

humacher, Patricia Wass

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de, Vanessa Schwab,


PR:

Carolin Martinov, Ann-Kathrin Bockinac, Svenja Schwald, Annalena Gaege, Mirjam Thumbeck, Felix Melzer

Miriam Blog: Annalena Gaege,

Karcher 71


Impressum

VielSeitig

Die Studierendenzeitschrift an der Hochschule der Medien eMail: vielseitig@hdm-stuttgart.de facebook: www.facebook.com/wirsindvielseitig blog: vielseitig.hdm-stuttgart.de Herausgeber: Verfasste Studierendenschaft der Hochschule der Medien Nobelstraße 10, 70569 Stuttgart Tel.: 0711/8923-2631 Fax: 0711/8923-2632 eMail: vs@hdm-stuttgart.de Druck- und Weiterverarbeitung: Hochschule der Medien Auflage: 1500 Exemplare

Danke... Unser besonderer Dank gilt Heiko Gatawis, Sebastian Paul und Markus Meider, ohne die es keine gedruckte VielSeitig gäbe. Des Weiteren danken wir Hannah Düser für ihre Zeit, Mühe und Kreativität, die sie in das Zeichnen sämtlicher Mandalas für unsere Blöcke und für die Zeitschrift gesteckt hat. Vielen Dank auch an die VS und unsere Sponsoren, die uns finanziell unterstützt haben. Ohne alle unsere Unterstützer wäre die VielSeitig nicht das, was sie in erster Linie ist und auch immer bleiben wird: ein Printprodukt, das durch besondere Kreativität, hohe Individualität, gut recherchierte Inhalte und den Teamgeist aller Mitglieder besticht und lebt. 72 Impressum

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S. 6/7 Designed by Alekksall - Freepik.com S. 8/9; 21/22/23; 68 Designed by Freepik.com S. 10/11; 14/15; 24/25; 26; 28 pixabay.com S. 12 http://www.partnerschaft-beziehung.de/bindungsangst-freund. html S. 18 https://unsplash.com/photos/6cOUbEdwG24 S. 20 https://unsplash.com/photos/EPppwcVTZEo S. 29 http://fotos.piqs.de/7/0/6/d/9/cacf3ebf661ba576ead96bafa02b25b7.jpg S. 30/31/32 by Christina Greifenstein S. 36 https://www.pexels.com/photo/businesswomen-businesswoman-interview-meeting-70292/ S. 37 http://karrierebibel.de/wp-content/uploads/2015/11/Skepsis-ZweifelndeFrau-Unsicher.jpg https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/65/ef/f0/65eff0f4506332375e06c08b0c8004ea.jpg https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/6d/42/74/6d42748269 df94e79fcS. 39 vecteezy S. 48 http://www.parent.co/letting-our-kids-dress-themselves-tipsand-politics/woman-holding-a-huge-pile-of-clothes/ S. 49 https://www.pexels.com/photo/black-and-white-fashion-officeshirt-60342/ S. 54/55 Selected by Freepik.com S. 62 http://www.madmaxmovie.com/images/home/tt_horizontal. png S. 65 https://www.pexels.com/photo/night-television-tv-video-8158/ S. 66 https://static.pexels.com/photos/3090/hand-music-musician-compose.jpg S. 68 https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cc/PeteDoherty-Madrid2008.jpg https://www.flickr.com/photos/caotiquemind/3106621953



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