Sommerwind

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Sonderausgabe 2010

I.P.

F체r unsere G채ste pagine italiane

im Vinschgau



Vielfalt

Inhalt

39-42

Nationalpark Stilfserjoch

46-47

Ruinen: Reizvolle Orte

50-51

Bauer: „Meine Resslan“

52

Alm: Kasen in der Einsamkeit

53

Brot: Aus Vinschger Korn

54

58

Radweg: Weg für Genießer Ötzis Fundstelle Erlebnis: Schießen und Gleiten

6-7

MMM Ortles: Museum am Gletscher

8-9

Sonnenberg: Vinschger Höhenweg

10-11

Bauten: Festung und Bunker

12-13

Watles: Sanfter Berg

60-61

Sonnenberg: Panorama

62-63

Apfel: Vinschger Frucht

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Romanik: Stiegen zum Himmel

16

Taufers: Acht-Kirchen-Wanderung

18

Glurns: Steinernes Schatzkästchen

20-21

Sagen: „Sagenhafter“ Wanderweg

Laas: Weg in die „Gurgl“

Pagine italiane

26-27

Schlanders: Höchster Kirchturm

14

La gola di Uina

28-31

Latsch: Dorf der Gegensätze

22

Le albicocche

32-33

Martell: Paradies

43

Caso per Sherlock Holmes

34-37

Sulden: Am Fuße des Königs Ortler

23

44-45

Dantestraße 4, 39028 Schlanders; Tel. 0473 - 732196, Fax 0473 - 732451; redaktion@vinschgerwind.it Chefredakteur: Erwin Bernhart; Stellvertreterin: Magdalena Dietl Sapelza; Grafik: Hartwig Spechtenhauser, Marion Fritz Redaktion: Hans Wielander, Gianni Bodini, Ludwig Fabi, Angelika Ploner, Brigitte Thoma, Renate Eberhöfer, Philipp Trafoier, Elke Wasmund, Martin Platzgummer, Viktoria Gabl, Hanspeter Gunsch; Werbung: Edwina Oberthaler, Esther Stricker, Gerti Alber Druck: Fotolito Varesco, Auer, Nationalstraße 57; Preise: Jahresabonnement im Vinschgau: Euro 30; außerhalb des geografischen Bezirkes Vinschgau Euro 40; restl. Italien und Auslandsabonnement: Euro 100 (Inkl. Porto); Schweiz: Sfr 95.-; Eigentümer und Herausgeber: Info-Media GmbH. Ermächtigung des Landesgerichtes Bozen Nr. 6/2005

I massi della feconditá

Impressum: Sonderdruck zum „Der Vinschger Wind“ 12/2010

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oder zoll ich nicht?

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EINKAUFSZENTRUM, RESTAURANT & TANKSTELLE : 8 KM VOR SAMNAUN


Willkommen im Tal der Gegensätze

traditionelle, innovative Küche in einem modernen und stilvollen Ambiente sonnige Gartenterrasse mit Kinderspielplatz Komfortzimmer mit herrlichem Ausblick über die Obstplantagen neues Hallenbad und Saunalandschaft geführte Wanderungen direkt am Fahrradweg Via Claudia Augusta 10 min. Fußmarsch vom Goldrainer Bahnhof Restaurant 12.00 – 14.00 und 18.30 – 22.30 Montag Ruhetag Fam. Pinzger | Alte Vinschger Str. 1 | Vetzan/Schlanders Tel.: +39 0473 742113 | www.vinschgerhof.com | info@vinschgerhof.com

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sanft wild

Liebe Gäste, sanft und wild, üppig und karg, farbenfroh und eintönig, viel Sonne und wenig Regen: Der Vinschgau ist ein Tal der Gegensätze. In diesem Tal der Gegensätze gibt es einen genauso gegensätzlichen Menschenschlag: beredt und wortkarg, belesen und bodenständig, herzlich und verschlossen. Die Küche, die Kultur, die Bräuche: auch die weisen Gegensätze auf, wie kaum anderswo. Im Tal der Gegensätze heißen wir Sie, liebe Gäste, willkommen. „Der Vinschgerwind“ ist eine Bezirkszeitung, die Schönes und Gutes gelten lässt, mit angebrachter Kritik nicht geizt, die im Vinschgau von Vinschgern für Vinschger gemacht wird. Mit dem „Sommerwind“, den Sie in Ihrer Hand halten, wollen wir Sie in Ihrer Urlaubszeit ein Stück weit begleiten. Wir beschreiben für Sie Schönheiten, Wanderwege, besondere Ortschaften, Kuriosa und geben Tipps, wie Sie Ihren Urlaub genussvoll ausbauen können. Der Vinschgau ist ein Abenteuer, welches sich schnell nicht erschließen lässt. Wir raten Ihnen deshalb, einen Gang zurückzuschalten, damit Ihre Sinne geschärft werden können. Damit Ihnen der Vinschgau in all seinen Facetten ein sinnliches Erlebnis bereiten kann. Einen erholsamen, einen sinnlichen und einen eindrucksstarken Urlaub wünschen wir Ihnen. Erwin Bernhart, Chefredakteur

Ein herzliches Willkommen an alle Feinschmecker und Genießer Raffinierte Köstlichkeiten und Traditionelles, kleine Gerichte, Eisbecher und hausgemachte Süßspeisen servieren wir Ihnen auf unserer Sonnenterrasse, in der 300 Jahre alten Stube oder im großen Speisesaal. Wir erwarten Sie!

Töll/Partschins • Vinschgaustraße Tel. 0473 967 128 • Fax 39 0473 967 796 www.edelweissferien.com • info@edelweissferien.com direkt am Beginn des Vinschgauer Fahrradweges – in der Nähe der Waalwege nach Dorf Tirol und Lana.

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Messner Mountain Museum

Sulden

Messner Mountain Museum

„Ortles“

von links: erschreckender „Museumswächter“ Impressionen der Ausstellung plastisch überdimensional dargestellte Wassertropfen vor Gemälden

Messner Mountain Museum Ortles c/o Yak & Yeti, I 39029 Sulden (BZ) Tel. +39 335 6081205 - ortles@messnermountain-museum.it Das MMM Ortles ist vom zweiten Sonntag im Juni bis zum zweiten Sonntag im Oktober und vom zweiten Sonntag im Dezember bis 1. Mai geöffnet. 14 - 18 Uhr Dienstag Ruhetag

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Am oberen Ende des Vinschgaus, inmitten der atemberaubenden Ortlergruppe, befindet sich der berühmte Ski- Ort Sulden, welcher ob seiner Kälte auch als das Sibirien Tirols gerufen wird. Genau hier am Fuße des berüchtigten Ortlermassivs, welcher von den Ortsansässigen ehrfurchtsvoll „Im End der Welt Ferner“ genannt wird, befindet sich das Messner Mountain Museum Ortles, welches auf einer Fläche von 300 m² auf das Thema Ewiges Eis näher eingeht, wobei König Ortler eine Sonderstellung einnimmt. Das eigentliche Museum befindet sich versenkt in einen kleinen Hügel, direkt neben dem dazugehörigen Restaurant Yak & Yeti. Den Eingang bildet eine Öffnung in der Stützmauer des Hügels und befördert den Besucher förmlich in den Berg hinein. Über eine kurze Rampe dringt man weiter in die Tiefe dieser künstlich aus gewollt sichtbarem Stahlbeton angelegten Höhle vor, wo sich dem Besucher fesselnde Kunstwerke eröffnen: Eine Exkursion in die kalte, faszinierende Welt des Ewigen Eises, dessen Unwirtlichkeit das unterirdisch und mit erstaunlicher architektonischer Finesse angelegte Museumsgebäude eindrucksvoll und hautnah vermittelt. Der Hauch dieser unnahbaren, hochalpinen Gletscherwelt mit all ihren Gefahren und unerbittlichen Gradlinigkeit, welches ein Annähern nur unter extremsten körperlichen und geistigen Belastungen ermöglicht, ist für den Besucher nahezu spürbar. Beim MMM Ortles, mit zahlreichen Architekturpreisen prämiert, versuchte Architekt Arnold Gapp gekonnt, das Innenleben einer Gletscherspalte darzustellen, deren fahles und zugleich hoffnungsvolles Licht bezaubert. Der geniale Eindruck, sich selbst in einer Gletscherspal-

te zu befinden, wird durch eine Glasöffnung am Oberboden erzeugt - ein gezacktes Fensterband, welches die Decke des Museums durchbricht und Tageslicht - wie bei einer echten Spalte - einfallen lässt. An einem bestimmten Punkt dieses zackigen Glasbandes kann man den vereisten Gipfel des imposanten Ortlers höchstselbst ausmachen. Darüber hinaus ist das ganze Museum in nacktem kalten Zement belassen worden, um Kälte besser darstellen zu können. Die ausgestellten Exponate erzählen von Liebe und Ehrfurcht zum Berg - in einer Sprache, welche Natur und Kunst einzigartig ineinander verschmelzen lässt. Der Ausstellungsbesucher kann sich an der Betrachtung einer Vielzahl von Gemälden internationaler und einheimischer Künstler laben und in eine geheimnisvolle Welt von Eis, Schnee, Sturm und Gletscher eintauchen. Unzählige kostbare Meisterwerke aus 3 Jahrhunderten, welche von Hochachtung und magischer Angezogenheit zum Berg in der Sprache der Muse erzählen, lassen den bezauberten Zuschauer begeistert zurück … Hausherr Reinhold Messner erweist hier König Ortler seine große Ehrerbietung, an dessen majestätischem Fuße sich MMM Ortles liebevoll anschmiegt und nahtlos mit der kargen Landschaft verschmilzt. So befindet sich in diesem sehenswerten Kleinod auch die weltweit größte Sammlung von OrtlerMalereien - neben verschiedensten Exponaten der Bergsteigergeschichte aus 2 Jahrhunderten. So hat alles was hängt oder steht direkt oder indirekt mit dem Mysterium Eis zu tun. Renate Eberhöfer



Vinschger Höhenweg

­ inschger Höhenweg V Ausblicke und Einblicke Neben den Waalwanderwegen, den Alm- und Panoramawegen, den höchsten Gipfeln der Ostalpen und der Vielfalt an Natur hat die Ferienregion Vinschgau ein weiteres Highlight für Wanderbegeisterte hinzubekommen. Ein Erlebnismarsch der Superlative mit herrlichen Ausblicken und Einblicken bietet der neu ausgeschilderte „Vinschger Höhenweg“. Er verläuft von der Etschquelle am Reschenpass (1.560m) bis zum Schloss Juval in Staben (600m). Der Weitwanderweg verläuft größtenteils auf bestehenden Wegen, wie den historischen Verbindungswegen und Versorgungspfaden. Dennoch mussten einige Abschnitte neu gestaltet werden. Will man den ganzen Weg gehen, müssen 109 Wegekilometer, sowie 5.700 Höhenmeter im Aufstieg und 4.700 Meter im Abstieg bewältigt werden. Die offizielle Erstbegehung der gesamten Strecke ist noch ausständig. Bei mittlerem Marschtempo ist eine Marschzeit von ca. 32 Stunden reell. Deshalb empfiehlt sich eine Begehung in mehreren Etappen.

Einblicke in die Vergangenheit, beim Einstieg in den Höhenweg am Reschen, bietet der aus dem Reschensee ragende alte Grauner Kirchturm. Ein stets beliebtes Fotomotiv, jedoch mit dunklem Hintergrund für den Obervinschgau. Das Bergbauernleben gehört zur Kultur des Tales. Gerne kann der aufmerksame Wanderer daran teilhaben, einem Bergbauern bei der Arbeit über die Schulter schauen. Der Ausblick ins verträumte Münstertal, zu König Ortler und der gesamten Ortlergruppe mit seinen schneebedeckten Gipfeln begleitet ebenso atemberaubend wie sehnsüchtig. Die Route folgt seinem Verlauf in vielen Seitentälern, wie das unberührte Planeil- und Matschertal. Abstiege in die Ortschaften Mals mit St. Benedikt, dem Fröhlichsturm oder dem St. Veiths-Kirchlein am Tartscher Bühel sind lohnend. Schluderns mit der Churburg und dem Ganglegg, der schönen Pfarrkirche, einen Ausflug wert. Kulturelle Perlen, als wären sie an einer Kette aufgefädelt, Burgen, Schlösser, Klöster, Ruinen und Kirchen sowie historische bäuerliche Dorfkerne. Die


Vinschger Höhenweg

kleinste Stadt, Glurns mit 900 Einwohnern, mit der historischen Stadtmauer und den Laubengängen sowie den Tortürmen ist einen Abstecher wert. Von Mals bis Schloss Juval führt der „Vinschger Höhenweg“ durch den Vinschger Sonnenberg mit seiner kargen und trockenen Steppenvegetation. Mit fast 300 Sonnentagen ist das Tal für seine Regenarmut weitum bekannt, die Natur am sonnenexponierten Berg wird ständig auf eine harte Probe gestellt. Die imposanten Bergketten, welchen den Vinschgau einschließen, halten den Regen nahezu ab. Der fruchtbare Talboden wird schon seit Jahrhunderten mit einem ausgeklügelten Waalsystem mit dem kostbaren Nass versorgt. In jüngster Zeit wurden viele Waale durch Beregnungsanlagen ersetzt. Der Ausblick auf die Obstplantagen in der Talsohle, wo die knackigsten und süßesten Äpfel reifen, versorgt von den verspielten Beregungungsanlagen, macht Lust auf diese gesunde Frucht. Buschenschänke und Jausenstationen laden zum Verweilen ein und verwöhnen den Gaumen mit kulinarischen Leckerbissen. Das weiße Gold, dessen Abbau der Marschierende beobachten kann, verhalf dem Marmordorf Laas zu

Bekanntheit und Ruhm. Dem Höhenweg in östliche Richtung folgend, gelangt man oberhalb des Hauptortes Schlanders. Der höchste Kirchturm, der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ragt in die Höhe, viele Geschäfte und Lokale in der Fußgängerzone sind einen Abstieg wert. Die Nationalparkhäuser „Avimundus“ in Schlanders, „aquaprad“ in Prad, „naturatrafoi“ in Trafoi, „Trattla“ in Martell, sowie das „Messner Mountain Museum“ geben Einblick in die Flora und Fauna des Vinschgaus. Mit der Seilbahn St. Martin in Latsch ist ein bequemer Auf- oder Abstieg machbar. Latsch, mit seinen vielen Kirchen, Burgen und Ansitzen, von jeher ein wichtiger Knotenpunkt im Markttreiben. Erdbeeren, wohlschmeckende und süße Früchte, gereift in der Bergluft des Martelltales locken in das Seitental. Von St. Martin im Kofel führt der Höhenweg über den Trumsberg und den alten Waalweg Nr. 1 bis nach Tschars und Juval. In der Talsohle ist Kastelbell bekannt für seinen Spargel und das Schloss Kastelbell. Waalschellen und Waaler findet man in Tschars. Ausblicke und Einblicke. Brigitte Thoma

Blick auf den Vinschger Sonnenberg - von Juval (rechts) bis nach Eyrs (links), wo das Tal nach Norden hin gebogen wird. Entlang des Sonnenberges verläuft der „Vinschger Höhenweg“ - von Juval bis zur Etschquelle in Reschen Bild: TAPPEINERVERLAG

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Bunker Bauten

Festung und Bunker:

Festung Nauders

Die Verteidigung des Landes Tirol erfolgte immer wieder an Engstellen; dies galt vor allem für das Mittelalter, wurde aber fortgesetzt bis in die Dreißigerjahre des vorigen Jahrhunderts. Während die dauerhaft bewohnten Burgen einigermaßen gemütlich waren, wurden die modernen Bunker für die Besatzung Orte des Schauderns. Dies kann einprägsam erfahren werden gelegentlich der Bunkerführungen, die vom Verkehrsverein Mals mit Armin Plagg (348/2829110) organisiert werden und zwar jeden Donnerstag vom 24. Juni bis 16. September 2010. Treffpunkt ist das Tourismusbüro Mals; die Führung dauert 2,5 Stunden. Wir beginnen aber mit der Festung Nauders. Sie ist eine Straßensperre und liegt nördlich des Dorfes Nauders auf Nordtiroler, also auf österreichischer Seite und wurde von 1834 bis 1840 unter Kaiser Franz I. und Ferdinand I. an der Passstraße über den Reschen erbaut. Es sollte das Inntal vor möglichen Truppeninvasionen aus der Lombardei und aus dem Engadin schützen. (Zur gleichen Zeit wurde am Eingang zum Pustertal die Franzensfeste erbaut.) Die fünfgeschossige Befestigungsanlage besteht aus gewaltigen, mit Natursteinen verkleideten Mauern. Der nördliche Anbau ist vierachsig und der südliche dreiachsig. Die unterschiedlichsten Arten und Formen der Geschützscharten und Fenster unterstreichen den fortifikationischen Charakter des Bauwerks. Die Festung Nauders liegt in einer Schlucht „im ausspringenden Radius einer doppelten Kurve“ und galt dadurch als praktisch unangreifbar. Sie war in den Kriegen 1848, 1859, 1866 und das letzte Mal zum Beginn des Krieges gegen Italien 1915 verteidigungsbereit armiert. Die architektonisch beachtliche Anlage ist heute Museum und kann vom 23.Mai bis 10.Oktober 2010 jeden Mittwoch und Sonntag jeweils um 15 Uhr besichtigt werden. Auskunft Tourismusverein Nauders 0043/5473/87220.

Schleiser Bunker

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oben: Die Panzersperren auf Plamort gehören zu den kuriosesten Sehenswürdigkeiten dieses von Mussolini errichteten Grenzwalles;

Und nun zu den zahlreichen Bunkern auf Südtiroler Seite, die vor etwa 70 Jahren im faschistischen Italien unter Mussolini gebaut wurden. Insgesamt gibt es in Südtirol etwa 360 mehr oder weniger versteckte Wehranlagen. (Ähnlich ist die Anzahl der Burgen aus dem Mittelalter.) Etwa 70 Bunker - in Eisenbeton gegossen oder aus dem Felsen gemeißelt - sollten hier zwischen Mals und Schleis die Grenze gegen einen Überfall vom Reschen her sichern. Gegen wen? Sicher nicht gegen Österreich, wohl aber gegen den landhungrigen Hitler, der 1938 Österreich annektiert hatte. Italien grenzte plötzlich direkt an Deutschland - Mussolini bekam es mit der Angst zu tun! Überall wurden neue Grenzanlagen errichtet und befestigt, mit Straßen erschlossen, mit Panzersperren gesichert - am eindrucksvollsten auf Plamort. Über diese kleine, sumpfige Hangebene am Fuße der „Klapoarspitz“ hätten die deutschen Eroberer mit Panzern ins Land eindringen können. Von Nauders kommend biegt vor dem Reschenpass rechts eine schmale Straße ab, die zum Urlaub-Berghof Tenderes führt. Am beginnenden Berghang liegt eine natürliche Felsgruppe, die teilweise als Bunker ausgebaut wurde. Davor steht eine Wachhütte aus Eisen. Schön verrostet, ein gepanzerter Sarg, wenn es zu Kriegshandlungen gekommen wäre. Überall gibt es hier aus dem Fels gesprengte Bunkersysteme, die aber so gut getarnt sind, dass sie kaum auffallen. Eine äußerst ungemütliche Erinnerung an das Höhlendasein der Soldaten unter Beton. Makabre Kunstwerke, die nicht wirklich zum Einsatz kamen, als die deutsche Wehrmacht 1943 in Italien einfiel. Deutsche Truppen überschritten die Grenzen, um die Anhänger Mussolinis gegen jenen Truppenteil Italiens zu stützen, der zu den Allierten, also zu den Amerikanern und Engländern übergegangen war. Aber das Kommando des hier zahlreich zusammengezogenen Militärs war unentschieden, auf welcher Seite sie eingreifen sollten; dadurch wurde kaum Widerstand geleistet. Die Bunker kamen also fast überhaupt nicht zum Einsatz. Eines dieser Bauwerke befand sich in der Nähe der Benediktkirche, auf dem Weg von Mals nach Schleis. Es ist vor wenigen Jahren abgebrochen worden; dadurch entstand ein hochbegehrter Parkplatz für die Besucher des Heilig-


Bunker Bauten

Nauders, Reschen, Mals und Töll

Mussolinibunker auf der Töll zu Fuß erreichbar in einer Stunde über die Wege 1 und 2 von Reschen aus. Foto Martin Geier

tagraum.it

tums mit den kostbaren Fresken aus karolingischer und gotischer Zeit. Besucht kann auch ein anderes „Heiligtum“ werden und zwar das Bunkermuseum auf der Töll. An dieser Talenge, also am Ende des Vinschgaus, wo die Etsch steil in das Becken von Meran abfällt, befand sich einst eine Zollstation, worauf der Name Töll hinweist. Wer hier mit dem Auto in Richtung Meran fährt, kann links über den Häusern der Töllsiedlung, mitten in Obstwiesen, einen freistehenden Bunker erkennen. Unter dem abbrechenden Tarnbewurf

drohen immer noch gewaltige Schießscharten, die auf die Straße zielen. Besucht werden kann der Kunstbunker des Matthias Schönweger, der auf der orographisch rechten Etschseite in einem Wäldchen nahe der Etschschleuse liegt, nur an wenigen Tagen und zwar am 22. Juni, 20. Juli, 24. August und 14. September 2010, immer von 16 bis 18 Uhr; Auskunft beim Tourismusbüro Partschins 0473/967157. Dieses Museum bietet Einblick in die Skurrilität militärischen Denkens, in die feuchte „Bewohnbarkeit“, enthält jetzt statt der Waffen historischen Schutt: ausgediente Wecker, Barbiepuppen, Spielautos zu Tausenden, bekümmerte Espressomaschinen. Schulklassen sind begeistert, erfassen blitzschnell den Witz, der sich gegen die Anhäufung falscher Ideale richtet. Spielerischer Umgang mit dem Größenwahn. Hans Wielander

Brotzeit :)

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Wanderung Gipfel

Der Watles ist ein Berg mit herrlicher Aussicht (Karte: Tappeiner Verlag) unten: Ausflugsziel kann auch die Sesvenna-hütte sein

Rund um den Watles Wegbeschreibung: Von der Bergstation des Sessellifts Watles ( Planatapatschhütte) führt der Wanderweg Nr. 3 bis zum Gipfelkreuz Watles (2.555 m). Dort haben Sie ein herrliches Panorama auf den Vinschgau. Von dort folgen Sie der Wegmarkierung Nr. 4 in Richtung Schafberg, wandern vorbei am Pfaffensee (2.222 m) und erreichen dann wieder die Plantapatschhütte. Gesamtgehzeit: ca. 3 Stunden Höhenunterschied: ca. 450 m Einkehrmöglichkeit: Plantapatschhütte Schwierigkeitsgrad: mittelschwer

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Watles

Sanfter Berg

mit herrlichen Aussichten Schroff, hoch, unzugänglich, gefährlich: Zu dieser Art von Bergen gehört er nicht, der Watles, der Hausberg der Burgeiser und der Amberger, der Hausberg der Gemeinde Mals. Sanft ist er, einladend, leicht bezwingbar. Natürlich mit gutem Schuhwerk, aber auch für Kinder geeignet. Eines hat er mit den großen Bergen, die ihn umrahmen, gemeinsam: ein unvergleichliches und unvergessliches Panorama. Im Süden winkt der Ortler, der schwer an seiner Gletscherlast zu tragen hat, von seinen Satelliten umgeben. Ein bei blauem Himmel herrliches Farbenspiel. Tatsächlich schroff steht die Gruppe um die Tschenglser Hochwand links vom Ortler und weist den bis dahin in Nord-Süd-Achse verlaufenden Vinschgau stolz in Richtung Osten. Die Weißkugel ragt im Osten aus den Spitzen der Ötztaler Alpen heraus. Im Nordwesten gibt das „Engadiner Fenster“ als besondere geologische Formation den Blick in die Unterschichten der Alpen frei. Damit der Genuss des Weitblickes mitten in den Alpen nicht mit Schweiß, Herzklopfen und wunden Füßen erkauft werden muss, dafür sorgt auch der Sessellift, der ein Stück weit einen beque-

men Zugang zulässt. Von der Bergstation aus, von der Plantapatschhütte, gestattet der sanfte Watleshügel mehrere lohnende Wanderungen. Das Ziel Watlesspitze selbst ist eine davon. Eine andere ist der Höhenweg, der zur Sesvennahütte führt. An der südwestseitigen Flanke führt dieser abwechslungsreiche Weg durch Almrosen, vorbei an Kiefern, durch Almweiden dann hinunter ins Schlinigertal. Wer von der Sesveannahütte weiter gehen will, besucht die Uinaschlucht, die auf Schweizer Territorium damalige Schmugglerpfade offenlegt. Noch etwas kann rund um den Watles erlebt werden. Wer sich in die Namen auf den Wegschildern vertieft, schlittert unweigerlich in ein geschichtliches Zeitfenster. „Plantapatsch“, „Sesvenna“, „Watles“, „Uina“, es gibt noch viele Beispiele von Flur- und Bergnamen, die auf eine Zeit verweisen, in der im oberen Vinschgau rätoromanisch gesprochen worden ist. Die Römer haben das Gebiet unserer Vorfahren „raetia“ genannt, die Einwohner „Raeter“. Rätische Flurnamen auch rund um den Watles weisen darauf zurück. Erwin Bernhart


Wanderung Gipfel

WANDERN OHNE AUTO WANDERBUS BURGEIS – WATLES – SCHLINIG (13.06. – 17.10.2010)

Täglich um 09.00 Uhr fährt ein Wanderbus ab Sennerei Burgeis nach Schlinig und zur Talstation Watles. (Von Mo. bis Sa. Anschluss mit Citybus ab Bahnhof Mals um 08.48 Uhr) Rückfahrt nach Burgeis um 18.00 Uhr ab Schlinig (von Mo. bis Sa. Anschluss auf den Citybus ab Sennerei Burgeis zum Bahnhof Mals um 18.59 Uhr) Kosten pro Person: einfache Fahrt 3,00 Euro, Hin- und zurück 5,00 Euro Wandervorschläge: • Watles – Sesvennahütte – Uinaschlucht • Watles – Pfaffensee – Schafberg – Watles Kreuz – Plantapatschhütte • Watles – Schafberg – Oberdörfer Alm Der Sessellift Watles und die Plantapatschhütte sind vom 12. Juni bis 17. Oktober geöffnet. Bei Regenwetter bleibt der Sessellift geschlossen. Info: Tel. 0473 830 777

CITYBUS SCHLINIG (AB 13.06.2010)

DIENSTAG, DONNERSTAG UND SAMSTAG ab Bahnhof Mals ab Mals Dorf ab Burgeis Rückfahrt ab Schlinig

07.20 Uhr 07.23 Uhr 07.29 Uhr

10.42 Uhr 10.45 Uhr 10.51 Uhr

13.20 Uhr 13.23 Uhr 13.29 Uhr

16.20 Uhr 16.23 Uhr 16.29 Uhr

07.52 Uhr

11.14 Uhr

13.52 Uhr

16.52 Uhr

Wandervorschläge: • Schlinig – Sesvennahütte – Rassass-Spitze • Schlinig – Sesvennahütte – Föllakopf

SHUTTLE WATLES – SCHLINIG SCHLINIG – WATLES

(13.06. – 17.10.2010)

Täglich von 16.00 – 18.00 Uhr Preis pro Person: 1,50 Euro; Kinder bis 14 Jahre gratis Wandervorschlag: • Watles Talstation – Plantapatschhütte – Sesvennahütte – Schliniger Alm – Schlinig TIPP – GEFÜHRTE WANDERUNG: Watles – Sesvennahütte – Uinaschlucht – Sur-En (Schweiz) Jeden Freitag vom 18. Juni bis 15. Oktober 2010 Treffpunkt: 09.15 Uhr an der Talstation Watles Dauer: 6 Stunden Schwierigkeitsgrad: mittelschwer Teilnahmegebühr: 32,00 Euro pro Person; Kinder von 8-14 Jahre bezahlen die Hälfte, Kinder bis 8 gratis Inklusiv: Bergfahrt Sesselbahn, Wanderführer, Rückfahrt mit dem Kleinbus von Sur-En (CH) Mitzubringen: Gute Wanderschuhe, Verpflegung Einkehrmöglichkeit: Sesvennahütte Wichtig: Personalausweis nicht vergessen! Voranmeldung bis 17.00 Uhr des Vortages im Tourismusbüro Mals, Tel. 0473 831190 Informationen im Tourismusbüro Mals 0473 831190 oder unter www.ferienregion-obervinschgau.it E-Mail: mals@rolmail.net Der Citybus-Fahrplan ist auf den Fahrplan der Vinschgerbahn abgestimmt.


escursionismo Slingia

La gola di

La scheda Da Slingia, 1738 m, si sale verso la malga e si raggiunge quindi il Rifugio Sesvenna a 2256 m. Poi dal Passo di Slingia, 2311 m, dopo aver passato la frontiera italo-svizzera (carta di identità), si scende nella gola di Uina per raggiungere la malga di Uina da Deint a 1770 m. Qui nel 1897 venne abbattuto il penultimo orso dei Grigioni e fino al secolo scorso si coltivavano i cereali. Ora si può fare ritorno a Slingia per lo stesso percorso calcolando complessivamente circa 7 ore di cammino. Se invece si decide di proseguire per Sur En a 1124 m, bisogna calcolare ancora un paio d’ore, ma per organizzare il ritorno, bisogna mettersi d’accordo con degli amici motorizzati o affidarsi al servizio di trasporto pubblico dopo aver chiesto informazioni all’azienda di soggiorno.

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Uina

La Val Venosta offre agli escursionisti, anche ai più esigenti, una serie di itinerari veramente spettacolari, ma fra tutti si distingue un tratto di quel sentiero che collega Slingia a Sur En in Engadina. Si tratta della gola di Uina, un canyon stretto ed impenetrabile che nel 1910 venne attraversato da un sentiero scavato nella viva roccia. L’opera curata dal DÖAV (il club alpino austro-tedesco) costò allora 32.000 franchi, è lunga oltre 600 m, larga mediamente 1,30 m ed alcuni tratti si trovano ad oltre 100 m a picco dal fondovalle. Allora la regione apparteneva all’Impero austriaco e la maggior parte degli alpinisti proveniva dall’area culturale di lingua tedesca. Già nel 1901 la sezione del Club Alpino di Pforzheim (vicino a Stoccarda) aveva eretto, nei pressi dell’attuale Rifugio Sesvenna, un rifugio che era raggiungibile con una lunghissima ed impegnativa marcia dal versante svizzero. Ma dopo il 1906 con la costruzione della ferrovia Merano-Malles molti alpinisti preferivano l’avvicinamento dal versante venostano. Dai registri delle presenze risultano, dal 1901 al 1913, 3365 visitatori, dei quali 1731 tedeschi, 901 austriaci, 630 svizzeri, 14 italiani, 12 ungheresi e 77 da altri nazioni. Poi scoppiò la prima guerra mondiale, al termine della quale i confini nazionali vennero modificati ed il rifugio passò al CAI di Milano. Quando nel 1919 l’ex gestore e due suoi amici attraversarono la frontiera per verificare lo stato del “suo” rifugio, vennero arrestati e condotti nelle carceri di Trento dove vennero liberati solo dopo nove giorni su pressione del governo svizzero. Tempi passati, ora grazie ad un accordo, i rifugi passeranno alla provincia autonoma di Bolzano, ma a ricordo dei tempi passati e dei pionieri dell’alpinismo, resta questo percorso mozzafiato che fu usato per un certo periodo anche dai contrabbandieri che transitavano portando pesanti bricolle colme di sigarette, saccarina e caffè. A ricordo di quell’avventurosa attività il gestore del Rifugio Sesvenna organizza ogni anno la “corsa dei contrabbandieri”. Altrimenti qui si incontrano alpinisti curvi sotto gli zaini, ciclisti con la bici in spalla e persino dei cavalieri. Qualche volta in alto si librano i gipeti reintrodotti da alcuni anni in tutto l’arco alpino. Gianni Bodini


Stiegen zum Himmel

Vinschgau

Alpine Straße der

Romanik

Wie Perlen einer Kette sind die Kunst- und Kulturdenkmäler entlang der „Alpinen Straße der Romanik“ aufgefädelt. Jedes für sich ein Juwel, das zur Spurensuche mittelalterlicher Baukunst vom Nonsberg im Trentino über die Weinstraße, das Burggrafenamt, durch den Vinschgau bis ins schweizerische Engadin lädt. Herzstück des Projekts ist der Vinschgau. Seit April 2006 ermöglicht das Kulturprojekt „Stiegen zum Himmel“, in dessen Rahmen die „Alpine Straße der Romanik“ realisiert wurde, eine ausgedehnte Zeitreise in das Mittelalter - vorbei an trutzigen Burgen und imposanten Schlössern hin zu farbenfroh ausgemalten Kirchen, stillen Kapellen und malerischen Städtchen. Kultur statt Kulisse. Wer alle Stufen der „Stiegen zum Himmel“ emporsteigen will, legt rund 200 Kilometer zurück. Entlang dieser Strecke liegen gar einige Superlative. Mittendrin steht die Klosteranlage St. Johann in Müstair, ein UNESCO-Weltkulturerbe: Karl der Große hatte es im 8. Jahrhundert gegründet, um den Weg in die Lombardei zu sichern.

Öffnungszeiten der Kulturstätten

Neben den Fresken aus karolingischer Zeit nehmen den Besucher die berühmten Wandmalereien in Beschlag. Ebenfalls in die Zeit Karls des Großen reicht das Kirchlein St. Benedikt in Mals zurück, in der die europaweit einzige Darstellung eines fränkischen Grundherrn in Tracht bewundert werden kann. Weiter geht es mit der höchst gelegenen Benediktinerabtei Europas, Marienberg bei Burgeis, die auf eine rund 1000-jährige Geschichte zurückblickt. In Prad am Stilfserjoch steht mit St. Johann eine weitere sehenswerte Kirche mit romanischen und gotischen Fresken. Nicht zu vergessen die kleine Kirche St. Prokulus in Naturns bei Meran, deren Fresken zu den ältesten im gesamten deutschsprachigen Raum zählen. Was jedoch nicht heißen will, dass nur sakrale Bauten zugänglich gemacht werden. Ein Juwel ist die kleinste Stadt der Alpen mit vollständig erhaltener Stadtmauer: Glurns, die durch Meinhard II. zu einem wichtigen Handelszentrum wurde. Einen Einblick in die stattliche, weltliche Macht kleinerer Fürsten bietet das wie ein Wächter oberhalb der Straße thronende Schloss Kastelbell.

Kirche St. Johann in Müstair Klosterkirche: Mai bis Oktober von 8.00 bis 19.00 Uhr Museum: Mai bis Oktober von 9.00-12.00 und von 13.30-17.00 Uhr, Sonn- und Feiertage von 13.30-17.00 Uhr Kloster Marienberg Museum: Anfang April bis Anfang November Mo-Sa 10.00-17.00 Uhr Krypta: bis 31. Oktober Mo-Sa um 17.30 Uhr zum Gebet, außer an kirchlichen Feiertagen St. Benedikt in Mals Öffnungszeiten: Anfang April bis Anfang November Mo-Sa von 10.00-11.30 Uhr, von Mitte Juli bis Ende August auch Di-Do von 15.00-16.00 Uhr Führungen: von Anfang April bis Ende Oktober jeden Montag um 16.30 Uhr zusätzliche Führungen: Ende Juni bis Anfang September Di, Mi und Do um 14.00 Uhr Stadt Glurns Stadtführung: von Ende April bis Ende Oktober jeden Dienstag um 9.30 Uhr Schloss Kastelbell Führungen: Mai bis September um 14.00, 15.00, 16.00 und 17.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen um 10.30, 14.00, 15.00, 16,00 und 17.00 Uhr, Mo und Di geschlossen

Tel. 0473 831 190 mals@rolmail.net www.stiegenzumhimmel.it

St. Prokulus, Naturns Öffnungszeiten: von Ende März bis Anfang November von 9.30-12.00 Uhr und 14.30-17.00 Uhr(Mo geschlossen außer an Feiertagen) Führungen: Ende März bis Anfang November um 10.00 und um 15.00 Uhr

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Kirchliche Spuren

Taufers im Münstertal

Acht-KirchenWanderung

Das Grenzdorf Taufers im Münstertal ist reich an kulturellen Schätzen unbezahlbarem Wertes. Acht Kirchen aus verschiedenen Epochen, entlang eines gut beschilderten Rundwanderweges durch Wiesen, Wälder und Dorf, vorbei an den zahlreichen denkmalgeschützten Gebäuden, vermitteln dem aufmerksamen Wanderer und Kulturfreund Einblicke. Die Wanderung startet bei der St. Johannkirche am östlichen Ortseingang mit Parkmöglichkeit, Informationen und Kartenmaterial im Tourismusbüro. St.Johann ist ein Juwel in der romanischen Kunstlandschaft, das größtenteils im 12. und 13. Jahrhundert in Form eines griechischen Kreuzes errichtet worden ist. Die Kirche zählt zu den wenigen erhaltenen Hospizkirchen unseres Landes. Ab dem Jahre 1264 scheint der Johanniterorden als Betreiber des Hospizes auf und ist bis zum Jahre 1509 hier nachweisbar. Öffnungszeiten in den Sommermonaten (Juni bis Oktober): 9.30 bis 17.00 Uhr (August 18.00 Uhr). Führungen durch die Kirche und die Ausstellung unter 0039/0473832167 Rechts vom alten Hospiz führt ein Wanderweg hoch zur St. Michaelskirche und zur Pfarrkirche St. Blasius. Die St. Michaelskirche wurde im Jahr 1383 das erste Mal geweiht. Die heutige Gestalt geht auf die zweite Weihe im Jahr 1493 zurück. Die zweistöckige Kirche weist im oberen Stockwerk einen Wanderker mit sehr schönen gotischen Fresken auf, die um 1500 entstanden sind. Das Pfarrmuseum, mit einer reichlichen Sammlung von Heiligenstatuen, ist hier untergebracht. Öffnungszeiten: Dienstag von 10.00 – 11.00 Uhr und Samstag von 16.00 – 17.00 Uhr. Führungen für Gruppen, auch außerhalb der Öffnungszeiten, können im Pfarrhaus bei Pater Albert Obexer Tel. 0039 0473832162 oder bei Frau Rosina Spiess Tel. 0039 3478631315 vereinbart werden. Die Pfarrkirche St. Blasius wurde im Jahr 1201 das erste Mal erwähnt. Der Turm wurde 1551 errichtet. Im Jahre 1660 wurde die Kirche teilweise abgebrochen, wieder aufgebaut und 1665 eingeweiht. Die Wandmalereien stammen aus der Zeit des Wiederaufbaus, der Hochaltar geht auf das 17. und 18. Jh. zurück. Die Kirche wurde 1719 um die Seitenkapelle erweitert. Die Wanderung führt weiter über die Tella-Straße und dann links - abbiegend durch den Wald zum St. Martinskirchlein. Im Jahr 1394 wird der Bau der St. Martinskirche erwähnt. Aus dieser Zeit stammt noch das Langhaus. Der Chor und die Leistendecke im Inneren stammen aus dem 17. Jh.. Dieses Kirchlein führte nach anfänglicher reicher Ausstattung während vieler Jahrhunderte ein verträumtes Dasein. Der spätgotische Flügelaltar aus

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der Zeit um 1520, der für längere Zeit in dieser Kirche stand, kann heute im Pfarrmuseum St. Michael bewundert werden. Das Glöcklein ist jüngeren Datums, da das Ursprüngliche im Jahr 1917 für Kriegszwecke eingeschmolzen wurde. Von hier aus hat man eine wunderbare Aussicht über das Dorf und das Münstertal. Die Wanderung folgt einem Pfad zum St. Martinweg, in Richtung Sportplatz und von dort links abwärts über Petnal. Bald kommt eine Abzweigung, nahe einem Waal zum St. AntoniusKirchlein. Das einfache Kirchlein wurde im Jahr 1725 eingeweiht und der Altar stammt aus dem Jahre 1760. Die Kirche wurde im Zuge der Josephinischen Kirchengesetze um 1780 geschlossen und wurde erst ab dem Jahre 1875 erneut für sakrale Zwecke verwendet. Vom St. Antoniushügel abwärts durch einen Laubwald gelangt man in den Mühlweg. Über den St. Nikolausweg erreicht man an der Abzweigung zur St. Johannstraße die St. Nikolauskirche. Diese Kirche wurde um 1400 errichtet. Einige Wandgemälde stammen aus dieser Zeit, andere hingegen auch aus dem 15. Jh.. Eine Kostbarkeit stellt der spätgotische Altar dar, der mit Figuren aus dem 14. und 16. Jh. besetzt ist. Im Jahre 1897 fielen der Turm und die Glocke dem Feuer des Dorfbrandes zum Opfer, der Turm konnte aufgrund der großen Opferbereitschaft bereits im selben Jahr erneuert werden. Der St. Johannstraße in Richtung Schweizer Grenze folgend führt die Wanderung in das Ortsteil Puntweil zur St. Rochuskirche. Die alte St. Rochuskirche wurde bereits gegen Ende des 13. Jh. erwähnt. Sie ist dem Pestheiligen Rochus geweiht. Die heutige Kirche wurde im 17. Jh. gebaut, wobei auch der Altar und die Bilder aus dieser Zeit stammen. Zu Pestzeiten pilgerten viele Menschen nach Puntweil. In jüngster Vergangenheit wurde die Kirche in vorbildlicher Weise restauriert. Nun überquert man den Rambach, auf dem Radweg gelangt man talauswärts nach Rifair zur St. Valentinkirche: Nach der Zerstörung der alten, bereits 1201 erwähnten St. Valentinskirche oberhalb der Straße an der Calven, wurde diesem hochgeschätzten Heiligen um 1499 eine neue Kirche errichtet. Der heutige Bau wurde 1521 geweiht. Der Altar und einige Statuen stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jh., die Mittelfigur hingegen aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. und die Bischofsfiguren aus dem Anfang des 14. Jh.. Von Rifair führt ein gut ausgeschilderter Weg wieder hinauf nach Taufers. Die Wanderung ist an einem halben Tag gut zu bewältigen. Brigitte Thoma


Mystische Spuren

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FAHRPLAN DER SCHWEBEBAHN Sommer:

Winter:

1. April bis 30. September Stündlich von 8.00 bis 19.00 Uhr Monat Oktober Stündlich von 8.00 bis 18.30 Uhr 1. November bis 31. März Werktags 8 9 12 13 14 16 17 18 18.30 Uhr Sonn- und Feiertags 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 18.30 Uhr

Schwimmen und Entspannen im Sportwell. Plantschen für die Kinder im Erlebnisfreibad mit einmaligem Blick auf die Ortlergruppe. Bei Schlechtwetter entspannen in der Saunalandschaft oder ein Tennismatch in der Tennishalle. Wandern und Genießen am Watles. Mit dem Sessellift bequem auf 2.150 m zur Plantapatschhütte. Nach einer Stärkung dort eben zur Sesvennahütte wandern oder gemütlich zu den Pfaffenseen aufsteigen.

Nuotare e rilassarsi allo Sportwell. I più piccoli possono sguazzare nella piscina scoperta con panorama stupendo sul massiccio dell’Ortles. In caso di maltempo Vi aspettano lo spazio sauna o una bella partita a tennis sui campi al coperto. Escursioni e relax sul Watles. Con la seggiovia si raggiungono comodamente i 2.150 metri del Rifugio Plantapatsch. Dopo essersi ritemprati si può raggiungere il Rifugio Sesvenna o salire tranquillamente fino ai laghetti di Pfaffen.

TOURISTIK & FREIZEIT AG | 39024 Mals/Malles (BZ) | Glurnserstr. 7 Via Glorenza www.watles.net www.sportwell.it Tel./Fax 0473 835456 Tel. 0473 831590 | Fax 0473 835955


Stadt Ansichten

Glurns

Steinernes Schatzkästchen aus dem Mittelalter Buchtipp „Glurns erleben“ Sehenswertes, Gastlichkeit, Kultur von Christine Kreidl, Christine Niederholzer und Elmar Prieth Folio-Verlag 2010 Mit seiner vollständig erhaltenen Stadtmauer ist Glurns ein architektonisches Kleinod und ein attraktiver Ausgangspunkt für die Erkundung des Obervinschgaus. Drei Glurnser führen durch Südtirols kleinste Stadt: Sie stellen deren Sehenswürdigkeiten vor und schildern wie aus dem mittelalterlichen Dorf ein regionales Handelszentrum wurde, wie es an Bedeutung verlor, sich zur bäuerlichen Stadt wandelte und wie sich die Geburtsstadt Paul Floras heute präsentiert. Wir erfahren von blutigen Auseinandersetzungen und einem Mäuseprozess, von ehemaligen Handwerksbetrieben und was es mit der Palabirne auf sich hat. Mit Hinweisen auf Märkte, Feste und Brauchtum, auf Restaurants, Unterkünfte, kulturelle Angebote sowie mit Empfehlungen für Ausflüge und Wanderungen.

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Das mittelalterliche Städtchen Glurns, das erstmals im Jahr 1304 urkundlich erwähnt wurde, lässt Jahr für Jahr Tausende von Touristen anreisen und über die zahlreichen Schätze der Architektur staunen. So lässt z.B. die vollständig erhaltene Ringmauer, das eigentliche steinerne Schatzkästchen aus dem 16. Jahrhundert mit seinen Wehrgängen sowie die wuchtigen Tortürme erahnen, dass Glurns früher heiß umkämpft war. Schon damals war Südtirols kleinste Stadt, die heute kaum mehr als 900 Einwohner zählt, durch seine geeignete Lage ein strategisch sehr wichtiger Punkt für den Handel. Der Blick hinter die dicken Mauern lohnt sich und lädt zu einer Stadterkundung der malerischen Gassen und Winkel ein. Unter den Glurnser Lauben, die oftmals wegen ihrer Höhe von nur 1,80m belächelt werden, wurden nicht wie üblich Geschäfte untergebracht, sondern zahlreiche Märkte abgehalten. Noch heute blüht die Stadt auf und die Straßen und Gassen füllen sich, wenn Jung und Alt anreisen, um auf dem Seelenmarkt am 2.November allerlei Einkäufe zu erledigen oder in geselliger Runde den ersten Glühwein des Jahres zu genießen. Dies ist auch auf dem Weihnachtsmarkt möglich, wenn sich das

Städtchen getreu dem Motto „Licht, Düfte, Klänge“ in die vorweihnachtliche Stimmung hüllt und sich von seiner schönsten Seite präsentiert. Zahlreiche kleine Stände unter den Lauben wie auch auf dem Stadtplatz bieten Kunsthandwerk aber auch kulinarische Spezialitäten aus der Umgebung an. Im Frühling, wenn es wieder wärmer wird und die ersten Blumen blühen, füllt sich das in den Wintermonaten sehr verkehrsberuhigte Städtchen erneut. Dann lädt der Stadtplatz ein, von der Rundbank unter dem Baum oder von den Sitzplätzen vor den Cafés aus, das bunte Treiben entspannt bei einem Eis zu beobachten. Eine weitere Möglichkeit, dem Städtchen etwas näher zu kommen, bietet sich in der Ausstellung im Tauferer Tor. Anlässlich der 700-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 2004 wurde dort die Ausstellung „Stationen einer kleinen Stadt“ eröffnet. Auf vier Stockwerken verteilt, wird das Städtchen und seine Geschichte mit Themen wie Handel, Verteidigung, Markt und Berufe sehr lebendig und zeitgetreu illustriert und schließlich durch den Blick vom Wehrgang auf die Dächer der Stadt abgerundet. Viktoria Gabl


Alm Wanderung

Wandern im Obervinschgau Ausgangsort: Planeil

Planeiler Alm

Höhenunterschied: 650m Gehzeit zur Alm: 2 Stunden

oder Furglesalm

Planeil liegt auf 1599m und gehört zur Gemeinde Mals. Vor dem Dorf befindet sich ein großer Parkplatz, von wo aus unsere Wanderung beginnt. Im Sommer gibt es eine Busverbindung von Mals nach Planeil (siehe Fahrplan rechts). Durch die engen Gassen des Weilers, vorbei an der Pfarrkirche St. Nikolaus gelangt man auf eine breit angelegte Forststraße, welche ins hintere Planeiltal führt. Entlang der zu Tal rauschenden Puni folgen wir saftigen Almwiesen und erholsamen Waldflächen. Viele Wegkreuze zeugen von der Verbundenheit zum Glauben. Ein atemberaubendes Gebirgspanorama und die Stille der Berge begleiten uns. Dem Forstweg folgend erreicht man nach 2 Stunden angenehmer Wanderung die Furgles-Alm auf 2205m. Die Alm gehört zu den größeren typischen Vinschger Milchviehalmen, über 80 Kühe liefern die Milch für Butter, Joghurt und Käse. Weiters halten 400 Stück Galtvieh, 800 Schafe und 30 Rösser hier ihre Sommerfrische ab. Kalte hausgemachte Speisen, wie frischer Käse in verschiedenen Geschmacksrichtungen, Butter, Joghurt, Speck und Kaminwurzen und allerlei Getränke werden hier aufgetischt. Der wohlschmeckende Käse der Planeiler-Alm erhielt in der Vergangenheit viele Auszeichnungen bei Käseverkostungen. Über den alten, steilen Steig, begleitet von einem herrlichen Ausblick auf die Spitzige Lun und das Münstertal kehren wir zurück nach Planeil. Brigitte Thoma

Im Sommer fährt ein Citybus nach Planeil am Montag, Mittwoch und Freitag

Abfahrt in Mals Ankunft Ankunft (Bahnhof) Abfahrt in Planeil in Mals 7.42 Uhr 7.57 Uhr 10.42 Uhr 10.57 Uhr 11.15 Uhr 13.42 Uhr 13.57 Uhr 14.15 Uhr 16.42 Uhr 16.57 Uhr 17.15 Uhr Preis pro Person und Fahrt: 1,50 Euro; Kinder bis 6 Jahre fahren gratis, Plawenn und Alsack auf Abruf

• Ganztägig warme Küche • Viele frische Produkte aus dem eigenen Garten • Frische, hausgemachte Kuchen • Schöner Wintergarten • Hauseigenes Taxi • Erreichbar mit dem Citybus 3 mal in der Woche Ausgangspunkt zur Spitzigen Lun, Planeiler Alm, Planeil Scharte. (Übernachtungsmöglichkeit) Gasthof Gemse, Steck Franz & CO OHG Planeil 1, 39024 Mals Tel. 0473 831148, Fax. 0473 840979 www.gasthof-gemse.it

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Sagen Weg

„SAGENHAFTER“

Wanderweg Burgeis–Spondinig

Wander-Themenweg auf der Sonnenseite zwischen Burgeis und Spondinig Ganztageswanderung mit Einkehrmöglichkeiten in den Dörfern (Rückfahrt mit der Vinschgerbahn und Dorfbussen möglich) Information: Ferienregion Obervinschgau Tel. 0473 831190 Steht kurz vor der Fertigstellung und ist aber auf der ganzen Strecke begehbar

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Eine im wahrsten Sinne des Wortes „sagenhafte“ Wanderung kann auf der Sonnenseite des oberen Vinschgaues zwischen Burgeis/Marienberg und Spondinig gemacht werden. Sie bietet nicht nur laufend interessante Ausblicke auf den Obervinschger Talboden, sondern erzählt mit verschiedenen Skulpturen und Informationstafeln von den Besonderheiten dieser Gegend. Landschaftlich bietet der Wanderweg verschiedene Höhepunkte. Beginnend bei Burgeis mit einem Rundgang zum Kloster Marienberg hat man den ersten herrlichen Blick auf die Malser Haide, einer der größten Schuttkegel der Alpen, die man anschließend in Richtung Mals zum Sonnen- und Waalsteig quert. Zwischen Mals und Schluderns auf der Höhe der archäologischen Ausgrabungsstätte von Ganglegg dreht sich der Talkessel westlich, mit dem Tartscher Bühel, der Churburg und dem mittelalterlichen Städtchen Glurns als Blickfang. Während sich die höchsten Berge Südtirols Ortler und Königsspitze von ihrer besten Seite zeigen, dehnt sich im flachen Tal darunter die Schludernser Au aus, ein Stück „Urwald“, welcher noch an

die Zeit vor der Besiedlung des Talbodens erinnert und heute als Biotop ausgewiesen ist. Einmalig ist dann kurz vor dem Abstieg nach Spondinig der Blick auf das Flussdelta in der Prader Sand. Neben den landschaftlichen Besonderheiten, von welchen auch die elf naturkundlichen Informationstafeln entlang des Weges informieren, bietet diese Wanderung auch kulturell einiges. Zehn Obervinschger Sagen werden entlang des Weges erzählt, drei Tafeln beinhalten Steckbriefe der Waale entlang des Weges, sechs Informationspunkte erzählen von den Benediktinern in Marienberg und elf Skulpturen wurden von einem lokalen Künstler entworfen. Sie sind die plastische Interpretation der verschiedenen Sagen. Sagen sind uralte Erzählungen, die auf mündlicher Überlieferung beruhen. Zum Einen eröffnen sie uns einen Zugang zur Gedankenwelt von längst verflossenen Tagen, zum Anderen sind sie Ausdruck von Wertehaltungen, die über Jahrhunderte ihre Gültigkeit hatten und einen großen Einfluss auf den Menschen ausübten. Sagenfiguren reichen oft bis in die vorchristliche Mythologie und Glaubenswelt zurück. Die Sagen im gesamten Alpenbogen sind recht


Sagen Weg

ähnlich. Einige Sagengestalten geben uns auch in geschichtlicher Hinsicht Informationen. Entlang der Wanderung können mehrere Sagengestalten kennen gelernt werden. Die Sagen des Themenweges sind dem Buch „Sagen aus dem Vinschgau“ von Robert Winkler entnommen und frei nacherzählt.

Das „Spondiniger Rössl“ „Das Pferd galt bereits bei den Rätern (der ursprünglichen Bevölkerung des Tales) als Glückssymbol. Manchmal konnte aber auch der Teufel oder ein Dämon die Gestalt eines Pferdes annehmen; dieses Pferd fällt dann durch seine roten Augen und durch seine außergewöhnliche Schnelligkeit auf. In diesem Falle tritt das Pferd als Ungeheuer auf, das davor warnt, zu spät heimzukehren. Begegnet man diesem Pferd nicht mit gebührendem Respekt, wird es zur Bedrohung, da es mit bösen Geistern und Gespenstern in Kontakt steht.“ In dieser Sage tritt deutlich die Gefahr des Überschreitens von gängigen Gesetzmäßigkeiten zu Tage. Die Nacht galt stets als Feind des Menschen. Die Sage wird verchristlicht, indem das Anrufen der Mutter Gottes durch das Ave Maria Läuten (das Läuten der Kirchenglöcken zum ersten Gebet am Morgen) das Pferd verscheucht und ihm das Unheimliche nimmt. Ludwig Fabi Vom Kloster Marienberg bis zur Churburg verläuft der Großteil des neuen ThemenWanderweges, ehe er am Sponiniger Bahnhof mit der Skulptur Sponiniger Rössl endet, welches laut der Sage die Reisenden „heimläuten“ soll

NEU essbereich Beauty & Welln rtements pa ap en ri sowie Fe

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gastronomia e cultura LASA

Le albicocche della Val Venosta Programma 2010: Lasa Venerdi 30.07. - 16.00 Inaugurazione della manifestazione marmo&albicocche - diverse attività culturali e gastronomiche. Sabato 31.07. -vendita di albicocche della Val Venosta e di prodotti artigianali in marmo - intrattenimento musicale e programma per i bambini Domenica 01.08. - diversi gruppi musicali. - mercato con 40 bancarelle e specialità gastronomiche

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Nessuno sa esattamente come e quando arrivò in Val Venosta il primo albero di albicocche. Forse fu portato dai Karrner, quei carrettieri girovaghi che fino ad un secolo, fa scendendo dall’alta Val Venosta, raggiungevano il lago di Garda svolgendo i lavori più umili per sopravvivere. Tra le altre cose barattavano di tutto, riparavano attrezzi e importavano anche i limoni. In ogni caso già dall’inizio del 1900 (1913, Moarhof di Covelano), in alcune zone della Val Venosta fecero la loro comparsa le prime e vere piantagioni di albicocche. Questa pianta di origine orientale era spesso piantata nei campi di grano: due colture che hanno bisogno di poca acqua e l’acqua, come ben si sa, in Val Venosta è un bene raro. La raccolta dei frutti si effettuava dopo la mietitura e ricordo quando da bambino passavo tra le stoppie secche ed appuntite e raccoglievo quei frutti caduti dai rami perché proprio maturi. Intorno al 1970 la coltura delle albicocche raggiunse l’apice e si estendeva su circa 200 ettari. Poi poco alla volta le mele hanno preso il sopravvento anche perché possono essere conservate al magazzino anche per tempi molto lunghi, magari in attesa del prezzo migliore. Ma da alcuni anni l’albicocca, questo delizioso e profumato frutto, sta

riconquistando il mercato locale. La gastronomia lo ha riscoperto e nella stagione molti locali propongono specialità a base di albicocche: krapfen, crostate, canederli, sciroppi e il distillato di albicocche che è sicuramente il prodotto più ricercato. Da una decina d’anni, a Lasa, si celebra la festa del marmo & delle albicocche nella prima settimana di agosto. Il marmo si sa è il prodotto che caratterizza Lasa e lo si trova ovunque: dai marciapiedi alle soglie delle case, dalle sculture agli oggetti di artigianato. Naturalmente il marmo lavorato industrialmente come materiale da rivestimento e da pavimentazione è noto in tutto il mondo. Ma le albicocche? Sono tanti i paesi venostani che si vantano di produrre le migliori: Covelano, Cengles, Prato … Ma allora come si degusta e si riconosce la vera albicocca di Lasa? Va assaporata lentamente, ben matura, non si deve masticare, ma la si schiaccia con la lingua contro il palato e quando si arriva al nocciolo, è giunto il momento della verità: se è di marmo, allora è di Lasa. Gianni Bodini


Mystische Wanderung

Zum

Laaser Marmor

Wegverlauf: Vom Bahnhof geht man etwa 200 m Richtung Dorfzentrum, vorbei am linksseitig gelegenen Friedhof, und überquert das Bahngleis der Vinschgerbahn. Auf der asphaltierten Straße gelangt man zur Brücke über die Etsch und wandert neben dem Bahnkörper der Elektro-Schmalspurbahn in etwa 20 Minuten hinüber zu Talstation der weithin sichtbaren Schrägbahn, auf der die Marmorblöcke über den Bremsberg zu Tale gefördert werden. Etwa 200 m vor dieser Talstation biegt nach rechts der alte Parnetzer Weg ab. Auf diesem erreicht man ein weites Wiesenplateau. Aufgepasst: man nehme nicht den Weg, der links hinaufführt. Nach einem leichten Abstieg leitet der von dichten Haselstauden gesäumte Weg in den Wald hinein. Bald kommt man zu einem Gitter und gleich darauf zur Rodelbahn. Der nun etwas steiler werdende alte Parnetzer Weg führt durch den Lärchenwald hinauf zu den weiten Wiesenflächen von Parnetz. Über einen nach rechts führenden Wiesenweg steigt man hinauf zum Vergoldhof. Gleich nach der Kapelle nimmt man den links hinauf führenden Hohlweg und kommt unterhalb des Obereggerhofes auf die Forststraße, über die man nach rund 2 km das Maschinenhaus an der Bergstation der Schrägbahn erreicht. Neben dem 2 km langen Bahngleis, auf dem mit der alten Diesellok die Marmorblöcke zum Maschinenhaus befördert werden, erreicht man die „Aufleg“. Es ist dies der Ort, zu dem vom Weißwasserbruch auf der anderen Talseite die Marmorblöcke mittels einer Seilbahn heruntergebracht und hier zum Weitertransport „aufgelegt“ werden. Auf dem von Laas heraufkommenden und zu den Almhütten des Laaser Tales führenden Almweg wandert man Tal auswärts bis zum Hinweisschild „Gurgl-Laas“. Der nun steil in den Wald hinunter leitende Steig führt zu einer über die tiefe Klamm führende Holzbrücke. Die vom Gletscherwasser in die Felsen gefräste Schlucht wird als „Gurgl“ bezeichnet. Der mit Stahlseilen gut gesicherte Steig führt nun auf der rechten Talseite hinunter zur Abzweigung „Platzhof“. In angenehmer Wanderung erreicht man auf einem alten, inzwischen aber aufgelassenen Waal-

weg den aus dem 15. Jahrhundert stammenden „Platzhof unter den Wänden“ und auf der Hofzufahrtsstraße Laas. Variante: Anstatt auf dem steilen Waldsteig zur Gurgl abzusteigen, nimmt man bei ungünstigen Verhältnissen den Almweg, der, an der St. Martinskapelle vorbei, hinunter nach Laas führt. Vorsicht: Der vom Almweg zur Gurgl hinunter führende Steig ist bei Regenwetter bzw. nassem oder gefrorenem Boden wegen Rutsch- und Steinschlaggefahr zu meiden. Auch bei günstigen Verhältnissen verlasse man nicht den markierten Steig. Auf Kinder ist ganz besonders zu achten, man führe sie an der Hand oder am kurzen Seil. Man wage sich nicht zu nahe an den Rand der Schlucht! Sehenswürdigkeiten: Die Anlagen zum Marmortransport stammen aus dem Jahre 1930. Besonders sehenswert ist die Schrägbahn über den als „Bremsberg“ bezeichneten Steilhang. Die Bahn ist 950 m lang und überwindet bei einem Gefälle von 50 % einen Höhenunterschied von 475 m. Faszinierend sind vor allem die unterhalb des Weißwasserbruches austretenden gips- und kalkhaltigen Wasserquellen, die sich in hohen Fontänen über die Felsen in den Laaser Talbach ergießen. Faszinierend ist auch der Blick von der Aufleg hinein zu den Gletschern des Laaser Tales. Die Meisterleistung der Laaser befindet sich an der Etsch. Auf den bis zu 14 m hohen, im Jahre 1790 errichteten Mauerpfeilern führten Holzwasserrinnen, die sogen. „Koundl“, das „Wasserwosser“ aus dem Laaser Bach über die Etsch und die Dächer von Laas auf die andere Talseite, um dort die Felder zu bewässern.

Diese Wanderung entstand im Rahmen der Produktion „Unterwegs in den Bergen“ des Filmstudios Penn im Auftrag der RAI - Sender Bozen

Anfahrt: Am günstigsten mit der neuen Vinschger Bahn nach Laas oder mit dem Pkw zum Bahnhof von Laas. Dort Parkmöglichkeit. Gehzeiten: Gesamt: 4.5 Stunden. Zwischenzeiten: vom Bahnhof nach Parnetz: 1.5 Stunden, von Parnetz zum Maschinenhaus: 1 Stunde, bis zur Aufleg: 30 Minuten, Abstieg nach Laas: 1.5 Stunden. Höhenunterschied: Bergauf/bergab: jeweils 500 m.

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Laas quer

Laas

Laas genießt

Weltruhm Die Natur hat in Laas Großartiges geleistet und mit dem Marmor einen wahren Schatz geformt. Weltberühmt ist er, der weiße Stein und Laas ist es mit ihm. Überall im Marmordorf, wie Laas liebevoll noch genannt wird, wandelt man auf dessen Spuren. Kopfsteinpflaster aus Marmor säumen Gehsteige und Plätze. Fensterbänke aus Marmor verzieren viele Laaser Häuser. Marmorne Brunnen muten als kunstvolle und einzigartige Skulpturen an. Die Apsis in der Pfarrkirche St. Johann und die Grabsteine auf dem Ortsfriedhof, ebenfalls aus dem kristallinen Gestein geschält, sind sakrale Zeugnisse des Marmors, ewige, wenn man so will. Und der Kaiser Franz Josef, seine Büste, das weltliche Zeugnis auf der anderen, der Pfarrkirche zugewandten Seite. Und dann sind da noch, unübersehbar, die Marmorblöcke des Marmorunternehmens „Lasa Marmo“, bei dem Georg Lechner, der Urenkel des berühmten „Marmorlechner“ der Kopf ist. Der „Marmorlechner“ war der erfolgreichste Laaser Marmorunternehmer um die vorige Jahrhundertwende, bis er an Neid und Missgunst mancher Laaser Bauern scheiterte. Anzutreffen ist der Laaser Marmor bis in 2.500 Meter Höhe. Geologisch gesehen ist er ein über Jahrmillionen gewachsenes, natürliches Gestein, eben jenes, das im Gegensatz zu anderen weißen Kalkgesteinen als das wetterbeständigste und härteste der ganzen Welt gilt. Mit

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dem Marmor und dessen Abtransportstruktur, der berühmten Schrägbahn erheben sich am Laaser Nörderberg, wie die linke Talseite des mittleren Vinschgaus genannt wird, gleich zwei weltweite Einzelgänger. Als Meisterwerk der Technik wird die rund 80 Jahre alte Schrägbahn bezeichnet. Sie ist zweierlei: Ein Meisterwerk der Technik und ein Schaufenster lebendiger Geschichte. Ob es die besondere Umgebung, der Marmor als Schatzkästlein der Natur ist, der die Laaser, besonders kreativ sein lässt, sei dahingestellt. Jedenfalls findet Kreativität und Erfindungsgeist in Laas besondere Nahrung. Karl Luggin etwa, der Kandlwaalbauer, kreiert Produkte, die ihresgleichen suchen: kostbar, edel und rein. Im urigen Keller, dem Verkaufsraum des Kandlwaalhofes stehen Kräuteressige in sieben verschiedenen Geschmacksrichtungen einträchtig neben Fruchtessigen, neben Dörrobst, neben Fruchtsäften oder Senf. Die Rohzutaten wachsen allesamt auf dem Hof, werden von der Familie Luggin geerntet und am Hof weiterverarbeitet und veredelt. Die jüngste kulinarische Offenbarung ist die Veredelung einer ganz alten Apfelsorte, jene des Weihrouge-Apfels. Als Apfelsaft, Essig, Trockenfrüchte und Apfelwein hat Karl Luggin diese besonders gesunde Frucht geadelt. Ein anderer Laaser Tüftler ist Rudi Gartner vom Fohlenhof. Bildhauer waren die Vorfahren vom Fohlenhof-Bauer, er ist „geistiger“ Kreateur und lädt zu erlesener Degustation. Edelbrände sind seine Spezialität. Das Obst für die Brände, wie Elstar, Marille, Vernatschtraube oder Williamsbirne sind allesamt ausgewählte, natürliche Früchte. Daneben hat der Laaser Bauer vor zwei Jahren das „Parfum de Vie 71 und 57“ kreiert, ein edles Destillat mit einem bestimmten Alkoholgehalt, das mit einem Zerstäuber geschmackliche Harmonie oder Kontrapunkte auf den angerichteten Teller zaubert. Das Ergebnis: Geschmacksvielfalt einem Obstgarten gleich. In den Reigen der Laaser Erfinder gesellen sich noch andere: etwa Thomas Tappeiner mit „Venustis“ und schokoladigen Verführungen oder Günther Tappeiner vom Außerloretzhof mit seinen flüssigen Gaumenfreuden, den hochprozentigen Destillaten. Ihnen allen ist eines gemeinsam: die Kreativität und der Erfindungsgeist, der im Vinschgau in dieser geballten Form nur in Laas zu finden ist. Angelika Ploner


Laas quer

Essig , Obstsäfte, Dörrobst , Senf , Weirouge-Produkte Aceto, Succhi di frutta,Frutta secca, Senape, prodotti Weirouge In liebevoller Handarbeit werden von uns erstklassige Produkte aus kontrollierten, sonnengereiften Früchten und Kräutern aus unserem Familienbetrieb hergestellt. Produciamo artigianalmente prodotti di primissima scelta con frutti maturati al sole ed erbe aromatiche controllate, provenienti dalla nostra azienda familiare.

www.luggin.net I-39023 Laas/Lasa, Vinschgau/Val Venosta Südtirol/Alto Adige, Italien/Italia

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Schlanders Hauptort

Schlanders ist Herz des Vinschgaus

Besonderheiten kurz & bündig Eine Besonderheit von Schlanders ist die Schlandersburg, die mittlerweile die Bibliothek und verschiedene Ämter beherbergt und mit bewundernswerten Arkadengängen zu historischem Tiefgang lädt. Der Freienturm, in dem heute die Gemeindeväter logieren, zeigt, mit einer Kapelle in seiner Mitte, kostbare Details aus dem Mittelalter. Schloss Schlandersberg, das am Sonnenberg über Schlanders thront, gehörte einst einem bedeutenden Geschlecht Tirols, den Herren von Schlandersberg. Das Schloss kann leider nur von außen besichtigt werden. Im Nationalparkhaus Avimundus, der einzigen musealen Einrichtung von Schlanders, tauchen Besucher in die Welt der Vögel ein. Und auf der Sonnenpromenade am Sonnenberg, dort wo die für Schlanders typischen Stehlen beginnen, liegt Besuchern der halbe Mittelvinschgau zu Füßen. Hier gibt’s landschaftlich einmalige Ausblicke.

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Er scheint über Schlanders zu wachen, der Kirchturm der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Unübersehbar ragt er mit seinen fast einhundert Metern, 97 um genau zu sein, in die Höhe und wird deshalb auch als Wahrzeichen von Schlanders bezeichnet. Die Verbundenheit der Bevölkerung liegt im Inneren der Pfarrkirche, gilt dem Gnadenbild „Unser lieben Frau am Rain“, einem Marienbildnis am Altar. Diese Verbundenheit, die auf ein Gelöbnis im fernen Jahr 1799 zurück geht, beweist Schlanders einmal im Jahr, im September zu Maria Namen, öffentlich. Dann nämlich, wenn die Marienstatue langsam auf einer Schiene vom Altar hinabgeleitet wird und, getragen von Musik und Gesang, zu schweben scheint. Auf einem Tragebaldachin aufgesetzt, zieht das Marienbildnis, die Schlanderser Bevölkerung im Geleit, dann durch’s Dorf, wo mit Blumen geschmückte Altäre und Marienbilder den Rand säumen. Dieses so genannte Patroziniumfest, Höhepunkt im Schlanderser Kirchenjahr ist gleichzeitig auch der weltliche Kirchtag von Schlanders, der auf dem Schlanderser Freizeitareal am Gröbm, mit einem Fest gefeiert wird. Nur wenige Meter von der Pfarrkirche entfernt, beginnt jener Teil von Schlanders, der als pulsierende Hauptader des Vinschger Hauptortes gilt: Die Fußgängerzone. Vor


Schlanders Hauptort

über einem Jahrzehnt sind hier die Autos verbannt worden, seitdem gehört die Straße den Fußgängern. Entstanden ist damit eine exquisite Flaniermeile, einmalig im Vinschgau, in der sich das Leben zwischen Geschäften, Bars und Restaurants abspielt. Im Sommer, wenn die Wirte ihre Tische und Stühle ins Freie stellen, locken kulinarische Spezialitäten, feine italienische Gerichte und Tiroler Schmankerln den Gaumen und halten wie man im Südtiroler Dialekt gerne sagt „Leib unt Seal zom“, Leib und Seele zusammen. Und spätestens beim Nachtisch, bei einem „macchiato“ oder einem „cappuccino“ kommt besonderes, fast schon mediterranes Urlaubsflair hier in der Schlanderser Fuzo, wie die Fußgängerzone von den Schlandersern genannt wird, auf. Die Höhepunkte im Sommer in Schlanders, Schaufenster in die Geselligkeit, wenn man so will, sind die so genannten „Langen Einkaufsabende“ , laue Sommerabende im Juli und im August, bei denen die feinen Boutiquen und Läden in der Fußgängerzone ihre Türen länger offen halten und zum Bummeln und Flanieren bis in die späten Abendstunden laden. Umschlossen wird Schlanders von seinen Fraktionen Kortsch, Göflan, Vetzan, dem kargen Sonnenberg auf der rechten und dem satt-grünen Nörderberg auf der linken Talseite. Jeder dieser Seitenarme des Hauptortes hat seine Einzigartigkeiten und Eigenarten. Und von überall ist einer unübersehbar: der Kirchturm der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Angelika Ploner

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Modern mondän

Latsch:

Bilder der Vielfalt Büroturm und Ausstellungszentrum: Der „Spazio Rizzi“ an der Einfahrt von Latsch bei Nacht. Im Vordergrund ein stählerner Globus, geschaffen von Schlanderser Berufsschülern.

Wie in keinem andern Ort im Vinschgau findet der Besucher in Latsch die eigentlichen Reichtümer des Tales: Es sind diese die Vielseitigkeit in allen Belangen und das Aufeinandertreffen von unvereinbar scheinenden Gegensätzen, die diesem Flecken Erde Eigentümlichkeit und Reiz gleichermaßen verleihen. Am Abend und in der Nacht empfängt das Dorf seine Besucher bei der Haupteinfahrt mit moderner, avantgardistisch beleuchteter Baukunst. Bei der Fahrt durch das Dorf fällt der Blick dann auf die vielen sakralen, dezent beleuchteten Bauten, auf bürgerliche und bäuerliche Häuser wie auch auf modern gehaltene Gebäude. Latsch verbindet die Gegensätze, treibt sie manchmal auf die Spitze und bezieht seinen Reiz doch gerade aus ihnen. Im Tageslicht überragen hohe Felswände das Dorf. Rohe Steilheit, nackter Stein und karge Steppenlandschaft begrenzen den Blick nach Norden auf den Latscher Sonnenberg. Darüber thront gleich einer Postkartenidylle in schwindelerregender

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Höhe die Bergbauernsiedlung St. Martin am Kofel. Die Wiesen sind dort grün, der Wald auch. Die einmalige Aussicht von dort oben nötigt zu einem Besuch. Eine moderne Seilbahn macht diesen für jedermann möglich. Wer es sich zutraut, kann den Ort auch zu Fuß erreichen. Die einmalige Landschaft belohnt den schweißtreibenden Aufstieg auf jeden Fall. Wer mit einem Blick auf diese erhabene felsige Schönheit zufrieden ist und es gleichzeitig etwas gemütlicher und weniger anstrengend liebt, für den schlängelt sich am Fuß des Sonnenberges ein wasserführender Waal samt dazugehörigen Steig durch felsiges Gestein samt schattenspendendem Laubwäldchen. Unmittelbar vor Latsch verläuft der Pfad auf einer ebenen Erhebung über der Umfahrungsstraße, das Spiel zwischen Licht und Schatten, Wasser und staubtrockenem Weg prägt den Ort. Er wirkt geheimnisvoll und uralt. An dieser Stelle haben sich schon


Modern mondän

vor tausenden von Jahren Menschen aufgehalten. Ihre Gräber wurden vor knapp hundert Jahren zum ersten Mal wiederentdeckt. Durch den Bau einer Gasleitung kamen sie vor wenigen Jahren erneut ans Licht. Der Fund überraschte die Fachwelt nicht. Latsch liegt in einer der frühgeschichtlich reichsten Gegenden Südtirols: Einzelne Spuren weisen zurück in die Mittelsteinzeit Aus der Kupferzeit stammt hingegen das bedeutenste antike Latscher Fundstück. Es handelt sich dabei um einen Menhir, der jahrhundertelang unerkannt in der Bichelkirche am Dorfeingang als Altarplatte diente. Dort wird er heute wieder aufbewahrt. Das heidnische Kultobjekt in einer christlichen Kirche ist nicht der einzige Grund, weshalb sich ein Besuch in den Sakralbauten der Gemeinde lohnt. Praktisch jedes der Gotteshäuser ist ein Kleinod: St. Stephan in Morter birgt einen der bedeutensten gotischen Freskenbestand Tirols, die Latscher Spitalskirche einen vollständig erhaltenen spätgotischen Flügelaltar. Sakrale Gebäude aus praktisch allen Epochen der europäischen Kunstgeschichte zwischen Romanik und dem Historismus finden sich auf dem Gemeindegebiet. Bei so viel religiösem Prunk durften auch die weltlichen Bauherren nicht zurückstehen. Die Gemeinde Latsch zählt acht Burgen, Schlösser bzw. herrschaftliche Ansitze, die über das ganze Gemeindegebiet verteilt sind. Bürgerliche Häuser im Zentrum des Hauptortes stehen im Kontrast zu alten Bauernhäusern. Moderne Zweckbauten zum Teil von sachlicher Schönheit runden den Eindruck ab. In Latsch steht die Fuchs-Mühle, einer der schönsten industriellen Zweckbauten des vergangenen Jahrhunders in Südtirol. Philipp Trafoier

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St. Martin

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Vinschger Wind.indd 1

04.06.2007 13:45:40 Uhr Sommerwind 2010 29


Latsch vielfältig

St. Stephan in Morter, Portal der Spitalskirche in Latsch, Ansitz Mühlrain („Das Rote Schloss) und die Fuchs-Mühle in Latsch, unten: Schloss Annaberg über Goldrain

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Latsch erleben: zwischen Sport & Natur Die Gemeinde Latsch befindet sich am Boden eines weiten Tales. Im Laufe der Geschichte hat es zahlreiche Veränderungen erlebt. Manchmal zählte sie zu den wohlhabenden, öfter aber zu den ärmeren Gegenden im Alpenraum. Reich war sie immer nur an Geschichte, Eindrücken und landschaftlicher Vielfalt. Latsch war und ist einer der prägendsten Orte dieses Tales. Stolz trägt es heute den Beinamen „das Apfeldorf“. Überall dort, wo es die Landschaft zulässt, werden heute auf dem Gemeindegebiet Äpfel angebaut. Apfelplantagen mit allen denkbaren Sorten prägen das Bild des Talbodens. Die Wege durch sie hindurch verleiten zum gemütlichen Spaziergang. Noch eindrucksvoller ist eine Fahrt auf dem Radweg, der zu einem großen Teil ebenfalls durch die Plantagen führt. Wer härtere Radtouren auf dem Mountainbike be-

vorzugt, kann auf zahlreiche Bergstraßen ausweichen, die teils geteert, teils als Schotterstraße in die Höhe beider Talflanken führen. Wer den Nervenkitzel liebt, dem stehen Raftingboote zur Verfügung, mit denen die Etsch die „Latschander“ hinab befahren werden kann. Wanderer kommen in Latsch und seinen Fraktionen auch nicht zu kurz. Spazierwege begleiten liebliche Waale, führen durch Wälder bis hin zu hochalpinen Zielen. Die Gemeinde Latsch ist eine sportverrückte Gemeinde. So ist sie exzellent mit modernsten Sportanlagen ausgerüstet. Ein großzügiges Hallenbad mit Außenbereich, eine Saunalandschaft und eine Mehrzweckturnhalle finden sich unter einem Dach vereint. Fußballplätze und Tennisplätze stehen ebenfalls zur Verfügung. Das alte Skigebiet aber mit dem Lift auf die Tarscher Alm wartet hingegen seit einigen Jahren auf die Wiedereröffnung. Das dortige Wanderparadies kann aber zu Fuß oder auf dem Mountainbike erreicht werden.


Für ruhigere Naturliebhaber bietet sich ein Besuch in einer der Naherholungsgebiete der Gemeinde an. Hervorzuheben sind das Biotop Latsch, der Quellensee in Goldrain, die „Mareinböden“ neben Morter sowie die „Gschleien“ in Tarsch. Geselligkeit und Labung findet der Gast in Latsch in einer der zahlreichen Gaststätten. Eingekehrt werden kann in Buschen- und Waldschänken, Almhütten, Restaurants, Pizzerien, Eisdielen und Bars aller Art. Die Gemeinde Latsch hat sich im touristischen Bereich mit der Nachbargemeinde Martell zur Genussregion Latsch - Martell zusammengeschlossen. Das gemeinsam erarbeitete Angebot ist reichhaltig. Besonderen Wert legen die Verantwortlichen dabei auf familienfreundliche Freizeitmöglichkeiten. Auf der Webseite des Tourismusvereines (www.latsch-martell.it) werden zahlreiche Angebote aufgelistet und beschrieben. Kulturelle Höhepunkte im Dorfleben wie Prozessionen oder Veranstaltungen von Vereinen werden dabei ebenso genannt, wie speziell auf die Wünsche von Touristen zugeschnittene Veranstaltungen, wie geführte Wanderungen oder Besichtigungstouren. Aber auch wer ungeführt durch die Dörfer und ihre Umgebung schreitet, wird immer wieder auf Interessantes, Neues und Schönes stoßen. Latsch hat viel davon. Philipp Trafoier

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Seitental Paradies

Martell

Erlebniswelt Zufallhütte auf 2265 Metern - von Gletschern eingerahmt

Erdbeeren mit Sahne Martell ist es wert, erwandert zu werden. Martell ist auch das Beerental. Erdbeeren entwickeln in der Höhenlage des schönen Seitentales einen derart ausgeprägten und unvergleichlichen Geschmack, dass der Genuss dieser herrlichen Früchte (mit oder ohne Sahne) anzuraten ist.

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Paradies

Hintermartell Wer den Vinschgau besucht, sollte es nicht verabsäumen, auch dem fruchtbaren, 20 km langen Martelltal einen Besuch abzustatten. Dieses herrliche Vinschger Seitental, mittlerweile vielen aufgrund seiner schmackhaften Beeren auch als Erdbeerparadies ein Begriff, erreicht man von Schlanders oder Latsch kommend über das Dorf Goldrain. Der Beschilderung weiter nach Morter folgend, weisen die eindrucksvollen Burgruinen Montani wie steinerne Pförtner den Zugang zum Tal. Die Talorte Ennewasser (1220m) und Gand (1267m) passierend, führt die Weiterfahrt nach Hintermartell durch eine rauhe, karge Gegend, vom Wildbach Plima deutlich in seiner Struktur modelliert. Tatsächlich wurde die Geschichte des Tals durch dieses Gewässer geprägt: Tosende Wassermassen überfluteten und verwüsteten immer wieder das gesamte Schianbliamltol - wie Martell früher auch genannt wurde. Um die Schmelzwasserausbrüche einigermaßen zu zügeln, errichtete man am Ende des

19 Jh. unterhalb der Martellerhütte einen imposanten Staudamm, jene gewaltige Natursteinbarriere, welche auch heute noch steht und von den Einheimischen respektvoll der “Bau” (2310m) genannt wird. Definitiv eingedämmt wurde die Zerstörungskraft der Plima jedoch erst mit der Errichtung der mächtigen Staumauer des blaugrün schimmernden Zufrittstausees. Diesen hinter sich lassend, erreicht man am Talende einen großen, gebührenpflichtigen Parkplatz oberhalb des Gasthofes Enzianhütte (2051m). Von dort wandert man auf dem Fahrweg ein Stück taleinwärts bis zu einer Holzbrücke, umgangssprachlich Paradiesbrücke genannt, welche die tiefe Schlucht mit dem ungezähmten Gletscherbach sicher überwindet. Noch bevor man die weithin sichtbare, zerfallende rote Hotelruine Paradiso (2088m) erreicht, biegt man beim idyllischen Bergseelein rechts ab und folgt der Wegmarkierung Nr. 36. Einen leichten An-


Seitental Paradies

Foto: Dieter Drescher Meran

stieg erklimmend, durchquert man ein lichtes Waldstück: Zirbelkiefern, Zwergwacholder, Alpenrosen, Enziane, Küchenschellen u.v.m. lassen Euphorie bei Naturliebhabern aufkommen. Die nicht zu dichte Anordnung der Nadelbäume ermöglicht zudem noch freie Sicht auf das anmutige Bergpanorama und sogar das alte Luxushotel Paradiso ist von hier noch gut auszumachen. Mächtige Felsbrocken säumen dabei immer wieder den Weg und lassen nur erahnen, welch starke Urgewalten hier am Werke waren. Auf einer kleinen Anhöhe mit karger Grasvegetation findet sich dann ein weiterer Richtungszeiger. Von hier zweigt man der Beschilderung folgend rechts Richtung Zufallhütte (Rifugio Nino Corsi) ab und überquert auf einer stabilen Holzbrücke eine schwindelerregende Felsschlucht. Die Route führt dann weiter zu einer ausgedehnten hochalpinen Weidelandschaft, welche mit ihrer mannigfaltigen Vegetation und herrlichem Rundumblick besticht. Von hier aus führt der mäßig ansteigende Wanderweg Nr. 150 zum bereits gut sichtbaren Ziel, der Zufallhütte (2265m). Dort angekommen, kann man diese schöne und leichte Wanderung, welche auch für Familien mit Kindern und Senioren empfehlenswert ist, mit einer Einkehr krönen und die atemberaubende Bergkulisse bewundern. Renate Eberhöfer

Einkehren & genießen Vom Talende erreichbar in ca. 2 Stunden über den Gletscherlehrpfad Weg Nr. 150, Nr. 103 oder Nr. 31 und 37 über „Paradies“

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Sulden Talende

NATURAronda in Sulden Lebenskraft aus der Natur schöpfen

Das Talende von Sulden bildet durch seine Ausgesetztheit und Wildheit auf 2000 m Meereshöhe eine besonders faszinierende Naturkulisse. Wald, Weiden, Schuttflächen, Gletscher, Felsen und Wildbäche prägen das Erscheinungsbild. Diese wildromantische Schönheit lieferte den Verantwortlichen die Inspiration, Angebote zu schaffen, welche den Einheimischen und Feriengästen gleichermaßen die Möglichkeit bietet, das Talende Sulden intensiv auf natürliche Weise zu erleben. Daher entstand die Idee, inmitten des Nationalparks Stilfser Joch, eine Wasser- und Naturanlage, eine Hängebrücke und einen Erlebnisweg zu errichten. Unter dem Begriff „NATURAronda“, was soviel wie eine Runde in der Natur machen bedeutet - sollen diese Angebote im ganzheitlichen Sinne

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ein geistiges und körperliches Wohlbefinden ermöglichen. Bei der Umsetzung wurde darauf geachtet, dass keine großen Erdverschiebungen nötig waren und bei der Materialwahl möglichst viele „Rohstoffe“ aus der Umgebung genutzt werden konnten. So wurde Holz vom umliegenden Baumbestand, Steine aus der Gegend und natürlich das Gletscherwasser genutzt. Mitarbeiter der Forstverwaltung sowie des Nationalparks Stilferjoch standen bei der Umsetzung mit besonderen Fleiß und Kreativität zur Verfügung. Derzeit gibt es mit dem Bärenbad, der Hängebrücke und einem Trainingsparcours drei Angebote, welche in den Sommermonaten bei angenehm kühlen Temperaturen einen erholsamen Aufenthalt in Sulden ermöglichen.


EVOPÄD®-Trainingsparcours Training der sieben Intelligenzen Ganz gleich, welche Schwierigkeiten wir im Leben haben, immer haben wir einen Mangel an Gleichgewicht. Doch es gibt unterschiedliche Arten und Formen von Gleichgewicht. Im Laufe unserer evolutiven Entwicklung haben wir Menschen die verschiedenen Entwicklungsstadien vom „im Wasser liegenden Wesen“ bis zu uns heutigen „modernen, aufrechten Menschen“ durchlaufen. Und jede Entwicklungsstufe in diesem „Aufrichtprozess“ hat eine jeweils eigene Form des Gleichgewichts geboren. Unsere jahrelangen Erfahrungen zeigen, dass auch jedes Problem, jede Herausforderung in unserem Leben, seine jeweils eigene Form des Gleichgewichts benötigt. Im EVOPÄD®-Trainingsparcours wurden entlang des Suldner Kulturweges sieben Stationen errichtet, bei denen das jeweilige Ungleichgewicht schnell, locker, spielerisch und freudig trainiert werden kann. Für jeden, ob Jung oder Alt, Schüler, Handwerker, Manager ist dieser Weg möglich.

HÄNGEBRÜCKE – Rausch- und Ballanceerlebnis am Steig Nr. 1 und Nr. 2 Die Balance finden und Nervenkitzel erleben kann man beim Überqueren der nur 60 cm breiten Hängebrücke. Diese Hängebrücke verbindet den zur Hintergrathütte führenden Steig Nr. 2 mit dem Wanderweg Nr. 1, der zur Schaubachhütte/Madritschhütte führt. Die Überquerung erfordert eine kleine Mutprobe, denn die tosenden Wassermassen und mehrere Überquerende können die Brücke zum Schwanken bringen. (Fotoapparat gut fixieren – die Hände braucht man zum Festhalten). Weiter am Weg Nr. 1 führt der Steig über Gletscherschliff- Felsen bergauf – teils sind bequeme Stufen eingehauen worden. Oben auf der Seitenmoräne kann rechts ein fünfminütiger Abstecher zu einem Aussichtspunkt eingelegt werden, wo man das gesamte Talende von Sulden besonders gut überblicken kann. Der Weg Richtung „Hintergrathütte“ quert einen Hang mit duftenden Alpenblumen. Technische Details: 30 m Länge, 50 m über Grund – nur während der Sommermonate begehbar.

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Sulden Talende

BÄRENBAD SULDEN Wasser- und Naturanlage am Fuße von Ortler, Zebrù und Königsspitze NATURAronda Sulden Information und Anschrift: Ferienregion Ortlergebiet, im Nationalpark Stilfserjoch, Hauptstr. 72, 39029 Sulden BZ, Südtirol – Italien, Tel. +39 0473 613 015, Fax: +39 0473 613 182, info@ortlergebiet.it www.ortlergebiet.com Lage: Talende Sulden in unmittelbarer Nähe der Seilbahn-Talstation, am Wandersteig Madritsch und Hintergrad und am Kulturweg Sulden gelegen Geöffnet: Frei zugänglich in den Sommermonaten

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der Rummel um seine Anwesenheit zu viel wurde und er in die Schweiz abwanderte. Genau an dieser Stelle wurde eine Wasser- und Naturanlage errichtet, welche in Ausmaß und Seehöhe (1.900 m) seinesgleichen sucht. Die ausschließlich mit Naturmaterialien errichtete Anlage besteht aus einem natürlichen Wasserfall, einem großzügigen Tretbecken und kalten Armbad, welche mit reinstem Quellwasser gespeist und nach dem Kneipp’schen Gesundheitsprinzip entwickelt wurde. Zudem gibt es Informationen über die Pflanzenwelt, ein Baumhaus, Ruheplätze, einen Barfußpfad und eine einmalige Naturarena. Im „Bärenbad“ können sich beide Geschlechter sowie Familien auf verschiedene Weise erholen und regenerieren. Ludwig Fabi

Bären lieben ausgelassene Wasserbäder in freier Natur und wissen wohl auch um die wohltuende Wirkung frischen Quell- und Gletscherwassers. Im Frühjahr 2005 querte erstmals seit über hundert Jahren ein Braunbär das Suldental und da ist er sicher auf die vielen großen und kleinen Wildbäche am Talende gestoßen, welche im Frühjahr besonders viel Wasser führen. In einem idyllischen Waldgebiet ganz in der Nähe der Seilbahn Talstation habe er sich genüsslich, eingebettet von einer grandiosen Bergkulisse ungestört ein Bad genommen, ehe ihm


Sulden Talende

2 Payerhütte

4

3

Hintergrathütte

Schaubachhütte

1

Wandern am Fuße des Ortlers 3 Hintergrathütte 2661 m

1

Ulf Gutgsell Tel. 0473 613188 Geöffnet von Ende Juni bis Anfang Oktober

2 Julius Payerhütte Erreichbarkeit: Die Hütte ist erreichbar von Sulden über den Weg Nr. 4 in 3,5 Stunden oder mit dem Sessellift Langenstein über den Weg 4a in 3 Std. Von Trafoi über Weg Nr. 19 Start Dorfmitte oder Weg Nr. 18 vom Wallfahrtsort „Heilige Drei Brunnen“. Gehzeit: jeweils 4 Std. Für Wanderer ein lohnendes Ziel mit herrlicher Aussicht und für Bergsteiger der Stützpunkt für die Ortlerbesteigung über die Normalroute. Gemütliche Gaststube, Übernachtungsmöglichkeiten im Zimmer oder Matratzenlager, durchgehend warme Küche. Julius Payerhütte 3029m Fam. Wöll Hermann Tel. 0473 613010 www.payerhuette.com Geöffnet von Ende Juni bis Ende September

Genießen Sie die herrliche Aussicht auf das Dreigestirn Ortler, Zebru, Königsspitze und lassen Sie sich von heimischen Hüttenspezialitäten verwöhnen! Erreichbarkeit: - vom Ortsteil St. Gertraud in Sulden Weg Nr. 3, zur Bergstation Langenstein, weiter über den Morosiniweg Nr. 3 zur Hintergrathütte oder mit dem Sessellift zur Bergstation, dann Weg Nr. 3. Rückweg: Wie Aufstieg oder weiter zur Schaubachhütte und dann ins Tal oder - von der Talstation der Seilbahn Sulden über den Weg Nr. 2 oder Weg Nr. 1 zur Mittelstation, dann Weg Nr. 2 Gehzeit: 2,5 – 3 Std.

34 Schaubachhütte 2581 m Familie Andreas & Gudrun Wallnöfer Tel. Hütte: 0039 0473 61 30 02 Mobiltel. Hütte: 0039 333 68 70 007 Tel. Tal – Hotel: 0039 0473 61 30 24 www.schaubachhuette.it www.hotelpost.it Die wunderschön gelegene Schutzhütte befindet sich gleich unterhalb der Bergstation der Seilbahn Sulden. Im Sommer, wie auch im Winter ein optimaler Ausgangspunkt für atemberaubende Gletscherwanderungen: z.B. Suldenspitze, Eisseespitze, Cevedale, Madritschspitze, Königsspitze, Schrötterhorn, Schöntaufspitze, Butzenspitze und andere imposante Berge. Für Wanderer über Weg Nr. 1 (Start am Parkplatz der Seilbahn Sulden), von der Hintergrathütte über den glaziologischen Gletscherpfad oder bequem mit der Seilbahn Sulden zu erreichen. Mountainbiker sind bei uns herzlich willkommen. Übernachtungsmöglichkeiten für ca. 45 Personen. Hervorragende Küche und top Service. Geöffnet von ca. 26. Juni bis 10. Okt. und von ca. 15. Dez. bis 1.Mai

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Natur Kräuter

Das Goldrainer Kräuterschlössl

Kräuterhimmel auf Erden Vielleicht begegnen Sie bei einem Besuch im Kräuterschlössl in Goldrain auch der Kräuterkönigin Marion Gluderer

Es macht schon von weitem auf sich aufmerksam, das Kräuterschlössl in Goldrain. Das strahlende Gelb der Fassade wirkt wie ein Farbtupfer, ein wohltuender, inmitten großflächiger, grüner und gestriegelter Apfelanlagen. „Wir sind ein kleiner Nationalpark inmitten vom Obstbau“, sagt Annemarie Gluderer, die Schlossherrin. Und in der Tat, es ist beeindruckend, was sich da im Inneren des Kräuterschlössls auftut, ein kleines Paradies für die Sinne, eine eigene botanische Welt. Melisse steht hier einträchtig neben Brennessel. Bergbohnenkraut ist mit Thymian auf gleicher Augenhöhe. Und die Kornblumen blicken hinüber zu den Ringelblumen. Natur in hohem Maße, ein Blütenmeer aromatisch duftend, breitet sich hier im Kräutergarten aus und umschließt den Schaugarten des Kräuterschlössls liebevoll. Der Schaugarten, geschaffen für Gäste und Einheimische, ist ein öffentlich zugängliches Kleinod, in dem zwischen Edelweiß und Knoblauch, zwischen Frauenmantel und Lavendel lustgewandelt werden darf. An sieben Tagen in der Woche ist der Eintritt hier erwünscht. „Wir bieten sozusagen Wellness gratis an“, lacht Annemarie Gluderer.

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Kräuter gibt’s im Kräuterschlössl aber nicht nur am Boden, sondern auch in luftiger Höh. Denn auf der Dachterrasse hat die Familie Gluderer ein Liebesnest eingerichtet. Ein öffentliches wohlgemerkt. Aphrodisiaka, natürliche, wurden hier angepflanzt. Schlafmohn und Süßholz etwa, oder Süßkraut und Schwarzes Bilsenkraut wirken hier, begleitet von sanfter Musik, besonders inspirierend auf die Besucher. Daneben ist der Ausblick hier oben schlicht gigantisch. Urban Gluderer hat die Idee dieses Liebesgartens im vergangenen Jahr geboren und umgesetzt. Er, Annemarie, deren drei Kinder, darunter die amtierende Kräuterkönigin Marion und Urbans Eltern führen das Goldrainer Kräuterschlössl seit fünf Jahren. Keineswegs herrschaftlich geht’s hinter den Schlossmauern zu, familiär trifft’s wohl eher. Die Familie ist wohl auch jener Humus oder besondere Nährboden, der jedes Jahr Neues entstehen lässt. Die 30-Zentimeter-Genusslatte mit sieben verschiedenen Kräutersalzen ist das jüngste Kind des Kräuterschlössls. Für jeden Tag gibt’s ein Kräutersalz, eben jenes, das an diesem bestimmten Tag gut tut. Im Bereich der Kosmetik ist die Traubenlinie das neueste Produkt. Trester aus Biotrauben wurden hier eingearbeitet, die Traubenschalen in Cremes, Traubenkerne und Rotweinsalz als Peeling verwendet. Die Körperpflege- und Wellnesslinie des Kräuterschlössls umfasst auch die Marke „PLIMA süedtirol“, Edelweiß, verschiedene Kräuter oder der Vinschger Marmor sind hier wichtige Komponenten in der Rezeptur. Mit Reinhold Messner ist die Familie Gluderer schon vor Jahren eine Partnerschaft eingegangen. 14 Kosmetikprodukte, für jeden bestiegenen Achttausender eins, stehen im Hofladen in Reih und Glied zum Verkauf. Auch 14 Parfums sollen’s werden, drei sind bereits auf dem Markt. Insgesamt tragen fast 200 BioProdukte die Marke „Kräuterschlössl“, diese kann man sieben Tage die Woche im Hofladen und auch über den Onlineshop erwerben. (www. kraeutergold.it) Angelika Ploner


National Park Impressum: Grafik: Spechtenhauser Hartwig, Hanspeter Gunsch Texte: Hanspeter Gunsch Fotos: Nationalpark Stilfserjoch, entstanden im Rahmen des Foto Wettbewerbs Swarovski Optik 2009

Der Nationalpark Stilfserjoch in Südtirol liegt im Herzen der Alpen. Er umschließt das gesamte Ortler – Cevedale Massiv. Als alpiner Nationalpark beherbergt er alle typischen Formenelemente und Lebensräume, vom vergletscherten Hochgebirge auf rund 3900 m bis hinab in die Niederungen. Das Hauptziel des Nationalparks Stilfserjoch ist, seine nachhaltige Entwicklung durch die Erhaltung natürlicher Ressourcen, durch die Vollständigkeit der Ökosysteme und durch die Erhaltung biologischer Vielfalt zu gewährleisten. Der Nationalpark Stilfserjoch ist ein Garant zum Erhalt und zur Förderung wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und natürlicher Werte. Weitere Infos: Nationalpark Stilfserjoch, Rathausplatz Nr. 1 I-39020 Glurns Tel.: 0473 830430 Info.bz@stelviopark.it

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Geführte Wanderungen und Diavorträge im Nationalpark Stilfserjoch im Sommer 2010 Der Nationalpark Stilfserjoch, Autonome Provinz Bozen, hat zum wesentlichen Element seines Bildungsauftrages, Einheimischen und Gästen den Naturgedanken zu vermitteln und die Schönheit und Besonderheit des Nationalparks näher zu bringen. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde auch für das Jahr 2010 in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Vinschgau und den im Parkgebiet gelegenen Tourismusvereinen ein Wanderkonzept erarbeitet, welches allen Interessierten naturkundliche Inhalte und die Schönheit des Nationalparks Stilfserjoch näher bringt. Die Wanderungen vermitteln botanische, geologische, wildbiologische, kulturelle und verschiedene andere Inhalte. Nähere Information: In allen Nationalparkhäusern, der Ferienregion Ortlergebiet im Nationalpark Stilfserjoch, dem Ferienparadies Latsch- Martell, dem Tourismusverein Ulten, der Ferienregion Obervinschgau und dem Außenamt in Glurns.

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storia stelvio

Un caso per

Sherlock Holmes Risalendo la strada dello Stelvio, nei pressi della Rocca Bianca, si nota una piccola lastra marmorea che riporta a un drammatico fatto di cronaca: il 6 luglio 1876 Henry de Tourville uccise qui la propria moglie Madeleine. Questi in breve gli avvenimenti: la coppia inglese raggiunse Trafoi per una breve vacanza. I coniugi si fecero accompagnare da una carrozza per vedere la strada dello Stelvio, ad un certo punto Henry accomiatò il cocchiere dicendogli di tornare a Trafoi e di attendere. Alcune ore più tardi lui da solo giunse in paese e dichiarò che era successa una disgrazia e la moglie era precipitata. I soccorritori recuperarono subito il corpo senza vita di Madeleine, ma notarono alcuni particolari sospetti: segni inequivocabili che il corpo era stato trascinato ed aveva perso alcuni oggetti, i guanti di Henry erano macchiati di sangue e lui stesso si era contraddetto diverse volte … Di questa storia complessa circolano diverse versioni e ho cercato dir accogliere le notizie più attendibili fino a quando ho ritrovato tutti gli atti processuali all’Archivio di Stato di Bolzano. Un plico consistente di fogli manoscritti che contiene i protocolli degli interrogatori dei testimoni, il disegno minuzioso del luogo del delitto, il certificato di matrimonio, il testamento della moglie, una fotografia di Henry. C’è poi la domanda di grazia all’imperatore d’Austria presentata dal figlio di Henry e sono allegate anche le pagine di numerosi quotidiani inglesi che diedero molto risalto al processo. Su Henry, subito partito dopo il funerale, venne poi spiccato un mandato internazionale di cattura perché scavando nel suo passato si era venuti a sapere che aveva già perso la prima moglie in circostanze sospette ed anche lei come la seconda moglie era una ricca possidente. Ci sono poi i rapporti confidenziali di un agente di Scotland Yard, probabilmente corrotto da altri personaggi che volevano mettere le mani sulla cospicua eredità. Il tribunale allora era a Bolzano ed apparteneva all’impero austriaco. La maggior parte dei documenti sono quindi redatti in tedesco, ma vi sono molti allegati scritti in inglese, in francese e persino in italiano. Al termine del processo Henry de Tourville venne condannato all’ergastolo che fu poi tramutato in 18 anni di carcere che scontò in parte nei pressi di Graz, ma morì dopo 14 anni. È una storia formidabile degna di un film o di un romanzo: omicidi, aristocrazia, avventurieri, spioni, falsi testimoni, una cospicua eredità, la scena internazionale … Verrebbe ora persino voglia di ricostruire il viaggio in treno da Londra a Merano: la linea del Brennero era già stata aperta nel 1867. Possiamo immaginarci le locomotive a vapore, i vagoni lussuosi, i viaggiatori eleganti: insomma il pensiero corre ad Agatha Christie ed al favoloso Orient Express che però entrò in funzione sole nel 1883. Gianni Bodini

L‘hotel Posta di Spondigna dove i due viaggiatori pernottarono. La planimetria dettagliata del luogo del omicidio

(Concessione n. 5 del 17.11.2009, Ministerium für Kulturgüter und -Aktivitäten, Staatsarchiv Bozen)

Foto di Henry Tourville e lapide che ricorda l‘omicidio.

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cultura luoghi di culto

I massi

della fecondità Proprio in questi tempi nei quali si sente parlare di avveniristici laboratori di biogenetica, che assemblano e clonano anche umanoidi, voglio proporre una visita a dei semplici massi dai quali, secondo una tradizione popolare, nascevano i bambini. E sappiamo bene da leggende, miti e racconti provenienti da tutto il mondo, che per lungo tempo si è creduto che da certe rocce venissero i bambini: nasceva la vita! Recenti scoperte archeologiche ad Hattusa, antica capitale degli Ittiti in Turchia, a Carnac in Bretagna o ad Avebury in Inghilterra, hanno portato alla luce tracce evidenti di culti antichi di millenni legati alla fertilità. Si tratta di monoliti fallici infissi nel terreno o di scivoli rocciosi sui quali le donne che desideravano una gravidanza, magari nelle notti di luna piena, sfregavano i glutei o il ventre. Anche micro toponimi tramandati per secoli e millenni e giunti fino a noi, nonostante i divieti della chiesa, testimoniano la celebrazione di certi riti della fertilità che

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si svolgevano nei pressi di rocce chiamate: Roc dla vita, Kindlstein, Poppeleknott … nomi che tradotti riconducono all’invocata fertilità. Beni della storia dell’umanità che rischiano ormai di essere dimenticati perché non più in uso o quasi. Restando solo in provincia di Bolzano ne troviamo ancora diversi ed il più famoso e frequentato (quasi come l’Oracolo di Delfi) è lo scivolo della fertilità di Castelfeder sopra Ora. Il sito si trova all’interno di un’affascinante area archeologica. Non posso tralasciare poi lo scivolo di Elvas sopra Bressanone, anche questo inserito in un’area archeologica. Anche in Val Venosta sono riuscito a localizzare alcuni scivoli della fertilità come quelli del Colle di Tarces presso Malles. Meno spettacolari quello di Galsaun sopra Castelbello, quello ormai semisommerso dal lago artificiale di Vernago, Val Senales, e quello di Karneil sopra Naturno. Invano ho cercato finora uno scivolo che si trova nei dintorni di Tubre, del quale ho una fotografia invia-


cultura luoghi di culto

Questo scivolo si trova nel comune di Tubre. I bambini si divertono giocando in un luogo probabilmente sacro.

Lo scivolo di Castel Feder è il più frequentato in Alto Adige

tami tanti anni fa dalla persona che lo aveva scoperto. Tutti questi siti non sono segnalati da cartelli, ma all’occhio attento di chi li cerca non sarà difficile individuare quelle rocce in pendenza evidenziate da una superficie molto levigata e lucida, dovuta proprio alla lunga frequentazione. La sola roccia non avrà certamente reso possibile il “miracolo”, ma già il fatto di crederci avrà sicuramente influenzato la propensione alla fertilità. In ogni caso la percentuale di successo deve essere stata elevata, altrimenti nel corso del tempo lo scivolo sarebbe caduto in discredito e dimenticato. E quindi propongo delle escursioni

nei luoghi della memoria che potrebbero diventare una piacevole caccia al tesoro da condividere con la persona amata con la quale si potrà poi godere del cielo stellato in attesa della luna piena … Basterà sdraiarsi sulla pietra e lasciare fluttuare i pensieri sui misteri dell’universo e se queste rocce non possono garantire la fertilità, possono però donare momenti di felicità e non è poco. E a proposito di bambini: mio figlio si chiama Matteo. Gianni Bodini

Su certi scivoli si trovano incise delle coppelle in formazione di nove (i mesi della gravidanza?)

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Mystische Ruinen

Vinschgau

Schöne

Ruinen

Wer ist die schönste im ganzen Land? Diese Frage - würde sie gestellt - ist einfach zu beantworten: Die Burgruine Lichtenberg ist die schönste im ganzen Land! Spät, in vieler Hinsicht zu spät, wurde der Wert dieses Bauwerkes erkannt, aber immerhin wird jetzt zielbewusst restauriert und gesichert. Viele Geldgeber braucht es für ein solches Unternehmen, viel Liebe, viel Minne. Und der Minnesang hatte hier eine Heimat, noch sichtbar in den Resten und Abdrücken des einst reichen

Freskenschmuckes aus der höfischen Glanzzeit: Ein Reigentanz, das Lanzenstechen, ein Glücksrad mit lautenspielenden Damen und ein Wunderbaum, um den viele Frauen bemüht sind, zumal er statt der üblichen Früchte wohlgeformte Phalli trägt. Der Großteil der Fresken wurde 1908 abgelöst und befindet sich im Ferdinandeum von Innsbruck. Dadurch wurden sie gerettet und sollen als Kopie im geplanten Burgmuseum ausgestellt werden. Beim Ablösen der Fresken bleibt im Mauerwerk ein „Schatten“

oben: Ruine Lichtenberg. Errichtet wurden die Burgen meist in harter Fronarbeit der umwohnenden Bauern, die sich nach dem Rückzug der Adeligen mit dem Abbau der Mauern und Dächer bedienten. Das beschleunigte den Verfall, der erst jetzt durch die öffentliche Hand gestoppt wird. Kuratorien werden gegründet, Fördervereine und auch die adeligen Besitzer bemühen sich um die Erhaltung und Wiederbelebung; unter schlosslichtenberg.com wird im Internet über alles Wissenswerte berichtet; Führungen jeden Mittwoch von 10-12 Uhr, Auskunft Tourismusbüro Prad im „aquaprad“, Tel. 0473 616 034. links: Burgruine Untermontani mit gut erhaltener Toranlage mit Graben und Zugbrücke, sichtbar noch Teile des Bergfriedes und des Palas. Der Moränenboden der im 13. Jahrhundert erbauten Burg wurde von der reißenden Plima unterspült; große Teile der Burg sind allmählich ins Wasser abgestürzt. rechts: Eine Säule aus blendend weißem Laaser Marmor, eine schöne Frau im Herzen der Burg Obermontani: Sie hält alles zusammen wie eine besorgte Mutter. Der Weg Nr. 5 führt von Morter aus auf den Moränenrücken mit den beiden Burgruinen und der kleinen Stephanskirche. Auskunft über Führungen im Tourismusverein Latsch/Morter 0473 623109

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linienwerk.com

oben: Hochgalsaun mit Resten des Bergfrieds und Teilen von Wohnbauten; die Ruine ist erreichbar auf steilen Steigen vom Waalweg Nr.3 Auskunft: Tourismusverein Kastelbell/Tschars, Staatsstraße 5. Tel. 0473 624193.

des Bildes zurück, sodass wir uns im bergseitigen Palas auch heute noch ein Bild dieses einst reichen Hoflebens machen können. Die Ursprünge des ritterlichen Baues reichen bis ins 12.Jahrhundert zurück. Hinweise gibt es aber auch für eine prähistorische Besiedlung. Die Ruine gehört heute den Grafen Ivo und Gregor Khuen Belasi. Ihre Vorfahren bewohnten die Burg noch im 19. Jahrhundert. Alte „Liechtaberger“ erinnerten sich daran, dass hier vor allem Frauen gewohnt hätten. Eine Art Beginenhof, ein Aufenthalt für adelige und unverheiratete, ältere Damen? Die Größe der Anlage und die heitere Bildersprache und Wohnlichkeit könnte darauf hinweisen. Freude an ritterlicher Kultur, Festlichkeit, ein Zentrum des kulturellen Lebens, das alles trifft auch zu auf die Burgruine Obermontani. Sie thront auf einer gewaltigen Endmoräne am Ausgang des Martelltales bei Morter. Die Sage erzählt von einer schönen, aber stolzen Joel, die dem armen Ritter Christoph von Untermontani die Ehe versprach, dies aber nicht einhielt und vom abgewiesenen und verbitterten Liebhaber über den Felsen gestoßen wurde. Bewohnt war diese Burg noch im 19.Jahrhundert. Bedeutend war die Bibliothek, zumal hier eine der wichtigen Handschriften des Nibelungenliedes aus dem Jahr 1323 aufgefunden wurde. Entdeckt hat sie der Benediktinerpater Beda Weber, der sie nach Berlin verkaufte, wo sie als Handschrift „J“ der Forschung zur Verfügung steht. Zu den bedeutendsten Kunstwerken des Vinschgaus zählen auch die gut erhaltenen, gotischen Fresken in der kleinen Stephanskirche, die außerhalb des Schlosses über einem Abgrund erbaut wurde, umspült von der immer wieder gefährlichen Plima, die auch am Moränenhügel von Untermontani nagt; der Großteil dieser Burg ist bereits in die Tiefe gestürzt. Ein etwas anderes Schicksal erlitt die Burg Hochgalsaun. Die Ruine liegt am Sonnenberg über Galsaun, auf einer Felskante zwischen Kastelbell und Tschars und wurde 1296 wegen Widerstandes gegen den Landesfürsten lange belagert. Als die Not im Schloss aufs höchste gestiegen war - so erzählt es Robert Winkler in seinen Vischgauer Sagen -, erflehte die Edelfrau von Hochgalsaun freien Abzug mit allem, was sie selbst zu tragen vermochte. Der Herzog erlaubte es. Und so zog sie mit ihrem Gemahl auf dem Rücken und den wichtigsten Schriften in der Schürze von der Burg herab. Der Belagerer hielt getreu sein gegebenes Wort. Die Burg jedoch ließ er bis auf den Grund zerstören; sie durfte nicht mehr aufgebaut werden. Tatsächlich wurde sie aber wieder bewohnbar gemacht und erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts endgültig verlassen. Heute wird versucht, den weiteren Verfall zu stoppen; wegen der schönen Geschichte mit der liebenden Schlossherrin könnte die Burgruine Hochgalsaun zu einer Wallfahrtsstätte für eheliche Treue werden. Hans Wielander

Mystische Spuren

NEU

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Wein Brand

Weine und Destillate

Wein und Edeldestillate eine Köstlichkeit Weinberge rund um Schloss Hochnaturns

Foto Tourismusverein Naturns

Hofbesichtigungen Wöchentlich Führung und Verkostung bis November

Weingut Falkenstein Schlossweg 15, Naturns Tel. +39 0473 666054 Weingut Unterortl Juval, Naturns Tel. +39 0473 667580 Bauernbrennerei Brunnerhof Staben 13, Naturns Tel. +39 0473 664019 Info & Anmeldung: Tourismusverein Naturns Tel. +39 0473 666077 www.naturns.it Außerordentliche Führungen auf Anmeldung direkt beim Erzeuger Naturnser Gourmet November 6. Rieslingtage Südtirol Naturns 30.10. – 20.11.2010 www.rieslingtage. com

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Die Weinkultur in Südtirol erlebt heute eine Hochblüte mit einer Qualität, die Sommeliers und Weinkenner zum Schwärmen bringt. Den Vinschgau kann man klimatisch als Insel bezeichnen, denn die meist ungünstigen Wettereinflüsse von Norden werden vom Alpenhauptkamm abgeschirmt. Das Klima ist, gemessen an der Höhenlage, sehr mild und trocken mit nur 450 mm Jahresniederschlag. Die Zahl der Sonnenstunden erreicht Rekordwerte und die Wärmeentwicklung wird durch den Urgesteinsschieferboden noch verstärkt. Die Böden des Sonnenberges sind vorwiegend sandig bis lehmig. Der Humusgehalt ist sehr gering und kann Wasser nur gering halten. Daher ist eine künstliche Bewässerung unerlässlich. Bereits in früherer Zeit wurden, um der Erosion und Murengängen vorzubeugen, bis zu 3 Meter hohe Natursteinmauern errichtet. Diese Terrassen, in mühevoller Handarbeit hergestellt, geben der Landschaft ihren unverwechselbaren Charakter. Mehrere fleißige Winzer bearbeiten heute die Weinberge rund um Naturns, wo vorwiegend die Weißweinsorten Riesling, Weißburgunder, Silvaner und Müller-Thurgau sowie die Rotweinsorten Vernatsch und Blauburgunder angebaut werden. Im Vinschgau wachsen auf knapp 65 Prozent der heimischen Weinberge rote Sorten, der Rest ist „weiß bepflanzt“ – Tendenz steigend. Eine Tendenz, die noch erfreulicher ist, ist die steigende Qualität: Die beiden Naturnser Weingüter Falkenstein und Unterortl wurden gleich mit der Prämierung „3 Gläser“ von Gambero Rosso & SlowFood für ihren Riesling und den Weißburgunder 2007 und den Riesling 2008 ausgezeichnet. Besondere Veredelungsverfahren und die Lagerung im Holzfass geben dem Wein seinen endgültigen Charakter – von dessen Güte

können Sie sich bei einer Weinprobe ganz einfach selbst überzeugen. Der weltbekannte Saarwinzer Roman Niewodniczanski (Van Volxem) war im letzten Jahr anlässlich der 5. Rieslingtage in Naturns tief beeindruckt. Anlässlich des Gourmetherbstes in Naturns präsentierte er eine Rieslingvertikale seiner ausgesuchten Weine. Beim 5. nationalen Rieslingwettbewerb werden im November 2010 auch wieder Rieslinge aus Südtirol und Oberitalien von einer internationalen Fachjury bewertet. Aber auch andernorts im Vinschgau sollte sich der Weininteressierte umschauen, denn hier trifft man auf manche Rarität wie Fraueler oder Heunischer. Rebsorten, die fast in Vergessenheit geraten sind, werden hier weiterhin kultiviert. Die Vinschger lieben ihren Wein: Der Weinbauverein Vinschgau kann immerhin 260 Mitglieder melden und manch Beamter oder Angestellter erzeugt hier dank intensiver Beratung in seiner Freizeit Weine von erstaunlicher Qualität. Und sie lassen Sie gerne kosten.

Schnaps war einmal – edle Brände sind angesagt Vom Wort Schnaps sollte man sich im Vinschgau verabschieden, wenn man an Trester- oder Fruchtbrände denkt. Denn die Vinschger Brennereien bringen erstaunlich milde und feine Edeldestillate von höchster Qualität auf den Markt, die es wirklich lohnt zu verkosten. Der „Marilleler“ ist einzigartig, denn nur hier im Vinschgau kann eine Marille diesen intensiven Geschmack entwickeln. Aber auch edle, sortenreine Tresterbrände erhielten zu Recht das Südtiroler Qualitätssiegel „Aquae nobiles“. Elke Wasmund


633 - 1.544 m

Partschinser Wasserfall cascata di Parcines

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Berg Bauer

„I blaib

pa meine Rösslan“ Franz Marseiler, genannt „Schlummer Franz“ bestellt seinen Kartoffelacker auf dem Schludernser Sonnenberg

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„Du lebst im Paradies“, diesen Worten seines Bruders Sebastian, der Lehrer und Schriftsteller in Meran ist, kann der 55-jährige Bergbauer Franz Marseiler auf dem „Oberschlummhof“ am Schludernser Berg nur wenig abgewinnen, vor allem dann nicht, wenn er tagtäglich um fünf Uhr aus den Federn steigen muss, um die Tiere im Stall zu versorgen und die Milch, die seine wichtigste Einnahmequelle ist, für

den Abtransport bereit stellt. Und alles andere als im Paradies fühlt er sich, wenn er in der Hitze Heu einbringen und seine wenige Freizeit allein verbringen muss. Auf dem Hof scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Franz bewirtschaftet ihn so, wie seine Vorfahren. Geändert hat sich die Zahl der Arbeitskräfte. Während früher viele Hände zugepackt haben, ist Franz heute mehr oder weniger auf sich allein ge-


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stellt, wenn man von der Schwester Florina absieht. Sie hält den Haushalt seit dem Tod der Mutter Rosa vor vier Jahren in Schuss und pendelt zwischen ihrem Wohnort Bozen und dem Hof. In der Erntezeit bekommt Franz sporadisch Hilfe von den übrigen zwei Geschwistern und deren Kindern. Er hält zehn Kühe, 10 Jungrinder, 20 Schafe, ein Schwein, mehrere Hühner und zwei Haflingerpferde. Diese sind sein ganzer Stolz. „I blaib pa meine Rösslan“, sagt er, „dies isch eppas scheans“, wenn es auch wirtschaftlicher wäre, sie durch Milchkühe zu ersetzen. Bei der Endabrechnung im Himmel komme es schließlich nicht darauf an, ober er zehn oder zwölf Kühe gemolken habe, lacht Franz. Er und seine „Rösslan“ sind ein innig verbundenes Gespann. Das zeigt sich beim Pflügen des Kartoffelackers. Laura und Astra gehorchen aufs Wort. Franz bestellt nur noch diesen einen Acker. Alle anderen früheren Getreidefelder hat er zu Wiesen umfunktioniert. Dass er keine eigene Familie gegründet hat, schmerzt ihn. „I hon dr Muatr viel zu long gfolgt unt lai afn Höfl gschaug“, erklärt er. Jede Freundin hat die Mutter abgewimmelt und gemeint, er solle nichts überstürzen und auf eine nächste, bessere warten. Die Jahre zogen ins Land und Franz wartet immer noch. In einsamen Stunden träumt er von einer netten Partnerin. Sie müsste nichts von der Bauerschaft verstehen, nur ein bisschen kochen sollte sie können, meint er. Wenn eine käme, dann erst würde er sich auf dem Hof fühlen wie im Paradies. Magdalena Dietl Sapelza


Alm einsam

Rifairer Alm - Taufers im Münstertal

„Kaasn“ in der Einsamkeit

Der Senner Luis Joos in seinem „Kaaskeller“ auf der Rifairer Alm Sie liegt im Nationalpark Stilfserjoch und im „Natura 2000“-Gebiet

Die Rifairer Alm ist zu Fuß von Taufers aus in 2,5 Stunden zu erreichen; von der Stilfser Alm oder der Lichtenberger Alm aus in jeweils 1,5 Stunden

Bereits zum vierten Mal in Folge verbringt der Senner Luis Joos aus Schleis den Sommer in der Einsamkeit der Rifairer Alm am Fuße des Piz Cavalatsch im Münstertal. Sie liegt auf 2.145 Metern Meereshöhe und ist die einzige Alm in Südtirol, die über keine Zufahrt verfügt. Für Transporte steht dem Luis eine Materialseilbahn zur Verfügung. Die Kühe erreichen die Almwiesen vom Schweizer Gebiet aus, wo bis nahe an die Grenze ein befahrbarer Weg heranführt. Trotz dieser widrigen Umstände hält Joos, unterstützt von zwei Burschen, die traditionelle Almwirtschaft aufrecht. Mit größter Sorgfalt verarbeitet er Milch zu Butter und Käse. 2006 stand die Rifairer Alm vor der Auflassung. Die sanitären Strukturen bedurften dringend einer Renovierung und die Mitglieder der Interessentschaft Rifair, als Besitzer der Alm, wollten aufgeben, auch

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weil ihre Bemühungen um eine Zufahrt stockten. Da kam Joos wie ein Retter in der Not und bot sich an, die Alm zu pachten. Er war mittlerweile Pensionist und hatte Zeit, sich seinem Hobby dem Sennen zu widmen. „Wenn ich es nicht getan hätte, wäre es auf der Rifairer Alm nicht mehr weitergegangen“, unterstreicht er. Unzählige Stunden investierte er in den Umbau der Almhütte. Hilfreich dabei war, dass er das Maurerhandwerk gelernt hatte. Er baute aus und richtete die Arbeitsräume neu ein. „Ich habe das getan, weil ich möchte, dass die Almen erhalten bleiben“, sagt er. Im diesjährigen Sommer trägt er die Verantwortung für rund dreißig Milchkühe aus dem Raum Obervinschgau. Dazu gesellen sich 18 Stück Jungrinder, 10 Schweine und 12 Pferde. Sein Vertrag läuft noch bis 2011. Ob der Luis auch nachher in der Einsamkeit weiter „kaasen“ kann, steht in den Sternen. Magdalena Dietl Sapelza


Brot Korn

Brot aus

Vinschger Korn

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Goldgelbe Kornfelder im Spätsommer zeugen im Vinschgau von der uralten bäuerlichen Tradition und lassen erahnen, wie das Landschaftsbild in der einstigen „Kornkammer Tirols“ ausgesehen hat. Die meisten Getreidefelder wurden im Zuge der Umstrukturierung von den Grünland- und Obstbauflächen abgelöst. Dass es trotzdem noch Kornfelder gibt, ist Vinschger Bäckern zu verdanken, die vermehrt heimisches Korn für ihre Brotsorten verwenden. In der Bäckerei Schuster in Laatsch werden beispielsweise jährlich 15.000 Kilogramm einheimisches Getreide verarbeitet, das Bauern in Mals und in Allitz bei Laas anbauen. Daraus entstehen verschiedene Brotsorten wie die typischen „Vinschger Paarlen“, die Vollkornweggen, die „Sonnenblumenloabm“, und viele mehr, Sorten die von Einheimischen und Gästen sehr geschätzt werden, nach dem Motto: Man weiß, was man isst. Die steigende Nachfrage nach regionalen Produkten regt jährlich mehr Bauern an, auf Getreideanbau zu setzen. Ein vielversprechender

Kreislauf kommt in Bewegung. „Heuer haben besonders viele nachgefragt, ob wir ihnen das Getreide abnehmen könnten“, sagt Peter Schuster. Der Innungsmeister der Vinschger Bäcker freut sich über diese Entwicklung. „Unsere Bemühungen zur Aufwertung des heimischen Korns, die wir vor rund 20 Jahren im Rahmen von EU-Projekten begonnen haben, tragen Früchte.“

Kornfelder zwischen Mals und Laatsch kleines Bild: Kornhocker bei Allitz/Laas Fotos Florin Rauner

Eine erfolgreiche Initiative war das Projekt „Urpaarl“. Damit begann eine zukunftsweisende Zusammenarbeit zwischen Bauern und Bäckern. Das einheimische Korn wurde aufgewertet. In den Teig kommt zu hundert Prozent Roggen aus dem Vinschgau. Das „Ur-Paarl“ ist mittlerweile das Vinschger Vorzeigebrot, das die internationalen Vereinigung „Slow Food“ in die höchste Klasse der „Presidi“ aufgenommen hat. Und das ist eine gute Voraussetzung für neue goldgelbe Kornfelder. Magdalena Dietl Sapelza

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Radfahren Via Claudia Augusta

Der Radführer Luis Koch aus Taufers i. M. mit seiner Gruppe am Goldrainer See

Bike-Guides Infos unter: www.suedtirolermountainbikeguide.com www.vinschgaubike.com

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Ein Genuss für

Radler

Radeln im Vinschgau ist ein Genuss. Auf den Spuren der Römer, der „Via Claudia Augusta“, kommen nicht nur die Biker mit Top-Kondition auf ihre Kosten, sondern auch jene, die es gemütlicher angehen lassen und ihre Kräfte sparen wollen. Die vielfältigen und allen Radgrößen angepassten Biker-Möglichkeiten bringen die Ansprüche der trainierten und weniger trainierten Radsportler unter einen Hut. Möglich macht das die moderne Vinschgerbahn, die pünktlich im Halb- oder Stundentakt von Meran nach Mals und umgekehrt pendelt. Die Bahn transportiert Räder (wenn`s allerdings auch oft eng wird) oder bietet an sechs Bahnhöfen den Bike-Shuttle-Dienst als Alternative an. Der Fahrgast kann das Rad beispielsweise in Mals ausleihen und es in Meran abgeben. Mit dem Zug erreicht er dann wieder den Ausgangspunkt. Und angesichts der

Verlockung kann es vorkommen, dass aus einem überzeugten Tourenfahrer ein Shuttle-Fahrer wird. Das kommt nicht selten nach vor, wenn Biker von einer kraftraubenden Tour in einem der Seitentäler in die Talsohle zurückkehren. Die Aufstiege in luftige Höhen sind ein Muss für die besonders eingefleischten Touren-Fahrer. Zu den Königsstrecken zählt eine Fahrt zum Stilfser Joch. Die Radstrecke durch das Vinschger Haupttal von Reschen bis Meran beträgt 75 Kilometer und weist einen nicht unerheblichen Höhenunterschied von 700 Metern auf. Doch da die Fahrradstrecken nach Lust und Laune jederzeit verkürzt werden können, wird aus jeder Radtour ein entspannter Ausflug. Der Bike-Tourist im Vinschgau kann sein Auto stehen lassen. Von jeder Ortschaft aus findet er den Einstieg zu jeder Bike-Tour in der Region. Und er kann seine Radtour mit einer kulturhistorischen und kulinarischen Reise verbinden. Burgen und Schlösser, historische Ortskerne mit alten Ensembles und Kirchen säumen den Weg, ebenso wie urige Gasthöfe und „Buschenschanks“, in denen die Vinschger Gastfreundschaft gepflegt wird. Wer seine Radtour nicht selbst planen und ohne Radnetzkarte seine Biker-Seele unbekümmert baumeln lassen will, hat die Möglichkeit, geprüfte und hoch motivierte Fahrrad Führer, so genannte „Bike Guides“ zu verpflichten. Diese zeigen und beschreiben den Bikern das Tal in seiner Originalität, führen sie zu historischen Stätten, zu den idyllischen Plätzen und auch zu Biobauern, die ihnen regionale Produkte zur Verkostung anbieten. Die „Bike-Guides“ verhelfen ihren Schützlingen somit zu ganz besonderen Touren. Und diese können auf Wunsch auch über den Vinschgau hinausführen, so zum Beispiel in die Dolomiten oder zum Gardasee. „Bike-Guides“ sorgen im wahrsten Sinne für Radeln mit Genuss. Magdalena Dietl Sapelza



Radweg Genuss und Erlebnis

Der Vinschger bohnhof bar

1 Bar Restaurant Steinbock Bäckerei Riedl

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Gasthof Montana

6 Pizzeria Stern

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Mobil. +39 347 26 19 580

e-mail: gotthard.pa ulmichl@ro lmail.net

Öffnungszeiten:

ber April bis Ende Okto Uhr von 8.00 bis 20.00 Kein Ruhetag!

Wir befinden uns DIREKT am Vinschger Radweg zwischen Laas und Schlanders!

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Cafe

Öffnungszeiten: 7.30 – 20.00 Uhr Im Zentrum von Schlanders

Thurin

Es freut sich Tragust-Thaler Hildegard

Terrasse + Imbisse

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Radweg Genuss und Erlebnis

Radweg Restaurant Edelweiß Cafè Thurin

Geri’s food 4 fun Zur Goldene Rose

Gasthof Laurin

Cafè Vis a Vis

Radtreff Fischteich Brugg

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Bar Pizzeria Rest. Weißes Rössl Bar Pegger

Alpenblick

Market Irene Goldrainerhof

Supermarkt Götsch

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N CH

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PEGGER

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Cafè Bar

DÖNER-KEBAB

Roter Adler

Schnitzel, Würstel Salate...

Latsch - Hauptplatz 44

Nettes Cafè sch im Zentrum von Lat

Schlanders - Tel. 0473 732359 (bei Tiefgarage Kulturhaus)

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Pizza

aus dem Holzofen

Ein gemütlicher Treff für Radfahrer

Auf Ihr Kommen freut sich Fam. Gerstgrasser Dienstag Ruhetag Bahnhofstraße 24 | 39025 Plaus | Tel. 0473 66 00 02

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Erlebnis Schnals

Abenteuer Schnalstal

3D Jagdparcous und 3 D Bogenparcours Katharinaberg Moarhof - Leihbögen - Bogenbaukurse- Ausrüstung und Zubehör von 9.00 - 15.00 Uhr Preise: Erwachsene 10 Euro, Kinder 6 Euro, Familien 22 Euro Voranmeldung: Tel. +39 333 4959213 oder +39 0473 67922 Hochseilgarten Ötzi Rope Park – Vernagt am See Anfahrt: Bis zum Ende des Vernagt Sees fahren – auf der linken Seite Bushaltestelle – danach Einfahrt und Parkplatz Preise: Familie mit 2 Kindern, 50 Euro (jedes weitere Kind 8 Euro) Erwachsene 22 Euro Jugendliche bis 16 Jahre 15 Euro Ermäßigung mit „Ötzicard & Touristcard“ 10% Ermäßigung für Schulklassen, Gruppen und Vereine ab 8 Personen. Zahlung mit Karte nicht möglich. Öffnungszeiten: 10.00-17.30 Uhr oder für Gruppen nach Absprache. Bei jedem Wetter, außer bei Gewitter oder starkem Regen, geöffnet! Montag Ruhetag Info: Ludwig +39 335 5853007 Klaus +39 335 8010915

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Hochseil

Neben herrlichen Wanderwegen mit Hütten und Almen, uralten Bauernhöfen, ehemaligem Kloster, einer über 700 Jahre alten Wallfahrtkirche und dem Gletscher bietet das Schnalstal zwei neue und spannende Aktivitäten an.

Bogenschießen im Tal des Jägers vom Hauslabjoch Den Geist unserer Vorväter spüren in dem Tal, in dem schon Ötzi gejagt hat. Wie würde man das besser nachempfinden können, als mit einem Bogen in der Hand, einem Pfeil auf der Sehne und seine Gedanken nur auf das Ziel gerichtet? Dieses Erlebnis – Bogenschießen wie Ötzi – kann man nun oberhalb von Katharinaberg auf dem Moarhof erleben. Hier befindet sich jetzt ein 3D Jagdparcours mit 16 Zielen. Alle Zielscheiben - echten Tieren nachempfunden - sind im Wald, also in jagdlicher Situation aufgestellt. Valentin Müller, jahrelang im archeoParc Schnals für das Bogenschießen und den Bogenbau zuständig, hat hier einen Jagdparcours geschaffen, der auch anspruchsvolle Bogenschützen begeistern wird und

(Foto: Valentin Müller)

jedes Kinderherz höher schlagen lässt. Er weiß alles über den Bogen und die Jagd damit über die Jahrhunderte hinweg und gibt dieses Wissen mit einer Begeisterung weiter, die jeden ansteckt. Nach einer Einweisung und Probeschüssen auf die Zielscheibe geht es hinauf in den Wald, wo jeder sein Können an den lebensecht wirkenden Zielen messen kann. Valentin gibt wichtige Tipps zum Umgang mit Pfeil und Bogen und seine fesselnden Erzählungen machen den Tag zum Abenteuer. Nicht umsonst ist sein Motto: „Kommt und seit gespannt wie ein Bogen und geht geradlinig wie ein Pfeil.“

Über das Tal fliegen Herausforderung und Spaß für alle Altersstufen verspricht der neue Hochseilgarten Ötzi Rope Park hinter dem Vernagt-See. In einer imposanten Schlucht entstand ein weitläufiger Hochseilgarten. Ab Juli

Flying Fox über das Schnalstal (Foto: H. Grüner/Schnals)

ist er bis Ende Oktober geöffnet. Hier heißt es sich und seine Ängste zu überwinden, um die Parcoure zu bewältigen: Auf Seilen balancierend muss man sich zur nächsten Station angeln oder das Gleichgewicht auf wackeligen Hölzern halten. Am Boden für manchen schon eine Überwindung, aber hier findet das Ganze in einer Höhe von 1,5 bis 14 Metern statt. Erlebnispädagogik und Nervenkitzel gleichzeitig! Aber keine Angst, denn die Anlage ist mit dem neuesten Sicherheitssystem ausgestattet und ausgebildete Trainer stehen einem hilfreich zur Seite. Die absolute Krönung ist der 50 Meter hohe und 150 Meter lange Flying Fox über das Tal. Er kann süchtig machen. Elke Wasmund


Erlebnis Schnals 1

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Wandern im Schnalstal 1 Route Schöne Aussicht - Grawand

Von Kurzras (2011 m) führt der Archäologische Weg Nr. 3 durch eine hochalpine Landschaft zum Schutzhaus „Schöne Aussicht“, das mit dem unvergesslichen Panoramablick seinem Namen alle Ehre macht. Nach einer Jause – Knödel besonders zu empfehlen – hat man die Wahl: Ein Abstecher zum Hintereisferner (Nr. 3A) oder zum Hochjoch (Nr. 3B) sind lohnende Varianten oder man nimmt den Weg entlang des Hintereisferners Richtung Grawand (3.012 m). Hier trifft man auf die Gletscherbahn, die einen ins Tal befördert. Wer es bequemer mag, macht die Tour in umgekehrter Richtung und schwebt in 6 Minuten zur Grawand, um dann zur „Schönen Aussicht“ abzusteigen. Gehzeit: ab Kurzras ca. 2,15 Std. ab Grawand ca. 1,30 Std. Höhenunterschied: 830/1200 m Schwierigkeitsgrad: mittelschwer 18. Juni – Anfang Oktober Tel. +39 0473 662140

2 Route Vernagt - Similaunhütte

Von Vernagt am See (Parkplatz) aus geht es zum Tisenhof und über den archäologischen Wanderweg Nr. 2 durch das langgezogene Tisental, wahrscheinlich „Ötzis“ letztem Weg. Der Weg führt zunächst über sanfte Almweiden nahe vorbei an der „Schneckhütte“, dann ab ca. 2600 m in Serpentinen steil hoch zur Hütte (3019 m). Hier führt im Frühsommer und Mitte September der Weg der Schafe lang, die den Sommer auf den Weiden im Ötztal verbringen. Von der Hütte aus genießt man den großartigen Anblick des mächtigen Similaun (3600 m) und des Ötztales. Idealer Ausgangspunkt für hochalpine Touren.

Karte: www.google.de | „Wind“

3 Route Kurzras - Finail - Vernagt

Ein paar Gehminuten vor Kurzras auf der rechten Seite beginnt der Weg Nr. 7 leicht ansteigend, teils durch steilen Wald und herrliche Wiesen bis zum über 700 Jahre alten Finailhof, dem ehemals höchsten Kornhof Europas auf 1973 m. Hier lädt der urige Balkon zu einer Rast mit unvergleichlichem Blick über den See mit seiner unvergleichlichen Färbung und das ganze Tal ein. Ein Blick in die urige Küche mit seiner rußgeschwärzten Decke und den typischen Köstlichkeiten auf dem Holzherd lohnen! Von hier führt der Panoramaweg weiter an zwei alten Höfen vorbei hinab nach Vernagt.

Gestartet wird oberhalb von Kurzras (2011 m). Der Weg Nr. 1 führt uns hinein ins Langgrubtal. Nach einer viertel Stunde stoßen wir auf eine Kupferstele, die auf einen Schalenstein aus Ötzis Zeit hinweist. Im hinteren Tal, nach Überquerung des Baches, führt der Weg wieder talauswärts. Wir zweigen auf den Weg Nr. 11A ab, der uns hinauf auf die Lazaunalm führt. Auf der Hochebene treffen wir auf die seltene Flora eines alpinen Hochmoores, bevor wir die „Lazaunhütte“ mit traumhaftem Blick erreichen. Nach einer Stärkung auf der Terrasse geht es auf Weg Nr. 11 über Almböden und einen typischen alten Zirmwald hinunter ins Tal. Oder wir wählen die bequeme Variante und nutzen den Sessellift, dessen Station direkt neben der „Lazaunhütte“ liegt.

Gehzeit: ca. 3,5 Stunden Höhenunterschied: 1300 m Schwierigkeitsgrad: mittelschwer

Gehzeit: ca.2, 5 Stunden Höhenunterschied: 200 m Schwierigkeitsgrad: leicht

Hütte geöffnet Mitte Juni – Anfang Oktober Tel: +39 0473 669711

Jausenstation ganzjährig geöffnet Tel: +39 0473 669644

4 Route Langgrub - Lazaun

Gehzeit: ca. 2 - 3 Std. Höhenunterschied: 420 m Schwierigkeit: leicht Mitte Juni - Mitte Oktober Mobil: +39 338 4511887 (Lori) +39 333 2885544 (Christian)

Sommerwind 2010

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Wander Erlebnis

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Legende – Legenda

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Tourismusbüro - Ufcio turistico Tel. 0473 666 077 - Fax 0473 666 369 Parkplatz – Parcheggio Bushaltestelle – Fermata autobus

Lager (für Nächtigung) Posto letto

Hauptstraße – Strada principale

Zimmer – Camere

Nebenstraße – Strada secondaria Meraner Höhenweg – Alta Via di Merano

Camping – Campeggio Sportplatz – Campo sportivo

Wanderweg – Itinerario segnato

Spielplatz – Parco giochi

Für Trittsichere – Per esperti

Mit Kinderwagen erreichbar Raggiungibile con carrozzina

Nordic Walking Park

Kartograe: Hans Kammerer und

Öffentliches Schwimmbad Piscina pubblica Fahrrad - Route Itinerario ciclabile Taxidienst Naturns Tel. 335 69 20 692

Jausenstation – Punto di ristoro

Schutzhütte – Rifugio Jausenstation – Gasthof – Restaurant Punto di ristoro – albergo – ristorante

Seilbahn Unterstell•Naturns Funivia Unterstell•Naturno

Tel. 0473 66 84 18

Mit Rollstuhl + Gehbehinderung erreichbar (15 – 20% Steigung) Raggiungibile da disabili e/o con sedia a rotelle (15 – 20% salita)

Ferienwohnung Appartamento per le vacanze

Katharinaberg 1245 m 2.05 Stunden

Unbenannt-3 1

39020 Schnalstal Tel. 0473 67 91 48

InnerUnterstell 1470 m 35 min.

39025 Naturns Sonnenberg Tel. 0473 67 91 66 Ruhetag: So. außer Sept.-Okt.

Kopfron 1436 m 55 min.

39025 Naturns Sonnenberg Tel. 0473 67 91 80 Ruhetag: Sa. außer Sept.-Okt.

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Sommerwind 2010

39025 Naturns Sonnenberg Tel. + Fax 0473 66 78 84 www.linthof.com - info@linthof.com

Dick 1706 m 1.10 Stunden

39025 Naturns Sonnenberg Tel. 0473 61 91 92

Lint 1464 m 25 min.

Bergstation Unterstell 1300 m

39025 Naturns Sonnenberg Tel. + Fax 0473 66 77 47 www.unterstellhof.com - info@unterstellhof.com Ruhtag: Fr. außer Sept.-Okt.

Patleid 1386 m 15 min.

39025 Naturns Sonnenberg Tel. + Fax 0473 66 77 67 Mobil 348 59 20 622 www.patleidhof.it - info@patleidhof.it

39025 Naturns Sonnenbe Tel. 0473 66 81 17

Innerforch 1470 m 25 min.

39025 Naturns Sonnenberg Tel. 333 31 28 693

Zeitangaben: immer ausgehend von der Seilbahnstation Unterstell - Naturns Fahrplan: täglich von 8 bis 19 Uhr jede halbe Stunden; Sonderfahrten sind bei Bedarf ab 6 Personen möglich

39025 Naturns Sonnenbe Tel. 0473 66 80 82


Wander Erlebnis

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Sonnenberg

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Sonne satt am Sonnenberg. Und das an 315 Tagen im Jahr. In keinem anderen Ort der Alpen regnet es weniger. Früchte wie Äpfel, Feigen und Trauben reifen an den sonnigen Hängen. Die malerischen Berghöfe mit ihren steilen Wiesen geben einen Einblick in das entbehrungsreiche Leben der Bergbauern. Von dort oben genießt man einen wundervollen Ausblick auf den Vinschgau, das Meraner Becken, das Passeiertal, die Sarntaler-, Stubaier- und Ötztaler Alpen. Bei schönem Wetter sieht man bis in die Dolomiten, die BrentaGruppe und das Ortler-Massiv. Am Sonnenberg lassen sich eine Vielzahl von Wanderungen unternehmen. So durchquert der bekannte Meraner Höhenweg den Naturnser Hausberg in seiner vollen Länge. In einer mehrtägigen Tour kann man über diesen Weg die Texelgruppe umrunden. Der Naturpark Texlgruppe ist mit über 30.000 Hektar der größte der sieben Naturparks Südtirols. Felsige Hänge wechseln sich ab mit weiten Lärchenwäldern, blühenden Wiesen, schönen Almen, Flaumeichen, Bergahorn, tosenden Wasserfällen und glasklaren Bächen und Quellen. Galmein 1384 m 25 min.

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Schnatz 1535 m 1.05 Stunden

39025 Naturns Sonnenberg Tel. 0473 66 77 44 www.schnatzhof.it - info@schnatzhoft.it von Ostern - Juli Freitag Ruhetag

Grub 1377 m 35 min.

Pirch 1445 m 50 min.

39025 Naturns Sonnenberg Tel. 0473 66 78 12 www.pirchhof.it info@pirchhof.it

Hochforch 1555 m 2. Stunden

18.06.2009 10:45:46 05

39025 Naturns Sonnenberg Tel. 0473 66 77 48 Ruhetag: Sa. außer Sept.-Okt.

Wer es gemütlicher mag, kann von Naturns mit der Seilbahn nach Unterstell fahren und von dort den Berg erkunden. Es wird sich ihm eine einzigartige Bergwelt eröffnen, die aufgrund der speziellen klimatischen Bedingungen nirgendwo sonst anzutreffen ist. Einkehren und rasten kann man bei den zahlreichen Gasthöfen, wo man sich mit der guten Südtiroler Küche verwöhnen lassen kann.

Giggelberg 1565 m 3.05 Stunden

39025 Naturns Sonnenberg Tel. 0473 96 75 66 Mobil 335 67 54 710 www.giggelberg.com - info@giggelberg.com Sommerwind 2010

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Apfel

Apfelgarten Vinschgau Giardino delle mele

VI.P Hauptstraße 1/c Via Centrale 1/c 39021 Latsch (BZ) 39021 Laces (BZ) Tel: +39 0473 723300 info@vip.coop www.vip.coop

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Sommerwind 2010

Der Vinschgau steht für schmackhaftes, gesundes und natürliches Obst und Gemüse. Das besondere Klima des Vinschgaus mit seinen kargen Regenfällen und die intensive Sonneneinstrahlung geben vor allem den Äpfeln einen besonderen Geschmack und eine schöne Färbung. Das Apfel-Angebot im Vinschgau umfasst ungefähr 15 Sorten. Die absolute Nummer eins und Dauerrenner ist der Golden Delicious, der im Vinschgau besonders gut gedeiht und mit seiner roten Backe ein typisches Merkmal für einen gesunden Bergapfel aufweist. Er ist süß-säuerlich im Geschmack, saftig und würzig. Für den Red Delicious ist die längliche Form charakteristisch, er ist knackig, saftig und süß. Der Jonagold hingegen zeichnet sich durch einen eher säuerlichen und sehr aromatischen Geschmack aus. Der Gala hat ein süßfruchtiges Aroma und saftig knackiges Fruchtfleisch. Äpfel sind wahre Fitmacher. Sie versorgen den Körper mit Vitamin C und mit Vitaminen der B-Gruppe, mit Mineralstoffen wie Kalium, Calcium und Eisen sowie mit Spurenelementen – und das bei nur rund 70 Kilokalorien pro Apfel. Da der Apfel nicht nur sättigt, sondern durch seinen hohen Fruchtzuckeranteil auch die Leistungsfähigkeit ankurbelt, ist er die ideale, gesunde Zwischenmahlzeit. Die VI.P leistet seit 20 Jahren ihren Beitrag zur gesunden Ernährung. Es würde uns freuen, wenn Sie weiterhin unsere Produkte bevorzugen würden.

La Val Venosta è sinonimo di mele gustose, piccoli frutti e verdura sani e naturali. Il clima peculiare della Valle, con le sue scarse piogge e l’intensa esposizione al sole, dona, in particolare alle mele, un colore vivo e un caratteristico gusto fresco e zuccherino. Nella Val Venosta l’assortimento delle mele abbraccia circa 15 varietà. Tra queste, la numero uno in assoluto e da sempre la più coltivata è la Golden Delicious, una varietà che trova nella Val Venosta il contesto ideale per svilupparsi al meglio: dal sapore dolce-acidulo, succosa e profumata, la Golden Delicious è di colore giallo con la guancetta rossa, tipico fregio di una sana mela di alta montagna. La Stark Delicious è caratterizzata dalla sua forma allungata, è croccante, succosa e dolce. La Jonagold si distingue per il suo gusto piuttosto acidulo, ma molto aromatico. La Gala ha un aroma dolce e piacevolmente fresco, la sua polpa è succosa e croccante. La mela è un alimento sano, particolarmente ideale per chi fa sport: in sole 70 Kilo-calorie fornisce un alto contenuto di vitamine, acidi di frutti, pectine, carboidrati facilmente digeribili, fruttosio e minerali. Una mela contiene più di venti minerali e microelementi diversi di notevole importanza tra cui potassio, magnesio, rame, fosforo e calcio. Oltre ad essere un frutto particolarmente saziante, la mela grazie al suo alto contenuto di fruttosio favorisce l’attività fisica e rappresenta una scelta salutare e gustosa come merenda o come rompidigiuno tra un pasto e l’altro. Da 20 anni la VI.P contribuisce alla sana alimentazione dei consumatori. Saremmo lieti se anche in futuro continuerete a dare preferenza ai nostri prodotti.



Foto: Siegfried Tappeiner

Foto: Bernhard G.

Das Weiße Gold von Laas!

LASA MARMO AG I LECHNER MARMOR AG Marmorstraße 4 I 39023 Laas (BZ) Tel. 0473 626 624 I Fax 0473 626 024 info@lasamarmo.it I www.lasamarmo.it


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