Sommerwind 2011

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Sonderausgabe 2011

I.P.

F체r unsere G채ste pagine italiane

im Vinschgau


Werbemitteilung zur Verkaufsförderung. Die vertraglichen und wirtschaftlichen Bedingungen bezüglich der Erbringung des Beratungsdienstes finden Sie in den Verträgen und vorvertraglichen Unterlagen der Investmentdienste. Vor Zeichnung von Anlageprodukten lesen Sie bitte aufmerksam die Informationsprospekte.

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Vielfalt

Inhalt

Im Vinschgau verwurzelt 8-9

Berg: Josef Plangger

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Wein: Maria Daniel

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Willkommen: Das Tal prägt

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Pfarrer: Florian Öttl

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Langtaufers: Tal der Erlebnisse

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Entschleunigung: Perlen

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Indianer: Lorenz Kuntner Ötzis Fundstelle Schutzhütte: Edwin Heinisch

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Sagen: Mystischer Weg

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Schokolade: Thomas Tappeiner

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Genuss: Wanderwelt

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Marmor: Georg Lechner

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Glurns: Musik, Mäuse, Märkte

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Schnecken: Onkl Taa

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Kastanien: Kuno Kaserer

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Eisenbahn: Christian Schöpf

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MMM: Reinhold Messners Museen

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Sulden: Das Ohr am Gletscher

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Schlanders: Grobe Männer

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Martell: Der Holzrinnenwaal

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Latsch: Der Menhir

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Schnals: Gletscherwelt

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Apfel: Apfelgarten Vinschgau

Pagine italiane

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Sentiero glaciologico, Val Martello

34-35

Gaudenz von Matsch

Sentiero glaciologico, Vallelunga

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Dantestraße 4, 39028 Schlanders; Tel. 0473 - 732196, Fax 0473 - 732451; redaktion@vinschgerwind.it Chefredakteur: Erwin Bernhart; Stellvertreterin: Magdalena Dietl Sapelza; Grafik: Hartwig Spechtenhauser, Marion Fritz Redaktion: Hans Wielander, Gianni Bodini, Ludwig Fabi, Angelika Ploner, Brigitte Thoma, Elke Wasmund, Martin Platzgummer, Maria Gerstgrasser, Martin Fliri, Christian Riedl, Brigitte Pircher, Hanspeter Gunsch; Lektorat: Ulrike Maria Schnitzer Bernhart; Werbung: Edwina Oberthaler, Esther Stricker, Gerti Alber Druck: Fotolito Varesco, Auer, Nationalstraße 57; Preise: Jahresabonnement im Vinschgau: Euro 30; außerhalb des geografischen Bezirkes Vinschgau Euro 40; restl. Italien und Auslandsabonnement: Euro 100 (Inkl. Porto); Schweiz: Sfr 95.-; Eigentümer und Herausgeber: Info-Media GmbH. Ermächtigung des Landesgerichtes Bozen Nr. 6/2005

Impressum: Sonderdruck zum „Der Vinschger Wind“ 12/2011

Der Glieshof

ist im Sommer idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen, Ausflüge und Bergtouren sowie für Mountainbike-Touren. Unser Restaurant ist bis 2. November ohne Ruhetag für Sie geöffnet.

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Willkommen im Tal der Gegensätze

Liebe Gäste, die Landschaft prägt die Menschen. Menschen prägen die Landschaft. Das ist auch im Vinschgau so. Das große Bild auf diesen Seiten zeigt einen Ausschnitt des oberen Vinschgaus - einen Teil des Tales, den die Menschen geprägt haben und der die Menschen geprägt hat und prägt. Im Vordergrund das Benediktinerkloster Marienberg. Den prägenden Charakter zum Anlass haben wir, von der Bezirkszeitung „Vinschgerwind“ , heuer hergenommen, um Ihnen, liebe Gäste, unseren Vinschgau auch aus dieser Perspektive zu präsentieren. Wir haben in diesem „Sommerwind“ einige Charakterköpfe aus dem Vinschgau porträtiert, um Ihnen einen kleinen Einblick in das Leben, in das Schaffen, in die Kreativität im Vinschgau zu gewähren - ein Schlüsselloch haben wir damit geöffnet. Andere Besonderheiten des Tales, Ausflugstipps etwa, kommen in diesem Heft auch nicht zu kurz. Vergnügliche Stunden beim Lesen, einen erholsamen Urlaub und ein Wiedersehen im nächsten Jahr wünscht Ihnen Erwin Bernhart, Chefredakteur

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© grafik grüner

Das Tal prägt die Menschen

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Langtaufers gewaltige Kulisse

Tal der Erlebnisse Der Karlinbach hat in die Ötztaler Alpen ein V-Tal gefräst, welches interessanterweise von Ost nach West verläuft: das Langtauferertal. Das Tal gilt als eines der ursprünglichsten im Alpenbogen. Text und Foto: Brigitte Thoma

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n der Ferienregion Reschenpass von Graun aus öffnet sich nach Osten das Seitental Langtaufers (1500 bis 1912m). Es ist ein 10 Kilometer lang gestrecktes, hochalpines und urtümliches Hochtal mit zweiundzwanzig Weilern und Höfen mit den wohlklingenden Namen Pedross, Kapron, Melag, Grub, Kappl, Zerkaser und ca. 450 Einwohnern. Viele alte Bauernhäuser geben Zeugnisse hoher bäuerlicher Wohnkultur. Gesäumt wird Langtaufers von Wiesen und Almen und es führt direkt in die einmalige und gewaltige Kulisse der Ötztaler Alpen mit dem majestätischen Gletscher der Weißkugel (3739m) und der Weißsee-Spitze (3.526 m). Unterhalb des Langtauferer Ferners liegt auf 2.544 m die Weißkugelhütte. Am Talschluss führen ein Wanderweg und ein schön angelegter Gletscherlehrpfad in Richtung Weißkugelgebiet. Gespeist vom Wasser des Gletschergebiets (18 Seitenbäche) fließt der Karlinbach durch die schatten-

Info: Blick ins Langtauferertal Wer ins Langtauferertal hineinsehen will, dem bietet sich eine Wanderung auf den „Elferkopf“ an. Mit dem Lift von St. Valentin kann man die erste Etappe bis zur Haideralm überwinden. Von dort auf Steig Nr. 9 Richtung Roteck, leichter Anstieg zur Haider Scharte (2.742 m) und von dort zum Elferkopf (2.926 m). Auf den letzten 200 Metern am Gipfelgrat ist Trittsicherheit erforderlich. Auf dem Gipfel wartet herrliche Aussicht auf einer prächtigen Plattform. Gehzeit ca. 5,5 Stunden

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spendenden Lärchenwälder und mündet bei Graun in den Reschensee. Besonders im Herbst ist es der Lärchenwald, der sonnengelb leuchtet und das Tal in ein schönes Licht rückt. Das höhenmäßig tiefste Gehöft von Langtaufers liegt auf 1.500 m, der höchstgelegene ganzjährig bewohnte Ort ist der Weiler Melag auf 1.915 m. Der Norden wird von der Grenze nach Nordtirol begrenzt. Das Langtauferer Tal gilt als eines der ursprünglichsten der Alpen und zeigt auch heute noch eine weitgehend unversehrte bergbäuerliche Kulturlandschaft. Ein Dorado für Menschen, die nach Stille und Einsamkeit suchen. Von Melag, der hintersten Siedlung, eröffnet sich ein beeindruckender Blick in die Gletscherwelt. Hier ist alljährlich der Schauplatz mehrerer Skilanglauf-Veranstaltungen und Schlittenhunderennen. Der Alpenrosenmarsch am 03. Juli ist ein Erlebnis für Bergfreunde und Wanderer, mit welchen der Masebenlift

die Sommersaison einläutet. Die Almen werden in den Sommermonaten von Kühen, Schafen, Schweinen, Hirten und Sennerinnen bevölkert. Hergestellt wird kostbarer Käse und Butter und die Tiere genießen die Sommerfrische in unberührter Natur. Die „Schofschoad“ und der Almabtrieb im Herbst, Anfang September, ist einen Abstecher wert. Die Tiere kehren heim, voller Stolz tragen sie ihre Kränze und Glocken und werden ihren Bauern übergeben. Zwei Kirchen, eine dem hl. Nikolaus und eine dem hl. Martin geweiht, und Kapellen und Wegkreuze zeugen von der Gottverbundenheit der „Touler“. Bei der Friedhofserweiterung der Kirche zum hl. Martin in Pedross wurden die entstandenen Nischen in der Friedhofsmauer von heimischen Künstlern gestaltet. Auffallend sind die vielen künstlerisch begabten Menschen im „Toul“, bei acht namhaften KünstlerInnen eine stolze Zahl.


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Wandern in Langtaufers

Willkommen im Tal der Gegens채tze

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Karte: Tappeiner AG

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Menschen im Vinschgau beim Felsklettern ist. Bei seinen Touren unterhält sich Josef mit seinen Gästen nicht nur über die Tour selbst, es werden auch Scherze gemacht, Erfahrungen und Meinungen ausgetauscht. Nicht selten erzählen Gäste auch etwas aus ihrem Berufsleben. Für Josef eine willkommene Abwechslung und Erweiterung seines Horizontes. Dadurch, dass er mit Gästen oft über mehrere Tage, ja sogar Wochen hindurch gemeinsam unterwegs ist, entsteht nicht selten ein freundschaftliches Verhältnis. Der 46-Jährige lebt gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, ihrem gemeinsamen Sohn und seinen zwei Stieftöchtern im Weiler Melag in Langtaufers auf 1.920 m Meereshöhe. Es ist sein Basislager am Fuße der Weißkugel. Sein Beruf führt ihn quer durch den ganzen Alpenraum. Von der Hochtour zum Großglockner, über die Gipfel der Ortlergruppe, herrliche Klettertouren in den Dolomiten, bis hin zu den höchsten Bergen der Alpen, dem Monte Rosa und Mont Blanc. Hochtouren, Klettertouren, Klettersteige, Wandertouren, Mountainbiketouren, Skitouren, Eis- und Felskurse sowie Ausbildungskurse stehen auf dem Arbeitsplan von Josef. Zusätzlich ist er für die Ausbildung der Bergrettung in ganz Südtirol tätig und ist Vorsitzender der Lawinenkommission in der Gemeinde Graun. Aus diesem breit gefächerten Arbeitsprogramm hat er persönlich eine Vorliebe für Kletter- und Skitouren.

Den Bergen nahe Vormittags eine herrliche Abfahrt auf Firn, nachmittags am Fels: Es gibt Tage, an denen Josef Plangger sein Berg- und Skiführerdasein nach Herzenslust ausleben kann. Der Langtauferer lebt am Fuße der Weißkugel. Von dort aus führt ihn sein Beruf quer durch den ganzen Alpenraum. Text und Foto: Christian Riedl

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osef Plangger ist Berg- und Skiführer. Sein Beruf macht ihn rundum glücklich und zufrieden. Am meisten liebt er die Abwechslung, die Arbeit in der freien Natur, die gute Luft und das kameradschaftliche Verhältnis zu seinen Gästen. So kann es durchaus vorkommen, dass er vormittags noch eine herrliche Firnabfahrt auf Skiern genießt und nachmittags bereits wieder

Seine Arbeit beginnt allerdings nicht erst mit dem Start zum Gipfel, sondern bereits viel früher. Sein Beruf verlangt körperliche und mentale Fitness, sodass er in ständigem Training bleiben muss. Ausdauer und Kraft holt sich Josef beim Mountainbiken, beim Klettern im selbst angelegten Klettergarten und nicht zuletzt bei den temporeichen Hüttenaufstiegen im Vorfeld einer Tour. Vor jeder Tour sind zudem eine Reihe von organisatorischen Aufgaben zu erledigen. Zum Ersten sind dies, einen für beide Seiten möglichen Termin festzulegen, woraufhin dann auch die Hütte auf ihre Verfügbarkeit geprüft werden muss. Der kniffligste Teil für Josef beginnt dann mit der Planung der Aufstiegsroute. Jeder Gipfel ist meist über mehrere Routen erreichbar. Je nach Können und Zusammensetzung der Gruppe ist es Josefs Aufgabe die Route zu bestimmen, damit seine Gäste nicht überfordert und hinterher auch zufrieden sind. Kurz


Menschen im Vinschgau vor der geplanten Tour ist noch einmal die Wetterlage genau zu prüfen und einzuschätzen; ist es aufgrund der Wetterverhältnisse überhaupt sinnvoll zur Hütte aufzusteigen? Kann der Gipfelanstieg überhaupt gewagt oder muss die Tour abgebrochen werden? Diese Verantwortung und damit auch die Sicherheit der gesamten Gruppe oder Seilschaft liegen bei ihm. Sind all diese Faktoren positiv, kann einem schönen Bergerlebnis nichts mehr im Wege stehen. Je nach Tour und Jahreszeit wird schon zwischen 3.00 und 5.00 Uhr aufgestanden, kurz gefrühstückt und dann beginnt der Aufstieg. Wesentlicher Bestandteil einer gelungenen Tour ist der richtige Umgang mit seinen Gästen. Josef gibt das richtige Tempo vor, achtet auf die richtigen Sicherungen, geht speziell auf nervöse oder ängstliche Teilnehmer ein. Seine Gäste erhalten zudem noch Informationen über die Umgebung, wie nahegelegene Gipfel, Flora und Fauna, Geschichte usw.. Im Schnitt erreicht Josef dann zwischen 08.00 und 10.00Uhr mit seiner Gruppe den Gipfel. Wenn es die Wetterlage zulässt, verweilt die Gruppe durchaus bis zu einer Stunde. Zeit genug, um eine Kleinigkeit zu essen, etwas zu plaudern, Erinnerungsfotos zu schießen und den herrlichen Ausblick und die Umgebung ausgiebig zu genießen. Im Anschluss folgt der Abstieg zur Hütte, wo noch gemeinsam etwas gegessen oder getrunken wird. Danach verabschiedet sich Josef von seinen Gästen und steigt ins Tal ab. Mit dem Auto geht es dann zum nächsten Ziel und gegen Abend trifft er in der

nächsten Schutzhütte ein, um seine Gäste für die kommende Tour zu begrüßen. Das Schönste und Wichtigste bei jeder Tour für Josef ist, dass er seine Gäste alle heil und glücklich zum Gipfel und wieder zurück zur Hütte geführt hat. Dies ist ihm in seiner fast 20-jährigen Tätigkeit bisher stets gelungen. Darauf ist er auch ein wenig stolz und dem Herrgott dankbar.

Info: Wandern in Langtaufers Höhenweg Langtaufers - Nr. 4 Start: Melag Zeit: ca. 8 Std. Ziel: Graun Höhendiff.: ca. 700 m Aufstieg Melag - Melagtal - Talauswärts übers Hoch- Plateau am Fuße des Grenzkammes - vorbei an Kappl- und Pedrossee, Abstieg Rossbödenalm – Graun

Josef ist zurzeit der einzige Bergführer von Reschen bis Schluderns. Seit 1993 ist er international anerkannter Berg- Skiführer im IVBV (Internationale Vereinigung der Bergführer Verbände). Als junger Mann arbeitete Josef zuerst bei einem örtlichen Bankinstitut. Seine vielen schwierigen und erfolgreichen Bergtouren, seine Leidenschaft und Freude zur Natur und diese Erlebnisse mit anderen zu teilen, bewegten ihn im Jahr 1990 mit der Bergführerausbildung in Südtirol zu beginnen. Nach drei Jahren Theorie- und Praxisausbildung in den verschiedensten Themenbereichen des Alpinismus und mehreren bestandenen Prüfungen wurde sein Traum endlich Wirklichkeit.

mersaison wollte man die Gründung in die Wege leiten. Doch dazu sollte es nicht kommen. Am 5. August 1997 verunglückte Hermann tödlich, am 24. August des darauffolgenden Jahres auch sein Kamerad Reinhard. Für Josef eine schwere Zeit und eine harte Lebensprüfung, die er nur durch seine langjährigen Bergführerkollegen Kurt Ortler und Olaf Reinstadler und die Aufnahme in die Alpinschule Ortler meisterte. Alsbald bekam er wiederum Freude an seinem Beruf und konnte Geschehenes so langsam wieder verdrängen.

Er arbeitet im Rahmen der Alpinschule Ortler, einem Zusammenschluss von Bergführern, welche durch ein zentrales Büro in Sulden organisiert sind. Etwas wehmütig blickt Josef auf das Jahr 1997 zurück. Gemeinsam mit seinen zwei Bergführerkameraden Hermann Pinggera und Reinhard Patscheider hatte man beschlossen, eine eigene Alpinschule in Langtaufers zu gründen. Nach Beendigung der Som-

Josef war wahrscheinlich der erste in seinem Tal der einen Gleitschirm und ein Mountainbike besaß. Er war sogar im Gründungsausschuss des Gleitschirmclubs Vinschgau. Dieses Hobby hat er mittlerweile allerdings aufgegeben. Die kurze Zeit zwischen der Winter- und Sommersaison, in der es für Josef etwas ruhiger wird, genießt Josef mit seiner Familie.

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Menschen im Vinschgau

„Wein ist Genuss und verbindet “

Hoch über den Reben am Turm im Reschensee in Graun auf fast 1500 Metern ist die Weinakademikerin Maria Daniel zu Hause. In der Welt des Weines kennt sie sich auch. Sie liebt die authentischen Tropfen, die ihre Herkunft widerspiegeln. Den Vinschger Weinen stellt sie ein gutes Zeugnis aus. Text und Foto: Magdalena Dietl Sapelza

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rofessionelle Weinverkostung ist Knochenarbeit“, sagt die 48-jährige Maria Daniel. „Man muss alle Sinne anstrengen, voll konzentriert und hellwach sein.“ Sie war lange Vinschgaus einzige Weinakademikerin mit dem „Diploma in Wines and Spirits“ des weltweit renommierten Wein-Schulungsinstituts Wines & Spirits Education Trust (WSET) in London. Mit Mai 2011 ist eine Kollegin aus Naturns dazugekommen. Die Ausbildung absolvierte Maria an der Weinakademie Österreich in Rust, die neben den Agrarhochschulen in Geisenheim (Deutschland) und Wädenswil (Schweiz) berechtigt ist, das Weinstudium des WSET in deutscher Sprache anzubieten. Drei Jahre lang büffelte sie über Büchern, hielt ihre Nase in Gläser und bestimmte Farbe, Geruch, Geschmack, Potenzial und Qualität der edlen Tropfen bei unzähligen Verkostungen. Maria lebt in Graun nahe dem Kirchturm im Reschensee, hoch über den Reben Südtirols auf fast 1.500 Metern Höhe, wo sie ein kleines, aber feines Geschäft mit Vinothek führt und dabei von zwei kompetenten Mitarbeiterinnen unterstützt wird. Oft gefragt, wie sie zum Wein gekommen ist, erinnert sie sich an eine Verkostung mit Freunden im Jahre 1993, unter denen sich auch der Sommelier vom „Hotel Palace“ in Meran, Konrad Stecher, befand – der reichte ihr einen hochwertig gereiften Südtiroler Cabernet Sauvignon und beschrieb ihn folgendermaßen: „Intensive Nase, fruchtig nach Cassis (schwarze Johannisbeere) duftend gepaart mit würzigen Aromen, am Gaumen vollmundig mit reifen samtigen Tanninen und einem langen Abgang“. Maria verinnerlichte zum ersten Mal die Weinsprache, war begeistert und wurde neugierig. „Das war das Schlüsselerlebnis für mich“, erzählt

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sie. „Ich hatte bis dahin keine Ahnung, dass Wein so riechen und schmecken kann.“ Sie begann die Sommelier-Ausbildung bei der Sommelier-VereinigungSüdtirol. Dort eignete sie sich das Grundwissen an, auf dem sie dann bei den Vorprüfungen für die Aufnahme in die Weinakademie und später, während des Studiums beim WSET, aufbaute. Mittlerweile kennt sie Weine aus der ganzen Welt. Sie liebt die authentischen Tropfen, die ihre Herkunft widerspiegeln, tiefgründige geheimnisvolle Weine mit Ecken und Kanten. Gerade auch die Vinschauger Weine haben diese Charakterzüge, stehen aber hinter der Menge der regionalen beziehungsweise nationalen Produktion zurück. „Wir haben viele passionierte und auch qualifizierte Winzer, die das Beste im Weinberg sowie im Keller herausholen“, sagt Maria. Sie respektieren das Terroir und stimmen die Reben auf die Lagen ab. Um sich von den Mitbewerbern abzuheben, ist es wichtig, die Herkunft der Weine in den Vordergrund zu stellen. Zum Beispiel kann Weißburgunder vielerorts erzeugt werden - ein Vinschauger Weißburgunder ist jedoch einzigartig. Die modernen Allerweltsweine, die sogenannten „mainstream wines“, entsprechen nicht ihrem Geschmack, obwohl sie - objektiv beurteilt und im Vergleich zu den 80ger Jahren – heutzutage großteils sauber und gut gemacht sind. Regelmäßig besucht Maria Verkostungen und lädt auch selber ein. „Die Kunst der professionellen Weinverkostung hängt zu 50 Prozent von Wissen und Erfahrung ab, zu 40 Prozent vom Gedächtnis und jeweils zu fünf Prozent von Talent und Intuition“, sagt sie. „Wein ist für mich ein lebendiges Produkt und eines der wenigen Genussmittel, das sich mit der Alterung verbessern kann. Wein ist Genuss, Kultur und verbindet die Menschen.“

Info: Wandern um den Reschensee Ausgangspunkt Graun (am Turm im See), auf der Seepromenade nach Reschen, von Reschen (Handwerkerzone) weiter auf der Rojenstraße zum Plitzerbach. Nach rund 200 Metern von der Fahrbahn links abbiegen. Auf dem neu angelegten Fahrradweg geht’s weiter über den Weiler Giern am Seeufer entlang bis zur Staumauer bei St. Valentin auf der Haide. Vom Ostufer des Sees führt ein bequemer Wanderweg wieder nach Graun zurück. Höhenunterschied: 30 Meter, Gehzeit insgesamt: zirka 3 Stunden. Am Grauner Turm hat auch die „Hubertus“ eine Anlegestelle und lädt bei gutem Wetter zu einer Schifffahrt ein.

nspiel n i w e G i Mit o a prem c o i g n Co


Zeugen der Vergangenheit

Schloss Kastelbell

St. Prokulus in Naturns

Laubengang in Glurns

Stiegen zum Himmel Das Kulturprojekt „Stiegen zum Himmel“ stellt mittelalterliche Baukunst in den Mittelpunkt. Die Führungen durch die Kunst- und Kulturdenkmäler sind spannend und entspannend. Wer Entschleunigung sucht, wird dort fündig.

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ie Perlen einer Kette sind die Kunst- und Kulturdenkmäler entlang der „Alpinen Straße der Romanik“ aufgefädelt. Jedes für sich ein Juwel, das zur Spurensuche mittelalterlicher Baukunst vom Nonsberg im Trentino über die Weinstraße, das Burggrafenamt, durch den Vinschgau bis ins schweizerische Engadin lädt. Herzstück des Projekts ist der Vinschgau. Seit April 2006 ermöglicht das Kulturprojekt „Stiegen zum Himmel“, in dessen

Info: Kombiticket Ein- und Aussichten – Kombiticket Einblicke in den Alltag hinter Klostermauern und faszinierende Panorama-Ausblicke auf die Bergwelt der Alpen – eine gelungene Kombination für nur 11 Euro – eine Berg- und Talfahrt mit der 4er Sesselbahn Watles und ein Museumsbesuch im Kloster Marienberg, einlösbar innerhalb von 7 aufeinanderfolgenden Tagen. Erhältlich im Zeitraum: 02.06. – 23.10.2011

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Rahmen die „Alpine Straße der Romanik“ realisiert wurde, eine ausgedehnte Zeitreise in das Mittelalter - vorbei an trutzigen Burgen und imposanten Schlössern hin zu farbenfroh ausgemalten Kirchen, stillen Kapellen und malerischen Städtchen. Kultur statt Kulisse. Wer alle Stufen der „Stiegen zum Himmel“ emporsteigen will, legt rund 200 Kilometer zurück. Entlang dieser Strecke liegen gar einige Superlative. Mittendrin steht die Klos-

teranlage St. Johann in Müstair, ein UNESCO-Weltkulturerbe: Karl der Große hatte es im 8. Jahrhundert gegründet, um den Weg in die Lombardei zu sichern. Neben den Fresken aus karolingischer Zeit nehmen den Besucher die berühmten Wandmalereien in Beschlag. Ebenfalls in die Zeit Karls des Großen reicht das Kirchlein St. Benedikt in Mals zurück, in der die europaweit einzige Darstellung eines fränkischen Grundherrn in Tracht bewundert werden kann. Weiter geht es mit der höchst gelegenen Benediktiner-


Zeugen der Vergangenheit

St. Johann in Prad

abtei Europas, Marienberg bei Burgeis, die auf eine rund 1000-jährige Geschichte zurückblickt. In Prad am Stilfserjoch steht mit St. Johann eine weitere sehenswerte Kirche mit romanischen und gotischen Fresken. Nicht zu vergessen die kleine Kirche St. Prokulus in Naturns bei Meran, deren Fresken zu den ältesten im gesamten deutschsprachigen Raum zählen. Was jedoch nicht heißen will, dass nur sakrale Bauten zugänglich gemacht werden. Ein Juwel ist die kleinste Stadt der Alpen mit vollständig erhaltener Stadtmauer: Glurns, die durch Meinhard II. zu einem wichtigen Handelszentrum wurde. Einen Einblick in die stattliche, weltliche Macht kleinerer Fürsten bietet das wie ein Wächter oberhalb der Straße thronende Schloss Kastelbell.

Kloster St. Johann in Müstair

Kloster Marienberg bei Burgeis

Info: Stiegen zum Himmel • Kloster Marienberg oberhalb Burgeis; Museum: 18. April – 05. November 2011 Öffnungszeiten: Mo – Sa von 10.00 – 17.00 Uhr durchgehend (außer an kirchlichen Feiertagen), Sonntag geschlossen; Krypta: 30. Mai -29. Oktober 2011, Mo-Sa während des Vesper gebetes um 17.30 Uhr, außer an kirchlichen Feiertagen • St. Nikolaus in Burgeis: 22. April - 28. Oktober 2011; Führungen: jeden Freitag um 14.15 Uhr • St. Veith am Tartscher Bühel, Tartsch; 07. Juli – 01. September 2011; Führungen: jeden Donnerstag um 17.00 Uhr, Treffpunkt: Pfarrkirche Tartsch • Stadtführung in Glurns; 19. April - 25. Oktober 2011; Führungen: jeden Dienstag um 09.30 Uhr • Jakobskirchlein bei Söles, Glurns; 29. April - 21. Oktober 2011 Führungen: jeden Freitag um 15.00 Uhr; Anmeldung erforderlich, Tel. +39 0473 831097 • NEU im Projekt „Stiegen zum Himmel“: Churburg in Schluderns; 20. März - 30. Oktober 2011 Führungen: Di - So von 10.00-12.00 Uhr und 14.00 - 16.30 Uhr; Montag Ruhetag • St. Johannkirche in Prad; 9. Juni-22. September 2011; Führungen: jeden Donnerstag um 10.00 Uhr • St. Johannkirche in Taufers i. M.; Ende Juni bis Anfang Oktober 2011 Öffnungszeiten: jeden Mo, Di, Do, Fr und Sa von 09.30 – 17.00 Uhr (im August bis 18.00 Uhr); Mi von 09.30 – 12.00 Uhr Führungen: jeden Mi um 16.00 Uhr • Unesco Weltkulturerbe Kloster St. Johann Müstair/Schweiz; Mai - Oktober 2011 Führungen: 09.00 - 12.00 Uhr und von 13.30 - 17.00 Uhr , an Sonn- und Feiertagen ab 13.30 Uhr • St. Stephan Burgkapelle in Morter/Obermontoni; 16. April bis Ende Oktober 2011 Öffnungszeiten: jeden Sa und So von 15.00 - 18.00 Uhr • St. Karpophoruskirche in Tarsch; 14. April – 15. September 2011 Öffnungszeiten: jeden Do von 13.30 – 14.30 Uhr

Tel. +39 0473 831 190 mals@rolmail.net www.stiegenzumhimmel.it

• Schloss Kastelbell; 29. Juni -18. September 2011; Führungen: Mi - Sa um 14.00, 15.00 16.00 und 17.00 Uhr; Sonn- und Feiertage zusätzlich um 10.30; Mo und Di Ruhetag • St. Prokulus Kirche in Naturns; 05. April – 04. November 2011 Öffnungszeiten: Di – So 09.30 – 12.00 Uhr und 14.30 – 17.30 Uhr; Montag Ruhetag

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Vinschger Sagenwelt

Der „Sonnensteig“ führt in die Vinschger Sagenwelt Sagenhaft: Wandern und eintauchen in die Sagenwelt - möglich macht dies der neue „Sonnensteig“ zwischen Burgeis und Spondinig, gesäumt von ebenso sagenhaften Holzskulpturen.

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Text und Foto: Magdalena Dietl Sapelza

Der Murlorgg

ebensgroß stehen die Skulpturen aus Lärchenholz am Wanderweg. Der neu eröffnete Sonnensteig führt nicht nur durch die einmalige Landschaft der Ferienregion Obervinschgau, vorbei am „Tartscher Bichl“, der prähistorischen Ausgrabungsstätte „Ganglegg“, entlang uralter „Wasserwaale“ und über die wild romantische Schlucht des „Saldurbaches“, sondern er öffnet auch den Weg in die Vinschger Sagenwelt. Auf Tafeln sind die Geschichten beschrieben und sie öffnen das Tor den Urvinschgern. Sie glaubten an gute und strafende Mächte, an überirdische Wesen mit menschlichen Zügen, die Glück und Unglück brachten, die Muren brechen lie-

ßen, bestraften, aber auch wertvolle Hilfe leisteten. Heidnisches wurde später in den christlichen Kontext gestellt. So nimmt das „Ave Maria Läuten“ (das erste Läuten der Kirchenglocken am Morgen) den bedrohlichen Geistern die Kraft. Die Vinschger Sagen sind jahrhundertelang mündlich weitergegeben und erst in jüngster Zeit aufgeschrieben worden. Der Themenweg lässt sie neu aufleben. Dieser ist ein Projekt der Ferienregion Obervinschgau, unterstützt vom Amt für Tourismus, der Stiftung Südtiroler Sparkasse, den Gemeinden Mals und Schluderns und der Forstverwaltung. Hier drei Geschichten der insgesamt zwölf Sagengestalten frei erzählt.

Der Murlorgg Ein unheimlicher Lorgg hauste bei Matsch und fand seinen Spaß, bei Unwetter Muren loszulösen, die Felder und Flure verschütteten und den Saldurbach zerstörerisch anschwellen ließen. Manchen Heimkehrern von der Matscher Alm sprang er auf den Rücken und ließ sich von den Verschreckten stundenlang tragen, die voller Angst all ihre Kräfte zusammennahmen. Der Einflussbereich befand sich allerdings nur auf der Sonnenseite des Tales bis zum Bach. Das wussten einige von den Glieshöfen kommende, angeheiterte Burschen und von der Schattenseite aus lockten sie den Lorgg und verspotteten ihn. Dieser stürmte erzürnt herbei, musste aber feststellen, dass er die Übeltäter nicht erreichen konnte. Aus Wut und Groll über sein Unvermögen verschwand er daraufhin für immer aus dem Tal.

Die Saligen in Margronda Die saligen Fräulein vom „Margrondafelsen“ am westlichen steilen Abhang des Malser Berges stiegen regelmäßig zu Tal und halfen den Bauern auf der Malser Haide beim Heuen. Einmal wollte ein Bauer ein solches Fräulein mit nach Hause nehmen und band ihr, während sie das Heu auf den Leiterwagen lud, hinterlistig einen Fuß unten an den „Wiesbaum“, mit dem die Fuhre Heu zusammengehalten wurde. Die „Salige“ konnte sich befreien und eilte weinend über so viel Undank und Rohheit der Menschen in ihre sichere Felsenwohnung zurück. Die Familie des Bauern bekam die Strafe zu spüren. In jeder nachfolgenden Generation wurde ein Familienmitglied mit krummem Rücken geboren, bis zum Aussterben des Geschlechts.

Das Spondiniger Rössl In der Gegend von Spondinig war es bei Nacht unheimlich. Einmal hörte ein Bursche, der auf dem Weg von Schluderns nach Eyrs war, das gespenstische „Spondiniger Rössl“ wiehern. Übermütig ahmte er die Töne nach. Da tauchte plötzlich eine weiße Gestalt auf, hielt ihm ein Buch unter die Nase und deutete ihm, er solle seinen Namen eintragen. Als er sich weigerte, wurde das Gespenst immer größer und bedrohlicher und hinter ihm hörte er das berdohliche Schnauben des Rössls, das näher und näher kam. Die Angst schnürte dem jungen Mann die Kehle zu und er sah sein Ende nahen. Da erklang die Ave Maria-Glocke von Prad. Der Spuk war augenblicklich vorbei und der Bursche war gerettet.

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Info: Wandern am „Sonnensteig“ Ganztagswanderung, zirka 5 bis 6 Stunden; Einstiegs- und Ausstiegsmöglichkeiten (für verkürzte Strecken) und Einkehrmöglichkeiten in den Orten Burgeis, Mals, Tartsch, Schluderns und Spondinig. Rückfahrmöglichkeiten mit der Vinschgerbahn oder mit Dorfbussen. Information: Ferienregion Obervinschgau Telefon:+39 0473 83 11 90; mals@rolmail.net; www.ferienregion-obervinschgau.it; (Tourismusbüros in Mals, Burgeis, Glurns und Schluderns)


Wandern und genießen

3D – Bogenschießen

auf „höchster Ebene für jedermann“ - am Watles!

Wandern & Genießen Der Watles und die Sesvennahütte sind Ausgangspunkte für zahlreiche und von der Aussicht lohnende Wanderungen. Viele Wanderungen sind ohne große Schwierigkeiten zu bewältigen.

Rasass Spitze 2.941 m

Sehr lohnender, landschaftlich toller Aussichtsberg über der Sesvennahütte Aufstieg: Von der Sesvennahütte 2256m etwa 400m nördlich in Richtung Schlinigpass, dann am Wegweiser zur Rasass Spitze verlassen wir den breiten Weg nach rechts und folgen den RW Markierungen (Grasgelände), die

Info: Rasass Spitze Weitere Aufstiege: a) Von Rojen über den Schwarzen Kopf in 3,5 Std. b) Von der Haider Alm über Grünsee und Seebödenspitze in 3,5 Std. c) Von Schlinig über das „Mairl“, Vernung Spitze und Vernungkopf in 3,5 Std. weitere Infos: www.sesvenna.it

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uns im Zickzack zum Murmentensee 2419m hochführen. Faszinierend ist hier der Blick nach Süden zu den Ortlerbergen und zur alten Pforzheimerhütte, geschmückt von einer nahe liegenden Lacke. Von hier, vorbei an den Mauerresten einer alten Hirtenhütte geht’s dann nördlich hinauf zu einem Sattel, wo die Markierungen dann östlich weiterführen. Es folgen einige schön gestufte Mulden: in der obersten, auf 2700 Metern, am Fuße der Rasass Spitze, befindet sich noch eine schöne Lacke. Von hier führen die Markierungen über unschwieriges Gelände nach rechts hoch zum breiten Rücken, der sich bis zum Vorgipfel erstreckt. Richtung Norden den Grat entlang (Trittsicherheit erforderlich) weiter zum Panoramaberg mit seinem stattlichen Gipfelkreuz. Der 360° Rundblick ist einmalig: Von der Sesvennagruppe im Westen im Uhrzeigersinn weiter über die Lischanagruppe, die Rojenberge, die Ötztaler- bis zu den Ortlerbergen. Aufstiegszeit: gut 2 Std. Höhenunterschied: 700m

Das Wandergebiet Watles erweitert in der heurigen Sommersaison sein Angebot um eine weitere Attraktion: einen 3D – Bogenparcours. Das 3D-Bogenschießen kommt ursprünglich aus England, und ist weiters in Deutschland und Österreich sehr verbreitet. Bei dieser Sportart werden 3D Tier Attrappen von einem bestimmten Abstand mit Pfeil und Bogen beschossen. Dabei geht es vorwiegend um die Fähigkeiten, mit Pfeil und Bogen umgehen zu können, größtenteils ohne Hilfsmittel wie Visiere oder sonstige Zielvorrichtungen. Ideal für Familien und Naturliebhaber kann man 3D-Bogenschießen als „Golf für jedermann“ bezeichnen. Neben dem Spaßfaktor sind auch die positiven Auswirkungen für Körper und Geist nicht zu unterschätzen. Ob Gleichgewicht, Konzentration, Koordination oder Motorik, alles ist und wird beim Bogenschießen in freier Natur gefördert. Das Gelände im Ski- und Wandergebiet Watles ist für eine solche Bogensportanlage geradezu ideal. Auf 2.250m wurden 2 abwechslungsreiche und interessante 3D-Parcours aufgebaut, die aus insgesamt 30 3D-Zielen bestehen. Das einmalige Panorama an der Bergstation des Watles macht das Bogenschießen zu einem besonderen Erlebnis. So wird das bestehende Angebot am Watles für Familien sowie Natur- und Sportbegeisterte erweitert. Auch erfahrene Bogenschützen erfreuen sich an dem einzigartigen Watles-Bogenparcours. Ziel ist es, das Bogenschießen einem breiten Publikum nahezubringen, aus diesem Grunde gibt es wöchentlich ein Bogenschnuppern, bei dem erfahrene Bogenschützen vom CRS-Bogensport, Interessierten die Faszination des 3D-Bogenschießens vermitteln. Weitere Infos unter: www.watles.net


Wandern und genießen

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Glurns Stadt mit Charme

Mäuse, Musik, Märkte Glurns, die kleinste Stadt, sprüht vor Charme. Auf den Spuren der Vergangenheit gelangt man bei der Gastfreundschaft in der Gegenwart an. Text und Foto: Brigitte Thoma

G

lurns, das liebliche Städtchen im Obervinschger Talkessel, am Fuße der Malser Haide, an der Abzweigung zum Münstertal in Richtung Schweiz und in der Nähe vom Reschenpass. Ein architektonisches Kleinod, da es die einzige vollständig erhaltene Stadtbefestigung besitzt, mit ländlichem Charme. Die Geburtsstadt Paul Floras bietet viel Sehenswertes, Gastlichkeit und lebendige Kultur. Derzeit arbeitet die Bevölkerung an einem Konzept der Stadtentwicklung, an einer Revitalisierung des malerischen und kleinstädtischen Ensembles, wobei die nicht mehr genutzten bäuerlichen Strukturen Verwendung finden sollen.

Mäuse

Glurns war bis 1931 Bezirksgerichtssitz.

Tipp ! Die Bäckerei Riedl in der Malserstraße fertigt seit Jahrzehnten verführerische Schokomäuse mit einer leckeren Nussfüllung als Erinnerung an den kuriosen Rechtsstreit – dem Mäuseprozess - an. In die Nussfüllung geben die Konditoren zwei Haselnüsse, als Symbol der Trächtigkeit der Mäuse. Passend dazu darf eine kleine Schriftrolle, welche die Geschichte erzählt, nicht fehlen. Bäckerei Riedl, Malserstraße 9, Tel: 0473/831348

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Ein besonderer Prozess fand im 16. Jh. statt. Die Gemeinde Stilfs klagte die Feldmäuse an, dass sie auf den Wiesen zu großen Schaden angerichtet hätten. Den Mäusen wurde ein eigener Verteidiger zugestanden. Zeugenverhöre, Klagen und Antworten, Rede und Widerrede gehörten zum Prozess. Das Urteil verbannte die Luttmäuse zur Auswanderung innerhalb von 14 Tagen bei freiem Geleit und Schutz vor Hunden und Katzen für ewige Zeiten. Jene aber, die krank und noch zu jung wären, oder Junge erwarteten müssten entsprechend später und unter freiem Geleit abwandern. Für den Auszug der Mäuse wurde eine eigene Brücke über die Etsch gebaut. Paul Flora zeichnete eine Karikatur dieser Szene vom Auszug der Mäuse aus der Stadt, welche im Eingangsbereich des Gasthofs zur Post hängt.

Musik

Die Musikkapelle der Stadt Glurns feiert heuer ihr 150-jähriges Bestehen. Das Osterkonzert mit der Uraufführung des Konzertmarsches „Gruß aus Glurns“ von Oskar Illmer, sowie ein Jubiläumsfest am 28. und 29. Mai bildete den Auftakt zum Jubeljahr. Das musikalische Repertoire der Musikkapelle Glurns reicht von traditioneller Blasmusik bis hin zu modernen Stücken, sie umrahmt zahlreiche kirchliche Feiern der Stadtgemeinde, gibt Konzerte und trägt zum Gelingen von Festen bei. Daneben gibt auch die Böhmische

der MK Glurns ihr Bestes bei verschiedenen Veranstaltungen. Die Klarinetten-, Blechbläser- und Flötengruppen verschönern diverse Anlässe. Der Klangkörper zählt derzeit ca. 45 aktive Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 33 Jahren. Termine: 26.06. Fronleichnam, jeden Mittwoch Abend im Juli und August Sommerkonzerte am Stadtplatz mit den Musikkapellen aus den umliegenden Orten des Obervinschgaus.

Märkte

Im Jahr 1291 bekommt Glurns vom Grafen Meinhard II. von Tirol-Görz das Marktrecht verliehen. Der Bartholomäusmarkt zum 24. August dauerte zehn Tage. Gehandelt wurde mit Salz aus dem Inntal, Wein aus dem Veltlin sowie Schafen und Getreide, ein wichtiger Umschlag- und Handelsplatz. Die Laubengasse galt als Warenumschlagplatz und ist es auch heute noch. Am 04. Januar ist der erste Krämermarkt des Jahres, ihm folgt mit dem 23. Mai der Mai-Markt und am Sonntag nach dem 15. August ein ganztägiger Flohmarkt. Am 24. August ist der Bartholomäusmarkt und am 24. September ist Herbstmarkt. Am Allerseelentag, den 02. November findet der große „Sealamorkt“ statt. Mit dem stimmungsvollen „Glurnser Advent“ Anfang Dezember und einem Weihnachtsmarktl am Tag vor Heilig Abend werden die letzten Krämermärkte des Jahres abgehalten.


Churburg mit Weltruf

Das Tor zur Rüstkammer wurde geöffnet La porta dell’armeria è stata aperta

Die Churburg Ein Juwel im Vinschgau Über Schluderns im sonnigen Vinschgau zwischen Meran und Reschenpass - mit Blick auf das Ortlermassiv - erhebt sich eine der mächtigsten und besterhaltenen Burganlagen Südtirols. Dieser wehrhafte Bau wurde 1253 von den Bischöfen von Chur errichtet, ging bald an die Vögte von Matsch über und ist seit 1504 in Besitz der Grafen Trapp. Dem heutigen Besucher zeigt sich ein residenzhaftes Renaissanceschloss mit einem wunderschönen Arkadenhof. In der romanischen Schlosskapelle und den prunkhaften Räumlichkeiten wird so manche sehenswerte Kostbarkeit beherbergt. Weltruf genießt die Rüstkammer. Sie ist die größte Sammlung dieser Art und enthält die maßgeschneiderten Rüstungen der damaligen Schlossbesitzer von unvergleichlich wertvoller künstlerischer Gestaltung.

Il Castel Coira un gioiello della Val Venosta.

C AS T E L

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Führungen . Visite guidate 20. März bis 31. Oktober . Dal 20 Marzo fino al 31 Ottobre Einlasszeiten . Orario d’ingresso 10.00 - 12.00 . 14.00 - 16.30 Führungen alle 15 Minuten . Visite guidate ogni 15 minuti Ruhetag . Giorno di riposo Montag ausgenommen Feiertage . Lunedì salvo giorni festivi

Sopra Sluderno, in Val Venosta, tra Merano e il Passi di Resia - con lo sguardo verso il massiccio dell‘Ortles, si erge uno dei castelli più imponenti e meglio conservati dell‘Alto Adige. La costruzione fortificata fu eretta nel 1253 dai vescovi di Coira passò ben presto nelle mani dei signori di Mazia, e dal 1504 è di proprietà dei conti Trapp. All‘odierno visitatore si presenza un palazzo resi- denziale del Rinascimento con uno splendido cortile ad arcade. Nella capella di stile romantico, nella „Sala dei signori di Mazia“, nella „Sala Jacob“ e in altri locali fastosi vengono conservate preziosità degne d‘esser viste. Di fama internazionale è l‘armeria, la più grande collezione d‘armi contente le corazze su misura degli antichi castellani di incom-parabilevalore artistico.

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Menschen im Vinschgau

Text und Foto: Magdalena Dietl Sapelza

„Meine Ziegen würden mir bis

zum Altar folgen“

Zweimal täglich zieht eine schellende und meckernde Ziegenschar durch die Gassen des Dorfes Stilfs, angeführt vom Ortspfarrer Florian Öttl. In der Früh bringt er sie auf die Weide und abends wieder in den Stall zurück. Er redet mit ihnen, sie laufen ihm willig nach. „Meine Ziegen würden mir bis vor den Altar folgen“, sagt der Pfarrer und lacht herzhaft. Das Futter sammelt er auf steilen Hängen, die er selber mäht.

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Menschen im Vinschgau

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n den Sonntagen geht Pfarrer Öttl bereits kurz nach fünf Uhr morgens zu seinen 14 Schützlingen in den Stall. Er melkt, gibt den Zicklein die Flasche und achtet darauf, dass jedes gleich viel Milch bekommt. Dann führt er die Tiere auf die eingezäunte Weide am Ortsrand, wo sie am Abend ungeduldig auf ihn warten. Wenn er in ihre Nähe kommt, bricht ein freudiges Begrüßungs-Gemecker los. An den Sonntagen muss er deshalb so früh aufstehen, weil er als Seelsorger der drei Pfarreien, Stilfs, Trafoi und Sulden mehrere hl. Messen zelebriert und sich die Zeit gut einteilen muss. Oft kommen zusätzliche Messfeiern in Gomagoi und im Sommer in der Wallfahrtskirche bei den „Hl. Drei Brunnen“ dazu. Werktags beginnt er mit der Stallarbeit gegen sechs Uhr. Er trinkt gerne frische Ziegenmilch. „Diese hat besonders wertvolle Inhaltsstoffe und viel Eiweiß“, erklärt er. Der 46-jährige Pfarrer ist mit seinem Dienst an den Gläubigen voll ausgelastet. „Mehr geht fast nicht mehr, eigentlich dürfte ich nur eine Messe am Tag lesen“, sagt er. „Aber diese Weisung von oben

lässt sich nicht mehr durchsetzen. Zudem wird es immer schwieriger, Aushilfen zu finden“. Junge Priester müssen im ganzen Land immer öfter mehrere Pfarreien übernehmen, weil die alten Pfarrer in Pension gehen und es an Nachwuchs fehlt. „Es ist für mich äußerst schwierig geworden, alles zeitlich unter einen Hut zu bringen“, sagt er. Seine Tage sind ausgebucht und wenn Unvorhergesehenes passiert, wie zum Beispiel mehrere Todesfälle, kommt er in Bedrängnis. „Im Jahre 2015 könnte ein Begräbnis ohne Pfarrer stattfinden“, mit dieser Prognose hat er kürzlich bei einer Predigt seine Kirchengemeinde aufgerüttelt. „Viele wollen nicht wahrhaben, dass die Priester irgendwann fehlen könnten“, sagt Öttl. Er schlug als Spätberufener mit 25 Jahren die theologische Laufbahn ein, nachdem seine Eltern gestorben waren, die er auf seinem elterlichen Bergbauernhof im Passeiertal gepflegt hatte. Bereits als Kind hatte er davon geträumt, Pfarrer zu werden, doch ein Schulbesuch ging sich für ihn als achtes von neun Kindern nicht aus. Er wurde als Arbeitskraft und als

Hütbub für die 20 Ziegen gebraucht. Seine Tierliebe und seine Bodenständigkeit haben auf dem Heimathof ihre Wurzeln. Nach sechs Jahren im Seminar in Brixen verkündete er 1996 als Diakon und ein Jahr später als Priester und Kooperator von Mals das Wort Gottes.1999 übernahm er die Pfarreien Stilfs und Sulden. 2009 kam auch Trafoi dazu. Eine große Leidenschaft des Pfarrers ist das Theaterspielen. Seit dem Amtsantritt hat er bei fast allen Aufführungen der Stilfer Bühne mitgewirkt und war Publikumsmagnet. In Rollen zu schlüpfen, macht ihm Spaß, genauso wie der Umgang mit seinen Tieren. „Wenn ich bei meinen Ziegen bin, kann ich wunderbar entspannen“, sagt er und bekräftigt: „Ich brauche das um abzuschalten.“ Den Sommer verbringen vier seiner Ziegen auf der Stilfser Alm, wo Ziegenkäse erzeugt wird, der ihm besonders gut schmeckt. Auf die Frage, welche der Ziegen die Ehre eines Almaufenthaltes haben, antwortet er scherzend: „Ich weiß nicht, ob sie es als Ehre empfinden, denn möglicherweise haben sie Heimweh.“

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MMM Messner Mountain Museum

Ortles

Juval

Messner Mountain Museum Ortles

Messner Mountain Museum Juval

Das Museum in Sulden am Ortler, auf 1900 m unterirdisch angelegt, ist dem Thema Eis gewidmet. Im MMM Ortles erzählt Reinhold Messner von den Schrecken des Eises und der Finsternis, von Schneemenschen und Schneelöwen, vom White Out und dem dritten Pol. Die weltweit größte Sammlung von Ortler-Bildern ist zu sehen sowie Eisgeräte aus zwei Jahrhunderten. Skilauf, Eisklettern, Polfahrten sind hier thematisiert. Der Besucher geht förmlich in den Berg hinein, kann sich ein Bild machen von Eisgebirgen, Arktis und Antarktis, von der Kraft der Lawinen und der Mühe der Künstler Eis darzustellen. Jährliche Sonderausstellung. Draußen ist das Eis real und daneben, im Yak&Yeti gibt es neben Südtiroler Küche auch Gerichte aus dem Schneeland Himalaja. Zu sehen in der Nähe das Minimuseum Alpine Curiosa.

Im Museum auf Schloss Juval im Vinschgau, dem Mythos Berg gewidmet, sind mehrere Kunstsammlungen untergebracht: die Tibetika-Sammlung, die Galerie mit Bildern der Heiligen Berge der Welt, die Maskensammlung aus fünf Kontinenten, die einmalige Ausstellung zu Gesar Ling, der Tantra-Raum und der Expeditionskeller. Die gesamte Ausstellung wird von geschulten Führern erklärt. Dazu gibt es einen kleinen Bergtierpark, im Schloßwirt hofeigene Produkte, auf Unterortl exzellente Weine und am Fuß des Burghügels einen Bauernladen. Schloss Juval verlassen alle mit starken Eindrücken.

Messner Mountain Museum Ortles: I – 39029 Sulden (BZ); Telefon: +39 0473 613577– Fax: +39 0473 420244 E-Mail: ortles@messner-mountain-museum.it www.messner-mountain-museum.it Öffnungszeiten: vom vierten Sonntag im Mai bis zum zweiten Sonntag im Oktober und vom zweiten Sonntag im Dezember bis 1. Mai von 14.00 – 18.00 Uhr; im Juli und August: von 13.00 – 19.00 Uhr Dienstag Ruhetag

Messner Mountain Museum Juval: Schloss Juval; I – 39020 Kastelbell (BZ); Telefon: +39 348 4433871 (nur zu den Öffnungszeiten); +39 0471 631264 Fax: +39 348 4433871 (nur zu den Öffnungszeiten); +39 0471 633884 E-Mail: info@messner-mountain-museum.it www.messner-mountain-museum.it Öffnungszeiten: vom vierten Sonntag im März bis 30. Juni und vom 1. September bis zum ersten Sonntag im November von 10.00 – 16.00 Uhr Besichtigung nur mit Führung möglich. Mittwoch Ruhetag · Nicht geeignet für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer

· Für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte geeignet

BRUNECK BRUNICO

Ripa

Ortles

Juval NATURNS NATURNO

MERAN MERANO

BRIXEN BRESSANONE

BOZEN BOLZANO

Firmian

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CORTINA D‘AMPEZZO

Dolomites

info@messner-mountain-museum.it www.messner-mountain-museum.it


MMM Messner Mountain Museum

Messner Mountain Museum Firmian

Firmian

Das Herzstück des „Messner Mountain Museum“, MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, thematisiert die Auseinandersetzung Mensch-Berg. Zwischen Schlern und Texelgruppe draußen – Kunst, Installationen, Reliquien drinnen – gibt die großräumige Anlage einen Parcours vor. Die Wege, Treppen, Türme führen die Besucher aus der Tiefe der Gebirge, wo Entstehung und Ausbeutung der Berge nachvollziehbar werden, über die religiöse Bedeutung der Gipfel als Orientierungshilfe und Brücke zum Jenseits, bis zur Geschichte des Bergsteigens und zum alpinen Tourismus unserer Tage. Jährliche Sonderausstellung.

Messner Mountain Museum Firmian: Schloss Sigmundskron, Sigmundskronerstr. 53; I – 39100 Bozen; Telefon: +39 0471 631264 – Fax: +39 0471 633884 E-Mail: info@messner-mountain-museum.it – www: www.messner-mountain-museum.it Öffnungszeiten: vom ersten Sonntag im März bis zum dritten Sonntag im November von 10.00 – 18.00 Uhr; Donnerstag Ruhetag · Nicht geeignet für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer

Messner Mountain Museum Ripa

Foto: Tappeiner

Ripa

Auf Schloss Bruneck im Pustertal wird das fünfte MMM zum Thema Bergvölker untergebracht. Hier werden anhand von Exponaten aus der Alltagskultur die Lebensweisen der wichtigsten Bergkulturen aufgezeigt. Dieses interaktiv angelegte Projekt möchte zu einem Treffpunkt der Bergkulturen werden, die Türen zu anderen Lebensweisen öffnen und jeden Sommer zum Erfahrungsaustausch mit Gästen aus den verschiedenen Bergregionen anregen. Durch das Ansprechen von Thematiken, die das Alltagsleben dieser Völker durchdringen, wie Natur, Religion, Tradition, Kultur und Tourismus, können Gemeinsamkeiten, Gegensätze und Entwicklungen beobachtet werden.

Messner Mountain Museum Ripa: Schloss Bruneck, Schloßweg 2; I – 39031 Bruneck (BZ); Telefon: +39 0474 410 220 – Fax: +39 0474 410 525 E-Mail: ripa@messner-mountain-museum.it – www.messner-mountain-museum.it Öffnungszeiten: ab 3. Juli 2011 bis Ende Oktober und vom 8. Dezember bis zum vierten Sonntag im März von 10.00 –18.00 Uhr; 25. und 26. Dezember geschlossen; Dienstag Ruhetag · Für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte geeingnet (interner Aufzug)

Messner Mountain Museum Dolomites

Dolomites

Vom Museum im Alten Fort (1912-1914) auf dem Monte Rite (2181 m), im Herzen der Dolomiten, eröffnet sich ein Rundblick auf die spektakulärsten Dolomitengipfel. Das Museum zeigt das Thema „Fels“ und erzählt die Erschließungsgeschichte der Dolomiten mit einer großen Galerie einmaliger Dolomiten-Bilder von der Romantik bis heute. Jährliche Sonderausstellung.

Messner Mountain Museum Dolomites: Monte Rite (2.181 m.); I – 32040 Cibiana di Cadore (BL); Telefon: +39 0435 890996 – Fax: +39 0435 890997 E-Mail: dolomites@messner-mountain-museum.it – www.messner-mountain-museum.it Öffnungszeiten: vom 1. Juni bis 30. September; im Juni und ab Mitte September: von 10.00 – 17.00 Uhr; von Juli bis Mitte September: von 10.00 – 18.00 Uhr. Kein Ruhetag

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Sulden Gletscher

Info: Wandern in Sulden Tages-Panorama-Tour: Suldner Gletscherweg Mit dem Sessellift zum Langenstein/Bergrestaurant K2 (2.300 m). Von dort sind es zu Fuß ca. 1,5 Std. zur Hintergrathütte (2.660 m). 2,5 Std. dauert die Begehung des Suldner Gletscherweges ohne nennenswerte Höhenunterschiede zur Schaubachhütte (2.650 m). Reine Gehzeit ca. 4 Std. Gesamtdauer mit Pausen ca. 5,5 Std.. Vorrausetzungen: für geübte Wanderer mit sportlicher Verfassung und Kondition. Wanderausrüstung: feste Schuhe, Regenschutz, Sonnenschutz, genügend zu trinken.

Suldner Gletscherweg

Panoramatour am Fuße der Königsspitze Wandern in höchst interessantem Gelände: Das Rumpeln und Tönen des Gletschers kann unter den großen Suldner Bergen hautnah erlebt werden. Text und Fotos: Ludwig Fabi

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anderer, die nicht ganz so hoch hinauswollen oder können, sich aber die faszinierende Gletscherwelt nicht entgehen lassen möchten, denen bietet der Suldner Gletscherweg eine optimale Gelegenheit. Er verbindet die Hintergratmit der Schaubachhütte und es handelt sich dabei ausdrücklich nicht um einen befestigten Steig, sondern um einen mar-

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kierten Weg, der seit drei Jahren jährlich von der Nationalparkverwaltung hergerichtet wird. Das Gelände ist gut begehbar und höchst interessant. Selten kommt man so nahe an die große Suldner Berge wie Zebrù und Königsspitze heran, da der Weg direkt unterhalb des Gletscherbruchs und der Nordwand der Königsspitze verläuft. Das Rumpeln und Tönen des Glet-

schers, kleine Felsstürze und Lawinen können aus sicherer Entfernung wahrgenommen werden. Aus geologischer und mineralogischer Sicht betritt man ein einmaliges Moränenfeld. Wenn man Glück hat, findet man sogar kleine Quarzite und Bergkristallspitzen. Zudem bewegt man sich auf historischem Boden, da die Front des 1. Weltkrieges hier verlief. Die Königsspitze war Hauptschauplatz der Kämpfe und wurde von den Kaiserjägern für kurze Zeit eingenommen. Vom Gipfel des Ortlers zielte ein Geschütz genau in die Stellungen der Italiener, die unterhalb des Gipfels Stellungen ins Eis gezimmert hatten. Diese kommen heute zutage. Beim Überqueren des Gletscherweges kann es daher oft vorkommen, dass man auf Munitionshülsen, rostige Gasmasken und anderes Kriegskrempel stößt. Friedlicher hingegen sind andere Stellen, wo das Eis zutage kommt und Wasserflüsse und Gletschergumpen zu sehen sind. Nach zweieinhalbstündiger Wanderung endet diese herrliche Panoramatour vorerst bei der Schaubachhütte auf 2.650 Metern Meereshöhe. Von hier aus kann man zu Fuß absteigen oder gemütlich mit der Seilbahn ins Tal schweben.


2 Payerhütte

3 Hintergrathütte

4 Hotel Cristallo

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1 Parc Hotel

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Wandern in Sulden

Willkommen im Tal der Gegensätze

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Hintergrathütte 2661 m Ulf Gutgsell Tel. 0473 613188 Geöffnet von Ende Juni bis Anfang Oktober

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Julius Payerhütte Gourmethotel

aumenfreuden beim G Hartmann Man trifft sich nach einer Wanderung, die Kinder können in den Hauseigenen Wiesen spielen, rutschen und hutschen und bauen Sandburgen. Man trifft sich abends zum Fine Dining. 39029 Sulden, Südtirol, Italien Tel.: +39 0473 613 133 Fax: +39 0473 613 195 info@parc-hotel.it

Erreichbarkeit: Die Hütte ist erreichbar von Sulden über den Weg Nr. 4 in 3,5 Stunden oder mit dem Sessellift Langenstein über den Weg 4a in 3 Std. Von Trafoi über Weg Nr. 19, Start Dorfmitte oder Weg Nr. 18 vom Wallfahrtsort „Heilige Drei Brunnen“. Gehzeit: jeweils 4 Std. Für Wanderer ein lohnendes Ziel mit herrlicher Aussicht und für Bergsteiger der Stützpunkt für die Ortlerbesteigung über die Normalroute. Gemütliche Gaststube, Übernachtungsmöglichkeiten im Zimmer oder Matratzenlager, durchgehend warme Küche.

Genießen Sie die herrliche Aussicht auf das Dreigestirn Ortler, Zebrú, Königsspitze und lassen Sie sich von heimischen Hüttenspezialitäten verwöhnen! Erreichbarkeit: - vom Ortsteil St. Gertraud in Sulden Weg Nr. 3, zur Bergstation Langenstein, weiter über den Morosiniweg Nr. 3 zur Hintergrathütte oder mit dem Sessellift zur Bergstation, dann Weg Nr. 3. Rückweg: Wie Aufstieg oder weiter zur Schaubachhütte und dann ins Tal oder - von der Talstation der Seilbahn Sulden über den Weg Nr. 2 oder Weg Nr. 1 zur Mittelstation, dann Weg Nr. 2. Gehzeit: 2,5 – 3 Std.

Julius Payerhütte 3029m Fam. Wöll Hermann Tel. 0473 613010 www.payerhuette.com Geöffnet von Ende Juni bis Ende September

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Trafoi einzigartig

Text und Foto: Magdalena Dietl Sapelza

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n regelmäßigen Abständen bringt Hubert Theiner seine Eselin „Lisa“ in einem Viehtransporter von Prad ins hintere Trafoi-Tal. Beim Wallfahrtsort „Hl. Drei Brunnen“ warten seine Kollegen Luis Zoderer und Albin Mazagg mit ihren Traggestellen, den so genannten „Kraxen“, neben einer Ladung Lebensmittel und Waren für den täglichen Bedarf in der „Berglhütte“. Diese liegt auf einem Felsvorsprung des Ortlers auf 2.180 Metern Meereshöhe und ist nur zu Fuß erreichbar. Die Hütte verfügt auch über keine Materialseilbahn. Gehorsam steigt die Eselin aus dem fahrbaren Verschlag und lässt sich geduldig die Tragevorrichtung mit aufgesetzten Taschen und Riemen umhängen. Theiner klopft ihr liebevoll auf das Fell und redet auf sie ein: „Gell du bisch gonz a Brave“. Als ob sie die Worte verstünde, spitzt sie die Ohren. Die drei Männer beladen zuerst das Tier, das alles geduldig über sich ergehen lässt. Dann stapeln sie den Rest der Waren auf ihre „Kraxen“ und los geht’s, am Kirchlein vorbei und dann über die Serpentinen des teils bewaldeten steilen Hanges nach oben.

„Lisa“ und die „Sherpas“

von der Berglhütte Die „Berglhütte“ auf einem Felsvorsprung des Ortlers auf 2180 Metern oberhalb des Wallfahrtsortes Hl. Drei Brunnen in Trafoi ist nur zu Fuß erreichbar. Was dort im Laufe des Sommers benötigt wird, tragen eine Eselin und „Sherpas“ nach oben.

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Das gutmütige Tier trägt rund 40 Kilogramm und die Männer rund 20 Kilogramm. Gemächlich Schritt für Schritt schreiten „Lisa“ und die „Sherpas der „Berglhütte“, wie die Männer oft genannt werden, über eine Stunde lang in die Höhe. „Lisa“ kennt den Weg und geht meist voraus. Oben warten der Hüttenwirt Johann Mazagg und sein Koch Richard Mazagg. Nach einem herzlichen „Griaßt enk“ stellen die Männer die Kraxen ab und befreien die Eselin von ihrer Last. Dann gibt’s einen Begrüßungsschnaps für die „Sherpas“ und für „Lisa“ gibt’s Wasser und einen Kübel Hafer. Der „große Transport“ mit der Eselin ist wieder einmal geschafft. Dieser wird im Laufe des Sommers bis zu 12-mal organisiert. Öfters steigen die bepackten Träger auf. „Im Laufe eines Sommers komme ich auf rund 60 Botengänge“, erzählt Luis. Er und Albin sind Pensionisten, und als Schwager beziehungsweise On-


Trafoi einzigartig

Zu den Hl. Drei Brunnen

Info: Wandern bei Trafoi Höhenwanderung Stilfser Joch- Trafoi: mit dem Bus auf das Stilfser Joch (Zusteigmöglichkeiten in Prad, Gomagoi oder Trafoi), Aufstieg zirka 5 Minuten zur Dreisprachenspitze (2.834 m), dann nordostwärts zunächst eben und dann leicht abwärts zum kleinen Goldsee; dann über den Steig Nummer 20 über steile Hänge, leicht abfallend) weiter, über den Furkelbach bis zur Furkelhütte. (Gehzeit rund 2,5 Stunden). Besonders schön ist der Abstieg durch den Wald nach Trafoi (zirka 1,5 Stunden). Es besteht auch die Möglichkeit, mit dem Sessellift nach Trafoi zu fahren. Dort laden gut geführte Gaststätten zum Einkehren ein.

tagraum.it

kel des Hüttenwirtes unentgeltliche Zubringer. Hubert, der Besitzer der Eselin, ist der Schäfer von Stilfs. Er hütet über 200 Schafe auf „Zumpanell“. Seit 2007 ist Johann Hüttenwirt auf der „Berglhütte“, und das ist kein leichtes Unterfangen. Vor Beginn der Saison liefert ein Helikopter ein- bis zweimal Grundausrüstung, Behelfsmittel, haltbare Nahrungsmittel und Getränke an. Bereits Mitte März öffnet er für Tourengeher. Er schmilzt Schnee, um Wasser zu haben. Erst wenn es wärmer wird und die Leitungen aufgefroren sind, kann

Von Trafoi aus führt ein Wanderweg für alle Schuhgrößen (ideal für Familien) durch den Wald zur Wallfahrtskirche Hl. Drei Brunnen. Dieser geht an der Kirche und am Camping vorbei zum Talschluss. (Gehzeit: zirka 20 Minuten). Rechts hinter der Wallfahrtskirche beginnt der Steig Nummer 15, der zur „Berglhütte“ auf 2.180 m führt. (Gehzeit 1,5 Stunden). (Parkmöglichkeiten auch beim „Tannenheim“ am Dorfeingang von Trafoi.

er das wertvolle Nass von einer nahen Quelle zur Hütte pumpen. Diese bietet Platz für zirka 30 Bergsteiger. Die Kläranlage hat er gemeinsam mit der Forstverwaltung errichtet. Alles was im Laufe des Sommers zusätzlich gebraucht wird, holen sich Mazagg und sein Koch entweder selbst im Tal oder sie rufen ihre „Sherpas“ an. „Es macht mir trotz aller Beschwernisse Spaß. Auf der Hütte bin ich selber der Chef“, sagt Johann, der gelernter Tischler und Holzschnitzer ist. Welcher Auf-

wand betrieben werden muss, damit die köstlichen Gerichte serviert werden können, wissen die meisten Wanderer nicht. Diese kommen als Tagesgäste oder übernachten und brechen dann im Morgengrauen zum Gipfel des höchsten Berges Tirols auf. Die „Sherpas“ belassen es damit, die Bergsteiger mit dem Fernglas zu beobachten. Hubert geht oft ein Stück weiter und schaut nach seinen Schafen. Nach einem Essen als Dankeschön kehren die Männer samt „Lisa“ wieder ins Tal zurück, diesmal bepackt mit Müllsäcken, die sie ordnungsgemäß entsorgen.

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Menschen im Vinschgau

Der Indianer am Suldenbach Vor 25 Jahren stellte Lorenz Kuntner seinen ersten Totem-Pfahl auf. Er folgte seiner inneren Stimme und schuf sich seine kleine Indianerwelt am Suldenbach in Prad am Stilfserjoch. Aus seiner geregelten Arbeit in einem Sägewerk stieg er vor vier Jahren aus. Seither lässt er sich als Künstler und Schriftsteller vom Windhauch treiben. Text und Foto: Magdalena Dietl Sapelza

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er Wind fährt in die Knochen und bringt sie in Bewegung. Sie tänzeln im Sonnenlicht und berühren sich gegenseitig, einmal sanft, einmal heftig. „Der dumpfe Klang ist die Melodie des Todes, der uns die Endlichkeit des Lebens bewusst macht“, sagt Lorenz Kuntner. Die Vinschger sind ein Menschenschlag mit vielen Querdenkern, Künstlern und Individualisten. Der „Indianer“ im Prader Ortsteil „Schmelz“ am Eingang des Sulden- und Trafoitales ist so einer. „Der mit dem Windhauch spricht“, so nennt er sich. Kuntner hat sich am Suldenbach sein farbenprächtiges und bizarres Reich geschaffen, mit bunten Steinen, TotemPfählen, Gebilden aus rostigen Blechteilen und Fundstücken aus der Müllabfuhr. „Meinen Heimatboden mache ich zur Indianerwelt“, sagt Kuntner. „Ich habe das Gefühl, dass ich in meinem früheren Leben ein Schamane und Indianer gewesen bin und in einer intakten Welt zu Hause war, die die Weißen in ihrer Habgier zerstört haben“, sagt Kuntner. Die bunt bemalten Bachsteine mit großen Augen erinnern an diese Zeit. Die kleinen Kunstwerke sind seine Kinder. Diese behütet er und gibt sie nur ungerne her. „Ich verkaufe nichts, ich muss nichts verkaufen“, sagt er, vor allem zu jenen Leuten, die nicht auf seiner Wellenlänge sind. Es ärgert ihn, wenn sie seine TotemPfähle als Marterpfähle bezeichnen. „Totem-Pfähle sind indianische IdentitätsSymbole“, erklärt er. Kuntner gestaltet, philosophiert und redet wie ein Wasserfall. Täglich schreibt er seine Gedanken nieder, als Gedichte, Botschaften, Sprüche und Texte. Mittlerweile hat er im Eigenverlag vier Bücher herausgebracht, die ihn eine Stange Geld gekostet haben.

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Er ist beseelt davon, seine Botschaften in die Welt hinauszutragen. „Unser Wohlstand beruht auf Umweltzerstörung“, betont er. „Die heutigen Eltern nehmen sich nicht einmal mehr Zeit für ihren Nachwuchs“. Kuntner hängt nicht an materiellen Dingen und lebt den Augenblick. „Ich bin ich“, sagt er. Vor vier Jahren ist er aus dem geregelten Berufsleben ausgestiegen. „Ich habe nicht mehr gekonnt und wollte frei sein“, erklärt er. „Frei ist man, wenn niemand mehr Macht über einen hat. Die heutigen Menschen leben nicht mehr. Sie laufen nur noch dem Geld nach und zerstören die Welt“. Er hat sich die Freiheit genommen, das zu tun, was er will. „Wer nichts besitzt, besitzt die ganze Welt“, bemerkt er und fügt lachend hinzu: „ Jedoch ohne zu besitzen, kommst du ebenfalls ins Schwitzen.“ Deshalb gibt er Bilder und bunte Steine an die Besucher ab, die in seinem Freilichtmuseum einen Rundgang machen. Dieses ist mittlerweile zu einem stattlichen Areal herangewachsen. „Kunst kommt von nichts können“, erklärt er. Selbst bezeichnet er sich als einer, der eigentlich nichts kann. Die Knochen sammelt er im Wald bei seinen Streifzügen durch die Wildnis des Nationalparks Stilfserjoch. In den Wäldern, ohne Menschen, weitab der Zivilisation fühlt er sich zu Hause. „Da werde ich selbst ganz wild. Ich rede mit dem Mond, den Bäumen, den Felsen und ich folge dem Windhauch“, beschreibt er. Der Wind treibt ihn auch zu den Stellen, wo Knochen und Geweihe liegen. Behutsam hebt er sie auf und erhöht sie, indem er sie mit nach Hause nimmt und sichtbar aufhängt. Und er bekräftigt: „Die Knochen sind für mich Heiligtümer.“

Info: Wandern von Prad nach Stilfs Von der Suldenbrücke am Anwesen „Gargitz“ vorbei zur Kapelle; abzweigen, den Weg Nr. 11 einschlagen. Der führt zunächst über die Wiesen der Pazlaidhöfe empor und später durch schütteren Föhrenwald. Der Weg wird nach und nach schmaler. Schließlich führt nur noch ein schmaler Steig taleinwärts. Kurz nach dem Einbiegen in das Tal des Gawierthofes den abwärts führenden Steig Nr. 11 A nehmen. (Er erspart uns den steilen Aufstieg zum Gawierthof.) Nach der Bach-Überquerung steigt der Weg noch einmal etwas an und führt später wieder abwärts zu den Häusern von Stilfs. (Wanderzeit zirka 2,5 Stunden, Höhenunterschied: 400 Meter). In Stilfs besteht die Möglichkeit, den Bus nach Prad zu nehmen, oder über den Weg Nr. 9 nach Stilfser Brücke abzusteigen und dort einzusteigen(Gehzeit: eine halbe Stunde).

3x im Vinschgau: Schlanders, Prad und Sulden

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Menschen im Vinschgau

Über allen Gipfeln ist Ruh’ Ein Vermessungstechniker aus Matsch kann seinen Traum ausleben: Im Winter die Welt vermessen, im Sommer die Oberetteshütte, die Schutzhütte zuhinterst im Matschertal, bewirtschaften. Gemeinsam mit seiner ebenso bergbegeisterten Frau. Text und Foto: Brigitte Pircher

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ber allen Gipfeln ist Ruh’ - In allen Wipfeln - Spürest du - Kaum einen Hauch … auf 2.670 Metern Meereshöhe ist diese von Goethe besungene Ruh’ besonders spürbar, hier hoch über dem Matschertal, weitab von Trubel und Almrausch. Aber nicht Wipfel umgeben die Oberetteshütte, viel mehr imposante Gipfel, karge Felsen, steinige Höhen. Hier kann es an einem normalen Tag schneien, regnen und dann wieder herrlich klar sein. Hier ist Edwin Heinisch zu Hause - Pardon, hier fühlt er sich zu Hause. Von Juni bis Anfang Oktober ist er hier der Hüttenwirt. Der 39-Jährige übernimmt in diesem Sommer 2011 zum zweiten Mal gemeinsam mit seiner Frau Karin die Oberetteshütte. Edwin stammt aus dem Dörflein Matsch, von welchem man zur Oberetteshütte aufsteigen kann. Tatsächlich war er schon als

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Kind von dieser Hütte angetan. Die karge, steinige Landschaft, die Saldurseen, die unweit der Hütte in die Felsen eingebettet sind, und die hohen Gipfel rundherum faszinierten ihn schon immer. Überhaupt mag Edwin den Nebel, der so oft vom Tal die Berghänge heraufkriecht. Der Nebel sei ihm lieber als die Sonne, bemerkt er lächelnd. Zwar habe Edwin schon früher öfters mit dem Gedanken gespielt, die Hütte zu übernehmen, schlussendlich brauchte es aber den richtigen Moment dazu. Dieser kam vor über einem Jahr, als das junge Ehepaar auf die Ausschreibung der Hütte aufmerksam gemacht wurde. Die beiden bewarben sich und wurden schlussendlich vom AVS als Hüttenpächter ausgewählt. Ausschlaggebend dafür, dass der Gedanke konkret wurde, war wohl Ehefrau Karin, die mit Edwin die Liebe zu den Bergen teilt. Genau dort, nämlich in den Bergen, lernten sie sich vor über zwei Jahren kennen. Die korsischen Berge und ihre Magie zogen sie damals in ihren Bann –

im April 2010 gaben sich Karin und Edwin dann auf den Tourenskiern das Ja-Wort: auf dem Bärenbartjoch zwischen dem Langtauferertal und dem Matschertal auf 3302m Höhe um 10.00 Uhr vormittags. Was Edwin beruflich macht? Er arbeitet als Vermessungstechniker in einem Ingenieur-Büro in Mals. Während der Sommermonate ist er freigestellt und versichert sich selbst, im Oktober wird er wieder eingestellt. Ohne dieses Entgegenkommen seitens seiner Arbeitgeber ginge es natürlich nicht, denn von der Arbeit als Hüttenwirt allein kann man nicht das ganze Jahr über leben. Der Sommer 2010 war eine erfolgreiche Saison, viele Gäste von nah und fern durften bewirtet werden. Das Geheimnis hierfür liegt neben der anmutigen Bergwelt wohl im kulinarischen Angebot und im Programm, das geboten wird: Musikalische Einlagen, besondere Köstlichkeiten und literarische Events bereichern an verschiedenen Wochenen-


Menschen im Vinschgau den den Aufenthalt sowohl der Gäste als auch der Hüttenwirte. Die Küche ist das Herzstück der Hütte, denn auch auf einer Schutzhütte geht die Arbeit in der Küche niemals aus. Dort schwingen die Mütter mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung das Zepter und sorgen für feine Leckerbissen. In der Küche werden heimische Produkte verarbeitet, soweit möglich werden auch hausgemachte Produkte gereicht wie etwa Marmelade und Säfte. Ohne die Mithilfe der Familie würde sich die Arbeit aber wohl kaum rentieren. Edwin, aber auch seine Frau, ist ein begeisterter Bergsteiger: Egal ob Sommer oder Winter, er genießt die Natur und die Ruhe in den Bergen und verbringt am liebsten jede frei Minute dort. Die viele Arbeit auf der Hütte machte diese ruhigen Momente und v. a. das Wandern und Bergsteigen im letzten Sommer jedoch rar. Nichtsdestotrotz ist die Arbeit auf der Hütte für Edwin erfüllend und ein perfekter Ausgleich zum Bürojob. Neben den Bergen gilt Edwins Leidenschaft der Zeitgeschichte. Geht es um verschiedenste Themen der jüngeren Geschichte, sprudelt es geradezu aus ihm heraus. Und das, obwohl

Edwin sein Geschichte-Studium in Wien nicht beendet hat. Nachdem er die Stadt und das Leben dort bei Tag und bei Nacht auszunutzen wusste, brach er das Studium nämlich ab. In Innsbruck arbeitete er anderthalb Jahre, um dem Militärdienst zu entgehen, danach kehrte er wieder in den trauten Vinschgau zurück. Dort tat er mal dies, mal das, verdingte sich als Zimmermannsgehilfe, half beim Heu-Führen und verbrachte die Sommer auf der Alm in der Schweiz, einmal als Schafhirte, ein weiteres Mal als Untersenn. Dann wurde es ernst, er machte eine Ausbildung zum Bautechnischen Zeichner. Trotz aller Liebe zu den Bergen sei Edwin aber kein Wirt für jede Hütte, bemerkt er entschlossen. Andere Hütten in anderen Gebieten kämen für ihn nicht in Frage, denn „das“ mit der Oberetteshütte war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Das Leben in einem kaum erschlossenen Hochtal ist für ihn einzigartig und reizvoll, auf alles andere wolle und könne er gerne verzichten. Der vielseitige Matscher blickt der Sommersaison ruhig und gelassen entgegen. Das erste Jahr war aufregend, hatten doch weder Wirt noch Wirtin Er-

fahrung im Gastgewerbe. Das zweite Jahr soll etwas entspannter werden. Und auch im zweiten Jahr - bei guten Wetterbedingungen ab 22. Juni - werden die Gäste mit einem Stamperle Schnaps willkommen geheißen. Na dann, PROST!

Info: Wandern in Matsch Wanderroute: vom Glieshof zu den Saldurseen Start: Glieshof, Matsch - gut ausgeschilderter Steig bis zur Oberetteshütte - Gehzeit bis zur Hütte: ca. 2,5 Stunden Start: Oberetteshütte, 2.670 m - alter Weg Richtung Weißkugel (10-15 min.) - Abzweigung rechts, Steig 1 – 4 bis zum Matscher Bildstöckljoch (3.117 m) - von hier Abstecher ins Schnalstal möglich – lohnend! - Nr. 4 rechts hinab zur Seenplatte - nach dem letzten See links hinauf (nicht rechts!), dann durch alpine Rasen immer bergab - von der Matscher Alm weiter hinab zum Parkplatz des Glieshofes Gehzeit: 4,5 Stunden

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Willkommen im Tal der Gegens채tze

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Val Martello ghiacciai

Il sentiero glaciologico in Val Martello Testo e foto: Gianni Bodini

La val Martello é completamente inserita nel Parco Nazionale dello Stelvio. La parte alta della valle é ricoperta dai ghiacciai. Questa escursione ci porta ad avvicinarci a quel mondo misterioso.

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a Coldrano, raggiungibile anche in treno, si risale la Val Martello, interamente compresa nel Parco Nazionale dello Stelvio, fino al parcheggio terminale a 2055 m s.l.m. (d’estate servizio autobus). Da qui, seguendo le indicazioni, si prosegue a piedi verso il rifugio Nino Corsi a 2266 m. Questo rifugio costruito già nel 1882 dal Club Alpino di Dresda, pur essendo stato più volte ristrutturato, ha mantenuto un’atmosfera da altri tempi. Proseguiamo per raggiungere il muro ciclopico eretto nel 1893 per proteggere la valle da alluvioni. Attraversata questa diga, si sale a 2670 m per giungere nei pressi della lingua terminale della Vedretta Alta. Qui si notano le gigantesche morene, i blocchi erratici e le tracce dell’erosione glaciale che testimoniano delle possenti forze della natura. Ora si scende

verso il rifugio Martello a 2610 m che sorge su una terrazza panoramica con vista sul Cevedale e la piramide del Gran Zebrù. Seguendo sempre le indicazioni continuiamo la discesa ripassando dal rifugio Corsi e poco dopo, se si vuole, girando a destra si passa nei pressi delle rovine dell’Hotel Paradiso, la cui mole ed il colore rosso sono visibili da lontano. Questo albergo, costruito verso la fine degli anni ’30 del secolo scorso, era frequentato da una clientela molto facoltosa e solo con lo scoppio della seconda guerra mondiale cessò completamente l’attività. Questo sentiero didattico ricco di pannelli informativi e di scorci panoramici grandiosi si può percorrere comodamente in circa 5 ore e non presenta particolari difficoltà, ma non dimentichiamo mai di trovarci

Su certi massi vengono registrati i movimenti dei ghiacciai. La foto in alto mostra l’elegante piramide del Gran Zebrú, che si specchia nel laghetto, che si trova nei pressi del rifugio Martello.

in alta montagna, dove il tempo anche d’estate può cambiare repentinamente con conseguenze imprevedibili.

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Castel Coira storia

Gaudenz von Matsch, ambasciatore venostano Testo e foto: Gianni Bodini

Le mura del castello di Coira nascondono tanti segreti. Uno di questi, solo in parte chiarito, é la storia dell’ultimo discendente dei signori die Matsch. Un personaggio molto noto anche al di fuori della Val Venosta.

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audentio de Amatia, così compare il suo nome nei documenti dell’epoca, nacque il 12 marzo 1453 nel Castel Coira di Sluderno. Fu l’ultimo discendente della famiglia dei potenti nobili di Matsch (valle di Mazia). Venne educato alla corte di Innsbruck e a soli 17 anni intraprese un pellegrinaggio in Terra Santa partendo da Venezia. Nel 1479 lo troviamo alla corte degli Sforza di Milano, per i quali svolse diversi incarichi importanti e divenne persino membro del consiglio segreto. Nello stesso anno sposò Hippolita da Simonetta, figlia di un ricco e potente consigliere degli Sforza. Con la morte di suo padre Ulrich IX diventò signore di tantissimi possedimenti in Svizzera, in Germania, in Tirolo, in Valtellina, in Vorarlberg, tanto che si diceva che quando era in viaggio dormiva sempre a casa sua. Presiedette al contratto di alleanza tra il Ducato di Milano e la Contea di Tirolo, assunse diverse cariche alla corte di Innsbruck, diventò condottiero delle truppe imperiali e governatore del Tirolo. Venne nominato condottiero della Lega Italica voluta da Giovanni Maria Galeazzo Sforza, duca di Milano, Lorenzo de’ Medici, signore di Firenze, e da Ferdinando, re di Napoli e Sicilia (come si vede la Lega allora non si fermava al Po). Nel “contratto di assunzione” venne specificato il suo compenso, 4000 fiorini all’anno, ma nel contempo lui si doveva impegnare in caso di guerra a mettere a disposizione della Lega entro un mese ben 2000 cavalieri e 10.000 fanti. Venne inoltre specificato che per ciò che riguardava l’artiglieria doveva sottostare ai

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Castel Coira storia

consigli del “magistro bombarderio Leonardo”. Da una lettera autografa di Leonardo da Vinci, che nel 1482 offrì i suoi servizi a Ludovico il Moro, possiamo ritenere che il “bombarderio” Leonardo fosse proprio lui. Ritroviamo Gaudenz nel 1493, quando Bianca Maria Sforza da Milano si recò ad Innsbruck per sposare Massimiliano d’Austria. Da una lettera della stessa risulta che “per uno mezo miglio italiano soto el castello de Fustenburg li vene incontro a pede el conte de Amatia cum grandi segni de humilità”. Nel 1496 lo ritroviamo nella delegazione

che organizzò un incontro tra Massimiliano e Ludovico il Moro a Malles, a metà strada tra Innsbruck e Milano. Morì nel 1504 a Castel Coira, dove era nato, e non avendo figli maschi, nominò come eredi Jakob, marito di sua sorella, Jörg e Karl Trapp, i cui discendenti possiedono ancora oggi e vivono nel sontuoso castello, noto in tutto il mondo anche per la favolosa armeria, una raccolta di armi ed armature voluta ed iniziata proprio da Gaudenz che potrebbe essere ricordato anche per essere stato il fondatore del primo museo al mondo.

Nella loggia di Castel Coira si trova l’albero genealogico della famiglia dei conti di Matsch e dei loro sucessori i conti Trapp. Nell’immagine in basso si nota il tronco spezzato, che testimonia la fine della dinastia dei signori di Matsch, ed il matrimonio con Ippolita da Simonetta.

Info: Personaggi ed avvenimenti notevoli del suo tempo 1453

fine dell’impero bizantino; gli Ottomani conquistano Costantinopoli che diventa Istanbul. 1454 Johann Gutenberg, noto come l’inventore della stampa, pubblica la Bibbia. 1492 Cristoforo Colombo scopre l’America. 1501 I primi schiavi vengono già venduti in America. 1506 Due anni dopo la morte di Gaudenz, Papa Giulio II posa la prima pietra della basilica di S. Pietro.

Negli anni in cui visse operarono tra gli altri: Nicolò Copernico, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Raffaello, Albrecht Dürer, Erasmo da Rotterdam, Domenico Savonarola, Martin Lutero, Cesare Borgia, Machiavelli.

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Vallelunga ghiacciai

Il sentiero glaciologico in Vallelunga Testo e foto: Gianni Bodini

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a Vallelunga si diparte da Curon, dalle rive del lago artificiale di Resia, il più grande della provincia di Bolzano, dalle cui acque svetta il campanile romanico della parrocchiale sommersa insieme ad altre 163 case del paese nel 1950. Risalendo la valle per una decina di chilometri si raggiunge la frazione di Melago a 1912 m di altezza. Lungo il percorso si noteranno diversi antichi masi ancora ben conservati e tuttora attivi. Da qui si raggiunge in pochi minuti a piedi la malga di Melago

La via sterrata che porta alla malga di Vallelunga ove é possibile ristorarsi. Le lingue di ghiaccio, che scendono dalla Palla Bianca. Il rifugio „Pio XI.“ risale al 1893 e verrá prossimamente ristrutturato.

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e quindi si prende a salire verso il rifugio Pio XI che sorge a 2557 m in una posizione panoramica eccellente. Il rifugio costruito nel 1893 dal Club Alpino tedesco di Frankfurt si chiamava Weißkugelhütte e nel 1923, quando passò al CAI italiano cambiò il nome. Nei prossimi anni è prevista la sua ricostruzione completa. Lungo il percorso ben segnato si trovano diversi pannelli didattici che forniscono importanti informazioni sulla flora, sulla fauna, sulla geologia e naturalmente sul

movimento dei ghiacciai negli ultimi 180 anni. Il contatto diretto con le possenti morene, la vicinanza ai ghiacciai e alle vette maestose dominate dalla Palla Bianca (3738 m), conquistata per la prima volta nel 1861, contribuiscono a far vivere un’esperienza intensa anche a chi non è un vero alpinista. Naturalmente valgono sempre le regole di prudenza e di buon senso che ci devono accompagnare in ogni escursione in montagna. L’itinerario circolare è percorribile in circa 5 ore.


Radweg Via Claudia Augusta

Mit’n Radl durchs Tal Text: Angelika Ploner

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eradelt wird auf den Spuren der Römer, der Via Claudia Augusta. Der Vinschger Radweg ist Teil der Via Claudia Augusta, die sich von Augsburg bis nach Venedig erstreckt. Meist abseits von viel befahrenen Hauptstraßen auf asphaltierten und geschotterten Wegen mäandert der Vinschger Radweg durch den Westen von Südtirol, den Vinschgau. Prächtige Kulisse ist die Berglandschaft, mit dem Ortler an Erhabenheit nicht zu überbieten, gesellschaftliche Treffpunkte sind die Dörfer, die sich wie Perlen entlang dem Radweg aufreihen. Glurns mit seinem mittelalterlichen Flair, den engen Gassen und verwinkelten Wegen; Laas mit seinem weltweit bekannten „weißen Gold“, dem Marmor; Schlanders, der Hauptort, mit Vinschgaus einziger Fußgängerzone oder Naturns, der Sonnenschein des Tales. Kulturell entdeckt werden wollen die romanischen Kirchtürme in Mals, die

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Churburg in Schluderns oder Schloss Kastelbell im gleichnamigen Ort Kastelbell, um nur einige wenige kulturelle Sehenswürdigkeiten zu erwähnen. In weiten Teilen verläuft er flach, der Vinschger Radweg, wie etwa auf dem Teilstück, das von Prad durch das Eyerser und Tschenglser Biotop nach Laas führt oder jene Etappe, die Kastelbell mit Naturns verbindet. Anspruchsvoller ist da schon das Stück, das von Schlanders nach Laas führt und mit vielen Auf- und wenigen Abstiegen knapp 150 Höhenmeter überwindet. 80 Kilometer lang ist das Radwegnetz insgesamt. Ob Rundtouren oder Teilstrecken: Der Vinschger Radweg kann beliebig erkundet werden. Und: mit der Vinschger Bahn kombiniert werden. In jedem Vinschger Dorf – von Mals bis Meran – liegen die liebevoll restaurierten Bahnhöfe. Lässt das Platzangebot im Zug ein Mitnehmen der Fahrräder zu, kann gegen einen Auf-

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...in einem Haus mit alter Familientradition und großer Geschichte. Tradition, die verpflichtet: Wir legen besonderen Wert darauf, frische und gesunde Lebensmittel möglichst aus eigener Landwirtschaft zu verwenden. Willkommen bei uns zu typischen Tiroler und mediterranen Köstlichkeiten! Fam. Wallnöfer | 39024 Laatsch/Mals | Tel. 0473 831 336 | www.lammlaatsch.it

Info:

Der Vinschger Radweg Reschen (1497 m) - 3 km - Graun 
 Graun (1520 m) - 4,5 km - St. Valentin
 St. Valentin - 3 km - Dörfl
 Dörfl - 7 km - Burgeis
 Burgeis (1201 m) - 6,5 km - Glurns
 Glurns (910 m) - 9 km - Prad
 Prad (913 m) - 15,8 km - Schlanders 
 Schlanders (721 m ) - 11 km - Kastelbell 
 Kastelbell (600 m) - 10 km - Naturns 
 Naturns (554 m) - 13,5 km - Algund
 Algund (320 m-360 m) - 4 km - Meran (325 m)
 Gesamt: etwa 86,5 km

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Genuss-Urlaub...

preis das Rad mittransportiert werden. Ansonsten gibt’s den Bike-Shuttle Service. 
Dieser Transportdienst von „Rent a Radl” garantiert den Transportservice im 2-Stunden-Takt vom Bahnhof Meran bis nach Mals und zurück (Halt an den jeweiligen Radverleihen).


Radweg Via Claudia Augusta

Vinschger speedeat

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Gasthof Lamm

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Gasthof zur Post

Grüner Bäckerei Riedl Baum Steinbock

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Prad Prato

Neben der Pfarrkirche

durchgehend geöffnet Tel. 0473-616880

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Radweg Via Claudia Augusta

Radweg Geri’s Imbiss

Gasthof Edelweiß

Goldrainerhof Supermarket Goldene Götsch Rose

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Vis a’ Vis

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Menschen im Vinschgau

Süße Laaser Verführungen

Kein Zweifel: Thomas Tappeiner kreiert Geschmackserlebnisse auf hohem Niveau. Vinschger Früchte haben in Fruchtschokoladen, Geleefrüchten, Pralinen oder Keksen ihren Auftritt und stehen für ein besonderes fruchtiges Erlebnis.

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Menschen im Vinschgau Text und Foto: Angelika Ploner

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n seinem Reich, sagt Thomas Tappeiner, hat er „sei Ruah“, seine Ruhe. Ein Atelier, kaum größer als fünfzig Quadratmeter erfüllt jene Anforderungen, die der Venustis-Unternehmer an sein Reich, seinen Ort des Schaffens stellt. Kühl muss dieser für seine Produkte sein, überschaubar und doch genügend Lagerraum bietend. In diesen Tagen sortiert der smarte Laaser dort Pralinen. Seine Pralinen. Die Adressaten sind Banken und Firmen. Der „Ortler im Morgenrot“, eine Pralinenschöpfung, die ihre Erdbeerfrucht in der Spitze trägt und in edelste weiße Schokolade eingehüllt ist, nimmt stolz seinen Platz in der schlanken Verpackung ein. Dazu gesellt sich der „Ortler im Sommer“, eine Kreation aus dem Hause Venustis, bei dem sich Vinschger Marillenmark mit nobelster Zartbitterschokolade verbindet und sich ebenfalls an den Ortler, an den Suldner Dreitausender anlehnt. Der Geschmackspfade ist damit aber nicht genug. Die Laaser Marmorwürfel - Vinschger Marille und Marillenschnaps vereint mit Edelbitter-Schokolade und gekleidet

in einem feinen, weißen Schokoladenmantel - vervollständigen das einzigartige, von Thomas Tappeiner kreierte, Geschmackserlebnis und sind wohl der sinnlichste Ausdruck jener Liebschaft, die der Laaser Marmor und die Vinschger Marille schon seit Jahren in Laas eingegangen sind. Ihre Optik und ihren Namen verdanken die Laaser Marmorwürfel den marmornen Pflastersteinen im Dorf selbst. Es mag verwundern und doch, der gelernte Kaufmann hat etwas von einem Bildhauer. Mit Leidenschaft und Kreativität gestaltet Thomas Tappeiner süße Versuchungen aus lokalen, aus Vinschger Rohstoffen. Die Marille, die Erdbeere, die Himbeere, die Johannisbeere und die Zwetschge holt der Laaser aus seiner Umgebung, wählt sie wohl und verarbeitet sie zu jener Konsistenz, die sich in sieben verschiedenen Schokoladensorten manifestiert. Ein renommierter Chocolatiers schöpft die Schokoladen für Thomas Tappeiner von Hand. Fünf bis sechs Arbeitsschritte braucht’s, damit eine Tafel fertig ist und verpackt werden kann. Denn die Herstellung folgt einem eigenen

Schichtungsprinzip und umschließt die Fruchtscheibe in der Mitte. Etisa - benannt nach „der Etsch, althochdeutsch Etisa, die durch den Vinschgau fließt“nennen sich die Fruchtschokoladen. Der Name ist wohl gewählt, wie Venustis, der Firmenname. Dem „Land der Venosten, wie der Vinschgau in der Antike genannt wurde“, ist dieser entlehnt. Lange hat Thomas Tappeiner danach gesucht, um seinem Anspruch - ein Stück Vinschgau emotional und kulturell mitzugeben - gerecht zu werden. Apropos Kultur. Für das Kulturfest Marmor & Marille, das alljährlich am ersten Wochenende im August im Marmordorf Laas gefeiert wird, hat Thomas Tappeiner vor vier Jahren zum ersten Mal MarillenSchokolade auf den Markt gebracht. In nur wenigen Wochen hat er das Unmögliche mit Sinn für Qualität und Sinn für das Besondere möglich gemacht. Seitdem wächst die Produktlinie. In seinem Reich hat Thomas Tappeiner alle Produkte fein säuberlich gelagert. Dazwischen findet sich auch das ein oder andere, an dem er noch tüftelt. Ungestört, denn in seinem Reich da hat er „sei Ruah“, seine Ruhe.

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Willkommen im Tal der Vielfalt

Laaser Genuss Man nehme ein paar ausgereifte Ideen, eine gehörige Portion Erfindungsgeist und ausgezeichnete Rohstoffe. Heraus kommt Laaser Genuss, gemacht von fünfen, die über den Vinschgau hinaus aufmerken lassen. Namentlich sind das Günther Tappeiner, Karl Luggin, Rudi Gartner, Thomas Tappeiner und Herbert Lechner. Jeder von ihnen veredelt heimische Zutaten. Jeder hat ein hohes Qualitätsgefühl. Und jeder macht Einzigartiges. Text: Angelika Ploner

Die hochprozentigen Wässerchen von Rudi Gartner stehen im Fohlenhof in Reih und Glied. Dabei war der Fohlenhof nicht immer eine Brennerei. Zur Zeit der Monarchie hatte man am Fohlenhof eine Zucht- und Sanitätsstation für Pferde eingerichtet. Heute logieren dort die Gäste, die ihren Urlaub in den Ferienappartements auf dem Bauernhof verbringen. Bei den Likören, der Krönung der DestillerieKunst entwickelte Rudi Gartner ein völlig neues Verfahren. Er presst die Frucht kalt ab und gibt den Fruchtsaft zum Alkohol. Beide, Fruchtsaft und Alkohol, gehen eine Verbindung ein, die in einem zweiten Moment gefiltert und abgefüllt wird. Für diese Verbindung ist Rudi Gartner nicht nur einmal ausgezeichnet worden.

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Auszeichnungen hat Günther Tappeiner schon einige bekommen. Und es werden mit Sicherheit nicht die letzten gewesen sein. Drei Mal hintereinander ist er Nationensieger Italiens geworden, hat Gold und Silber mit nicht nur einem Edeldestillat geholt. Über 20 Destillate zählen insgesamt zum Produktreigen. Hochprozentige Gaumenfreuden, die fein und harmonisch im Abgang sind. Die Marille und die Palabirne sind jene zwei Früchte, die der Familie Tappeiner mit ihren unvergleichlichen Aromen, besonders am Herzen liegen. Den Marillen-Edelbrand etwa lagert der Außerloretzhof-Bauer nach dem Brand noch für mindestens ein Jahr. Diese hochgradige Lagerung lässt das Destillat edler und milder im Aroma werden. Schießstandweg 11 - 39023 Laas Tel. 0473/626281 - Handy: 340 2744205 Unsere Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet

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Herbert Lechner

hat nicht nur im Vinschgau Alleinstellungswert, in ganz Südtirol ist das kleine Familienunternehmen der einzige Hersteller von Sauerkraut mit Südtiroler Qualitätszeichen. Als Familiengeheimnis wird die Verarbeitung des Krauts bei den Lechners gehütet. Schon Großvater Lechner schwor darauf. Die Felder, auf denen der Weißkohl wächst, sind hauseigene und im Herbst, bei der Ernte, wird der Weißkohl von Hand auf den Feldern geputzt, bevor er mit dem Traktor in die Verarbeitungsstätte gefahren wird. 250 Tonnen Sauerkraut sind’s dann insgesamt, die Herbert Lechner im Jahr produziert. H. Lechner Laas/Lasa, Tel. 0473 626528

Karl Luggin liegen alte Sorten besonders am Herzen. Deshalb hat der Kandlwaalbauer auch die alte Sorte Weihrouge aus Bayern geholt. Im urigen Keller, dem Verkaufsraum des Kandlwaalhofes stehen Kräuteressige in sieben verschiedenen Geschmacksrichtungen einträchtig neben Fruchtessigen, neben Dörrobst, neben Senf oder Fruchtsäften wie eben jenen des Weihrouge-Apfels. Die Früchte und Kräuter, die veredelt werden, wachsen allesamt auf dem Hof, wo sie auch sofort nach der Ernte verarbeitet werden. www.luggin.net, I-39023 Laas/Lasa, Vinschgau/Val Venosta Südtirol/Alto Adige, Italien/Italia

Thomas Tappeiner

hat mit seinen Laaser Marmorwürfeln die wohl süßeste Liebeserklärung an das Marmordorf Laas kreiert. „Laaser Marmorwürfel“ sind eine edle Komposition aus Vinschger Marille und Marillenschnaps vereint mit Edelbitter-Schokolade und gekleidet in einem feinen, weißen Schokoladenmantel. Sie tragen die Optik der marmornen Pflastersteine in Laas. Angefangen hat alles anders. Mit den Pralinen-Schokoladen Etisa, mit den Fruchtfüllungen Vinschger Marille, Marteller Erdbeere, Himbeere, Zwetschge und rote Johannisbeere, hat Thomas Tappeiner die Herzen seiner Kunden erobert. Vinschgaustraße Nr. 10 39023 Laas Handy: 347 222 90 10 ww.venustis.it


Mut Probe

Auf die Bäume fertig los D

ie Perspektive wechseln heißt’s im Waldseilgarten Litzer Waldele. Auf die Vogelperspektive wechseln, um genau zu sein. Inmitten natürlichen Baumbestandes, Lärchenwald bildet die Naturkulisse, wurden unterschiedliche Parcours mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden geschaffen. Eines ist sicher: Alle Sinne sind gefordert, wenn der feste Untergrund verlassen und in Bodennähe oder in schwindelerregenden 25 Metern Höhe geklettert wird. Sieben Parcours wollen bezwungen werden. Seil- und Brückenkonstruktionen und 14 sogenannte Flying Fox, Seilrutschen, fordern einiges und belohnen mit einzigartigen Ausblicken, die sich den Kletterern eröffnen. Bis in den mittleren Vinschgau und bis ins Laasertal reicht die Fernsicht. Kraxeln, schwingen, springen - gut ausgerüstet dürfen die eigenen Grenzen in den Wip-

feln der Bäume ausgelotet werden, wenn Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit herausgefordert werden. Los geht’s ab dem vierten Lebensjahr in Begleitung der Eltern. Nach oben sind keine Altersgrenzen gesetzt. Spaß ist für die ganze Familie, für Firmen oder Schulklassen garantiert. Vor allem für Schulklassen steht hinter dem Mut die Natur zu erleben, ein Konzept. Gleichgewicht, Ausdauer, Kraft, Geschicklichkeit und Beweglichkeit werden in spielerischer und abenteuerlicher Form geübt. Sich selbst erfahren, auf sich vertrauen und an die Grenzen gehen ist Teil der sogenannten Erlebnispädagogik und im Waldseilgarten Litzer Waldele ein Schwerpunkt. Angst und Mut liegen nah beeinander, nur die Überwindung macht Erfolg erlebbar. Geschulte und ausgebildete Trainer und staatlich geprüfte Bergführer stehen den Gästen zur Verfügung.

Info: Bergtour Cevedale (3.769 m) Die Cevedale-Tour ist eine der beliebtesten Touren in der Ortlergruppe und ohne technischen Schwierigkeiten zu meistern. Als Tagestour ist sie nur am Samstag möglich, da die erste Seilbahn zur Schaubachhütte schon um 7 Uhr morgens fährt. Anforderung: gute Kondition, Aufstieg ca. 4 bis 5 Stunden Preis: 100 Euro inklusiv Bergbahn

Infos: Georg Maschler, staatl. geprüfter Berg- und Skiführer Tel. 380 420 67 29 www.bergerlebnisse.com

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Menschen im Vinschgau

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pfelstrudel mit Sahne, Eierlikör und Mineralwasser. Georg Lechner gießt den Eierlikör über den Apfelstrudel. „Das ist besser als Vanillesauce“, sagt er. Es ist Montagvormittag in Laas. Lechner ist seit fünf Uhr auf den Beinen. Wochenbeginn. Bevor wir zum Marmorbruch aufbrechen, benötigt Lechner eine Stärkung. Auf dem Weg zum „Weißwasserbruch“ erfahre ich, dass Lechner Besuch erwartet. Vertreter einer Firma aus Carrara wollen sich den Marmorbruch und das Werk anschauen. Vertreter der Firma „Campolonghi“. „Das ist eine der renommiertesten Natursteinvertriebsfirmen Italiens“, sagt Lechner. Deshalb wolle er in den Bruch, um zu überprüfen, ob für diesen Besuch alles hergerichtet sei. Aufräumen ist angesagt. „Da will ich gute Figur machen“, lacht Lechner.

Der Marmor Zampano Unkonventionell, beharrlich und auf den Spuren mächtiger Vorfahren: Georg Lechner hat es geschafft, dem Laaser Marmor, aus dem Kunstwerke in der ganzen Welt hergestellt werden, eine neue Zukunft zu geben, ohne die Vergangenheit und seine Laaser Wurzeln zu leugnen. Text und Foto: Erwin Bernhart

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Die Straße, die zu Lechners Marmorbruch führt, ist bis zu den Tarnellhöfen geteert. Danach glitzernder Marmorsplitt als Bodenbelag. Auf dem Weg in den Bruch grüßt Lechner, lässt das Fenster herunter, Small Talk mit diesem und jenem. Lechner ist immer freundlich. Georg Lechner ist geschäftsführender Verwaltungsrat und Aktionär der Lechner Marmor AG. Zu seinem Arbeitsgerät gehören zwei BlackBerrys - zwei Handtelefone. Lechner ist ein Telefonjunkie. Immer erreichbar. Er hat mächtige Aktionäre und Freunde in seiner Firma. Vornehmlich Schweizer. Einen Bernhard Burgener etwa. Burgener ist Präsident des Verwaltungsrates der Highlight Communications, die seit mehr als 10 Jahren an der Börse notiert ist, er ist Vorstandsvorsitzender der Constantin Medien AG. Jedenfalls, und das ist nur ein Ausschnitt, wird über die Beteiligungen Burgeners exklusiv die UEFA Champions League, die Königsklasse des europäischen Klubfußballs, vermarktet. Und noch einen hat Lechner in seinem Marmor-Boot: Carl Elsener senior. Elsener hat die weltbekannte Schweizer Firma Victorinox aufgebaut. Zudem sind René Camenzind und Lydia Meister, Martin Wagner, Claus Helbert und Erath Alois als Aktionäre in der Lechner Marm0r AG. Dabei hat Georg Lechner klein angefangen. Kein Geld, dafür grundbücherlich eingetragene Marmorbrüche, einer davon hoch oben an einer steilen Felswand, der Jennwand. Eine Erbschaft. Letztlich eine Hinterlassenschaft seines Urgroßvaters,


Menschen im Vinschgau der als „Marmor-Lechner“ Eingang in die Geschichte des Laaser Marmors gefunden hat. Mit dieser Erbschaft - aber keinen Cent in der Tasche - konnte Georg Lechner Bernhard Burgener als Teilhaber und Finanzier gewinnen. Zähe Verhandlungen über Abbaugenehmigungen, über Abtransportwege zogen sich über Jahre dahin, bis der Knoten 2008 mehr als platzte. Die Lechner Marmor AG kaufte die „Lasa Marmo“, welche jahrzehntelang in den Händen der Familie Sonzogno gelegen hat, komplett auf - ein Coup, der in die Annalen der Vinschger Wirtschaftsgeschichte eingeht. Ein Millionendeal. Seither jagt ein Renovierungsschub im Betrieb den anderen. Und seither ist Lechner auch Geschäftsführer der „Lasa Marmo GmbH“. Im Weißwasserbruch wird rund um die Uhr gearbeitet. Fünf Mann des Nachts, sieben bei Tage. Feierabend ist am Freitagnachmittag, am Montag in aller Herrgottsfrüh geht’s wieder los. „Der Berg gibt den Ton an“, lacht Georg Lechner, der selbst Musik liebt und macht: vorwiegend am Schlagzeug.

Mehrere Stollen werden gleichzeitig vorgetrieben, in der Hoffnung auf den perfekt-weißen Stein. Das ist der „Lasa Bianco“, weltweit begehrt und sündhaft teuer. Michelangelo hätte dafür wohl andere Steine liegen lassen. Mit Stiefeln und dicken Jacken schreitet Lechner die Kathedralen in seinem Bruch ab: hohe Hallen, aus denen der Marmor herausgesägt worden ist. „Früher wurde mit Stahlseil und Meersand geschnitten. In einer Stunde ein Zentimeter. Heute können wir mit modernstem Gerät, mit Vidiaketten, fünf Zentimeter in der Minute schneiden“, lenkt Lechner den Blick auf die neuen Maschinen. Blöcke von mehreren Tonnen werden im Marmordom herausgebrochen. Mit Seilbahn, Schmalspurzug und Schrägbahn gelangen die Blöcke direkt ins Werk der „Lasa Marmo“. Dort werden Fliesen, Platten und andere von Kunden gewünschte Formate aus den Blöcken geschnitten.

Manchmal entwickle sich das Geschäft stückweise. Die Chancen auf einen großen Deal, auf einen großen Auftrag sei allerdings immer da. Große Aufträge hat es in der Vergangenheit immer gegeben. Lechner hofft derzeit auf einen Großauftrag aus New York. Näheres will er nicht verraten. Die Verhandlungen laufen auf Hochtouren. „Es passiert nix in der Firma, ohne dass es auf meinem Schreibtisch landet“, umreißt Lechner seine Stellung. Damit das Ganze funktioniere, ist er Mittelsmann zwischen Investoren, der autonomen Provinz Bozen und der Gemeindeverwaltung von Laas. Gleichzeitig achtet er auf das Wohlbefinden der Belegschaft. Auch auf deren Weiterbildung. Denn der Betrieb müsse sich neuen Herausforderungen stellen. „Ich habe nicht Angst zu entscheiden“, sagt Lechner. Oft seien schnelle Entscheidungen gefragt, die er erst nachträglich mit seinen Aktionären abstimmen könne.

Insgesamt 49 Leute beschäftigt Georg Lechner derzeit. Die meisten aus unmittelbarer Umgebung. Die Arbeit mit dem weißen Stein sei sehr spannend.

Spontan ist der Lechner. Als Laaser Wirbelwind ist er jüngst in einem Wanderführer betitelt worden. Da ist Eierlikör zum Apfelstrudel das Mindeste.

Info: Marmorführungen in Laas Das Dorf Laas ist voller Marmor: an Gebäuden, auf Gehsteigen, in der Marmorfachschule. Geschichte und Gegenwart des weltberühmten Laaser Marmors, des „weißen Goldes“, lernt man bei Führungen im Werk der „Lasa Marmo“ kennen. Dieses einmalige Erlebnis wird durch die Genossenschaft „marmor+“ angeboten. Nähere Informationen unter Tel. 348 6299428 oder im Tourismusbüro Laas +39 0473 626613.

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Kunst fertig

Grobe

Männer Text: Hans Wielander Fotos: Ulrich G. M. Wielander

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eit Monaten und noch länger bewegt die Verhaftung einflussreicher, aber nicht gerade zarter Männer unsere Gemüter, gleichgültig ob Mann oder Frau. Sensationsgierig wird alles aufgesaugt, was ihr Liebesleben betrifft, ihre Perversionen und das ganze Umfeld. Gespannt hat man auf das Urteil über den Schweizer Wetterpropheten Kachelmann gewartet. Wird er verurteilt oder nicht? Wie wird es dem ehemaligen Herrn über die Finanzen, dem Franzosen Strauß-Kahn ergehen? Aber was hat das alles mit Schlanders zu tun? Und was mit den Malereien in der Pfarrkirche? Aber der Reihe nach. Es gibt grobe Männer, sicher, aber sie können auch zärtlich sein; es gibt zarte Frauen, aber die können auch grob sein. Dies beweist das Bildprogramm der Barockmalereien des Wiener Hofmalers Joseph Adam Mölk. Im riesigen Gewölbe werden neben Esther und Maria auch biblische Frauen gezeigt, die mit den Männern nicht eben zart umgegangen sind. In zwei Gewölbezwickeln sieht man sie walten, die beiden gefährlichen Frauen,

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die Judith und die Jahel. Die schöne Jüdin Judith begibt sich ins feindliche Lager und schlägt dem berauschten Holophernes den Kopf ab. Die ebenfalls schöne Jahel tötet den feindlichen Feldherrn Sisera mit Hammer und Meißel. Im Alten Testament, im Buch der Richter wird diese Tat, im Gegensatz zur Saumseligkeit ganzer Stämme in gemeinsamen Gefahren, als kriegerische Leistung gefeiert. Nicht so radikal und den christlichen Moralbegriffen entsprechender ist die Tat Esthers, die als Fürbitterin ihres Volkes als echtes Vorbild Mariens gelten kann. Sie errettet durch ihr mutiges Eintreten – bewusst ihre Schönheit einsetzend – ihr Volk vor der Vernichtung. Im Himmel aber wiederholt sich eine entsprechende Szene: Maria hält Fürbitte bei Christus, der die Zuchtrute bereits in der Hand hält. Ihr Mantel bedeckt mit einem Zipfel die Weltkugel, damit ist Tirol oder Österreich gemeint, das sich ihres Schutzes erfreuen darf. Politik und Religion, ein immer aktueller Zusammenhang, der hier in dieser dem Absolutismus huldigenden Malerei deut-

lich wird, besonders im Deckenbild über dem Hauptaltar mit der Himmelfahrt und Huldigung Marias durch die vier Erdteile. Maria mit den Gesichtszügen der Kaiserin, Anspielung auf die siegreiche Schlacht bei Kunersdorf im Jahre 1759; darauf deutet die brennende Weltkugel. Unter Kaiserin Maria Theresia wird Maria als „Patrona Austriae“, als Schutzherrin Österreichs, hoch verehrt. Die qualitätsvollen Malereien in der Schlanderser Pfarrkiche können als Lobpreisung politisierender Frauen gesehen werden, mit Ausnahme der Maria selbst, deren Reinheit über alles erhaben ist. Nähere Ausführungen – auch in italienischer Sprache – im Büchlein „Sakrale Kunst in Schlanders“. Die großen Herren des Geldes und der öffentlichen Meinung – dazu gehört der Wetterprophet – machen Weltgeschichte. Sie beanspruchen für sich einen Harem, viele Frauen, Nebenfrauen, so wie Xerxes, der „König der Könige“ und werden hier mit der biblischen Geschichte in Verbindung gebracht: Dabei stellt sich die Frage: Sind Frauen bessere Diplomaten?


Willkommen im Tal der Gegens채tze

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Martell Wasserführungen

Der

Holzrinnenwaal

Text und Fotos: Hans Wielander

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ine flämische Familie macht eine Wanderung. Sie beginnt beim Greithof in Martell/Waldberg, führt zuerst entlang einer langen, hölzernen Wasserführung und folgt dem Wasserlauf in Richtung Quelle. Die Urlauber aus Belgien, wo Wasser meist nur in Flüssen oder durch flache Kanäle geleitet wird, wollen vor allem wissen: Was ist ein Waal? Die Kinder springen über die weit oben im Wald entspringende Quelle, über ausgehöhlte Baumstämme, über die Kandl

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und ich versuche ihnen alles zu erklären, was ich selbst weiß und was mir der Sepp Maschler, Vizebürgermeister von Martell, auf meine Fragen hin erklärt hat. Normale Waale sind lange, mühevoll ins Gelände eingegrabene Kanäle, die ohne großes Gefälle vom Ausgangspunkt zu den Nutzflächen geleitet werden; Holzkandl, also ausgehöhlte Baumstämme, werden auch andernorts eingesetzt, aber nur für kurze Strecken, zur Überbrückung von schwierigem Gelände. Der Marteller Holzrinnenwaal unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht. Er besteht ausschließlich aus Baumstämmen, führt auch quer über steiles Gelände und verhindert das Versickern

im stark durchlässigen Gelände, dessen Untergrund vor allem aus großblockigen Trümmern uralter Felsstürze besteht. Heute ist diese dramatische Steinwüste völlig mit Wald bedeckt. Wasser kann hier also nur über künstliche Leitungen geführt werden. Es schießt abschnittsweise mit hoher Geschwindigkeit durch Rinnen, die deshalb viel Druck aushalten müssen. Entsprechend müssen die Baumstämme miteinander verbunden und sorgfältig verkeilt werden. Welches Holz? Nur Lärchen und Zirben. Nur sie sind genügend widerstandsfähig und verrotten nicht so schnell wie die Fichten. Lärchen


Martell Wasserführungen

können auf dem Boden aufliegen, Zirben bekommen eine meist aus Steinen gefügte trockene Auflage. Die trichterförmige Erweiterung der in der Nähe des Wurzelstockes gefällten Baumstämme werden genutzt, um den folgenden Baumstamm darin zu verkeilen. Diese „Schlösser“ werden mit Moos, das im Wasser aufquillt, abgedichtet. Es beginnt zu wuchern und muss immer wieder „ausgemoost“ werden. Sieben Höfe, die teilweise aus dem 13.Jahrhundert stammen, beziehen Wasser aus dieser Holzrinne, die am Ende noch die Greiter Mühle antreibt; bald danach wird das Wasser meist unterirdisch geleitet. Die Besitzer sind verpflichtet, die Bäume

zu warten und zu erneuern. Heuer ist der Niederhofer, also der Vizebürgermeister, an der Reihe. Jährlich müssen etwa zwei Bäume des fast 2 km langen Waales durch frische Stämme ausgetauscht werden. Verwendet wird ausschließlich Holz aus dem hier wachsenden Wald. Die Kandl werden immer noch ausgehackt; jeder Hof hatte früher eine Troghacke, ein Hohlbeil, das auch heute noch für die Feinarbeit neben der Motorsäge eingesetzt wird. Im Informationszentrum Culturamartell des Nationalparkes wird zurzeit eine Ausstellung über Kulturpflanzen der Alpen gezeigt; dort wird auch auf den hier im

Info: Wandern im Martelltal Das Martelltal mit seinen Anbaugebieten auf 900 bis 1.800 m ist das höchstgelegene zusammenhängende Erdbeer-Anbaugebiet Europas und bietet aber auch für den Anbau verschiedener Beeren- und Gemüsesorten ideale klimatische Bedingungen. Und das Martelltal ist ein Wandergebiet erster Klasse.

CAFE

Bild dargestellten Holzrinnenwaal verwiesen und auf den geplanten Themenweg. Er soll am Niederhof beginnen, über Greit bis zu den Quellen führen, hinaus auf den schönen Aussichtsplatz Suchbichl, wobei Schautafeln diese uralte Kulturtechnik erklären. Dabei erfahren die Wanderer, dass die Quellen im Juni das Dreifache des Jahresdurchschnittes liefern, eine Folge der jetzt am stärksten einsetzenden Schneeschmelze. So erklären die Meteorologen den Wasserreichtum. Die gläubigen Marteller aber sehen noch einen anderen Zusammenhang: Der 24. Juni ist der Namenstag des heiligen Johannes, des wasserspendenden Täufers.

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Tipp - Gletscherlehrpfad:

Der Gletscherlehrpfad beginnt am Straßenende in der Nähe der Enzian Hütte und hat, bei einer Wegstrecke von rund 10 km mit einem Höhenunterschied im Aufstieg von fast 600 m, einen ringförmigen Verlauf. Die Wegstrecke wurde in 9 Abschnitte unterteilt; am Ende eines jeden Wegabschnittes wurde ein Rastpunkt eingerichtet. Die Gehzeit für einen einigermaßen geübten Wanderer beträgt unter Berücksichtigung der Aufenthalte an den Beobachtungsstellen zwischen 4 und 5 Stunden. Moränen, Gletscherschliffe, Moorflächen, Gletscherzungen, Gletscherschichtungen und vor allem der beängstigend schnell vor sich gehende Gletscherschwund können entlang dieses Lehrpfades gesehen und erfahren werden.

Foto: Tappeiner Graphik Lana

✤ Marteller Erdbeeren, Eisbecher & Torten ✤ Ausstellungen verschiedener Künstler ✤ Ausgangspunkt: Soywaalweg, Soyalm, Rundwanderungen möglich ✤ Torte di produzione propria, fragole della Val Martello ✤ Esposizioni di quadri di arstisti nostrani

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Wandern im Martelltal

Willkommen im Tal der Gegensätze

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Alpengasthof 3 Zufritt

Alpengasthof SchĂśnblick 1

2 Karte: Tappeiner AG

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Latsch Geschichte

Der Latscher Menhir Latsch birgt reiche Kulturschätze. Darunter einen Menhir aus der Kupferzeit. Eine Verbindung mit „Ötzi“ bietet sich an: Beide, „Ötzi“ und der „Menhir“, wurden vor rund 20 Jahren gefunden. Beide tragen ein Kupferbeil. Text: Erwin Bernhart

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ar der „Ötzi“ ein Latscher? Vor zwanzig Jahren ist die Gletschermumie am Tisenjoch im Schnalstal entdeckt worden. Ein Sensationsfund, weil aufgrund des gut erhaltenen Leichenzustandes und der Beifunde gleich mehrere Kapitel der Geschichtsforschung, der Konservierungstechnologie, der mikrobiologischen Untersuchungsmethoden und einiges mehr aufgeschlagen werden konnten. „Ötzi“ wurde zum Superstar, zum Märtyrer und zur Legende. Ein Jahr nach dem „Ötzi“Fund hat man in Latsch einen bedeutenden Fund aus der Kupferzeit (3400 - 2200 v. Chr.) gemacht. In der Kirche zu „Unserer Lieben Frau auf dem Bichl“, in der „Bichlkirche“, wurde im Zuge von Restaurierungen das bewegliche Inventar des profanierten Baus sichergestellt. Bei der Abnahme der barocken Holzverkleidung des gotischen Altars kam ein figürlich verzierter Bildstein aus Laaser Marmor zum Vorschein. Einzigartig bleibt die Verwendung des Steines als Altarmensa. Dass Kirchen häufig auf oder in der Nähe ursprünglich heidnischer Kultstätten gebaut worden sind, ist bekannt. Wenn man auch nicht mit Sicherheit weiß, ob der Latscher Menhir die Örtlichkeit der „Bichlkirche“ als ehemalige Kultstätte ausweist, so ist sich die Forschergemeinde doch sicher, dass der Menhir „ein Indiz dafür ist, dass sich in Latsch das religiöse wie politische Zentrum einer Bevölkerungsgruppe befand.“ (Hubert Steiner, Latsch und seine Geschichte, 2007, Tappeiner Verlag).

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Menhir, Bichlkirche, oben: Ansicht Vorderseite (Foto Amt für Bodendenkmäler); unten: Umzeichnung Menhir (nach Casini, 1994)

Mit dem „Ötzi“ verbindet der Latscher Menhir zumindest die Darstellung von Kupferbeilen. „Ötzis“ Kupferbeil, welches an der Fundstelle neben der Mumie geborgen werden konnte, gilt als Statussymbol und räumt dem Mann aus dem Eis eine herausragende Stellung in seiner Siedlungsgemeinschaft ein. „Eine für das Etschtal einzigartige Darstellung bildet ein Jäger mit angesetztem Pfeil und Bogen. Hinter ihm erscheint ein rechteckig bis ovales Gebilde mit Punktfüllung, das vermutlich als Netz zu verstehen ist, welches bei der Jagd zum Einsatz kam.“ (Steiner). Das einzigartige Monument wurde im späten 4. bis frühen 3. Jahrtausend v. Chr. geschaffen. Es ist Zeugnis eines über Generationen hindurch gepflegten Kultes, in dessen Mittelpunkt vermutlich eine Ahnen-Helden-Mythologie stand. Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Gegenstände ins Bildrepertoir eingefügt. Zu welchen Anlässen dies geschehen ist, bleibt unklar. Es gibt Hinweise, dass die eingetieften Zeichen ursprünglich farbig ausgelegt waren. Die dargestellten Gegenstände bilden die ersten Errungenschaften aus dem neuen Werkstoff, dem Kupfer. Dolche, Äxte und Gewandnadeln bilden zweifellos Rangzeichen der Kupferzeit. Die auf der Rückseite angebrachten Längslinien und die an der oberen rechten Hälfte der Vorderseite eingearbeiteten Längslinien und Rillen lassen auf die Darstellung eines Gewandes schließen. Ein Urlatscher im Bild sozusagen. In der „Bichlkirche“ kann der Menhir übrigens besichtigt werden. Im Zuge eines kulturellen Rundganges, der jeden Montag ab 15.30 Uhr stattfindet. Treffpunkt ist das Tourismusbüro in Latsch. Nähere Informationen im Tourismusbüro: 0473 623109


Latsch Geschichte

Info: Wandern in Latsch Latsch hat Geschichte. 5000 Jahre alt sind die Gravuren auf dem Menhir, dem langen Stein, ein „paar Jährchen“ später wurde auf Burg Obermontani eine Original-Handschrift des Nibelungenliedes gefunden. Aus dem frühen 16. Jahrhundert stammt der Flügelaltar von Jörg Lederer. Burgen, Kirchen und Fresken erzählen von großer Geschichte, um die sich auch Geschichten ranken: von Römern und Rittern, von Malern aus der Lombardischen Schule und Künstlern aus Leidenschaft. Und manche gar vom „Ötzi“, dem Mann aus dem Eis, dem ältesten Vinschger ... Lassen Sie sich alles erzählen - bei Führungen. Oder bei Brauchtumsfesten, wo „Tirolerisch g´tanzt, g´sungen und g´spielt“ wird, beim Schlossfest oder Konzerten in den Renaissance-Arkaden von Schloss Goldrain. Hier hat schon so manche Geschichte begonnen... Jeden Montag (bis 24. Oktober 2011) findet ein kultureller Dorfrundgang statt. Treffpunkt ist das Tourismusbüro um 15.30 Uhr. Dauer: 2 Stunden (5 Euro/Person)

* sonnige Gartenterrasse mit Kinderspielplatz * neue Zimmer und Suiten mit herrlichem Ausblick auf die Obstplantagen * Hallenbad und Saunalandschaft * geführte Wanderungen und Biketouren * direkt am Fahrradweg Via Claudia Augusta * Restaurant: 12.00–14.00 und 18.30–22.00, Montag Ruhetag Alte Vinschger Straße 1, Vetzan, I-39028 Schlanders Tel. +39 0473 742 113 info@vinschgerhof.com www.vinschgerhof.com

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Latsch – Hans-Pegger-Str. 17 – Tel. 0473 72 01 49 Montag Ruhetag energiehaus@gmail.com – www.energiehaus.it

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Menschen im Vinschgau Onkl Taa ergänzt den Kult um Sissi heuer mit der Sonderausstellung „Sissi – Mythos und Wahrheit“. Woher kommt der Name Sissi? Wer war diese geheimnisvolle Frau? War sie Kaiserin wider Willen?

Die Heimatsammlung

des Onkl Taa

Im ältesten Heilbad Tirols, dem Bad Egart, hat Karl Platino alias Onkl Taa Kurioses, Skurriles, aber vor allem Antiquitäten aus der Zeit der Habsburgermonarchie zusammengetragen. Eine Fundgrube. Foto: Bad Egart Text: Maria Gerstgrasser

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er neugierige Mensch kann hier lange schauen“, dies waren die treffenden Worte von Hans Grießmaier, dem bekannten Südtiroler Volkskundler, nach einem Besuch im K. u. K. Museum Bad Egart. So wird jeder, der das K. u. K. Museum Bad Egart besucht, erstaunt sein über die riesige Anzahl von Exponaten, die der Inhaber Karl Platino, besser bekannt als Onkl Taa, im Laufe der Jahrzehnte gesammelt hat. Das Museum ist eine wahre Fundgrube für Liebhaber der Habsburger

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Monarchie mit einer Vielfalt von Antiquitäten, Bildern, Porträts, Stichen, Büsten, Motivtellern und Originaldrucken von Kaiser Franz Josef I, Kaiserin Elisabeth, Kronprinz Rudolf, Otto von Habsburg und weiteren Mitgliedern der königlichen Familie. Hervorzuhebende Besonderheiten sind das originale Geschirr aus dem Habsburger Hof (Hotel Bellevue) in Meran und eine Hufschatulle der Kaiserin, eines der Lieblingsstücke von Onkl Taa, die Sissi im Jahre 1889 dem Schloss Trautmannsdorf schenkte, wo sie zur Winterkur weilte.

In über fünfundsechzig Jugendstil- und Biedermeiervitrinen, im originalen Kaufladen (aus dem Jahre 1850) aus Katharinaberg im Schnalstal, in der Biedermeier Küche und in mehreren Stuben sind im Museum über zwanzigtausend Exponate zu entdecken. Neben den K. u. K. Museumsstücken finden sich in den Räumlichkeiten von Bad Egart noch eine Vielzahl an volkskundlichen Antiquitäten und historischen Handwerkszeugen, aber auch erotische Exponate. Karl Platino kann man getrost als sammelnden Künstler bezeichnen. Über tausend alte Südtiroler Türen hat er mit altertümlichen Handwerkzeugen und anderem Kleinkram behangen, dreitausend Schlüssel hängen an hundertfünfzig Bettstatten und siebenhundert Masken aus Stein und Holz folgen mit ihren Blicken dem Besucher auf dem Rundgang durch das etwa einen Hektar große Grundstück. Im Freigelände, gegenüber dem Eingang zum Restaurant, befindet sich der historische Wasserturm der alten Eisenbahn mit Pumpe und Wassertank aus dem Jahre 1906. Auch einer der drei in Italien noch existierenden Wasserkräne aus dem Jahr 1910 befindet sich im Besitz von Onkl Taa. Von überragender Bedeutung für Karl Platino ist auch das originale Uhrwerk des Alt-Grauner Kirchturms, dessen Uhrpendel mit 1723 datiert ist. Es befindet sich in der sogenannten „Versöhnungskapelle“, in der neben zahlreichen anderen sakralen Gegenständen auch die Schutzengelsammlung zu sehen ist. Onkl Taa hatte diese aufgrund einer schweren Erkrankung begonnen und führt sie bis heute weiter, da sie ihm scheinbar geholfen hat. Im Laufe der Jahre hat Karl Platino also die vielen tausend Schaustücke aus ganz Südtirol, vor allem aus dem Vinschgau, zusammengetragen und somit einen wertvollen Beitrag auch, oder ganz besonders, für die Einheimischen geleistet. Gemäß seiner heutigen Zweckbestimmung als Museum hat Bad Egart an sich schon eine lange Tradition. Es gilt als das älteste Heilbad Tirols und wurde schon zur Römerzeit für Trink- und Badekuren benutzt. Seit 1430 sind mehrere Quellen


Menschen im Vinschgau nachweisbar, die das historische Bad anzubieten hatte. Das „Schwefelwasser“, das direkt im Hause zutage tritt, wurde vorwiegend für Bäder verwendet. Das „Eisenwasser“ aus einer Quelle oberhalb des Gebäudes, wurde für Trinkkuren benutzt. Das „Birkenwasser“ wird als leicht mineralhaltiges Wasser klassifiziert, welches Karl Platino gerne interessierten Schulklassen, Jahrgängen oder Seniorenclubs im Rahmen einer Museumsbesichtigung offerieren würde. Wer sich auf dem Museumsareal oder auch im und um das hauseigene Restaurant „Onkl Taa“ aufhält, kann an den dreißig verschiedenen Wasserläufen erkennen, dass trotz Einstellung des Badbetriebes das Element Wasser für Onkl Taa immer noch eine herausragende Rolle im Bad Egart spielt. Karl Platino erzählt gerne, wie er 1977 das heruntergekommene Heilbad auf Pump erstanden hatte und er es schließlich 1980 als Restaurantbetrieb wiedereröffnen konnte. Zusammen mit seiner Frau und der Tochter Janett, sowie seiner Vorliebe für Weinbergschnecken, die er in zwanzig verschiedenen Variationen

auf der Speisekarte anbietet, hat er sich schon bald den Namen „Schneckenkönig“ verdient und die Auszeichnung „Goldene Schnecke“ erhalten. So verwundert es auch nicht, dass im Restaurant und auf dem Freigelände unzählige Schneckenhäuser in verschiedensten Varianten zu entdecken sind, sie sind mittlerweile schließlich das Markenzeichen von Onkl Taa geworden.

Ich weiß kein schöneres Wort, um zu beschreiben was ich hier geschaffen habe“, sagt Karl Platino, und man kann erahnen, dass seine Sammelleidenschaft und Kreativität noch lange kein Ende finden werden.

Auch der Rest der Speisekarte ist äußerst kreativ. Heimische Zutaten, Kräuter und biologisch angebautes Gemüse werden in der neugierig machenden Küche zu interessanten Gerichten verarbeitet. Dass allein schon ein Restaurantbesuch bei Onkl Taa äußerst spannend sein kann, belegt die Tatsache, dass sich rund um die Terrasse ein Sammelsurium von alten Gebrauchsgegenständen, ein Befruchtungsstein, zahlreiche Masken und Wasserspiele, ein nachgebautes Ötzidorf mit dazugehöriger Mumie, über tausend Farne, eindeutig zweideutige Skulpturen und die für alle zugängliche hauseigene Schneckenzucht befindet. „Bad Egart ist eine Heimatsammlung.

Bahnhofstraße 17 Partschins / Töll Tel.: +39 0473 967342 April bis 6. November Di-So 12-16 Uhr und 18.30-21 Uhr 11. November bis 18. Dezember an Wochenenden und Feiertagen geöffnet 25. Dezember bis 8. Jänner 2012 täglich 12-16 Uhr und 18.30-21 Uhr Eintrittspreise 8,00 Euro Erwachsene 7,00 Euro Erwachsene ermäßigt (mit TouristCard, GästeCard, Hausgäste, Gruppen ab 10 Personen) 18 Euro Familienkarte (2 Erwachsene mit Kindern bis 14 Jahre) 3,50 Euro Kinder, Schüler (6-14) Kinder bis 6 Jahre frei

Info: K.u.K Museum Bad Egart

• Frühstück ab 07.00 bis 12.00 Uhr • Herzhafte Imbisse • Reichhaltige Kuchenauswahl • Leckere Eisbecher • Frischgepresste Säfte • Verschiedene Weine • Cocktails mit und ohne Alkohol • Gemütliche Atmosphäre

Der nette Treff im Zentrum von Naturns, bei Kathrin und Hubi

Mit Terrasse und Kinderspielecke . hinter dem Haus Öffnungszeiten von 07.00 bis 20.00 Uhr (Sonntag Ruhetag) Naturns – Hauptstr. 18

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Schnalstal faszinierend Den Gletscher kann man jetzt hautnah bei einer Führung erleben.(Foto: Caterina Granito)

Faszination

Gletscherwelt

Info: Hochseilgarten Herausforderung und Spaß für alle Altersstufen verspricht der „Ötzi Rope Park“ am Vernagter See kurz vor Kurzras. In einer schönen Naturlandschaft und über einer imposanten Schlucht entstand ein weitläufiger Hochseilgarten. Der absolute Hit: Die 150 Meter lange und 45 m hohe Flying Fox über den Schnalsbach.

Text und Foto: Elke Wasmund

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chon die Fahrt mit der Schnalstaler Gletscherbahn ist aufregend: In nur 6 Minuten schwebt man mit der Gondel von Kurzras im Talschluss von 2.011 Metern auf 3.200 Meter ü. d. Meer und mit etwas Glück sieht man Gämsen oder gar Steinböcke. Oben auf der Sonnenterrasse der Bergstation Grawand, dem höchstgelegenen Hotel Europas, überwältigt ein atemberaubender Blick auf die Gletscherwelt der Ötztaler Alpen mit seinen Dreitausendern. Wissenswertes über die Welt aus Eis vom Mittelalter bis heute erfährt man in der Ausstellung „Gletscherwelten“ in der Bergstation. Immer mit dem Blick auf die umliegenden Gletscher. Auch der Besuch der „Ötzi Show Gallery“ lohnt sich, wurde doch der archäologische Sensationsfund des „Mannes aus dem Eis“ hier ganz in der Nähe vor 20 Jahren entdeckt.

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Schnalstal - Val Senales

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Hautnah erkunden können Interessierte – auch Nicht-Bergsteiger – diese Welt aus Eis und Schnee mit einer erfahrenen Inserat Schnals 99x 71 mm.indd Führerin: Caterina erklärt anschaulich die Beschaffenheit des Gletschers und die Entstehung von Moränen, Spalten, Brüchen, Toren und Mühlen. Mit dem Sessellift und der Pistenraupe „ÖtziExpress“ geht es hinaus in dieses faszinierende alpine Gelände, das von den sich stetig in Bewegung befindlichen Gletschern geformt wird. Der absolute Höhepunkt ist der Abstieg hinunter in eine Gletschergrotte. Spannende Geschichten und Legenden rund um die fabelhaften Wesen Südtirols, welche sich gegenseitig in Schluchten, Eisfelsen und Gletscherspalten verschleppen, geben Einblick in die alpine Kultur dieser Berge und lassen diesen erlebnisreichen Tag unvergesslich werden. Die für alle geeignete 3-Stunden-Tour findet bis Ende September jeden Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag statt. Wer es sportlicher mag, kann jeden Freitag mit einem Bergführer den Hochjochferner überqueren, um die Gletscher mit allen Sinnen zu erleben. Zum besonderen „Kick“ gehört es, sich in eine Gletscherspalte abseilen zu lassen. Der Abstieg erfolgt über die Schutzhütte Schöne Aussicht nach Kurzras.

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Ötzi Showgalerie: Alles über

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Menschen im Vinschgau

Mit einer gebührenden Portion

„Schneid“

Kuno Kaserer ist ein „Kastanien-Flüsterer“. Als geprüfter Bergführer und passionierter Gleitschirmflieger ist Kaserer schwindelfrei - eine Anforderung, die ihm seine Arbeit auf Baumriesen, wie es die Kastanienbäume sein können, ungemein erleichtert. Text und Foto: Martin Fliri

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ir befinden uns im untersten Untervinschgau, oder anders gesagt am Anfang des Vinschgaus . Dort jedenfalls, wo die Etsch das letzte Mal als Gebirgsbach Richtung Meran rauscht und sich die Einheimischen fragen, ob sie nun eigentlich zum Burggrafenamt oder doch zum Vinschgau gehören. Ich fahre die breite Straße von der Töll in Richtung Partschins hoch, das 3.500 SeelenDorf Partschins vor mir, im Hintergrund steil aufragend Tschigat und Zielspitze, dazwischen das Zieltal mit dem großen Partschinser Wasserfall, der Ende Mai immer noch Schmelzwasser des vergangenen Winters führt. Ich bin mit jemandem verabredet, der angeblich eine gebührende Portion „Schneid“ hat. Kuno Kaserer ist Partschinser durch und durch. Sein ganzes Leben verbrachte er hier im Dorf über dem Meraner Talkessel. Was neben seiner ruhigen Art bei den ersten Worten gleich auffällt, ist ein ausgeprägter Dialekt, in welchem er in kurzen und überlegten Sätzen spricht. Kuno kümmert sich beruflich um alte Kastanienbäume; das mit der gebührenden Portion Schneid habe ich aus einer Broschüre, in der es um die Anforderungen für diese Arbeit geht. Ein geübter Umgang mit Motorsäge und Schwindelfreiheit werden da weiters angeführt, letztere ist für den geprüften Bergführer und passionierten Gleitschirmflieger sicherlich kein Problem. Die Edelkastanien gehörten in vergangenen Tagen zum Erscheinungsbild der Südtiroler Kulturlandschaft. Der

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Menschen im Vinschgau Benediktiner Beda Weber vermerkt bereits um 1845: „Allenthalben trifft man Kastanienbäume, die besonders süße Früchte liefern. (…) Man unterscheidet edle und wilde Kastanien; nur erstere kommen auf den Markt. Die gebratenen schmecken besonders gut zum Weine, und Herbstpartien auf diese Leckerkost gehören zu den besonderen Freuden der Etschländer“. Das auch bei vielen Gästen so beliebte herbstliche „Törggelen“ hat eine lange Tradition, heutzutage darf man sich aber durchaus privilegiert fühlen, wenn man wirklich Kastanien aus Südtirol und nicht Importware aus der Toskana auf den Tisch bekommt. Der Kastanienkrebs - eine Pilzerkrankung - dezimiert hierzulande schon seit den 1950er Jahren die Kastanienbestände, zudem hat vor allem der intensive Apfelanbau die Edelkastanie aus ihren typischen Mittelgebirgslagen verdrängt. Bei vielen Bauern und Grundeigentümern, berichtet Kuno, deren Kastanienbäume er saniert und behandelt, stößt seine Arbeit höchstens auf Gleichgültigkeit. Es gibt aber auch andere, die seine Arbeit würdigen.

Tipp !

Der Hochseilgarten Kaserers befindet sich 10 Gehminuten unterhalb des Partschinser Wasserfalls, nahe dem Gasthaus „Birkenwald“. Die ca. 1E stündigen Führungen durch den Parcour werden auf Reservierung gemacht. (Kuno Kaserer: +39 335 5239023). Weitere Hochseilgärten im Vinschgau: „Ötzi Rope Park“ Schnalstal (www.hochseilgarten.bz), Hochseilgarten Laas im Litzer Waldele (www.schlanders-laas.it) Was die Kastanien betrifft: Glücklicherweise findet man zur Törggelezeit auch im Vinschgau sehr gute Gaststätten mit einheimischen „Keschtn“. Das nächstgelegene Gebiet mit einer ausgeprägten „Kastanienkultur“ findet man am Tisener Hochplateau mit eigenem Keschtnweg und Keschtnfesten.

Die oft Jahrhunderte alten Bäume müssen sorgfältig gepflegt werden und brauchen viel Wasser. Im für seine Trockenheit bekannten Vinschgau gedeihen die Edelkastanien meist in kleinen Gruppen an Wasserläufen. Vor allem an den Sonnenhängen überragen die Bäume oft die typischen Eichenwälder und wirken wie kleine Oasen. Wenn man von Süden her auf die Töll kommt, erblickt man am Horizont die Laaser Spitze. Bis dorthin gedeihen die Kastanien. Als Beispiel sei hier der schöne Hain beim Ägidiuskirchlein bei Kortsch erwähnt. Die Arbeit auf

den Baumriesen wird von November bis Anfang März verrichtet. Der Schnitt der vom Pilz befallenen Äste darf nicht während der Wachstumsphase passieren; der Baum „darf nicht im Saft stehen“, wie man hierzulande sagt. Das restliche Jahr über führt der Bergführer Kuno Gäste und Touristen durch den von ihm selbst errichteten Hochseilgarten oben beim Wasserfall. Das Naturerlebnis und nicht die sportliche Leistung steht dabei im Vordergrund, betont er. Was er allerdings hier von den Gästen abverlangt, ist wiederum eine gebührende Portion „Schneid“.

Schwebebahn

525-1352 m

Aschbach

Algund bei Meran - Südtirol Ganzjährig in Betrieb

Die Seilbahn ist vom 1. April bis 1. November von 8 bis 19 Uhr durchgehend in Betrieb. Mittagspause 12 - 13 Uhr. Ermäßigung mit der GuestCard. Direkt an der Rablander Haltstelle der Vinschger Bahn. Bergstation Tel. 0473 96 82 43 - Talstation Tel. 0473 96 71 98 www.algund.eu

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st

er

Tourismusbüro - Ufcio turistico Tel. 0473 666 077 - Fax 0473 666 369 Parkplatz – Parcheggio Bushaltestelle – Fermata autobus

Lager (für Nächtigung) Posto letto

Hauptstraße – Strada principale

Zimmer – Camere

Nebenstraße – Strada secondaria Meraner Höhenweg – Alta Via di Merano

Camping – Campeggio Sportplatz – Campo sportivo

Wanderweg – Itinerario segnato

Spielplatz – Parco giochi

Für Trittsichere – Per esperti

Mit Kinderwagen erreichbar Raggiungibile con carrozzina

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Kartograe: Hans Kammerer und

Öffentliches Schwimmbad Piscina pubblica Fahrrad - Route Itinerario ciclabile Taxidienst Naturns Tel. 335 69 20 692

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Schutzhütte – Rifugio Jausenstation – Gasthof – Restaurant Punto di ristoro – albergo – ristorante

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Sonne satt am Sonnenberg. Und das an 315 Tagen im Jahr. In keinem anderen Ort der Alpen regnet es weniger. Früchte wie Äpfel, Feigen und Trauben reifen an den sonnigen Hängen. Die malerischen Berghöfe mit ihren steilen Wiesen geben einen Einblick in das entbehrungsreiche Leben der Bergbauern. Von dort oben genießt man einen wundervollen Ausblick auf den Vinschgau, das Meraner Becken, das Passeiertal, die Sarntaler-, Stubaier- und Ötztaler Alpen. Bei schönem Wetter sieht man bis in die Dolomiten, die BrentaGruppe und das Ortler-Massiv. Am Sonnenberg lassen sich eine Vielzahl von Wanderungen unternehmen. So durchquert der bekannte Meraner Höhenweg den Naturnser Hausberg in seiner vollen Länge. In einer mehrtägigen Tour kann man über diesen Weg die Texelgruppe umrunden. Der Naturpark Texlgruppe ist mit über 30.000 Hektar der größte der sieben Naturparks Südtirols. Felsige Hänge wechseln sich ab mit weiten Lärchenwäldern, blühenden Wiesen, schönen Almen, Flaumeichen, Bergahorn, tosenden Wasserfällen und glasklaren Bächen und Quellen. Wer es gemütlicher mag, kann von Naturns mit der Seilbahn nach Unterstell fahren und von dort den Berg erkunden. Es wird sich ihm eine einzigartige Bergwelt eröffnen, die aufgrund der speziellen klimatischen Bedingungen nirgendwo sonst anzutreffen ist. Einkehren und rasten kann man bei den zahlreichen Gasthöfen, wo man sich mit der guten Südtiroler Küche verwöhnen lassen kann.

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Foto: Peter Santer

Foto: Helmuth Rier

Foto: Fotostudio 2000, Naturns

Naturns Vielfalt

Erlebnis Naturns Naturns hat für die Freizeitgestaltung einiges zu bieten: ein erfrischendes Erlebnisbad - den Erlebnisbahnhof in Staben und das Prokulusmuseum neben der ältesten frühchristlichen Kirche St. Prokulus am Dorfeingang. Auch der Terminkalender für Events ist in Naturns prall gefüllt: das internationale Comedyfestival Naturns lacht, die Nacht der Lichter (jeden Mittwoch im Juli), die Rieslingtage im Herbst, sowie vieles weitere mehr. Text: Martin Platzgummer

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b die Sonne scheint, ob es regnet oder die Wolken den Himmel bedecken - was in Naturns ganz selten passiert - das Erlebnisbad bietet bei jeder Witterung Abenteuer, Erholung und Spaß. Das Freibad ist jeden Tag von 10:00 - 19:00 Uhr geöffnet, das Hallenbad von 10:00 19:30 Uhr (jeden Mittwoch bis 20:30 Uhr). Ermäßigte Nachmittagskarten gibt es ab halb fünf Uhr. Die kostenlose Wassergymnastik wird im Sommer jeden Dienstag ab 11:30 Uhr und jeden Mittwoch ab 19:30 angeboten. Die beliebte Kinderanimation findet in den Monaten Juli und August jeden Donnerstag ab 15:00 Uhr statt, hier ist eine Anmeldung erforderlich. Die Saunalandschaft ist an drei Tagen pro Woche geöffnet: mittwochs und freitags von 15:00 - 21:30 Uhr und sonntags von 14:00 - 20:00 Uhr. Zusätzlich ist die Sauna auch an allen Feiertagen geöffnet. Wer die Faszination Eisenbahn einmal hautnah erleben will, der kann in

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den Erlebnisbahnhof kommen. Auf dem Gelände des ehemaligen k.u.k. - Bahnhofs Schnalstal werden Fahrten auf einer Kleinbahn angeboten sowie für alle jene, die genug Schmalz in den Armen haben, Fahrten auf einer Draisinenstrecke. In einem der Ex-Post-Waggons der Räthischen Bahn werden Filme zum Thema Eisenbahn gezeigt. Die Öffnungszeiten sind immer sonntags von 14:00 18:00 Uhr. Seit 2006 gibt es in Naturns das Prokulusmuseum, das für das kleine, aber international bekannte St. Prokulus Kirchlein errichtet wurde. Und diese Aufmerksamkeit und Wertschätzung hat es sich auch verdient, gehört es doch zu den ältesten frühchristlichen Gotteshäusern in Südtirol. Bekannt wurde es vor allem aufgrund seiner frühmittelalterlichen Wandmalereien, die in ihrer Ausführung bis heute einzigartig sind. Der vollständig unterirdisch angelegte Museumsparcours macht 1.500 Jahre Geschichte der Menschen dieser Region lebendig. Vier Raum-Zeit Stationen führen durch die Epochen Spätantike, Mittelalter und frühe Neuzeit. Außerdem kann man die

abgenommenen gotischen Fresken der Kirche im Museum bewundern. An den letzten drei Mittwochabenden im Juli verwandelt sich Naturns zum Schauplatz für ein Straßenfest der speziellen Art: der Nacht der Lichter. Die verkehrsfreie Hauptstraße wird zur Bühne für künstlerische Darbietungen und zu einer Genießer-Verwöhn-Meile voller Köstlichkeiten und Südtiroler Spezialitäten - zudem laden die Kaufleute bis 22:00 Uhr zum Shoppen ein. Im August regiert die Comedy in Naturns. Naturns lacht! ist ein Festival für die Lachmuskeln, bei dem zahlreiche internationale Vollblut-Komiker, Kabarettisten und Clowns auf der Freilichtbühne ihr Stelldichein geben. Die 7. Rieslingtage Südtirols in Naturns bilden im Oktober den Höhepunkt des Gourmetherbstes. Eingerahmt wird die Veranstaltung von Galamenüs, RieslingDegustationsmenüs, Verkostungen nationaler und internationaler Rieslingweine, Weinreisen zu Südtiroler Winzern und geführten Besichtigungen bei den örtlichen Winzern.


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Abstieg zur Talstation über den Partschinser Wasserfall (höchster Wasserfall Südtirols)

Juni-September: 8°°- 19°° Uhr Donnerstag & Sonntag: 7°°- 19°° Uhr

Wanderungen ins Zieltal zur Zielalm oder Lodnerhütte Gipfelerlebnis Zielspitz (3.006 m) Rundwanderweg über den Orenknott (2.258 m) NEU jeden Donnerstag: gemeinsamer Feierabend-Walk zur Bergstation

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Oktober-november: 8°°- 18°° Uhr Die Fahrten finden jeweils zur halben und vollen Stunde statt. Zielalm

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Menschen im Vinschgau

„Es ist der coolste Job, den man haben kann.“ Er hat einen Job, um den ihn viele beneiden - denn er darf den ganzen Tag das tun, was für die meisten Freizeit-Zugführer nur nach Feierabend möglich ist: mit der Eisenbahn spielen. In Miniatur versteht sich. Der Laatscher Christian Schöpf erzählt von seinem Beruf, in dem er so unvermittelt gelandet ist, und der trotz der vielen Spielsachen, dennoch auch Arbeit ist. Text und Foto: Martin Platzgummer

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ie Sonne ist gerade untergegangen, als plötzlich Reifen quietschen und es laut knallt. Ein Auto ist frontal auf eine Straßenlaterne gefahren. Das Fahrzeug ein Totalschaden, die Laterne hingegen steht noch - ihr Licht flackert. Schon hört man die Sirenen der Feuerwehr und der Rettungswagen und sieht ihre blauen Lichter blinken. Auf dem Gleis hinter der Unfallstelle fährt ein Zug der Trenitalia langsam Richtung Brenner. Ein paar Straßen daneben leuchten nach Einbruch der Dunkelheit die Fenster ei-

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ner Kirche in den buntesten Farben und das Licht in den Familienhäusern am Straßenrand geht an. Während ein Dorf weiter die grellen Scheinwerfer eines Open-Air-Konzertes den Nachthimmel erhellen. Beeindruckende fünf Minuten dauert eine Nacht in der Eisenbahnwelt in Rabland; überall blinkt und leuchtet es. Bricht der Tag wieder herein, offenbaren sich dem Besucher noch viele weitere in Miniatur nachgebaute Alltagssituationen - die meisten davon ausgefallen und witzig inszeniert. Wie zum Beispiel ein leidenschaftliches Liebespaar unter einer Brücke, das brennende Finanzamt oder ein italienischer LKW, der bei Rot über die Kreuzung prescht.

„Schaug un, iaz fohrt der Neapolitaner schun wieder be Roat iber der Ompel“, schimpft Christian Schöpf, schüttelt den Kopf, lächelt aber gleich verschmitzt. Der 38-jährige Laatscher ist Techniker, Museumsführer und Bastler in der Rablander Eisenbahnwelt. „Ich mache hier eigentlich alles“, lacht er. Und die kleinen phantasievollen Geschichten und Figuren rund um die eigentlichen Hauptdarsteller, die Züge, sind sein Werk. „Die Augen der Besucher sollen strahlen, wenn sie das Museum wieder verlassen“, sagt Christian, „und das geht mit Humor am besten.“ Die Sammler kommen wegen der Züge, die Modellbauer wegen der Landschaften und die Kinder wegen beidem. Wofür sich jemand interessiert, erkenne er mittlerweile schnell, erzählt Christian, so könne er


Menschen im Vinschgau genau abschätzen, welche Informationen seine Besucher besonders interessieren könnten. Denn wissen tut er vieles. Jeden Zug und jeden Waggon, der in der nachgebauten Welt seine Kreise zieht, kennt er mit Namen und Kennziffer, und zu jedem Detail in der Landschaft fällt ihm eine Geschichte ein - ein wandelndes Lexikon in blau-grauer Arbeitskleidung, aus dem es nur so heraussprudelt. Vieles habe er sich er-lesen und von Sammlern und ehemaligen Lokführern erzählt bekommen, „die kennen Geschichten, die stehen in keinem Buch.“ Doch am wichtigsten sei es ihm, dieses Wissen mit einer ordentlichen Portion Humor und Augenzwinkern weiterzugeben, egal ob es sich dabei um Kinder, Jugendliche oder Erwachsene handle, erzählt er. Es ist diese spezielle, offene und kommunikative Art, die Christian Schöpfs Führungen und seine Geschichten so besonders machen - ein Charme, jenem von Schilehrern oder richtigen Gastwirten nicht unähnlich. Immer lässig und einen lockeren Spruch auf den Lippen. Und so ganz sicher ist man sich nie, wie viel Wahrheit in seinen Anekdoten nun steckt oder eben nicht. Eindrucksvoll kompetent ist er hingegen, wenn man ihn nach Zahlen und Fakten der verschiedenen ausgestellten historischen Züge fragt. So kann er zwischen den verschiedenen Epochen der Eisenbahngeschichte hin- und herspringen, ohne sich auch nur einmal in dem Gewirr aus Namen, Übernamen und Jahreszahlen zu verheddern.

Geschichte und Geschichten, das wird im Rablander Eisenbahnmuseum eindrucksvoll umgesetzt. „Eine sterile Sache würde nicht funktionieren“, ist sich Christian sicher. Angefangen habe alles, als er als Vertreter ins Museum gekommen war, um Lampen zu verkaufen, erzählt er. Als ihn Georg Laimer, der Präsident der Eisenbahnwelt, beiläufig fragte, ob er denn keinen geeigneten Techniker für die Modelleisenbahnen kenne, habe er drei Nächte lang nicht mehr schlafen können. Bis er sich schließlich selbst für den Posten vorschlug und sofort angestellt wurde - das war im Mai vor zwei Jahren. Seitdem ist er als Techniker zuständig, dass in der Miniaturwelt alles am Laufen ist. Die Hauptarbeit sei das Putzen. Entweder von Hand mit einem Stück Filz oder mit seinen speziellen Putz-Zügen, die er mit einem Motor für DVD-Player und einem Ventilator eines Computerprozessors zu perfekten Reinigungsmaschinen aufgerüstet hat. Die Landschaften müsse er hingegen aufwändig mit einem speziellen Staubsauger abschnittsweise säubern, erklärt Christian, „aber der Staub ist nun mal der größte Feind der Anlage.“ Das Basteln, die Maschinen- und Elektrotechnik und der Umgang mit Menschen, das sind seine drei Leidenschaften, sagt er. Und diese Vielfältigkeit erwartet ihn jeden Tag aufs Neue: Züge warten, Züge aufrüsten, Teile austau-

Info: Eisenbahnwelt EISENBAHNWELT: IN ZAHLEN 1.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche 800 m Geleise - 70 Züge - 400 Fahrzeuge 12.000 Figuren - Tag – Nacht – Inszenierung in regelmäßigen Abständen Die Eisenbahnwelt in Rabland bei Meran ist die größte digitale Modelleisenbahnanlage Italiens. Die Grundlage für die Ausstellung bildet die umfangreiche Sammlung von Modelleisenbahnen, die mit über 20.000 Stück zu den größten Privatsammlungen Europas zählt. Die größte Faszination der Eisenbahnwelt geht von den beeindruckenden Miniaturlandschaften aus, die - im Maßstab 1:87 (H0) nachgebaut - mit zahlreichen Details und interaktiven Elementen die Besucher ins Staunen versetzen. Eisenbahnwelt - Rabland - 0473/521460 www.eisenbahnwelt.eu

schen, die verschiedenen Strecken sowie die Beleuchtung programmieren, putzen, Führungen machen, Runden drehen, um zu schauen, ob alles ordentlich läuft; langweilig werde es ihm nie. „Es ist der coolste Job, den man haben kann, ich mag die Technik und arbeite gern mit Menschen, besonders mit jungen Leuten. Daher erfüllt diese Arbeit jeden beruflichen Wunsch, den ich je gehabt habe.“ Und wenn er nach Museumsschluss noch einmal zufrieden über „seine“ Anlage schaut, dann merkt man, hier ist jemand in seinem Job als Herr über eine kleine Welt, die trotz ihres spielerischen Charakters doch eben auch Arbeit ist, angekommen.

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Vinschgau Apfelgarten

Apfelgarten Vinschgau

Il giardino

delle mele

Der Vinschgau steht für schmackhaftes, gesundes und natür- La Val Venosta è sinonimo di mele gustose, piccoli frutti e verliches Obst und Gemüse. Das besondere Klima des Vinschgaus dura sani e naturali. Il clima peculiare della Valle, con le sue mit seinen kargen Regenfällen und die intensive Sonnenstrah- scarse piogge e l’intensa esposizione al sole, dona alle mele, lung geben vor allem den Äpfeln einen besonderen Geschmack un colore vivo e un caratteristico gusto fresco e zuccherino. In und eine schöne Färbung. Das Apfel-Angebot im Vinschgau Val Venosta l’assortimento delle mele è molto ampio. La varieist sehr vielfältig. Die Hauptsorte ist der tà principale è la Golden Delicious, che Golden Delicious, der im Vinschgau trova il contesto ideale per svilupparsi al besonders gut gedeiht und mit seiner meglio: dal sapore dolce-acidulo, succoroten Backe ein typisches Merkmal für sa e profumata, la Golden Delicious è di einen gesunden Bergapfel aufweist. Er colore giallo con la faccetta rossa, tipico ist süß-säuerlich im Geschmack, saftig fregio di una sana mela di alta montagna. und würzig. Für den Red Delicious ist La Red Delicious è caratterizzata dalla die längliche Form charakteristisch, er sua forma allungata, è croccante, succoist knackig, saftig und süß. Der Jonasa e dolce. La Jonagold si distingue per VI.P gold hingegen zeichnet sich durch einen il suo gusto piuttosto acidulo, ma molto Hauptstraße 1/c – Via Centrale 1/c eher säuerlichen und sehr aromatischen aromatico. La Gala ha un aroma dolce e 39021 Latsch (BZ) – Laces (BZ) Geschmack aus. Der Gala hat ein süßpiacevolmente fresco, la sua polpa è sucTel: +39 0473 723300 fruchtiges Aroma und saftig knackiges cosa e croccante. La mela è un alimento info@vip.coop – www.vip.coop Fruchtfleisch. Äpfel sind wahre Fitmasano, particolarmente ideale per chi fa cher. Sie versorgen den Körper mit Vitasport: in sole 53 kilo-calorie fornisce un min C und mit Vitaminen der B-Gruppe, alto contenuto di vitamine, acidi di frutti, mit Mineralstoffen wie Kalium, Calcium und Eisen, sowie mit pectine, carboidrati facilmente digeribili, fruttosio e minerali. Spurenelementen – und das bei nur rund 53 Kilokalorien pro Una mela contiene più di venti minerali e microelementi diversi Apfel. Da der Apfel nicht nur sättigt, sondern durch seinen ho- di notevole importanza tra cui potassio, magnesio, rame, fosfohen Fruchtzuckeranteil auch die Leistungsfähigkeit ankurbelt, ro e calcio. Oltre ad essere un frutto particolarmente saziante, la ist er die ideale, gesunde Zwischenmahlzeit. mela grazie al suo alto contenuto di fruttosio favorisce l’attività fisica e rappresenta una scelta salutare e gustosa come merenda o come spuntino tra un pasto e l’altro.

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Foto: Luciano Cossi

Nationalpark Stilfserjoch Impressum: Grafik: Spechtenhauser Hartwig, Hanspeter Gunsch Texte: Hanspeter Gunsch Fotos: Nationalpark Stilfserjoch, entstanden im Rahmen der Foto Wettbewerbe Swarovski Optik

liegt im Herzen der Alpen. Er umschließt das gesamte Ortler – Cevedale Massiv. Als alpiner Nationalpark beherbergt er alle typischen Formenelemente. Die Lebensräume reichen vom vergletscherten Hochgebirge auf rund 3900 m bis hinab in die Niederungen auf ca. 800 m. Das Hauptziel des Nationalparks Stilfserjoch ist die Erhaltung von natürlichen Ressourcen durch ganzheitliche Ökosysteme. Ein weiteres Ziel ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt für kommende Generationen. Der Nationalpark Stilfserjoch steht als Garant zum Erhalt und zur Förderung natürlicher, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Werte. Weitere Infos: Nationalpark Stilfserjoch, Rathausplatz Nr. 1 I-39020 Glurns Tel.: 0473 830430 Info.bz@stelviopark.it

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Stilfserjoch Foto: Battista Zappa

Der Nationalpark in Südtirol


Nationalpark Stilfserjoch

Geführte Wanderungen, Diavorträge und Ausstellungen

Weiter bieten die Nationalparkhäuser culturamartell eine Ausstellung zum Thema: „Alpine Kulturpflanzen“ und das Nationalparkhaus naturatrafoi die Ausstellung: „Der Rothirsch - ein Dauerläufer mit feinen Sinnen“.

Foto: Vincenzo Martegani Foto: Bernard Schouwey

Der Nationalpark Stilfserjoch hat zum wesentlichen Element seines Bildungsauftrages, Einheimischen und Gästen den Naturgedanken zu vermitteln und die Schönheit und Besonderheit des Nationalparks näherzubringen. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde auch für das Jahr 2011 in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Vinschgau und den im Parkgebiet gelegenen Tourismusvereinen ein Wanderkonzept erarbeitet, welches allen Interessierten naturkundliche Inhalte und die Schönheit des Nationalparks Stilfserjoch näherbringt.

Foto: Francesco Renzi

im Nationalpark Stilfserjoch im Sommer 2011

Foto: Stanislao Basileo

Nähere Information: in allen Nationalparkhäusern, der Ferienregion Ortlergebiet im Nationalpark Stilfserjoch, dem Ferienparadies Latsch- Martell, dem Tourismusverein Ulten, der Ferienregion Obervinschgau und dem Außenamt in Glurns.

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138319-Nationalparkha?user_072 Nationalpark Stilfserjoch

15.05.2008

DIE 5 NATIONALPARKHÄUSER IM NATIONALPARK STILFSERJOCH

15:58 Uhr

Seite 2

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