Sommer Magazin - Sommerwind 2023 - Bezirk Vinschgau Südtirol

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Attraktionen

VINSCHGAU 2023 Poste Italiane SpA Spedizione in Abbonamento Postale periodicitá quattordicinale D.L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 n° 46) art.1, comma1, NE BOLZANO Poste Italiane SpA Versand in Postabonnementerscheint 14-tägigges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, NE BOZEN
SOMMERWIND FÜRUNSEREGÄSTE PERINOSTRIOSPITI Landschaften Menschen
Zum Herausnehmen
20 tolle Wandertouren Der Vinschger Radweg

Inspirierender Vinschgau

Einheimische und Gäste wissen: Der Vinschgau ist inspirierend.

Kunstschätze, kirchliche und weltliche, gebaute, gemalte, gemeißelte finden sich im Vinschgau zuhauf. Und gar einige von Weltbedeutung: Etwa die Fresken der Krypta im Kloster Marienberg, die aus der Zeit Karls des Großen erhaltene St. Benedikt Kirche in Mals, die geheimnisvolle St. Prokuluskirche in Naturns. Nicht zu vergessen ist das beliebteste Fotomotiv Südtirols - der Grauner Kirchturm im Stausee. Der Vinschgau hat zwar kein Landesmuseum, dafür sind die kleinen Museen mit rührigen Betreuern allemal einen Besuch wert - von der großen Churburg und dem Vintschger Museum in Schluderns bis zum Prokulusmuseum in Naturns und dem Schreibmaschinenmuseum in Partschins.

Die Schätze der Natur - mit dem kargen Vinschger Sonnenberg, mit der gletschergeschliffenen Weite des Tales, mit den unterschiedlichsten Seitentälern - regen zum Staunen und zum Genießen an.

Auch muss mit Erstaunen festgestellt werden, dass die Vinschger Bauern in der Talsohle den an sich kargen Bodenverhältnis sen mit dem Apfelanbau einiges abgewinnen und damit Wohlstand in die Bauernstuben bringen. Trotz unterschiedlicher Meinungen in der Bevölkerung über die Anbautechnik und über die Anbaumethoden wird man nicht vergessen dürfen, dass der aufstrebende Obstbau über Genossenschaften organisiert worden ist und wird.

Und nun zum Praktischen: In unserem Wanderheft schlagen wir Touren vor und möchten auch damit zum Wandern in den Vinschger Bergen inspirieren. Wir raten dringend zu guter Ausrüstung im alpinen Gelände und wünschen gute Kondition, super Wetter und feinste Erlebnisse.

Wir beschreiben die Haus- und Hofkirchen in Langtaufers, die Graffiti in St. Stephan bei Morter, die Eisenbahnwelt in Rabland. Wir gehen den Fragen nach, was der Ortler Sammlerverein macht, was den Hirten "Lou" umtreibt, und wir lassen Gäste auf Campingplätzen erzählen.

Gute Lektüre und einen schönen Sommer wünschen

das Vinschgerwind-Team

Erwin Bernhart, Chefredakteur

SOMMERWIND 2023 | 3 WILLKOMMEN

Vinschger Bahn: Packen wir es an!

„Volle Kraft voraus“ heißt es derzeit in Sachen Elektrifizierung der Vinschger Bahnlinie. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, der Bahnverkehr hingegen bleibt bis Jahresende eingeschränkt.

Ab 2025 wird die neue Vinschger Bahn dann ihre Fahrt aufnehmen - nicht nur bis Meran, sondern in Zukunft geht’s direkt weiter bis nach Bozen, Richtung Brenner und ins Pustertal. Vorher aber stehen Mammutaufgaben an: der Abschluss der Bauarbeiten in den Tunnels zwischen Meran und Töll, das Aufstellen der mehr als 1500 Masten für die Oberleitung und nicht zuletzt das Thema Fahrpläne und Logistik. Die große Herausforderung: einerseits ist der straffe Zeitplan für die Bauarbeiten einzuhalten, andererseits soll der Zugverkehr zumindest teilweise gewährleistet sein.

Abschnitt Meran-Töll ab Herbst wieder offen

Der Abschnitt Meran-Töll wird im Oktober wieder für den Bahnverkehr freigegeben. Die derzeitigen Anpassungsarbeiten in den Tunnels dürften bis dahin abgeschlossen sein. In der Zwischenzeit leisten Busse (Linie B250) weiterhin den Ersatzdienst zwischen Bahnhof Meran und Bahnhof Töll.

Von Montag bis Freitag, tagsüber, fährt die Vinschger Bahn

Seit 5. Juni laufen die Bauarbeiten zum Aufstellen der Masten für die Oberleitung entlang der knapp 60 km langen Bahnlinie zwischen Meran und Mals - ein komplexes

Unterfangen, das großteils nachts und an den Wochenenden abgewickelt wird und bis Jahresende 2023 andauern wird. Der Zugverkehr kann somit an Werktagen, von Montag bis Freitag, tagsüber aufrecht bleiben, ebenso am 12., 13., 15., 19. und 20. August. Es entfallen jeweils die drei letzten Abendzüge in Richtung Mals sowie die letzten zwei Abendzüge in Richtung Töll. Sie werden durch Busse (Linie B250) ersetzt.

Keine Züge an Samstagen, Sonnund Feiertagen

An Samstagen, Sonn- und Feiertagen bleibt der Bahnverkehr im Vinschgau bis Jahresende gänzlich eingestellt, ausgenommen zwischen dem 12. und 20. August. Ein halbstündlicher Schienen-Ersatzdienst zwischen Meran und Mals steht zur Verfügung. Bitte beachten: die Ersatzbusse halten nur an den im Fahrplan angeführten Haltestellen, nur die folgenden Bahnhöfe werden direkt bedient: Mals, Spondinig, Schlanders, Goldrain und Meran.

Fahrradtransport

Um trotz der zeitweiligen Bahnsperren kombinierte Ausflüge mit Bahn, Bus und Rad zu ermöglichen, steht auch heuer bis zum 29. Oktober ein separater FahrradTransport entlang der Vinschger Bahntrasse zur Verfügung.

An Werktagen von Montag bis Freitag sowie am 12., 13., 15., 19. und 20. August wird der Dienst ab Meran bis Mals angeboten.

An Samstagen und Sonntagen werden die Räder zusätzlich auch ab Mals nach Meran befördert. An diesen Tagen ist minde-

stens 24 Stunden vorher eine Vormerkung

erforderlich: +39 0473 201500 oder info@ suedtirol-rad.com

Der gute Tipp

Wer einen Ausflug in den Vinschgau plant, tut speziell im Sommer 2023 gut daran, sich auf seinen Drahtesel zu schwingen oder sich ein flottes Bike zu leihen und die malerische Vinschger Landschaft auf den Fahrradwegen zu erkunden.

Alle Fahrpläne und Infos auf der Webseite und App südtirolmobil.

www.suedtirolmobil.info

Telefonische Auskünfte: +39 0471 220 880

Fahrplan Vinschger Bahn und Schienen-Ersatzdienst ab 05.06.2023

Foto: Bahnhof Kastelbell (STA / Huber)

Inhalt Sommerwind 2023

Vinschger wind Impressum

Dantestraße 4, 39028 Schlanders, Tel. 0473 732196, Fax 0473 732451

„Sommerwind 2023“ Beilage zum Vinschgerwind Nr. 11, 01.06.2023

Sekretariat, Werbung: Edwina Oberthaler, Walter Morelli

Chefredakteur: Erwin Bernhart

Mitarbeit: Angelika Ploner, Ludwig Fabi, Gianni Bodini, Magdalena Dietl Sapelza, Maria Raffeiner, Heinrich Zoderer, Karin Thöni, Peter Tscholl; Titelbild: Gianni Bodini

Bilder: Gianni Bodini, Angelika Ploner, Ludwig Fabi, Gianni Bodini, Magdalena Dietl Sapelza, Maria Raffeiner, Heinrich Zoderer, Karin Thöni, Benjamin Pfitscher

Grafik: Hartwig Spechtenhauser, Elena Kaserer

Beilage „Wandern im Vinschgau“: Angelika Ploner

Druck: Fotolito Varesco, Auer, Nationalstraße 57

Eigentümer und Herausgeber: Info-Media GmbH.

Mwst. Nr: 02445670215, Info-Media GmbH; Ermächtigung des Landesgerichtes Bozen Nr. 6/2005; Eingetragen im ROC: Nr. 12485

SOMMERWIND 2023 | 5
6 – 9 Was ist los? Veranstaltungskalender 12 – 15 Einkaufstipps wunderbare Vielfalt 18 – 22 Sonya Egger-Trafoier Interview 26 – 28 Eisenbahnwelt Südtirol in Miniatur 32 – 36 Auf Rädern daheim Camping im Vinschgau 40 – 41 Graffiti in St. Stephan 45 – 48 Radeln der Vinschger Radweg 52 – 54 Geschichte im Geröll Ortler Sammlerverein 56 – 57 Korrnr Stolzes Wandervolk Pagine italiane 30 – 31 Adige - Etsch storia, arte, paesaggio 50 – 51 Transumanza La via della lana 58 – 60 Auf der Alm "Lou" der Hirte 62 – 63 Allegra Bergsommer in Müstair 72 –
Mit den Öffis Matsch ist angebunden 78 –
200 Jahre Silfserjochstraße
Langtaufers Tal der Kapellen Meran
Partschins
Mals Matsch
Schnalstal
Heftmitte Wanderführer Für alle Schuhgrößen Zum Herausnehmen INHALT
74
82
84 – 86
Schlanders Schluderns Laas Naturns
Rabland
Prad Stilfs Trafoi Glurns Taufers Langtaufers
Reschen Marienberg Schlinig Sulden Latsch Martell Bozen Morter Goldrain Kastelbell Graun St. Valentin

Kulturlandschaft Vinschgau

Eine Auswahl der schönsten Gründe, um neben viel frischer Luft und Bewegung in unserem Tal auch die Kultur zu genießen, haben wir für sie zusammengetragen. Kunstsinn und Kreativität ist eine Stärke der Menschen im Vinschgau, welche durch Begegnungen mit KünstlerInnen aus dem deutschen und italienischen Sprachraum gefördert wird. Lassen sie sich inspirieren!

Kulturverein immer auch die Belebung des kulturellen und künstlerischen Lebens am Herzen. Die seit 1987 stattfindenden Kunstausstellungen in der Kartause des ehemaligen Kartäuserklosters werden unter neuem Vorzeichen weitergeführt und sind zur festen Einrichtung geworden. Die ehemalige Kartause Allerengelberg wurde aufgewertet und unter dem Titel SILENTIUM Besuchern nähergebracht.

Ausstellung Kunst in der Kartause 2023

SteinNelkeFeuerRot

Carmen Müller und Manfred Alois Mayr 15.07.–20.08.2023

Ganztägig zugänglich Kurator der Ausstellung: Luciano Fasciati

LITERATUR

Franz-TumlerLiteraturpreis 2023

Laas war Bezugsort des Schriftstellers Franz Tumler (1912-1998) und wird heuer bereits zum neunten Mal zum Treffpunkt deutschsprachiger Gegenwartsliteratur. Bei dem von der Gemeinde und Bildungsausschuss Laas, der Abteilung Literatur im Südtiroler Künstlerbund und Verein

der Vinschger Bibliotheken ausgerufenen Franz-TumlerLiteraturpreis werden fünf Debütromane, die in deutscher Sprache von 01.01.2023 bis 30.05.2023 erscheinen, von einer internationalen Jury ausgewählt und bewertet. Der oder die SiegerIn erhält ein Preisgeld in Höhe von 8.000 €, gestiftet von der Südtiroler Landesregierung auf den Preis und einen Schreib- und Leseaufenthalt in Laas. Dem Gewinner des Publikumspreises winkt ein Schreibaufenthalt auf dem Rimpfhof am Vinschger Sonnenberg, gestiftet vom Verein der Vinschger Bibliotheken. Dieses einmalige literarische Ereignis im Vinschgau kann man bei den öffentlichen Lesungen, gefolgt von den Debatten der Jury hautnah miterleben. In der Markuskirche werden dann am Abend die Preisträger im feierlichen Rahmen bekannt gegeben.

Programm 2023

Eröffnung der Literaturveranstaltung:

Do. 21. September 2023, Laas Bibliothek um 19.00 Uhr

Öffentliche Lesungen: Fr. 22. September 2023, Laas Josefshaus von 09.00 bis 17.00 Uhr

Preisverleihung: Fr. 22. September 2023, Laas – Markus-Kirche um 19.00 Uhr

Infos: www.tumler-literaturpreis.com

SteinNelkeFeuerRot

Im Schnalstal haben sich vor mehr als 25 Jahren interessierte und aufgeschlossene Menschen zusammengefunden, um den Kulturverein Schnals zu gründen und sich aktiv dem kulturellen Leben im Tal zu widmen. Neben der Erhaltung und Bewahrung des Kulturgutes im Schnalstal, dem kulturellen Austausch über das Tal hinaus, lag dem

Der Titel „SteinNelkeFeuerRot“ bezieht sich einerseits auf das Feuer des Brandes, das 1924 das Dorf Karthaus nahezu gänzlich zerstörte. Andererseits verweist er auf die rote Steinnelke (auch Kartäusernelke), die in Klostergärten als Heilpflanze angebaut wurde. Auf beide Themen nehmen die Kunstschaffenden Carmen Müller und Manfred Alois Mayr Bezug: Manfred Alois Mayr ruft den Dorfbrand mit einer raumgreifenden natürlichen Lichtprojektion in Erinnerung. Carmen Müller setzt sich dagegen in einer installativen Präsentation mit Gärten des Schnalstales auseinander.

Infos: www.kulturvereinschnals.it

Zusammengestellt von Ludwig Fabi 16.7.— 20.8.2023
Kartause Allerengelberg Karthaus im Schnalstal Certosa di Monte di tutti gli Angeli Certosa Val Senales
6 | SOMMERWIND 2023 KULTURLANDSCHAFT www.tumler-literaturpreis.com 2007 „Aus dem Sinn“ Emma Braslavsky (D) 2009 „Hier im Regen“ Lorenz Langenegger (CH) Publikumspreis: „Sommervogel“ Lea Gottheil (CH) 2015 „Die Glücklichen“ Kristine Bilkau (D) Publikumspreis: „Nie mehr Frühling“ Petra Hofmann (CH) 2013 „Was wir erben“ Björn Bicker (D) Anna Felnhofer (AUT) Publikumspreis: „Omka“ Barbara Aschenwald (A) „Der Große Garten“ Publikumspreis: „Ministerium der Träume“ Hengameh Yaghoobifarah (D) Julia Stix Ayse Yavas 2011 „Alle Toten iegen hoch“ Joachim Meyerhoff (D) 2017 „Immer ist alles schön“ Julia Weber (CH) Publikumspreis: „Adams Erbe“ Astrid Rosenfeld (D) Publikumspreis: „Ein fauler Gott“ Stephan Lohse (D) Vinschger Literaturtage 10.09. – 30.09.2022 9. Franz-Tumler-Literaturpreis am 21.09. – 22.09.2023 L AAS LAAS Literatur Lana KUNST
Carmen Müller Manfred Alois Mayr

GESCHICHTE

Fresken an und zeichnet die Geschichte dieses besonderen Ortes mit musikalischen Klängen nach.

Kultur- und Festtag zur Erinnerung an die Freilegung der heutigen Fresken

Samstag, 26. August | ab

09.00 Uhr | St. Prokulus

Kirche und Museum

09.00 Uhr: Faires Frühstück im Freien

11.00 Uhr: Festrede von Dr. Leo Andergassen, Kunsthistoriker und Museumsdirektor Schloss

Tirol

St. Prokulus Kirche und Museum

St. Prokulus - die kleine Kirche am östlichen Ortsrand von Naturns mit ihren einmaligen Fresken, die genau vor 100 Jahren freigelegt wurden, macht Naturns, weitum bekannt. Das Jahr 2023 rückt daher den einmaligen Wert dieses Kunstschatzes in Erinnerung und in das verdiente Licht. Das anliegende Prokulus Museum führt in vier Raum-Zeit-Stationen durch Spätantike, Frühmittelalter, Spätmittelalter und dem 30-jährigen Krieg mit der verheerenden Fleckfieberepidemie. Das Museum birgt unter anderem die abgenommenen gotischen Fresken und viele Funde der St. Prokulus Kirche. Vorträge und Workshops mit Fachreferenten und Experten bieten 2023 die Möglichkeit, diesen Kunstschatz neu zu entdecken.

Freiluftkonzert “Al frescoMusik des Mittelalters” mit dem Duo Enßle-Lamprecht

Montag, 14. August | 21.00 Uhr | St. Prokulus Kirche

Das Duo Enßle-Lamprecht lädt im Kirchhof der St.-ProkulusKirche zu einer Reise durch die Vielfalt mittelalterlicher Musik ein. Diese knüpft mit Hymnen an die Entstehungszeit der

10.00 - 17.00 Uhr: Vorführung der Fresko-Maltechnik

Restaurator Martin Pittertschatscher erklärt, wie ein Fresko entsteht und lädt Alt und Jung dazu ein, die FreskoTechnik selber zu probieren.

17.00 Uhr: Architektur, Kunst und Musik – ein Streifzug durch die Epochen

Kunsthistoriker Dr. Florian Hofer (Schloss Runkelstein Bozen) erklärt einzelne architektonische und künstlerische Elemente der St.-ProkulusKirche. Dazu erklingt Musik aus der jeweiligen Epoche.

www.prokulus.org

ZEITGEIST

international zu ermöglichen. Die Organisation und Veranstaltung von bildungs- und themenorientierten Formaten für Kreative, Unternehmen und die lokale Gemeinschaft ermöglichen kulturelle und künstlerische Erholungsmomente für Einheimische und Gästen, aus deren umfangreichen Angeboten einige ausgewählt wurden.

Circo PaniKo – der etwas andere Zirkus

Do. 15.06 bis So. 25.06.2023

OASIS Jam Session und Kleidertausch

Do. 31.08.2023 um 19.00 Uhr Improvisiertes Zusammenspiel von lokalen Musikern und Interessierten, in Kombination mit einem Kleidertauschmarkt

Faltenrock

Sa. 02.09.2023 um 20 Uhr

BASIS Vinschgau Venosta ist umfangreiches Nachnutzungsprojekt der ehemaligen Palazzina Servizi in der Drusus-Kaserne Schlanders. Die Rolle der BASIS ist es, Räume, Netzwerke, Bildung und Begegnungen lokal und

Circo Paniko ist ein Verein, der das alte Konzept des Zirkus aus den Angeln hebt. Im farbenfrohen Zirkuszelt herrscht eine Atmosphäre, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen verzaubert.

OASISlive –Doggis beste Stücke Do. 13.07.23 um 19.00 Uhr

Dies ist die zweite Edition von Faltenrock, einem Format bei dem wir Menschen ab 40 Jahren mit ihren Jugend-Hits aus der Reserve locken wollen. Jüngere werden dennoch nicht von der Tür abgewiesen, denn: Man ist so alt, wie man sich fühlt. Also, zu alt zum Feiern? Niemals! /

Es wird amüsant! Markus “Doggi” Dorfmann gibt seinen „Senf“ in musikalischer Form zu relevanten Themen mit Lieder wie „amazon ciao ciao“, „seimer froah dass Musik gib“ und vielen weiteren Hits.

Vernissage Springerstiefel und Lederhosen

Do. 10.08.2023 um 19.00 Uhr

Mara Stirner und Alexander Indra stellen ihr multimediales Projekt über neonazistische Gewalttaten im Meraner Raum Anfang der 2000er Jahre aus.

Gmahnte Wies: Event der lokalen ProduzentIinnen Sa. 09.09.2023 – ganztags Ein ganzer Tag im Rahmen der lokalen Produkte, in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Köche Verband. Produzent*innen bieten ihre Produkte an, machen einen Brunch und sprechen bei einer Podiumsdiskussion am Abend über relevante Themen.

EU Projektmesse von Europe Direct

Fr. 22.09.2023 und 23.09.23

Die "EU in my Region/EU Project Fair" in der BASIS in Schlanders wird ein echtes Schaufenster für die von der EU geförderten Projekte in ganz Südtirol.

Info: basis-space.odoo.com/event, Instagram & Facebook BASISVinschgauVenosta

SOMMERWIND 2023 | 7 KULTURLANDSCHAFT

MUSIK IN BURG UND SCHLOSS

Di, 01.08. 20:30 Uhr

„Korrnrliadr“ als Vinschger Weltmusik neu interpretiert. Nach ihrem ersten Auftritt 2019 in der Schlandersburg nun mit vielen neuen Titeln wieder hier.

Konzert mit der Gruppe cordes y buttons

Di, 22.08. 20:30 Uhr

Schloss Kastelbell

Das bereits im Jahre 1238 erwähnte Schloss Kastelbell liegt malerisch auf einem mächtigen Felsblock am linken Ufer der Etsch, wo diese aus der Schlucht der „Latschander“ das weite Untervinschgau erreicht. Im schön restaurierten Schloss werden Führungen angeboten und in den alten Gemäuern finden jährlich zwei große Ausstellungen und verschiedene kulturelle Veranstaltungen statt.

Sommerkonzerte 2023

Konzert mit Marie Spaemann (Cello und Gesang) und Christian Bakanic (Akkordeon)

Mi. 05.07.23 um 20:30 Uhr

Konzert mit der Gruppe „ZeitLous“

Fr. 14.07.23 um 20:30 Uhr

Konzert des Barockensemble „L‘Aminta“

Mi. 26.07.23 20:30 Uhr

Konzert mit dem Bläserensemble „Oberwind“

Mi. 02.08.23 20:30 Uhr

Konzert des Ensemble „Klezmer’s Techter“

Mi. 09.08.23 20:30 Uhr

Matinèe mit dem Holzbläserquintett „Lignum“

So. 20.08.23 10:00 Uhr

Konzert der Musikkapelle

Kastelbell

Fr. 08.09.23 20:30 Uhr

www.schloss-kastelbell.com

Schlandersburg

Die Schlandersburg wurde als Wohnschloss der Hendl um 1600 erbaut. Die Burg ist zum bedeutendsten Renaissancebau im Vinschgau ausgebaut worden. 1988 übernahm das Land Südtirol die Burg. Heute befinden sich darin Ämter wie die öffentliche Bibliothek, das Arbeitsamt und das Forstamtsowie eine Menhir Ausstellung.

Sommerkonzerte 2023

Konzert mit der Gruppe Landor

Di, 25.07. 20:30 Uhr

Die drei SüdtirolerInnen präsentieren ein musikalisches Destillat: leichtfüßig und schwermütig, andächtig und energisch-bebend. Ein eigenständiger Stil, der an transatlantische Folktraditionen anknüpft und ihnen auf eine ganz eigene Art und Weise huldigt.

Konzert mit der Gruppe Flouraschworz

Eine spannende Konstellation, die viel musikalischen Spielraum zwischen traditioneller Musik aus den Alpen und modernen Klängen ermöglicht und von diesen jungen Musikerinnen und Musikern wunderbar umgesetzt wird.

https: //biblio.bz.it/schlanders

FESTKULTUR

marmor und marillen

Eine kostbar-kulturelle Freundschaft in Laas . Die gegensätzliche, aber kostbare Freundschaft wird seit Jahren mit einem Fest gefeiert. Beim Kulturfest armor & marillen stehen diese beiden Produkte im Vordergrund und finden jedes Jahr in der ersten Augustwoche ihren Höhepunkt. Begleitet von lokalen Kulturtreibenden, der Kreativität der Laaser Kaufleute und ein umfassendes Angebot von lokalen landwirtschaftlichen Produkten wird mit viel Musik, Kunst-Ausstellungen, Dorfführungen und bei kulinarischen Köstlichkeiten eine besondere Festkultur gepflegt.

Programm 2023

Am Wochenende des 5. und 6. August hat Laas über den Markt hinaus noch einiges zu bieten. So können Kunstliebhaber in der St. Markuskirche von Laas,

Gemälde vom renomierten Lananer Künstler Ernst Müller besichtigen und auf sich wirken lassen. Im alten „Lechnerstodl“ zeigen 6 Junge Künstler ihr Werke. Freuen Sie sich auf bunte, jugendliche Vielfalt. Dort sehen Sie Skulpturen, Grafiken, Gemälde und Weiteres mehr. Eine weitere Ausstellung finden Sie im neuen Freilichtmuseum der Laaser Marmorwelt. Das Besondere dabei ist, dass Sie Künstler vor Ort bei ihrem künstlerischen Schaffen zusehen können.

Dort starten auch die MarmorErlebnis-Führungen von MarmorPlus. Dabei erhalten Sie wissenswerte Einblicke in die Geschichte des Laaser Marmors. Kleine Gebrauchs- bzw. Kunstgegenstände daraus können Sie am Markt kaufen, ebenso die begehrten und unvergleichbar köstlichen Vinschger Marillen. Wie sie sehen, ist in Laas auch heuer einiges los und immer einen Ausflug wert. Die mittlere Meereshöhe von knapp 900 mt verspricht zudem einen angenehmen Tag – nicht zu warm und nicht zu kühl.

MITTELALTER

Südtiroler Ritterspiele

Es kracht ohrenbetäubend, es schellt eisern, es bersten Schilde: ein Mittelalter-Revival

8 | SOMMERWIND 2023 KULTURLANDSCHAFT

der besonderen Art gibt es bei den Südtiroler Ritterspielen in Schluderns am Fuße der Churburg. Im Sinne einer lehrreichen historischen Großveranstaltung kämpfen von 18. bis 20. August 2023 Ritter bei Turnieren und Schlachten um Ehre, Frau und Vaterland, Gaukler und Musiker tragen Geschehnisse aus dem finsteren Zeitalter vor und Kenner der Mittelalterküche lassen Spezialitäten von anno dazumal kosten. Das Programm ist dicht und lässt auch für eingefleischte Mittelalterfans kaum einen Wunsch offen. Ritterturniere und Schlachtszenen, Streitwagenrennen und Feuerreitshows, Falknerei und Flugvorführungen, für Kinder: Pony- und Kamelreiten, Bogenschießen, Streichelzoo, Märchenerzähler, Mittelaltermarkt, Konzerte und ein großer Umzug durch die Gassen von Schluderns bieten diese einmalige Veranstaltung.

terentwickelt und neue Ideen umgesetzt. Drei Jahre lang wurden Clown - Workshops angeboten und seit 2005 gibt es das Kinderlachen in Form von Theaternachmittagen für Kinder.

MARTIN O. - solo io 01.08.2023 21:00

lischen Humanisten ein kabarettistischer Vergnügungskurs für den Umgang mit Selbstgefälligkeit und Selbstverliebtheit unter den Menschen.

MURZARELLAS MUSIC PUPPET SHOW - Bauchgesänge und andere Ungereimtheiten

15.08.2023 21:00

Laatsch: Heimatmuseum Laatsch

www.museumsverband.it

Glurns: Ausstellung: Paul Flora – Leben und Werke

www.glurns.eu

Solo wie immer, und noch vielschichtiger, vielstimmiger und -stimmungsvoller. Welch’ eine Freude!

In seinem neuen Programm dreht der charmant spitzbübische Beatboxer, LoopChorsänger, Klangkünstler und poetische Geschichtenerzähler an seinem faszinierenden Stimmen- und Stimmungskaleidoskop.

WALTER KAMMERHOFERBest of 04.08.2023 21:00

Mit Murzarella alias Sabine Murza erleben Sie die Kunst des Bauchgesangs. Die preisgekrönte Bauchsängerin ist in all ihrer Vielseitigkeit – zwischen musikalischer Professionalität, deftigem Ruhrwitz und perfekter Bauchrednerkunst – vor allem eins: ein Phänomen.

TOPAS - Magic & Comedy

18.08.2023 21:00

Schluderns: Vuseum –s‘Vintschger Museum

www.vuseum.it

Churburg www.churburg.it

Sulden: Museum für das Ortlergebiet

www.hotelcornelia.com

MMM- Ortles

Messner-mountain-museum.it

Kartenvorverkauf und Infos unter: www.ritterspiele.it

HUMOR

NATURNS LACHT

Seit dem Jahr 2000 wird das Internationale Humorfestival „Naturns lacht“ auf der Naturnser Freilicht Bühne organisiert. Von Anfang an versuchte man die ganze Palette der Kleinkunst dem Publikum zu präsentieren; von Kabarett, Pantomime, Jonlage bis hin zur Zauberei und Musik. Das Festival hat sich immer wei-

Wenn der Kammerhofer kurz nach der anstrengenden Pirsch auf wohlverdiente Kur geht und dort seinem geliebten Schatten leider nicht begegnet, dann heißt es Bitte Warten. Denn... Walter konzentriert sich! Sie erleben über 12 Stunden Kammerhofer in konzentrierten 111 Minuten.

IMPROTHEATER - Schwamm drüber und Rosen runter!

08.08.2023 21:00

Endlich ist es wieder so weit: das Improtheater Carambolage zieht gemeinsam mit der Gruppe Bühnenpolka aus München in die Naturnser Arena ein!

Da werden glühende Kohlen und Kichererbsen aufs Parkett gestreut bis sich die Planken biegen.

LARS REICHOW - Ich!Konzertkabarett

11.08.2023 21:00

Mit “Ich!“ gelingt dem musika-

Topas gehört zu den internati onal erfolgreichsten deutschen Zauberkünstlern. Gleich zweimal wurde er zum Weltmeister der Illusionen gekürt, gewann den Goldenen Zauberstab von Monaco.Seit Jahren ist er Mitglied im Top Ten Club der besten Magier der Welt.

Kartenvorverkauf und Infos unter www.naturnslacht.com

MUSEUM

Graun: Museum Vinschger Oberland

www.museumsverband.it

Burgeis: Kloster Marienberg –Ora et labora www.marienberg.it

Schlanders: Menhir in der Schlandersburg www.schlandersburg.it

Latsch: Menhir in der Nikolaus-Kirche www.latsch.it

Kastelbell Schloss Kastelbell

www.schloss-kastelbell.com

Juval: MMM-Juval

Messner-mountain-museum.it

Rabland: Eisenbahnmuseum

www.eisenbahnwelt.eu

Partschins: Schreibmaschinen Museum

www.schreibmaschinenmuseum.com

Naturns: Prokulus-Museum

www.prokulus.org

SOMMERWIND 2023 | 9 KULTURLANDSCHAFT

Scharfe Gegensätze

können die Landschaften prägen. Hier ruht, als Beispiel auch für viele Seen im Vinschgau, der "Lai da Rims" in bezaubernder Landschaft (Foto: Andrea Badrutt)

SCHUHE SPECHTENHAUSER

Schuhe zum Wohlfühlen

Schuhtradition seit 1956, fachliche Kompetenz, ständige Innovation und die Freude am Arbeiten mit netten Menschen, das macht das Schuhhaus Spechtenhauser so anziehend für Kunden weit über den Vinschgau hinaus.

Staunen, reinschlüpfen, wohlfühlen - gemeinsam mit Ihnen suchen und finden die begeisterten Verkäufer:Innen den perfekt passenden Schuh für Sie. Nur komfortable, modische und hochwertige Schuhe garantieren unvergessliche (Geh-)Momente.

Bei der Auswahl der Modelle fließt natürlich die langjährige Erfahrung aus der orthopädischen Schuhwerkstätte mit ein. Der Fokus liegt dabei auf Schuhe zum Wohlfühlen und dies wörtlich zu verstehen. Sie fühlen sich in einem Schuh erst wohl, wenn alles passt; die Optik, die Passform und natürlich der Auftritt, den Sie damit haben werden.

Dieses Wohlfühlen im Schuh ist besonders am Berg von großer Bedeutung. Das Wichtigste ist aber, dass Sie stets „Guat ounkemmen“. Mit Schuhen von Spechtenhauser dürfte Ihnen das locker gelingen.

EinkehrEinkaufs-TIPPS

DESPAR PINGGERA – SCHLUDERNS & PRAD Auch

...deshalb legen wir großen Wert auf frische und hochwertige Lebensmittel. Gutes Essen ist ein Maßstab für Genuss, Wohlbefinden und Lebensfreude. Immer. Wir berücksichtigen auch die lokale Wertschöpfung mit regionalen und nachhaltig hergestellten Produkten. Handwerklich hochwertiges Brot, feine Speck- und Wurstwaren, edlen Käse aus dem Tal und erlesene Weine aus Südtirol, mediterrane Spezialitäten und Bio-Produkte sind nur einige der Köstlichkeiten, die Sie in unserem Sortiment finden.

Besuchen Sie uns auch im Kaufhaus Pinggera Prad. Familie Pinggera & Team freuen

DESPAR PINGGERASchluderns und Prad an der

12 | SOMMERWIND 2023 VINSCHGAU TIPPS
von Angelika Ploner, Chiara Califano & Ludwig Fabi
wir lieben gutes Essen!

Bistro Vinterra Mals

Für soziale und ökonomische Nachhaltigkeit ausgezeichnet

Bauernladen Pobitzer Mals

Lokale Qualitätsprodukte und Fell- und Lederwaren

Das Projekt der Sozialgenossenschaft Vinterra bzw. die Agri-Sozialkultur Vinterra erhielt kürzlich einen Preis für innovative und nachhaltige Projekte im ländlichen und urbanen Raum. Diese Anerkennung ist der konsequenten Umsetzung der seit 2015 gesteckten Ziele durch Schaffung von Arbeitsplätzen, welche auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen integrieren, gesunde Lebensmittel, die regional und biologisch angebaut und veredelt werden, sowie Kultur und Musik in Verbindung mit hochkarätiger Gastronomie und Gasthausleben zu vereinen, zurückzuführen. Außerhalb der Öffnungszeiten kann mittels Reservierung (Mindestens 15 Personen) der Gastronomiebetrieb auch abends exklusiv genutzt oder der Cateringservice gebucht werden. In den Sommermonaten ergänzen verschiedene Musikveranstaltungen das kulinarische Angebot. (lu)

Eine große Auswahl an Lebensmitteln, Kosmetikartikeln und modischen Fell- und Lederwaren bietet der Bauernladen Pobitzer in Mals. Direkt an der Hauptstraße gelegen, bilden die kreativ und funktionell eingerichteten Verkaufsräume ein umfangreiches Angebot von hochwertigen Produkten, welche überwiegend von lokalen kleinen Produzenten hergestellt wurden. Die Palette reicht von Lebensmitteln für den täglichen Bedarf bis hin zu einheimischen Qualitätsprodukten, welche sich als hochwertiges Geschenk für Freunde und Bekannte eignen. Etwas Besonderes ist zudem die Fell- und Lederwarenabteilung, in welcher der Tradition als ehemalige Gerberei verpflichtet, Praktisches aus Leder in Form von Fellen, Gürteln, Hand- oder Geldtaschen mit Federkielstickerei erhältlich ist. Die Inhaber Nicole und Michael sind zudem darauf spezialisiert, den hochwertigen Einkauf liebevoll einzupacken oder individuelle Geschenks Körbe zusammenzustellen. (lu)

SOMMERWIND 2023 | 13 VINSCHGAU TIPPS Gerbergasse 18A, 39024 Mals Tel. 345 72 22 384 - info@vinterra.it Dal campo in tavola Vom Acker auf den Teller From field to fork vinterra bistro trattoria Vom Acker auf den Teller Dal campo in tavola From field to fork

Mayr Josef & Co. KG – Laas Wertvolles & Besonderes

Fohlenhof – Laas

Eine Reise durch die Welt der Edeldestillate...

Ein Geheimtipp im Vinschgau ist die Mayr Josef & Co. KG in der Vinschgaustr. 89 in Laas. Seit Generationen wird hier das weiße Gold aus Laas nach allen Regeln der Handwerkskunst verarbeitet. Der Laaser Marmor tritt in unvergleichlicher künstlerischer Vielfalt auf – und lässt sich auch direkt vor Ort erwerben. Angefangen hat alles vor vielen Jahren mit Grabsteinen und klassischen BildhauerSkulpturen, doch das Sortiment wurde stetig erweitert: Kleine und große Kunstwerke für Sammler, Deko- und Einrichtungsgegenstände oder diverse Mitbringsel und Kleinode stehen zum Verkauf. Jedes Produkt, ob kleiner Geschenkartikel oder großes Kunstwerk, wird im Steinmetzbetrieb Mayr Josef & Co. KG mit gleicher Sorgfalt und Liebe zum Detail gefertigt. Die Fülle lässt keine Wünsche offen und doch findet Thomas Mayr immer wieder Nischen, die zu füllen er vermag. Jedes der Objekte ist ein Unikat, gemeinsam erzählen sie die Geschichte des Millionen Jahre alten Laaser Marmors. Tradition trifft auf Handwerkskunst und Design, Wertvolles auf Praktisches. Das Geschäft selbst ist einzigartige Inspirationsquelle.

Obstbauernhof und Urlaub auf dem Bauernhof in einem ist der Fohlenhof in Laas. Vertrauen Sie sich deshalb bei den wöchent lichen Führungen dem Begründer der "Ersten Bäuerlichen Brenne rei" im oberen Vinschgau Rudolf Gartner in Laas an. Er schickt seine Gäste auf eine Reise durch die Landschaft seiner Fruchtdestillate und lässt sie die Quintessenz dieses ein zigartigen Tales, des Vinschgaus, erahnen und schmecken. Das feine Aroma der Vinschger Äpfel durchkreuzt von Vanillespuren aus Holzlagerung, oder das unverwechselbare Aroma der Williamsbirne, oder der reine Fruchtgeschmack der reifen Marille und Zwetschge umgeben von leicht Bittermandelspuren und süßen Zimttönen... diese und andere Aromen warten auf Sie. Es ist dies eine Einladung das wohl Flüchtigste und sich Verflüchtigendste zu probieren, was ein Sommer im Herzen der Früchte zurücklassen kann. Es ist das, was wir dank der Destilliertechnik der Alchimisten, die sie bei der Suche nach dem Stein des Weisen entdeckt haben, genießen können: Ein Konzentrat aus aromatischen Essenzen, die sich sinnlich in einem Aquavit von Edelfrüchten verbinden, das wir oft fälschlicherweise Grappa nennen.

14 | SOMMERWIND 2023 VINSCHGAU TIPPS MAYR JOSEF &COKG-s.a.s.
89 BILDHAUER- UND STEINMETZ-MEISTERBETRIEB SCULTORE E SCALPELLINO
(BZ)SÜDTIROL
(BZ)ALTO ADIGE
VENOSTA 89 info@mayr-josef.com www.mayr-josef.com
VINSCHGAUSTRASSE
I-39023LAAS
I-39023LASA
VIA

Hotel Restaurant Greif Lokal, bodenständig und schmackhaft...

Wer nach einer bodenständigen und schmackhaften Küche aus lokalen Erzeugnissen sucht, ist im Hotel Restaurant Greif in Mals an der richtigen Adresse. Ein großes Salat- und Vorspeisenbuffet mittags und abends ist Standard. Traditionelle alpenländische Küche, leichte mediterrane Küche und vollwertig- vegetarische Gerichte sind wesentliche Bestandteile der Speisekarte. Dazu noch ein Glas Südtiroler Wein aus dem bestens sortierten Weinkeller und einem entspannten Urlaub steht nichts mehr im Wege. Ein großer Speisesaal mit Ahnengalerie, der Gewölbesaal aus dem 16. Jh. oder unsere große Sonnenterrasse sorgen für den passenden Rahmen und eine entspannte Atmosphäre.

Hotel Greif*** | Familie Sagmeister

General Verdroß-Straße 40/A | Mals im Vinschgau

Große Sonnenterrasse

Aus unserer Küche kommen Tiroler Klassiker, leichte mediterrane Gerichte und auch vegetarische Speisen.

Sportmode Ziernheld

Top-Adresse für Sport & Freizeit

Sport Ziernheld in Burgeis ist bekannt für Serviceleistungen, topaktuelles Sportmaterial und Sportbekleidung. Die jahrzehntelange Erfahrung bringt man seit einigen Monaten auch im neuen Geschäft in Schlinig ein. Zwei Neuheiten erwarten den Kunden diesen Sommer: Zum einen werden E-Bikes verliehen und damit der Weg für ein Bikevergnügen im Schliniger Tal frei gemacht. Zum anderen können Wander- und Trekkingschuhe auf ihren Gehkomfort getestet werden, indem sie für eine Bergtour ausgeliehen werden können.

Sportausstattung der Marken Mammut, Löffler, Salewa, Dynafit, Odlo, Luis Trenker und Tecnica füllen die Regale und bilden ein breites Sportsortiment. Accessoires wie Sonnenbrillen, Rucksäcke oder Sonnencremes zählen natürlich genauso zum Angebot, das laufend ausgebaut und an den Bedarf angepasst wird.

Das Geschäft in Schlinig ist voraussichtlich an 7 Tagen in der Woche von 9:00 – 12:00 Uhr und von 14:00 – 18:00 Uhr geöffnet. In Burgeis ist das Team von Montag bis Samstag von 8:30 – 12:00 Uhr und von 15:30 – 18:30 Uhr für Sie da.

Öffnungszeiten Restaurant:

mittags 12.00 – 13.30 Uhr & abends 19.00 – 20.30 Uhr

(Montag Ruhetag) Tischreservierung erbeten!

Tel. +39 0473 83 11 89 | info@hotel-greif.com

www.hotel-greif.com

SOMMERWIND 2023 | 15 VINSCHGAU TIPPS - DORFPLATZ BURGEISTel. 0473 830105 www.sport-ziernheld.com Das Geschäft im Langlaufzentrum Schlinig Tel 0473 310 500 NORDIC & MODE Öffnungszeiten im Sommer Montag - Sonntag Öffnungszeiten im Sommer Montag - Samstag 9.00 - 12.00 & 14.00 - 18.00 8.30 - 12.00 & 15.30 - 18.30 Bei uns erhältlich: Under Armour NEU! auch im Sommer geöffnet NEU! E-Bike Verleih in Burgeis & Schlinig Trekking- und Wanderschuh Teststation von Salewa und Tecnica in Schlinig sowie Wanderstockverleih und Verkauf

Kost-bare Vielfalt

Natur Berge
Gesundheit
Wasser
Kultur Gastronomie www.partschins.com Gsund Bleibm ! Salute ! Take care ! ww w.par tschins.com www.gsundbleibm.com Tradition Ein- und Ausblicke auf Landschaften, Menschen, Geschichten.
Kunst

„Aufgeben kann jeder,

DURCHHALTEN

Sonya Egger-Trafoier aus Kastelbell ist die erste Frau Italiens, die mit dem Michelin Sommelier Award 2022 Italy ausgezeichnet wurde. Im Interview verrät sie, wie es dazu kam und spricht über ihre Leidenschaft: den Wein. Sie rückt dabei die Vinschger Weine und deren Produzenten ins Rampenlicht.

Interview: Chiara Califano

Foto: Julia Lesina Debiasi

nicht“

VINSCHGERWIND: Beginnen wir mit einer persönlichen Frage: Welcher ist Ihr Lieblingswein?

Sonya Egger-Trafoier: Mein persönlicher Lieblingswein ist jener, wo der Produzent dahinter mit Passion und Können steht und sich auch etwas traut.

VINSCHGERWIND: Zum Beispiel?

Sonya Egger-Trafoier: Zum Beispiel gibt es einen super Sauvignon, der heißt „Stuanig“, ist vom Schlanderser Sonnenberg und ist wirklich ganz, ganz toll.

VINSCHGERWIND: Wie würden Sie diesen beschreiben?

Sonya Egger-Trafoier: Ich weiß, dass Florian Schönthaler mit der tatkräftigen Hilfe seiner Familie aus dem Nichts einen schönen Weinberg hergerichtet hat, nur die Stelen waren schon da. Stefan Schönthaler, sein Bruder und unser langjähriger Mitarbeiter, hat im, um und neben dem Weinberg Blumen für die Bienen gesät, wilde Narzissen und Tulpenzwiebeln in die karge, steinige Erde gesteckt. Genau diese floreale Vielfalt findet man in diesem Bergsauvignon wieder. Enorm mineralisch, wunderschön elegant, klar, eine Stilistik wie sie mir gefällt, einfach super gut.

VINSCHGERWIND: Wie heißt der Hof?

Sonya Egger-Trafoier: Oberrieglhof. Die Weine von diesem Hof sind kostbar und rar – also quasi wie Perlen hier im Vinschgau,

die „Zuckerlen“.

VINSCHGERWIND: Wie beurteilen und beschreiben Sie die Vinschger Weine?

Sonya Egger-Trafoier: Meine Meinung ist, dass die meisten Vinschger Weine immer schon außerordentlich gut gewesen sind. Meine ersten Wein-Gehversuche habe ich mit Herrn Hubert Pohl gemacht. Dieser hat mir stundenweise gelehrt, was ein Wein haben muss, bevor ich später verschiedene Kurse besucht habe. Er hat mir immer Privatunterricht gegeben, deshalb habe ich ihn hoch in Ehren. Er und Oswald Schuster sind die Pioniere des neuen Vinschger Weinbaus. Erwähnenswert ist auch die Arbeit vom Leo Forcher, der erste und langjährige Vinschgauer Weinbaupräsident. Jetzt sind die jungen Winzer/innen am Start, es gibt ganz viele, die Enormes leisten. Wenn aus einer steilen Wiese die Apfelbäume verschwinden und Weinreben gepflanzt werden, ist das ein Erfolg für alle Vinschger. Eine Bereicherung für die Landschaft, für die Menschen und natürlich für den Bauer selbst. Denn gute Weine im Vinschgau sind etwas besonderes mit einem hohen Stellenwert in der Gesellschaft.

VINSCHGERWIND: Das heißt, durch die Vinschger Weine haben Sie sich in den Wein verliebt, kann man das so sagen?

Sonya Egger-Trafoier: Ja, das können Sie schreiben.

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»Wenn aus einer steilen Wiese die Apfelbäume verschwinden und Weinreben gepflanzt werden, ist das ein Erfolg für alle Vinschger«
WEINWELT

VINSCHGERWIND: Aber jetzt nochmal zurück, wie beurteilen Sie die Vinschger Weine? Sie kennen den italienischen Raum, den europäischen, Sie kennen Weltweine. Wo bewegen sich die Vinschger?

Sonya Egger-Trafoier: Unsere Vinschger Weine brauchen sich nicht zu verstecken, sie haben eine sehr schöne Säure, manch anderes Weinbaugebiet beneidet die Vinschger wegen ihrer frischen, langlebigen Weine. Denn durch die Säure sind die Weine sehr lagerfähig. Man kann die guten Weine reifen lassen – dadurch werden sie mit der Zeit immer besser.

VINSCHGERWIND: Der Vinschger Wein ist also säurehaltig und entwickelt sich in der Flasche?

Sonya Egger-Trafoier: Die Säure verleiht dem Wein die Frische, sie ist sozusagen das „Gerüst” eines Weines. Hat ein Wein zu wenig Säure kann es sein, dass der Wein ein bisschen fad schmeckt, sei es beim Weißwein wie beim Rotwein. Der Rotwein sollte generell eher etwas weniger Säure haben. Ich lasse die Weine unten in meinem Weinkeller alle reifen. Ich öffne sie nicht zu jung, höchstens ein Gast will unbedingt einen jungen Wein.

VINSCHGERWIND: Und wie beurteilen Sie die Vinschger Weine? Haben diese viel Potenzial?

Sonya Egger-Trafoier: Ja, denn wir Vinschger bekommen immer wieder grandiose Auszeichnungen für die Weine.

VINSCHGERWIND: Sie haben einen direkten

Blick auf die Weinberge um Kastelbell, sind also umgeben von ehrgeizigen Winzern. Welcher Vinschger Wein darf in Ihrem Weinkeller nicht fehlen?

Sonya Egger-Trafoier: Keiner der gut ist sollte in meinem Weinkeller fehlen.

VINSCHGERWIND: Sie haben alle?

Sonya Egger-Trafoier: Fast alle.

VINSCHGERWIND: Wie viele Weine führen Sie im Weinkeller des Kuppelrain?

Sonya Egger-Trafoier: Viel zu viele. Nein, zu viele gibt es nicht.

VINSCHGERWIND: Haben Sie auch alle Südtiroler Weine hier?

Sonya Egger-Trafoier: Ganz viele gute Südtiroler Weine, französische Burgunder, Bordeaux und Chablis, die besten deutschen und österreichische Rieslinge.

SOMMERWIND 2023 | 19 WEINWELT

La donna del vino Sonya Egger-Trafoier ha vinto il premio Michelin Sommelier Award 2022 Italy come prima donna in Italia. Nel ristorante di famiglia, il Kuppelrain a Castelbello, serve solo i vini migliori. Racconta le sue prime esperienze con il vino, la sua passione per i vini venostani e del proprio vino creato nel 2015 insieme a degli amici viticoltori. Ai primi di giugno arriva sul mercato anche uno spumante.

VINSCHGERWIND: Was macht einen wirklich guten Wein aus?

Sonya Egger-Trafoier: Ein Wein muss für mich stimmig sein und harmonisch. Ich laufe keiner Mode nach, obwohl ich manches Mal angesprochen wurde, dass man diesen und jenen Wein unbedingt haben muss in der Weinkarte und im Keller. Ich habe mir gedacht: muss ich nicht haben. Ich habe ein gutes Bauchgefühl, ich kann mir nach dem Verkosten immer gut vorstellen wie sich ein Wein entwickelt und diese Gabe ist genial.

VINSCHGERWIND: Ist Wein eine Gefühlssache?

Sonya Egger-Trafoier: Ja. Wenn ich einen Wein probiere, möchte ich auch immer die Geschichte dahinter kennen. Ich besuche mit meiner Familie oftmals Winzer und deren Wirkungsstätte, ich erkenne das Potenzial der Weine.

VINSCHGERWIND: Sie haben also einen guten Spürsinn, eine gute Menschenkenntnis…

Sonya Egger-Trafoier: Ja ich denke schon, außerdem probiere ich Wein nur, ich trinke ihn nicht.

VINSCHGERWIND: Was heißt probieren?

Sonya Egger-Trafoier: Wenn man mit Wein arbeitet und Wein trinkt, ist es so wie bei allem: Irgendwann ist man abgestumpft und nicht mehr offen für Neues. Und wenn man Wein nur probiert, bleibt man neugierig.

VINSCHGERWIND: Heißt probieren nur einen Tropfen trinken?

Sonya Egger-Trafoier: Nein, das sind schon ein, zwei Schluck mehr. Das reicht aus, um zu merken, ob er beim Trinken angenehm ist, ob er gut schmeckt, ob er säurehaltig ist oder ob er etwas hat.

VINSCHGERWIND: Und Parfum ist verboten, stimmt das?

Sonya Egger-Trafoier: Mit Parfum stumpft man sich die Geschmackspapillen ab. Wer mit mit einer Parfumfahne zu einer Weinverkostung, zu einer Degustation oder zu gutem Essen kommt, den erkennt man nicht als feinsinnigen, großartigen „Weinversteher” an. Ich bin nicht ganz gegen Parfum, aber nur da wo es angebracht ist und der Duft niemanden stört.

VINSCHGERWIND: Also immer nur ein bisschen?

Sonya Egger-Trafoier: Ja, immer rücksichtsvoll bleiben.

VINSCHGERWIND: Nehmen wir heute Abend als Beispiel (9. Mai, Anmerk. d. Re.): Was

wird von der Küche kredenzt? Welchen Wein empfehlen Sie dazu?

Sonya Egger-Trafoier: Wir haben unsere Menüs mit Weinbegleitung, die bekommt man mit 5, 6 oder 7 Gängen. Ich beginne mit einem ganz speziellen Wein, der heißt Eschkolot, der passt wunderbar zur Vinschger Forelle. Dieser Wein wird in Eyrs angebaut, wo es bis heute noch nie so richtigen Weinbau gegeben hat. Obwohl auf der Lahn – das ist die Lage wenn man von Laas nach Eyrs kommt – sind einige alte Stelen zu sehen, wo auch wilde Reben wuchsen, sogar mit einigen kleinen Traubenkernen die man essen konnte. Das sind Kindheitserinnerungen.

VINSCHGERWIND: Ich habe in Eyrs noch nie einen Weinberg gesehen, ist der versteckt?

Sonya Egger-Trafoier: Das ist ein kleiner Weingarten Richtung Bahnhof, das sind 15 Jahre alte Reben, also circa 2008 neu angepflanzt. Solaris, Muscaris und Souvignier gris, das sind pilzresistente Rebsorten und brauchen außer guter Pflege und Passion nicht viel mehr.

VINSCHGERWIND: Und wer ist der Winzer?

Sonya Egger-Trafoier: Werner Schöntaler, angelegt wurde dieser kleine Weingarten weil der Vater von Werner in den Ruhestand ging, damit er eine Freude hat und sich im Weingarten betätigen kann.

VINSCHGERWIND: Und der Wein heißt Eschkolot?

Sonya Egger-Trafoier: Ja, der Wein heißt Eschkolot. Eschkolot heißt auf Hebräisch Traube. Interessant zu erwähnen wäre, dass dem Eschkolot bei der Vermeischung Laaser Marmorsand hinzugefügt wird, wie es einst die alten Römer schon praktiziert hatten, um die Mineralität noch mehr hervorzuheben. Der Vinschgau produziert Weine am Limit, die Vinschger die trauen sich was. Wer mich in letzter Zeit noch sehr ins Schwärmen gebracht hat, das ist der Solaris vom Engelberg von Schluderns. Dieser Wein von Elmar Luggin hat mich angenehm überrascht, wächst auf fast 1000 Höhenmeter. Ich musste diesen Wein zweimal probieren, zwei Flaschen, unabhängig voneinander, weil ich es nicht glauben konnte, wie gut dieser Wein mundet.

VINSCHGERWIND: Heute wird also Vinschger Forelle kredenzt. Da servieren Sie den Eschkolot dazu. Und beim nächsten von 5 Gängen?

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WEINWELT
»Wenn ich einen Wein probiere, möchte ich auch immer die Geschichte dahinter kennen. Ich erkenne das Potenzial der Weine.«
IT

Sonya Egger-Trafoier: Vorspeise Forelle, dann kommt der Saibling aus Latsch mit Meerrettich und Kohlrabi.

VINSCHGERWIND: Und zum Saibling servieren Sie?

Sonya Egger-Trafoier: Den Chardonnay vom Josmoar. Der ist sehr gut, natürlich passt auch ein Vinschger Riesling, wir haben die besten Rieslinge aus ganz Italien hier im Tal. Speziell in der Kastelbeller Gegend, sagt man und ich kann dies nur bestätigen. Rieslinge produzieren die Vinschgauer Winzer zum Niederknien, so gut sind sie. Unsere Vinschger Rieslinge, schön gereift, können wirklich nicht nur italienweit, sondern auch mit den Deutschen und Österreichischen Rieslingen mithalten. Dann kommen ein Kerner und ein Blauburgunder, zu den Tortelli, auch aus dem Vinschgau. Und zum vierten Gang, dem Schnalser Rind, habe ich einen vollmundigen Zweigelt, viele der Vinschgauer Zweigelt sind wirklich geniale Rotweine. Hier im Vinschgau haben wir sehr schöne Weine von außerordentlicher Qualität, deshalb wird im Kastelbeller Schloss am Sonntag, den 2. Juli 2023 eine Vinschgauer Weinpräsentation abgehalten wo man fast alle hier im Vinschgau angebauten Weine verkosten kann, denn diese Weine verdienen die Wertschätzung eines größeren Bekanntheitskreises.

VINSCHGERWIND: Sie servieren heute Abend also immer Vinschger Weine?

Sonya Egger-Trafoier: Alles Vinschger Weine. Und einen super gereiften Blauburgunder Riserva, eine Sonderabfüllung. Leider kann ich nicht jeden Vinschger Wein und Produzenten namentlich erwähnen, das würde den Rahmen sprengen.

VINSCHGERWIND: Und beim Zweigelt haben Sie keine Präferenzen?

Sonya Egger-Trafoier: Nein, das sind zu viele, es gibt so viele tolle Produzenten zum Beispiel Heiner Pohl vom Marinushof oder die Magdalena Schuster vom Befehlhof, wo die gesamte Familie mitarbeitet.

VINSCHGERWIND: Sie sind eine Weinbotschafterin für den Vinschgau.

Sonya Egger-Trafoier: Ja, vielleicht sieht man das von Außen so, ich bin froh hier im Vinschgau zu leben, meine Arbeit mit Passion verrichten zu dürfen, die Möglichkeit zu haben mich immer weiterzubilden und auch so manches möglich zu machen. Ich kann mich auf jede meiner Aufgaben gut einlassen, bin zufrieden wie es ist.

VINSCHGERWIND: Und dann haben wir das Dessert.

Sonya Egger-Trafoier: Da serviere ich einen Dessertwein, einen Gewürztraminer Spätelese, vom Köfelgut zum Eis vom Tscharser Safran von Kartheinhof.

VINSCHGERWIND: Einst sind Sie im Motorsport den Männern davongefahren. Nun wurden Sie als erste Frau in Italien mit dem Michelin Sommelier Award 2022 Italy ausgezeichnet, auch das eine Männerdomäne.

Begegnen Sie Männern mit Frauenpower?

Sonya Egger-Trafoier: Oft kann ich es bis heute nicht fassen, diese Auszeichnung erhalten zu haben. Es ist das Ziel und der Traum eines jeden Sommelier, ob Frau oder Mann, und ich bin die Glückliche. Wow! Oft muss ich lächeln, wenn ich an Veranstaltungen denke wo einige Sommeliers auftreten und mit irgendwelche Weinfloskeln um sich schmeißen, die mich zum Lachen bringen. Was ich genau weiß ist, dass die meisten Weintrinker einfach guten Wein genießen möchten und nicht ganze auswendig gelernte Litaneien anhören möchten. Denn jeder Wein ist anders, jeder Wein verändert sich und jeder Genießer schmeckt anders. Meine Arbeit war nie leicht, oft war es schwer durchzuhalten diesen Weg zu gehen und dann kam irgendwann der Erfolg, einfach schön. Meine Mutter sagte immer: „Aufgeben kann jeder, durchhalten nicht“.

VINSCHGERWIND: Müssen Frauen mehr leisten als Männer, um dieselbe Anerkennung zu bekommen?

Sonya Egger-Trafoier: Doppelt so viel. Ja, sogar heute noch in unserer so „modernen” aufgeklärten Welt.

VINSCHGERWIND: Sie sind jetzt ganz oben, Sie mussten für Ihren Erfolg also sehr hart arbeiten.

Sonya Egger-Trafoier: Ja. Vor mehr als 30 Jahren war der Vinschgau in Südtirol als Weingebiet eher unbekannt und oftmals von den Nicht-Weinkennern belächelt.

SOMMERWIND 2023 | 21 WEINWELT

TIPP: Die 1. Weinpräsentation zusammen mit allen Vinschger Weinbauern und Vinschger Produkten findet am 2. Juli von 10 – 17 Uhr auf Schloss Kastelbell statt.

Ich bin in die Toskana gereist mit Jörg und habe mich an den freien Tagen in Siena weitergebildet. Ich wurde 2000 mit dem Titel Ambasciatore del Vino 2000 ausgezeichnet. Habe dort auch bei Weinwettbewerben mitgemacht und habe damals auch super schöne Auszeichnungen erhalten. Ich habe mich gegen die guten italienischen Sommeliers durchgesetzt. Ich als Südtirolerin. Viele Freundschaften von damals sind geblieben. Wein ist einfach toll.

VINSCHGERWIND: Wein verbindet?

Sonya Egger-Trafoier: Ja, der Wein verbindet. Damals waren Frauen eine Ausnahme. Ich als kleine Vinschgerin wurde immer unterschätzt. Aber besser als überschätzt, oder?

VINSCHGERWIND: Und der Motorsport?

Fahren Sie noch?

Sonya Egger-Trafoier: Nein, leider nicht. Ich habe damals das Rennauto mit dem Kinderwagen getauscht und es ist bis heute so geblieben. Natürlich wenn ich ein schönes Auto sehe oder Benzin rieche, da denke ich mir schon…

VINSCHGERWIND: Haben Frauen – aus Ihrer Sicht – mehr Geschmack?

Sonya Egger-Trafoier: Ich denke schon. Es gib Studien die belegen sogar, dass wir Frauen auf Gerüche und Düfte viel empfindlicher reagieren als Männer. Frauen sollen auch mehr Geschmackspapillen haben als Männer. Aber schmecken kann man auch lernen, trainieren und üben. Deshalb darf kein Parfum da sein, sonst riecht man das Parfum und nicht mehr eine Margerite oder ein Veilchen, oder eben den Wein.

VINSCHGERWIND: Sie haben einen eigenen Wein gemacht und einen Sekt.

Sonya Egger-Trafoier: Der Wein ist Jahrgang 2015, ein grandioses Wein-Jahr. Leider fast schon ausgetrunken. Diesen Wein habe ich mit befreundeten jungen Kellermeistern zusammengestellt, die mir die Weine zur Verfügung stellten. Der Sekt kommt Anfang Juni 2023 auf den Markt. Das ist ein Vinschgauer perlender Blauburgunder-Traum, ein Bio-Traum entsprungen aus Hartmann Dona's Zauberkeller.

VINSCHGERWIND: Das sind Ihre Trauben?

Sonya Egger-Trafoier: Nein, aber irgendwie schon. Thomas Plack hat mir die Trauben zum Kauf angeboten, beste Bio-

Qualität. Den Grundwein, der aus diesen Trauben entstanden ist, habe ich mehrmals probiert. Es war schön dieses Projekt zu begleiten und zu schmecken, wie sich ein Wein mit der Zeit verändert und ob er meinen Vorstellungen entspricht. Ja, ich denke und hoffe, dass dieser Sekt gut wird. Es ist meines Wissens der erste Vinschgauer Sekt in klassischer Flaschengärung, der nur aus Blauburgunder Trauben aus dem biologischen Anbau besteht.

VINSCHGERWIND: Und wie heißt der Wein?

Sonya Egger-Trafoier: Na Mama, darauf wurde dann NaMaMa. Das ist das Wort, das ich hier im Kuppelrain am meisten höre. Zuerst wollte ich meinen Wein „Donna Sonya“ nennen, dann haben die Kinder gesagt „Na Mama“. Und dann habe ich gesagt, gut, dann heißt er NaMaMa.

VINSCHGERWIND: Ein Cuvee Weiß?

Sonya Egger-Trafoier: Ja, und jetzt kommt der Sekt raus und der heißt NaMaMa Edition 2.

VINSCHGERWIND: Ein Cuvée ist ein Verschnitt, oder?

Sonya Egger-Trafoier: Mein Cuvée NaMaMa ist aus Chardonnay, Sauvignon/Weisburgunder und ein kleiner Teil aus Riesling gemacht. Der fertige Wein wird aufgeteilt, also ein Verschnitt von mehreren Weinen aus unterschiedlichen Rebsorten in ein Fass gegeben, so wie es der Weinbauer haben möchte. In der heutigen Zeit steht der Begriff Cuvée Weiß für diesen “Verschnitt”. Mein Sekt ist ein Blanc de Noir, so wird ein Wein genannt der aus schwarzen (blauen) Trauben hergestellt wird. Die Farbe steckt bei fast jeder Sorte in den Beerenhäuten, also in der Schale der Weintraube. In diesem Fall nur aus Blauburgundertrauben, sortenrein, er ist klar und brillant. Auf dem Etikett steht PinotNoir, dann braucht man es nicht zweisprachig zu schreiben und trotzdem versteht es jeder Weinliebhaber. Da diese Weinrebe aus Frankreich stammt ist es naheliegend diesen ursprünglichen Namen zu verwenden.

VINSCHGERWIND: Sind Sie stolz auf Ihren Erfolg?

Sonya Egger-Trafoier: Stolz ist ein schwieriges Wort. Meine geliebte Mama hat zu uns Kindern immer gesagt „Dummheit und Stolz wächst auf einem Holz“, deshalb bin ich mit diesem Wort ganz vorsichtig (lacht).

22 | SOMMERWIND 2023
WEINWELT
»Damals waren Frauen eine Ausnahme. Ich als kleine Vinschgerin wurde immer unterschätzt.«
Lassen Sie sich begeistern von ausgezeichneten Weinen aus Kaltern. Unser Wein für Ihren Moment. www.kellereikaltern.com

AUSZEIT IM NATIONALPARK STILFSERJOCH

FÜR AKTIVE Marmorrundweg – Eintages- oder Mehrtagestouren rund um den Laaser Marmorstock entlang der Baumgrenze mit einzigartigen Aussichtspunkten.

FÜR NEUGIERIGE Fünf Besucherzentren – aquaprad, avimundus, culturamartell, lahnersäge, naturatrafoi – bieten spannende Informationen für die ganze Familie über Flora und Fauna, Geschichte und Geologie, über das Element Wasser, den Wald und die Menschen selbst.

Weitere Informationen:

www.nationalpark-stelvio.it

UNA PAUSA NEL PARCO NAZIONALE DELLO STELVIO

VACANZE ATTIVE Sentiero circolare del Marmo – tour in giornata o di più giorni dedicati al Marmo di Lasa, lungo la linea degli alberi e con punti panoramici unici.

VACANZE PER I CURIOSI Cinque centri visitatori –aquaprad, avimundus, culturamartell, lahnersäge, naturatrafoi – offrono informazioni interessanti per tutta la famiglia su flora e fauna, storia e geologia, l’elemento acqua, il bosco e la vita dell’uomo in quest’area.

Ulteriori informazioni:

www.parconazionale-stelvio.it

Foto: IDM Südtirol/Armin Terzer

Eisenbahnwelt in Rabland

Südtirol in Miniatur mit der Brennerstrecke und der Bahnlinie von Bozen bis Mals; In Hamburg, in der historischen Speicherstadt, gibt es auf 1.545 Quadratmetern die größte Modelleisenbahnanlage der Welt: „Das Miniatur Wunderland“. In Rabland gibt es auf 1.000 m² Ausstellungsfläche, verteilt auf drei Stockwerke, die größte Modelleisenbahnlage Italiens.

Modelleisenbahnanlagen sind Miniaturwelten im Maßstab 1:87, dem internationalen Standard, auch HO (Halb Null) genannt. Früher waren die Miniaturwelten doppelt so groß (Nenngröße 0). Die Normalspur mit einer Spurweite von 1435 mm weist dabei eine Modell-Spurweite von 32 mm auf (Maßstab 1:45). Die heutige Modell-Spurweite beträgt die Hälfte: 16,5 mm, das entspricht dem Maßstab 1:87. Modelleisenbahnen waren früher ein beliebtes Kinderspielzeug für Buben, genauso wie Puppen und Puppenhäuser beliebte Spielzeuge für Mädchen waren. Heute

ist alles anders. Lego und Legotechnik hat wahrscheinlich die Modelleisenbahn etwas verdrängt. War im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Eisenbahn das wichtigste Verkehrsmittel, um Menschen und Waren zu transportieren, so traten das Auto und der LKW nach dem Zweiten Weltkrieg den Siegeszug an und schmälerten die Bedeutung der Bahn. Heute erleben wir wieder eine Renaissance der Eisenbahn. Im Vinschgau beginnt am 05.05.2005 mit der Wiedereröffnung der neuen Vinschgerbahn nach einem 15-jährigen Dornröschenschlaf eine neue

26 | SOMMERWIND 2023
von Heinrich Zoderer
EISENBAHNWELT
In Miniatur: Laas, Schlanders, Schloss Juval

(Bahn)Zeit. Die Verkehrswende mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und dem Zurückdrängen des Individualverkehrs ist nicht nur ein Schlagwort in Südtirol, sondern in ganz Europa. Vielleicht führt das auch wieder zu einem größeren Interesse für die Modelleisenbahn. In Schlanders gibt es seit 1986 den Modelleisenbahnclub, der lange Zeit im Dreijahresrhythmus in Schlanders eine internationale Modelleisenbahnausstellung durchgeführt hat. Familien und Interessierte aus dem ganzen Land fuhren nach Schlanders und Modelleisenbahnbauer aus verschiedenen Staaten präsentierten in Schlanders ihre Modellbahnanlagen und Dioramen. Modelleisenbahnbau hat mit Handwerk und Handarbeit zu tun, mit modernster Technik, Systemsteuerung, Elektrik und Elektronik, aber auch mit Landschaftsgestaltung und der Widerspiegelung des Lebens in einer bestimmten Landschaft. Bahnanlagen kann man in Phantasielandschaften bauen, mit erfundenen Gebäuden und

Landschaften, viele Modelleisenbahnbauer bauen aber bestehende Landschaften mit bekannten Gebäuden im Maßstab 1:87 nach und spiegeln so in ihrer Miniaturwelt die reale Welt mit Bergen, Flüssen, Wäldern und Wiesen, durch die Bahngeleise ziehen und Loks fahren. In der Eisenbahnwelt in Rabland findet man im Erdgeschoss auf 40 Quadratmetern Ausstellungsfläche die Phantasielandschaft „Mittelgebirge“, die den Besucher auf das Thema Miniaturlandschaften und Modelleisenbahnen einstimmen soll. Die Hauptattraktion, das Herzstück der Eisenbahnwelt findet man im 1. Obergeschoss: Südtirol In Miniatur.

Zu bewundern ist auf 300 Quadratmetern die Brennerbahn vom Brennerpass bis nach Bozen und die Bahnlinie von Bozen bis nach Mals. Im 2. Obergeschoss gibt es Sonderausstellungen. „Transport Früher und Heute - von 1 PS bis 1000 PS“ heißt die derzeitige Sonderausstellung. Die Geschichte und Entwicklung des Transportwesens bzw. des Frachtverkehrs bezogen auf LKW’s rund um die Welt, vom einfachen Träger zum heutigen Supertruck, wird in dieser Sonderausstellung gezeigt. Ausgestellt werden rund 600 Modelle und Dioramen im Maßstab 1:87. Gut die Hälfte davon sind handgefertigte Unikate.

SOMMERWIND 2023 | 27 EISENBAHNWELT
Man findet das Kloster Säben, den Dom in Brixen, die Pfarrkirche von Meran und Schlanders, genauso wie den Partschinser Wasserfall, die Churburg in Schluderns oder das Kloster Marienberg oberhalb von Burgeis.
Café - Eisdiele - Gelateria Durchgehend kleine Gerichte Mittwoch Ruhetag Tel. 0473 967 136 Das
Kuchen- und Speiseeisherstellung in Partschins
traditionelle Handwerk der

Die Entstehungsgeschichte: eine Privatsammlung, ein Stadel und viel Engagement

Mehrere Zufälle haben zum Entstehen der Eisenbahnwelt in Rabland geführt. Es war einerseits ein deutscher Feriengast, der bereit war seine Privatsammlung von 20.000 Modellen für eine öffentliche Dauerausstellung zur Verfügung zu stellen, andererseits der Wirt Georg Laimer, Besitzer des Hotels Hanswirt in Rabland, der seinen Stadel als Ausstellungsraum zur Verfügung stellte. Heinz Unterholzer aus Schlanders, der Präsident des Modelleisenbahnclubs Schlanders hatte nicht nur die große Leidenschaft für Modelleisenbahnen, sondern wusste auch, wie man solche Ideen umsetzt und finanzielle Mittel dafür auftreiben kann. 2005 wurde der „Verein Freunde der Modelleisenbahn“ gegründet, unter der Leitung von Heinz Unterholzer wurde innerhalb kürzester Zeit ein ansprechendes und vielversprechendes Konzept erstellt, der Stadel wurde umgebaut und die Südtiroler Landesregierung unter Landeshauptmann Luis Durnwalder sicherte einen finanziellen Beitrag zu. Die Firma „Erlebniswelt Modellbahn Hannover“ war bereit, Südtirol in Miniatur in rund 50 Einzelmodulen zu bauen. Mehrere LKWs der Firma Fercam, einer der Hauptsponsoren der Eisenbahnwelt, brachte die Anlage nach Rabland. Am 30. Juni 2009 konnte die „Eisenbahnwelt Rabland“ eröffnet werden. Südtirol in Miniatur ist das Glanzstück der Eisenbahnwelt. Mit über 62 m Länge und 400 Meter Schienen, handelt es sich hier um die weltweit größte Panoramainszenierung Südtirols in Miniatur. Im gesamten 1. Obergeschoss kann man Südtirol vom Brennerpass bis Bozen und von Bozen bis Mals mit seiner vielfältigen Landschaft, den bekannten Städten Sterzing, Brixen, Klausen, Bozen und Meran, sowie den vielen Schlössern, Burgen, Klöstern, Kirchen, bekannten Gebäuden und Bahnhöfen bewundern. Zu sehen sind aber nicht nur die Landschaften, Städte und Dörfer, sondern auch das Leben in den verschiedenen Tälern: Menschen, die in den Obstanlagen arbeiten, Konzerte, Wanderer, das Leben in den Bahnhöfen, Unfälle auf den Straßen, Bootfahrer in den Flüssen und Bergsteiger in den Bergen. Jeder Südtiroler und jeder Tourist, der sich

auf einfache und schnelle Art und Weise einen Gesamtüberblick über Südtirol machen will, ist mit der Südtiroler Miniaturwelt in Rabland am besten bedient. 7.000 Figuren, 40 Züge und 400 Fahrzeuge umfasst die Anlage, außerdem unzählige Lämpchen und Lichter für die immer wiederkehrende Nachtsimulation. Denn regelmäßig wird es Nacht in der Eisenbahnwelt und zahlreiche Lichter und Spezialeffekte sorgen für eine einmalige Atmosphäre. Und immer wieder fahren Eisenbahnen den Schienen entlang, so dass es viel zu sehen und zu entdecken gibt. Man findet das Kloster Säben, den Dom in Brixen, die Pfarrkirche von Meran und Schlanders, genauso wie den Partschinser Wasserfall, die Churburg in Schluderns oder das Kloster Marienberg oberhalb von Burgeis. Auch Alltagsszenen sind in die Landschaft eingebaut. Im Vinschgau sind die Schrägbahn in Laas und der „Wendestern“ von Mals zu sehen, der in vergangenen Zeiten zum Wenden der Dampfloks eingesetzt wurde. Hinter der Südtiroler Miniaturlandschaft gibt es wunderschöne echte Panoramafotos, welche den Zauber der Eisenbahnwelten verstärken und diese in reale Landschaften verwandeln. Auch die Fantasielandschaft „Mittelgebirge“ im Erdgeschoss zeigt viele Bahnanlagen, Landschaften und Gebäude, so dass es auch hier viel zu sehen und zu bestaunen gibt. Wer sich auch für das „Innenleben“ der großartigen Bahnlandschaften interessiert oder näheres über die Geschichte und die Technik hinter der Eisenbahnwelt erfahren will, kann mit Stefan, dem Mann für alle Fälle, reden oder mit einem der Vereinsmitglieder, die mit viel Herzblut und Engagement „ihre“ Bahnwelten betreuen und bewachen.

Mondo Treno

Ogni altoatesino e ogni turista che voglia avere una visione d'insieme dell'Alto Adige in modo semplice e veloce è servito al meglio dal Mondo in Miniatura dell'Alto Adige a Rabland. 7.000 figure, 40 treni e 400 veicoli compongono il tracciato, oltre a innumerevoli luci e lampade per l'immancabile simulazione notturna.

www.eisenbahnwelt.eu

Öffnungszeiten:

So – Fr: 10:00 bis 17:00 Uhr Samstag geschlossen

28 | SOMMERWIND 2023
EISENBAHNWELT
IT
Eingang der Eisenbahnwelt in Rabland

HOTEL BOTANGO

Hotel BOTANGO mit Restaurant und Pizzeria

Urlaub im Design Bed & Breakfast Hotel BOTANGO geht ganz einfach. Bei uns gehen Spaß, Genuss, Erholung und Arbeit Hand in Hand: Langschläferfrühstück bis 11 Uhr, mal eben nach Meran oder in die Berge, bei jedem Wetter schwimmen im Indoorund Outdoor-Pool.

In der SEM Pizzeria setzen wir auf Qualität. Den Pizzateig machen wir natürlich selbst: typisch italienischen, aus Kamut, Hanf oder Dinkelvollkorn. Es gibt Klassiker und Pizza-Varianten der Saison. Die Zutaten kommen hauptsächlich aus der Gegend, viele sind Bio.

Im THEDL ist authentische Südtiroler Küche zuhause. Genießen Sie das Beste unserer Heimat mittags im Bistro-Stil und abends beim lässigen Fine Dining. Bei schönem Wetter lockt die Terrasse. Drinnen speisen Sie in der 300 Jahre alten, holzgetäfelten Bauernstube oder im legeren, modernen Restaurant mit großer Fensterfront.

Hotel BOTANGO KG Rosmarie & Günther Schönweger Vinschgauerstraße 105 | I-39020 Töll | Partschins T +39 0473 967128 | info@botango.it botango.it pizzeria-sem.it #BOTANGO | BLEIBEN SIE UP TO DATE UND FOLGEN SIE UNS
thedl.it
Lebensfreude tanken, flexibel urlauben und lecker schmausen.

ADIGE ETSCH ADESE

Val Venosta

Testo e Foto: Gianni Bodini

Ho tanti nomi e con i miei 410 chilometri sono il secondo fiume d’Italia. Nasco nei pressi del passo di Resia a 1550 metri di quota e mi getto nell’Adriatico non lontano da Chioggia. I primi 70 chilometri li scorro in Val Venosta, che abbandono a Tell, sopra la conca di Merano dopo aver perso 1000 metri di dislivello. Nella parte più alta del mio percorso attraverso due laghi (da uno dei quali sbuca dalle acque l’ormai arcinoto campanile di Curon), e poi proseguo attraverso campi e pascoli, sovrastati dalle alte cime del gruppo OrtlesCevedale e dai ghiacciai che alimentano i mie affluenti, fino a lambire le mura di Glorenza, nota come la città più piccola d’Italia. Da qui in avanti il mio corso è stato imbrigliato, raddrizzato e in parte snaturato, per permettere nel 1906 la costruzione della linea ferroviaria Merano-Malles che si snoda per lunghi tratti sugli argini rialzati. In questo modo il fondovalle è stato bonificato e gli acquitrini, gli stagni e i meandri sono diventati terreni coltivabili e ben presto si sono trasformati in una gigantesca monocoltura, che mi accompagna fino al confine con il Trentino. Dopo Glorenza raggiungo e divido in due Lasa, il paese famoso ormai in tutto il mondo per le sue cave di marmo, poi dopo la gola del Latschander sbuco sotto la rocca sulla quale troneggia il castello di Castelbello, anch’esso ricco di storia e di

storie. A Naturno il mio corso, grazie ai consistenti apporti dei torrenti della Val Martello e della Val Senales, assume già una certa importanza. Qui si trova la chiesetta di san Procolo, un gioiello storico e artistico, con stupendi affreschi del VII secolo mentre la chiesa parrocchiale di Naturno è dedicata a San Zeno, e guarda caso ritroviamo la stessa costellazione a Verona, città attraversata dalle mie acque! Ormai mi mancano pochi chilometri prima di abbandonare la Val Venosta e proseguire nella valle dell’Adige, ma a Rablà vi offro un altro gioiello: la pietra miliare che testimonia il passaggio della antica via romana Claudia Augusta. Già perché duemila anni fa, quando l’impero romano in espansione raggiunse le rive del Danubio, i romani costruirono una strada che attraversava la catena alpina, ma allora preferirono seguire il corso dell’Adige per poi raggiungere il valico di Resia, e solo quindici secoli dopo il Brennero divenne la via commerciale più importante! Oggi lungo l’antico percorso si snoda una pista ciclabile molto frequentata che segue per lunghi tratti le mie rive! Insomma, chi volesse seguire il mio corso a piedi, in bici o persino in gommone non ha che l’imbarazzo della scelta: da Resia a Merano oltre al paesaggio ci sono castelli, borghi, musei e quant’altro da visitare, io ve ne ho suggeriti solo alcuni.

30 | SOMMERWIND 2023
VAL VENOSTA
Lago di Resia
L’Adige "scorre" i suoi primi passi attraverso la
e incontra storia, arte, paesaggio.
SOMMERWIND 2023 | 31 VAL VENOSTA
Malles Glorenza Lasa Castelbello Naturno

Auf

RÄDERN daheim

Auf und davon, das Wichtigste dabei im rollenden Zuhause: Kastenwagen, Wohnmobil oder Wohnwagen machen es möglich. Was reizt an dieser abenteuerlichen Urlaubsform, wie fühlt sich die unbändige Reiselust an und wie entspannend ist das Camperleben? Der Sommerwind hat sich auf Vinschger Campingplätzen umgehört.

Seit einigen Wochen sind Bo und Eva Hägg aus Furulund in Schweden unterwegs. Mit Zwischen stationen in Deutschland haben sie ihr Wohnmobil nun im Campingplatz von Latsch geparkt, danach wollen sie an den Gardasee. Der Vinschgau hat es ihnen besonders angetan: „Wir sind pensioniert und kommen mindestens einmal jährlich hier her. Das ist einer unserer Lieblingsplätze.“ Was genau die beiden aus Südschweden nach Latsch zieht? Sie sind verwundert über die Frage. Bo dreht sich im Kreis und zeigt auf die sattgrünen Wiesen und Wälder des Nörderbergs. „Es ist wunderschön hier, schauen Sie sich mal um! Das Wetter ist perfekt, die Menschen empfangen uns höflich und professionell. Wir fühlen uns hier willkommen, deshalb sind wir seit 2005 schon mehr als zehnmal hier gewesen.“ Am liebsten fahren sie mit dem Fahrrad durch die Apfelanlagen, weshalb die Radwege ein weiterer Grund für ihren Aufenthalt sind. Die VinschgauCard ermöglicht ihnen kostenlosen und unbegrenzten Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, die sie häufig nutzen. Lange vorausplanen möchten sie nicht, denn das Verlockende am Camperleben sei die Spontaneität. „Wir wachen morgens auf und überlegen uns, was wir machen könnten. Fahren wir weiter? Bleiben wir hier? Schauen wir noch am Meer vorbei?“ Für neun Tage werden sie definitiv bleiben, denn die Atmosphäre rund um Latsch wollen sie voll auskosten.

EVA UND BO HÄGG, FURULUND

Das Campen kennen Gerrit und Anja De Wilde von Klein auf. Mit ihrem Zeltwagen, der 60 Jahre alt und Marke Eigenbau ist, kommen sie jedes Jahr in den Camping Sägemühle nach Prad. Anja will gerade den Fahrradkorb anbringen und losradeln, um Brötchen zu holen. Doch dann nimmt sie sich Zeit für ein Gespräch. Im Mai ist Prad ein Fixtermin, im August zieht es sie nach Kärnten. Gerrit de Wilde unterbricht sein Kreuzworträtsel und kommt aus dem Zelt. Auf dem Gaskocher dampft es in einem Stieltopf. Die beiden lieben die Vinschger Berge, die sie hier umgeben. Vom Stellplatz aus sehen sie den Kirchturm von St. Johann. Seit den 80er Jahren sind sie hier treue Stammgäste, sie haben den Campingplatz und das Dorf wachsen und sich entwickeln sehen. Da die Anhängerkupplung bei ihrem Auto bereits vom Zeltanhänger besetzt ist, können sie keine Fahrräder transportieren, daher haben sie sich im Dorf Leihräder besorgt. Für die ihnen schon bekannte Strecke am Vinschger Radweg. Doch in den nächsten Tagen wollen sie die Via Claudia Augusta noch weiter

32 | SOMMERWIND 2023 CAMPEN

Camperleben, es ist für sie der Inbegriff von Urlaub. Wie sich dieser anfühlt, erlebt auch Benedikt Rösch. Sein VW-Bus steht gegenüber von Josefs Wohnmobil. Vor diesem sitzen sie in den Campingstühlen und unterhalten sich. Zum Abendessen wollen sie mit ihren Gattinnen ins Gasthaus Krone. Selbstversorger waren sie nur in Norwegen. „Der Camper lässt Geld liegen“, sind sie sich sicher. „Wir gehen essen und kaufen hier ein, das ist ja das Tolle dran!“ An Laas mögen sie die Ruhe und dass es keine Animation gibt, wissen sie zu besonders zu schätzen. Sie haben am Meer schon Gegenteiliges erlebt, lieber haben sie es beschaulich. Knappe drei Fahrstunden trennen sie vom Marmordorf. „Die große Freiheit ist vorbei“, meint Josef, „ohne Reservierung starten wir nicht mehr los, dafür sind einfach

südwärts radeln: Sie brechen mit ihren Rädern zum Garda see auf. Nach der Tour kehren sie zu ihrem Zeltanhänger zurück. „Wir haben wenig Wünsche“, Gerrit zeigt mit einer ausladenden Armbewegung um sich, „Sauber keit, WLAN, kein Rummel, keine Musik. Einfach herrlich.“ In der Natur kommen die beiden zur Ruhe. Das Alltägliche erfreut sie, die Geräusche des Rasenmähers oder das Holzhacken neben an. „Das ist doch völlig normal“, wie zuhause eben. Außen am Zelt baumelt ein Thermometer, innen hängt neben Kleiderhaken ein kleiner Spiegel. Wenn der Sommerwind erscheint, sind sie schon in die Region Twente (NL) zurückgekehrt. „Kein Problem, bis dahin ist mein Bruder da, bringen Sie ihm eine Zeitung vorbei?“

ANJA UND GERRIT DE WILDE, TWENTE

texelbahn Partschins +39 0473 968295 www.texelbahn.com Naturpark Texelgruppe: Einstieg in den Meraner Höhenweg Zustieg zum beliebten Ziel-Klettersteig Abstieg zur Talstation über den Partschinser Wasserfall Hoch mitTexelbahn der hinaus

Gerade erst angekommen

Familie Schmöker aus Stutt gart. Prad werden sie noch erkunden, den Camping platz haben sie sich schon genau angesehen. Für die beiden Söhne von Nicole und Karsten Schmöker liegen die Vor teile eines Campingplatzes auf der Hand. Beim Herumtollen auf dem Spielund Bolzplatz lernen sie rasch andere Kinder kennen und knüpfen Kontakte. Mit dem Fahrrad kann Paul über den Campingplatz düsen, Mats ist noch zu klein dafür und schläft seelenruhig unter einem Baum im Kinderwagen. „Wir sind viel draußen an der frischen Luft, das tut uns allen gut.“ Die Parzelle, auf der ihr Wohnwagen steht, bietet Platz für ein großes Vorzelt. Es spendet Schatten, ist aber auch bei Regen oder Wind ziemlich gemütlich. „Wir haben wegen der Kinder viel dabei“, lacht Frau Schmöker. Paul zählt auf, was er und Mats so alles brauchen. Karsten Schmöker hatte schon länger den Traum vom eigenen Wohnwagen, zur Probe hat er vor einigen Jahren einen ausgeliehen und seine Frau dafür gewinnen können. Seit 2019 gehören sie nun zur Campercommunity. In Prad überzeugt sie die Größe des Stellplatzes, der in grüne, lauschige Umgebung eingebettet ist. Auf Komfort und Sauberkeit legen sie Wert. Spüren Sie Erholung im Campingurlaub? „Oh ja. Wir können einfach tun und lassen, was wir wollen.“ Und mit Blick auf den schlafenden Mats: „Nach unserem Rhythmus zu leben, das genießen wir.“

FAMILIE SCHMÖKER, STUTTGART

in ein Buch vertieft, während sie vor dem Wohnmobil sitzt. Sie hat 60 Jahre Campingerfahrung, da sie bereits mit ihren Eltern von Betzdorf aus mit dem Wohnwa gen verreist ist. Seit zwei Jahren ist sie zusammen mit ihrem Mann mit einem Wohnmobil unterwegs. Frau Klein kennt Italien, Kroatien, Österreich und war schon in mehreren Südtiroler Ecken. In Laas ist sie zum 3. Mal, die Campingplätze in Algund, Naturns und Goldrain haben ihr genauso gefallen. „Es

begründet sie die Wahl. Sie liebt es zu wandern oder mit dem Rad die Gegend rund um Laas zu erkunden. Kommt sie zum Wohn mobil zurück, fühlt sie sich zuhause. „Zu bestimmen, wie man leben will“, sagt sie nachdenklich und mit Blick auf den Campingteppich unter ihren Füßen, „das ist es.“ Es stört sie nicht, dass das Wohnmobil fix stehen bleibt. „Wir nehmen gerne den Zug und kommen überall hin, wo wir möchten.“ Womit punktet ein Campingplatz? Frau Klein überlegt nicht lange: „Gute, saubere Sanitäranlagen sind mir wichtig – und die freundliche Art der Menschen. Ein Platz mit Flair ist schön, mit Bäumen und viel Grün.“ Ihr Wohnmobil bietet auf engstem Raum den gewünschten Komfort, sie fühlt sich rundum wohl: „Ich mag den Tagesablauf beim Campen, er hält mich in Bewegung. Außerdem kommen Campinggäste gerne mal ungezwungen miteinander ins Gespräch. Es herrscht Betrieb, es sind Leute um uns herum, und doch haben wir persönlichen Raum. Das ist schön.“

ELKE KLEIN, BETZDORF

Abschied und Wiedersehen

Karin Wunderer im Camping Sägemüh le in Prad seit vielen Jahrzehnten. Ihr Schwiegervater hatte 1974 damit begonnen, die ersten Zeltreisenden in die Streuobstwiese einzuquartieren. Ein kleines Schwimmbad kam dazu, im Laufe der Jahre wuchs der Campingplatz des Müllers zum Qualitätscamping seiner Nachkommen an und geht nun in die dritte Generation. Frau Wunderer scheint die gute Seele des Platzes zu sein, zu dem auch Ferienwohnungen und HolzBungalows gehören. Sie hat nicht nur den Überblick über die Buchungen und Einteilung der Stellplätze, sie bäckt auch noch täglich den Mürbteig-Apfelstrudel fürs Café. Am Campingplatz spürt sie Verbundenheit und Gemein schaft zwischen den Gästen. Das unabhängige und doch heimelige Leben „mit dem eigenen Bett im Gepäck“ kennt

Frau Wunderer aus eigener Erfahrung. So kann sie Bedürfnisse schneller erkennen und kompetent beraten. Für Kundenwünsche hat sie stets ein offenes Ohr, generell spricht sie gern mit den Gästen und hört ihnen zu. „Das gibt es nur in unseren Familienbetrieben. Aus der Familie in die Familie kommen, sich Aufmerksamkeit schenken, Entwicklungen hören. Jene, die vor Jahren als kleine Kinder Urlaubsfreundschaften gefunden haben, kommen nun mit ihren eigenen Kindern zu uns.“ Für die Gäste hält sie Wandertipps und Ausflugsziele bereit, all das gehört zur einladenden Atmosphäre dazu, die Familie Wunderer mit langjährigen Mitarbeiter:innen schafft.

34 | SOMMERWIND 2023 CAMPEN
CAMPING KIEFERNHAIN,
STJ.
KARIN WUNDERER, CAMPING SÄGEMÜHLE UND
PRAD AM
SOMMERWIND 2023 | 45 SEILBAHN UNTERSTELL NATURNS
Naturnser Sonnenberg www.gruener.it www.unterstell.it Tel. +39 0473 66 84 18 www.naturns.it
Wandern am

Interview mit Thomas Rinner, Camping Latsch an der Etsch und Präsident der Vereinigung der Campingplatzbetreiber Südtirols (VCS)

VINSCHGERWIND: Die Campinglust scheint groß zu sein. Hält der Aufschwung der Campingbranche weiterhin an?

Thomas Rinner (Bild): Bereits in den letzten 10 Jahren war die Branche im Aufwind. Während der Pandemie haben sich einige Kunden aus Sicherheitsgründen diese Urlaubsform überlegt, was zu einem kurzfristigen Boom geführt hat. Das hängt auch mit dem zwangsläufig engeren Reisefeld dieser Zeit zusammen. Große Hersteller von Reisemobilen und Wohnwägen haben heuer die Produktion wieder zurückgefahren. Die Nachfrage ist gesunken. Was noch ausständig ist und sich aufgrund von Zulieferschwierigkeiten verzögert hat, wird noch ausgeliefert. Aber die Zuwächse halten sich in Grenzen, der Markt ist gesättigt.

VINSCHGERWIND: Wie lässt sich die Nachfrage der vergangenen Jahre in Zahlen ausdrücken?

Thomas Rinner: 2019 haben wir in Südtirol 1,8 Millionen Campingplatznächtigungen verzeichnet. 2022 wurden die 2 Millionen dann knapp überschritten.

VINSCHGERWIND: Gibt es im Westen von Südtirol (Vinschgau und Meraner Land) ausreichend Campingplätze?

Thomas Rinner: Die beiden Ferienregionen stellen zusammen mit über 20 Familienbetrieben mehr als die Hälfte der Campingplätze in unserem Land.

VINSCHGERWIND: Wie orientiert sich der Campinggast am besten, um das passende Ferienangebot für sich zu finden?

Thomas Rinner: Dafür haben wir als Werbegemeinschaft VCS einen gemeinsamen Webauftritt geschaffen. Die Webseite lautet www.campingsuedtirol.com – sie funktioniert auch als App auf dem Smartphone. Es stehen Informationen über Campingunterkünfte zur Verfügung, die für den gewünschten Zeitraum auch direkt gebucht werden können. Freie Plätze scheinen in Echtzeit auf. Die weitere Reiseplanung wird von einer Karte unterstützt. Zudem warten viele Tipps zur Gestaltung des Aufenthalts, die Plattform bietet somit eine Runduminformation. Wer lieber im Campingführer blättert, erhält ihn als mehrsprachiges Magazin in Papierform.

VINSCHGERWIND: Was macht für Sie einen einladenden Campingplatz aus?

Thomas Rinner: In erster Linie die Destination: Wo befindet er sich? Weiters ist der Campingplatzbetreiber mit seiner Freundlichkeit ausschlaggebend. Einladend ist ein Platz mit ausreichend Fläche und hygienischen und großzügigen sanitären Anlagen. Er achtet auf die

Campingbedürfnisse, auch im Angebot der Freizeitgestaltung.

VINSCHGERWIND: Wie stehen Sie zum kursierenden Wildcampen?

Thomas Rinner: Ich kann die Sehnsucht nach dem besonderen Urlaubserlebnis verstehen. Wer wünscht sich nicht, ein schönes Plätzchen in absoluter Ruhe zu finden? Aber: In den Städten geht das doch auch nicht, ich kann mich nicht überall hinstellen, wo ich möchte. Die Gesetzeslage ist eindeutig und Campieren außerhalb der dafür vorgesehenen Strukturen ist verboten. Wir fordern als VCS vehement strengere Kontrollen. Ein qualitativ hochwertiger Campingtourismus, und diesen bieten wir vom Ein-Stern- bis zum Fünf-Stern-Betrieb, stellt sich strikt gegen das Wildcampen. Es schadet dem Image des Campinggastes und belastet die Bevölkerung: keine Kurtaxe, keine Steuern, wohin laufen die Abwässer usw. Der Gast kann auch auf Wohnmobilstellplätze zurückgreifen, dort oder auf dem Campingplatz hat das Campen stattzufinden und nur in diesem Rahmen ist es legal. Man darf zudem nicht vergessen, dass Campingplätze das Bruttosozialprodukt einer Gemeinde steigern. Unsere Gäste gehen ins Dorf, konsumieren in der Bar, beim Metzger, beim Bäcker, in den Geschäften. Campinggäste zeigen grundsätzlich große Wertschätzung für das Angebot in unseren Dörfern.

VINSCHGERWIND: Verreisen Sie als Camping-Tourist?

Thomas Rinner: Ich bin mit 14 Jahren in diese Branche reingerutscht und erlebe sie seit 50 Jahren. Begonnen habe ich mit dem Zelt, war mit dem Wohnwagen unterwegs und jetzt verreise ich mit dem Wohnmobil. Ja, ich genieße das Campingleben.

36 | SOMMERWIND 2023
CAMPEN

Raus. Aber richtig.

In deinem Feriengebiet

Latsch-Martelltal

DEIN OUTDOORSPIELPLATZ

So kontrastreich wie das Feriengebiet Latsch-Martelltal sich sei nem Besucher zeigt so abwechslungsreich sind auch die Aktivi täten, welche Sie unternehmen können. Zwischen Gletscher und Apfelblüte, kristallklaren Bergseen und steppenartigen Sonnen hängen.

Gerade im Sommer locken die Berge des Martelltales und der schattige Nörderberg mit gemütlichen Wanderungen, anspruchs vollen Gipfeltouren und flowigen Biketrails.

Wenden Sie sich der Sonne zu…

Der Sonnenberg macht seinem Namen alle Ehre. Die in Richtung Süden ausgerichtete Talflanke punktet mit ihrem steppenähn lichen Landschaftsbild aus Trockengräsern und blühenden Kräu tern. Vom Dorf St. Martin im Kofel starten Sie mit der Seilbahn bequem Ihre Entdeckungsreise auf den sonnigen Hausberg des Vinschgaus. Oben angekommen, eröffnet sich ein einzigartiges Wander- und Mountainbike-Terrain: Zwischen Gräsern und Flau meichen säumen sich facettenreiche Wege und Trails durch die Berglandschaft. Und wenn Sie genau hinsehen, entdecken Sie seltene Insekten- und Reptilienarten.

Wenn es zu heiß wird…

Der Nördersberg der perfekte Gegenspieler für heiße Sommertage; schattige, dichte Wälder und satte Almwiesen. Der Nördersberg bietet das Gegenspiel zum Sonnenberg. Das Erlebnis beginnt schon bei der Fahrt: Der Sessellift zur Tarscher- & Latscher Alm versprüht nostalgischen Charme. Angekommen an der Bergstation, warten auf Wanderer und Biker unbegrenzte Möglichkeiten: Darf es eine gemütliche Familienwanderung sein? Eine anspruchsvolle Alpintour? Oder doch eine Trailabfahrt? In der Tarscher Alm, dem Berggasthof Tarscher Alm, sowie der Latscher Alm kommen auch Genießer auf Ihre Kosten.

Wie wär’s mit schweben…

Die Seilbahn St. Martin bringt Groß und Klein in nur wenigen Minuten in die Höhe, von dort aus können die umliegenden Wanderwege oder auch die Bike-Routen erkundet werden. Latsch ist bekannt als Paradies für Fahrradfahrer. Die Trails in dieser Region können von März bis November befahren werden. Damit hat Latsch eine der längsten Bike-Saisonen der Alpen. Der Sessellift zur Tarscher Alm bringt Bergfans in 20 Minuten auf 1900 Metern Höhe. Umgeben von sonnigen Almwiesen und duftenden Wäldern eröffnet sich hier ein Paradies der besonderen Art.

Auf steilen Pfaden & ebenen Wegen durch das Martelltal:

Die abwechslungsreiche Landschaft im Nationalpark Stilfserjoch ermöglicht Touren aller Ansprüche, von gemächlich bis hochalpin. Wissenswertes für die ganze Familie auf den zahlreichen Themenwegen wie dem neuen Almenweg oder auch dem Erdberweg. Dem Himmel nahe sein können Sie auf den unzähligen Gipfel der herrlichen Bergwelt des Martelltales. Ein herrliches Panorama erwartet Wanderer auf der Zufrittspitze und auf der Rotspitze, sowie auf dem bekannten Cevedale, aber auch die Orgelspitze eröffnet allen Bergsteigern einen wundervollen Ausblick.

Traditionell & urig…

Typische Südtiroler Spezialitäten in luftigen Höhen saftige Knödel, Südtiroler Brettelmarende oder ein süßer Kaiserschmarrn, erwartet sie auf den urigen Almen und Hofschänken im Feriengebiet Latsch-Martelltal. Hoch über dem hinteren Martelltal liegt die Marteller Hütte, die Zufallhütte und die Lyfi Alm. Die sonnige Tarscher-und Latscher Alm, der gemütliche Berggasthof und auch die urige Morterer Alm am Nörderberg, aber auch die etwas höher gelegenen Soy Alm. Am Sonnenberg in St. Martin im Kofel finden Sie heimelige Jausenstationen mit hauseigenen Produkten, genießen Sie die Aussicht und die köstlichen Gerichte im Restaurant an der Bergstation, Platzmairhof, Platztairhof, in der Jausenstation Oberratschill, oder im Hofschank Oberkaserhof.

38 | SOMMERWIND 2023 LATSCH-MARTELLTAL
Foto: IDM Südtirol | Helmuth Rier

Feriengebiet Latsch-Martelltal Tourismusverein Latsch-Martell Hauptplatz 14 39021 Latsch Tel. +39 0473 62 31 09 info@latsch.it

www.latsch-martell.it

IMMER WAS LOS ... IN LATSCH-MARTELLTAL

08.06.2023

Sommernächte Konzert „Männer der Berge“ in Latsch

18.06.2023

Herz Jesu Sonntag Konzert „Musi mol ondersch 2.0“

17.06 – 09.07.2023

Erdbeerwochen im Martelltal

24.06.2023

Beerenparty und Konzert der Partyband „Matakustix“ in Martell

25.06.2023

Beerentag „das etwas andere Erdbeerfest“

06.07.2023

Sommernächte Konzert von „Shantipowa“ in Latsch

22.07 – 23.07.2023

Fest der freiwilligen Feuerwehr und Oldtimertreffen in Latsch

29.07.2023

Sommernächte in Martell

30.07.2023

Fest der Musikkapelle Tarsch

04.08.2023

Fäaschtbänkler anlässlich der 250 Jahre Bürgerkapelle Latsch

04.08 – 06.08.2023

250 Jahre Bürgerkapelle Latsch Jubiläumswochenende

14.08.2023

Sommernächte Konzert der „The Rebeatles“ in Latsch

19.08.2023

Sommernächte Konzert der Gruppe „Volxrock“ in Martell

20.08.2023

Jachim Kirchweihfest in Tarsch

25.08 – 27.08.2023

VinschgauCup

SOMMERWIND 2023 | 39 LATSCH-MARTELLTAL
Foto: TV Latsch-Martell cinemepic Foto: IDM Südtirol Helmuth Rier Foto: IDM Südtirol Helmuth Rier Foto: TV Latsch-Martell | cinemepic

Historische GRAFFITI

Bemerkenswerte "Graffiti" findet man in der Burgkapelle St. Stephan bei Obermontani in Morter.

Die Kapelle St. Stephan in Morter in der Gemeinde Latsch, am Eingang ins Martelltal ist bekannt wegen ihrer einzigartigen Wandmalereien, die schwäbisch und lombardisch beeinflußt sind. Aber das alleine macht nicht das Besondere der Kapelle aus. Auffallend sind die vielen Kritzeleien in den Wandmalereien. Da sich die Kapelle außerhalb der Burgmauern befindet, war sie von Anfang an für alle zugänglich und jeder konnte sich hier ungestört verewigen.

Historische Graffiti sind Spuren der Vergangenheit, wichtige Zeitzeugen der Geschichte und erzählen uns über die Lebensumstände vergangener Zeiten. Der Begriff Graffiti leitet sich vom griechischen Wort „grafein“ ab und bedeutet soviel wie „schreiben, zeichnen, ritzen“. In der Kapelle St. Stefan in Morter sind alle Formen dieses Begriffes vorhanden.

Es gibt in Südtirol kaum einen sakralen Raum, der derart viele solcher historischer Graffitis aufweist. Dass diese heute alle noch erhalten sind, ist einer Art „Dornröschenschlaf“ der Kapelle zu verdanken. Denn mit dem Zerfall des Adelshauses in der frühen Neuzeit war eigentlich niemand mehr da, der sich um die Kapelle kümmerte. Die Geschichte der Grafen auf der Burg endete 1833 mit dem Tod von Josef Alois Anton Carl Graf Mohr. Die Kapelle wurde nie verändert, das mittelalterliche Erscheinungsbild und die Wandmalereien blieben erhalten und somit auch die ganzen Inschriften des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit.

Die historischen „Graffitikünstler“ konnten teilweise nicht schreiben und so bedienten sie sich der verschiedensten Zeichen, um sich erkennbar zu machen. Zu den vielen Inschriften und Datierungen gesellen sich Symbole wie zum Beispiel Hund, Brezel u.s.w. Die älteste Datierung geht auf das Jahr 1458 zurück. Neben den Signaturen von Burginhabern (Caspar von Montani 1551, Franziskus Fortunatus ab Heydorf 1633, Isabella Gräfin von Mohr 1718) finden sich auch Inschriften prominenter Adeliger (Franz Hendl 1570, Sigmund Hendl zu Ober- und Niederreichenberg 1577), von Richtern, Geschichtsschreibern, Geistlichen und Lehrpersonen. Sogar das Monogramm Albrecht Dürers ist eingeritzt, es könnte aber auch nur kopiert worden sein. Auch soll eine Inschrift von Mussolini vorhan den sein. Ob diese echt ist, ist ebenso zu bezweifeln.

Es gibt so viele unbekannte Kritzeleien in der Kapelle die nicht zugeordnet werden können, man könnte sich wochenlang da rin aufhalten und sich damit beschäftigen.

40 | SOMMERWIND 2023
ST. STEPHAN
von Peter Tscholl Fotos: Gianni Bodini

Die Burgkapelle St. Stephan in Morter ist eine Fundgrube für historische Graffiti, von denen viele nicht zugeordnet werden könnnen.

Ins Martelltal erhebt sich die Kapelle St. Stephan

Die Burgkapelle St. Stephan bei Obermontani in Morter ist von Ostern bis Allerheiligen, am Freitag und Samstag von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Informationen: Tourismusbüro Latsch

Cappella San Stefano a Morter I graffiti storici sono tracce del passato, importanti testimoni della storia e ci parlano delle condizioni di vita dei tempi passati. Il termine graffiti deriva dal greco "grafein" e significa "scrivere, disegnare, graffiare". Nella cappella di San Stefan a Morter sono presenti tutte le forme di questo termine.

ab 17.30 Uhr

Innenansicht der Stephanskapelle

SOMMERWIND 2023 | 41 ST. STEPHAN
Die „Graffitikünstler“ konnten teilweise nicht schreiben und so bedienten sie sich der verschiedensten Zeichen.
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IM VINSCHGAU: Bunter Sommergenuss aus dem Vinschgau

Gelb-orange Marillen, leuchtendrote Erdbeeren, rubinrote Kirschen, verschiedenste Beeren und weiß-grüner Blumenkohl: Im Sommer leuchtet es auf den Feldern und Bäumen im Vinschgau besonders bunt. Neben diversen Apfelsorten gedeiht im sonnigen Tal nämlich auch eine Vielfalt an Obst und Gemüse.

Intensiver Geschmack und hohe Qualität zeichnen das Obst und Gemüse aus dem Vinschgau aus. Die Gemüsebeete und Obstwiesen befinden sich auf einer Höhe von bis zu 1.800 Metern. Zwischen den sonnigen Tagen und kühlen Nächten schwanken die Temperaturen sehr stark. Somit reifen die Früchte, Beeren und das Gemüse langsam heran. Die vielfältigen Aromen der einzelnen Sorten können sich vollständig ausbilden. Das verleiht dem Obst und Gemüse aus dem Vinschgau seinen ausgeprägten Geschmack, der echte Genusserlebnisse schenkt.

Ob Beerenfan, Gemüseliebhaber oder Obstfreund: Im Vinschgau wächst für alle Genießer eine sommerliche Köstlichkeit he-

SOMMER

ran. Das Martelltal im Herzen des Nationalparks Stilfserjoch ist für seine aromatischen Berg-Erdbeeren bekannt, die in den hochgelegenen Feldern eine außerordentliche Süße entwickeln. Doch auch Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren fühlen sich hier wohl. Die saftigen Marillen und Kirschen gedeihen hauptsächlich im oberen Vinschgau. Im großen Vinscher Gemüsegarten reifen zudem knackiger Blumenkohl, Rot- und Weißkohl oder Radicchio heran.

Die Vinschger Bauern widmen sich seit Generationen dem Obst- und Gemüseanbau, stets mit Sorgfalt und Respekt vor der Natur. Vieles leisten die Bäuerinnen und Bauern noch in Handarbeit, von der Pflege der Pflanzen bis hin zur Ernte. Der umweltschonende Anbau und die idealen klimatischen Bedingungen garantieren höchste Qualität und besten Geschmack. Die Bauern ernten nur gänzlich ausgereifte Früchte, Beeren und Gemüse. Täglich frisch vom Feld gelangen die saisonalen Erzeugnisse dann ins Verkaufsregal. Durch die Höhenlage der Anbaugebiete und der späteren Reifezeit ist die Obst- und Gemüsevielfalt aus dem

Vinschgau auch dann noch erhältlich, wenn andernorts die Ernte bereits vorüber ist.

Der reich gefüllte Obst- und Gemüsekorb aus dem Vinschgau schenkt viele Genussmomente: Saftige Kirschen und Marillen als energiespendender Snack beim Wandern oder Schwimmen. Knackige Salate und diverses Gemüse zum Grillen. Köstliche Beeren für ein leichtes Dessert. Von fruchtigsüß bis säuerlich-herb ist für jeden Gaumen der passende Geschmack dabei. Noch dazu stecken in den regionalen Köstlichkeiten viele gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe. Wer sich das ganze Jahr über am Geschmack des Sommers erfreuen mag, der veredelt die Früchte und Beeren zu leckeren Marmeladen und Säften.

Jetzt ist die ideale Zeit, um die saisonalen Produkte aus dem Vinschgau frisch vom Feld zu genießen. Erkennbar ist das Vinschger Obst und Gemüse am Logo mit den zwei Marienkäfern und der Herkunftsangabe. Die beiden Marienkäfer stehen für den naturnahen und nachhaltigen Anbau und die hohe Qualität der Produkte.

42 | SOMMERWIND 2023
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Radeln auf der Via Claudia Augusta Der Vinschger Radweg

Eines der Highlights in unserem Tal und eine Erkundung wert ist sicher der 86 Kilometer lange Radweg entlang der Etsch. Der nach der römischen Kaiserstraße Via Claudia Augusta benannte Radweg ist beliebt bei Einheimischen und Besuchern. Landschaftlich ist die Radroute sehr interessant, denn sie führt an zahlreichen Dörfern vorbei, inmitten von Apfelwiesen hindurch und abschnittsweise auch durch Wälder und Biotope. Zu den kulturellen Schmuckstücken entlang des Weges zählen der versunkene Kirchturm im Reschensee, die mittelalterliche Stadt Glurns, das Marmordorf Laas, Schloss Juval und das St. Prokulus Kirchlein: für alle ist etwas dabei. Auch der Radweg selbst hat für alle etwas zu bieten: anspruchsvolle und leichtere Abschnitte wechseln sich ab, damit niemand zu kurz kommt. Die Einkehrmöglichkeiten sind in Form von Restaurants und Cafés über das ganze Tal gut verteilt. Es erwartet Sie eine vielfältige Auswahl an kulinarischen Höhepunkten der alpinen und italienischen Küche. Die besten Tipps haben wir hier für Sie zusammengefasst.

In bicicletta sulla Via Claudia Augusta

La pista ciclabile della Val Venosta

Una delle attrazioni della nostra valle che vale la pena di esplorare è sicuramente la pista ciclabile di 86 chilometri lungo il fiume Adige. Chiamata così in onore della strada imperiale romana Via Claudia Augusta, la pista ciclabile è molto amata dalle persone del posto e dai visitatori. Dal punto di vista paesaggistico, la pista ciclabile è molto interessante, poiché passa accanto a numerosi villaggi, in mezzo a meleti e, a tratti, anche attraverso boschi e biotopi. Tra i gioielli culturali che si trovano lungo il percorso vi sono il campanile sommerso del lago di Resia, la città medievale di Glorenza, il paese del marmo di Lasa, Castel Juval e la chiesetta di San Procolo: ce n‘è per tutti i gusti. Anche la pista ciclabile ha qualcosa da offrire a tutti: si alternano tratti impegnativi e più facili e anche qui c’è qualcosa per tutti. I punti di ristoro, ristoranti e bar sono ben distribuiti in tutta la valle. Vi aspetta un‘ampia scelta di specialità culinarie della cucina alpina e italiana. Abbiamo riassunto qui i migliori consigli per voi.

Nützliche Adressen:

Wetterdienst: www.provinz.bz.it/wetter Tel. 0471 271177

Alle Fahrpläne und Infos auf der Webseite und App südtirolmobil.

www.suedtirolmobil.info

Telefonische Auskünfte:

+39 0471 220 880

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Vinschger wind Impressum

Dantestraße 4, 39028 Schlanders, Tel. 0473 732196, Fax 0473 732451

„Der Vinschger Radweg“ faltbare Beilage zum Sommerwind 2023; Sekretariat, Werbung: Edwina Oberthaler, Walter Morelli

Chefredakteur: Erwin Bernhart , Grafik: Hartwig Spechtenhauser, Elena Kaserer

Beilage „Der Vinschger Radweg“: Angelika Ploner, Druck: Fotolito Varesco, Auer, Nationalstraße 57

Eigentümer und Herausgeber: Info-Media GmbH.

Mwst. Nr: 02445670215, Info-Media GmbH; Ermächtigung des Landesgerichtes Bozen Nr. 6/2005; Eingetragen im ROC: Nr. 12485

an der

Via Claudia Augusta

Radroute Vinschgau an der Via Claudia Augusta

Kulturerlebnis zwischen Gärten und Architektur

Pista ciclabile Val Venosta lungo l’antica Via Claudia Augusta

Pedalate di cultura tra giardini e architettura

Etschradroute
ZumHerausnehmen
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FASHION
Mittwoch
am Vinschger Radweg
IMPRESSIONEN

La VIA della lana

La Transumanza delle pecore é una tradizione, un rito, che si ripete da secoli, sempre uguale ma mai lo stesso.

50 | SOMMERWIND 2023
VAL SENALES
Testo e Foto: Gianni Bodini

Ogni anno, da secoli ormai, si ripete in Val Venosta e in Val Senales una particolare transumanza, unica in tutto l’arco alpino! Verso la metà di giugno si mettono in marcia circa 3000 pecore che da Lasa, Silandro, Naturno e Senales, seguendo antichissimi sentieri ricchi di testimonianze archeologiche, attraversano la catena alpina per recarsi sui pascoli estivi in Ötztal. Dal 1919, anno dell’annessione della provincia di Bolzano all’Italia, le greggi attraversano un confine nazionale, mentre una

volta attraversavano semplicemente il crinale alpino. I pascoli estivi in Ötztal sono sempre stati più ricchi e più verdi grazie alle maggiori precipitazioni sul versante settentrionale e quindi da tempo immemore gli allevatori della soleggiata Val Venosta vi portano le pecore per circa tre mesi. Poi a metà settembre ripercorrono in senso inverso gli antichi sentieri, che fino a pochi anni fa si snodavano per lunghi tratti anche su ghiacciai. Al rientro le pecore vengono tosate e la lana aveva una volta un grande valore, tanto che ancora nel secolo scorso in Val Senales c’erano ben otto aziende familiari che tessevano il Loden famoso in tutto il Tirolo.

Nel corso della storia, ed anche in tempi recenti, sono stati registrati diversi incidenti con la perdita di dozzine di

vite umane e centinaia di pecore perché in alta montagna, e qui si raggiungono i 3000 metri di quota, il tempo può cambiare repentinamente e tempeste di neve, valanghe o fulmini e temporali possono rendere molto difficile il cammino. Ma anche quando il tempo è clemente, l’attraversata non è da sottovalutare. In ogni caso è un’esperienza intensa, un brano di storia viva che si ripete ogni anno, incorniciato da una natura in massima parte rimasta immutata dai tempi di Ötzi, la famosa mummia dell’uomo venuto dal ghiaccio (risalente a 3.300 anni fa), che guarda caso è stato ritrovato proprio lungo questo tratturo. Ai turisti, ai curiosi che vogliono assistere o accompagnare magari solo per un breve tratto le greggi raccomando di attrezzarsi adeguatamente e di non intralciare il duro lavoro dei pastori. La transumanza è stata dichiarata elemento del patrimonio immateriale culturale dell’UNESCO!

SOMMERWIND 2023 | 51 VAL SENALES

Geschichte

im Geröll

Sammeln, archivieren, sich austauschen und vernetzen, Schulbesuche, Ausstellungen, Frontwanderungen und Vorträge organisieren, Filme erarbeiten, produzieren und vorführen, mit der Geschichtsforschung zusammenarbeiten - das hat sich der Ortler Sammlerverein zur Aufgabe gemacht.

Acht originale Fotoalben von Moritz Erwin Freiherr von Lempruch, dem Kommandanten an der Ortlerfront, hat der Ortler Sammlerverein Erster Weltkrieg auf Ebay erstanden. 700 unveröffentlichte Fotos, akribisch beschriftet. Eigentlich waren sie dem Verein von Lempruchs Enkel überlassen worden, doch die Möbelhändler in einer Wiener Wohnung waren schneller gewesen, sodass die Alben in Ungarn gelandet waren. Neben Fotos besitzt der Verein dank seines guten Spürsinns viele weitere Akten und Dokumente. Um sie einem breiteren Publikum zugänglich und die Geschichte begreiflich zu machen, arbeiten die Mitglieder mit dem Medium Film. Technisch betreut die aufwändigen Dokus Eberhard Reinstadler aus Sulden, recherchiert und getextet werden die Episoden von Melanie Platzer. Die Filme greifen einen Frontabschnitt heraus, klären darüber auf, helfen dabei, die Geschichte der Ortlerfront im Detail einzuordnen. Mit Zitaten und historischen Aufnahmen halten sie die Vergangenheit lebendig. Doch auch die Gegenwart spielt hinein, wenn Eberhard Reinstadler mit seiner Kamera Sammler oder Archäologen im Hochgebirge begleitet, während sie sich auf die Suche nach Relikten begeben. 3DModelle eröffnet neue Sichtweisen.

Ein aktiver Sammler und der Gründungspräsident ist der Trafoier Christian Mazagg. Als Geschichtskenner hat er seine eigene Form gefunden, die Fakten am Berg zu überprüfen. Mit den überlieferten Ereignissen im Kopf tragen ihn seine Füße zu dem sich andauernd verändernden Berg, wo er wachsam vergleicht und oft etwas ausfindig macht. Ob er wandert oder zu einer Gipfeltour aufbricht, die Suche nach Resten lässt ihn nicht los. Wobei, manchmal denkt sich Christian Mazagg, es sei nicht mehr viel zu finden. Doch er wird immer wieder eines Besseren belehrt. „So habe ich Geschichte fühlbar und sie bleibt ein Kontinuum, immer spannend, immer neu. Lese ich sie in Büchern nach, verliere ich sie schneller wieder“, beschreibt Mazagg die Verbindung zwischen der Sammlertätigkeit und dem Geschichtserleben. Vereinspräsidentin Melanie Platzer ist öfters mit ihrem Vorgänger Christian Mazagg im Gebirge unterwegs: „Er schaut, er scannt geduldig mit seinen Augen den Boden ab. Irgendwann greift seine Hand nach einem kleinen Ding, das sonst niemand gesehen hat. Und meist ist es dann auch noch etwas Besonderes. Er hat einfach den Blick dafür.“ Das gesamte Ortlergebiet übe Faszination auf ihn aus. Die Funde würden dabei helfen, die Geschichte der Vorfahren aufzuarbeiten und sie bildhaft zu erzählen.

52 | SOMMERWIND 2023
»Es hat keinen Sinn, dass die Gegenstände und Papiere irgendwo in einer Truhe liegen.«
GESCHICHTE

Manche kann er nicht zuordnen, sie geben ihm lange Rätsel auf. Solange, bis er wieder einen Hinweis bekommt oder am Berg einen antrifft. Für den heurigen Sommer rechnet er wieder mit der ein oder anderen Entdeckung.

Franz Angerer hortet historisch gesehen wahre Schätze und stellt sie als Vereinsmitglied zur Verfügung oder erweitert die Vereinssammlung mit Schenkungen. Das Post Hotel in Sulden war im Besitz seiner Familie gewesen, weshalb er zahlreiche Dachbodenfunde gemacht und aufgearbeitet hat. Während der Ortlerfront waren die Kriegsoffiziere dort einquartiert gewesen. Aufgrund des turbulenten Kriegsendes und der hektischen Abreise der Offiziere waren Gegenstände und Dokumente im ehemaligen Hotel zurückgeblieben. Wer sie einmal besessen hat, ist unklar. Vielleicht war der Besitzer zu Kriegsende auch schon tot gewesen, vielleicht waren die Dinge unnütz geworden oder schlicht zu schwer. Ein Glücksfall für den Sammlerverein, dass der Großvater von Franz Angerer nach dem Krieg aufgeräumt und alles weggesperrt hatte. Jahrzehnte später hat es sich sein Enkel zur Aufgabe gemacht, die Stücke zu erfassen und zu ordnen. „Es hat keinen Sinn, dass die Gegenstände und Papiere irgendwo in einer Truhe liegen. Dank der Vereinsinitiativen können wir sie zeigen und für die Geschichtsvermittlung einsetzen.“ Zahlreich waren die Überraschungen und immer detaillierter wurden die Nachforschungen. Sie sind noch nicht zu Ende. Den Dokumenten geht er gemeinsam mit den Kolleg:innen aus dem Verein auf den Grund, findet Namen, Karten, Daten, Zusammenhänge. Und ein fesselndes Tagebuch, über das er noch Näheres herausfinden will. Den Namen des Schreibers weiß er dank einer Zimmerliste schon. Es trifft sich gut, dass in der Suldner Höhe sämtliche Stoff- und Fellteile, die zum Vorschein gekommen sind, ein Jahrhundert lang mottenfrei geblieben sind.

Ortler Sammlerverein Erster Weltkrieg

Ausschuss: Mag. Melanie Platzer (Präsidentin, Historikerin), Gerald Holzer (Vize-Präsident), Christian Mazagg, Eberhard Reinstadler, Benjamin Tragust

Mitglieder: 50, davon 3 Frauen, einige auch aus Deutschland und Österreich

Entstehung: 2006 nach einer ersten erfolgreichen Ausstellung im Nationalparkhaus naturatrafoi als Kollektiv von geschichtsbegeisterten Sammlern gegründet

Tätigkeiten: sammeln, archivieren, sich austauschen und vernetzen, Schulbesuche, Ausstellungen, Frontwanderungen und Vorträge organisieren, Filme erarbeiten, produzieren und vorführen, mit der Geschichtsforschung zusammenarbeiten

Wunsch: Ehrgeiz bewahren und Interesse wecken, systematische Zusammenführung und Aufbereitung der Funde in einer dauerhaften musealen Einrichtung, bevorzugt in der Festung Gomagoi

Wichtig: Alle Funde sind meldungspflichtig (Behörden, Bürgermeister, Amt für Archäologie) und müssen vor Ort bleiben. Es ist nicht erlaubt, sie mit nach Hause zu nehmen. Bei Munition könnte es sich noch um Blindgänger handeln, weshalb Vorsicht geboten ist. Der Verein arbeitet mit dem Land Südtirol zusammen und ist befugt, die Überreste zu verwalten. Derzeit laufen archäologische Arbeiten des zuständigen Amtes an der Baracke der Königsspitze, deren Ergebnisse in naher Zukunft bekannt gegeben werden. Die Vereinsmitglieder erwarten sie gespannt.

SOMMERWIND 2023 | 53 GESCHICHTE
Bei einer Vereinspräsentation in Stilfs gaben v.l. Eberhard Reinstadler, Melanie Platzer, Franz Angerer, Gerald Holzer und Christian Mazagg Auskunft über die Sammlerleidenschaft

Die Ortlerfront

Im Mai 1915 war Italien gegen den früheren Bündnispartner Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg eingetreten und Tirol über Nacht zum Frontgebiet geworden. Der Vinschgau, besonders das Martelltal, Sulden und Trafoi, waren Aufmarschgebiet für Tausende von Soldaten. Die Bergspitzen um das Stilfserjoch bis zum Cevedale wurden von den italienischen Truppen besetzt. Das k.u.k. österreichische Heer und die Tiroler Standschützen mussten nachziehen. Es entstanden Unterkünfte sowie Artilleriestützpunkte. Bei schlechter Verpflegung und unter widrigen Bedingungen wurden die entlegensten Gletscher zum Kriegsschauplatz. Gänge und Stollen führten tief unter die Eisdecke, Seilbahnen wurden gebaut. Auch Italien baute seine Stellungen aus, es kam zu Angriffen und einem immer höher gelegenen Wettrüsten. Die Bergspitzen dienten als Beobachtungspunkte und wurden Angriffsziele im Schlagabtausch von Wehren und Feuern. Geschütze wurden bis auf den Ortler, den mit 3905 m höchsten Berg der Donaumonarchie, geschleppt. Den größten Feind stellte jedoch die Natur: Bittere Kälte, Schneemassen, Steinschlag und Lawinen forderten neben

Die Gipfelbaracke auf der Trafoier Eiswand wird von Christian Mazagg inspiziert.

Foto: Ortler Sammlerverein

den militärischen Operationen im Stellungskrieg zahlreiche Opfer. Weder Italien noch Österreich-Ungarn schafften nennenswerte Erfolge. Nach drei Jahren Krieg, den die italienischen Alpini, die österreichischen Kaiserjäger und auch die Zivilbevölkerung erlitten hatten (Beschuss von Trafoi und Evakuierung der Bewohner), trat im November 1918 das Kriegsende ein. Der Krieg hat sich nicht im Tiroler Gebirge entschieden, sein Ausgang war dennoch folgenschwer: Wie im „Londoner Vertrag“ 1915 zwischen Italien und den Siegerstaaten vereinbart, fielen das Trentino, Triest und Tirol bis zum Brenner zu Italien.

Alltagsgegenstände aus dem Gebirgskrieg

Granatensplitter, in Paraffin getränktes Zeitungspapier als Anzündhilfe

54 | SOMMERWIND 2023
GESCHICHTE
Postkarte und Porträt von Generalmajor Lempruch, dem Befehlshaber an der Ortlerfront Gerald Holzer beim Abtransport von Relikten. Foto Ortler Sammlerverein Blick in den Aktenkoffer von Franz Angerer

GESCHICHTE ERLESEN

Buchtipps

Trafoi. Ein Dorf zwischen Ortler, Furkel und Stilfserjoch. Hrsg. v. Herbert Raffeiner, Hans Thöni und Christian Mazagg. Folio Verlag; Bozen 2020. (Im Buchhandel bereits vergriffen, zu beziehen über die Gemeinde Stilfs)

Zeit im Eis. Gletscher geben die Geschichte frei. Die Front am Ortler 1915-1918. Sebastian Marseiler, Udo Bernhart, Franz Josef Haller: Bozen 1996.

Heinz König: „Gedenke, o Wanderer …“ Biographisches Mosaik über Ing. Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a. D., Bozen 2012.

GESCHICHTE ERLEBEN

Nach Tipps von Gerald Holzer (Vize-Präsident des Ortler Sammlervereins) zusammengestellt

Für Familien geeignet, ca. 1 Stunde Gehzeit: Monte Scorluzzo (3904 m), vom Stilfserjoch aus leicht erreichbar (dorthin fährt ein Linienbus!). Es gibt Stellungsreste zu sehen und Informationstafeln helfen bei der historischen Einordnung. Die Wanderung kann dem Filon Del Mot entlang fortgesetzt werden, dort befinden sich Reste der italienischen Kriegsstellungen.

Ca. 3,5 Stunden Gehzeit: Weg Nr. 20: Dreisprachenspitze (2843 m) - dort treffen Südtirol, die Lombardei und Graubünden aufeinander, in kürzester Zeit vom Stilfserjoch aus zu erreichen – Reste des Lempruchlagers (Truppenlager) – über den Goldseeweg, vorbei am Goldsee und an der Goldseestellung zur Furkelhütte. Von dort aus kommen Sie mit dem Sessellift oder über Weg Nr. 17 hinunter nach Trafoi. Thementafeln zur Gebirgsfront, zu Geologie und Botanik. Auch möglich: Richtung wechseln und bei der Furkelhütte starten.

Goldseetrail fürs Mountainbike: Nur bis 9 Uhr morgens oder ab 16 Uhr abends befahrbar!

Weitere Touren zum Thema Ortlerfront führen in Schnee und Eis und bedürfen hochalpiner Erfahrung. Vertrauen Sie sich dafür einem Bergführer an.

Das „Museum für das Ortlergebiet“ zeigt Exponate zur Geschichte des Tourismus und Alpinismus in Sulden. Zudem gibt es eine Sonderausstellung über die Front in Fels und Eis sowie Mineralien zu besichtigen (Sammlung Konrad Knoll).

Im Erdgeschoss der Grundschule Sulden, von Mitte Juni bis Mitte September, täglich von 09.00 Uhr bis 22.00 Uhr.

Kontakt: Familie Knoll +39 0473 613032

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Sulden Solda | Trafoi

>Das Wanderparadies der hochalpinen Extraklasse

>Il paradiso escursionistico alpino di prima classe

>The First Class Alpine Excursion Paradise

2.800 m >Seilbahnen Sulden Madritschhütte

> Funivie Solda Rifugio Madriccio

>Solda Cableway Madriccio Alpine Hut

2.600 m > Bergrestaurant > Ristorante a monte

> Restaurant at arrival

2.350 m >Langensteinlift Bergrestaurant K2

>Seggiovia Orso Ristorante a monte K2

>Orso Chair Lift Restaurant at arrival K2

2.350 m >Kanzelbahn Bergrestaurant Kanzel

>Funivia Pulpito Ristorante a monte Pulpito

>Pulpito Cableway Restaurant at arrival Pulpito

2.200 m >Sessellift Trafoi Furkelhütte

>Seggiovia Trafoi Rifugio Forcola

>Trafoi Chair Lift Forcola Alpine Hut

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• Foto: SBS, Ferienregion Ortlergebiet, Drescher
Ortlergebiet
Zona Ortles The Ortles Area >>> rtl > he O Or T
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Die „KORRNR“

vom Schimpfwort zum

Stolz Vinschgaus

Die Geschichte der „Korrnr“ ist die Geschichte von Armut, Realteilung, Besitzlosen und von Vorurteilen.

Sowohl der Künstler und Dichter Luis Stefan Stecher mit seiner Sammlung „Korrnrliadr in lyrischen Gedichten“ und der Musiklehrer Ernst Thoma mit der Vertonung derselben Gedichte, haben die ehemalige Randgruppe der „Korrnr“ eine literarische und musikalische Aufmerksamkeit gewidmet, welche mittlerweile die Vinschger Seele mit Stolz erfüllt, wenn „Korrnrgedichte und -liadr“ vorgetragen und gesungen werden.

Die „Korrnr“, waren ein Wandervolk, welches im 18. und 19. Jahrhundert durch den Vinschgau und die benachbarten Regionen zogen. Sie machten bis zu 30 % der lokalen Bevölkerung aus und wurden als soziale und vor allem besitzlose Randgruppe von der restlichen Bevölkerung nur wenig geschätzt. Demnach sollen die „Korrnr“ gestritten, gestohlen und gelogen haben, während sie von einem Ort zum anderen

zogen und handelten bzw. tauschten. Dabei waren „Korrnr“ längst keine Fremden. Ihre Abstammung war dieselbe wie die der restlichen Bevölkerung. Der einzige Unterschied bestand darin, dass sie keinen Hof oder andere Eigentümer besaßen. Die Realteilung dieser Zeit, bei dem der Besitz auf alle Kinder der Familie zu gleichen Teilen überging, die Bevölkerungszunahme und die aufkommende Armut konnte nicht alle Familien ernähren und so mussten einige von Haus und Hof. Durch kleinere Arbeiten wie das Besenbinden oder Körbe flechten versuchten sie durch die Runden zu kommen. Bis in die Zwischenkriegszeit des 20. Jhd. waren sie so unterwegs, ehe sie sich aufgrund des Umsiedlungsabkommen 1939 (Option) zwischen den italienischen Faschisten und den deutschen Nationalsozialisten vorwiegend außerhalb des Vinschgaus niederließen. Nach dem Zweiten Weltkrieg suchten sie ihr Glück im Ausland, wo sie sich jenseits von Vorurteilen eine neue Existenz aufbauen konnten.

Diesem eigentümlichen kleinen Völkchen und derer Geschichte widmete der Maler und Poet Luis Stefan Stecher im Jahr 1978 einen lyrischen Gedichtband mit der Bezeichnung „Korrnrliadr“. Dort hat er viele Lebensweisheiten der „Karrnr“ eingebaut, die nachdenklich machen aber auch humorvoll sind. Ende der 1970er Jahre fielen diese Texte dem Vinschger Sänger und Komponisten Ernst Thoma zu. Thoma berührte vor allem der besondere Charme der „Korrnliadr“, der sich aus dem

"Korrnr"

Sia l'artista e poeta Luis Stefan Stecher, con la sua raccolta "Korrnrliadr in poesie liriche", sia l'insegnante di musica Ernst Thoma, con l'ambientazione delle stesse poesie, hanno dedicato attenzione letteraria e musicale all'ex gruppo marginale dei "Korrnr", che ora riempie l'anima della Val Venosta di orgoglio quando vengono recitate e cantate le "poesie dei Korrnr".

KORRNR
IT
von Ludwig Fabi Ernst Thoma Flouraschworz

Zusammenspiel der Tragik der Geschichte und der Herzlichkeit, die der Vinschger Dialekts trotz seiner Härte transportierte, ergab. So hinterlegte Thoma einige der lyrischen Gedichte mit einer eigenen Melodie und begleitete sie mit Gitarre. Seine Vertonungen werden seitdem von ihm selbst oder in Begleitung, aber auch von Gesangsfreudigen im Vinschgau und in anderen Teilen Südtirols und Tirols mit viel Passion gesungen. Weitere Musikgruppen wie Titlá, Opas Diandl und Dominik Plangger interpretierten die „Korrnliadr“ wieder neu. Jüngstes Projekt dazu ist die Gruppe „Flouraschworz“ welche derzeit erfolgreich mit zeitgenössischen Interpretationen durch den deutschsprachigen Raum tourt. Die Beliebtheit der „Korrnliadr“ ergibt sich laut dem Volkskundler

Thomas Nussbauer wohl daraus, dass die Texte einen wichtigen Aspekt des Obervinschger Identitätsbewusstsein, wie die gemeinsame Geschichte und die Sprache, erfassen und eine ideale Verbindung von Humor, Regionalgeschichte und Regionalidentität bilden.

Quellen:

SOMMERWIND 2023 | 57 KORRNR
Durch kleinere Arbeiten wie das Besenbinden oder Körbe flechten versuchten sie durch die Runden zu kommen.
Luis Stefan Stecher – Korrner Liadr Folio- Verlag 2009 Ramona Zueck - Korrnrliadr - Ein lyrisch-musikalischer Umschwung in der Geschichte einer Tiroler Minorität Luis Stefan Stecher

LOU und seine

vierbeinigen FREUNDE

Lou ist am liebsten barfuß unterwegs. Er will das Gras unter seinen Füßen spüren, den Morgentau, die kleinen Kieselsteine auf dem Weg. Barfußlaufen bedeutet für ihn Freiheit, genauso wie das Leben auf der Alm mit seinen Hunden, deren Sprache er versteht.

Der 59-jährige Lorenz Blaas, bekannt als Lou, hat einen besonderen Draht zu Hunden. Er kommuniziert mit ihnen in einfacher Sprache, mit wenigen Gesten, und sie gehorchen. Hundehalter:innen staunen darüber, wie schnell es ihm gelingt, ein hyperaktives Tier zu beruhigen. Lou‘s Leitsatz lautet: „Hee Mensch, versuche den Hund zu verstehen, dann wird auch der Hund bereit sein, dich zu verstehen.“

Bei einer schwierigen Hunde-Menschbeziehung kümmert sich Lou immer um beide, um den Hund und um den Menschen.

Lou’s Leben mit Hunden begann im Sommer 1989. Für die Zeit auf einer Schweizer Alm lieh er sich von Bekannten den Hund „Sammy“, einen Collie-SchäferMischling, den er dann nach seinen Vorstellungen erzog. „Ich gehe immer von meinem Gefühl aus. Das Gefühl sagt mir genau, was zu tun ist.“, erklärt Lou. „Das Um und Auf bei der Hundeerziehung ist, dem Hund zu zeigen, dass du der Chef bist. Aber der Hund darf vor Dir niemals Angst haben. Alles muss mit Freude geschehen.“

Er und seine Hunde, Gary, Alice, Whip alles Border Cillies und Zoe, eine Cattle Dog Hündin sind ein eigespieltes Team. Die Verständigung funktioniert, daheim

in Goldrain und auf der „Fürstenalm“ in Trimmis bei Chur, wo Lou seit 1993 die Sommermonate verbringt. Die Hunde sind seine treuen Begleiter und helfen ihm beim Hüten der Jungrinder, Pferde und Ziegen.

Die Hündin Zoe hat eine besondere Geschichte. Sie war als verwahrloste Streunerin in Süditalien aufgegriffen und nach Südtirol gebracht worden. In neuer Umgebung eingeengt und aggressiv brachte das Tier ihre Retterinnen zur Verzweiflung. Mehrere Versuche die Hündin zu bändigen scheiterten. Sie landete im Tierheim und galt als nicht vermittelbar. Ihr Glück war, dass Lou auf sie aufmerksam wurde. Er nahm sie unter seine Fittiche. Schließlich behielt sie bei sich und nennt sie heute liebevoll „Walsche Tussy“.

Den Tierliebhaber sei zwar hoch anzurechnen, dass sie sich um herrenlose Hunde kümmern. Doch wenn sie diese vom Urlaub mit nach Hause nehmen, tun sie den Tieren oft nichts Gutes. Denn, wenn ein Streuner an Menschen vermittelt wird, die sich nicht auf dessen Eigenheiten einlassen und nicht die nötige Geduld aufbringen, ist die Überforderung groß. „Und der Hund ist dann wirklich ein armer Hund“, betont Lou.

SOMMERWIND 2023 | 59 ALMGESCHICHTEN
von Magdalena Dietl Sapelza
»Hee Mensch, versuche den Hund zu verstehen, dann wird auch der Hund bereit sein, dich zu verstehen.«

Von Juni bis Oktober verbringt Lou mit seinen Hunden auf der "Fürstenalm". Unterstützt wird er von seiner Partnerin Elisabeth Schwabl, genannt Lies. Außer halb der Almsaison nimmt er Arbeiten an, die sich bieten. Er machte sich beispiels weise beim Baumschneiden nützlich und bei der Apfelernte. Er arbeitete bei sozialen Projekten mit. „Beim Apfelklauben vor 30 Jahren habe ich das Meditieren gelernt“, verrät er. „Seither meditiere ich täglich 20 Minuten lang und hole mir Kraft aus dem Universum.“

Lou wuchs in Naturns auf. Seine Eltern stammen aus dem Bergdorf Matsch. Dort verbrachte er als Kind oft seine Sommerferien. „Es hat mich immer nach Matsch hingezogen, wo ich mich bei meiner Verwandtschaft sehr wohl gefühlt habe“, schwärmt er. Im Alter von sechs Jahren hütete er auf den Gemeinschaftsweiden von Matsch mit einem Hirten die „Heimatkühe“. So werden die Kühe genannt, die den Sommer nicht auf der Alm verbringen. Als 10-Jähriger verbrachte er seinen ersten Sommer als Gehilfe auf einer Schweizer Alm nahe St. Moritz. Er war damals verantwortlich für 60 Milchkühe, die er täglich einmal gegen 4.00 Uhr in der Früh zum Melken von der Almweide in den Stall holte, und zweites Mal abends. Tagsüber beaufsichtigte er die Kühe auf der Weide. „Ich habe tagelang allein mit ihnen im Wald verbracht, bei Blitz und Donner. Irgendwie wurde ich menschenscheu“, erzählt er. Er hing seinen Gedanken nach. Er sammelte Holzstücke und schnitzte mit seinem Taschenmesser kleine Figuren. „Langweilig war mir nie “, sagt Lou. Sein Lohn für den ersten Almsommer als Hirte war eine Ziege, die sein Vater mit dem Almverantwortlichen ausgehandelt hatte. Mit dieser Ziege machte Lou am Tag nach dem Almabtrieb stolz einige Runden in Naturns. „Ich wollte allen zeigen, was ich verdient hatte“, lacht Lou. Das gegerbte Fell dieser Ziege erinnert ihn noch heute daran. Diesem ersten Sommer auf der Schweizer Alm folgten vier weitere, und er verdiente sich dann auch Schweizer Franken.

Nach Abschluss der Pflichtschule lernte Lou Koch in einem Gasthof in Algund. „Ich habe gern gekocht “, meint er. Als

Jahrzehnt lang kulinarische Köstlichkeiten in Restaurants in Naturns, in Gröden, im Gadertal und in München. Dort waren namhafte Persönlichkeiten zu Gast. Er kochte beispielsweise für Siegfried Lowitz, der den Kommissar Erwin Köster in der Krimireihe „Der Alte“ dargestellt hatte. Lou genoss das Stadtleben und war auch kein Kind von Traurigkeit. Doch irgendwann sehnte er sich nach dem Leben in den Bergen. „Mich überkam das Gefühl, wieder auf eine Alm zu gehen“, erklärt er. Diese Alm fand er 1989 am Julierpass, wo er dann zwei Jahre als Hirte 90 Stück Jungrinder beaufsichtigte, unterstützt vom geliehenen Hund „Sammy“, der ihm anschließend noch mehrere Sommer lang gute Dienste leistete, so bei Guarda im Unterengadin, wo er 120 Kühen unter seiner Obhut hatte, und später auch noch auf der „Fürstenalm“.

Richtig auf den Hund kam Lou, nachdem er 1995 seine Lies auf dem Weihnachtsmarkt in Bozen kennenlernte. Sie stammt aus Mölten und ist zwei Jahre jünger als er. Er bot auf dem Markt Schnitzarbeiten zum Verkauf an. Sie betrieb einen Verkaufsstand mit ihren Filzarbeiten. Als sie zu ihm zog, brachte sie ihre kleine Tochter Iduna mit und den Hund „Lolli“. „Die Iduna ist drei Jahre alt gewesen, als ich Vater geworden bin“, betont er. Später schenkte ihm Lies noch Raphael und Laura.

„Der Hund „Lolli" war ein reinrassiger Mischling und hat alles andere getan, als zu gehorchen“, lacht Lou. Doch von diesem Hund habe er viel lernen können. Kurz darauf kaufte er sich die zwei Border Collies Thory, Tasko, die er als Hirten-

heutigen Hunde Gary, Alice, Whip und Zoe, mit denen er sich derzeit wieder auf der „Fürstenalm“ befindet. Dort kennt er jeden Baum und jeden Stein. Und er vertraut auf die schützende Hand der Naturgeister, die ihm schon dreimal das Leben gerettet haben. Einmal blieb er unbeschadet, als ein Blitz an ihm vorbeizischte. Dann rette ihn das Schuhbinden in gebückter Haltung vor einem großen Stein, der in Kopfhöhe an ihm vorbeischoss. Und ein drittes Mal tat sich nach einem Sturz vor ihm ein Abgrund auf und er konnte sich in letzter Minute an einem Holzpfahl festhalten. Lou spricht mit den Wölfen des Rudels „Calanda" in der Nähe der „Fürstenalm". „Ich habe keine Angst und bin mit ihnen bisher gut ausgekommen", meint er.

Lou zum Thema Hund oft um Rat gefragt. Er versucht zu helfen so gut er kann. „Wenn Hunde ein schlechtes Verhalten zeigen, sind seine Halterinnen oder seine Halter selbst schuld, weil sie vieles falsch machen und gemacht haben“, sagt er. „Ich muss den Menschen erziehen, damit es mit dem Hund funktioniert“, meint er. Bei der Hundeerziehung gelte es, die Sprache des Hundes zu lernen, ihm gezielte Befehle zu erteilen und ihn auch zu loben, wenn er etwas gelernt hat. Und es brauche vor allem viel Geduld und beinharte Konsequenz. Das alles geht nicht von heute auf morgen. „Jede Hundepfote ist ein Lehrjahr, und der Hund hat vier Pfoten,“ sagt Lou. „Bevor man sich einen Hund anschafft, sollte man sich im Klaren sein, dass man ein Tierleben lang für ihn Verantwortung übernehmen muss.“

60 | SOMMERWIND 2023 ALMGESCHICHTEN
Lou berät regelmäßig Hundehalter:innen

Familie Wegmann

Kirchplatz 7, Schluderns Tel. 0473 615 278, info@hotelengel.com www.hotelengel.com

Hier kehrt man gerne ein: Mitten im Herzen von Schluderns steht direkt am Kirchplatz – neben der sehenswerten Kirche zur Hl.

Katharina - das Hotel Engel. Die Familie Wegmann hat mit ihrem Hotel, Restaurant und Café einen beliebten Treffpunkt geschaffen. Während innen rustikales Interieur seinen Charme entfaltet, sorgt draußen die großzügige Terrasse samt Kinderspielplatz für eine genussvolle Auszeit. Das Restaurant bietet saisonal angehauchte Südtiroler Küche, das Bistro hingegen eine feine Auswahl an leckeren, frisch zubereiteten Gerichten für den kleinen Hunger. Dass das Eis hier handwerklich hergestellt ist, schmeckt man sofort.

Unverfälscht und vollmundig ist der Geschmack. In der beliebten Eisdiele wird auf höchste Qualität Wert gelegt. Zur Auswahl stehen ganz verschiedene Eissorten, die genauso wie die Kuchen und Torten aus der hauseigenen Konditorei Handarbeit sind. Ein Blick in die Kuchenvitrine lässt Genießer das Wasser im Mund zusammenlaufen – und ob Eis oder Kuchen und Torten – alles ist von hervorragendem Geschmack. Ankommen, sich Zuhause fühlen und genießen lautet das Motto.

Am Fuße der Churburg gelegen, nur drei Minuten vom Bahnhof entfernt. Idealer Zwischenstopp für Radfahrer.

&
im
Einkehren
genießen
Hotel Engel
Tipp:

ALLEGRA

zum Bergsommer im Val Müstair

Wussten Sie, dass sich im Val Müstair jedes Jahr die Schmetterlinge

Wussten Sie, dass sich im Val Müstair jedes Jahr die Schmetterlinge zu ihrem „summer of love“ treffen? Denn die Farbenpracht der Blumenwiesen im Tal in ihrer seltenen Artenvielfalt und die voll erblühten Alpweiden sind nicht nur für Botaniker und Blumenliebhaber ein Anziehungspunkt. Hier gedeihen noch Blumen und Pflanzen, seltene Orchisarten und Kräuter, die andernorts kaum mehr zu finden sind.

Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz und grenzt an den einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc Naziunal Svizzer“. Zusammen mit dem Nationalprak und Teilen der Gemeinde Scuol

bildet es das erste hochalpine UNESCO Biosphärenreservat der Schweiz und wurde als Naturpark von nationaler Bedeutung ausgezeichnet.

Mit dem UNESCO Welterbe Kloster St. Johann in Müstair beherbergt es zudem ein kulturelles Juwel, welches ihm internationalen Ruhm beschert. Hier begegnen sich benediktinischer Alltag, Kulturpflege, Kunst und Forschung. Die Klosterkirche weist den grössten frühmittelalterlichen Freskenzyklus der Welt auf und im Klostermuseum wird 1200-jährige Geschichte lebendig. Das Kloster St. Johann wird immer noch von einer kleinen Gruppe von Benediktinerinnen bewohnt, die in seinen Mauern ihren klösterlichen Alltag leben.

62 | SOMMERWIND 2023
Hier gedeihen noch Blumen und Pflanzen, seltene Orchisarten und Kräuter, die andernorts kaum mehr zu finden sind.
VAL MÜSTAIR
zu ihrem „summer of love“ treffen?
von Annelise Albertin

Natur pur auf vielseitige Art erleben

Im Val Müstair kommt keine Langeweile auf. Abseits der grossen Tourismusmetropolen findet man hier eine Vielzahl von Natur- und Kulturerlebnissen, die mit einheimischen Guides oder auf eigene Faust erlebt werden können.

Ein gut markiertes Wanderwegnetz lässt keine Wünsche offen. Von der anspruchsvollen Gipfelbesteigung bis zur leichten Talwanderung findet jeder Wanderer die passende Tour. Zu den nennenswerten Highlights zählen neben vielen anderen Routen das Hochtal „Val Mora“, der Bergsee „Lai da Rims“ und der Höhenweg „senda Val Müstair“. Wanderungen im Nationalpark sind besonders bei Kindern sehr beliebt. Wenn Murmeltiere beim Spielen beobachtet oder mit dem Feldstecher nach Gämsen und Hirschen Ausschau gehalten werden kann, sind Kilo- und Höhenmeter rasch vergessen (val-muestair.ch/wandern).

Auch barrierefrei kann man im Tal unterwegs sein. Kinderwagen- und rollstuhltaugliche breitere Wege lassen sich problemlos auf Rädern erkunden (valmuestair.ch/barrierefrei).

Mountainbiker kennen und lieben das Val Müstair, handeln es aber gerne als

Geheimtipp unter sich. An der Grenze zum Nationalpark, zwischen altehrwürdigen Kulturschätzen, können 150 Bike-Kilometer genossen werden. Dabei stellt das Postauto die lückenlose Erschliessung sicher (valmuestair.ch/mountainbiken).

Ausgewählte Tipps für Ihre Ferien

Der Naturpark Biosfera Val Müstair hält für seine Gäste ein vielseitiges Angebot an Ferienerlebnissen bereit, die von ausgebildeten Guides geführt werden (val-muestair. ch/ferientipps).

Und sollte es mal einen nicht so sonnigen Tag geben, sind Besuche in der Mühle Mall in Sta. Maria, im Chasa Jaura Museum-Art-Cultura in Valchava oder im Museums 14/18 in Sta. Maria lohnenswerte Ziele. Zum Museum 14/18 gibt es zudem den militärhistorischen Wanderweg auf dem Umbrail/Stelvio, welcher zusammen mit der Ausstellung im Museum die Geschehnisse während des Ersten Weltkriegs auf dem Stelvio- und Umbrailpass beleuchtet.

Informationen zu allen Angeboten, Dokumentationen und Wanderkarten: Gäste-Information Val Müstair, Tel. +41 81 861 88 40, www.val-muestair.ch, info@val-muestair.ch

Kostenlose App für Ihr Smartphone: val-muestair.app

Vorrangregelung ab Sommer 2023

Die Regelung richtet sich nach den Angebotstagen des Wanderbus-PostAuto Val Vau: Mittwoch, Donnerstag und Samstag Vorrang für Wandernde. Bikende nutzen vorzugsweise die restlichen Tage.

SOMMERWIND 2023 | 63 VAL MÜSTAIR
Umbrailpass – Piz Umbrail – Lai da Rims – Val Vau Koexistenz Symbolbild Fairtrail weitere Infos und Alternativrouten: val-muestair.ch/koexistenz

Sommerzeit ist Grillzeit!

Sonne satt und strahlend blauer Himmel – Der Sommer lässt jedes Jahr die Herzen der Grillmeister höherschlagen! In gemütlicher Runde mit Freunden und Familie brutzeln sie fleißig vor sich hin und bald schon erfüllt der Duft von leckerem Essen die Luft. Nicht nur buntes Gemüse, verschiedenste Fleischspezialitäten oder Polenta kommen dabei auf den Grill, sondern auch der leckere „Grill- & Pfannenkäse“ von Mila ist ein gern gesehener Gast auf der heimischen Grillplatte. Ob gegrillt oder paniert, in der Pfanne gebraten oder im Ofen gebacken – die Zubereitung ist kinderleicht und den Rezeptideen sind keine Grenzen gesetzt! Hergestellt aus 100 % Südtiroler Bergmilch, begeistert der rein vegetarische „Grill& Pfannenkäse“ mit einer knusprigen Kruste, die seinen zartschmelzenden Kern perfekt umhüllt und entfaltet seine feinen Röstaromen am Gaumen. Abseits vom Grill oder Backofen macht er auch ungebraten eine gute Figur: Mit seinem milden Geschmack sichert sich der „Grill& Pfannenkäse“ seinen Platz auf dem „Marendbrettl“ und verfeinert verschiedenste Salate.

Empfehlung

Der „Grill- & Pfannenkäse“ von Mila ist in der praktischen 2 x 80 g Packung oder als Stange in den Käsetheken erhältlich. Die empfohlene Scheibendicke für das

Zubereitungstipps

Für den Grill: Den Käse mit Öl bestreichen und bei mittlerer Hitze ca. 2 – 3 Minuten von beiden Seiten anbraten.

Auf dem Herd: In der vorgeheizten Pfanne bei mittlerer Hitze ca. 2 – 3 Minuten von beiden Seiten anbraten.

Im Backofen: Auf Backpapier verteilen und bei 220°C für 6 – 8 Minuten backen.

Auf dem Brotzeitbrett: Ungebraten zu Speck, Gewürzgurken, einem Brot mit Sonnenblumenkernen oder Leinsamen und Grissini kombinieren. Außerdem in sommerlichen Käsesalaten.

BERGMI LCH SÜDTIROL 64 | SOMMERWIND 2023

Vegetarischer Burger mit Mila-Grillkäse

ZUTATEN für 8 Burger

für die Burger

- Burger-Buns

- 300 g Champignonpilze

- 3 Esslöffel Olivenöl

- 1 Knoblauchzehe

- 2 Zucchini

- 1 Karotte

- 8 Salatblätter

- 1 Tomate

- 1 Zwiebel

- 8 Scheiben „Grill- & Pfannenkäse“ von Mila

- Salz

für die Sauce

- 250 g Vollmilchjoghurt Natur

- 1 Esslöffel Senf

- 1 Esslöffel Ketchup

- 1/2 Knoblauchzehe, kleingehackt

- 1 Esslöffel Petersilie, gehackt

- 1/2 Esslöffel Schnittlauch, gehackt

- Salz

- Pfeffer

ZUBEREITUNG

für die Sauce

Naturjoghurt, Senf, Ketchup, Knoblauch, Petersilie, Schnittlauch, sowie Salz und Pfeffer nach Belieben in einer Schüssel gut verrühren und bis zum Servieren kalt stellen.

für die Burger

Champignonpilze putzen und in Scheiben schneiden. Eine Bratpfanne mit Olivenöl und der ungeschälten aber leicht zerquetschten Knoblauchzehe erhitzen. Champignons für ca. 2 Minuten darin anbraten. Salzen und wenige Minuten weiterbraten, bis sie bissfest sind. Zucchini waschen, putzen und in dünne Scheiben schneiden. Zucchinischeiben auf beiden Seiten grillen.

Karotte waschen, raspeln und beiseitestellen. Salatblätter waschen und trockenschütteln. Tomate waschen, trockentupfen und in ca. 8 mm dicke Scheiben schneiden. Zwiebel schälen und in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden.

Sobald alles vorbereitet ist und die Burger Buns gebacken sind, in einer Grillpfanne die Scheiben des „Grill- & Pfannenkäses“ von beiden Seiten für ca. 1,5 Minuten grillen.

Anschließend gleich die vegetarischen Burger zusammensetzen: Burger Buns halbieren, etwas Sauce auf den Burgerboden geben, dann ein Salatblatt, eine Tomatenscheibe, 3 – 4 gegrillte Zucchinischeiben, einige Zwiebelringe, den „Grill- & Pfannenkäse“, die Champignonpilze, die geraspelten Karotten und abschließend noch etwas Sauce.

Burger sofort servieren und die übrige Sauce dazu reichen.

BERGMILCH SÜDTIROL
SOMMERWIND 2023 | 65

LÖSUNGSWORT:

Senden Sie das Lösungswort, Ihren Namen und Wohnort an: redaktion@vinschgerwind.it

Es gibt drei Buchpreise, die verlost werden.

Einsendeschluss: 01. September 2023

1. Traube auf Hebräisch, Vinschger Wein

2. Zum Saibling rät Sonya Egger-Trafojer einen...

3. Wohnschloss der Hendl um 1600 in Schlanders erbaut...

4. Die Südtiroler Ritterspiele finden am Fuße der ... statt

5. Die größte ... Italiens gibt es in Ragland

6. Laas ist das ...

7. Der Präsident der Campingplatzbetreier, Nachname

8. Der Ortler ... birgt Relikte aus dem 1. Weltkrieg

11. Wanderung zu den ... (Seite 16 im Wanderheft)

12.

13. Matsch ist ...

14. ehemalig fahrendes Volk im Vinschgau

15. In der Kapelle St. Stephan bei Morter finden sich auch ...

16.

17.

18. Bergsteigerlegende Reinhold ...

19.

20. Ein Besucherzentrum des Nationalparks

66 | SOMMERWIND 2023 SOMMERWIND-RÄTSEL 1. Traube auf Hebräisch, 2. Zum Saibling 3. Wohnschloss 4. Die Südtiroler 5. Die größte ... 6. Laas ist das ... 7. Der Präsident 8. Der Ortler ... birgt 9. Seitental des 10. Titel der vorliegenden 11. Wanderung zu 12. Heuer feiert 13. Matsch ist ... 14. ehemalig fahrendes 15. In der Kapelle 16. Seilbahn in Naturns 17. Unterste Gemeinde 18. Bergsteigerlegende 19. Reinholds Museum 20. Ein Besucherzentrum ▾17 ▸20 15 10 ▸11 ▾3 ▸4 13 ▸7 9 ▸1 ▸14 ▸13 8 ▾10 ▾9 12 ▸16 4 2 1 ▾6 ▸19 16 ▾18 11 ▸5 14 3 ▾2 ▾15 5 ▾8 ▸12 6 7 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 6. Laas ist das ... 7. Der Präsident der 8. Der Ortler ... birgt 9. Seitental des Vinschgau 10. Titel der vorliegenden 11. Wanderung zu den 12. Heuer feiert die Straße 13. Matsch ist ... 14. ehemalig fahrendes 15. In der Kapelle St. 16. Seilbahn in Naturns 17. Unterste Gemeinde 18. Bergsteigerlegende 19. Reinholds Museum 20. Ein Besucherzentrum ▾17 ▸20 15 10 ▸11 ▾3 ▸4 13 ▸7 9 ▸1 ▸14 ▸13 8 ▾10 ▾9 12 ▸16 4 2 1 ▾6 ▸19 16 ▾18 11 ▸5 14 3 ▾15 5 ▾8 ▸12 6 7 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
9. Seitental des Vinschgau mit vielen Kapellen 10. Titel der vorliegenden Ausgabe des Vinschgerwind Heuer feiert die Straße zum ... ihren 200. Seilbahn in Naturns Unterste Gemeinde im Vinschgau Reinholds Museum bei Bozen
9 8 9 1 3 5 9 2 4 3 8 1 2 3 3 9 7 6 7 1 5 6 4 2 7 2 1 6 11 7 2 8 2 3 1 6 8 7 3 6 2 1 4 6 8 2 9 1 4 3 1 7 5 4 6 9

DIE CHURBURG Das Juwel des Vinschgaues

Über Schluderns im sonnigen Vinschgau erhebt sich die Churburg, eine der besterhaltenen Burganlagen Südtirols. Der wehrhafte Bau wurde 1259 errichtet und ist seit 1504 im Besitz der Grafen Trapp. Das residenzhafte Renaissanceschloss zeigt einen wunderschönen Arkadenhof und prunkhafte Räumlichkeiten mit sehenswerten Kostbarkeiten: Jakobszimmer, Matscher Saal, die romanische Kapelle. Weltruf genießt die Rüstkammer. Die weltweit größte private Sammlung dieser Art enthält maßgefertigte Rüstungen der Schlossbesitzer von unvergleichlich wertvoller künstlerischer Gestaltung.

CASTEL COIRA

Il gioiello della Val Venosta

Sopra Sluderno in Val Venosta erge Castel Coira, uno dei castelli meglio conservati dell’Alto Adige. La costruzione fu eretta nel 1259 e dal 1504 è di proprietà dei Conti Trapp. Oggi, chi visita il castello vi trova una residenza rinascimentale con uno splendido loggiato. La cappella in stile romanico, la sala degli antenati, la stanza di Giacomo ed altri vani sfarzosi sono dei tesori di particolare rilievo. Di fama internazionale è l’armeria, la raccolta privata più grande di questo genere con le corazze dei signori del castello fatte tutte su misura dai più famosi armaioli dell’epoca.

GeöffnetDienstagbisSonntag

NurgeführteBesichtigung

Apertodalmartedìfinoladomenica

Visitabilesoloconguida

www.churburg.com BeginnzeitenFührungen… Oraridiiniziovisiteguidate…
CHURBURG JUWEL

Deinen Sommer im Oberen Vinschgau

hautnah erleben!

Lerne die schönsten Geheimplätze und Aussichten, Traditionen und Eigensinnigkeiten des Vinschgaus und vor allem die besonderen Charakterköpfe dahinter kennen. Egal ob Sportler, Kulturfreund oder Genießer – der Vinschgau ist vielfältig und die zahlreichen wöchentlichen Veranstaltungen bieten ein besonderes Erleben und Kennenlernen des oberen Vinschgaus und seinen Persönlichkeiten.

Un'estate diversa!

Scoprite i luoghi e i panorami segreti più belli, le tradizioni e la caparbietà della Val Venosta e soprattutto i personaggi speciali che vivono nella valle. Che sia uno sportivo, un amante della cultura o un buongustaio, la Val Venosta è varia e i numerosi eventi settimanali offrono un'esperienza speciale e la possibilità di conoscere l'Alta Val Venosta e le sue personalità.

Gletscherlehrpfad Langtaufers

Sentiero didattico del ghiacciaio nella Vallelunga

Geführte anspruchsvolle Erlebniswanderung über den Gletscherlehrpfad von Melag zur Weißkugelhütte in Langtaufers mit Besuch beim Gletschertor. Jeden Donnerstag um 9 Uhr

Escursione guidata e impegnativa lungo il sentiero didattico da Melago fino al rifugio Pio XI nella Vallelunga, con visita alla porta del ghiacciaio. Ogni giovedì alle ore 9

Geführte Flora & Faunawanderung - Ein Streifzug durch die Artenvielfalt rund um den Reschensee mit Natur-Experten Hubert Joos. Jeden Samstag um 10 Uhr

Escursione guidata alla flora e alla fauna - Una passeggiata nella biodiversità intorno al Lago di Resia con l'esperto naturalistico Hubert Joos. Ogni sabato alle ore 10

Minizoo und Filzen - Verschiedene Tiere am Bauernhof

„Beim Gruber“ in Langtaufers erleben. Jeden Mittwoch um 14 Uhr Mini zoo e infeltrimento - Scoprite diversi animali al Maso “Beim Gruber” nella Vallelunga. Ogni mercoledì alle ore 14

valico più alta d'Europa) con sosta a Trafoi e visita al centro visite naturatrafoi. Ogni martedì alle ore 10

Erlebnis- und Sagenwanderung von der Etschquelle über den Vinschger Höhenweg bis nach Klopair begleitet von der Saligen Anna. Jeden Freitag um 9:30 Uhr

Un‘escursione avventurosa e delle leggende con la Saliga Anna dalla sorgente dell‘Adige lungo l‘Alta Via della Val Venosta fino a Klopair. Ogni venerdì alle ore 9:30

Geführte Wanderung zum Upisee im Matschertal - Umgeben von Dreitausendern die Ruhe am Bergsee genießen. Jeden Mittwoch um 10 Uhr

Escursione guidata al lago di Upi in val Mazia. Circondati da cime di tremila metri, godetevi la tranquillità del lago di montagna.Ogni mercoledì alle ore 10

Biketechniktraining für Anfänger und Familien mit Südtirolbike

Jeden Dienstag und Mittwoch um 14:30 Uhr

Formazione tecnica MTB per principianti e famiglie con Südtirolbike. Ogni martedì e mercoledì alle ore 14:30

68 | SOMMERWIND 2023
OBERVINSCHGAU-RESCHENPASS
Apfelführung Schluderns visita guidata tra i campi di mele Sluderno Erlebnisfahrt Stilfserjoch Viaggio avventuroso Passo dello Stelvio Wanderung Upisee Matsch / Escursione al lago di Upi Mazia Biketechniktraining Südtriolbike Formazione tecnica MTB

Kunstaustellung & Führung im Bunker 23 oberhalb von Tartsch

Jeden Sonntag für Interessierte von 14 bis 19 Uhr geöffnet, Führungen jeweils um 16 Uhr

Mostra d'arte e visite guidate presso il Bunker23 a Tarces aperta al pubblico ogni domenica dalle ore 14 alle 19, visite guidate ogni domenica alle ore 16

Der Südtiroler Apfel in seiner Bergwelt - Kleiner Einblick mit Rundgang und Verkostung zusammen mit lokalen Bäuerinnen.

Jeden Dienstag um 16 Uhr

La mela altoatesina nel suo mondo montano - piccolo approfondimento con visita e degustazione insieme ai contadini.

Ogni martedì alle ore 16

Welt der Bienen - Mit Imker Roland alles rund um das Leben der Bienen kennenlernen und hauseigenen Honig verkosten.

Jeden Montag um 9 bzw. 16 Uhr

Il mondo delle api - Imparate tutto sulla vita delle api sotto la guida di un esperto e dopo la visita, potrete assaggiare il miele. Ogni lunedì alle ore 9 o alle 16

Informationen & Anmeldung

Ferienregion Reschenpass

Tel. 0473 633101 - info@reschenpass.it

Ferienregion Obervinschgau

Tel. 0473 831 190 info@ferienregion-obervinschgau.it

Informazioni & Iscrizione

Area Vacanze Passo Resia

Tel. 0473 633101 - info@passoresia.it

Area Vacanze Alta Val Venosta

Tel. 0473 831 190

info@altavenosta-vacanze.it

SOMMERWIND 2023 | 69 OBERVINSCHGAU-RESCHENPASS
Familienfreundliche Wanderwege rund um den Watles Regionale Küche in unserer Plantapatschhütte Bogenschießen, Watles Rider, Spielesee uvm. www.watles.net Prämajur - 39024 Mals Tel. +39 345 767 0255 info@watles.net
Kunstausstellung / Mostra d'arte Bunker23 Sagenwanderung / escursione delle leggende

DIE HIGHLIGHTS

AM RESCHENPASS UND IM OBERVINSCHGAU

8 Gipfel Marsch

Die 22. Ausgabe des Acht-Gipfel-Marsch

findet am 29. Juli 2023 in Glurns statt. Infos: www.glurns.eu

Saligen Marsch: 1 Marsch – 2

Täler – 3 Almen – 4 Seen

Bereits zum 8. Mal findet dieses Jahr am 3. September der Saligen Marsch mit Start in St. Valentin auf der Haide statt. Eine echte Herausforderung für Groß und Klein. Infos: www.reschenpasscup.it

Resia Rosolina Relay

Am 8. und 9. September 2023 laufen wir wieder im Team zu je 10 Läufern 430 km von der Etschquelle in der Ferienregion Reschenpass bis ans Meer in Rosolina Mare. Infos: www.resiarosolinarelay.it

Südtirol kocht in Glurns

Am Donnerstag 14. September findet im Gelände von Glurns Festival die zweite Ausgabe der beliebten Livekochshow statt. Infos: www.ferienregion-obervinschgau.it

HIGHLIGHTS

AL PASSO RESIA E IN ALTA VAL VENOSTA

Marcia delle otto cime

La 22ª edizione della Marcia delle otto cime si svolgerà il 29 luglio 2023 a Glorenza.

Informazioni: www.glurns.eu

Marcia Saligen: 1 marcia2 valli - 3 malghe - 4 laghi

L'ottava edizione della Marcia Saligen si svolgerà il 3 settembre. La marcia parte da San Valentino, attraverso la valle Zerzer fino alla Malga di S. Valentino.

Informazioni: www.reschenpasscup.it

Resia Rosolina Relay

L'8 e il 9 settembre 2023 correremo di nuovo in squadre di 10 corridori per 430 km dalla sorgente del fiume Adige nella regione turistica Passo Resia fino al mare a Rosolina.

Informazioni: www.resiarosolinarelay.it

Glorenza cuoce

Giovedì 14 settembre, nell'area del Glurns Festival, si terrà la seconda edizione del popolare show culinario dal vivo.

Informazioni: www.altavenosta-vacanze.it

Enduro Abenteuer Hiking

70 | SOMMERWIND 2023
OBERVINSCHGAU-RESCHENPASS
WWW.SCHOENEBEN.IT FI
8 Gipfel Marsch / Marcia delle otto cime Resia Rosolina Relay

laut Tarife www.bikemobilcard.vinschgau

City-Bike, öffentliche Verkehrsmittel, Bike-Rücktransport

und mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder zurück

BIKEMOBIL CARDMit dem Bike durch den Vinschgau

Ein Stück vom Glück und sonst noch einiges

Unser Landl ist voller Wanderwege, Waalwege, Steige und Gipfel. Das Richtige für sich auszusuchen, ist nicht immer einfach. Da braucht es Hilfestellung.

Schätze und Schätzchen lassen sich in Vinschgaus Seitentälern noch einige finden. Und Matsch ist ein solches Schätzchen: die königliche Aussicht auf Südtirols höchsten Berg talauswärts und den Matscher Bergen taleinwärts, das beruhigende Gluckern des Wasserwossers, die Vielzahl an sonst so selten werdenden Blumen...

Das ganze Tal mit seinen saftigen Wiesen, Gemüseäckern, Weiden und Wäldern breitet sich vor dem Wanderer aus, egal ob auf den hohen Gipfeln oder am Waal. Herbe Landschaft, fast ungetrübt, bringt Erholung für Aug und Gemüt.

Und der Citybus bringt euch dorthin: unkompliziert, einfach, umweltschonend.

Matsch ist seit 2017 das erste Bergsteigerdorf Südtirols. Mittlerweile ist die Bergsteigerdörfer- Familie weiter gewachsen: von Lungariü im Gadertal bis nach Slowenien, von der Schweiz bis zu den ligurischen Alpen.

Dass sich ein Bergsteigerdorf nachhaltig entwickeln soll, dass die Bevölkerung um die Schönheit und Einzigartigkeit ihres Tales weiß, dass Regionalität und kleine Kreisläufe Trumpf sein sollen - all dies wurde schon des öfteren geschrieben.

Neue Mobilität

Wichtig in einem Bergsteigerdorf ist allerdings auch der Verkehr, beziehungsweise die Reduzierung, Vermeidung und Verlagerung des Verkehrs.

Die Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf Matsch hat zusammen mit der Gemeinde Mals und der Ferienregion Obervinschgau ein gutes Konzept erarbeitet: der Auffangparkplatzes vor dem Dorf wurde aufgewertet, eine stündliche Anbindung an den Bahnhof Mals auch sonntags und eine gut getaktete öffentliche Linie vom Auffangparkplatz über das Dorf hinein bis zum Talende eingeführt.

Matsch ist also mit den Öffis gut erreichbar und immer mehr Menschen machen davon Gebrauch. Die Zahl der Fahrgäste hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Das Dorf und vor allem die Matscher danken es den Öffi- Fahrern. Es kann ein wenig aufgeschnauft werden in dem engen Haufendorf.

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BERGSTEIGERDORF
von Karin Heinisch

Infobox Mobilität

Der aufgewertete Parkplatz mit öffentlicher Toilette und Haltestellen vor dem Dorf bleibt gebührenfrei, die anderen Parkplätze im Tal sollen Schritt für Schritt gebührenpflichtig werden. So soll einiges an Verkehr durch das enge Dorf vermieden werden und die Lebensqualität der Matscher erhöht werden.

Die Fahrten der nun öffentliche Linie vom „Golgabiechl“ vor dem Dorf bis zum Talende wurden aufgestockt und an den Citybus Mals- Matsch angepasst. Die neue Ebike- Ladestation wartet auf seinen neuen Platz mitten im Dorf, um aufgestellt zu werden. Was im Puzzle des Gesamtkonzepts noch fehlt, ist der geplante Fußgängerweg, der den Golgabiechl, also den Auffangparkplatz mit dem Dorf verbinden soll. Ab dem Dorf starten einige der Wanderungen, viele weitere am Talende. ▸

Mazia: il primo villaggio altoatesino degli alpinisti Mazia è facilmente raggiungibile con i mezzi pubblici e sempre più persone ne usufruiscono. Il numero di passeggeri è più che raddoppiato in un anno. Il villaggio e soprattutto gli abitanti di Matsch ringraziano gli autisti dei mezzi pubblici. È possibile respirare un po' più facilmente nello stretto villaggio.

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Der neu gestaltete Auffangparkplatz macht es leicht, das Auto vor dem Dorf stehen zu lassen - und trägt zu einem besseren Dorfleben bei
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278 Bus aus Mals an 08:29 09:29 10:29 11:29 14:29 15:29 16:29 17:29 Golgabichl ab 08:35 09:35 10:35 11:35 14:35 15:35 16:35 17:35 Matsch, Dorf 08:37 09:37 10:37 11:37 14:37 15:37 16:37 17:37 Matsch, Wendeplatz 08:39 09:39 10:39 11:39 14:39 15:39 16:39 17:39 Abzweigung Tumpaschin 08:44 09:44 10:44 11:44 14:44 15:44 16:44 17:44 Abzweigung Thanei 08:50 09:50 10:50 11:50 14:50 15:50 16:50 17:50 Glieshof an 08:52 09:52 10:52 11:52 14:52 15:52 16:52 17:52 Glieshof ab 09:08 10:08 11:08 12:08 15:08 16:08 17:08 18:08 Abzweigung Thanei 09:10 10:10 11:10 12:10 15:10 16:10 17:10 18:10 Abzweigung Tumpaschin 09:16 10:16 11:16 12:16 15:16 16:16 17:16 18:16 Matsch, Wendeplatz 09:21 10:21 11:21 12:21 15:21 16:21 17:21 18:21 Matsch, Dorf 09:23 10:23 11:23 12:23 15:23 16:23 17:23 18:23 Golgabichl an 09:25 10:25 11:25 12:25 15:25 16:25 17:25 18:25 278 Bus nach Mals ab 09:34 10:34 11:34 12:34 15:34 16:34 17:34 18:34 Fahrplan von 17.06. bis 15.10.2023

Wandern und Bergsteigen

Aber natürlich geht es in erster Linie um das Wandern und Genießen, wenn man Matsch einen Besuch abstattet. Und das Tal bietet vieles und für jeden etwas: einfache Waalwanderungen z.B. über den Gschlossbiechl hinunter bis nach Schluderns zur Churburg oder über den Ackerwaal vom Dorf hinein bis zum Talende.

Natürlich gibt es leichtere und schwerere Gipfel, für Familien, für Ambitionierte, für einsame Genießer: die Spitzige Lun hoch über der Malser Haide und dann weiter zum Hochjoch, auf das einfache Runerköpfl und durch das wilde Remstal hinunter im Blick das rätoromanische Haufendorf und den halben Vinschgau, vom Glieshof zum Upikopf über den Upisee, Portles-, Pleres-, Litzer-, Remsspitze als einsame Touren auf 3000er, auf die anspruchsvollere Valvellspitze mit dem Marmortisch oder den Rabenkopf mit Restgletscher.

Auch Rundtouren locken ins Matschertal: über die fünf Saldurseen hinauf zur AVS Oberetteshütte, über die Eisawiesen hinaus über den Höhenweg nach Matsch, von der Oberetteshütte zur Höllerscharte oder über das Bildstöckl hinunter ins Schnalstal.

Von einfachen, gemütlichen und sehenswerten Wanderungen bis zu Hochtouren hinauf auf die 3.739m hohe Weißkugel ist alles möglich in den südlichen Ötztaler Alpen. Paradiesische Zustände für Menschen, die die Natur, die Bewegung und die Ruhe mögen.

Auf die Portlesspitze

Greifen wir uns einen der vielen 3000er des Matscher Tales heraus und erklimmen den Gipfel der Portlesspitze 3074m hoch.

Ausgangspunkt für diese aussichtsreiche Tour sind die Thaneihöfe kurz vor Talende oder die Glieshöfe. Für beide Ausgangspunkte gibt es natürlich Haltestellen. Wir wandern auf dem Weg Nr. 8 über die schönen„Eisawiesen“. Dann halten wir uns immer nordwestlich auf dem Weg. Markierungen und kleine Steinmänner wechseln sich ab. Der Aufstieg ist technisch nicht schwierig. Besonders lohnend ist ein kurzer Abstieg über den steilen Geröllhang nach Norden zum Portlessee. Der Gipfel erhält nicht allzu häufig Besuch und kann so in aller Ruhe genossen werden. ◂

Alle Touren und Wanderungen in Matsch findet man in der Bergsteigerdorf Broschüre oder online unter bergsteigerdoerfer.org/Matsch

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BERGSTEIGERDORF

Hotel Garni

Zum Hirschen

Mals im Vinschgau - Das Hotel Zum Hirschen befindet sich direkt im Zentrum des traumhaft ruhigen Obervinschger Ortes Mals. Seit tither 200 Jahren heißt Sie die Familie Stecher im Traditionshaus Zum Hirschen willkommen. Das Hotel bietet helle geraumige Zimmer und bequeme Appartements. Hotelgäste parken ihr Auto oder Motorrad in der Zeit des Aufenthaltes in der Tiefgarage des Hotels.

Genießen Sie in der hauseigenen Eisdiele handwerklich hergestelltes Eis. Ruhen Sie ihre Beine, nach einer ausgiebigen Wanderung oder Radtour auf der Panorama-Sonnenterrasse mit herrlicher Aussicht auf die Bergkulisse des Ortlermassivs, aus. Das Cafe verwöhnt Sie außerdem mit kleinen Imbissen, frischen Säften sowie einer Auswahl an einheimischen und italienischen Rot- und Weißweinen.

Fam. Stecher freut sich auf Ihren Besuch!

TIPP

Ein Eisgenuss!

Speiseeis aus eigener Herstellung.

HOTEL GARNI ZUM HIRSCHEN ***

Bahnhofstraße 2, 39024 Mals im Vinschgau

Tel. 0473 831 149 • Fax 0473 835 051

info@hotel-hirschen.it www.hotel-hirschen.it

Schloss Goldrain

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… außergewöhnlich… Tagungen, Seminare, Workshops und Feste

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Unser Küchenteam verwöhnt bis zu 180 Gäste mit saisonalen Köstlichkeiten

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48 Betten, verteilt auf 9 Doppel- und 30 Einzelzimmer

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Die Stilfser Joch Straße

Wenn am Pfingstmontag, den 29. Mai 2023 die Gläubigen beim Vorbeiziehen am ehemaligen Bierkeller in der Prater Schmelz den Klang der kleinen Glocke vernommen haben, so sollte in Ihnen die Erinnerung an einen bedeutenden Tag vor 200 Jahren wach werden.

Am Pfingstmontag, den 19. Mai 1823, begann man hier mit dem Bau des Tiroler Abschnittes des großartigsten architektonischen Bauwerkes der Alpen. Die kleine Glocke wurde 1834 von dem damaligen Besitzer der „Karnerschen Buschenschenke“, Anton Karner, an Giorgio Pruneri aus Grosio in Auftrag gegeben, er machte auch die Sturmglocken für die Straßenwärterhäuser entlang der Route. Etwas über 2000 Arbeiter aus der Lombardei, dem Piemont und anderen Provinzen waren für diese Arbeit in den Vinschgau gekommen und hatten ein Tal mit verarmter Bevölkerung überschwemmt. Der Bau des Veltliner Abschnittes von Bormio bis zum Joch war zu diesem Zeitpunkt bereits mit jedem Fuhrwerk befahrbar. Den Auftrag zum Straßenbau aus strategisch militärischen Gründen hatte der österreichische Kaiser Franz I. im Herbst 1817 erteilt. Er übertrug seinem Bruder, Vizekönig Erzherzog Rainer und dessen Technikern in Mailand die volle Handlungsfreiheit.

Die Geschichte dies Straßenbaues begann schon früher. Nachdem für die Franzosen und Bayern am Stilfserjoch die gemeinsame Grenze anfing, schlossen sie unter Napoleons Führung einen Handelsvertrag ab, welcher neue Handelsstraßen vorsah. Dies geschah im Tiroler Schicksalsjahr 1809. Der fähige und ortskundige Ingenieur Filippo Ferranti wurde mit der Planung auf lombardischer Seite beauftragt. Im September 1812 konnte er, nach monatelangen Untersuchungen und bei

schlechtester Witterung, ausgestattet mit einer kleinen Zeltplane die Vermessungen von Bormio bis zum Joch, welches die Italiener „Giogo dello Stelvio“ und die Tiroler Trafuier Joch nannten, abschließen. Er legte einen detaillierten Plan mit Kostenberechnung für einen Karrenweg mit maximal vier Meter Breite und Steigungen bis zu 14 % vor. Die Kosten für den Bau waren den Auftraggebern zu hoch und Ferranti musste einige neue Berechnungen erstellen. In der Zwischenzeit hatten sich die politischen Vorgaben geändert. Ab 1815 kamen die Habsburger in den Besitz der Lombardei. Für sie stellte diese Verbindung eine andere Notwendigkeit dar. Sie befürchteten einen neuerlichen Einfall der Franzosen aus dem Piemont und benötigten eine sichere Heeresstraße nördlich der Lombardei. Der einzige dafür geeignete Weg ging über das Veltlin. Dabei blieb ihnen nur die ungünstigste Route über das Stilfser Joch übrig. Die Schweizer lehnten einen Tausch von Livigno mit dem Müstair-Tal oder den Verkauf eines Teiles des Tales ab. Damit hätte man die seit Jahrhunderten benutzten unproblematischeren Strecken über das Fraele Tal und Val Mora oder über das Wormser Joch (Umbrail) ausbauen können.

Eine erste Planung erfolgte durch den leitenden Ingenieur von Sondrio, Giuseppe Cusi, welcher ein lückenhaftes Projekt vorlegte. Ihm wurde die Arbeit entzogen und an den Ingenieur Carlo Donegani übergeben, dieser hatte bereits

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Etwas über 2000 Arbeiter aus der Lombardei, dem Piemont und anderen Provinzen waren für diese Arbeit in den Vinschgau gekommen und hatten ein Tal mit verarmter Bevölkerung überschwemmt.
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die Planung für den Bau der Straße über den Splügenpass in Arbeit. Donegani legte im Frühjahr 1819 ein vollständiges Projekt vor, in welchem er auf Veltliner Seite weitgehend die Vermessungen vom Ingenieur Ferranti übernahm. Auf dem Tiroler Abhang hatte er mehrere Abschnitte untersucht und für die Verwirklichung letztendlich den direkten Abstieg vom Joch nach Trafoi gewählt. Diese Strecke sah in der ersten Planung 61 Spitzkehren vor, welche zum größten Teil im oberen vom Joch abfallenden Hang errichtet werden sollten, um den Lawinengefahren auszuweichen. Der Mangel an geeigneten Steinen für die Stützmauern veranlasste ihn, die Straßenstücke in die Länge zu ziehen. Damit konnte er 13 Kehren vermeiden.

Josef Gerstmeyer, „La quarta Casa cantonica sullo Stelvio, Delegazione Sondrio“ – die Kontrollvisite der Techniker, 1831 (Österreichische Nationalbibliothek)

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Die Goldwandoder Mailänderbrücke (Archiv Arthur Gfrei)

Die vorgesehene Bauzeit für die fast 50 km lange und über 1800 Höhenmeter aufweisende Strecke durfte fünf Jahre nicht überschreiten. Die Straßenbreite wurde mit fünf Meter und die maximale Steigung mit neun Prozent festgelegt. Die Arbeiten wurden in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Jeder Abhang wurde in Mailand getrennt versteigert. Sieger blieben drei Unternehmer, welche für die Veltliner Strecke einen Abschlag von 1,97 Prozent und für die Tiroler Seite 20,72 Prozent gewährten. Im Vertrag mussten

samtkosten betrugen 2.027.180 Lire.

Nach acht Monaten Bauzeit war die Strecke bis zum Joch behelfsmäßig befahrbar. Dem Straßenbau standen die Tiroler Techniker und Teile der Bevölkerung in Tirol mit Ablehnung gegenüber. Selbst die lokalen Priester mischten sich ein und erwirkten die „Abschaffung“ der an der Straße beteiligten Weiber. In Prad kam es zu einem tödlichen Ereignis beim Arrest eines Arbeiters durch die lokale Sicherheitstruppe.

Während der Verwirklichung entwickelte sich ein Streit, angezettelt vom Adjunkten der Tiroler Baudirektion mit den Mailänder Verantwortlichen. Duile sagte einen baldigen Zerfall voraus, auch stellte er die Fähigkeiten der italienischen Ingenieure insgesamt infrage. Zudem verlangte er, dass der jährliche Unterhalt an Innsbruck übertragen würde. Nachdem er mit seinen Klagen bis zum Kaiser vorgedrungen war, wurde von diesem eine genaue Kontrolle aller Arbeiten gefordert. Es kam zu mehreren Untersuchungen, bei welchen sich herausstellte, dass sämtliche im Projekt geforderten Auflagen erfüllt wurden. Die Straße wurde im Oktober 1825 von der zuständigen Kommission aus Mailand abgenommen.

STELVIO

Il lunedì di Pentecoste, 19 maggio 1823, iniziò la costruzione della sezione tirolese della più grandiosa struttura architettonica delle Alpi. Poco più di 2000 operai provenienti dalla Lombardia, dal Piemonte e da altre province erano giunti in Val Venosta per questi lavori, inondando una valle con una popolazione impoverita. La costruzione del tratto valtellinese da Bormio allo Joch era già percorribile. L'ordine di costruire la strada per motivi militari strategici era stato dato dall'imperatore austriaco Francesco I nell'autunno del 1817.

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Kutsche am Stilfserjoch (Archiv Arthur Gfrei) Doneganis Gesamtplan mit Längs- und Querschnitt der Straße (Auszug, Centro Studi Storici Alta Val Tellina)

Juli & August geöffnet luglio & agosto aperto

CORONES DOLOMITES FIRMIAN JUVAL RIPAORTLES
Juval

In der Ausführungsphase mussten am Originalprojekt viele Änderungen vorgenommen werden. Nach der Fertigstellung der Straße kam es zu zusätzlichen kostspieligen Sicherungsarbeiten gegen Lawinenabgänge und Hangrutschungen. Sogar zwei Varianten von Scheiteltunnels wurden geplant und dann wegen der zu langen Bauzeit verworfen. Die vorgesehenen Spesen für die Winteröffnung überstiegen alle Vorausberechnungen um ein Vielfaches. Dennoch blieb die Straße bis zu den italienischen Befreiungskriegen im Jahre 1848 fast durchgehend befahrbar. Der Mailänder (Metternichsche) Verwaltungsapparat verzögerte die Rechnungsbegleichungen immer wieder, sodass die Unternehmer einige Male zahlungsunfähig waren und den Auftrag auflösen wollten. Für die Unterkunft der Arbeiter, der Posthalter und der Reisenden wurden 15 Häuser errichtet. Die meisten davon wurden während ihres Bestandes durch Lawinenabgänge zerstört oder beschädigt. Das erste große Unglück geschah am 30. November 1825, als das Posthaus auf den Wendeln von einer Lawine weggerissen wurde. In den Trümmern starben der Postmeister Christian Kössler aus Stilfs und

sein Gehilfe. Ein ähnliches Schicksal traf ein Rotterhaus auf der Spondalunga. Die gesamte Baugeschichte der Straße mit Plänen und Kostenrechnungen, vielen kleine Geschichten rund um den Übergang, bis zum Jahre 1866 werden im neuerschienenen Buch „Die Stilfser Joch Straße“ von Arthur Gfrei ausführlich geschildert.

Arthur Gfrei, Die Stilfser-Joch-Straße Hardcover, Athesiaverlag, 432 Seiten 45 Euro, ISBN 978-88-6839-613-8

Der höchste Punkt an der neuen Straße mit der ersten Galerie, Thomas Ender 1843 (Privatarchiv)

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Eduard Gurk, Abschied der Tiroler (Landesmuseum Schloss Tirol)

Haus- & Hofkapellen

in Langtaufers

Bäuerliche Hofkapellen sind meist himmlischen Fürsprecherinnen und Nothelfern gewidmet. Sie sind Ausdruck gelebter Volksfrömmigkeit und lebendigen Brauchtums.

Langtaufers

Im Langtauferertal am Reschenpass gibt es eine besonders große Dichte solcher Kapellen im Tal und sogar zwei Kapellen im Hochgebirge. Diese Haus- und Hofkapellen prägen nicht nur die Kulturlandschaft, sondern zeugen auch von besonderer kunstgeschichtlicher Entwicklung. In der Adventszeit sind sie nachts beleuchtet und das ganze Jahr über erfährt man entweder direkt über die Besitzer vor Ort oder über eine entsprechende App mittels E-Beacon Technologie Informationen über Brauchtum und Geschichte dieser Kapellen.

Quellen: "Kirchen und Kapellen rund um den Reschensee" von Othmar Pider, Stefan Hainz und Peter Pircher. Digitaler Wanderführer rund um den Reschenpass. Wolfgang Thöni und Valentin Paulmichl

Storia d’arte Nella Valle Lunga, sul Passo di Resia, vi è una densità particolarmente elevata di queste cappelle nella valle e addirittura due cappelle in alta montagna. Queste cappelle di casa e di corte non solo caratterizzano il paesaggio culturale, ma testimoniano anche particolari sviluppi della storia dell'arte.

Die Kapelle in Raffein

Die Kapelle wurde vermutlich vor 300 bis 400 Jahren von den Bauern von Raffein erbaut. Sie ist ein einfacher, kleiner Bau mit runder Apsis, Schindeldach und einem hölzernen Glockenturm. Der Altar trägt ein Bild mit der Kreuzigung Christi, darunter ist ein Bild der hl. Maria Magdalena die Patronin zu sehen. Bei einem Todesfall in den Weilern Malsau und Raffein wird die Glocke geläutet.

Meran Schlanders Bozen
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TAL VOLLER KAPELLEN
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von Ludwig Fabi Fotos: Wolfgang Thöni

Die Kapelle in Kapron

Die Kapelle in Kapron wurde von Josef Pläs (Blaas) 1743 erbaut und im Jahre 1908 von dessen Enkelin Aloisia Blaas renoviert. Beides ist in der Inschrift im Innern über dem Eingang der Kapelle nachzulesen. In der Kapelle befinden sich verschiedene Bilder mit den Patronen: der hl. Sebastian, die Muttergottes mit Kind, der Evangelist Johannes und der hl. Josef. Im Mai werden in der Kapelle Maiandachten abgehalten und bei Beerdigungen, Prozessionen und Bittgängen werden die zwei Glocken der Kapelle geläutet.

Die Kapelle in Pazin

Die Kapelle steht inmitten des Weilers Pazin. Das Dach und der aufgesetzte hölzerne Turm sind mit Holzschindeln gedeckt. Im Altarraum steht in einer Nische aus Steinen die Statue der Muttergottes von Lourdes. Über dem Altar an der Decke befindet sich in einem blauen Stern ein in Gold gemaltes Marienmonogramm mit leuchtenden Strahlen. Am Tonnengewölbe ist auf blauem Hintergrund und mit goldenen Sternen verziert ein Kreuz mit Herz Jesu aufgemalt.

Üblicherweise wird von April bis Oktober in dieser Kapelle einmal im Monat ein Gottesdienst gefeiert. Vor Christi Himmelfahrt wird außerdem ein Bitttag organisiert, an dem die Bewohner des Innertales von Hinterkirch zur Kapelle in Pazin kommen.

Die Kapelle in Pleif

Die Kapelle in Pleif ist geräumig und mehrere Bänke geben den Gläubigen Platz. An den Wänden hängt ein einfacher Kreuzweg und das Altarbild zeigt die hl. Agatha, ein Werk des Nazarenermalers Caspar Jele. Auf dem Dach ist ein kleiner Turm mit Glocke

Die Kapelle in Perwarg

Diese Kapelle gehört den Bewohnern von Perwarg. Im Inneren steht eine Altarmensa mit einem Bild des schmerzhaften Heilands. Im 18. Jahrhundert hat Florian Greiner aus Schluderns für die Kapelle einen Kreuzweg gemalt, welcher in den 1980er Jahren aus Sicherheitsgründen entfernt wurde. Anfang der 80er Jahre wurde die Kapelle renoviert.

SOMMERWIND 2023 | 85 TAL VOLLER KAPELLEN

Die Kapelle in Patscheid

Die Kapelle in Patscheid dürfte im 17. Jahrhundert erbaut worden sein und laut einer Inschrift 1794 im Auftrag von Gabriel Fallie renoviert und gemalt. Es ist ein kleiner Bau mit Dachreiter und einer Glocke von 1914. Im Innern der Kapelle hängt eine auf Holz gemalte Tafel, die ein Marienbild mit den Heiligen Josef und Anna zeigt.

Auf einen "Panoramaweg" welcher derzeit in Ausschilderung ist, kann man von Graun beginnend die einzelnen Kapellen erwandern und ausgestattet mit einer eigenen App das Wissenswerte über diese Kapellen in Text, Bild und Video per E-Beacon-Technologie erfahren.

Weitere Infos unter: www.reschenpass.it

Die Kapelle in Melag

Die Kapelle in Melag stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Glocke im hölzernen Dachreiter wird heute noch jeden Tag am Morgen und am Abend geläutet. Im Inneren zeigt ein Gemälde die Krönung Mariens durch die heiligste Dreifaltigkeit und ist signiert mit Jörg Fally. Am Altar hängt in einem geschnitzten Rahmen mit Blattwerk, Reben und Engelsköpfen ein Bild von Matthias Pussjäger, welches die Flucht der heiligen Familie nach Ägypten darstellt.

Die Kapelle in Gschwell

Die Kapelle im Weiler Gschwell wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut. Eine Votivtafel aus dem Jahre 1661 zeigt den Weiler Gschwell mit der Kapelle und im Text darunter steht, dass ein Bauer vom „landtschwellhof“ von „einem Stier auf die Horn genommen wurde“. Im Innern

befindet sich ein geschnitzter Altar und ein Muttergottesbild und zwei Bischöfen. Die Innenwände sind mit Fresken ausgemalt, welche die 4 Erzengel Michael, Gabriel, Raffael und Uriel sowie die Heiligen Rochus, Andreas, Johannes der Täufer, Barbara, Martinus und Florian zeigen.

TAL VOLLER KAPELLEN

Sommerspaß pur

Gemütliches Ambiente zum Entspannen, gute Küche mit Tiroler und italienischen Spezialitäten, das bietet der Gasthof Lamm in St. Valentin. Wir verbinden mediterranes Flair mit urgemütlichem Tiroler Ambiente. Die Familie Johann Sprenger legt Wert auf Tradition. Deshalb sind sämtliche Zimmer im Tiroler Stil eingerichtet und bieten so eine Umgebung, in der sich jeder Gast in seinem Urlaub wohlfühlen kann. Mit 60 gemütlichen Sitzplätzen sind wir auch für größere Reisegruppen gerüstet. Damit sich auch alle wohlfühlen können, bieten wir getrennte Nichtraucher und Raucherräume.

Gesundes nden Sie an unserer reichhaltigen Salatbar. Beim großen Frühstücksbu et tanken Sie für den Tag in freier Natur.

Der Gasthof Lamm ist aufgrund seiner idealen Lage auf der Obervinschger Seenplatte Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen rund um den Reschenpass, ein wahres Paradies für Radfahrer, Mountain-Biker, Segler, Surfer oder Paragleiter und Petri-Jünger. Willkommen also in einem Wander- und Sportparadies, welches seinesgleichen sucht und welches Ruheräume und Aktionsport unmittelbar erlebbar macht.

Alle Zimmer unseres Hauses sind mit Dusche, WC, WIFI, Sat-TV und Safe ausgestattet.

Preise Sommer 2023

Zimmer mit Frühstück pro Person/Tag € 65 bis 75 Halbpension pro Person/Tag € 75 bis 85 Kurtaxe zzgl. 2,10 € pro Person/Tag

aus Holzofendem
Pizza

»Fuatrorbat«

Feldarbeiten sind an steilen Hängen der Bergflanken mühsam. Die Früchte des Heu- und Grummet-Einbringens genießen wir in Form von Milch, Käse und Butter.

Treffpunkt in Laatsch

Tradition und Gastfreundschaft werden im Gasthof Lamm in Laatsch mit dem Herzen gelebt. Die Gerichte adeln das, was aus der eigenen Landwirtschaft oder aus der Umgebung kommt, sind ambitioniert und authentisch. Doch nicht nur das, was auf die Teller kommt, überrascht im Gasthof Lamm: Der traditionelle Dorfgasthof wartet in den Zimmern mit sämtlichem Komfort auf, der keine Wünsche offen lässt. Gleichzeitig ist das Hotel und Restaurant – eingebettet in die einzigartige Kulturlandschaft des Vinschgaus – perfekter Ausgangspunkt für viele lohnende Wanderungen.

Preise Sommer 2023

Familie Wallnöfer Laatsch 72 39024 Mals

Tel. +39 0473 831336 info@hotel-lamm.net

www.hotel-lamm.net

Die Familie Wallnöfer freut sich auf Ihren Besuch.
Zimmer mit Frühstück pro Person/Tag € 60 bis 64 Halbpension pro Person/Tag € 70 bis 74 Vollpension pro Person/Tag € 90 bis 94

Ruhe & Erholung

Auf Berg- und Almhütten lassen sich erholsame Ruhe, beste Luft und gutes Essen und Trinken genießen.

G O L D M E D AILLENG E W I N NER IN D E R K A T E EIROG S P A R K GNIL ALPLSPARKLING.COM # ALPLEXPLORERS

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