Vinschger Wind 15-12

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Nr. 15 (181) 26.07.12 I.P. 8 Jg.

www.vinschgerwind.it

Martell vor 25 Jahren

Taxe percue/Tasse ricossa - Postamt Schlanders Sped. im P.A. - 45 % - Art. 2, Absatz 20/b, Gesetz 662/96 - Bozen

Das Unheil aus dem See

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Häuser aus Holz:

Die neue Generation ist vielseitiger denn je

Bauen mit Holz hat eine lange Tradition und viele Vorteile: Das natürliche, nachwachsende Material schont nicht nur die Umwelt, sondern bietet auch ein einzigartiges, gesundes Wohnklima, gewährleistet eine kurze Bauzeit und darüber hinaus exzellente Wärme- und Schalldämmwerte. Dennoch runzelt so mancher Bauherr zunächst einmal die Stirn, wenn er „Holz“ hört. Denn unter einem Holzhaus stellen sich viele Menschen immer noch eine putzige Hütte in einer skandinavischen Bucht oder ein wuchtiges Blockhaus im kanadischen Wald vor. Solche Vorstellungen allerdings sind überholt, mit den heute verfügbaren Systemen lässt sich inzwischen fast jede architek-

tonische Idee genauso individuell verwirklichen, wie die Ansprüche der Bauherren verschieden sind. Ob organische, runde Formen oder strenger Bauhausstil, naturbelassene oder verputzte Fassaden, Niedrigenergie- oder Passivhaus – nichts muss dabei aus dem Katalog oder von der Stange kommen. Zu einhundert Prozent nach den Wünschen des Bauherrn bzw. nach den Vorgaben eines Architekten wird jedes Haus mit der europaweit einzigartigen Palette von Holzwandsystemen von Rubner Haus errichtet. Inspirieren lassen kann man sich unter www.haus. rubner.com in der umfangreichen Referenzdatenbank.


Inhalt

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Inhalt Schlanders: Nägel für Biker

Seite 4

St. Valentin/Reschen: Ernüchterung im Oberland

Seite 4

Laas: Der neue Fraktionsvorsteher

Seite 4

Mals: Der Schuh-Manager

Seite 5

Vinschgau: Post in Not

Seite 5

Latsch: Keine Gutscheine

Seite 5

Titel (Bild): Martell 25 Jahre seit dem Unheil

Seite 6

Schluderns: Ritter kommen wieder

Seite 9

Prad: Prader feiern Sennerei

Seite 12

Schlanders/Laas: Wir rücken zusammen

Seite 12

Menschen: Angelika Rainer - Schnals

Seite 15

Wandern: Schlinig, Laas, Martell

ab Seite 19

Bauen: Bauen und Holz; architektonische Maßarbeit

ab Seite 32

Kommentar

von Chefredakteur Erwin Bernhart

Wankender Riese „Vermeidung von Interessenskonflikten“ bei der Vergabe von Stromkonzessionen: So die Botschaft aus Rom. Will heißen, künftig wird das Land bzw. die Landesregierung wohl keine Stromkonzessionen mehr an die landeseigene Energiegesellschaft SEL erteilen können. „Schiedsrichter sein und Elfmeter gleichtzeitig schießen, gelingt nur einmal. Jetzt ist es für SEL und Land damit vorbei.“ Mit diesen Worten wird der SVP-Parlamentarier Karl Zeller im Tagblatt zitiert. Der Riese SEL beginnt damit zu wanken - und die politische Strom-Ausrichtung in Südtirol erhält eine Watschn. Dass damit der Vinschger Stromstreit nachträglich eine Rechtfertigung erhält, sei nebenbei erwähnt. Die Vinschger wollten an den Kraftwerken, die vom Reschenstausee gespeist werden, eine erhebliche Beteiligung. Als Wiedergutmachung für erlittenes Unrecht einerseits und auch auf der Basis des sog. BersaniDekretes von 1999. Mit Brosamen sind die Vinschger Gemeinden abgespeist worden oder sie haben sich abspeisen lassen. Die „Landesenergie“, sprich die SEL, hatte bisher - Vorrang. Auf allen Schienen. Weil sich das Land quasi selbst die Stromkonzessionen erteilen konnte, hat man es bislang verabsäumt, politisch und technisch gediegene Ausschreibungsmodalitäten zu zimmern. Ob die neuen Bestimmungen aus Rom in der Causa Marteller Stausee Einfluss haben werden, wird sich zeigen. Dort wollen Martell, Latsch und Laas zusammen mit dem VEK einen erheblichen Anteil an der Konzession.

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Politik & Lokales

Schlanders

St. Valentin/Graun/Reschen

Nägelwurzeln

R

adfahren im Vinschgau erfreut sich allgemeiner Beliebtheit. Ob Tal oder Berg, Einheimische wie Touristen treten gleichermaßen in die Pedale. Nicht allen aber gefällt der Trendsport. Immer wieder werden Radfahrer angefeindet: auf der Straße meist von motorisierten Verkehrsteilnehmern, auf Berg- und Wanderwegen von Fußgängern und Grundbesitzern. Meist bleibt es dabei bei verbalen Wortgefechten. Eine neue Qualität der Auseinandersetzung erlebten Radfahrer vor rund einem Monat bei einer Tour am Schlanderser Nördersberg. Die Reifen gleich mehrerer Räder einer Ausflugsgruppe verloren bei der Fahrt von „Hasel“ abwärts schlagartig Luft. Die Ursache war rasch gefunden: Nägel waren in Wurzeln gehämmert worden. Mitglieder der Bikeschule Vinschgau inspizierten noch am selben Abend die Strecke und entfernten um die 30 Nägel. Der Vorfall wurde den Carabinieri gemeldet. Da es keine Verletzten gegeben hat, wurden keinen weiteren Schritte eingeleitet. Der Vorfall aber macht nachdenklich. Erstmals wurde in der Auseinandersetzung zwischen Radfahrern und Wanderen bzw. Grundbesitzern in unserem Tal zu Mitteln gegriffen, die zur Verletzung von Menschen führen können. Bisher hatten sich die Aktionen nicht gegen Personen gerichtet. Es waren nur „Bikeschilder“ in Latsch abmontiert worden. (jan)

Wind - online

Umfrage auf www.vinschgerwind.it

Gefallen Ihnen die Pläne für die neue Weißkugelhütte? (151 abgegebene Stimmen) 53,6 %

NEIN

46,4%

JA

(81 Stimmen)

(70 Stimmen)

Neue Umfrage:

Eine Frage zum Rechtsempfinden: Ist es rechtens, wenn sich der Malser BM Ulrich Veith nach seiner Wahl von seinem Bruder anstellen lässt und dann in Wartestand geht?

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26.07.12

Am Businessplan gescheitert M

ehr als ein Jahr lang haben die Verwaltungsräte der Schöneben AG und der Haider AG diskutiert, ausgelotet, Pläne verworfen, sich geeinigt. Es ist im Laufe des vergangenen Jahres eine Art Aufbruchstimmung entstanden. Man hat von einer - bisher undenkbaren - Fusion von Schöneben und Haideralm gesprochen, auch hat man sich auf eine Variante für einen skitechnischen Zusammenschluss geeinigt. Dann kam der Businessplan, die Finanzierungsmöglichkeiten also. Daran ist die von der Beraterfirma Kohl und Partner geleitete Diskussionsrunde gescheitert. Der skitechnische Zusammenschluss, Lift, Piste, technische Geräte mit veranschlagten 27 Millionen Euro, übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der beiden Skigebeite und ist nicht finanzierbar. Der Grauner BM Heinrich Noggler will deshalb nicht stehen bleiben. „Nun gilt es andere Möglichkeiten auszuloten.“ Offen bleibt, ob sich die Neuorientierung auf die Lifterneuerungen auf der Haideralm (die Gemeinde Graun ist dort mit knapp 60 Prozent beteiligt) richtet, oder auf einen Zusammenschluss mit dem Watles oder ob die Kaunertaler Gletscherbahnen eine Rolle bei der Rettung vor allem der Haideralm spielen werden. (eb)

BM Heinrich Noggler zum Scheitern der Fusionsgespräche zwischen den Skigebieten Schöneben und Haideralm: „Wir stehen vor einer Wand und müssen nun schauen, wie es weitergeht.“

Laas

Der neue Laaser-Marmor-Wächter

S

eit 10. Juli 2012 menarbeit mit dem Forstinspektorat ist Oswald koordinieren. Erich Trenkwalder ist Angerer der neue für die Almmeliorierungen, für die Präsident der FrakSanierung des Laasertal-Weges und tion Laas und tritt für den Neubau der Militzhütte zudamit in die Fußständig. Leo Angerer wird sich um stapfen von Paul die Verwaltung der oberen Alm und Tröger. Trögers Ardie Schaferhütte kümmern und der beit, sagt Angerer, Fraktions-Neuling Ulrich Innerhowird fortgesetzt. fer hat den Neubau der unteren Alm Die Neuwahlen der und die Anliegen der Landwirtschaft Fraktionsverwalim Allgemeinen über. Angerer, seit 5 tung haben bereits Jahren in der Fraktionsverwaltung, am 20. Mai 2012 übernimmt die Koordination und stattgefunden. Die wird sich im Besonderen um die FiFraktion Laas ist nanzen, die Verträge, die Energie und mit einem Besitz Der neue Präsident der Frak- den Marmorabtransport kümmern. von rund 3000 tion Laas, Oswald Angerer: Das Amt des Fraktions-Sekretärs hat Hektar eine große. Verträge sind einzuhalten Georg Berger übernommen. Angerer Der Großteil davon sagt, dass vor allem im Bereich Marist Wald. Angerer hat im Fraktions-Aus- mor die klaren Linie weitergeführt werden schuss die Aufgaben verteilt. Ein Novum soll: Die Verträge sind einzuhalten und der in der Laaser Fraktion. Elmar Horrer wird Abtransport hat über die Schrägbahn zu die Holzschlägerungen in enger Zusam- erfolgen. (eb)


Politik & Lokales

Mals

Der Schuh-Manager D

ie ff, das Südtiroler Wochenmagazin, hat in seiner Ausgabe am vergangenen Donnerstag Brisantes und Heikles in Mals zutage gefördert. Die Sache könnte sogar ein Fall für den Staatsanwalt werden. Die ff bleibt in ihrer Analyse vorsichtig: „Doch es gibt einen kleinen Schatten auf der ansonsten stets makellosen Weste von Ulrich Veith.“ Die ff hat ein nach der Wahl zum Bürgermeister fingiertes Arbeitsverhältnis von Ulrich Veith thematisiert. Veith konnte sich in einem Interview rechtfertigen. „Ich habe die Karten immer auf den Tisch gelegt“, sagt Veith unter anderem. Er habe im Gemeindeausschuss und im Gemeinderat gesagt, „dass mich mein Bruder angestellt hat und ich jetzt in den Wartestand gehe.“ Veith hatte sich nach seiner mit 1757 Stimmen überwältigenden Wahl zum Bürgermeister im Jahr 2009 von seinem Arbeitgeber HOPPE in Müstair getrennt und er hat sich bei seinem Bruder Gerd Veith in dessen Sportgeschäft anstellen lassen. Als eine Art „Schuh-Manager“ mit fürstlichem Gehalt: 4675 Euro brutto im Monat. Laut ff geht Veith zwei Monate nach der Anstellung in den Wartestand. Aus politischen Gründen. Die Gemeinde ist gesetzlich verpflichtet, Arbeitnehmern die Sozialabgaben (Renten-, Kranken- und Unfallversicherung) zu bezahlen. Bei Selbstständigen ist dies nicht der Fall. Ein Bürgermeister kann sich aber auch selbst versichern. Eine Art Mindestversicherung. „Bis Ende Juni 2012 hat die Gemeinde Mals für Veith rund 65.000 Euro an Sozialabgaben bezahlt“,

schreibt die ff. Die Gemeinde Mals hat demnach die Sozialabgaben für einen - für ein Schuhgeschäft - hochdotierten Managerposten bezahlt. Ob das rechtens ist, fragt sich nicht nur die ff. Die ff zitiert einen Fall, der jenem Veiths zu ähneln scheint: Für Benny Nicotra, ehemaliger BM der Stadtgemeinde Santena bei Turin, wurden von der Gemeinde BM Ulrich Veith: 60.000 Euro Sozialabgaben im Schuh des Manitou? bezahlt. Nicotra war nach seiner Wahl (2007) ein (fingiertes) Arbeitsverhältnis eingegangen, um kurze Zeit danach in den Wartestand zu treten. Die Staatsanwaltschaft hat sich des Falles als „erschwerten Betrug zulasten der öffentlichen Hand“ angenommen. Die Folgen: Nicotra ist im Mai 2011 als BM zurückgetreten, im Mai 2012 kommt es zu einem Vergleich vor Gericht. Die ff schreibt: „Darin akzeptiert Nicotra zehn Monate Haft und 200 Euro Strafe, außerdem muss er der Gemeinde die gesamten Sozialabgaben zurückzahlen, sowie weitere 10.000 Euro wegen Wiedergutmachung des Imageschadens berappen.“ (eb)

Vinschgau

Latsch

Post im Sommerloch Ü

Keine Gutscheine

berlastete BriefträgerInnen, verärgerte Postempfänger. Das Szenario wiederholt sich jeden Sommer. Postboten müssen sich einiges gefallen lassen, wenn sie Zeitungen erst am Nachmittag in die Postkästen stecken. Dabei haben jene, die ihre Post täglich zugestellt bekommen, noch Glück. Denn mancherorts erreicht die Post nur jeden zweiten Tag die Empfänger. „Die Leute geben uns die Schuld. Dabei rackern wir uns ab und machen viele Überstunden“, sagt ein Briefträger, der nicht genannt werden will, dem Vinschgerwind. Gründe für die Engpässe: Urlaube werden abgebaut. Wenn noch dazu Postbeamte krank werden, verschärft sich die Lage. Die Aushilfen sind zu wenige und mit der Postzustellung

oft überfordert. Ein anderer Postangestelter bringt es auf den

Punkt. Aus Angst vor negativen Folgen will er ebenfalls nicht genannt werden: „Wir haben zu wenig Personal, eine total veraltete Struktur und arbeiten in einem Klima der Verunsicherung.“ Viele sorgen sich um den Arbeitsplatz. Denn die Schließungen von Postämtern stehem im Raum (Sulden, Reschen, Stilfs, St.Valentin, Taufers...). Hoffnungen setzen die PostMitarbeiter in die Landesregierung. 20 Mio. Euro stehen seit Dezember 2011 für die Übernahme des Postdienstes und der RAI bereit. (mds)

D

as Bild in unserer letzten Titelgeschichte (Vinschgerwind 14/12) hat in Latsch zu Ärger geführt. Erbost ist der Latscher BM Karl Weiss. Nie habe er in seinem Leben einen Gutschein vom Heinz Fuchs angenommen, schimpfte Weiss. Und er werde das auch nie tun. Wir hatten das, wie wir es nannten, „symbolträchtige“ Bild bei der Feier zum 70. Geburtstag von Alt-BM Sepp Rinner aufgenommen. Zum abgehandelten Thema, einen möglichen Raumordnungsvertrag zwischen Fuchs und der Gemeinde Latsch, schien es uns passend. Zu noch einem Bild: Als unsere Titelgeschichte in Druck gegangen war, tauchten auf den Haltestellen die Bilder zur Bewerbung des Sommerschlussverkaufes auf. Der hds hatte ein Tier mit Sonnenbrille als Bild gewählt: einen Fuchs. Auch symbolträchtig.

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Titel

Nach dem Unglück: Zerstörung in Gand (alle Fotos Erwin Altstätter, Martell)

1987

Gestaute Angst Welche Gefahr von einem Stausee ausgehen kann, erlebte Martell vor 25 Jahren. Der juristische Streit rund um das Unglück ist mittlerweile beigelegt. Die Schäden sind beseitigt und neue Sicherheitsmaßnahmen am Staudamm wirksam. Einen offiziellen Endbericht zur Katastrophe gibt es nicht. Nur aus Erzählungen, bruchstückhaften Schilderungen lässt sich der Ablauf rekonstruieren. von Philipp Trafojer

Wohnhaus in Gand

Was von einem Bagger blieb

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Die Plima frisst sich durch die Häuser

300 Meter Straße im Dorf sind zerstört


Titel

E

s regnet und regnet in diesem Hochsommer des Jahres 1987. Es regnet so viel, dass die Bewohner der Alpentäler unruhig werden. Fünf Jahre sind seit den Pfingstunwettern im Jahr 1983 vergangen, die massive Schäden angerichtet haben. Und jetzt regnet es wieder: tagelang und heftig. Hinzu kommen beunruhigende Nachrichten aus anderen Alpenregionen: Durch einen Bergsturz im Veltlin sterben Ende Juli mehr als 50 Menschen, ein Fluss wird zu einem See aufgestaut, der nun zu brechen droht. Es droht eine Flutwelle, vergleichbar mit jener aus dem Vajont-Stausee, die im Jahr 1963 Longarone völlig zerstört hat. In Südtirol fürchten die Bewohner im August ’87 vor allem Muren und Überschwemmungen. Niemand äußert öffentlich Bedenken wegen der Stauseen. Dabei droht auch hier Gefahr: Im Martelltal ist der Zufrittstausee gefährlich voll. Viel mehr Wasser als an diesem 24. August kann er nicht fassen. Der Höchststand ist beinahe erreicht, satte Gewinne aus der Stromproduktion sind der Betreibergesellschaft Selm-Montedison sicher. Und es regnet immer weiter, bis hinauf ins Hochgebirge: Dort schneit es nicht wie vorhergesagt, es regnet. ­ Die Marteller fürchten vor allem Muren von den Flanken des Tales. Ihre Feuerwehr überwacht deshalb alle Risikozonen. Am Nachmittag findet im Dorf ein Begräbnis statt. Viele Marteller nehmen daran teil. Unter den Trauergästen ist auch der Hauptschleusenwärter des Zufrittstausees. Er hat sich freigenommen. Während seiner Abwesenheit versieht auf der Staumauer Giovanni Spada aus Morter Dienst. Spada bekommt es an diesem Nachmittag mit der Angst zu tun. Zu hoch scheint ihm der Wasserstand des Stausees. Auch fürchtet er eine Notsituation: Noch nie ist eine solche eingetreten. Also fragt er per Funk um Rat nach, unten in der Kastelbeller Zentrale, bittet um Anweisungen. Später wird gemutmaßt, er habe auch um die Genehmigung zur Öffnung des Überlaufes gebeten. Die Techniker in Kastelbell nehmen ihn nicht ernst. Sie unterschätzen die Lage, beschwichtigen. So füllt sich der See weiter und weiter. Derweil kehren die Trauergäste heim, während die Feuerwehrleute ihren Dienst versehen. Das Dorf wartet auf Nachrichten von Vermurungen. Den See erwartet es nicht. Die Muren kommen am späten Nachmittag. Sie versperren die Straße zum Stausee, unterbrechen die Telefonleitung. Die Männer vom Landesstraßendienst sperren

die Straße mit Hinweisschildern. Der See und sein einsamer Wärter sind abgeschnitten. Der Schleusenwärter will nach dem Begräbnis zurück an seinen Arbeitsplatz. Wegen der Sperren kommt er nicht mehr ins Tal hinein. Auch der Weg aus dem Tal heraus wird beim Bronta-Bach ober Morter im Laufe des Tages gesperrt. Martell ist nun abgeschnitten. Gegen acht Uhr begibt sich Erwin Altstätter, der Bruder des Hauptschleusenwärters und damaliger Bürgermeister des Ortes, nach Hause. Er will sich über die Nachrichten über das Geschehen im Lande informieren. Kaum daheim angekommen, hört er die Sirenen und im selben Moment läutet auch schon das Telefon: „Der Flint-Bach hat eine Mure ausgelöst.“ Sofort macht er sich auf den Weg. An der kritischen Stelle angekommen, erfährt er, dass die schlimmste Gefahr bereits vorüber sei. Weder haben die Schlammmassen die Brücke eingerissen, noch hat der Bach sein Bett verlassen. Ein kurzer Kontrollgang zur Plima folgt: In einer Kurve oberhalb von Gand bietet sich ein guter Blick auf den Schreckensbach der Marteller. Doch Gefahr scheint von der Plima kaum auszugehen. Das für rund 80 Kubikmeter ausgelegte Bachbett hält den Wassermassen stand. Der Bürgermeister fährt also weiter, diesmal zum Dorfanfang. Dort begutachtet er den Salt-Graben, kehrt dann um und fährt wieder zum Beobachtungsposten an der Plima. In der Zwischenzeit hat sich für den Schleusenwärter auf der Staumauer die Situation verschlimmert. Entgegen aller beruhigenden Mutmaßungen seiner Vorgesetzten hat der Regen nicht aufgehört, immer neue Wassermassen sind in den vollen See geströmt. Auch in den See abgehende Muren erhöhen den Druck auf die Staumauer. Die Verantwortlichen geben dem Schleusenwärter per Funk die Anweisung, die Schleusen zu öffnen. Aus Angst, die Überlaufschleuse könnte durch das Gewicht des abfließenden Wassers blockiert werden, erteilen sie ihrem Untergebenen den Befehl zur Öffnung der Grundschleusen. Spada gehorcht und öffnet die Schleusen. Er hat keine Möglichkeit, die Marteller über die drohende Gefahr zu informieren: Er ist allein. Die Telefonverbindung ins Dorf ist unterbrochen. Die Zeit drängt. Ein Übergehen des Sees scheint möglich. Er öffnet also die Schleusen, die Messgeräte immer im Blick. Ihre Anzeige liefert den einzigen Hinweis, wie und wie lange die Schleusen geöffnet sein müssen. Wassermassen schießen nun aus dem Stausee.

Von der drohenden Gefahr weiß unten im Dorf niemand. Bürgermeister Altstätter erkennt sie als einer der ersten. Er ist wieder zum Beobachtungsposten an der Plima gefahren, wo ihn ein Feuerwehrmann mit der Schreckensmeldung erwartet: „Mir derhebn’s nimmer. Mir miassn schaugn, dass die Leit meiglichst schnell gian!“ Ein Blick auf die Plima genügt, um zu verstehen. Der Bach ist gewaltig angestiegen. Große Felsen und entwurzelte Bäume werden von den Wasser- und Schlammmassen unter Getöse mitgerissen. Nur noch Minuten bleiben bis die Plima das Dorf Gand überschwemmen wird. Feuerwehr und Bergrettung evakuieren in kürzester Zeit die Bewohner aller bedrohten Häuser. Gerade noch rechtzeitig: Die Plima tritt über die Ufer und beginnt ihr zerstörerisches Werk. Was sie alles anrichtet, können die Marteller wegen der beginnenden Dunkelheit nur vage erkennen. Aber sie können die vernichtende Kraft des Wassers hören und riechen: Ein beißender Geruch nach Schwefel liegt in der Luft. Talauswärts ahnt die Bevölkerung nichts von der sich rasch nähernden Gefahr. Ohne Vorwarnung schwillt das Wasser der Plima zunächst bei Morter an. Die Feuerwehr des Ortes, die bis dahin vor allem den Bronta-Bach überwacht hat, muss nun von einem Moment auf den anderen ihr Dorf vor der wild gewordenen Plima schützen. Auch in Latsch sind an diesem Tag Feuerwehrmänner auf den Beinen. Gegen 22.00 Uhr bemerken einige von ihnen beim Kontrollgang an der Plima, dass der Bach beängstigend ansteigt: Die erste Flutwelle aus Wasser und mitgerissenem Material hat die Talsohle erreicht und ergießt sich schließlich in die Etsch. Diese kann die zusätzlichen Wassermassen nicht fassen und tritt auf einer Länge von 100 Metern über das Ufer. Unverzüglich wird Alarm gegeben und die Evakuierung der gefährdeten Wohnsiedlung Au am Etschufer eingeleitet. Mit den Sirenen der Einsatzfahrzeuge wird die Bevölkerung alarmiert. Die meisten der Bewohner können der Aufforderung der Feuerwehr zur Flucht selbst folgen. Zu Fuß oder im eigenen Auto retten sie sich vor der rasch ansteigenden Flut. Wer nicht rechtzeitig flüchtet, muss in den oberen Stockwerken auf Hilfe warten. Mit Baggern werden die letzten Gefährdeten in Sicherheit gebracht. Um 22.20 Uhr steht das gesamte Gebiet der Siedlung bis zu eineinhalb Meter unter Wasser. Die Plima wird in dieser Nacht für einen weiteren Latscher Ortsteil zum Alptraum:

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Titel

Oberhalb der Industriezone bricht sie an beiden Ufern aus. Auf der rechten Seite überschwemmt und vermurt sie große Teile der Industriezone. Schlamm dringt in die dortigen Betriebe ein. Maschinen und Arbeitsmaterial werden zerstört. Auf der linken Seite des Baches wird die Staatsstraße überschwemmt, die Bahnlinie der Staatsbahn unterspült und die Umfahrungsstraße von Latsch auf einer Länge von 100 Metern weggespühlt. Giovanni Spada erlebt inzwischen schreckliche Momente. Seit er die Schleusen geöffnet hat, ist er von ohrenbetäubendem Lärm umgeben. Von seinem Arbeitsraum führt ein Luftschacht zur Schleuse. Der Sog des ausströmenden Wassers lässt die Fensterscheiben bersten, reißt die Tür auf, wirft eine im Freien abgestellte Vespa um und zwingt den Wärter sich anzubinden. Spada muss alten Armaturen vertrauen, die jahrelang Feuchtigkeit ausgesetzt waren. Er muss darauf vertrauen, dass sie im heftigen Luftsog anzeigen, wie viel Wasser er ablassen kann. Die Messgeräte aber liefern falsche Daten. Viel mehr Wasser als angezeigt, donnert aus dem Stausee. Als Spada schließlich darauf aufmerksam wird, versucht er, die Schleusen zu schließen. Doch fehlt Strom für den elektrischen Motor der Schleuse, das Notstromaggregat versagt. Alleine kann er die Mechanik nicht be-

Die Latscher Industriezone im Schlamm (Foto: „Wasserkatastrophen im Martelltal“, 1996).

wegen. Männer aus einem weit entfernten Gasthaus helfen ihm schließlich. Wertvolle Zeit vergeht. Die Verwüstungen in dieser Bartholomäusnacht werden am nächsten Morgen sichtbar. Unter Schock begutachten die Menschen die Schäden: fassungslos, verzweifelt und wütend. Angesichts der Schäden scheint es fast ein Wunder, dass niemand in dieser Nacht ums Leben gekommen ist. Mit dem Wiederaufbau wird in den betroffenen Zonen rasch begonnen. Bagger und Baugeräte prägen jahrelang das Gebiet. Rasch, unbürokratisch und umfassend wird wiederaufgebaut. Nicht alle erhalten, was sie sich erwarten, aber die meisten. Der Wiederaufbau eröffnet den Betroffenen zudem Wege und Mittel zur Modernisierung.

Im Sommer des Jahres 2004 wird der Rechtsstreit zwischen der Edison als Betreibergesellschaft und den vom Unglück Betroffenen mit einem außergerichtlichen Vergleich beendet. Zustandegekommen ist dieser Vergleich durch die politische Einflussnahme von Landeshauptmann Luis Durnwalder. Im Jahr 2008 wird die Konzession zur Führung des Zufrittstausees der SEL Hydros übertragen.

Die Erinnerung an die Katastrophe aber bleibt. Giovanni Spada trägt keine Schuld am Unglück. Er hat gemäß Vorschriften und Anweisungen gehandelt. Die Schuldfrage wird nie geklärt. In einem jahrelangen Rechtsstreit weist die Betreibergesellschaft jegliche Verantwortung von sich. Dennoch scheint klar: Die Katastrophe in Martell wird durch Profitgier und mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen ausgelöst. Unglückliche Umstände haben ihren Verlauf verschlimmert. Die meisten Forderungen der Marteller zur Erhöhung der Sicherheit am Staudamm werden im Lauf der folgenden Jahre schrittweise erfüllt. Der Staudamm ist heute sicherer als vor 25 Jahren. 

Grobschätzung der Schäden in Martell und Latsch (1987)

Wasser und Abwasserleitung: 2.000.000.000 Lire

Latsch: 6.300.000.000 Lire

Schäden in Zahlen

Landwirtschaft, Wohnbau, Industriezone: 3.500.000.000 Lire

Infrastruktur: 800.000.000 Lire

16 10 8 41 9 Häuser und andere Gebäude in Martell, die ganz oder größtenteils weggespült wurden

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schwer beschädigte Wohnhäuser, die längere Zeit unbewohnbar waren

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schwer beschädigte Wohnungen des Volkswohnbaues

Gebäude mit Schäden

In Latsch betroffene Betriebe

Andere (Land, Wildbachverbauung, Telefongesellschaft): 11.000.000.000 Lire

Private: 15.450.000.000 Lire

Martell: 45-50 Milliarden Lire

Gemeinde: 7.762.000.000 Lire

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Wirtschaft

Schluderns

Stellungnahme

Die Ritterspiele bieten Spektakuläres „Nicht mehr tragbar“

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ie Südtiroler Ritterspiele in Schluderns finden heuer vom 24. bis 26. August zum siebten Mal statt. Das mittelalterliche Spektakel wird Jung und Alt mit 1.300 Darstellern, mit 88 originellen Marktständen und mittelalterlichem Lagerleben wieder in den Bann ziehen. „Mittlerweile melden sich so viele Akteure an, dass wir auswählen können“, sagt Koordinator Mirko Stocker bei der Pressekonferenz auf der Churburg. Die Organisatoren durchmischen heuer das bewährte Programm, so das tradi- Das Programm der siebten Südtiroler Ritterspiele steht. tionelle Streitwagenrennen, die v.l. Mirko Stocker, Edwin Lingg und Johannes Graf Trapp Reitturniere um die ChurburgTrophäe und vieles mehr mit neuen spek- schaft vom Verein Südtiroler Ritterspiele takulären Darbietungen. Zu Gast werden um Präsident Edwin Lingg zieht die FäGruppen aus elf Ländern sein, darunter den. „Es ist für uns eine soziale Verpflicherstmals Reiter aus Ungarn, Russland tung, die Rahmenbedingungen zu schafund Tschechien. Die Gaukler und Artisten fen. Und wir arbeiten alle ehrenamtlich“, wurden fast alle ausgetauscht. Viele von betont Lingg. Er dankte den Sponsoren, ihnen treten das erste Mal in Südtirol auf. die der Veranstaltung Rückhalt geben. Die Aufleben wird die Calvenschlacht. Das Ritterspiele haben eine übergemeindliche Programm kommt Familien entgegen. An Dimension und bringen Wertschöpfung. den Kinder-Reitturnieren können heuer Die direkte Wertschöpfung beziffert Lingg alle Kinder teilnehmen. Eine neue Attrak- mit 2,3 Mio. und die indirekte mit 4 Mio. tion ist das mittelalterliche Karussell. „In- Euro. Es profitieren Vereine, Zulieferer, nerhalb des Ritterspiel-Geländes sind alle Handelstreibende, Touristiker…Der neue Vorführungen und Kinderanimationen ko- Chef von Vinschgau Marketing Kurt Sagstenlos“, sagt Stocker. Für eine Dreitages- meister sieht großes Potential: „Die Ritkarte im Vorverkauf bezahlen Kinder von terspiele könnten das Aushängeschild für 3 bis 6 Jahren 10 Euro; Kinder von 7 bis den Vinschgau werden.“ (mds) Infos: www.ritterspiele.it 17 Jahren 20 Euro. Die Führungsmann-

Malser Bürgermeisterskandal wurde durch Gehältergesetz möglich – BürgerUnion hat dagegen im Regionalrat mit Obstruktion gekämpt – Andere Bürgermeister sollen Situation offenlegen. Der durch die Wochenzeitung FF aufgedeckte Malser Bürgermeisterskandal wurde erst durch das von der SVP im Regionalrat vorgelegte BürgermeisterGehältergesetz möglich, gegen das der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, klar und offen mit Obstruktion g€ekämpft hat. „Das Gehälter- und Pensionsgesetz für Bürgermeister wurde von der SVP und vom Gemeindenverband vehement gefordert, ausgearbeitet und im Regionalrat durchgeboxt.“ „Ein Bürgermeister, der sich durch eine mehr als fragwürdige Anstellung durch seinen Bruder vom Steuerzahler fürstliche Pensionsbeiträge zahlen lässt, ist nicht mehr tragbar“, so Pöder. „Genauso in Frage gestellt werden muss aber auch das Regionalgesetz zu den Bürgermeister- und Referentengehältern“, unterstreichht der Abgeordnete der BürgerUnion. „Jetzt muss das Gesetz geändert werden, damit solche Fälle verhindert werden. Gleichzeitig sollten alle Bürgermeister Südtirols ihre berufliche Situation offenlegen, um sie begutachten zu lassen“, so Pöder abschließend. L.Abg. Andreas Poeder (BürgerUnion)

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Leserbriefe

Leserbriefe Omertà / Schweigepflicht Sehr geehrter Herr Gostner, Ihr Leserbrief „der Appell“ in der letzten Ausgabe des Vinschger Winds lässt enormen Spielraum für Spekulationen und Mutmaßungen offen! Der Sinn eines Leserbriefs sollte meiner Meinung nach darin bestehen, eine bestimmte Thematik bzw. die Meinung des Autors, einer breiten Öffentlichkeit klar und verständlich zuzuführen. Dabei sollte man auch getrost den Mut bzw. die Courage aufbringen, das Kind beim Namen zu nennen. Ihre nebulöse Geheimniskrämerei betreffend einer oberflächlichen Polemik, gezielten Angriffen auf Personen und Institutionen, Missständen im Tal sowie eine tendenziöse Berichterstattung mit politischer Botschaft, offenbaren für den „Nichtinsider“ oder besser gesagt für den hiesigen, nichteingeweihten Normalbürger genau das Gegenteil. Sollte es sich für Sie in nächster Zukunft ergeben, einen erneuten Rundumschlag in Richtung Chefredaktor abzusetzen, lassen Sie uns ( die Leser ) doch bitte ausführlicher daran teilhaben, damit der Pfeil auch ins Schwarze trifft . Fridolin Wittmer, Taufers i. M.

Würgegriffe Verursacht von unliebsamen Paragraphen oder, noch schlimmer, von Steuern wie die IMU, sind Würgegriffe, wie wir sie zurzeit durch rigorose Sparmaßnahmen erleben, stets unangenehm. Es gibt aber auch einen Würgegriff auf die Pressefreiheit bzw. auf eine seriöse und möglichst neutrale Berichterstattung. Selbst für Außenstehende ist unschwer festzustellen, dass im „Vinschgerwind“ der Malser Bürgermeister beinahe ununterbrochen unter Beschuss liegt und man in der letzten Ausgabe vergeblich auch nur ein Wort über die Eröffnung der sehr gefällig und attraktiv gestalteten Fußgängerzone in Mals sucht. Man findet

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im Vinschgerwind gelegentlich auch einen Seitenhieb auf das Konkurrenzblatt. Obwohl kein Freund der … Brüder, wie sagt der sog. Volksmund treffend: „Jeder kehre vor…“ Diese Gelegenheit nützend, möchte ich dem jungen Malser Bürgermeister, seiner Verwaltung und allen, die an der Gestaltung dieser Fußgängerzone mitgewirkt haben, ein großes Lob und Kompliment aussprechen. Diese wirklich attraktive und gefällige Einrichtung ist trotz manch negativer „Todesprophezeiungen“ ein Qualitätssprung für Bürger und Gäste, sie macht zudem den ohnehin schönen Hauptort des Obervinschgaus noch attraktiver und sehenswerter. Bedauerlich für mich ist, wann immer ich mit der Bahn in Mals ankomme und beobachte, wie die vielen Gäste die Radtour unwissend gleich der Beschilderung nach Richtung Glurns beginnen. Dabei wäre die Besichtigung von Mals mit der kleinen Mühe eines 10 bis 15-minütigen Aufstiegs wirklich empfehlenswert. Obendrein ist der kleine Umweg, vorbei an dem schmucken St. Benedikt-Kirchlein über den Radweg Richtung SchleisLaatsch-Glurns landschaftlich sehr lohnend. Wäre der Gedanke, am Bahnhof, bei der Tafel mit der Radweg-Übersichtskarte, einen entsprechenden Hinweis anzubringen nicht überlegenswert? Übrigens, die Radroute durch den Vinschgau zählt nicht nur in Südtirol, sondern im gesamten Alpenraum mit zu den schönsten. Walter Pöder, Naturns

Chance vertan Die Chance wäre da gewesen, dass endlich auch Schlanders ein adäquates Schwimmbad erhält. Leider wurde sie vertan. Viel zu wenig Platz für die Mütter, welche neben dem Kinderschwimmbecken die Kinder beaufsichtigen, der Barbereich den größten Teil des Tages im Schatten (dafür die Lagerräume in sonniger Lage) und auch der Servicebereich ist alles andere

als großzügig. Dafür sind als Pluspunkte die neue Wellenrutsche zu nennen und – wie schon seit vielen Jahren – die Pächterin Doris, die sich bemüht, trotz allem den Aufenthalt im Schwimmbad so angenehm wie möglich zu machen. Manuela Nollet, Schlanders

Strom aus der Dose? Ich war ganz überrascht, als ich nach den Ferien in die Schweiz fuhr, und die Baustelle bei der Calven-Brücke umfahren musste. Das hat mich stutzig und nachdenklich gemacht. Im Frühjahr habe ich in den Dolomiten gelesen, dass der Kreisverkehr in Spondinig in Angriff genommen wird. Und das wäre ja auch gut so. Doch das sind scheinbar leider nur Versprechungen und sonst gar nichts, wie fast immer. Es ist eine Frechheit, dass man dort am Bahnübergang vier bis fünf Minuten warten muss, bis endlich der Zug vorbeifährt. Dann bremst noch die rote Ampel, die umsonst ist. Das ist kein europäischer Standard. Wenn fünf Autos von Meran kommend nach Prad einbiegen wollen, kommen jene, die nach Reschen wollen, nicht vorbei und umgekehrt. Jetzt stelle ich mir die Frage: Was ist wichtiger? Die Calvenbrücke oder der Kreisverkehr bei Spondinig? Da erst 2013 Landtagswahlen sind, brauchen sich die Kandidaten ja noch nicht mit diesem Thema auseinandersetzen. Und wo bleiben die, die immer und überall etwas auszusetzen haben, die Besserwisser, die bis heute noch keine Arbeitsplätze geschaffen oder erhalten haben? Wenn ich jetzt auch in ein Heuschreckennest stochere, so sage ich doch: Die haben auch einen Kühlschrank, einen Fernseher, einen Computer. Auch sie brauchen Strom für die Waschmaschine. Aber der Strom soll so einfach aus der Steckdose kommen. Warum also kein sauberer Strom aus einem Wasserkraftwerk am Rambach? Die Wasserkraft ist der sauberste Strom, den wir haben. Jede Ge-

meinde sollte, wenn es die Möglichkeit gibt, Wasserkraftwerke bauen soviele möglich sind. Das beste Beispiel ist die Gemeinde Moos im Passeiertal, oder auch die Gemeinde Prad. In beiden Orten ist der Strom auch ziemlich billiger, weil sie ihn selbst produzieren. Wir müssen die Weichen stellen für unsere Kinder und Enkel. Es könnte ja der Monti oder ein anderer kommen und das Wasser in Beschlag nehmen. Den Luis und die SEL könnte es dann nicht mehr geben. Aber wir, denen dieses schöne Land eigentlich gehört, müssen auf der Hut sein und dem Land die Treue halten. Herbert Marseiler, Prad

Mehrwert

Ich meine: Es ist gut, dass die Landesverwaltung einen Wettbewerb unter Südtiroler Architekten ausgeschrieben hat. Damit wurde fachlich fundiert darüber nachgedacht, welche Funktion und welche Ästhetik eine Schutzhütte haben soll und welchen veränderten Ansprüchen sie genügen muss. Als vor über 100 Jahren das Schlernhaus neu errichtet wurde, diskutierte man Jahre darüber, ob es in Holz (damals üblich) oder in Stein (damals ungewöhnlich) zu bauen sei. Man entschied sich für einen Steinbau und dieser wird heute als traditionell empfunden. Jede Tradition war irgendwann einmal eine Innovation. Also müssen Schutzhütten heutzutage den besten Nachhaltigkeitskriterien in der Materialwahl entsprechen, die neuesten Energiekonzepte verwenden und den Komfort auf das Wesentliche beschränken. Der Bau selbst ist dann nur noch das Resultat dieser Überlegungen. Die Siegerprojekte der drei Schutzhütten bringen gut durchdachte Lösungen für sehr unterschiedliche Gegebenheiten. Insofern bin ich sehr froh über diese Entwicklungen, es wird ein Mehrwert für den Alpinismus in Südtirol sein. Christoph Engl, SMG-Direktor


Am Vinschger Hรถhenweg. Patsch ist nicht mehr weit, danach kommen: Zuckbichl, Laggar, Forra, Egg ... Ich muss aber nicht weiter gehen, ich kann hier verweilen und das Licht, die Stimmung und die Ruhe genieร en. Auch das ist wandern! Foto und Text: Gianni Bodini

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Lokales

SeitenWind

Prad

Mals/Langtaufers. Die Wettbewerbsprojekte der drei neu zu errichtenden Schwarzenstein-, Edelrautund Weißkugelhütte sind seit dem 24. Juli im Oberschulzentrum Mals ausgestellt. Landesrat Florian Mussner hat die Ausstellung eröffnet. Wie schon in Sand in Taufers werden nun auch in Mals die Wettbewerbsprojekte für die neu zu erbauenden Schutzhütten im Langtauferer Tal, im Ahrntal und auf dem Eisbruggjoch zu sehen sein. Die Siegerprojekte des Wettbewerbs sind von einer Jury unter dem Vorsitz von Landesbauten-Direktor Josef March unter besonderer Berücksichtigung von Innovation, Architektur, Landschaftsschutz und Nachhaltigkeit ausgewählt worden.

Prader feiern die Sennerei-Eröffnung

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tolz zeigt Hanna Burger das Käsestück in der Prader Sennerei. Hanna ist die Nichte von Luis Burger, dem Obmann der Sennerei. Diese ist (nach der Schließung von 2010 bis 2011) mit einem Volksfest in Anwesenheit von Politikern, Vertreter des Bauernbundes und des Sennereiverbandes wieder eröffnet worden. Burger war eine treibende Kraft bei der Wiederinbetriebnahme der Einrichtung. Er war Mitglied der 2008 gegründeten Arbeitsgruppe. Diese hatte, mit 24 interessierten Bauern im Rücken, die Vorarbeit zur Wiederinbetriebnahme geleistet. Unterstützt wurde das Sennerei-Projekt stets von der Prader Eigenverwaltung, die das Gebäude bereits 2006 unter Franz Zoderer erworben hatte. Auch die Gemeindeverwaltung stellte sich hinter das Unternehmen. Architekt Martin Stecher erhielt

Die kleiner Hanna Burger zeigt den Käse der Dorfsennerei Prad, der reißenden Absatz fand

den Zuschlag für die Planung. Er leitete und koordinierte die Arbeiten, die zügig über die Bühne gingen. Am 2. November 2011 konnte mit der Produktion von Butter und Käse begonnen werden. Am 17. Dezember öffnete die Verkaufsstelle. 13 Bauern liefern 1.250 kg silofreie Rohmilch, aus der der Senner Martin Paulmichl täglich an die 100 kg Käse und 18 kg Süßrahmbutter herstellt. Der angestrebte Auszahlungspreis für die Bauern beträgt 0,40 bis 0,45 Euro pro kg. Der Preis orientiert sich am Geschäftsverlauf. An der Theke in der Verkaufsstelle steht Doris Kostner Riedl. Auch in Geschäften im Vinschgau und in Meran wird Prader Käse verkauft. Die Geschichte der Dorfsennerei ist in einer Festschrift nachzulesen, die der Chronist Ludwig Veith in aufwändiger Kleinarbeit erstellt hat. (mds)

Schlanders Projekt der Weißkugelhütte

Die Ausstellung wird nach der Eröffnung jeweils von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr bis zum 7. August zugänglich sein.

Laas. Im Rahmen der Veran-

staltung „marmor & marillen 2012 “ in Laas stellt der Autor Andrea Rossi seinen neuen Roman vor „Acquabianca“. Am Samstag, den 04. August 2012 um 18.00 Uhr in der Bibliothek Laas. In Zusammenarbeit mit: Bildungsaussschuss Laas, Bibliothek Laas, Bibliothek Meran, Alphabeta Verlag Meran

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„Schlanders und Laas rücken zusammen“

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as Schlanderser Sommerprogramm hat heuer der Tourismusverein in die Hand genommen. Den Grund dafür erklärte Karl Pfitscher, der Präsident, bei der Vorstellung: Bei der Werbegemeinschaft „Schlanders ist anders’“ herrsche momentan Stillstand, Mitarbeit und Interesse von Einzelnen seien schwach, man sei, so Pfitscher wörtlich, in ein Loch hinein gekommen. Melanie Längerer, die Mitarbeiterin des Tourismusvereins Schlanders-Laas, erklärte sich bereit, das Sommerprogramm zu betreuen und räumte Bewährtem und Neuem Platz ein. Der Abend in Weiß-Rot am Freitag, den 3. August ist eine der neuen Ideen und wird den Marmor, den Göflaner, mit Rotwein verbinden

und ein künstlerisches Rahmenprogramm bieten. Insgesamt gibt es sechs „Lange Freitage“, die jeweils unter ein anderes Thema gestellt sind. Den Freitag will Präsident Pfitscher auch in Zukunft vom Hauptort besetzt wissen. „Würde der lange Freitag in Schlanders ein Jahr ausfallen, würde ihn sich schnell ein anderer Vinschger Ort schnappen.“ Damit das nicht passiert sei heuer eben der Tourismusverein eingesprungen und habe das Sommerprogramm organisiert. Hauptfinanziers gibt es gleich mehrere, „obwohl es immer schwieriger ist, Sponsoren zu finden.“ Mit versöhnlichen Worten von Pfitscher klang die Vorstellung aus: „Der Tourismusverein Schlanders-Laas nimmt auch

Karl Pfitscher: „Vermittler zwischen Laas und Schlanders.“

eine Vermittlerrolle zwischen Laas und Schlanders ein. Man rückt zusammen. Touristisch und politisch.“ (ap)


JULI Fr 27 Sa 28

Glurns

Stadtplatz-Kulinarium

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einschmecker aus nah und fern versammelten sich kürzlich auf dem Glurnser Hauptplatz und genossen frisch gekochte Vinschger Spezialitäten, zubereitet in einer Schauküche im Freien von den Vinschger Köchen im Südtiroler Köcheverband. Vermarkter aus dem Vinschgau aus den Partnerstädten (Borghi piú belli d’Italia) Klausen, und Sterzing, aus dem Val di Non und dem Val di Sole waren zu Gast und boten unter anderen Slow-FoodProdukte an. Neben Brot aus

Sternennacht mit der Musikkapelle Glurns 20:30 Fußgängerzone KinderSamstag StrassenKünstler & Pflasterzauber 9:00–12:00 Fußgängerz. Wirtshausmusik und Frühschoppen 10:00 Fußgängerzone – Hotel Greif

AUGUST Mi 1 Fr 3 Sa 4

heimischem Korn aus Prad und dem Urpaarl aus Laatsch gab es beispielsweise Fleischprodukte vom Brillenschaf aus Villnöss. erklang die Ziehharmonika. Der Feinschmeckermarkt ist der dritte in der Marktreihe der Laubenmärkte, die im Mai im Rahmen der Stadtbelebung (Glurns Marketing) begonnen haben. Am 11. und 12. August dreht sich beim Laubenmarkt alles um das traditionelle Handwerk, am 8. September um die Palapir und am 13. Oktober um bäuerliche Produkte. (mds)

Mi 8 Do 9 Fr 10 Sa 11 So 12 Di 14 Mi 15 Do 16

links: Glurnser beim Mittagessen auf dem Stadtplatz, das Vinschger Köche zubereitet haben (rechts)

Fr Sa Mi Fr

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Sa 25

So 26 Mi 29 Fr 31

Mittamorkt und Michprodukte 8:00–13:00 Dorfzentrum Volkstanz und Jagdhornbläser Mals 20:00 Fußgängerzone KinderSamstag Sport – Spiel – Spaß 9:00–12:00 Fußgängerzone Eröffnung der Kunstausstellung 18:00 Gasthof Einhorn – „Hafner“ „DeSein beim Hafner – Design in den Bergen“ (4.–25.08 Di.–So. 11:00–19:30) Mittamorkt und Marille, Schokolade, Eis, Honig* 8:00–13:00 Dorfzentrum Konzert der Musikkapelle Mals 20:00 Fußgängerzone Malser Sommerspiele PREMIERE 20:00 Aula Magna OSZ „Die Jugend ist echt schlecht“, Heimatbühne Mals KinderSamstag ZirkusSpiele 9:00–12:00 Fußgängerzone Malser Sommerspiele 20:00 Aula Magna OSZ Malser Sommerspiele 20:00 Aula Magna OSZ Kirchtagsfest in Mals 19:00 Peter-Glückh-Platz Malser Sommerspiele 20:00 Aula Magna OSZ Kirchtagsfest in Mals 10:00 Peter-Glückh-Platz Malser Sommerspiele 19:00 Aula Magna OSZ Mittamorkt und Handwerk: Filz, Glas, Ton, Holz 8:00–13:00 Dorfzentrum Orgelkonzert mit Peter Waldner 20:00 Pfarrkirche Mals Konzert Big Band Mals 20:00 Fußgängerzone KinderSamstag Kinder backen Brot 9:00–12:00 Fußgängerzone Mittamorkt und Michprodukte und Yoghurt* 8:00–13:00 Dorfzentrum Sternennacht mit Musik, Poesie und Tanz 21:00 Fußgängerzone „Weisst du, dass die Sterne reden“ – Martina Wienchol & Judith Felderer KinderSamstag Spiele und Kinderspaß 9:00–12:00 Fußgängerzone Oper live in Mals PREMIERE 20:00 Aula Magna OSZ ATALANTA – Barockoper von Georg Friedrich Händel Oper live in Mals 17:00 Aula Magna OSZ Mittamorkt und Speck, Würste, Bündner, Biohühner 8:00–13:00 Dorf Konzert Cosa Nostra – Italian-Folk-Music 20:00 Fußgängerzone

pr-info Mals

* jeden Mittwoch Mittamorkt mit vielen regionalen Produkten und jeweils einem Schwerpunkt-Thema

Malser Sommer „Atalanta“ von Georg Friedrich Händel oder den Aufführungen des Pop-Chor-Konzerts mit jungen SängerInnen und InstrumentalistInnen. Die Heimatbühne Mals spielt im Rahmen der Malser Sommerspiele das Stück „Die Jugend ist echt schlecht“. Ein ganz besonderes Ereignis sind die drei „Sternennächte“ am 27. Juli, am 24. August und am 21. September. An jedem dieser Freitage wird die öffentliche Beleuchtung ausgeschaltet: Eine besondere Atmosphäre wird geschaffen, Ruhe kehrt ein, die Sterne werden wieder sichtbar und ein kleines Zeichen für einen nachhaltigen Umgang mit Energie wird gesetzt. An diesen Sternennächten erwartet die Besucher Musik und Literatur in der neuen Fußgängerzone von Mals. Weitere Informationen unter: www.mals-leben.it

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Sommerliche Begegnungen für Groß und Klein Kulturelle und kulinarische Genüsse im Dorfzentrum von Mals Nähere Informationen zu den Veranstaltungen im Juli, August und September in Mals unter

www.mals-leben.it

tagraum.it

Ein buntes Kulturprogramm für Einheimische und Gäste In und um die neue Fußgängerzone im Herzen von Mals wird in den Monaten Juli, August und September neben den Kindervormittagen am Samstag und den „Mittamorkt“ am Mittwoch ein abwechslungsreiches Kulturprogramm geboten: über Musik, Theater, Literatur bis hin zu Vorträgen und Freilichtkinovorführungen. Von Volksmusikabenden bis hin zur Premiere der Barockoper

Mals leben vivere Malles


Lokales

SeitenWind

Vinschgau - AUS DEM GERICHTSSAAL

Schlanders. Am kom-

menden Dienstag, den 31. Juli steht bei den Sommerabenden in der Schlandersburg das Classic Quintett mit Angelika Thomaser an. Die Ankündigung lässt Abwechslungsreiches erwarten: „Das Classic Quintett bietet für die Zuhörer sowohl klassische Originalwerke als auch bekannte Transkriptionen dar.“ Eine Woche später, am 7. August ist der einmalige Innenhof der Schlandersburg Kulisse für „Sifri Reloaded“. „Die beiden Südtiroler Schauspieler unternehmen nach ihrer erfolgreichen Kabarett-Produktion „Siffri – oder glücklich das Land, das keine Helden nötig hat“ wieder einen Streifzug durch die Geschichte des Zusammenlebens dieser ach so verschiedenen Völker in dieser ach so kleinen Alpenprovinz.

Der Rechtsstaat lässt grüßen Dem Leitartikel im letzten „Wind“ ist ein plastisches Titelbild vorangestellt: eine Schlange, welche einen Paragrafen stranguliert. Gemeint war damit das „unanständige“ Angebot, das Fuchs Heinz der Gemeinde Latsch unterbreitet hat, mit dem er sich mit Geld von der Verpflichtung freikaufen will, 60 Prozent der Fläche um das Einkaufszentrum „Herilu“ dem geförderten Wohnbau zuzuführen. Hier die Vorgeschichte; Nach Auflassung der Sägerei und der Verlegung seiner Tätigkeit in die Handwerkerzone wurde das Areal auch im Einvernehmen mit dem Eigentümer in eine Wohnbauzone umgewidmet. Diese unterlag der Teilung in freien und geförderten Wohnbau. Doch Fuchs würde seinem Namen keine Ehre machen, wenn ihm nicht auch

in dieser Situation etwas Besonderes eingefallen wäre. Zuerst verbaute er die für den freien Wohnbau bestimmten 40% zum Einkaufszentrum „Herilu“. Der geförderte Teil ließ dann allerdings auf sich warten. Als ihm der damalige Bürgermeister die Benützungsgenehmigung mit dem Hinweis auf die fehlenden 60%-igen geförderten Wohnungen verweigern wollte, erstritt Fuchs eine „Teilbenützungsgenehmigung“, welche es ihm erlaubte, das „Herilu“ seit nun bald 10 Jahren zu betreiben. Doch jetzt kommt der Paukenschlag: Um das Provisorium „Teilbenützungsgenehmigung“ endlich vom Tisch zu bekommen und die dem geförderten Wohnbau vorbehaltene Fläche einer „sinnvolleren“ Nutzung zuzuführen, schlägt Fuchs Heinz der Gemeinde unter dem

Deckmantel der Vertragsurbanistik folgenden „Deal“ vor: Die öffentliche Hand verzichtet auf die Widmung und bekommt dafür Geld. Bürgermeister Karl Weiss scheint nicht abgeneigt, auf diesen „Handel“ einzugehen. Sollte es tatsächlich dazu kommen, dann wären dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet, der Gleichheitssatz und der Grundsatz der Gesetzmäßigkeit für das Handeln der öffentlichen Verwaltung mit Füßen getreten. Außerdem würde sich der Verdacht der Wahrnehmung von Privatinteressen in Amtshandlungen aufdrängen. Schließlich erhielte Fuchs auch noch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber seinen Konkurrenten und den anderen Wirtschaftstreibenden. Ganz im Sinne von George Orwell: “Alle Tiere sind gleich, nur einige sind gleicher!“ Peter Tappeiner, Rechtsanwalt

Schlanders/Vinschgau

Sozialassistentin stützt PatientInnen im Krankenhaus

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enn Menschen beispielsweise nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus gebracht werden, verändert sich deren Leben oft schlagartig, vor allem wenn bleibende Einschränkungen die Folge sind. Menschen, die bisher selbständig für sich sorgen konnten, sind plötzlich auf Hilfe angewiesen. Wie geht es weiter? Wer pflegt die Betroffene/den Betroffenen? Wo wird sie/er nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wohnen? Diese Fragen werden nun für die Patienten und deren Angehörige zur neuen Herausforderung. Ansprechpartnerin im Krankenhaus Schlanders ist die Sozialassistentin Walburg Wielander. Sie fühlt sich dem ganzheitlichen Aspekt des Lebens verpflichtet und versucht dessen Zerteilung entgegenzu14 Der Vinschger Wind 15-12

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Walburg Wielander sucht Wege für Patienten mit Einschränkungen

wirken. Im Gesundheitsbezirk Meran arbeitet Wielander mit Valentina Pilotto und Edith Rassler zusammen. Wielander hat seit ihrem Arbeitseintritt im Krankenhaus Schlanders vor zweieinhalb Jahren rund 300 PatientInnen erstbetreut.

Nach der medizinischen Behandlung geht es um die pflegerischen Ansprüche und um die Aktivierung der psychosozialen Netzwerke, die die Betroffenen nach deren Entlassung stützen können, so zum Beispiel die Sozialdienste in

den Sprengeln, mit Haus- und Krankenpflegediensten und vieles mehr. „Unsere Aufgabe ist es, die Situation der stationär aufgenommenen PatientInnen als Gesamtes zu erfassen und zusammen mit den Angehörigen nach bestmöglichsten Lösungen zu suchen“, sagt Wielander. Sie versucht herauszufinden, was die betroffenen Menschen brauchen. „Eigenverantwortung und der Wille der Patientinnen und Patienten stehen immer an erster Stelle“, unterstreicht Wielander. Im Laufe von vielen Gesprächen wird ein Konsens zwischen dem Willen der PatientInnen und der Angehörigen gesucht und auch gefunden. (mds) Infos: Krankenhaus Schlanders, Parterre, Büro Nr. 008; Telefon: 0473 735727 walburg.wielander@asbmeran-o.it


Menschen

Spagat zwischen Heimat und Selbstverwirklichung

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usizierende Schneiderin, kurzzeitige Hofbesitzerin, exzellente Servicekraft auf Skihütte und im Hotel… Angelika Rainer kann mit ihren 28 Jahren schon auf einige Erfolge, aber auch Tiefschläge in ihrem Leben zurückblicken. Eines verliert die Schnalserin, die heute die „Mitterkaser Alm“ im Pfossental bewirtschaftet, aber nie: ihre Zuversicht, ihren Humor und die Liebe zu ihrer Heimat. Die Liebe zur Musik hat sie im Blut, stammt sie doch aus dem Hause „Infangler“, dessen Hausmusik weit über Südtirol mit der CD „Schnalser Klang“ bekannt wurde. Sie spielt seit dem siebten Lebensjahr. Mit Blockflöte fing es an, Gitarre und Zither folgten. Jetzt ist es die Okarina. „Halt alles Instrumente mit wenig klarem Klang“, schmunzelt sie. Gemeinsam mit den Eltern und den beiden Brüdern folgen viele öffentliche Auftritte, aber es geht hier um das „Wollen“ und nicht um das „Müssen“. Denn, was sie will, macht sie gründlich, so auch ihre Ausbildung und das heißt fort aus dem Pfossental. An der Fachoberschule für Soziales in Meran macht sie die Matura und meistert die Ausbildung zur Schneiderin bei MMP Design in Schluderns. Aber parallel dazu steckt ihr die geliebte Natur und bekannte Landwirtschaft in der Nase und gemeinsam mit ihrem Freund aus dem Passeier, bei dem sie als Alternative zum Internat auch wohnt, bewirtschaften die beiden zwei Sommer lang eine Alm in Proveis. Aber der Wunsch nach Selbstständigkeit ist macht sie ruhelos und so sucht sie gemeinsam mit ihrem Freund nach einem Pachthof. Daraus wird der Kauf eines alten Hofes auf Juval. Der große Traum vom eigenen Hof zerplatzt aber sehr schnell. Die Beziehung zerbricht bereits nach einem Jahr. Zurück bleibt eine 24-jährige Frau mit Schulden und einem Hof, an dem fast alles zu richten ist. Und beim Kauf hat man zwei ältere Herren mit Wohnrecht auf Lebenszeit übernommen. „Gemeinsam und mit Unterstützung der Eltern wäre es gegangen, aber allein und ohne Nebeneinkommen wuchs mir das alles über den Kopf, nicht nur finanziell.“ Sie hatte Glück und ein

Käufer fand sich, „so bin ich gerade so rausgekommen.“ Um erst einmal wieder Geld zu verdienen, geht sie in die Gastronomie: Ein Jahr Service im Hotel und den Winter danach zieht es sie schon wieder hoch auf die Schutzhütte „Schöne Aussicht“. „Im Frühjahr rief mich der Obmann der Interessentschaft „Mitterkaser Alm“ an und fragte, ob ich Lust hätte, die Alm zu übernehmen. Die Saison auf der Hütte ging bis Anfang Mai und die Saison auf der Alm fing da schon an... ich machte keine Pause. Da ich mich von der Hütte aus nur schlecht über „die Bürokratie“ informieren konnte, machte ich mit den Bauern aus, dass dieser Sommer ein „Probesommer“ werden sollte. Mein Team bestand aus Stefan, dem Hirten, einer Studentin, einem Madl und Angelika Rainer, Jahrgang 1984 – Ihre Liebe zur Natur meiner Wenigkeit. Den und den Tieren zog sie zurück ins Pfossental auf die nächsten Sommer wurde „Mitterkaser Alm“. Ob dies ihre letzte Station auf der die Alm dann gepachtet Suche nach Selbstständigkeit bleibt, ist offen und Mama Fany kam mit hoch.“ Vater und Brüder helfen. Der Fragt man Angelika nach ihren Zie„Mitterkaser Alm“ hat der Zusammen- len von morgen, ist die Antwort eher halt gut getan. Man wird Partner beim ernüchternd. „Ich suche nach meiner »Almerlebnis Naturparks« und wirt- Selbstständigkeit. Auf dem Hof fühle schaftet ökologisch und nachhaltig. ich mich wohl, aber als „geduldet“. Produkte aus eigener Herstellung ste- Aber ich will etwas Eigenes. Und dazu hen im Mittelpunkt der Speisekarte. Ein muss ich wahrscheinlich aussi total.“ Käserei-Lehrgang wird besucht. Der Aber bis dahin versucht sie sich mit alte Garten wird belebt und die Offen- eigenen und guten Ideen von der Konheit der Familie lässt Experimente zu. kurrenz abzugrenzen, entwickelt die Man gestattet dem Niederländer Rob Alm mit der Familie ständig weiter. Schaap einen biologischen Garten in Hofft, dass bei einem Wegzug ihre FaKooperation mit dem Berufstrainings- milie die Alm weiter betreibt und zitiert zentrum Gärtnerei Gratsch anzulegen. ihr Lebensmotto: „Ich lass das alles auf „Er hat sich in den Garten verliebt und mich zukommen, denn meistens erlegefragt, ob ich etwas dagegen hätte, digt sich das meiste von selbst.“ Was wenn er ihn neu anlegt. Ich habe ihn in zu hoffen ist für liebeswerte Menschen die Küche geschickt: „Frag Fany.“ So und eine erlebenswerte Alm. liefert der Garten heute fast alles Grüne für die Küche. Elke Wasmund

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Gesellschaft

SeitenWind Veranstaltungen im MUSEUM CHASA JAURA Valchava

28. Juli, 17 Uhr: PETER KURZECK. Ein Sommer, der bleibt. Vernissage. Zur Einführung spricht Manfred Papst von der NZZ am Sonntag. Es spielen: Esther Gutbub, Klavier; Mathieu Gutbub, Violoncello. 2. August, 20:30 Uhr: PETER KURZECK. Ein Sommer, der bleibt. Autorenlesung. 9. August 2012, 20:30 Uhr MICHAEL HAMBURGER – EIN ENGLISCHER DICHTER AUS DEUTSCHLAND. Film von Frank Wierke. Der preisgekrönte Dokumentarfilm kreist um die Frage, wie ein Gedicht entsteht. Der im Cinemadirect-Stil gedrehte Film wurde mit dem ARTEDokumentarfilmpreis 2007 ausgezeichnet. Reservierung: Tel. +41 (0)81 858 53 17

Präzisierung

Stefan Mayr, Koordinator des Buches „Geschlossene Höfe in der Katastralgemeinde Latsch, Goldrain, Morter, Tarsch und St. Martin“ legt Wert auf eine Präzisierung der verwendeten Quellen zum Bericht „Plagiat – ja oder nein?“ im Vinschgerwind Nr. 14. Konsultiert wurden, laut Mayr, Richard Staffler (Schlernschrift 13, 1927). Diese gehen von den Anfängen der Aufzeichnungen bis zum Kataster im Zeitalter von Maria Theresia und in einigen Fällen darüber hinaus. Von 1779 bis 1900 seien die einzelnen Positionen (Besitzerwechsel aus den Verfachbüchern) im Landesarchiv Bozen recherchiert worden. Für die Zeit ab 1900 bis heute seien die Grundbucherhebungen als Quellen herangezogen worden. „Wir haben eine akribische aufwändige Detailarbeit geleistet“, sagt Mayr. (mds)

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Leserbriefe/Stellungnahmen Stellungnahme der Initiative PRO RAMBACH zu den letzten Medienberichten

In letzter Zeit kursierten in den Medien immer wieder Gerüchte, der Rambach-Dialog hätte nichts gebracht. Dies entspricht in keinster Weise den Tatsachen. Wenn sich auch die am Rambach-Dialog beteiligten Interessensgruppen auf kein Szenario einigen konnten, so hat der Rambach-Dialog trotzdem ein sehr klares Ergebnis gebracht, und zwar dass das Szenario „Grenzüberschreitendes Biosphärenreservat “ das beste Szenario ist. Dies geht aus der von Revital GmbH im Auftrag des Rambach-Dialogs erstellten Gesamtbewertung der 3 Entwicklungsszenarien eindeutig hervor. Wer es trotzdem nicht glauben will, braucht nur die Gesamtbewertung aller 3 Szenarien auf S. 48 des Abschlussberichts des Rambach-Dialogs anzusehen. Dieser Bericht liegt als Teilnehmer am Rambach-Dialog natürlich auch den Bürgermeistern von Mals, Taufers i. M. und Glurns vor. Diese Tatsache stellt ganz klar einen Auftrag an die öffentliche Verwaltung dar (wurde die Fa. Revital ja von eben dieser Verwaltung verpflichtet & mit Hilfe unserer Steuern bezahlt), sich mit genau diesem Szenario unverzüglich und im Detail zu beschäftigen und alle möglichen Partner in die Betrachtung mit einzubeziehen (nur um einige zu nennen: Vinschgau Marketing, Stifserjoch Nationalpark, Landwirtschaft, interessierte BürgerInnen, Umweltschutzgruppe Vinschgau, Pro Rambach, Tourismus … & nicht zu vergessen die Nachbarn am Rambach im Val Müstair). Dieser Auftrag ergibt sich in erster Linie für die Bürgermeister Ulrich Veith, Hermann Fliri, Erich Wallnöfer, Erwin Wegmann sowie für Landesrat Hans Berger, zuständig für Tourismus, Landwirtschaft,

Natur & Landschaft. Wir erwarten uns von allen obgenannten Verwaltern endlich eine klare und weitsichtige Stellungnahme zu dieser Thematik! In Bezug auf die Volksbefragungen, die von den Bürgermeistern von Mals & Taufers i. M. propagiert werden, ist eigentlich nur Folgendes zu sagen: Zuerst ist das im Rambach-Dialog von den Fachleuten am besten bewertete Szenario „Grenzüberschreitendes Biosphärenreservat“ im Detail auszuarbeiten und vorzustellen. Erst wenn die Bevölkerung weiß, welche Chancen sich dadurch bieten und aus welchen Gründen es von den Fachleuten die beste Bewertung bekam, kann sie objektiv entscheiden. Auch die Landesregierung hat bereits vor einiger Zeit erkannt, dass ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat enormes Potential hat. Deshalb hat sie in ihrem Beschluss vom 27.02.2012 Nr. 282 (in welchem sie den Rambach auf Wunsch der Gemeinden Mals & Taufers i. M. vor Großableitungen unter Schutz stellt), Folgendes geschrieben: „Eine Ausweitung des Gebietes der Biosfera auf das gesamte Tal des Rambaches bis hin zum Ortskern Glurns wäre sicher positiv zu werten, nicht zuletzt weil dadurch das gesamte Projekt Biosfera Val Müstair eine internationale Valenz bekommen würde“. Weiters ist festzuhalten, dass bereits seit 25. Jänner 2012 ein Schreiben bei Landesrat Berger und Landeshauptmann Durnwalder liegt, in dem die Direktoren von Biosfera Val Müstair, dem Schweizerischen Nationalpark sowie von Pro Natura Graubünden mit Hinweis auf ihre positiven Erfahrungen mit dem BiosferaProjekt ihre Zusammenarbeit anbieten. In der heutigen Zeit, in der immer wieder Meldungen über wirtschaftliche Perspektiv-

losigkeit die Runde machen, müssen zukunftsweisende & positive Wege beschritten werden. Die positiven Vorzeichen für ein Biosphärenprojekt im gesamten Münstertal bzw. im Obervinschgau sind eindeutig vorhanden. Eine solche Chance bietet sich kein zweites Mal! Bleibt zu hoffen, dass es beim Rambach nicht so viel Anschubhilfe aus der Bevölkerung und so viel Zeit braucht wie damals bei der Vinschgerbahn ! Initiative PRO RAMBACH Taufers im Münstertal, 18. Juli 2012

Zockt SVP-BM Veith die Gemeindeverwaltung ab?

Laut Medienberichten (FF vom 19. Juli 2012) lässt sich der Malser BM Veith vom Malser Steuerzahler eine goldene INPS-Versicherung bezahlen, während die Bürger mit Sparprogrammen, IMU, erhöhten Treibstoffpreisen, erhöhte MwSt. und Inflation kämpfen! Nach der Wahl zum Bürgermeister 2009 lässt sich Veith von seinem Bruder als Mitarbeiter anmelden und streicht laut Medien seither insgesamt ca. 65.000 Euro an INPS-Beiträgen ein. Das ist mehr als doppelt so viel wie z.B. Graun oder Schluderns für seine Bürgermeister einzahlt. In einer schriftlichen Anfrage werden wir die Gemeindeverwaltung um Aufklärung ersuchen. Wenn die Anschuldigungen stimmen, und/oder sich gar der Staatsanwalt einschaltet, dann sind politische Konsequenzen, also ein sofortiger Rücktritt des BM wohl unausweichlich! Ansonsten werden wir einen Misstrauensantrag gegen den Bürgermeister stellen, denn im höchsten Maße unmoralisch ist die Angelegenheit allemal! Stecher Peppi, Gemeinderat, Mals


Gesellschaft

Graun

Schlanders

Die hohe Kunst des Goaßlschnöllens

Feier im neuen B-Trakt

Obfrau Irmgard Gamper Mall

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ermutlich hat am Samstag (23. 06.) der „Goaßlschnöllerverein Joch`seifa“ aus Graun landesweit die erste Goaßlweihe organisiert. Koordinator Siegfried Pfitscher segnete die Knallinstrumente auf dem Festplatz in Graun. Umrahmt wurde die Feier mit Hackbrettklängen, vorgetragen von der 12-jährigen Kathia Daniel, jüngstes Mitglied der Schnöller. Gekommen

waren Abordnungen aus Burgeis, Prad a.Stj., Partschins und St. Martin i.P.. „Sobold ma in eartschta Knoll außi brocht hot, kimp ma nimma louß“, beschreibt Obfrau Irmgard Gamper Mall die hohe Kunst des Goaßlschnöllens. Und auf die Frage nach dem Vereinszweck antwortet sie mit Begeisterung und einem Leuchten in den Augen: „Goaßlschnöllan!“ Am 1. Juni 2011 wurde der Verein von 13 jungen OberländerInnen in Graun gegründet. Heute hat er bereits 21 Mitglieder, 6 Frauen und 15 Männer. Man erkennt sie an ihrer sympathischen Bekleidung: grauer Tirolerhut; blaues, kariertes Hemd; dunkle, lederne Kniebundhose mit gesticktem Hosenträger; weiße Stutzen und schwarze Jacke mit Vereinslogo. Sie üben regelmäßig für Ausrückungen zu weltlichen und kirchlichen Anlässen, zu Jubiläen und Hochzeiten im Oberland und zur Vorbereitung zu nationalen und internationalen Wettkämpfen. Die kunstfertige Handhabung der Goaßl ist Sport, ist Bestandteil von Brauchtum und sogar ein Teilbereich der Artistik. (aw)

gestaltung fand durchwegs positives Feedback. Sorgfältig eingesetzt soll Farbe die angenehme, situationsentsprechende Atmosphäre der Räumlichkeiten Freiwillige HelferInnen des Bürgerheims unterstreichen und dadurch Präsidentin Monika Wellenz- Wohlgefühl, Vertrautheit und ohn, Direktor Christof Tumler Sicherheitsempfinden im Beund Pflegedienstleiterin Eva wohner verstärken. Zudem soll Daniel haben die termingerechte die Kolorierung anregend auf Fertigstellung des B-Traktes die geistigen und körperlichen des Bürgerheims Schlanders Synergien der Senioren wirken als willkommenen Anlass ge- und wertvolle Orientierungsnommen, alle freiwilligen Hel- hilfe sein: Orte der Begegnung ferInnen am 6. Juli zu einer werden ebenso erkennbar wie kleinen Überraschungsfeier ein- individuelle Rückzugsmögzuladen. Und in großer Zahl, so lichkeiten – ein Geborgenheit Direktor Tumler erfreut, ist man vermittelndes Umfeld mit gedem Ruf gefolgt: Nahezu an die mütlicher Grundstimmung also, 40 Gäste besahen sich gespannt um den Lebensabend würdevoll die neuen Räumlichkeiten und begehen zu können. verbrachten einen interessanten „Es ist uns ein großes Anliegen Nachmittag im gemütlich far- den freiwilligen Frauen, die ihre bigen Ambiente. Bei dieser wertvolle Zeit mit viel EngageGelegenheit stellte Frau Anita ment unseren Bewohnern widTscholl außerdem die wichtige men, herzlichst zu danken und Tätigkeit der Caritas Hospizbe- ihnen unsere Wertschätzung für wegung kurz vor. ihr Wirken in unserem Hause Herbert Schönwegers Konzept kundzutun“, so Direktor Tumder farbpsychologischen Raum- lers anerkennende Worte. (re)

pr-info Interfama

Interfama – Logistikzentrum für Schalsysteme in Verona eröffnet Prad/Verona – Interfama Rent nennt sich die Zentrale, mit der das in Prad ansässige Unternehmen einen wichtigen Schritt gesetzt hat, um näher an den Kunden in diesem Absatzmarkt zu sein. 1984 gründete Franz Ohrwalder das Unternehmen Interfama nach den Erfolgskriterien Schnelligkeit, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit beim Einsatz von Schalsystemen auf den Baustellen. Heute zählt das Unternehmen unter der Leitung von Robert Ohrwalder zu den führenden Unternehmen im Schalungssektor. Mit der Eröffnung des neuen Logistikzentrums in Verona reagiert Interfama auf die Veränderungen am Markt. Die neue Infrastruktur macht es möglich, schneller und besser auf die Kundenwünsche zu reagieren.

„Mit der Eröffnung unseres Zentrums für die Vermietung von Schalsystemen habe ich eine Vision in die Tat umgesetzt, die ich schon lange verfolge“, so Robert Ohrwalder bei der Eröffnung in Verona. „Die Verwirklichung unseres neuen Logistikzentrums in dieser wirtschaftlich so schwierigen Zeit war für uns

natürlich eine große Herausforderung. Aber wir sind sicher, dass wir richtig entschieden haben und dass uns dieses Zentrum am strategischen Schnittpunkt der Autobahnen A4 und A22 ermöglicht, unsere Marktposition zu sichern und weiter auszubauen“, betonte Ohrwalder weiter. Das neue Logistikzentrum Interfama Rent umfasst insgesamt 5.600 Quadratmeter. Das Gebäude ist mit 1.214 hoch leistungsfähigen Fotovoltaikplatten abgedeckt, so dass die Interfama Rent ein klimaneutrales Unternehmen ist. Die INTERFAMA RENT Srl a socio unico hat ihren Sitz in Verona Via Mantovana 158/C.

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Gesellschaft

Tartsch

Ivo Strigel Altar – die Rückkehr E

s war ein Freudentag für die Tartscher: Der spätgotische Flügelalter aus der St.-Veit-Bichlkirche hat nun wieder seine im Jahre 1958 gestohlenen Hauptfiguren! Niemand hat nach über fünfzig Jahren an ein solches Wunder geglaubt. Der kostbare Flügelaltar aus der Werkstatt des Meisters Ivo Strigel (1430 bis 1516) in Memmingen wurde laut Inschrift auf der Rückseite des Altars im Jahre 1514 hergestellt und war für eine heute nicht mehr feststellbare Kirche im Engadin bestimmt, von wo er um 1580 nach Tartsch kam. 1939 wurde er nach Trient „entführt“ und nach dem 2. Weltkrieg in das Bozner Stadtmuseum überstellt. Nach vielen Interventionen des damaligen Tartscher Kuraten Ignaz Stocker gelang es, den Altar an

seinen angestammten Platz in der Bichlkirche zurückzuführen. Groß war das Entsetzen, als in der Nacht vom 27. auf den 28. August 1958 die drei Hauptfiguren (Maria mit Kind, die beiden Churer Diözesanpatrone Luzius und Florinus von Matsch) gestohlen wurden. Trotz aller Bemühungen konnten sie nicht ausgeforscht werden. 2010 wurden sie in einem Münchner Auktionshaus entdeckt. Dem Einsatz

des Landeskonservators Leo Andergassen ist es zu verdanken, dass die Statuen aus der Versteigerung herausgenommen wurden und in einer Privatverhandlung von der Pfarrgemeinde Tartsch zurückgekauft werden konnten. Restaurator Karl Volgger gelang es in mustergültiger Weise, die sich in schlechtem Zustand befindlichen Statuen und den gesamten Altarschrein zu restaurieren. Neben den

Hauptfiguren erstrahlen nun in altem Glanz auch die Figuren der beiden Flügel: links der hl. Johannes der Täufer, rechts Mutter Anna selbdritt. Die Figuren der drei Felder in der Predella stellen das letzte Abendmahl dar. Im Rahmen eines festlichen Dankgottesdienstes am 30. Juni 2012, gehalten von Dekan Stefan Hainz, dem aus Tartsch gebürtigen Naturnser Dekan Rudolf Hilpold und dem Tartscher Pfarrer Jakob Aufderklamm, dankte der Pfarrgemeindevorsitzende Josef Plattner allen Institutionen (Landesdenkmalamt, Stiftung Südtiroler Sparkasse) und den vielen privaten Spendern für ihren Beitrag zur Restaurierung des Altars, der nun in der Michaelskapelle neben der Pfarrkirche sicher verwahrt ist. Andreas Folie

Schlanders/Vinschgau

Kindersingwoche - Märchenhaftes Musical E

ine Woche lang in die Welt des Märchens tauchten die 28 Kinder im Alter zwischen 9 und 13 ein, die an der traditionellen Kindersingwoche des Südtiroler Chorverbands teilnahmen. Mit Märchenkostümen, Instrumenten und viel Begeisterung waren die Kinder aus dem ganzen Land nach

Schlanders gekommen, um unter der Leitung von Michael Feichter Lieder und Instrumentalstücke aus dem Bereich Märchen und Sage zu erarbeiten. Am vergangenen Freitag präsentierten sie einem zahlreich erschienenen Publikum im Kulturhaus Karl Schönherr ein Musical mit märchenhaften Szenen

Kindersingwoche des Südtiroler Chorverbands in Schlanders

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und Liedern. „Komm mit ins Märchenland“, sangen sie und erweckten Hänsel und Gretel, Schneewittchen und die sieben Zwerge, Rotkäppchen und den Wolf zum Leben auf der Bühne. Dabei zeigten sie nicht nur einen humorvollen Zugang zum Märchen, sondern auch beachtliche Leistungen im Theaterspiel, im

Chor- und Sologesang. Peter Berger, Vorstandsmitglied des Südtiroler Chorverbands, der wie auch der Obmann des Chorverbands Erich Deltedesco vom Musical begeistert war, dankte den Kindern für ihren Einsatz, aber auch den Eltern, die den Kindern die Bedeutung solcher Schulungen vermitteln. Sein Dank galt auch den Referenten: Michael Feichter hatte die musikalische und die Gesamtleitung inne, Sophie Eder war für Gesang und Band zuständig, Thomas Waldner für die Instrumentalbetreuung, Reda Roshdy erarbeitete mit den Kindern die Choreographie und Lukas Erb spielte am Klavier und betreute die Band. Gemeinsam mit den Betreuerinnen Marlies Mitterrutzner und Julia Hinteregger hatten die Kinder wie jedes Jahr auch ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm erlebt.


Wandern

Schlinig:

Ausgangspunkt schöner Wanderungen

v.l.: Schlinig, vom Höhenweg aus gesehen; der imposante Wasserfall an der „Wond“ bringt mit feinem Wasserstaub Kühlung; die Sesvennahütte und die imposante Uinaschlucht auf Schweizer Seite

D

as kleine Dörfchen Schlinig in der Gemeinde Mals ist Ausgangspunkt herrlicher Wanderungen – von feinen Spazierwegen bis zu längeren und anspruchsvolleren Touren. Parkplätze sind vorhanden und auch ein Shuttledienst mit dem Citybus: am Dienstag, Donnerstag und Samstag vom Bahnhof Mals ab. Als Spaziergang für Familien, oder einfach zum Schlendern für Genießer, ist die Wanderung von Schlinig bis zum Talschluss, bis zur mächtig aufragenden „Schwarz-Wond“, empfehlenswert. Von Schlinig aus bestehen hierzu zwei Möglichkeiten: entweder der Weg mitten durchs Tal, oder „bergseitig“ – am Langlaufzentrum

links abbiegend. Kurz vor dem Talschluss bietet die Schlinigeralm „Planbell“ nicht nur einen traumhaften Blick über das unverbaute Tal, sondern wartet auch mit herzhaften Köstlichkeiten auf. Ein anderes Ziel – gutes Schuhwerk vorausgesetzt (der Saurer Sepp berät Sie im Fachgeschäft gern) – kann die Sesvennahütte „af d’Wond oben“ sein. Tipp: Windjacke auf jeden Fall mitnehmen, denn im Normalfall weht oben immer ein frisches Lüftchen, mag es im Tal noch so heiß sein. Die Einkehr in der Sesvennahütte ist für Wanderer ein Muss. Nicht nur der Freundlichkeit der Wirtsleute wegen, sondern auch wegen der bekannt guten Küche.

Wer weiter will, geht in die Schweiz und dort die einmalige, aus dem Fels gehauene Uinaschlucht hinab. Trotz des sicheren und breiten Weges ist eine gewisse Schwindelfreiheit und Trittsicherheit von Vorteil. Von der Sesvennahütte aus bieten sich auch andere Aufstiegsmöglichkeiten an. Zum Föllasee etwa. Die Wegbeschilderungen sind problemlos zu entziffern und man kann am See den vom Vinschgau gut sichtbaren Föllakopf von seiner Rückseite in einmaliger Ruhe genießen. Noch ein anderer Weg kann von der Sesvennahütte eingeschlagen werden: der wunderbare Höhenweg in Richtung Sommerzeit –

Watles, in Richtung Plantapatsch, wobei auch frühzeitig nach Schlinig hinunter abgezweigt werden kann. Im Übrigen ist der Weg auch von der anderen Seite, von der Bergstation am Watles in Richtung Sesvennahütte, eine lohnende, von intensiven Bergdüften begleitete und mit traumhaften Aussichten ausgestattete Wanderung. Die Verbindung zwischen Schlinig und dem Parkplatz am Watles ist mit einem Shuttle garantiert. Nach der Rückkehr in Schlinig lädt das Traditionsgasthaus Edelweiß – der Obere Wirt – zu Kaffee, Marenden und zu Südtiroler Gerichten, wie sie für ein gutes Landgasthaus typisch sind, ein. (eb) 

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Kultur

20 Jahre Sommertheater in Mals

Ernst Thoma: Satirische Texte mit heiterem Tiefgang von Ludwig Fabi 1992 feierten die Malser ihre Landesfürstin Claudia de Medici, welche wesentlich zur Entwicklung des Ortes beigetragen hat. 1642 erhob sie Mals zum Marktflecken und verlieh den Ort das heutige Wappen. Darum durfte auch ein Theaterstück zu ihren Ehren nicht fehlen. Pepi Feichtinger schrieb das Stück „Besuch bei Claudia“, welches als Freilichtstück im Hof des Gasthofes Greif von der Heimatbühne Mals aufgeführt wurde. Es war der Beginn der Malser Sommertheater Aufführungen, welche sich von da an bis heute im Zwei-Jahres-Rhythmus immer am Kirchtag zum „Hoch-UnserFrauen-Tag“ am 15. August einstellten. Die Rolle des Hofnarren spielte 1992 der Musiklehrer und Chorleiter Ernst Thoma und er fühlte sich darin so wohl, dass er als freigeistiger, kreativer und

kritischer Denker vor und hinter der Bühne in Mals noch weitere zwanzig Jahre von sich hören und sehen ließ. Ab 1994 fungierte er nämlich als Autor, Darsteller und später auch als Spielleiter. Die Aufführungsorte haben sich im Laufe dieser zwei Jahrzehnte öfters geändert, eines ist man sich in Mals aber immer treu geblieben: die Theaterproduktionen waren und sind immer hausgemacht. Autor, Regie, Bühnenbild, Grafik, Musik und Inszenierung haben sich die Malser immer selber organisiert und das mit Erfolg. Ehrenamtlichkeit war und ist eine Selbstverständlichkeit, auch wenn es oft schwierig war, gerade in den Sommermonaten Spieler und Helfer zu finden. Aber die Stücke des Ernst Thoma begeisterten, forderten und motivierten Spieler wie Publikum. Der Blaas Fritz machte ihn auf

eine Malser Geschichte aufmerksam, die Thoma für sein erstes Stück „Der Lotsch, ein Malser im Franzosenrock“ inspirierte. Der Lotsch, ein Außenseiter und Freigeist soll gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts gelebt haben, ehe ihn die Malser als Nichtsnutz brandmarkten und vom Ort vertrieben. 1799 rächte er sich aber gemeinsam mit den Franzosen in dem er das halbe Dorf anzündete. 1996 holt Thoma sich wieder Rat beim Blaas Fritz und stellte den „vermeintlichen“ Volkssport der Vinschger, „das Lügen“ in den Mittelpunkt seines Stückes. Beim „Lugen Landtag“ wusch er den Politikern gehörig den Kopf. Die leeren Versprechungen quittierte er mit dem Lied „Die Wohrat isch verbougn“. Ein neuer Aufführungsort und ein ganz neues Thema brachte Thoma mit dem Stück „Starke Frauen“

Szenen aus „Fliri, Florin, Florinus“ im Jahr 2006 und „Wer fürchtet sich vom schwarzen Mann“ im Jahr 2008

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Kultur

Mit „Audienz bei Claudia“ (2. Bild links) begann 1992 die Ära der Sommerspiele in Mals. Ernst Thoma gestaltete und bereicherte sie von Beginn an wesentlich, sei es als Autor, Spieler und Spielleiter. „Der Lugenlandtag“ 1994 (Bild oben rechts) war seine Autorenpremiere. In seinen Stücken baute er mit Vorliebe alle Generationen ein und schöpfte sein musikalisch vielseitiges Talent aus.

im August 1998 in den Kapuzineranger von Mals. Er thematisierte die Schwierigkeiten von Frauen mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zur Jahrtausendwende ließ Thoma sich wieder von einer historischen Begebenheit in Mals inspirieren und behandelte mit „Die un-gute alte Zeit“ ein dunkles Kapitel Glaubensgeschichte und deren tiefen Risse in der Bevölkerung. Zeitgenössisches im historischen Kontext konnten die Zuschauer vor herrlicher BühnenbildKulisse von Raimund Spiess im Malser Schulhof erleben. 2002 stellte er mit „Haspingers Irrfahrt“ den Freiheitskämpfern von 1809 die Taliban in Afghanistan gegenüber. Er erteilte den unerbittlichen Aufwieglern, Fanatikern und Kämpfern (Haspinger und Hofer), den vom Volk gefeierten Idolen eine Absage. 2004 folgte die Bergdorfsaga „Verstiegen“, welche einen äußerst kritischen Blick auf die negativen Erscheinungen der touristischen Entwicklung enthielten. Unter dem Motto: „Olle Johr mehr, olle Johr greaßer, olle Johr Steigerung“ wecken im Stück Manager und Medien Sehnsüchte, folgen gedankenlos dem Fortschrittsgeist und nehmen keine Rücksicht auf die Umwelt. 2006, anlässlich der 1150 Jahr Feier des heiligen Florinus, dem Patron der Matscher und des Vinschgaus schreibt Thoma das heitere Theaterstück „Fliri, Florin, Florinus“. Der Teufel bedient sich dabei der modernen Medien, um Turbulenzen zwischen Heiligen, deren VerehrerInnen und Geschäftemachern auszulösen. 2008

folgte die rabenschwarze Komödie „Wer fürchtet sich vom schwarzen Mann“ in der witterungsbeständigen Aula Magna im Oberschulzentrum von Mals. Das Stück erzählt von einem zurückkehrenden Auswanderer. Die Dorfbewohner bereiten ihm einen gebührenden Empfang vor und müssen erstaunt feststellen, dass ihr berühmter Sohn inzwischen die schwarze Hautfarbe angenommen hat. Erst als er sich als Pflegehelfer für die senile Mutter des Bürgermeisters bewährt, wird er in die ehrwürdige Dorfgemeinschaft aufgenommen. 2010 inszenierte Thoma den Lotsch ein weiteres Mal. Mit neuen Texten in Reim-Form, hintergründigem Witz, selbst komponierten Melodien und Liedern können die Zuschauer diese Malser Geschichte ein weiteres Mal genießen. Heuer skizziert Ernst Thoma in seinem Stück „Die Jugend ist echt schlecht“ den Gemütszustand und die Lebensweise unterschiedlicher Altersgruppen im Laufe einer Zugfahrt. In diesem Stück spielt Ernst sein ganzes Repertoire an gewonnener Erfahrung in zwanzig

jähriger Tätigkeit für die Malser Sommerspiele aus. Er bleibt seinem Motto treu, ein kritischer Geist zu sein und auf unterhaltsame Weise Tiefgründiges und Nachdenkliches aus der Geschichte und dem Alltag zu inszenieren. Für Mals und seinen Kirchtag ist der Autor Ernst Thoma und die Mitglieder der Heimatbühne auf jeden Fall ein kultureller Gewinn, der einen Besuch wert ist und die gebührende Wertschätzung verdient.

Malser Sommerspiele 2012 „Die Jugend ist echt schlecht“ Aufführungen: Fr. 10. August 2012, um 20.00 Uhr (Premiere); Sa. 11. August; So. 12. August; Di. 14. August jeweils um 20.00 Uhr; und Mi. 15. August 2012 um 19.00 Uhr; Ort: Aula Magna im Oberschulzentrum Mals

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Gesellschaft

Lichtenberg

Mals

Almfest mit Überraschungen

Opernaufführung bereichert Kulturangebot

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Z

er Almhirte Oswald Mair konnte kürzlich, unzählige Hände schütteln. Von allen Seiten waren Besucher zum Almfest der Lichtenberger Schützen geströmt. Im Stall wartete ein riesiges Buffet mit selbstgebackenen Köstlichkeiten. Den Höhepunkt bildete die Messe mit dem Pfarrer aus Prad, Georg Martin, der mit der Gitarre in der Hand geistliche Lieder anstimmte. Anschließend waren bis spät abends weltliche Klänge zu hören, die Tänzerinnen und Tänzer auf den eigens für das Fest

wei Paare, die sich ihrer Zuneigung gewiss sind, stellen alles Mögliche an, um genau dies zu verbergen: Verkleidung, harmlose Intrigen, falsche Liebesschwüre mit den daraus resultierenden Eifersuchtsszenen, umgeleitete Liebesgeschenke, Verzweiflung, gespielt und echt. Dann plötzlich ist alles wieder gut, und Gott Merkur steigt hernieder, um dem königlichen wie dem ländlichen Paar seinen Segen zu erteilen. Das sind in groben Zügen die Inhalte der Barock-Oper „Atalanta“, welche Georg Friedrich Händel im Jahre 1736 im Auftrag des englischen Königs schrieb und in London Premiere feierte. Der Planeiler Musikstudent Lukas Punter wird mit jungen

Musikstudenten und Jugendlicher vor Ort Jugendlichen aus nutzen und generiedem Vinschgau und ren soll und zudem dem Münstertal dider Bevölkerung ese Barockoper von eine Möglichkeit Händel vom 20. bis bietet, Oper hautnah 26. August in Mals zu erleben und zu musikalisch intergenießen. Am Samspretieren und eintag, den 25.08.2012 studieren. Bühnenum 20.00 Uhr und bild, Kostüme und Lukas Punter: am Sonntag, den Effekte werden von Jugendliche be26.08.2012 um 17.00 Jugendlichen aus geistern sich auch Uhr bietet sich dazu dem Obervinschgau für Barockmusik Gelegenheit bei zwei unter der Koordinaöffentlichen Auffühtion von Ludwig Fabi vor Ort rungen in der Aula Magna des geschaffen. Die Trägerschaft Oberschulzentrums von Mals. für das Opernprojekt hat der Unterstützt wird dieses grenzBildungsausschuss Mals über- überschreitende Weiterbilnommen, da es sich um ein dungsprojekt mit Mitteln aus Weiterbildungsprojekt handelt, dem EU-Förderprogramm INwelches die musikalischen TERREG IV Italien-Schweiz. und künstlerischen Potentiale (lu)

Latsch

Das Runde muss ins Eckige Aufmerksam verfolgen sie die Alm-Messe, zelebriert von Pfarrer Georg Martin auf der Lichtenberger Alm; v.l.: Helene und Otto Peer mit Rosalinde

Koch-Waldner

gebauten Tanzboden lockten. Etwas Besonderes hatten sich Heinrich Koch-Waldner und seine Frau Rosalinde für ihre zehnköpfige Begleiter-Gruppe einfallen lassen, die sie zum Almfest eingeladen hatten. Auf „Halbweg“ zwischen Lichtenberg und der Alm war ein Tisch mit einem fürstlichen Halbmittag gedeckt. Gestärkt wanderte die Gruppe weiter und genoss das Almfest. Doch damit nicht genug, eine zweite Überraschung und zwar eine Gulaschsuppe erwartete die Gruppe nach dem Abstieg. „Es ist schön, viele Leute zu treffen. Doch schön ist es auch, wenn auf der Alm wieder Ruhe einkehrt“, sagt Mair. (mds) 22 Der Vinschger Wind 15-12

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Kabarett-Auftakt im CulturForum Latsch mit einer inbrünstig gesungenen Nationalhymne v.l.: Antonietta De Santis, Ingemar Vienna, Linda Davanzo und Magdalena Lun

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as Kabarett sollte im „Hennapark“ in Latsch stattfinden. Doch der Regen machte eine Verlegung in den Saal des CulturForums notwendig. Auf dem Programm stand das Fußball-Kabarett der neu gegründeten „Batzen Bühne“ Bozen in 11 Spielzügen von Dirk Böhling: „Der zwölfte Mann ist eine Frau – oder 90 andere Minuten.“ Drei Schauspielerinnen und ein Schauspie-

ler parodierten Gegebenheiten und Gefühlswelt der männlich dominierten „wichtigsten Nebensache der Welt“ und gaben ironische Einblicke in Verhaltensweisen rund um das runde Leder, das Frauen oft ins Abseits drängt. Die Frauen auf der Bühne wussten sich zu wehren. Organisiert wurde das Kabarett von einem Team um die Obfrau der Bürgerkapelle Latsch Maria Kuppelwieser und die Marke-

tenderin Karin Patscheider. Sie hatten sich das Kabarett in Bozen angeschaut und die Truppe nach Latsch geholt. „Wir wollten den Latschern etwas Neues bieten“, sagt Kuppelwieser. Das Publikum war amüsiert und wurde mit einem Würstl und einem Getränk überrascht. Die Akteure auf der Bühne waren ebenfalls angetan und wollen mit neuem Programm wiederkommen. (mds)


Gesellschaft

Schlanders

„Die Schule verbeugt sich“

v.l. Schulamtsleiter Peter Hölrigl: „Lernen hat mit Neugierde zu tun.“ Direktor Herbert Raffeiner: „Ganz entschieden verbeugt sich die Schule vor den Absolventinnen und Absolventen.“ r. Die vier Maturanten, die 100 Punkte geschafft haben

S

eit eingigen Jahren verabschiedet das Oberschulzentrum Vinschgau seine Maturantinnen und Maturanten mit einer Diplomfeier. Das ist mittlerweile lieb gewordene Tradition. Heuer fand diese am 11. Juli im Kulturhaus Schlanders statt und hat den Saal bis auf den letzten Platz gefüllt.

Zu den Gepflogenheiten zählt auch eine Festrede, der heuer Schulamtsleiter Peter Höllrigl nachgekommen ist. „Das, was Sie heute sind, ist zu einem guten Stück auch der Schule zu verdanken. Es beginnt mit heute ein neuer Lernweg, der mehr an Eigenverantwortung und Eigeninitiative abverlangen wird.

Die Matura ist das Fundament dafür“, gab Höllrigl den Absolventinnen und Absolventen mit auf den Weg. 103 Maturantinnen und Maturanten waren zur Prüfung zugelassen, alle haben sie bestanden. Mit Bravour. Laura Hanni, Simon Morelli, Martin Schönthaler und Juliane Brenner sind jene vier,

die heuer hundert von hundert möglichen Punkten geschafft haben und eine, so Direktor Herbert Raffeiner, exzellente Leistung erbracht haben. Die Prüfung bestanden haben auch die sechs Privatisten. Bei einem Buffet klang die Diplomfeier des Oberschulzentrums aus. (ap)

Buch

Schlanders

Von Partschins bis Mals

Morgenlob am „Kreuzjöchl“

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tufenförmig mit erklärenden Bildern und ausführlichem Text nähert sich das Buch dieser ganz besonderen Landschaft über „Fünf Vorbilder“, über Begriffsbestimmung, Geologie und Morphologie, Flora und Fauna, über das rätische Haus und Archäologie zum Wasser, zur Tschött und zu den Waalen, alles im Kranz der Jahreszeiten – am

Fuße des Sonnenberges und weit oben am Sonnenberg. Hans Wielander, der Autor dieser Arbeit, hat schon 1976 in der ARUNDA Reihe den Kern dieser Darstellung unter dem Titel DER VINSCHGAUER SONNENBERG publiziert; zahlreiche kulturgeographische Ergänzungen und Bildbetrachtungen runden das beträchtlich erweiterte Gesamtbild ab. Die Verwendung von altem und neuem Bildmaterial erlaubt den Vergleich zwischen dem Früher und Jetzt und lässt den Sonnenberg als etwas Wachsendes, sich Veränderndes, also Lebendiges erscheinen. Autor: Hans Wielander ca. 168 Seiten Format: 20 x 26 cm ISBN 978-88-7073-641-0 Preis: 29,90 Euro

Beeindruckendes Naturschauspiel am „Kreuzjöchl“ erlebt

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s war eine lauwarme Nacht, als wir uns am Sonntag, den 1. Juli um drei Uhr früh an der Bushaltestelle von Schlanders trafen. Fünfundvierzig Kinder, Jugendliche und Erwachsene durften wir begrüßen. Gemeinsam fuhren wir zum Gasthof „Hasl“, wo wir uns zu Fuß unter der kundigen Führung von Klaus Schwienbacher auf den Weg zum „Kreuzjöchl“ machten. In einem besonderen Licht erlebten wir die Schönheit der Natur. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir das Ziel, eine schöne Plattform, von wo aus ein wunderbarer Ausblick genosen werden konnte. Mit einem

Lied, Gebeten und Bibeltexten, die Herbert Habicher für uns vorbereitet hatte, stimmten wir ein Morgenlob an. Und dann der besondere Augenblick: Alle durften ein beeindruckendes Naturschauspiel – den Aufgang der Sonne – mitverfolgen. Gegen 7 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück zum „Haslhof“, wo uns Rosmarie, die Wirtin, ein reichhaltiges Frühstück vorbereitet hatte. Anschließend bekamen alle Teilnehmer eine Erinnerungskarte von Ingrid Gurschler. Der Fachausschuss für „Kinder und Jugend“ im PGR 26.07.12

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Montag, 06. bis Freitag, 10. August 201 Im Jugendzentrum „Freiraum“, Göflanerstraße, Schlanders

Montag, 06. bis Freitag, 10. August 2012

KRÄUTERBUSCHN

Im Jugendzentrum „Freiraum“, Göflanerstraße, Schlanders 2012 Montag, 06. bis Freitag, 10. August FELDENKRAIS-KURS 5 Abende von 18:30 - 20:00 Uhr

Im Jugendzentrum „Freiraum“, Göflanerstraße, Schlanders

TANZ-CHOREOGRAPHI FELDENKRAIS-KURS 5 Abende von 20:00 - 20:45 Uhr FELDENKRAIS-KURS 21:00Uhr Uhr 5 Abende von 19:30 18:30 -- 20:00 mit Katja Trojer

Mit fachkundiger Führung binden wir die 7 Grundkräuter für den Kräuterbuschn. Willkommen sind alle Interessierten die diese schöne Tradition besser kennen oder kennenlernen wollen, um sie unseren Kindern weiterzugeben.

Dienstag, 14. August 2012 8:30 Uhr

Kräuter sammeln

Treffpunkt: Haus der Dorfgemeinschaft Kortsch

17:00 Uhr

Binden von Kräuterbuschn bei Dora Wieser, Kortsch Information und Anmeldung (mittags und abends) Dora Wieser, Tel.: 0473 730 396 und Bildungsausschuss Schlanders, Tel.: 333 3203093

Fotografien von Wandmalereien, Hausinschriften, Graffitis, Wegkreuzen, Bildstöcken, Kapellen, Zeichen, Symbole, Bildern Wer hat Lust mitzumachen? Mitmachen kann jede/r, der/die gerne Neues entdeckt, der/die gerne Altbekanntes neu sieht. Es gibt keine Altersbeschränkung oder andere Beschränkung. Wichtig ist, dass es ein Motiv in der Gemeinde Schlanders ist. Die Fotografien können schwarz/weiß oder farbig sein. Die Größe kann zwischen der Standartgröße (15 x 10 cm) und DIN A4 (29,5 x 21 cm) variieren. Die Anzahl der Fotos, die abgegeben werden, kann beliebig groß sein.

FELDENKRAIS-KURS TANZ-CHOREOGRAPHIE5 Abende von 18:30 - 20:00 Uhr Dieser Kurs gibt sowohl Älteren als auch Jun FELDENKRAIS-KURS die Möglichkeit den Alltag hinter sich zu lassen TANZ-CHOREOGRAPHIEKörper-- 20:45 aufmerksam 5 Abendeihren von 21:00 20:00 21:45Uhr Uhr und mit Leichtigke spüren und zu bewegen. Dies geschieht übe FELDENKRAIS-KURS bewusste nach der Feldenkrais-Me mit Katja Bewegung Trojer 5 Abende von 20:00 20:45über Uhr den Tanz. und- auch

mit Katja Trojer Dieser Kurs gibt sowohl Älteren als auch Jungen Anmeldungen ab sofort bis Freitag, die Möglichkeit den Alltag hinter sich zu lassen und 3. August 333 3203093 ihren Körper aufmerksam und mitTel. Leichtigkeit zu Dieser gibt sowohl Älteren als auch spüren undKurs zu bewegen. Dies geschieht überJungen die die Möglichkeit Alltag sich zu lassen und bewusste Bewegungden nach derhinter Feldenkrais-Methode ihren Körper aufmerksam mit Leichtigkeit zu und auch über denund Tanz. spüren und zu bewegen. Dies geschieht über die bewusste Bewegung nach der Feldenkrais-Methode auch den Tanz. Anmeldungen abund sofort bisüber Freitag, 3. August 2012 Tel. 333 3203093 Anmeldungen ab sofort bis Freitag, 3. August 2012 Tel. 333 3203093

Wo sind die Fotos abzugeben? In der Bibliothek Schlandersburg zu den Öffnungszeiten (Mo. – Sa. 9 – 12 Uhr; Mo., Mi., Do., Fr. 14 – 18 Uhr; Di. 14 – 20 Uhr). Wann ist der Termin? Abzugeben sind die Fotos innerhalb 30. September 2012 ohne Namensangaben. Die MitarbeiterInnen der Bibliothek werden die Fotografien mit einer fortlaufenden Nummer versehen und Namen, Adressen und Telefonnummer des/der Fotografen/in aufschreiben. Anzugeben sind auf der Rückseite der Fotos der Ort bzw. die Bezeichnung des fotografierten Objektes und ev. das Datum bzw. das Jahr. Die Fotos werden für das Bild- und Dokumentarchiv in der Bibliothek Schlandersburg digital erfasst und aufbewahrt. Natürlich kann jeder/e seine/ihre Fotos wieder zurückbekommen. Wer gewinnt? Für die schönsten und interessantesten Fotos werden 3 Gutscheine im Wert von 150 Euro vergeben (einzulösen bei Foto Wieser, Schlanders). Die prämierten und andere interessante Fotos werden bei einer Fotoausstellung in der Bibliothek Schlandersburg Ende Oktober 2012 ausgestellt. Bei der Eröffnung der Ausstellung werden auch die Preise vergeben. Der Fotowettbewerb wird ausgeschrieben vom Bildungsausschuss Schlanders und der Bibliothek Schlandersburg, unterstützt von Foto Wieser Schlanders und der Raiffeisenkasse Schlanders.

Ganzjährig bietet der Bezirksservice Weiterbildung den Bildungsausschüssen Beratung und Informationen an. Informationen: Bezirksservice Weiterbildung, Bahnhof Spondinig, Prad a. Stj., Tel: 0473 618166 - fax +39 0473 618116, mail: bezirksservice.vinschgau@gwr.it ; Homepage des Landes www.provinz.bz.it/weiterbildung/dorf 24 Der Vinschger Wind 15-12

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Einladung zur Eröffnung Ausstellung

„Mein Weg zur von

Ort: Eröffnung: Dauer:

Farbe“

Kulturhaus Stilfs 4. August 2012, 17.00 Uhr 5. bis 19. August 2012 täglich 10.00 – 12.00 und 15.00 – 19.00 Uhr

Foto: Maria Theresia Zischg versunken in ihrer „Farbenwelt“

Ausstellung

„Stilfs inspiriert mich immer wieder“ Maria Theresia Zischg Schöpf wurde am 12.06.1937 in Stilfs als Älteste von drei Mädchen geboren. Mit 14 Jahren ging sie zu Fuß mit dem Vater und einem Koffer in der Hand nach Spondinig zum Bahnhof, um die Fahrt nach San Remo anzutreten, wo sie in einem Hotel einer Tante den Dienst begann. Stilfs bot damals keine Zukunftsperspektiven und so teilte sie dieses Schicksal mit vielen anderen StilfserInnen. Sie arbeitete in verschiedenen Städten Italiens und Südtirols und wurde 1960 in Meran sesshaft, heiratete und brachte drei Söhne zur Welt. 1987 machte sie sich Gedanken darüber, wie sie ihre nahende Pensionszeit aktiv gestalten könnte. Mit dem Besuch eines Malkurses entdeckte sie dann ihre kreative Ader und schrieb sich bei Malkursen im In- und Ausland ein. Ihr Talent entwickelte und verfeinerte sie mit verschiedenen Maltechniken beharrlich weiter. Derzeit ist von der Mischtechnik und Acryl in abstrakter und moderner Form fasziniert. Das Malen bedeutet für sie Abschalten vom Alltag und Erholung zugleich. Nachdem sie die Leitung einer Malgruppe im Arbeitskreis Eltern Behinderter innehatte, nahm sie an Ausstellungen in Meran, Bozen, Auer, Kastelbell, Martell, Mals, Nonsberg, Venedig und in der Galleria d’Arte „la Taleccia“ Turin teil. Vom 04. bis 19. August 2012 stellt sie erstmals in ihrem Geburtsort aus. Im Kulturhaus von Stilfs zeigt sie in Form einer Retrospektive mit über achtzig Bildern ihren Weg zur Farbe und Malerei, ihre Sichtweise und den Einfluss des Haufendorfes Stilfs auf ihr kreatives Schaffen. (lu) Impressum: Initiative von

......in Zusammenarbeit mit den Bildungsausschüssen des Vinschgaus

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Gesellschaft

Alles Marmor in Laas

A

m vergangenen Mittwoch, 13.15 Uhr am Laaser Bahnhof. Die Vinschgerzüge kreuzen sich, im Hintergrund türmen sich weiße Steinblöcke, Mountainbiker, Fußgänger, Einsteigen, Aussteigen – der Bahnsteig ist belebt. Im Schatten der großen Pappel findet sich eine Gruppe ein, um 13.30 Uhr sind es mehr als 20 Leute, die Leute sind pünktlich. Überwiegend Gäste aus Deutschland, aus der Schweiz und auch Südtiroler. Susanne führt die Gruppe etwas vom Bahnhof weg, dort ist es wegen der Restaurierungsarbeiten laut. Susanne sagt, dass es in Laas von Marmor nur so wimmle, dass die Laaser aufgrund der Marmorgeschichte ein wenig weltoffener seien als andere Alpendörfer. Sie zeigt auf die Schrägbahn an der Bergflanke. „Ein voll funktionierendes Industriedenkmal“, sagt Susanne. Auch auf der Schrägbahn werde der Marmor zu Tale transportiert. Der Weißwasserbruch ist als weißer Fleck im Laaser Tal sichtbar. Beeindruckt steuert die Gruppe das Werksgelände der „Lasa Marmo“ an. Marmorskulpturen zum Anfassen. Ein glatt polierter Marmorlöwe. Ein Material zum Verlieben. Die alte Remise ist bestuhlt und dort wird in einem ganz kurzen Kino-Film der Marmor dermaßen komprimiert und emotionalisiert, so dass es sich

allein für diese zwei-drei Minuten lohnt, an einer solchen Marmorführung teilzunehmen. „Der Laaser Marmor ist der schönste, der dekorativste und der reinste – weltweit“, sagt Susanne. 20 Prozent härter als jener von Carrara. Der Latscher Menhir, vor 5000 Jahren entstanden, ist aus Marmor, der römische Meilenstein, der bei Rabland gefunden worden ist, die karolingische Schranke in der St. Benediktskirche von Mals, die Figuren am kleinen Portal der Pfarrkirche von Burgeis. Figuren aus Marmorfindlingen aus alten und sehr alten Zeiten finden sich überall im Tal. Susanne Saewert ist eine von sechs ausgebildeten MarmorFührerInnen. Die Genossenschaft „MarmorPlus“ hat vor einem Jahr damit begonnen, dem Marmor in Laas einen touristischen Mehrwert zu entlocken: mit Führungen, mit Erläuterungen, mit der Beleuchtung in geschichtlicher, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht. „Die Führungen erfreuen sich steigender Beliebtheit“, sagt Susanne nach getaner Arbeit. Die Gäste - und die Einheimischen sind begeistert. Auch die Wirtschaftstreibenden im Dorf. Denn die Führungen locken viele neue Gäste ins Marmordorf. In der Remise läuft ein Aus-

schnitt aus dem von „Galileo“ für ProSieben gedrehten Film: Die Wanderung eines Marmorblockes vom Herausschneiden im Weißwasserbruch, der Transport auf der Seilbahn, auf der oberen Bahn, über die Schrägbahn, auf der unteren Bahn ins Werk. Beeindruckend. Susanne erzählt aus der Geschichte des organisierten Abbaues: Die Gebrüder Strudel hatten 1696 einen Großauftrag aus dem Hause Habsburg und brachen dafür Marmor aus Laas. In der Nationalbibliothek in Wien sind heute große Statuen aus diesem Auftrag zu besichtigen. Johannes Steinhäuser gab dem Laaser Marmor seinen Weltruhm: bei der Wiener Weltausstellung 1873. Auch gründete er 1874 die Steinmetzschule in Laas, die erst 1982 wieder in Betrieb genommen wurde, nachdem sie 1911 nach Bozen übersiedelt ist und 1930 aufgelassen worden ist. Ab 1882 war in Laas ein „american way“ zu beobachten. Als Pernetzer Hütbub brachte es Josef Lechner mit dem Laaser Marmor zum Millionär. Spuren des Laaser Marmors finden sich in vielen Städten Europas und auch der USA. Lechners Großneffe Georg ist, nach mehreren Besitzerwechseln, heute Geschäftsführer der „Lasa Marmo“. In höchstes Staunen versetzt die Besucher, dass die „Lasa Marmo“ in New York einen Groß-

Marmorführung – Marmorexpedition Jeden Montag, Mittwoch und Freitag gibt es Marmorführungen: einfach um 13.30 Uhr zum Bahnhof von Laas kommen (Gruppen bitte anmelden). Zur selben Zeit wird am Dienstag eine Führung in italienischer Sprache angeboten. 8 Euro pro Person, Dauer ca. 2 Stunden. Wer tiefer in die Welt des Marmors eintauchen will, dem wird an jedem Donnerstag eine „Marmor-Expedition“ angeboten. Anmeldung innerhalb 17.00 Uhr am Vortag unter 0473 730 155 (Tourismusverein Schlanders-Laas). 20 Euro pro Person, Dauer ca. 6 Stunden

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Das

illen“ r & mar o m r a m „m findet a Fest t 2012 . Augus 5 d n u 4. statt in Laas

auftrag an Land gezogen hat: der große Bahnhof am World Trade Center soll mit weißem Laaser Marmor verkleidet werden. Das Auftragsvolumen, sagt Susanne, belaufe sich auf 20 Millionen US-Dollar. Die Gruppe wird ins Werksgelände geführt. Dort herrscht Hektik: Mehrere Paletten mit Fliesen und mit der Aufschrift „WTC“ für World Trade Center stehen zur Verladung bereit (Bild links). Staunen in der Werkshalle von der sicheren Ballustrade aus. Staub liegt in der Luft, Marmorstaub. Der sei unbedenklich, sagt Susanne. Surbeln, Zischen, Hämmern in der Halle. Die Arbeiter dort lassen sich in ihrem Tun nicht stören. 2600 Kubikmeter werden pro Jahr

Es läuft: Großes Interesse am Laaser Marmor zeigen die Gruppen bei den Marmorführungen aus dem Bruch geholt, 100 Euro pro Kubikmeter erhält die Fraktion Laas als Bruchbesitzerin. 12.000 Euro lassen sich für einen geschnittenen rein weißen Kubikmeter Marmor erzielen.

Nach einem Abstecher zur Markuskirche, zur Apsis der Pfarrkirche und zum „Kaiser aus dem Schafsstall“ begleitet Susanne die Gruppe bis zum Hauptplatz. „Genießen Sie Laas“, sagt Susanne und wird

mit großem Applaus verabschiedet. Die Gäste sind begeistert. Bisher war Marmor vor allem neben den Geleisen in Form großer Blöcke sichtbar. Endlich sind die Tore zum Marmor offen. Erlebbar. (eb)

Lassen Sie sich von unserer ideenreichen Küche verwöhnen. Seeteufel in Sesamtempura auf Kartoffel-Thymian-Royal und Marillen Karottenpüree

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Wandern

Abwechslungsreiche und lohnende Familienwanderung:

Der Südtiroler Erdbeerweg im Martelltal Zwei bis drei Stunden – je nach Schritttempo – ohne hohe sportliche Ansprüche – seit dem 23. Juni eröffnet von Angelika Ploner

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er Ausgangspunkt des Südtiroler Erdbeerweges ist die Freizeitanlage Trattla. Von dort gehts auf dem asphaltierten Gehsteig neben der Hauptstraße talauswärts, vorbei am Gasthof Salt (Einkehrmöglichkeit), dem Salt-Hof bis nach der Brücke die Örtlichkeit Burgaun ihren Anfang nimmt. Dort überquert der Südtiroler Erdbeerweg die Straße, wendet sich dem Wald zu. Eine kleine Holztafel, die eine Erdbeere als Symbol trägt, dient als Orientierung und weist den Weg im ganzen Verlauf. Ist man durchs Holzgittertor hindurch, geht’s etwas aufwärts, vorbei an Moos und Farn bis – rechts abgebogen – der munter dahinspringende Bach über-

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quert und nach wenigen Metern die erste Station des Themenweges erreicht wird: „Erdbeeren & Pioniere“. Der Blick über den Wildzaun hinweg erreicht unzählige Beeren-Plantagen: Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren – Martelltal wird seinem Ruf als Beerental zweifelsohne gerecht. Dem Wanderer zeigt sich ein geschäftiges Treiben, fleißige Bauernhände bearbeiten die Felder und umsorgen die Früchte. Oberhalb von Plantagen und Abgrenzungszaun schlängelt sich der Südtiroler Erdbeerweg durch den Talboden, führt über Stock und Stein munter dahin bis zur ersten Erlebnisstation, derer es im weiteren Verlauf noch einige geben wird. Ein Erdbeermemory bietet allerhand Informationen. Wussten Sie zum Beispiel, dass im Martelltal auf rund 55 Hektar Erdbeeren

angebaut werden? Oder, dass im Martelltal an 300 Tagen die Sonne scheint? Weil das Martelltal erlebt werden will, kann im weiteren Verlauf einmal beim Tasahof und wenig später beim Rainhof „kostbare Natur“ entdeckt werden. Der Tasahof baut Tee- und Gewürzkräuter an und verarbeitet diese. Der Rainhof, der auf das Jahr 1391 zurückgeht, ist hingegen eine Hofkäserei, die sich zusätzlich als Anbieter von „Urlaub auf dem Bauernhof“ und als Hofschank ein Auskommen auf 1.225 Metern geschaffen hat. Bis die zweite Station, die von den Erdbeeren und ihrer Geschichte erzählt, erreicht wird, geht’s am Waldrand weiter: Bäume spenden Schatten, Holzbänke laden immer wieder zum Verweilen. Der Beschilderung des Südtiroler Erdbeerweges folgend, führt ein Steig weiter durch den Wald und mündet wenig später in eine Forststraße, über die man zur dritten Station „Erdbeeren & Sorten“ gelangt. Im Martelltal hat sich im Talboden die Sorte „Elsanta“ durchge-

setzt, in höheren Lagen wird der widerstandsfähigeren Sorte „Marmolada“ der Vorzug gegeben. Ein Kochbuch – lebensgroß – führt in das Kulinarium rund um die Erdbeere ein, lässt regelrecht das Wasser im Mund zusammenlaufen. Daneben werden hier weite Ausblicke über das enge Martelltal freigegeben. Die Forststraße mündet in einen schmalen Weg, bevor die vierte Station die Wanderer erwartet: „Erdbeeren und Ernte.“ Nur wenige Meter weiter biegt der Weg links in den Wald und führt auf einen Steig, der seinerseits in seinem Lauf zu einer Gabelung führt. Dort teilt sich der Südtiroler Erdbeerweg: Die Variante, die durch den Wald zur Soyreit Mühle führt und auf ihrem Weg am FlintschattenWasserfall vorbeiführt, erzählt über die Themen Lärche, Wasser und Wege und dauert um gut eine Stunde länger. Wählt man die kürzere Variante gehts auf einem Wiesenweg in Richtung Plima, vorbei an urigen Stadeln und erdbeer-


Wandern

Helfer aus der Natur

Unsere Kräuterecke

Der Südtiroler Erdbeerweg: 8 Kilometer lang, je nach Schritttempo dauert die lohnende (Familien)Wanderung 2 – 3 Stunden, die Aufmerksamkeit an sieben Stationen gehört der Erdbeere; Erlebnisstationen bieten Spiel und Spaß für die Kinder

schwangeren Feldern bis zur Marteller Hauptstraße. Diese überquert, führt die Straße direkt zur fünften Station: „Erdbeeren und Königinnen“. Als Botschafterin des Martelltales hat die Südtiroler Erdbeerkönigin die Ehre die süßen Früchte bei verschiedenen Anlässen im In- und Ausland zu vertreten. Weiter geht’s auf dem Südtiroler Erdbeerweg taleinwärts auf der orografisch linken Seite der Plima. Dort erwartet die Wanderer die Örtlichkeit Gand. Panoramatafel und mehrere Einkehrmöglichkeiten liegen direkt auf dem Weg und laden zur Stärkung und zur Rast. Nachdem der Weg mit einer Kurve auf die orografisch rechte Seite gewechselt hat, stößt der Wanderer zur Soyreit-Mühle der Familie Regensburger. Die restaurierte Mühle ist funktionsfähig, dreht das Rad zurück bis zu „Großvaters Zeiten“ und kann

– nach Voranmeldung – besichtigt werden. Eingekehrt und besichtigt werden kann – nach Vereinbarung – auch der auf dem Weg talauswärts in Gand liegende und gleichnamige Gandhof. Die Hofkäserei hat sich einen ausgezeichneten Ruf mit ihrem Biokäse geschaffen. Den Talweg entlang – talauswärts und die rauschende Plima im Ohr – zieht der Weg vorbei an ausgedehnten Erdbeerfeldern, dort wo Dutzende Hände die Erdbeeren vom Stängel lösen. Traktoren stehen bereit, voll beladen stottern sie zur Marteller Obstgenossenschaft, kurz MEG. Dort wird verkauft, was das Tal zu bieten hat: Beeren, Marillen, Kirschen, Blumenkohl.... Dass die Früchte zu Konfitüren, Marmeladen, Nektar und Säften veredelt werden, ist Inhalt der sechsten und gleichzeitig vorletzten Sta-

tion des Themenweges. Bäume und Sträucher, dicht belaubt, schließen sich zu einem Tunnel und begleiten den Wanderer bis zum siebten und letzten InfoPoint, jenem der MEG. 1989 gegründet ist die MEG zum wichtigsten Vermarktungs- und Beratungsinstrument geworden, 66 Bauern zählt sie zu ihren Mitgliedern. In seinem lezten Stück biegt der Südtiroler Erdbeerweg rechts ab, führt über eine Brücke und mündet nach wenigen Metern in den asphaltierten Gehsteig an der Hauptstraße. Und hier endet der Südtiroler Erdbeerweg wie er begonnen hat, mit einigen Schritten auf Asphalt bis zur Trattla, der Freizeitanlage des Martelltals. Dort endet die Rundtour, das Ziel ist – je nach Schritttempo – nach zwei bis drei Stunden erreicht. 

Blase und Harnwege Der menschliche Körper ist das Wunderbarste, was Gott erschaffen hat. Die unglaubliche Vielfalt und das Zusammenspiel so vieler Einzelteile lässt uns nur staunen. Unsere Blase z.B. hat eine riesige Aufgabe zu bewältigen. Sie ist das Sammelbecken für den Urin (Harn). Normalerweise macht sie das sehr gut, doch bei Frauen ist sie oft etwas abgesenkt, und es stauen sich dann kleine Urinmengen, die nicht entleert werden. Die Folge sind bakterielle Prozesse, die zu einer Blasenentzündung führen können. Bei Männern ist dies weniger der Fall. Entzündungen und Schwächen des Ringmuskels am Ausgang der Blase machen zu schaffen (Inkontinenz). Diese Störungen kann man aber behandeln. Einerseits haben wir gute Naturheilmittel wie Bärentraube, Cranberry und Preiselbeeren. Letztere sind wegen des hohen Anteils an Arbutin besonders wirksam. Machen sie also durchaus eine Kur mit den Säften, Extrakten oder Tabletten mit Preiselbeeren. Es wird ihnen gut tun. Die beiden Harnkanäle führen den Urin, bzw. den Harn in die Ausscheidungsorgane Scheide bzw. Penis. Wenn keine Infekte sind, und keine Prostatabeschwerden, ist das der problemlose Weg der Entsorgung aller wasserlöslichen Stoffe und des überflüssigen Wassers aus unserem Körper. Eine gesunde Blase ist Indikator einer guten „Wassergesundheit“. Bei Störungen sollte jedoch eine Fachperson hinzugezogen werden (Arzt oder Apotheker, in der Schweiz auch Drogisten). Rückfragen direkt an den Autor: juerg.baeder@bluewin.ch

Quelle: gemnova.net

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Jugend JuZe Freiraum Schlanders Ö Fr. 27.07.12 ab 20.00 Uhr Matscher Au Helfer Abend Jugendtreff „Juze“ St. Valentin Ö Sa. 28.07.12 ab 11.00 Uhr Eisstand + Eisverkauf beim Reschenseelauf in Graun (VerkäuferInnen vom Juze Hoad werden dringend gesucht!) Jugendtreff Reschen Ö Sa. 28. + So. 29.07.12 Teilnahme am Seifenfußballturnier in Taufers, pro Team je 5 Personen 70 Euro Teilnahmegebühr, Start und Spielzeitplan werden noch bekannt gegeben Jugendzentrum JUMA Mals Ö Öffnungszeiten: Di. – Fr. 18 bis 21 Uhr Fr. 27.07.12 Sommerrodelbahn Anmeldung im JuMa Phönix Schluderns Ö Di. 31.07. ab 17.00 Uhr Vorbereitung Ritterspiele Ö Do. 02.08. ab 17.00 Uhr Vorbereitung Ritterspiele Ö Di + Do. 07.+ 09.08 geschlossen Ö Fr. 10.08. geöffnet Citytreff Glurns Ö Fr. 27.07. ab 20.00 Uhr Filmabend

MATSCHER AU OPEN AIR DIE NEUNTE !

Am 4. August ist es wieder soweit! Nach dem erfolgreichen Reload im letzten Jahr wird das Matscher Au Open Air auch heuer wieder auf dem Schlanderser Festplatz stattfinden. Den Veranstaltern Jugendzentrum „Freiraum“ Schlanders und „Revoltekk“ ist es wiederum gelungen ein abwechslungsreiches, qualitativ hochwertiges Programm auf die Beine zu stellen. Ganz nach dem Grundsatz, sich ständig weiterzuentwickeln und die Ohren für neue Musikrichtungen immer offen zu halten, wird das Publikum einige Überraschungen erleben. So ist es dem Organisationskomitee gelungen, die schwedische Band

Der Jugenddienst Mittelvinschgau und das JuZe Naturns haben auch heuer wieder eine Ferienreise für Mittelschüler organisiert. 7 Jungs aus Vetzan, Tarsch, Tschirland, Naturns und Tscherms haben sich für die Reise nach Porec in Kroatien angemeldet. Mit einem voll gepackten Kleinbus startete die Gruppe am Samstag, 23. Juni. Der Campingplatz Laterna war das Ziel. Ein wirklich großer Campingplatz, wo es Alessandro, Elias, Felix, Tobias, Simon, Max, Elia und auch den zwei Betreuerinnen Evi und Myri an nichts fehlte. Verschiedene Strände und Buchten sogar mit Sprungbrett☺, ein Schwimmbad, ein Souvenirmarkt, eine Wechselstube, eine Spielhalle, Trampolin und das beliebte Bananaboat waren vor Ort. An zwei Vormit-

„Movits!“ zu buchen, welche einen extrem tanzbaren Mix aus Swing und Hip Hop machen. Darauf schlagen sie noch melodischen Sprechgesang auf Schwedisch und präsentieren es dem Publikum in einer fulminanten Live-Show. Mittlerweile sind Movits! mehr als nur ein Geheimtipp, so waren die drei Äppelknycka schon auf Tour in Nordamerika und Europa und das, obwohl eigentlich niemand die Texte versteht. Doch Movits! sind nicht die einzige innovative Band im Line Up des Matscher Au Open Airs 2012: Der in Bristol (UK) lebende Mr. Woodnote schafft es, allein mit Stimme, Saxophon und der Hilfe einer Loopstation einen Sound zu kreieren, der irgendwo zwischen Hip Hop, Funk und Drum n Bass liegt. Dazu schießt noch die Stimme des MCs Lil Rhys einem Maschinengewehr gleich auf den Beats daher. Doch damit nicht genug. Mit Burning Lady (Punk, FRA) und Jazzsteppa (Live Dubstep, UK) werden noch zwei weitere internationale Acts dem Publikum einheizen. Logical Nonsense (Reggae, Schlanders), Jokerface (Ska, Naturns) und The Artificial Harbor (Indie/Folk, Brixen) vervollständigen das bunte Treiben auf der Hauptbühne. Doch dann gibt’s ja auch noch die zweite Bühne: die „Rest in Riddim DJ Stage“. Auf dieser Bühne treten ausschließlich DJs auf, welche sich aber die verschiedensten Platten

aus den Händen reißen werden, denn das musikalische Spektrum umfasst so ziemlich alles zwischen Dirty Reggae und Techno. Headliner der kleinen Bühne sind neben vielen lokalen Djs der in Estland lebende Raiden, mittlerweile eine feste Größe im internationalen Drum n Bass Zirkus, sowie der Wiener Cid Rim (Experimental Electronica). Doch den Festivalbesucher erwartet heuer nicht nur ein akustischer Gaumenschmaus, sondern auch ein visueller. Dafür sorgen der Engländer Monsta und die in Wien lebenden Südtiroler Künstler 2ter und BurnBjörn. Sie werden auf dem Festivalgelände malen und Monsta wird in den Abendstunden die DJs auf der zweiten Bühne mit farbenfrohen Visuals unterstützen. Ansonsten alles wie gehabt: Good Old Vinschger Festival Style. Ready to take off? (klauz)

tagen machte die Jugendgruppe einen Ausflug in die nahe gelegenen Städte Porec und Novigrad. Neben Schwimmen, Relaxen, Spielen, Fußballgucken und sich gegenseitig Necken, zählte auch das Auf- und Abräumen sowie der Abwasch zu den Lieblingsbeschäftigungen der Jungs ;-) Eine Woche später am Samstag, 30. Juni hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen. Eine schöne Urlaubswoche!

SOMMERPROGRAMM Die Sommerferien begannen am 17.Juni für einige 1. und 2. Malser Mittelschüler mit einer Meerreise, organisiert vom Jugentreff Burgeis und Jugendzentrum Mals. Herrliches Sommerwetter begrüßte die 14 Jugendlichen aus der Gemeinde Mals und die Jugendarbeiterinnen, als sie nach 5-stündiger Fahrt durch die Val Sugana in Bibione ankamen. Noch bevor die Wohnungen bezogen wurden, sprangen alle ins kühle Nass des Schwimmbades. Die ganze Woche über wurde sehr viel geschwommen, geradelt (Tandem), Tretboot gefahren, Sonnen gelegen, gespielt, auf dem Luna Park ging es rund bei den verschiedenen Attraktionen und in der Fußgängerzone wurde viel Interessantes entdeckt. Für den großen Hunger wurde die Urlaubswoche kulinarisch international umrahmt durch italienische Piadina, Tramezzino, Nudel, Bruschetta, mexikanische Wraps, türkische Pita, französische

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Baguettes und vieles mehr… Für den kleinen Hunger gab es immer genug Obst und kleine Snacks. Auch gelato und anguria durften natürlich nicht fehlen. Am Samstag, 24. Juni, ging es wieder ab Richtung Vinschgau, bei einem gemeinsamen Pizzaessen wurden die letzten gemeinsamen Stunden genossen. Einen schönen Sommer wünschen Eve und Veronika allen Jugendlichen! P.S.: Das JuMa Sommerprogramm ist noch lange nicht zu Ende, auf dem Programm steht noch eine Skatetour (1. Augustwoche), eine Woche Abenteuer im Ötztal vom 26.August bis 1. September, zelten, Caneva am 22.Juli und vieles mehr!


Gesellschaft

Tschengls/ Mals

Spondinig/Vinschgau

Seltene Instrumente erklingen D

„Spielend lernen“ sehr beliebt

rehleier, Dudelsack und Raffele, diese Bordun-Instrumente haben im Alpenraium Traditon, sind aber etwas in Vergessenheit geraten. Die Verantwortlichen im Südtiroler Volksmusikkreis Bezirk Vinschgau organisierten Mitte Juli zum zweiten Mal die Bordun Musiktage, um die seltenen Instrumente wieder aufleben zu lassen. Heuer gastierte eine 15-köpfige Gruppe aus Italien, Deutschland und Österreich vom 15. bis 18. Juli in der Tschenglsburg. Bei einem Dia-Vortrag von Gianni Bodini über Schottland ließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Instrumente erklingen. „Die Musik hat perfekt zum Inhalt des Vortrages gepasst“, sagt Gernot Niederfriniger, seit Jahren Triebfeder der sommerlichen Musikseminare im Vinschgau. Nach den Bordun-

kombinieren, aber auch mit Tanzmusik und Geigen. „Zu den treuesten Schweglern bei international besetzten Seminaren zählen einige Schützen aus Algund“, sagt Niederfriniger. Ein Schwegel-Bauer aus Bayern hatte sich die Schweglpfeife in seinen Spazierstock eingebaut. Verena Gamper, Gernot Niederfriniger und Den Abschluss bilSabine Kofler beim Schwegeln in Mals dete das Schwegelpfeifertreffen auf tagen standen in Mals vom 19. dem Tartscher Bichl. „Wir bis 22. Juli zum siebten Mal haben nach Glurns hinunter die Schwegelpfeifen im Mit- geschwegelt, denn die Schwetelpunkt. 22 Interessierte (von gelmusik passt auch gut in eine 8 bis 72 Jahren) übten mit den mittelalterliche Stadt“, scherzt hölzernen Querflöten, einem Niederfriniger. Sein Dank gilt traditionellen Instrument der der Musikschule Mals, die die Schützen. Schwegel lassen Räumlichkeiten zur Verfügung sich gut mit Marschmusik gestellt hatte. (mds)

Schlanders

Spielfreude und Rhythmus im Blut

Elisa Horrer (Fagott) aus Schlanders, Daniel Götsch (B-Klarinette) aus Naturns, Daniela Ohrwalder (Altsaxophon) aus Schlanders, Manuel Tumler (Trompete) aus Naturns und Hagen Lingg (Schlagzeug) aus Schluderns waren die Vinschger, die heuer das SJBO bestückten

A

rnold Leimgruber, der Verbandsjugendleiter versprach nicht zu viel, als er das Konzert des Südtiroler Jugendblasorchesters eröffnete: „Sie werden die Musik nicht nur sehen und hören, sondern auch spüren.“ Auserlesene, sinfonische Musik unter der Leitung

des international anerkannten Dirigenten Peter Vierneisel spürte das Publikum vom ersten bis zum letzten Stück, hörte Geschichten und erlebte Emotionen, die auch mit der unbändigen Spielfreude der jungen Musikerinnen und Musikern ausgelöst wurden. Vom ersten

Stück (Abertura Popular No.1), der Welt des Tanzes und der brasilianischen Klänge, ging’s über emotionale Extreme in „Bacchanale“ von Rolf Rudin hin zu wohligen slavischen Volksliedern, Liedern aus dem mährischen Winkel aus der Feder von Pavel Stanek. Nach der Pause startete man mit Rhythmus, jenem der an den Bolero (Crescendo) angelehnt ist und von Klaus-Peter Bruchmann stammt. Der Wechsel zu den Soloregistern gelang mit 20 Variationen verschiedenster Charaktere von James Barnes, der ein Thema von Paganini bearbeitete. Das Finale im Kulturhaus in Schlanders Mitte Juni gehörte „Danzon no.2“, einem Stück, das anspruchsvolle Musik und Spielfreude paart und damit das ausdrückt, was auch das Südtiroler Jugendblasorchester auszeichnet. (ap)

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as Gemeinschaftsprojekt „Sommerschule“ für Grundschüler, Activity und Themenangebote für Mittelschüler ist erfolgreich in die Juliblöcke gestartet. Über 250 GrundschülerInnen haben sich bei „Spielend lernen“ eingeschrieben und rund 100 MittelschülerInnen nehmen an den spezifischen Themenangeboten, wie das Eintauchen in die Berufswelt (Aktivity) und verschiedenen Freizeitangeboten teil. Die Ko-

Aktivity – verschiedene Berufe hautnah erleben – ein gefragtes Angebot der Sommerangebote

ordination dieser Sommerwochen hat die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung in Spondinig inne, welche gemeinsam mit der Bezirksgemeinschaft Vinschgau/ Sozialdienste, den Gemeinden des Tales, den Jugenddiensten und den Schulsprengeln die Inhalte und Organisation abstimmt. Dabei wurden an die fünfzig Sommerjobs geschaffen und pro Schulsprengel sind fünf Lehrpersonen im Einsatz. Mit finanzieller Unterstützung des Amtes für Schulfürsorge der Aut. Prov. Bozen und einer gut abgestimmten logistischen Organisation war es auch heuer möglich, die Teilnehmerbeiträge an den finanziellen Möglichkeiten der Familien anzupassen und Einzel-Betreuungen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu ermöglichen. Die Koordinatorin Evelyn Peer ist erfreut darüber, dass wieder qualifiziertes Personal gewonnen werden konnte. Anmeldungen für den zweiten Block vom 06. bis 24. August sind in der GWR in Spondinig unter 0473 618166 oder info@gwr.it noch möglich. (lu) 26.07.12

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Bauen Sonderthema

Bauen & Holz Der Rohstoff Holz wächst in großen Mengen praktisch vor unserer Haustüre und wird lokal verarbeitet. Es hat eine lange Lebensdauer und lässt sich vollständig reziklieren – oder neu aufbereiten und wieder verwenden. Die Einsatzmöglichkeiten sind schier unbegrenzt. Quellen: Südtiroler Holzhaus, Tis-Innovation-Park

Holz bietet mehr - drinnen wie draußen Holz ist vielfältig einsetzbar: Es garantiert Wohlfühlklima in Räumen und eine zeitlose Ansicht von außen. Holz genügt allen baubiologischen und bauphysikalischen Ansprüchen und erlaubt es, das Haus energiesparend zu bauen, nachträglich zu erweitern, zu modernisieren oder aufzustocken. Im Freien bietet Holz viele Verwendungsmöglichkeiten: Terrassen, Balkone, Sicht- und Wetterschutz, Gartengestaltung, Gartenmöbel und Kinderspielgeräte - der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Holz im Außeneinsatz muss seine Zweckmäßigkeit bei jeder Witterung und hoher Feuchtigkeit unter Beweis stellen.

Die Holzbauweise Der Vorteil der Holzbauweise ist der vielschichtige Aufbau von Dach, Decken und Wänden. Durch intelligente Anordnung von Schichten wird die Ausführung exakt auf die erforderlichen oder gewünschten Anforderungen abgestimmt. Dank der ökologischen Vorzüge des nachwachsenden Rohstoffes Holz und moderner Fertigungsmethoden ist das Bauen mit Holz schon heute die Lösung der Zukunft. In hochmodernen Montagehallen werden die Wandelemente vorbereitet. Hier ist absolute Präzisionsarbeit gefragt. Um eine hermetisch verschlossene und winddichte Außenhülle zu garantieren, werden die Wandelemente so aufgelegt, wie sie später auf der Baustelle zusammengefügt werden. Durch perfekte Passungen und engste Toleranzen erhalten die Kunden ein äußerst hochwertiges und wertbeständiges Produkt. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Bauteile verkürzt sich die Bauzeit gegenüber einem herkömmlichen Haus erheblich.

Holz hat viele Seiten Holz ist der wichtigste Roh- und Werkstoff der Menschheit. Jährlich wird mehr Holz verarbeitet als Stahl, Aluminium und Beton. Während die Hälfte des globalen Holzaufkommens für Energiegewinnung genutzt wird, wird der Rest für Holzbauten, Möbelindustrie, bei Papier - und Verpackungsverarbeitung verwendet. Nahezu unbegrenzt sind die Kombinationsmöglichkeiten von Holz.
In Verbindung mit Stahl, Metall, Glas, Stein, Eternit, Beton oder Putzsystemen entstehen ästhetisch und technisch interessante Bauten, die den Anforderungen modernen Wohnens in jeder Hinsicht entsprechen. 32 Der Vinschger Wind 15-12

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Bauen Sonderthema Warum Holz?

Holz & Wald Nachhaltige Waldwirtschaft sorgt für gesunden Wald und damit auch für gesunde Luft. Der Wald ist nämlich eine echte Klimaanlage. Während des Wachstums nehmen Bäume riesengroße Mengen CO2 auf. Das Holz der Bäume wird zum Bauen, Einrichten und Modernisieren verwendet; somit bleibt es unschädlich gebunden. Wer sich für Holz entscheidet, betreibt aktiv Klimaschutz und trägt zu umweltschonender Energiepolitik bei. Südtirols Fläche ist fast zur Hälfte mit Wald bedeckt. Das entspricht 60 Millionen Kubikmeter Holz. Der jährliche Zuwachs beträgt knapp eine Million Kubikmeter Holz. Südtirols Wald ist zu 68% in Privatbesitz; die über 22.000 Waldeigentümer schlägern durchschnittlich 500.000 Kubikmeter Holz pro Jahr. 81 % des Südtiroler Waldes liegen über 800 Meter über dem Meeresspiegel. Die Baumarten in unseren Wäldern sind folgende: 62% Fichte, 18 % Lärche, 11% Kiefer, 5% Zirbe, 3% Tanne und 1% Laubbäume.

Es ist energiesparend und umweltschonend, widerstandsfähig und formstabil, CO2 neutral und natürlich nachwachsend, traditionell und innovativ, einfach zu gewinnen und leicht zu bearbeiten. Zu den Vorzügen von Holz gehören auch optimale Wärmedämmung, hohe Festigkeit, geringes Gewicht, schmale Wände, kurze Bauzeiten, flexible Gestaltungsmöglichkeiten. Kurzum: Holz ist Vielfalt. Holz ist ein organisch gewachsener Rohstoff, der viel Sinnlichkeit und Behaglichkeit ausstrahlt.
 Zudem bietet Holz eine hervorragende Akustik und ist strahlungs- und magnetfeldfrei. Wer im Holzhaus wohnt, lebt gesund.

 Ein modernes Holzhaus erfüllt nämlich problemlos die gestiegenen bauphysikalischen Anforderungen des Wärme-, Feuchte- und Schallschutzes sowie des Brand- und Holzschutzes.

Holz ist Leben Entlang der Wertschöpfungskette Holz - vom Baum im Wald zum fertigen Möbelstück zu Hause- beschäftigen sich viele Menschen mit dem Naturstoff Holz. Südtirol zählt in diesem Wirtschaftszweig über 1.400 Betriebe. In Zahlen ausgedrückt: Es gibt 125 Sägewerke, 350 Zimmereien, 800 Tischlereien und 125 sonstige holzverarbeitende Betriebe. Die allermeisten dieser Unternehmen sind klein; durchschnittlich verfügen sie über lediglich 3,4 Mitarbeiter. Sie fertigen vergleichbare Produkte und konzentrieren sich auf den lokalen und regionalen Bedarf.

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Bauen Sonderthema

Architektonische Maßarbeit

Aufstockung Schwienbacher/Schlanders – Wenn die Bauherren eine Tischlerei führen, dann liegt es auf der Hand, dass Holz beim eigenen Heim den Ton angibt. Die Familie Schwienbacher von der gleichnamigen Tischlerei in Schlanders hat mit ihrem Holzhaus ein Vorzeigeobjekt in Sachen Holz geschaffen. Text: Angelika Ploner | Fotos: Renè Riller

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Bauen Sonderthema

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n Holz kommt das Gebäude daher, wie könnte es auch anders sein, wenn es sich bei den Bauherren um die Inhaber einer Tischlerei handelt. Ein Haus soll schließlich zu seinen Bauherren passen. Am Ortsrand von Schlanders, nahe der Sportzone „Gröbm“, steht der neue Bau und ist Teil der Tischlerei Schwienbacher, die zu den traditionsreichen Tischlereien in Schlanders zählt. Architekt Walter Dietl vom gleichnamigen Architekturbüro in Schlanders hat architektonische Maßarbeit geleistet, die wohl als Parallele zur Tischlerei verstanden werden darf, Aushängeschild derselben ist nicht zuletzt sorgfältige Maßarbeit. Doch nicht nur das, Dietls Entwurf ist mehr: Ein Beispiel dafür, dass Holzhäuser nicht zwangsläufig traditionell anmuten müssen, sondern modernes Design und natürliche Materialien – in diesem Falle Holz – verbinden können. Eine Föhrenschalung impregniert (vorvergraut) und vertikal angebracht bestimmt die Fassaden, fünf an der Zahl, das Dach miteingerechnet. Denn das Dach entwickelt sich an der Nordseite zu einer Schrägfassade und bildet so einen geschützten Eingangsbereich, einen

„vertikal steigenden Stiegenhauskörper“. Fenster, horizontal und vertikal ausgerichtet, tragen das ihre zum Erscheinungsbild bei. Daneben wachsen Terrassen und Balkone aus dem Baukörper heraus, bilden

Ziel des Umbaus war es, neuen, hochwertigen Wohn- und Arbeitsraum zu schaffen. Architekt Walter Dietl

geschützte Bereiche, sind markanter Teil des Bauvolumens. Fast scheint es so, der Architekt hätte einen spielerischen Umgang mit den Proportionen gefunden, farblich – mit Rot – nochmal akzentuiert, inszeniert. Die roten Farbtupfer frischen den an die Natur angelehnten braungrauen Ton, jenen Anstrich mit Naturfarben, den die Holzlamellen erhalten haben, auf. Das Ergebnis ist ein harmonisches: Die warme Ausstrahlung tut dem Auge gut.

Die Baugeschichte beginnt im Jahr 2009 und zieht sich bis heute hin. Der Architekt Walter Dietl beschreibt die Bauaufgabe mit diesen Worten: „Die alte Betriebswohnung und einzelne Büro- und Lagerräume waren in einem traditionellen Mauerwerksgebäude unter einem Satteldach beherbergt, das bereits 1970 errichtet wurde. Um dieses Gebäude hat sich im Verlauf der Jahrzehnte ein moderner Tischlereibetrieb baulich entwickelt. Viele haustechnische Ausstattungen und Funktionen wie Energieversorgung, Schall- und Wärmeschutzmaßnahmen und Betriebsorganisation genügten schon seit längerer Zeit nicht mehr den heutigen Standards. Auch gab es keine entsprechenden Räumlichkeiten, um den Betrieb mit seinen hochwertigen Produkten des Innenausbaus besser zu präsentieren. Ziel des Umbaus war es daher, die vorhandenen Raumressourcen auf der Bauparzelle besser zu nutzen und neuen hochwertigen Wohn- und Arbeitsraum zu schaffen. Gleichzeitig sollte der Tischlereibetrieb im Erdgeschoss des Bestandes gemäß den neuen Ansprüchen mit attraktiven Ausstellungs- und Bürobereichen versehen werden.“ 

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Bauen Sonderthema

Den ästhetischen Anspruch der Bauherren erfüllt der Baustoff Holz. Holzleisten, vertikal angebracht, bestimmen zusammen mit Fensteröffnungen – vertikal und horizontal – das Erscheinungsbild. Seine warme Ausstrahlung verdankt das Gebäude auch seiner – an die Natur angelehnte – Farbgebung Auch das Interieur im Inneren folgt ästhetisch hohe Ansprüchen und modernen, klaren Linien

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Wir bedanken uns beim Bauherrn für den Auftrag

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Bauen Sonderthema

Während das Ober- und Dachgeschoss des alten Gebäudes abgetragen wurden, durften der Keller und das Erdgeschoss bleiben. Entkernt dienten sie gleichzeitig als Fundament für den Neubau. Der Vorteil dieser Entscheidung war nach den Worten des Architekten jener, dass der Tischlereibetrieb während der Bauarbeiten ohne größere Störungen weiter gehen konnte, die Bauzeit von drei Jahren sozusagen überdauert hat. Nun ist der Bau so gut wie fertig, außen zumindest. Innen werden die Ideen erst noch schrittweise umgesetzt werden, bekommen in den nächsten Monaten noch ihre Form und Gestalt. Gut Ding braucht eben Weile.

Die Kombination mit wenigen Materialien unterstreicht den Eindruck eines leistungsfähigen modernen Betriebes. Architekt Walter Dietl

Aus dem ehemaligen Erdgeschoss ist eine großzügige Ausstellungsfläche geworden, hier finden jene Ideen ihren Platz, von denen Klaus Schwienbacher nicht zu wenige hat. Die „Kompakt-Küche Freestyle“

etwa, eine Küche, die frei im Raum steht und sich wie ein Schmeterling entfalten lässt. Der Wohnbereich hingegen ist über das eingangs erwähnte nordseitige, vertikal aufsteigende, Stiegenhaus zu erreichen und liegt im ersten und zweiten Obergeschoss. Hier, sagt der Architekt, seien Lichteinfall und Ausblick optimal. Die Wände innen tragen Lehmputz und Naturfarbe. Lehmputz hat gleich eine ganze Reihe von Vorteilen: Er schafft ein angenehmes Raumklima, bindet allergene Stoffe, sorgt für Wärme und Gemütlichkeit, schützt vor Elektrosmog und reguliert die Feuchtigkeit im Haus optimal, um nur einige zu nennen. Außen hingegen, so der Architekt, „deutet der zweigeschossige Aufbau mit seinem vertikal steigenden Stiegenhauskörper an der Nordseite auf den gewachsenen Betrieb hin und verleiht ihm eine neue Identifikation.“ Doch nicht nur das, der neue Bau, ist auch eine Antwort auf seine Umgebung. Walter Dietl: „Die klare und kubische Prägung des aufgestockten Gebäudes bildet eine städtebauliche Akzentuierung zum bestehenden Siloturm an der Nordecke des Grundstücks. Eine klare und der Nutzung entsprechende Fassadengestaltung mit einfachen, gut überlegten Detailausbildungen und viel technischem Know How in Kombination mit wenigen Materialien unterstreicht den Eindruck eines leistungsfähigen modernen Betriebes.“ Und das ist die Tischlerei Schwienbacher in Schlanders ohne Zweifel. 

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Wolfgang Platter, um Jakobi, 25. Juli 2012

Nationalpark Stilfserjoch:

Der älteste Nationalpark Italiens Gran Paradiso: Heuer 90-jährig

Valle Orco im Nationalpark Gran Paradiso bei Ceresole Reale. Die Gletscher haben aus den Augengneisen ein U-förmiges Tal ausgehobelt. Foto: Wolfgang Platter

Der Naturschutzgedanke

Italien hat heute 23 Nationalparks auf seinem Staatsgebiet. Im Alpenbogen gibt es derzeit zwischen Frankreich und Slowenien 13 Schutzgebiete mit der Klassifizierung als Nationalpark. Der Nationalpark Gran Paradiso ist der erste und damit älteste Nationalpark Italiens. Er wurde im Jahre 1922 ausgewiesen und besteht demnach seit 90 Jahren. Weltweit der älteste Nationalpark ist hingegen der YellowstoneNationalpark in den Vereinigten Staaten von Amerika. Er wurde im Jahre 1876 eingerichtet. Der erste Nationalpark in den Alpen war der Nationalpark Schweiz. Dieser bis heute einzige Nationalpark der Schweiz wurde im Jahre 1914 ausgewiesen und erreicht im Jahre 2014 sein hundertjähriges Bestehen.

Ähnliche Fragestellungen

Mein heutiger Beitrag ist dem italienischen Nationalpark Gran Paradiso gewidmet. Den Anlass für einen Besuch im 38 Der Vinschger Wind 15-12

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piemontesischen Anteil des Parks hat die Verteilung der Preise an die Sieger des 7. Wettbewerbes für Naturfotografie gegeben. Den Fotowettbewerb hatten wir als Nationalpark Stilfserjoch zusammen mit den beiden italienischen Nationalparken Abruzzen, Latium und Molise sowie Gran Paradiso und dem französischen Nationalpark La Vanoise mit Sponsoring der Preise durch Swarovski Optik Italien und Nikon sowie weiteren Förderern im Jahre 2011 ausgelobt. Die Preisverleihung fand heuer eben anlässlich der 90. Wiederkehr seines Bestehens im Nationalpark Gran Paradiso statt. Der Besuch hat unter anderem auch gezeigt, dass der Nationalpark Gran Paradiso als Schutzgebiet in den Bergen ähnliche Fragestellungen wie der Nationalpark Stilfserjoch beantworten muss. Dies gilt etwa für den oft schmalen Grat zwischen ökologischen Schutzansprüchen und wirtschaftlichen Nutzansprüchen in Gebieten mit Strukturschwäche, Landflucht und negativem Bevölkerungssaldo.

Der Nationalpark Gran Paradiso im statistischen Porträt

Der Nationalpark Gran Paradiso ist mit königlichem Dekret vom 3. Dezember 1922 eingerichtet worden. Er umfasst heute eine Fläche von 70.318 Hektar (z. Vgl. Nationalpark Stilfserjoch 131.000 ha). Von dieser Fläche liegen 48 % in der Region Piemont und 52 % in der Region Aosta. In seiner Höhenamplitude schließt der Nationalpark Gran Paradiso Gebiete zwischen 800 und 4.061 Metern Meereshöhe ein. Damit ist der Nationalpark Gran Paradiso ein Gebirgspark: 60 % der Fläche des Schutzgebietes liegen über 2.200 Metern. In der Zuordnung zu den verschiedenen Habitaten entfallen 62 % der Fläche auf Moränen, Felsen, Gewässer und Gletscher, 17% auf die alpinen Rasengesellschaften und Almen, 20,2 % auf Misch- und Nadelwälder und 0,8 % der Fläche sind urbanisiert und bewohnt. In den 13 Gemeinden, welche Gebietsanteile am Nationalpark Gran Paradiso haben, leben heute 8.300 Personen, davon nur knapp 300 innerhalb der Grenzen


Links: Monumentaler Bergahorn in der Valle Orco; Mitte: Das Grand Hotel in Ceresole Realein der Valle Orco war einst auch Sommerresidenz der italienischen Königsfamilie der Savoyer. Ein Flügel des restaurierten Hotels birgt heute das Besucherzentrum des Nationalparks Gran Paradiso. Die Dauerausstellung ist dem Steinbock gewidmet; rechts: Für die Eindeckung der Dächer typisch ist die Verwendung von schweren Schieferplatten. Fotos: Wolfgang Platter

des Nationalparks (zum Vergleich Nationalpark Stilfserjoch: 64.000/ 12.130). Das Bevölkerungssaldo im Nationalpark Gran Paradiso ist negativ. Nach dem 2. Weltkrieg haben viele Menschen die Täler des Parkgebietes verlassen. Mit vielfältigen Initiativen versucht die Parkverwaltung heute, Beiträge zu leisten, diesen Trend zur Entleerung des ländlichen Raumes zu stoppen oder zu verlangsamen. Als touristische Kennzahl werden für den Nationalpark Gran Paradiso 1.200.000 Jahresbesucher angegeben. Der Park liegt im unmittelbaren Hinterland der Großstadt Turin. Mit 1.700.000 Einwohnern ist Turin nach Mailand, Rom und Neapel nach Wohnbevölkerung die viertgrößte Stadt Italiens.

Fünf Haupttäler

Der Nationalpark Gran Paradiso umfasst 5 Haupttäler, wovon zwei in der Provinz Turin in der Region Piemont und drei in der Region Aosta liegen. Das Orco-Tal in Piemont ist nach seinem Bach benannt. Es ist die Gegend der kleinen Bergdörfer an der Südabdachung des Gran Paradiso-Massivs. Bedingt durch die Hobel- und Schleifwirkung der Gletscher hat das Tal heute ein U-förmiges Querprofil. In seinem Gesteinsuntergrund ist es vor allem aus Augengneisen aufgebaut. Auch vom Orco-Tal hat die Ausnutzung der Wasserkraft zur Produktion von elektrischer Energie ihren Tribut gefordert: Naturnahe Bachabschnitte mit großer Fliesdynamik und ästhetisch schönen Bachmäandern etwa talseits von Ceresole Reale wechseln mit Stauseen bergseits dieser Örtlichkeit ab.

Die Bergspitzen, welche das Orco-Tal umrahmen, sind vom Dichter Geosuè Carducci ob ihrer Schönheit euphorisch besungen worden. Auch das noch ursprüngliche Soana-Tal liegt im piemontesischen Anteil des Nationalparks. Erwähnenswert unter den Einrichtungen für die Besucher ist das Museum in Ronco Canavese, welches die Gewinnung des Kupfers rekonstruiert. Das Tal von Cogne, das Valsavarenche und das Rhremes-Tal liegen im Aostaner Teil des Nationalparks. Der botanische Garten „Paradisia“ in Valnontey bei Cogne beherbergt 1.000 alpine Pflanzenarten. Das Valsavarenche hat in Bergsteigerkreisen Bekanntheit erreicht. Die Schutzhütten, benannt nach König Viktor Emanuel II und nach Federico Chabod, waren Basislager und Ausgangspunkte für die bekannteste Expeditionen zur Bezwingung des Gran Paradiso-Gipfels auf 4.061 Metern. Berühmt sind auch das vormalige Jagdhaus der Savoyer-Könige in Orvielle, heute Museum, und die landschaftlich reizvolle Hochebene von Nivolet an der Wasserscheide zwischen Dora Baltea und Torrente Orco.

königs Viktor Emanuel II zurück. Entsprechend schmal ist die genetische Variabilität der Alpen-Steinböcke, was ihre Anfälligkeit für Krankheiten und Seuchen erhöht. In den umliegenden Alpenländern Frankreich, Schweiz, Österreich und Deutschland war der Alpensteinbock infolge menschlicher Bejagung bereits ausgestorben, als sich in den königlichen Jagdrevieren noch eine kleine Restpopulation von etwa 100 Tieren halten konnte. Die königliche Jagdreviere wurden 1922 als Kerngebiet in den ersten italienischen Nationalpark eingebracht. Dank einer durchdachten Strategie der Bewahrung ist es in den folgenden Jahrzehnten gelungen, die Steinwild-Population im Nationalpark Gran Paradiso auf mehr als 4.000 Tiere um die Jahrtausendwende zu steigern. Das nationale wildbiologische Institut Italiens gibt für das Jahr 2011 den alpenweiten Steinwild-Bestand mit ca. 48.000 Stück an. Davon entfallen 16.000 auf den italienischen Teil des Alpenbogens. Im Nationalpark Stilfserjoch gibt es derzeit ca. 1.100 Stück, in Südtirol außerhalb des Nationalparkgebietes ebenfalls ca. 1.100 Tiere.

Die Rettung des Alpen-Steinbockes

International und aus der Sicht des Artenschutzes kommt dem Nationalpark Gran Paradiso vor allem auch Bedeutung zu ob der Rettung des Alpen-Steinbockes (Capra ibex ibex). Alle heutigen Steinwild-Kolonien des Alpenbogens gehen auf eine einzige Gründerpopulation von Steinböcken in den vormaligen Jagdgebieten des Savoyer-

Steingeiß mit Kitz. Foto: Giancarlo Giudici.

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Sport

SSV Naturns Raiffeisen Industriepool

Neuer Anfang mit Überzeugung

Beim vorletzten Heimspiel animiert noch Fliri die Kollegen Pohl (am Ball) und Hofer

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ass in Naturns viel in der Pfanne kochte, zirkulierte seit einiger Zeit im Vinschgau. Die Nachricht des Trainer-Überganges von Marco Bertoncini zu Gustaf Grünfelder als neuen Mister, wurde durch die Medien bekannt gegeben. Beim 1. Liga Ausscheidungsspiel in Latsch war die Anwesenheit von Fliri als Zuschauer zusammen mit Bertoncini bemerkenswert und verschiedene Kommentare wa-

ren zu hören, alle mit der Information, dass der zentrale Verteidiger nach Latsch auswandern wollte. Die Nachricht wurde mit der Information komplettiert, dass der zentrale Latscher Ewald Kiem nach Kastelbell zurückkehren wird. Höchste Zeit um die Stellungnahme des Vereines zu hören. Der kollegiale Anfang fand am 5. Juli im Garten der Familie Parth statt, wo Sektionsleiter

Luis Pföstl die Sektionsleitung vorstellte, welche neben seiner Person aus dem Vize-Sektionsleiter Günther Pföstl, der Kassierin Angelika Albrecht, der Schriftführerin Evelyn Spechtenhauser, den Verantwortlichen für die erste Mannschaft Engl Grünfelder und Michael Koch, den Jugendverantwortlichen Erika Mitterer und Edi Griessmair, sowie aus den Beiräten Florian Parth und Peter Mazoll besteht. Was die Mannschaft betrifft, wird man stärker auf Spieler aus Naturns und auf den eigenen Jugendnachwuchs setzen, mit dem Ziel des Klassenerhaltes in der Oberliga. Der neue Trainer Gusti Grünfelder, schon erfolgreich in der Jugendarbeit, unterstrich seine Absicht - durch ein offenes und ehrlichen Verhältnis mit allen Spielern - Teamgeist und Freude am Fußball zu vermitteln. Das Schlusswort behielt sich Engl Grünfelder vor, der in seiner unnachahmbaren Art eine positive Marschrichtung vorgab. (lp)

Hier eine Übersicht, über den aktuellen Mannschaftskader: Tor: Uli Rungg, Andreas Nischler Verteidigung: Stephan Götsch, Gregor Hofer, Hannes Köllemann (Tirol), Laurin Kristanell (eigene Jugend), Florian Pohl, Armin Rungg Mittelfeld: Damian Huber, Ivan Lamprecht (eigene Jugend), Andreas Manna, Jakob Moriggl, Matthias Peer (eigene Jugend), Daniel Pföstl (Gargazon), Felix Rungg, Ramon Sanson Sturm: Philipp Ausserer, Francesco Cosa, Nico Gruber (FC Südtirol), Alexander Nischler (eigene Jugend), Felix Peer, Elias Tappeiner (Gargazon) Trainer: Gustav Grünfelder Tormanntrainer: Roman Leiter Betreuer: Michael Koch, Roman Rainer, Markus Gamper, Sepp Wielander Masseur: Harald Götsch Nicht mehr im Kader stehen der nach Obermais abgewanderte Christian Platzer, Verteidiger Patrick Fliri, welcher in der kommenden Saison beim Landesligisten ASV Latsch spielen wird und Christian Paulmichl (Studium).

Freizeit-Fußball

FC Vinschgerwind für Vinschger Fußballer

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ie Südtiroler halten zusammen auch über die Grenzen ihrer Heimat hinaus. Das gilt auch für die Vinschger und diese Motivation ist Basis des vor 5 Jahren gegründeten FC Vinschgerwind. Andreas Sapelza und Florian Holzknecht gründeten die Mannschaft für Vinschger Studenten der Universität Innsbruck. Sie waren der erste Präsident bzw. Vize, irgendwie beide Präsidenten, Andreas der Oberwind, Florian der Unterwind. Thomas Stecher, Goldrainer Spieler aus Latsch ist der energische Kassier. Die Spieler kommen zurzeit aus Partschins, Tschars, Kastelbell, Latsch, Goldrain, Morter, Kortsch, 40 Der Vinschger Wind 15-12

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hinten v.l.: Schiefer Simon, Stecher Thomas, Sapelza Andreas, Murrone Remo, Holzknecht Florian, Tscholl Martin; kniend v.l.: Tscholl Michael, Lechthaler Hans, Federspiel Lukas, Stricker Niko, Wielander Benedikt, Kristler Benjamin

Schlanders, Laas, Eyrs, Glurns, Schluderns, Mals, Laatsch, Burgeis. Gespielt wurde bei der Uni-Meisterschaft, an der ca. 30 Mannschaften teilnehmen. Als bestes Ergebnis

wurde das Halbfinale erreicht, was nicht leicht war, weil bei den Gegnern auch OberligaSpieler wie von Obermais, Naturns, Pustertal eingesetzt wurden. Einmal in der Wo-

che wird trainiert. Hannes Lechthaler aus Kortsch erzählt, dass Sport eine Gelegenheit ist, um sich zu treffen, vor und nach dem Spiel gibt’s ein Beisammensein. Niko Stricker aus Goldrain erklärt, dass ein Mitgliedsbeitrag von 10 Euro pro Saison bezahlt wird, so wird am Ende der Saison gefeiert. Wie kürzlich in Schlanders. Beim Treffen wurden Ehrendiplome verteilt, beginnend bei Holzknecht, der bald Ehrenpräsident sein wird, weil er sein Studium demnächst abschließen wird. (lp)


Sport

Ein Moment der Siegerehrung

Eva Lechner: zum 5. Mal Siegerin in Schlanders

Radsport: Mountain Bike in Schlanders am 14.07.2012

Starparade für die Olympischen Spiele D

ie „Langer Samstag“-Veranstaltung von 14 bis 23 Uhr belebte das Zentrum von Schlanders. Insgesamt 126 Biker flitzten ohne Unfälle über die gut vorbereitete Piste. Viele Junge, aber auch namhafte Bikefahrer kamen, Letztere zu einer der letzten Generalproben vor Olympia in London. Ab und zu regnete es leicht, aber

die Wirte hatten die Kunden mit Zelten geschützt, so dass das Publikum das Rennen verfolgen konnte. Anerkennung gebührt der Organisation des ASV Kortsch/Raiffeisen, von Andreas Gemassmer und Edmund Telser angeführt. Bemerkenswert war die Effizienz beim Montieren und Abmontieren der Strukturen für das

Paola Pezzo mit Andreas Gemassmer und Referent Reinhard Schwalt

Rennen. Für eine kleine Pause sorgte die Bike-Panne des Radlers Tony Longo, welcher am Ende der 1. Runde in Führung war und am Ende 4. wurde. Eva Lechner und Gerhard Kerschbaumer siegten in der höchsten Kategorie der Elite. Roman Gufler wurde 6. bei den Allievi. Bei den Jungen (Jg. ’98) sind Marc Theiner (2.) und Klaus

Rechenmacher (4.) zu nennen. Beim Jg. ’99 wurden Hannes Gemassmer und Daniel Satto 8. bzw. 10.. Bei den Mädchen Sieg von Greta Weithaler und 2. Platz von Carolin Lutz. Bei den Vip waren Nicole Gius und Lisa Agerer spitze. Mit zweimal Olympiagold und einem WM Gold war Paola Pezzo der Star des Abends und MasterSiegerin. (lp)

13. Reschenseelauf

Radsport

Mythos Laufsport boomt – Stimmungsmacher gesucht

Daniel wie Walter

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B

m Samstag, 28. Juli ist es wieder soweit. Der 13. Reschenseelauf wird wieder über 3.000 Teilnehmer nach Graun ziehen. Südtirols größte Laufveranstaltung startet um 13.00 Uhr mit dem Kinderlauf und findet mit dem Start des Hauptlaufes um 16.00 Uhr seinen Höhepunkt. Nordic Walker, Rollstuhlfahrer und Prominente aus Politik und Sport werden sich in Graun messen. Der Rennerclub Vinschgau als Organisator und die 400 freiwilligen Helfer werden den Lauf zum unvergesslichen Event machen. Die zahlreichen Zuschauer können den Lauf von der Tribüne aus oder vom

Start-/Zielgelände auf zwei großen Bildschirmen live mitverfolgen und kommen somit auf ihre Kosten. Auf dem Bauernmarkt und bei den verschiedensten Sportartikelherstellern kann Interessantes gekauft werden und abschließend wird

der Sieg und die Teilnahme im großen Festzelt mit Livemusik gefeiert. Anmeldungen werden noch am Wettkampftag bis eine Stunde vor dem Start angenommen. (r) Alle Infos finden Sie auf www.reschenseelauf.it

Stimmung für die Kinder; rechts 2011: LA Sepp Noggler mit dem Grauner Pfarrer Siegfried Pfitscher

eim MTB-Transalpin musste der Naturnser Walter Platzgummer nach 3 Siegen in 3 Rennen sowie 4 Endsiegen in der Kategorie Senior Master wegen technischer Probleme auf sehr schmerzhafte Weise aufgeben. Als positive Revanche kam der erste Etappen-Sieg im Mixed des Latscher Daniel Jung mit seiner deutschen Partnerin Katrin Neumann in der vierten Etappe. Bei der nächsten Etappe sollte auch Daniel – wegen Sturzes und leichten Verletzungen der Partnerin – leider ausscheiden. Die Vinschger, es hat heuer kein Etappenziel in Südtirol gegeben, sind also draußen. (lp)

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Sport

SportWind

Schluderns

Nasse Beachfete Siegi Tscholl. Vor zwei

Wochen starb mit nur 51 Jahren Siegfried Tscholl aufgrund einer unbehandelbaren Krankheit. Der langjährige Verteidiger der Latscher Mannschaft war später VSS-Schiedsrichter. Er war Vater des talentierten Latscher Stürmers Michael. Im Bild beim Halbfinale der Mini-EM im Juni 2008 in Latsch (mit Walter Holzknecht und Stefano Proserpio als Linienrichter).

Kortsch. Nach 4 Jahren unter Bernhard Stark wird die Kortscher 3. Liga Mannschaft nun von Oliver Di Principe (ehemaliger erfolgreicher Trainer der Kleinfeld-Mannschaft Real Kamasuthra) als neuem Trainer betreut. Wie der Spieler Hannes Lechthaler (im Bild) berichtet, hat die mit ca. 22 Spielern bestückte Mannschaft am 16. Juli mit dem Training begonnen. Zu melden ist auch, dass Lukas Rechenmacher (Jg. ’76) nach vielen Jahren seine Karriere in Kortsch beendet hat. Lechthaler erwähnt, dass der in St. Pauls wohnende Kortscher 6 Jahre lang zu den Spielen in sein Heimatdorf gefahren ist. Goldrain.

In der kommenden Saison wird Johann Metz neuer Trainer in Goldrain. Er übernimmt mit Motivation und Freude den neuen Auftrag, wie auch das Bild beim Night Race vermittelt, wo er mithalf. (lp) 42 Der Vinschger Wind 15-12

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Spiel und Spaß stehen zwei Tage im Mittelpunkt

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ie Beach-Volleyball-Fete in Schluderns war eine nasse Angelegenheit. Doch dem Regen zum Trotz ließen es sich die Jugendliche im Beachsand und auf der Tanzfläche nicht verdrießen. Klitschnass spielten und feierten sie in der Freitagnacht zu den Klängen von DJ Deegray (Alin Gamper), DJ LR (Lukas Eller) und DJ Erazer (Andreas U.) bis zum Morgen. Nach einigen Stunden Schlaf zogen sie sich trockene Kleider

an und begaben sich erneut auf den Beach-Platz, um die Finalspiele zu bestreiten oder um diese zu verfolgen. „Die Beachfete gelingt selbst bei widrigem Wetter, das habe ich nun verstanden“, sagt Martina Sapelza. Sie und ein starkes Team um Stefan Schöpf haben vorbereitend die Fäden gezogen. Drei Wochen lang war aufgebaut, gestaltet und dekoriert worden. Bei der Feier halfen Mitglieder des Sportverein-Ausschusses mit – allesamt

ehrenamtlich. Ihre Sache gut gemacht haben die Feuerwehrmänner und die Ordnungshüter der Carabinieri. Viel Verständnis für die zwei lauten Nächte zeigten die Anrainer. „Einmal im Jahr kann man das schon verkraften. Man muss den Jungen etwas lassen,“, sagte Luis Blaas. Der Turniersieg ging an die Gruppe „Bessre“ aus Schluderns vor den „Goldgräbern“ aus Schlanders. Der Reinerlös geht an den Sportverein. (mds)

Leichtathletik

80-Meter-Sprint ist Latsch

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eit über 12 Jahren hat der Landesrekord über 80 m in Latsch sein Zuhause. Zwar wechselte er im Laufe der Jahre die Besitzerin, Barbara Gander aus Prad musste ihn an Julia Calliari abgeben. Die Boznerin verbesserte ihn aber dieses Jahr erneut in Latsch auf unglaubliche 10,01 Sekunden. Die Landesmeisterschaft wurde im Rahmen des SuperJump Latsch abgehalten, der leider heuer nicht durchgeführt wurde. Übrig geblieben sind dennoch gut 150 aktive Jugendliche aus allen Landesteilen, die sich auf den Latscher Leichtathletikanlagen sehr wohl fühlten. An den Rahmenwettkämpfen der fünf SuperJumps beteiligte sich eine nicht zu unterschät-

zende Anzahl von Sportlern. So dürften geschätzt an die 750 Teilnehmer beim einfachen Leichtathletikfest, Dorflauf, JuniorJumps, Landesmeisterschaften und SuperJumps den Weg nach Latsch gefunden haben. Trotz Rückenschmerzen in der Vorbereitungsphase

und beim Wettkampf gelang dem 17 Jahre alten Latscher Fabian Waldner (im Bild mit LAC-Koordinator Michael Traut) ein Riesensprung. Um 400 Punkte verbesserte er sich bei den Italienmeisterschaften gegenüber dem Vorjahr und kam auf 4801 Punkte. Somit arbeitete er sich an den bestehenden Landesrekord von 4973 heran. Überrascht hat Fabian vor allem mit 52 Sekunden über 400m und bei den anderen Laufdisziplinen. Punkte hat er hingegen noch bei den Sprüngen liegen lassen, wo er im Weitsprung nur einen Sicherheitssprung machen konnte. Im Kugelstoßen konnte er seine Stärke ausspielen und holte mit 13,27m den zweiten Platz. (ah)


Sport

Projekt

SEL - Radenergietag mit der Sportoberschule Mals

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as Sponsoring zwischen der Landesenergiegesellschaft SEL und der Sportoberschule Mals sieht unter anderem einen jährlichen Energietag mit der Zielsetzung eines möglichst sauberen Energieverbrauchs vor. Heuer haben sich die Verantwortlichen der Sportoberschule Mals gemeinsam mit jenen der PRAbteilung der SEL-AG dafür eine besondere Maßnahme ausgedacht und diese am 18. Juni 2012 im Rahmen einer Trainingswoche umgesetzt. Die Stilfserjochstraße mit ihren 48 Spitzkehren, bekannt als die schönste Passstraße Europas sollte mit den Mountainbikes erklommen werden. Gemeinsamer Startpunkt war um 9:00 Uhr bei der Festung in Gomagoi, auf 1.250m Meereshöhe. Die 20km von Mals bis Gomagoi wurden übrigens als gemütliche Einfahrstrecke

genutzt. Das Ziel befand sich nach 19,5 km Steigung auf dem höchsten Punkt der Passhöhe vor dem Bergrestaurant TIBET in 2.800m Meereshöhe und einer Höhendifferenz von 1.550m. Erfreuliche Bilanz dieses Energietages waren zum einen die hervorragenden Leistungen der Sportlerinnen und Sportler, welche zum Teil auch beim Amateur-Bergzeitfahren gut mithalten können, als auch die Tatsache, dass von den rund 80 gestarteten alle das Ziel am höchsten Punkt erreichen konnten. Nach dem anschließenden Mittagessen, welches die Energiespeicher wieder füllte und nach dem obligaten Fotoshooting wurde die Abfahrt nach Mals über den Umbrailpass in Angriff genommen und die Schüler erreichten gegen 13:30 Uhr wieder ihren Ausgangspunkt in Mals. Der Radenergietag war

eine willkommene Abwechslung im Trainingsalltag und für einige Maturanten noch ein willkommener Abstecher, welcher ihnen die Bücher für einige Stunden vergessen ließ. Wir bedanken uns bei der Landesenergiegesellschaft SEL-AG für die tatkräftige Unterstützung, welche sie der Sportoberschule Mals schon

seit mehreren Jahren zukommen lässt. In der Hoffnung, dass diese Zusammenarbeit zum Wohle der jungen Nachwuchstalente weiterhin bestehen bleiben kann, freuen wir uns über diese fruchtbare Zusammenarbeit und über weitere Projekte. Die Schülerinnen und Schüler der Sportoberschule Mals

Stilfs

Schwimmen–Rad–Laufen

Bölkstoff-Turnier: Editon 8 A

Triathleten weiter im Aufwind

m Samstag, den 7. Juli fand in der Stilfser Sportzone abermals der Klassiker schlechthin statt: das Bölkstoff Kleinfeld-Fußballturnier. Bei idealem Fußballwetter legten sich insgesamt 24 Mannschaften mit mehr als 200 technisch mehr oder weniger versierten Vinschgr (+ Pustra!) Ballkünstlern mäch-

tig ins Zeug und lieferten sich einen schweißtreibenden und spannenden Wettkampf ums runde Leder. Fans und andere Besucher mischten diesen Stilfser Sportevergreen akustisch mächtig auf, erfüllten die idyllische Sportstätte immer wieder mit urigem Kampfgeschrei und peitschten so ihr Team aufs Neue nach

vorne. Die Fokltheni Buabn aus Eyrs nahmen auf dem ehrwürdigen Stilfser Grün den Siegerpokal als verdiente Gewinner entgegen und gemeinsam driftete man in die anschließende Siegesfeier bis tief in den Abend… Die Organisation und Ausführung der Veranstaltung durch die Bölkstoff-Mannen, abermals tatkräftig unterstützt durch den ASV Stilfs, verdiente sich neuerlich die Bestnote. So fiebern Spieler und Fans bereits jetzt sehnsüchtig und erwartungsvoll der Neuauflage im nächsten Jahr entgegen, um auf dem Spielfeld und außerhalb Revanche einfordern Kampf um jeden Ball in Stilfs zu können. (re)

B

eim Triathlon in Kirchbichl erreichte Gerlinde Baldauf bei schlechten witterlichen Bedingungen Rang vier in ihrer Altersklasse. Rudi Hölbling belegte ebenfalls den tollen vierten Platz in seiner Kategorie. Beim Sprintbewerb erreichte Christian Moriggl als guter 12. in der Gesamtwertung das Ziel. In Innsbruck konnte Andreas Bernhart mit einer Top-Ten Platzierung überraschen. Er lief als sehr guter Dritter in seiner Kategorie nach 2 Stunden und 20 Minuten durch das Ziel. Christian Moriggl musste nach einer tollen Schwimmzeit leider verletzungsbedingt nach der ersten Laufrunde aufgeben. (r) 26.07.12

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26.07.12

Der Vinschger Wind 15-12

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Anzeiger

Jahrestag/Danksagungen

1. Jahrtag

Antonia Gentilini

Ein Herz steht still, wenn Gott es will.

Wir danken allen, die unseren Bruder, Onkel, Herrn

*13.06.1955 † 02.08.2011 Schlanders

Johann Telser * 14.06.1931 † 02.07.2012 Schluderns

Ein Jahr ist schon vergangen und nichts ist mehr so wie es mal war. Was bleibt, ist die Erinnerung und die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Wir gedenken deiner am Sa., 4. August um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Schlanders. Sonja mit Familie

auf seinem letzten Weg begleitet haben. Ein herzliches Vergelt’s Gott dem Herrn Pfarrer Paul Schwienbacher, dem Kirchenchor für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier. Herzlichen Dank den Sarg- Kranz- und Kerzträgern, den Vorbeterinnen bei den Rosenkränzen. Wir danken dem Hausarzt Dr. Hofer für die medizinische Betreuung, dem Pflegepersonal des Altersheimes Schluderns für die liebevolle Betreuung. Danke allen, die Hans in Erinnerung behalten und seiner im Gebet gedenken. Die Angehörigen

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TAROT Liebe – Beruf – Finanzen Germana Fleischmann Questico Beraterin (Astro TV) Beratercode 5781 Tel. 0039 348 22 84 161 germana.fleischmann@gmail.com

Es gibt eine Zeit für Liebe und Glück. Es gibt eine Zeit der Trauer und Einsamkeit. Es kommt die Zeit der Freude auf ein Wiedersehen. Wir vermissen dich!

Bitte unterstützen Sie uns Info: 0473 621 721

4. Jahrtag

Ausschneiden und schicken oder faxen, anrufen, oder mailen: Vinschger Wind – Dantestr. 4, 39028 Schlanders Tel. 0473 732 196 | Fax 0473 732 451 info@vinschgerwind.it

Konrad Pohl * 30.11.1953 † 9.08.2008 Kortsch

der vinschger

eine Anschrift hat sich geändert M Ich erhalte den „Vinschger Wind“ mehrfach (Anruf genügt!)

Wir gedenken unseres lieben Konrad am Samstag, 11. August um 19.30 Uhr in der St. Johannes Kirche in Kortsch. Deine Familie

Neue Anschrift: Vorname und Name:

2. Jahrtag

Straße und Nr.:

Alois Luggin * 11.2.1954 † 3.8.2010 Laas

Aus unserem Leben bist du gegangen, in unserem Herzen bleibst du.

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner ganz besonders bei der Gedächtnismesse am Sonntag, 29. Juli, um 10 Uhr im Josefshaus von Laas. Deine Familie

2. Jahrestag

Ernst Stecher *6.12.1928 † 2.08.2010 Laas In Liebe verbunden, dankbar für die gemeinsame Zeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sa., 4. August um 19.30 im Josefshaus von Laas. Deine Familie

46 Der Vinschger Wind 15-12

26.07.12

PLZ und Ort:

Impressum: Dantestraße 4, 39028 Schlanders

Tel. 0473 732196 Fax 0473 732451

Bürozeiten: Mo. bis Fr. von 9.00 bis 12.30 und von 14.30 bis 17.00 Uhr Anzeigen, Sekretariat, Werbung: info@vinschgerwind.it Edwina Oberthaler: 0473 732196 Esther Stricker: 333 45 10 025 Gerti Alber: 0473 73 21 96 Redaktion: redaktion@vinschgerwind.it Grafik: grafik@vinschgerwind.it Sport: sport@vinschgerwind.it Chefredakteur: Erwin Bernhart (eb) www.vinschgerwind.it Stellvertreterin: Magdalena Dietl Sapelza (mds) Grafik: Hartwig Spechtenhauser, Marion Fritz Kultur: Hans Wielander; Fotos: Gianni Bodini Sport: Leonardo Pellissetti (lp)/Sarah Mitterer (sam), Redaktion: Ludwig Fabi (lu), Klaus Abler (klab), Erich Daniel, Angelika Ploner (ap), Brigitte Thoma (bbt), Monika Feierabend (mo), Sigrid Zagler (sig), Karin Thöni (klf), Philipp Trafojer (jan), Maria Gerstgrasser (ria), Elke Wasmund (ew), Brigitte Maria Pircher (bmp), Sarah Stecher (sar), Julia Tapfer (ju), Beat Grond (bg), Bruno Telser (uno), Renate Eberhöfer (re), † Christian Riedl (chr), Dagmar Telfser (dag), Andreas Waldner (aw) Druck: Fotolito Varesco, Auer, Nationalstraße 57

Zustelldienst: EMT Transporte, Kaltern Preise: Einzelnummer Euro 1,00; Jahresabonnement im Vinschgau: Euro 25; außerhalb des geografischen Bezirkes Vinschgau Euro 50; restl. Italien: Euro 100; Auslandsabonnement: Euro 150 (Inkl. Porto); Schweiz: Sfr 95.Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Zeitung wieder. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sich sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Leserbriefe unter Umständen zurückzuweisen. Für die Inhalte der Werbeinserate und die damit zusammenhängenden Werbebotschaften übernimmt „Der Vinschgerwind“ keine Verantwortung. Druckreif übermittelte Unterlagen (Papierkontakte, Filme und digitale Daten) können seitens der Anzeigenabteilung nicht korrigiert werden. Für die Richtigkeit, sei es in grammatikalischer, stilistischer, inhaltlicher und grafischer Form haftet ausschließlich der Auftraggeber bzw. die beauftragte Agentur. Eigentümer und Herausgeber: Info-Media GmbH. Mwst. Nr: 02445670215 Info-Media GmbH; Ermächtigung des Landesgerichtes Bozen Nr. 6/2005 Bankverbindung: Raiffeisenkasse Schlanders IT 29W 08244 58920 000 3000 05151 „Der Vinschger Wind“ erscheint alle zwei Wochen


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Lovesongs to the Lord Spiritualwochenende am 1. und 2. September 2012 in Kortsch mit Thomas Wasserfaller Alle Jugendlichen und jung gebliebenen Menschen sind eingeladen im gemeinsamen Lobpreis mit neuen geistlichen Liedern, Spirituals, Gospels und Zulugesängen im Haus der Dorfgemeinschaft in Kortsch unter der Leitung von Thomas Wasserfaller mitzusingen.

Probezeitplan: Sa. 9.00 – 12.30 14.30 – 19.00 So. 9.00 – 13.00 15.00 – 18.00 So. 19.30 Abendmesse

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen und Infos beim Verband der Kirchenchöre Südtirols mittels Fax. 0471 973426, Tel. 0471 306246, E-mail: vksbozen@tin.it Anmeldetermin: 20. August

Allgemeine Weiterbildung MAL MAL! LUST ZUM MALEN UND ZEICHNEN REFERENT/IN Martina Thanei Beschreibung Es müssen keine Meisterwerke entstehen, sondern die Lust am Malen und Zeichnen steht im Vordergrund. Wir malen mit verschiedensten Farben auf großformatigem Papier. Auf spielerische Art werden mit vielfältigen Maltechniken unsere kreativen Fähigkeiten geweckt. TERMINE Fr, 10.08.2012 UHRZEIT 09.00 Uhr – 16.00 Uhr, insgesamt 1 Treffen ORT Alte Handelsschule, Mals Kursbeitrag 12 Euro ZIELGRUPPE Kinder und Jugendliche (8 bis 12 Jahre) ANMELDESCHLUSS Di, 07.08.2012

Details zu den Kursangeboten finden Sie auf unserer Homepage www.gwr.it

MOSAIK–KUNSTWERKE LASS DICH VERZAUBERN REFERENT/IN Martina Thanei Beschreibung Die Mosaiktechnik ist sehr vielfältig: Kugeln, Spiegeln, Dekor-Schalen, Windlichtern und vielen anderen Gegenständen kann mit dieser Technik ein ganz besonderer Stil verliehen werden. Die verschiedensten Mosaiksteine aus Glas, Keramik, Naturstein und Spiegel stehen bereit. Ihr werdet staunen, wie toll sich eure ganz persönlichen Ideen mit Mosaik umsetzen lassen! TERMINE Mi, 22.08. – Fr, 24.08.2012 UHRZEIT 09.00 Uhr – 12.00 Uhr, insgesamt 3 Treffen ORT JUZE Schlanders Kursbeitrag 30 Euro ZIELGRUPPE Kinder und Jugendliche (8 bis 12 Jahre) ANMELDESCHLUSS Mi, 15.08.2012

Info – Anmeldung:

Hauptstraße 1 – Bahnhof Spondinig – 39026 Prad am Stilfserjoch Tel.: 0473 61 81 66 – E-mail: info@gwr.it Öffnungszeiten: Mo – Do: 08.00 Uhr – 17.00 Uhr | Fr: 08.00 Uhr – 12.00 Uhr

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Der Vinschger Wind 15-12

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Foto: Gerwald Wallnรถfer


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