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Vinschgau: „Terra Raetica für alle“ Seite
Kolping im Vinschgau Unterwegs sein „Terra Raetica für alle“
In diesen Tagen sind viele Menschen unterwegs. Einige sind auf Wallfahrt, andere auf Urlaub, andere geschäftlich unterwegs. Schon zu alttestamentlichen Zeiten waren Menschen – freiwillig oder nicht – viel auf dem Weg. Christinnen und Christen waren stets unterwegs, um die Frohe Botschaft Jesu weiter zu sagen. Unser Gesellenvater Adolph Kolping hat keine Mühe gescheut, um seinen Wandergesellen nahe zu sein und legte tausende von Kilometern zurück.
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Mir scheint, dass wir als Kolpinger uns dieser Aufgabe „auf dem Weg sein“ neu zu stellen haben: nicht stehen bleiben, sondern sich bewegen, sich verändern. Sehen wir die vielen neuen Impulse in unseren Kolpingsfamilien und -häusern und fördern wir sie. Vielleicht gelingt es uns immer wieder neuen Schwung zu haben und weiterzugeben. Aufbruch ist zwar stets mit etwas Angst, Unsicherheit und Anstrengung verbunden und oft tut dies auch weh, doch ohne geht es wohl nicht, wenn wir als Kolpinger attraktiv bleiben wollen.
Es ist kein Zufall, wenn in der Bibel dem Aufbruch eine besondere Bedeutung beigemessen wird. Das Buch Numeri – im Alten Testament – nennt 42 Orte, von denen die Israeliten jedes Mal erneut aufbrechen mussten. Dabei haben die Menschen nicht nur neue Lebenswege beschritten, sondern auch einen neuen Lebenswandel vollzogen.
Wagen auch wir mutig Neues und gehen gleichsam „auf die Walz“, wie viele Kolping-Wander-Gesellen es einst getan haben. Nur so bleiben wir hungrig nach Neuem und entdecken leichter die echten Sorgen der Mitmenschen. Vinschgau - Im Rahmen des Interreg V-Projektes „Terra Reatica für alle“ werden im Vinschgau Sportangebote für Menschen mit Beeinträchtigung entwickelt, umgesetzt und evaluiert.
Ein besonderes Highlight war der Besuch der Erlebnisschule in Langtaufers, wo alle Teilnehmer der Sportangebote einen gemeinsamen Tag verbrachten:
von Verena Gufler
Im Rahmen des Interreg V Italien – Österreich Programms wurde ein Projekt zum Thema Inklusion, „Terra Raetica für alle“ gestartet. Projektpartner sind die Bezirksgemeinschaft Vinschgau und das Regionalmanagement Landeck. Die soziale Inklusion von Menschen mit Einschränkungen ist das Ziel. Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau sah in diesem Projekt vor, dass Sportangebote für Menschen mit Beeinträchtigung entwickelt werden, diese umgesetzt und evaluiert werden. Bewusstseinsbildung und Vernetzung sowie ein Zugewinn an Lebensqualität bei den Betroffenen steht im Mittelpunkt. Der Leichtathletik Club Vinschgau setzte das Projekt um und schuf ein Konzept an Sportangeboten, das mit Begeisterung angenommen wurde. Derzeit wird in Schlanders, Latsch und Mals mit Menschen mit Einschränkungen 1-2-mal wöchentlich trainiert, verschiedene Disziplinen werden dabei ausprobiert. Es finden Mannschaftsübungen, Spiele, leichtathletische Übungen statt und auch an Wettkämpfen wurde schon teilgenommen.
Ein besonderes Highlight war der Besuch der Erlebnisschule in Langtaufers, wo alle Teilnehmer der Sportangebote einen gemeinsamen Tag verbrachten: die Teilnehmer erfuhren viel über das Brotbacken, Andi’s Milchstraße und besuchten zum Abschluss den Bunker und die Etschquelle:
Ein wichtiger Baustein dieses Projekts ist der grenzüberschreitende Austausch sowie eine Vernetzung von relevanten Stakeholdern zum Thema Barrierefreiheit in der Terra Raetica. So fanden Treffen und gegenseitige Besuche der Einrichtungen statt.
Am 13.06. besuchte die Lebenshilfe Landeck die Lebenshilfe in Schlanders und konnte sich so Einblicke in die Tätigkeiten hier im Vinschgau schaffen. Georg Horrer und Martin Nagl stellten die Lebenshilfe und ihre Tätigkeiten vor. Vorträge gab es weiters von Claudia Schuler, Olympiateilnehmerin in Handbike, die über ihr Leben im Rollstuhl berichtete. Devid Platzgummer sprach über seine Mitarbeit in der Gemeindegruppe des Arbeitsverbundes und als Teilnehmer im Projekt Inklusion. Zum Schluss stellte Josef Platter das Special Olympics Team Südtirol vor. Abgerundet wurde der Vormittag mit einem gemeinsamen Grillen im Freien, um danach gestärkt am Highlight des Programmes teilzunehmen.
Am Nachmittag fand eine gemeinsame Sporteinheit am Sportplatz in Schlanders statt, wo die Lebenshilfe Landeck an den verschiedenen Disziplinen der Vinschger Trainingsgruppe teilnahm. Von Weitsprung, Laufen, Hochsprung wurde alles durchgetestet und zum Schluss wurde die Teilnahme mit der Überreichung einer Medaille an alle Sportler belohnt. Diese wurden von den Raiffeisenkassen des Vinschgaus zur Verfügung gestellt.
Ein gelungener Tag mit vielen neuen Impulsen, die durch grenzüberschreitende Austausche und Vernetzungen ermöglicht werden und ein einstimmiges und begeistertes „Ja“ zur Fortsetzung der Sportangebote für Menschen mit Einschränkungen.