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Trafoi: Abenteuer am Klettersteig Seite

Hengameh Yaghoobifarah: Ministerium der Träume.

Aufbau Verlag, Berlin 2021.

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Der Debütroman von Hengameh Yaghoobifarah „Ministerium der Träume“ beginnt mit einer Katastrophe: Die Polizei steht vor Nasrins Tür und erklärt ihr, dass ihre jüngere Schwester Nushin einen tödlichen Autounfall hatte. Der Tod ihrer Schwester stellt Nasrin vor neue HerausfordeFranz-Tumler-Literaturpreis - Die Nominierungen: Teil 5

Angst, Wut aber auch Träume

rungen, sie übernimmt die Vormundschaft ihrer Nichte Pavin und sie versucht den Tod ihrer Schwester aufzuarbeiten und aufzuklären, war es ein Unfall oder doch ein Suizid? Dabei erfahren wir einiges über das Innenleben der queeren Türsteherin Nasrin, ihre Vergangenheit in Teheran und Lübeck, über ihren Alltag. Nasrin und Nushin, zwei Schwestern, die füreinander alles waren, ausgewandert aus Teheran versuchten sie sich ihre Träume in Deutschland zu verwirklichen. Der Roman erzählt von bedingungsloser Geschwisterliebe, von der emotionsgestörten Mutter der Beiden, von einer queeren Türsteherin und einer Sexarbeiterin, voller Träume, Ängste und Wut. Wir erfahren so einiges über Alltagsrassismus, über die (deutsche) Gegenwart, aber auch über uns selbst. Rückblenden, Erinnerungen und die Gegenwart bzw. Fetzen davon, sehr geschickt konstruiert Hengameh Yaghoobifarah den Roman, schafft es mit einer eindringlichen Sprache, einer schonungslosen Offenheit, mit Tempo und Witz den:die Leser:in von der ersten Seite an zu fesseln.

Katrin Klotz

HENGAMEH YAGHOOBIFARAH

ist 1991 in Kiel geboren, studierte Medienkulturwissenschaft und Skandinavistik in Freiburg und Linköping. Nach einem Zwischenstopp in Wien zog Hengameh Yaghoobifarah 2014 nach Berlin und arbeitet dort seitdem in der Redaktion des Missy Magazine. Außerdem schreibt Hengameh Yaghoobifarah frei für deutschsprachige Medien, seit 2016 etwa die Kolumne »Habibitus« für die taz. 2019 hat Yaghoobifarah gemeinsam mit Fatma Aydemir die viel beachtete Anthologie »Eure Heimat ist unser Albtraum« herausgegeben.

Trafoi

Angehende Alpinisten aufgepasst! Klettersteig „Scheiberknott“ in Trafoi

Ob für erste Klettersteigerfahrung oder als Familienausflug mit Kindern, der neu angelegte Klettersteig auf den „Scheiberknott“ in Trafoi, dem Austragungsort des traditionellen Scheibenschlagens, ist auf alle Fälle für alle angehenden Alpinisten ein tolles Erlebnis. Neben der schönen Bergkulisse inmitten der Dreitausender wartet er auch mit einzelnen anspruchsvolleren Passagen auf. Gestartet wird am Parkplatz des Familienhotels „Bellavista“. Der Weg schlängelt sich dort steil bergab zum vom Schmelzwasser tosenden Trafoibach. Vorbei geht´s dabei an einer Fischgrotte mit glasklarem Gebirgswasser, an der eine Grillstelle eingerichtet ist. Dort können evtl. weniger abenteuerlustige Familienmitglieder bereits das Mittagessen vorbereiten. Über eine Holz-

Fotos: Sigrid Sparer brücke gelangt man nun auf die andere Bachseite und nach ca. 10 min. zum Einstieg des Klettersteiges. Achtung: Nur mit kompletter Klettersteigausrüstung zu empfehlen! Nun geht es am Stahlseil ca. 200m steil empor über einige ausgesetzte Passagen bis auf den „Scheiberknott“. Dort ragen im Frühling oft noch die verkohlten Überreste der „Hex“, dem Scheibenschlagerkreuz, für einige Zeit mystisch in den Himmel.

Auf halbem Weg ca. gabelt sich der Klettersteig, wobei rechts die anspruchsvollere Variante unter anderem über senkrecht in den Fels gehauene Tritte verläuft.

Vom Scheiberknott geht es dann bequem über den Waldsteig wieder zurück zum Ausgangsort. Gesamtgehzeit: ca. 1 – 1,5h. (sig)

PR-INFO IDM SÜDTIROL Auf den Spuren des Apfels

Die herbstliche Atmosphäre bei einem Spaziergang durch Südtirols Apfelwiesen zu genießen hat in der Erntezeit besonders viel Flair. Das wissen auch die über 50 ausgebildeten Apfelbotschafterinnen und Apfelbotschafter, die Interessierte auf den Spuren des Apfels durch Felder und Obstgenossenschaften führen. Sie gewähren Einblicke in die Arbeiten rund um den Anbau und die Ernte sowie die Lagerung, Sortierung und Logistik der Südtiroler Äpfel. Die Fachleute haben eine theoretische und praktische Ausbildung absolviert und besuchen regelmäßig Auffrischungskurse, um ihr Insiderwissen weitergeben zu können. Fragen dazu, wie zum Beispiel der Apfel nach Südtirol kam oder wie Frostschutzberegnung funktioniert, bleiben nicht unbeantwortet. Bei den etwa neunzigminütigen, familienfreundlichen Führungen kann nicht nur der Wissensdurst gestillt werden, auch das leibliche Wohl kommt bei der Verkostung von Saft und verschiedenen Apfelsorten nicht zu kurz.

„Ziel der Apfelführungen ist es heuer, besonders Einheimischen die Vorteile des Südtiroler Apfels näherzubringen. Es ist wichtig, den Apfel wertzuschätzen, der praktisch vor der Haustür wächst, und nicht nur zu Orange und Banane zu greifen“, sagt die Botschafterin Christine Schönweger. Damit die besondere Frische, die Qualität und der Geschmack der Südtiroler Äpfel weiterhin erhalten bleiben, muss permanent die richtige Balance zwischen Innovation und Tradition, Ökologie und Ökonomie, soziale Ausgewogenheit und wirtschaftlicher Erfolg gefunden werden. Auch dafür wollen die Führungen sensibilisieren.

Gerade bei der Nachhaltigkeit, die zur Zeit in aller Munde ist, gibt es Neuigkeiten zu berichten: Seit knapp einem Jahr steht „sustainapple“, die Nachhaltigkeitsstrategie der Südtiroler Apfelwirtschaft: Sie definiert konkrete Maßnahmen, die die Südtiroler Obstwirtschaft bis 2030 über alle Produktionsschritte hinweg klimapositiv machen sollen. Dabei spielen nicht nur die Vermittlung eines achtsamen Naturverständnisses und der Erhalt der menschlichen Gesundheit eine wesentliche Rolle sondern, auch die professionelle Sorge um die Gesundheit der Pflanzen. Zudem sollen die Artenvielfalt in den Obstgärten und die Diversität im Obstbau erhalten und ausgebaut werden.

Wer an den Führungen teilnehmen und mehr erfahren möchte, kann sich in Obstgenossenschaften und Tourismusvereinen anmelden. Alle geltenden CovidSicherheitsnormen werden eingehalten. Die Termine sind online unter www.suedtirolerapfel.com/apfelfuehrungen.html abrufbar.

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