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Streymoy Nordteil

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Eysturoy

Eysturoy

#tjørnuvík

Streymoy – Nordteil

Foto: Lars Bisgaard

Surfen vor Tjörnuvík

Hinter dem geschäftigen Stadtzentrum von Tórshavn und dem Tunnel nach Kollafjörður liegt Nordstreymoy, der breite, gebirgige Teil der Hauptinsel der Färöer.

UNVERGESSLICHER OYGGJARVEGUR ■ Von Tórshavn führen zwei Straßen nordwärts nach Kollafjörður, dem Tor zu den nördlicheren Dörfern auf Streymoy. Die ältere, Oyggjarvegur, eine der Sólju-Panorama-Straßen (s. S. 10), geht übers Gebirge und bietet eine einzige lange Sightseeingtour mit Blick über Bergkämme und in tiefe Fjordtäler. Von Kollafjörður nach hier hinauf und dann abzweigend bis in die Nähe der Radaranlage auf dem Berg Sornfelli geht die anstrengende Laufstrecke des Top Run über 10 km bei 500 m Steigung. Die zweite, viel befahrene Straße verläuft entlang der Küste. Auf ihr kommt man nach der Abzweigung zum Dorf Kaldbak durch einen Tunnel ebenfalls nach Kollafjörður.

LACHS UND FORELLENFISCHEREI ■ Von schroffen Bergen umgeben ist der See Leynarvatn. Hier und in den benachbarten Seen Mjáuvötn kann man im Sommer Forellen und Lachse fischen. Besonders während Regenperioden zieht der Lachs vom Meer bei dem alten Dorf Leynar über die Fischtreppen im Abflussbach der Seen hoch. Den erforderlichen Angelschein gibt es in der nahen Tankstelle oder beim Verkehrsbüro in Tórshavn.

SONNEN UND MEERBAD ■ Die Kombination von Meer und Bergen kann bisweilen an einem Ort Nebel verursachen, während anderswo die Sonne strahlt. An einem solchen Sonnentag sind die jeweiligen Strände, und besonders der bei Leynar, voller Menschen, die sich sonnen, im Meer baden oder im Sand picknicken. RUINEN AUS DER WIKINGERZEIT ■ In dem gemütlichen Dorf Kvívík stehen die Häuser dicht an dicht auf beiden Seiten des Baches Stórá, der durch das Dorf und am Pastorat und der Kirche vorbei ins Meer fließt. An der Mündung beim Hafen sind die erhaltenen Außenwände zweier Langhäuser aus der Wikingerzeit zu sehen. Dort gefundene Spielsachen, Gebrauchs- und Ziergegenstände sind im Kulturgeschichtlichen Museum in Tórshavn ausgestellt.

VOGELKLIFFE VON UNTEN ■ Kaum ein Anblick ist so atemberaubend eindrucksvoll wie die gewaltigen Vogelkliffe nördlich von Vestmanna von See her. Deshalb ist eine Bootsfahrt entlang dieses Küstenabschnitts einfach ein Muss. Mit einem Schutzhelm versehen geht es unter den schroffen Wänden hin und vorbei an riesigen, viele hundert Meter hohen Felssäulen. Hoch oben werfen sich Seevögel zu Hunderten von den Kliffsimsen in die Luft und fliegen auf der Suche nach Nahrung für sich und ihre Brut hinaus aufs offene Meer. Still gleitet das kleine Boot durch Grotten in den himmelhohen Kliffen, wo sich das Licht im klaren Atlantikwasser bricht, und schaukelt langsam in kleine Buchten mit üppig bewachsenen grünen Berghängen.

SAGAMUSEUM ■ In Vestmanna liegt neben der Anlegestelle der Ausflugsboote zu den Vogelkliffen das Vestmanna Tourist Centre, wo man eine prima Fischsuppe bekommen kann. Im selben Gebäude befindet sich das einzige Wachsfigurenkabinett auf den Färöern. Hier sind dramatische Erzählungen aus

der Inselgeschichte von der Besiedlung bis ins 18. Jahrhundert über Seeräuber, Zauberkundige und Schafdiebe veranschaulicht. Eine schöne, dreistündige Wanderung über die Berge von Vestmanna nach Hvalvík bietet reichlich Gelegenheit, die grüne Landschaft von oben zu betrachten. Der Pfad ist mit Steinpyramiden gekennzeichnet und von durchschnittlichem Schwierigkeitsgrad. Möchte man lieber hinaus auf See, kann man ein Boot mieten und rasch zu den Fischgründen im Norden und Westen gelangen, wo es sehr gute Fangchancen gibt.

ALTE WALFANGSTATION ■ Norweger legten 1905 Við Áir eine Walfangstation an, die nun schon seit langem nicht mehr in Betrieb ist. Es ist das einzige noch erhaltene Ensemble dieser Art nördlich des Äquators. Hier gab es bis in die 1960er Jahre viel Arbeit: Finn-, Buckel- und Blauwale wurden angelandet und für den Export verarbeitet. Die Station ist fast fertig renoviert und wird in den nächsten Jahren als maritimes Museum eröffnet.

DIE ÄLTESTE HOLZKIRCHE DER FÄRÖER ■ Die hübsche Kirche in Hvalvík wurde 1829 erbaut und ist die älteste Holzkirche der Färöer. Mit ihrem Grasdach voller Wildblumen, dem aufgesetzten Türmchen, den weißen Fenstern und den geteerten, schwarzen Holzwänden auf einem Steinfundament ist sie typisch für ihre Zeit. Die bemerkenswerte Kanzel von 1609 befand sich ursprünglich in der alten Kirche in Tórshavn. Die Kirche ist unbedingt einen Besuch wert. Gottesdienst ist sonntags je nach Jahreszeit um 11 oder 12 Uhr.

Skoralíð

Bjargalíð Fjalslíð HeygalíðDalalíðHornavegur Hornavegur Hornavegur BøgøtaToftavegurGarðavegur Gerðisvegur Garðatún Neslíð Skálavegur Sjóvartún

Reynslíð Garðavegur

Byrgisvegur Guðrunartún Rógvuvegur Gerðisvegur Flatnavegur Havnargøta Bakkavegur

Gerðisgøta Hallarvegur HavnargøtaBakkavegurHeygagøta HeygatúnOvari Vegur Heyganesgøta Gerðistún Fjalsvegur Fløttisgøta Niðari Vegur Ovari Vegur

Vestmanna

Zeichenerklärung s. S. 4

N

Fjarðavegur Ovari Vegur Niðari Vegur Leitisvegur

Fjarðavegur Oyggjarvegur

zu der gewaltigen Steilküste bei Vestmanna

Besuchen Sie auch unser spannendes SagaMuseum mit Café und Verkauf von färöischen Andenken usw.

Fjarðarvegur 2, 350 Vestmanna Buchung/Reservierung: www.puffin.fo, Tel. +298 471 500

TEEBLÄTTRIGE WEIDEN UND WRACK ■ In Hvalvík findet man die seltene Teeblättrige Weide (Salix phylicifolia) in der öffentlich zugänglichen Anpflanzung. Am Strand liegt noch das Spantengerippe des schmucken färöischen Schoners Golden Harp, der sich 1924 im Sturm von der Vertäuung riss und bei Hvalvík strandete.

NATURKLEINOD ■ Von Hvalvík kommt man nach Westen zu dem abseits gelegenen Dörfchen Saksun. Hierhin führt kein öffentlicher Verkehr, so dass man die 12 km zu diesem einzigartigen Kleinod zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad bzw. Auto fahren muss. Als Alternative kann man sich beim Verkehrsbüro in Tórshavn für einen Ausflug von dort aus mit dem Bus anmelden. Erster Anhalt ist der hübsche, bei Sportfischern beliebte See Saksunarvatn. Angelscheine sind beim Verkehrsbüro in Tórshavn und den Tankstellen der Umgebung erhältlich. Vom See stürzt ein Bach in ein enges Tal hinunter, das sich zu einer von schroffen Felswänden fast völlig umgebenen Lagune weitet. Über diesem amphitheaterartigen, ehemaligen Naturhafen leuchtet das pittoreske, weiße Dorfkirchlein, von dem sich nicht weit entfernt der knapp 200 Jahre alte Hof Dúvagarðar, heute ein Museum, befindet. Bei Ebbe kann man auf der Südseite der Bucht zum brandungsbespülten Sandstrand an der offenen See gelangen. Der Tidenhub ist groß, und bei Flut ist der Weg unpassierbar. Wenden Sie sich deshalb stets an das nächste Verkehrsbüro für Auskunft über Gezeiten, aktuelle Wetterlage sowie die örtlichen Bestimmungen für Wanderer. Bitte beachten: Der Zutritt ist gebührenpflichtig.

HÖCHSTER WASSERFALL AUF DEN FÄRÖERN ■ Auf dem Weg nach Haldarsvík passiert man den Bach Fossá. Linkerhand stürzt der höchste Wasserfall der Färöer über zwei Absätze 140 m herab, wonach das Wasser dann als Bach unter der Straße hinweg ins Meer läuft. In Haldarsvík liegt, sehenswert, die einzige achteckige Kirche der Inseln idyllisch zwischen alten Häusern unten an der Mündung des Dorfbachs. Das ältere Interieur kontrastiert mit dem modernen Altarbild des färöischen Malers Torbjørn Olsen. Es stellt das Letzte Abendmahl dar. Torbjørn Olsen gilt als einer der besten Porträtmaler in den Nordischen Ländern, und so zeigen Personen auf dem Altarbild denn auch die Züge mehrerer zeitgenössischer Färinger.

SURFERPARADIES ■ Die schmale Straße nach Tjörnuvík ist wie eingeschnitten in den Berghang, der sich fast senkrecht aus dem Meer erhebt. Hinter der letzten Wegbiegung öffnet sich unversehens der Halbkreis eines wunderhübschen Tals mit grasbewachsenen Terrassen an den Hängen und einer Gruppe malerischer Häuser mit Grasdächern entlang des Strandbogens aus dunklem, vulkanischem Sand, an dem die weißen Brandungswellen auslaufen. Im Osten des Tals hat man Gräber aus der Wikingerzeit gefunden, die beweisen, dass die Gegend seit der norwegischen Landnahme besiedelt ist. Die Lage an der offenen See beeinträchtigt zwar die Landungsverhältnisse, ist jedoch für die heute von nah und fern hierher kommenden Surfer von Vorteil, denn sie können bei entsprechenden Windverhältnissen auf gewaltigen Atlantikwellen reiten. Für Information über Surfen auf den Färöern wende man sich an Faroe Islands Surf Guide auf Facebook oder Instagram (@faroeislandssurfguide). Von Tjörnuvík aus hat man einen hervorragenden Blick auf Risin und Kellingin, zwei freistehende Meeresfelsen an der Nordspitze der Nachbarinsel Eysturoy, von denen die Sage erzählt, sie seien ein versteinerter Riese und seine Frau, die versucht hatten, die Färöer nachts nach Island zu schleppen. Sie wurden jedoch von der aufgehenden Sonne überrascht und stehen nun Stein geworden im Meer.

DAS FINDEN SIE VOR:

Tjörnuvík 47 Einw. Haldórsvík 113 Einw. Saksun 11 Einw. Hvalvík 248 Einw. Hósvík 341 Einw. Leynar 120 Einw. Kvívík 403 Einw. Vestmanna 1.258 Einw.

Zeichenerklärung s. S. 4

Angeboteauf Streymoy, Nólsoy, Koltur und Hestur #beautifuldestinations

Foto: Eyðna Simonsen

Blick hoch zu Ross von Streymoy auf Hestur

MIT DEM SCHIFF

Von Mai bis August macht der restaurierte Schoner Norðlýsið jeden Dienstag- und Donnerstagmorgen Sightseeingfahrten und am Dienstagnachmittag Konzertfahrten zu den gewaltigen Meeresgrotten auf Hestur. Ab und an unternimmt Norðlýsið Ganztagesfahrten nach Stóra Dímun oder anderen kleinen Inseln. Nähere Auskunft und Buchung: www.tn24.fo. Täglich vom 1. Mai bis 1. September Sightseeingfahrten rund um die Insel Hestur und – bei geeigneter Wetterlage – Einfahrt in Kliffgrotten. Wir machen auch Tagestouren zur Insel Koltur. Näheres s. www.rib62.com.

Angelfahrten: Etwas ganz Besonderes auf den Färöern sind Angelfahrten, wo man Dorsch, Heilbutt oder Haie fischt. Veranstalterkontakt: www.fishingwithblastein.com oder örtliches Verkehrsbüro.

MIT DEM BUS

Tora Tourist hat ein festes Ausflugsprogramm für jeden Tag der Woche von Mai bis August, das einen großen Teil der Färöer abdeckt. Norðoyggjar: Klaksvík und Viðareiði; Eysturoy: Eiði, Gjógv und Oyndarfjörður; Streymoy: Vestmanna, Kvívík, Kirkjuböur und Tórshavn; die Dörfer auf Sandoy. Die Bustouren sind mit Führung und schließen ggf. Museumsbesuche und eine Mahlzeit ein. Auch außerhalb der Sommersaison bietet HK-Busse ganzjährig tägliche Ausflüge an. Prospekte sind bei den Verkehrsbüros erhältlich..

ZU PFERD

Berg Hestar veranstaltet Ausritte unterschiedlicher Dauer unter erfahrener Führung in der Umgebung von Tórshavn, u.a. in Havnardalur und auf Glyvursnes. Wenden Sie sich bitte an das Verkehrsbüro oder direkt an Berg Hestar. www.berghestar.com

VOGELKUNDLICHE WANDERUNGEN

Die Insel Nólsoy ist sehr reich an Vögeln und hat u.a. die weltgrößte Sturmschwalbenkolonie. Die Sturmschwalben sind nur nachts zu beobachten. Mit dem örtlichen Ornithologen werden nach Absprache Besuche der Kolonie durchgeführt. Buchung beim Verkehrsbüro auf Nólsoy.

FUSSWANDERUNGEN

Tinganes: Auf Vereinbarung veranstaltet Visittorshavn (Verkehrsbüro in Tórshavn) geführte Rundgänge durch die Altstadt auf Tinganes, dem Thingplatz in der Wikingerzeit.

Hiking.fo und hikewithpol.fo.fo

haben während des ganzen Sommers Wanderungen überall auf den Färöern im Angebot.

BITTE BEACHTEN

Die Maut für den Unterseetunnel zwischen Eysturoy und Streymoy ist auf tunnil.fo online zu bezahlen. Sieh die Anzeige auf S. 2223.

#roamthefaroeislands

HEIMATABENDE USW.

Hotel Føroyar veranstaltet während des Sommers färöische Heimatabende. Näheres ersehen Sie bitte bei www.hotelforoyar.fo

Im Hotel Hafnia gibt es im Juli und August einmal wöchentlich ein spezielles Fischbüfett. Näheres s. www.hafnia.fo

AUSFLÜGE VON VESTMANNA

Skúvadal führt Bootsfahrten zu den Vogelkliffen bei Vestmanna durch: Eine fantastische Tour unter den Vogelkliffen entlang, zwischen frei stehenden Felsen hindurch und hinein in tiefe Meeresgrotten. Im Sommer gibt es bei geeignetem Wetter täglich mehrere Abfahrten.

AUSFLÜGE AUF NÓLSOY

Borðan: Das Verkehrsbüro auf Nólsoy veranstaltet geführte Wanderungen zum Leuchtturm am Südende der Insel, Borðan, und zurück ins Dorf. Der Leuchtturm ist der älteste auf den Färöern. Nach der Rückkehr gibt es im Dorf Kaffee und Kuchen. Bei der langen Wanderung ist ein Picknickpaket inbegriffen.

Korndalur und Prinzessin:

Auf einem geführten Gang durch das Dorf sieht man, wo eine schottische Prinzessin gewohnt hat und wo man sich vor Seeräubern versteckte. Alternativ geht es nach Stongin, dem nördlichsten Punkt der Insel mit einer weiten Aussicht. Für diese Gänge gibt es keine festgelegten Tage. Rufen Sie bitte das Verkehrsbüro an; es sorgt dann für die Durchführung.

TOUREN VOM NORDTEIL STREYMOYS AUS

Erleben Sie mit Kajakk.fo die atemberaubende färöische Natur von See aus.

Foto: Kirstin Vang

Die einzige Brücke über den Nordatlantik

Kajakfahren auf den Färöern ist einfach ein Muss bei Ihrem Besuch hier und ein Punkt, den Sie auf Ihrer Wunschliste gewiss abhaken möchten. Weil Kajakfahren auf See sehr wetterabhängig ist, hat Kajakt.fo für die Touren mehrere Ausgangspunkte auf Nordstreymoy, Faroe Islands Surf Guide bietet vom Strand in Tjörnuvík Surftouren mit Führung an. Die Touren beinhalten 2-3Unterrichtsstunden und Surfen, Surfbrett. Neopremanzug mit Kapuze, Handschuhen und Stiefeln, vorgeschriebene Sicherheitsausrüstung, Wettervorhersage sowie Essen und Getränke im Surfstand am Strand.

WICHTIG! Beachten Sie die Richtlinien für Wanderer auf S. 8-9.

Visit Tórshavn

Tel. +298 302425 Fax +298 316831 torsinfo@torshavnfo www.visittorshavn.fo

Visit Nólsoy

Tel. +298 527060 info@visitnolsoy.fo www.visitnolsoy.fo Geöffnet: 1. Mai bis 31. August

Nähere Auskünfte zu den Ausflügen bei:

Vestmanna Tourist Centre Tel. +298 471500 Fax +298 471509 touristinfo@olivant.fo www.visit-vestmanna.com

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