German eco and nature

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ÖKOLOGIE UND NATUR


Inhalt Willkommen

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Naturschutzgebiet Dana

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Naturschutzgebiet Mujib

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Naturschutzgebiet Wadi Rum

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Das Tote Meer

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Naturschutzgebiet Aqaba

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Wildreservat Shawmari

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Naturschutzgebiet Ajlun

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Geschütztes Feuchtgebiet Azraq

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Waldgebiet Dibeen

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Vogelbeobachtung

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Reiseprogramme für Ökologie und Natur

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RSCN und Wild Jordan

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Empfehlungen für Besucher

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Umm Qays Irbid Jaber

Ajlun

Dibeen Forest

Jerash

Salt

Amman Azraq Wetland Reserve Dead Sea Spas

Madaba

Hammamat Ma’in

Queen Alia International Airport

Shawmari Wildlife Reserve

Mujib Nature Reserve Desert Hig hway

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Dead Sea

Karte von Jordanien

Karak

Rummana

Dana Nature Reserve

Dana

Feynan

Shawbak

Kartenlegende Campingplätze

Petra

Flughafen Ma'an

Landstraße Weitere Informationen erhalten Sie vom:

Ras an-Naqab

Schnellstraße

Jordan Tourism Board: Telefon: +962 6 5678444. Das Büro ist täglich von 8:00 bis 16:00 Uhr geöffnet, ausgenommen freitags. Sie können auch die Website des Jordan Tourism Boards unter www.VisitJordan.com besuchen.

Brücke

Gulf of

Aqab a

Aqaba

Wadi Rum

Natur- und Tierschutzgebiet


Jordanien – Das am besten gehütete Geheimnis der Natur Jordanien ist ein Land mit herausragender biologischer Vielfalt. In Jordanien ist alles anzufinden, von Gebirgen, die mit Kiefern überzogen sind, über sattgrüne Täler, Feuchtgebiete und Oasen bis hin zu den atemberaubenden Wüstenlandschaften des Wadi Rum und der abwechslungsreichen Unterwasserwelt des Roten Meeres. Der einzigartige Landstrich entlang der Ostküste des Toten Meeres ist zweifelsohne der wichtigste und beeindruckendste ökologische Schatz, den Jordanien zu bieten hat. Hier münden 410 Meter unter dem Meeresspiegel viele kleine Flüsse, die aus den umliegenden Hügeln herabfließen und sprudelnde Wasserfälle bilden. Mit ihrem mineralhaltigen Wasser tragen sie zu einer erstaunlich vielfältigen Flora und Fauna bei. Auch heiße Thermalquellen sind hier zu finden, deren heilendes Wasser seit Jahrtausenden Besucher anzieht. An der Küste des Toten Meeres hat die Natur aus dem Salz unglaubliche Skulpturen geformt und sie mit den schillerndsten Farben versehen. Die Bevölkerung Jordaniens ist sich ihres reichen Naturerbes bewusst und unternimmt jede Anstrengung, dieses Erbe zu schützen und dessen Fortbestehen zu sichern. Aus diesem Grund wurden mehrere große Naturschutzgebiete eingerichtet, in denen unter professioneller Leitung alle negativen Einflüsse auf die natürlichen Lebensräume seltener Pflanzen- und Tierarten in Jordanien kontrolliert werden.

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WUSSTEN SIE SCHON?

Finden Sie zur Natur. Finden Sie zu sich selbst.

Treten Sie ein in die ökologische Welt Jordaniens.

Die Royal Society for the Conservation of Nature (RSCN) engagiert sich unermüdlich für den Schutz der natürlichen Lebensräume von Tieren und Pflanzen in ganz Jordanien. Die vorbildliche Arbeit der Gesellschaft bei der Entwicklung naturorientierter Unternehmen für die einheimische Bevölkerung ist in der ganzen Welt auf Anerkennung gestoßen. Wenn Sie weitere Informationen über die RSCN wünschen, besuchen Sie die Website der Gesellschaft: www.rscn. org.jo

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NATURSCHUTZGEBIET DANA Dana ist ein Ort der Ruhe und Stille, der mit seiner außergewöhnlichen Vielfalt an Naturschätzen seinesgleichen sucht. Hier erleben Sie, was mit der Redensart „Zurück zur Natur“ gemeint ist. Lassen Sie sich von der Stille der Berge zum Meditieren einladen. Schlafen Sie unter den Sternen, genießen Sie die frische Luft und die kühle Brise, oder folgen Sie den Spuren der außergewöhnlichen Tiere, die in diesem Gebiet heimisch sind. In Dana treffen Sie die unterschiedlichsten Landschaften an: bewaldetes Bergland, felsige Hänge, Sanddünen und Steinwüsten. Erforschen Sie die Wildnis, und entdecken Sie, was die Flora und Fauna an Artenreichtum zu bieten hat. Darüber hinaus haben Besucher die Möglichkeit, Bekanntschaft mit der heimischen Bevölkerung von Dana zu schließen, dem liebenswürdigen und gastfreundlichen Stamm Ata’ta. Er ist seit 400 Jahren hier ansässig und führt damit die Tradition der Siedler in diesem Gebiet fort, die sich vor über 6000 Jahren zum ersten Mal in Dana niederließen. Dana hat viel zu bieten, ob für Alleinreisende, Familien, Schulgruppen, Meetings, Konferenzen oder als Touristenattraktion. Das 308 Quadratkilometer große Naturschutzgebiet erstreckt sich im Norden vom Hochplateau des Jordangrabens bis in die Wüstenniederungen des Wadi Araba. Es umfasst die

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wunderschönen Gebiete des Rummana-Massivs, die alten, archäologischen Ruinen von Feynan, die Ortschaft Dana und die Sandsteinfelsen des Wadi Dana. 215 Vogelarten und 38 Spezies von Säugetieren leben hier, die Pflanzenwelt umfasst 703 Arten. Archäologische Funde geben Hinweis auf altsteinzeitliche, ägyptische, nabatäische und römische Niederlassungen in diesem Gebiet.

Angebote für Besucher Speziell ausgebildete, ortskundige Führer bieten verschiedene Wandertouren an. Diese Touren stellen nicht nur eine hervorragende Möglichkeit dar, mit der einheimischen Bevölkerung von Dana in Kontakt zu kommen, sie bieten auch einzigartige Einblicke in die Ökologie und Geologie der Gegend. Natürlich können Besucher auch Wanderungen ohne Führer unternehmen. Eine Karte mit den Wanderwegen ist im Eingangsportal des Gebiets erhältlich. Zu den anderen Einrichtungen für Besucher gehört ein Naturladen, der biologisch angebaute Lebensmittel aus den Gärten des Dorfes Dana verkauft, sowie Töpferarbeiten und Silberschmuck, gefertigt von Frauen aus dem Dorf. Im Besucherzentrum können Sie sich ausführlich über Dana und die Royal Society for the Conservation of Nature informieren


Ein unvergleichlicher Ort der Ruhe und Stille und ein außergewöhnlicher Reichtum an Naturschätzen

WUSSTEN SIE SCHON? Das Naturschutzgebiet Dana ist 308 Quadratkilometer groß. Von seinem höchsten Punkt bei 1200 Metern fällt das Gebiet auf erstaunliche 200 Meter unter dem Meeresspiegel in den Jordangraben ab.

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Unterkunft Für Besucher gibt es drei verschiedene Übernachtungsm öglichkeiten: die Feynan Lodge, das „Wüstenkloster“ und westliche Tor zum eindrucksvollen Naturschutzgebiet Dana, das als Basis für die Erkundung der Wüsten und Berge des Wadi Araba dienen kann, oder das Rummana-Zeltlager mit schönen Zelten und allen Annehmlichkeiten. Alternativ steht das Dana Guest House zur Verfügung, das komfortabel ausgestattet ist und sich auch für Meetings und Konferenzen eignet. Ganz gleich, welche Unterkunft Sie wählen: Zu Ihrem Erlebnis in Dana gehören Abende am Lagerfeuer und delikate Mahlzeiten mit Speisen aus der Region.

Feynan Wilderness Lodge TDie Lodge befindet sich inmitten der wasserarmen Berge am Rande des Grabenbruchs. Sie eignet sich hervorragend, um vom modernen Stadtleben mit seinem rasanten Tempo

Die Öko-Lodge der RSCN in Feynan 

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eine Auszeit zu nehmen. Fernab von befestigten Straßen und Stromleitungen stellt die 26 Zimmer umfassende Lodge ein völlig neues Konzept an umweltfreundlicher Unterkunft dar. Alle Zimmer sind individuell gestaltet und werden nachts mithilfe von Kerzen beleuchtet. Sie zaubern eine arabische Atmosphäre, die an die alte Karawanserei erinnert, die den Kamelkarawanen bei ihren Reisen auf den vorbeiführenden Handelswegen eine Ruhestätte und Schutz bot. Von der Lodge aus können Sie die eindrucksvollen archäologischen Stätten von Feynan zu Fuß oder mit einem Geländewagen erkunden. Als Alternative bietet sich eine Wanderung zu den Wüstenoasen des Wadi Araba oder eine längere Wandertour zum Dorf Dana oder nach Shobak und Petra an, bei der Sie die beeindruckende Bergkulisse genießen können.

Rummana-Zeltlager Dieses Zeltlager ist ein Zufluchtsort inmitten einer atemberaubenden Landschaft. Die anmutigen weißen Zelte unterstreichen die wunderbare Harmonie der Farben im Hintergrund: die felsige Fassade des majestätischen RummanMassivs, die grünen Büsche und der erdfarbene Horizont. Fernab von Straßenlärm, städtischem Treiben und Modernität ist das Rummana-Zeltlager ein Ort, an dem Sie der Stille lauschen können, unterbrochen nur vom sanften Rauschen des Windes oder dem Zwitschern der Vögel. Viele Besucher beteuern, in der Stille dieses Ortes den Klang ihrer Gedanken und den eigenen ruhigen Herzschlag hören zu können.

 Zelte im Rummana-Zeltlager mit Blick über das Wadi Dana


Das Rummana-Zeltlager ist vom 1. März bis zum 31. Oktober geöffnet und bietet Übernachtungsmöglichkeiten für maximal 60 Personen pro Nacht in 20 großen Zelten. Neben den Zelten stehen dem Besucher im Zeltlager Matratzen, Kissen, Decken, Grillgeräte, Trinkwasser, Toiletten und Duschen zur Verfügung. Ein Verpflegungsservice für Gruppen ab sechs Personen ist ebenfalls verfügbar. Zelten ist nur in zugewiesenen Bereichen erlaubt.

Dana Guest House Diese Unterkunft gibt einen atemberaubenden Blick auf das Reservat frei, da sie sich genau am Rand des Wadi Dana befindet. Die neun Zimmer verfügen über eigene Terrassen mit Blick auf das Reservat. Sie sind komfortabel ausgestattet und stellen damit eine hervorragende Alternative für alle Besucher dar, die bei ihrem Naturerlebnis nicht auf Komfort verzichten möchten. Das Guest House bietet außerdem Räumlichkeiten für Meetings und Konferenzen. Eine Reservierung im Voraus ist erforderlich.

Zimmer im Dana Guest House  

Dorf Dana mit Blick über das Wadi Dana

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Wegbeschreibung Nehmen Sie in Amman den Desert Highway und fahren Sie ungefähr 165 Kilometer Richtung Süden. Biegen Sie gleich nach dem Dorf Husayniah und vor der Brücke vom Desert Highway rechts auf den Kings’ Highway ab. Fahren Sie ungefähr 22 Kilometer. Nach der Zementfabrik Rashadiyah, die sich links von Ihnen befindet, erreichen Sie eine Kreuzung. Wenn Sie an dieser Kreuzung rechts abbiegen, gelangen Sie zum Eingangsportal des Rummana-Zeltlagers. Das Dorf Dana erreichen Sie, wenn Sie links abbiegen. Sie können auch schon nach der Stadt Madaba auf den landschaftlich reizvollen Kings’ Highway abbiegen, und nicht erst nach dem Dorf Husayniah. Allerdings ist diese Strecke länger. Zum Eingangsportal/Rummana-Zeltlager: Biegen Sie an der Kreuzung rechts ab und folgen Sie den Schildern zum Eingangsportal.

Zum Dorf Dana: Biegen Sie an der Kreuzung links ab. Bleiben Sie auf dem Kings’ Highway, bis Sie das Dorf Qadissiya erreichen. Biegen Sie dort rechts ab und folgen Sie den Schildern zum Dorf Dana. Nach Feynan: Unternehmen Sie vom Dorf Dana eine vier- bis fünfstündige Wanderung nach Feynan. Stattdessen können Sie auch den Dead Sea-Aqaba Highway ab Amman nehmen. Nach ungefähr drei Stunden Fahrzeit biegen Sie an dem Schild zum Dorf Greigra (Qureiqura) links ab. Von Greigra können Sie Feynan mit einem Geländewagen erreichen.

 Die Silberschmuckwerkstatt in Dana

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Blick auf das Wadi Dana vom Rummana-Zeltlager


Das am tiefsten gelegene Naturschutzgebiet der Welt NATURSCHUTZGEBIET MUJIB Im Naturschutzgebiet Mujib lässt sich Abenteuer mit Komfort verbinden. Sie können das Gebiet über verschiedene Wanderpfade zu Fuß erkunden oder eine Rundfahrt auf dem Toten Meer mit einem solarzellenbetriebenen Boot unternehmen. Neben der Mujib-Straßenbrücke, die über einen hohen Metallsteg mit dem Mujib verbunden ist, befindet sich ein ungewöhnliches Besucherzentrum. Das Zentrum bietet ausführliche Informationen über das Reservat, Toiletten und einen kleinen Laden, in dem Sie kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus der Gegend erwerben können. Das Naturschutzgebiet Mujib befindet sich in der tiefen Schlucht des Wadi Mujib, das 410 Meter unter dem Meeresspiegel auf das Tote Meer trifft. Damit ist Mujib das am tiefsten gelegene Naturschutzgebiet der Welt. Darüber hinaus weist das Naturschutzgebiet Mujib einen Höhenunterschied von 1.300 Metern auf, da es sich im Süden und Norden bis zu den Gebirgsmassiven Karak bzw. Madaba erstreckt, die an manchen Stellen den Meeresspiegel um 900 Meter überragen.

WUSSTEN SIE SCHON? Der Wasserstand des Toten Meeres sinkt jedes Jahr um zirka 30 cm. Das Meerwasser wird von Israel und Jordanien für die Industrie, Landwirtschaft und Privathaushalte abgeleitet. Wissenschaftlichen Prognosen zufolge könnte das Meer bis zum Jahre 2050 ausgetrocknet sein.

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 Das felsige Gelände ist der perfekte Lebensraum für den geschickten Steinbock.

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Bergwanderung im Wadi Mujib


Es gibt fünf große Wanderpfade: drei Flussrouten und zwei Landpfade. Hier können Sie die spektakulärsten Wandertouren im ganzen Königreich unternehmen. Faszinierende Flora und Fauna Die sieben Zuflüsse, die das Tal das ganze Jahr über mit Wasser versorgen, der Höhenunterschied und die Abgeschiedenheit, in der viele der Berg- und Talgebiete liegen, bilden die Voraussetzung für eine intakte Umwelt, in der eine Flora und Fauna von unglaublicher Vielfalt entstehen konnte. Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden über 420 Pflanzenarten, 102 Spezies von Zugvögeln und zehn verschiedene Raubtierarten (Rotfuchs, Afghanfuchs, Hyäne, Schakal, Wildkatze, Karakal, Dachs, Mungo, Wolf und Arabischer Leopard) verzeichnet. Der Steinbock und der Karakal sind zwei besonders auffällige Kreaturen, die im Wadi Mujib heimisch sind. Der Nubische Steinbock, dessen Bestand in leicht erreichbaren Gebieten aufgrund intensiver Bejagung dramatisch zurückgegangen ist, wird nun im Rahmen eines Nachzuchtprogramms geschützt, das von der RSCN im Naturschutzgebiet Mujib ins Leben gerufen wurde. Die Sandsteinfelsen der Region sind der ideale Lebensraum für diese schöne Bergziegenart. Der Karakal, eine mittelgroße Katze, ist an seinen schwarzweißen, gepinselten Ohren zu erkennen und kann im felsigen Tal von Mujib in natura bewundert werden. Dieser flinke und schlaue Jäger ist so sprungstark, dass er Vögel in der Luft reißen kann.

Aus Gründen der Sicherheit und des Umweltschutzes müssen Wanderer von einen geschulten Führer begleitet werden. Dies kann vorab über das Wild Jordan-Büro der RSCN arrangiert werden. Die Anzahl und Häufigkeit der Flusstouren ist außerdem begrenzt. Fragen Sie daher vorher an, ob noch Plätze frei sind. Alle Wandertouren gehen beim Besucherzentrum los. Plätze für die Touren können Sie über das Wild Jordan-Büro oder direkt im Naturschutzgebiet reservieren.

Exkursionen auf einem solarbetriebenen Boot Mujibs einmaliges solarbetriebenes Boot ist das einzige Touristenboot auf dem Toten Meer. Im Frühling und Sommer können Sie kurze Exkursionen auf dem Boot buchen, die entlang der Küste des Toten Meeres verlaufen und einen Panoramablick auf die Berge bieten.

Wegbeschreibung Nehmen Sie in Amman den Dead Sea-Aqaba Highway bis zur Mujib-Brücke, wo sich das Büro des Naturschutzgebiets befindet. Mit dem Auto benötigen Sie für die Strecke ungefähr eineinhalb Stunden. Denken Sie daran, vorher telefonisch anzufragen.

WUSSTEN SIE SCHON? Das Naturschutzgebiet erstreckt sich im Süden und Norden bis zu den Gebirgsmassiven Karak bzw. Madaba, die an manchen Stellen den Meeresspiegel um 900 Meter überragen. Dieser Höhenunterschied von 1.300 Metern und die ganzjährige Wasserversorgung des Tals über die sieben Zuflüsse sind dafür verantwortlich, dass sich im Wadi Mujib eine fantastische Artenvielfalt entwickeln konnte, die noch heute erforscht und dokumentiert wird.

Wanderpfade Es gibt fünf große Wanderpfade: drei Flussrouten und zwei Landpfade. Hier können Sie die spektakulärsten Wandertouren im ganzen Königreich unternehmen. Die Flussrouten eignen sich für Besucher, die das Abenteuer suchen, allerdings sollten sie körperlich fit sein und schwimmen können.  Eine männliche Agami-Eidechse

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NATURSCHUTZGEBIET WADI RUM Die mondähnliche Landschaft des Wadi Rum ist auf der ganzen Welt einmalig. In der Wüste von Rum erheben sich mächtige Berge, die in allen Tönen der Farben Rot, Gelb und Orange schillern. Ihre Farbschattierungen spiegeln sich in den Sanddünen der Wüste und am Horizont wieder – ein atemberaubendes Panorama! An diesem Ort können Sie eins mit der Natur werden. Lassen Sie sich von den emporragenden Bergen überwältigen und genießen Sie die reine und stille Atmosphäre dieses großartigen Ortes.

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Das Ökosystem des Wadi Rum überrascht mit vielen seltenen und heimischen Pflanzen. Der Frühling bringt hunderte von wilden Blumenarten hervor. Rund 120 Vogelarten wurden bisher in der Gegend registriert, darunter der Gänsegeier, Borstenrabe, Habichtsadler und Fahlkauz. Genaue Untersuchungen der Gegend haben weiterhin ergeben, dass auch der Grauwolf, der Afghanfuchs, die Sandkatze und der Steinbock hier anzutreffen sind.


 Die Burdah-Steinbrücke schwebt 35 m über dem Boden

In der Wüste von Rum erheben sich mächtige Berge, die in allen Tönen der Farben Rot, Gelb und Orange schillern. 13


Unterkunft und Aktivitäten Besucher können in speziell eingerichteten Zeltlagern übernachten. Die Zeltlager stellen Zelte, Betten, Matratzen, Kissen und Decken bereit. Sie verfügen auch über gute Toiletten und Duschmöglichkeiten. Außerdem wird ein exzellenter Verpflegungsservice angeboten. Die meisten Zeltlager, mit Ausnahme des Rest House, sind in privater Hand. Neben dem Aufenthalt im Zeltlager warten im Wadi Rum noch viele andere Aktivitäten auf Sie. Zu den beliebtesten gehören die Erkundungsfahrten im Geländewagen fernab von befestigten Straßen. Sie können sich für holprige, aber sehr unterhaltsame Jeepfahrten zu solchen Sehenswürdigkeiten wie die Lawrence-Quelle, dem als „Sieben Säulen der Weisheit“ bekannten Bergmassiv, den prähistorischen Felsmalereien, den fantastischen Sanddünen oder dem Beobachtungspunkt für den Sonnenuntergang anmelden. Die Jeeps mit Allradantrieb werden von einheimischen Beduinen gefahren, die gleichzeitig als Führer fungieren und die Besucher meist mit einer Gratistasse süßen arabischen Tees und der einen oder anderen Volkssage beglücken. Die wunderschöne Wüste lässt sich aber auch auf dem Kamelrücken erkunden. Es gibt verschiedene Reiseveranstalter, die Kamelsafaris organisieren. Manche dauern nur ein bis zwei Stunden. Für Fans von Abenteuern stehen jedoch auch mehrtägige Exkursionen nach Aqaba oder Petra auf dem Programm. Alle Kamelkarawanen werden von erfahrenen Einheimischen geführt. Eine Aktivität, die Freunde des Nervenkitzels immer wieder in das Wadi Rum zieht, ist das Bergsteigen. Die Aufstiege reichen von einfachen Wanderungen bis zu richtigen Klettertouren an reinem Granit und Sandsteinfelsen

Wegbeschreibung Nehmen Sie in Amman den Amman-Aqaba Highway (Desert Highway) in Richtung Süden. Nach ungefähr 300 Kilometern ist die Abfahrt zum Wadi Rum deutlich ausgeschildert. Wenn Sie eine landschaftlich schönere, jedoch längere Route einschlagen möchten, nehmen Sie den durch Petra führenden Kings’ Highway. Rum ist nur eine Stunde von Aqaba entfernt.

Zeltlager für Touristen im Wadi Rum

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bis auf 900 Meter Höhe. Sie können die Pracht der Wüste aber auch aus der Vogelperspektive auf sich wirken lassen. Auf Wunsch arrangiert Ihr Zeltlager eine Ballonfahrt, bei der Sie den märchenhaften Sonnenaufgang und die bezaubernde Landschaft aus einem anderen Blickwinkel betrachten können.


WUSSTEN SIE SCHON? Die Hügel und Wüsten des Wadi Rum erwachen im Frühling mit über 2000 Arten von wild wachsenden Pflanzen und Blumen zum Leben. Zu nennen sind hier die Mohnblume, das rote Windröschen und die wunderschöne Schwarze Iris, Jordaniens Nationalblume.

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DAS TOTE MEER Das Becken des Toten Meeres ist für drei Ökosysteme bekannt, die im ganzen Nahen Osten anzutreffen sind: dem mediterranen (in den Bergen), dem iranisch-turanischen (an den Hängen der Berge und Felsen) und dem der Wüste (in der Ebene). Die Region kann mit einer großen Artenvielfalt aufwarten, darunter einigen Spezies, die nur hier beheimatet sind. Welche Bedeutung die Region für Zugvögel hat, ist hinreichend bekannt. Arabische und afrikanische Vogelarten wie das Arabische Wüstenhuhn, die Sandlerche, die Einödlerche, der Smaragdspint, der Grauschmätzer und der Graudrossling sind hier anzutreffen.

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Die jordanische Küste des Toten Meeres, die sich über 400 Meter unter dem Meeresspiegel und damit am tiefsten Punkt der Erde befindet, zieht Touristen in ihren Bann. Mit den warmen Temperaturen, den gefilterten Sonnenstrahlen, der sauerstoffreichen Luft, dem berühmten mineralreichen Schlamm und dem heilenden Wasser ist das Tote Meer der größte Naturkurort der Welt. Sein Wasser, neunmal so salzig wie das des Mittelmeeres, ist für seine heilende Wirkung bekannt: Magnesium baut Stress ab, Kalium fördert die körpereigenen Energien und bringt den Fe u c h t i g k e i t s h a u s h a l t Die heilende Wirkung des Schlamms aus dem Toten Meer ist in der ganzen Welt bekannt.

ins Gleichgewicht und Kalzium verhindert Wassereinlagerungen. Das Wasser enthält auch Bromid zur Entkrampfung verspannter Muskeln sowie Natrium, das den Flüssigkeitshaushalt der Lymphgefäße regelt.

Unterkunft und Aktivitäten Am Toten Meer bieten einige exzellente Vier- und Fünf-SterneHotels direkt am Strand Übernachtungsmöglichkeiten für Besucher. Da das Becken des Toten Meeres keine Stunde von Amman entfernt ist, können die Angebote dieser Hotels auch bei Tagestouren genutzt werden. Besonders zu empfehlen sind dabei die hervorragenden Wellness-Programme. Diese umfassen Massagen, Aromatherapie, Schlammpackungen und vieles mehr. Die Hotels bieten außerdem ausgezeichnete Speiserestaurants sowie abendliche Unterhaltungsprogramme. Gäste, die im äußerst erholsamen Wasser des Toten Meeres entspannen möchten, haben direkten Zugang zum Meer. Jedes Hotel verfügt jedoch auch über mehrere Süßwasserpools für seine Gäste. Die meisten Hotels bieten außerdem besondere Einrichtungen und Aktivitäten für Kinder an.

Wegbeschreibung Nehmen Sie den Amman-Aqaba Highway (Airport Highway). Fahren Sie an dem Schild mit der Aufschrift „Dead Sea“ rechts ab. Folgen Sie den Schildern zum Hotelgebiet. Mit dem Auto benötigen Sie von der Hauptstadt ungefähr 45 Minuten bis zu den Hotels.


WUSSTEN SIE SCHON? Das Tote Meer ist 80 Kilometer lang und ungefähr 14 Kilometer breit. Der nördliche und größere Teil ist sehr tief, an einem Punkt sogar 430 Meter. Die südliche Bucht dagegen ist sehr flach und erreicht im Durchschnitt nicht einmal eine Tiefe von 4 Metern.

Hotel am Toten Meer  Treiben auf der Oberfläche des Toten Meeres 

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NATURSCHUTZGEBIET AQABA Der Golf von Aqaba ist für seine Meeresflora und -fauna berühmt. Er bildet die nordöstliche Bucht des Roten Meeres und ist 180 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. Die Anrainerstaaten des Golfs sind Ägypten, Saudi-Arabien, Israel und Jordanien. Das Korallenriff des Golfs von Aqaba ist weltweit das nördlichste Ökosystem seiner Art. Eine durchschnittliche Wassertemperatur von 23° Celsius, sturmfreies Wetter und milde Wasserströmungen bilden ideale Umgebungsbedingungen für das Wachstum von Korallen. Durch den hohen Salzgehalt werden außerdem unzählige andere maritime Lebensformen begünstigt. So sind hier 110 Arten von Weichkorallen und 120 Arten von Steinkorallen beheimatet. Die Korallenriffe, die den Golf umsäumen, bieten Lebensraum für über 1000 Spezies von Fischen, Korallen, Krustentieren und Säugern. Nachtaktive Tiere wie Krabben, Garnelen und Hummer treten in den Nachtstunden auf der Suche nach Nahrung in Erscheinung. Zu den saisonalen

Das Riff an der Küste von Aqaba

Besuchern des Golfs von Aqaba gehören Wasserschildkröten, Delfine, Seekühe und harmlose Walhaie. Aqaba ist die einzige Küstenstadt Jordaniens. Dieser malerischer Ort erstreckt sich umgeben von farbenprächtigen Bergen und dem blauen Wasser des Roten Meeres über 27 Kilometer an der Küste des Golfs von Aqaba. Aqaba wurde als besondere Wirtschaftszone ausgewiesen, mit eigener Gesetzgebung zum Schutz und zur Förderung der Geschäftswelt, des Gemeinwesens, des Tourismus und der Umwelt.

Aktivitäten Aufgrund des herrlichen Sonnenscheins, der hohen Temperaturen, der Sandstrände und der hervorragenden Wassersportmöglichkeiten ist Aqaba ein Anziehungspunkt für Touristen. Sowohl erfahrene Taucher als auch Anfänger finden in den vielen Tauchzentren genau das, was sie suchen. Schnorcheln, Segeln und Fahrten mit Jet-Skis, Tretbooten, Rennbooten sowie Wasserskis sind nur einige der Aktivitäten, die hier auf die Besucher warten. Wenn Sie die Schätze des Meeres erkunden möchten, ohne nass zu werden, können Sie eine Fahrt auf einem der berühmten Glasbodenboote oder in einem U-Boot unternehmen. Fallschirmspringen, Ballonfahren und Fliegen sind weitere abenteuerliche Unternehmungen, an denen Sie sich hier beteiligen können.

Das Korallenriff des Golfs von Aqaba ist weltweit das nördlichste Ökosystem seiner Art.

WUSSTEN SIE SCHON? Korallen sind keine Pflanzen, sondern lebende Tiere. Sie gehören zum alten und einfachen Stamm der Nesseltiere. Eine Korallenbank besteht im Prinzip aus hunderten oder tausenden dieser winzigen Tiere, die sich zu einer Kolonie zusammenschließen. Korallen wachsen äußerst langsam, ungefähr einen Zentimeter pro Jahr. Die Korallen, die Sie im Golf of Aqaba sehen, sind also hunderte von Jahren alt.

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Auch wenn Sie einfach nur entspannen möchten, ist Aqaba der perfekte Ort. Sie finden dort nicht nur saubere Sandstrände und klares Wasser, sondern werden auch in den Strandhotels hervorragend betreut. Kreuzfahrten lassen sich über spezialisierte Anbieter oder Hotels organisieren. Die Fahrten können für den Zeitraum eines Sonnenuntergangs, einen ganzen Tag oder sogar eine Woche mit Verpflegung gebucht werden. Im Gebiet South Beach gibt es auch eine Reihe von öffentlichen Stränden. Allerdings bieten die Strände der Hotels und Touristeneinrichtungen einen besseren Service. Zugang erhalten Sie als Hotelgast oder gegen Entrichtung einer Tagesgebühr.

Unterkunft

Schützt die Schätze von Aqaba

Wegbeschreibung

So artenreich das Ökosystem des Golfs von Aqaba ist, so zerbrechlich ist es auch. Überfischung, Industrieansiedlungen und unverantwortlicher Tourismus tragen ihren Teil dazu bei, dass die Korallenriffe immer bedrohlicheren Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Was den Tourismus anbelangt, so stellt Unwissenheit wahrscheinlich die größte Gefahrenquelle gar. Taucher wirbeln häufig Sand auf, treten auf Korallen oder brechen gar Teile von den lebenden Tieren als Souvenir ab. Was hunderte von Jahren auf die Größe gewachsen ist, die wir heute bestaunen, wird so in kürzester Zeit zerstört. Auch unter dem Füttern von Fischen und Zurücklassen von Müll leidet die Umwelt zunehmend. Damit die Schönheit und der ökologische Reichtum von Aqaba bewahrt bleibt, sind die Besucher dazu angehalten, das Meer und die Strände nicht zu verschmutzen, die Korallen nicht anzufassen oder zu beschädigen und die allgemeinen Richtlinien der Aqaba Special Economic Zone Authority (ASEZA) zum Schutz der Meeresflora und -fauna einzuhalten.

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Aqaba bietet Unterkünfte für jeden Geschmack und Geldbeutel, von Fünf-Sterne-Hotels über Ein-SterneHotels zu möblierten Apartments. Am South Beach befindet sich außerdem ein Campingplatz mit einfachen Einrichtungen.

Nehmen Sie in Amman den AmmanAqaba Highway in Richtung Süden. Aqaba ist die südlichste Stadt Jordaniens, ungefähr 360 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Mit dem Auto benötigen Sie etwa dreieinhalb Stunden.

 Die Strände von Aqaba sind sauber und sicher.

Der Dead Sea Highway führt ebenfalls nach Aqaba, allerdings handelt es sich hierbei nur um eine zweispurige Straße mit weniger Raststätten. Er bringt Sie zirka 20 Minuten früher ans Ziel als der Desert Highway. Verschiedene Busunternehmen bieten täglich Fahrten zwischen Amman und Aqaba an, außerdem gehen regelmäßig Flüge. Wenn Sie weitere Informationen wünschen, besuchen Sie bitte www.VisitJordan.com.

Auch wenn Sie einfach nur entspannen möchten, ist Aqaba der perfekte Ort. Sie finden dort nicht nur saubere Sandstrände und klares Wasser, sondern werden auch in den Strandhotels hervorragend betreut.


U-Bootfahrten eignen sich hervorragend, um die wunderschĂśne Unterwasserwelt von Aqaba zu erkunden.

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WILDRESERVAT SHAWMARI Willkommen im Wildreservat Shawmari – ein einzigartiges Erlebnis! Das Wildreservat Shawmari bietet nicht nur eine Zufluchtsstätte für eine Reihe von bedrohten Tierarten, es ist auch ein attraktives Ziel für Schulfahrten und Familienausflüge. Das 22 Quadratkilometer große Reservat wurde 1975 von der RSCN als Aufzuchtgebiet für Arten eingerichtet, die in dieser Gegend ausgerottet wurden oder derzeit vom Aussterben bedroht sind. In Shawmari sind inzwischen einige der seltensten Tierarten des Nahen Ostens beheimatet. In diesem vor Zerstörung bewahrten und nicht bejagtem Lebensraum ist es den Tieren inzwischen gelungen, ihre Population aufrechtzuerhalten. Die Oryx-Antilopen und Onager (Asiatischen Wildesel) streifen in ihrem weiträumigen, mit Wüstengras bedeckten Gehege frei umher. Strauße sowie Gazellen können in ihren eingezäunten Bereichen beobachtet werden.

In Shawmari sind inzwischen einige der seltensten Tierarten des Nahen Ostens beheimatet. Das Reservat, das dieselben Aufzuchtprogramme wie eine Reihe von weltweit führenden Wildzoos und -parks befolgt, bietet den Besuchern die Möglichkeit, wild lebende Tiere hautnah zu erleben und zu deren Schutz und Wohlergehen beizutragen. Ein tolles Erlebnis, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen fasziniert und immer wieder in das Reservat zurücklockt.

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Unterkunft Besucher, die mehrere Tage im Reservat verbringen möchten, können in einem sehr einfachen Zeltlager übernachten, das sich in der Nähe des Eingangsbereichs befindet und zehn Zelte sowie einfache Einrichtungen umfasst. Reservierungen können über das Wild Jordan-Büro oder direkt in Shawmari vorgenommen werden.

Wegbeschreibung Shawmari ist ungefähr zwei Autostunden von Amman entfernt. Fahren Sie zunächst in Richtung Süd-Azraq (auf Arabisch Azraq al-Janubi) und biegen Sie dann rechts auf den Highway in Richtung Saudi-Arabien ab. Biegen Sie nach zirka 15 Kilometern nochmals rechts auf die Einfahrtsstraße zum Wildreservat Shawmari ab. Eine Wegbeschreibung nach Azraq finden Sie im Abschnitt über das geschützte Feuchtgebiet Azraq.

 Rehwild im Wildreservat Shawmari

Strauß (oben)


Im geschützten Gebiet des Reservats konnten die Oryx so gut gedeihen, dass dort nun über zweihundert Exemplare leben. Die Geschichte der Arabischen Oryx Die letzte bekannte, wild lebende Arabische Oryx wurde 1972 von Jägern in Oman erlegt. Diese anmutige Antilope gehört zu einer der wenigen Spezies, die nur auf der Arabischen Halbinsel heimisch sind. Die Bejagung mit immer schussstärkeren und weitreichenderen Gewehren aus motorisierten Fahrzeugen hat zu ihrer Ausrottung geführt. In Jordanien ist diese elegante weiße Antilope in den 20er Jahren ausgestorben, nachdem sie wegen ihres Fleisches, ihres Felles und ihrer Hörner intensiv bejagt wurde. Dank einer Herde, die im Jahre 1962 in den USA zur Rettung der Oryx gebildet wurde, konnte die Antilope wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückkehren. Bei der „Operation Oryx“ handelte es sich um ein internationales Rettungsprogramm der Flora and Fauna Preservation Society und des World Wildlife Fund, bei dem neun Oryx-Antilopen zusammengeführt wurden: drei Tiere aus Oman, eines aus Kuwait, vier aus Saudi-Arabien und eines aus dem Londoner Zoo. Die neunköpfige Herde vermehrte sich stetig. Dies führte zum Vorschlag der RSCN, die Oryx wieder in den Wüsten der Arabischen Halbinsel auszusetzen. Im Jahre 1978 wurden elf dieser wunderschönen Tiere in das Wildreservat Shawmari umgesiedelt. Im geschützten Gebiet des Reservats konnten die Oryx so gut gedeihen, dass dort nun über zweihundert Exemplare leben. Inzwischen liefert Jordanien OryxAntilopen an andere Länder, die ähnliche Programme zur Wiederansiedlung dieses Tieres verfolgen.

Die Arabische Oryx

WUSSTEN SIE SCHON? Die Oryx, eine elegante weiße Antilope, ist eines der wenigen Säugetiere, das nur auf der Arabischen Halbinsel heimisch sind. In Jordanien wurde sie in den 20er Jahren ausgerottet. Die letzte bekannte, wild lebende Oryx der Welt wurde von Jägern 1972 in Oman erlegt. Im Jahre 1978 wurden elf Oryx in das Wildreservat Shawmari umgesiedelt. Inzwischen hat sich die Anzahl der Oryx auf erstaunliche zweihundert Exemplare erhöht!

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NATURSCHUTZGEBIET AJLUN Das Naturschutzgebiet Ajlun wurde 1988 unter der Aufsicht der Royal Society for the Conservation of Nature (RSCN) eingerichtet. Es befindet sich im Norden Jordaniens in unmittelbarer Nähe des Ajlun-Dorfes Umm al-Yanabee’. Das hügelige Gelände ist mit dichten immergrünen Kermeseichenwäldern überzogen, durchsetzt mit Pistazien-, Johannisbrot- und Erdbeerbäumen. Die Wälder von Ajlun sind typisch für die ursprüngliche Bewaldung Jordaniens.

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Jahrhundertelang lieferten sie den Einheimischen Holz und oft auch Heil- und Nahrungsmittel. Die Wälder waren damit von großer Bedeutung, nicht zuletzt wegen ihrer landschaftlichen Schönheit. In diesem Forstgebiet leben noch immer viele Waldsäugetiere, darunter Wildschweinherden, Füchse und vereinzelt auch Wölfe und Hyänen. Es sind außerdem zahlreiche Waldvögel anzutreffen, insbesondere der laute, auffällig gefärbte Eichelhäher,


Im Frühling bedeckt ein bunter Teppich aus Buschwindröschen, Zistrosen und unzähligen anderen Wildblumen den Waldboden. der sich von den Eicheln der mediterranen Kermeseichen ernährt. Im Frühling bedeckt ein bunter Teppich aus Buschwindröschen, Zistrosen und unzähligen anderen Wildblumen den Waldboden. Im Naturschutzgebiet gibt es auch ein Aufzuchtprogramm für eine Herde Rehwild. Man hofft, dass die Herde in naher Zukunft im Wald ausgewildert werden kann. Die ursprüngliche Population wurde als Folge übermäßiger Bejagung ausgerottet.

befindet sich in einem großen, grasbewachsenen Areal, das von herrlichen Kermeseichen-, Pistazien- und Erdbeerbäumen umgeben ist. Das Zeltlager bietet auch 15 bereits aufgestellte Vier-Personen-Zelte sowie Duschen und Toiletten. Es ist vom 1. April bis zum 31. Oktober geöffnet. Reservierungen können über das Wild Jordan-Büro oder direkt im Naturschutzgebiet vorgenommen werden.

Aktivitäten

Ajlun ist eineinhalb Autostunden von Amman entfernt. Nehmen Sie in Amman den Jerash Highway in Richtung Norden. Biegen Sie vom Highway auf die alte Landstraße nach Jerash ab, die als „Ajlun and Jerash“ ausgeschildert ist. Biegen Sie dann auf die Landstraße nach Ajlun ab. Diese ist durch ein Schild gekennzeichnet. Bleiben Sie auf dieser Landstraße, bis Sie Ajlun erreicht haben. Ab Ajlun ist die Strecke zum Naturschutzgebiet ausgeschildert.

Im Besucherzentrum des Naturschutzgebiets können Sie sich über das Gebiet eingehend informieren. Das Zentrum beherbergt auch einen Laden mit kunsthandwerklichen Erzeugnissen aus der Gegend. Auf dem Dach des Zentrums befindet sich außerdem ein Restaurant, in dem Sie gut essen und die wunderschöne Aussicht genießen können. Für Selbstversorger steht ein Grillplatz zur Verfügung. Die Wanderungen auf den von der Leitung des Naturschutzgebiets eingerichteten Pfaden sind bei den Besuchern äußerst beliebt. Momentan führen zwei Wanderpfade durch das Naturschutzgebiet. Ein dritter, längerer Pfad, der das Gebiet mit der Burg von Ajlun verbindet, ist derzeit in Arbeit. Das Wild Jordan-Büro kann Sie ausführlich über dieses neue Projekt informieren.

Wegbeschreibung

Unterkunft

In unmittelbarer Nähe des Besucherzentrums liegt ein Zeltlager im afrikanischen Stil. Bei klarem Wetter haben Sie dort einen fantastischen Ausblick auf das Westjordanland und den Hermon (Jabal Sheikh) in Syrien. Der Platz für die Zelte Umweltfreundliches Zeltlager in Ajlun

Die Schwarze Iris, Jordaniens  Nationalblume

WUSSTEN SIE SCHON? Aufgrund des mediterranen Klimas, der dichten Wälder und des fruchtbaren Bodens kann Ajlun auf eine lange Geschichte menschlicher Besiedelung zurückblicken. Diese reiche Geschichte spiegelt sich in den vielen archäologischen Ruinen wider, die über das Waldland und die umliegenden Dörfer verstreut sind. In der Nähe des Naturschutzgebiets liegt die Burg von Ajlun, ein prachtvolles Bauwerk, das für die drei Hauptstecken ins Jordantal von größter Bedeutung war. Die Burg bot den Reisenden auf den Handelswegen zwischen Jordanien und Syrien Schutz und stellte ein wichtiges Glied in der Verteidigungskette gegen die Kreuzritter dar.

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Das Feuchtgebiet Azraq ist eine einzigartige Oase im Herzen der halbtrockenen Wüste Jordaniens. Das Naturschutzgebiet steht unter der Leitung der RSCN und eignet sich hervorragend zur Vogelbeobachtung, insbesondere während der Zugzeit, in der eine Vielzahl an Vögeln auf ihrem anstrengenden Pendelflug zwischen Asien und Afrika hier eine Verschnaufpause einlegen. Manche Vögel überwintern oder brüten auch im geschützten Feuchtgebiet. Zu den Attraktionen des Naturschutzgebiets gehören verschiedene natürliche und vor langer Zeit angelegte Teiche, ein saisonal überflutetes Marschland und ein großes Watt namens Qa’ alAzraq. Die Öko-Lodge von Azraq kann als Ausgangspunkt für viele Aktivitäten genutzt werden. Neben der Vogelbeobachtung im benachbarten Feuchtgebiet besteht die Möglichkeit, an einer Tages- oder Nachtsafari in Shawmari oder einer der verschiedenen Erkundungstouren durch die weiten Flächen der östlichen Wüste teilzunehmen. Der größte Teil dieser Wüste besteht aus schwarzem Basalt, der dieser Landschaft ein karges und bizarres Aussehen verleiht. In der Wüste sind Überbleibsel erloschener Vulkane und viele archäologische Stätten zu finden. Exkursionen mit Geländewagen und Übernachtungen in Zelten bei Beduinen können arrangiert werden. Bei Ihrem Besuch sollten Sie unbedingt das Besucherzentrum des Naturschutzgebiets und dessen interessanten Naturladen auf Ihr Programm setzen.

Flora und Fauna Azraq bedeutet auf Arabisch „blau“. Die Teiche, Marschen und Flüsse von Azraq bildeten einst ein funkelndes, blaues

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Juwel inmitten der Wüste – ein Paradies für gut eine Million ziehende, brütende und überwinternde Vögel. Obwohl Azraq als permanentes Biotop im vergangenen Jahrzehnt größtenteils verloren gegangen ist, bietet das Feuchtgebiet weiterhin einen saisonalen Lebensraum für eine große Anzahl von Vogelarten. Zu den Spezies, die in der Oase von Azraq anzutreffen sind, gehören der Einödgimpel (Jordaniens Nationalvogel), die Saharaohrenlerche, die Steinlerche, die Wüstenläuferlerche, der Wüstensteinschmätzer und der Wüstengimpel. Im Winter ziehen Kraniche und Kaiseradler ihre Kreise über dem Gebiet.

Besucherzentrum und Naturladen Im Besucherzentrum befindet sich ein kleines, aber eindrucksvolles Museum mit einem Aquarium und BiotopSchaukästen, die die Geschichte der alten Oase und die Umweltbedrohungen der Gegenwart plastisch darstellen. Das Zentrum bietet auch Führungen an. Im Naturladen werden typische Produkte aus der Region angeboten, darunter handgefertigte Spielsachen aus Schilfrohr und vieles mehr.

Ein Pfad durch das Naturschutzgebiet Azraq

GESCHÜTZTES FEUCHTGEBIET AZRAQ


Die Teiche, Marschen und Flüsse von Azraq bildeten einst ein funkelndes, blaues Juwel inmitten der Wüste. Unterkunft

Am Rande der Dörfer von Azraq hat die RSCN unweit des geschützten Feuchtgebiets eine neue Öko-Lodge in einem ehemaligen britischen Feldlazarett eröffnet. Die alten Gebäude wurden renoviert und erweitert. Sie bilden nun einen Komplex mit ungewöhnlichem Design, der 16 klimatisierte Zimmer, Informationsbereiche, eine Plaza und ein Restaurant bietet, wobei der Militärflair aus den vierziger Jahren, in denen die Gebäude ursprünglich errichtet wurden, erhalten blieb. Reservierungen können über das Wild Jordan-Büro oder direkt im Naturschutzgebiet vorgenommen werden.

Wegbeschreibung

Azraq ist eineinhalb Autostunden von Amman entfernt. Zum Naturschutzgebiet führen zwei Strecken:

Desert Highway Nehmen Sie in Amman den Desert Highway (Airport Highway) in Richtung Süden. Verlassen Sie beim ausgeschilderten Madaba den Highway, fahren Sie jedoch nicht nach Madaba, sondern in die entgegengesetzte Richtung nach Osten. Folgen Sie den Schildern nach Azraq. Zarqa Highway Fahren Sie in Amman auf der King Abdullah Street in Richtung Osten, bis Sie das römische Theater passiert haben. Biegen Sie danach auf den Amman-Zarqa-Highway ab. Die Landstraße nach Azraq zweigt vor Zarqa vom Highway ab.

WUSSTEN SIE SCHON? Azraq kann mit einer interessanten geologischen Geschichte aufwarten. Das Gebiet war einst eine riesige Oase. Die Teiche bezogen ihr Wasser über grundwasserführende Schichten, den so genannten Grundwasserleitern, die wiederum vom Gebiet Jebel Druze im Süden Syriens gespeist wurden. Für diese Strecke benötigte das Wasser bis zu 50 Jahre. Um die Oase herum befindet sich ein zirka 60 Quadratkilometer großes Schlickgebiet, das eine hohe Salzkonzentration aufweist.

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WALDGEBIET DIBEEN Das Waldgebiet Dibeen ist das jüngste Naturschutzgebiet in Jordanien. Es befindet sich direkt südlich der berühmten römischen Stadt Jerash. Dort zieht es sich über die steilen Hänge der Hügel und bedeckt ein Gebiet von ungefähr acht Quadratkilometern. Bei den Bäumen handelt es sich größtenteils um Aleppo-Kiefern, die mit immergrünen Kermeseichen (Quercus calliprinos) und vereinzelt mit rotrindigen Erdbeerbäumen durchsetzt sind. An manchen Stellen wachsen auch einige wilde Oliven-, Pistazien- und Birnbäume. Die Aleppo-Kiefern gehören zu den ältesten und größten im ganzen Königreich. Soweit bekannt, ist Dibeen die trockenste Region der Welt, in der diese Bäume natürlich wachsen. Experten bezeichnen Dibeen als eines der besten verbleibenden Beispiele für einen Wald aus Kiefern und Kermeseichen im Nahen Osten. Das Waldgebiet bietet Lebensraum für mindestens 17 bedrohte Arten aus Flora und Fauna. Hierzu gehören verschiedene Orchideen, das rote persische Eichhörnchen und vier Fledermausarten. Neben dem Grauwolf und der Streifenhyäne sind auch eine Reihe seltener Waldvögel in diesem Gebiet anzutreffen. Der Wald ist seit vielen Jahren öffentlich zugänglich und umfasst ein großes Rasthaus, in dem Besucher übernachten und essen können. Das Rasthaus und die umliegende Gegend ist an Freitagen bisweilen recht überlaufen, wobei der zurückgelassene Müll ein ernstes Problem darstellt. Bisher wurde kein Pfadsystem angelegt, es gibt jedoch eine Reihe kleinerer Sträßchen, die durch den Wald zu abgeschiedenen Lichtungen mit eindrucksvoller Aussicht führen. Im März und April, wenn die Frühlingsblumen in voller Blüte stehen, ist Dibeen besonders reizvoll.

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Wegbeschreibung Das Waldgebiet liegt ungefähr eine Autostunde nördlich von Amman. Nehmen Sie in Amman die Hauptstraße in Richtung Irbid und folgen Sie den Schildern nach Jerash, wobei Sie nach der Straßenbrücke über den Zarqa an der ersten ausgeschilderten Ausfahrt abfahren. Biegen Sie im Kreisverkehr direkt vor Jerash links auf die Straße nach Ajlun ab. Biegen Sie an der nächsten Ampel links ab und bleiben Sie ungefähr 30 Minuten auf dieser Straße, die Sie durch die kleine Stadt Ghaza und das Dorf Jamiah führt. Wenn die Bewaldung in der Gegend dichter wird, halten Sie nach einem Schild in der Nähe einer Straßenkreuzung Ausschau, das den Weg zum Waldgebiet Dibeen weist. Am Straßenrand befindet sich ein kleines Empfangsbüro, das den offiziellen Zugangspunkt darstellt..


VOGELBEOBACHTUNG Da Jordanien ein ideales Ziel für Vogelliebhaber und Vogelbeobachter ist, soll auf dieses Thema gesondert eingegangen werden. Jordaniens bemerkenswerte Vielfalt an Habitaten, von schroffen Gebirgen und immergrünen Wäldern bis hin zu kargen Steppenlandschaften und heißen, trockenen Wüsten, bieten die perfekte Umgebung für eine Vielzahl heimischer Vogelarten. Jordaniens Lage am Schnittpunkt von Europa, Asien und Afrika bedeutet außerdem, dass Zugvögel aus diesen drei Kontinenten bisweilen in derselben Gegend beobachtet werden können. Insgesamt 17 Regionen wurden in den Nationalparks Jordaniens bereits zu Important Bird Areas (IBAs), also bedeutenden Vogelgebieten erklärt. Die Naturschutzgebiete der RSCN sind ebenfalls IBAs. Die RSCN ist der Partner von BirdLife International in Jordanien. BirdLife International fungiert als ein Netzwerk nationaler Partnerorganisationen zum Schutz von Vögeln, ihrer Lebensräume und zur weltweiten Erhaltung der Artenvielfalt. BirdLife-Partner sind in über hundert Ländern und Territorien in der ganzen Welt tätig. Welche Arten von Vögeln kann man beobachten? Die östliche Wüste mit ihrer Oase im Feuchtgebiet Azraq ist der Lebensraum von heimischen Wüsten- und Wasservögeln und wird periodisch von Zugvögeln besucht.

Ein Einödgimpel – Jordaniens Nationalvogel

Zu den Vogelarten, die hier anzutreffen sind, gehören die Saharaohrenlerche, die Wüstenläuferlerche, der Wüstensteinschmätzer und der Wüstengimpel. Im Winter können auch Kraniche und Kaiseradler beobachtet werden. Besucher der Wüstenschlösser im Osten von Amman werden oft von der Knackerlerche und dem Fahlbürzelsteinschmätzer begrüßt. Im westlichen Bergland, das die bewaldeten Gegenden von Zubia, Ajlun und Dibeen im Norden sowie Dana im Süden einschließt, bieten die von offenen Steppenlandschaften umgebenen mediterranen Habitate eine Heimat für den Jerichonektarvogel, den Dornspötter und die Samtkopfgrasmücke. In den offeneren Lebensräumen der Steppe sind üblicherweise die Brillengrasmücke, der Langschnabelpieper, der Mittelmeerschmätzer, der Rotkopfwürger und der Bluthänfling zu finden.

WUSSTEN SIE SCHON? In den Naturschutzgebieten Dana, Wadi Mujib und Wadi Rum können oft große Raubvögel beobachtet werden, darunter Kaiseradler, Gänsegeier und kleinere Arten wie Turmfalken und Wanderfalken.

Die Region des Toten Meeres und das Wadi Araba sind die Heimat von arabischen und afrikanischen Spezies wie dem Arabischen Wüstenhuhn, der Sandlerche, der Einödlerche, dem Smaragdspint, dem Grauschmätzer und dem Graudrossling. Im Wadi Shu’ayb und im Wadi Mujib, die das ganze Jahr über mit Wasser versorgt werden, ist der wunderschöne Braunliest beheimatet. Die markanten, felsigen Schluchten von Wadi Rum, Dana, Mujib und Petra sind der Lebensraum von Gänsegeier, Habichtsadler, Fahlkauz, Grauschmätzer, verschiedenen anderen Schmätzern, Wüstenprinie, Einödgimpel, Hausammer, Tristramstar und Borstenrabe.

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REISEPROGRAMME FÜR ÖKOLOGIE UND NATUR In der folgenden Liste werden einige Reiseprogramme vorgeschlagen, die Ihnen, je nach verfügbarer Zeit, die Besonderheiten von Jordaniens Ökologie näher bringen.

Eintägiges Reiseprogramm Sommer: Naturschutzgebiet Mujib Winter: Naturschutzgebiet Dana

Dreitägiges Reiseprogramm

1. Tag: Naturschutzgebiet Mujib – Übernachtung in Amman

2. Tag: Naturschutzgebiet Dana – Übernachtung in Dana 3. Tag: Wadi Rum – Übernachtung im Wadi Rum

Fünftägiges Reiseprogramm 1. Tag: Geschütztes Feuchtgebiet Azraq – Übernachtung in Amman

2. Tag: Naturschutzgebiet Ajlun – Übernachtung in Ajlun 3. Tag: Naturschutzgebiet Mujib – Übernachtung in Feynan 4. Tag: Naturschutzgebiet Dana – Übernachtung in Dana 5. Tag: Wadi Rum – Übernachtung im Wadi Rum

DIE ROYAL SOCIETY FOR THE CONSERVATION OF NATURE (RSCN) UND WILD JORDAN Die RSCN ist eine nichtstaatliche Organisation, die sich dem Schutz der jordanischen Natur verschrieben hat. Die Gesellschaft wurde 1966 unter der Schirmherrschaft seiner Majestät, dem verstorbenen König Hussein, gegründet. Von der jordanischen Regierung erhielt sie den Auftrag, die Flora und Fauna sowie die wilden Regionen des Landes zu schützen. Wild Jordan ist eine Abteilung der RSCN und die Markenbezeichnung für die Unternehmungen der Gesellschaft im Bereich des Ökotourismus und des Kunsthandwerks.

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Weitere Routen finden Sie auf unserer Website: www.visitjordan.com

DAS WILD JORDAN-ZENTRUM Hoch über der alten Stadt von Amman befindet sich das moderne Gebäude des Wild Jordan-Zentrums, das für den Schutz und die umweltverträgliche Nutzung des reichen Naturerbes Jordaniens eintritt. Es beherbergt den größten Naturladen in der Region, ein wunderhübsches Café mit Vollwertkost und fantastischen Blick auf die Stadt sowie eine Touristeninformation, die Ihnen den Weg zu den Naturschätzen Jordaniens weist. Das Zentrum bietet außerdem vollständig ausgestattete Schulungs- und Konferenzräume. Schauen Sie einfach mal herein, vielleicht um nach einem ungewöhnlichen Geschenk zu stöbern, ein köstliches Gericht oder Fruchtgetränk zu probieren, im Internet zu surfen oder einfach die Aussicht zu genießen. Und vergessen Sie nicht: Das Geld, das Sie hier ausgeben, fließt in das Wild Jordan-Programm „Arbeitsplätze durch die Natur“.

Der Natur helfen. Den Menschen helfen Die RSCN hat sechs Schutzgebiete eingerichtet, die über 1.000 Quadratkilometer von Jordaniens schönsten und bedrohtesten Regionen umfassen. Was die Verbindung von Naturschutz mit sozioökonomischer Entwicklung lokaler Gemeinschaften anbelangt, so spielt die Gesellschaft unter den regionalen und internationalen Schutzorganisationen anerkannterweise eine führende Rolle. Zu den bisher initiierten Projekten zählt eine breite Palette von Programmen zum Ökotourismus sowie die Produktion von einzigartigen kunsthandwerklichen Erzeugnissen und biologisch angebauten Lebensmitteln. Alle Produkte und Ökotourismusprojekte der RSCN tragen die Markenbezeichnung „Wild Jordan“.


Der Natur helfen. Den Menschen helfen. Die naturorientierten Unternehmungen der RSCN schaffen nicht nur Arbeitsplätze, die mit dem Schutz der Naturregionen verknüpft sind, sie verbessern auch den Lebensstandard der armen Landbevölkerung. Wenn Sie Produkte der RSCN erwerben oder eines von Jordaniens Naturschutzgebieten besuchen, tragen Sie direkt zum Schutz der Natur in Jordanien bei. Allgemeine Informationen und Landkarten erhalten Sie im Wild Jordan-Tourismusbüro. Dort können Sie auch Reservierungen für alle Ökotourismusangebote der RSCN vornehmen. Telefon: 962 6 4616523 - Fax: 962 6 4633657/ 4616523 Allgemeine Anfragen und Reservierungen: tourism@rscn.org.jo Telefonnummer von Wild Jordan: 962 6 4633589 - Fax: 962 6 4633657 Allgemeine Anfragen: wildjordan.center@rscn.org.jo RSCN-Website: www.rscn.org.jo TELEFONNUMMERN DER NATURSCHUTZGEBIETE Dana: 962 3 2270497 Mujib: 962 777 422125 Ajlun: 962 2 6475673 Azraq and Shawmari: 962 5 3835225 BESUCHERZENTRUM DES NATURSCHUTZGEBIETS WADI RUM Tel.: 962 3 2090600 - Fax: 962 3 2032586 www.wadirum.jo AQABA SPECIAL ECONOMIC ZONE AUTHORITY (ASEZA) Tel.: 962 3 2091000 - Fax: 962 3 2091052 www.aqabazone.com

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EMPFEHLUNGEN FÜR BESUCHER Nehmen Sie am tagtäglichen Leben der Menschen um Sie herum teil. Kommunizieren Sie mit den Ortsansässigen und zeigen Sie dabei Respekt vor ihren Gesetzen und Bräuchen. Lernen Sie ein paar Redewendungen auf Arabisch. Die Menschen werden Ihre Bemühungen zu schätzen wissen. „Bitte“ heißt auf Arabisch „min fadlak“ und „Danke“ heißt „schukran“. Holen Sie vor dem Fotografieren oder Filmen von Personen deren Erlaubnis ein. Unterstützen Sie, wann immer möglich, die örtliche Wirtschaft, indem Sie lokale Produkte erwerben. Löschen Sie vor dem Verlassen von Hotelzimmern die Lichter und passen Sie die Temperaturregler an, um keinen Strom zu verschwenden.

Schutz der Umwelt... Wenn Sie zum Schutz von Jordaniens wunderschöner Natur Ihren Betrag leisten möchten, brauchen Sie nur einige einfache Regeln zu befolgen. Im Folgenden ein paar Tipps: Machen Sie keinen unnötigen Lärm, da Sie sonst Vögel und andere Tiere aufschrecken könnten. Bleiben Sie auf den angelegten Fußwegen, füttern Sie die Wildtiere nicht und pflücken Sie keine Blumen oder andere Pflanzen. Fügen Sie den Bäumen keinen Schaden zu und besprühen Sie historische Monumente nicht mit Graffiti. Wasser ist in Jordanien ein seltenes Gut, gehen Sie also sparsam damit um und halten Sie die Wasserquellen sauber. Bleiben Sie bei Autofahrten auf den vorgesehenen Straßen. Geländefahrten sind nicht nur gefährlich, sie schaden auch der Umwelt.

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Beachten Sie, dass offene Feuer in allen Naturschutzgebieten strengstens untersagt sind. Die einzige Ausnahme bilden die ausgewiesenen Grillbereiche. Halten Sie Abstand zu den Wildtieren und bedrohen und füttern Sie sie nicht.

Ausflüge in die Natur AUnternehmen Sie möglichst keine Wandertouren allein oder in der Dunkelheit. Achten Sie bei felsigen oder steilen Hängen auf Ihren Halt und bleiben Sie immer auf den Pfaden. Vermeiden Sie bei starken Regenfällen tief gelegene Regionen wie Schluchtsohlen, die mitunter flutartig überschwemmt werden können. Bringen Sie Ihr eigenes Wasser zum Trinken und Kochen mit, da die natürlichen Wasserquellen möglicherweise nicht sauber oder zugänglich sind. Wenn Sie dennoch Wasser aus einem Brunnen oder Fluss entnehmen, kochen Sie es ab oder behandeln Sie es mit Reinigungstabletten.

Was Sie mitbringen sollten

Wasser, einen Hut, bequeme Wanderschuhe, eine Kamera, ein Fernglas und Reiseführer für Flora und Fauna. Für Ausflüge mit Übernachtung im Zelt benötigen Sie einen Schlafsack oder Decken, Lebensmittel und eine Plastiktüte für Abfall. Es kann nie Schaden, eine Taschenlampe, einen Kompass, Streichhölzer, wasserdichte Kleidung und eine Reiseapotheke mitzuführen. Je weniger Sie die Flora und Fauna beeinflussen, desto mehr tragen Sie zu Schutz und Erhaltung von Jordaniens wunderschöner Natur bei. Damit können auch nachfolgende Generation noch ihre Freude daran haben.


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