Männer
Wissen aus der Drogerie
Kamasutra: mehr als ein Liebesspiel l Prostata: die Symptome Haare: nicht überall willkommen l Pubertät: zickige Töchter Fr. 3.80
Impressum Oktober 2006 Herausgeber: Schweizerischer Drogistenverband Nidaugasse 15, Postfach 3516, 2500 Biel 3 Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41 info@drogistenverband.ch www.drogerie.ch Redaktion: Heinrich Gasser, Chefredaktion, h.gasser@drogistenverband.ch Elisabeth K端pfert, Chefredaktorin Stv., e.kuepfert@drogistenverband.ch Flavia Kunz, Nadja M端hlemann Verkauf: Monika Br端tsch, Leitung, m.bruetsch@drogistenverband.ch Michael Severus, m.severus@drogistenverband.ch Layout: Stephan Oeschger, s.oeschger@drogistenverband.ch Fotos: Rolf Neeser Herstellung: Benteli Hallwag Druck AG, 3084 Wabern-Bern
Inhalt
8
Kamasutra: Der Knigge der Liebe Eine verklärte Ahnung über das Kamasutra haben viele, aber wenige wissen genau, was es ist.
12 Zum Anbeissen! Mit einem raffinierten Liebesmenü die Partnerin überraschen. 16 Die Krux mit dem Geschenk für die Liebste Kleine Aufmerksamkeiten erhalten die Freundschaft.
20 Sie kennen Ihren Haar-Typ nicht? Mit unserer Entscheidungshilfe finden Sie ihn heraus.
24 Wenns im Magen brennt Wie Sie Magenbrennen vermeiden oder lindern können. 26 Mehr Mut, Männer! Mann darf Schwäche zeigen und Hilfe suchen: zum Beispiel, wenn es um Prostatabeschwerden geht. 30 Kein Sport ohne Risiko Ungetrübte Sporttage dank einem guten Notfallset.
34 …Vater sein dagegen sehr! Väter sollten ihre pubertierenden Töchter ernst nehmen.
38 Einbahnstrasse Burn-out kann jeden treffen. Wie Sandro Riener nach dem Zusammenbruch den Weg zurück ins Leben fand. 42 Lichte Stellen mit Würde tragen Dem Haarausfall kann Mann auf verschiedene Arten begegnen.
46 Bereit für die Gamesession Für fünf Stunden die Welt vergessen.
KINDER
2 I3
Holen Sie sich jetzt den neuen Drogistenstern!
Editorial
Typisch Mann? Was ist bloss los mit den Männern?! Sie lassen sich von Werbewirtschaft und Modeindustrie alle paar Jahre neu erfinden – und das seit Generationen: In den 50ern trugen sie elegante Hüte, tranken Whiskey und gingen «ihren Weg» wie Frank Sinatra. Als Zigarettenhersteller Philipp Morris in den 60ern das Werbekonzept des «Malboro Country» entwickelte, fühlten sie sich als einsame Cowboys in der Weite des nordamerikanischen Westens. Das Wassermannzeitalter war geprägt von wallenden Batikgewändern, Jesuslatschen und Blumen im Haar. Mitte der 80er Jahre liefen Fernsehserien wie «Denver Clan», «Reich und schön» oder «Dallas» und machten Karriere, Macht und Luxus zur obersten Doktrin. Doch plötzlich liebten es die Frauen, wenn er Backkurse besuchte und Elternsprecher im Kindergarten wurde. Was war geschehen? Radikale Feministinnen hatten die Männer zum Heimchen am Herd gemacht. Kaum hatten sich die Hausmänner an ihre Rolle gewöhnt, kam 1987 «Dirty Dancing» in die Kinos. Die Männer schlüpf-
ten aus den Pantoffeln in die Tanzschuhe und tanzten den Mambo. Danach galt es als schick, einen schwulen Modeberater zu engagieren, in schrille Outfits zu steigen und sich die Wimpern zu färben. Als die Frauen den Heterosexuellen nicht mehr vom Homosexuellen unterscheiden konnten, eilte der britische Journalist Mark Simpson zu Hilfe und erfand 1994 den Begriff des metrosexuellen Mannes. Männer durften sich von nun an feminin und maskulin geben – Hauptsache die Brust war glatt rasiert und das Bartstyling stimmte (mehr dazu Seite 20). Die Werbung freute sich und vermarktete mit Leitfiguren wie David Beckham, Brad Pitt und Ian Thorpe den Trend. Dann gab es noch jene, die wenig Sinn für Ästhetik entwickeln wollten (oder konnten), durch lümmelhafte Verhaltensweisen auffielen und sich als die echten Männer sahen. Das nannte man dann retrosexuell. Ist nun auch schon drei Jahre her. Zeit für einen neuen Trend, finde ich. Und ich bin gespannt, welche Männermodelle noch auf uns zukommen.
Nadja Mühlemann Redaktorin
KINDER
4 I5
So entfernt man verräterische Lippenstiftspuren Benutzen Sie einen speziellen Fleckenentferner aus der Drogerie. Den Entferner auf ein weisses Tuch auftragen und den Fleck damit behandeln. Hartnäckige Flecken mit einer «Prewash»-Lösung besprühen und ausspülen. Ist der Fleck immer noch sichtbar, reiben Sie ihn mit flüssigem Waschmittel ein und stecken Sie das Hemd in die Waschmaschine.
Die grosse Fitnesslüge Nicht alles, was Sie im Fitnessstudio hören, muss wirklich stimmen. «Wer am nächsten Tag keinen deftigen Muskelkater hat, hat nicht effektiv trainiert.» Das stimmt einfach nicht. Denn Muskelkater ist nichts anderes als mikroskopisch kleine Risse im Muskel. Dadurch kann das Gewebe vernarben und die Muskeln werden weniger beweglich. Wer dann noch weitertrainiert, riskiert Zerrungen und Muskelfaserrisse.
Mann, siehst du alt aus! Augenringe lassen jeden Mann alt aussehen. Zum Glück gibt es Gegenmassnahmen: Klar können Sie nach Boxerart ein Steak aufs Gesicht legen. Aber effizienter wirken kühlende Augengels aus der Drogerie. Verschiedene Hersteller führen solche Pflegeprodukte mit Vitaminen, Antioxidantien und Feuchtigkeitsspendern in ihren Herrenlinien. Der Preis der Spezialcreme liegt etwa gleich hoch wie für ein Kilo Steak – das Produkt hält sich aber deutlich länger. Übrigens: Augenringe entstehen, weil sich durch das nächtliche Liegen Wasser unter den Augen ansammelt und die Haut anschwillt. Normalerweise lösen sich diese Schwellungen nach einigen Stunden wieder. Doch über die Jahre dauert das immer länger.
Jobwechsel macht dick Fast die Hälfte aller Männer, die einen neuen Job antreten, nehmen nach kurzer Zeit an Gewicht zu. Dies ergab eine Umfrage des US-Jobportals CarreerBuilder.com. Danach legte seit Jobantritt jeder fünfte Befragte fünf Kilogramm zu, jeder zehnte sogar zehn. Der Grund: Stress stört die normalen Essgewohnheiten. Er sorgt dafür, dass man sich ungesund ernährt und eher zu fettreichen Snacks und zuckerhaltigen Produkten greift.
Männerzähne in Gefahr Männer leiden häufiger an Zahnfleischerkrankungen als Frauen, so eine Studie vom Ministerium für Gesundheit in Kuwait. Mangelnde Mundhygiene ist demnach der grösse Risikofaktor für Zahnausfall, Zahnfleischentzündungen und -schwund. Besonders gefährdet sind Diabetiker und Raucher. In Europa sieht die zahnhygienische Lage ebenfalls nicht rosig aus: Nach Expertenschätzungen putzen sich knapp 20 Prozent ihre Zähne weniger als zweimal täglich, 0,5 Prozent glauben sogar ganz auf eine Zahnbürste verzichten zu können.
Männer können alles – bloss nicht waschen Von wegen. Das geht ganz einfach. Wer keine Ahnung hat vom Wäschewaschen kann es jetzt lernen. Der Waschmaschinenhersteller Bauknecht bietet bis Dezember in Bern, Dietlikon und Lenzburg kostenlose Männer-Waschkurse an. Anmelden können Sie sich unter www.maennerwaschkurs.ch
MÄNNER
6 I7
Kamasutra: Der Liebesknigge Eine verklärte Ahnung über das Kamasutra haben viele: Keiner weiss aber genau, was es wirklich sein soll.
K
ennen Sie den Song «Teddybär» von Polo Hofers Rumpelstilz aus den 1970er Jahren? Mit vierzehn liess mich besonders die Stelle «Nimm ds Kamasutra abem Büechergschtell (...) de heimers zäme bumsfidel, bis spät am morge früeh» aufhorchen. Damals – als Pubertierender völlig unerfahren in Sachen körperliche Liebe – hatte ich das Wort Kamasutra bereits irgendwo aufgeschnappt. Und aus den geheimnisvollen Halberklärungen älterer Kollegen konnte ich schliessen: Es hat mit Sex zu tun. Spannend! Jahre später wohnte ich als Erwachsener in einer Kneipe zufälligerweise einem Gespräch bei: Es ging um das Kamasutra. Obschon die beiden, die sich darüber unterhielten, altersmässig der Pubertät längst entwachsen waren, verweilte ihr Fokus auf die im Kamasutra beschriebenen und weit bekannten Stellungen beim Sex. Ich erinnere mich an Gesprächsfetzen: «Da holt man sich einen Bruch» oder «Da muss man vorher stundenlanges Stretching machen» und «Geil wärs ja schon, könnte man das». Oje!, dachte ich mir, Klischees nähren Klischees. Und weil ich nicht als dröger Ge-
lehrter dastehen wollte, enthielt ich mich jeglicher Kommentare. Den Neunmalklugen darf ich aber jetzt spielen! Also: Das Kamasutra ist kein Erotikon, auch keine Bedienungsanleitung zu unzähligen Sexstellungen, wie es in der westlichen Welt immer noch verstanden wird. Es ist aber eines der einflussreichsten Sachbücher der Weltkulturgeschichte zum Thema Liebe, mit allem(!) Drum und Dran.
Benimmregeln der Erotik Der Titel des vor etwa 1700 Jahren in Sanskrit verfassten Buches lautet «Vatsayana Kama Sutra» und wurde von dem Eremiten Mallanaga Vatsayana in «Keuschheit und höchster Versenkung verfasst». Das Werk besteht aus sieben Teilen (Büchern) und versteht sich als Leitfaden (Sutra) für die Liebe und das Erotisch-Sexuelle (Kama), legt zugleich viel Wert auf das ethische Verhalten des Menschen. Sozusagen ein frühzeitlicher «Knigge» aus dem uns so fremden und faszinierenden Indien. Lange wurde das Kamasutra im Westen mit Pornografie gleichgesetzt. Verantwortlich für diesen Ruf ist der zweite Teil des Buchs, der sich explizit mit verschiedenen, teilweise akrobatischen Stellungen während des Liebesspiels befasst. In den anderen, ebenso wichtigen Büchern kommen Ratschläge, wie man als Mann einer Jungfrau die Angst vor dem ersten Mal nimmt, wie man eine erfahrene Frau beglückt oder wie man
Ausprobieren! Viele der Stellungen aus dem Kamasutra sind dem Hatha-Yoga entlehnt und setzen Geschmeidigkeit voraus. Diese ist auch für den durchschnittlichen Westler erlernbar! Es ist aber nötig, sich in sanfter Beharrlichkeit zu üben.
Streit im Harem schlichtet. Ferner finden sich im letzten Teil Rezepte für Aphrodisiaka und Benimmregeln.
Drei Lebensziele «Über die körperliche Liebe, wie sie im Kamasutra beschrieben wird, kann sich der Mensch zu einem ganzheitlichen Wesen entwickeln. Das ist ein Teilstück des Weges», erklärt der indische Yoga-Meister Sushil Bhattacharya. Das ist auch für West-
«
Über die körperliche Liebe kann sich der Mensch zu einem ganzheitlichen Wesen entwickeln. Yoga-Meister Sushil Bhattacharya
»
ler möglich: «Sicher müssen sich Interessierte mit weit mehr als den Stellungen im Geschlechtsverkehr befassen und tiefer in die Weisheiten dieses Buches eindringen, sich möglichst auch etwas mit der Kultur beschäftigen.» Das Kamasutra folgt nämlich der Lebensauffassung des Hinduismus. Nach altindischer Morallehre richtet sich das Leben nach einem dreifachen Ziel (Trivarga): dem Streben nach dem spirituellen Wohl (Dharma), dem Nützlichen oder Materiellen (Artha) und dem Angenehmen oder sinnlichen Genuss (Kama). Kama ist der lustbetonte
Kreisen Sie Ihr Becken wie beim Hula-Hoop, das macht die Hüften geschmeidig! Muss nicht unbedingt die Lust fördern, Ihrem körperlichen Wohlbefinden nützt es alleweil. Setzen Sie sich auf die Fersen und bewegen Sie danach die Füsse auseinander, bis das Gesäss den Boden berührt. Bleiben Sie dreissig Sekunden in dieser Stellung. Das kräftigt die Schenkel und fördert die Gelenkigkeit. Fortgeschrittene können auch versuchen, den Beckenbodenmuskel anzuspannen. Die klassische Kerze macht geschmeidig! Auf den Rücken legen und die Beine heben, bis sie gerade aufgerichtet sind. Stützen Sie den Oberkörper im Rücken oberhalb der Hüften mit den Händen ab. Bleiben Sie einige Sekunden in dieser Position und steigern Sie die Zeit von Mal zu Mal. Indische Yogi sagen, dass fünfzehn Minuten in der Kerze so erquickend sind wie zwei Stunden Schlaf. Zwanzig Sekunden Pobacken zusammenkneifen: Das kräftigt die Gesässmuskulatur, löst den Beckenboden. Zudem fühlt man einen Strom durch den ganzen Körper fliessen. Energie pur!
MÄNNER
8 I9
«
Über Sexualität wird geredet, gesungen und gelacht. Yoga-Meister Sushil Bhattacharya
Bezug der fünf Sinne auf Objekte, dann im weiteren Rahmen jeder Sinnesgenuss und schliesslich: der Genuss der Liebe.
Sex ist nicht vulgär Wichtigste Grundlage ist die Tatsache, dass Sex zum normalen Alltag dazugehört, wie Essen, Trinken und Schlafen. Im Gegensatz zu der westlichen Welt - in der Sex entweder ein Tabuthema ist oder ins AbsurdExzessive getrieben wird – gehört Sex laut Kamasutra zu den zentralen Freuden des Lebens: Über Sexualität wird geredet, gesungen und gelacht, sie wird tänzerisch dargestellt und in der Öffentlichkeit diskutiert, und bereits in der Erziehung wird darauf hingearbeitet, Sexualität als soziale Fähigkeit zu erlernen, sie als etwas ganz Normales, aber niemals als etwas Vulgäres zu betrachten. Erotik und Sexualität nahmen im alten Indien also keine Sonderstellung ein. Sie wurden als Bestandteil des menschlichen Daseins gesehen. «Schliesslich darf man den Körper und seine Bedürfnisse nicht verneinen. Sie gehören zum Menschen, genauso wie seine Gedanken und Gefühle», sagt Sushil. Wer sich für Kamasutra interessiert, hat also ein Stück Arbeit an sich selbst vor sich. Er muss sein persönliches Sinnlichkeitspotenzial entdecken und nutzen.
Mehr und noch mehr In unserer materialistisch geprägten Gesellschaft wird Sex oft als Ersatzbefriedigung für ein lustloses, fremdbestimmtes Leben vollzogen und gar nicht aus Lust heraus begangen. Viele Menschen sind süchtig nach
»
dieser Art Surrogat-Sex, ohne es zu wissen. Oft geht es um Quantität und nicht um Qualität. «Das ist, ganz allgemein gesagt, vielen Menschen der westlichen Welt eigen: Das Streben nach mehr und noch mehr», sagt Sushil, der in den letzten zwanzig Jahren weite Teile des Okzidents bereist hat und seit fünf Jahren in Bern sesshaft ist. «Dabei vergisst der Westler, aus dem Vorhandenen das Beste zu holen und es bedingungslos zu geniessen.» Das kann auf materiellen Besitz übertragen werden, aber auch auf den Umgang mit dem Sex. Wenn Sex unbeseelt und ohne Gefühle getrieben wird, kann er nicht befriedigen. Wer Kamasutra-Stellungen lustvoll erleben will, sollte sich von falschen Vorstellungen von einer Sexualität lösen, die eigentlich gar nichts mit Liebe und Lust zu tun hat. Sie und er sollten sich einfach wirklich hingeben, ohne Druck und falsche Erwartungshaltung, dafür mit umso mehr Neugierde und Entspannung. Sushil Bhattacharya: «Letztlich geht es darum, die körperliche Lust als Bestandteil des eigenen Lebens zu betrachten und nicht von ihr dikFrancesco Di Potenza tiert zu werden.»
Kamasutra von Mallanaga Vatsyayana, Verlag Wagenbach Klaus 2004, ISBN 3-8031-3614-8, Fr. 31.90 www.saptayoga.com Yogaschule des Meisters Sushil Bhattacharya.
MÄNNER
10 I 11
Zum Anbeissen! Über die Kunst, lustvoll zu kochen. Mit einem raffinierten Liebesmenü zum Nachmachen.
A
phrodisiaka sind Nahrungsmittel zur Belebung der Libido. Sie steigern das Lustempfinden und wirken reizend auf die Geschlechtsorgane. Die Bezeichnung Aphrodisiakum stammt übrigens aus dem Griechischen und leitet sich ab von Aphrodite, der Göttin der Liebe. Die Zubereitung der lustfördernden Speisen ist eine besondere Kochkunst, die sich dank engagierten Kochbuchautorinnen und -autoren auch von Hobbyköchen leicht nachvollziehen lässt. In der Schweiz wurde Ruth Johnson als Köchin aphrodisischer Spezialitäten und als Autorin von sinnlichen Kochbüchern bekannt. Für den Special «Männer» hat sie ein köstliches Liebesmenü zusammengestellt, das Sie einfach nachkochen können. Die Rezepte dazu finden Sie auf den nächsten Seiten. Gönnen Sie sich und Ihrer Liebsten diese Delikatessen – und lassen Sie sich von der Wirkung überraschen! Frau Johnson, wer braucht Aphrodisiaka? Ruth Johnson: Eigentlich braucht sie niemand. Ich sage immer: Wer sie am wenigsten benötigt und doch an ihre Wirkung glaubt, erfährt den Genuss am deutlichsten. Kaum vorstellbar, dass Aphrodisiaka wirklich wirken. Natürlich wirken sie. Die aphrodisierende Küche beflügelt, stimuliert, sensibilisiert und bringt vergnügliche Stunden mit dem
Liebsten. Mit einem Liebesmenü kann man die Partnerin überraschen, wenn sie gestresst heimkehrt und für eine entspannte Atmosphäre sorgen. SanfRuth Johnson te Musik und eine schöne Tischdekoration mit Kerzenlicht sollten nicht fehlen. Und dann serviert man ein erstklassiges Essen, zubereitet aus anregenden Speisen... ...und was passiert dann? Dann kann ich mir gut vorstellen, dass man in Liebesstimmung kommt. man darf hoffen oder fürchten, dass man in wenigen Augenblicken wie der griechische Gott Priapus mit einer Dauererektion protzen können oder sich die Partnerin in eine Mänade, eine ekstatisch verzückte Frau, verwandelt! Was ist das Besondere an Ihren Rezepten? Die aphrodisische Küche können sich alle leisten, denn Fantasie kostet nichts. Speziell ist, dass man beim Einkaufen der Zutaten für das Liebesmenü auch der Drogerie einen Besuch abstattet. Dort findet man viele Naturprodukte, die seit je als Aphrodisiaka benutzt wurden. Hochwertige, natürliche Öle zum Beispiel. Sie parfümieren die Speisen und verleihen ihnen raffinierte Geschmacksnuancen. Ich habe in meinen Rezepten oft zu natürlichen ätherischen Ölen und Essenzen gegriffen und verwende be-
wusst keine Billigöle, die synthetisch hergestellt sind und sich nicht für die Küche eignen. Wenn es Aphrodisiaka gibt – gibt es dann auch Anaphrodisiaka? Ja! Nicht alles, was eindeutig aussieht, ist auch aphrodisisch. Es gibt Gemüse, die sogar das Gegenteil bewirken. Trotz ihrer phallischen Form ist zum Beispiel die Gurke eine lustdämpfende Pflanze. Sie hat kühlende Eigenschaften, welche die Körperfunktionen auf Sparflamme halten.
Sind alle Liebesmittel bei Frauen und Männern gleichermassen wirksam? Bei der Zubereitung eines Liebesmenüs: ja. Es gibt natürlich Unterschiede zum Beispiel bei der spezifischen Anwendung der Pflanzen und Gewürze als medizinische Heilmittel. Hier möchte ich jedoch auf die Beratung von Drogistinnen und Drogisten verweisen. Nadja Mühlemann
Von Auster bis Zwiebel Viele Pflanzen und Gewürze, die unser Essen interessanter und schmackhafter machen, haben eine luststeigernde Wirkung. Austern sind wohl der Inbegriff der Erotik: Sobald die Muschel geöffnet ist, offenbart sie einen Anblick, der unsere Fantasie kitzelt. In Sri Lanka glaubt man, nicht der Apfel, sondern die Banane sei die Verführungsfrucht im Paradies gewesen. Das mag sowohl am erotischen Aussehen als auch am Esserlebnis liegen. Curry besteht aus einer Mischung von bis zu vierzig Zutaten, viele davon sind aphrodisische Gewürze. Gelée Royale ist das Kraftfutter der Bienenkönigin. Auf den Menschen wirkt es anregend, stärkend und euphorisierend. Petersilie, das gewöhnliche Küchenkraut, hat es in sich. Vor Überdosierung wird ge-
warnt. Verantwortlich für die starke sexuelle Stimulierung ist das ätherische Öl Apiol. Zimt, Nelken, Kardamom und Muskatnuss machen aus Weihnachtsgebäck ein Aphrodisiakum. Die Wirkung beruht auf ätherischen Ölen, die stimulieren und in hoher Dosierung berauschen. Besonders Muskat verstärkt die sexuelle Empfindungsfähigkeit und wirkt leicht berauschend. Grund ist der Gehalt an Myristicin, das auch die Ausgangssubstanz für MDMA (Ecstasy) darstellt. Aphrodisische Qualitäten werden auch der Zwiebel nachgesagt. In Klöstern war sie verpönt, weil sie die Libido anheizt. Sie hat den gleichen Nachteil wie Knoblauch, der das Liebesleben anregt, aber wegen des starken Geruchs verpönt ist.
MÄNNER
12 I 13
Aphrodisierende Delikatessen
Rindsfilet mit Granatapfel-Chutney und Sternanis-Sauce Zutaten 200 g Silberzwiebeln 1 Granatapfel 1 /2 rote Chilischote 3–4 EL Rotweinessig 30 g Korinthen (ersatzweise Rosinen oder Sultaninen) 2 Nelken 1 langer Pfeffer oder Kubebenpfeffer (ersatzweise eingelegte grüne Pfefferkörner) 50 g Zucker Salz und Pfeffer aus der Mühle 2 EL Olivenöl 1 EL Butter 400 g Rindsfilet am Stück Gewürzsalz 100 ml Weisswein 100 ml Rinds- oder Kalbsfond 1 Sternanis 1 TL Gin 100 ml Doppelrahm Salz und Pfeffer aus der Mühle ein Hauch Currypulver wenig Zitronensaft
Zubereitung Granatapfel halbieren. Eine Hälfte auspressen. Um mehr Saft zu bekommen, Kerne mit einem Löffelrücken auspressen. Saft durch ein feines Baumwolltuch giessen. Aus der anderen Hälfte die Kerne herauslösen. Chilischote entkernen und in feine Streifen schneiden. Silberzwiebeln, Korinthen, Chili, langen Pfeffer, Zucker, Kerne, Saft und Essig zum Kochen bringen. Hitze reduzieren und das Chutney eine halbe Stunde köcheln lassen. Gelegentlich umrühren. Mit Salz und Pfeffer aus der Mühle abschmecken. Fleisch würzen und in einer Bratpfanne bei starker Hitze rundum kräftig anbraten. Fleisch im Ofen bei 80 Grad eine Stunde (rosa) bis eineinhalb Stunden (gut durch) niedergaren. Für die Sauce den Bratensaft mit dem Wein ablöschen. Flüssigkeit einkochen. Mit Fond aufgiessen. Alles auf die Hälfte reduzieren. Sauce durch ein Baumwolltuch giessen. Sternanis beifügen, Gin und Rahm unterrühren. Sauce köcheln lassen, bis sie schön sämig ist. Den Sternanis entfernen. Filet aus dem Ofen nehmen, wenige Minuten ruhen lassen und dann in Scheiben schneiden. Einen Saucenspiegel auf die vorgewärmten Teller giessen und mit Fleischstücken und Chutney dekorativ anrichten. Restliche Sauce separat reichen. Dazu passen Reis und gedünsteter Fenchel.
Riesencrevetten im Pandanusrock mit karamellisierten Frühlingszwiebeln Zutaten 1 TL helle Sojasauce 1 /2 TL Kurkuma (Gelbwurz) Salz und Pfeffer aus der Mühle Chilipulver 10 Riesencrevetten 10 Pandanusblätter (im Thai-Laden vorbestellen) 2 EL Erdnussöl 4 Frühlingszwiebeln 1 EL Butter 1 TL Honig 100 ml Gemüsebrühe
Literatur Ruth Johnson-Illi: «Rezepte der Liebe», AT-Verlag 2001, ISBN 3-85502-648-3, Fr. 58.– Manuel Velaquez Montalban: «Unmoralische Rezepte», Piper Verlag 2002, ISBN 3-492-23735-5, Fr. 18.– Käthe Springer: «Liebeskochkunst», Mary Hanh Verlag 2003, ISBN 3-87287-499-3, Fr. 25.80 Links http://de.wikipedia.org/wiki/ Aphrodisiakum http://fitforfun.msn.de/food/ liebeskueche
Zubereitung Sojasauce mit den Gewürzen vermischen und Riesencrevetten darin 20 Minuten marinieren. Die Pandanusblätter in kaltes Wasser einlegen, damit sie geschmeidig werden. Blätter trocken und um die Crevetten wickeln (evtl. mit einem Zahnstocher befestigen). Butter in einer beschichteten Bratpfanne aufschäumen lassen und die geviertelten Frühlingszwiebeln darin dünsten, bis sie glasig werden. Den Honig dazugeben und die Frühlingszwiebeln karamellisieren. Mit Bouillon ablöschen, Hitze reduzieren und zudecken. Zwiebeln weich schmoren, bis die Flüssigkeit verdampft ist. In einer anderen Pfanne die Crevetten ca. 3 Minuten anbraten. Mit Küchenpapier abtupfen, mit den karamellisierten Frühlingszwiebeln anrichten und sofort servieren. Tipp: Die Pandanusblätter werden vor dem Genuss entfernt.
MÄNNER
14 I 15
Die Krux mit dem Geschenk für die Liebste Sechs Uhr ist vorbei. In einer knappen halben Stunde schliessen die Läden. Christian hetzt durch Berns Gassen. Was nur soll er Monique mitbringen? Womit könnte er sie erfreuen?
W
ir Männer sind doch immer auf dem letzten Drücker», sagt Markus (38). «Wir haben so viel zu tun, sind so beschäftigt. Deshalb sind wir immer so spät dran mit unseren Geschenken.» Derweil eilt Christian weiter auf der Suche nach etwas Speziellem für seine Monique. Er schaut bei einem Juwelier ins Schaufenster. Könnten es diese Silberohrringe sein? Oder die feine Schmuckuhr? Aber nein, eine Uhr hat sie ja, und vielleicht würde sie die Ohrringe zu banal finden. Und die anderen da, die mit den Brillanten? Nun, bei aller Liebe, die sind ihm dann doch zu teuer. «Schmuck ist wirklich eine teure Angelegenheit», findet auch Markus. Und zudem könne man auch ziemlich falsch liegen. «Da habe ich meine negativen Erfahrungen gemacht», sagt er. Vielleicht wären Blumen doch besser, überlegt Christian. «Blumen sind vergänglich», kommentiert Markus. Für den Informatiker gibt es nur zwei Gründe, einer Frau einen Blumenstrauss
mitzubringen: «Wenn ich weiss, dass sie darauf wirklich abfährt. Oder halt, wenn mir wirklich gar nichts anderes in den Sinn kommt.» Jedenfalls seien Blumen keineswegs ein originelles Geschenk. Wolfgang (39) hingegen findet: «So eine einzelne Rose schenke ich meiner Frau hin und wieder. Das freut sie jeweils sehr.» Und auch Alfred (58) ist anderer Meinung: «Ich schenke meiner Frau durchs Jahr hindurch öfters Blumensträusse, aber auch Topfblumen, etwa Orchideen. Das ist doch immer ein schönes Zeichen, und ihr bereitet es Freude.» Allerdings verzichtet er bei speziellen Anlässen, etwa dem Geburtstag oder an Weihnachten, auf den obligaten Strauss. «Da sollte es dann schon etwas Besonderes sein.» In Christians Blickfeld rückt jetzt eine Confiserie. Sollte er ihr Pralinen kaufen? In Gedanken sieht er schon die beschleifte Schachtel mit dem süssen Inhalt. Aber würde er damit nicht ihr Diätprogramm durcheinander bringen? Lieber nicht. Doch langsam wird die Zeit knapp, und die Blösse, etwas im Tankstellen-Shop holen zu müssen, will sich Christian dann nicht geben. Dafür ist die Liebe dann doch noch zu frisch und zu kostbar. Rasch kehrt er um, betritt das Juweliersgeschäft und deutet auf die Ohrringe mit den Brillanten. «Ein Geschenk?», fragt ihn die Verkäuferin freundlich. Er nickt, erleichtert, eine Lösung gefunden zu haben, selbst wenn sie ruinös
«
Zu mir kommen Männer, die das Herz ihrer Liebsten erobern möchten. Wilfred Burri, dipl. Drogist
»
teuer ist. «Mit einem teuren Geschenk kaschieren wir Männer nicht selten unsere Fantasielosigkeit», sagt Markus dazu. Allerdings gibt er auch zu bedenken: «Wir sind halt einfach keine Propheten, und das Gedankenlesen liegt uns auch nicht. Deshalb ist es wirklich nicht einfach, einer Frau ein schönes Geschenk zu machen, das sie auch wirklich erfreut.» Vielleicht spricht Markus Ihnen geradewegs aus dem Herzen. Und vielleicht haben Sie sich in Christian, der für diesen Artikel frei erfunden wurde, selbst wiedererkannt. Tatsache ist, dass die meisten Frauen sich enorm über Aufmerksamkeiten von ihrem Liebsten freuen. Und dass vermutlich einige Beziehungen gerettet hätten werden können, hätte sich der Mann nicht ständig hinter seiner Arbeit verschanzt, so wie es Markus ausdrückt, sondern sich eine halbe Stunde Zeit genommen, seiner Liebsten eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Und damit man mit dem Kauf eines Geschenkes nicht falschliegt, gibt es auch einige Tipps: «Ich finde, Zuhören hilft ganz gut», erklärt Alfred. So bringt der Ingenieur in Erfahrung, worüber seine Frau nachdenkt und was sie sich wünscht. «Als sie beispielsweise sagte, sie würde so gerne
wieder mal ins Theater gehen, da habe ich ihr ein Theater-Abo geschenkt.» Und noch einen guten Tipp hält Alfred bereit: «Wenn ihr Parfüm langsam zur Neige geht, dann sehe ich das ja und kaufe ihr einfach ein neues Fläschchen. Das kommt auch gut an.» Auch Markus hat seine Tricks, wie er die geheimsten Wünsche seiner Frau in Erfahrung bringen kann. «Manchmal gefällt ihr etwas im Haus von Freunden. Und wenn sie mich darauf aufmerksam macht, merke ich mir das und schenke es ihr bei der nächsten Gelegenheit», sagt er. Das Gleiche gilt natürlich bei Schaufenstern: So kann ein sonntäglicher Schaufensterbummel ganz hilfreich sein, einige Geschenkideen zu sammeln. Einfacher haben es sich Wolfgang und seine Frau eingerichtet: «Wir besprechen immer, was wir gerne hätten, zum Beispiel etwas fürs Haus. Und wenn Geburtstage oder Feiertage in Sichtweite sind, dann leisten wir uns gemeinsam etwas. Das macht dann auch wirklich Sinn und Freude.» Dem kann sich auch Alfred anschliessen: «Da wir nahe beieinander Geburtstag haben, besprechen wir oft, was wir uns kaufen könnten.» Doch was viele Männer nicht wissen: Verborgen in Läden, die sie kaum je betreten, warten viele kleine, liebevolle Geschenke darauf, entdeckt zu werden. «Wir Männer sind ja eher rational orientiert», sagt Markus dazu. «Deshalb haben wir auch gerne praktische Geschenke, etwa eine gute Fla-
MÄNNER
16 I 17
«
Ich finde, dass die Frauen es verdient haben, verwöhnt zu werden. Wilfred Burri, dipl. Drogist
»
sche Wein. Frauen hingegen mögen gerne emotionale, nichtmaterielle oder – wie ich dem sag – esoterische Geschenke, und da sind wir vielleicht manchmal nicht so feinfühlig dafür.» Solche Geschenke gibt es beispielsweise in der Drogerie. «Wir haben auf diversen Gebieten etwas anzubieten», sagt Wilfred Burri, Geschäftsführer der Dropa Drogerie am Waisenhausplatz in Bern. Seine eigene grosse Leidenschaft ist seine Feuerwerksabteilung, die er «Knallfred» getauft hat. «Zu mir kommen Männer, die das Herz ihrer Liebsten erobern möchten», sagt er. Eine speziell arrangierte Feuerwerkskombination verfehle dabei selten das Ziel. Allerdings kann Wilfred Burri auch Geschenke anbieten, die man eher in einer Drogerie erwartet, zum Beispiel ein besonderes Necessaire mit persönlich zusammengestellten Vitalstoffprodukten, ätherischen Ölen oder Pflegeprodukten. Dafür muss der Drogist aber einiges über die Liebste seines Kunden erfahren. «Es ist wichtig zu wissen, was das für eine Frau ist, für die ich das zusammenstelle», sagt er. «Ist sie beispielsweise der sportliche Typ, romantisch, elegant oder eher häuslich?» Ausserdem muss er auch über das Hautbild informiert
werden, damit er die passenden Pflegeprodukte findet. «Das Alter der Frau spielt eine wichtige Rolle. Und ich muss auch wissen, ob sie eine eher feine, sensible oder grobporige Haut hat.» Die Zusammenstellung des Necessaires kann in Richtung Wellness gehen, aber auch ausschliesslich natürliche oder «luxuriöse» Produkte enthalten. «Mir macht es Spass, etwas Spezielles und Einzigartiges für diese Frauen zu basteln, denn ich finde, dass die Frauen es verdient haben, verwöhnt zu werden», sagt der Drogist. Ausserdem merkt er oft, dass er richtig gelegen habe, wenn rund ein halbes Jahr später eine Frau in sein Geschäft komme und ein Produkt verlange, das sie von ihrem Mann geschenkt bekommen hatte. Gut an den männlichen Kunden findet Wilfred Burri, dass diese selten mit einer vorgefassten Meinung zu ihm kommen, sich beraten lassen und für ein spezielles Geschenk auch gerne eine gewisse Summe ausgeben. Und was der Drogist dann meist nicht lassen kann, verrät er zum Schluss: «Meist verstecke ich noch irgendeinen Zuckerstock in so einem Necessaire. Das kommt immer gut an.» Brigit Leuenberger
MÄNNER
18 I 19
Sie kennen Ihren Haar-Typ nicht? Das könnte damit zu tun haben, dass man sich erst einmal klar werden muss, welcher Haar-Typ man sein möchte. Eine (nicht ganz ernst gemeinte) Entscheidungshilfe. Der Aufreisser – sexy und maskulin Ihr Körper ist aus zwei Gründen komplett enthaart. Erstens, damit Ihre gestählten Muskeln und die sonnenbankgebräunte Haut besser zur Geltung kommen. Zweitens, weil die Haut nach einer Ganzkörperenthaarung supersensibel ist und ein spezielles sexuelles Vergnügen bereitet. Ihren Anrufbeantworter besprechen Sie in zehn
Sprachen, ohne eine wirklich zu beherrschen. Ihre Uhr ist eine dunkelblaue Breitling, sie fahren Porsche und mögen grosse Hunde. Ihr Lieblingsaccessoire: schöne Frauen. Den Abend beginnen Sie mit einem Drink und ausdrucksloser Loungemusik. Wo die nächste Party ist, da sind auch Sie. Im VIP-Room leeren Sie eine Flasche Luxus-Champagner über den Kopf und brüllen: «Yeahr Baby, give it to me!» Vorsicht: Statussymbole können oft nur kurzfristig, echte Freunde dauerhaft über Krisen hinweghelfen.
Der Heiratswillige – reich und charmant Ihr Gesicht ist sorgfältig rasiert. Aus hygienischen Gründen trimmen Sie auch Achselhaar, Brusthaar und Intimgegend. Sie leisten sich keinerlei Eskapaden, um Ihren hochwohlgeborenen Nachnamen nicht zu besudeln. Ihre Freunde haben Sie sorgfältig gecastet. Im Beruf tragen Sie Anzug und Krawatte – da Sie im Familienunternehmen arbeiten, fällt es nicht weiter auf, dass Sie ein nutzloser Schnösel sind. Sie wohnen an bevorzugter
Lage mit Seeanstoss und legen Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance. In Ihrer Freizeit spielen Sie Golf, segeln und tragen Ihren Sweater geknotet um die Schultern. Wenn der Business-Lunch eine Enttäuschung war, bekommen Sie einen Nervenzusammenbruch. Vorsicht: Die perfekte Erscheinung mag vielleicht die künftige Schwiegermutter entzücken, aber die meisten Frauen mögen gestandene Mannsbilder mit Ecken und Kanten.
Der Abenteurer – wild und sportlich Ihre Haare wuchern am ganzen Köper. Wenn überhaupt, schneiden Sie höchstens mal den Bart. Schliesslich gibt es wichtigere Dinge im Leben als die tägliche Rasur! Sie sind der unkomplizierte Kumpeltyp. Am liebsten essen Sie Landjäger und Schwarzbrot. Wo Sie auftauchen, werden Sie mit herzlichem Schulterklopfen empfangen. Ihr Besitz ist wertlos, aber bedeutungsvoll. Wie Ihre Kette aus Steinen, die Sie in der mongolischen Taiga gesammelt haben. Um Geld zu sparen, leben Sie in Wohngemeinschaft in einem Bauernhaus auf 1400 Metern Höhe. Vorsicht: Das abenteuerliche Leben mag in jungen Jahren reizvoll sein, mit zunehmendem Alter sollten jedoch Risiken abgesichert und Finanzen vorgesorgt werden.
Der Gestylte – en vouge und exzentrisch Sie lassen sich vom Starcoiffeur ein kunstvolles Bartstyling verpassen, um aufzufallen. Achsel- und Brusthaar sind aus ästhetischen Gründen rasiert. Ihre Kleider sind brandneu und aus Flavio Briatores Kollektion «Billionaire Italian Couture». Ihr Hemd ist immer eine Spur zu offen und sie tragen Straussenlederschuhe. Ihre Designer-Jeans ist hinten bedruckt und wird von einem Gürtel mit auffälliger Schnalle gehalten. Ihr Gang ist schlenderisch, sie lassen die Arme dandyhaft mitschwingen. Sie sitzen oft in der Espresso-Bar und sagen «ciao bella» zu vorbeigehenden Schönheiten. Wenn Right Said Freds «I’m too sexy for» läuft, fangen Sie an, auf dem Tisch zu tanzen. Vorsicht: Geben Sie nicht mehr Geld aus, als Sie haben. Mit der Mode zu gehen, ist das eine. Sich die Trends leisten zu können, das andere.
Enthaarungs-Tipps auf der nächsten Seite
MÄNNER
20 I 21
Das erste Mal Vielleicht haben Sie daran gedacht, sich die Achselhaare zu rasieren. Und taten es dann nicht, weil Sie befürchteten, die Kumpel könnten schräge Bemerkungen über Sie machen? Aber hallo! Wir liefern Ihnen ein paar gute Gründe, es trotzdem auszuprobieren. Mal sehen, vielleicht haben Sie ja den Mut dazu. Hier schon mal ein paar Tipps fürs erste Mal. Achselhaar: Die Nassrasur geht ruckzuck. Sie muss alle paar Tage gemacht werden, wenn die Haut stoppelfrei sein soll. Wer nass rasiert, verlegt die Rasur unter die Dusche und spart noch mehr Zeit. Wichtig: Beim ersten Mal Haare mit dem Bartschneideaufsatz stutzen. Nasen, Ohren: Mit der Schere kriegen Sie den Wildwuchs in den Griff. Wer eine Allzweckschere verwendet, riskiert ein blutiges Badezimmer. Wichtig: Rücken Sie den Borsten verletzungsfrei mit einer Nasenhaarschere mit abgerundeten Spitzen zu Leibe. Brauen: Wer seinen Brauen Form geben will, sollte sich von einer Kosmetikerin beraten lassen. Stimmt die Symmetrie, lassen sich die Härchen zu Hause mit der Pinzette zupfen. Die Schmerzempfindlichkeit ändert sich im Laufe des Tages. Probieren Sie aus, ob Sie die Prozedur am Morgen oder Abend besser aushalten. Wichtig: Wer schmerzempfindlich ist, kann die Haut vor dem Zupfen mit einem Eiswürfel unempfindlicher machen. Brust- und Rückenpelz: Für Anfänger mit «Naturpulli» eignet sich die Kaltwachsmethode. Kaltwachstreifen in Wuchsrichtung auf die trockene, saubere Brustbehaarung drücken und in entgegengesetzter Richtung abziehen – fertig. Nicht schmerzfrei, aber unkompliziert. Zur Linderung einen kalten Waschlappen auflegen und danach eine be-
ruhigende Hautlotion auftragen. Wichtig: Wer kein Schlangenmensch ist, hat es schwer, sich am Rücken zu enthaaren. Suchen Sie sich eine tatkräftige Assistentin. Bart: Manche Frauen mögens stachelig, manche lieber glatt. Darauf sollten Sie achten, wenn Sie der Liebsten eine Freude bereiten wollen. Ansonsten gilt dies: Wachsen die Barthaare unregelmässig, rasieren Sie sich gründlich. Gehören Sie zur bärtigen Bevölkerung? Dann steht Ihnen auch ein Dreitagebart. Der lässt Sie reifer wirken. Bloss passen Sie auf, dass Sie damit nicht älter aussehen, als Sie sind. Wichtig: Nach der Rasur eine belebende Pflegecreme oder ein hautverträgliches Aftershave verwenden. Schamhaar: Können Sie sich vorstellen, die Härchen von den Hoden zu zupfen? Oder wollen Sie mit der Rasierklinge die Familienplanung gefährden? Eben. Die einzig vernünftige Methode, Haare im Schambereich loszuwerden, ist die Enthaarungscreme. Benutzen Sie Produkte für sensible Haut. Wer unsicher ist, sollte sich in der Drogerie beraten lassen. Wichtig: Daran, dass sich eine Unterhose auf nackter Haut doch irgendwie anders anfühlt, gewöhnen Sie sich rasch. Beinkleid: Glatte Männerbeine? Geschmackssache. Für Radsportler sind sie eine Selbstverständlichkeit. Wenn Sie das erste Mal zum Epilierapparat greifen, sollten Sie sich über zwei Dinge Klaren sein. Erstens: Das Ding funktioniert wie Dutzende rotierende Pinzetten. Zweitens: Die Prozedur müssen Sie mindestens einmal im Monat wiederholen. Achtung: Gegen eingewachsene Haare hilft ein regelmässiges Körper-Peeling. Wichtig: Für Einsteiger gibt es Epilierer mit einem Starteraufsatz. Nadja Mühlemann
MÄNNER
22 I 23
Wenns im Magen brennt Saures Aufstossen, brennende Schmerzen hinter dem Brustbein oder Schluckbeschwerden. Wie die Beschwerden schnell wieder weg sind.
H
astiges Essen, Kaffee, Alkohol oder Nikotin sind häufige Gründe für Sodbrennen. Verursacht wird das Brennen, weil der Schliessmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen nicht richtig funktioniert. Säure aus dem Magen und Mageninhalt laufen in die falsche Richtung, das heisst in die Speiseröhre, zurück und reizen dort die empfindliche Schleimhaut. Damit das Leiden schneller ein Ende hat, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wer jedoch regelmässig oder über längere Zeit unter Magenbrennen leidet, sollte einen Arzt aufsuchen.
Das hilft sofort: Ein trockenes Stück Weissbrot, Brötchen, Zwieback oder eine gekochte Kartoffel langsam zerkauen. Helfen können auch Bananen oder Haferflocken, beispielsweise mit etwas Milch oder Joghurt eingenommen. Einen Schluck Milch oder Wasser ohne Kohlensäure trinken. Einen Löffel Heilerde (erhältlich in der Drogerie) einnehmen. Die Kleidung, vor allem einschnürende Gürtel oder Hosen, lockern.
Bei gelegentlichem Sodbrennen, beispielsweise nach einem schweren Essen, hilft ein säurebindendes Mittel aus der Drogerie. Homöopathische Heilmittel bei Magenbrennen oder Einzelmittel wie Acidum sulfuricum oder Natrium carbonicum. Pflanzliche Heilmittel in Form von Tropfen oder Tee, beispielsweise aus Kamillen, Fenchel oder Kümmel.
Über längere Zeit helfen Verhaltensänderungen: Fünf bis sechs kleine Mahlzeiten sind besser als drei grosse. Sich beim Essen Zeit nehmen. Jeden Bissen geniessen und gründlich kauen. Sich nur aufs Essen konzentrieren. Fernseher, Zeitung und Arbeit können warten. Vor dem Hinlegen (besonders am Abend) auf reichhaltige Mahlzeiten verzichten. Die letzte Mahlzeit mindestens zwei, besser drei Stunden vor dem Schlafengehen einplanen. Das Kopfende des Bettes etwas höher stellen. Keine engen oder einschnürenden Kleider tragen. Stress, hastiges Essen sowie langes Sitzen vermeiden. Unausweichlichen Stress mit Entspannungstechniken ausbalancieren. Bei Übergewicht ein paar Kilos abnehmen.
MÄNNER
24 I 25
Karl F. Maier: «Sodbrennen und Gastritis» Hausmittel, Medikamente und Ernährung. Alles über Heliobacter pylori. Verlag Österreichischer Kneippbund, 2003, ISBN 3-901794-65-4, Fr. 26.80 Einschränken sollte man: Genussmittel wie Kaffee, Alkohol, Nikotin. Vor allem auf nüchternen Magen.
Simone Harland, Mihovil Antonic: «Nie wieder Sodbrennen!» Verlag Urania-Ravensburger, 1999, ISBN 3-332-00519-7, Fr. 26.80
Schwer verdauliche, fette Speisen und Weissmehlprodukte wie z. B. Gipfeli, Hamburger, Hülsenfrüchte, Ölsardinen, Pizza oder Pommes frites. Süssigkeiten, säurehaltige Getränke wie Fruchtsäfte oder Limonaden. Scharfe Gewürze. Ersetzen Sie diese durch Kräuter.
Pflanzliches Heilmittel – Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Bioforce AG, CH-9325 Roggwil TG
Flavia Kunz
Prostata-Beschwerden? Die frische Kraft der Natur hilft.
1 Kapsel pro Tag
A.Vogel Prostasan® aus Sägepalmfrüchten bei • Häufigem Harndrang • Verzögertem Beginn beim Wasserlassen • Nachträufeln • Gefühl einer unvollständigen Blasen-Entleerung www.avogel.ch Pionier der Naturheilkunde – seit 1923
Mehr Mut, Männer! Über Prostatabeschwerden redet Mann nicht gerne. Dabei ist er mit seiner Erkrankung beileibe nicht allein: Nahezu jeder Zweite ist betroffen. ie Zahl lässt aufhorchen: Rund die Hälfte aller Männer ab fünfzig leiden an Prostatabeschwerden. Allzu gut kennen die Betroffenen die Unannehmlichkeiten wie häufiges und mühsames Wasserlassen, die den Gang zur Toilette zur Tortur werden lassen. Dennoch leiden die meisten still und heimlich. «Nur etwa ein Drittel aller betroffenen Männer äussert sich im Fachgeschäft», bestätigt Raffael Gmünder von der Spisergass-Drogerie in Sankt Gallen. Die Hemmschwelle sei gross. «Das ist nicht weiter verwunderlich. Das Prinzip, ein Mann ha-
be keine Schwäche zu zeigen, ist in den meisten Betroffenen von Kindesbeinen an fest verankert», erläutert der diplomierte Drogist. Verständlich auch, dass es nicht jedermanns Sache ist, sich bei Beschwerden einer Fachperson anzuvertrauen; erst recht, wenn es sich um Erkrankungen im Intimbereich handelt. Doch wie bei so manchen anderen Krankheiten gilt auch bei Prostatabeschwerden: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Im Gegenteil: Zu langes Warten verkompliziert die Behandlung. «Hingegen können leichte Beschwerden im Anfangsstadium mit pflanzlichen Mitteln aus der Drogerie – deren Wirksamkeit im Übrigen durch Studien belegt ist – deutlich gelindert, bestenfalls völlig beseitigt werden. Entscheidend ist, dass die Männer bereits allererste Reizsymptome der Blase ernst nehmen und sich vertrauensvoll an uns wenden», appelliert Raffael Gmünder an seine
Harnröhre
Prostatavergrösserung
D
1 2
Blase
3
5 6
1
4
7
2
3 4
1 2 3 4 5 6 7
Harnblase Vorstehdrüse (Prostata) 3. Abschnitt der Harnröhre Harnröhre 1. Abschnitt der Harnröhre 2. Abschnitt der Harnröhre Beckenboden
1 2 3 4
Harnröhre Gesundes Prostatagewebe Das gutartige Wachstum verengt die Harnröhre Mündungs des Spritzkanals
Quelle: BeBo Verlag, Zürich
Gut für die Prostata Tipps von Raffael Gmünder, Geschäftsführer der SpisergassDrogerie, Sankt Gallen Das hilft zu Beginn des ersten Stadiums: Geschlechtsgenossen und fügt an: «Ich rate den Männern, sich diesbezüglich ein Beispiel an den Frauen zu nehmen. Für sie ist es selbstverständlich, über Wechseljahrbeschwerden zu sprechen. Auch die Männer sollten mutiger werden, wenn es um die eigene Gesundheit geht, und besser auf den eigenen Körper hören.»
Grösse und Form einer Kastanie Doch was genau ist denn nun eigentlich diese Prostata, die vielen Männern das Leben schwer macht? Und welche Funktionen übt sie aus? Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt (lat. prostare = vorstehen), ist ein fester, runder Körper in der Grösse und Form einer Kastanie. Sie liegt direkt unter der Blase. Durch die Mitte der Vorsteherdrüse und von dieser ringförmig umschlossen verläuft die Harnröhre. Die Prostata gehört zu den Geschlechtorganen des Mannes und ist als solches verantwortlich für die Beweglichkeit der Samenzellen und für die Produktion von Samenflüssigkeit. Zirka zwei Drittel der Samenflüssigkeit ist Prostatasekret.
Männerkrankheit Prostatavergrösserung Obwohl die Prostata ein kleines und verstecktes Organ ist, kann sie von mehreren Krankheiten befallen werden. Die weitaus häufigste Erkrankung von über Fünfzigjährigen – in unseren Breitengraden oft als häufigste Männerkrankheit überhaupt bezeichnet – ist die gutartige Vergrösserung der Prostata. Der medizinische Fachbegriff
Individuell gemischte Frischpflanzentropfen, beispielsweise aus Sägepalme (hormonregulierend), Pappel (prostatadrüsenregulierend), Goldrute (nierenanregend), Sonnenhut (abwehrstärkend) Pflanzliche Präparate aus der Sägepalme (Sabal) lindern die Beschwerden, Verabreichung z. B. in komfortabler Form von nur einer Kapsel täglich Täglich eine Handvoll Kürbiskerne wirkt positiv auf Blasenmuskulatur und Hormonhaushalt Täglich zwei bis drei Tassen Tee aus kleinblütigem Weidenröschen, Brennnesselwurzeln, Brennnesselblättern und Feigenkaktusblüte erleichtern das Wasserlassen.
Alfred Sigrist: «Appenzeller Kräuterapotheke» Appenzeller Verlag, 2001, ISBN 3-85882-202-7, Fr. 58.– «Beckenbodentraining, die versteckte Kraft im Mann», BeBo Verlag, 2005, Zürich, ISBN 3-033-00352-4, Fr. 36.50
MÄNNER
26 I 27
h ic gl el tä ps 1 x Ka 1
Schon wieder Harndrang? Prostagutt uno
®
Die Wasserlösung bei Prostatabeschwerden Wie fit ist Ihre Prostata? Machen Sie den Test!
Bitte lesen Sie die Packungsbeilage
Erhältlich in Apotheken und Drogerien
Schwabe Pharma AG Erlistrasse 2, 6403 Küssnacht a.R. www.schwabepharma.ch
Beschwerden vorbeugen Diese Verhalten sollte Mann sich angewöhnen:
dafür lautet benigne Prostatahyperplasie (lat. benigne = gutartig; griech. Hyperplasie = übermässige Grösse). Das gutartige Wachstum löst Symptome aus, die in drei Stadien zusammengefasst werden. Im Anfangsstadium führt das Wachstum der Drüse zu einer Einengung der Harnröhre, wodurch der Abfluss des Urins behindert wird. Weil die Blase den Urin gegen erhöhten Widerstand auspressen muss, treten Reizbeschwerden der Blase und beim Wasserlassen auf. Symptome: mühsamer Beginn des Wasserlassens, abgeschwächter Harnstrahl, häufiges Wasserlassen z. T. im Abstand von wenigen Minuten sowie tags und nachts; Entleerung erfordert starkes Pressen; Nachträufeln. Im fortgeschrittenen Stadium erschöpft sich die Blase durch die Mehrarbeit zunehmend und es gelingt ihr nicht mehr, sich vollständig zu entleeren. Es bildet sich Restharn. Symptome: ständiges Völlegefühl der Blase mit fortwährendem Harndrang. Der Restharn kann zu Blaseninfektion oder Blasensteinbildung führen. Im Endstadium der gutartigen Prostatavergrösserung kann die Urinstauung in der Harnblase so weit fortgeschritten sein, dass sie sich bis in beide Nieren fortsetzt. Bleibende Nierenschäden oder gar Nierenversagen können die Folge sein. Symptome: Zudem besteht die Gefahr eines Harnverhalts: Der Betroffene ist nicht mehr in der Lage, überhaupt noch Wasser zu lösen.
Bier meiden (wirkt harntreibend), zum Feierabend lieber ein Glas Wein geniessen. Bohnenkaffee (wirkt harntreibend) durch Getreidekaffee ersetzen. Vorsicht: Generell ab 17 Uhr nicht mehr allzu viel trinken. Vollwertig essen, öfter Sojaprodukte statt Fleisch, da Untersuchungen zufolge Asiaten deutlich weniger an Prostatabeschwerden leiden. Wärme entspannt; ein gelegentliches aufsteigendes Fussbad erleichtert das Wasserlassen (mit lauwarmem Wasser beginnen, stetig wärmeres Wasser dazunehmen); lauwarme Heublumenwickel um Blase und Hüfte gelegt erleichtern das vollständige Entleeren. Regelmässige Bewegung trainiert den Beckenboden. Nie den Harndrang unterdrücken, sich Zeit nehmen zum Wasserlassen. Für regelmässigen Stuhlgang sorgen, um zusätzlichen Druck auf Blase und Harnwege zu verhindern.
MÄNNER
28 I 29
Bei geringfügigen Beschwerden im Anfangsstadium helfen Heilpflanzen und Naturprodukte aus der Drogerie. Nehmen die Beschwerden zu, muss ein Arzt konsultiert werden. Häufig genügt eine medikamentöse Behandlung. Sind die Medikamente nicht mehr wirksam, wird ein operativer Eingriff notwendig.
Risikofaktor Alter «Risikopatient ist jeder Mann ab fünfzig, denn als wichtigster Risikofaktor für die gutartige Vergrösserung der Vorsteherdrüse gilt das Alter bzw. die altersbedingte Veränderung im Hormonhaushalt», sagt Drogist Raffael Gmünder. «Eine wesentliche Rolle spielt das in der Prostata gebildete Dihydrotestosteron, eine Form des männlichen Sexualhormons Testosteron. Weitere
Ursache ist die erbliche Veranlagung.» Nicht wahr seien dagegen die Behauptungen, sexuell aktivere Männer litten öfter an Prostatabeschwerden und letztere wirkten sich auf die Potenz aus. Wichtigste vorbeugende Massnahme ist die Vorsorgeuntersuchung. Sie wird Männern ab 50 Jahren empfohlen, für Männer mit erhöhtem familiärem Risiko bereits ab 45. Besonders im Hinblick auf den Prostatakrebs (Prostatakarzinom), das bösartige Prostatawachstum, spielt die Vorsorgeuntersuchung eine wichtige Rolle. Dies vor allem deshalb, weil das Prostatakarzinom häufig vorkommt, sich aber oft ohne BeMenta Scheiwiler schwerden entwickelt.
HERBA prosta-caps N ®
Pflanzliche Arzneimittel werden in unserer hektischen Zeit immer wichtiger: Die natürlichen Wirkstoffe Kürbissamen,
Bei beginnender Prostata-Vergrösserung
Kürbissamenöl, Katzenbart-Extrakt, Hauhechel-Wurzelextrakt lindern die Beschwerden bei beginnender Vergrösserung der Prostata mit Harndrang oder Harnentleerungsstörungen. Erhältlich in Ihrer Apotheke oder Drogerie. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.
KÜRBIS
HERBA – die pflanzlichen Arzneimittel von
www.doetschgrether.ch
NEU Natürliche e Wirkung
Das s Wissen n derr Naturr nutzen.
Beschwerden vor der Menstruation
WechseljahrBeschwerden
Magen/DarmBeschwerden
Akuter Durchfall
Kein Sport ohne Risiko Für ungetrübte Sporttage braucht es eine gute Kondition, eine gute Ausrüstung und ein gutes Notfallset.
G
erade in der Freizeit wird sportliche Aktivität grossgeschrieben. Für ambitionierte Freizeitsportler bietet der Herbst und Winter viele Sportmöglichkeiten im Freien: Entspannung beim Wandern, Adrenalinkick auf dem Mountainbike, das pure Vergnügen auf der verschneiten Piste. Laut Statistik verbringt die Schweizer Bevölkerung pro Jahr im Freizeitsport die meiste Zeit mit Bergwandern, gefolgt von Schwimmen, Baden und den Laufsportarten. Zugleich liegen in diesen Betätigungsfeldern die tiefsten Verunfalltenzahlen. Die meisten Verletzungen verzeichnen die Sportarten Eishockey, Fussball, Skifahren alpin.
Risiko einschränken Wer Sport treibt, ist mehr oder weniger einem gewissen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Die Hälfte aller Sportunfälle sind jedoch Bagatellunfälle. Mit einer guten körperlichen Verfassung, realistischen Selbsteinschätzung und sicheren Ausrüstung, mit passendem Schuhwerk und der richtigen Bekleidung lassen sich Sportunfälle und Erkrankungen zum grossen Teil vermeiden. Bei Unwohlsein oder Schmerzen – auch bei Seitenstechen – ist eine Pause einzulegen. Aufwärmen und Dehnübungen vor dem Sport beugen Verrenkungen und Verstauchungen vor. Dies gilt vor allem auch für
Wintersportler. Je tiefer die Temperaturen, umso länger dauert die Aufwärmphase.
Ein harter Schlag Prellungen gehören zu den häufigsten Sportverletzungen. Durch den stumpfen Schlag auf einen Muskel oder ein Gelenk kommt es zu Verletzungen von Bändern, Sehnen oder Muskeln. Häufig bildet sich ein Bluterguss. Der Rat von Drogist HF Marco Schläpfer, Inhaber der Drogerie Schläpfer in Pontresina und Silvaplana: «Homöopathische Arnika-Globuli wirken sehr schnell bei stumpfen Verletzungen und Blutergüssen. Sie eignen sich ausgezeichnet zur Soforthilfe bei Verletzungen durch einen starken Schlag.» Ein kühlendes Gel mit essigsaurer Tonerde hilft sowohl bei stumpfen Verletzungen wie auch bei Insektenstichen und Sonnenbrand. Nach dem Kühlen muss das verletzte Gelenk geschont werden. «Mit einer selbsthaftenden Bandage kann man nach Gefühl einen Stützverband anlegen. Ein Verband von sechs Zentimeter Breite ist ideal», weiss der Drogist aus dem Engadiner Sportort.
Muskelkater Sicher kennt jedermann das Gefühl von Muskelkater. Erst Stunden nach dem Sport machen sich untrainierte Muskelpartien bemerkbar. Die winzigen Schädigungen an den Muskelfasern entstehen nicht etwa durch das Aktivieren der Muskeln, sondern durch das Bremsen der Bewegung. Deshalb verursacht der Abstieg vom Berg viel eher einen Muskelkater als der Aufstieg. Der
MÄNNER
30 I 31
stärkste Schmerz tritt häufig erst am nächsten Tag auf. Eine durchblutungsfördernde Salbe oder ein Gel unterstützt die Muskeln, sich zu entspannen.
Was gehört in die Sportlerapotheke? Der Umfang der Sportlerapotheke hängt von persönlich benötigten Medikamenten, der Art des Sports, der Saison und der Nähe einer ärztlichen Versorgung ab. Ins Gebirge nimmt natürlich niemand einen Insektenspray mit, wohlweislich aber einen guten Sonnenschutz gegen UV-Strahlen. Klar kommt nur das Nötigste mit ins Reisegepäck. Manche Präparate sind praktischerweise für mehrere Beschwerden einsetzbar.
sätzlich. «Gegen Sonnenbrand schützt ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor. Die Sonnenbrille sollte einen UV-400-Filter besitzen und gut anliegen, um die Augen auch von der Seite her zu schützen», sagt Marco Schläpfer. Für Nase und Lippen eventuell einen Sun-Blocker verwenden.
Gegen Erkältungen
Spray, Gel oder Salbe mit kühlender Wirkung. Nach Wahl ein homöopathisches Mittel mit Arnika zum sofortigen Einnehmen. Ein selbsthaftender Stützverband.
Zur Stärkung des Immunsystems empfiehlt Marco Schläpfer eine spagyrische Resistenzmischung: «Ist eine Erkältung im Anzug, sollte diese immunsteigernde Spagyrikmischung anfänglich stündlich genommen werden.» Bei fiebrigen Zuständen und unangenehmen Kopf- sowie Gliederschmerzen erleichtert ein chemisches Erkältungsmittel die Symptome. Je nach Anfälligkeit ist an Lutschtabletten für den Hals oder einen abschwellenden Nasenspray zu denken.
Gegen Hautverletzungen
Gegen Schmerzen
Desinfektionsmittel, Schnellverband, sterile Kompressen, Gazebinden, auch selbsthaftende, Sprühpflaster, Blasenpflaster, Schere und Pinzette. Blasen an den Füssen entstehen oft beim Wandern oder auf der Skitour. Blasenpflaster aus Hydrokolloiden schützen vor Druckstellen und polstern Blasen ab.
Ein gut verträgliches Schmerzmittel, welches am besten auch gegen Fieber und leichte Entzündungen wirkt.
Gegen stumpfe Verletzungen
Nach sportlicher Anstrengung Ein durchblutungsförderndes Gel bei Muskelbeschwerden und Gelenkschmerzen. Alternativ oder zusätzlich homöopathische Arnica-Globuli (zum Beispiel C15 oder C30) zur Vorbeugung und Behandlung von Muskelkater.
Rucksackapotheke Seis für die Velotour übers Wochenende oder das einwöchige Trekking im Gebirge; mit in den Rucksack gehören zusätzlich: Taschentücher, Toilettenpapier, eine Rettungsdecke (Alu-Rettungsfolie), ein Handy, ein vielseitig einsetzbares Dreiecktuch, eine Taschenlampe, ein Fieberthermometer, ein Angela Caprez Taschenmesser.
Sonnenschutz Je höher in die Berge, je intensiver die UVStrahlung. Schnee reflektiert das Licht zu-
MÄNNER
32 I 33
…Vater sein dagegen sehr! Männer sind meistens gerne Väter. Bis die Kinder Teenager werden und sich definitiv abnabeln müssen. Was macht dann ein Vater mit seiner pubertierenden Tochter?
K
aum auf eigenen Beinen stehend, fängt der Mensch an, sich von seinen Eltern zu lösen – im Teenager-Alter gilt es dann ernst», meint Dr. Romano Torriani, Psychotherapeut in Biel, in unserem Gespräch zum Thema Vater/Tochter-Beziehung. «Der Wunsch nach Verselbständigung liegt zwar in uns drin, wenn er umgesetzt werden soll, erweist er sich aber meistens als schmerzhaft.» Was sich da abspielt, ist fast wie eine zweite Geburt, wird – mindestens zwischendurch – als Kampf und Krampf empfunden. Von den Töchtern und von Vätern, die unsicher sind. Und das sind sie eigentlich alle, wenn es um ihre weiblichen pubertierenden Kinder geht.
Die Unsicherheit der Väter und Töchter hat ihre Ursachen in einem generellen Gefühl von Angst: An den Arbeitsplätzen und in den Schulen jagen sich die Veränderungen, in der Politik wie in der Meinungsbildung gibt es keine Sicherheit mehr. Nicht zuletzt wegen der ständigen Überflutung mit Nichtigkeiten und aufreizenden Skandalmeldungen fehlen die festen Werte. Wem kann man noch trauen? Romano Torriani: «Eltern sind unsicher im Umgang mit ihren
Kindern, wenn sie selber unsicher sind und weil es trendig ist, Kinder möglichst früh selber entscheiden zu lassen. Eltern getrauen sich denn auch kaum mehr, Regeln und Normen aufzustellen und durchzusetzen. Als Folge wissen dann die Kinder häufig nicht, wo sie stehen und was gilt.»
Stattdessen verlieren sich Kinder in den verworrenen Emotionen ihrer Eltern – mindestens sollte man doch nett zueinander sein. Gefühlsduselei statt Auseinandersetzung? «Man möchte verständnisvoll sein. Was häufig zu einer Art Anbiederung führt und die Generationengrenzen verwischt. Das aber wollen die Kinder ganz eindeutig nicht.» Denn wenn die Signale, die von den Eltern ausgehen, unklar sind, hemmt das die Entwicklung zur Selbständigkeit, die ohnehin mit steten Zweifeln einhergeht.
Hat der Vater als Vorbild ausgedient? «Überhaupt nicht. Im Hinblick auf ihre zukünftigen Lebensziele beobachten Töchter ihre Väter mit viel Aufmerksamkeit.» Hält sich der Vater an das, was er in Worten verkündet und verlangt? Ist er also echt? Flüchtet er sich in die Arbeit oder hat er Zeit? Stellt er sich dem Unangenehmen oder überpinselt er es dauernd mit sanftem Beschwichtigen oder Machtgehabe? Und: wie geht er mit Frauen um? «Der direkte Kontakt mit dem Vater ist für die Tochter in ihrer Pubertät meistens nicht so relevant wie die Beobachtung seines Um-
Was tun, Mann? Tipps für Väter, die ihre pubertierenden Töchter wirklich ernst nehmen… Klare Regeln und Vorgaben aufstellen statt trendige Verwischung der Generationengrenzen betreiben. gangs mit der Mutter», meint dazu Romano Torriani, «das Bild, das sich die Tochter von diesem Mann macht, ist dann zu einem grossen Teil prägend für ihr allgemeines Männerbild.»
Wobei sich diese Prägung natürlich im Laufe ihres ganzen bisherigen Tochter-Lebens bereits entwickelt hat. «Wenn sich ein Vater erst auf seine Rolle besinnt, wenn seine Tochter in die Pubertät kommt, dann ist das Wichtigste bereits gelaufen.» Beispielsweise in Bezug auf Rollenverteilung, Unsicherheiten und vorherrschende Ängste.
Sich kritischen Diskussionen stellen statt ständig abwiegeln und/oder sich entziehen. Ein positives Erwachsenenbild leben statt Zweifel, Ratlosigkeit und Hoffnungslosigkeit verbreiten. Klar die Ablösung der Tochter als Ziel im Auge haben statt die Ablösung zu bremsen.
Tatsächlich gibt es – wie bereits angetönt – viele Gründe, im Teenalter Ängste zu haben. Etwa: nach der Ausbildung keinen Arbeitsplatz zu finden, leistungsmässig nicht bestehen zu können, später in der Wahl zwischen Mutterrolle und Karriere zu versagen, zu wenig Power zu haben. «Vielfach fehlt tatsächlich der ‹Biss›; ich glaube da steckt nebst Ängsten häufig eine Mischung von Unsicherheit und Bequemlichkeit da-
«
Das Bild, das sich die Tochter von ihrem Vater macht, ist zu einem grossen Teil prägend für ihr allgemeines Männerbild. Dr. Romano Torriani, Psychotherapeut
» MÄNNER
34 I 35
…und Stoff zum Nachdenken hinter», sagt Romano Torriani. «Vielen Jugendlichen fehlt der Wille, die Kraft und die Motivation, wirklich in die Selbständigkeit zu gehen.» Ist die Jugend im Wohlstand zu weich geworden? «Geld spielt heute vielerorts keine Rolle, es ist vorhanden, und den Kindern wird möglichst jeder Wunsch erfüllt – sie sollen es besser haben.» Wirklich besser geht es ihnen aber nicht, bleibt die Beziehung Vater/Tochter vorwiegend auf der materiellen Ebene. Väter sollten da sein, ansprechbar und greifbar, auch wenn die pubertierenden Töchter ihre Persönlichkeit und ihr Verhalten in Frage stellen – respektive speziell dann.
Was macht ein Vater mit seiner pubertierenden Tochter? Die Frage ist gestellt, lässt sich aber nur weiträumig betrachten und konkret nicht allgemeingültig beantworten. Denn jede Familie ist anders zusammengesetzt und funktioniert anders. Zudem: Kommt die Tochter in die Pubertät, lässt sich das Verhältnis des Vaters zur Tochter nur noch marginal ändern, weil die eingespielten Mechanismen, Muster und Regeln – kurzum: die Familienkultur – längst die Beziehungen untereinander geprägt hat; siehe oben. Was allerdings die Väter keinesfalls davon abhalten sollte, die Lernschritte zu tun, die ihnen die Auseinandersetzungen mit ihren Töchtern ermöglichen – auch wenn es wehtut und EntHans Wirz schlossenheit fordert.
«
Wer ständig seiner Sorge Ausdruck gibt, es könnte etwas passieren, macht seine Tochter schwach. Wer sie locker ziehen lässt - immer im Rahmen klarer Regeln! - stärkt das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl der jungen Frau. Also: lange Leine geben. Beliebt-sein-Anstrengungen sind überflüssig und werden durchschaut. Zuwendung über Geld ausdrücken bringt nichts, sondern signalisiert Unsicherheit. Wer andauernd den «lieben», verständnisvollen Vater spielt, entzieht sich und lässt nebst der Tochter auch seine Frau im Regen stehen. Wer kritisch ist, persönliche Erwartungen deutlich ausdrücken kann, dadurch gelegentlich auch mal unangenehm wird, gewinnt an Achtung und Vertrauen; er erleichtert seiner Tochter die altersgerechten Ablösungsschritte.
Töchter beobachten ihre Väter mit viel Aufmerksamkeit. Dr. Romano Torriani, Psychotherapeut
MÄNNER
»
36 I 37
Einbahnstrasse Seelisch und körperlich ausgebrannt sein. «Das kann mir nicht passieren», dachte sich Sandro Riener. Doch es kam anders.
A
m Morgen des 18. Dezembers hat mich ‹das Ding› endgültig gepackt. Ich hatte keine Kraft mehr; weder zum Aufstehen, Zähneputzen noch sonst irgendetwas tun. Zog mir die Decke über den Kopf und wollte nur noch liegen bleiben. In meinem Kopf drehte sich alles», erzählt der 39-jährige Sandro Riener*. Er ging zu einem ganzheitlich behandelnden Arzt. Seine Diagnose: Burn-out. Für ihn, beruflich und sportlich sehr ehrgeizig, ein Schock, schwer anzunehmen. «Ich habe bei Arbeitskollegen ein Burn-out miterlebt und dachte, das könne mir nie passieren», erzählt Sandro. Das Bundesamt für Wirtschaft (Seco) widerspricht dieser Aussage: Wer überdurchschnittlich engagiert und motiviert ist und zu hohe Ansprüche an die eigene Leistung stellt, sei besonders gefährdet. Der daraus entstehende Stress führe oft zu einer totalen Überlastung und somit zum Burn-out. Und Stress gehört immer öfter zum Arbeitsalltag. Laut dem Bundesamt für Statistik leiden heute beim Arbeiten 47 Prozent aller Männer unter starken nervlichen Anspannungen. Sandro merkte zwar schnell, dass er nicht mehr gleich leistungsfähig war wie früher, suchte die Ausrede dafür aber in seinem zunehmenden Alter. Die extreme Müdigkeit und Schlaflosigkeit schob der Sachbearbei*Name von der Redaktion geändert
ter eines kantonalen Sozialamtes dem Schleudertrauma zu, das er vor drei Jahren hatte. Als er nicht mehr verleugnen konnte, dass seine Leistungsfähigkeit deutlich nachliess, probierte Sandro es mit verschiedenen alternativen Therapien wie Vitamin- oder Eigenbluttherapie. Es half nichts. Trotzdem dachte er bis zu jenem Tag im Dezember, als sein Körper die Notbremse zog: «Das ist nur eine Phase und geht von selbst vorbei.»
Wenn der Körper streikt Das Heimtückische an einem Burn-out ist, dass es sich sehr schleichend entwickelt. So auch bei Sandro. Etwa zwei Jahre vor der Diagnose hat die Krankheit ihren Anfang genommen. Privates kam zum Beruflichen dazu: Sein Vater starb. Stress in der langjährigen Beziehung, die Trennung zeichnete sich ab. Unzählige Verpflichtungen und ehrenamtliche Tätigkeiten wie die Sozialkommission seiner Gemeinde und die Theatergruppe gehörten zu seinem Alltag. Im Kollegenkreis war er für sein offenes Ohr bekannt. Einige Monate später verschlimmerte sich die Situation massiv. «Ich bin öfters ausgefallen, war häufig krank, eine Fünftagewoche war zu viel. So reduzierte ich auf neunzig Prozent.» Er übernahm, obwohl er schon mehr als genug zu tun hatte, noch die Stellvertretung für einen Kollegen. «Nein» sagte er aber immer noch nicht. Die seelische und körperliche Belastung nahm zu und äusserte sich bei ihm in endlosem Aktionismus. «Sitzen, ein Buch lesen oder einen Film schauen waren unmöglich, schlafen konnte ich immer weni-
Zeigen Sie erste Burn-out Symptome? Ein Selbsttest, um dies herauszufinden, gibt es unter www.swissburnout.ch.
ger.» Sein Körper rebellierte und forderte eine Pause. Daneben die Konfrontation mit der anspruchsvollen und schwierigen Kundschaft auf dem Sozialamt: Arbeitslose, Personen aller Nationalitäten, die dringend Geld brauchten, persönliche Schicksale, die einen beschäftigen. Mit der Zeit hatte ich Mühe mit der Abgrenzung und habe nur noch das Negative im Leben gesehen», erklärt Sandro. Doch es war bereits zu spät. «Obwohl ich sämtliche Ferientage so einteilte, dass mir pro Woche ein freier Tag mehr blieb, wurde mir auch eine Viertagewoche zu viel. Jeder Tag wurde strenger, schwerer. Ich konnte nichts mehr leisten, brauchte alle Kraft nur, um den Tag zu überstehen. Konnte den Körper nicht mehr zwingen.» Ab- oder aufgeben kam jedoch nicht in Frage. Warnungen und Ratschläge von guten Freunden ignorierte er. Sein Kopf liess es nicht zu, um Hilfe zu bitten. Seine Lebenseinstellung, Hilfsbereitschaft, Stolz und sein Perfektionismus standen ihm im Weg. Dazu kamen die Sorge um die finanziellen Verpflichtungen sowie Job- und Existenzängste. «Einbahnstrasse. Ich sah weder einen Ausweg aus meiner Situation noch Alternativen für mein Leben.» Die Schlaflosigkeit nahm zu. «Aus dem anfänglichen Glas Rotwein zum Einschlafen wurden zwei, dann drei und so weiter.» Die einzelnen Faktoren kumulierten sich. Die Auswirkungen waren gravierend. «Am Schluss sass ich tagelang nur im Büro und habe auf den Computer gestarrt. Ich wusste nicht mehr, wie man einen Brief schreibt, geschweige denn, wie man das Telefon be-
Stresssituationen am Arbeitsplatz erkennen kann man mit den ausführlichen Checklisten unter www.stressnostress.ch. Ein Burn-out verstehen. Hilfe für Betroffene und Angehörige liefert der Erlebnisbericht des Journalisten Thomas Knapp. Thomas Knapp und Mitautoren: «Burn-out. In den Krallen des Raubvogels», Verlag Textwerkstatt, 2006, ISBN 3-033-00461-X, Fr. 25.– und «Burn-out. Mutmacher für Chefs und Angestellte», Verlag Textwerkstatt, 2006, ISBN 3-9523115-0-2, Fr. 25.Wie Sie ein Burn-out verhindern können, erfahren Sie in der neuen Serie «Work-Life-Balance» im Drogistenstern Dezember 2006 bis Januar/März 2007.
dient. Das irritierte mich stark und setzte mich noch stärker unter Druck.» Ein Körper, der nicht mehr mitspielt, unfähig sich zu konzentrieren, keine Leistung, schlaflos – ein Teufelskreis. Den er nicht durchbrechen konnte. «Das Ding» zwang ihn am 18. Dezember in die Knie.
Time-out Alles war Sandro egal: Job, Beziehung, Freunde, Hobbys – das ganze Leben. Der Arzt verordnete ihm eine Auszeit. Sechs lange und schwere Monate, auf der Suche nach sich selbst und seinen Bedürfnissen, standen Sandro bevor.
MÄNNER
38 I 39
Die ungelösten Probleme im Beruflichen und Privaten erdrückten Sandro. Er mied Bekannte und Orte, an denen viele Personen waren, und wünschte seine Ruhe. Vom Arbeitgeber distanzierte er sich. Rein der Gedanken an seine Arbeit löste Horrorvorstellungen aus. Kleine Sachen wie das Aufstehen, Duschen, Kochen und Essen waren zu viel. Und er floh – vor sich selbst. Machte verschiedene Irrfahrten über hunderte von Kilometern, übernachtete bei seinen besten Kollegen, weil ihm zu Hause die Decke auf den Kopf fiel. «Eigentlich glaubte ich nach dem 18. Dezember, ich sei am Boden. Aber ich fiel und fiel. Immer tiefer. Immer weiter. Ich sah nur noch die dunkle Seite des Lebens.» Eine Brücke oder Felsen zogen ihn in die Tiefe, ein Seil oder auch nur ein Küchenmesser lockten. Der Gedanke, dass dadurch alle Probleme und sein unhaltbarer Zustand weg wären, kam auf. Erschreckend. «Schlussendlich hatte ich massiv um mich selbst Angst. Angst, dass ich mir etwas antue - obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte.» Gespräche mit seinem Arzt und anderen Burn-out-Kranken, Homöopathika und Phytopharmaka halfen ihm durch diese erste schwere Zeit.
Zeit für Neues Ein Familienfest öffnete Sandro neue Möglichkeiten. Er konnte in der Konditorei von Verwandten mithelfen, solange er wollte, verlangt wurde nichts und Verantwortung hatte er keine. Einzig für sein Zimmer und sich selber. «Beim Arbeiten musste ich mich konzentrieren. Die Beschäftigung war ideal, um vom ewigen Denken wegzukommen. Ausserdem war ich abends körperlich müde.» Zum ersten Mal spürte Sandro wieder einen Funken Hoffnung und merkte, dass das Leben auch für ihn Alternativen bereithielt.
«
Ich sah weder einen Ausweg aus meiner Situation noch Alternativen für mein Leben. Sandro Riener
»
Er begann sich zu öffnen, führte viele Gespräche und fand Gefallen an früher langweilig Befundenem wie beispielsweise dem Singen oder Wandern. «Trotz aller Schwere begann ich, das Leben wieder zu geniessen», meint er heute. «Ich hatte den Boden wieder gefunden.» Noch einige Wochen später fühlte er sich stark genug, um sein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Er nahm Kontakt mit seinem ehemaligen Arbeitgeber auf. Und hatte Glück: Anfangs Juli konnte er wieder zu arbeiten beginnen: dreissig Prozent, in einem anderen Büro. Zu erledigen hat er leichte Büro- und Schreibarbeiten. So einfach war es doch nicht: «Am zweiten Morgen brach die Verzweiflung durch. Ich hatte grosse Mühe, den Computer zu bedienen. Arbeiten, die ich früher leicht gemacht hatte, erschienen mir unglaublich schwer. Ich wollte alles aufgeben.» Sein Arzt unterstützte ihn dabei, durchzuhalten, die Depression als Krankheit zu verstehen und Veränderungen anzupacken. Das Lösen von alten Vorstellungen und Gewohnheiten fiel nicht immer ganz einfach. «Durch das Burn-out bin ich empfindlicher geworden und nehme meinen Körper ganz anders war. Ich kann mich selbst und meine Schwächen besser akzeptieren und lernte, Grenzen zu ziehen und meinen eigenen Flavia Kunz Weg zu gehen.
MÄNNER
40 I 41
Lichte Stellen mit Würde tragen Wenn die Haare dort wachsen, wo sie nicht sollten, und dort, wo sie sollten, ausfallen, ist es Zeit zu handeln. Dem Haarausfall kann Mann auf verschiedene Arten begegnen.
Z
wei Jahrzehnte lang hat Daniel V. seine Haare lang getragen. Als er sich im Frühjahr zu einer Kurzhaarfrisur entschloss, kam die Überraschung: «Lichte Stellen am Hinterkopf glänzten mir entgegen, als der Coiffeur den Spiegel hinhielt. Und die Geheimratsecken waren auch viel besser zu sehen.» Für besonders eitel hält sich der Berner nicht. Trotzdem: Das Spriessen der ersten Härchen am Rücken gekoppelt mit dem Schwinden seiner Hauptbehaarung liessen dem 38-Jährigen nur ein Fazit zu: «Ich werde alt.» Auch er unterliegt der Emanzipationsbewegung des neuen Mannes: Jugendlichkeit und Natürlichkeit soll er ausstrahlen, gepflegt soll er sein. Lichtes und ungepflegtes Haar passt nicht in dieses Konzept. Der Wunsch vieler Männer, etwas gegen fettiges, schuppiges Haar und dessen Ausfall zu unternehmen, hat sie seit je dazu verleitet, alles Mögliche auszuprobieren. Und somit das Terrain für viele Formen der Scharlatanerie geebnet.
Wundermittel gibts nicht... «Haarwuchsmittelchen» haftet deshalb ein schlechter Ruf an. Trotzdem versuchte es Daniel V. unter dem Einfluss seines angeschlagenen Selbstwertgefühls mit Mitteln aus dem Internet, fand aber kein gutes Haar daran: Seine Haare schwanden weiter, das Geld in seinem Portemonnaie auch. Denn diese Mittel kosten viel. «In Boulevardpresse und Laienkreisen propagierte Wundermittel sollten kritisch bewertet werden. Da wird zu viel versprochen», warnt Bernhard
Neutrale Haarwurzel
Formen des Haarausfalls Typisch für den erblich bedingten Haarausfall (androgenetische Alopezie) ist die Haarlichtung an den Schläfen: Geheimratsecken entstehen. Dann fallen die Haare im Scheitelbereich aus, später auch am Haarwirbel.
Lüthi, diplomierter Drogist und Inhaber der Drogerie Lüthi in Münsingen. Das gilt ebenso für Hausmittel à la Zwiebeln, Honig und Co.: «Wenn man die Kopfhaut regelmässig mit einem dieser Mittel massiert, wird die Durchblutung einfach besser. Dass solche Mittel den Haarausfall stoppen und das Wachstum stimulieren sollen, bezweifle ich», sagt der Fachmann. Es gebe Produkte, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt sei. Aber: «Man muss die Gründe für den Haarverlust kennen. Nur so findet sich ein geeignetes Mittel.»
...auch nicht gegen Alter Schlechte Ernährung, Stress oder Erkrankungen (Fieber, Stoffwechselstörungen) können temporär zu verstärktem Haarausfall führen: Bis zu hundert Haare am Tag verlieren soll ja normal sein. «Hier können unterschiedliche Nahrungsergänzungsmittel, homöopathische Mittel oder äusserliche Kuren mit Shampoos und/oder Haarwasser wertvolle Dienste leisten und dem Ausfall vorbeugen, ihn verzögern oder gar stoppen», so Bernhard Lüthi. Soll eine Kur von Erfolg gekrönt sein, muss sie während vier bis sechs Monaten durchgeführt werden. Doch Kuren helfen nicht immer. Mit zunehmendem Alter und entsprechender genetischer Veranlagung kommt es bei vielen zu einem fortschreitenden Haarverlust. Rund fünfzig Prozent der Männer weisen diese
Kreisrunder Haarausfall tritt als fleckenförmiger Haarausfall (Alopecia areata) auf. Manchmal wächst das Haar wieder nach, in anderen Fällen kann er zu bleibender Kahlheit führen. Die Ursache für diese Art von Haarausfall ist nicht genau bekannt. Beim diffusen Haarausfall dünnt das Haar gleichzeitig aus. Ursache können verschiedene Störungen des Gesamtorganismus sein: zum Beispiel schwere Krankheiten, Stress, radikale Diätkuren und allgemeine Mangelerscheinungen. Auch äussere Einwirkungen (UVLicht, Bleichen, Färben usw.) können das Haar schädigen. Je nach Ursache wird es zunächst glanzlos und rau, verliert an Elastizität, spaltet sich auf und fällt schliesslich aus.
MÄNNER
42 I 43
!LPECIN KLËRT AUF
'LATZE 6ORBEUGEN MIT #OFFEIN $ERMATOLOGEN DER 5NIVERSITØT *ENA BE STØTIGEN #OFFEIN STIMULIERT GESCHWØCHTE (AARWURZELN )N VITRO 4ESTS AN ERBLICH BELASTETEN (AARWURZELN BEWEISEN DASS #OFFEIN VOR DEM SCHØDLICHEN %INmUSS DES MØNNLICHEN (ORMONS 4ESTOSTERON SCHÓTZT !LPECIN !FTER 3HAMPOO ,IQUID ENTHØLT EINE HOHE $OSIS DIESES 7IRKSTOFFS !LPECIN SOLLTE MAN RECHTZEITIG UND REGEL MØ IG ANWENDEN
7ENN (AARWURZELN VORZEITIG EINSCHLAFEN
KOMMT ES ZU (AARAUSFALL "EI "EHANDLUNG MIT !LPECIN #OFFEIN K NNEN SICH DIE 7ACHSTUMSPHASEN WIEDER AUSDEHNEN
!LPECIN ERHALTEN 3IE IN $ROGERIEN
!POTHEKEN UND BEI GUTEN #OIFFEUREN
-IT #OFFEIN #OMPLEX
Beugen Sie dem Haarausfall vor
«
Wenn man die Kopfhaut regelmässig mit einem dieser Mittel massiert, wird die Durchblutung einfach besser. Bernhard Lüthi, dipl. Drogist
»
Form des Haarverlustes auf. Hier können Minoxidil-haltige Präparate helfen. Die Wissenschaft hat eine Erfolgsrate von dreissig Prozent nachweisen können.
Trags mit Würde! Höher ist die Erfolgsquote – nämlich achtzig Prozent – beim rezeptpflichtigen Wundermittel Propecia®: Doch Mann muss von der verwegenen Sorte und möglichst Single sein, entscheidet er sich für dessen Einnahme. Der Inhaltsstoff der Lifestylepille, Finasterid, ist seit Jahren bekannt, die Nebenwirkungen gefürchtet: Verlust der Libido, Erektionsstörungen. Das dürfte den Mann stärker in seiner Virilität treffen. Deshalb: Findet Mann keinen Umgang mit schwindenden Haaren, dann ganz wegrasieren! Das sieht oft auch schmuck aus. Daniel V.: «Anfangs kämmte ich meine Haare so, dass die lichten Stellen verdeckt wurden. Das sah einfach furchtbar aus.» Mit dem Schwinden seiner Haare hat er sich mittlerweile abgefunden. «Früher oder später werde ich eine Glatze haben. Die trage ich mit Würde. Und ich gewöhne mich jetzt daran: Ich rasiere mir den Kopf regelmässig und heimse sogar Komplimente dafür ein», läFrancesco Di Potenza chelt er.
Allem voran: Ernähren Sie sich ausgewogen. Kapseln auf Basis von Hirse, Medizinalhefe, Spurenelementen und Mineralien sind gute Nahrungsergänzungsmittel. Mit einer Haaranalyse in der Drogerie kommen Sie dem Grund Ihres Haarausfalls auf die Spur, und in einer persönlichen Beratung finden Sie das geeignete Mittel. Waschen Sie Ihr Haar mit milden Shampoos, kämmen Sie das nasse Haar sanft und föhnen Sie es nicht zu heiss. Vermeiden Sie übertriebene Massagen der Kopfhaut oder zu starkes Rubbeln beim Waschen und Trocknen. Spülen Sie Ihr Haar nach dem Bad im Schwimmbad oder im Meer immer aus. Bei Haarproblemen wie trockenem oder strapaziertem Haar sowie dauergewelltem oder coloriertem Haar, fettigem Haar, Schuppen usw. verwenden Sie regelmässig eine Pflegespülung oder eine Kurpackung. Weiter können Tinkturen oder Haarwasser auf Basis von Koffein, Brennnessel, Birke oder anderen Heilpflanzen eingesetzt werden. Das verhilft zu einer gesunden Kopfhaut und stärkt die geschwächten Haarwurzeln.
MÄNNER
44 I 45
Bereit für die Gamesession Fünf Stunden volle Konzentration, die Welt vergessen. Beinahe ein Leichtes mit den richtigen Energiespendern.
N
etzwerk, Spass, Pizza, Koffein und schlaflose Nächte... das alles gehört zu einer richtigen LAN-Party (Local Area Network). Einmal gähnen und strecken – ein Headshot. Punkteverlust. Am Montag danach: der Kater. Müdigkeit und Verspannungen plagen einen beim Arbeiten. Damit das stundenlange Spielen nicht so an die Nieren geht, gibt es eine Grundregel: Genug essen und trinken. Das gilt besonders fürs Gehirn. Es übertrifft die kompliziertesten Computersysteme bei Weitem, deshalb sollte es auch entsprechend gewartet werden.
Durchhalten dank Fitfood Chips, Pizza, Sandwiches und süsse Riegel können zwar leicht neben dem Spielen verzehrt werden, machen jedoch müde, da sie dem Hirn Blut klauen, um die schweren Nahrungsmittel verdauen zu können. Grössere Chancen auf einen besseren Platz auf der Highscore-Liste hat man, wenn man dem Kopf gibt, was er braucht. Das heisst, ihn mit dem richtigen Essen füttert. Denn ob und wie lange man konzentriert spielen kann oder wie schnell man müde wird, hat eine Menge mit dem zu tun, was man isst. Garantiert länger durchhalten kann man mit Studentenfutter, also mit Nüssen und Rosinen, gedörrten Früchten wie Apriko-
sen, Zwetschgen, Äpfeln, Bananen, Haferflocken oder Fisch. Wie wärs einmal mit Sushi? Lässt sich gut vorbereiten oder bestellen und als Fingerfood verspeisen. Das wäre gleich doppelt gut, denn Algen gelten als Turbo für den Geist. Sie sollen die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit bis um das Dreifache verbessern können. Wer gerne etwas Süsses hat, kommt mit dem folgenden Rezept in zehn Minuten zu leckeren Gehirnhelfern: 3 Esslöffel feine Haferflocken 2 Teelöffel Nuss-Nougatcreme 1 Esslöffel Kokosflocken Die Haferflocken in einem Topf ohne Fett rösten. Die Nuss-Nougatcreme mit den abgekühlten Haferflocken verrühren. Aus der Masse mit Teelöffeln kleine Bällchen formen. Die Kokosflocken auf einen Teller streuen und die Bällchen darin wälzen. Etwa eine halbe Stunde kalt stellen. Wer lieber Chips und Pizza treu bleibt, hat einige andere Möglichkeiten, um stundenlang wach und konzentriert zu bleiben. Den Stoffwechsel des Gehirns anregen können vor allem Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren sowie einige pflanzliche Substanzen. Besonders hilfreich sind: Produkte, welche die Aminosäuren Glutamat, Arginin und Asparaginsäure enthalten. Sie wirken jedoch erst optimal, wenn sie einige Tage im Voraus eingenommen werden. Also, gleichzeitig mit dem Spieltraining unter der Woche auch mit dem Einnehmen von Aminosäuren beginnen. Konzentrierte Extrakte aus Ginkgo, Ginseng oder Knoblauch. Sie fördern die
MÄNNER
46 I 47
«
Nahrungsmittel fürs Gehirn: Äpfel, Birnen, Brombeeren, Trauben, Nüsse, gedörrte Früchte wie Aprikosen, Datteln, Feigen oder Zwetschgen, Rosinen, Avocados, Dinkel, Fisch, Hafer, Soja, Eier.
»
Durchblutung des Gehirns und somit seine Leistungsfähigkeit. Ein Knobli-Brot ist vielleicht, mit Rücksicht auf den Game-Nachbarn, nicht so ideal. Aber keine Angst – übertreibt man es mit den Knoblauchkapseln aus der Drogerie nicht, stinkt man nicht. Koffein und Guarana, dessen Hauptwirkstoff übrigens ebenfalls das Koffein ist. Koffein stimuliert das zentrale Nervensystem und erhöht dadurch die Wachsamkeit wie auch die Konzentrationsfähigkeit.
Alles im Blick Der dauernde Blick auf den Bildschirm versetzt das Gehirn in eine Art Tunnelblick, in dem es weniger leistungsfähig und intuitiv
ist. Stellt man die Augen hingegen auf Weitwinkel, hat das Gehirn viel mehr Power. Also, den Blick immer wieder mal kurz im Raum herumschweifen lassen, am besten für einige Sekunden etwas am anderen Raumende fixieren. Beisst, juckt, brennt das Auge? Dann helfen drei Sachen sofort: 1. Blinzeln, 2. die Hände durch Reiben wärmen und dann einige Sekunden die Handballen auf die geschlossenen Augen drücken, 3. je einen befeuchtenden Augentropfen in die Augen geben. Das lässt sich ganz einfach beim nächsten Gang auf die Flavia Kunz Toilette erledigen.
Standardisierter Wirkstoffgehalt auf mind. 6 % Ginsenoside (= Ginsengwirkstoffe).
• bei nachlassender Leistungsfähigkeit
• bei Schwäche • bei Leistungschwäche
• bei Konzentrationsmangel • bei Erschöpfungszuständen
Alles Gute aus der Natur. · Biorex Ag · CH 9642 Ebnat-Kappel
Freizeit-Tipps Einziges Skikjöring-Rennen Trommelnde Hufe auf stiebendem Schnee. Spannende Galopprennen mit Wettbüro. Tollkühne Männer auf Skiern, hinter unberittenen Vollblutpferden beim einzigen Skikjöring-Rennen der Welt. www.witheturf.ch
Paradies für Golfer Ausführlicher Golfplatzführer, punktgenaue Wetterprognosen, täglich aktualisierte Golf-Nachrichten sowie eine grosse Auswahl an Literatur lassen das Herz jedes aktiven Golfers höher schlagen. www.golfplayer.ch
Rallye im Wallis Vom 26. bis 28. Oktober 2006 ergreift das Wallis für drei Tage das Rallyefieber. An der Rallye International du Valais kämpfen die Fahrer auf abwechslungsreichen um die Zeit. www.riv.ch
Swiss Class British Car Meeting Am 7. Oktober 2006 versammeln sich rund tausend der schönsten englischen Automobile und Motorräder auf der Seepromenade von Morges. www.british-cars.ch
Winzerfest am Bielersee Die Twaner «Trüelete» beginnt am 20. Oktober 2006 mit der Jahrgangstaufe des neuen Weines. Die Winzerkeller und Carnozets laden zum Degustieren ein. www.twann.ch
Solothurner Kunst-Supermarkt Vom 17. November 2006 bis 6. Januar 2007 präsentieren 75 Künstler auch acht Nationen rund 5000 Unikate zum Schnäppchenpreis von 99 bis 599 Franken. Das Konzept stösst jährlich bei 35000 Besuchern auf Interesse. www.kunstsupermarkt.ch
Im Gotthardmassiv In einer einstündigen Führung können Sie am 15. Oktobger 2006 die Geschichte der ehemaligen Artilleriefestung San Carlo und ihrer Umwandlung in das Event- und Seminarhotel La Claustra tief im Gotthardmassiv erleben. www.claustra.ch
Combats de Reines Spektakuläre Ringkämpfe mit den Königinnen der Eringer Kuhrasse im römischen Amphitheater von Martigny, am 1. Oktober 2006 ab 9 Uhr. Infos beim Tourismuscenter von Martigny, Telefon 027 721 22 20.