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Wissen aus der Drogerie

Hormone, ja oder nein?  l  Schminken wie die Profis Frauen ohne Kinder  l  Vitaminreiches Wintergemßse November 2007  l  Fr. 3.80


Editorial

Auf zu neuen Ufern Frauen um die fünfzig stehen zwischen zwei Welten: Sie sind nicht mehr jung, aber auch noch nicht wirklich alt. Das Job- und Partner-Hüpfen hat seinen Reiz verloren, frau ist nicht mehr grenzenlos flexibel, ihr Bedürfnis nach Ruhepausen steigt. Schritt für Schritt wird ihr bewusst, dass der Alterungsprozess nicht aufgehalten werden kann – auch wenn die Versprechungen der Hormonersatztherapie (siehe Seite 11) verlockend klingen. Diese verspricht Wechseljahre ohne Hitzewallungen und Schlafstörungen, dafür mit jugendlich-praller Haut und einem straffen Busen. Der Haken dabei: Die Studienergebnisse sind widersprüchlich, ja zum Teil sogar beunruhigend, zum Beispiel was das Krebsrisiko betrifft. Fest steht: Immer mehr Frauen wollen während den Wechseljahren keine künstlichen Hormone (siehe Seite 6). Das erfordert Mut und Geduld: Den Mut, nicht mehr nach dem «Alles-ist-möglich-Motto» und dessen Ideal der ewig knackigen Jugendlichkeit zu leben – und die Geduld, die natürlichen

Grenzen einer älteren Frau zu akzeptieren. Nicht akzeptieren muss sie hingegen in den Wechseljahren Begleiterscheinungen wie Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen und so weiter. Hier gibt es bewährte pflanzliche Heilmittel. Zwar muss frau mitunter mehrere Arzneien oder pflanzliche Mischungen ausprobieren, um das optimale Heilmittel zu finden. Dafür wirkt dieses dann schnell und ohne Nebenwirkungen. Die daraus resultierende beschwerdefreie Zeit gibt Frauen um die fünfzig die Energie, ihre dritte Lebensetappe im Einklang mit ihren ureigenen Bedürfnissen zu gestalten.

Elisabeth Küpfert Redaktorin


Inhalt 4 Kurz und gut 11 Kardinalfrage Hormone Hormone schlucken, ja oder nein:   Zwei Standpunkte.

6   Sanfte Hilfe für die Frau Viele Heilpflanzen lindern die Wechseljahrbeschwerden: sei es in Form von Tee, Dragées, Tropfen, Sprays oder Tinkturen.

15 Schminken wie die Profis Mit der richtigen Schminktechnik   erzielen Sie verblüffende Vorher-  Nachher-Effekte. 31 Gesunde Verdauung Der Rhythmus von Stuhlgang ist   sehr individuell. 32 Bunte Wintergemüse «Chöli und Chabis» stärken unsere   Abwehrkräfte.

20   Frauen ohne Kinder Wie stehen kinderlose Frauen im Beruf da? Alles ganz «easy»? Nein.

35 Trocken und schmerzhaft Das hilft bei vaginaler Trockenheit. 39 Hungrig nach Eisen Frauen sind die Risikogruppe Nummer  eins, wenn es um Eisenmangel geht. 42 Für starke Augenblicke Schöne Wimpern liegen im Trend. 46 Starre Rollenbilder Warum werden Frauen schlechter   gehört als Männer.

26   Das Bindegewebe: ein riesiger Zellstaat Bindegewebe wird meist in einem Zug   mit Cellulite erwähnt. Doch das ist nur ein kleiner Teil der Bindegewebe-Wahrheit. frauen

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Kurz und gut Folgenreiche Eierstockentfernung Die Entfernung der Eierstöcke vor den Wechseljahren erhöht das Risiko einer Frau, an Demenz oder Parkinson zu erkranken. Zu diesem Schluss kommen amerikanische Forscher nach der Untersuchung von knapp 3000 Frauen. Je jünger die Frauen bei der Eierstockentfernung sind, desto wahrscheinlicher erkranken sie in späteren Jahren. Das von den Eierstöcken produzierte Sexualhormon Östrogen könnte für den Schutz des Gehirns zustänQuelle: wissenschaft.de dig sein.

Sammlerinstinkt Der weibliche Ortssinn für Essbares ist besser ausgeprägt als der männliche. Obwohl Männer meist einen besseren Orientierungssinn haben, können sich Frauen häufiger an die Position bestimmter Lebensmittel erinnern. Die Forscher fanden heraus, dass das räumliche Gedächtnis von der Art der Orientierungspunkte abhängig ist. Je mehr Kalorien zum Beispiel ein Lebensmittel enthält, desto besser können sich Männer und Frauen an den Ort der Quelle: wissenschaft.de Degustation erinnern.

Richtiges Alter zur Fortpflanzung Österreichische Wissenschaftler haben entdeckt, warum Männer jüngere Frauen bevorzugen und Frauen ältere Partner suchen: Es verbessert ihre jeweiligen Chancen auf Kinder. Die Auswertung einer Datensammlung von über 11 000 Teilnehmern zeigt, dass Frauen idealerweise einen vier Jahre älteren Mann zur Fortpflanzung wählen. Der Entscheid für einen älteren Partner wird unterstützt durch die Suche nach einem gesicherten Einkommen und einem hohen gesellschaftlichen Status. Quelle: wissenschaft.de


Impressum

Fotos: Getty Images

November 2007 Herausgeber: Schweizerischer Drogistenverband  Nidaugasse 15, Postfach 3516, 2500 Biel 3   Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41  info@drogistenverband.ch  www.drogerie.ch

Geburtstag vergessen Wenn es darum geht, an Geburts- und Feiertage zu denken, sind Männer nachlässiger als Frauen. Dies ergab eine Umfrage des deutschen Meinungsforschungsinstituts IPSOS. Jeder zehnte Befragte gab an, den Geburtstag seiner Liebsten schon einmal vergessen zu haben. Wer doch daran dachte, verschwitzte es aber dennoch häumenshealth.de fig, ein Geschenk zu kaufen. Sorgenvolle Albträume Schwangere und Mütter leiden häufiger unter Albträumen und Schlafstörungen als Frauen ohne Nachwuchs. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher des Sleep Research Center in Montreal. Die Untersuchung von 273 Frauen zeigte, dass über 70 Prozent der Mütter im Traum Angst hatten oder träumten, dass das Kind in Gefahr sei. 59 Prozent der Schwangeren berichteten über ähnliche Erlebnisse. Die Studie verdeutlicht, dass vor allem die negativen Aspekte mütterlicher Verantwortung den Schlaf beQuelle: focus.de einflussen. Fehlbildungen wegen Übergewicht Starkes Übergewicht vor und während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Fehlbildungen wie offener Rücken, Anomalien der Extremitäten oder Herzfehler beim Kind. Die Forscher des Center of Di-

Redaktion: Heinrich Gasser, Chefredaktion,   h.gasser@drogistenverband.ch  Elisabeth Küpfert, Chefredaktorin Stv.,   e.kuepfert@drogistenverband.ch  Katharina Rederer, Abschlussredaktion;   Flavia Kunz, Nadja Mühlemann Anzeigenverkauf: Susanne Werder, Leitung,   s.werder@drogistenverband.ch  Michael Severus, m.severus@drogistenverband.ch Layout: Stephan Oeschger,   s.oeschger@drogistenverband.ch Fotos: Nicole Rossier Druck: Benteli Hallwag Druck AG, 3084 Wabern-Bern

sease Control and Prevention untersuchten die Auswirkungen der Fettleibigkeit bei 10 249 übergewichtigen Frauen. Fettleibige Mütter hatten doppelt so häufig ein Kind mit offenem Rücken wie Normalgewichtige. Ebenfalls erhöht war die Zahl der Säuglinge mit Herzfehlern, Fehlbildungen im Verdauungs- und Harntrakt sowie Zwerchfell- und Nabelbrüchen. Vor Diäten während der Schwangerschaft wird gewarnt: Sie gefährden das Leben und die Gesundheit des Föten stark. Quelle: sprechzimmer.ch

Attraktive Konkurrenten Wer in einer festen Beziehung lebt, widmet seine Aufmerksamkeit eher schönen Menschen des gleichen Geschlechts, schliesslich sind dieses potenzielle Konkurrenten. Wer jedoch noch auf der Suche nach einem Partner ist, reagiert genau umgekehrt. Er fühlt sich von attraktiven Menschen des anderen Geschlechtes angezogen. Das hat ein Wissenschaftlerteam aus den USA in einer Studie gezeigt. wissenschaft.de

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Sanfte Hilfe für die Frau Die meisten Menschen lieben Pausen, nur die Menopause nicht. Doch wer die Wechseljahre nutzt, geht als gereifte Persönlichkeit daraus hervor.

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ahrelang litt Denise Hofmann unter heftigen Schwitzanfällen. Ein höchst lästiges Problem, zumal sie als Direktionsassistentin häufig mit Kunden zu tun hatte. «Manchmal stand ich schweissgebadet mitten in einem Kundenmeeting», erzählt die Solothurnerin. «Das war sehr unangenehm. Auch hatte ich häufig Stimmungsschwankungen.» Die 49-Jährige ging zum Arzt. Sie wollte «etwas Natürliches», Hormone kamen für sie nicht in Frage. Der Arzt verschrieb ein pflanzliches Präparat. Doch der ersehnte Erfolg blieb aus. «Ich probierte unterschiedliche Naturheilmittel aus», berichtet Denise Hofmann, doch keine Arznei war in der Lage, ihre Hitzewallungen dauerhaft zu lindern.

Auf Anhieb beschwerdefrei Das änderte sich erst, als Denise Hofmann die Solothurner Drogerie Zeller aufsuchte. «Dort wurde ich zuerst einmal gründlich befragt», erinnert sie sich. Darauf mischte die Drogistin eine spagyrische Flüssigkeit und empfahl, diese dreimal täglich auf die Zunge zu sprühen. «Innerhalb von sieben oder acht Wochen verflogen meine Beschwerden – die Hitzewallungen mitsamt den Stimmungsschwankungen», sagt sie.

Der spagyrische Spray blieb dennoch in ständiger Reichweite. «Für den Fall, dass ich plötzlich wieder einen Schwitzanfall bekomme», erklärt Denise Hofmann. «Dann genügt ein Spritzer auf die Zunge, und die Beschwerden sind innerhalb von wenigen Minuten weg.»

Ein Heilmittel, viele Wirkungen Das Naturheilmittel, das Denise Hofmann zur Beschwerdefreiheit verhalf, ist eine spagyrische Mischung mit Kava-Kava, Granatapfel, Traubensilberkerze, Hopfen und Salbei. Dieses Naturheilmittel wird in der Drogerie Zeller aber längst nicht allen Frauen mit Wechseljahrbeschwerden abgegeben. Bevor eine Rezeptur gemischt wird, wird nach der Befindlichkeit und den Symptomen gefragt, wie die Drogistin Cassandra Peduzzi von der Drogerie Zeller erklärt. Mitunter braucht es auch mehrere Anläufe, um die exakt richtige Arznei zu finden, denn jeder Organismus reagiert verschieden. Ausserdem können sich Symptome mit der Zeit verändern. Was heute wirkt, ist möglicherweise in einem Jahr wirkungslos. «In solchen Fällen besprechen wir die aktuelle Situation und passen die Rezeptur an», so Cassandra Peduzzi. Dies war auch bei Ida Heimgartner nötig. Die 58-Jährige aus Selzach bei Solothurn litt bereits seit vielen Jahren unter starken Schweissausbrüchen, als sie in der Drogerie Zeller Rat suchte. «Ich erhielt eine spagyrische Tropfenmischung mit chinesischen Heilpflanzen, die rasch wirkten», erzählt die Raumpflegerin. Einige Monate


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12.9.2007

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Für mehr Wohlbefinden in den Wechseljahren!

Unzählige Frauen vor allem zwischen dem 45 – 55 Lebensjahr leiden unter Wechseljahrbeschwerden. Emoton beta Cimicifuga ist ein pflanzliches Arzneimittel, welches den hochkonzentrierten Extrakt aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze enthält. Es lindert wirksam und zuverlässig durch die Hormonumstellung bedingte Beschwerden wie: • Hitzewallungen und Schweissausbrüche • Schlafstörungen • Nervosität • Verstimmungszustände Emoton beta Cimicifuga zeichnet sich zudem durch seine gute Verträglichkeit aus, ist rein pflanzlich und enthält keine Hormone. Nur 1 Kapsel täglich – für mehr Wohlbefinden in den Wechseljahren! Emoton beta Cimicifuga die natürliche Hilfe für die Frau.

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später kehrten die Schweissausbrüche jedoch in gemilderter Form zurück. Daraufhin veränderte die Drogistin die Tropfenmischung, und Ida Heimgartner wurde wieder beschwerdefrei: «Das heisst, bis auf sehr seltene Schwitzanfälle.»

Entschlacken, aber individuell Der Behandlungserfolg lässt sich durch diätetische, entschlackende und entsäuernde Massnahmen steigern. So hat zum Beispiel Dr. med. Thomas Rau an der von ihm geleiteten Paracelsus-Klinik in Lustmühle (SG) beobachtet, dass sich die Nebenwirkungen wechseljahrbedingter Hormonveränderungen in einem übersäuerten Organismus stärker entfalten. Fazit: Eine basische Ernährung und die Einnahme von Basensalzen, so Dr. Rau, lindern Wechseljahrbeschwerden. Dennoch rät Cassandra Peduzzi nicht «automatisch» zu entschlackenden, entsäuernden oder diätetischen Massnahmen. Und was die Entsäuerung betrifft, empfiehlt die Drogistin, zunächst zwei Wochen lang den Urin mithilfe von Indikatorstäbchen zu messen: «Stellt sich heraus, dass der Organismus übersäuert ist, kann man mit Basenpulver und basischer Ernährung entgegenwirken.» Grundsätzlich sind sich die Naturheilkunde-Spezialisten und -Spezialistinnen aber einig, dass Wechseljahrbeschwerden durch diätetische Massnahmen beeinflusst werden können. Ein herausragendes Beispiel hierfür war der amerikanische Arzt und Ernährungspionier Dr. Norman Walker, der nach 50-jähriger Forschung zum Schluss gelangte, dass «der tägliche Genuss von frisch gepresstem Karotten- und Randensaft in den Wechseljahren bessere Ergebnisse bringt als Medikamente». Seine naturheilkundlich tätigen Berufskollegen

Natürliche Helfer bei Wechseljahrbeschwerden Viele Heilpflanzen lindern die Beschwerden: sei es in Form von Tees, Dragées, Tropfen oder als spagyrische Sprays, Tinkturen und Globuli. Zum Beispiel bei: Hitzewallungen Traubensilberkerze Salbei Granatapfel Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen Traubensilberkerze Johanniskraut Kava-Kava Rauschpfeffer Passionsblume Schlafstörungen, Nervosität Baldrian Passionsblume Hafer Melisse Traubensilberkerze Hopfen Herzklopfen Weissdorn Herzgespann Melisse Angst (z. B. davor, weniger attraktiv zu sein) Bachblüten Rauschpfeffer Vitalstoffe (z. B. Kalzium, Magnesium)

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von heute sehen das ähnlich und empfehlen, die Hormonsynthese in den Wechseljahren durch eine strikt vollwertige Ernährung zu fördern. Auch die in Muttenz tätige Gynäkologin Dr. med. Fernanda Vilàghy beobachtet in diesem Zusammenhang Interessantes: «Hitzewallungen in der Nacht lassen sich stark reduzieren, wenn die Frau aufs Abendessen verzichtet oder höchstens ganz leicht isst», weiss die über 55-Jährige aus reicher Praxiserfahrung.

Die richtigen Bausteine Bewährte Helfer in den Wechseljahren sind auch Öle wie Weizenkeimöl, Nachtkerzenöl und Leinsamenöl. Die darin enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren dienen als Bausteine für die hormonelle Eigensynthese: Der Körper kann daraus u. a. das «Verjüngungshormon» Progesteron herstellen, das die Knochen aufbaut und die Haut geschmeidig hält. Im Gegensatz zum Östrogen geht das Progesteron bereits fünf bis acht Jahre vor der Menopause zurück. Auch Vitamine und Mineralstoffe können zur Linderung von Wechseljahrbeschwerden beitragen. So bringt zum Beispiel Magnesium phosphoricum «mehr Licht ins Gemüt». Kalzium hilft im Verbund mit Magnesium, Zink, Chrom, Silizium, Mangan und den Vitaminen C, D und K gegen Knochenabbau, der mit den hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren in Verbindung gebracht wird. Derweil tragen die Vitamine E, C und die B-Familie zur Linderung mehrerer Wechseljahrsymptome bei. Egal ob Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Herzklopfen oder Nervosität: Es gibt bei allen Wechseljahrbeschwerden bewährte Naturheilmittel, welche die Beschwer-

den ohne Nebenwirkungen lindern. Allerdings gibt es keine Garantie, dass ein natürliches Heilmittel sämtliche Beschwerden für immer zum Verschwinden bringt.

Zur Ruhe kommen Also sollte man doch zu synthetischen Hormonen greifen, falls Naturheilmittel nicht den gewünschten Erfolg bringen? «Dazu würde ich nur ausnahmsweise raten, dann, wenn die Kundin sehr stark leidet», sagt Cassandra Peduzzi. Weniger diplomatisch formuliert dies der prominente Homöopath Mohinder Jus Sing: «In den Wechseljahren braucht man kein Pflaster am Gesäss, sondern Bewusstsein. Die Menopause ist keine Hormonmangelkrankheit, sondern genau das, was die Natur will, damit die Frau zur Ruhe kommt. Warum sollte eine Frau ewig jung sein? Für einen Mann? Lächerlich.» Das hat was, findet die Gynäkologin Fernanda Vilàghy. Auch sie sieht die Wechseljahre als eine natürliche, gesunde Entwicklungsphase im Leben jeder Frau: «Manche Männer ermutigen ihre Frauen, Hormone zu nehmen – damit alles so bleibt, wie es ist.» Doch viele Patientinnen, die Hormone nehmen, bleiben in ihrer Persönlichkeitsentwicklung stehen, wie Vilàghy sagt. Sie konzentrierten sich darauf, die Zeichen des Älterwerdens zu übertünchen und verbauten sich damit einen wichtigen Entwicklungsschritt. Und wohin soll dieser Schritt führen? «Zu einem Erkennen der eigenen innersten Bedürfnisse – und damit zu mehr Ruhe, Gelassenheit und Lebensglück», sagt Fernanda Vilàghy. «Der Körper ermuntert uns zu diesem seelisch-geistigen Prozess. Wer die Wechseljahre nutzt, geht als gereifte Persönlichkeit daraus hervor, bereichert um neue Lebensinhalte und ‑ziele.» Irina Wald ❰


Kardinalfrage Hormone Ein Drittel der Frauen mit starken Wechseljahr-  beschwerden ist vor die Frage gestellt: Hormone   schlucken, ja oder nein? Zwei Standpunkte: PRO

Dr. Reto Stoffel ist Facharzt FMH für Gynäkologie und Geburtshilfe mit eigener Praxis in Richterswil ZH

«Depressionen zählen zu den starken Wechseljahrbeschwerden» Reto Stoffel, Sie sind Facharzt FMH für Gynäkologie und Geburtshilfe, was raten Sie einer Patientin mit Wechseljahrbeschwerden? Reto Stoffel: Im Gespräch finde ich heraus, inwiefern und wie stark die Patientin durch die Beschwerden beeinträchtigt ist. Bei der Behandlung gibt es zwei Therapieformen: eine hormonelle und eine pflanzliche. Eine Therapie auf pflanzlicher Basis ist nur bei leichten bis mässigen Beschwerden hilfreich und braucht eine Anlaufzeit von drei bis sechs Monaten. Behandeln Sie viele Ihrer Patientinnen mit Hormonen, und welche Erfahrungen machen Sie damit? Weil ich auf Wechseljahrprobleme spezialisiert bin, suchen mich viele Frauen mit

starken Beschwerden auf. In solchen Fällen ist eine Hormonersatztherapie die einzig effiziente Behandlung. Welche Beschwerden stufen Sie als stark ein? Depressionen, Schlafstörungen, Erschöpfungszustände. Es gibt viele weitere Symptome wie Schweissausbrüche, Hitzewallungen oder Reizbarkeit. Wie behandeln Sie diese Begleiterscheinungen der Wechseljahre? Zu Beginn pflanzlich, bei anhaltenden Beschwerden hormonell. Die Einnahme von Hormonpräparaten erhöht das Risiko für Brustkrebs, Schlaganfälle, Lungenembolien, Venenthrombosen. Zudem schützen sie nicht vor einem Herzinfarkt – im Gegenteil. Östrogen aktiviert die Blutgerinnung, sodass Thrombosen bei Hormoneinnahmen häufiger auftreten können – gleich wie bei der Einnahme der «Pille». Das Schlaganfallrisiko ist erhöht. Östrogene allein steigern das Brustkrebsrisiko aber nicht. Dies ist nur in Kombination mit Gestagen oder bei einer Einnahmedauer von über acht Jahren der Fall. Übergewicht und Alkoholkonsum erhöhen das Brustkrebsrisiko weit stärker. Wann soll eine Frau mit der Einnahme von Hormonen beginnen? Studien belegen, dass Frauen am meisten profitieren, wenn sie frühzeitig mit einer Hormontherapie beginnen. Welche Dauer und Dosierung empfehlen Sie?

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Grundsätzlich gilt: So lange wie nötig und so tief dosiert wie möglich. Das heisst, nach drei bis vier Jahren sollte eine Pause eingelegt werden, während der sich zeigt, ob eine weitere Behandlung notwendig ist. Treten die Symptome nach dem Absetzen der Medikamente wieder auf? Jeder Körper reagiert verschieden. In der Regel genügt eine Therapie von drei bis acht Jahren. Welche Frauen dürfen keine Hormone schlucken, und warum? Alle, die eine Brustkrebserkrankung, einen Hirnschlag, Thrombosen oder Embolien durchgemacht haben – dies sofern die Blutgerinnung nicht abgeklärt wurde. Vorsicht geboten ist auch bei Frauen mit einem erhöhten genetischen Risiko. Dieses ist beim Auftreten von drei Brustkrebsfällen in nächster Verwandtschaft zu vermuten – also wenn zum Beispiel Mutter, Schwester und Tante an Brustkrebs erkrankt sind. Positive Nebeneffekte einer Hormontherapie sind unter anderem ein besser durchblutetes Gewebe oder eine straffere Haut. Was raten Sie einer Frau, die aus Schönheitsgründen Hormone nehmen will? Davon rate ich ab. Beobachten Sie in Ihrer Praxis, dass zunehmend mehr Frauen der Komplementärmedizin den Vorzug geben? Ja. Dies hat mit Panikmache und Fehlinformationen der Medien über Hormone zu tun. Sie sagen, ein Ziel der Hormonersatztherapie sei der langfristige Erhalt der Lebensqualität. Frauen haben heute eine hohe Lebenserwartung. Wenn ihre Befindlichkeit durch Wechseljahrbeschwerden massiv beeinträchtigt ist, können sie entsprechend von einer Hormontherapie profitieren.

KONTRA

Dr. med. Barbara Wanner führt in Zürich eine frauenärztliche Praxis

«Depressionen in den Wechseljahren – das ist eine Mär» Barbara Wanner, Sie betreiben eine frauenärztliche Praxis in Zürich, was verschreiben Sie einer Patientin mit Wechseljahrbeschwerden? Barbara Wanner: Ich kläre sie über die Wechseljahre auf und informiere mich über ihre Beschwerden. Dann zeige ich die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten auf. Dazu gehören die Komplementärmedizin und die Hormontherapie. Wie stehen Sie zu Hormonersatztherapien? Ich bin nicht grundsätzlich gegen Hormone. Es gibt Frauen mit starken Beschwerden, wie zum Beispiel lang anhaltenden Schlafstörungen, die an die Substanz gehen. Da hilft manchmal nichts anderes mehr. Die Hormoneinnahme ist aber mit Risiken verbunden. Zum Beispiel steigt das Brustkrebs- oder Hirnschlagrisiko mit jedem Jahr der Einnahme an. Die Einnahme von Hormonen soll gegen Depressionen helfen. Depressiv werden Frauen in den Wechseljahren nicht. Das ist eine Mär. Sie werden stimmungslabiler und dünnhäutiger. Oft befinden sich die Frauen auch in schwierigen Lebensphasen: Die Kinder fliegen aus,


der Mann verlässt sie. Die äusseren Umstände sind entscheidender für die Psyche als der Rückgang der Hormone. In welcher Situation empfehlen Sie eine komplementärmedizinische Behandlung? Grundsätzlich entscheiden die Frauen selber. Ich informiere sie über Homöopathie, traditionelle chinesische Medizin und pflanzliche Mittel wie zum Beispiel Traubensilberkerze gegen Wallungen. Eine Wirkung zeigt sich nach zwei bis drei Wochen. Schlägt die Behandlung nach einem Monat nicht an, muss etwas anderes ausprobiert werden. Welche Erfahrungen machen Sie in der Praxis mit alternativen Methoden? Ich mache sowohl positive als auch negative Erfahrungen. Denn was eine Wirkung hat, kann auch Nebenwirkungen haben. Auch bei pflanzlichen Mitteln muss man Vorsicht walten lassen, obwohl sie weitgehend risikolos sind. Wie beraten Sie eine Frau, die keine starken Beschwerden hat, aber trotzdem Hormone einnehmen möchte? Ich rate davon ab, weil die Hormontherapie wie gesagt mit Risiken verbunden ist. Zudem schiebt sie die Umstellung einfach hinaus, und die Beschwerden tauchen nach Absetzen der Hormone wieder auf. Die Wechseljahre sind eine Übergangszeit, eine Konfrontation mit dem Älterwerden und der Endlichkeit. Ein wichtiger Prozess, dem sich die Frauen stellen sollten. Stimmt es, dass Frauen, die keine Hormone schlucken, die Lust an der Sexualität verlieren? Es gibt Frauen, die während der Wechseljahre weniger Lust auf Sex haben. Dafür gibt es drei Gründe: Erstens: Die Hormone. Mehr als der Rückgang des Östrogens ist aber das ebenfalls zurückgehende Testosteron dafür verantwortlich. Zweitens:

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Mehr wissen Die Scheidenschleimhaut wird dünner, was beim Verkehr schmerzhaft sein kann. Drittens sind die Frauen meistens seit langem mit dem gleichen Partner zusammen. Was empfehlen Sie Frauen prophylaktisch gegen Herz- und Kreislauferkrankungen oder Osteoporose? Bewegen ist das A und O. Frauen sollten sich wöchentlich zwei bis drei Stunden «Knochen belastend» bewegen, Kalzium und Vitamin D einnehmen und nicht rauchen. Bei Osteoporose bieten Östrogene einen gewissen Schutz. An erster Stelle kommen aber die Bisphosphonate, die in Form von Medikamenten eingenommen Claudia Merki ❰ werden können.

Heide Fischer: «Frauenheilbuch», Nymphenburger Verlag, 2004, ISBN 978-3-485-01013-9, ca. Fr. 34.– Rina Nissim: «Wechseljahre – Wechselzeit. Ein naturheilkundliches Handbuch», Orlanda Frauenverlag, 1999, ISBN 978-3-929823-63-9, ca. Fr. 28.– Susan M. Love und Karen Lindsay: «Das Hormonbuch. Was Frauen in den Wechseljahren wissen sollten», Fischer Taschenbücher, 1999, ISBN 978-3-596-14625-3, ca. Fr. 18.– Faktenblatt «Hormontherapie in den Wechseljahren: Wo sie hilft, wann sie schadet», Krebsliga Schweiz, Telefon 0844 85 00 00 oder shop@swisscancer.ch

Schweissausbrüche während den Wechseljahren...

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Femicin® Menopause One Kapseln, Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält 6,5 mg Trockenextrakt aus Traubensilberkerze, DEV 4,5-8,5:1, Auszugsmittel Ethanol 60 % (v/v) sowie Hilfsstoffe. Indikationen: Beschwerden der Wechseljahre wie Hitzewallungen, Schweissausbrüchen, Nervosität, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen. Dosierung/Anwendung: 1 mal täglich eine Kapsel. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit auf einen der Inhaltsstoffe oder auf Hahnenfussgewächse. Vorbestehende Leberschädigung. Vorsichtsmassnahmen: Nicht zur Vorbeugung der Osteoporose. Unerwünschte Wirkungen: In seltenen Fällen leichte Magenbeschwerden, Übelkeit. Sehr selten Hinweis auf eine Leberschädigung: bei ungewöhnlichen Leistungsabfall, Gelbfärbung der Haut, dunklem Urin oder entfärbtem Stuhl sollte Femicin® Menopause One abgesetzt werden. Packungen: 30 und 90 Kapseln. Liste D. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Arzneimittel-Kompendium der Schweiz. Vertrieb: Vifor SA, 1752 Villars-sur-Glâne.


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Schminken wie die Profis

Gesichtszüge vorteilhaft hervorheben Das Foto veranschaulicht verschiedenste Korrekturmöglichkeiten und zeigt, wie man das Gesicht durch Hervorheben und Abschattieren bestimmter Partien modellieren kann. Auch wenn Sie sich nicht jeden Tag so viel Mühe machen wollen, sollten Sie diese Schminktechnik für besondere Anlässe lernen. «Üben Sie zu Hause bei Tageslicht. Tragen Sie den Aufheller oder die Schattierung mit einem grossen Pinsel (Puder) oder mit den Fingerspitzen (Creme) auf. Danach mit den Fingern oder mit einem Schwämmchen verteilen. Dabei darauf achten, dass der zu korrigierende Bereich nicht verlassen wird, aber auch keine sichtbaren Ränder bleiben», riet Kevyn Aucoin in seinem Buch «All about Makeup». Aucoin galt als Grösse unter den Make-up-Künstlern der Modewelt und des Showbusiness. Er hat Stars wie Julia Roberts, Whitney Houston, Andie McDowell, Bette Middler, Tina Turner, Nadja Auermann, Naomi Campbell – und so weiter und so weiter – geschminkt und die hier vorgestellten Techniken entwickelt.

Farbskizzen aus: «All about Make-up»

Wenn Sie wenig Erfahrung mit professionellen Schminktechniken haben, dann sind diese unschlagbaren Profitipps genau das Richtige. Erzielen Sie verblüffende Vorher-Nachher-Effekte.

Aufhellen ❙ Brauenbogen ❙ Mitte des Augenlids ❙ Stirnmitte und entlang des Nasenrückens ❙ Wangenflächen und untere Augenpartie ❙ Rund um die Mundwinkel ❙ Kinnmitte bis unter die Lippen ❙ Schlüsselbein ❙ Brustrundung Schattieren ❙ Wangenhöhlen ❙ Unter dem Kinn und den Hals abwärts ❙ Die Seiten der Nase und unter der Nasenspitze ❙ In der Lidfalte ❙ An den Schläfen ❙ Rund um den Haaransatz ❙ Unter- und oberhalb des Schlüsselbeins

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Ausdrucksvollere Augenbrauen Als Erstes müssen Sie festlegen, wie die Brauenform verlaufen soll. Die einfachste und schnellste Methode ist die, dem natürlichen Brauenbogen zu folgen. Dunkle Härchen über der Nasenwurzel nicht stehen lassen, sonst wirkt der Blick etwas finster.

Beobachten Sie genau, wie die Form der Brauen an der oberen Rundung verläuft. Nehmen Sie diese Linie als Modell und «spiegeln» Sie einfach den unteren Brauenrand. Manchmal ist es hilfreich, die Brauen nach oben zu bürsten und mit einem weissen Kajalstift über die Härchen eine Linie der gewünschten Brauenform zu zeichnen. Alle Härchen, die unterhalb dieser Linie wachsen, sollten ausgezupft werden. Wenn Härchen fehlen, zeichnen Sie sie einfach mit einem Augenbrauenstift in kurzen, unregelmässigen Strichen nach. Augenbrauenstifte können Sie verwenden zum Modellieren, Fülle vortäuschen, dunkler oder gefälliger tönen. Zum Schluss bürsten Sie die Härchen nach oben und fixieren die Brauenform mit etwas transparentem Mascara, Haarwachs oder Haargel. Pinzette zum Zupfen der Augenbrauen gibt es in Drogerien mit schräg zulaufenden oder abgewinkelten Spitzen. Brauen immer in Wuchsrichtung zupfen und dabei die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger spannen, dann tut es weniger weh. Abends ist das Schmerzempfinden geringer. Übrigens: Brauenhaare wachsen nach

dem Zupfen nicht dichter nach. Ständiges Zupfen kann vielmehr bewirken, dass einzelne Stellen kahl bleiben. Sinnlich betonte Lippen Der Mund zieht die Blicke an, und es ist erstaunlich, was für verschiedene emotionale Reaktionen durch Lippenstift provoziert werden können. Die Auswahl der Produkte kann deshalb ungeheuren Spass machen – von «glänzend» über «irrisierend» und «cremig» bis «matt» reicht die Palette. Akzentuieren Sie nach der Grundierung der Lippen zunächst die Lippenform mit einem neutralen Lippliner – selbst wenn Sie eine kräftige Lippenstiftfarbe wählen. Der Mund wirkt dadurch natürlicher und wenn der Lippenstift verblasst, bleibt keine grelle Kontur zurück. Benutzen Sie zum Ausmalen des Mundes einen Lippenpinsel. Damit haben Sie mehr Kontrolle beim Auftragen der Farbe. Drücken Sie ein Papiertuch gegen die Lippen. Wenn die erste Farbschicht abgepudert wird, gewinnt die zweite Farbschicht an Haltbarkeit. Zum Schluss nochmals Farbe auftragen.

Tipp fürs Finish: Balancieren Sie die Farbnuancen im Gesicht aus. Sind die Augen kräftig geschminkt, verwenden Sie eine zarte Lippenfarbe und umgekehrt. Nadja Mühlemann ❰


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Das gehört in die Schminktasche «Es empfiehlt sich, zwei verschiedene Schminktaschen zu haben. Eine für zu Hause und eine für kleine Ausbesserungen tagsüber, wenn Sie unterwegs sind», rät die Drogistin mit Weiterbildung zur Visagistin, Kathrin Michel, von der Drogerie Amhof in Goldach (SG). Aus Kathrin Michels Sicht sind folgende Produkte nützlich: Die wichtigsten Beauty-Artikel fürs Badezimmer 1. Reinigungsschaum (Tiefenreinigung) 2. Augen-Make-up-Entferner (schonender für die Augen) 3. Tonic (zum Klären) 4. Peeling (Make-up lässt sich auf glatter Haut ebenmässiger und schöner auftragen und sieht weniger fleckig aus) 5. Gesichtscreme (zur Befeuchtung) 6. Augencreme (zur Befeuchtung, wichtig, wenn die Augen viel geschminkt werden) 7. Pinzette (zum Brauenzupfen) 8. Make-up / Grundierung 9. Concealer (Rötungen, Pickel abdecken) 10. Puder (fürs Finish, mattierend) 11. Puder-Pinsel (Puder lässt sich mit dem Pinsel besser auftragen als mit der Quaste) 12. Rouge (bringt Frische ins Gesicht) 13. Lidschatten 14. Kajal 15. Eyeliner (evtl. flüssig) 16. Mascara 17. Lippenkonturen-Stift 18. Lippenstift 19. Lippgloss 20. Augenbrauenstift

Die Begleiter in der Handtasche 1. Compact-Puder (nie losen Puder in die Tasche nehmen) 2. Lippenkonturenstift 3. Lippenstift oder Lippgloss 4. Concealer (um die Lippen zu grundieren) 5. Lidschatten (Gefahr, dass er in der Tasche zerbricht ist gross)

Buchtipp Kevyn Aucoin: «All about Make-up», Christian Verlag, 2002, ISBN 9-783-88472-562-7, ca. Fr. 58.– Das Buch enthält tolle Farbskizzen mit genauen Anweisungen für jedes Gesicht, einen Überblick über Vorher-NachherEffekte an Menschen wie du und ich sowie unvergleichliche Aufnahmen von Stars.

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Frauen ohne Kinder Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein gesellschaftlicher Dauerbrenner. Doch wie stehen Frauen ohne Kinder im Beruf da? Alles ganz «easy»? Nein.

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ie Befindlichkeit von Frauen mit Kindern, die den Spagat zwischen Beruf und Familie machen, ist ein beliebtes mediales, politisches und gesellschaftliches Thema. Doch wie stehen Frauen ohne Kinder im Beruf und im Leben da? Das ist schon fast so etwas wie ein Tabu. Ein Leben ohne Kinder stellt an Frauen ganz eigene Anforderungen. Denn in Zeiten der Powerfrauen und Supernannys, wo jede Frau an allen Fronten perfekt sein soll, ist keine Kinder haben so etwas wie ein kleiner Makel. Drei Frauen erzählen.

Immer in Konkurrenz zum Mann Name: Johanna Alter: 49 Jahre Zivilstand: verheiratet Beruf: ausgebildete Gymnasiallehrerin, arbeitet heute in leitender Stellung in einer Verwaltung Grund für Kinderlosigkeit: «Es war ein unausgesprochener Prozess hin zu einem definitiven Nein; dies vor allem vor dem Hintergrund, dass es keinen Sinn macht, in

eine überbevölkerte Welt weitere Kinder zu gebären.» Als Mädchen war für Johanna klar, dass sie Lehrerin werden wollte. An eine Familie dachte sie kaum. Als frisch ausgebildete Lehrerin wurde sie dann bei Anstellungsgesprächen aber immer auf geplante Kinder angesprochen. In einer ländlichen Dorfschule wurde sie gar gefragt, ob sie allenfalls im Dorf sesshaft werden wolle und einen der ledigen Bauern heiraten würde. Sie habe solche Fragen immer zur Zufriedenheit des Arbeitgebers beantwortet und dabei «brandschwarz» gelogen. Innerlich habe sie aber gekocht, weil dieser intime Teil der Lebensplanung nun wirklich niemanden etwas angehe. Mit 30 bewarb sich Johanna auf ihre Traumstelle. Sie bekam die Stelle nicht mit der Begründung, dass sie ja sicher bald ein Baby bekommen würde. Sie erlebte die Zeit zwischen 25 und 35 diesbezüglich als schwierig. An einer Kaderveranstaltung habe kürzlich ein Kollege ihre damaligen Erfahrungen bestätigt: «Stell nie eine Frau unter 40 ohne Kinder an.» Sie selber stellte fest, dass sie mit dem Überschreiten der 40er-Marke auf dem Arbeitsmarkt deutlich attraktiver wurde. Johanna ist überzeugt, dass die Tatsache, ob man Kinder hat oder nicht, in der Arbeitswelt eine grössere Rolle spielt, als einem gemeinhin bewusst ist. Sie hat eine entsprechende Rangliste zusammengestellt. Rang 1: Für den Arbeitgeber am attraktivsten sind Männer mit Kindern. Grund: Männer mit Kindern haben Verpflichtungen, weshalb sie vom Arbeitgeber unter Druck gesetzt werden können.


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Rang 2: Frauen mit grösseren Kindern. Grund: Es wird ihnen die gesellschaftliche «Leistung» des Kindergebärens und Grossziehens positiv angerechnet. Dies habe sehr viel mit dem archetypischen Mythos Mutter zu tun. Johanna glaubt aber nicht daran, dass Arbeitgeber die in der Familienarbeit erworbenen Fähigkeiten einer Frau tatsächlich positiv anrechnen. Das sei Vokabular aus dem weiten Feld der «political correctness» und komme immer dann zur Anwendung, wenn die Wirtschaft Frauen als Arbeitskräfte nötig hätte. Als Angestellte seien Frauen mit Kindern, die ihre Kräfte einteilen müssen, aber willkommen, weil sie «pragmatisch und eher angepasst» seien. Frauen ohne Kinder seien möglicherweise die kritischeren Arbeitnehmerinnen. Rang 3: Frauen ohne Kinder mit abgeschlossener Familienplanung. Gemäss Johanna schafft diese Kategorie Frauen es in der Arbeitswelt nur auf Rang 3, weil ihnen der Muttermythos und die bestmögliche Anpassung fehlen. Und je nach Situation kann man ihr auch fehlende Kompetenzen vorwerfen: «Das kennen Sie nicht, Sie haben ja keine Kinder.» – Etwa auf gleicher Stufe sind gemäss Johanna auch Männer ohne Kinder. Im Berufsleben sei Kinderlosigkeit auch für Männer mit einem gewissen Makel behaftet. Rang 4: Frauen mit kleinen Kindern haben es auf dem Arbeitsmarkt schwer. Immerhin sind die Kinder schon da, und «die Situation hat Aussicht auf Besserung», weil die Kinder grösser werden. Rang 5: Jüngere Frauen ohne Kinder, weil der Arbeitgeber ständig mit dem sofortigen Schwangerwerden der Frau rechnet. Johannas Fazit: Frauen können – mit oder ohne Kinder – auf dem Arbeitsmarkt auf Schwierigkeiten stossen. Doch dies sei nicht eigentlich das Kernproblem: Frauen

stünden in der Arbeitswelt immer in Konkurrenz zum Mann da. Und dies werde sich nicht ändern, solange es nicht möglich sei, dass Familien mit zwei 50-ProzentEinkommen leben können und Arbeitnehmenden auch mit einer 50-Prozent-Anstellung Karriereschritte offen stünden.

Mehr Toleranz Name: Rosa Alter: 50 Jahre Zivilstand: verheiratet Beruf: Fachhochschuldozentin Grund für Kinderlosigkeit: «Das war ein bewusster Entscheid von mir.» Familien mit Kindern, das war das gängige Lebensmodell, als Rosa ein Mädchen war. Kinderlose Paare strahlten etwas «Trauriges» aus. Als Teenager war Rosa von der Hippie- und den Friedensbewegungen fasziniert. Da tauchten erstmals andere Lebensmodelle auf: So auch Frauen ohne Kinder. Ihr wurde erstmals bewusst, dass es auch ein Leben ohne (eigene) Kinder geben könnte. Doch mehr als diese Fragen stand für Rosa die Berufswahl im Zentrum. Sie wurde Sozialarbeiterin. Im Alter von 18/19 Jahren war für Rosa klar, dass sie keine Kinder haben wollte, und das war politisch begründet. Unter dem Eindruck des Vietnamkriegs, den ersten Umweltdebatten («Jute statt Plastik», «Atomkraft – nein danke») wurde in Rosas beruflichem wie privatem Umfeld sehr intensiv diskutiert, ob es zu verantworten sei, in «diese schlechte Welt» Kinder zu gebären.

Im Beruf nie ein Thema Rosa wundert sich heute noch darüber, dass sie bei keinem Anstellungsgespräch gefragt wurde, wie es bei ihr mit der Fami-


lienplanung stehe. Denn: Als sie später in einer Leitungsfunktion selber Leute einstellte, fragte sie – Männer wie Frauen – immer nach ihrer Familienplanung. Dabei ging es ihr darum, eine gewisse Planungssicherheit zu haben und auch die mögliche Belastungssituation einschätzen zu können. Obschon für Rosa der Wunsch nach Kindern nie stark war, waren Kinder in jeder ihrer Beziehungen wieder ein Thema. Es war immer wieder ein Abwägen und Überdenken des in jungen Jahren gefällten Grundsatzentscheides. Im Alter von 35 Jahren schloss sie das Thema für sich definitiv ab. Dies auch deshalb, weil sie viele Jahre lang die Kinder ihres Mannes mitbetreute. Damit war die Idee aus jungen Jahren, statt sich für eigene, für fremde Kinder zu engagieren, Wirklichkeit geworden. «Diese Form von Kinder-Miterziehung hat aber in der Gesellschaft kaum einen Stellenwert», sagt Rosa.

Mehr Toleranz Heute arbeitet Rosa als Dozentin in einem Team, wo viele Frauen um die 50 kinderlos geblieben sind, währenddem jüngere Frauen eher Kinder haben. Schwierig findet es Rosa, dass heute ein gewisser Druck auf Frauen besteht, auf jeden Fall auch mit Kindern zu arbeiten. Es bringe nichts, wenn Frauen, die lieber zu Hause wären, sich im Beruf «abstrampelten». Frauen mit oder ohne Kinder in der Berufswelt ist gemäss Rosa nicht einfach ein konfliktfreies Feld, es ist schon eher eine Art Tabu. Problematisch sei etwa, dass Frauen mit Kindern in der Arbeitswelt per se eine Art Managerinnenqualitäten zugesprochen werde. «Frauen ohne Kinder müssten diese Qualitäten erst beweisen.» Andererseits hätten es gerade Frauen mit kleinen Kindern in der Arbeitswelt nicht

leicht. Erwerbstätige Mütter sind unter Umständen sehr stark belastet, weil es kaum Modelle gibt, wo berufstätige Frauen zuverlässig entlastet sind, das heisst auch in Situationen, wenn Kinder krank sind oder die Schule ausfällt, wie Rosa sagt. Geht es in einem Team ums Verteilen von Aufgaben, beobachtet Rosa, dass Frauen oft damit argumentieren, dass sie Kinder hätten, dass Zusatzaufgaben von Männern oder Frauen ohne Kinder übernommen werden sollten. Wenn Teamarbeit auf dieser Ebene diskutiert werde, lasse sie das

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nicht kalt, sagt sie. «Ich empfinde dies als Mehr Gemeinsames Entwertung, die im Übrigen auch kinderals Trennendes lose Männer trifft.» Schwierig sei für sie Name: Martina auch, dass sie in diesem Zusammenhang Alter: 49 Jahre die Erfahrungen mit ihren Stiefkindern Zivilstand: verheiratet nicht in die Waagschale legen könne, weil Beruf: Heilpädagogin mit eigener Praxis «echte Eltern, vor allem die Mütter», dies Grund für Kinderlosigkeit: «Ich hatte nie nicht zuliessen. einen klaren Kinderwunsch, dennoch war Der Hintergrund solcher unterschwelligen es ein langer Prozess bis zum definitiven Angriffe sieht Rosa darin, dass alle gesellNein.» schaftlichen Gruppen – Familien, Singles, Martina hat nach dem Abschluss einer kinderlose Paare, lesbische oder schwule kunstgewerblichen Lehre mit 22 Jahren Paare – in ihrer Weise unter Druck stehen. eine zweite Ausbildung als Heilpädagogin Für Rosa steht fest: «In den vergangenen angefangen. Während der fünfjährigen Jahren ist viel zu wenig passiert, was die Ausbildung waren Kinder überhaupt kein Toleranz gegenüber verschiedenen LebensPlantana_Ins_140x100_9.07:Layout 1 21.9.2007 17:26 Uhr Seite 1 Thema. Obschon sie von Berufes wegen modellen angeht.»

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immer mit dem Thema Familien und Kinder konfrontiert war. Es habe sie immer berührt, zu sehen, wie ein behindertes Kind ganze Familien und Abläufe in einer Familie auf den Kopf stellen könne. Dennoch waren da keine Ängste, wie es wäre, selber ein behindertes Kind zur Welt zu bringen, die sie davon abgehalten hätte, an eine eigene Familie zu denken. Der Gedanken tauchte einfach nicht auf. Heute fragt sich Martina manchmal, wann eigentlich all die Frauen um sie herum Kinder bekommen hatten. Die Schwangerschaften von Freundinnen und Bekannten, das habe sie einfach nicht beschäftigt. Das zeige ihr heute, dass die Kinderfrage bei ihr stark im Kopf und nicht im Bauch abgelaufen sei. Bei Martina wurde vor einigen Jahren eine Erkrankung festgestellt, die möglicherweise dazu geführt hätte, dass sie gar nie Kinder hätte bekommen können: «Heute denke ich, dass es ein Geschenk ist, dass ich mir immer ein Leben mit oder ohne Kinder vorstellen konnte. Es ist sehr schwer, wenn man sich Kinder wünscht, und es geht nicht.»

Die Kinderfrage im Team Martina bewegte sich immer in einem beruflichen Umfeld, wo es ganz normal war, dass Frauen arbeiteten, Kinder bekamen und wieder in den Beruf zurückkehrten. Dennoch ist es eine Tatsache, dass Frauen ohne Kinder flexibler arbeiten können und dies von manchen Arbeitgebern auch als selbstverständlich hingenommen wird. Symptomatisch für Martina war in diesem Zusammenhang, als sie eine langjährige 60-Prozent-Anstellung kündigte, ihr Chef ganz überrascht sagte: «Ich habe immer gemeint, Sie arbeiten 90 Prozent.» Für ihn war Martina einfach immer einsetzbar, immer da. Martina stellt auch fest, dass «Eigene-Kinder-Haben» in ihrem Beruf «ei-

nen Wert an sich darstellt und Vertrauen schafft». Früher sei sie oft darauf angesprochen worden, ob sie eigene Kinder hätte. Heute, in etwas vorgerücktem Alter und mit reicher Berufserfahrung, sei sie von solchen Fragen entbunden. Denn: «Ich bin praktisch schon im Grossmutterstatus.»

Die gleiche Trauer Martina engagierte sich stark im Beruf und bildete sich laufend weiter. Schliesslich machte sie sich erfolgreich selbstständig. Da bekam sie, vor allem von Frauen, zu hören, dass sie sich den Schritt in die Freiberuflichkeit nur leisten könne, weil sie keine Kinder habe. Das habe sie als Abwertung erfahren. Es gibt viele Frauen ohne Kinder, die beruflich «wenig» aus ihrem Leben machen, wie sie sagt. Ihr beruflicher Werdegang löse offensichtlich bei Frauen Verunsicherung aus. Es stört Martina, die leidenschaftlich gerne in die Berge geht und mit ihrem Mann rund um die Welt reist, dass auch ihre Freizeitgestaltung immer unter dem Aspekt der Kinderlosigkeit kommentiert wird. «Alles, was ich mache, und alles, was ich nicht mache, wird vorschnell mit meiner Kinderlosigkeit in Zusammenhang gebracht.» Denn für Martina gibt es im Leben von Frauen mehr Gemeinsames als Trennendes. «Wenn mir Frauen davon erzählen, wie es ist, wenn die Kinder ausziehen und es plötzlich still wird im Haus, dann kann ich diese Trauer sehr gut nachvollziehen.» Das Ausziehen der Kinder symbolisiere das Zuendegehen von Möglichkeiten, das Abschiednehmen von Lebensphasen und das Erkennen der Endlichkeit des Lebens. «Das erlebe ich in meinem Alter genauso intensiv wie Frauen mit Kindern.» Katharina Rederer ❰

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Ein riesiger Zellstaat Bindegewebe. Das Wort wird meist in einem Zug mit Cellulite und Schwangerschaftsstreifen erwähnt. Das ist nur ein kleiner Teil der Bindgewebs-Wahrheit.

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s ist noch nicht lange her, da galt das Bindegewebe als blosses «Hüll- und Packmaterial» – zur Unterpolsterung der Haut und zum Stopfen von Lücken zwischen den Organen. Diese Sichtweise ist heute überholt, wie die moderne Forschung zeigt: Das Bindegewebe ist ein riesiger Zellstaat, ein wässrig-gallertartiger Raum, der sich durch den ganzen Organismus zieht und über 30 Billionen Körperzellen miteinander verbindet. Das Bindegewebe verdient Respekt: Es verleiht allen Organen Halt, es speichert grosse Mengen Wasser und Fett, beeinflusst den Wärmehaushalt und die Wundheilung, isoliert Nerven, übermittelt elektrochemische Signale und ist Transitraum für alle Nähr- und Abfallstoffe zwischen Blutstrom und Organzellen. Wie jüngere Forschungen zeigen, reagiert das Bindegewebe zudem hochempfindsam auf äussere und innere Einflüsse – etwa auf mechanische Reize, elektrische und biochemische Signale, magnetische Schwingungen, Infektionen, Giftstoffe, Proteine, Sauerstoffmangel, Lärm, Strahlung, Wettereinflüsse und sogar Emotionen. Zu den «Störfaktoren» des Bindegewebes gehören auch Schlacken. Diesen Begriff sucht man im Medizinbuch vergeblich.

Dabei sind Schlacken jedem Arzt bekannt: etwa in Form von Harnsäure in den Gelenken, Kotsteinen im Darm, Kalkeiweissverbindungen an den Gefässwänden und Ablagerungen in Netzhaut und Linse. Die Naturheilkunde fasst den Begriff Schlacken allerdings weiter. Sie bezeichnet damit alle gesundheitsschädigenden Stoffwechselprodukte und Gifte, die nicht via Darm, Nieren, Lunge und Haut ausgeschieden werden. Ein Grossteil davon wird im Bindegewebe wie in einer wilden Deponie gelagert. Dass der Körper «verschlacken» kann, wird seit sehr langer Zeit beobachtet. So konnte u. a. der deutsche Professor Dr. Lothar Wendt (1907–1989) mithilfe elektronenmikroskopischer Untersuchungen nachweisen, dass eine allzu eiweissreiche Ernährung zur Ablagerung von winzigen Eiweisskörpern im Zwischenzellraum und in den Blutkapillaren führt. Die Wände der Kapillaren verdicken sich bis ums Zehnfache, während das überschüssige Eiweiss im Zwischenzellraum (Bindegewebe) landet. Als Konsequenz daraus verschlackt das Bindegewebe, das heisst, es wird zur «Mülldeponie», die das freie Zirkulieren der Stoffe und die Aufgaben des Bindegewebes behindern.

Eine Ursache, viele Krankheiten Die Verschlackung des hauseigenen Körperterrains führt – gemäss naturheilkundlichen Ansätzen – zu unterschiedlichsten Beschwerden und Krankheiten, zum Beispiel Hautleiden, Hämorrhoiden, Krampfadern, Leistenbrüchen, Organsenkungen, chronischen Erkältungen, Gefässleiden,


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Gicht, RĂźckenleiden, Rheuma, Augenkrankheiten, Angina Pectoris, Schlaganfall und Herzinfarkt. Entsprechend vielfältig sind die Methoden, die entwickelt wurden, um der Verschlackung entgegenzuwirken, weiss die diplomierte Drogistin BĂŠatrice Tschannen von der Dropa-Drogerie GĂźnther in Interlaken (BE): ÂŤIn erster Linie geht es bei der Entschlackung darum, Leber, Nieren, Haut, Lunge und Darm zu vermehrter Tätigkeit anzuregen.Âť Arbeiten diese Organe stärker, kĂśnnten mehr Schlackenstoffe aus dem Bindegewebe gelĂśst und ausgeschieden werden. Zu diesem Zweck rät BĂŠatrice Tschannen zu einer vier- bis sechswĂśchigen Entschla-ckungskur, idealerweise im FrĂźhling und im Herbst. Alles, was Sie dazu brauchen, ist ein spagyrisches Präparat und einen Stoffwechseltee – zum Beispiel auf der Basis von Schafgarbe, LĂśwen-

zahn, Brennnessel, Hagebutten, Ringelblume, Fenchel und Pfefferminze. ÂŤDie Spagyrik lĂśst Schla-ckenstoffe aus dem Bindegewebe, der Tee spĂźlt die Schlacken rausÂť, erklärt die Berner Drogistin. Auch der biochemische ÂŤReinigungsbesenÂť der SchĂźssler Salze hilft Schlacken aus dem Bindegewebe zu lĂśsen und auszuscheiden, vorab die SchĂźssler Salze Nr. 9, Nr. 10, Nr. 11 und Nr. 1. DarĂźber hinaus muss der Säure-Basen-Haushalt in Ordnung gebracht werden – mit einer Ernährung, die reich an Obst und GemĂźse, aber arm an tierischen Eiweissen, Weisszucker und Weissmehl ist. Bewährt haben sich auch basenbildende Nahrungsergänzungsmittel aus der Drogerie.

Hilfe von aussen Von äusseren Entschlackungsmitteln hält BÊatrice Tschannen ebenfalls viel. Ihr erklär-

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ter Favorit: Algenschlamm. ÂŤEine mehrwĂśchige Kur mit Algenschlamm wirkt sehr entschlackend, macht die Haut elastischer und strafferÂť, weiss Tschannen aus Erfahrung. ÂŤGeben Sie den Algenschlamm in einer dĂźnnen Schicht auf die Haut. Legen Sie eine Klarsichtfolie darĂźber und lassen Sie das Ganze einwirken.Âť Der Schlamm wird sich aufheizen und die Durchblutung des darunterliegenden Bindegewebes stark ankurbeln. Das entschlackt das Gewebe, was sich unter anderem an einer verstärkten Nierentätigkeit zeigt. Nach frĂźhestens 45  Minuten wird der Schlamm abgeduscht. DarĂźber hinaus gibts in der Drogerie Entschlackungsbäder und spezielle Entschlackungscremes (z. B. mit Coffein), die das Bindegewebe klären und straffen.

Das hilft dem Bindegewebe â  Bewegung, ideal sind ÂŤweicheÂť   Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren. â  Reinigungskuren mit einem stoffwechselanregenden Kräutertee und einem spagyrischen oder phyto-  therapeutischen Präparat. â  Bindegewebe-Massagen und   Lymphdrainagen. â  Heilfasten, Wassertrinken, vollwertige Ernährung, Vitalstoffpräparate. â  Algenschlamm (Kurpackung aus der Drogerie) kurbelt die Durchblutung an und entschlackt das Gewebe.

Bleiben Sie elastisch! Nur wer sich ausreichend bewegt, hält sein Bindegewebe funktionsfähig. Mit diesen Worten wirbt der Mßnchner Arzt Dr. Hans W. Mßller-Wohlfahrt fßr die Entschlackung und Vitalisierung des Bindegewebes mithilfe von Sport. Tatsächlich fßhren die mit der Bewegung einhergehenden Muskelimpulse auf Venenund Lymphbahnen dazu, dass vermehrt Schlacken und Giftstoffe abtransportiert werden. Hinzu kommt, dass sich bindegewebige Strukturen wie Muskeln, Sehnen, Bänder, Menisken, Knochen, Knorpel und Bandscheiben nur regenerieren, wenn sie bewegt werden. Die wechselnde Belastung fßhrt zu einer Vielzahl von biochemischen und elektrischen Reaktionen, welche die Versorgung der Zellen verbessern. Fehlt die Belastung, baut sich das Bindegewebe ab.

Nahrung fĂźrs Bindegewebe ÂŤEine leicht verdauliche Vollwertkost ist die richtige Nahrung fĂźr das Bindegewe-

be, weiss BÊatrice Tschannen. Folgende Aspekte sind dabei besonders wichtig: Die unverdaulichen Fasern von Obst und Gemßse fegen das Darmrohr und befreien es von Schlacken. Auch beteiligen sich die in Obst und Gemßse enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe am Aufbau gesunder Kollagenfasern. Eiweiss aus Fisch, Huhn, magerem Fleisch, Milchprodukten und eiweissreichen Pflanzen (z. B. Hßlsenfrßchten) liefern wichtige Aminosäuren fßr den Aufbau des Bindegewebes. Getreide und Gemßse wie Kartoffeln, Hirse, Gerste und Hafer liefern besonders viel Kieselsäure, die wichtig fßrs Bindegewebe ist. Bei Bedarf helfen auch Kieselsäure-Präparate aus der Drogerie. Das Trinken von reichlich Wasser schwemmt die gelÜsten Schlacken und Giftstoffe fortIrina Wald � laufend aus dem KÜrper.

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ei Verstopfung, so glaubte man früher, würden sich giftige Stoffe im Darm festsetzen und den Körper schädigen. Heutzutage gilt diese Sichtweise weitgehend als überholt. Der Wunsch nach einer schnellen Darmentleerung hingegen ist durch den anhaltenden Schlankheitsboom bei vielen Frauen aktueller denn je. Stellt sich die Frage: Welcher Rhythmus ist denn eigentlich normal? Diesbezüglich seien viele Kundinnen falsch informiert, weiss Britta von Gunten. «Die vorherrschende Meinung besagt, wer nicht mindestens einmal täglich Stuhlgang habe, leide an Verstopfung. Doch das stimmt nicht.» Die diplomierte Drogistin HF und Geschäftsführerin der Drogerie im Schwamedingerhuus in Zürich legt Wert auf eine korrekte Definition. «Dreimal Stuhlgang täglich ist genauso normal wie dreimal wöchentlich», betont sie. Der Rhythmus sei sehr individuell. Von Verstopfung im medizinischen Sinn spricht man erst bei weniger als drei Stuhlentleerungen pro Woche oder bei erschwertem, hartem Stuhlgang. Es gibt zahlreiche Faktoren, die dem Darm das Leben schwer machen. Kaum ist die Leichtigkeit des Sommers verflogen, halten die abnehmende Lust auf Bewegung und die zunehmende Lust auf schweres Essen bei vielen Menschen Einzug. Weitere mögliche Ursachen für Verstopfung sind: Mangel an Ballaststoffen, mangelnde Flüssigkeitszufuhr, zu schnelles Essen, Missbrauch von Laxanzien (Abführmitteln), Medikamente, Schwangerschaft, psychische Faktoren.

Es gibt eine ganze Reihe von vorbeugenden Massnahmen, die sich – mit ein bisschen gutem Willen – problemlos in den Alltag integrieren lassen.

Die Drogistin Britta von Gunten empfiehlt: ❙  Genügend trinken (Wasser, Kräuter- und Früchtetee, ungezuckerte Fruchtsäfte); ballaststoffreich essen (Vollkornprodukte bevorzugen ❙  Ernährung nicht radikal, sondern schrittweise umstellen); gut kauen (die Verdauung beginnt bereits im Mund) ❙  Täglich bewegen (massvolle sportliche Betätigung, z. B. Gehen, Joggen, Schwimmen) ❙  Bauch massieren (sanft kreisende Bewegungen im Uhrzeigersinn um den Nabel herum). «Bei der Wahl eines Arzneimittels zur Behandlung von Verstopfung ist es wichtig, im Gespräch mit der Kundin die Ursache herauszufinden», sagt Britta von Gunten. Gute Erfahrungen bei chronischer und akuter Verstopfung macht mit dem Heidak-Quinta-Therapiekonzept. Die naturheilkundliche Behandlungsform kombiniert Wissen aus der Pflanzenheilkunde, der Homöopathie, der Schüssler Salze und der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) zu der sogenannten spagyrischen Essenz. Spagyrische Mixturen ermöglichen eine individuell auf die Ursache abgestimmte Behandlung, die idealerweise mit dem Trinken von Kräutertee ergänzt wird. Menta Scheiwiler ❰

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Bunte Wintergemüse Viele wertvolle Stoffe stecken in einheimischem Wintergemüse. Schonend und abwechslungsreich zubereitet, stärken «Chöli und Chabis» unsere Abwehrkräfte.

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usgewogene Ernährung, Bewegung und Entspannung heissen die drei wichtigsten Grundpfeiler für ein gesundes Leben. Und dies gilt ganz besonders im Winter. Für die kulinarische Abwechslung sorgen verschiedene Kohlarten wie Rosenkohl, Weisskohl (Sauerkraut) oder Broccoli. Auch Lauch, Nüsslersalat, Chicorée, Randen, Rüebli, Schwarzwurzeln, Kürbis, Zwiebel und Sellerie sorgen für Abwechslung auf dem Teller. «Jede Gemüsesorte enthält eine andere Konzentration wichtiger Nährstoffe», sagt Mélanie Berger, dipl. Ernährungsberaterin HF vom Nutriteam Bern. Deshalb sollte man möglichst abwechslungsreich essen. Interessant ist, dass Wintergemüse im Schnitt mehr Vitamin C enthält als Sommergemüse. Doch nicht nur die Vitamine sind von Bedeutung, auch die «sekundären Pflanzenstoffe», die in Wintergemüse reichlich vorkommen, sind wichtig. Darunter versteht man natürliche Inhaltsstoffe, die für die verschiedenen Farben und Aromen von Gemüsen verantwortlich sind und klingende Namen wie Glucosinolate, Polyphenole oder Anthozyane haben. Und die zahlrei-

che gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen. Zwiebeln, Knoblauch, Lauch und Kohlarten zum Beispiel wirken antimikrobiell. So wird die wachstumshemmende Wirkung bestimmter Substanzen auf Mikroorganismen bezeichnet. Die oben genannten Gemüsesorten unterstützen den Organismus bei der Abwehr von diversen Bakterien, Viren, Bazillen und Pilzen. Wintergemüse weist noch zahlreiche weitere Pluspunkte auf: «Zwiebeln helfen, das Cholesterin zu senken, und Kürbisse beugen Blasen- und Prostataschwäche vor», weiss die Ernährungsberaterin. Auch Mineralstoffe und Spurenelemente sind im Wintergemüse reichlich enthalten. Vor allem die Aussenblätter der einzelnen Kohlsorten weisen zum Beispiel Phosphor, Eisen und Zink auf. Phosphor festigt Knochen und Zähne, Eisen ist wichtig bei der Blutbildung, und Zink hilft gegen Stress. Zudem sind die viele Nahrungsfasern in Schwarzwurzeln verdauungsfördernd. Bei einer Magen-Darm-Verstimmung ist eine Schonkost mit Rüebli und Reis angesagt, gut verdaulich sind ausserdem Kürbisse, Schwarzwurzeln, Randen und Sellerie.

Auch für Gemüsemuffel Viele wertvolle Inhaltsstoffe in den Gemüsen sind aber hitzeempfindlich. Deshalb lohnt es sich, das Gemüse möglichst schonend zuzubereiten. Wintergemüse dämpfen, im Steamer oder mit einem speziellen Dampfeinsatz für die Pfanne zubereiten, ist ideal. Wer weder einen Steamer noch einen Dampfeinsatz hat, sollte auf jeden Fall nur wenig Wasser in die Pfanne geben und


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Kokoscurry mit Feuerbohnen

Bohnen über Nacht einlegen. Wasser abgiessen, Bohnen in frischem Wasser zirka 40 Minuten weich kochen. Zwiebeln, Knoblauch und Gemüse rüsten und in kleine Stücke schneiden. Im Öl andünsten, Ingwer und Curry mitdünsten. Das Mehl mit der Kokosnussmilch anrühren, in die Pfanne geben, aufkochen und das Gemüse bei schwacher Hitze knackig garen. Bohnen dazufügen. Mit Zitronensaft und Sojasauce abschmecken.

Foto: Fona Verlag

150 g Feuer-, Borlotti- oder Kidneybohnen 1 EL Öl, 2 kleine Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 400 g gemischtes Gemüse, z. B. Rüebli, Sellerie, Pastinaken, Kohl etc. 1 KL geriebene Ingwerwurzel, 1–2 EL Curry 3 dl Kokosnussmilch, 1 TL Mehl 1 EL Zitronensaft, 2 EL Sojasauce

Marianna Buser, Antonia Koch: «Von fast vergessenen Gemüsen, Kräutern und Beeren», Fona Verlag, 2004, ISBN: 9-783-03780-162-8, ca. Fr. 37.–

einen gut verschliessenden Deckel aufsetzen. Weil Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe oft in den äusseren Gemüseschichten stecken, sollte man möglich aufs Schälen verzichten und das (Bio-)Gemüse nur gut waschen. Bezüglich der Mengen sollte man ein bis zwei Früchte und zwei bis drei Portionen Gemüse pro Tag essen – eine davon roh. Eine Portion entspricht ungefähr einer Handvoll. Wer bei Gemüsen die Nase rümpft, kann sich selber überlisten. Mélanie Berger empfiehlt, Gemüse in Eintöpfe zu geben oder eine schmackhafte Suppe zu machen. Eine Randen-Rüebli-Suppe ist einmal etwas anderes, Kürbissuppe mit Curry und Rahm

mittlerweile ein Klassiker. Ein Tipp für Familien mit Kindern: Auch in einer Tomatensauce kann püriertes Gemüse gut «versteckt» werden und zu Pasta serviert werden. Ob Gemüsemuffel oder nicht, bei einem Spaziergang durch den winterlichen Gemüsemarkt entdeckt man vielleicht eine neue Gemüsesorte und kann sich vom Bauern oder der Bäuerin beraten lassen. Manchmal erfährt man so das eine oder andere «gluschtige» Rezept. Rahel Mösch ❰


Trocken und schmerzhaft Vaginale Trockenheit kann viele Ursachen haben. Für die Betroffenen ist das Problem belastend – physisch und psychisch.

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ie Scheide ist wohl der intimste Bereich des weiblichen Körpers und bis heute vielfach eine Tabuzone. Ungern sprechen Frauen über diese hochsensible und verletzliche Körperstelle und sind froh, wenn in diesem Bereich keine Probleme auftauchen. Je nach Studie leiden jedoch 50 bis 70 Prozent aller Frauen immer wieder unter schmerzhafter Trockenheit und Irritationen im Intimbereich – und dies unabhängig davon, in welchem Alter oder Lebensstadium sie sich befinden. Brennen und Juckreiz und damit verbunden nicht selten ein lästiger, schlecht riechender Ausfluss belasten viele Frauen nicht nur physisch sondern häufig auch seelisch. Sie fühlen sich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt, insbesondere auch in ihrem Sexualleben.

Viele Ursachen Gründe für vaginale Trockenheit und die damit verbundenen Symptome gibt es viele. Manche Frauen reagieren bereits empfindlich auf den Besuch im Schwimmbad oder den Gebrauch von Tampons. Andere vertragen die ihnen verschriebene Pille oder die Hormonspirale nicht oder kämpfen mit den Nebenwirkungen einer Antibiotika-Behandlung. Auch andere Medikamente und insbesondere eine Chemo- oder

Strahlentherapie wirken sich auf die vaginale Flora häufig negativ aus. Andererseits können auch zu enge Hosen, die übermässige Verwendung von Seife, Geschlechtsverkehr ohne natürliche Befeuchtung oder psychische Belastungen, etwa Stress am Arbeitsplatz, eine Reizung der Intimhaut hervorrufen. In rund 60 Prozent der Fälle führen diese Einflüsse zu einem Ungleichgewicht der Mikroorganismen im vaginalen Ökosystem. Daraus kann sich eine Scheideninfektion entwickeln, verursacht durch körpereigene Bakterien oder Hefepilz.

Schwangerschaft und Geburt Besonders sensible Phasen im Leben einer Frau sind Schwangerschaft und Geburt. Diese haben einen starken Einfluss auf den weiblichen Körper, weil sie den Hormonhaushalt massgebend verändern. Davon ist nicht selten auch der Intimbereich betroffen. Für schwangere Frauen ist besondere Vorsicht geboten: Scheideninfektionen oder auch Infektionen der Harnröhre sind die häufigste Ursache für vorzeitige Wehen und Frühgeburten. Schwangeren Frauen sei deshalb im besonderen Mass geraten, jegliche Art von Ausfluss oder Juckreiz genau zu beobachten. Scheidenspülungen und das Verwenden von Seife, Sprays oder Gels im Intimbereich sind während der Schwangerschaft absolut tabu – ausser sie sind ärztlich verordnet. Eine übertriebene Hygiene in der Scheide zerstört das natürliche Milieu der Scheide und fördert Scheideninfektionen. Auch sollten Frauen nach Möglichkeit auf eng anliegende Kleider, synthetische Unterwäsche oder

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Das hilft bei vaginaler Trockenheit Vorbeugend: â Keine zu engen Kleider tragen. â Keine synthetische Unterwäsche; Baumwolle bevorzugen. â Nicht täglich Slipeinlagen verwenden. â Im Intimbereich keine Seifen, möglichst keine Intimsprays und Gels benutzen. â Tampons nie ausserhalb der Regelblutung verwenden. â Gesunde Ernährung; den Zuckerkonsum reduzieren. â Für Frauen in den Wechseljahren: Leinsamen und Soja essen; Soja ist reich an Isoflavonen, einem pflanzlichen weiblichen Hormon. Bei Beschwerden: â Milchsäure-Gels bringen das Scheidenklima wieder ins natürliche Gleichgewicht. â Spezifische, in der Drogerie erhältliche Waschemulsion. â Für Frauen in den Wechseljahren: Vaginalgels oder Waschemulsionen mit Phytosoja; dadurch erhält die Scheide ihre Elastizität und ihre Schutzfunktion zurück.

Tipps aus der Pflanzentherapie: â Wenige Tropfen Lavendel- oder Melissenöl in einem Kaffeerähmchen lösen und dem Waschwasser beifügen; allerdings nur zu empfehlen, wenn keine Empfindlichkeit auf ätherische Öle bekannt ist. â Um den Säuremantel der Haut zu schützen, können dem Waschwasser etwas Essig und Zitronensäure beigegeben werden. â Als Badezusätze eignen sich Lavendel, Melisse und Rosmarin, gemischt mit Sahne. â Für Frauen in den Wechseljahren: Wildrose und Muskatellersalbei mit Sahne mischen und dem Badewasser beigeben – das regt die Scheidensekretion an und steigert die Libido. Um die Scheide geschmeidig zu halten, können Ringelblumen-, Weizenkeim- oder Sesamöl verwendet werden.

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Slipeinlagen aus Kunststoff verzichten. Eine gesunde Ernährung stärkt ausserdem das körpereigene Abwehrsystem. Dazu gehören Milchprodukte, Vollkornerzeugnisse, Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und hochwertige Fette. Auch ein reduzierter Zuckerkonsum senkt das Risiko für Scheidenentzündungen. Nach der Geburt führen die erneute Hormonumstellung und das Stillen bei vielen Frauen zu einer trockenen Scheide. Selbst in erregtem Zustand fliesst häufig weniger Sekret als gewohnt. Der Geschlechtsver-

kehr kann dadurch als schmerzhaft erlebt werden. Grundsätzlich raten Hebammen, Ärztinnen und Ärzte, nach einer Geburt mindestens fünf Wochen auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. Die Geburtsverletzungen, etwa ein Dammschnitt oder -riss, spielen dabei eine untergeordnete Rolle, da diese in der Regel schon nach wenigen Tagen verheilt sind. Wegen der schwächeren Scheidensekretion kann es aber beim Geschlechtsverkehr zu schmerzhaften Rissen an der Narbe kommen.

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Etwa um das 50. Lebensjahr herum findet bei einer Frau die letzte Monatsblutung statt. Die Wechseljahre sind eine weitere einschneidende Phase im Leben einer Frau. Die Eierstöcke stellen die Produktion von Östrogen allmählich ein, und der sinkende Östrogenspiegel bringt so manche unangenehme Veränderung mit sich. Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Müdigkeit, Verdauungsbeschwerden, Gelenkschmerzen und Gemütsschwankungen sind nur ein kleiner Auszug aus einem langen Katalog an Beschwerden. Auch das Scheidenmilieu verändert sich: Die Durchblutung wird schlechter, die Scheidenwände werden dünner, trockener und verlieren an Elastizität. Das kann zu Schmerzen oder belastendem Juckreiz führen. Die AnfälligkeitInserat für Entzündungen und bakterielle InSi07 3 Frauen 154x111+3 Page 1 13.9.2007

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fektionen ist erhöht. Häufig nimmt die Lust auf Sex ab, der Beischlaf wird als unangenehm erlebt. Und die Hälfte der Frauen erkrankt in den Wechseljahren öfter an Blasenentzündungen. Zur Behandlungen von vaginaler Trockenheit und dem damit verbundenen Juckreiz gibt es viele schmerzlindernde Mittel und Rezepturen, abgestimmt auf die Symptome und die Lebensphasen der Betroffenen. Das Gespräch mit einer Fachperson in einer Drogerie kann helfen, individuelle Beschwerden aufzudecken und zu behandeln (siehe Kasten Seite 37). Bei lang anhaltenden und wiederkehrenden Symptomen sollte die betroffene Frau ihre Gynäkologin, ihren Gynäkologen aufsuchen. Brigit Leuenberger❰ 14:10:36 Uhr


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Hungrig nach Eisen Frauen sind die Risikogruppe Nummer eins, wenn es um Eisenmangel geht.

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s gibt Paarungen, die unter keinem günstigen Stern stehen. Frauen und der Mineralstoff Eisen gehören dazu. Nicht nur Menstruation, Schwangerschaft und Stillzeit machen das weibliche Geschlecht zur Risikogruppe Nummer eins für Eisenmangel. Gefährdet sind auch Verfechterinnen von Schlankheitskuren und Leistungssportlerinnen. «Eisenmangel kommt grundsätzlich durch eine unzureichende Eisenzufuhr aus der täglichen Nahrung zustande», sagt Ronny Weber, diplomierter Drogist HF und Heilpraktiker NVS (Naturärzte Vereinigung Schweiz). «Zur Risikogruppe zählen daher nebst den Vegetarierinnen auch die Veganerinnen, die sämtliche Nahrungsmittel tierischen Ursprungs strikt ablehnen, selbst Milch, Eier und Honig», fügt der Inhaber der Naturspross-Drogerie und ‑Naturheilpraxis im zürcherischen Wiesendangen an.

Dreimal mehr Eisen aus Fleisch Die Natur bietet manch eisenreiches Nahrungsmittel an. In 100  Gramm Austern beispielsweise sind 13  Milligramm Eisen enthalten, in Sojamehl und Hirse sind es 9 Milligramm und in Linsen 7 Milligramm. Die Krux bei pflanzlichen Nahrungsmitteln liegt darin, dass der menschliche Körper die Eisenverbindungen aus Getreiden und Gemüsen nur in vermindertem Mass aufnehmen kann. «Aus Fleisch nimmt der

Körper dreimal mehr Eisen auf», sagt Ronny Weber. Anders ausgedrückt: Vergleicht man eine Portion Linsen mit einer Portion Kalbsleber, enthalten beide Rationen etwa die gleiche Menge Eisen. Der Körper bezieht jedoch ungefähr dreimal mehr Eisen aus dem Fleisch als aus den Linsen. Vor allem Frauen mit hohem Eisenbedarf sollten bei der Zusammenstellung ihres Speiseplans umsichtig vorgehen, um Mängeln vorzubeugen.

Zu jeder Mahlzeit ein Glas Orangensaft Eine einfache und wirkungsvolle Massnahme, um die Eisenaufnahme aus der Nahrung zu erhöhen, ist: Zu jeder Mahlzeit ein Glas Orangensaft trinken oder ein Vitamin-C-Zusatzpräparat einnehmen. Die Faktoren, die die Eisenaufnahme aus pflanzlicher Nahrung hemmen, werden dadurch nicht nur überbrückt: Vielmehr verdoppelt sich die verwertbare Eisenmenge. «Ein leichter Eisenmangel kann unter Umständen allein durch die Steigerung des Vitamin-C-Konsums ausgeglichen werden», sagt der Drogist. Die Einnahme eines Eisenpräparates erübrige sich.

Nicht ohne Vitamin B12 Rasches Ermüden, spröde Haare und Nägel, Risse in den Mundwinkeln und Aphthen sind Anzeichen, hinter denen ein Eisenmangel steckt – oder vielmehr stecken kann. Die Symptome sind relativ unspezifisch und können auch mit anderen Defiziten in Zusammenhang stehen. Ein Gespräch mit dem Drogisten oder der

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Drogistin ist ratsam, denn: «Einige Symptome sind möglicherweise auf einen Mangel an B-Vitaminen, im Speziellen an Vitamin B12, zurückzuführen», weiss Ronny Weber. Vitamin B12 ist von entscheidender Bedeutung für die Blutbildung. Auch hier gilt erhöhte Aufmerksamkeit für Vegetarierinnen und Veganerinnen: Das Fleisch, das auf ihrem Menüplan fehlt, ist nicht nur reich an Eisen, sondern auch an Vitamin B12. Pflanzliche Lebensmittel hingegen enthalten kein Vitamin B12 – ausser sie seien damit angereichert worden. Apropos: Auch reifere Frauen und Männer sollten ihr Augenmerk vermehrt auf dieses Vitamin richten. Insbesondere, wenn Symptome wie saures Aufstossen vorhanden sind. «Menschen ab dem 65.  Altersjahr entwickeln bevorzugt eine Zellschwäche in der Magenwand, welche die Sekretion und Funktion des Magens beeinträchtigt. Sie leiden nicht nur an Magenuntersäuerung, sondern es mangelt auch am sogenannten Intrinsic-Faktor», führt Ronny Weber aus. Diese Verbindung spiele eine entscheidende Rolle bei der Verfügbarkeit von Vitamin B12. «Genügend Magensäure hilft, das Eisen besser aufzunehmen. Die Einnahme von Bittertröpfchen fördert die Magensäureproduktion und kann sinnvoll sein, um dem Eisenmangel entgegenzuwirken», fügt der Fachmann an.

mittels einer Blutuntersuchung festgestellt. Menschen, denen das Tablettenschlucken nicht behagt, sind mit einem pflanzlichen Tonikum gut beraten, das mit Vitamin C aus Früchten angereichert ist. Steht die Verbesserung von Eisenresorption und Verwertbarkeit im Zentrum, rät Weber, Mineralstofftabletten in Form von Schüssler Salzen zu probieren. «Ideal ist eine Kur von ein bis zwei Monaten. Parallel dazu sollte die Ernährung entsprechend ausgerichtet werden.» Eisen wird am besten resorbiert, wenn es auf nüchternen Magen eingenommen wird. Insbesondere bei hochdosierten Präparaten kann dies allerdings zu Nebenwirkungen wie Magenschmerzen, Übelkeit und Verstopfung führen. «Die Einnahme während den Mahlzeiten und auf mehrere Einzeldosen über den Tag verteilt beugt solchen Beschwer-den vor», so der Drogist. Und noch ein Hinweis für Frauen mit einem Eisenmangel, die gerne Tee trinken: Brennnesseltee ist eine gute natürliche und magenschonende EisenMenta Scheiwiler ❰ quelle.

Magenschonende Eisenquelle Geht es darum, die Eisenreserven aufzufüllen, sind Eisentabletten mit Vitamin B12 und anderen wichtigen Komponenten zur Herstellung der roten Blutkörperchen und deren Farbstoff (Hämoglobin) empfehlenswert, wie zum Beispiel Vitamin B1, B2, B6, Folsäure und Vitamin C. Doch bevor man zur Eisentablette greift, muss ein Arzt konsultiert werden. Eisenmangel wird

Mehr wissen Irene Kührer, Elisabeth Fischer:   «Richtig essen bei Eisenmangel»,   Südwest Verlag, 2005,   ISBN 9-783-517-06934-0,   ca. Fr. 20.– frauen

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Für starke Augenblicke Schöne Wimpern liegen im Trend. Künstliche Wimpern, verlängerte Wimpern, getuschte Wimpern, gewellte Wimpern. Alles, was es für den gekonnten Augenaufschlag braucht.

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ast jede Frau greift zur Wimperntusche», sagt Evelyne Huser, Geschäftsführerin der Drogerie Spillmann in Arosa (GR), «und ein breites Angebot ermöglicht die Erfüllung beinahe aller Wünsche.» Natürlich ist es nicht so, dass aus kurzen, geraden Wimpern plötzlich lange, geschweifte werden. Trotzdem ist bemerkenswert, was eine gute Wimperntusche heute alles kann: Mascara verdichtet und verlängert Wimpern, verleiht ihnen Schwung und intensive Farbe. Und das Wichtigste: Mascara verleiht den Augen Ausdruckskraft und Tiefe.

Aufs Bürstchen kommt es an Wimperntusche enthält Wachse für den Glanz und die Haltbarkeit der Farbe, Antioxidantien, befeuchtende Substanzen, Proteine, Vitamine, Panthenol und weitere Pflegestoffe. Mikroskopisch kleine Farbpartikel sorgen für ein intensives Farbresultat. Da sich Wimperntusche sehr gut verkauft, werden die Produkte ständig weiterentwickelt und die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe laufend angepasst. Neben den Inhaltsstoffen und Farbpigmenten spielen die Bürstchen eine wichtige Rolle. Ob spitz, konisch, geschweift, mit weiterem oder engerem Abstand zwischen den Borsten, jedes Kosmetikhaus hat mehrere Mascaratypen im Sortiment. Die herkömmlichen Spiralbürstchen haben in jüngster Zeit Zuwachs erhalten – der neueste Trend geht Richtung Kunststoffborsten. Doch welches ist die richtige Mascara für welche Frau? Das hängt einerseits von den Wimpern ab, andererseits vom gewünschten Effekt und von den Präferenzen bei den Bürstchen. Das Angebot ist gross und kann auch überfordern. Evelyne Huser rät, sich bei Unsicherheit an das geschulte Personal in der Drogerie zu wenden. Ein «Primer» zum Beispiel, der vor der Wimperntusche aufgetragen wird, verleiht feinen Wimpern mehr Volumen und verstärkt die Wirksamkeit von Mascara. Andere Spezialprodukte pflegen, schützen und reparieren die Wimpern. Für den All-


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Tipps für den Alltag tag empfiehlt die diplomierte Drogistin gewöhnliche Wimperntusche, «wasserfeste braucht es nur beim Sport oder wenn jemand häufig tränende Augen hat». Zudem gibt es spezielle Wimperntusche für Linsenträgerinnen und besonders empfindliche Augen.

Der allerneuste Schrei Nach einer jahrzehntelangen Pause sind sie zurück, die künstlichen Wimpern. Es gibt sie aus Kunststoff oder, wie Perücken, aus echten menschlichen Haaren. Künstliche Wimpern gibt es in verschiedenen Längen und Dichten, als ganzen Wimpernkranz oder zum einzeln Einsetzen. Wer Freude an Dekorativem hat, kommt ganz auf die Rechnung, viele Kunststoffwimpern weisen am Ansatz feine Verzierungen auf. Falsche Wimpern werden – von aussen nach innen – mit Spezialkleber dem Wimpernrand entlang aufgesetzt, und sie können mehrmals verwendet werden. Oder man sorgt für etwas mehr Schwung: Eine Wimpernwelle, die man von der Kosmetikerin machen lassen kann, verleiht den Wimpern wie eine Dauerwelle mehr Eleganz. Denselben Effekt erzielt man mit der guten alten Wimpernzange, doch da ist Vorsicht geboten. «Wird sie über längere Zeit täglich gebraucht, können die Wimpern brechen», sagt Evelyne Huser.

Wie ein Bilderrahmen «Das Wichtigste für alle getuschten Wimpern ist die abendliche Reinigung», sagt Evelyne Huser, «nur saubere Wimpern behalten ihre Schönheit und den Schwung.» Für die Reinigung Augen-Make-up-Entferner auf einen Wattepad geben, ein paar Sekunden auf die Wimpern drücken und mit sanften Streichbewegungen die gelöste Farbe entfernen. Niemals reiben oder rubbeln,

â  Normale Wimperntusche übersteht auch feinen Nieselregen, wasserfeste empfiehlt sich nur bei Sport und tränenden Augen. â  Mascara aus hygienischen Gründen nicht ausleihen. â  Die Lebensdauer einer Wimperntusche beträgt bei täglichem Gebrauch etwa drei Monate. Danach sollte sie aus hygienischen Gründen ersetzt werden. â  Durch wiederholtes Hin- und Herbewegen des Bürstchens wird Luft in die Hülle gepumpt, und die Mascara trocknet schneller aus. â  Wimperntusche und Make-up jeden Abend entfernen und die empfindliche Augenpartie mit einem Spezialprodukt pflegen.

das schadet der empfindlichen Augenpartie. Nach der Reinigung braucht die Haut eine Pflege, die auf Alter und Hautzustand abgestimmt ist. Die Drogistin legt beim Augen-Make-up aber nicht nur Wert auf Mascara, sondern auch auf in Form gebrachte, nachgezeichnete Brauen. Die störenden Härchen sollten regelmässig gezupft werden. «Wimperntusche ist wichtig. Doch die Brauen sind für die Augen wie der Rahmen für ein Bild – ohne ihn würde Margrit Lienhard ❰ etwas fehlen.»


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Starre Rollenbilder Eva Lia Wyss ist Sprachwissenschaftlerin und weiss, warum Frauen schlechter gehört werden als Männer. Erstaunlich ist: Das ist nicht in allen Ländern gleich. «Frauen sprechen und keiner hört zu.» Eva Lia Wyss, trifft das zu? Frauen werden sehr wohl gehört. Doch bei Frauen wie bei Männern spielt es eine grosse Rolle, aus welcher Position heraus sie sprechen. Einer Bundesrätin etwa hören sehr viel Menschen zu. Wenn man aber fragt, in welchen Ländern mehr Frauen in Positionen anzutreffen sind, aus diesen sie sich leichter Gehör verschaffen können, so schneidet die Schweiz im Vergleich zu Frankreich oder Grossbritannien schlecht ab. Wieso? Es hat mit Werten zu tun, die im deutschen Sprachraum verankert sind und die im Sprachgebrauch immer wieder bestätigt und so gefestigt werden. Dies zeigt sich beispielsweise in der tradierten Vorstellung, was eine gute Mutter ist. Viele erwarten noch immer, dass eine Mutter ihren Kindern um zwölf Uhr höchstpersönlich das Mittagessen serviert. Tut sie dies nicht, gilt sie vielen als eine schlechte Mutter und hat in deren Augen das Glück der Empfängnis nicht verdient. Und das ist in andern Ländern anders? England und Frankreich kennen deutlich mehr Frauen in Führungspositionen als dies im deutschsprachigen Raum der Fall

ist. Der Unterschied zwischen diesen Nationen liegt aber kaum darin, dass Engländerinnen oder Französinnen ihre Kinder weniger liebten als wir. Doch in den deutschsprachigen Ländern ist leider immer noch eine Stimmung machende Mehrheit der Meinung, dass man sich zwischen Kindern und Karriere entscheiden soll. Und: Nicht zuletzt kursiert der Aberglaube, dass Macht die Frauen unweiblich – unattraktiv – macht. Wann oder von wem werden Frauen nicht gehört? Frauen werden immer dann nicht gehört, wenn sie zu etwas Stellung nehmen, das «man» nicht von ihnen erwarten würde. Konkret: Man erwartet von Frauen vielleicht, dass sie sich in Kindererziehung und Mode, über Familienpolitik und Soziales auskennen. Man erwartet – dies wird in Forschungen zu sprachlichen Stereotypen nachgewiesen – kaum, dass sie finanzpolitische Prozesse beeinflussen oder wichtige Entscheidungen in Grossbetrieben fällen. Wenn Frauen aus den ihnen zugewiesenen Kompetenzbereichen ausscheren, werden sie nicht oder nicht auf Anhieb gehört. Verschärft sich dieses Problem, wenn Frauen in einem männerdominierten Umfeld sprechen? Nein, schauen Sie sich unsere Bundesrätinnen in der Schweiz oder die Bundeskanzlerin Merkel an. Sie zeigen ganz deutlich, dass sich Frauen sehr gut in männlich dominierten Kontexten behaupten können, wenn sie sich etwas anpassen und gut auf die Auseinandersetzungen vorbereitet sind.


Eva Lia Wyss Sprachwissenschaftlerin an der Universität Koblenz-Landau. Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte in Zürich. Dozentin an verschiedenen Universitäten und Hochschulen in Deutschland und der Schweiz. Wyss (Jg. 1961) lebt mit ihrem Partner und den gemeinsamen Kindern in Zürich.

Wie kommt es, dass Frauen, die im Team einen Vorschlag machen, nicht gehört werden und der Kollege, der sich die Idee schnappt und als sein Eigen verkauft, Applaus erntet? Um solche Vorgänge zu verstehen, müssen Frauen die (männliche) Interaktion in Betrieben genau beobachten. Es sind heikle und subtile Beziehungen, die zwischen Vorgesetzten und Untergebenen aufgebaut werden. Frauen müssen – wie Männer dies eben auch tun – folgende Aspekte berücksichtigen: Wie viel Unterwürfigkeit erwartet ein Vorgesetzter? Wie viel Einsatz? Wie viel Loyalität? Wer löst Probleme, der Chef oder der Untergebene? Wer heimst dafür die Lorbeeren ein? Gerade Letzteres ist keine persönliche Angelegenheit, sondern eine hierarchische Frage. All das ist ungeheuer komplex. Könnten sich Frauen vermehrt Gehör verschaffen, wenn sie ihre Wortwahl und Tonlage überprüfen würden? Es liegt bestimmt nicht an der Wortwahl, da diese stark durch das Thema und den Kontext bestimmt wird. Es wäre eher zu fragen, wie man sich einbringt, welche Medien eine Frau beispielsweise nutzt, um sich die Aufmerksamkeit der Zuhörenden zu sichern. Vielleicht wäre es manchmal nützlich, die Ausführungen mit einem schriftlichen Papier oder einer Beamerpräsentation zu unterstützen. Nicht selten

Was Frauen tun können, um gehört zu werden â Die Situation und die darin agierenden Menschen beobachten und analysieren. â Sich auf eine wichtige Besprechung, ein heikles Gespräch gut vorbereiten. â Um sich bei allen Anwesenden Gehör zu verschaffen, ist es meist gut, das Gesagte mehrfach zu wiederholen. â Um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, sollte man eher leiser sprechen.

ist es ein guter Trick, betont leise zu sprechen. Das führt zu einer Erhöhung der Aufmerksamkeit. Welche Rolle spielt die Körpersprache? Sicher sind Kleidung und körperliche Präsenz wichtig. Grössere Frauen haben es etwas leichter als die kleinen. Hohe, aber stabile Schuhe sind daher sicher ein Plus. Auch die Frage, wie sehr die Weiblichkeit durch die Wahl der Kleidung betont werden soll, ist von Position zu Position verschieden Sie schlagen verschiedentlich Anpassungen an die Männerwelt vor. Gibt es keinen unabhängigeren Weg? Nein. Wenn man Macht will, so muss man sich teilweise den gesellschaftlichen Gegebenheiten anpassen. Die Kehrseite der Macht ist, dass mit einem höheren Status auch unangenehme Dinge verbunden sind, die man in sein Leben integrieren muss. Das kann beispielsweise heissen, dass eine Frau nach der Beförderung häufig mit Kaderleuten essen muss, auch wenn ihr das Ambiente in der alten Cafeteria besser gefallen und ihr mehr Erholung geboten hat. Katharina Rederer ❰

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