Ausgabe 1/2011 Bulletin der Medizinischen Klinik
MEDintern Informationen zur Inneren Medizin
Nachrichten aus der Medizinischen Klinik St. Vinzenz-Krankenhaus ■ Schloßstraße 85 ■ 40477 Düsseldorf ■
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Personalia Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege, heute erreicht Sie – im neuen „Gewand“ und daher etwas verspätet – der Newsletter der Inneren Medizin aus dem St. VinzenzKrankenhaus. Gerne setzen wir damit die Tradition fort, Sie regelmäßig – quartalsweise – über die Innere Medizin zu informieren. Unabhängig davon laden wir Sie sehr herzlich ein, jeden Mittwoch um 14:30 Uhr unsere zertifizierten Fortbildungen zu besuchen. Gerne können Sie dabei Ihre eigenen Patienten vorstellen und mit uns diskutieren.
Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. med. Romuald J. Adamek Internist-Gastroenterologe und Hämato-Onkologe Chefarzt
Wir möchten Ihnen in der aktuellen Ausgabe den Funktionsassistenten Dr. med. Daniel Kirchhofer vorstellen. Er ist seit 4 Jahren als WB-Assistent in unserer Klinik tätig. Im Rahmen seiner Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie ist er fester Bestandteil unseres Endoskopie-Teams geworden und führt gemeinsam mit den Gastroenterologen der Klinik endoskopische Untersuchungen durch. Dr. Kirchhofer organisiert unsere Onkologische Konferenz, die jeden ersten und dritten Mittwoch um 14:30 Uhr interdisziplinär stattfindet. Alle interessierten Kolleginnen und Kollegen sind hierzu herzlich eingeladen, auch gerne mit eigenen „Fällen“. Sie erreichen Dr. Kirchhofer unter der direkten Durchwahl (0211)-958 80 58.
Kasuistik: Pulmonale Manifestation eines diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms als Differentialdiagnose von Lungenrundherden. Pulmonate Rundherde müssen nicht immer mit einer infausten Prognose verbunden sein. Dies konnten wir am Beispiel eines 72-jährigen Patienten, der sich im kardial dekompensierten Zustand in unserer Klinik vorstellte, erfahren. Nach Rekompensation einer Tachykardiomyopathie fielen in der Rö-Thorax-Aufnahme des Patienten multiple kleine Lungenrundherde auf. In der CT wurde der Befund bestätigt, zusätzlich zeigten sich mediastinale und hiläre Lymphome. Endosonografisch fielen pathologisch vergrößerter LK infra- und supradiaphragmal auf. Die zytologische/histologische Sicherung des Befundes erwies sich problematisch. Trotz mehrerer Feinnadelpunktionen konnte erst keine wegweisende Diagnose gestellt werden. Nach CT-gesteuerter Punktion eines peripheren Lungenrundherdes wurde die Diagnose eines diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms gestellt. Der Patient wurde in unserer onkologischen Konferenz vorgestellt und eine R-CHOPTherapie eingeleitet. Der Patient hat eine gute Heilungschance.
CT-Thorax: pulmonaler Rundherd
Verantwortlich: Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Dr. med. Romuald J. Adamek Geschäftsführung St. Vinzenz-Krankenhaus: Achim Brenneis, Jürgen Braun
EUS: subphrenische Lymphome
www.vkkd-kliniken.de
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ERCP: eine Methode im Wandel
EUS: 14 mm Gallengangkonkrement
Die MRCP und besonders die Endosonografie ersetzen die rein diagnostische ERCP nahezu vollständig. Gastroenterologische Fragestellungen wie die Beurteilung des Pankreasparenchyms, die Morphologie der Haupt- und Nebengänge und die Beurteilung solider und zystischer Raumforderungen lassen sich mit der EUS genauer als mit der ERCP oder den radiologischen Verfahren darstellen. Auch der Gallengang lässt sich zuverlässig komplett darstellen, insbesondere ist der Nachweis intraductaler Konkremente sicher möglich. Die ERCP ist für die endoskopische Therapie dann nach wie vor die Methode der Wahl, sie hat sich zu einer rein therapeutischen Methode entwickelt.
Neues zur Therapie tumorinduzierter Hyperkalzämie und skelettbezogener Morbidität im Rahmen von Knochenmetastasen. Knochenmetastasen gehören zu den schwerwiegendsten und schmerzhaftesten Komplikationen einer fortgeschrittenen Krebserkrankung. In mehreren großen Phase-IIIStudien wurde in den letzten Jahren der Anti-RANKL-Antikörper Denosumab bei verschiedenen Tumorentitäten gegen den bisherigen Standard, das Bisphosphonat Zoledronsäure, getestet. EUS: intrapapilläres Konkrement mit Aufweitung von Pankreas- und Gallengang
Knochenabbau wird vermittelt durch Osteoklasten, welche für ihre Differenzierung und ihre Funktion beim Knochenabbau das Protein RANK-L (Rezeptor Aktivator des NF-κBLiganden) benötigen. Krebszellen induzieren verstärkt die RANK-L-Expression. Der in klinischer Erprobung befindliche humanisierte monoklonale Antikörper Denosumab bindet selektiv an RANK-L und wirkt damit dem überschießenden Knochenabbau entgegen. Denosumab scheint auf diese Weise bei skelettbezogenen Ereignissen durch Metastasen mindestens so effektiv dem Knochenabbau entgegenzuwirken wie das Bisphosphonat Zoledronsäure. Das Medikament ist gegenwärtig zur Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Frakturrisiko sowie zur Behandlung eines Knochendichteverlustes durch eine hormonablative Therapie (Androgendeprivation) bei Männern mit Prostatakarzinom und erhöhtem Frakturrisiko zugelassen. Es scheint sich in der Zukunft eine neue Therapieoption bei Skelettmetastasen abzuzeichnen.
Verantwortlich: Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Dr. med. Romuald J. Adamek Geschäftsführung St. Vinzenz-Krankenhaus: Achim Brenneis, Jürgen Braun
www.vkkd-kliniken.de