medium gas 2008.1

medium gas

Das Magazin f端r die Kunden und Partner der VNG-Gruppe | 17. Jahrgang | 1. Ausgabe | April 2008

Schwerpunkt: Wettbewerb Botschaft: Wettbewerb als Wachstumschance | Strategie: Portfoliomanagement optimieren | Expertenbeitrag: Einsatz von BioErdgas im Erdgasmarkt Interview: Die VNG im Wettbewerb | Beitrag: Erdgasspeicher im Wettbewerb

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Inhalt 10 Markt

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Personalia: Klaus-Dieter Barbknecht ECG baut Unterstützung für Händler und Speicherbetreiber weiter aus store-x und trac-x mit neuem Partner Lenkungskreise im BDEW neu besetzt Verbundnetz für Demokratie und Toleranz erhält Auszeichnung durch die Bertelsmann-Stiftung Die „Besten der Besten“ mit der Flamme 2007 geehrt Siebente Berufung der Botschafter des Verbundnetzes der Wärme MARK T

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Erdgas Südsachsen: Chemnitzer stellen sich ideenreich dem Wettbewerb Gasverkauf mit noch mehr Kundennähe Škoda Octavia CNG-Edition Interview mit IEK und IAV Erweitertes Testfahrzeugangebot 4,5 Mio. € für den Ausbau der Erdgastankstellen-Infrastruktur Beteiligung ausdrücklich erwünscht Aktuelle Termine im nächsten Quartal Forum Erdgas: Preisentwicklung auf umkämpften Märkten

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SCHWERPUNK T: WET TBEWERB

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50 Feature

Interview mit Prof. e. h. Dr.-Ing. Klaus-Ewald Holst: Unser Kunde steht im Wettbewerb an erster Stelle Von der konventionellen Beschaffung zum vollständigen Portfoliomanagement EVH setzt auf ENERGIEUNION Einsatz von BioErdgas im Erdgasmarkt Erdgasspeicher im Wettbewerb Meilenstein Kooperationsvereinbarung II – IT-Trends für Gasnetz und Gashandel UMSCHAU

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E-world 2008: VNG-Gruppe stellt neue Dienstleistungsangebote vor Rückblick der VfkE-Veranstaltung vom 20.11.2007 in Potsdam Leiconet: Fünf Partner vereinen ihre Servicedienstleistungen Orbital-Laser-MSG-Hybridschweißen für Rohrverbindungen FE ATURE

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Kunstausstellung: Warum ist das Maigrün eine gefährliche Farbe?

Die Anfänge der Gaswirtschaft und der Ferngasversorgung in Dessau und Leipzig (1855–1945)

Impressum medium gas Das Magazin für die Kunden und Partner der VNG-Gruppe | VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft | Braunstraße 7, 04347 Leipzig | Postfach 24 12 63, 04332 Leipzig | Tel. 0341 443 - 0 | Fax 0341 443 - 2057 | www.vng.de | Redaktion Unternehmenskommunikation | Verantwortliche Redakteurin Mandy Nickel | Tel. 0341 443 – 2045 | mandy.nickel@vng.de | Redaktionsbeirat Helge Andrä, Dr. Reinhard Böhm, Mike Diekmann, Bernhard Kaltefleiter, Siegbert Ketelhut, Kerstin Kietzke, Heinz Möller, Birgit Binder, Birgit Reiss, Laureen Dix, Karsten Wendler | Redaktionsschluss für diese Ausgabe 24.03.2008 | für die nächste Ausgabe 29.5.2008 | Auflage 4 800 | Gestaltung, Herstellung Erik Sittauer | Militzer & Kollegen GmbH | Reproduktion und Druck Scan Color Leipzig GmbH | Fotos wenn nicht anders angegeben VNG | Titelseite Prof. Dr.-Ing. Matthias Krause, Technischer Geschäftsführer der EVH GmbH, Dr. Wulf Lammert, Vorstand der Energieunion AG und Karel Schweng, Leiter Marktsteuerung bei der VNG – Verbundnetz Gas AG auf der Handelsblatttagung in Berlin (v.l.).

Foto: Christoph Busse

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Editorial

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, das Thema Wettbewerb im Energiemarkt ist beinahe so vielschichtig und komplex wie die Suche nach Erdgas in der norwegischen Nordsee. Das klingt zunächst, als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Schnell sind aber wesentliche Gemeinsamkeiten gefunden. Für den Erfolg im Wettbewerb und bei der Exploration von Erdgas brauchen Unternehmen nämlich gleichermaßen eine grundlegende Strategie, fundiertes Know-how, zielstrebiges Handeln und immer auch eine kleine Portion Glück.

Derzeit ist das Thema Wettbewerb allerdings ein Fall, an dem sich die Geister scheiden – und an dem das Image der gesamten Energiebranche Schaden

Mandy Nickel

nimmt. Von Platzhirschen, den „großen Vier“ und von mächtigen Energieriesen ist die Rede – keine sonderbar charmante Assoziationen für Unternehmen, die seit Jahrzehnten eine sichere Versorgung mit Strom und Gas gewährleisten. In dieser kritischen Diskussion wird die wachsende Bedeutung der Versorgungssicherheit gerne vernachlässigt. Dabei ist Deutschland, vor allem bei Öl und Gas, in steigendem Maße von Energieimporten abhängig. Umso wichtiger sind deshalb starke, konkurrenzfähige Unternehmen, die sich im weltweiten Wettbewerb um die Ressourcen strategisch positionieren, große Mengen bündeln und sich an internationalen Marktbedingungen orientieren können.

Für die VNG sind Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit zwei entscheidende Eckpfeiler im täglichen Geschäft. Davon können Sie sich im Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden der VNG, Prof. e. h. Dr.-Ing. Klaus-Ewald Holst, überzeugen.

Wir versuchen, unsere Angebote und Leistungen konsequent nach den Bedürfnissen unserer Kunden auszurichten und mit innovativen Projekten und Produkten immer wieder die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens zu sichern. Das gilt für die Diversifizierung unseres Bezugsportfolios gleichermaßen wie für die Entwicklung neuer Technologien oder den Einsatz flexibler Preismodelle. Bei alledem verlieren wir nie den Blick für eine sichere Erdgasversorgung. Sie stellt für uns die wesentlichste Voraussetzung für ein Bestehen im Wettbewerb dar und wird weiter an Bedeutung gewinnen.

Der zunehmende Wettbewerb im Erdgasmarkt ist eine große Herausforderung für unser Unternehmen. Gleichzeitig ist er für uns aber auch ein Ansporn, immer wieder unverwechselbare Leistungen zu erbringen und unsere Kunden und Partner mit neuen Ideen und Produkten zu überzeugen. Diese Innovationskraft gilt es nicht nur zu wahren, sondern zukünftig auch weiter auszubauen.

Eine angenehme Lektüre wünscht Ihnen Mandy Nickel

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Personalia: Klaus-Dieter Barbknecht juristischer Berater im Bereich der Erdöl- und Erdgaswirtschaft tätig. Seit 1992 hat er bei der VNG verschiedene Leitungsaufgaben in den Bereichen Recht, Gaseinkauf, Gastransport und Gasspeicherung wahrgenommen. Ab Oktober 2004 war er als Leiter des Hauptbereichs Portfoliomanagement und anschließend ab 1. Juli 2006 als Direktor Strategische Koordinierung tätig.

Die Herausforderung der nächsten Jahre sieht Barbknecht vor allem in der weiteren Diversifizierung des Einkaufsportfolios der VNG. Dabei setzt er zum einen auf eine Fortführung der guten Beziehungen mit den russischen und norwegischen Produzenten sowie den Handelspartnern der Klaus-Dieter Barbknecht ist seit dem 5. Dezember

VNG im In- und Ausland. Zum anderen sollen die

2007 Mitglied im Vorstand der VNG – Verbundnetz

langfristigen Lieferverträge auch zukünftig ergänzt

Gas Aktiengesellschaft. Er hat die Leitung des

werden. Dazu gehört, Erdgas an den europäischen

Ressorts Gasbeschaffung übernommen.

Energiebörsen zu handeln. Eine dritte Option ergibt

Barbknecht war nach dem Studium der Rechts-

sich durch den Ausbau der VNG-Aktivitäten im

wissenschaften und der Volkswirtschaftslehre

Bereich einer Beteiligung an der Erdgasproduktion

an der Universität Göttingen mehrere Jahre als

insbesondere in Norwegen.

ECG baut Unterstützung für Händler und Speicherbetreiber weiter aus Vordergrund. So entwickelten die Softwarespezialisten der ECG ein leistungsstarkes Nominierungsund Bilanzkreismanagement-System (MTS.nom Trade), das seit 1. Oktober von drei namhaften deutschen Handelshäusern erfolgreich eingesetzt wird, ergänzt durch weitere Komponenten der MTS-Familie.

Neben der MTS-Produktentwicklung und -vermarktung gewinnt auch das MTS-basierte Dienstleistungsgeschäft mit caplog-x zunehmend an Bedeutung. Diese gemeinsam mit den Prozessinformationsspezialisten der VNG – Verbundnetz Gas AG entwickelte Lösung deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Gastransports bzw.

-handels von der Messdatenerfassung über die Datenübertragung bis hin zur technischen und kommerziellen Datenverarbeitung ab.

Die ECG Erdgas-Consult GmbH, Leipzig, wird in diesem Jahr ihre führende Rolle in Deutschland bei Softwarelösungen für Prozesse rund um den Gastransport und den Gashandel ausbauen. Die bereits im Transport- und Handelsbereich bei vielen Gasnetzbetreibern und -händlern bewährten Softwaremodule der MTS-Familie werden 2008 auch für kommerzielle Prozesse von Speicherbetreibern weiter entwickelt. Hier verfügt die ECG bereits über ein ausgefeiltes Prozess-Know-how und erste Systemkomponenten für die Speichervermarktung (MTS SSO).

Nachdem sich die ECG in den zurückliegenden vier Jahren zunächst auf die Prozesse der Netzbetreiber auf der Fern- und Verteilnetzbetreiberebene konzentriert hatte, standen 2007 die Prozesse des Gashandels und der Gashandelslogistik im

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store-x und trac-x mit neuem Partner Die European Energy Exchange (EEX) mit Sitz in

wahrgenommen werden. Darüber hinaus soll

Leipzig wird sich mit 12 Prozent an der store-x

die Beteiligung der EEX als unabhängige Börse

GmbH und mit 19 Prozent an der trac-x GmbH be-

die Neutralität der Plattformen unterstreichen

teiligen. Das teilte das Unternehmen im Rahmen

und damit zukünftig eine Verbreiterung beider

der E-world in Essen mit. Hans-Bernd Menzel,

Plattformen in Europa sicherstellen.

Vorstandsvorsitzender der EEX, zeigte sich davon

Beide Plattformen verzeichnen ein hohes Interesse

überzeugt, dass sich der Kapazitätenhandel in

und zunehmende Aktivitäten. Auf store-x sind mit

Europa zukünftig ausweiten wird und damit auch

Stichtag 01. März 2008 389 Nutzer, auf trac-x 247

die Liquidität an den virtuellen Handelspunkten

Nutzer registriert.

der EEX steigt.

Die store-x GmbH (Storage Capacity Exchange) wurde 2006 auf Initiative der VNG – Verbundnetz Gas AG und der E.ON Ruhrgas AG ins Leben gerufen, um die Online-Plattform www.store-x.net zur Vermarktung von sekundären Speicherkapazitäten für Erdgas zu betreiben. Bereits im April letzten Jahres ist die RWE Gas Storage mit Sitz in Prag als Anteilseigner eingestiegen. Die Beteiligung bedarf, wie auch das Engagement durch die EEX, noch der Zustimmung durch das Kartellamt. Die trac-x GmbH (Transport Capacity Exchange) betreibt die Online-Plattform www.trac-x.de, über die Händler seit 2005 sekundäre Transportkapazitäten für Erdgas buchen können. Zurzeit sind neben VNG auch E.ON Gastransport, EWE Netz GmbH und RWE Transportnetz Gas an dem Unternehmen beteiligt.

Damit wurde die bei Gründung der Gesellschaften durch VNG angedachte breite Gesellschafterstruktur verwirklicht.

Die bisherigen Gesellschafter verbinden mit dem Erwartung, dass die Handelsplattformen trac-x

Auf der E-world 2008 in Essen konnten store-x und trac-x mit weiteren Neuigkeiten auftrumpfen.

Gashändler können seit neuestem auf store-x an Multi-Auktionen teilnehmen und damit auf mehrere Produkte gleichzeitig bieten. trac-x wird sich neben der niederländischen Energiebörse an dem europäischen Pilotprojekt zum Kapazitätshandel an Grenzübergangspunkten beteiligen.

und store-x in Europa noch stärker als bisher

Hier: Bernd Protze, Geschäftsführer von store-x mit Dr. Andreas Kost von der BEB.

Beitritt der EEX in den Gesellschafterkreis die

Lenkungskreise im BDEW neu besetzt Im Februar 2008 wurden die neuen Lenkungskreise

im Gesamtvorstand des BDEW (Fachvorstand Gas)

im Bundesverband der Energiewirtschaft und

und damit auch Mitglied im Lenkungskreis Gas.

Wasserwirtschaft besetzt. Es ist der VNG gelun-

Demnächst werden die neun Lenkungskreise im

gen, in allen Lenkungskreisen mit einem Mitglied

BDEW zur konstituierenden Sitzung zusammen

vertreten zu sein. Prof. e. h. Dr.-Ing. Klaus-Ewald

kommen und danach die Fachausschüsse unter-

Holst, Vorstandsvorsitzender der VNG, ist Mitglied

halb der Lenkungskreise einsetzen.

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Verbundnetz für Demokratie und Toleranz erhält Auszeichnung durch die Bertelsmann-Stiftung Die Ber telsmann-Stif tung zeichnete im let zten Jahr 10 Unternehmen aus Deutschland aus, die sich für ihre Region in besonderer Weise engagiert haben. Dabei steht nicht allein die finanzielle Unterstützung von Projekten im Mittelpunkt, sondern vor allem der nachhaltige Einsatz von Know-how, Zeit und Sachmitteln.

Das Verbundnetz für Demokratie und Toleranz (VDT), eine 2006 von der VNG ins Leben gerufene Initiative zur Stärkung der Zivilgesellschaft in Ostdeutschland, wurde am 21. Januar von der Bertelsmann-Stiftung für sein Engagement ausgezeichnet. Siegbert Ketelhut, Leiter Öffentlichkeitsarbeit/Interne Kommunikation bei der VNG, nahm die Auszeichnung aus den Händen von Liz Mohn, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung, entgegen.

Im vergangenen Jahr startete die Bertelsmann-Stif-

Erstes Pilotprojekt des VDT gestartet

tung die Initiative „Unternehmen für die Region“

2007 war für das Verbundnetz für Demokratie

und suchte nach mittelständischen Unternehmen,

und Toleranz ein erfolgreiches Jahr, denn unter

die sich in ihrer Region gemeinnützig engagieren.

Schirmherrschaft von Ministerpräsident Dr. Harald

Ziel war es, „die Vielfalt unternehmerischen Enga-

Ringstorff startete das erste Pilotprojekt in Meck-

gements in Deutschland aufzuzeigen und andere

lenburg-Vorpommern. Dabei sollen Geschichts-

zur Nachahmung anzuregen“, erklärte Liz Mohn.

werkstätten, Diskussionsrunden (so genannte

Rund 700 Unternehmen aus dem gesamten Bun-

Quatschclubs) und Bandprojekte zusammen mit

desgebiet wurden vorgeschlagen – zehn von

ausgewählten Jugendfeuerwehren durchgeführt

ihnen wurden für ihr gesellschaftliches Enga-

werden. Hauptpartner vor Ort sind der Landesfeu-

gement als „Ausgezeichnete Unternehmen“ am

erwehrverband sowie weitere zivilgesellschaftliche

21. Januar 2008 in Berlin geehrt. Unter ihnen ist

Organisationen der Region.

auch die VNG mit ihrer Initiative „Verbundnetz für

Die Werkstätten in Ludwiglust und Boizenburg

Demokratie und Toleranz“. Die Projekte der zehn

sind bereits in vollem Gange. Zum 140-jährigen

Unternehmen werden in der Publikation: „Mit Ver-

Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Ludwiglust im

antwortung handeln. Ein CSR-Handbuch für Unter-

Juni 2008 werden die Jugendlichen eine Chronik

nehmer“ vorgestellt. Weitere Informationen unter

erarbeiten, die in Form eines Films präsentiert

www.unternehmen-fuer-die-region.de

werden soll. In Boizenburg beschäftigt sich die Jugendfeuerwehr mit ihrer eigenen Geschichte.

Eine dritte Werkstatt startet mit Unterstützung der Universität Greifswald im März in Zinnowitz und soll zur 700-Jahr-Feier der Stadt im Sommer 2009 vorgestellt werden.

Die Projekte in Mecklenburg-Vorpommern werden ganz bewusst in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren realisiert. Sie sind wichtige Partner für die VNG und ihre Kunden und stellen gerade im ländlichen Raum eine zentrale Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche dar. Traditionell leisten die Feuerwehren einen beachtlichen Beitrag für die Jugendarbeit und die Vermittlung demokratischer Prinzipien.

Ulrike Krause, ZDK Gesellschaft für demokratische Kultur gGmbH

Liz Mohn überreicht die Auszeichnung der Bertelsmann-Stiftung an Siegbert Ketelhut.

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Lorenz Caffier (Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern), Frank-Peter Roetsch, Hartwig Gauder, Sven Ottke, Uwe Jens Mey, Fanny Fischer, Gesine Ruge, Robert Harting, Norman Bröckl, Britta Steffen, Dieter Althaus (Ministerpräsident des Freistaates Thüringen), Prof. e. h. Dr.-Ing. Klaus-Ewald Holst, Dieter Adolfs (Referatsleiter im Bundesinnenministerium) (v.l.)

Die „Besten der Besten“ mit der Flamme 2007 geehrt die 10-köpfige Jury Robert Harting, den DiskusVizeweltmeister aus Berlin. Rang 3 teilten sich die Leipziger Kanutin Gesine Ruge und die Berliner Schwimmerin Britta Steffen.

Prof. e. h. Dr. Klaus-Ewald Holst überreichte den Preisträgern die Förderpreise im Gesamtwert von 15 000 Euro.

Traditionell wurden Anfang Januar im Rahmen des Biathlon-Weltcups in Oberhof die erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler aus dem Projekt „Verbundnetz für den Sport“ mit der „Flamme 2007“ ausgezeichnet. Platz 1 ging an die Kanu-Doppelweltmeisterin Fanny Fischer vom Olympiastützpunkt Potsdam. Auf Platz 2 wählte

Siebente Berufung der Botschafter des Verbundnetzes der Wärme Zehn Frauen und Männer aus den neuen Bundes-

Arbeit bewirken. Mit der Urkunde und Ehrennadel

ländern wurden am 25. Januar in den Franckeschen

erhielten die Ausgezeichneten außerdem einen

Stiftungen in Halle (Saale) zu Botschaftern des

Scheck über 5 000 Euro zur finanziellen Unter-

Verbundnetzes der Wärme berufen. Mit diesem

stützung ihrer Projekte.

Titel ehrt die Initiative bereits zum siebenten Mal Menschen, die sich unermüdlich für das Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen.

Ihre Ernennungsurkunden erhielten die Geehrten aus den Händen von Prof. Dr. Christiane Dienel, Staatssekretärin des Sozialministeriums Sachsen-Anhalt, Frank Bannert, Landrat des Saalekreises, Dagmar Szabados, Oberbürgermeisterin der Stadt Halle und Dr. Gerhard Holtmeier, Vorstandsmitglied der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft.

In den kommenden Monaten werden die zehn „Engagement zeigt Gesicht“ in die Öffentlich-

Die Verbundnetz-Botschafter 2008: (1. Reihe v.l.n.r.) Ilonka Struve, Ute Töpfer, Ingrid Kadner, Margit Rosenthal, Carola Richter, Rosemarie Schneemann; (2. Reihe v.l.n.r.) Roland Ilse, Frank Bannert, Edward Sulek, Dr. Gerhard Holtmeier,

keit hinaustragen und zeigen, was sie mit ihrer

Prof. Dr. Christiane Dienel, Ralph-Uwe Lange.

Botschafter verstärkt das Motto des Netwerkes

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Starke Werbung für ein starkes Angebot.

Foto: Helmut Rosan

Erdgas Südsachsen agiert jetzt auch als Stromanbieter

Chemnitzer stellen sich ideenreich dem Wettbewerb Chemnitz, 29. Januar. Erdgas Südsachsen sorgt wieder einmal für eine handfeste Überraschung: Das Unternehmen verkauft ab sofort auch Strom – preisgünstiger als der Grundversorger. Laut Pressemitteilung spart man, einschließlich Wechselprämie und Treueprämie, etwa 70 Euro bei einem Verbrauch von 3 500 Kilowattstunden im ersten Vertragsjahr. Das entspricht dem Verbrauch eines typischen 4-Personen-Haushalts im Einfamilienhaus. Damit gibt es auf dem Strommarkt erstmals eine preiswerte regionale Alternative zum Grundversorger. Strom von Erdgas Südsachsen kann ab sofort bestellt werden, geliefert wird er ab 1. Mai.

Das ist Grund genug für einen Informationsbe-

Südsachsen nicht auch Strom liefern könne“, sagt

such bei dem Chemnitzer Energieversorger. Be-

Geschäftsführer Gebhardt. „Die Entscheidung,

reits am 31. Januar empfängt mich der Sprecher

in den Strommarkt einzusteigen, steht für die

der Geschäftsführung der Erdgas Südsachsen,

langfristige Entwicklungsrichtung unseres Unter-

Dipl.-Ing. Reiner Gebhardt im Firmenhauptsitz in

nehmens: Wir werden als regionales und immer

der Straße der Nationen 140.

vor Ort erreichbares Unternehmen die Menschen in Südsachsen umfassend mit Energie versorgen.

Erdgas Südsachsen beliefert etwa 150 000 Haus-

Gasversorger bietet jetzt auch preiswerten Strom Der Geschäftsführer der Erdgas Südsachsen Dipl.-Ing. Reiner Gebhardt.

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halts- und Gewerbekunden mit Erdgas.“

Weshalb hat man sich für einen solchen spektaku-

Die meisten davon heizen mit Erdgas – und diese

lären Schritt entschieden? „Von unseren Gaskunden

Kunden profitieren besonders vom neuen Stroman-

haben wir immer wieder die Frage gehört, ob Erdgas

gebot. Sie erhalten zusätzlich zu einem günstigen

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Preis die Wechselprämie in Höhe von 25 Euro und

Der Wechsel vom bisherigen Stromversorger ist

als Heizgaskunden mit einem Verbrauch von mehr

einfach: Nach der Auftragserteilung erledigt Erdgas

als 5 000 Kilowattstunden im Jahr eine Treueprä-

Südsachsen alle Formalitäten.

mie von weiteren 25 Euro. Voraussetzung ist der

Mit dem gelungenen Strom-Coup ist das Unter-

Abschluss eines Vertrages für 12 Monate.

nehmen seinem wichtigsten Ziel einen erheb-

„Das verspricht unseren Kunden planbare Strom-

lichen Schritt näher gekommen: Die Chancen

kosten. Denn wir garantieren den günstigen Strom-

des liberalisierten Marktes nutzen, d. h., den

preis bis zum 30. April 2009. Unser Anspruch ist

Kundenwunsch nach Gas, Strom und Wärme aus

es, auch danach immer günstige Angebote bereit-

einer Hand erfüllen.

zustellen. Wir sehen unser Engagement im Strombereich langfristig“, erklärt Reiner Gebhardt.

Erdgas Südsachsen auf einen Blick

Das Stromangebot richtet sich vorerst an Kunden im Gebiet der envia Verteilnetz GmbH. Ergänzend zum bisherigen Versorgungsgebiet von Erdgas

Seit 1991 ist das Unternehmen als Erdgasversorger

Südsachsen gibt es den preiswerten Strom auch

in Südsachsen tätig. Es gehört mehrheitlich dem

in der Stadt Plauen und im Gebiet der Stadtwerke

„Zweckverband Gasversorgung in Südsachsen“,

Crimmitschau und Marienberg. Das jetzige Angebot

einem Zusammenschluss von 132 Städten und

richtet sich zunächst an Privat- und Kleingewer-

Gemeinden. Das wird als Auftrag verstanden, sich

bekunden mit einem Jahresverbrauch von bis zu

stark in der Region zu engagieren. Knapp die Hälfte

30 000 Kilowattstunden.

der Anteile hält die Thüga AG München.

Hauptsitz der Erdgas Südsachsen in der Chemnitzer Straße der Nationen 140.

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uns arbeiten 380 sehr motivierte Mitarbeiter und 35 Auszubildende. Als Erdgas Südsachsen haben wir weit über 850 Mio. Euro in eine hochmoderne Infrastruktur investier t. Durch den Ausbau, die Sanierung und die Erneuerung der bestehenden Gasversorgungsnetze können wir statt der ursprünglich 50 000 bereits mehr als 150 000 Privat- und Gewerbekunden sowie ca.

900 Industriekunden in Südsachsen mit Erdgas versorgen. Jetzt werden jährliche Ergänzungs- und Ersatzinvestitionen in Höhe von rund 20 Mio. Euro eingesetzt. Das hochmoderne Leitungsnetz ist insgesamt 6 500 km lang, darunter 1 200 km Hochdruckleitungen.

Und wie unsere Technik haben wir auch unsere Organisation konsequent nach den Wünschen und Erwartungen unserer Kunden ausgerichtet.

Als regionales Erdgasunternehmen sind wir neben der Chemnitzer Hauptverwaltung noch mit acht weiteren Betriebsstellen im Regierungsbezirk Chemnitz vertreten. Die Betriebsstellen befinden sich in Zwickau, Aue, Annaberg-Buchholz, Flöha, Mittweida, Limbach-Oberfrohna, Plauen und Auerbach. Unsere Techniker, Monteure und Servicemitarbeiter sind dort mit der zentralen Kundenbetreuung vernetzt. Dieser ständige Kontakt sorgt für kurze Reaktionszeiten und dafür, dass

Chemnitzer stellen sich ideenreich dem Wettbewerb

Das Unternehmen versorgt, mit Ausnahme der größeren Städte, die gesamte Region um Chemnitz und Plauen bis zur tschechischen Grenze mit Erdgas. Für das Jahr 2006 bedeutet das 360 Mio. Euro Umsatz und 16 Mio. Euro Gewinn.

Geschäftsführer Reiner Gebhardt erläutert: „Bei

Der am höchsten gelegene Kunde – das „Fichtelberghaus“.

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Mitarbeiter der Erdgas Südsachsen in kürzester Zeit vor Ort sind.“ Das gilt natürlich auch für den mit 1 215 Meter am höchsten gelegenen Kunden – das nicht nur in Sachsen beliebte Hotel „Fichtelberghaus“.

Der Slogan „Willkommen im Süden“ ist für das Unternehmen Lebensgefühl und Leitmotiv. Denn Erdgas Südsachsen arbeitet in der Region für die Region. Dazu Gebhardt: „Wir sind mehrheitlich in kommunalem Besitz und vergeben unsere Aufträge grundsätzlich an regionale Firmen. Die Regionalität ist für uns das A und O. Wir können hier keine Stahlrohre kaufen, aber alles andere fließt sofort wieder zurück in die Region. Das sind Löhne, Sozialabgaben, Konzessionsabgaben, das ist der Großteil des Gewinns. Bauaufträge gehen ausschließlich an regionale Firmen. Da legen wir ganz großen Wert drauf.“ Geschäftsführer Dipl.-Ing. Reiner Gebhardt arbeitet in dieser Funktion seit dem 1. Oktober 1998.

Kennen gelernt hat er indes das Unternehmen

Foto: Erdgas Südsachsen

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bereits früher: 1990 bis 1991 war er als Berater

schlichtes „weiter so“ führt eher über kurz als

in Chemnitz tätig. Der gebürtige Saarländer ist

lang in eine Sackgasse. Davon ist auch Reiner

verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder,

Gebhardt felsenfest überzeugt. „Wir nehmen

die derzeit studieren.

den Wettbewerb an und machen unseren Kun-

Gebhardts berufliche Laufbahn begann 1982

den schon seit Jahren Angebote, bei denen sie

bei der Thüga AG in München. In den ersten fünf

Gaspreisprodukte wählen können, die auf ihre

Jahren erfuhr er dort eine solide Ausbildung zum

individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.“

DVGW-Sachverständigen für den kompletten tech-

So wurde auch die pfiffige Idee des Treuetarifs,

nischen Bereich. In den Jahren 1992 bis 1998 war

den der Deutschlandfunk in einem Inter view

er Geschäftsführer der Mittelfränkischen Erdgas

im vergangenen September als „bundesweit

GmbH, wo er sozusagen die Gasversorgung „auf

einmaliges Angebot“ klassifizierte, zügig Re-

der grünen Wiese“ sicherstellte.

alität. Neben einem Festpreistarif, der ein Jahr lang Gaspreisanpassungen ausschließt, hat vor allem der Treuetarif bei den Südsachsen

Stark engagiert in der Region

eingeschlagen. Vor drei Jahren kam er auf den

Das Chemnitzer Unternehmen unterstützt Maß-

Markt. „Kunden, die sich für diesen Tarif ent-

nahmen zur Luftreinhaltung. Förderprogramme

scheiden, bekommen anfänglich zwei Prozent

für Heizungsumstellungen von anderen fossilen

Rabatt. Bis zum fünften Vertragsjahr steigt die

Brennstoffen auf Erdgas gehören ebenso dazu, wie

Ersparnis auf fünf Prozent. Das heißt: Jedes Jahr,

ein flächendeckender Ausbau des Erdgastankstel-

das ein Kunde länger bleibt, bekommt er einen

lennetzes. So wurde auch die firmeneigene Flotte

besseren Preis.“

von 132 Autos auf Erdgas umgestellt.

Dieser Preis ist schon im ersten Treuejahr so

Engagement für die Region heißt ausdrücklich

niedrig, dass die Erdgas Südsachsen damit ge-

auch: Engagement für die Menschen. Das zeigt

genüber Konkurrenten im Wettbewerb bestehen

sich z. B. bei Colortextil im nahen Frankenberg.

kann. 25 000 Kunden haben sich bis heute für den

Der Textildruck-Spezialist ist Kunde von Erdgas

Treuetarif entschieden. Weitere 25 000 wurden für

Südsachsen, doch die beiden Unternehmen

den Festpreistarif „Konstant“ gewonnen. Damit

verbindet noch etwas anderes: Colortextil bildet

hat sich fast die Hälfte der 120 000 Vollversor-

Lehrlinge aus und bezahlt werden diese Lehrstellen

gungskunden bewusst für eines der Preisprodukte

von Erdgas Südsachsen. Dreißig solcher Ausbil-

entschieden. Produkte, die es aber auch nur gibt,

dungspatenschaften hat die Erdgas Südsachsen

weil es Wettbewerber gibt und Reiner Gebhardt

inzwischen übernommen. Und es könnten noch

und seine Mitarbeiter sich etwas einfallen lassen

ein paar mehr werden. Auch wenn die Wirkung

mussten, um ihre Kunden weiter zu halten. Neben

dieses Engagements nur schwer einschätzbar

den Tarifen ist das vor allem die Strategie, konse-

ist, räumt Reiner Gebhardt ein: „Ich glaube, dass

quent auf Südsachsen zu setzen.

man das nicht unbedingt messen kann, ob ein Kunde bei uns bleibt oder nicht. Ich denke, dass

Die VNG ist zuverlässiger und fairer Partner

regionales Engagement ein Image ist, das man aufbauen muss und dass das Image auch bei der Kundenbindung hilft.“

Angesprochen auf das Verhältnis zur VNG, die seit der Firmengründung 1991 das Chemnitzer Unternehmen mit Erdgas beliefert, zeigt sich Reiner Gebhardt hoch erfreut. Die VNG habe sich in jeder Situation als sehr zuverlässiger und fairer Partner bewiesen. Gut waren vor allem die langjährigen Kontakte mit dem ehemaligen VNG-Vorstand Wolfgang F. Eschment. Auf ein ähnlich gutes Verhältnis baut Gebhardt zum Nachfolger Dr. Gerhard Holtmeier.

Rabatt für treue Kunden Der Wettbewerb auf den Energiemärkten lässt, wenngleich in sehr unterschiedlichem Maße, keinen unberühr t. Dem einen geht er längst schon zu weit, für andere hat er angeblich noch gar nicht richtig angefangen. Gleichwohl: Ein

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Stadt im Trio der historisch bedeutenden Sachsen-

Chemnitzer stellen sich ideenreich dem Wettbewerb

Metropolen. Im Osten Deutschlands ist Chemnitz die viertgrößte Stadt. Aber wahre Größe meint nicht nur die Zahl der Einwohner oder räumliche Ausdehnung. Chemnitz war und ist wieder einer der führenden deutschen Industrie- und Technologie-

Als stets aufmerksame Gesprächspartner empfindet Reiner Gebhardt ebenfalls Prof. e. h. Dr.-Ing. KlausEwald Holst und Prof. Dr. Gerhardt Wolff. „Die VNG

standorte. Es verfügt über reiche Traditionen im

kann sich insgesamt zugute schreiben, dass sie immer eine echte Partnerschaft pflegt. Sehr gut ist auch die Kooperation bei Marketing und Kommuni-

Georgius Agricola auch als Bürgermeister die sich

kationsarbeit. So sind z. B. gemeinsame Auftritte bei Messen, dem Tag der Sachsen, beim Erdgaspokal

zentrale Lage macht die Stadt zu einem wichtigen

der Schülerköche längst beste Tradition.“ In diesem

marktwirtschaftlich entwickelnden Ländern Mittel-

Zusammenhang nennt Gebhardt noch die Namen Lutz Miedtank, Karel Schweng und Dirk Elstermann.

und Osteuropas. Auch deshalb ist Chemnitz eine

Werkzeug-, Textil-, Fahrzeug- und Maschinenbau.

Schon um 1530 hatte der Gelehrte und Humanist gegenseitig fördernde Verbindung von Ingenieurwesen, Wissenschaft und Kultur begründet. Die Knotenpunkt zwischen Westeuropa und den sich

Stadt der Zukunft.

Die charakterisierenden Beinamen „Elbflorenz“ für Dresden, „Klein-Paris“ für Leipzig mögen

Chemnitz – ein Zentrum der Hochtechnologien,

gelten, aber „sächsisches Manchester“ oder gar

der Wissenschaft, der Kultur und des Sports

„Rußchamtz“ tun zumindest heute Chemnitz

Das über 800-jährige Chemnitz am Rande des schö-

arg Unrecht. Ich gestehe, jederzeit sehr gern in

nen Erzgebirges ist mit seinen knapp 250 000 Bürgern neben Dresden und Leipzig die drittgrößte

Chemnitz zu sein und habe hier freundliche sowie interessante Menschen kennen gelernt.

Museum der Kunstsammlungen am Theaterplatz.

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Der Rote Turm.

Das Hotel „Mercure“ mit der Stadthalle, rechts das markante Karl-Marx-Denkmal, das 1971 der russische Bildhauer Lew Kerbel schuf.

Fotos: Helmut Rosan

Chemnitz ist nicht nur eine Industrie- sondern auch eine moderne Universitätsstadt – mit hervorragenden Bedingungen für Forschung und Lehre. Mehr als zehntausend Studierende füllen die Hörsäle, in den Labors und Forschungsein-

hält die Stadt sehr viel bereit – beispielsweise die Kunstsammlungen, das Theater, das Industriemuseum, die Chemnitzarena.

Nachdem ich 2002 die wunderbare Ausstellung „Picasso et les femmes“ (Picasso und seine Frauen) erlebte, bot sich dieses Mal der Besuch der neuen und hochkarätigen Sammlung Gunzenhauser an, die mit fast 2 500 Werken zu den wichtigsten Sammlungen der klassischen Moderne zählt und deren Wert auf mehr als 100 Mio. Euro geschätzt wird.

Und außerdem sah ich die bisher einmalige Bob-Dylan-Ausstellung mit 140 Aquarellen und Gouachen des legendären Sängers und Rockpoeten. Das multiple Talent Dylans hat mich seit meiner Jugend fasziniert. Seinen frühen Anspruch „Ich bin wie ich bin, und keiner soll meinen Weg ändern“ hat er über Jahrzehnte beibehalten. Wer kann das schon von sich sagen? Und jetzt malt er auch noch! Die Ausstellung wurde glücklicherweise bis zum 24. März verlängert.

Diese drei nahezu epochalen Kunstcoups verdanken die Stadt und ihre Gäste der couragierten Ingrid Mössinger, Generaldirektorin der Kunstsammlungen.

Gönnen Sie sich auch eine Freude und besuchen Sie Chemnitz.

Viel Kunst: Ausstellungen mit Werken von Karl Schmidt-Rottluff, Bob Dylan und im neuen Museum Gunzenhauser.

richtungen werden neue Produkte und Verfahren entwickelt, die die Zukunft der Stadt als anerkannten Forschungs- und Wirtschaftsstandort sichern.

Wer in der Geburtsstadt des Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff oder der Olympiasiegerin Katharina Witt Kultur und Unterhaltung sucht, für den

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Helmut Rosan, freier Redakteur

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Gasverkauf mit noch mehr Kundennähe Das Ressort Gasverkauf/Technik der VNG, das seit Juli 2007 unter der Leitung von Vorstand Dr. Gerhard Holtmeier steht, hat sich zum 1. Januar 2008 neu aufgestellt. Damit rückt der Kunde noch spezifischer in den Mittelpunkt aller Aktivitäten der VNG. Vier neu organisierte Bereiche

Er konzentriert sich nunmehr verstärkt auf das

Die bisherigen Verkaufseinheiten der VNG wurden

Erdgasmarketing der Kunden und will sie bei der

neu gegliedert und in die Bereiche Gasverkauf

konzeptionellen Entwicklung von Marketingmaß-

Versorgungsunternehmen (VU) sowie Gasverkauf

nahmen sowie beim Vertrieb unterstützen. Auch

Industrie- und Geschäftskunden (IG) geteilt. Beide

die Beratungsleistungen sollen erhöht werden.

Vertriebseinheiten sind kundenspezifisch ausgerichtet und deutschlandweit aktiv. Der Bereich

Alte und neue Ansprechpartner

Gasverkauf Versorgungsunternehmen berück-

Bei der Neugliederung des Verkaufsbereiches

sichtigt zusätzlich auch bestehende regionale

wurde darauf geachtet, bestehende Strukturen

Aspekte und deckt den Verkauf in den Regionen

und Kundenbeziehungen soweit wie möglich

Nord (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,

zu erhalten bzw. einen Wechsel der bisherigen

Schleswig-Holstein und Niedersachsen), Süd-Ost

Ansprechpartner zu vermeiden.

(Sachsen, Thüringen und Bayern) und Süd-West

Neuer Ansprechpartner für die Verkaufsdirektion

(Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland,

Versorgungsunternehmen ist Olaf Schneider, der

Hessen und Baden-Württemberg) ab.

bis Ende 2007 im RWE-Konzern tätig war. André

Ergänzt werden die beiden neuen Vertriebsein-

Burkhardt, bisher Leiter Gasverkauf Nord, hat die

heiten um eine Marktsteuerungsfunktion. Der neue

Leitung für den Bereich Gasverkauf Industrie- und

Bereich übernimmt für den Vertrieb die Funktionen

Geschäftskunden übernommen. Der neue Bereich

der Vertriebssteuerung und des -controllings, des

Marktsteuerung wird von Karel Schweng geführt,

operativen Risikomanagements und des Portfolio-

der bis Ende 2007 für den Gasverkauf Süd verant-

managements sowie Back Office-Funktionen. Der

wortlich war. Im Bereich Kundendienst/Marketing

Bereich Kundendienst/Marketing wurde im Zuge

bleibt unverändert Dr. Achim Westebbe als An-

der Neustrukturierung ebenfalls weiterentwickelt.

sprechpartner bestehen.

Gasverkauf/Technik Dr. Gerhard Holtmeier Vorstandsassistent Heiko Rüdiger

Sekretariat Brunhilde Meyer

Verkauf VU Olaf Schneider

Verkauf IG André Burkhardt

Kundendienst/Marketing Dr. Achim Westebbe

Marktsteuerung Karel Schweng

Region Nord

Industriekunden

Produktkoordination

Portfolio- & Risikomanagement

Region Süd-Ost

Geschäftskunden

Operatives Marketing/Beratung

Vertriebssteuerung/ Controlling

Region Süd-West

Flüssiggas

Strategisches Marketing

Back Office

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4 Fragen, 4 Antworten

Industriekunden können heute auch von Stadtwerken und Energiehändlern mit Erdgas beliefert werden, ohne dabei auf eine maximale Versorgungssicherheit verzichten zu müssen. Wo sehen Sie im Wettbewerb um dieses Kundensegment die Vorteile der VNG?

Ihr Anspruch lautet, die Kunden schon in der konzeptionellen Entwicklung von Marketingmaßnahmen einzubinden und sie mit neuen Ideen für das Erdgasmarketing zu unterstützen. Wie wollen Sie das realisieren?

Viele Firmengruppen sind mittlerweile an einem Lieferanten interessiert, der alle Standorte bedient und so evtl. Skaleneffekte und Optimierungspotenziale hebt. Unser großer Vorteil besteht darin, dass wir Gas in allen Marktgebieten in Deutschland zur Verfügung haben und damit natürlich in der Lage sind, solchen „gebündelten“ Anfragen gute Angebote entgegenzustellen. Als Erdgashändler setzen wir vor allem den Fokus auf große bis mittlere Standorte und sehen nicht nur eine zusammengefasste Menge als Verkaufsziel.

Einen weiteren Vorteil sehe ich in unserem umfangreichen Dienstleistungsangebot, das unter anderem durch den Bereich Kundendienst/Marketing abgedeckt wird. Hier sind Anwendungsberatung und Optimierung der Energieeffizienz beim Kunden zu nennen. Auch die Dienstleistungen unseres Leiconet-Angebotes sind für interne Netzbetreiber (Industrieparks) eine gute Ergänzung.

Wir treten nicht an, um um jeden Preis der billigste Anbieter zu sein, sondern bündeln durch unser Know-how und die verschiedensten Portfolioeffekte in der Mengenbereitstellung und -abwicklung maßgeschneider te Pakete für unsere Kunden.

Als geeignete Plattformen dafür dienen der neu einberufene Strategiekreis „Erdgas-Produktkommunikation und Vertriebsunterstützung“, die hierzu gebildete ständige Arbeitsgruppe sowie das mittlerweile etablierte „Treffen der Kommunikations-, Medien- und Marketingverantwor tlichen“. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen über unsere Dienstleistungsplattform www.verbundnetzplus.de in Planung. Viele Informationen erhalten wir natürlich auch aus unseren täglichen Arbeitskontakten mit unseren Kunden.

Unsere Her ausforder ung wird dann in der Zusammenstellung eines entsprechenden Dienstleistungsangebotes liegen, welches den Qualität sanspr üchen der Kunden zu wettbewerbsfähigen Preisen gerecht wird. Um dies zu erreichen, haben wir unsere Produktentwicklung personell und organisatorisch deutlich verstärkt.

Wir hoffen, dass diese Maßnahmen schon in der ersten Jahreshälfte spürbare Erfolge zeigen.

Dr. Achim Westebbe Leiter Kundendienst/Marketing Tel.: 0341 443 - 2020 achim.westebbe@vng.de

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Welchen Herausforderungen muss sich ein modernes Versorgungsunternehmen heutzutage stellen und wo kann die VNG dabei ansetzen?

Sicherlich kann man Märkte nicht steuern, wohl aber das eigene Verhalten in den Märkten. Genau darum geht es im neuen Bereich. Die Spielregeln der Märkte, die durch den gesetzlichen Rahmen vorgegeben werden und durch die Gesetze des Marktes selber bestimmt sind, bieten eine ganze Reihe von Handlungsmöglichkeiten, die mit Chancen und Risiken verbunden sind.

In der Vergangenheit hat die VNG ca. 60 Kunden mit Vollversorgungsverträgen beliefert. Im letzten Jahr hat allein unser Verkaufsbereich in Neu-Isenburg über 100 Angebote abgegeben – von der klassischen Vollversorgung über Teillieferungen bis zu Bandprodukten. Neben der Produktentwicklung und Bepreisung müssen die notwendigen Dienstleistungen wie Transpor tkapazität, Strukturierungsbedarf oder Bilanzausgleich bepreist und gebucht werden. Alles neue Aufgaben, die es früher so nicht gab. Daneben muss man sich auch Gedanken darüber machen, in welchen Gebieten man welche Produkte an welche Kunden mit welchen Wertschöpfungszielen anbieten will. Die Marktsteuerung als Dienstleister und Partner der Verkaufsbereiche hilft, solche Fragen zu beantworten.

Zu den größten Herausforderungen zählen zurzeit der immer stärker wachsende Wettbewerb um Endkunden und die damit verbundene Volatilität der Beschaffungspreise für Energie aufgrund der sich ebenfalls ständig verändernden Ölpreisentwicklungen am Weltmarkt.

Durch die neue Wettbewerbssituation entstehen z.B. Kundenverluste und starke Mengenveränderungen, welche durch die Versorgungsunternehmen kompensier t werden müssen.

Daher ist es nur zu verständlich, dass Preisanpassungen und Veränderungen auf der Einkaufsseite nicht immer gleich sofort 1:1 an die Endkunden weitergegeben werden können. Versorgungsunternehmen benötigen einen hohen Grad an Flexibilität.

Durch unsere 50-jährige Erfahrung haben wir als VNG genau diese Kompetenz und Möglichkeit, um unseren Kunden hochflexible und individuell maßgeschneiderte Lösungen und Produkte anbieten zu können.

Olaf Schneider Leiter Gasverkauf Versorgungsunternehmen Tel.: 0341 443 - 2530 olaf.schneider@vng.de

Karel Schweng Leiter Marktsteuerung Tel.: 0341 443 - 2500 karel.schweng@vng.de

André Burkhardt Leiter Gasverkauf Industrieund Geschäftskunden Tel.: 0341 443 - 2606 andre.burkhardt@vng.de

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Der neue Bereich, den Sie vertreten, trägt den Namen „Marktsteuerung“.

Kann man Märkte überhaupt steuern?

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Jetzt auch mit Erdgasantrieb

Škoda Octavia CNG-Edition Mit dem Škoda Octavia Combi II CNG kommt ein neues Erdgasfahrzeug auf den Markt, das insbesondere für Flottenbetreiber interessant ist. Als

Bewährte Erdgastechnik im neuen Škoda Octavia Combi II CNG.

Kombivariante ist es für Unternehmen geeignet, die nicht nur Personen transportieren wollen, sondern auch sperrige Gegenstände unterbringen müssen.

Das Mittelklassemodell verfügt über ein bivalent angelegtes Fahrzeugkonzept und kann sowohl mit Erdgas als auch mit Benzin betrieben werden.

Mit einem Fassungsvermögen von 17 Kilogramm Erdgas und einem Durchschnittsverbrauch von 5,7 Kilogramm beträgt die Reichweite im Gasbetrieb rund 300 Kilometer. Zusammen mit dem Benzintank kommt man sogar über 700 km weit.

Der Škoda Octavia Combi II CNG punktet vor allem bei den Kosten, da Erdgas über 30 Prozent günstiger als Diesel und sogar 50 Prozent günstiger als Benzin ist. Zudem ist der CO 2 -Ausstoß

Der neue Škoda Octavia CNG wurde vom Initiativkreis Erdgas als Kraftstoff Deutschland e.V. (IEK) zusammen mit dem Fahrzeugentwickler IAV GmbH entwickelt. Der Wagen entspricht dem QVM-Konzept und wird von speziell geschulten ŠkodaHändlern angeboten.

mit ca. 145 g/km rund 20 Prozent niedriger als

CNG beträgt inkl. Mehrwertsteuer 20 864 Euro.

bei einer vergleichbaren Benzinvariante. Im Vergleich zum Dieselmodell werden deutlich weniger Stickoxide und praktisch kein Feinstaub ausgestoßen.

Der Einstiegspreis für den Škoda Octavia Combi II

Interview mit IEK und IAV Der neue Škoda Octavia CNG ist ein Gemeinschaftsprojekt vom IEK Deutschland e.V. und der IAV GmbH. Über die Gründe der Zusammenarbeit und die Potenziale des neuen Mittelklassewagens sprach medium gas mit den beiden Projektverantwortlichen Maik Hendler (IEK) und Iraklis Avramopoulos (IAV).

Wie ist die Zusammenarbeit zustande gekommen?

Das setzt einen sehr hohen Kenntnisstand über

Hendler: Obwohl eine Vielzahl an Erdgasserien-

das Basisfahrzeug voraus. Beim Umbau müssen

modellen auf dem Markt ist, gibt es kaum Fahrzeuge

wir uns nach bestimmten Kriterien richten und so

im Kompaktklasse-Segment. Mit der IAV GmbH

beispielsweise auf das Engineering achten oder alle

haben wir schnell einen kompetenten Partner

Abläufe während des gesamten Produktionspro-

gefunden, der bereits die aktuellen CNG-Modelle

zesses einhalten. Nur dann bestehen die Fahrzeuge

von VW mit entwickelt hat.

auch den sehr hohen Qualitätsanforderungen und den entsprechenden Qualitätskontrollen.

Der Škoda Octavia CNG ist ein so genanntes QVM-Fahrzeug. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

Avramopoulos: Die Abkürzung QVM bedeutet „Qualified Vehicle Manufacturer“, d. h. auf deutsch

Welche Vorteile hat der neue Škoda Octavia CNG als CNG-Modell gegenüber einem üblichen umbzw. nachgerüsteten Fahrzeug?

Avramopoulos: Bei der QVM-Variante werden nur

so viel wie „Qualifizierter Hersteller“. Bei einer QVM-Lösung arbeiten wir nach OEM-Standards.

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Systembauteile verwendet, die wir weltweit und nach sehr strengen Qualitätskriterien einkaufen.

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Diese sind natürlich auch mit dem Basismodell im

europaweit zulassungsfähig.

Händler ausgewählt. Sie wurden speziell bei der IAV geschult und sind von TÜV oder DEKRA als zertifizierte Nachrüster zugelassen. Sie sind derzeit auch diejenigen, die die Fahrzeuge ausliefern und den Service übernehmen. Wir sind gerade dabei, dieses Servicenetz mit ca. 200 Škoda-Partnern in ganz Deutschland zu vergrößern.

Wo kann man das neue Erdgasmodell kaufen?

Hendler: Die Vertriebsorganisation befindet sich

Bleibt die Hersteller-Garantie im vollen Umfang bestehen?

derzeit zwar noch im Aufbau, aber das Fahrzeug

Avramopoulos: Die Herstellergarantie bleibt er-

ist natürlich schon bestellbar. Erste Fahrzeuge

halten. Die Mängelhaftung des Herstellers wird

wurden sogar schon an ihre neuen Besitzer aus-

sogar durch die gesetzliche Mängelhaftung des IAV

geliefert. Für eine Angebotsanfrage folgt man auf

ergänzt. Das gilt uneingeschränkt für alle Fahrzeug-

www.gibgas.de einfach dem Link zum Škoda Octavia oder man kann auch direkt über die Website

komponenten, die vom IAV nachgerüstet wurden,

Bezug auf die Steuergeräteentwicklung, den Einbau oder die Materialauswahl abgestimmt. Dadurch können wir ein einwandfreies Funktionieren der Umrüst- und Nachrüstkomponenten garantieren.

Durch die Zertifizierung sind die Fahrzeuge zudem

bzw. direkt von der Umrüstung betroffen sind.

www.erdgasfahrzeuge-kontor.de gehen. Sofern

Gibt es Überlegungen, weitere Modelle als

man lieber zu einem lokalen Škoda-Händler gehen

QVM-Lösung anzubieten?

möchte, sollte man vorsorglich die Information über

Hendler: Ja! Wie schon erwähnt, sind wir der Auffassung, dass die verfügbare Modellpalette im

den Bestellvorgang mitnehmen, da noch nicht alle Škoda-Händler das Angebot kennen.

Kompaktklassesegment nicht breit genug ist. Aktuell

Übernimmt der Škoda-Händler auch den Einbau

sind wir dabei, einen Audi A3 mit dem QVM-Konzept

bzw. Umbau?

Hendler: Für den Einbau der QVM-Komponenten

auszustatten. Auch die Umrüstung des Škoda Fabia

wurden einige besonders engagier te Škoda-

der Octavia – stark nachgefragt wird.

haben wir ins Auge gefasst, weil der Wagen – wie

Erweitertes Testfahrzeugangebot Zeitraum von ein bis zwei Wochen ausgeliehen und im praktischen Betrieb getestet werden kann, ist der VW Caddy Life EcoFuel schon tageweise oder übers Wochenende zu buchen. Er kann damit für Presse-Events, Ausstellungen und Probefahrten genutzt werden.

Ihre Ansprechpartner

Die beiden „Neuen“ bei der VNG – VW Caddy Life EcoFuel und Ford Focus CNG.

Steffen Hesse Kundendienst/Marketing Tel. 0341 443 - 2904 Fax 0341 443 - 2919 steffen.hesse@vng.de

Die VNG hat den Fuhrpark ihrer erdgasbetriebenen Testfahrzeuge erweitert. Neben den bisher bereits angebotenen Opel Zafira 1.6 CNG und VW Touran EcoFuel stehen jetzt zusätzlich ein Ford Focus 2.0 16V CNG Style mit vollständiger Ausrüstung als

Peter Ganczarski Kundendienst/Marketing Tel. 0341 443 - 2286 Fax 0341 443 - 2922 peter.ganczarski@vng.de

Fahrschulfahrzeug und ein VW Caddy Life EcoFuel als 5-Sitzer-PKW zur Verfügung. Während der Ford Focus CNG von den Fahrschulen für einen längeren

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4,5 Mio. € für den Ausbau der Erdgastankstellen-Infrastruktur Die VNG-Erdgastankstellen GmbH wird in den kommenden drei Jahren rund 4,5 Millionen Euro in den Ausbau des Tankstellennetzes zwischen Ostsee und Thüringer Wald investieren. Geplant sind zunächst 16 Erdgastankstellen, die vor allem in Autobahnnähe und an viel befahrenen Bundesstraßen zu finden sein werden.

Ausbau der Infrastruktur

Erdgasfahrzeugen brauchen deshalb Sicherheit

trotz Stagnation

und Kontinuität in den politischen und finanziellen

Der Ausbau eines flächendeckenden Netzes auf

Rahmenbedingungen.

bis zu 1 000 Erdgas-Tankstellen in Deutschland

Ungeachtet dessen hat sich die VNG gemeinsam

war 2006 ins Stocken geraten, als der Gesetz-

mit anderen Marktteilnehmern wie der E.ON Gas

geber Flüssiggas gleichermaßen wie Erdgas als

Mobil GmbH dazu entschlossen, die Stagnation

Kraftstoff steuerlich begünstigte. Die Diskussion

zu durchbrechen und in den weiteren Ausbau

im Vorfeld und im Nachgang der Entscheidung

des Tankstellennetzes zu investieren. Auch, weil

bremste eine seit dem Jahr 2003 andauernde

sich die Rahmenbedingungen zu Gunsten von

Investitionswelle der deutschen Gaswirtschaft

Erdgas als Kraftstoff weiterentwickelt haben,

in das Erdgastankstellennetz, das jährlich um bis

denn mittlerweile fordert die Politik aktiv die

zu 150 Tankstellen wuchs. Die Zurückhaltung der

Reduktion von verkehrsbedingten Emissionen,

Investoren war nur allzu verständlich, belaufen

beispielsweise durch Erdgas als Kraftstoff. Die

sich die Kosten für eine neue Erdgastankstelle

Automobilindustrie wurde dadurch zur Entwicklung

auf bis zu 300 000 Euro. Sowohl Erdgastankstel-

leistungsstarker und umweltschonender Erdgas-

lenbetreiber als auch Hersteller und Nutzer von

Modelle mobilisiert.

Bau der ersten Tankstellen steht unmittelbar bevor

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Seit der Entscheidung, die Investitionen in das

Grimmen, A20 Jarmen, A20/B110 Neubrandenburg, A20/B96 Birkenwerder, A10/B96 Wustermark, A10/B5 Mittenwalde, A13/246 Eisenberg, A9 Chemnitz Süd, A72 Cottbus, A15/B168 Bautzen, A4/B156 Grimma, A14/B107 Lützen, A38/B87 Bad Lauchstädt, A38 Sangerhausen, A38/B86 Sömmerda, A71/B176 Suhl, A71/A73 Wolfen, B183/B184 Dresden, A4/B6 Radeburg, A13 Halle (ÖPNV), 20 Busse Querfurt (ÖPNV), 10 Busse Ribnitz-Damgarten, B105

Erdgastankstellennetz wieder zu erhöhen, laufen die Vorbereitungen und Umsetzungen der einzelnen Projekte mit Hochdruck. Mittlerweile wurden die verschiedenen Standorte und deren Anschlussbedingungen geprüft. Dazu waren im Vorfeld eine Reihe von Abstimmungen mit den örtlichen Versorgern und Netzbetreibern sowie mit einzelnen Mineralölgesellschaften notwendig.

Fünf Vorhaben befinden sich im Genehmigungsverfahren der Mineralölgesellschaften bzw. der örtlichen Baubehörden. Für die ersten Tankstellen in Birkenwerder (nördlich von Berlin in der Nähe der A 10) sowie in Wolfen steht die Bauphase unmittelbar bevor.

Parallel dazu errichtet auch die E.ON Gas Mobil

Genehmigungsverfahren/ Bauvorbereitung

GmbH, eine Tochter der E.ON Ruhrgas AG, neue Erdgastankstellen in Deutschland.

Standortsondierung

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entlang der Transitrouten entsteht. Aber auch die Tankstellentechnik und der Tankstellenbetrieb lassen sich so in hohem Maß standardisieren und optimieren. Durch den Abschluss von standardisierten Full-Service-Verträgen soll eine hohe Verfügbarkeit der Erdgastankstellen sichergestellt werden.

Alle Projekte von VNG und E.ON Gas Mobil werden in enger Zusammenarbeit mit der erdgas mobil GmbH & Co. KG, einem Zusammenschluss von Energieversorgungsunternehmen, realisiert. Somit wird insbesondere bei der Standortauswahl sichergestellt, dass ein auf die Bedürfnisse der Erdgasfahrer abgestimmtes Erdgastankstellennetz

Beteiligung ausdrücklich erwünscht Die VNG-Erdgastankstellen GmbH sucht bei allen Projekten das Gespräch mit den örtlichen Versorgern, die in der Regel auch unmittelbar oder mittelbar Kunden der VNG sind. Durch diese Kooperation soll das Geschäftsfeld mit Erdgastankstellen weiter entwickelt und der Rückstand nach der Phase der Stagnation wieder aufgeholt werden.

Drei Fragen an Hagen Kuschel, Geschäftsführer der VNG-Erdgastankstellen GmbH, zum gemeinsamen Engagement von VNG und örtlichen Energieversorgungsunternehmen.

Wer kann sich in welcher Form an einzelnen Projekten Ihrer Gesellschaft beteiligen?

folg zu partizipieren und nicht zuletzt Erdgas als

Kuschel: Wir errichten und betreiben die Erdgas-

still soll der stille Gesellschafter nicht sein. Wir

tankstellen in Versorgungsgebieten von Erdgasun-

bieten ihm an, die jeweilige Erdgastankstelle auch

ternehmen, die in der Regel auch unsere Kunden

gemeinsam öffentlich zu vermarkten. Dadurch

sind. Es ist unser ausdrücklicher Wunsch, diese

hat er die Chance, die positiven Effekte einer

Unternehmen in unser Vorhaben mit einzubezie-

Erdgastankstelle in seinem Versorgungsgebiet

hen. Wir bieten ihnen deshalb an, sich als stiller

für sich zu nutzen.

Kraftstoff weiter zu etablieren. Allerdings: So ganz

Gesellschafter an der Finanzierung einzelner oder

unserer ersten Projekte konnten wir bereits einen

An wen können sich Interessenten einer solchen Kooperation wenden?

Herr Hesse und ich laden alle Interessenten gern ein, das Gespräch mit uns zu suchen. Umgekehrt werden wir im Rahmen der Planung unserer Tankstellen auch auf alle betroffenen Versorgungs-

Partner als stillen Gesellschafter gewinnen.

unternehmen zugehen.

mehrerer Tankstellen zu beteiligen. Im Gegenzug partizipiert der stille Gesellschafter am Ergebnis der jeweiligen Tankstelle. Der stille Gesellschafter hat allerdings nicht die Rechte und Pflichten eines typischen Gesellschafters. Übrigens: Für eines

Welche Vorteile entstehen dadurch?

Kuschel: Der große Vorteil dieser Gestaltung

Ihre Ansprechpartner

liegt zum einen in ihrer rechtlichen Flexibilität,

Hagen Kuschel Geschäftsführer Tel. 0341 443 - 2621 Fax 0341 443 - 2483 hagen.kuschel@erdgastanken.vng.de

da sich jedes Unternehmen sehr individuell und in unterschiedlicher Beteiligungshöhe an einzelnen Tankstellen beteiligen kann. Auch ein Wechsel im Kreis der Beteiligten ist ohne großen rechtlichen und organisatorischen Auf-

Steffen Hesse Geschäftsführer Tel. 0341 443 - 2904 Fax 0341 443 - 2922 steffen.hesse@erdgastanken.vng.de

wand möglich. Ganz entscheidend hilft diese Kooperation auch, gemeinsam mit den Partnern die Tankstelleninfrastruktur weiter auszubauen, finanziell zu schultern, am wirtschaftlichen Er-

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Aktuelle Termine im nächsten Quartal Wissenschaftliche Fachtagung

Hannover Messe 2008: VNG mit innovativen Pipelinetechnologien dabei

der HTWK Leipzig Am 3. und 4. Juni 2008

Vom 21.–25. April ist der Bereich Betrieb/Technologie der VNG erstmals mit einem Stand auf der Hannover Messe Energ y 2008 ver treten. Gemein-

veranstaltet der Fachbereich Maschinenund Energietechnik der HT WK Leipzig gemeinsam mit namhaften Kooperationspartnern aus Wirtschaft und Politik

sam mit ihren Partnern stellt die VNG-Gruppe

die wissenschaftliche Fachtagung „Energie +

vor allem drei innovative Pipelinetechnologien in den Mittelpunkt: das trascue Pipeline Integrity Management System (PIMS), das Flottenund Störungsmanagement sowie den Smar t PLUG-Molch. Diese Produkte und Dienstleis-

Gebäudetechnik 2008“.

tungen wurden von der VNG-Gruppe gemeinsam mit ihren Partnern entwickelt.

Baufachleuten und kommunalen, industriellen

Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Energetische Effizienz und Nachhaltigkeit“. Schirmherr ist Regierungspräsident Walter Christian Steinbach.

Die Fachtagung bietet Energieberatern, Planern, sowie privaten Energienutzern die Möglichkeit, sich über die neuesten wissenschaftlich-technischen

Datum

Dort finden Sie uns: Halle 13, Stand D30/1

Kenntnisse auszutauschen.

Weitere Informationen unter:

Nähere Informationen unter:

www.hannovermesse.de

www.htwk-leipzig.de/fbme

Veranstaltung

VNG-Stand

Ort

April 21.–22.04.2008

Branchentreff Energie-Einkäufer

21.–25.04.2008

Hannover Messe 2008 – Energy

Köln

22.–23.04.2008

World Energy Dialogue im Rahmen der Hannover Messe

Hannover

22.–24.04.2008

Stadtwerke 2008

Berlin

25.–27.04.2008

DENEX – Messe & Kongress für dezentrale Energiesysteme, Bioenergie & energieeffizientes Bauen

Kassel

Halle 13, Stand D 30/1

Hannover

Mai 18.–20.05.2008

Erdgas Marketing Treff

Fürstlich Drehna

19.05.2008

Empfang bei der VNG anlässlich des Norwegischen Nationalfeiertages

Leipzig

20.05.2008

Bilanz-Pressekonferenz der VNG für das Geschäftsjahr 2007

Leipzig

01.–03.06.2008

Erdgas Marketing Treff

Fürstlich Drehna

03.–04.06.2008

Wissenschaftliche Fachtagung der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) zum Thema „Energie & Gebäudetechnik“

Leipzig

03.–05.06.2008

TOP ENERGY BERLIN

Juni

06.06.2008 11.06.2008

Festakt: 35 Jahre russisches Erdgas für Deutschland

Leipzig

EUROGAS, Vorstandssitzung und Mitgliederversammlung

18.–19.06.2008

1. Bundestagung des BDEW

22.–24.06.2008

Erdgas Marketing Treff

23.–27.06.2008

Neftegaz, Messe

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Berlin Cottbus

12.–14.06.2008

27.06.2008

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Halle 20, Stand 122

Erdgas-Challange-Day des „Verbundnetz für den Sport“

Leipzig Estrel Convention Center Halle 2.1

Moskau

Fachtagung „Erdgas und Handwerk“ gemeinsam mit dem Fachverband SHK Sachsen

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Wettbewerb im Erdgasmarkt

Preisentwicklung auf umkämpften Märkten Wettbewerb ist an sich nichts Neues für die

wurde der Glaube geweckt, der beschränkte

Branche. Schließlich stand Erdgas immer schon

inländische Wettbewerb sei der entscheidende

mit anderen Energieträgern in Konkurrenz. Doch

Faktor für die schmerzhaften Preiserhöhungen der

seit der vollständigen Öffnung deutscher Netze

letzten Jahre. Doch der inländische Wettbewerb

hat sich der Wettbewerb auch auf die Anbieter

kann nicht die vom Gesetzgeber prophezeiten

innerhalb des Erdgasmarktes ausgeweitet. Das

Preisstürze bringen. Stattdessen stiegen die Kos-

war überfällig. Die Erdgasbranche hat aus dem

ten für Energie und mit ihnen die Erdgaspreise

Imageverlust der letzten Jahre gelernt und be-

weiter an – und das, obwohl sie auf Länder-,

grüßt die Veränderungen. Jeder Verbraucher soll

Bundes- und EU-Ebene zusätzlich noch strengen

prinzipiell die Möglichkeit haben, den Anbieter

kartellrechtlichen Kontrollen unterliegen.

von Erdgas zu wechseln. Es ist verständlich, wenn

Versagt der Wettbewerb, wie das nach wie vor

sich der Verbraucher ansonsten weniger als Kunde

Skeptiker glauben machen wollen? Nein. An dem

denn als Abgabeknecht fühlt und beispielsweise

wirklichen Grund für diese Entwicklung können die

den mit Öl heizenden Nachbarn beneidet, nur weil

deutschen und europäischen Wettbewerbshüter

dieser, wenn es ihm gefällt, jedes Jahr einen ande-

nur leider nichts ändern. Die Preissteigerungen sind

ren Lieferanten beauftragen kann. Der Kunde will

eine unvermeidbare Folge des hart umkämpften

eine Wahl haben. Nur so kann er die Gewissheit

internationalen Beschaffungsmarktes und treffen

haben, ein gutes Produkt zu einem angemessenen

Versorger wie Endverbraucher gleichermaßen.

Preis einzukaufen.

Rohstoffarme Länder wie Deutschland haben dabei

Die Gaswirtschaft sorgt nun aktiv dafür, dass ihre

unter dem nachhaltigen globalen Nachfrageboom

Kunden mit geringstem Aufwand den Anbieter

besonders zu leiden. So bleibt letztendlich nur

wechseln können. Zugegeben, mehr Wettbewerb

eine wirksame Methode, auf die Preissteigerung

verlangt den etablierten Anbietern von Erdgas,

zu reagieren, und die heißt: Energie sparen. Das

zu denen auch die Mitglieder des Forum Erdgas

schont nicht nur das Portmonee, sondern auch

gehören, noch mehr Einsatz, Ideenreichtum und

die Umwelt. Ich bin sicher, hier wird der neue

Servicebereitschaft ab. Jeder muss sein Angebot

Wettbewerb auch für mehr Beratungsleistungen

sehr genau auf Attraktivität prüfen. Doch zeigt sich

seitens der Anbieter sorgen. Das Forum Erdgas

bereits, wie gut sich die Versorgungsunternehmen

wird jedenfalls weiterhin sein Bestes tun, die

auf die neuen Bedingungen eingestellt haben. So

neuen Herausforderungen mit seinen Mitglie-

entwickelt sich in den Unternehmen etwa eine

dern zu diskutieren und die Öffentlichkeit über

erstaunliche Vielfalt an zielgruppenorientierten

die Hintergründe der Gaspreisentwicklung zu

Angeboten: von Biogas über spezielle Familienzu-

informieren.

schnitte oder Preisgarantien für einen bestimmten Andrej Krocker, Leiter Forum Erdgas

Zeitraum bis hin zur Förderung von erstmaligen Hausanschlüssen für den Erdgasbezug. Die Verbraucher profitieren also längst vom Wettbewerb.

Weitere Informationen

Die Erwartung, die der Gesetzgeber mit der Ver-

Andrej Krocker

änderung der Rahmenbedingungen für den nati-

Forum Erdgas

onalen Absatzmarkt verbindet, ist allerdings eine

Tel. 0341 443 - 2626 Fax 0341 443 - 3237

Intensivierung des Preiswettbewerbs mit der Folge

andrej.krocker@forum-erdgas.de

massiver Preissenkungen. Bei den Verbrauchern

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www.forum-erdgas.de

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Schwerpunkt: Wettbewerb Wettbewerb bedeutet Freiheit – die Freiheit, seine Chancen zu nutzen und ein Unternehmen gegenüber anderen Marktakteuren erfolgreich zu positionieren. Das ist anstrengend und verlangt viel Engagement und Kreativität in allen Geschäftsbereichen. Auch beim Portfoliomanagement, wo die VNG zusammen mit der ENERGIEUNION AG ein neues Dienstleistungsangebot etablieren wird.

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Dr. Wulf Lammert, Vorstand der ENERGIEUNION AG (links) und Karel Schweng, Leiter Marktsteuerung bei der VNG – Verbundnetz Gas AG (rechts) diskutieren auf der Handelsblatttagung in Berlin mit Prof. Dr.-Ing. Matthias Krause, Technischer Geschäftsführer der EVH GmbH, über die Möglichkeiten, die sich im Wettbewerb durch ein strategisches Portfoliomanagement für Stadtwerke und Regionalversorger ergeben. Foto: Christoph Busse

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Interview mit Prof. e. h. Dr.-Ing. Klaus-Ewald Holst

Unser Kunde steht im Wettbewerb an erster Stelle Seit die VNG 1990 den Wandel vom volkseigenen Betrieb in eine Aktiengesellschaft vollzogen hat, steht sie im Wettbewerb. Einerseits musste sich Erdgas im Wettbewerb mit anderen Energieträgern durchsetzen, andererseits gab und gibt es zunehmend im ehemaligen Heimatmarkt in Ostdeutschland andere Gaslieferanten. Von Beginn an war es für die VNG deshalb wichtig, sich durch marktgerechte Preise, Servicedienstleistungen und technisches Know-how einen Marktvorteil zu erarbeiten. Sie hat dabei eine solide Ausgangsbasis erreicht und beginnt seit einigen Jahren auch zunehmend, ihre Geschäftsbereiche zu erweitern und sich in anderen europäischen Märkten zu engagieren.

Wir sprachen mit dem Vorstandsvorsitzenden der VNG, Prof. e. h. Dr.-Ing. Klaus-Ewald Holst, über die aktuelle Wettbewerbssituation und die künftigen Entwicklungschancen des Unternehmens.

Wo steht die VNG heute in Europa?

Die VNG gehört in Europa zu den zehn größten Erdgasimporteuren, in Deutschland nimmt sie nach E.ON Ruhrgas und Wingas den dritten Platz ein und in Norwegen sind wir mittlerweile der zweitgrößte deutsche Gaskäufer. So gesehen haben wir uns seit 1990 zu einer wichtigen Größe in Europa entwickelt. Übrigens als einziges Unternehmen der Energiewirtschaft in Ostdeutschland.

Wie erklären Sie sich diese Entwicklung?

Eigene Ideen und eigenes Engagement sowie die permanente Unterstützung unserer Aktionäre – das sind die Eckpfeiler unseres Erfolges. Wir haben beispielsweise in der Wendezeit nicht darauf gewartet, was auf uns zukommen wird, sondern haben den Wandel selber in die Hand genommen. „Hilfe zur Selbsthilfe“ war unser Motto. So konnten wir frühzeitig die richtigen Entscheidungen treffen und diese rechtzeitig umsetzen – sowohl bei der Beschaffung als auch beim Absatz von Erdgas.

Bei allen Entscheidungen standen unsere Aktionäre und Partner geschlossen hinter uns. Hier sind besonders unsere wichtigsten Wegbegleiter der ersten Unternehmensjahre zu nennen: Die Unternehmen Ruhrgas, Wintershall, Gazprom,

Prof. e. h. Dr.-Ing. Klaus-Ewald Holst

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Ab 2014/2015 will die VNG eigenes Erdgas aus Norwegen nach Deutschland liefern.

Transport und Speicherung von Erdgas zu seinen Kernkompetenzen zählt und seine Leistungen Stadtwerken und regionalen Versorgungsunternehmen, Kraftwerken, Industriebetrieben sowie Gashändlern und Gastransporteuren zur Verfügung stellt. Am inländischen Endkundengeschäft werden wir uns auch in Zukunft nicht beteiligen.

Allerdings engagieren wir uns in der Erdgasproduktion und wollen ab 2014/2015 eigenes Erdgas aus Norwegen nach Deutschland liefern und so die Erdgasversorgung für unsere Kunden auf eine noch breitere Basis stellen. Das ist – neben unseren langfristigen Lieferverträgen – ein weiterer Beitrag, um die Versorgungssicherheit mit Erdgas zukünftig zu gewährleisten.

Gaz de France – und natürlich unsere kommunalen Anteilseigner. Sie haben seit 1990 den Aufbau der VNG als Ferngasunternehmen am Standort Leipzig getragen und uns bei der Umsetzung unserer strategischen Ziele unterstützt.

Viele Unternehmen denken bei zunehmendem Wettbewerbsdruck über eine Neupositionierung nach. Welche Gedanken gibt es diesbezüglich bei der VNG? Wir haben bereits vor zwei Jahren unsere langfristige Strategie bis 2020 in einem Konzept festgeschrieben. Danach sehen wir uns nach wie vor als europäischer Erdgasimporteur, der Handel,

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In Deutschland sind zahlreiche Energieversorger im Markt. Ein homogenes Produkt wie „Erdgas“

Unser Kunde steht im Wettbewerb an erster Stelle

und eine hohe Anzahl an Anbietern sind doch die besten Voraussetzungen für einen funktionierenden Wettbewerb. Dennoch wird immer noch der Vorwurf erhoben, die Marktöffnung sei bisher unvollständig umgesetzt. Ist das nur ein Problem der öffentlichen Wahrnehmung oder doch Realität?

Was bedeutet der Wettbewerbsdruck für Ihr tägliches Geschäft?

Im täglichen Geschäft hat sich Vieles geändert.

Der Vertrieb der VNG konkurriert mit zahlreichen Marktteilnehmern sowohl auf dem angestammten heimischen Markt als auch auf für uns relativ neuen Absatzmärkten. Bei der Belieferung von Kunden muss unser Handel – wie alle anderen – freie Netzkapazitäten beim jeweiligen Netzbetreiber buchen. Um hier erfolgreich zu sein, muss man bedarfsgerechte Preise bilden und Marktpreise bezahlen. Die Anforderungen des Marktes sind aber weiter gestiegen. Um hier entsprechend agieren zu können, bedarf es neuer Vertriebsstrukturen. Darum haben wir unseren Verkaufsbereich zum Jahresbeginn in Vertriebseinheiten organisiert, die sich an unseren wichtigsten Kundengruppen – den Versorgungsunternehmen und den Industrie- und Geschäftskunden – orientieren.

Wir brauchen heute stärker denn je Strukturen im Unternehmen, mit denen wir schnell und flexibel im Wettbewerb agieren können. Nur mit dieser Fähigkeit zur ständigen Weiterentwicklung können wir in einer dynamischen, sich permanent ändernden Geschäftswelt bestehen.

Das ist ganz klar ein Problem der öffentlichen Selbstdarstellung der Branche. In der Realität ist der Wettbewerb im vollen Gange. Der Wechsel des Erdgasanbieters ist für alle Stadtwerke, Industriekunden und Endkunden möglich. Wer will, kann wechseln.

Im Großhandelsbereich, wo die Möglichkeiten schon länger bestehen, bemerken wir eine zunehmende Bereitschaft, sich Zweit- und Drittlieferanten für die Gaslieferungen zu suchen. Wir merken aber auch, dass nicht allein der günstigste Preis zählt. Viele Kunden treffen ihre Entscheidung aufgrund weiterer Aspekte. Langjährige Erfahrungen, ein zuverlässiges Know-how und energienahe Dienstleistungen sind unter den Anbietern keinesfalls selbstverständlich. Sie bestimmen aber letztendlich das PreisLeistungs-Verhältnis. Bei den Endverbrauchern stagniert der Anbieterwechsel nach wie vor, obwohl auch sie durch die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen die Wahl haben. Das wird sich aber schnell weiter entwickeln.

Neue Anbieter kritisieren, dass ihnen der Zugang zu den Netzen nach wie vor verwehrt bleibt und sie damit ihr Erdgas nicht in allen Märkten frei anbieten können.

Wo sehen Sie einen Wettbewerbsvorteil der VNG? Der Energiemarkt ist noch schnelllebiger geworden und verlangt von den Unternehmen der Energiewirtschaft Konzepte, die sich an den gestiegenen Erwartungen der Kunden orientieren. Darüber hinaus ist auch der internationale Beschaffungsmarkt härter geworden. Unser Trumpf ist unsere 50-jährige Erfahrung. Die Geschichte der VNG war stets von Veränderungen geprägt. Es gab in der Vergangenheit ständig neue Herausforderungen.

Unsere Mitarbeiter haben diese immer als Chance gesehen und dadurch das Unternehmen ständig weiterentwickelt. Insofern bin ich sicher, dass wir auch neue Aufgaben meistern werden.

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Die Bundesnetzagentur hat gemeinsam mit den Netzbetreibern und den Interessenvertretungen von Gaskunden und Gashändlern für einen reibungslosen Zugang zu den Netzen gesorgt. Das gilt als notwendige Voraussetzung für mehr Wettbewerb im Erdgasmarkt. Heute kann jeder, der mit Erdgas handelt, zu einem Netzbetreiber gehen und Netzkapazitäten buchen. Da zählt allein das Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“.

Wir setzen uns übrigens aktiv für weitere Vereinfachungen des Netzzugangs ein. Erste Erfolge haben wir bereits mit der Plattform „marktgebiete.com“

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erreicht, die unsere Tochter ONTRAS zusammen

Die von der ONTRAS – VNG Gastransport GmbH betriebenen Gasfernleitungen

mit der BEB eingeführ t hat. Das begrüßt die

NEGP

Bundesnetzagentur und das wird auch von der

Gasfernleitungen Stralsund

Politik sehr positiv bewertet.

Flussrichtung

Rostock Bad Doberan

Die vom Gesetzgeber verlangte „rechtliche Entflechtung“ hat die Energieunternehmen zu fun-

Netzkopplungspunkte mit den europäischen Erdgastransportsystemen

Kamminke

Schwerin

Neubrandenburg

damentalen Umstrukturierungen gezwungen.

Wie ist die VNG damit umgegangen?

Perleberg

Durch die Trennung von Handel und Netzbetrieb sind Strukturen aufgebrochen worden, die über viele Jahre perfekt funktioniert haben. Das hat uns vor große Herausforderungen gestellt. Die Umstrukturierung mit der Ausgründung unseres Netzbetriebes und der Gründung der Netzbetriebsgesellschaft ONTRAS war eine logistische Meisterleistung. Sie bestand vor allem im grundlegenden systemtechnischen Wandel. Denn durch die Abwicklung fremdbelieferter Netzendkunden musste ONTRAS insbesondere in den Bereichen Netzzugang, Transportmanagement, Handel und Abrechnung neue Systeme und Funktionsbereiche schaffen. Bisher hat ONTRAS die neuen Anforderungen gemeistert. Allerdings leidet sie, wie alle anderen Netzbetreiber auch, unter sich ständig ändernden rechtlichen Anforderungen.

Ein wenig mehr Kontinuität wäre an dieser Stelle wünschenswert.

Steinitz Bernau Berlin Kienbaum Potsdam Groß Köris

Frankfurt / O.

Magdeburg Gubin Cottbus Bobbau Lauchhammer

Halle Leipzig

Görlitz Dresden Erfurt Hrádek

Chemnitz Sayda / Deutschneudorf

RWE TRANSGAS NET

Die VNG ist in das europäische Verbundsystem durch vier Übergabepunkte integriert.

Wichtiger denn je – und da wiederhole ich mich gerne wieder – sind für unsere Zukunftsfähigkeit die Beziehungen zu unseren Aktionären und Partnern. Ohne sie gäbe es heute keine eigenständige

Gestatten Sie uns eine letzte Frage: Die VNG

VNG. Vor allem die ostdeutschen Kommunen

feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen.

Sehen Sie die VNG auch für die nächsten 50 Jahre gerüstet?

haben bei der Privatisierung der VNG und 2002 im Rahmen der Ministererlaubnis bei der Fusion von E.ON und Ruhrgas dafür gesorgt, dass wir

Die VNG hat in den letzten 50 Jahren eine Viel-

uns als eigenständiges Unternehmen, fest ver-

zahl besonderer und prägender Erfahrungen

wurzelt in Ostdeutschland, entwickeln konnten.

gesammelt. Wir haben 1958 als „lose“ Einheit

Im Zuge dessen haben die Kommunen von der

die Anfänge der ostdeutschen Erdgaswirtschaft

Option Gebrauch gemacht, ihren Gesamtanteil

begründet, sind elf Jahre später in einen sozia-

auf 25,79 Prozent zu erhöhen und ihre Position

listischen Betrieb umgewandelt worden, haben

im Aktionärskreis der VNG zu stärken. Eine starke

nach der Privatisierung 1990 in Ostdeutschland

Unterstützung seitens unserer Aktionäre gibt uns

zusammen mit unseren Partnern in den Kommunen

heute den Rückhalt, damit wir unsere Kernkompe-

erfolgreich die Umstellung von Stadt- auf Erdgas

tenzen weiter ausbauen und neue Projekte wie in

vollzogen und uns nur 16 Jahre später ins Explo-

Norwegen realisieren können.

rationsgeschäft gewagt. Diese Etappen unserer

Ich bin davon überzeugt, dass die VNG für die

Geschichte zeugen von Entschlossenheit und Mut.

Zukunft gerüstet ist, sofern es uns gelingt, unsere

Das sind auf jeden Fall wichtige Eigenschaften für

langjährige Erfahrung zu nutzen und die Nähe zu

den Wettbewerbserfolg.

unseren Aktionären und Kunden zu wahren.

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Von der konventionellen Beschaffung zum vollständigen Portfoliomanagement Stadtwerke, Regionalversorger und Industriekunden stehen heute vor der entscheidenden Aufgabe, Strom und Gas möglichst bedarfsgerecht einzukaufen. Sie sind nur noch wettbewerbsfähig, wenn sie sich ein genaues Bild über ihre zukünftige Abnahmesituation machen, den daraus resultierenden Energiebedarf abschätzen und danach ihre Mengen einkaufen. Vor diesem Hintergrund steigen natürlich die Anforderungen an die Beschaffungsstrategie der Unternehmen. Schließlich gewinnen neben längerfristigen Lieferverträgen zunehmend auch kurzfristige Lieferungen an Bedeutung.

Dr. Wulf Lammert, Vorstand der ENERGIEUNION AG, Schwerin, erläutert, wie die ENERGIEUNION AG ihre Kunden beim integrierten Portfoliomanagement für Strom und Gas unterstützt und warum sein Unternehmen die Zusammenarbeit mit der VNG gesucht hat.

Energiebeschaffung muss breit aufgestellt werden

wir unseren Partnern ohne eigenen Marktzugang

Vor nunmehr 12 Jahren als Verbund einiger größerer

Dafür unterhält die ENERGIEUNION AG eine eige-

Stadtwerke im Nordosten Deutschlands gegründet,

ne Handelsplattform sowie Bilanzkreise in allen

hat die ENERGIEUNION beizeiten ihre Ausweitungs-

Regelzonen in Deutschland.

jedes Produkt zum aktuellen Marktpreis anbieten.

möglichkeiten im liberalisierten Energiemarkt erkannt. Deshalb hat sie zunächst einen Teil ihrer

Uneingeschränkter Handel am Energiemarkt

Aktien an die Hafslund ASA (Norwegen), später an

Als die ENERGIEUNION 1996 von den Stadtwerken

die NUON Energy Trading & Whole-

Schwerin, Rostock und Neubrandenburg gegründet

Die ENERGIEUNION AG ist ein Großhandels-

sale übertragen. Mit diesen im inter-

wurde, verfolgte das Unternehmen ausschließlich

unternehmen, dessen Geschäftsfeld den Handel

nationalen Stromhandel erfahrenen

das Ziel, die drei Eigentümer durch ein gemeinsam

ENERGIEUNION AG

mit Strom und Gas sowie die Erbringung han-

Partnern sammelte das Unterneh-

größeres Handelsvolumen am europäischen Ener-

Kraftwerksverteiler und Großabnehmer umfasst.

men wertvolle Erfahrungen. Auch

giemarkt erfolgreich zu positionieren. Heute zählen

Das Handelshaus wurde 1996 vor dem Hinter-

die Leipziger VNG – Verbundnetz

wir zahlreiche Industriebetriebe wie Heidelberg-

grund des Neubaus und der Optimierung von

Gas AG besaß bereits seit 2001

Cement, große Stadtwerke mit und ohne eigene

und ist mit dem Einsetzen der Liberalisierung der

mehr als elf Prozent Anteile an der

Erzeugerkapazitäten wie die DREWAG Stadtwerke

deutschen Energiemärkte im Jahr 1998 in das

ENERGIEUNION. Im letzten Jahr

Dresden GmbH sowie kleine Kommunalbetriebe in

Stromhandelsgeschäft eingetreten. Kontinuität

hat sie ihren Anteil auf 92,22 Pro-

Ost- und Westdeutschland zu unseren Kunden. Wir

zent aufgestockt. Zusammen mit

haben Rahmenvereinbarungen mit 50 europäischen

Stromhandel als zuverlässiger Handelspartner

diesen Unternehmen hat sich unsere

Handelsunternehmen auf EFET-Basis (European

etablieren und in Deutschland als kompetentes

vergleichsweise kleine Mannschaft

Federation of Energy Traders) geschlossen und

Dienstleistungsunternehmen durchsetzen konn-

als international agierendes Unter-

sind für sie die Schnittstelle zum Strommarkt. Für

mit 92,22 Prozent die VNG – Erdgascommerz

nehmen im Strommarkt etabliert.

viele Partner erweist sich als Vorteil, dass wir das

GmbH sowie mit 7,78 Prozent die Stadtwerke

Wir setzen heute weit über 200 Mil-

Risiko- und Bilanzkreismanagement beherrschen und

lionen Euro im Jahr um und erwirtschafteten 2006 einen Überschuss von 1,6 Millio-

weitere energienahe Dienstleistungen anbieten – von

nen Euro. Dazu trug wesentlich bei, dass wir uns ein

zur Finanzierung. So eröffnet sich unseren Kunden

solides Know-how beim Portfoliomanagement im

die Möglichkeit, uneingeschränkt am Energiehan-

Energiebereich erarbeitet haben. Beim steigenden

del teilzunehmen, ohne die gesamten technischen

Bedarf an Energie einerseits und dem Streben

und personellen Ressourcen vorhalten zu müssen.

nach Kosteneinsparungen andererseits macht es

Darüber hinaus profitieren sie aber auch davon,

sich bezahlt, die Energiebeschaffung möglichst

dass wir mit unseren geringeren Handelsmengen

breit aufzustellen. Durch unseren Zugang zu den

genauer auf ihre Bedürfnisse eingehen können. Wir

fünf umsatzstärksten Brokerplattformen können

können, anders als die EEX, auch kleinere Mengen

delsnaher Dienstleistungen für Weiterverteiler,

Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerken gegründet

und Solidität haben dazu beigetragen, dass die ENERGIEUNION AG sich im europäischen

te. Gesellschafter der ENERGIEUNION AG sind

Halle, Schwerin und Rostock.

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Hedging-Produkten über einen Börsenzugang bis hin

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handeln. Daher passt unsere Energieplattform zu

haben, oder wollen sie das selbst von Fall zu

jedem Kunden, von einer kleinen Kommune bis hin

Fall tun? Von den Kunden der VNG, die bisher vor

zu einem deutschlandweit aufgestellten Konzern,

allem ihre Stromlieferungen strukturiert haben,

der sich nicht um die Energiebeschaffung für seine

erwarten wir uns eine hohe Resonanz. Da wir nicht

Werke kümmern will, aber garantiert die günstigsten

aktiv auf die Endkunden zugehen, erwarten wir

Bedingungen für seinen Energiebezug wünscht.

zudem, dass unsere Kunden und Partner – die Stadtwerke – das mit Treue honorieren.

Strom- und Gashandel aus einer Hand Kunden schätzen heute mehr denn je flexible

Zwei strategische Partner mit

Energieprodukte. Wir bieten sie über unsere ei-

anspruchsvollen Zielen

gene Handelsplattform seit vielen Jahren für den

Für Energieversorger und Industriebetriebe, die

Strom- und CO2 -Handel an. VNG hat Vergleichbares

beide einen hohen Kostendruck haben, werden die

im Gasbereich mit acset-x entwickelt, der ersten Internetplattform für den kurz- und mittelfristigen

Möglichkeiten einer strukturierten Beschaffung

Gashandel an virtuellen Handelspunkten von

ENERGIEUNION und VNG sehen

marktgebietsaufspannenden Netzbetreibern. Auf

ihre gemeinsame strategische

www.acset-x.de können registrierte Händler seit Oktober 2006 Gasmengen am virtuellen Handels-

Linie darin, ihre Kunden bei die-

punkt der ONTRAS – VNG Gastransport GmbH,

Energieeinkauf als Dienstleister zu

Leipzig (ONTRAS) kaufen und verkaufen. Die neu-

unterstützen. Gemeinsam können

trale Plattform führt unabhängige Handelsteilneh-

wir deutlich mehr kundenspezifische

mer zu standardisierten Lieferbedingungen zusam-

Energiedienstleistungen anbieten

men. Die über die Internetplattform geschlossenen

und zudem ein breiteres Kunden-

Verträge werden direkt zwischen den Gashändlern

spektrum bedienen. Dabei ist die

außerhalb von acset-x abgewickelt.

VNG einerseits der Partner, der groß

Angesichts der vergleichbaren Handelsprodukte

genug ist, um zusätzliche Kredit- und

von ENERGIEUNION und VNG lag es auf der Hand,

Garantielinien für den Energiehandel

unsere Gemeinsamkeiten zusammenzuführen und

abzusichern. Die ENERGIEUNION

zukünftig eine strukturierte Beschaffung für den

ist im Gegensatz dazu klein und wen-

Strom- und Gashandel anzubieten. Dazu hat die

dig genug, um noch schneller markt-

VNG bereits im Dezember ihre Plattform acset-x

gerechte Produkte einzuführen.

auf die ENERGIEUNION übertragen. Sie wird im

Ab 1. April wollen wir mit ersten Erdgasprodukten

Energieportal in Schwerin weitergeführt und das

den Markt testen und die weitere Entwicklung

Know-how beider Unternehmen vereint.

abwarten. Innerhalb von zwei Jahren könnten

Am 1. April wird die ENERGIEUNION beginnen,

sich daraus gemeinsame Produkte entwickeln:

kleinere Kunden mit Gasprodukten zu versorgen.

Statt reiner Energiebeschaffung wird das gesamte

Zunächst startet die Plattform im ONTRAS-Gebiet

Energieportfolio für Kunden gemanagt. Versteht

mit Struktur- und Stundenprodukten. Damit treten

sich, dass dafür die ENERGIEUNION bislang out-

wir natürlich in Konkurrenz zur EEX in Leipzig.

gesourcte Bereiche wieder ins Unternehmen holt

Allerdings grenzen wir uns deutlich von ihr ab,

und die Mitarbeiterzahl demnächst erhöht.

von Strom und Gas immer wichtiger.

sem wettbewerbsentscheidenden

Portfoliomanagement und strukturierte Beschaffung Strukturierte Beschaffung bedeutet, den Gesamtbedarf in verschiedene Segmente zu zerlegen und diese zu unterschiedlichen Zeitpunkten einzukaufen. Voraussetzung hierfür ist eine möglichst genaue Kenntnis der Bedarfsprognosen.

Grundsätzlich kann ein Kunde von sinkenden Preisen profitieren; aber auch steigende Preise sind möglich. Durch ein gezieltes Portfoliomanagement lässt sich das Preisrisiko begrenzen.

Ein fundiertes Know-how im Energiehandel und eine dauerhafte Beobachtung sind dabei unabdingbar, um den Einkauf von Strom und Gas zum optimalen Zeitpunkt durchzuführen.

Die ENERGIEUNION AG bietet das Portfoliomanagement als frei kombinierbare Module an, unter anderem mit einer Portfoliosimulation, der Erstellung eines Handelskonzeptes, Beschaffungsmöglichkeiten und Absicherungs- und Abwicklungsinstrumente.

denn während bei der EEX nur große Mengen von mindestens 10 Megawatt gehandelt werden

Ihr Ansprechpartner

können, bieten wir bereits 1 Megawatt-Mengen

Dr. Wulf Lammert Vorstand ENERGIEUNION AG Mecklenburgstraße 10–12 19055 Schwerin Tel.: 0385 59292 - 0 Fax: 0385 59292 - 99 info@ENERGIEUNION.de www.ENERGIEUNION.de

an. Außerdem erhalten Kunden weitere Dienstleistungsprodukte rund um die Energieversorgung, etwa Werkzeuge zur eigenen Analyse der Angebote.

So können sie selbst entscheiden: Wollen sie von uns ihre Bezugsquellen und -preise optimiert

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EVH setzt auf ENERGIEUNION Die EVH GmbH – Energieversorgung Halle – beliefert Privat-, Gewerbe- und Großkunden mit Strom, Erdgas und Wärme. Der Energieversorger ist mittlerweile über die Grenzen Halles hinaus aktiv und hat sich deutschlandweit vor allem als preisgünstiger Stromlieferant einen Namen gemacht. Die EVH sichert ihre Energielieferungen für Strom nicht nur durch eigene Kraftwerke, sondern auch durch einen strukturierten Stromhandel. Dabei wird der Hallenser Versorger von der ENERGIEUNION unterstützt, bei dem er zudem mit 3,41 Prozent beteiligt ist.

Vier Fragen an Prof. Dr. Matthias Krause, Technischer Geschäftsführer der EVH GmbH. Wann haben Sie in Ihrem Unternehmen damit

Wie stellen die Stadtwerke und Regionalversorger

begonnen, sich mit neuen Beschaffungsstrategien zu beschäftigen?

heute am sinnvollsten ihre Energielieferungen zusammen?

Prof. Krause: Mit dem Beginn der Liberalisierung

Prof. Krause: Ein Unternehmen kann nur ein für

des Strommarktes ab 1998 wurden die Erfah-

sich vertretbares Risiko eingehen, was es selbst

rungen aus dieser Zeit in den Verhandlungen

für sich finden und definieren muss. Daraus

zum Neuabschluss von Stromlieferungsverträgen

ergeben sich nach den Gesetzen des Marktes

umgesetzt und neue Strategien zur Beschaffung

selbstverständlich auch nur begrenzte Chancen.

von Strom und Gas erdacht. Schnell wurde klar,

Selbstverständlich haben wir vor dem Schritt

dass wir uns dazu professionelle Beratung hinzu-

in die strukturierte Beschaffung dies für unser

ziehen müssen, da uns entsprechende praktische

Unternehmen definiert.

Erfahrungen fehlen.

Im Ergebnis haben wir ein ausgewogenes Verhältnis von Börsenprodukten, Stundenfahrplänen und

Wie unterstützt Sie die ENERGIEUNION AG bei Ihrer

Spotmarktmengen gefunden. Aufgrund der wet-

unternehmensinternen Beschaffungsstrategie?

terabhängigen Erzeugung und den verbleibenden

Prof. Krause: Für die benötigte professionelle

Prognoserisiken wird von uns darüber hinaus

Beratung und Unterstützung haben wir uns seit

ebenfalls der Day-ahead-Markt (IntraDyS-Market)

2001 für die ENERGIEUNION entschieden. Die

zum nachträglichen Feinabgleich genutzt.

ENERGIEUNION bietet uns den Zugang zur EEX (einschließlich Sicherheiten) und damit einen

Bisher ergänzen Sie lediglich Ihr Stromportfolio

Zugang zum europäischen Strommarkt, um zu und den Portfolioausgleich (Strom) umsetzen zu

durch die ENERGIEUNION AG. Planen Sie in Zukunft auch eine Ausweitung auf den Energieträger Erdgas?

können. Für die Zukunft planen wir Gleiches für

Prof. Krause: Der Begriff „lediglich“ ist hier nicht

das Medium Gas.

zutreffend. Gerade die klare und transparente Organisation eines Portfoliomanagements einschließlich Risikomanagements ist eine nicht zu unterschätzende Notwendigkeit im Unternehmen.

Seit Beginn unserer Partnerschaft im Jahre 2001 beobachten wir zusammen mit der ENERGIEUNION die Entwicklungen auf dem Gasmarkt. Für die Realisierung einer strukturierten Gasbeschaffung stellt die ENERGIEUNION mit ihrem Know-how bezüglich Zugang zu den HUB's und einem zugehörigen Risikomanagement einen wertvollen Partner dar.

Die ENERGIEUNION wird für uns dabei – wie in der Strombeschaffung – ein wichtiger Partner sein.

marktüblichen Konditionen die Strombeschaffung

Darüber hinaus bietet uns die ENERGIEUNION eine umfassende Portfolioberatung an und leitete daraus mit uns die Strategie zur Beschaffung und das Risikomanagement ab. Gerade das Risikomanagement gewinnt in Zeiten schwankender Preise immens an Bedeutung, sodass die Zusammenarbeit mit der ENERGIEUNION für uns sehr wertvoll ist. Jedes Unternehmen ist gut beraten, den Schritt in die strukturierte Beschaffung nur mit gesicherten Kenntnissen im Portfoliomanagement und auf Basis eines bereits umgesetzten Risikomanagements zu vollziehen.

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medium gas | 2008.1

Strom- und Gashandel im Umbruch Illustriert von Peter M. Homann.

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Aktuell | Markt |

Schwerpunkt | Umschau | Feature

Einsatz von BioErdgas im Erdgasmarkt BioErdgas hat für die Energiewirtschaft ein hohes Potenzial – sowohl ökonomisch als auch ökologisch. Der Energieträger, der in seiner Eigenschaft dem fossilen Erdgas gleicht, kann zur Verstromung, im Wärmemarkt und als Treibstoff eingesetzt werden. Gleichzeitig werden durch die gute Umweltbilanz beim Einsatz von „grünem“ Erdgas die europaweiten Klimaschutzziele unterstützt. Über den Einsatz von BioErdgas berichtet Reinhard Schüler, Präsident der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. (ASUE) und Mitglied im Vorstand der Gasanstalt Kaiserslautern AG.

Rathenow

Werlte

ca. 500*

ca. 340

Hardegsen

Ketzin

ca. 1000*

ca. 180*

Straelen

Könnern/Halle

ca. 550

ca. 680*

Kerpen

ca. 550*

Groß-Umstadt ca. 150*

Mühlacker ca. 500

der regenerativen Energie „BioErdgas“ – regional

in die Atmosphäre. Diese Emissionen sollen nach

und in größeren Mengen – und deren Verbreitung

Auffassung der Bundesregierung durch eine hö-

über das Gasnetz: Dieser Weg ist für den Kunden

here Energieeffizienz und den verstärkten Einsatz

wesentlich billiger, als die Anschaffung von Solar-

Erneuerbarer Energien, u. a. von Bioenergie, gesenkt werden. Bioenergie – so eine aktuelle Schätzung

kollektoren, Wärmepumpen oder anderer Anlagen zur Erschließung regenerativer Energien.

Einspeisung von BioErdgas:

Jahr 2030 – wird ca. 17 % des Gesamtenergiebedarfs

Schwandorf ca. 1000

Projekte und Fortschritt

decken können. Auf andere Energieträger kann wei-

Maihingen ca. 500*

Pliening Graben

wichtiges Argument spricht für die Erschließung

die Reduzierung des Kohlendioxid-(CO2)-Ausstoßes

der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe für das

Darmstadt ca. 150*

Im Mittelpunkt der Klimaschutzbemühungen steht

Seit einigen Monaten wird in Deutschland Bio-

terhin nicht verzichtet werden. Eine Schlüsselrolle

ca. 500

ca. 500

Erdgas in das Gasnetz eingespeist. Die deutsche

spielt auch in Zukunft Erdgas, das die niedrigsten CO2-Emissionen unter den fossilen Brennstoffen hat.

Durch die Einführung der Erdgas-Brennwerttechnik

Die Karte zeigt eine beispielhafte Auswahl der deutschen BioErdgas-Projekte sowie Einspeisestellen und -mengen.

Alle Angaben in Normkubikmeter BioErdgas pro Stunde.

Gaswirtschaft leistet damit einen wirksamen Beitrag zur Bekämpfung der Klimaerwärmung und zur Erreichung der Klimaschutzziele im Rahmen

haben die Gaswirtschaft, die Gasgeräteindustrie

des Kyoto-Protokolls. Trotz noch zahlreicher wirt-

und nicht zuletzt das Fachhandwerk maßgeblichen

schaftlicher und technischer Herausforderungen

Anteil daran, dass in den letzten 20 Jahren bereits

beweisen die Pionieranlagen, dass es geht.

viele Milliarden Kilowattstunden Energie eingespart

* Diese Anlagen befinden sich im Planungs- oder Erprobungsstadium und haben ihren Einspeisebetrieb noch nicht aufgenommen.

Erdgaskunden können so in Zukunft regenerative

werden konnten. In der Klimaschutz-Selbstverpflich-

Energie über ihren Gasanschluss beziehen. Im

tung der deutschen Gaswirtschaft von 2000 wurde

letzten Jahr hat sich die deutsche Gaswirtschaft

eine Reduzierung der CO2 -äquivalenten Emissionen

im Rahmen des „Klimaschutz-Aktionsprogramms

bis 2012 im Vergleich zu 1990 um 45 Millionen

2007“ verpflichtet, bis 2010 bis zu 10 % des Ab-

Tonnen im Haushalt- und Kleingewerbesektor ver-

satzes an Erdgas als Kraftstoff durch BioErdgas zu

sprochen. Bis 2006 konnte bereits eine Einsparung

substituieren und diesen Anteil bis 2020 auf bis

von 42 Millionen Tonnen erreicht werden.

zu 20 % zu erhöhen. Der BioErdgasmarkt soll wirt-

Seit langem ist bekannt, dass sich das Gasnetz

schaftlich ausgebaut werden. Ziel ist es, 2030 jähr-

ideal zur Verteilung von regenerativen Energien

lich 10 Milliarden m3 BioErdgas einzuspeisen.

(BioErdgas) und Wasserstoff anbietet. BioErdgas von Biomasse entsteht. Erneuerbare Energien

BioErdgas-Markt: Herausforderungen Herausforderungen gibt es noch entlang der

(Sonne, Wind) unterliegen meist Schwankungen.

gesamten Nutzungskette von BioErdgas – bei

BioErdgas hingegen kann in Deutschland erzeugt

der Erzeugung der Biomasse, der Erzeugung und

und über das Gasnetz transpor tier t werden.

Aufbereitung von Biogas sowie beim Transport

Schwankungen zwischen Produktion und Be-

und der Vermarktung von BioErdgas bis hin zu

darf werden von Gasspeichern kompensiert. Ein

speziellen Absatzbereichen wie Kraft-Wärme-

ist aufbereitetes Biogas, das durch Fermentation

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medium gas | 2008.1

kopplungsanlagen (KWK), Kraftfahrzeuge und

dernen Erdgasanwendungen

Heizanlagen. Aufgrund der vergleichsweise gerin-

und zukünftig mit BioErdgas-

gen Energiedichte und dem hohen Wassergehalt

anwendungen lassen sich

der Biomasse ist eine langfristige Absicherung

vergleichsweise einfach und

des Biomasse-Bezugs unter wirtschaftlichen

kosteneffizient erhebliche Ener-

Konditionen in unmittelbarer Nähe der Biogasan-

gie- und Treibhausgasmengen

lage zwingend notwendig. Außerdem dürfen der

einsparen. Der Austausch eines

Anbau und die Düngung der Biomasse den Boden

Standardkessels (vor 1978)

und das Grundwasser nicht überlasten. Bei den

durch ein Erdgas-Brennwert-

Aufbereitungsverfahren kann auf Erfahrungen aus

gerät mit Solarunterstützung für

dem Ausland und der chemischen Industrie zu-

Warmwasser und Heizung kann

rückgegriffen werden. Die wesentlichen Verfahren

den Primärenergieverbrauch um

(Druckwechseladsorption, Druckwasserwäsche

bis zu 50 Prozent senken. Die

und Aminwäsche) unterscheiden sich in ihrer

Erdgas-Wärmepumpe ist ab ca.

Effizienz, ihrem Personal- und Hilfsenergiebedarf

30 kW auf dem Markt verfügbar;

sowie in der Höhe der Verluste.

Geräte mit kleineren Heizleis-

Die Anforderungen an das einzuspeisende BioErd-

tungen werden voraussichtlich

gas richten sich nach der Vermischung im Netz. Als

in den nächsten Jahren angebo-

„Austauschgas“ sind die Qualitätsansprüche höher

ten. Das Einsparpotenzial wird

als für „Zusatzgas“. Damit ein signifikanter Anteil

noch größer, wenn in Zukunft

eingespeist werden kann, hat BioErdgas in der Regel

BioErdgas in Brennwertkesseln

die Anforderungen an „Austauschgas“ zu erfüllen.

und Wärmepumpen eingesetzt werden kann. Die

Die Einspeisung von BioErdgasmengen kann be-

Gaswirtschaft setzt hohe Erwartungen in die re-

grenzt werden durch unzureichende Netzkapazitäten

generative Energie BioErdgas und ist auch bereit

oder auch durch fehlende Absatzmöglichkeiten in

Risiken einzugehen. Auf diesem Weg benötigt sie

KWK-Anlagen. Die Messung der BioErdgasmengen

entsprechende politische Rahmenbedingungen.

gestaltet sich schwierig, da derzeit noch keine für

Im Jahr 2007 hat die Bundesregierung mit dem

BioErdgas zugelassenen Messgeräte verfügbar

„Integrierten Energie- und Klimaprogramm“ ein

sind. In H-Gasgebieten kann die Beimischung

Gesetzespaket auf den Weg gebracht.

von geringen Mengen Flüssiggas notwendig sein,

Ein wesentlicher Baustein ist das Erneuerbare-Ener-

um die im DVGW-Arbeitsblatt G 685 geforderten

gien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Es soll den Anteil

Brennwertvorgaben einhalten zu können.

Erneuerbarer Energien im Wärmemarkt erhöhen. Ab

Der BioErdgasproduzent ist verantwortlich für die

2009 sollen Bauherren damit verpflichtet werden,

Gasqualität. Er informiert sich beim Netzbetreiber

einen Teil des Wärmebedarfs über Erneuerbare

über verfügbare Netzkapazitäten. BioErdgas-

Energien zu decken. Bis jetzt steht jedoch noch

mengen werden – wie andere Gasmengen – von

nicht fest, ob der Gebäudeeigentümer diese Pflicht

einem „virtuellen Handelspunkt“ aus verkauft.

erfüllen kann, wenn er die Erneuerbare Energie

Der Netzbetreiber bilanziert die ein- und ausge-

„BioErdgas“ zur Wärmeerzeugung nutzt.

Nutzungskette von BioErdgas: Potenzial von Anfang bis Ende.

Quelle: ASUE

Reduktion von CO2 -Emissionen durch moderne Erdgas-/ BioErdgas-Wärmeerzeuger mehr als –50

Angaben in % –50 –40 –26 –18

Quelle: ASUE

speisten Mengen. Die Gasnetzzugangsverordnung sieht abweichend von der üblichen 1-stündigen Basisbilanzierung bei BioErdgas einen Bilanzie-

Ihr Ansprechpartner

rungszeitraum von 12 Monaten vor.

Reinhard Schüler Präsident der ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V., Mitglied im Vorstand der Gasanstalt Kaiserslautern AG

Moderne Erdgas-/BioErdgas-Technologien reduzieren die CO 2 -Emissionen nachhaltig In Deutschland sind 1,9 Millionen Ölfeuerungs-

Bismarckstraße 16 67655 Kaiserslautern info@asue.de | www.asue.de

anlagen und 1,7 Millionen Gasfeuerungsanlagen älter als 27 Jahre. Durch den Austausch mit mo-

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Bioerdgas-Wärmepumpe

Bioerdgas-Brennwertkessel

Erdgas-Wärmepumpe

Erdgas-Brennwertkessel mit Solarenergie (Warmwasser und Heizung)

Erdgas-Brennwertkessel mit Solarenergie (Warmwasser)

Niedertemperaturkessel

Erdgas-Brennwertkessel

Standardkessel (vor 1978)

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Aktuell | Markt |

Schwerpunkt | Umschau | Feature

Erdgasspeicher im Wettbewerb Die Entwicklung neuer Erdgasspeicherkapazitäten spielt eine entscheidende Rolle für die technische und kommerzielle Sicherung der Energieversorgung in Europa.

Immer noch gewährleisten Gasspeicher die

Das Vertrauen in die Attraktivität von Erdgas als

Sicherheit der Energieversorgung in Europa in

Energieträger kann beim Kunden nur erreicht

Zeiten saisonaler Verbrauchsschwankungen

werden, wenn dieser sicher sein kann, dass das

oder Bezugsbeschränkungen. Aber Speicherpro-

Medium Erdgas, das auch im Wettbewerb zum beim

dukte dienen zunehmend auch als den Gasmarkt

Kunden lagerbaren Erdöl steht, uneingeschränkt

fördernde Flexibilitätsinstrumente. Sie stehen

verfügbar ist.

dabei im Wettbewerb mit Flexibilitätsprodukten

Die Internationale Energieagentur (IEA) definiert

anderer Anbieter, wie z. B. denen von Händlern,

Versorgungssicherheit als die „Minimierung der

Produzenten oder Netzbetreibern.

Risiken einer Versorgungsunterbrechung auf ein

Traditionell gleichen Erdgasspeicher jahres-

akzeptables Niveau.“ Die möglichen Risiken lassen

zeitlich bedingte Nachfrageschwankungen aus.

sich entsprechend ihrer Dauer kategorisieren: Zu

Sie werden im Sommer gefüllt und ihr Volumen

den kurzzeitigen Störungen zählen Versorgungs-

wird im Winter aufgrund der erhöhten Nachfrage

unterbrechungen, die aus technischen Problemen,

reduziert. Darüber hinaus dienen Speicher der

Unfällen oder extremen Witterungsbedingungen

Preisoptimierung, indem billiges Erdgas ein-

resultieren. Längerfristige Störungsrisiken basie-

gespeist und in Zeiten höherer Preise aus dem

ren auf fehlenden Investitionen oder politisch bzw.

Speicher entnommen wird. Wichtigste Funktion

kommerziell motivierten Lieferstopps. Da die Län-

von Gasspeichern bleibt jedoch die Gewährleistung

der, die besonders abhängig von Erdgasimporten

der Versorgungssicherheit.

und anfällig für Versorgungsunterbrechungen sind,

Aus unternehmerischer Perspektive ist die Versor-

nur ein Fünftel der weltweiten Speicherkapazitäten

gungssicherheit kein Selbstzweck, sondern dient

auf sich vereinen, sind Erdgasspeicher gerade für

als Argument im Wettbewerb der Energieträger.

diese Regionen bedeutsam. In diesem Zusammenhang kommt den europäischen Regierungen eine

UGS weltweit, Verteilung des Arbeitsgasvolumens nach Regionen

Schlüsselrolle bei der Schaffung bestmöglicher (Angaben in %)

Rahmenbedingungen und der Sicherstellung einer eindeutigen politischen Richtung zu, unter denen

Asien

die Risiken für Investitionen in die Gasinfrastruktur in einem marktwirtschaftlichen Umfeld unterneh-

2 Nord- und Südamerika

merisch kalkulierbar und minimierbar sind.

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Die Sicherung der Energieversorgung ist für das

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Westeuropa

Funktionieren der hoch entwickelten Industriestandorte Europas elementar. Die sinkende Erdgasförderung in Europa, vor allem in Großbritannien,

2

der zunehmende Importbedarf der Europäischen

Naher Osten

Union (EU) und die Globalisierung des Erdgasmarktes verschärfen den Wettbewerb um das verfügbare Gas. Die Wettbewerbssituation für Speicher ist vor allem dadurch gekennzeichnet,

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dass die Produkte, die mit Gasspeicheranlagen

Osteuropa (inkl. GUS)

generiert werden, durch gleiche Produkte anderer

Quelle: IGU 2006

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medium gas | 2008.1

Speicheranlagen oder durch Produkte anderer Ak-

UGS in der EU-27 – Arbeitsgasvolumen und Anzahl der Speicheranlagen nach Ländern

teure am Erdgasmarkt ersetzt werden können.

Nation

Darüber hinaus führt die zunehmende Liberalisierung des Gasmarktes zu einer steigenden

Arbeitsgasvolumen in Mrd. m³

Jahr

Nachfrage nach Speicherkapazitäten. Bei zahlreichen Speichernutzern mit unterschiedlichsten Bedarfseinschätzungen und unterschiedlich geprägten Intentionen für die Speicherung des Erdgases wird im Vergleich zu einem einzigen dominierenden Speichernutzer die Kapazitätsbedarfsplanung automatisch unschärfer. Auch dadurch entsteht ein zusätzlicher Bedarf an neuer Speicherkapazität. Investitionen in den Bau neuer

Anzahl der Speicheranlagen

2003

2006

2003

2006

Deutschland

18.900

19.068

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Italien

17.300

17.415

10

10

Frankreich

15

11.633

11.643

15

Niederlande

4.750

5.000

3

3

Ungarn

3.610

3.610

5

5

Großbritannien

3.267

3.267

4

4

Tschechische Republik

2.801

2.891

8

8

Österreich

2.647

2.820

4

4

Slowakische Republik

2.341

2.198

4

2

Speicheranlagen sind auch aus diesen Gründen

Lettland

2.105

2.300

1

1

dringend notwendig.

Spanien

1.990

1.981

2

2 6

Polen

1.572

1.556

6

Importabhängigkeit

Rumänien

1.470

2.300

5

5

Die Erdgasspeicherkapazität der EU beträgt rund

Dänemark

815

820

2

2

80 Mrd. m³. Deutschland, Italien und Frankreich

Belgien

650

550

2

1

verfügen über fast zwei Drittel dieses Arbeits-

Bulgarien

500

500

1

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gasvolumens. Als große Erdgasverbraucher mit

Irland

100

210

1

1

sinkender Eigenproduktion sind diese drei Länder

Total

76.451

78.129

116

114

besonders importabhängig. Importe decken schon

Quelle: IGU, 2003, 2006

jetzt 80 Prozent ihres jährlichen Bedarfs. Großbritannien und die Niederlande, die über lediglich 4,2 bzw. 6,4 Prozent des EU-Gasspeichervolumens

Gasspeicherung und die Entwicklung neuer Spei-

verfügen, konnten hingegen bislang saisonalen

cherkapazitäten sind daher entscheidend für die

und verbrauchsbedingten Nachfrageschwan-

technische und kommerzielle Sicherung der euro-

kungen durch die flexible Steigerung oder Dros-

päischen Energieversorgung. Nach Schätzungen

selung ihrer Produktion ausgleichen. Doch diese

von Gas Storage Europe (GSE) kann Europas

Situation änderte sich aufgrund der sinkenden

Speichervolumen bis zum Jahr 2015 um 30 Mrd. m³

Eigenproduktion rasant. Großbritannien wurde

erweitert werden. Das niederländische Clingen-

2007 Netto-Gasimporteur und hat dadurch einen

dael-Institut sagt bei einem jährlichen Wachstum

wachsenden Bedarf an Speicherkapazitäten, was

des Gasbedarfs in Europa von zwei Prozent einen

Auswirkungen auf den gesamten europäischen

zusätzlichen Speicherkapazitätsbedarf von jährlich

Speichermarkt zeigt.

3 Mrd. m³ bis 2025 voraus. Spätestens 2030 wird

Angaben der International Gas Union (IGU) zufolge

die europaweite Importabhängigkeit 80 Prozent

verfügte Deutschland im Jahr 2006 über 44 Spei-

erreichen. Doch setzen die dringend notwendigen

cheranlagen mit einem Arbeitsgasvolumen von

Investitionen in den Bau neuer Speicheranlagen

19,1 Mrd. m³. Diese Speicheranlagen werden von

stabile regulatorische Rahmenbedingungen vo-

20 Speicherunternehmen betrieben. In Deutschland

raus. Nur durch einen stabilen, transparenten

entsprechen die vorhandenen Speicherkapazitäten

und vorhersehbaren Regulierungsrahmen kann

20 Prozent des Jahresverbrauchs. Doch erfordert

das Vertrauen potenzieller Investoren in den Erd-

eine steigende Nachfrage nach Erdgas auch mehr

gasspeichermarkt gefördert werden.

Bernd Protze

Speicherkapazitäten. Außerdem erhöht die zunehmende Entfernung der Bezugsquellen von den

Bernd Protze, Leiter Speicherportfolio bei

Verbrauchermärkten das Risiko einer gesicherten

der VNG; Gordon Gerisch, Assistent Strategische

Erdgasversorgung Europas. Die verbrauchsnahe

Koordinierung bei der VNG

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Gordon Gerisch

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Aktuell | Markt |

Schwerpunkt | Umschau | Feature

Meilenstein Kooperationsvereinbarung II – IT-Trends für Gasnetz und Gashandel Nach der Kooperationsvereinbarung II, die Bundesnetzagentur und Gaswirtschaft im Juni 2007 auf den Weg gebracht haben, waren weit reichende Änderungen beim Netzzugangsmodell Gas notwendig. Die Anbieter sahen sich vor der schwierigen Aufgabe, ihre Logistikprozesse an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. So mussten beispielsweise Abwicklungsprozesse entflechtet und neue IT- und Dienstleistungsprodukte eingeführt werden.

Dr. Peter Heine, Geschäftsführer der ECG Erdgas-Consult GmbH weiß, dass vor diesem Hintergrund eine einheitliche IT-Infrastruktur längst zum Erfolgsfaktor im Wettbewerb geworden ist.

Mit dem 1. Oktober 2007 erreichte

Modulare Systeme in Gashandel und -vertrieb

der deutsche Gasmarkt einen Mei-

Auf der Handelsseite sind u. a. folgende Themen

lenstein: das Zweivertragsmodell

von Bedeutung: • Gaslieferung und Gashandel an vir tuellen

wurde mit der neuen Kooperati-

Punkten,

onsvereinbarung II der deutschen

• Nominierungsprozesse zur Beschäftigung von Bilanzkreisen und Bezügen, • Führen von Bilanzkreisverträgen inkl. Markt-

Gaswirtschaft zur verbindlichen Geschäftsgrundlage. Diese Veränderungen betreffen Gasnetz- und

gebietsübergänge und Sub-Bilanzkreise,

Speicherbetreiber genauso wie

• Beschaffung und Verarbeitung von Endkundendaten per Messung, Standard-Lastprofil oder

Endkundenversorger und Gashändler. Auch in diesem Jahr stehen

Prognose, • Abwicklung von Endkundenbelieferung und entsprechenden Versorgerwechsel.

eine Reihe von Änderungen an, wie Marktgebiets-Kooperation und damit höhere Marktliquidität, Tagesbilanzierung, Ausgleichs-

Je mehr Endkundengeschäft ein Gasversorger hat, desto ähnlicher sind Prozesse und IT mit der Strombranche. Querverbundunternehmen, die auf Erfahrungen in ihrer Stromsparte zurückgreifen können, haben gegenüber reinen Gasversorgern daher einen Vorteil. Marktführer im Endkundengeschäft sind die Produkte der Firma SAP. Sie werden auch zukünftig das Maß der Dinge sein.

Upstream benötigen aktive Gashändler spezifische Systemkomponenten für Logistikprozesse, Gashandel, Portfolio- und Risikomanagement.

Aufgrund von Marktdynamik, Projektlaufzeiten und Komplexität ist ein modularer, service-orientierter Systemansatz sinnvoll.

energiemarkt und GeLi Gas (Geschäftsprozesse Lieferantenwechsel). Die IT ist

Dr. Peter Heine, Geschäftsführer der ECG Erdgas-Consult GmbH, Leipzig.

dabei ein kritischer Erfolgsfaktor, denn die Anforderungen des liberalisierten Gasmarktes müssen in Softwaresystemen abgebildet werden.

Foto: Christoph Busse

Geschäftsprozesse vorher definieren Aus Entflechtung und Marktgebietsbildung resultieren neue Marktrollen, für die unternehmerische Strukturen und zahlreiche Abläufe angepasst oder neu initiiert werden. Das erforderte auch eine Umgestaltung der Prozesse und der IT. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben auf der Netzseite und der Wettbewerbssituation im Handel sind die Geschäftsabläufe für den Gasmarkt mittlerweile

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sehr komplex. Wettbewerbsvorteile generieren

Ganzheitliche Lösungen im Netzbereich

nur die Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle

Auf der Netzseite wird das Geschäftsmodell im

und Prozesse vorher genau definieren, um sie

Wesentlichen durch die Kooperationsverein-

danach mittels Software-Systemen gezielt zu

barung II und ihre Leitfäden vorgegeben. Neue

automatisieren.

Konstrukte und Prozesse, wie z. B. Netzbetrei-

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berbilanzkreise und Regelenergiebeschaffung, erfordern neue IT-Lösungen. So sind für Kapazitäts- und Bilanzkreis- und Ausgleichsenergie-

Lieferverträge

Bezugsverträge

management leistungsstarke Softwaresysteme notwendig. Im Netzbereich geht der Trend zu Lösungen, die über Modularisierung Wer t-

Handelsvertragsmanagement

schöpfungsteilung und Netz-Kooperationen ermöglichen. Dies ist auch eine wesentliche

Speicherverträge

systemtechnische Grundlage für die Bildung

Transportverträge

größerer Marktgebiete mit mehreren Transportnetzbetreibern.

Speicherkopplungsverträge

Speichervertragsmanagement

Wachstumschancen für Service-Anbieter Die Bundesnetzagentur fordert von den Unternehmen eine möglichst zeitnahe Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen, für die GeLi Gas ist das z. B. der 01.08.2008. Da gerade kleinere Unternehmen diese Herausforderungen in der Regel nicht alleine bewältigen können, müssen sie verstärkt auf externe Dienstleister zurückgreifen.

Solchen Service-Anbietern können aufwändige Systemfunktionen (z. B. Nominierungsmanagement) kostengünstig per Service-Pauschale zur Verfügung gestellt werden. Beispiel für ein solches Dienstleistungsprodukt ist caplog-x. Mit dieser Dienstleistung werden bspw. für Gashändler (zukünftig sogar geeichte) Messdaten ihrer Gaslieferung im Drei-Minuten-Takt abgefragt, damit automatisch bilanziert und resultierende Mengen bei Lieferanten, Netz- und Speicherbetreibern nominiert.

Transportvertragsmanagement

Netzkopplungsverträge Interne Bestellung

Konsistente, dem Vertrag entsprechende Stammdaten sind die Grundlage der automatisierten Prozesse aller Marktrollen im Gasmarkt.

Den richtigen Zeitpunkt abpassen Der Wettbewerb im deutschen Gasmarkt fordert von allen Marktteilnehmern eine kontinuierliche Anpassung ihrer Geschäftsprozesse. Die Umsetzung, vor allem der IT-gestützten Prozesse, muss dabei in immer kürzeren Zeiträumen erfolgen. Dennoch sollten die Investitionen in neue Software-Lösungen – egal für welche Marktrolle – mit Augenmaß getroffen werden. Ein großes Standard-Handelssystem für drei Millionen Euro und mit 20 Systembetreuern passt nicht auf jedes Portfolio. In jeder Hinsicht muss die IT im Einklang mit der beabsichtigten Marktpositionierung stehen

Trend zu IT-gestützten Plattformen

und mit den eigenen personellen Möglichkeiten

Ein weiterer Trend im Energiemarkt sind Internet-

korrespondieren. Prozesse sollten erst dann mittels

Plattformen, die eine Mittlerfunktion zwischen

IT-Systemen automatisiert werden, wenn Klarheit

den einzelnen Marktteilnehmern übernehmen.

über das eigene Geschäftsmodell und die daraus

Die Plattformen bieten dabei für spezifische

resultierenden Geschäftsprozesse besteht. Das

Gasprodukte ähnliche Funktionen wie große

gilt erst recht, wenn diese neu sind.

Internetmarktplätze. So können Händler unter

Dynamik von Regulierung, Marktentwicklung und

www.trac-x.de und www.store-x.net Transport-

eigenem Geschäftsmodell sollten sich in Projek-

bzw. Speicher-Kapazitäten wie bei ebay verstei-

tierung und Projektmanagement der IT-Projekte

gern.Speicherkapazitäten finden mittlerweile an

niederschlagen. Es ist zweckmäßig, Projekte

virtuellen Handelspunkten über store-x „reißenden

mit kurzen, aufeinander folgenden Phasen zu

Absatz“. Beispiel für eine richtungsweisende

definieren, in denen sich Vertragsgrundlagen,

Plattform auf der Netzseite ist www.marktgebiete. com, auf der Transportkunden ihre Kapazitäten für

Ablauforganisation und IT parallel entwickeln.

die Netzgebiete von ONTRAS, BEB und weiterer

eigenen Haus ein geeigneter Dienstleister mit

Übertragungsnetzbetreiber buchen können.

fachlicher und technischer Expertise.

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Dazu gehört neben einem kompetenten Team im

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Aktuell | Markt | Schwerpunkt |

Umschau | Feature

E-world 2008

VNG-Gruppe stellt neue Dienstleistungsangebote vor Vom 19. bis 21. Februar öffnete die E-world in Essen wieder ihre Pforten für die Branchenkenner der Energiewirtschaft. Die VNG-Gruppe präsentierte sich auf ihrem Messestand mit vielen interessanten Angeboten, die Anlass zu fruchtbaren Gesprächen gaben.

Gasverkäufer ziehen positive Bilanz

nur auf alle Marktgebiete in Deutschland bezog, sondern auch viele europäische Standorte betraf. In vielen interessanten Gesprächen wurden neue Kontakte geknüpft sowie Lieferangebote mit potenziellen in- und ausländischen Kunden besprochen.

Für den Gasverkauf der VNG gilt die E-world seit langem als größte Kontaktbörse, auf der eine enorme Verhandlungsdichte möglich ist. In diesem Jahr war vor allem eine große Nachfrage nach Gaslieferungsangeboten spürbar, die sich nicht

v.l.n.r.: Marcel Malcher, Vertriebsleiter der Energieversorgung Offenbach AG, Wolfgang Eschment, ehemaliger Vorstand der VNG, Dirk Fieml, Mitglied des Vorstands der N-Ergie Aktiengesellschaft und Dr. Gerhard Holtmeier, Vorstand Gasverkauf/Technik bei der VNG.

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André Burkhardt, Leiter Gasverkauf Industrie- und Geschäftskunden der VNG, im Gespräch mit Dr. Andreas Seebach, Geschäftsführer von bmp greengas | Dr. Stephan Krein, Bereich Gasverkauf Industrie- und Geschäftskunden der VNG, im Gespräch mit Thomas Schneider von Dong Energy.

Auch zum Dienstleistungsangebot der VNG gab es

Bei ONTR AS stand neben der gemeinsamen

zahlreiche Gespräche. Hier wurde deutlich, dass

Marktgebietekooperationsplattform mit der

Kunden und potenzielle Kunden unser breites

BEB, DONG, StatoilHydro und ExxonMobil unter

Spektrum an technisch und werblich orientierten

www. marktgebiete.com auch die marktgebiets-

Marketingdienstleistungen schätzen. Besonderen

übergreifende Bilanzierung im Mittelpunkt. ONTRAS

Nutzen sehen die Gesprächspartner in unserer Nähe

und BEB bieten gemeinsam seit dem 01.10.2007

zum Kerngeschäft und zum Markt unserer Kunden.

als erste Unternehmen in der deutschen Gaswirt-

Die Nutzung der vorhandenen Besprechungsräume,

schaft die marktgebietsübergreifende Saldierung

für Angebots- und Vertragsverhandlungen, sparte

von Strukturmengen aus den Bilanzkreisen der

viele der sonst anfallenden Besuchstermine und

beiden Marktgebiete an. Den Transportkunden wird

war auch für die Kunden der VNG sehr effizient.

hiermit zusätzliche Flexibilität beim Gastransport zur Verfügung gestellt.

Töchterfirmen der VNG mit neuen Angeboten

Erstmalig war auch die ENERGIEUNION AG auf dem

Die ECG Erdgas-Consult GmbH als spezialisierter

Stand der VNG-Gruppe vertreten. Der Schweriner

Anbieter von Software und Beratungsleistungen

Energiehändler zeigte sich mit seinen Leistungen

im Energiebereich stellte ihr Prozess-Know-how

rund um eine strukturierte Beschaffung von Energie

sowie erste Systemkomponenten für die Speicher-

und informierte über die zum 1.12.2007 erfolgte

vermarktung (MTS SSO) vor. Großes Interesse

Einbindung der VNG-Gashandelsplattform acset-x

bestand an der von ECG entwickelten Prozess-

in ihrem Portal.

dienstleistung caplog-x.

Mandy Nickel, Redaktion

Olaf Schneider (li.) hat am 1. Januar 2008 den Bereich Gasverkauf Versorgungsunternehmen bei der VNG übernommen. Hier im Gespräch mit Uwe Gradel von E.ON edis. | Sascha Gering (re., ECG) erklärt Grit Burkert und Dr. Thomas Heider von der KOM-STROM AG die Prozessdienstleistung caplog-x.

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Anreizregulierung berücksichtigt ostdeutsche Realitäten nur ungenügend

VfkE-Veranstaltung: Regulierung und kommunale Energieversorgung Auf Einladung des Verbundnetzes für kommunale Energie (VfkE) diskutierten am 20. November 2007 in Potsdam 150 Kommunalpolitiker, Vorstände und Geschäftsführer kommunaler Unternehmen mit Experten aus der Bundesund Landespolitik zum Thema „Regulierung und kommunale Energieversorgung“. nur unzureichend berücksichtigt. Gefordert wird ein eigener Effizienzvergleich für die ostdeutschen Netzbetreiber. Andernfalls würden die sinkenden Erlöse aus dem Netzbetrieb spürbar zu Lasten der Investitionsfähigkeit vieler kommunaler Stadtwerke gehen.

Ertragsminderungen, so stellte Hubert Handke, Bürgermeister der Stadt Bernau und Mitglied der Koordinierungsgruppe des VfkE fest, hätten in Ostdeutschland nicht nur eine betriebswirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftspolitische Dimension. Kommunale Haushalte in Ostdeutschland würden im Durchschnitt nur zu knapp 40 Prozent aus eigenen Einnahmen gespeist. In Westdeutschland sei der Eigenanteil der Kommunen am Haushalt mit durchschnittlich 70 Prozent fast doppelt so hoch. Bei den Steuereinnahmen sei es genau umgekehrt. Hier liege das Pro-Kopf- Aufkommen in Westdeutschland doppelt so hoch wie in den neuen Ländern.

Handke wies darauf hin, dass geringere Erträge die bereits jetzt ungenügende kommunale Haushaltsausstattung weiter verschlechtern würden. Ein weiterer wichtiger Punkt der Anreizregulierung sind Wege zur Erhöhung der Effizienz. Wichtige Instrumente dafür seien interkommunale Kooperationen sowie die Zusammenarbeit bei energienahen Dienstleistungen.

Diskussionsgrundlage der Veranstaltung war ein im Vorfeld verfasstes Diskussions- und Thesenpapier des Städte- und Gemeindebundes (StGB), der ostdeutschen Landesgruppen des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) und des VfkE. Darin belegen sie, dass die Verordnung zur Anreizregulierung wesentliche strukturelle Besonderheiten in den ostdeutschen Bundesländern nicht ausreichend berücksichtigt. Im Rahmen des umfassenden Diskussionsforums wurde auf den Bedarf an Änderungen hingewiesen, um erhebliche Nachteile von ostdeutschen Städten und deren Stadtwerken abzuwenden.

Hauptredner der Veranstaltung, Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, unterstrich in seinem Vortrag über die Auswirkungen der geplanten Anreizregulierung auf kommunale Versorger, dass mehr Wettbewerb im Energiemarkt den Stadtwerken auch Chancen biete. Kritisch entgegnete der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Karl-Ludwig Böttcher, dass es der falsche Weg sei, einerseits Versorgungssicherheit zu fordern und andererseits die Investitionsmöglichkeiten der Unternehmen für die Zukunft zu beschränken. Letztlich würden die kommunalen Energieunternehmen und damit auch die Bürger mit höheren Kosten belastet. Es sei eine Illusion, wenn Bundes- und Landespolitik den Bürgern vorgaukelten, dass die Netz- und die neue Anreizregulierung zu einer nennenswerten Verringerung der Energiepreise führten.

Die Verordnung zur Anreizregulierung münde bei vielen ostdeutschen kommunalen Unternehmen unverschuldet in Ertragsminderungen. Allgemein anerkannte Vorleistungen bei Investitionen und der Steigerung der betrieblichen Effizienz würden

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Dr. Gerhard Holtmeier, Vorstandsmitglied der VNG – Verbundnetz Gas AG aus Leipzig verwies darauf, dass die VNG als unabhängiger und international tätiger Importeur von Erdgas gerade auch seinen kommunalen Kunden Leistungen anbiete, die diese selbst nicht oder nur mit erheblichem Auf wand übernehmen könnten. Dies sei ein möglicher Beitrag zur Kostensenkung.

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Im Ergebnis der Konferenz in Potsdam hat die Koordinierungsgruppe des „Verbundnetz für kommunale Energie“ das gemeinsame Diskussionspapier an die politischen Entscheidungsträger übermittelt. Darüber hinaus soll der Dialog mit der Politik intensiviert werden. Mindestens einmal jährlich werden die Ergebnisse und Auswirkungen der Regulierung für die ostdeutschen Kommunen und deren Unternehmen

Präsidenten der Bundesnetzagentur Matthias Kurth

analysiert. Die Bestandsaufnahme erfolgt durch

sowie den beiden Wirtschaftsstaatssekretären aus

die am Thesenpapier beteiligten ostdeutschen

Brandenburg, Dr. Wolfgang Krüger, und Sachsen-

Spitzenverbände der Städte und Gemeinden, die

Anhalt, Thomas Pleye, wurde die Veranstaltung

ostdeutschen Landesgruppen des VKU und VfkE.

von energiepolitischen Entscheidungsträgern

Gleichzeitig wird man sich weiter dafür engagieren,

begleitet. Ihre Anwesenheit unterstreicht einen

die Forderungen nach einer differenzierten, den

gemeinsamen Dialog über spezifische Probleme

ostdeutschen Realitäten Rechnung tragenden

der Kommunen in Ostdeutschland. Auch in diesem

Regulierung durchzusetzen. Vor allem Vorstän-

Jahr wird das VfkE eine Konferenz dieser Größen-

de und Geschäftsführer kleinerer und mittlerer

ordnung veranstalten, in deren Mittelpunkt wieder

kommunaler Versorger beteiligten sich nahezu

ein Thema mit hoher kommunalwirtschaftlicher

vollständig. Hier scheint der höchste Bedarf an In-

Brisanz stehen wird.

formationen und Unterstützung zu liegen. Mit dem

Sindy Lohse, VNG, Unternehmenskommunikation

Erläuterte die Anreizregulierung aus Sicht der Bundesnetzagentur: Matthias Kurth.

Weitere Standpunkte zur Anreizregulierung Dr. Wolfgang Krüger, Staatssekretär im Branden-

werden und seien nicht pauschal für den ganzen

burger Wirtschaftsministerium: Ob zwischen Ost und West strukturelle Unterschiede im Bereich der

Osten gleich.

Gas- und Stromversorgung bestehen, betrachtet

werke Leipzig: Als Sprecherin für das Forum Erdgas

Krüger als irrelevant. Strukturelle Besonderheiten

stimmte Dr. Tuschek dem Diskussionspapier zu. Sie

gäbe es deutschlandweit und diese seien wie

kritisierte, dass die Politik mit ihren Aussagen zu

auch die demografische Entwicklung in der

den Wirkungen der Netzregulierung falsche Erwar-

Verordnung ausreichend berücksichtigt worden.

tungen geweckt habe. Das Ziel, mehr Wettbewerb

Damit sei ein bundesweiter Effizienzvergleich

auch bei den Betreibern der Netze zu erreichen,

objektiv möglich. Krüger sei überzeugt, „dass

sei richtig. Die Netzkosten hätten jedoch an den

mit der vorliegenden Verordnung zur Anreizregu-

Energiekosten den kleineren Anteil. Deshalb

lierung ein nutzbringender Kompromiss gelungen

würden sich Reduzierungen auf den Gesamtpreis

ist zwischen den Interessen der Netzbetreiber

nur marginal auswirken.

einerseits und dem Ziel einer preisgünstigen

Torsten Maus – Geschäftsführer EWE Netz: Die

effizienten und sicheren Gas- und Stromversor-

Anreizregulierung bringe „mehr Reiz als Anreiz“.

gung andererseits“.

Der wachsende Kostendruck führt zu einer Arbeit

Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetz-

mit einfacheren Netzstrukturen, ein Zurückfah-

agentur: Widerspricht dem Eindruck, dass Energieversorger in Ostdeutschland für die

ren der Maßnahmen am Netz auf das gesetzlich

Anreizregulierung schlechtere Startbedingungen

sorgungsqualität, das Streichen von Arbeitsplät-

haben. Es gäbe in jeder Größenordnung „sehr

zen, die Umgestaltung der Zusammenarbeit mit

effiziente und sehr ineffiziente Unternehmen“,

Dienstleistern und fehlendes Geld für Investitionen.

sowohl in Ost als auch in West. Die Sonderfak-

Damit gefährde die Anreizregulierung den hohen

toren des Ostens müssten erst einmal ermittelt

Standard der Versorgungssicherheit.

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Dr. Anke Tuschek, Geschäftsführerin der Stadt-

geforderte Mindestmaß, Abstriche bei der Ver-

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Kooperationsverbund Leiconet

Fünf Partner vereinen ihre Servicedienstleistungen Im Herbst 2007 haben sich fünf Unternehmen aus der Energie-, Versorgungs- und Telekommunikationsbranche zum neuen Kooperationsverbund Leiconet zusammengeschlossen. Die Projektpartner, unter ihnen auch die VNG, versprechen technische Servicedienstleistungen aus einer Hand.

Pipeline- und Anlagenservice GmbH (Halle) und VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (Leipzig). Sie arbeiten bereits seit mehreren Jahren auf dem Gebiet der Energieversorgung zusammen und kennen sich mit der wirtschaftlichen Betriebsführung von Netzen, Anlagen und Infrastrukturen bestens aus.

Mit der Gründung von Leiconet bündeln alle fünf Unternehmen ihr Know-how. Dadurch können sie ihren Kunden ein komplettes Dienstleistungspaket anbieten – angefangen bei ingenieurtechnischen Leistungen über die Betriebsführung mit Leitstellenfunktion bis hin zum kompletten Sicherheitsmanagement.

Das Problem ist altbekannt – technische Anlagen und Geräte benötigen für eine zuverlässige und sichere Funktionsweise eine technische Überprüfung, müssen hin und wieder sogar repariert werden. Dann ruft man den Elektriker für die Steckdose, den Schornsteinfeger für die Heizungsanlage oder den Installateur für den Gasherd. Für jede Anlage ein anderer Ansprechpartner.

Das geht auch einfacher, dachten sich die fünf Unternehmen GDMcom – Gesellschaft für Dokumentation und Telekommunikation mbH (Leipzig), MAX STREICHER GmbH & Co. KG a. A. (Deggendorf), RAKW Service GmbH & Co. KG (Wildau), VORWERK

Technische Aufgaben an einen Dienstleister wie Leiconet auszulagern, hat für die Kunden zweierlei Vorteile: Kostenersparnis und Rückbesinnung auf das eigentliche Kerngeschäft.

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Ganz gleich ob Planen, Bauen, Betreiben oder Dokumentieren – Leiconet bietet umfassende technische Dienstleistungen für alle Versorgungsmedien an. Bei einer Betriebsführung mit Leitstellenfunktion werden die Netzdaten durch Leiconet überwacht und ein 24-Stunden-Bereitschaftsdienst ermöglicht. Foto links: Christoph Busse

Dezentrale Servicestruktur sichert

Fällen kann Leiconet eine Betriebskostenanalyse

schnelle Reaktionszeiten

durchführen und damit dem Unternehmen Wege

Das Gemeinschaftsprojekt ist in Deutschland

aufzeigen, wie die Kosten für Ver- und Entsor-

bisher einzigartig. Leiconet kann im Verbund alle

gungsnetze gesenkt werden können.“

Leistungen rund um die technische BetriebsfühRund-um-Service für alle Versorgungsmedien Dabei setzt Leiconet auf Serviceleistungen für alle Versorgungsmedien. Das ist möglich, weil die Leiconet-Partner über langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet der Medien Erdgas, Wasser/Abwasser, Flüssigprodukte und Fernwärme sowie Strom verfügen. Betreiber von komplexen Industrieanlagen, wo in der Regel eine Vielzahl an Flüssigkeiten und Gasen zum Einsatz kommen, profitieren deshalb von Leiconet in besonderer Weise. Statt einen Techniker für die Ölanlagen, einen Elektriker für die Stromversorgung und einen Fachmann für den Wasserkreislauf mit der Wartung zu beauftragen, können diese Leistungen einheitlich von Leiconet erbracht werden. Selbst für die Versorgungsmedien Fernwärme, Abwasser und Telekommunikation bietet Leiconet technische Dienstleistungen an. Auch Regionalversorgern, Stadtwerken oder kommunalen Betrieben steht Leiconet bei allen Fragen des Betriebs von Versorgungseinrichtungen zur Verfügung, ganz gleich ob sie nach individuellen Einzellösungen

rung von Versorgungsanlagen erbringen – deutschlandweit. „Durch die Vielzahl der Niederlassungen der fünf Kooperationspartner ist jederzeit die individuelle Nähe zum Kunden gegeben. Das ist gerade dann besonders wichtig, wenn wir beispielsweise für ein Versorgungsunternehmen den Bereitschaftsdienst übernommen haben“, erläutert Dietmar Hartwig vom Netzservice der VNG. Zeit- und Kostenersparnis bei der technischen Sicherheit Dass sich durch die Synergieeffekte im LeiconetVerbund auch Kostenersparnisse ergeben, die an den Kunden weiter gegeben werden, liegt auf der Hand. Vor allem für Unternehmen aus dem Kleingewerbe (z. B. Bäckereien) oder für Betreiber chemischer Anlagen können sich die technischen Serviceleistungen lohnen. Maximilian Hofmann, Geschäftsbereichsleiter Rohrleitungsbau von der Firma STREICHER, erklärt warum: „Viele Kunden, für die die Energielieferung nicht zum Kernge-

für technische Aufgaben suchen oder den Betrieb ganzer Gewerke auslagern wollen.

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schäft gehört, wissen gar nicht, welche Kosten beim Betrieb von Anlagen entstehen, weil die Infrastrukturanlagen zu komplex sind. In solchen

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Orbital-Laser-MSG-Hybridschweißen für Rohrverbindungen Hybride-Prozesse versprechen neue Perspektiven im Pipelinebau – die VNG – Verbundnetz Gas AG fördert Forschungsprojekt der SLV Halle GmbH.

Herkömmliche Technik stößt an Grenzen

jede der einzelnen Stationen für das Schweißen von ein oder zwei Lagen konzipiert ist und dann

Seit Jahren kommen beim Verschweißen von Groß-

zum nächsten Rohrstoß verbracht wird, um dort

rohren für Erdöl- und Erdgasleitungen erprobte

die gleiche Schweißnaht herzustellen. Derartige

und bewährte Lichtbogenverfahren zur Anwen-

Fertigungskomplexe mit mehreren Schweißköpfen

dung. Die Verfahrenspalette reicht dabei vom

je Anlage repräsentieren sowohl einen hohen

Lichtbogenhandschweißen mit Stabelektroden

gerätetechnischen als auch schweißtechnolo-

bis zum Einsatz von so genannten Orbitalschweiß-

gischen Entwicklungsstand. Jedoch sind sie auch

anlagen, welche mit dem Metall-Aktivgas-Ver-

mit hohem personellen und anlagentechnischen

fahren (MAG) arbeiten. Wenn Leitungslänge und

Auf wand verbunden und die physikalischen

Geländeprofil es gestatten, kommen diese auch in

Grenzen der Lichtbogenprozesse lassen kaum

größerer Anzahl gleichzeitig zum Einsatz, wobei

eine Leistungssteigerung zu.

Orbitaltechnik zum Laser-MSG-Hybridschweißen.

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Orbitaltechnik mit Hybridschweißkopf während der Erprobung.

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Moderne Laserstrahlquellen sorgen für Mobilität Strahlquellen der jüngsten Generation, so genannte Faserlaser, weisen nicht nur Leistungsbereiche im zweistelligen kW-Bereich auf, sondern zeichnen sich zudem durch eine robuste und kompakte Bauform aus. In Verbindung mit einem sehr hohen Wirkungsgrad und einer hervorragenden Strahlqualität sind sie damit – im Gegensatz zu konventionellen Laserstrahlquellen (Gas- und Festkörperlaser) des aktuellen Entwicklungsstandes – hervorragend für den mobilen Einsatz geeignet.

Laser-MSG-Hybridschweißen bietet neue Perspektiven Gerade angesichts des zunehmenden Augenmerks auf eine künftig tragfähige Energieversorgung in Deutschland und Europa stellt sich die Frage nach neuen und leistungsfähigen Technologien im Rohrleitungsbau, um dem künftig steigenden Bedarf nachhaltig gerecht werden zu können.

Einen für die Zukunft Erfolg versprechenden Weg stellt die Anwendung des Laser-MSG-Hybridschweißens dar. Hier werden beide Prozesse so miteinander gekoppelt, dass Laserstrahl und Lichtbogen in einem gemeinsamen Schmelzbad wirken. Das Ergebnis ist dabei weit mehr als nur die einfache Addition beider Energiequellen und des eingebrachten Zusatzwerkstoffes. Vielmehr bewirken resultierende Synergieeffekte, dass die Vorteile beider Einzelprozesse erhalten und verstärkt werden. So entsteht ein Nahtprofil, welches ähnlich tief wie beim Laserstrahlschweißen ist, aber eine deutlich bessere Spaltüberbrückbarkeit aufweist.

Hybridschweißnaht an Wandstärke 10 mm (Y-Naht).

Nahtprofil mit wesentlich größerer Steghöhe reduziert den verbleibenden Nahtquerschnitt. Darüber hinaus gewährleistet die hohe Energiedichte im Schmelzbad, dass beim Fallnahtschweißen die bei Lichtbogenverfahren bestehende Bindefehlerproblematik als potenzielle Fehlerquelle vernachlässigt werden kann.

Praxiserprobung ist nächster Entwicklungsschritt Die weiterführenden Arbeiten konzentrieren sich derzeit neben Optimierungsmaßnahmen auf die Vorbereitung einer Erprobung im praxisnahen Umfeld, also das Hybridschweißen von Rohrschüssen unter Baustellenbedingungen und unter Nutzung der branchentypischen Ausrüs-

Reduzierung der Lagenzahl führt

tung für das mechanisierte Verschweißen von

zu wirtschaftlichen Effekten

Großrohren.

Mit der Unterstützung dieser Entwicklungsarbeiten leistet die VNG zielgerichtet einen wichtigen Bei-

Bei größeren Blechdicken sind die Vorteile des neuen Verfahrens nicht vordergründig im Bereich der Schweißgeschwindigkeit zu sehen, sondern vielmehr in der Möglichkeit zur Reduzierung der Lagenzahl und der stabilen Wurzelausbildung.

Dadurch entfällt die Notwendigkeit zum Schweißen der Gegenlage im Rohrinneren. Ein spezielles

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trag zur Einführung innovativer Technologien im Rohrleitungsbau.

Dr. Martin Ströfer, Leiter der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Halle GmbH; Joachim Roßmann, Netzservice der VNG

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Kunstausstellung im Atrium der VNG

Warum ist das Maigrün eine gefährliche Farbe?

Alles neu macht der Mai, besagt ein deutsches Sprichwort. Bunte Blumen beginnen wieder zu sprießen, das erste sanfte Grün der Bäume macht sich breit, die Natur erwacht zum Leben. Nicht umsonst ist der Wonnemonat Mai für Viele der Schönste im Jahr. Mit seinem Maigrün ist er für einige Kunststudenten der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (HGB) aber auch der gefährlichste Monat.

Kunst ist immer auch Abenteuer Jedes Jahr treffen sich Studierende der HGB im

Herausforderung unter freiem Himmel Die ersten Tage verbringen die Studenten damit,

Mai für zehn Tage in Döben im Muldentalkreis, um

ihre Umgebung zu erfassen. „Wir müssen uns in

sich mit der ländlichen Umgebung künstlerisch

der unendlichen Weite der Landschaft Ausschnitte

auseinanderzusetzen. Die Exkursion ist ein fakul-

suchen, die für uns interessant sind und die wir in

tativer Kurs, der die Studenten im Grundstudium

ein kleines Format zwängen können. Das schwie-

mit der Beobachtung und Verarbeitung der Land-

rigste ist dabei sicherlich, die großen Flächen

schaft vertraut machen soll. Betreut wird er von

für sich selber zu ordnen und die verschiedenen

Prof. Doris Ziegler und Jörg Enert.

Größenverhältnisse abzuschätzen“, erzählt Agnes

Die Idee für den Ausflug nach Döben kam der

Lammert, die mittlerweile im Hauptstudium zur

Kunstprofessorin durch die Bekanntschaft mit

Klasse von Neo Rauch gehört.

der Familie von Below, denen das alte Schloss in

„Die Studenten müssen ihre Aufmerksamkeit

Döben gehört. Die Schlossanlage gleicht einem

oder Beobachtungsgabe schärfen und eine große

herrschaftlichen Anwesen mit alten Burgmauern, einer steinernen Brücke und imposanten Bäumen.

Portion visueller Neugier mitbringen“, erläutert Prof. Ziegler die Herausforderungen an die

In dieser historischen Umgebung schlagen die

Studenten. Den weiten Horizont ins Taschen-

Kunststudenten und ihre Betreuer jedes Jahr

buchformat zu bringen, der Form eines Baumes

im Frühjahr ihr „Basislager“ auf – mit Lagerfeu-

nachzugehen, um ihn dann überzeugend auf dem

er, Wiesendusche und einer gehörigen Portion

Papier einzupflanzen, die farbigen Ornamente

Abenteuer.

der Fassaden, Autos, Verkehrszeichen, die sich

Sich mit Neugier und Hingabe auf etwas einlassen, unterschiedliche Sichtweisen auf ein gemeinsames Thema erleben, Stilbrüche und Unzulänglichkeiten einfangen – keine immer leichte Aufgabe in freier Natur. Hier: Aquarelle von Christian Bussenius.

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gewaltigen Wucht der grünen Frühjahrslandschaft konfrontiert. Vom Grasgrün über Zart-Lindgrün bis hin zum hellen Blatt-Grün ist die Landschaft in ein grünes Meer gehüllt. Die Farben fließen ineinander und haben dadurch eine beinahe formzersetzende Wirkung. Dieses überbordende Maigrün kann wahrhaft schmerzhaft für das Auge sein – schon Meister wie Dürer und Turner haben es deshalb zu einer gefährlichen Farbe erklärt.

Gefährlich heißt aber nicht unmöglich. Durch das Anfertigen von Skizzen, durch Farbkombinationsübungen und durch das intensive Auseinandersetzen mit den Motiven vor Ort lernen die Studenten in Döben, die unterschiedlichen Grünnuancen agieren zu sehen und ihr Zusammenspiel zu erkennen. Im Laufe der Exkursion entwickeln sie ihre eigenen Sichtweisen auf die Natur, lernen, wie sie ihren Malprozess öffnen können. Schließlich transportieren

Das Muldental eignet sich sehr gut für die Landschaftsmalerei, denn die Gegend ist durch die Ansammlung von Wäldern, Häusern, Teichen, Ruinen und ausgedehnten Feldern sehr vielfältig. Keine Postkartenidylle wie an der Ostsee, aber gerade durch die Schönheit der „kleinen Dinge“ sehr spannend.

Hier: Aquarell von Agnes Lammert.

sie die zahlreich vorhandenen Grüntöne in andere Farb- und Wirkungswelten und zitieren die Natur dabei ohne sie zu kopieren oder zu imitieren.

Mandy Nickel, Redaktion

ständig wandelnden Lichter und Schatten über der Szenerie, die den Beobachter zu beobachten scheint – alle diese Impressionen strömen unter freiem Himmel auf den Maler ein. Sie werden zur vertrauten Lebenswirklichkeit auf Zeit.

Für viele Studenten ist die Exkursion nach Döben der erste Ausflug in die Natur. Die meisten arbeiten vor allem im Atelier und kennen es nicht, das Gemalte auch tatsächlich zu erleben. „Dabei ist es sehr erfrischend, eine Landschaft in verschiedenen Momenten und von unterschiedlichen Perspektiven aus zu erfassen“, meint Christian Bussenius. Er ist Schüler von Neo Rauch, steht kurz vor seinem Diplom und war bereits zweimal in Döben dabei.

Ihn fasziniert vor allem die Selbstentfremdung bei der Freilichtmalerei. „Im Atelier bin ich immer Ich-Selbst, habe auch nur Kontakt zu mir selbst.

Inmitten der Landschaft löse ich mich dagegen immer mehr auf und werde zu einem Teil der Natur“, so Bussenius weiter.

Der Wechsel von der Ateliers- zur Freilichtmalerei bedeutet für die Studenten nicht nur eine Auflösung ihres fixen Raumes, sondern ändert auch ihre Farb-

Jedes Jahr werden die Studierenden der HGB auch zur VNG eingeladen, um sich von dem architektonisch reizvollen Gebäude inspirieren zu lassen. Einige der Arbeiten wurden im Kontext der Ausstellung im Atrium der VNG gezeigt. Hier: Zwei Aquarelle von Markus Krüger.

wahrnehmung. Gerade im Frühling, wenn die Natur wieder zum Leben erwacht, werden sie mit einer

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Die Anfänge der Gaswirtschaft und der Ferngasversorgung in Dessau und Leipzig (1855–1945) Am 1. Juli besteht die VNG – Verbundnetz Gas AG 50 Jahre. An diesem Tag des Jahres 1958 wurde der Vorläufer der VNG, die Technische Leitung Ferngas (TLFG) Leipzig, gegründet. Wir wollen das Jubiläum zum Anlass nehmen, um die Entwicklung der gesamten ostdeutschen Gaswirtschaft nachzuzeichnen. In der ersten Ausgabe von medium gas berichtet der Berliner Historiker Dr. Rainer Karlsch über die entscheidenden Etappen beim Aufbau der Ferngasversorgung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.

In der Geschichte der deutschen Gaswirtschaft

bestehender Kreis die Gründung der „Deutsche-

haben Ingenieure, Erfinder und Unternehmer aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eine

Continental-Gas-Gesellschaft“ (DCGG) am 7. Mai 1855. Das Unternehmen errichtete zunächst in

herausragende Rolle gespielt. So gehörten der

Dessau ein Gaswerk und versorgte die Stadt mit

Freiberger Professor Wilhelm August Lampadius

Gas für die Straßenbeleuchtung. Es ist sicher

(1772–1842) und der Dresdner Kommerzienrat

nicht übertrieben davon zu sprechen, dass mit der

Rudolf Sigismund Blochmann (1784–1871) zu den

Gründung der DCGG die Industrialisierung Dessaus

Pionieren des neuen Industriezweiges.

den entscheidenden Impuls erhielt.

Weniger bekannt sind die Geschichten der im Osten

Trotz eines guten Starts geriet das Unternehmen

Deutschlands gegründeten Firmen. Zu nennen

alsbald in wirtschaftliche Nöte. Eine aus den USA,

sind vor allem die Deutsche-Continental-Gas-

über England auf den Kontinent überspringende

Gesellschaft, Dessau, die Thüringer Gasgesell-

Bank- und Handelskrise wuchs sich 1858/59 zur

schaft Gotha bzw. Leipzig und die Landesgasver-

ersten großen Weltwirtschaftskrise aus. Insgesamt

sorgung Sachsen AG, Leipzig. Diese Unternehmen

wurde die Gasindustrie von der Krise weniger hart

begannen bereits Anfang des 20. Jahrhunderts

getroffen als andere Branchen. Jedoch begannen

mit der Ferngasversorgung. Bis zu einen gewissen

die Spekulationsgeschäfte von Direktor Nulandt

Grade konnte später der VEB Verbundnetz Gas auf

die DCGG zu belasten. Der Bankier hatte 1856

ihre Leistungen aufbauen.

die Konzession zur Gründung der „Kreditanstalt für Industrie und Handel“ erhalten. Hauptziel der

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Die Deutsche-Continental-Gas-Gesellschaft

Bank war die Industriefinanzierung. Bei diesen

Die erste deutsche Gasfirma, die ähnlich der bri-

Geschäften übernahm sich Nulandt allerdings, so

tischen Imperial Continental Gas Association auf

dass die Bank Teile ihres Anlagenkapitals einbüßte.

dem gesamten europäischen Kontinent agieren

Auch die von ihm geleitete Landesbank manövrierte

wollte, wurde in Dessau gegründet.

am Rande des Ruins. Nun begann Nulandt Teile der

Der ehrgeizige Plan zum Aufbau einer Gasfirma

Gewinne der DCGG zum Stopfen der Kreditlöcher der

ging vom Direktor der Anhalt-Dessauischen Lan-

Banken zu nutzen. Als dies herauskam, wurde er

desbank, Louis Nulandt, aus. Er konnte Baurat Hans

wegen des Verdachts auf Untreue seines Direktor-

Viktor von Unruh für eine Mitarbeit gewinnen, zu-

postens enthoben. Bankier Nulandt wusste keinen

mal dieser in Preußen einen schweren Stand hatte.

Ausweg mehr und nahm sich das Leben.

Angesichts fortgesetzter politischer Repressionen

Unruh dürfte all dies mit Bestürzung gesehen

in Preußen zog Unruh 1855 nach Dessau.

haben. Er trat Ende 1856 von der Leitung der DCGG

Mit Nulandt und Unruh als künftige Direktoren

zurück und wandte sich wieder der Politik zu. Der

an der Spitze wagte ein vornehmlich aus anhalti-

DCGG blieb er bis 1886 als Aufsichtsratsvorsit-

nischen Unternehmern, Bankiers und Handwerkern

zender verbunden.

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Neuer Generaldirektor wurde Ingenieur Wilhelm

in Gotha der Fall war. Zudem hatte die Gesellschaft

Oechelhäuser (1820–1902), zuvor Bürgermeister

in Leipzig zwei Gasanstalten erworben.

von Mülheim an der Ruhr. Das war ein Glücksfall

Um 1890 verfügte die ThGG über 24 eigene

für das angeschlagene Unternehmen. Er sollte die

Gaswerke sowie 4 Beteiligungen und versorgte

Geschicke der DCGG 32 Jahre lang leiten.

49 Städte mit mehr als 532 000 Einwohnern mit

Im Jahr 1880 verfügte die Dessauer Gesellschaft

Gas. Die Gesellschaft wurde jetzt auch in Bayern,

bereits über 17 Gaswerke und ein Aktienkapital

Preußen, Österreich und anderen Ländern tätig.

von 15 Mio. Mark. Ihre Produktion belief sich auf

Die ThGG funktionierte wie ein Konzern. So gab es

21,5 Mio. m3 Gas. Im Durchschnitt der 1880er Jahre

in der Leipziger Zentrale eine einheitlich geregelte

konnten 11 Prozent Dividende je Aktien ausge-

Buchführung und die technische Abteilung entwarf

schüttet werden. Angesichts dieser erfolgreichen

die Baupläne, Rohrnetzpläne usw. für alle Gaswerke.

Entwicklung begann die DCGG Beteiligungen an

Die einzelnen Werke wurden von „Dirigenten“,

Elektrizitätswerken und anderen Unternehmen zu

„Inspektoren“ oder „Gasmeistern“ geleitet.

erwerben. Dessau sollte über 100 Jahre ein Zentrum der Gasindustrie und -geräteherstellung bleiben. Als

Die Anfänge der Ferngasversorgung

die DCGG nach 1945 zerschlagen wurde, wirkte ihre

Bereits in ihren Anfangsjahren strebten die Gas-

Tätigkeit noch so weit nach, dass die Vereinigung

anstalten danach, ihren Aktionsradius auszuwei-

Volkseigener Betriebe (VVB) „Energiebezirk West“

ten. Dafür bedurfte es jedoch neuer technischer

ihren Hauptsitz in Dessau nahm. Diese VVB bildete

Verfahren, um das Gas durch größere Leitungen

das Dach, unter dem die Technische Leitung Ferngas

pumpen zu können. Entscheidende technische

(TLFG) Leipzig, der Vorläufer des VEB Verbundnetz,

Voraussetzungen für den Ferngastransport waren

im Februar 1958 gegründet wurde.

die Herstellung eines billigen Gases durch die Vergasung von Koks mit Wasserstoff, die Entwicklung

Thüringer Gasgesellschaft

nahtloser Stahlrohre, Fortschritte in der Schweiß-

Zum größten privatwirtschaftlichen Konkurrenten

technik und die Einführung von Hochdruckverfahren

der DCGG entwickelte sich die Thüringer Gasge-

zur stärkeren Pressung des Gases.

sellschaft (ThGG). Die Initiative zur ihrer Gründung

Am weitesten fortgeschritten war die Gasindustrie

ging 1863 vom Unternehmer Theodor Weigel aus,

in den USA. Dort waren bei der Suche nach Erdöl

der bereits in Arnstadt über eine Konzession für

auch große Erdgasvorkommen erschlossen worden.

ein Gaswerk und Verträge zur Übernahme der

Als die Bohrungen in der Nähe der Produktions-

städtischen Gasbeleuchtung verfügte. Am 2. Juni

standorte versiegten, musste das Erdgas aus immer

1864 erteilte Herzog Ernst von Sachsen-Coburg und

größeren Entfernungen heran geleitet werden. Um

Gotha die Genehmigung zur Gründung der Gesell-

1900 waren in den USA bereits 45 000 km Rohr-

schaft. Die vorsichtigen Gründungsväter setzten

netze in Nutzung. Von solchen Dimensionen war

das Kapital der AG 1867 von 1 Mio. Taler auf nur

die Gasindustrie in Europa, die ja überwiegend auf

noch 150 000 Taler herab und starteten lediglich

Steinkohle beruhte, noch Jahrzehnte entfernt.

mit zwei Gaswerken in Aschersleben und Bitterfeld.

Dennoch wurden die amerikanischen Erfahrungen

25 Jahre später beurteilte Theodor Weigel diese

aufmerksam studiert und gaben auch in Deutsch-

Strategie kritisch: „Man dachte eben allzu solid;

land Projekten für den Aufbau von Ferngasnetzen

man begann das Geschäft in zu bescheidenem

Auftrieb. Die Grundlage dafür sollten so genannte

Umfang und mit zu kleinem Kapital.“

Überlandzentralen bilden. Sie produzierten Gas

Ab 1871 trat die Thüringer Gasgesellschaft aus

für mehrere Gemeinden. Diese Werke arbeiteten

dem Schatten und begann eine lang anhaltende

mit Niederdruck, der gerade genügte, um bei ver-

Phase der Expansion. Deshalb erfolgte 1873 die

hältnismäßig kurzen Entfernungen das Gas in die

Sitzverlegung nach Leipzig. Die verkehrsgünstig

Versorgungsgebiete zu transportieren.

gelegene Messestadt, zugleich wichtigster säch-

Im Jahr 1904 begann die Thüringer Gasgesellschaft

sischer Bankenplatz, bot günstigere Vorausset-

mit der Ferngasversorgung und die DCGG belie-

zungen für den Ausbau des Gasgeschäftes als dies

ferte in der Provinz Sachsen 34 Gemeinden über

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Fortsetzung von Seite 49

Ferngasanbieter in Sachsen auf. Eine vollständige Sozialisierung der Gaswirtschaft gelang trotzdem nicht. Kleinere Ferngasanbieter, wie die Ferngaswerke in Annaberg und Rochlitz, behaupteten ihre Selbstständigkeit. Die Entwicklung in Sachsen, mit dominierenden Staatsbetrieben in der Energie- und Gaswirtschaft, blieb ein Sonderfall.

Noch ein anderer Wirtschaftszweig versuchte sich in die Ferngasversorgungspläne einzuschalten: der mitteldeutsche Braunkohlenbergbau. Die Braunkohlenwerke wollten ihr Schwelgas für die Stadtgasproduktion verwerten. Allerdings mussten die technischen Voraussetzungen dafür erst noch entwickelt werden. Die mitteldeutsche Braunkohle war je nach Vorkommen von recht unterschiedlicher Qualität und wies einen hohen Wasser- und CO2 -Gehalt auf, was ihre Verarbeitung

Die Anfänge der Gaswirtschaft und der Ferngasversorgung in Dessau und Leipzig (1855–1945) ein Ferngasnetz. Den größten Umfang erreichte das Ferngasgeschäft im Umland von Berlin. Dort versorgte die britische Imperial Continental Gas Association mit ihren Gasanstalten insgesamt 500 000 Einwohner. Alle besagten Projekte wurden von jeweils einer Gesellschaft getragen, basierten auf der herkömmlichen Technologie zur Gaserzeugung und waren regional begrenzt.

Anders verhielt es sich mit den Bestrebungen der rheinisch-westfälischen Kohlenzechen. Hier kam erstmals der Gedanke der Verbundwirtschaft zum

zu Stadtgas erschwerte.

Nach jahrelangen aufwendigen Experimenten gelang der Firma Lurgi mit der Sauerstoffhochdruckverga-

Tragen. Die Produktion der Zechen war ursprünglich ganz auf die Erzeugung von Hüttenkoks gerichtet.

Weitsichtige Ingenieure erkannten aber die wirtschaftlichen Vorteile eines Kokereibetriebes mit

sung der große Wurf. Das Lurgi-Verfahren ermög-

großem Gasüberschuss. Ab 1905 begannen die

lichte die Gasgewinnung aus Braunkohle im industriellen Maßstab. Die Landesgasversorgung konnte nunmehr aus der Not, in Sachsen nur über begrenzte Steinkohlenvorkommen zu verfügen, eine Tugend machen und begann erstmals in Deutschland, in Hirschfelde und später auch in Böhlen, Braunkohle für die Produktion von Ferngas zu nutzen.

Ruhrkohlenzechen mit dem Aufbau eines gemeinsamen Gasvertriebs. Dessen rascherem Ausbau standen die geschäftlichen Differenzen zwischen August Thyssen und Hugo Stinnes, die über eine Vielzahl von Kokereien verfügten, entgegen. Sie konnten sich nicht über ein gemeinsames Vorgehen einigen. Infolgedessen entstanden im Ruhrgebiet

Konkurrierende Ferngasprojekte

zunächst mehrere separate Ferngasnetze.

Ende 1926 stellte die Aktiengesellschaft für

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Ein landeseigener Ferngaskonzern in Sachsen Weitreichende Pläne hegten auch sächsische Gasfachleute. Ihnen schwebte ein Ferngassystem für das Land Sachsen vor. Eine entsprechende Denkschrift wurde 1923 der Landesregierung vorgelegt. Das Projekt lief auf eine Sozialisierung der

Kohleverwertung, Vorläufer der 1928 gegründe-

gesamten Gaswirtschaft in Sachsen hinaus. Ein solcher Gedanke war nicht ganz abwegig, da sich die meisten Gaswerke ohnehin in kommunalem Besitz befanden. Allerdings hätte die Erschließung schwach besiedelter Gebiete erhebliche Mittel erfordert.

Ungeachtet dessen gründeten die Elektra AG, eine Tochtergesellschaft der in Landeseigentum befindlichen Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW), und die Energie AG Markkleeberg im April 1928 die Landesgasversorgung Sachsen AG, Leipzig. Das landeseigene Unternehmen stieg rasch zum wichtigsten

erzeugt, während die Erzeugung aller deutschen

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ten Ruhrgas AG, einen Plan zum Aufbau eines nationalen Ferngassystems vor. Dieser stieß sofort auf heftigen Widerstand der kommunalen Gaswerke. Das konnte nicht verwundern. Im Jahr 1926 wurden im Ruhrgebiet ca. 6 Mrd. m3 Gas Gaswerke bei ca. 3 Mrd. m3 Gas lag. Eine komplette Umsetzung der Pläne der Ruhrzechen hätte also das Aus für die meisten städtischen Gaswerke bedeutet. Ein jahrelanger Streit über die Vor- und Nachteile der Ferngasversorgung folgte. Zwei große Interessengruppen standen sich dabei mit unterschiedlichen Konzepten gegenüber: die Ruhrkohlenzechen und die im „Deutschen Verein der Gas- und Wasserfachmänner“ zusammengeschlossenen Ingenieure und Wirtschaftler, die

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eine Gruppengasversorgung in den einzelnen

verarbeiten. Der Vertrieb erfolgte über die Gasver-

Revieren favorisierten.

sorgung Magdeburg-Anhalt AG (GAMANAG).

Auch die ThGG trieb ihr Konzept zum Aufbau der

Für die Ferngasversorgung verlegte die GAMANAG

Gruppengasversorgung voran. Ferngasprojekte

eine Hauptdruckgasleitung. Die Trasse führte

kleinerer Dimension wurden von ihr im Obervogt-

von Magdeburg nach Unterdükerung der Elbe an

land, in der Region um Schwarzenberg und im Harz

Dessau vorbei bis nach Wiederitzsch bei Leipzig.

begonnen. Selbst die Ostseebäder von Swinemünde

Von dort wurde die Fernleitung über Markranstädt

bis Zinnowitz erhielten jetzt Ferngasanschluss. Der

im Bogen um Leipzig herum über Böhlen nach

Direktor der ThGG, Dr. Westphal, begründete das

Zwickau geführt. Von dieser halbkreisförmigen

verstärkte Engagement seiner Gesellschaft in der

Hauptleitung gab es Abzweigungen in verschiedene

Ferngaswirtschaft wie folgt: „Gerade in Bezug auf

Richtungen des mitteldeutschen Industriegebietes.

das Anlage- und Betriebskapital ist bei der Errich-

Eine zweite Leitung führte von Magdeburg in den

tung kleiner und kleinster Werke viel gesündigt worden. Teils waren es die Bauinteressen der Firmen,

Nordharz bis nach Bad Harzburg.

teils persönliche Sonderinteressen der nicht immer

konzentrierte sich hauptsächlich auf die preu-

sachlich beratenen kleinen Gemeinden, die zu solch

ßische Provinz Sachsen. Im Jahr 1933 umfasste

einer Verschwendung von Volksvermögen geführt

das Netz bereits 413 km Hochdruckleitungen zur

haben. In Sachsen (zwischen Schwarzenberg und

Versorgung von 151 Städten und Gemeinden mit

Annaberg) sind nicht weniger als 14 Gaswerke im

rund 1 Mio. Einwohnern. Ab 1938 wurde auch

Umkreis von 10 km errichtet.“

noch im Anschluss an das Hauptrohr südlich von

Direktor Bruno Heck von der DCGG kommentierte

Leipzig eine große Gasleitung von Merseburg über

das Vorhaben der Ruhrgas AG gegenüber den

Weißenfels, Naumburg, Erfurt, Gotha bis nach Suhl

eigenen Aktionären mit bissigen Bemerkungen:

zur Erschließung des thüringischen Raums gelegt.

„Um es in einer These zusammenzufassen, möch-

Weitere 200 Städte und Gemeinden erhielten damit

te ich Ihnen vertraulich mitteilen, dass für den

Anschluss an das Ferngasnetz.

Eingeweihten klar ersichtlich ist, dass die Art

Mit dem Bau der Großgaserei Magdeburg began-

der Propagierung der Gasfernversorgung, wie sie

nen sich die Tendenzen der künftigen Entwicklung

von Essen aus und Umgebung geschieht, in der

klar abzuzeichnen: wenige große Gasproduzenten

Hauptsache auf eine Verstärkung der Machtstel-

würden über Ferngasleitungen einen großen

lung des RWE-Syndikats herauskommt. Offenbar

Teil des Gasgeschäftes beherrschen. Wie ihre

sind demselben wertvolle Zacken aus der Herr-

Essener Konkurrenten von der Ruhrgas AG, so

schaftskrone gefallen, die durch eine von Essen

hatten auch die Direktoren der DCGG die Vision

diktierte zentral zusammengefasste und letzten

von strahlenförmigen Gasnetzen, die weite Teile

Endes monopolitische Gasfernversorgung ersetzt

des Reichsgebietes erfassen sollten. Nimmt man

werden sollen.“ Heck beließ es nicht bei Worten,

die damaligen Karten mit den geplanten Routen

sondern strebte nun seinerseits den Aufbau eines

heute nochmals zur Hand, so kann man unschwer

Ferngasnetzes an. Die DCGG offerierte den Kom-

erkennen, dass in der Gaswirtschaft auf Jahrzehnte

munalverbänden, der Provinz Sachsen sowie dem

voraus gedacht wurde.

Land Anhalt den Plan eines auf Mitteldeutschland

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in der ost-

beschränkten Ferngasnetzes.

deutschen Gaswirtschaft keine „Stunde Null“.

Ein entscheidender Schachzug gelang der DCGG

Man konnte auf den vorhandenen Strukturen

durch eine strategische Kooperation mit der

aufbauen und nach Überwindung der Kriegsfolgen

Bergwerksgesellschaft Georg v. Giesch’s Erben.

den Ausbau des Ferngasnetzes fortsetzen.

Die Steinkohlenlieferungen aus Westfalen ermög-

Dr. Rainer Karlsch (Berlin)

Das Ferngasgeschäft der DCGG bzw. GAMANAG

lichten der DCGG den Bau einer hochmodernen

In der nächsten Ausgabe lesen Sie einen Beitrag über

Großgaserei in Magdeburg. Am 22. November

„Sozialistische Gründerjahre: Technische Leitung Ferngas

1930 begann der Dauerbetrieb. Das Werk konnte

(TLFG), Schwarze Pumpe und einheimisches Erdgas (1945

400 000 t Kohle pro Jahr zu rund 150 Mio. m3 Gas

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Zum Autor Dr. Rainer Karlsch studierte Wir tschaf tsgeschichte an der Humboldt-Universität in Berlin und hat dort auch zum Dr. oec. promoviert. Er hat zahlreiche wirtschaftsgeschichtliche Veröf fentlichungen verfasst bzw. herausgegeben, darunter „Faktor Öl. Die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859–1974“ (zusammen mit Raymond Stokes). Für sein Buch „Allein bezahlt? Die Reparationsleistungen der SBZ/DDR 1945–53“ (1993) erhielt Karlsch 1996 den Ersten Preis der StinnesStif tung. Der zeit arbeitet Karlsch anlässlich des 50-jährigen Bestehens der VNG an einem Buch über die Entwicklung der ostdeutschen Gaswirtschaft.

bis 1973)“.

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Verbundnetz plus – Services der VNG-Gruppe und ihrer Partner | Postfach 24 12 63 | 04332 Leipzig Tel.: +49(0)341 443-2200 | Fax: +49(0)341 443-2922 | E-Mail: info@verbundnetzplus.de | www.verbundnetzplus.de

Angenehm, medium gas | 17. Jahrgang | 1. Ausgabe | April 2008