medium gas 2010.1

medium gas

Das Magazin für die Kunden und Partner der VNG-Gruppe | 19. Jahrgang | 1. Ausgabe | April 2010

Schwerpunkt: Europa im Blick Erfolgsgeschichte Die Weichen sind auf Europa gestellt Seite 28

Versorgungssicherheit Genug Gas für Europa?

Seite 36

Statistik Die europäische Erdgasmarkt-„Bilanz“ Seite 38

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Inhalt

Aktuell

Markt

Schwerpunkt

Foto: Dirk Brzoska

20 Messe VNG auf der Leipziger Buchmesse Im Mittelpunkt: Bücher, die von VNG herausgegeben wurden.

AKTUELL 4

Unser Titelmotiv: Italien ist für VNG in Europa einer der zentralen Auslandsmärkte. Ende 2008 wurde die VNG Italia mit Sitz in Bologna gegründet, die seither die Aktivitäten in Italien bündelt und koordiniert.

Fabio Pepe (re.) arbeitet derzeit als Praktikant im Unternehmen.

Aktuelle Nachrichten aus der Energiewirtschaft und Energiepolitik

SCHWERPUNKT: EUROPA IM BLICK 28 VNG in Europa Die Weichen sind auf Europa gestellt VNG ist auf dem europäischen Erdgasmarkt erfolgreich im Geschäft.

21 Projekte Unikat der Berliner Mauer geht auf Tournee VNG startet eine Bildungsreise durch Deutschland und Europa.

MARKT 8 Stadtwerke Bernau Der große Elan einer kleinen Stadt Vor den Toren Berlins sorgen die Stadtwerke Bernau für warme Wohnungen.

36 Versorgungssicherheit Genug Gas für Europa?

MdEP Dr. Hannes Swoboda erklärt, warum eine enge Zusammenarbeit der EU-Staaten wichtig ist.

22 VNG entwickelt neues Serviceprodukt für Gas 22 Neues Speicherprodukt mit wöchentlicher Laufzeit

14 Gastransport Neue Regeln beim Gastransport: Mehr Wettbewerb und günstigere Preise?

Ralph Bahke von der ONTRAS über die jüngsten Entwicklungen in Europa.

23 Wohnen Sie schon oder frieren Sie noch?

23 VNG publiziert täglich Speicherdaten 23 Energiesparen in Kommunen lohnt sich immer

17 Erdgastechnik „Siedende Steine“ – die Zukunft der Heiztechnik?

VNG und MITGAS testen gemeinsam eine Zeolith-Gas-Wärmepumpe von Vaillant.

23 Grüne Kuh träumt von klimafreundlichem BIO-ERDGAS 24 Live ist Live – Aktionen mit ERDGAS als Kraftstoff 24 Rock und Pop aus dem Hause VNG

38 Statistik Die europäische Erdgasmarkt-„Bilanz“ Zahlen und Fakten zum europäischen Erdgasmarkt.

40 Studie zu Energierohstoffen „Gerade für Europa bleibt Erdgas ein bedeutender Pfeiler der Energieversorgung.“ BGR veröffentlicht Kurzstudie zur Rohstoffsituation in Europa.

43 Illustration

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Impressum medium gas Das Magazin für die Kunden und Partner der VNG-Gruppe | VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft | Braunstraße 7, 04347 Leipzig | Postfach 24 12 63 04332 Leipzig | Tel. 0341 443 - 0 | Fax 0341 443 - 2057 | www.vng.de | Redaktion Unternehmenskommunikation | Verantwortliche Redakteurin Mandy Nickel Tel. 0341 443 - 2045 | mandy.nickel@vng.de | Redaktionsbeirat Helge Andrä, Dr. Reinhard Böhm, Mike Diekmann, Christian Dubiel, Lydia Schuster, Bernhard Kaltefleiter, Siegbert Ketelhut, Kerstin Kietzke, Dr. Stephan Krein, Heinz Möller, Birgit Reiss, Uwe Ringel, Olaf Schneider, Susann Surma, Karsten Wendler Redaktionsschluss für diese Ausgabe 18.03.2010 | für die nächste Ausgabe 21.05.2010 | Auflage 4 200 | Gestaltung, Herstellung Militzer & Kollegen GmbH Reproduktion und Druck Scan Color Leipzig GmbH | Fotos wenn nicht anders angegeben VNG

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Editorial

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Facettenreichtum und kulturelle Vielfalt Umschau

Liebe Leserinnen und Leser, „Europa ist kein Ort, sondern eine Idee.“ Diese Erkenntnis stammt von dem renommierten französischen Philosophen und Publizisten

Bernhard Kaltefleiter, Leiter Unternehmenskommunikation

Bernard-Henri Lévy. Es geht dabei nicht nur um geografische Grenzen, sondern immer auch Feature

um historische, kulturelle, politische, wirtschaftliche, rechtliche und ideelle Gesichtspunkte. Europa ist Vielfalt, und es ist diese Vielfalt, die es geprägt

UMSCHAU

hat und noch heute prägt.

44 Parlamentarischer Abend Flagge zeigen in Brüssel Beim Parlamentarischen Abend von VNG stand Norwegen im Mittelpunkt.

VNG handelt im doppelten Sinn des Wortes. Einmal ist Handeln das aktive Tun, zum anderen ist es aber auch das, was Kaufleute auszeichnet.

VNG handelt auf dem Erdgasmarkt, und der ist heute mehr denn je europäisch

47 Ein Wort aus: Brüssel Die designierten EU-Kommissare auf dem Prüfstand des EU-Parlaments Ergebnis: Aufnahmetest bestanden, mit einer Ausnahme.

geprägt. Beim Gasverkauf hat sich der Markt europäisiert, was zu einem harten Ringen um jeden Kunden führt – jenseits der angestammten Märkte von Versorgern und Händlern – besonders im Großhandel.

Erfolgreich sind nur jene Unternehmen, die individuelle Strategien finden und eine große Flexibilität an den Tag legen. Es ist die weite Sicht beim Handeln,

48 Nachgefragt Ein Fall für Charlotte Honigbiene Charlotte – das Maskottchen der VNG Norge – beantwortet Ihre Fragen zum E&P-Geschäft.

die auch über den wirtschaftlichen Erfolg entscheidet.

Zur weiten Sicht gehört es auch, dass wir unseren Vertriebsgesellschaften in Polen, Italien, Tschechien, der Slowakei oder der Schweiz viele Freiheiten unter dem gemeinsamen Dach VNG lassen. Unsere europäischen Töchter mit ihren Mitarbeitern bringen ihre Sprachen und ihre kulturelle Vielfalt in unser

50 Rohstoffkonferenz 3. Deutsch-Russische Rohstoffkonferenz in Freiberg und Dresden Bilaterales Forum diskutiert Bedingungen für die Versorgungssicherheit bei Rohstoffen.

Unternehmen ein. Dieser Vielfalt wird der Raum gegeben, den sie zum Atmen braucht und wir erreichen dadurch eine lebendige Einheit, die aus dem ganzen Facettenreichtum der Vielfalt besteht.

Vielfalt braucht immer wieder neue Ideen. Europa, das sind wir alle! Und Europa

FEATURE

wird aus unseren Ideen geschmiedet, eben weil es kein Ort ist, sondern eine

52 10 Gründe, die russische Hauptstadt Moskau zu besuchen

Idee.

54 Historistische Idealisierung aus Porzellan

Handeln wir danach!

57 „Botschafter der Wärme“ stärken menschliches Miteinander

Ihr Bernhard Kaltefleiter

58 Großartige Winterspiele im kanadischen Vancouver

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Aktuell

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E&P

Drei neue Lizenzen in Norwegen VNG Norge AS, das norwegische Tochterunternehmen von VNG, hat Anteile an drei weiteren Explorationslizenzen auf dem Norwegischen Kontinentalschelf erhalten. Im Rahmen der aktuellen Lizenzrunde Awards in Predefined Areas (APA) 2009 teilte das Norwegische Ministerium für Erdöl und Energie dem Unternehmen drei neue Lizenzen zu. An den beiden Lizenzen PL 547 S und PL 505 BS in der Norwegischen Nordsee ist das Unternehmen nunmehr zu je 20 Prozent beteiligt (Betriebsführer: Marathon Petroleum Norge AS). An der dritten Lizenz PL 559 in der Norwegischen See hält VNG Norge AS einen Anteil von 30 Prozent (Betriebsführer: Rocksource ASA). Insgesamt umfasst das Lizenzportfolio der VNG Norge gegenwärtig 26 Lizenzen, darunter die zwei produzierenden

Foto: Christoph Busse

Felder Brage und Njord. www.vng.no | Sie wollen mehr zum Thema Exploration & Produktion wissen? Lesen Sie „Ein Fall für Charlotte“ auf den Seiten 48 bis 49 in dieser Ausgabe.

E&P

Mehr Bohrungen in Norwegen 28 Funde und 65 Bohrungen – das sind die

niedergebracht wurden. Die restlichen 21 Bohrungen waren Erweiterungsbohrungen. Die

stolzen Zahlen, die das norwegische Ministerium für Erdöl und Energie für das vergangene Explorationsjahr auf dem norwegischen Konti-

meisten Funde wurden in der Nordsee gemacht.

nentalschelf bekannt gegeben hat. Im Vergleich

die VNG Norge im Herbst 2009 einen Gasfund

zum Vorjahr 2008 wurden neun Bohrungen

nachweisen konnte.

In dieser Region liegt auch das Agat-Feld, wo

mehr abgeteuft – erneut ein Rekord. Von den 65 Bohrungen waren 44 sogenannte „wildcat wells“, die auf noch unbekannte Lagerstätten

Eine interaktive Karte aller Lizenzen der VNG Norge finden Sie im Internet unter www.vng.no

Online

Informationen rund um die Ausbildung Mit einem eigenen Onlineportal für zukünftige Auszubildende ist VNG an den Start gegangen. Unter der gewohnten Adresse www.vng.de können sich Schüler schon vorab über ihre Ausbildung beim Erdgasimporteur VNG informieren. www.vng.de (Bereich Karriere)

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Trading

EEX startet Within-Day Gashandel Seit 1. März kann an der Leipziger Energiebörse EEX Gas im Within-DayVerfahren gehandelt werden. Auch VNG gehört zu jenen Unternehmen, die sich aktiv an diesem Handel beteiligen.

Mit dem Within-Day-Kontrakt können Marktteilnehmer untertägig Erdgas für den aktuellen Gasliefertag für die Marktgebiete GASPOOL und NCG handeln. Der Lieferzeitraum umfasst die restlichen Stunden des jeweils aktuellen Erdgasliefertages, abzüglich drei Stunden Vorlaufzeit zur nächsten vollen Stunde.

Foto: Dirk Brzoska

Erdgastechnik

Beratungsforum für Kraft-Wärme-Kopplung Der Fachverband Sanitär Heizung Klima in NordrheinWestfalen hat den Arbeitskreis Kraft-Wärme-Kopp-

SHK-Handwerk werde mit Unterstützung seiner Marktpartner zukünftig produktneutral, unabhängig

lung gegründet. Der setzt sich aus Fachhandwerkern

und fachlich kompetent über Kraft-Wärme-Kopplung

mit Erfahrung mit Blockheizkraftwerken (BHKW), Vertretern der Industrie und der beteiligten Versor-

vor allem für den Einsatz im Wohnungsbau informieren. Unterstützt wird die Initiative durch E.ON

gungsunternehmen zusammen. Gemeinsam wollen sie dringend erforderliche Rahmenbedingungen für

Ruhrgas und VNG. Ebenfalls beteiligt ist der Fachverband Sanitär Heizung Klima Brandenburg.

die Installation von BHKWs erarbeiten. Hauptgeschäftsführer Hans-Peter Sproten verspricht, das

Foto: aboutpixel.de/Andreas Morlok

www.fvshk-nrw.de | www.brandenburg-shk.de

Technik

Kraftwerk in Halle wird modernisiert Bis Ende 2011 soll in Halle (Saale) eine neue Kraftwerksära eingeläutet werden. In den kommenden zwei Jahren will die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH, ein Joint Venture der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) und der Stadtwerke Halle GmbH, eine neue Gasturbine installieren, die Dampfturbine modernisieren und die Leittechnik erneuern.

Die bisherige Kraftwerksanlage hat fast 16 Jahre lang in Kraft-WärmeKopplung Strom und Fernwärme für die Stadt geliefert. Sie wird jetzt durch ein modernes Gasturbinenkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung ersetzt.

Es kann sowohl auf den Wärmebedarf der Stadt reagieren als auch in den Übergangs- und Sommermonaten mit einer reinen Stromerzeugung für die Spitzen- und Mittellast arbeiten. Das wird einen Jahresbrennstoffnutzungsgrad von mehr als 75 Prozent ermöglichen.

Die Stadtwerke Halle und VNG werden rund 23,5 Mio. Euro in den Umbau des Gemeinschaftskraftwerks investieren.

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Foto: Stadtwerke Halle

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Erdgas mobil

ADAC-Kostenvergleich: Erdgasautos werden immer attraktiver Das Fahren mit erdgasbetriebenen Fahrzeugen wird laut ADAC immer attraktiver. Nach Angaben des Automobilclubs könnten bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometer und einer Haltedauer von vier Jahren trotz höherer Anschaffungs-

den Kostenvorteil auf 6,1 Cent pro Kilometer gegenüber dem

kosten mit Erdgas durchschnittlich 3,4 Cent pro Kilometer

vergleichbaren Benziner. Im Vergleich zu Benzin liegt der Kraft-

gegenüber vergleichbaren Modellen mit Superbenzin gespart werden. Spitzenreiter beim Kostenvorteil ist laut ADAC der

stoffpreis derzeit bei umgerechnet 0,65 Euro/l. Grund hierfür ist der verminderte Mineralölsteuersatz, der bis Ende 2018

erdgasbetriebene Opel Zafira 1.6 CNG Turbo EcoFlex Edition.

gemäß Energiesteuergesetz festgeschrieben wurde. So wird

Er ist 8,1 Cent günstiger als der vergleichbare Benziner. Bei 15.000 gefahrenen Kilometern im Jahr belaufe sich die Erspar-

auch in Zukunft der Preis für Erdgas als Kraftstoff mindestens 30 % unter dem Dieselpreis bleiben.

nis auf 1.215 Euro. Den zweiten Platz habe sich der VW-Passat 1.4 TSI EcoFuel Trendline gesichert. Hier bezifferte der ADAC

www.erdgasmobil.de

Regulierung

Neue EU-Energieagentur soll 2011 in Slowenien ihre Arbeit aufnehmen Die slowenische Hauptstadt Ljubljana soll Sitz einer neuen EU-Energieagentur werden. Die Agentur für die Zusammenarbeit der Energie-Regulierungsbehörden (ACER, Agency for Cooperation of Energy Regulators) soll im März 2011 voll einsatzfähig sein. ACER werde die Arbeit nationaler Regulierungsbehörden vervollständigen und koordinieren, hieß es. In bestimmten Fällen grenzüberschreitender Energie-Infrastruktur könne sie bindende Entscheidungen fällen. www.europeanenergyforum.eu

Handel

Italiens Regierung gibt grünes Licht für Gasbörse Die italienische Regierung hat die Strombörse Gestore Mercato Elettrico (GME) mit dem Aufbau eines börslichen Gashandels beauftragt.

Bereits ab Mai 2010 sollen erste börsliche Gas-Trades über die GME möglich sein, wie das italienische Wirtschafts- und Entwicklungsministerium mitteilte.

Foto: aboutpixel.de/boscopics

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Studium

Erste Professur für Gasversorgung An der TU Clausthal wurde die bundesweit erste Universitätsprofessur im Bereich der Gasversorgung besetzt. Joachim Müller-Kirchenbauer hat die Leitung der Abteilung für Erdöl-/Erdgaslagerstättentechnik am Institut für Erdöl- und Erdgastechnik übernommen.

Hintergrund der neuen Professur sind die voranschreitende Liberalisierung und Regulierung des europäischen Gasmarktes. Sie stellen die Gasindustrie vor eine Vielzahl neuer Herausforderungen, die einer wissenschaftlichen Begleitung bedürfen. „Wir haben diese Entwicklung vorhergesehen und die Aktivitäten in Lehre und Forschung bereits seit 2001 auf den Bereich Gasversorgung ausgeweitet. Durch die Einrichtung der von E.ON Ruhrgas, RWE Transportnetz Gas und VNG – Verbundnetz Gas finanzierten neuen Stiftungsprofessur erfahren diese Anstrengungen eine deutliche Unterstützung und die ihnen angemessene Bedeutung“, erklärte Professor Kurt M. Reinicke vom Institut für Erdöl- und Erdgastechnik der TU Clausthal.

Kurt M. Reinicke (li.) und Joachim Müller-Kirchenbauer.

www.ite.tu-clausthal.de

Erdgasversorgungssicherheit

EU-Kommission: 2,3 Mrd. Euro für Gas- und Stromprojekte Die EU-Kommission hat 43 große Energieprojekte ausgewählt, die die Sicherheit der Energieversorgung durch den Aufbau grenzübergreifender Infrastrukturen erhöhen sollen. Mit dem Beschluss gewährt die Kommission Finanzhilfen in Höhe von 2,3 Mrd. Euro für 31 Gas- und 12 Stromprojekte. bewilligt. Wir haben wichtige Schlüsselvorhaben ausgewählt, die helfen werden, ein besser integriertes Energieversorgungsnetz in Europa aufzubauen, in dem die Energie flexibel über die Grenzen der Mitgliedstaaten hinweg fließen kann“, so EU-Energiekommissar Günther Oettinger.

Foto: Christoph Busse

„Nie zuvor hat die Kommission einen so hohen Betrag für Energieprojekte

Neue Optik und neues Internet bei GDMcom

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Stadtwerke Bernau

Der große Elan einer kleinen Stadt Erstes Ziel der Stadtporträt-Reihe im Jahr 2010 ist Bernau in der Mark Brandenburg.

Aufmerksame Leser werden sich vielleicht daran erinnern, dass bereits Ende 2006 in diesem Magazin schon einmal über diese kleine Stadt berichtet wurde, die nur einen Katzensprung vor den Toren der Metropole Berlin liegt. Was veranlasst nach nur vier Jahren eine neuer-

Bernaus Wahrzeichen: Das Steintor, festlich geschmückt zum alljährlichen Hussitenfest.

liche Visite? Neben der normalen Reporter-Neugier vor allem der Fakt, dass die Mitarbeiter der Stadtwerke Bernau GmbH seit Ende 2007 in einem neuen, hochmodernen und ebenso ansprechenden wie funktionalen Firmensitz direkt im Herzen der Stadt tätig sind.

Von Helmut Rosan,

Was ist daran schon etwas Besonderes? Mein

Städtchen, das den Anschluss an das neue Millen-

freier Redakteur

damaliger Besuch führte mich in ein Ver wal-

nium verpasst hat. Bernau wächst! Es steht damit

tungsgebäude in zwar praktischer, aber ziemlich

im positiven Kontrast zur Tendenz des allgemeinen,

gesichtsloser Containerbauweise am Stadtrand im Schönfelder Weg. Die oft bestätigte Vermu-

teilweise drastischen Bevölkerungsrückgangs.

Lebten hier vor der gesellschaftlichen Wende we-

tung, dass Provisorien hierzulande zu traurigen

niger als 20.000 Menschen, so sind es heute mehr

Dauerzuständen mutieren, hat sich hier glücklicherweise nicht bestätigt. Während der Anfahrt

als 36.000. Und ganz nebenbei: Entgegen jeg-

zum neuen Firmensitz in der Breitscheidstraße 45

aktuellen Statistik sogar 554 Frauen mehr als

erneuerte sich auch mein großes Staunen darüber, wie großartig sich diese Stadt in den vergangenen

Männer. Tausende Wohnungen entstanden ebenso neu wie Einkaufs-, Sport- oder Gesundheitseinrich-

20 Jahren entwickelt hat.

tungen. Neubau plus sorgfältige Restaurierung statt

lichem ostdeutschen Trend leben hier nach der

so genanntem Wohnungsrückbau. Bewahrte sowie Hier ist modernes Wohnen mit kleinstädtischem

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Flair auf charmante Art verbunden. Das mehr als

erneuerte Traditionen und Moderne – das schafft neue Lebensqualität. Doch davon später etwas

700 Jahre alte Bernau ist aber kein verträumtes

mehr.

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Stadtwerke Bernau GmbH Angekommen im neuen Domizil der Stadtwerke komme ich erneut ins Staunen. Auf dem Gelände einer stillgelegten Fabrik wurde durch Um- und vor allem Neubau eine sehenswerte moderne Industriearchitektur geschaffen. Hier ist auch das KundenCentrum zu finden und ein sehr großer, kostengünstiger Parkplatz. Nichts erinnert hier an die Bescheidenheit suggerierende Enge des einstigen Provisoriums am Rande der Stadt.

Direkte Kundennähe ist kein Slogan, sondern gelebte Wirklichkeit.

Der Sitz der Stadtwerke in der Breitscheidstraße 45.

Geschäftsführerin Bärbel Köhler informiert mich

Dort, wo kein Gas zur

gemeinsam mit Bettina Römisch, Leiterin Vertrieb,

Verfügung steht, wird

und Sven Anders, Leiter Kundenservice, über das

Fernwärme für Heizung

Unternehmen. Die Stadtwerke wurden bereits 1917 gegründet. Nach der staatlichen Einheit erfolgte die Neugründung im Februar 1991. Bernau

und Warmwasserbereitung angeboten. So kann überall in der Stadt um-

ist mit 100 Prozent Gesellschafter. Eine damals

weltfreundlich geheizt

schon kluge kommunale Entscheidung, die sich

und Warmwasser berei-

auch heute bestens bewährt, denn die Dienstleis-

tet werden. Mit Erdgas

tungen der Stadtwerke sind im Wortsinn lebenswichtig für die Bernauer. Die derzeit 81 Mitarbeiter

werden 4.000 Kunden

sowie acht Auszubildende versorgen die Stadt

über 12 Regelstationen

mit Strom, Fernwärme und Erdgas. Des Weiteren

in das rund 105 km lan-

ist das Unternehmen als Geschäftsbesorger des

ge Leitungsnetz einge-

Wasser- und Abwasserverbandes „Panke/Finow“

speist. Als besonders

(WAV) tätig. 2008 betrug der Gesamtumsatz

freundliches Angebot besteht für die Heizkunden der Stadtwerke die

24,6 Mio. Euro, immerhin 1,2 Mio. Euro mehr als im Jahr vorher.

versorgt. Das Gas wird

Möglichkeit, das Sonderprodukt Bernaugas zu nutzen. Damit können Kunden bereits ab einem Jahresverbrauch von

Erdgasversorgung

Geschäftsführerin Bärbel Köhler.

6.000 kWh gegenüber den Preisen der Grundver1994 erfolgte der Abschluss der flächendeckenden Gaserschließung in Bernau sowie die Modernisie-

sorgung sparen.

rung und Umstellung von Stadt- auf Erdgas. Das

Seit Ende 2005 wird von den Stadtwerken bei

bis 1966 noch in Betrieb befindliche Gaswerk mit

der Total-Tankstelle an der Blumberger Straße

seinem blau gestrichenen Scheibengasbehälter ist heute eine attraktiv hergerichtete Denkmal-

eine Erdgastankstelle betrieben. Von Anfang an werden die Bernauer jederzeit zuverlässig von der

anlage in Bernau.

VNG mit Erdgas beliefert.

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Der große Elan einer kleinen Stadt

Stromversorgung

Fernwärme

16.346 Kunden werden in Bernau mit Strom versorgt. Ein Teil dieses Stroms wird in drei Blockheiz-

Mit der Neugründung der Stadtwerke 1991 wurde

kraftwerken der Stadtwerke selbst erzeugt. Etwa

dieser Zeit wurden die Leitungsnetze im großen

11 Mio. kWh werden pro Jahr ins Netz eingespeist.

Umfang auf den neuesten Stand gebracht und die

Damit werden rund 18 Prozent aller Bernauer durch

alten Heizwerke auf Kohlebasis stillgelegt. Das

Eigenerzeugung beliefert.

Herz der Fernwärme bilden die drei Blockheiz-

die Fernwärmeversorgung übernommen. Seit

kraftwerke. 416 Fernwärmekunden haben einen Vertrag mit den Stadtwerken abgeschlossen.

Wasser und Abwasser Seit 1994 führen die Stadtwerke Bernau die Geschäftsbesorgung für den Wasser- und Abwasserverband „Panke/Finow“ (WAV). Der Zuständigkeitsbereich des WAV umfasst die Städte und Gemeinden Bernau sowie Biesenthal, Rüdnitz und Melchow. Im Verbandsgebiet werden gegenwärtig etwa 44.000 Einwohner mit Trinkwasser versorgt.

Mitarbeiterin des Rechnungswesens Kathrin Hartung (l.) und Julia Goldhammer, die eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert.

Der Scheibengasbehälter ist jetzt ein technisches Denkmal.

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Impressionen vom traditionellen Hussitenfest. Darunter: Eislaufen in Bernau – Nachwuchssportler des SC Berlin zeigten zur Eröffnungsparty ihr Können. Umrahmt von den Maskottchen der Eisbahn – den Pinguinen. Im Hintergrund: BrassAppeal, die Damenband, sorgte für Stimmung.

Meine drei Gesprächspartner informieren mich darüber, dass die Stadtwerke auch in Sachen Sponsoring so Einiges zu bieten haben. Im Kulturbereich werden vor allem das auch weit über Bernau hinaus sehr beliebte alljährliche Hussitenfest sowie zwei Musikfestivals unterstützt. Im Bereich des Sportes wird nahezu jeder Verein in irgendeiner Form von den Stadtwerkern betreut.

Ein Novum startete Ende vergangenen Jahres mit der Idee „Stadtwerke on Ice“, Schlittschuhlaufen auf einer überdachten, 10 x 20 Meter großen Eisbahn auf dem Gelände an der Breitscheidstraße.

Die Eröffnungsparty startete am 27. November mit Livemusik, Eistanz, Clownerie und Eisdisco mit Wunschmusik. Bis zum 3. Januar wurde dieses Angebot von zahlreichen Bernauern und ihren Gästen begeistert angenommen.

rungspositionen, unterhalb der Kanzlerebene versteht

Wie bei diesem Eisfest wurden und werden die

Charaktere, die intelligentes Durchsetzungsvermö-

Stadtwerke Bernau auch bei vielen anderen Gele-

gen mit fraulichem Charme und Würde zu verbinden

genheiten hilfreich vom Marketing-Team der VNG

wussten. Das ist auch augenscheinlich bei Bärbel

unterstützt. Kein Wunder, dass sich meine Gastge-

Köhler der Fall. Die Diplom-Betriebswirtschaftlerin

ber voll des Lobes über die langjährig gewachsene, vertrauensvolle und zuverlässige Zusammenarbeit

war vor ihrem Einstieg bei den Stadtwerken im Jahr 1994 bei Minol tätig. Seit 2001 ist sie die Geschäfts-

mit der Leipziger VNG äußern.

führerin der Stadtwerke Bernau GmbH. Frau Köhler

sich. Bislang durfte ich drei Geschäftsführerinnen von Stadtwerken erleben. Jedes Mal waren es starke

ist verheiratet und hat einen 27-jährigen Sohn, der Geschäftsführerin Bärbel Köhler ist eine Frau, die attraktive Persönlichkeit bietet. Ich bin immer

Student ist. In ihrer Freizeit liest sie gern und viel, treibt aktiv Sport und hat eine große Leidenschaft

neugierig und auch fasziniert von Frauen in Füh-

für ihren Garten.

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Im Mittelalter war Bernau seines Bieres und der

Der große Elan einer kleinen Stadt

Tuche wegen weit über die Grenzen der Mark Brandenburg hinaus bekannt und erlangte so Bedeutung und etlichen Reichtum. Über 30.000 Tonnen Bier

Eine Stadt der Tradition

wurden noch im 17. Jahrhundert pro Jahr ausgeführt.

und gelebten Moderne

Lange Zeit galt das hiesige Bier als das beste der

Anfang des 13. Jahrhunderts wurde inmitten des

Mark Brandenburg. Es wurde wegen seines Wohlgeschmackes und seiner guten Haltbarkeit in viele

Barnims, nordöstlich der heutigen Hauptstadt

Städte und Gemeinden auch außerhalb der Mark

Berlin, am Ufer der Panke und am Rande eines

Brandenburg geliefert. Kostbare Trinkgefäße, Kan-

Sumpfes die Stadt gegründet. Die exakten Um-

nen und Schankzeug erinnern im Heimatmuseum

stände liegen im Dunkeln, da entsprechende

an die Tradition des Bierbrauens.

Unterlagen bei großen Stadtbränden (1406 und 1484) verloren gegangen sind. Doch schon vor der Stadtgründung wurde der Siedlungsplatz von

Von der Blütezeit vor dem Dreißigjährigen Krieg

Menschen genutzt, dies belegen archäologische

zeugen ebenfalls die Stadtmauern – die so manchem Angreifer trotzten, so 1432 den Hussiten – das

Funde, die bis in 8000 v. u. Z. reichen.

Steintor, der Pulverturm sowie die Marienkirche.

Die Bürgermeisterstraße, hier befindet sich auch das Fremdenverkehrsamt.

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Der Bahnhofsvorplatz mit Blick auf die Herz-Jesu-Kirche. | Das Kantorhaus. | Darunter: Kunst- und Handwerkermarkt.

Fotos: Stadtwerke Berrnau und Fremdenverkehrsamt

Das Ende der Blütezeit kam mit der Pest und jenem Krieg. Bernau verarmte und verödete. Kurfürst

Welt Bernau mit Berlin. Damit begann ein neuer

Friedrich III. hauchte ihr neues Leben ein. Er holte

Schmuckstück vor ihren Toren lag. Bernau wurde

Glaubensflüchtlinge aus Frankreich auch nach Ber-

zu einem beliebten Ausflugsziel. Das ist es, mit

nau. Darunter waren hervorragende Handwerker,

steigender Tendenz, bis heute.

Aufschwung. Die Berliner entdeckten, welches

Kaufleute und Wissenschaftler. 25 französische Familien wurden 1699 in Bernau aufgenommen.

Nach weiteren 150 Jahren folgte eine neuer, entscheidender Impuls: Die erste Eisenbahn dampfte 1842 in die Stadt. Am 30. Juli jenes Jahres wurde

Die schöne, kleine Stadt ist trotz ihrer über 700 Jahre auf fast wundervolle Weise jung geblieben.

Gleichfalls erstaunlich – ihre Attraktivität wächst sichtlich.

die Eisenbahnstrecke Bernau–Neustadt–Eberswalde eingeweiht. Ein Jahr später war die Strecke

Und nicht nur für die Bernauer selbst, sondern

Berlin–Stettin fertig.

in erheblicher Zahl auch für großstadtmüde Berliner, die hier und in der malerischen Umge-

Aber auch im 20. Jahrhundert wurde hier Verkehrsgeschichte geschrieben, verbindet doch seit 1924

bung ein neues Refugium gefunden haben. In Bernau kann sich jeder willkommen und schnell

die erste elektrisch betriebene Stadtbahn der

heimisch fühlen.

Kurzchronik 1867: Erstellung der Konzession für die Gasversorgung | 1917: Erwerb der Gaswerke durch die Stadt Bernau und Betrieb durch die Stadtwerke | 1919: Erster Stromliefervertrag mit der BEWAG Berlin | 1925: Das erste städtische Heizwerk geht in Betrieb | 1931 bis 1932: Errichtung eines 2000-m2-Scheibengasbehälters (Gaskessel) als technische Neuheit | 1952: Auflösung der Stadtwerke | 1991: Neugründung der Stadtwerke Bernau GmbH, vorerst Weiterversorgung der Stadt Bernau mit Wärme | 1992: Aufnahme der Gasversorgung | 1994: Inbetriebnahme moderner Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Die Umstellung von 5.500 Stadtgaskunden auf Erdgasversorgung ist abgeschlossen | 2005: Inbetriebnahme der ersten Erdgastankstelle | 2006: Grundsteinlegung für neues Verwaltungsgebäude in der Breitscheidstraße 45 | 2007: Einweihungsveranstaltung des neuen Firmensitzes. Umzug in den neuen Firmensitz samt KundenCentrum in die zentral gelegene Breitscheidstraße 45

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Gastransport

Neue Regeln beim Gastransport: Mehr Wettbewerb und günstigere Preise?

Seit 2006 sind Gashandel und -transport in Deutschland im Ferngasbereich rechtlich getrennt. Seither wurden die Rahmenbedingungen für Händler wie für Netzbetreiber mehrfach drastisch verändert.

Ziel der Politik war und ist, Händlern den Zugang zu den Gasnetzen weiter zu erleichtern, mehr freie Transportkapazitäten zu schaffen und damit den Wettbewerb zu forcieren. Das gleiche

Foto: aboutpixel.de /Sven Schneider

Ziel verfolgt auch die EU für den europäischen Gasmarkt. Für Ferngasnetzbetreiber wie die ONTRAS – VNG Gastransport GmbH bedeutet dies, ihre Prozesse und IT-Architektur immer wieder auf neue Regeln einstellen zu müssen. medium gas sprach mit ONTRAS-Geschäftsführer Ralph Bahke über die jüngsten Entwicklungen in Europa und die sich daraus ergebenden Konsequenzen sowie die Chancen und Risiken für ONTRAS.

Eigentlich haben wir doch in Deutschland schon lange Gaswettbewerb. Nach jüngsten Angaben der Enet GmbH stehen z. B. Haushaltskunden in

langfristig blockieren. Doch stehen die Arbeiten an einem neuen europaweiten Kapazitäts- und Engpassmanagement erst am Anfang.

jedem Postleitzahlgebiet durchschnittlich 23 Anbieter zur Verfügung. Dennoch gibt es nach wie vor Druck auf die Netzbetreiber seitens Berlin und Brüssel, warum?

Ralph Bahke: Gastransport in Deutschland ist

Gas sind z. B. die Marktgebietsverant-

zu erwarten?

Analog zu unseren nationalen Netzzugangsbedingungen wird es europäische Netzcodices für verschiedene Bereiche wie z. B. Transparenz, Bilanzkreis-, Kapazitäts- und Engpassmanagement geben. Einen ersten Entwurf für RahmenLeitlinien für die Kapazitätsvergabe hat der Zusammenschluss europäischer Regulierer ERGEG (European Regulators’ Group for Electricity and Gas) im Dezember 2009 vorgelegt. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Kapazitätsvergabe im

wortlichen für die zur physikalischen Steuerung der

Detail erst ab 2011 nach Inkrafttreten des 3. Ener-

Netze benötigte Regelenergie zuständig. Dennoch

giebinnenmarktpakets durch das europäische

sehen sowohl Brüssel als auch Berlin weiteren Handlungsbedarf. Sie wollen u. a. die Vergabe von Transportkapazitäten und das Engpassma-

Netzwerk der Fernleitungsnetzbetreiber ENTSOG

heute tatsächlich ein massentaugliches Geschäft mit vielen neuen Marktteilnehmern. Dabei wurden große Teile der ursprünglich bei Händlern und nachgelagerten Netzbetreibern angesiedelten Risiken auf die wenigen marktgebietsauf-

„Gastransport in Deutschland ist heute ein massentaugliches Geschäft mit vielen neuen Marktteilnehmern.“

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Was haben wir von den europäischen Regelungen

spannenden Netzbetreiber verlagert und damit sozialisiert. Mit Einführen von GABi

nagement neu regeln. Ziel ist vor allem, dem Markt

(European Network of Transmission System Operators for Gas) geregelt werden soll. Mit der vorzeitigen Gründung von ENTSOG im Dezember

gebuchte aber nicht genutzte Kapazitäten schnell

2009 sowie in Abstimmung mit der Europäischen

wieder zur Verfügung zu stellen. Dies soll insbesondere verhindern, dass Händler Kapazitäten an Grenzübergangspunkten durch Buchungen

Kommission und ERGEG können nunmehr alle Beteiligten die Prozesse zum Entwickeln von Netzcodes im Rahmen einer Pilotphase testen.

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Dadurch können auch die Ferngasnetzbetreiber beim Gestalten neuer Netzcodes mitwirken. Zu-

Was stört Sie an einem deutschen Alleingang?

Zunächst einmal sind beide Papiere nicht ausrei-

nächst soll ein Netzkodex für die Koordination

chend aufeinander abgestimmt. So bezieht sich die

von Kapazitätsprodukten und deren Vermarktung

chermaßen für die Regulierer- wie für die Netzbe-

BNetzA noch auf die geltende GasNZV und nimmt damit in Kauf, dass sich einzelne Punkte nach einer neuen GasNZV „Erst eine europaweite Harmonisierung von Netzkodices sowie der Regulierungsmöglicherweise nicht mehr umsetbedingungen kann die Voraussetzungen zen lassen. Das BMWi vernachläsfür den grenzübergreifenden Gastransport sigt in seinem GasNZV-Entwurf die wesentlich verbessern und zusätzliche Kapazitäten frei machen.“ Interessen unserer europäischen Partner und will eher Übergangslö-

treiberseite. Denn bisher endet der Gaswettbewerb

sungen für ausländische Netzbetreiber akzeptieren,

meist an Ländergrenzen. Erst eine europaweite Harmonisierung von Netzkodices sowie der Regu-

die nicht auf den Bündelungswunsch eingehen, als auf europaweit einheitliche Regeln zu warten.

lierungsbedingungen kann die Voraussetzungen

Noch sind zwar die Messen nicht gelesen und wir

für den grenzübergreifenden Gastransport wesentlich verbessern und zusätzliche Kapazitäten frei

können als ONTRAS noch unsere Argumente mit in die Waagschale werfen, gemeinsam mit den

machen. Dafür engagiert sich ONTRAS maßgeblich

anderen TSO (Transmission System Operator, Anm.

beim Gestalten der entsprechenden europäischen Regelungen. Als Mitglied verschiedener europäischer Organisationen sind wir insbesondere im

d. Red.). Ob das allerdings ausreichen wird, um akzeptable Lösungen zu erreichen oder gar die nationalen Regelungen bis zum Vorliegen euro-

Rahmen der ENTSOG federführend beim Entwickeln

päischer Regeln auszusetzen, bezweifle ich. Eher

einer europaweit anwendbaren Neuordnung der Kapazitätsbewirtschaftung und von Transparenz-

wird es dazu kommen, dass wir zweimal innerhalb kürzester Zeit die Prozesse für das Kapazitäts- und

regeln.

Engpassmanagement und die dazu benötigte

entstehen. Vorgesehen ist, einen Entwurf bis Mitte 2011 vorzulegen.

Warum brauchen wir europäische Regelungen?

Wir brauchen vor allem eine Harmonisierung der europäischen Rahmenbedingungen. Das gilt glei-

IT-Infrastruktur neu einrichten müssen. Derartige

die Verbände dazu Stellung nehmen. Zum anderen

nationale Alleingänge sind jedoch kontraproduktiv und verursachen unnötige „Nationale Alleingänge sind Kosten, welche die Gemeinschaft jedoch kontraproduktiv und der Verbraucher zusätzlich tragen verursachen unnötige Kosten.“ muss. Die EU sollte hier auf nationale Regierungen und Behörden einwirken, im Sinne der Gaskunden in der Gemeinschaft erst

gibt es die Einleitung eines Festlegungsverfahrens

die europäischen Regelungen abzuwarten, bevor

der BNetzA zur Neugestaltung des Kapazitätsma-

sie eigene Regeln vorgeben.

nagements im deutschen Gasmarkt. Die 13 betroffenen Netzbetreiber – darunter auch ONTRAS

Nachhaltig verbessern ließe sich die heutige Lage nur durch eine europaweite Harmonisierung von

– müssen bis zum 22. April ein Standardangebot

Rahmenbedingungen und Netzcodes. Sie wären die

abgeben, möglichst abgestimmt mit den anderen

Voraussetzung für den europaweiten Gashandel

betroffenen Netzbetreibern. Ein solches Standard-

mit gebündelten Kapazitäten und vergleichbaren

angebot sollte folgende Kernpunkte enthalten:

Produkten.

Die Bündelung von Entry- und Exitkapazitäten an Netzkopplungspunkten zu Nachbarländern und

Gibt es dafür bereits praktische Ansätze?

Trotzdem scheinen Bundesregierung und die Bundesnetzagentur (BNetzA) fest entschlossen, noch in diesem Jahr neue nationale Regeln herbeiführen zu wollen?

Ja. Es gibt zum einen den ersten Entwurf des BMWi für eine neue GasNZV. Bis 19. März 2010 sollen

anderen Marktgebieten, die Standardisierung von Kapazitätsprodukten und buchbaren Zeiträumen sowie klare Regelungen für lang- bzw. kurzfristige Buchungen und Möglichkeiten zur Rückgabe von Kapazitätsrechten.

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Ja. Seit 2007 gibt es zum Beispiel die von uns mit initiierte Kooperationsplattform GATRAC, auf der Kapazitäten für Transporte zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik und umgekehrt angeboten werden. Wir wollen diese Plattform

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sen sich alle dafür notwendigen Prozesse und

Neue Regeln beim Gastransport: Mehr Wettbewerb und günstigere Preise?

IT-Systeme auch sicher entwickeln, einrichten, testen und in Betrieb nehmen. Zudem können erhebliche Kosten eingespart werden, wenn solche Prozesse und Systeme europaweit einheitlich gestaltbar sind.

gemeinsam mit unseren tschechischen Kollegen ausbauen und weiter entwickeln. Da derzeit sowohl

Was hat der Endverbraucher von all dem?

Die Politik geht davon aus, dass die nationale Re-

die Netzzugangsbedingungen wie auch die Regulie-

gulierung wie auch die entstehenden europaweiten

rung auf beiden Seiten der Grenze unterschiedlich

Regelwerke letztendlich dem Verbraucher durch

sind, lassen sich jedoch nur schwer gemeinsame

mehr Wettbewerb günstige Gaspreise bescheren

Produkte für den grenzübergreifenden Gastransport definieren und umsetzen. Hier hoffen wir auf

sollen. Es gibt jedoch hausgemachte Entwicklungen in Deutschland, die diesem Ziel entgegen

baldige europäische Rahmenbedingungen, die

wirken. So führt etwa ein durch GABi Gas bedingter

uns die Arbeit erleichtern.

höherer Bedarf an externer Regelenergie in allen Marktgebieten zu erhöhten Regelenergieumlagen

Ist ONTRAS in die europäischen Entwicklungen

und damit zu steigenden Netzentgelten.

mit eingebunden?

Auch das unverändert hohe Interesse an einem

Ja. Damit die europäischen Regelungen für den Gastransport aus Kunden- und Netzbetreibersicht

Anschluss von Biogasanlagen ans Erdgasnetz

möglichst praxisnah gestaltet werden, engagiert

führt perspektivisch zu weiter steigenden Netzentgelten, da die Biogaskosten je Marktgebiet auf

sich ONTRAS als Mitglied verschiedener

die Entgelte an den entsprechenden Kopplungs-

„Die technische Sicherheit darf keines-

europäischer Organisationen maßgeb-

punkten gewälzt werden. Allein ONTRAS erhielt

falls gefährdet werden.“

lich. So wirkt ONTRAS insbesondere im

bis Ende 2009 rund 100 Anfragen nach einem

Rahmen der ENTSOG federführend mit beim Entwickeln einer europaweit anwendbaren Neuordnung der Kapazitätsbewirtschaftung sowie

direkten Anschluss von Biogasanlagen. Davon

europaweit gültiger Transparenzregeln. Natürlich müssen auch unterschiedliche technische Rahmen-

gefordert, schnellstmöglich andere Regelungen zu treffen. Sonst könnte in wenigen Jahren der Anteil

bedingungen von Netzen verschiedener Länder

der Biogas- und Regelenergiekosten höher sein

weiterhin Berücksichtigung finden. Die technische

als das eigentliche Netzentgelt.

Sicherheit darf keinesfalls gefährdet werden.

Erst wenn es gelingt, nationale Entwicklungen

waren rund 45 bereits offizielle Netzanschlussbegehren. Hier sind BNetzA und Bundesregierung

durch geeignete Maßnahmen praktikabler zu

www.ontras.com www.gaspool.com www.gatrac.com

Gesetzt den Fall, wir bekommen europäische

gestalten, könnten europaweit harmonisierte

Regelungen, was dann?

Stehen die Regeln fest, sind vor allem ausreichend

Rahmenbedingungen und Regelwerke für den

lange Umsetzungsfristen wichtig. Nur dann las-

günstigeren Netzentgelten führen.

Gastransport zu mehr Wettbewerb und damit

Unser Gesprächspartner Nach dem Studium an der TU Dresden in der Richtung Informationstechnik arbeitete Ralph Bahke als Dozent für Automatisierungstechnik. Mit seinem Eintritt bei der VNG – Verbundnetz Gas AG im Jahre 1994 war er im Bereich Technik für die automatisierungstechnische Planung der Betriebsanlagen verantwortlich. Im Jahr 2001 wechselte er in den Bereich Gastransport. Seit 2004 war er als Leiter Transportservice/Vertragskoordinierung für die Vermarktung der Transportkapazität verantwortlich und arbeitete in dieser Funktion seit dem 01.01.2006 in der neu gegründeten Netzgesellschaft der VNG, der ONTRAS – VNG Gastransport GmbH. Im Oktober 2007 übernahm er die Leitung des Bereiches Geschäftsprozesse/Grundlagen. Seit November 2008 ist Ralph Bahke als Geschäftsführer der ONTRAS zuständig für den Geschäftsbereich Netzvermarktung. Zudem ist er seit Dezember 2009 Mitglied des Management Board der ENTSOG (European Network of Transmission System Operators for Gas), Brüssel.

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Erdgastechnik

„Siedende Steine“ – Die Zukunft der Heiztechnik?

Wenn es um höchste Energieeffizienz geht, sind Gaswärmepumpen mit großer Leistung bereits seit längerem in Büros oder Hotels erfolgreich im Einsatz. Doch kann diese innovative Technologie auch in einem privaten Einfamilienhaus Energie und damit CO2 -Emissionen sparen? Ein bundesweiter Feldtest soll dies untersuchen.

Von Thomas Biskupek, freier Journalist Fotos: Christian Schneider

VNG und MITGAS testen für Mitteldeutschland In Schkeuditz und Markkleeberg bei Leipzig sind seit kurzem zwei der effektivsten Heizungsanlagen Deutschlands installiert. In zwei schmucken, nach neuestem Standard sanierten und durch einen Anbau erweiterten Einfamilienhäusern, arbeiten hocheffiziente Zeolith-Gaswärmepumpen der Firma Vaillant. Diese erzeugen Heizungswärme und Warmwasser aus Erdgas und Umweltwärme unter Verwendung von „Siedenden Steinen“. Der Name des Minerals leitet sich aus dem griechischen zeo für „sieden“ und lithos für „Stein“ her. Eingebaut wurden sie in Einfamilienhäuser bei Kunden des Gaslieferanten MITGAS. VNG unterstützt die Aktion im Rahmen der „Initiative Gaswärmepumpe“ und ihrer Marktpartnerarbeit.

So funktionieren „Siedende Steine“ Wärmepumpen sind keine Neuheit – solche Geräte gibt es bereits auf dem Markt. Ähnlich wie ein Kühlschrank entziehen sie der Umgebung

So sieht die neue Vaillant-Anlage in einem Einfamilienhaus in der Nähe von Leipzig aus.

Wärme – und speisen sie in einen Heizkreislauf ein. Wärmelieferant muss nicht zwangsläufig die Luft sein, auch Erdsonden und Solarkollektoren

men Wasser speichert und dabei Wärme erzeugt.

sind möglich. Beim Vaillant-Gerät zeoTHERM sind

Zeolith ist extrem hydrophil. Das heißt, er zieht

jedoch zwei Neuheiten im Einsatz: ein Hybridgerät

Wasserdampf an und saugt ihn förmlich in sich auf.

mit einem Zeolith- und einem Gas-Brennwert-

In der Fachsprache nennt man diesen Prozess Adsorption. Durch die Aufnahme des Wasserdampfes

Modul sowie eine Solaranlage für den Sorptionsprozess. Damit kombiniert es die Vorteile der

durch das Zeolith entsteht thermodynamisch

Gasbrennwerttechnik mit umweltfreundlicher

Wärme, die sogenannte Adsorptionswärme, die

Sonnenenergie.

zum Heizen genutzt wird. Der Wasserdampf wird umweltfreundlich durch Sonnenenergie erzeugt.

Zeolith ist ein poröser Keramikwerkstoff aus Aluminium- und Siliziumoxid, der in seinen Hohlräu-

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In der nächsten der zwei sich abwechselnden

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„Siedende Steine“ – Die Zukunft der Heiztechnik?

unendlich viele Zyklen der Durchfeuchtung und Trocknung möglich – und damit die Erzeugung von unendlich viel kostenloser, umweltgerechter Wärme.

Deutschlandweiter Praxistest Das innovative Heizgerät, das Vaillant unter dem Namen zeoTHERM vermarkten wird, ist innerhalb der „Initiative Gaswärmepumpe“ entstanden, einem Zusammenschluss von Heizgerätehersteller und Gasversorger zur Entwicklung der Technologie.

Familie Ellers aus Modelwitz hat seit diesem Winter eine der beiden von MITGAS und VNG geförder ten ZeolithGaswärmepumpen im Haus eingebaut.

Phasen wird mittels Wärme aus einem Erdgasbrenner das Zeolith wieder erhitzt. Dabei verdampft

Mit dem grundsätzlichen Wissen, dass man eine hocheffiziente Heizung entwickelt hat, sind die

das eingelagerte Wasser und der Wasserdampf

Experten aber noch nicht zufrieden. Erste Seriengeräte haben deshalb Ende letzten Jahres die

wird freigesetzt (Desorption). Der entstandene

letzte Phase der Feldtests angetreten. Die Aktion

heiße Wasserdampf strömt nach unten, kühlt ab

läuft deutschlandweit.

und kondensiert. Mit der dabei freiwerdenden Wärme kann beispielsweise die Fußbodenheizung betrieben werden. Nach dieser Abkühlphase kann

Klare Vorteile für das neue Gerät

der Kreislauf dann von vorne beginnen. Da die Sorptionsphasen keine chemische, sondern eine rein

Die derzeit in Leipzig erprobten Heizgeräte mit

physikalische Reaktion sind, die Kristallstruktur

einer Leistung von bis zu zehn Kilowatt eignen

des Zeolith also unverändert bleibt, sind praktisch

sich vor allem für Einfamilienhäuser. Die Anlage braucht kaum mehr Platz als ein größerer Kühlschrank. Drei Sonnenkollektoren auf dem Dach und ein 300-Liter-Solar-Warmwasserspeicher vervollständigen das System der Heizungsanlage. Im Ergebnis bringt die Kombination aus Gasbrennwert- und Sorptionstechnik einen deutlich höheren Anlagennutzungsgrad. Von einem

Zeolith-Molekül – ein sogenannter Sodalithkäfig – Mikro-Struktur des Zeolith, in den genau ein Wassermolekül passt.

bis zu 25 Prozent höheren Wärmeertrag ist die Rede. Außerdem senkt das Gerät Emissionen, weil es Energie nicht nur aus dem Erdgas bezieht, sondern auch Sonnenenergie nutzt. Weiterer Vorteil: Die Anlage ist sehr wartungsarm. Das Zeolith-Modul benötigt keinerlei Wartung, so dass die Installation mit einem herkömmlichen Brennwertgerät mit solarer Warmwasserbereitung vergleichbar ist. Um das zu demonstrieren und

Was sind Zeolithe?

Zeolith ist ein Mineral. Den Beinamen „Siedende Steine“ hat es bekommen, weil es erhebliche Mengen Wasser „einlagern“ und beim Erhitzen als Dampf wieder abgeben kann.

Dabei wird Energie freigesetzt, die Struktur des Minerals bleibt jedoch erhalten.

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das Handwerk von Anfang an zu integrieren, hat MITGAS für den Einbau einen örtlichen Installateur ins Boot geholt.

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Vaillant Die Vaillant-Gruppe ist ein internationales Familienunternehmen mit einer 135-jährigen Tradition. Das Kerngeschäft ist die Heiztechnik. Mit einem Jahresumsatz von 2,4 Milliarden Euro ist die Vaillant das zweitgrößte europäische Unternehmen in dieser Branche. Daneben ist die Vaillant Group in den Bereichen Lüftungs- und Klimatechnik sowie Haushaltsprodukte aktiv. Mit über 12.000 Mitarbeitern entwickelt und fertigt das Unternehmen seine Produkte an 15 Standorten in acht Ländern und vertreibt sie, überwiegend über eigene www.vaillant.de Vertriebsgesellschaften, in über 80 Ländern.

MITGAS MITGAS ist einer der größten regionalen Gasversorger in Ostdeutschland. 2009 hat das Unternehmen mit Sitz in Kabelsketal (bei Halle/Leipzig) einen Gasabsatz von 14.399 GWh und Umsatz von 645 Millionen Euro erzielt. Über 300 Mitarbeiter beschäftigt MITGAS www.mitgas.de allein in Mitteldeutschland.

Warmwasser und Strom verwendet werden, ist es nötig, weiter Ressourcen zu schonen. GleichMITGAS hat die neue Anlage bei einem ihrer Kunden gemeinsam mit VNG einbauen lassen. Steffen Hesse (VNG) und Dr. Harald Krause (MITGAS) besiegeln den Start der Feldtestphase für Mitteldeutschland.

Fotos: Christian Schneider

zeitig muss der Ausstoß von CO2 gesenkt und die

Effizienzgrenzen und Vorteile im Geldbeutel

festhält, wird bald Kunden verlieren. Wer moderne,

Effizienz beim Beheizen von Gebäuden vergrößert werden. Dr. Harald Krause, der bei MITGAS für neue Produkte verantwortlich ist, sieht noch einen weiteren Grund: „Wer an veralteten Technologien energiesparende Techniken einsetzt, wird Kunden

Warum aber heizt man nicht weiterhin nur mit Erdgas, sondern setzt auf neue Technologien wie die Zeolith-Gaswärmepumpe? Die Fachleute von Vaillant wissen: Die herkömmliche Brennwerttechnik ist an ihre Effizienzgrenzen gestoßen. Sie gestattet zwar gemessen an früheren Werten wesentlich höheres Ausschöpfen der im Gas vorhandenen Energie. Aber das reicht noch

gewinnen, schon weil diese die Vorteile im Geldbeutel spüren.“ Das sei auch der Grund, warum sich MITGAS an der „Initiative Gaswärmepumpe“ beteiligt hat und unter seinen Kunden für die Technologie wirbt.

In Leipzig ist man bereits gespannt auf die Ergebnisse, die durch zahlreiche Messgeräte an

nicht. Angesichts der Tatsache, dass noch immer

den Heizanlagen registriert und an eine Zentrale gemeldet werden. Im Minutenabstand kommen die

zwei Drittel des Energieverbrauchs für Heizung,

Daten rein, in absehbarer Zeit werden erste Auswertungen vorliegen. Eines ist jetzt aber schon sicher: In dem langen und kalten Winter 2009/10 hat die

Marktpartnerarbeit von VNG

Zeolith-Gaswärmepumpe bereits perfekte Arbeit

Neben Vaillant beschäftigen sich auch weitere Unternehmen – unter ihnen Firmen wie Robur, Bosch Thermotechnik und Viessmann – mit der sorptionsgeführten Gaswärmepumpentechnologie. Mit unterschiedlichen Sorptionstechniken und Entwicklungsständen vom Seriengerät bis zur Laborphase lässt die Zukunft auf diese Technologie hoffen.

VNG unterstützt die Marktpartner bei Feldtests und der Markteinführung.

geleistet – ein überaus positives Ergebnis, das für die Zukunft hoffen lässt. Auch deutschlandweit zieht Vaillant bereits ein gutes Resümee aus den Feldtest-Erfahrungen. Nicht umsonst haben die Experten im März auf der SHK Essen den Verkaufsstart der weltweit ersten Zeolith-Gas-Wärmepumpe ab April 2010 bekannt gegeben.

Aufruf VNG sucht derzeit noch Feldtestobjekte zur Erprobung der Gaswärmepumpen der Firmen Bosch Thermotechnik und Viessmann in Kooperation mit Stadtwerken und Regionalversorgern.

Weitere Informationen dazu erhalten Sie von Sandro Pautz, Tel.: 0341 443-2370 | Fax: 0341 443-2922 | Sandro.Pautz@vng.de

Sie wollen mehr darüber erfahren, wie die Zeolith-Gaswärmepumpe funktioniert?

Die Initiative Gaswärmepumpe hat im Internet eine ausführliche, bebilderte Beschreibung veröffentlicht: www.igwp.de/gaswaermepumpe/zeolith In den kommenden Ausgaben von medium gas lesen Sie weitere Beiträge zu modernen Erdgas-Technologien.

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Messe

VNG auf der Leipziger Buchmesse Vom 18. bis 21. März präsentierte sich VNG auf der Buchmesse in Leipzig. Im Mittelpunkt standen Bücher, die mit Unterstützung von VNG herausgegeben wurden.

Vor Ort

EAST One Site East Vor Ort Stadt

EAST City Scape East Stadt Land Ost

EAST – Zu Z Protokoll/ For the Record

Erschienen: 1994 (nicht mehr lieferbar)

Erschienen: 1997 Verlag: Hatje Cantz Verlag

Erschienen: 2002 Verlag: Hatje Cantz Verlag ISBN-10: 3775711007

Erscheinungsdatum: 1. Auflage, Dezember 2009 Einband: Leineneinband Sprache: Deutsch ISBN: 978-3-86521-929-9

Zwei Jahre lang waren vier Studenten

Eine Sammlung topografischer Fotografien in Ostdeutschland. Mit Fotografien von: Max Baumann, Matthias

deutschen Bundesländern unterwegs, um mit ihrer Kamera den gesellschaftlichen Wandel nach der Zeitenwende zu

Hoch, Frank-Heinrich Müller, Peter Oehlmann, Hans-Christian Schink, Michael Schroedter, Thomas Wolf und

dokumentieren.

Ulrich Wüst.

Dritter Band der EAST-Serie. Zu den Arbeiten der Ausstellungen und Bücher mit dem Titel VorOrt kamen nun die Werke von neun weiteren Fotografinnen und Fotografen, darunter weltberühmten Fotokünstlern wie Evelyn Richter und Thomas Struth.

Das Buch versammelt zahlreiche Ge-

der Fotoklasse der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in den ost-

Alle an einem Strang

Karlsch, Rainer Vom Licht zur Wärme

Sammlung Z Zei Zeitgenössische eitg tgenös össi sische he Malerei und Grafik

Der 9. Oktober 1989 – 20 Jahre danach

Geschichte der ostdeutschen Gaswirtschaft 1855–2008

der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft

Verlag: Nicolaische Verlagsbuchhandlung

Erschienen: 1. Auflage, Mai 2006

Texte und Zeichnungen Michael Fischer-Art Verlag: Oemus Media AG, Leipzig Erschienen: 1. Auflage 2009 Auflage: 1000 Exemplare, Studien- und Arbeitsauflage

Umstellung der Gasversorgung von Stadtgas auf Erdgas in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen von 1990 bis 1995 Erschienen: 1995

Erschienen: 1. Aufl. 09.2008 Einband: Hardcover Sprache: Deutsch ISBN: 978-3-89479-490-3

14. Juni 1995 – Abschluss der Umstellung der Gasversorgung der neuen Bundesländer von Stadt- auf Erdgas nach nur viereinhalb Jahren intensiver Arbeit.

Für VNG war das Datum damals Anlass,

Das Buch betrachtet die Geschichte der ostdeutschen Gaswirtschaft zwi-

um ein Buch über diese beispiellose Leistung herauszugeben.

schen 1855 und 2008. Herausgegeben anlässlich des 50-jährigen Bestehens von VNG.

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schichten in fotografischen Momentaufnahmen zum Herbst 1989. Fotografen, zur Rückschau aufgefordert, haben dazu ihr Schlüsselbild der Zeit beigesteuert. Jede Aufnahme ist datiert auf einen Tag zwischen September und Dezember 1989 und knapp kommentiert.

Der Katalog „VNGar t – Sammlung Zeitgenössische Malerei und Grafik“ bietet einen Gesamtüberblick über die rund 200 Werke der Malerei- und Grafiksammlung der VNG – Verbundnetz Gas AG.

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Das Schulbuch setzt sich kritisch mit dem DDR-Regime auseinander und zeigt die Entwicklungen bis zur Friedlichen Revolution am 9. Oktober 1989 und dem anschließenden Fall der Mauer auf.

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Projekte

Unikat der Berliner Mauer geht auf Tournee Auf der Leipziger Buchmesse startete VNG eine Bildungsreise durch Deutschland und Europa – im Mittelpunkt steht die „Mauer der Väter der Einheit“.

Von Mandy Nickel, Redaktion Michail Gorbatschow, Helmut Kohl und George Bush senior haben sie schon signiert, die Unterschriften des polnischen Friedensnobelpreisträgers Lech Wałęsa und des Leipziger Pfarrers Christoph Wonneberger kamen jüngst in Leipzig hinzu. Die Rede ist von einem Originalteil der Berliner Mauer. Das fast drei Tonnen schwere und 3,60 Meter hohe Monument, künstlerisch gestaltet vom Leipziger Michael Fischer-Art, wurde auf der Leipziger Buchmesse am Messestand von VNG erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Lech Wałęsa und Christoph Wonneberger sind neben den drei vermeintlichen „Vätern der deutschen Einheit“ zwei wichtige Wegbereiter der Friedlichen Revolution von 1989/1990. Der gebürtige Pole, bekannt als Begründer der Solidarność und

Enthüllten gemeinsam das Mauerunikat in Leipzig (v.l.): Burkhard Jung (Oberbürgermeister der Stadt Leipzig), Christoph Wonneberger (Leipziger Pfarrer), Lech Wałęsa (polnischer Friedensnobelpreisträger) und Uwe Barthel (VNG-Vorstand Gasverkauf/Technik).

Ex-Staatspräsident, läutete 1980 mit der Besetzung der Danziger Werft das erste Begehren gegen die kommunistische Regierung Polens ein. Den weltpolitischen Ruf aus Danzig, so sagte es Wałęsa in seiner Rede, hätten die Leipziger aufgenommen und auch vollendet. Christoph Wonneberger wird gemeinhin als Revolutionspfarrer bezeichnet, war er doch einer der Mitbegründer der Leipziger Friedensgebete. Seit 1986 koordinierte er diese montäglichen Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche, aus denen sich die Montagsdemonstrationen und die Friedliche Revolution im Herbst 1989 entwickelten.

Mit der Enthüllung des Mauerteils und den beiden weiteren prominenten Unterschriften gab die Leipziger VNG gemeinsam mit ihrer Initiative Verbundnetz für Demokratie und Toleranz den

Auf seiner Reise durch deutsche und europäische Städte wird das Mauerunikat von der Fotoausstellung „EAST – Zu Protokoll“ begleitet. Ein weiteres Highlight der Wanderausstellung wird der Unterricht mit Schulklassen direkt am Mauerteil sein. Unterrichtsgrundlage ist das Schulbuch „Der

Startschuss für eine Bildungstour. Die steht unter dem Motto „Mauerfälle“. „Mit unserem Engage-

9. Oktober – 20 Jahre danach“, das von Michael Fischer-Art konzipiert wurde.

Die nächste Tourstation steht übrigens auch

ment möchten wir die Geschehnisse von 1989/90

schon fest – in Chemnitz vom 12. bis 25. Mai 2010

und deren Auswirkungen gerade den jungen Men-

(Industriemuseum).

schen nahebringen und zum Gedankenaustausch über die Zukunft anregen“, betonte Uwe Barthel, VNG-Vorstand Gasverkauf/Technik.

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Am 30. Oktober 2009 trafen sich Dr. Helmut Kohl, George H. W. Bush und Michail S. Gorbatschow zu einem „Einheitsgipfel“ in Berlin. Dort signierten sie ein OriginalMauerstück. In Leipzig kamen jetzt die Unterschriften von Christoph Wonneberger und Lech Wałęsa hinzu.

Fotos: VNG/Jenny Stadthaus

Weitere Informationen zu den Tourstationen und interessante Berichte zum Projekt finden Sie unter www.mauerfaelle.de

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Gasverkauf

VNG entwickelt neues Serviceprodukt für Gas VNG präsentierte auf der Branchenmesse E-world ihr neu

kreismanagement und ermöglicht eine eigenständige Planung

entwickeltes Serviceangebot für Gasprodukte, das Kommunalund Regionalversorgern sowie Industriekunden eine größere

und Überwachung des Beschaffungs- und Absatzportfolios.

Damit bleiben alle Bezugs- und Absatzverträge im Überblick.

Flexibilität bietet. Das Produkt VNG.gasmarkt Service Port-

Basierend auf einer definierten Merit-Order-List erfolgt die

foliomanager unterstützt Kunden aktiv im Portfolio- und Bilanz-

Allokation der Bedarfsmengen auf die Gasverträge.

VNG.gasmarkt

Vollversorgung

Struktur

Handel

mit Take-or-Pay

Flexible Bänder

mit Rückkaufoption

ohne Take-or-Pay

BIO-ERDGAS

Kraftstoff

Service Portfoliomanager

Markt & Flexibilitäten

mit Take-or-Pay

Mit den sechs Produktgruppen VNG.gasmarkt Vollversorgung, Struktur, Handel, BIO-ERDGAS, Kraftstoff und Service bietet VNG zahlreiche Möglichkeiten, damit Kunden ihre Abnahmemengen, Bezugszeiträume und Marktrisiken individuell gestalten können.

Weitere Informationen zur VNG.gasmarkt-Produktpalette finden Sie im Internet unter www.vng.de (Geschäftsfelder/Gasverkauf).

Gasspeicherung

Neues Speicherprodukt mit wöchentlicher Laufzeit VNG hat ein neues Speicherprodukt für Kapazitäten ihrer

„Das Mikrospeicherpaket biete mit einer kurzen Laufzeit und

Untergrundgasspeicher vorgestellt. Das sogenannte Mikro-

einer hohen Ein- und Ausspeiseleistung viel Flexibilität für un-

speicherpaket sei ein kleines, flexibles „Kraftpaket“, teilte das Unternehmen auf der Branchenmesse E-world mit.

sere Speicherkunden“, so Bernd Protze, Leiter Gasspeicherung bei VNG. Die Leistungen würden auf unterbrechbarer Basis angeboten, die maximale Ein- und Ausspeiseleistung wäre

Die Fakten: 50.000 m³ AGV, wöchentliche Laufzeit und mit

dabei generell füllstandunabhängig.

500 m³/h Ein- und 1.000 m³/h Ausspeiseleistung.

Bei unterbrechbaren Kapazitäten muss der Speicherkunde zwar damit rechnen, dass seine Lieferungen nicht konstant ein- oder ausgespeist werden. Dafür hat VNG allerdings einen speziellen Algorithmus entwickelt, der die Unterbrechungswahrscheinlichkeiten anzeigt. Die Daten werden auf dem Onlineportal www.speicherportal.vng.de veröffentlicht.

Foto: aboutpixel.de/Rainer Sturm

Nach Aussage von VNG ist das Produkt mit Beginn des neuen Speicherjahres im April 2010 nutzbar und kann seit Mitte März auf der europäischen Handelsplattform für Speicherkapazitäten www.store-x.net erworben werden.

Weitere Informationen: Tel.: 0341-443 2195 | E-Mail: gasspeicherung@vng.de www.speicherportal.vng.de | www.store-x.net

Schnelligkeit wird belohnt: Das zuerst gebuchte Mikrospeicherpaket wird zuletzt unterbrochen.

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Thermografie

Gasspeicherung

Wohnen Sie schon oder frieren Sie noch?

VNG publiziert täglich Speicherdaten

Mit einer Gebäudethermografie lassen sich Energieverluste durch mangelhaften Wärmeschutz, Luftundichtigkeiten, Feuchtigkeitsschäden und alte oder unsachgemäß eingebaute Fenster und Türen schnell, preiswert und zuverlässig

Seit Jahresbeginn veröffentlicht VNG die täglichen Füllstände der

erkennen. Die genaue Untersuchung von Bausubstanz

Untergrundspeicher im Internet.

und Gebäudehülle auf mögliche Wärmeverluste wird

Unter www.speicherportal.vng.de

nicht nur staatlich gefördert, sondern auch von VNG in

können zudem Brennwerte, freie

Zusammenarbeit mit ihren Kunden unterstützt. Im Rahmen des VNG-Leistungsangebotes

Kapazitäten und die Ein- und

sind ca. acht repräsentative Aufnahmen vom Gebäude, eine professionelle Auswertung mit Beurteilung einzelner Komponenten der Gebäudehülle sowie ein Einführungsbericht mit

Ausspeisenominierungen für die Speicher Bernburg, Buchholz,

Informationsmaterial zu Thermografie, Gebäudesanierung, Energiespartipps und Energie-

Bad Lauchstädt und Kirchheilin-

ausweis enthalten. Mit drei kommunalen Versorgern – den Havelländischen Stadtwerken,

gen eingesehen werden.

der SpreeGas und der EMS – hat VNG in diesem Winter bereits erste Thermografie-Projekte durchgeführt. Das Programm steht auch weiteren Versorgern und Industriekunden offen.

Weitere Informationen: www.speicherportal.vng.de

Ihr Ansprechpartner: Steffen Krauße | Tel.: 0341 443-2904 | E-Mail: steffen.krausse@vng.de

Kommunale Energieeffizienz

Energiesparen in Kommunen lohnt sich immer Mit dem Aktionspaket „Kommunale Energieeffizienz“ hat die VNG ein Angebot für Städte und Gemeinden geschaffen, um den Energieverbrauch kommunaler Liegenschaften durch eine Optimierung der Heizungs- und Warmwasseranlagen zu senken. Das Angebot beinhaltet das Produkt Kommunaleffizienz an zwei Gebäuden sowie eine Initialberatung bei drei bis fünf Gebäuden. Die reine Datenmessung, Expertenbegehung und

im geringinvestiven Bereich wird dem Kunden als Modernisierungsgrundlage übergeben.

Seit Januar 2010 wurde das bisherige Leistungsspektrum um die Initialberatungen, das reine Energiemonitoring und Thermografiemessungen ergänzt. Alle Angebote sind miteinander kombinierbar.

-auswertung erfolgt durch ein beauftragtes Ingenieurbüro. Die

Ihr Ansprechpartner: Wilfried Griebenow Tel.: 0341 443-5179 | E-Mail: Wilfried.Griebenow@vng.de

Dokumentation mit einem Maßnahmenkatalog hauptsächlich

Ein Bild spricht tausend Worte

Grüne Kuh träumt von klimalimafreundlichem BIO-ERDGAS AS Nicht lila sondern grün ist der neue Sympathieträger für die Erdgas-Branche. Einen Namen hat sie noch nicht, Milch gibt sie auch keine, dafür wirbt sie seit kurzem auf Messen und Veranstaltungen für das klimafreundliche BIO-ERDGAS. Foto: Dirk Brzoska

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Erdgasfahrzeuge Live

Live ist Live – Aktionen mit ERDGAS als Kraftstoff Eine Tour durch Ostdeutschland Von Mai bis November 2009 tourten vier Erdgasfahrzeuge von Mecklenburg-Vorpommern über Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt bis nach Thüringen. Ins-

mittlerweile leistungsstarke Modelle im Angebot, die Fahrspaß, Umweltschutz und Ökonomie in hervorragender Weise miteinander verbinden.

gesamt wurde an 21 Standorten zwischen

Immer dabei: Unsere vier Hauptdarsteller

Rostock und Hohenstein-Ernstthal Station gemacht. Dabei wurden im Rahmen der je-

Vier Fahrzeuge – der Mercedes-Benz B 170 NGT, der VW Passat 1.4 TSI EcoFuel,

weils 3-tägigen Aktionstage über 1.200 Be-

der Fiat Grande Punto Natural Power und

ratungen und ca. 1.000 Soforttestfahrten

der Opel Zafira 1.6 CNG Turbo – waren

durchgeführt.

ganzjährig bei der Aktion dabei. An vielen Standorten beteiligte sich der örtliche

Umfassende Informationen

Automobilhandel mit weiteren Fahrzeugen

Die Erfahrung hat gezeigt: Nur der prak-

und Beratern.

tische Umgang mit einem Erdgasfahr-

An 21 Stationen in ganz Ostdeutschland fand die Aktion 2009 statt. In diesem Jahr wird es eine Neuauflage geben – mit neuem Branchenlogo.

Foto: VNG/Christian Schneider

zeug in Verbindung mit einer fachlich

Aktion 2010 startet im Frühjahr

fundierten Beratung, mit umfassenden

Auf Grund der positiven Resonanz wird

Informationen zu Tankstellen, Tankvorgang, Wirtschaftlichkeit, Preisvergleichen

VNG auch 2010 eine Tour organisieren

sowie den Vor- und Nachteilen gegenüber

und die entsprechenden Fahrzeuge bereitstellen. Anstelle des Fiat Grande Punto

den etablierten Kraftstoffen Benzin und

Natural Power wird in diesem Jahr ein

Diesel kann potenzielle Interessenten zum Umstieg auf den Kraftstoff ERDGAS

VW CrossTouran TSI EcoFuel mit einer Reichweite von 520 km im Erdgasbetrieb

bewegen. Die Automobilindustrie hat

zum Einsatz kommen.

Ihr Ansprechpartner: Steffen Hesse | Telefon 0341 443-2904 | E-Mail: Steffen.Hesse@vng.de

Musik

Rock und Pop aus dem Hause VNG Ihren ersten Auftritt hatten sie auf der Leipziger Energiefachmesse gat im September in Leipzig. Mittlerweile sorgte die VNG-Band auch auf weiteren Messen und Veranstaltungen für Furore, zuletzt auf der Branchenmesse E-world in Essen.

Dass sie zu einem festen Markenzeichen von VNG werden, davon sind die sechs Bandmitglieder – allesamt Mitarbeiter aus dem Unternehmen – überzeugt.

Foto: Christian Schneider

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08. Mai bis 29. August 2010

Triumph der blauen Schwerter Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden werden anlässlich des 300-jährigen Jubiläums die bislang umfangreichste Ausstellung zur Geschichte des Meissener Porzellans zeigen. Unter dem Titel „Triumph der blauen Schwer ter – Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum“ werden im Japanischen Palais in Dresden zahlreiche Exponate aus den Anfangsjahren der Produktion bis 1815 zu sehen sein. VNG unterstützt die Veranstaltung.

TERMINE 24. bis 27. August 2010

ONS 2010 – Offshore Northern Seas Die ONS in Stavanger ist eine Leitmesse für Betreiber und Ausrüster von Ölbohrinseln in der Nordsee. Rund 38.000 Besucher kamen 2008 nach Stavanger und informierten sich über Produkte, Projekte und Innovationen. Das umfangreiche Messeangebot wird mit Konferenzen, Ausstellungen und Festivals abgerundet.

27. bis 29. April 2010 Oil & Gas Siberia 2010 Fachmesse für Öl und Gas Novosibirsk (Russland) www.petroleum.sibfair.ru

05. Mai 2010 ERDGAS.training Thema: KWK-Technologie – Grundlagen, Wirtschaftlichkeit, Förderung Frankfurt am Main www.verbundnetzplus.de

29. April 2010 ERDGAS.training Thema: BIO-ERDGAS Leipzig/VNG www.verbundnetzplus.de

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29. Juni bis 1. Juli 2010 BDEW Kongress 2010 Berlin, InterContinental Berlin www.bdew.de

02. bis 03. Juni 2010 Wissenschaftliche Fachtagung Energie + Gebäudetechnik HTWK Leipzig www.htwk-leipzig.de

08. Mai bis 29. August 2010 Ausstellung: Triumph der blauen Schwerter Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Porzellansammlung www.skd-dresden.de

04. bis 06. Mai 2010 Stadtwerke 2010 – 14. EUROFORUM-Jahrestagung Berlin, InterContinental Berlin www.stadtwerke-tagung.de

21. bis 25. Juni 2010 Neftegaz Moskau, Russland

19. Mai 2010 Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2009 Leipzig/VNG www.vng.de

24. bis 27. August 2010 ONS 2010 – Offshore Northern Seas Stavanger, Norwegen www.ons.no

15. bis 16. Juni 2010 8. ICG-Branchentreffen Beschaffung, Vertrieb, Marketing Hamburg www.branchentreffen-bvm.de

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Schwerpunkt: Europa im Blick Der Erdgasmarkt ist heute mehr denn je europäisch geprägt. Nicht nur energiepolitisch wird die Richtung aus Brüssel vorgegeben, auch was die Versorgungssicherheit anbelangt, muss Europa mit einer Stimme sprechen.

Die Europäisierung der Gaswirtschaft hat aber noch eine weitere Komponente: den Gasabsatz. Beim Gasverkauf herrscht mittlerweile in ganz Europa ein harter Wettkampf um jeden Kunden, vor allem auf der Großhandelsebene. Viele Versorger und Händler wollen ihre Chancen jenseits des angestammten Marktes nutzen. Erfolgreich sind nur jene Unternehmen, die individuelle Strategien finden und eine große Flexibilität an den Tag legen. Diese Wendigkeit ist eben nicht nur eine Frage des Vorankommens, sondern auch eine Frage des wirtschaftlichen Erfolgs.

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Seit 2003 ist VNG geschäftlich in Italien aktiv. Damals hatte das Unternehmen mit einem Liefervertrag an die italienische HERA S.p.A. den Durchbruch auf dem westeuropäischen Erdgasmarkt geschafft. Beide Unternehmen arbeiten seither eng zusammen. Hier: Pietro Musolesi (HERA Trading s.r.l., Geschäftsführer), Tomas Taubert (VNG, Verkaufsleiter für Südeuropa) und Stavros Papageorgiou (HERA Trading s.r.l., Leiter Gaseinkauf und Gashandel).

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VNG in Europa

Die Weichen sind auf Europa gestellt In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist es VNG gelungen, ein breites Geschäftsfeld in Europa aufzubauen. Besonders beim europaweiten Verkaufsgeschäft außerhalb des deutschen Marktgebietes ist VNG überaus erfolgreich – und das trotz härter werdenden Wettbewerbs. schnellen Erfolg, sondern gehen mit Weitsicht

Von Mandy Nickel, Redaktion

und langfristigen Konzepten voran.“ SystemaViele Unternehmen wagen den Gang ins Ausland,

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um den Aufschwung in Wachstumsregionen nicht zu verpassen. So auch VNG, die in Polen, Tsche-

tisch analysiere das Unternehmen zunächst das Marktpotenzial in den europäischen Nachbarländern, um danach länderspezifische Vertriebs- und

chien, der Slowakei und Italien eigene Verkaufsge-

gegebenenfalls auch Beteiligungsstrategien zu

sellschaften besitzt. „Wir konnten unseren Absatz

entwickeln. Geschäfte beginne man aber nur,

in Europa in den vergangenen Jahren kontinuierlich

wenn sie wirtschaftlich sinnvoll erscheinen und

steigern, auch wenn der Wettbewerb immer größer

alle finanziellen, personellen und technischen

wurde“, sagt VNG-Vertriebsvorstand Uwe Barthel.

Das Unternehmen hat vertriebsseitig mittlerweile

Ressourcen gesichert seien.

auch die Märkte in Frankreich, Österreich, Schweiz und Luxemburg ins Visier genommen.

VNG hat den Erfahrungsaustausch gesucht Seit Anfang der 1990er Jahre sammelt VNG bereits

Das wichtigste Erfolgsrezept des Leipziger Erdgasimporteurs und Produzenten kennt Uwe Barthel

Erfahrungen auf dem europäischen Parkett. Das Unternehmen hat 1993 mit Erdgaslieferungen nach

genau: „Wir setzen nicht vorrangig auf den

Polen begonnen. 1996 kommt die erste Beteiligung

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an einem tschechischen Gasversorger hinzu, 2000

mit den Kommunen auf neue Beine zu stellen. In

wurde gemeinsam mit dem polnischen Gasversor-

der Tschechischen Republik arbeitete man eng

ger PGNiG ein erstes ausländisches Joint-Venture gegründet. Weitere Projekte und Beteiligungen

mit dem regionalen Energieversorger Severočeská plynárenská (SČP) bei der Modernisierung der

in der Slowakei, in Polen und der Tschechischen

Wärmeerzeugung und Distribution zusammen.

Republik folgten. „Unser vorrangiges Ziel im Aus-

„Durch die Kooperation vor Ort konnten wir nicht

land war es nicht, vorhandene Unternehmen zu

nur die hiesigen Märkte, sondern auch wichtige

übernehmen und den VNG-Stempel aufzusetzen.

Partner kennenlernen“, sagt Frank Ruhland und

Wir haben von Beginn an mehr auf eine gleichberechtigte Zusammenarbeit gesetzt, um den

deutet damit einen weiteren Vorteil an: „Wer sonst als ein Partner vor Ort weiß am besten, welche

Markt Schritt für Schritt zu entwickeln und die

Möglichkeiten, Chancen und Risiken sich in den

energiewirtschaftlichen Versorgungsaufgaben

unterschiedlichen Märkten befinden.“

effektiver zu lösen“, berichtet Frank Ruhland, Leiter des Bereiches Beteiligungen Management

In Italien gelingt der Durchbruch

bei VNG. Anstatt sofort grenzüberschreitend zu investieren, habe VNG mit den Partnern in Ost- und Mittel-

auf dem europäischen Markt

europa zunächst beim Auf- und Ausbau der Erd-

dem westeuropäischen Erdgasmarkt geschafft“,

gasinfrastruktur, aber auch bei der Konzeption und

weiß Tomas Taubert, Leiter Gasverkauf Südeuropa.

Realisierung der lokalen Energieversorgung und der

2003 habe man erstmals Lieferverträge für Erdgas

Weiterbildung von Managern zusammengearbeitet.

mit der italienischen HERA S.p.A. abgeschlossen

„Man befand sich ja in einer vergleichbaren Lage

und seither die Partnerschaft kontinuierlich aus-

und musste den Umbruch in die Marktwirtschaft

gebaut. Viele der nord- und mittelitalienischen

vollbringen“, erklärt Ruhland. In der Regel waren es Projekte mit regionalen Kooperationspartnern.

Erdgasversorger suchten seit Anfang 2000 nach

In der Slowakei investierte VNG zum Beispiel bis Herbst 2004 rund 40 Millionen Euro, um die Fern-

im europäischen Wettbewerb neu aufzustellen.

HERA verkündete damals: „Durch den Vertrag mit

wärmeversorgung in drei Ortschaften gemeinsam

VNG hat HERA tatsächlich den ersten wichtigen

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Seit 2003 ist VNG geschäftlich in Italien aktiv. „In Italien haben wir den eigentlichen Durchbruch auf

strategischen Partnern, um ihre Beschaffung

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Die Weichen sind auf Europa gestellt

die Beteiligung an der BLUENERGY GROUP S.p.A. ist VNG indirekt auch im Endkundengeschäft beteiligt. BLUENERGY hat 2009 rund 1,6 Milliarden

Kauf von Erdgas auf dem internationalen Markt getätigt.“

Kilowattstunden Erdgas abgesetzt, damit versorgt

Aus der anfänglichen Lieferbeziehung entwickelten

Ende 2008 gründete VNG die 100-prozentige Toch-

sich weitere Geschäftsmöglichkeiten. 2006 gaben beide Unternehmen bekannt, dass sie im Gashandel kooperieren wollen. Sie gründeten das Gemeinschaftsunternehmen FlameEnergy Trading GmbH mit Sitz in Wien.

Heute ist VNG in Italien an der gesamten Wertschöpfungskette vom Import bis zum Haushaltskunden beteiligt. Von Leipzig aus beliefert VNG

tergesellschaft VNG Italia S.r.l. Das Unternehmen mit Sitz im Herzen Bolognas, der Partnerstadt Leipzigs, bündelt und koordiniert die Aktivitäten in Italien. Oliver Hill, der das Italiengeschäft der VNG maßgeblich aufgebaut hat und jetzt für die Konzernentwicklung der VNG-Gruppe zuständig ist, zeigt sich im Hinblick auf die Aktivitäten in Italien optimistisch: „Die Entwicklung, die VNG

Großkunden, unter ihnen auch die HERA. Kleinere

jenseits der Alpen genommen hat, lag über unseren

Regionalversorger, Kraftwerke sowie Industriekun-

ursprünglichen Erwartungen. Trotz Wirtschaftskrise haben wir den Absatz im vergangenen Jahr

den werden von der italienischen SPIGAS versorgt.

Das Unternehmen hat seinen Sitz in La Spezia und gehört in Italien zu den Top 10 im Markt. Seit Oktober 2009 hält VNG hundert Prozent. Über

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sie rund 65 000 Endkunden.

auf gleichem Niveau wie 2008 gehalten. Wir gehen davon aus, zukünftig den Gasabsatz und die Anzahl an Kunden sowohl mit Hilfe der BLUENERGY als auch insbesondere über die SPIGAS deutlich zu steigern.“

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Enge Partnerschaft mit PGNiG in Polen

Tschechische und slowakische Vertriebs-

Ähnlich wie in Italien bildete eine Lieferbeziehung auch in Polen die Basis für ein langfristiges

gesellschaften mit guter Wachstumskurve Die wichtigsten ausländischen Absatzgebiete für

Engagement von VNG. Seit Mitte der 1990er Jahre

VNG sind im Moment in Polen und Italien. „Zuneh-

zählt VNG zu den Vorlieferanten der staatlichen

mend erfolgreich ist VNG aber auch beim Erdgas-

PGNiG. Daraus entwickelte sich mit der gemein-

großhandel in Tschechien und der Slowakei“, sagt

samen Gesellschaft NYSAGAZ eine vielverspre-

Falko Thormeier, der für das Vertriebsgeschäft in Ost- und Mitteleuropa zuständig ist.

chende Kooperation im Wärmemarkt. NYSAGAZ bündelt Heizkraftprojekte, die Erdgas als umweltfreundlichen Brennstoff zur Wärmeerzeugung

Die Energie Bohemia – eine 100-Prozent-Beteili-

nutzen.

Jahr rund eine Milliarde kWh Erdgas abgesetzt,

2001 beteiligte sich VNG am Gasversorger G.EN. GAZ

einen Umsatz von rund 28 Millionen Euro erwirt-

ENERGIA S.A., der in Polen mittlerweile der Größte unter den private Anbietern ist. G.EN. ist für die

schaftet und einen Marktanteil in Tschechien

Gasverteilung auf dem Gebiet von 53 Gemeinden in den westlichen und nördlichen Woiwodschaften

Absatzzahlen der VNG Slovakia zwar vergleichsweise gering, im aktuellen Geschäftsjahr plant das

Niederschlesien, Großpolen, Westpommern und

Unternehmen jedoch eine deutliche Steigerung

Pommern zuständig. Insgesamt werden rund

von Absatz und Umsatz.

gung der VNG Energie Czech – hat im vergangenen

von 1,3 Prozent erreicht. In der Slowakei sind die

20.000 Endkunden über das 2.400 Kilometer lange Verteilsystem versorgt.

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Die Weichen sind auf Europa gestellt

Vertrauen basiert auf kulturellem Verständnis

Österreich steht sie derzeit aber noch am Anfang.

Die Beteiligungen in Polen, Italien, Tschechien

Den Markt kennenlernen und Schritt für Schritt erschließen lautet hier momentan die Devise. „Kein europäischer Markt ist wie der andere, in jedem Land herrschen unterschiedliche Wettbe-

und der Slowakei sind für VNG mittlerweile zur Erfolgsgeschichte geworden. Sie sind aber kein Zufallsprodukt, sondern Ergebnis einer kontinuierlichen, zielorientierten und gleichberechtigten Zusammenarbeit mit den Partnern vor Ort. Auf das Dr. Achim Westebbe, Leiter des Gasverkaufs

– das Wissen darum mussten und müssen wir uns erst erarbeiten“, sagt Dr. Westebbe. Doch er ist optimistisch: schon im Geschäftsjahr 2008

Ausland. Das schließt den gegenseitigen Respekt

entfielen neun Prozent des VNG-Gesamtabsatzes

ein, hat aber auch etwas mit kulturellem Bewusst-

auf Lieferungen ins europäische Ausland, im ver-

sein zu tun. „Wenn man wie VNG international

in neuen Märkten

gangenen Jahr konnte die Zahl nochmal gesteigert werden.

Einen Anteil am Wachstum sollen zukünftig die Erdgaslieferungen nach Frankreich und nach Luxemburg haben. Vor allem Frankreich bietet derzeit große Chancen. „Der Markt ist vollständig liberalisiert und durch den hohen Öl-GasSpread sind Kunden immer öfter bereit, von den regulierten Tarifen zu Marktpreiskonditionen zu wechseln“, erklärt Christoph Lorenz, zuständig

VNG hat ihr Geschäft in Richtung Ost- und Mitteleuropa sowie Italien bisher sehr erfolgreich ausge-

für das Vertriebsgeschäft in Westeuropa. Auch in Luxemburg sieht Lorenz VNG bestens aufgestellt.

richtet, in Ländern wie der Schweiz, Frankreich oder

Erst im Juli 2009 habe man mit dem führenden

gleicher Augenhöhe miteinander umgehen, nennt

tätig ist, sollte man auch mal über den Tellerrand schauen und dem Wert von Kultur, Geschichte und Tradition seines Partners eine wichtige Bedeutung beimessen“, ergänzt Tomas Taubert. Nur so könne man ein gegenseitiges Verständnis und schließlich ein Vertrauensverhältnis aufbauen.

Hoffnungsvolle Aussichten

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werbsregeln, Gesetze und Kundenanforderungen

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Gasversorger Luxemburgs, der Enovos, einen lang-

orientieren soll. Deshalb berücksichtigen wir im

fristigen Liefervertrag unterzeichnet. Beginnend

Auslandsvertrieb neben dem Ölpreis auch andere

ab dem 1. Oktober 2010 bis zum 30. September

Größen, darunter auch Preise des Kurzfristhan-

2025 wird Enovos von VNG H-Gas beziehen. VNG

dels an den internationalen Handelsplätzen“, so

zeigt sich an einer weiteren Zusammenarbeit

Dr. Westebbe.

über die Erdgaslieferungen hinausgehend sehr interessiert.

Mit den Schweizer Erdgasversorgern hat VNG seit 2003 vertragliche Beziehungen, seit vergangenem

VNG ist in Europa zuhause Zwanzig Jahre nach der Gründung der AG ist VNG in den wesentlichen Märkten in Ost-, Mittel-, West-

Jahr arbeitet man zudem intensiv im kurzfristigen Handelsbereich zusammen. Hier unterstützt VNG

und Südeuropa erfolgreich im Wettbewerb aktiv. In den kommenden Jahren will das Unternehmen hier

die Schweizer Eidgenossen beim Aufbau des Gas-

weiter zulegen, auch neue Märkte erschließen. Der

handelsgeschäftes und bei der Optimierung der

europäische Vertrieb bietet für den Leipziger Erd-

Gasbeschaffung. Im März 2009 haben VNG und der

gasimporteur und Großhändler zweifelsohne ein

Schweizer Erdgaseinkaufsverbund Swissgas eine

großes Potenzial, hier liegen Wachstumschancen.

Handelsgesellschaft gegründet, die die schweize-

Das Auslandsgeschäft ist nicht mehr wegzudenken, freilich kommt der geplante, kontinuierlich wachsende Absatz nicht von ungefähr. Man braucht

rische Erdgasbeschaffung im kurzfristigen Bereich ausbauen soll.

einen langen Atem, muss das Vertrauensverhältnis Nur ein flexibler Preis ist ein guter Preis Von Beginn an lag die Herausforderung für das Verkaufsgeschäft in Europa darin, die Strategie ausreichend zu planen und sie markt- und kundenorientiert auszurichten. Das schließt eine flexible Gestaltung der Lieferverträge mit ein. „In den augenblicklichen über versorgten europäischen Märkten entscheidet letztendlich der Kunde, woran sich der vertragliche Gaspreis

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zu ausländischen Kunden und Vertriebspartnern behutsam aufbauen, die Vielfältigkeit der Märkte nutzen, eng im Markt und eng beim Kunden sein, Geduld beweisen. VNG hat in den vergangenen zwanzig Jahren mit dieser Strategie auf das richtige Pferd gesetzt.

Insofern stehen die Aussichten gut, dass auch die weiteren Schritte auf dem ausländischen Erdgasparkett gelingen. Wir dürfen gespannt sein.

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„Gemeinsam mit HERA nach neuen Möglichkeiten im Gasgeschäft suchen.“ Tomas Taubert, Stellvertretender Leiter Gasverkauf Ausland bei VNG und Leiter Gasverkauf Südeuropa über die langjährige Partnerschaft mit der italienischen HERA-Gruppe und die Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit.

Herr Taubert, seit 2003 besteht eine enge Part-

päischen Quellen aufgebaut, unsere Strategie ist

nerschaft zwischen VNG und HERA. Wo liegt der

in ganz Europa auf Langfristigkeit ausgerichtet.

Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg?

Mittlerweile haben wir durch die Beteiligung an der

Eine Partnerschaft besitzt eine starke Basis, wenn man auf Augenhöhe agiert und die Partner gleich-

SPIGAS auch großes Know-how bei der Abwicklung von Lieferungen in Italien. Diese Stärken bringen

berechtigt sind. Das war und bleibt immer unser

wir ein, um gemeinsam mit HERA nach neuen

wichtigster Grundsatz – auch in der Zusammen-

Möglichkeiten im Gasgeschäft zu suchen.

arbeit mit HERA. Gleichzeitig legen wir großen Wert darauf, Produkte und Leistungen für unsere Kunden so flexibel wie möglich zu gestalten – und genau Partnern immer wieder honoriert. Das spornt uns

2006 haben VNG und HERA die FlameEnergy gegründet. Sind zukünftig ähnliche gemeinsame Projekte geplant, vielleicht sogar im Infrastrukturbereich?

natürlich an.

Grundsätzlich ist und bleibt die Zusammenarbeit

diese Kreativität wird von unseren ausländischen

genauso wie VNG. Spielt das Thema Versorgungssicherheit hier eine noch größere Rolle?

bei der Lieferung von Erdgas die Basis für unsere Geschäftsaktivitäten. Darüber hinaus können HERA und wir uns weitere Kooperationen vorstellen, auch wenn hier bisher noch keine Ent-

In der Tat hat HERA als Regionalversorger und

scheidungen getroffen wurden. Zwei Ideen stehen

kommunal geprägtes Unternehmen von ihren

stellvertretend für eine Vielzahl gemeinsamer Gesprächsthemen und Aktivitäten: HERA zeigt großes Interesse am Upstream-Geschäft, in dem VNG ja bekanntlich schon eigenes Know-how aufgebaut hat. Im Gegenzug ist HERA sehr stark in italienischen Speicherprojekten involviert, an denen sich VNG eine Beteiligung vorstellen könnte. Mal schauen, was sich in den nächsten Jahren daraus entwickeln wird – wir stehen allen Vorschlägen offen gegenüber.

HERA ist ein kommunal geprägtes Unternehmen,

Aktionären den Auftrag, die Versorgung ihrer Kunden immer und jederzeit zu gewährleisten.

Das versteht sich zwar von selbst, wird aber heutzutage bei manchen eher kurzfristig orientierten Marktbewertungen nicht immer ausreichend berücksichtigt. Mit VNG weiß das Unternehmen aber auch einen verlässlichen und leistungsfähigen Erdgasimporteur hinter sich. Wir haben ein breites Beschaffungsportfolio aus west-, nord- und osteuro-

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„Wir befinden uns jetzt auf einem Markt, der immer europäischer wird.“ Pietro Musolesi, Geschäftsführer der HERA Trading s.r.l., über die Zusammenarbeit mit der deutschen VNG und die Perspektiven von HERA im europäischen Erdgasmarkt.

Was zeichnet die Zusam-

men wie HERA und VNG eröffnen, wenn sie sich rasch wieder

menarbeit von HERA und

zu positionieren wissen. Die Reaktionsschnelligkeit ist dabei

VNG aus?

ein wesentlicher Faktor in einer Zeit wie der jetzigen, die tiefe

Die Beziehung zwischen

Umwandlungen mit sich bringt. Die strategische Orientierung

HERA und VNG hat sich

von HERA bleibt auf jeden Fall auf Mittel- und Langfristigkeit ausgerichtet: Wir zielen auf eine größere Nähe zu Produzenten,

von Anfang an auf einer Basis der Gleichberechtigung und einer Orientierung auf Lang-

wir beteiligen uns einerseits an neuen Infrastrukturen und

fristigkeit entwickelt. Inzwischen sind acht Jahre seit dem ersten

erhöhen andererseits kontinuierlich unsere Aktivität an den

Kooperationsvertrag vergangen. Wir haben eine lange Strecke

wichtigsten europäischen Hubs. Wir müssen dabei auf beste-

gemeinsam zurückgelegt. Beide Unternehmen haben, unter einem gewissen Blickwinkel betrachtet, ähnliche Eigenschaften,

hende Kompetenzen setzen. Vor diesem Hintergrund wird auch die mögliche Entwicklung des italienischen Binnenmarktes vom

vor allem aber eine gemeinsame strategische Orientierung. Von

reinen Importeur zum Bindeglied bzw. Hub in Richtung Europa

Anfang an zielte die Kooperation auf den Ausbau der eigenen

eine wichtige Rolle spielen.

Stärke hin und versuchte, in einem sich rasch wandelnden Umfeld, die Gelegenheiten zu nutzen, die die großen Unternehmen „übrig ließen“. Schritt für Schritt ist die Beziehung zwischen beiden Unternehmen gewachsen und es entwickelte sich ein

Wird HERA in absehbarer Zukunft auch Erdgas an Endkunden auf dem deutschen Markt verkaufen?

Der deutsche Markt ist der Hauptmarkt in Europa, mit wich-

Gründung der FlameEnergy besiegelt.

tigen und etablierten Unternehmen und anderen, die gerade im Entstehen sind. Er ist anders als der italienische Markt, der

Der europäische Gasmarkt erlebt gerade einen raschen Wandel,

zuerst „verstanden“ werden muss, um in Angriff genommen zu

nicht zuletzt auch wegen solch dynamischer Unternehmen wie

werden. Vielleicht könnte man mit VNG gezielt Möglichkeiten

VNG und HERA, die sich in den Märkten etablieren. Mit ihm verändern sich auch die Konzepte und das Management im Erdgasgroßhandel. Mit der Flexibilität und Innovationsfähigkeit

prüfen, die für beide Seiten von Vorteil sind. Warum sollte man Optionen von vornherein ausschließen? Wir befinden uns jetzt

tiefes und gegenseitiges Vertrauen. Das wurde auch durch die

auf einem Markt, der immer europäischer wird.

der Mitarbeiter in beiden Unternehmen werden wir, wie auch schon in der Vergangenheit, neue Wege finden, um die bis hierher vollzogene Entwicklung weiter zu führen.

HERA

Wie stellt sich HERA auf den Wettbewerb auf den europäischen

Die HERA-Gruppe gilt als eines der führenden Unternehmen in Europa in

Energiemärkten ein?

den Geschäftsbereichen Wasser, Umweltservice und Energieversorgung.

Das Unternehmen HERA entstand 2002 aus der Fusion von elf Versorgungs-

Der Wettbewerb erlebte in den letzten 18 Monaten eine starke

unternehmen aus der Region Emilia Romagna. Heute zählt die Gruppe rund 3 Millionen Kunden und circa 6400 Mitarbeiter.

Intensivierung, auch infolge der Wirtschaftskrise, die keinen Industriebereich verschont. Die Weiterentwicklung der verschiedenen Märkte wird weitere Möglichkeiten für Unterneh-

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Weitere Informationen: www.gruppohera.it

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Versorgungssicherheit

Genug Gas für Europa?

Die Staaten der Europäischen Union müssen eng zusammenarbeiten, um die sichere Versorgung mit Erdgas zu gewährleisten. Das sagt Dr. Hannes Swoboda, österreichischer MEP und Energiepolitiker.

Foto:Christoph Busse

Wirtschaftswachstum erzwungene Energiesparen

Von Dr. Hannes Swoboda

Frage nach einer ausreichenden Gasversorgung

bald ein Ende hat. Wir sollten die Zeit nützen und für den nächsten Aufschwung gerüstet sein. Der nächste konjunkturelle Wachstumsschub sollte jedenfalls mit geringerem Energieeinsatz pro Wirtschaftseinheit erfolgen als die vergangenen Aufschwünge. Dabei ist gleich bei dieser Gele-

bestehen. Einerseits für Europa insgesamt und

genheit anzumerken, dass Energiesparen und die

andererseits für einzelne Mitgliedsländer, deren Versorgung sehr einseitig ausgerichtet ist. Daher

Erhöhung der Energieeffizienz zwar von „Brüssel“

ist es die Aufgabe der EU, sich um diese Frage zu

regionaler und lokaler Ebene umgesetzt werden müssen. Die KonsumentInnen sollten hierbei jedenfalls auch eine Rolle spielen. In diesem Zusammenhang können die geplanten bzw. sich in Entwicklung befindlichen „smart grids“ hilfreich sein. Dennoch ist davon auszugehen, dass die

Auch wenn die aktuelle Energieversorgungssituation, und vor allem die betreffend Gas, heute eher nicht von großer Knappheit, sondern von einer Überversorgung gekennzeichnet ist, bleibt die

kümmern und sowohl langfristige Strategien zu entwickeln als auch mit Maßnahmen für Notfälle vorzusorgen.

Was nun die langfristigen Strategien betrifft, so sind alle Maßnahmen des Energiesparens und der Erhöhung der Energieeffizienz von Relevanz.

Dabei ist zu hoffen, dass das durch ein geringes

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aus verordnet werden können, aber auf nationaler,

Nachfrage nach Gas wieder steigen wird und zwar trotz einer – wahrscheinlich begrenzten – Renaissance der Kernenergie. Die steigende Nachfrage

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sollte sinnvollerweise von einer Diversifizierung begleitet werden. Dabei geht es sowohl um eine Diversifizierung der Ressourcen als auch um eine

nicht, um die Gasversorgung sicherzustellen. Es sollte daher einen Stufenplan geben, der im Gesetz zu berücksichtigen ist. Zuerst sollte der Markt, das

solche der Transitwege. Das bedeutet auch einen

heißt, die am Markt tätigen Unternehmen fähig

Ausbau der Gasversorgung mit LNG, also mit ver-

sein bzw. befähigt werden, Versorgungsprobleme

flüssigtem Gas über den Meeresweg.

zu lösen. Im nächsten Schritt sollte die Ebene

Eine solche Diversifizierung der Gasversorgung

der Mitgliedsstaaten greifen. Wenn dies aber nicht genügt, sollte die EU-Kommission das Recht

sollte kein gezielter politischer Akt sein, der sich

und die Möglichkeit haben, entsprechende Maß-

gegen einen bestimmten Versorger oder gegen

nahmen zu setzen. Dazu müssen auf regionaler,

ein bestimmtes Land richtet. Auch aus den ver-

nationaler und europäischer Ebene Notfallpläne

gangenen Konflikten zwischen der Ukraine und

erstellt werden.

Russland ergibt sich keine einseitige Schuldzuweisung, will man objektiv bleiben und nicht vorgefasste Meinungen vertreten. Monopole sind

Die Europäische Kommission sollte auf das Know-

niemals gut für die Konsumenten. Sie verleiten

und der Gaskoordinierungsgruppe zurückgrei-

immer zur Ausnützung der Machtstellung. Diversi-

fen. Es geht nicht um einen neuen Dirigismus

fizierung heißt nichts anderes als die Stellung der

der EU-Kommission, sondern um eine effiziente

Nachfragenden, der Konsumenten zu stärken und die Machtposition des Anbieters zu schwächen.

europäische Politik im Interesse der betroffenen

In diesem Sinn schafft die Diversifizierung ein

Haushalte.

how und die Erfahrung der Regulierungsbehörden

KonsumentInnen und das sind in erster Linie die

neues, dauerhaftes Gleichgewicht der Versorgungs- und Transitbeziehungen und verringert

Auf dem Weg dorthin sind allerdings Konflikte nicht auszuschließen und deshalb sind „Notmaß-

Dabei müssen die Energiepolitik, aber auch die Außen- und Sicherheitspolitik der EU bzw. die dafür Verantwortlichen eng zusammenarbeiten.

Das wichtigste Ziel muss dabei die Vorbeugung und die Vermeidung von Versorgungskrisen sein.

nahmen“ vorzusehen, die im Falle einer Versor-

Das neue Versorgungssicherheitsgesetz der EU

gungsunterbrechung den Opfern des Konflikts helfen sollen. Das entspricht auch dem in der EU,

muss daher wasserdicht ausgestaltet werden. Für die KonsumentInnen und die gesamte europäische

insbesondere nach dem Vertrag von Lissabon, ver-

Wirtschaft wäre es natürlich das Beste, es käme nie zur Notwendigkeit es anzuwenden. Wir brauchen die „Rute im Fenster“ und die Möglichkeit, rasch und effizient die Versorgungssicherheit wiederherzustellen. Je rascher und effektiver Europa eingreifen kann, desto geringer die Versuchung, Europa oder einzelne Mitgliedsstaaten durch Versorgungsengpässe in Schwierigkeiten zu bringen.

das Konfliktpotenzial.

ankerten Solidaritätsprinzip. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag der EU-Kommission wurde dem Ministerrat und dem Parlament im Jahre 2009 zur Beratung zugeleitet. Dies wurde auch von beiden gesetzgebenden Institutionen der EU begrüßt und beide arbeiten nun an entsprechenden Veränderungen, um letztendlich einen gemeinsamen Gesetzestext zu erzielen.

Das Prinzip der Vorbeugung und der Solidarität kann dabei nur dann durchgesetzt werden, wenn auch die EU insgesamt und vor allem die EU-Kom-

Unser Autor

mission entsprechende Handlungsmöglichkeiten

Dr. Hannes Swoboda ist seit 1996 Abgeordneter im Euro-

eingeräumt bekommen. Nichts geht dabei ohne

päischen Parlament. Er gehört der Sozialdemokratischen

die Mitgliedsstaaten und ohne die privaten und öffentlichen Energieversorgungsunternehmen. Im

der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten und

Partei Österreichs an und ist stellvertretender Vorsitzender Demokraten im Europäischen Parlament.

Falle ernsthafter Probleme genügen diese Ebenen

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Statistik

Die europäische Erdgasmarkt-„Bilanz“ Der europäische Erdgasmarkt ist in Bewegung – ebenso sind es die Marktzahlen für Beschaffung, Verbrauch und Infrastrukturen.

Die europäischen Infrastrukturen für Erdgas sind stark im Wachstum 2008 132 135 51 219 17 553 265

Norwegen LNG Regasifizierung Nordafrika (Pipeline) Russland Andere Import-Kapazität Importbedarf

So viel Erdgas wird die Europäische Union (EU 27) in den nächsten Jahren benötigen

(in Mrd. m3)

2020 150 282 88 282 36 837 420

Erdgasverbrauch in den EU-Staaten 2009 – das sind die zehn größten Verbraucher (in Mrd. m3)

Russland und Norwegen behalten ihre Bedeutung als wichtigste Erdgaslieferländer für Europa – neue Länder wie Katar kommen hinzu 2009 23 19 33 10 2 2 2 4 2

dv. Stromerzeugung 171 185 196 212 233

Quelle: IEA; World Energy Outlook November 2009, Referenzszenario

Quelle: Cambridge Energy Research Associates, Februar 2010

Russland Norwegen Eigene Förderung (GB, NL u. a.)

Algerien Nigeria Ägypten Libyen Naher Osten (Katar u. a.)

Andere

Bedarf 526 532 564 589 619

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Großbritannien Deutschland Italien Frankreich Niederlande Spanien Belgien Polen Ungarn Rumänien

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35 Die Europäischen Erdgasspeicherkapazitäten werden steigen – 80 Mrd. m3 Speicherkapazität in der EU – 59 Mrd. m3 Speicherkapazität bis 2015 – weitere 45 Mrd. m3 sind in den kommenden Jahren geplant

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Diese LNG-Import-Terminals gibt es derzeit in Europa.

Zusammen kommen sie auf eine Speicherkapazität von 5 Mrd. m3 LNG-Speicherkapazität in m3 1. Zeebrügge (Belgien) 2. Isle of Grain (UK) 3. Montoir de Bretagne (Frankreich) 4. Fos Tonkin (Frankreich) 5. Pangalia (Italien) 6. Revithoussa (Griechenland) 7. Aliaga (Türkei) 8. Marmara Ereglisi (Türkei) 9. Sines (Portugal) 10. Barcelona (Spanien) 11. Huelva (Spanien) 12. Cartagena (Spanien) 13. Bilbao (Spanien) 14. Sagunto (Spanien) 15. El Ferrol (Spanien)

380.000 800.000 360.000 150.000 100.000 130.000 280.000 255.000 240.000 540.000 460.000 437.000 300.000 300.000 300.000

130 In diesen Regionen liegen signifikante Erdgasreserven für die Versorgung Europas.

Angaben in Tcf. Tcf (trillion cubic feet) steht für das angloamerikanische Maßsystem Kubikfuß. 1 Tcf Erdgas entsprechen 27 Milliarden Kubikmetern Erdgas.

Quelle: GLE – Gas LNG Europe (Oktober 2009)

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Studie zu Energierohstoffen

„Gerade für Europa bleibt Erdgas ein bedeutender Pfeiler der Energieversorgung.“ Kein Engpass bei den Energierohstoffen. Zu diesem Ergebnis kommen Experten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) aus Hannover bei ihrer Analyse der weltweiten Verfügbarkeit der Energierohstoffe Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran in der „Kurzstudie 2009: Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen“. Dennoch warnt die BGR in der im Dezember 2009 vorgestellten Untersuchung vor weltweiten Versorgungseinschränkungen bei Erdöl spätestens bis zum Jahr 2035. Erdgas ist dagegen laut der Studie in ausreichender Menge vorhanden, um noch über Jahrzehnte den absehbaren Bedarf zu decken. Die BGR ist mit ihren rund 700 Mitarbeitern als Fachbehörde des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) die zentrale wissenschaftlich-technische Institution zur Beratung der Bundesregierung in allen georelevanten Fragestellungen.

von 188 Billionen Kubikmeter Erdgas gegenüber.

Von Dr. Axel Schnell, freier Publizist

Dabei liege der Energieinhalt der weltweiten ErdgasBundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) Die BGR ist als Fachbehörde des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) die zentrale wissenschaftlichtechnische Institution zur Beratung der Bundesregierung in allen georelevanten Fragestellungen.

Die BGR unterstützt die Arbeit des Deutsch-Russischen Rohstoff-Forums.

Prof. Dr. H.-J. Kümpel, Präsident der BGR, ist außerdem Mitglied im Lenkungsausschuss.

Einen Beitrag zum DeutschRussischen Rohstoff-Forum lesen Sie auf Seite 50 in dieser Ausgabe.

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„Gerade für Europa bleibt Erdgas ein bedeutender

reserven knapp 7 Prozent über dem der bekannten

Pfeiler der Energieversorgung. Aus den weltweit

konventionellen Welt-Erdölreserven. Über die

größten erschlossenen Erdgasvorkommen in Westsibirien und dem Nahen Osten kann Europa

Hälfte der Erdgasreserven ist in drei Ländern konzentriert: Russland, Iran und Katar.

auch künftig über Pipelines versorgt werden“, erklärt BGR-Rohstoffexperte Prof. Dr. Bernhard Cramer.

Große Ressourcen

Die BGR-Experten prognostizieren für Erdgas in den nächsten Jahren weltweit eine Steigerung im Verbrauch. Für eine positive Entwicklung der Nutzung von Erdgas sprechen die „im Vergleich der fossilen Energierohstoffe geringe CO2 -Bildung bei der Verbrennung aber auch die gute Vorratslage“.

So standen 2008 einer weltweiten Jahresförderung von 3,2 Billionen Kubikmeter Reserven in Höhe

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Die Ressourcen an konventionellem Erdgas werden auf rund 239 Billionen Kubikmeter geschätzt.

Das weltweit verbleibende Potenzial addiert sich somit zu 426 Billionen Kubikmeter. Es liege vom Energieinhalt her um etwa 53 Prozent über dem verbleibenden Potenzial an konventionellem Erdöl, so die Experten.

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Während die Erdgasversorgung auch über die kommenden Jahrzehnte gesichert ist, geht die

stillen: Weltweit stieg der Primärenergieverbrauch

BGR-Studie von einer „maximalen Erdölförderung“

70 Prozent. Dabei war der Zuwachs bei Erdöl und

bis zu einem Zeitraum zwischen 2030 und 2035 aus. Nach Überschreiten der „weltweit maximal möglichen Förderung“ müsse mit „einer Versorgungslücke“ bei Erdöl gerechnet werden. „Daran ändern auch neue Funde in jüngster Zeit wenig“, betont Cramer. Bereits heute seien die Produkti-

Erdgas besonders stark ausgeprägt, während der Verbrauch von Kohle bis 2002 stagnierte. In den

onsraten für konventionelles Erdöl, das technisch

(PEV) in den vergangenen drei Jahrzehnten um rund

Folgejahren verzeichnete die Kohle insbesondere durch den starken Verbrauchsanstieg in China die höchsten Zuwächse unter den nicht-erneuerbaren Energierohstoffen. Laut einer Untersuchung der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris

leicht zu gewinnen und damit kostengünstig ist, kaum noch zu steigern. Mit 155 Milliarden Tonnen war bis Ende 2008 bereits fast so viel Erdöl gefördert, wie mit 159 Milliarden Tonnen noch an Reserven bereitstehen. „Zusätzliches Erdöl kann aus Lagerstätten gewonnen werden, die mit hohem technischem Aufwand erschlossen werden müssen“, erklärt Cramer. Doch auch mit

werden bei weiter steigendem Energiebedarf die

der Produktion dieses nicht-konventionellen Erdöls

und Hartkohle drittwichtigster Primärenergie-

rechnet die BGR bei weltweit wachsendem Bedarf

träger, so die Studie. Dabei weise „Erdgas in

mit einer Einschränkung der Versorgung mit Erdöl bis spätestens 2035. Die BGR-Studie kommt zu dem

den letzten Jahren hohe Steigerungsraten auf.

Schluss: „Die mögliche Versorgungslücke müsste

setzen“.

fossilen Brennstoffe auch in den kommenden drei Jahrzehnten die Hauptenergiequelle bleiben. Sie würden 2030 zu etwa 80 Prozent zum Energiemix beitragen.

Eine sehr wichtige Rolle wird dabei Erdgas spielen: Erdgas sei mit einem Anteil von etwa 24 Prozent am Welt-Primärenergieverbrauch hinter Erdöl

Dieser Trend dürfte sich auch in Zukunft fort-

durch andere Energieträger oder Erdölsubstitute (aus Erdgas, Kohle oder Biomasse) ausgeglichen werden.“

Komfortable Position Laut den BGR-Experten erreichte die „globale Erdgasförderung bis Ende 2008 gut 90 Billionen

Gigantischer Hunger nach Energie

Kubikmeter oder etwa 32 Prozent der bisher Auch bei Kohle und Uran gebe es weiterhin enorme Vorräte, so die BGR. Und es braucht große Vorräte,

insgesamt entdeckten Reser ven“. Die Hälfte

um den gigantischen Hunger nach Energie zu

17 Jahre gefördert worden. Der Welt-Erdgas-

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davon sei allein innerhalb der vergangenen

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Fortsetzung von Seite 41

„Gerade für Europa bleibt Erdgas ein bedeutender Pfeiler der Energieversorgung.“

handelt worden, davon ein knappes Viertel als verflüssigtes Erdgas (LNG).

Der Europäische Markt habe dank Russland und Nordafrika Zugang zu gut 48 Prozent des weltweiten verbleibenden Potenzials, so die Studie.

verbrauch habe im Jahr 2008 bei gut 3,1 Billionen

Reserven Ressourcen

Kubikmeter gelegen. Größte Erdgasverbraucher

Rechne man den Nahen Osten „als potenzielles Liefergebiet hinzu“, ergebe sich sogar ein „Zugang

seien die USA, gefolgt von Russland, Iran, Kanada,

zu rund 73 Prozent des weltweit verbleibenden

Deutschland, Großbritannien und Japan. Im Jahr

Potenzials an konventionellem Erdgas“. Damit

2008 seien rund 960 Milliarden Kubikmeter Erd-

verfüge der europäische Erdgasmarkt über eine

gas (gut 30 Prozent der Welt-Erdgasförderung)

komfortable Position im Vergleich zu anderen

grenzüberschreitend (ohne Transithandel) ge-

Märkten, insbesondere zu Nordamerika.

Kum. Förderung Angaben in Bill. m3

Reserven: 187,8 Bill. m3 (= 244 GTSKE) | Förderung: 3,2 Bill. m3 (= 4,1 GTSKE) Erdgas: Trends und Ausblick • Erdgas ist aus geologischer Sicht in ausreichender Menge vorhanden, um noch über Jahrzehnte die absehbare Versorgung der Verbraucher zu gewährleisten.

• Aus heutiger Sicht kann ein moderat steigender Erdgasbedarf für die meisten Erdgasmärkte durch zusätzliche Lieferungen gedeckt werden. Voraussichtliche Engpässe auf dem Nordamerikanischen Erdgasmarkt müssten über LNG-Lieferungen aus anderen Märkten gedeckt werden.

• Der Erdgaspreis wird maßgeblich durch die im Vergleich zu Erdöl und Kohle deutlich höheren spezifischen Transportkosten bei z. T. großen Entfernungen zwischen Produzenten und Verbrauchern beeinflusst.

• Der Transport von Erdgas wird auch zukünftig zum größten Teil per Pipeline erfolgen. Mit einem überproportionalen Anstieg des LNG-Transports und mit der Etablierung eines Spotmarktes für Erdgas ist zu rechnen. Die IEA (2008) erwartet für 2030 eine Verdreifachung des LNG-Handels.

• Die wachsenden LNG-Kapazitäten werden zu einer Entspannung des Erdgasmarktes beitragen, da auf diese Weise auch infrastrukturferne Erdgaslagerstätten für den Weltmarkt erschlossen werden können.

• Die wachsenden Aktivitäten zur Produktion synthetischer Kraftstoffe aus Erdgas (GTL) könnten dem Erdgasmarkt künftig ein gewisses Potenzial entziehen.

• Die Schaffung neuer notwendiger Kapazitäten in Produktion und insbesondere Transport erfordert eine langfristige Bindung großer Finanzmittel.

Die vollständige Studie kann heruntergeladen werden unter: www.bgr.bund.de

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Parlamentarischer Abend

Flagge zeigen in Brüssel Gleich zu Beginn ergreift Klaus-Ewald Holst das Wort. 1958 sei VNG gegründet worden, damals ein

Von Martin Hainbucher, freier Journalist Fotos: Dirk Brzoska

volkseigener Betrieb, ruft der Unternehmenschef Wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt, haben die

in Erinnerung, um dann zum Zeiten-Sprung in

Umworbenen die Qual der Wahl. Parlamentarische

Richtung Friedliche Revolution 1989, die anschlie-

Abende feiern dann Hochkonjunktur in der Hauptstadt Europas. An der Resonanz bei Politikern und

ßende Neuaufstellung des Unternehmens und 1996 anzusetzen. „Da fand der energetische Mauerfall

Spitzenbeamten lassen sich Image und Qualität der

im Osten statt“, sagt ein schmunzelnder Holst,

Veranstaltungen ablesen. Denn nicht immer gelingt

„denn am 1. Oktober 1996 floss norwegisches

die Balance auf dem schmalen Grat des sachlichen

Gas, und damit endete die Allein-Abhängigkeit

Informationsaustauschs. An dieser kritischen

von Russland.“

Elle gemessen, darf VNG ein positives Resümee ihres Brüsseler Abends ziehen.

An diesem Abend steht alles im Zeichen von Norwegen. Mehr als 14 Jahre Lieferbeziehungen

Die altehrwürdige Bibliotheque Solvay bot dafür

haben auch persönliche Spuren hinterlassen.

den idealen Rahmen für sachliche Diskussionen.

VNG-Chef Holst ist norwegischer Honorarkonsul

Sie liegt im Herzen von Brüssel in fußläufiger

und die Kontakte zu Bjorn Tore Godal, dem ehe-

Distanz zum EU-Parlament und zu den Verwal-

maligen Handels-, Verteidigungs- und Außen-

tungsgebäuden der Kommission.

minister sowie langjährigen Botschafter seines

Die altehrwürdige Bibliotheque Solvay.

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Außenministeriums. VNG sei Wegbereiter für Energielieferungen nach Deutschland gewesen,

Zuverlässigkeit sei ein Pfeiler wirtschaftlicher

Bild oben links: VNG sei Weg-

Partnerschaften. Wie ein roter Faden zieht sich

ruft er in Erinnerung. Norwegen ist inzwischen

diese Botschaft durch die Diskussion. Heinz

der zweitgrößte Erdgaslieferant in Europa und

Hilbrecht wirft das Stichwort Krisenvorsorge in

deckt rund 30 Prozent des deutschen Verbrauchs.

die Runde. Die Europäische Union müsse ihre

bereiter für Energielieferungen nach Deutschland gewesen, sagt Bjorn Tore Godal, ehemaliger Handels-, Verteidigungs- und Außenminister

Mit Rohrleitungen auf dem Meeresboden in der

Hausaufgaben machen, sagt der unter anderem

Nordsee war Deutschland unter den ersten Ländern, die mit den Gasfeldern auf dem norwegischen

für Versorgungssicherheit zuständige Direktor

Landes in Berlin, sind spürbar freundschaftlich. „Das werden wir Norwegen nie vergessen“, greift Holst sein Loblied auf die Liefer-Alternative zu Russland auf.

Wegbereiter VNG Später im Podium erweist sich Godal als kompetenter Teilnehmer der von ZDF-Korrespondent Udo van Kampen moderier ten Diskussionsrunde. Seit knapp drei Jahren fungiert Godal als Berater für Energie- und Klimafragen des

Festlandsockel verbunden wurden. „Die Bezie-

in der EU-Kommission. Der Lieferstreit zwischen Russland und der Ukraine ist noch nicht vergessen.

hungen werden immer enger“, sagt Ex-Minister

„Wir müssen Vorsorge treffen“, mahnt Hilbrecht.

Godal und betont den Wert langfristiger Liefer-

Diversifizierung heißt ein Weg, und Nord Stream – die geplante Pipeline durch die Ostsee – öffne eine

verträge.

neue Route. Doch auch der „südliche Korridor“,

sowie langjähriger Botschafter seines Landes in Berlin.

Bild oben rechts: Die Europäische Union müsse ihre Hausaufgaben machen, sagt Heinz Hilbrecht, der als Direktor in der EU-Kommission unter anderem für Versorgungssicherheit zuständig ist.

der unter dem Namen Nabucco die Gasroute durch die Türkei nach Europa beschreibt, sei ein Beitrag zur Teilung von Risikolasten.

„Gasblase“ Der Winter ist kalt und der Gasverbrauch hoch.

Da freuen sich die Verbraucher, wenn Michael Ludwig von prall gefüllten Speichern berichtet. „Wir sitzen in Europa auf einer Gasblase“, sagt der für die Rohstoffbeschaffung verantwortliche Mann im VNG-Vorstand. Die Energiewirtschaft in Europa sei stark vernetzt, betont Ludwig die Bedeutung einer firmenübergreifenden Zusammenarbeit. Schließlich gehe es auch um das Image des Produktes Erdgas. Für Herbert Reul, den Abgeordneten der Europäischen Volkspartei und Ausschussvorsitzenden für Industrie, Forschung und Energie, ein Stichwort, um das sensible Thema Umwelt anzusprechen. Er halte nichts davon, den Menschen einzureden, dass sie dem-

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Flagge zeigen in Brüssel

Die Norwegerin kennt sich als ehemalige Staatssekretärin in der Politik ebenso gut aus wie als Investment-Direktorin beim norwegischen Technologiekonzern Aker ASA in der Energiebranche.

Norwegen verfügt seit etlichen Jahren über gute Erfahrungen mit der CCS-Technologie. So wird das CO2 in den Feldern „Sleipner“ in der Nordsee und „Snohvit“ in der Barentssee in sicheren geologischen Formationen unter dem Meeresboden gelagert.

Stärker als je zuvor seien die bilateralen Beziehungen zwischen Norwegen und Deutschland, hatte Sven E. Svedman, Norwegens Botschafter in Berlin, passend zum Brüsseler Treffen das gute

Liv Monica Bargem Stubholt unterstreicht die Bedeutung der CCS-Technologie. Sie sei unverzichtbar, wenn man den Ausstoß von Klimagasen reduzieren wolle, so Stubholt. | Herbert Reul mahnt das Thema Umwelt an, allerdings halte er nichts davon, den Menschen einzureden, dass sie demnächst den (Solar-)Strom aus der Wüste erhalten.

Verhältnis zwischen beiden Ländern jüngst in einem Gastkommentar in medium gas beschrieben und dafür auch den Beitrag von VNG gewürdigt.

Schließlich hat das Leipziger Unternehmen neben seinen Lieferbeziehungen zu Statoil ASA und

nächst den (Solar-)Strom aus der Wüste erhalten, meint Reul. Und wenn weitere Kohlekraftwerke

Total E & P Norge AS ein eigenes Standbein in Norwegen errichtet. 2006 entstand die VNG Norge

gebaut würden, dann sei der Einsatz der CCS-

als 100-prozentige Tochter. Dass sich VNG auf

Technologie unausweichlich.

dem norwegischen Festlandsockel etabliert hat

CCS steht für Carbon Capture and Storage und beschreibt damit die Abscheidung und Speicherung

und das Ziel verfolge, zehn Prozent des eigenen

von CO2. Die CCS-Technologie sei unverzichtbar,

sehr positiv, meint Botschafter Svedman.

Umsatzes bis 2020 von dort zu erzielen, sehe er

wenn man den Ausstoß von Klimagasen reduzieren wolle, bestätigt auch Liv Monica Bargem Stubholt. „Ungewöhnlich sachbetont“ Fast alles dreht sich an diesem Brüsseler Abend um Norwegen. Doch Svedmans Botschafter-Vorgänger Godal vergisst den mächtigen Nachbarn und Gasproduzenten Russland nicht. „Im Großen und Ganzen gut“ bewertet er das Verhältnis und betont die Bedeutung des Ausbaus der bilateralen Beziehungen.

Randvoll gefüllt war das Paket an Informationen, entsprechend stark die Anregung für Gespräche. „Kein parlamentarischer Abend wie jeder andere“, lobte der EVP/CDU-Europaabgeordnete Hermann Winkler den Wissensgewinn des Treffens in der Bibliotheque Solvay in einer „ungewöhnlich sachbetonten Atmosphäre“. Und als Grimmaer vergaß er nicht, die Bedeutung von VNG zu erwähnen.

Als einziger deutscher Konzern mit Sitz in MitRandvoll gefüllt war das Paket an Informationen – auch durch die lebhafte Podiumsdiskussion.

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teldeutschland sei es unerlässlich, in Brüssel Flagge zu zeigen.

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Ein Wort aus ...

Moskau

Die designierten EU-Kommissare auf dem Prüfstand des EU-Parlaments

Bologna Berlin Stavanger Brüssel

Ergebnis: Aufnahmetest bestanden, mit einer Ausnahme …

Wien Zürich Warschau Die politische Agenda des Europäischen

„Golf von Aden“, wo es in der Vergangenheit

Poznań

Parlaments wurde in den Monaten Januar und

zu zahlreichen Übergriffen durch Piraten

Februar 2010 von den Anhörungen der desi-

gekommen war, nicht korrekt zuordnen.

Oslo

gnierten EU-Kommissare dominiert. Dabei

Andererseits vermochte sie Ungereimtheiten

handelt es sich um eine Art „Vorstellungsgespräche“ der neuen Kommissionsmitglieder

betreffend ihrer finanziellen Verhältnisse (angebliche undurchsichtige Firmenbeteili-

bei den Parlamentsabgeordneten in Brüssel,

gungen) nicht restlos aufzuklären. An ihrer

also eine Prüfung auf Tauglichkeit für das Amt

Stelle benannte Bulgarien kurzfristig die

eines EU-Kommissars sowohl in fachlicher als auch in persönlicher Hinsicht.

Vizepräsidentin der Weltbank, Kristalina

Prag Bratislava

Georgiewa, nach. Sie meisterte ihre Anhörung am 3. Februar bravourös.

Der für das jeweilige Fachgebiet eines zukünftigen Kommissars zuständige Parla-

Auch der für das wichtige Energieressort

mentsausschuss führte die dreistündige

vorgesehene baden-württembergische Mi-

Anhörung durch und stimmte im Anschluss

nisterpräsident Günther Oettinger konnte den Ausschuss für Industrie, Forschung und

über die Performance des Kandidaten ab.

Energie durch präzise und schlagfertige Antworten sowie große Sachkenntnis in seinem In 25 Fällen votierten die Abgeordneten zu-

zukünftigen Aufgabenbereich Energiepolitik

gunsten des designierten Kommissars und empfahlen dem Plenum des EU-Parlaments damit eine Zustimmung zur gesamten Kom-

überzeugen.

mission „Barroso II“ für die Abstimmung am

Nach Zustimmung des EU-Parlaments zur

9. Februar 2010 in Straßburg. Nur die bulga-

gesamten neuen Kommission konnten die

rische Kandidatin Rumiana Jeleva, von Kommissionspräsident Barroso für das Ressort

26 Kommissare schließlich bereits einen Tag später, am 10. Februar 2010, ihre Arbeit

Internationale Zusammenarbeit, Humanitäre Hilfe und Krisenreaktion nominiert, konnte

aufnehmen, um sich so drängenden Themen wie der Koordinierung der Hilfeleistungen

den zuständigen Entwicklungsausschuss

für die Erdbebenopfer in Haiti, der Konsoli-

des Parlaments nicht überzeugen. Ihr wurde

dierung der europäischen Finanzhaushalte

einerseits von verschiedenen Seiten mangelnde Kenntnis der Materie vorgeworfen. So

mit dem Sorgenkind Griechenland und der Sicherung der Erdgasversorgung für Europa

konnte sie unter anderem die Krisenregion

zu widmen.

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Dr. Ralf Pastleitner Dr. Ralf Pastleitner arbei-

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tet seit 1. September 2009 als Leiter im Brüsseler Büro von VNG. Der aus Österreich stammende Jurist war zuvor bereits Leiter eines Abgeordnetenbüros im Europäischen Parlament und als Senior Consultant bei einem Brüsseler Beratungsunternehmen beschäftigt.

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Nachgefragt

Ein Fall für Charlotte

Das Explorations- und Produktionsgeschäft von Erdöl und Erdgas ist in jeder Hinsicht ein komplexes Unterfangen, egal ob es um seismische Messungen und Interpretationen oder technische Raffinessen einer Tiefseebohrung geht.

Charlotte, die fleißige Honigbiene der VNG Norge, wird ab sofort im medium gas Fragen zum norwegischen E & P-Geschäft beantworten.

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Seit wann werden auf dem norwegischen Konti-

Wie viele Ressourcen sind eigentlich auf dem

nentalschelf Erdöl und Erdgas gefördert?

norwegischen Kontinentalschelf vorhanden?

In den späten 1950er Jahren glaubten nur wenige

Norwegen besitzt umfangreiche Erdöl- und Erd-

Menschen daran, dass der norwegische Kontinen-

gasvorkommen in der Nordsee, in der Norwe-

talschelf reich an Öl- und Gasfunden ist. Als 1959 in den Niederlanden das Groningen-Feld entdeckt

gischen See und in der Barentssee. Das Norwegische Ministerium für Erdöl und Energie schätzt,

wurde, starteten Geologen auch Erkundungen vor

dass in den vergangenen 40 Jahren auf dem

der Küste Norwegens. 1969 wurde schließlich

Kontinentalschelf erst 38 Prozent der zu erwar-

das Ekofisk-Feld in der südlichen norwegischen

tenden Gesamtmenge an fossilen Brennstoffen

Nordsee entdeckt, 1971 begann man dort mit

gefördert wurden. Nach offiziellen Aussagen

der Förderung.

belaufen sich die verbleibenden Reserven, also

Mit dem Ekofisk-Feld begann der Öl- und Gas-

jene vorhandenen förderbaren Ressourcen der

boom in Norwegen. In den Folgejahren wurden zahlreiche weitere große Funde gemacht. Mehr als

Vorkommen, die erschlossen werden, auf rund

40 Jahre nach der erste ersten Entdeckung gibt es heute

868 Mio. Sm³ (rd. 5,46 Mrd. Barrel) Öl und 2.046 Mrd. Sm³ Gas. Die geschätzten bedingten

65 produzierende p Felder auf

Ressoucen (bereits entdeckte Ressourcen, deren

dem norwegischen Kontinen-

Erschließung aber noch nicht von den Lizenz-

ta talschelf. Über 700 Lizenzen zu zur Exploration und Förde-

nehmern beschlossen wurde) liegen bei 735 Mio. Sm³ (rd. 4,62 Mrd. Barrel) Öl und 773 Mrd. Sm³

rung von Erdöl und Erdgas

Gas. Die noch unentdeckten Ressourcen (erwar-

hat das Norwegische Ministerium für Erdöl und

tete Ressourcen, die jedoch noch nicht durch

Energie bisher vergeben

auf rund 1,2 Mrd. Sm³ (7,55 Mrd. Barrel) Öl und

(Stand März 2010).

1.825 Mrd. Sm³ Gas geschätzt.

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Wie erhält man als Unternehmen die Lizenz enz zum Explorieren und Produzieren? „Petroleumsloven“ (Gesetz für Erdöl-/Erdgasaktivigasaktivitäten) sieht ein umfassendes Lizenzverfahren hren vor, mit dem das norwegische Erdöl- und Energieminisrgieministerium, in Zusammenwirken mit dem Öldirektorat direktorat at und anderen Behörden, über die Entwicklung und Nutzung der Vorkommen entscheidet.

jene Gesteinsschichten aufzuspüren, aufzuspüren en,

Vor der Bewerbung

die Erdgas Er enthalten, müssen Geo-

um Lizenzen muss

logen, Geophysiker, Geochemi-

jedes Unternehmen zunächst sverfahren ein Präqualifikationsverfahren

ker un und d Reser voiringenieure zahlreiche Voruntersuchungen

d geprüft, durchlaufen. Dabei wird ob der Bewerber geologisches ches und

machen. Die wichtigste Technik T

technisches Know-how sowie ausreichende nde finan-

ausgedrückt werden hierbei Schallwellen in den

zielle Ressourcen, eine gesicherte Position osition im

Untergrund geschickt, die an den einzelnen Ge-

heimischen Absatzmarkt, umfassende Erfahrung rfahrung im Arbeits- und Umweltschutz und ein langfristiges gfristiges

steinsschichten reflektiert werden und dann nach ihrem Weg nach oben an der Erdoberfläche Erdoberflä fläche bzw.

Engagement in Norwegen nachweisen kann. nn. Dabei

dem Meeresspiegel wieder aufgezeichnet werden.

unterscheidet man zwischen dem Statuss des Li-

Mit Hilfe der gewonnenen Daten kann später

zenznehmers und des Betriebsführers. An le letzteren

am Rechner ein dreidimensionales Bild vom Un-

werden höhere Anforderungen gestellt, da er die Explorations-, Entwicklungs- bzw. Produktionsar-

tergrund erzeugt werden. Experten können im

beiten in einer Lizenz leitet und verantwortet.

bestehen, dass Kohlenwasserstoffe – also auch

Die zwei wichtigsten Lizenzvergabeverfahren

Erdgas – auffindbar sind.

ist die 3D-Seismik. Vereinfacht

Idealfall erkennen, wo gute Voraussetzungen

sind die „regulären“ Lizenzrunden für noch unerforschte Gebiete des norwegischen Schelfs Awards in Predefined Areas), die in teilweise be-

Klarheit darüber, ob überhaupt Erdgas im Untergrund verborgen ist, schafft aber letztlich nur eine Probebohrung. Sie belegt oder widerlegt das

reits erschlossenen Lizenzgebieten stattfinden,

Vorhandensein von Öl und/oder Gas, verbunden

in denen bereits geologische Untersuchungen

Zusätzlich zu den beiden klassischen Lizenz-

mit einer sehr groben Reservenabschätzung.

Die genaue förderbare Menge erfährt man dann durch Aufschluss- und Erweiterungsbohrungen.

Wie viele Bohrungen notwendig sind, kann man

rundenarten können Unternehmen auch über

nicht pauschalisieren – dies hängt vor allem von

so genannte Farm-in-Projekte Lizenzen oder Li-

der Größe der Entdeckung sowie der internen Struktur des Gas- bzw. Ölfeldes ab.

sowie die jährlichen APA-Runden (APA steht für

stattgefunden haben und die über ein gewisses Maß an Infrastruktur verfügen.

zenzanteile direkt von anderen Unternehmen erwerben.

Woher weiß ich, dass in den Gesteinsschichten im Untergrund auch tatsächlich Erdgas liegt?

Sie wollen noch mehr zum Upstream-Geschäft wissen? Schreiben Sie Ihre Frage per E-Mail

Erdgas ist vor mehreren Millionen Jahren aus organischem Material unter Luftabschluss, erhöhten

an charlotte@vng.de oder per Post an VNG – Verbundnetz Gas AG, Öffentlichkeitsarbeit/ Interne Kommunikation, Braunstraße 7, 04347 Leipzig

Temperaturen und hohem Druck entstanden. Um

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Rohstoffkonferenz

3. Deutsch-Russische RohstoffKonferenz in Freiberg und Dresden Rohstoffexperten aus Deutschland und der Russischen Föderation diskutierten auf bilateralem Branchentreffen die Versorgungssicherheit bei Rohstoffen. schaftlichen Zusammenarbeit bei der Verbesserung der Energieeffizienz – der Diskussionsbedarf ist groß.“ Vor diesem Hintergrund trafen sich vom 17. bis zum 19. März 2010 über 150 Teilnehmer aus Deutschland und der Russischen Föderation auf der 3. DeutschRussischen Rohstoff-Konferenz zum bilateralen Dialog. Die hochkarätigen Referenten stellten den Gästen, zu denen auch der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Stanislaw Tillich, gehörte, die neuesten wissenschaftlich-technischen, aber auch politischen Entwicklungen im Rohstoffsektor vor. Unter ihnen so renommierte Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft wie der Vizepräsident der Staatsduma der Russischen Föderation, Valeri Jasew, die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper, der frühere Bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber,

Freiberg begrüßte seine Gäste mit herrlichem Frühlingswetter.

Von Mandy Nickel, Redaktion Fotos: Dirk Brzoska Prof. Dr. Klaus Töpfer, deutscher Schirmherr des Deutsch-Russischen Rohstoff-Forums, machte es deutlich: „Angefangen von neuen Technologien bei der Exploration und dem Transport von Rohstoffen über die Notwendigkeit stabiler geopolitischer Verhältnisse bis hin zur wissen-

Das Deutsch-Russische Rohstoff-Forum ist eine zentrale Dialogplattform zur Entwicklung von Strategien für die effektive Nutzung fossiler, mineralogischer und alternativer RohstoffRessourcen. Es wurde am 10. Oktober 2006 im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg und dem St. Petersburger Staatlichen Bergbauinstitut gegründet.

Prof. Dr. Wladimir Litvinenko, Rektor des Staatlichen Bergbauinstituts St. Petersburg und russischer Schirmherr des Rohstoff-Forums | Leitung der Konferenz: Prof. Dr. Klaus Töpfer, früherer Unter-Generalsekretär der Vereinten Nationen und deutscher Schirmherr des Rohstoff-Forums.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.rohstoff-forum.org

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Prof. Dr.-Ing. Bernd Meyer, Rektor der TU Bergakademie Freiberg: „Deutschland und Russland haben die besten Voraussetzungen für eine PilotWirtschaftspartnerschaft für Europa!“

Ulrich Grillo, Vorstandsvorsitzender Grillo-Werke AG: „Bei der Versorgung mit Rohstoffen ist Russland für die deutsche Industrie bereits heute ein wichtiger Partner, insbesondere auch bei Metallen.“

Cornelia Pieper, Staatsministerin im Auswärtigen Amt: „Deutsche Außenpolitik setzt auf Kooperation statt auf Konfrontation.

Ich bin sicher, dass wir diesen Kerngedanken unserer strategischen Partnerschaft gerade im Rohstoffbereich eindrucksvoll gemeinsam umsetzen.“

der Vorsitzende des Vorstandes der Linde AG,

war das allgegenwärtige Thema „Versorgungs-

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, die Rektoren der TU Bergakademie Freiberg und des Staatlichen

sicherheit bei Rohstoffen“.

Der zweitägige Tagungskalender war geprägt von

Bergbauinstitutes St. Petersburg, Prof. Dr.-Ing.

Gesprächsrunden, aber auch von deutsch-rus-

Bernd Meyer und Prof. Dr. Wladimir Litvinenko

sischen Großprojekten, darunter das bilaterale

sowie der Präsident der TU München, Prof. Dr.

Vorhaben eines Technologieclusters im russischen

Wolfgang A. Herrmann.

Das Motto der Veranstaltung, die nach dem Auftakt

Omsk. Auf der Konferenz wurde erneut betont, dass Russland in den nächsten fünf Jahren seinen stra-

2007 in Wiesbaden und der letztjährigen Fortset-

tegischen Schwerpunkt auf die verstärkte Nutzung

zung in St. Petersburg, diesmal in der ältesten

von Erneuerbaren Energien, die Optimierung des

Montanuniversität der Welt in Freiberg stattfand,

Umweltschutzes und die Ressourcenschonung auf der gesamten Wertschöpfungskette legen wird. Bereits im Juli 2009

Erstmals wurde der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Georgius-Agricola-Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verliehen.

Der Förderpreis des RohstoffForums ist nach dem Begründer der Geowissenschaften benannt und wird jährlich an zwei herausragende junge Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg und des Staatlichen Bergbauinstitutes St. Petersburg vergeben. Deutsche Preisträgerin 2010 ist die Freiberger Dipl.-Mathematikerin Katrin Walter.

wurde hierfür nach dem Vorbild der Deutschen Energie-Agentur (dena) die Russisch-Deutsche Energie-Agentur (RUDEA) gegründet, die in St. Pe-

Einen ausführlichen Beitrag zur Konferenz und den Ergebnissen der Diskussionsforen lesen Sie in der nächsten Ausgabe von medium gas.

tersburg und Jekaterinburg bereits einige erfolgreiche Pilotprojekte auf den Weg gebracht hat.

Gern gesehene Gesprächspartner (v. l.): Dr. Edmund Stoiber, Bayerischer Ministerpräsident a. D., Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und Prof. Dr. Kurt H. Biedenkopf, Sächsischer Ministerpräsident a. D.

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Stadtansichten

10 Gründe, die russische Hauptstadt Moskau zu besuchen Seit 1991 ist VNG mit einer Repräsentanz in der russischen Hauptstadt Moskau vertreten. Das Büro liegt ganz zentral – im Geschäftsviertel Moscow-City mit seinen imposanten Wolkenkratzern. Aber nicht nur die machen Moskau zu einer Metropole der Superlative, die zu jeder Jahreszeit eine Reise wert ist.

Von Dietrich Jochim, VNG

2. Tretjakow-Galerie & Puschkin-Museum

1. Kreml & Roter Platz

Allein die Tretjakow-Galerie ist bereits ein hinreichender Grund, Moskau einen Besuch abzustatten. Es ist die größte und reichste Gemäldesammlung russischer Künstler und zugleich eines der bekanntesten Museen der Welt. Gegenwärtig werden dort über 100.000 Kunstwerke gezeigt.

Das Puschkin-Museum, mit über 500.000 Exponaten, ist heute nach der Eremitage in St. Petersburg die zweitgrößte Sammlung ausländischer Kunst in Russland.

Besonders sehenswert ist eine ständige Sonderausstellung, die das im Jahre 1873 vom deutschen Archäologen Heinrich Schliemann entdeckte Troja-Gold zeigt.

Die Stadt an der Moskva ist das Herz Russlands und der Kreml mit dem Roten Platz ist das Herz von Moskau.

Von hier aus wird das größte Land der Welt regiert. Seit 1990 stehen sowohl der Kreml als auch der Rote Platz auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.

Es ist ein einzigartiges Architekturensemble, bestehend aus einer Reihe von überwältigenden Kirchen und Kathedralen innerhalb der Kremlmauer sowie der Basilius-Kathedrale und dem ehemals größten und immer noch prächtigsten Kaufhaus der Welt GUM außerhalb der KremlMauer auf dem Roten Platz.

4. Moscow-City Keine europäische Stadt wächst und entwickelt sich so schnell wie die russische Hauptstadt.

Am westlichen Rand der Innenstadt befindet sich zurzeit das momentan größte Bauprojekt in Europa. Die Moscow-City, wie das „russische Manhattan“ offiziell heißt, soll in den nächsten Jahren fertig gestellt werden und wird die höchsten Bürogebäude Europas haben – natürlich mit Autobahnanbindung, Metrostationen und Hubschraubershuttle zum Flughafen.

3. Moskauer Metro Die Moskauer U-Bahn ist die beste Möglichkeit, um sich in der Stadt schnell und unkompliziert fortzubewegen. Sie wurde bereits 1935 eröffnet und gehört zu den tiefsten und zugleich mit über 2,5 Mrd. Fahrgästen jährlich zu den leistungsfähigsten der Welt. Die 500 Züge rasen oft nur in einem Abstand von 60 Sekunden hintereinander her. Oftmals sind die endlosen Rolltreppen und der nie enden wollende Strom an Menschen die Punkte, die einen Moskau-Besucher am meisten beeindrucken. Zahlreiche Stationen werden aufgrund ihrer sehr anspruchsvollen Architektur als unterirdische Paläste bezeichnet.

Der Sitz der Gazprom in Moskau ist ein imposantes Gebäude, das das Stadtbild prägt.

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5. Sperlingsberge & Lomonossov-Universität

8. Russisch, Ukrainisch oder Armenisch?

Die Aussichtsplattform auf den Sperlingsbergen, auf dem 80 m hohen Ufer der Moskva, eröffnet ein atemberaubendes Panorama auf die Skyline von Moskau und ist zugleich ein sehr beliebter Ort für Hochzeitsfotos und Motorradtreffen. Direkt gegenüber befindet sich das 235 m hohe gigantische Gebäudeensemble der Lomonossov-Universität. Das Gebäude wurde 1953 im stalinistischen Zuckerbäckerstil erbaut und überragt die gesamte Szenerie der Sperlingsberge.

Moskau hat Köstlichkeiten für jedermann zu bieten: russische Pelmeni mit Vodka, kaukasisches Schaschlik oder doch die sibirische Fischsuppe… Die Vertreter der über 120 Nationalitäten Russlands haben ihre unterschiedlichen Küchen hierher Russ mitgebracht. In vielen Restaurants spielt an Wochenenden mi und Feiertagen zudem laute Livemusik, denn in Russland un ist ein Restaurantbesuch für Viele ein Vergnügen, bei dem is es nicht nur ums Essen geht.

Und wenn es ums Trinken geht, da gibt es in Russland Un ganz eigene Regeln: die Standardmenge für einen Vodka ga ist 100 g, auch gehört es sich nicht, Alkoholisches ohne is Speisen (Sakusski) zu trinken – und natürlich nicht ohne einen Trinkspruch.

Moskau 9. Kultur & Nightlife Das pulsierende Kultur- und Nachtleben allein ist schon für viele Touristen der Hauptgrund, um Moskau zu besuchen.

Musik-, Ballett- und Theaterfans werden hier auf ihre Kosten kommen und Nachtschwärmer erst recht. Man kann den Abend ganz klassisch mit einer Ballettvorführung im Bolschoi-Theater beginnen und danach in eine ausgesprochen lebendige Club- und Discoszene eintauchen. Es ist hier für jeden Geldbeutel was dabei, von einer Kellerkneipe im historischen Viertel Kitai-Gorod bis zur angesagten O2 Lounge auf dem Dach des Ritz Carlton, in direkter Nachbarschaft zum Kreml.

Eine preislich günstigere, doch nicht minder exklusivere Alternative bietet die City Space Bar & Lounge, oben im 34. Stock des Swissôtel, mit einem vor allem nachts beeindruckenden Panoramablick auf die russische Metropole.

Das VNG-Büro in Moskau liegt direkt im Zentrum, oberhalb der Moskva.

6. Alter Arbat So viele Cafés, Souvenirläden, Straßenmusikanten und fliegende Händler gibt es nirgendwo in ganz Moskau. Die Straße ist die erste Fußgängerzone der Stadt und gilt mit ihrer näheren Umgebung als ein lebendiges Szeneviertel und bevorzugte Wohngegend.

Aufgrund von zahlreichen historischen Bauwerken sowie vielen berühmten Persönlichkeiten, die hier gelebt und gearbeitet haben, stellt der Arbat zudem eine wichtige touristische Attraktion dar.

10. Was für eine Stadt!!!

Moskau ist eine Stadt der Superlative. Es ist eine Megapolis, die niemals schläft, Zentrum der Macht und des Kapitals. Drei Viertel des russischen Kapitals strömen hier zusammen. Im Großraum Moskau leben offiziell bereits über 15 Mio. Menschen. Hinzu kommen unzählige Arbeitsmigranten aus der gesamten ehemaligen UdSSR und Millionen Pendler aus dem Umland. Keine europäische Stadt wächst so rasant, Hochhäuser sprießen wie Pilze aus dem Boden, überall wird gebaut und modernisiert. War die Stadt noch Anfang der 1990er Jahre grau, trist und bedrückend, so blüht sie jetzt – in jeder Hinsicht – auf. Moskau ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

7. Das Kosmonautenmuseum Das im April 2009 nach einer umfassenden Renovierung und Erweiterung wiedereröffnete Kosmonautenmuseum ist ein Muss für jeden raumfahrtbegeisterten Moskau-Besucher. Neben einer Vielzahl von OriginalExponaten aus der sowjetisch-russischen Raumfahrt werden ebenso die Errungenschaften anderer Raumfahrtnationen gezeigt. Das Museum befindet sich unter einem 110 m hohen Monument, an dessen Spitze eine symbolische Rakete wie auf einem Abgasstrahl leicht geneigt in den Himmel steigt.

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Kunst & Kultur

Historistische Idealisierung aus Porzellan

Japanisches Palais in Dresden, Südseite

Nach fast 300 Jahren erstmals wieder Meißner Porzellan an dem Ort zu sehen, den August der Starke einst ausschließlich der Präsentation der königlichen Porzellanschätze aus China, Japan und Meißen gewidmet hatte: im Japanischen Palais.

Von Dr. Ulrich Pietsch

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Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden besitzen mit der Porzellansammlung August des Starken

aufgestellt. Damit wollte der Fürst nicht nur Macht und Reichtum, sondern auch seine Identifikation

eine der bedeutendsten Kollektionen dieser Art

mit den asiatischen Großreichen China, Japan und

in der Welt, die seit 1962 in der ehemals von Mat-

Indien vor Augen führen.

thäus Daniel Pöppelmann errichteten barocken

Darüber hinaus sollte der Triumph des sächsischen

Orangerie, dem Zwinger, ausgestellt ist. Sie enthält

Porzellans über das ostasiatische in der Präsen-

etwa 10.000 keramische Kunstwerke aus China

tation der keramischen Schätze zum Ausdruck

und Japan und noch einmal so viele Objekte aus Meißen. Hier hatte der sächsische Kurfürst und

kommen. Entsprechend war das Erdgeschoss des Palais für das ostasiatische und das erste Oberge-

polnische König nach der glorreichen Erfindung

schoss für das Meißner Porzellan reserviert. Sein

Johann Friedrich Böttgers 1710 die erste europäische Porzellanmanufaktur auf der Albrechtsburg

Sohn, August III., führte die Pläne zur Ausstattung

eingerichtet, die in diesem Jahr ihr 300-jähriges

diente es mehr für die Produktpräsentation der

Jubiläum begeht. Zunächst dienten die in Meißen produzierten Porzellane vor allem der Ausstattung

Manufaktur und er nutzte das Porzellan in vielfältiger Weise als diplomatisches Geschenk.

des Holländischen Palais in Dresden, das der König

2009 beschloss der Freistaat Sachsen, das Ja-

ab 1727 unter dem Namen „Japanisches Palais“

panische Palais zu einem Porzellanschloss der

zu einem grandiosen Porzellanschloss ausbaute.

Bei seinem Tod 1733 waren hier bereits 35.000

Staatlichen Kunstsammlungen auszubauen.

Porzellane aus Ostasien und Sachsen repräsentativ

Porzellansammlung mit der Organisation ihrer

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des Porzellanschlosses noch weiter fort, aber ihm

Den ersten Schritt in diese Richtung vollzieht die

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Jubiläumsausstellung „Triumph der blauen Schwerter – Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum 1710–1815“ in jenem Palais, das einst die einzigartige Sammlung beherbergte. Hauptsponsor dieser Sonderausstellung ist die VNG – Verbundnetz Gas AG aus Leipzig.

Mit der Gründung der Meißner Porzellanmanufaktur begann die Erfolgsgeschichte des mit Gold gleichgesetzten Werkstoffs, der sich zur Herstellung anspruchsvoll gestalteter Gebrauchsgegenstände ebenso eignet wie zur Erschaffung qualitätvollster Kunstwerke. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde Meißner Porzellan zum Inbegriff des höfischen Luxus, wie es zum Beispiel das berühmte Schwanenservice des Grafen Heinrich von Brühl verkörpert.

In den Kunstwerken aus Porzellan offenbaren sich geniale Künstlerpersönlichkeiten wie der an antiken Skulpturen geschulte Modelleur Johann Joachim Kaendler mit seinem pathetisch-dynamischen Figurenstil oder der Maler Johann Gregorius Höroldt, der mit seinen farbenprächtigen Chinoiserien eine auf europäischen Vorstellungen beruhende ostasiatische Miniaturwelt erschuf.

Im Laufe der Entwicklung wurden die Formen und Dekore dem stilistischen Wandel und den

gesellschaftlichen Veränderungen angepasst.

So entstanden hier die Prototypen sämtlicher Geschirrformen für die aristokratischen Diners und der Porzellanfiguren für die Desserttafeln.

In Meißen schufen vor allem Kaendler und seine Mitarbeiter Eberlein, Ehder, Reinicke und Meyer eine solche Vielfalt kleinplastischer Werke, die sich rasch über die Fürstenhöfe verbreiteten.

Die Dame auf dem Visitenstuhl, Johann Joachim Kaendler, Meißen, um 1737, Paris, Musée des Arts Decoratifs.

Ab 1740 produzierte Meißen Figuren und Gruppen auch zum Aufstellen auf Kaminsimsen, Kommoden

Prunkterrine aus dem berühmten Meißner Schwanenservice für den sächsischen Premierminister Heinrich Graf von Brühl, gestaltet von Johann Joachim Kaendler, 1740 – Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Porzellansammlung.

Abb. links: Teeservice aus Meißner Porzellan, bemalt mit Chinoiserien von Johann Gregorius Höroldt, um 1725, präsentiert auf einem Surtout aus vergoldetem Augsburger Silber – Rijksmuseum, Amsterdam.

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Vasensatz mit Watteaumalerei, Meißen, um 1745 – Rijksmuseum, Amsterdam. | Castor und Pollux, Christian Gottfried Jüchtzer, Meißen, um 1780 – Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Porzellansammlung.

Ara-Papagei, Johann Joachim Kaendler, Meißen, 1732, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Porzellansammlung.

Triumph der blauen Schwerter Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Porzellansammlung 08. Mai bis 29. August 2010

Adresse Japanisches Palais Palaisplatz 11 01097 Dresden

und Wandkonsolen. Berühmt wurden unter diesen sogenannten Kabinettstücken die das Hofleben

von Künstlern weit zurückgeworfen. Inzwischen produzierten Berlin, Sèvres und Wien Porzellane,

reflektierenden Gestalten der Commedia dell’Arte,

welche die sächsischen an Qualität übertrafen.

die Statuetten der als Handwerker, Schäfer, Pilger

Die künstlerische Ausbildung der Manufakturisten

und Volkstypen verkleideten Höflinge des Dresdner

wurde reformiert, indem man sie der neu gegründe-

Karnevals und die Porträtbüsten der Hofnarren.

ten Dresdner Akademie unterstellte. Aufträge der

Eine Besonderheit stellen schließlich die naturalistisch bemalten Vogelplastiken und die lebensgro-

sächsischen Kurfürsten und der russischen Zarin

ßen weißen Tierplastiken für die Sammlung August

Katharina II. spornten die Manufaktur noch einmal zu Höchstleistungen an. Mit dem Pariser Bildhauer

des Starken dar, in denen sich Natur und Kunst zu

Michel Victor Acier wurde 1764 ein Modelleur nach

einer einzigartigen Synthese verbinden. Letztere

Meißen berufen, der die neue Kunstauffassung

blieben bis heute unübertroffen und fanden keine Nachahmung in anderen Manufakturen.

des beginnenden Zeitalters der Empfindsamkeit

In der Porzellanmalerei hielt die Manufaktur stets

neuen Themen in der Kleinplastik, Antikenkopien

Schritt mit den jeweiligen Modetendenzen und

im Kleinformat, Tee- und Kaffeeservice sowie

überwand schon bald nach 1730 die Chinoiserie

Sammeltassen hielt Meißner Porzellan Einzug in

zugunsten anderer Sujets wie Landschaften, Seeund Hafenprospekte, Kriegs- und Jagddarstel-

den bürgerlichen Haushalt. Durch technische und

lungen sowie galante Szenen nach Kupferstichen

den ersten Rang der europäischen Porzellanher-

in die figürliche Produktion integrieren sollte. Mit

künstlerische Neuerungen fand die Manufaktur in

von Gemälden der französischen Rokokomaler,

steller zurück, konnte aber nicht verhindern, dass

Öffnungszeiten Täglich 10 bis 18 Uhr Donnerstag 10 bis 21 Uhr

vor allem Antoine Watteaus, nach dem diese De-

Sèvres schließlich die Führungsrolle übernahm.

kore als „Watteaumalerei“ bezeichnet wurden.

Gleichzeitig tat sich ab 1815 eine Absatzmöglichkeit auf, die Produktion und Selbstverständnis der

Katalog Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher, bebilderter Katalog.

interesse schlug sich dagegen in der Wiedergabe von Pflanzen, Blumen, Insekten und Vögeln nach

Manufaktur von jetzt an maßgeblich prägte: „Den

zeitgenössischen Buchillustrationen nieder.

Der Siebenjährige Krieg (1756–1763) brachte diese

die alten Figuren, Harlekine usw. wozu sich, wunderbar, die Formen noch gewissenhaft aufbewahrt

innovative Produktgestaltung abrupt zum Still-

gefunden“, wie Johann Wolfgang von Goethe 1825

stand, bis der Preußenkönig ab 1762 Speiseservice

feststellte. Meißen stand fortan nicht länger nur für

nach eigenen Entwürfen bestellte. Die Manufaktur wurde durch Besatzung und die Abwanderung

künstlerische Innovationen, sondern auch für die

Das im Zuge der Frühaufklärung erwachte Natur-

Engländern zuliebe macht man in Dresden wieder

historistische Idealisierung des 18. Jahrhunderts.

Der Autor Dr. Ulrich Pietsch ist seit 1994 Direktor der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Nach seinem Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie, Volkskunde und Romanistik erhielt er verschiedene internationale Stipendien und promovierte zum Thema George Greggenhofer und der norddeutsche Backsteinbarock. Vor der Ernennung zum Direktor der Porzellansammlung arbeitete er als Konservator und stellvertretender Direktor am Museum für Kunst- und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck. Seit 1995 ist er Beiratsmitglied des Aufsichtsrates der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen. Er publizierte zahlreiche Werke über das Meissener Porzellan, u. a. „Die figürliche – Meißner Porzellanplastik von G. Kirchner und J. J. Kaendler“ und „Frühes Meissener Porzellan – Kostbarkeiten aus deutschen Privatsammlungen“.

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Ehrenamt

„Botschafter der Wärme“ stärken menschliches Miteinander Wittenberg bildete den feierlichen Rahmen für die diesjährige Jahresauftaktveranstaltung der VNG-Initiative „Verbundnetz der Wärme“. In der Lutherstadt wurden zehn ehrenamtlich engagierte Menschen aus den neuen Bundesländern geehrt und zu den neuen Verbundnetzbotschaftern 2010 ernannt. medium gas stellt zwei der zehn Botschafter kurz vor.

Fotos: Ines Escherich Fotografie/teamWERK GmbH

Ludmila Günther

Dr. Johannes Kretzer Ludmila Günther lebt seit Mitte der 1990er Jahre in Deutschland.

Die 58-Jährige stammt aus Usbekistan, hat höhere Mathematik studiert und Lehrer ausgebildet und weiß selbst am besten, wie man sich als Fremder in einem anderen Land fühlt. Deshalb ist ihr persönliches Anliegen und das ihres Vereins „WIR – gemeinsam in Zwickau e.V.“ auch so eindeutig: „Wir möch-

2001 eröffnete Dr. Johannes Kretzer in Freiberg ein Hotel, in dem

ten das f r iedliche

behinderte Menschen als Fachkräfte akzeptiert sind. „Lassen Sie

Zusammenleben zwischen Einheimischen

uns Ihr Gastgeber in einem Haus mit besonderen Menschen sein“, bittet bescheiden das Werbeprospekt vom Regenbogenhaus e.V.

und ausländischen Mitbürgern fördern, ihnen Einblicke in

Lern- und geistig behinderte junge Leute arbeiten hier unter

ihre verschiedenen Kulturen geben und sie damit sensibilisieren.“

Anleitung in einem barrierefreien Hotel. Sie haben einen IHK-Abschluss als gastronomisch-fachliche Hilfskraft, was keinesfalls eine Selbstverständlichkeit ist. „Das war nicht einfach und hat ein Umdenken auch bei der Agentur für Arbeit

„Dasein für andere“ – das ist die Idee hinter dem Verbundnetz der Wärme. Die Initiative unterstützt ehrenamtliche Helfer und Helferinnen. Die Schirmherrschaft für das Netzwerk hat Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse. Jährlich vergibt das Verbundnetz der Wärme an zehn ehrenamtlich engagierte Menschen aus Ostdeutschland den Titel Verbundnetzbotschafter.

Sie erhalten einen Scheck über 5.000 Euro und können damit ihre und weitere regionale Ehrenamtsprojekte unterstützen.

erfordert“, erinnert sich Dr. Johannes Kretzer.

Der 72-Jährige hat das

Weitere Informationen zum Projekt und alle Porträts der neuen Verbundnetzbotschafter finden Sie im Internet unter: www.verbundnetz-der-waerme.de

Haus ehrenamtlich projektiert und leitet es.

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Sport

Großartige Winterspiele im kanadischen Vancouver Zum 21. Mal fanden in diesem Jahr die olympischen Winterspiele statt – diesmal in der kanadischen Metropole Vancouver. Das deutsche Olympiateam war gewohnt stark – holte 10-mal Gold, 13-mal Silber und 7-mal Bronze. Damit reichte es zwar nicht, den Nationentitel von 2006 in Turin zu verteidigen. Dafür landete Deutschland hinter Gastgeber Kanada auf Platz zwei.

Marion Trott

Andi Langenhan

Junge Verbundnetz-Sportler mit achtbaren Erfolgen Von den jungen Sportlern, die VNG mit ihrer Initiative „Verbundnetz für den Sport“ (VfdS) fördert, haben Marco Weber, Tino Edelmann, Samuel Schwarz, Andi Langenhan und Marion Trott den Sprung ins Deutsche Olympiateam und damit das Ziel der Initiative erreicht. Tino Edelmann, Nordischer Kombinierer, schaffte sogar die Medaille: mit seinen Teamkollegen Johannes Rydzek, Eric Frenzel und Björn Kircheisen holte der junge Thüringer immerhin Bronze im Mannschaftswettbewerb.

Die Ergebnisse der VfdS-Sportler im Überblick

Tino Edelmann

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Edelmann

Tino

Nord. Kombination, 10 km Langlauf Einzel

18. Platz

Edelmann

Tino

Nord. Kombination, Einzel

16. Platz

Edelmann

Tino

Nordische Kombination, Teamwettbewerb

Edelmann

Tino

Nord. Kombination, Gundersen Großschanze

Langenhan

Andi

Rodeln, Einsitzer

Schramm

Claudia

Bob 2er

Schwarz

Samuel

Eisschnelllaufen 500 m

23. Platz

Schwarz

Samuel

Eisschnelllaufen 1.000 m

16. Platz

Schwarz

Samuel

Eisschnelllaufen 1.500 m

32. Platz

Trott

Marion

Skeleton

Weber

Marco

Eisschnelllaufen 5.000 m

23. Platz

Weber

Marco

Eisschnelllaufen 10.000 m

10. Platz

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Gold und Silber für Ausnahmepilot und Projektpate André Lange

Gold im Zweier-Bob (mit Kevin Kuske) und Silber im Vierer-Bob (mit seiner Crew Alexander Rödiger, Kevin Kuske und Martin Putze)

Die Ergebnisse der Bobfahrer im Überblick

In der gewohnten Erfolgsspur fuhr der VfdS-Projektpate André Lange im Bob den Eiskanal entlang und holte zwei Medaillen für Deutschland, darunter eine Goldene im 2er-Bob. Seiner Vorbildfunktion im Projekt ist er damit mehr als gerecht geworden. Diese Olympischen Spiele waren seine Letzten, Lange geht zum Saisonende in den „Bob-Ruhestand“. Dennoch bleibt er als Pate im Verbundnetz auch weiterhin als Ansprechpartner für die Nachwuchstalente erhalten und steht den jungen Sportlern mit Rat und Tat zur Seite.

Kiriasis

Sandra

Bob 2er

4. Platz

Martini

Cathleen

Bob 2er

Dq (Sturz)

Lange

André

Bob 4er Männer

2. Platz

Florschütz

Thomas

Bob 4er Männer

4. Platz

Lange

André

Bob 2er

Olympiasieger

Florschütz

Thomas

Bob 2er

2. Platz

Olympiasplitter Mit mehr als 140 Sachen, Kopf voran stürzen sich Skeletonfahrer wie Marion Trott in den Eiskanal.

Im Bobsport multipliziert sich jede Hundertstelsekunde, die in der Startphase gewonnen wird, bis zum 2,5fachen auf das Gesamtergebnis.

Ein Viererbob darf, einschließlich Besatzung, ein Gewicht von maximal 630 kg haben.

Ohne Besatzung muss ein Bob 210 kg wiegen.

Zwischen 42,5 und 44 Zentimeter sind die Metallschienen beim Eisschnelllauf lang, dafür aber nur rund 1,2 Millimeter breit.

Sprungski bei der Nordischen Kombination und beim Skispringen dürfen nicht länger als 146 Prozent der Körpergröße und nur ganz leicht tailliert sein.

Sprungski sind so ausgelegt, dass sie beim Aufsprung ein Gewicht des Springers von maximal 200 kg aushalten können.

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Ausstellung

Triumph der blauen Schwerter Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum

Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Porzellansammlung

08. Mai bis 29. August 2010 Adresse Japanisches Palais · Palaisplatz 11 · 01097 Dresden Öffnungszeiten Täglich 10 bis 18 Uhr · Donnerstag 10 bis 21 Uhr

Die Ausstellung wird von VNG unterstützt.

Informationen zur Veranstaltung auf den Seiten 54–56 in dieser Ausgabe.

medium gas | 19. Jahrgang | 1. Ausgabe | April 2010