DIE
BRIEFMARKE Post und Philatelie in Österreich
Holzmarke „Eiche“ Ersttag: 28. Juli 2017 in Gmunden und Wien Foto: ÖBf-Archiv
7-8.17 65. Jahrgang Juli / August 2017 Einzelpreis EUR 4,00 Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S
IN DIESEM HEFT
EDITORIAL
PHILATELIE
Aktuell: 4. Wald- & Holzkirtag................................................................2 Aktuell: GMUNDEN 2017.................................................................. 4-5 Aktuell: Sonderpostämter im VÖPh und Stand in Gmunden............. 6-7 Vorphilatelie: Die Postreformen von Maria Theresia, Teil 2............... 8-9 Postgeschichte: Sondertarif ZAG mit Deutschland........................10-11 Ganzsachen: Telefon-Sprechkarten, Teil 4.................................... 12-13 Feldpost: Österreichisches Feldspital im Kongo, Teil 2................. 14-15 Sammlerschutz: Verlust oder Diebstahl?............................................15 Druckverfahren zur Herstellung von Ansichtskarten, Teil 5........... 16-17 Thematische Philatelie: Ergebnis Wahl Luftfahrtbriefmarke................17 Thematische Philatelie: Kurzbeiträge..................................................18
ALBUM
Editorial..................................................................................................I Impressum..............................................................................................I Sondermarke „Pfarrkirche St. Andrä – Passion 16“..............................II Sondermarke „150 Jahre Brennerbahn“................................................II Sondermarkenblock „Eiche“.................................................................III Sondermarkenblock „Einspänniger Landpostwagen“.......................... IV Sondermarkenblock „Freimarken 1867“.............................................. IV Sondermarke „Christoph Waltz“........................................................... V Neu im Juli und August..................................................................VI-VIII Neuausgaben................................................................................VIII-IX AWZ und Rekozettel ........................................................................... IX Philatelietage im Juli und August......................................................X-XI Sonderstempel.............................................................................XII-XIII Nachlese...........................................................................................XIV
VERBAND
Terminkalender.............................................................................. 33-36 Jugend und Philatelie.................................................................... 45-46
GESELLSCHAFT
Aus unseren Verbandsvereinen.................................................... 36-44
SERVICE
Wortanzeigen......................................................................................44 Impressum...........................................................................................46
STAMP!
Foto: ÖBf-Archiv / Franz Kovacs
Die STARKEN Seiten für MARKEN-Kids............................................47
EIN HEISSER SOMMER ... ... Wenn man der Wettervorhersage Glauben schenken darf, bekommen wir den heuer. Philatelistisch betrachtet geht es auch heiß her. Allein das Zusammentragen der neun Sonderstempel in Gmunden wird uns – wenn wir alle auf allen dazu möglichen Belegen komplett haben möchten – ganz schön ins Schwitzen bringen. Von der Jagd nach der einen oder anderen Rarität bei den zahlreichen Händlerständen ganz abgesehen ... aber da ist glücklicherweise als Ausgleich der kühle Traunsee vor der Tür. Im August findet auch die Multilaterale in den Niederlanden statt und Anfang September geht‘s zur Alpen-Adria nach Bayern (mehr dazu auf Seite 33). Da soll noch einer sagen, als Briefmarkensammler ist man ein Stubenhocker und kommt nicht unter die Leute. Man kommt im Gegenteil sehr weit herum, wie auch der Österreichische Philatelistenverein St. Gabriel auf Seite 37 treffend bemerkt. Um letztendlich wieder auf den heißen Sommer zurückzukommen: In Finnland war es im Mai tatsächlich sonnig und heiß. Und bei der FINLANDIA hat die Finnische Post den Mut gehabt, ziemlich Heißes anzubieten, wie die Abbildung zeigt. Viel Spaß beim Suchen nach viel Schönem in der Philatelie! Eveline Fischer-Pollischansky www.verlag-pollischansky.at
Auch die Schönheit von Österreichs Wäldern findet man in der Philatelie. Die neue Holzmarke im ALBUM auf Seite III, Belege dazu gibt‘s beim VÖPh auf Seite 6.
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AKTUELL
GMUNDEN 2017 INTERNATIONALE WETTBEWERBSAUSSTELLUNG IM RANG II UND III
24. BIS 27. AUGUST
DREI JAHRE IN FOLGE MIT FEPA-BEISTAND Der Briefmarken- und Münzensammlerverein Gmunden feiert in diesem Jahr sein 80-jähriges Vereinsjubiläum. Reinhard Neumayrs Vater war mit unter den Gründungsmitgliedern, er selbst ist der derzeitige Obmann des Vereines und wird diesen runden Geburtstag wie gewohnt wieder interessant gestalten. Das für derartige Ausstellungen hervorragend geeignete Toscana Kongress-Zentrum wird vom 24. bis 27. August 2017 die Pforten öffnen, um Besucher aus Nah und Fern willkommen zu heißen. Geboten werden dieses Jahr neben internationalen Händlerständen und Postgesellschaften eine Briefmarken- und zwei Sonderausstellungen.
Für Thematik-Sammler: Objekte der deutschen Motiv_ArGe „Allgemeine Zoologie e.V.“ zu sammeln (im oder außer Wettbewerb). Dazu gibt es eiZiel dieser Präsentation ist es, das Spektrum solcher nen Sonderstempel mit Seepferdchen und dem Logo der Sammlungen aufzuzeigen – sowohl die unterschiedlichen ArGe, dem Tapir (siehe ALBUM, Seite XIII). Tiergruppen als auch die verschiedenen Möglichkeiten, Ing. Alfred Kunz Wollen Sie den einzigen bekannten Ersttagsbrief der Ausgabe 1867 im Original bewundern? Wollen Sie einen von zwei bekannten Fehldruckbriefen mit der 3 kr rot sehen? Dann kommen Sie nach Gmunden!
GROSSE SONDERSCHAU ÖSTERREICH – UNGARN „150 JAHRE AUSGABE 1867“
Veranstalter: Briefmarken- und Münzensammlerverein Gmunden und Österreichischer Philatelistenclub Vindobona Sammler aus dem In- und Ausland werden einen breiten Überblick zu den vielfältigen Eigenheiten und Besonderheiten dieser Freimarkenserie in Österreich und Ungarn aufzeigen, einen Einblick in die Verwendung dieser Marken bei der In- und Auslandspost sowie bei verschiedenen Postdiensten geben und die bunte Breite der Abstempelungen in den Kronländern dokumentieren.
Der Philatelistenclub Vindobona zeigt in einer zusätzlichen Schau Interessantes und Besonderes von der Vorphilatelie bis 1900 mit Schwerpunkt Oberösterreich. Herbert Kotal
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DIE BRIEFMARKE 7-8.17
AKTUELL
VERANSTALTUNGSPROGRAMM Donnerstag, 24. August 2017 9 – 17 Uhr Ausstellungen im Rang II und III Sonderausstellungen, Händlerbörse 9 – 16 Uhr Sonderpostamt: Ersttag des Sondermarkenblocks „Historische Postfahrzeuge“ Sonderstempel: „80 Jahre BMSV-Gmunden“ und „Die UNO zu Gast in Gmunden“ 10 Uhr
Eröffnung der „GMUNDEN 2017“ durch den Botschafter von Ungarn
Freitag, 25. August 2017 9 – 16 Uhr Ausstellungen und Händlerbörse 9 – 15 Uhr Sonderpostamt: Ersttag des Briefmarkenblocks „150 Jahre Österreich Ausgabe 1867“
Weitere Informationen finden Sie unter www.bmsv-gmunden.at
UNGARN UND UNICEF Die Ungarische Post hat ihr Kommen zugesagt und ist erstmalig in Gmunden dabei. Es werden alle Briefmarkenausgaben des letzten Jahres bis zu den aktuellen Ausgaben 2017 präsentiert – diese Sondermarken und Blocks sind zum Original-Ausgabepreis erhältlich. Selbstverständlich wird es auch einen eigenen Sonderstempel geben und die eingelieferte, ungarisch frankierte Post wird zur Zustellung nach Budapest weitergeleitet. Der zweite Höhepunkt ist die erstmalige Präsenz von UNICEF in Gmunden. An einem Verkaufsstand wird über die Projekte von UNICEF informiert, denn Kinder, die Hilfe brauchen, gibt es auf der ganzen Welt – leider. Mit dem Kauf der angebotenen Produkte helfen die Besucher wirklich den Kindern dieser Welt!
Sonderstempel: „Ungarn-Tag“ und „ArGe Zoologie“ 10 Uhr
Buchpräsentation: „150 Jahre Ausgabe 1867“
Samstag, 26. August 2017 9 – 16 Uhr Ausstellungen und Händlerbörse 9 – 15 Uhr Sonderpostamt mit Sonderstempel: „Tag Liechtensteins“ und „WIPA zu Gast in Gmunden“ 19 Uhr
Palmares im Gasthaus „Hocheck“ (mit Anmeldung)
Sonntag, 27. August 2017 9 – 13 Uhr Ausstellungen und Händlerbörse 9 – 12 Uhr Sonderpostamt: Tagesstempel – englisch 10 Uhr
Jurygespräche (Anmeldung erforderlich)
13 Uhr
ENDE der Veranstaltung Änderungen vorbehalten
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AKTUELL
Sonderpostämter im VÖPh Mittwoch, 12. Juli 2017, 9-13 Uhr Getreidemarkt 1 (Hochparterre), 1060 Wien
Ersttag „Christoph Waltz“ (80 c) Signierstunde Kirsten Lubach 10-11 Uhr
Ersttagsbeleg Waltz – 1 € 2,00
Ersttagsbeleg Waltz – 2 € 2,00
Markenpräsentation um 10 Uhr durch Frau Mag. Gerlinde Scholler, Produktmanagement Philatelie der Österr. Post AG.
VÖPH-BELEGE AUF VORBESTELLUNG Wie immer gilt: Falls Sie unser Sonderpostamt nicht persönlich besuchen können, senden wir Ihnen die abgebildeten Belege (zzgl. Versandspesen) gegen rechtzeitige Vorbestellung gerne zu. Bestellungen sind bis Montag, 10. Juli 2017, möglich: office.voeph@voeph.at oder 01 / 587 64 69
Freitag, 28. Juli 2017, 9-13 Uhr Ersttag Holzmarke! „Eiche“ (690 c) Signierstunde David Gruber 10-11 Uhr
Ersttagsbeleg Holz – 1 € 8,10
Ersttagsbeleg Holz – 2 € 8,10
Markenpräsentation um 10 Uhr durch Frau Mag. Gerlinde Scholler, Produktmanagement Philatelie der Österr. Post AG.
VÖPH-BELEGE AUF VORBESTELLUNG Wie immer gilt: Falls Sie unser Sonderpostamt nicht persönlich besuchen können, senden wir Ihnen die abgebildeten Belege (zzgl. Versandspesen) gegen rechtzeitige Vorbestellung gerne zu. Bestellungen sind bis Mittwoch, 26. Juli 2017, möglich: office.voeph@voeph.at oder 01 / 587 64 69
BRIEFMARKENPRÜFER IM VÖPH jeweils von 16.30 bis 17.30 Uhr, Getreidemarkt 1 / Hochparterre, 1060 Wien 11.09.2017 Steiner / Swoboda 09.10.2017 Goller / Stich 13.11.2017 Kovar / Sturzeis
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DIE BRIEFMARKE 7-8.17
11.12.2017 Sondertermin mit Steiner / Goller / Glavanovitz / Kovar Sturzeis / Stich / Ferchenbauer
AKTUELL
BESUCHEN SIE UNS AUF DER „GMUNDEN 2017“ Wie jedes Jahr hat der VÖPh wieder einen Stand auf der „Gmunden 2017“ vom 24.-27. August im Toscana-Congress, Toscanapark 6, 4810 Gmunden. Heuer werden aus Anlass des 80. Geburtstags des BMSV Gmunden die beiden abgebildeten Ersttagsbelege angeboten: Auch einige wenige Restbelege zum „300. Geburtstag Maria Theresia“ und „Schönbrunn“ können Sie mit einigem Glück noch erwerben. Schauen Sie vorbei – wir freuen uns auf Ihren Besuch! Diese Belege können auch auf Vorbestellung zugesandt werden. Falls Sie unser Sonderpostamt nicht persönlich besuchen können, senden wir Ihnen die abgebildeten Belege (zzgl. Versandspesen) gegen rechtzeitige Vorbestellung gerne zu. Bestellungen sind bis Dienstag, 22. August 2017, möglich: office.voeph@voeph.at oder Tel. 01 / 587 64 69
Beleg Gmunden € 2,00
MX-Karte Gmunden € 2,50
SOMMERPAUSE DER BIBLIOTHEK
Wie jedes Jahr machen unsere Bibliothekare ihre verdiente Sommerpause vom 3. Juli bis 31. August 2017, und freuen sich, Sie ab Montag, dem 4. September 2017, wieder begrüßen zu dürfen.
SOMMERRÄTSEL 2017
GEBURTSTAGE AUF BRIEFMARKE SIE ... ist eine berühmte österreichische Herrscherin, vor der schon Amadeus als Kind musizierte ER ... ist ein Sänger, der Amadeus in einem Hit besungen hat Beiden, Sänger und Herrscherin, wurde dieses Jahr anlässlich ihres Geburtstages jeweils eine Briefmarke gewidmet. Den wievielten Geburtstag feierten sie? Die gesuchte Lösungszahl ist die Summe der beiden Geburtstage ...
? 265 – 320 – 360 ? Senden Sie die richtige Lösungszahl an: Verband Österreichischer Philatelistenvereine, Kennwort: „Sommerrätsel“, Getreidemarkt 1, 1060 Wien. Einsendeschluss: 31. August 2017. Folgende Preise warten auf die glücklichen Gewinner:
1. Preis: Jahreszusammenstellung 2016 der Österreichischen Post AG* (Wert: € 90,00) 2. Preis: ANK* 4-Länder-Katalog (Wert: € 60,-) 3. Preis: MICHEL* Spezialmagazin „Wertvolles Sammeln“, Heft 2-4 (Wert: € 45,00) 4. bis 10. Preis: je ein philatelistisches Überraschungsgeschenk *Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren!
Teilnahmeberechtigt sind alle richtig ausgefüllten Einsendungen, die bis 31. August 2017 im VÖPh-Büro einlangen. Bitte vergessen Sie nicht, Ihren Namen, Ihre Adresse und Telefonnummer gut leserlich anzuführen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und wünschen Ihnen einen schönen Sommer!
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VORPHILATELIE
DIE POSTREFORMEN VON MARIA THERESIA 2. GEBÜHRENREFORM UND DIE EINFÜHRUNG DER POSTSTEMPEL FÜR UNS SAMMLER VON GANZ BESONDERER BEDEUTUNG SIND DIE GEBÜHRENREFORMEN, DIE MARIA THERESIA ERLIESS. IHRE ERSTE REFORM STAMMT AUS DEM JAHR 1750. BIS DAHIN WAR ES ÜBLICH, DASS BRIEFE „HALBFRANCO“ VERSANDT WURDEN. Das war die uns heute seltsam anmutende Sitte, dass jeweils der Absender und der Empfänger die Hälfte der Gebühr bezahlten. Dies hatte Maria Theresias Vater Karl VI. 1722 eingeführt, als er das Postwesen verstaatlichte. Bis dahin war es ja ein Lehen der Familie Paar. Der Kaiserin, die Handel und Wirtschaft besonders förderte, schien dieses System zu kompliziert. 1750 verordnete sie also das Ende des Halbfranco und verfügte, dass die volle Gebühr der Empfänger zu zahlen hatte. Bei Inlandsbriefen war es jedoch auch möglich, dass die gesamte Gebühr im Vorhinein vom Absender beglichen wurde. Die bezahlte Gebühr wurde auf der Rückseite des Briefes vermerkt. In Summe blieb das Porto gleich: Hatten bislang Absender und Adressat jeweils 4 Kreuzer zu bezahlen, so musste der Zahler nunmehr die vollen 8 Kr begleichen. Eine wesentliche Änderung ergab sich bei schweren Briefsendungen und Paketen. Diese wurden wesentlich verbilligt, was wohl auch mit der gleichzeitigen Einführung der Postkutschen zusammenhing.
Die neue Mode bewährte sich jedoch nicht wirklich. So führte Maria Theresia wieder das altbewährte Halbfranco ein. Doch erließ sie nicht einfach die alte Taxordnung ihres Vaters, die nach dem Gewicht bemessen wurde, sondern revolutionierte die Berechnung der Gebühren. Diese wurden in drei Gruppen eingeteilt: a. Von einem Hauptpostamt zum nächsten oder darüber hinaus b. Von einem Hauptpostamt zu einem Landpostamt c. Von einem Landpostamt zu einem Landpostamt, ohne ein Hauptpostamt zu berühren. Am billigsten war die Gruppe c. Das Porto für den einfachen Brief verbilligte sich um 2 Kreuzer auf 3 Kr Halbfranco, in Summe 6 Kr. Für die beiden anderen Gruppen kostete der einfache Brief weiterhin 4 Kr Halbfranco. Teils massive Unterschiede gab es wieder bei den besonders schweren Briefen. Übrigens war es bei Inlandsbriefen auch weiterhin möglich, dass der Absender das volle Porto beglich. Diese erhielten vorderseitig den Vermerk „Franco“ oder „Franco tutto“ und/oder ein „X“ in Rötel oder Bleistift. Durch das neue System wurde plötzlich der Vermerk des Aufgabeortes wichtig. Denn der Postmeister beim Empfangspostamt musste ja wissen, woher der Brief kam. So bürgerte es sich ein, dass die Postmeister den Absende-Ort handschriftlich auf dem Brief anschrieben. Dass dies rückseitig zu erfolgen hatte, geht aus keiner Verordnung hervor. Es dürfte wohl damit zusammenhängen, dass es üblich war, die vom Absender bezahlte halbe Gebühr rückseits zu vermerken. Da schrieb man gleich den Aufgabeort dazu. Schon von Beginn an finden sich Briefe, wo der Ort auch vorne notiert wurde. Fast gleichzeitig mit Inkrafttreten der Verordnung fanden sich innovative Postmeister, die – vielleicht durch Handschriftlicher Vermerk „V. Obertraaburg“ rückseitig auf einem Brief aus 1766 von Oberdrauburg nach Gmünd. Der Brief wurde mit 8 Kr voll frankiert, was auf der Rückseite angeschrieben steht. Vorderseitig der Vermerk „franco tutto“ zeigt die volle Bezahlung ebenfalls an.
Der bekannte erste Stempel „V. Wienn“ auf einem Privatbrief aus dem Jahr 1752. Halbfranco 4 Kr.
Gleichzeitig mit Wien führte auch Eger den Poststempel „V. Eger“ ein, hier auf einem Auslandsbrief nach Frankfurt aus 1751.
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VORPHILATELIE ausländische Beispiele angeregt – Poststempel schneiden ließen. In jenen Städten der Monarchie, die ein größeres Postaufkommen hatten, treten die ersten Stempel schon in den 1750er-Jahren auf. Am bekanntesten ist wohl der Stempel „V. Wienn“, aber auch Eger hatte bereits 1751 seinen „adeligen“ Stempel „V. Eger“. Die allerersten Stempel waren noch relativ einfach gestrickt. Doch schon bald hinterließ der Barock-Stil auch bei den Stempeln seine Spuren. Es lassen sich regionale Besonderheiten verfolgen, die wohl auf einen Stempelschneider zurückgehen, der entweder in mehreren Orten selbst Aufträge erhielt, oder wenigstens gute Kopisten fand. An alte Traditionen knüpfte man etwa in Galizien an, das Ende des 18. Jahrhunderts an Österreich fiel. Dort wurde der alte polnische Stempel einfach verändert: An die Stelle der polnischen Krone trat der österreichische Doppeladler.
Switzerland
RAPP-AUKTION 2017 LIEFERN SIE JETZT EIN, WIR BESUCHEN SIE AN IHREM WOHNORT
Abb 4: Galizien kam im Zuge der polnischen Teilung an Österreich und schneiderte seine alten Stempel um: Casimir hatte nun einen Rundstempel mit Doppeladler (statt Krone), Ortsname und Posthorn.
Österreich führte im Vergleich zu anderen Ländern wie Frankreich (1661) oder manch deutschen Staaten (Baden 1722) erst relativ spät Poststempel ein. Der Reform Maria Theresias ist es aber zu verdanken, dass die kaiserlich-königlichen Postmeister und ihre Stempelschneider eine solch fantastische Vielfalt entwickelten, dass Österreichs Stempel der Vormarkenzeit heute zu den beliebtesten Sammelgebieten zählen. Und auch wenn ganz besonders ausgefallene Stücke Spitzenpreise erzielen, ist es immer noch vergleichsweise günstig, sich eine schöne, bunte und vielgestaltige Stempelsammlung aufzubauen. Dr. Gerald Heschl
Fortsetzung folgt
VÖB-Prüfer für österreichische Vorphilatelie von 1750 bis 1850
Literaturhinweis: Effenberger, Eduard: Aus alten Postakten, Wien 1918 briefanschrift:
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FELDPOST Der Einsatz der Kontingente 2-5 erfolgte auf ausdrücklichen Wunsch der kongolesischen Zentralregierung. Der UN-Generalsekretär sprach den Österreichern Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Die Post der Österreicher wurde in den ersten drei Monaten unfrankiert an das BMLV gesandt, das die Sendungen mit „Postgebühr bar bezahlt“ über die Österr. Post an die Empfänger weiterleitete. Danach verwendeten die Öster-
reicher entweder kongolesische Marken oder den ONUCFree-Mail-Service. Es gibt auch militär-philatelistisch motivierte Belege über die Feldpost anderer Kontingente. Das österreichische Sanitätskontingent gliederte sich in Kommando * Fernmelder * Verwaltung * Handwerker- und Kfz-Truppe * Apotheke * Ambulanz * Chirurgie * Röntgen * Zahnstation und zeitweise auch Gynäkologie, Interne Abteilung und HNO.
Schwedisches Contigent, Commander ONUC-Free-MailStempel.
Nigerianisches Contingent, Roter Maschinen-Freistempel LEOPOLDVILLE.
Indische Feldpost FPO 660, Feldpost-Überdruck auf indischen Marken.
Mein Angebot: Wenn Sie Fragen zur Militär-Philatelie Österreichs ab 1955 haben, schreiben Sie an Vzlt iR Erich Grohser, 1100 Wien, Rotenhofgasse 81/12, E-Mail:
erich@grohser.com – die interessantesten Fragen werden in dieser Rubrik beantwortet. Vzlt iR Erich Grohser (AIJP), Präsident HBSV SAMMLERSCHUTZ
VERLUST ODER DIEBSTAHL? In einem Einschreibebrief gingen einige teure und seltene Stücke zur Prüfung an Prof. Dr. Ulrich Ferchenbauer, Wien. Diese Sendung ist offenbar nie angekommen. Die Sendungsverfolgung der Österr. Post lautet noch immer (seit mehr als drei Monaten) „Sendung in Bearbeitung“. Ein Anruf bei der Post ergab allerdings wenig Hoffnung, die Sendung noch zu finden. Das wichtigste Stück im Brief war der abgebildete Beleg mit 50 Kr-Marke der Ausgabe 1867 von Wien nach Paris, den ein älteres Prüfungsattest begleitete (Katalogwert zirka 4.000 Euro). Dr. Ferchenbauer wäre beauftragt gewesen, ein aktuelles Attest zu erstellen.
Ein weiterer Beleg aus dieser Sendung ist der seltene Brief mit 3 x 5 Soldi-Marken der Ausgabe 1867, in Österreich (Ragusa, Dalmatien) gebraucht statt in der Levante! Falls jemand vom Verbleib diese Briefe erfährt, ersuchen wir um Meldung an Chefredakteur Mag. Anton Tettinek, E-Mail: famtettinek@aon.at. Der rechtmäßige Besitzer wird von uns verständigt. Wir sehen das als Plädoyer an die Sammlerschaft, die Augen offen zu halten – Schwarze Schafe haben im Kreis aufrechter Philatelisten nichts verloren! AT
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XII
ALBUM
JULI / AUGUST 2017
SONDERSTEMPEL IM JULI ... Datum Zeit
Entwerfer Darstellung
Gefälligkeitsabstempelung *) Abbildung
Österreichische Post AG, Philatelie, 1210 Wien
Dieter Kraus
17.7.2017
30 x 40 mm Porträt von Walter Vopava
ErsttagsZusatzstempel
Ersttag der Sondermarke Verband Österreichischer Österreicher in Hollywood Philatelistenvereine, Christoph Waltz Getreidemarkt 1, 1060 Wien
Österreichische Post AG, Philatelie, 1210 Wien
Kirsten Lubach
27.7.2017
27 x 38 mm Christoph Waltz
ErsttagsZusatzstempel
Premiere der Schlossfestspiele Langenlois 2017 – Die lustige Witwe
Schloss Haindorf, Krumpöckallee 21, 3550 Langenlois
BSV Langenlois, Klomserstraße 12/2/9, 3500 Krems an der Donau
Gerhard Schweitzer
4.8.2017
Ersttag der Sondermarke „Eiche“
Verband Österreichischer Philatelistenvereine, Getreidemarkt 1, 1060 Wien
Österreichische Post AG, Philatelie, 1210 Wien
David Gruber
14.8.2017
35 x 35 mm Eiche
ErsttagsZusatzstempel
Anlass
Standort
Veranstalter
Philatelie Region OST – Martin Luksch, Tel. 057767 33600 1.7.2017 9-13 Uhr
12.7.2017 9-13 Uhr
20.7.2017 14-18 Uhr
28.7.2017 9-13 Uhr
Ersttag der Sondermarke Zeitgenössische Kunst Walter Vopava
Philatelie 21, Steinheilgasse 1, 1210 Wien
40 mm Schriftzug und Schloss Haindorf
Philatelie Region MITTE – Renate Rebhandl, Tel. 0664 624 1798 28.7.2017 9-15 Uhr
29.7.2017 12-16 Uhr
Ersttag der Sondermarke „Eiche“
Forstliche Ausbildungsstätte, Landschloss Ort, 4810 Gmunden
BMSV-Gmunden, Reinhard Neumayr, Wunderburgstraße 30, 4810 Gmunden, Tel. 07612 / 628 90
David Gruber
11.8.2017
35 x 35 mm Eiche
ErsttagsZusatzstempel
Gasthaus Preuner, Seilergasse 10, 4873 Frankenburg a.H.
BSV Zwispallen, Erwin Hofbauer, Zachleiten 3, 4873 Frankenburg a.H., erwinhofbauer@aon.at
Herbert Gruber
12.8.2017
ET Sondermarke: Burgruine Arnoldstein Serie Sakrale Kunst „Der ungläubige Thomas“
Österreichischer Philatelistenverein St. Gabriel
Peter Sinawehl
28.7.2017
33,5 x 45,5 mm „Der ungläubige Thomas“
ErsttagsZusatzstempel
ET Sondermarke: 150 Jahre Brennerbahn
Postfiliale, 6010 Innsbruck, Innrain 15
Österreichische Post AG, Philatelie West
Peter Sinawehl
28.7.2017
38,2 x 34 mm Brennerbahn
ErsttagsZusatzstempel
Schloss Mirabell, Aufgang Marmorstiege
ABSV-Sektion Salzburg 1
Prof. Hannes Margreiter
4.8.2017
55 Jahre BSV Zwispallen / Regionalkonferenz VÖPh – Region Mitte
40 mm Der Henker des „Frankenburger Würfelspieles“
Philatelie Region WEST – Martin Auer, Tel. 0664 624 7601 14.7.2017 10.3017.30 Uhr
15.7.2017 9-13 Uhr
22.7.2017 13-17 Uhr
Eröffnung Salzburger Festspiele 2017 „La clemenza di Tito“
38 mm Kaiser Titus
*) Gefälligkeitsabstempelungen – wenn nicht anders angegeben – nur bei der Zentralen Stempelstelle-Philatelie, Steinheilgasse 1, 1210 Wien.
ALBUM
JULI / AUGUST 2017
... UND IM AUGUST Datum Zeit
Anlass
Entwerfer Darstellung
Gefälligkeitsabstempelung *) Abbildung
Volksschule, Kleinzell 112, Österreichische 3171 Kleinzell Post AG, Philatelie 1210 Wien
Alfred Gugerell
28.8.2017
Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg, Museumstraße 1, 3751 Sigmundsherberg
Alex Marc Fischer
Standort
Veranstalter
Philatelie Region OST – Martin Luksch, Tel. 057767 33600 13.8.2017 11-15 Uhr
26.8.2017 10-14 Uhr
Wald- und Holzkirtag Kleinzell
Fest der Franz Josephs Bahn – 30 Jahre Waldviertler Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg
"VPÖE, Tanbruckgasse 1622/4/12 1140 Wien"
50 x 29 mm Mischwald und Gemeindewappen von Kleinzell 11.9.2017
45 x 33 mm Museumslogo
Philatelie Region MITTE – Renate Rebhandl, Tel. 0664 624 1798 18.8.2017
150 Geb. Hans Klöpfer
14-18 Uhr
24.8.2017 9-16 Uhr
24.08.2017 9-16
24.8.2017 9-16 Uhr
25.8.2017 9-16 Uhr
25.8.2017 9-16 Uhr
25.8.2017 9-16 Uhr
26.8.2017 9-15 Uhr
Lerchhaus Eibiswald 82 8552 Eibiswald
Phil.Verein Deutschlandsberg, Manfred Kronawetter, Nelkengasse 20a, 8530 Deutschlandsberg
9-15 Uhr
27.8.2017 9-12 Uhr
1.9.2017
Porträt Dr. Hans Kloepfer 35 x 45 mm
Gmunden 2017 Ersttag der Sondermarke „Historische Postfahrzeuge Einspänniger Landpostwagen“
Kongresshaus Gmunden, BMSV-Gmunden, Toscanapark 6, Reinhard Neumayr, 4810 Gmunden Wunderburgstraße 30, 4810 Gmunden, **) MM-Mobil Tel. 07612 / 628 90
Regina Simon
7.9.2017
42 x 32 mm
ErsttagsZusatzstempel
Gmunden 2017 Tagessonderstempel deutsch
Kongresshaus Gmunden, BMSV-Gmunden, Toscanapark 6, Reinhard Neumayr, 4810 Gmunden Wunderburgstraße 30, 4810 Gmunden, **) MM-Mobil Tel. 07612 / 628 90
Gottfried Blank
Gmunden 2017 „Die UNO zu Gast bei der Gmunden 2017“
Kongresshaus Gmunden, BMSV-Gmunden, Toscanapark 6, Reinhard Neumayr, 4810 Gmunden Wunderburgstraße 30, 4810 Gmunden, **) MM-Mobil Tel. 07612 / 628 90
Gottfried Blank
Ersttag des Sondermarkenblocks Klassikausgabe Freimarken 1867 (GA Ungarn)
Kongresshaus Gmunden, BMSV-Gmunden, Toscanapark 6, Reinhard Neumayr, 4810 Gmunden Wunderburgstraße 30, 4810 Gmunden, **) MM-Mobil Tel. 07612 / 628 90
Anita Kern
8.9.2017
39 x 26 mm
ErsttagsZusatzstempel
Gmunden 2017 Tagessonderstempel ungarisch Ungarntag
Kongresshaus Gmunden , BMSV-Gmunden, Toscanapark 6, Reinhard Neumayr, 4810 Gmunden Wunderburgstraße 30, 4810 Gmunden, **) MM-Mobil Tel. 07612 / 628 90
Gottfried Blank
Gmunden 2017 Arbeitsgemeinschaft Zoologie zu Gast bei der Gmunden 2017
Kongresshaus Gmunden, BMSV-Gmunden, Toscanapark 6, Reinhard Neumayr, 4810 Gmunden Wunderburgstraße 30, 4810 Gmunden, **) MM-Mobil Tel. 07612 / 628 90
Gottfried Blank
Gmunden 2017 „Die WIPA zu Gast bei der Gmunden 2017“
Kongresshaus Gmunden, OK WIPA, Horst Horin, Toscanapark 6, Getreidemarkt 1, 1060 Wien 4810 Gmunden Office.wipa@voeph.at
Erich Jung
**) MM-Mobil 26.8.2017
Manfred Kronawetter
Einspänniger Landpostwagen
7.9.2017
38 x 40 mm 80 Jahre BMSV Gmunden, Postillion, FEPA-Logo 7.9.2017
38 x 40 mm Keramiker und UNO-Logo
Nachempfundener Wiener Fahnenstempel
8.9.2017
38 x 40 mm KFJ I, Wappen – Ungarn
8.9.2017
38 x 40 mm Seepferdchen, ArGe-Logo
9.9.2017
40 x 32 mm Schloss Ort – Gmunden
Gmunden 2017 Tagessonderstempel französisch (FL-Liechtenstein)
Kongresshaus Gmunden, BMSV-Gmunden, Toscanapark 6, Reinhard Neumayr, 4810 Gmunden Wunderburgstraße 30, 4810 Gmunden, **) MM-Mobil Tel. 07612 / 628 90
Gottfried Blank
Gmunden 2017 Tagessonderstempel englisch (Rowland Hill)
Kongresshaus Gmunden, BMSV-Gmunden, Toscanapark 6, Reinhard Neumayr, 4810 Gmunden Wunderburgstraße 30, 4810 Gmunden, **) MM-Mobil Tel. 07612 / 628 90
Gottfried Blank
9.9.2017
38 x 40 mm Fürst Johann II, Wappen – Liechtenstein
38 x 40 mm Sir Rowland Hill, FEPA-Logo
10.9.2017
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