DIE
BRIEFMARKE
62. Jahrgang Februar 2014 Einzelpreis EUR 4,00 Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S
Foto: Max Fink
Post und Philatelie in Ă–sterreich
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Die neuen Sondermarken im Februar 2014
EDITORIAL
Von Nelson Mandela über die Olympischen Spiele in Sotschi und ungewöhnlichen Markenmosaiken bis hin zur neuen Romy-Sondermarke:
Die bunte Vielfalt der Philatelie Der große österreichische Maler Friedensreich Hundertwasser bezeichnete die Briefmarke einst als „Zeugnis der Weiträumigkeit und Mittel zum Erzählen darüber“. Das fertige Stück – „ein Massenprodukt von reichlich kleinem Format“ – war für ihn ein authentischer Bote, der jedermann erreicht. Unbestritten ist: Auch am Beginn des 21. Jahrhunderts hat die Philatelie, trotz aller Unkenrufe und scheinbar übermächtiger elektronischer Konkurrenz, nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt; Millionen von begeisterten Briefmarkensammlern auf der ganzen Welt beweisen dies überaus eindrucksvoll. Einer der Gründe freilich ist, dass die Philatelie eine „Disziplin“ von unglaublicher Vielfalt ist – eine kleine Kostprobe, wie weit sich der Bogen spannt und auf welch unterschiedliche Weise man sich mit dem Thema Briefmarken beschäftigen kann, bietet das vorliegende Heft. Lassen Sie mich, meine sehr geehrten Damen und Herren, ein paar Highlights hervorheben, welche diese Vielfalt im Besonderen betonen. Christian Schuhböck befasst sich zum Beispiel mit dem Wiener Otto Wagner-Spital „Am Steinhof“ und informiert über dessen aktuellen Status als potentielles UNESCO-Welterbe, Andreas Raffeiner indes bringt einen ausführlichen und reich bebilderten zeithistorisch-philatelistischen Nachruf zu dem im Dezember des Vorjahrs verstorbenen Nelson Mandela. Was in dieser Ausgabe natürlich auf keinen Fall fehlen darf, sind die Olympischen Winterspiele in Sotschi; auf mehreren Seiten werfen wir einen fachspezifischen Blick auf dieses sportliche Großereignis. Mit einem ganz anderen Thema beschäftigt sich hingegen Dr. Hellwig Heinzel: „Care-Pakete – US-Hilfe für das hungernde Europa“ lautet der Titel seines in hohem Maße interessanten postgeschichtlichen Beitrags. Weitere Höhepunkte dieses Hefts sind die Fortsetzung der beliebten Serie „Briefspionage als Vorläufer der NSA“, ein Hinweis auf die bevorstehende Ausstellung des (neuerdings auch Marken-)Künstlers Franz Graf im Wiener „21er Haus“ sowie ein Interview mit dem Sieger der Gmundner Neuheitenschau 2013, Armin Bohn. Was dieser deutsche Sammlerkollege aus dem Medium Briefmarke macht, sieht man, versprochen, nicht alle Tage! Last but not least werden – wie immer im ALBUM – die aktuellen Neuausgaben vorgestellt; die attraktive Sondermarke „25 Jahre KURIER Romy“ sowie die neue Treuebonusmarke verdienen hierbei ganz besondere Erwähnung. Viel Freude beim Lesen, Ihr
Thomas Rieger Chefredakteur ALBUM
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AKTUELL
Otto-Wagner-Spital „Am Steinhof“ – ein potentielles UNESCO-Welterbe Seit geraumer Zeit sind Bemühungen im Gange, die ehemalige Niederösterreichische LandesHeil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“, das nunmehrige Otto-Wagner-Spital, mit ihrer Jugendstilkirche „Hl. Leopold“ vor Verbauung zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten. Da sich der nationale Denkmalschutz hierfür als unzureichend erwiesen hat, gibt es seit Jahren Überlegungen, das Otto-Wagner-Spital als UNESCO-Welterbestätte unter internationalen Schutz zu stellen. Nachdem von politischer Seite her keine entscheidenden Schritte dafür gesetzt wurden, hat sich die Bürgerinitiative „Steinhof erhalten“ an die Landschaftsschutzorganisation „Alliance For Nature“ gewandt und ihr den Auftrag erteilt, eine Vergleichs- und Machbarkeitsstudie zu erstellen. Aufgabe dieser Studie war die Prüfung, ob das Areal „Am Steinhof“ samt der Anstaltskirche „Hl. Leopold“ Chancen hat und die Voraussetzungen erfüllt, in das UNESCO-Welterbe aufgenommen zu werden. Zu diesem Zweck war auch ein Vergleich mit anderen ähnlichen Anlagen vorzunehmen, die bereits zum UNESCO-Welterbe erklärt wurden. Außerdem war aufzuzeigen, auf welche Art und Weise eine Nominierung und die Erklärung zur UNESCO-Welterbestätte erfolgen kann. Die Studie kam zum Schluss, dass das Otto-Wagner-Spital gleich mehrere Kriterien der UNESCO-Welterbe-Richtlinien erfüllt. Im August 2012 wurde sie im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt und im September 2012 der Vizebürgermeisterin der Stadt Wien offiziell übergeben. Im Frühjahr 2013 wurde die Zusammenfassung der Studie wortgleich als Petition der Bürgerinitiative „Steinhof erhalten“ im Wiener Gemeinderat eingebracht und von tausenden Wienerinnen und Wienern unterstützt. Danach entstand die Idee, auf Basis der Studie ein Buch zu gestalten, um der Bevölkerung diese außergewöhnliche Krankenanstalt mit dem wohl bedeutendsten Jugendstil-Sakralbau Wiens vor Augen zu führen. Der prächtige Bildband, ausgestattet mit Skizzen, Plänen und Graphiken sowie historischen und zeitgenössischen Fotos, schildert die Geschichte und den Werdegang der ehemals NÖ Landesheil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ zu einer der weltweit bedeutendsten Spitalsanlagen Anfang des 20. Jh. Er beleuchtet außerdem die künstlerische Ausgestaltung der Jugendstilkirche „Hl. Leopold“ und stellt einen Vergleich mit bereits bestehenden UNESCO-Welterbe-Spitalsanlagen in Guadalajara (Mexiko) und in Barcelona (Spanien) an.
Briefmarken Auktion 20. – 21. Februar Palais Dorotheum, Dorotheergasse 17, 1010 Wien Experten: Tel. +43-1-515 60-297, -299, -295, stamps@dorotheum.at Kataloge: Tel. +43-1-515 60-200, kataloge@dorotheum.at
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Zeitgleich mit dem Buch erscheint nun auch die gleichnamige Briefmarke „Otto-Wagner-Spital ‚Am Steinhof‘“. Sie zeigt jene Skizze der Anstaltskirche, die Otto Wagner zwecks Auftragserteilung für den Niederösterreichischen Landtag anfertigte. Die Kirche „Hl. Leopold“, benannt nach dem Schutzpatron von Niederösterreich, gilt heute als „Meisterwerk menschlicher Schöpfungskraft“. Der Jugendstil-Sakralbau, speziell auf die Bedürfnisse kranker und gebrechlicher Personen abgestimmt, bildet somit auch einen Höhepunkt der Architektur in der Belle Epoque. Buch und Briefmarke sind erhältlich bei „Alliance For Nature“ (1160 Wien, Thaliastraße 7) und unter www.AllianceForNature.at. Christian Schuhböck DIE BRIEFMARKE MS007_Briefmarke_24.01.indd 1
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Zum Tode von Nelson Mandela Ein zeithistorisch-philatelistischer Nachruf
Ein großer Mann von Weltformat ist nicht mehr Die Nachricht erreichte in Windeseile den ganzen Globus. Nelson Mandela ist tot. Der erste schwarze Präsident Südafrikas starb im hohen Alter von 95 Jahren. Doch wer war Nelson Mandela, der als Südafrikas Freiheitsheld in die neuere (Zeit-)Geschichte eingegangen ist? In Bezug auf seine Heimat Südafrika wurde er der wichtigste Vorkämpfer des konzilianten Bindeglieds von der Apartheid zu einem liberalen und in der gleichen Art und Weise gleichheitsorientierten Staatswesen. Mandela erblickte 1918 das Licht der Welt. Schon bald keimten in ihm Freiheitsliebe und Abscheu gegen den südafrikanischen Unrechtsstaat. 1944 trat er dem Afrikanischen Nationalkongress ANC bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Nationale Partei an die Macht und intensivierte die Rassentrennung. In der Folge eröffnete Mandela, der Jura studierte, die erste farbige Rechtsanwaltskanzlei in Johannesburg. Die Apartheidherrschaft rächte sich an dem schon zu Studentenzeiten „aufmüpfigen Regimekritiker“ und verurteilte ihn zu 27 Jahren Haft. 1964 wurde Mandela, der neben Martin Luther King und Mahatma Gandhi als einer der im 20. Jahrhundert international agierenden Vertreter im Kampf für Freiheit, gegen Rassentrennung und gesellschaftliche Ungerechtigkeit galt, für mehr als 150 Sabotageakte schuldig gesprochen.
Lange Gefängnisstrafe und Freilassung Mehr als 15 Jahre seiner Strafe verbüßte Mandela auf der Felseninsel Robben Island vor Kapstadt. Dort musste er schwere Arbeit verrichten, wovon seine Sehkraft beeinträchtigt wurde. In der Vollzugsanstalt gab er Mithäftlingen Unterricht und lehrte sie die Grundzüge im Lesen und Schreiben. In den späten 1980er-Jahren wurde Mandela auf die Entlassung vorbereitet. Keine drei Jahre vorher hatte er eine Amnestie abgelehnt. Dank Geheimverhandlungen mit den Behörden erfolgte 1990 nach 27 Jahren Freiheitsentzug die Freilassung. Nach seiner Freilassung betrieb Mandela mit Eifer die Beendigung der Rassentrennung, was 1994 in die ersten freien Wahlen mündete. Dabei wurde „der
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AKTUELL Martin Luther King Afrikas“ als erster schwarzer Präsident seines Heimatlandes vereidigt und konzentrierte sich vornehmlich auf die Versöhnung zwischen den Rassen. Ferner trieb er zusammen mit dem Kapstädter Erzbischof die Aufarbeitung der Apartheid voran.
Leben nach der Politik Nach seinem Austritt aus der Politik 1999 widmete Mandela sich in der von ihm ins Leben gerufenen Stiftung sozialen Aufgaben. Kinder und Aids-Kranke lagen ihm am Herzen. Acht Jahre davor war sein zweiter Sohn an dieser Krankheit gestorben. Mandela selbst erklärte danach, während seiner Amtszeit nicht genug gegen die Verbreitung der Epidemie getan zu haben. Der Kampf gegen die Armut in seiner Heimat beeinträchtigte ein wenig die politische Leistung. Die Regenbogennation wird durch die steigernde Korruption, wachsende Kriminalität und ungenügende Berufsaussichten aufs Spiel gesetzt.
Die Welt verliert ein moralisches Gewissen Auf der völkerumfassenden Bühne setzte Mandela seine Bekanntheit als Schlichter im Bürgerkriegsland Burundi ein und übte Kritik an der Irak-Politik der USA und Großbritanniens. 2004 war der Nobelpreisträger, der selbst Staatsbesucher in seinen farbenfrohen T-Shirts empfing, daran beteiligt, die erste FußballWM nach Afrika zu holen. Mit einem folgenschweren Unfall seiner Urenkelin vor Beginn des Turniers verschlechterte sich das gesundheitliche Befinden Mandelas zusehends. Der Rückzug in sein Heimatdorf nährte bis zuletzt Spekulationen über seine Gesundheit. Mit Nelson Mandela verliert die Welt einen bedeutenden Widerstands- und Freiheitskämpfer. Südafrika verliert überdies ein moralisches Gewissen, auch wenn sich der geschwächte mehrfache Urgroßvater am Ende kaum mehr in der Öffentlichkeit zeigte. Es ist durchaus möglich, dass der Afrikanische Nationalkongress nach seinem Tod noch schneller den nicht gerade förderlichen Weg zu Machtmissbrauch und Nepotismus geht. Dieser politische Führungsstil steht bedauerlicherweise auf dem afrikanischen Kontinent auf der Tagesordnung. Andreas Raffeiner Quellen (Auszug) Albrecht Hagemann: Nelson Mandela, Reinbek bei Hamburg 2000. Maren Gottschalk: Die Morgenröte unserer Freiheit – Die Lebensgeschichte des Nelson Mandela, Weinheim 2002. Joel Joffe: Der Staat gegen Mandela, Berlin 2007. Richard Stengel: Mandelas Weg, Liebe, Mut, Verantwortung. Die Weisheit eines Lebens, Müchen 2010. DIE BRIEFMARKE 2.14
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7. bis 24. Februar 2014:
Die XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi Schied in der Vorwahl aus: Bewerbungsstadt Salzburg.
Ein Rückblick Die Olympischen Winterspiele sind ein Teil der Olympischen Spiele. Sie werden seit nunmehr 90 Jahren durchgeführt (die ersten Winterspiele wurden 1924 im französischen Chamonix ausgetragen). Vorher gab es Wintersportbewerbe wie beispielsweise Eiskunstlaufen als Teil der Olympischen Sommerspiele, die etwa 1908 in der britischen Hauptstadt London bzw. 1920 im belgischen Antwerpen ausgetragen wurden. Bis 1992 (Austragungsort war das französische Städtchen Albertville) fanden die Winterspiele immer im gleichen Jahr wie die Olympischen Sommerspiele statt. Seit 1994, die norwegische Stadt Lillehammer präsentierte sich als optimale Gastgeberin, werden sie im zweijährigen Wechsel mit Sommerspielen durchgeführt.
2014 am Schwarzen Meer: Sotschi Doch nun blicken wir in die Gegenwart. Sotschi, eine russische, am Schwarzen Meer liegende Stadt, trägt zwischen dem 7. und 24. Februar dieses Jahres die 1982: Denkmal der Sowjetsoldaten in Olympischen Winterspiele aus. Nach den Olympischen Sommerspielen in MosSotschi; offizieller Briefumschlag der UdSSR. kau 1980, die durch den Boykott zahlreicher westlicher Nationen aufgrund des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan ein Jahr zuvor gekennzeichnet waren, UdSSR 1988: betritt die olympische Familie zum zweiten Mal russischen Boden. Sondermarke zum 150-Jahr-Jubiläum der Stadt Sotschi.
Selbstklebende Briefmarke aus Russland, 2012.
Für Sotschi stimmten im Rahmen der 119. Vollversammlung des Internationalen Komitees (IOC) 51 Berechtige, währenddessen 47 Teilnehmer dagegen votierten. Der ärgste Widersacher Sotschis, die südkoreanische Stadt Pyeongchang, hatte im Finalwahlgang das Nachsehen, obwohl sie im ersten Wahldurchgang noch knapp vor Sotschi gelegen war. Die dritte Bewerberin, die Mozartstadt Salzburg, war bereits im ersten Wahlgang ausgeschieden. Schenkt man IOC-Präsident Rogge Glauben, so wäre Sotschi „ein starkes und visionäres Projekt“. Der russische Machthaber Wladimir Putin hatte mit energischer Tatkraft und großer Leidenschaft für die Spiele in Russland geworben. Für ihn ist Sotschi „die beste Bewerbung“, denn „sie biete Frühling an der Küste und in den Bergen Winter; Schnee ist somit garantiert.“ Die frohe Kunde von Guatemala-Stadt (dort tagte die IOC-Vollversammlung) ist für Putin ein Schlüsselmoment der russischen Geschichte. Der Chef der Sotschi-Bewerbung sprach davon, dass es fantastische Spiele werden, die Russland helfen, die junge Demokratie zu entwickeln.
Russland: amtlicher Ganzsachenumschlag, 25. Juli 2012.
So groß die Freude im Osten Europas war oder ist, umso nachdenklicher und kritischer waren einige Stimmen in den anderen Ländern, zumal die ganze Verkehrsinfrastruktur
Briefstück aus dem Jahr 2012, mit Sotschi-Marke.
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Die Sportstätten, dekorativ präsentiert.
Gepard, Hase und Bär: So sehen Sieger aus!
Russische Briefmarke aus dem Kleinbogen, mit Zierfeld auf Briefstück.
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AKTUELL erneuert und ausgebaut werden musste. Straßen, Brücken und Tunnel wurden errichtet, um den Verkehr zu beschleunigen. Im Jahr 2009, zwei Jahre nach der Vergabe, fehlten nicht weniger als 70 Millionen Euro im Budget. Die internationale Finanzkrise, die noch nicht ganz ausgestanden ist, erschwerte teilweise das ganze Projekt. Russischen Medien zufolge gab es 2008 für acht von 14 Bauvorhaben keine Investoren. Doch nun scheint sich alles zu einem positiven Ende zu wenden. Der Rubel rollt. Die russische Regierung und auch Privatinvestoren sicherten dem Internationalen Olympischen Komitee jede Menge Geld in Form von Investitionen zu. Wie schaut es genau mit den Infrastrukturen aus? Nahezu alle Eishallen werden im Olympiapark Sotschi errichtet. Das ist neu, zumal alle Hallen leicht zu Fuß erreichbar sind. Das Olympiastadion selbst hat ein Fassungsvermögen von 40.000 Zuschauern und wird die – aus russischer Sicht – wohl pompöse Eröffnungs- und Schlussfeier beherbergen. Anschließend wird dort dem runden Leder nachgejagt, und da die Russen die Fußball-WM 2018 ausrichten, wird das Areal als einer der modernsten Fußballtempel im größten Land Osteuropas gelten. Darüber hinaus gibt es auch andere Stadien oder Hallen, die teilweise nach den Spielen ganz abgetragen und in anderen Städten wieder aufgebaut werden können.
Das Olympische Feuer darf natürlich nicht fehlen.
Die so genannte „Medal Plaza“, auf der Siegerehrungen stattfinden und Medaillen übergeben werden, wird sich im Olympiapark Sotschi befinden. So werden viele Fans und Sportler diesen emotionalen Moment hautnah miterleben können.
Tor zur Zukunft
Sotschi möchte die russische Demokratie nach vorn bringen.
Fast jeder sportliche Event hat ein Motto. Das ist bei den XXII. Olympischen Winterspielen in Sotschi nicht anders. Die Spiele laufen unter dem Slogan „Tor zur Zukunft“ (Gateway to the Future). Russland erwartet sich durch die Austragung dieses sportlichen Höhepunkts nicht nur sportliche Effekte, sondern auch eine wirtschaftliche, soziale, ökologische und nachhaltige Entwicklung. Das offizielle Motto lautet „Heiß. Cool. Deins“ (Hot, Cool. Yours). Neben der Vielfalt Russlands sollen auch die Jahreszeit, die Leidenschaft für den Sport und die Wahrnehmung des großen Landes der Welt näher gebracht werden. Zuletzt hätten wir noch das Maskottchen. Drei Tiere – ein Leopard, ein Eisbär und ein Hase – sind sozusagen als Trio unterwegs, um als Talisman allen teilnehmenden Sportlerinnen und Sportlern unabhängig von Geschlecht, Rasse, Religion und staatlicher Zugehörigkeit jede Menge Glück zu wünschen. Neben den Glücksbringern muss auch etwas über die Medaillen erzählt werden. Die vielen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen wurden bei „Adamas“ angefertigt. Das ist eine große Moskauer Juwelierfabrik. Alle Medaillen haben einen Durchmesser von 10 Zentimetern, für jede einzelne Medaille wurden 25 Herstellungsschritte und acht Arbeitsstunden benötigt.
Fürstentum Liechtenstein: rechter Rand des Kleinbogens.
Kommen wir zum Sportlichen. Viele Medaillenanwärterinnen und -anwärter kommen aus Österreich. So sind die nordischen, aber auch die alpinen Skisportler durchaus immer für Edelmetall gut. Erstmals werden heuer die Skispringerinnen um Medaillen kämpfen. Ski-Halfpipe-Bewerbe für Frauen und Männer sind genauso neu wie eine Mixed-Staffel im Biathlon oder Mannschaftsbewerbe im Rennrodeln oder Eiskunstlaufen. Der Snowboard-Spezialparalleltorlauf ist genauso wie die Slopestyle-Bewerbe für Skifahrer und Snowboarder neu in das Olympische Programm aufgenommen worden. Die Naturbahnrodler müssen sich leider noch gedulden. Bei aller Kritik und allen Kontroversen bemüht sich die Stadt Sotschi, eine gute Gastgeberin zu sein. Das philatelistische Ausgabeprogramm wird sicherlich auch seinen Teil dazu beitragen, dass die Spiele bunt und abwechslungsreich werden und sich alle in Russland wohlfühlen dürfen. Andreas Raffeiner
Die Gastgebernation schickt ein sportliches Sextett nach Sotschi.
Guinea-Bissau „treibt es bunt“.
Niger: Exotisches Land im Winterrausch.
Zentralafrika schickt einen Abfahrer, einen Eisschnelläufer, ein Bobteam und eine „weiße“ Eistänzerin nach Russland. DIE BRIEFMARKE 2.14
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„You're the Hero(s)"
Heimat bist du großer Sportlerinnen und Sportler ... Die Olympischen Winterspiele Sotschi werfen ihre Schatten längst voraus. Österreich erhofft sich als DIE Ski-Nation Nummer 1 von den Wettbewerben Medaillen – vor allem vom Skispringen und Ski Alpin, aber auch im Rodeln, in der Nordischen Kombination, im Biathlon oder in den Freestyle/ Snowbord-Bewerben. Die Stars der Szene stehen mächtig unter medialem bzw. auch eigenem Druck, das Beste zu geben. Und somit ebenfalls für Traumquoten im ORF zu sorgen, der umfangreich vom Top-Ereignis berichten wird. Einige Helden von 2010 sind nach wie vor sehr erfolgreich; wie Benni Raichs zwischenzeitlich schwer verletzte Freundin Marlies Schild, welche eben erst Vreni Schneiders Rekord (Schweiz) von 35 Weltcupsiegen bei den Damen um einen Sieg überboten hat. Sie gehört wie ihre Schwester Bernadette zu den engsten Favoriten auf eine Medaille – natürlich genauso wie Kathrin Zettel, Michalea Kirchgasser und Niki Hosp. Vor allem aber Anna Fenninger und Elisabeth Görgl, welche kürzlich bei der Weltcup-Abfahrt in Zauchensee mit einem Doppelsieg für Rot-Weiß-Rot erneut aufhorchen ließen! Dabei sorgte Lizz Görgl für den ersten Abfahrtssieg der ÖSV-Damen seit dem 7. Jänner 2012, wo sie selbst in Bad Kleinkirchheim triumphiert hatte. Dass beim „starken“ Geschlecht im Alpin-Bereich Marcel Hirscher – wie schon in Schladming – eine Hauptlast an Erwartungshaltung zu tragen hat, ist klar. Vor allem, nachdem er am „Chuenisbärgli“ von Adelboden den Slalom nach 2012 und 2013 zum dritten Mal hintereinander gewann und somit auf den Spuren des legendären Ingemar Stenmark wandelt (5x)! Aber auch alle anderen wie der unverwüstliche und erfolgreiche Mario Matt aus Flirsch/Tirol (feierte am 15. Dezember 2013 in Val-d’Isère seinen 15. Weltcupsieg und ist somit der älteste Gewinner eines Weltcupslaloms überhaupt, mit 34 Jahren und 8 Monaten) oder alle unsere Abfahrer um Klaus Kröll, Max Franz oder Joachim Puchner. Was wäre Österreich ohne wenigstens EINE Speed-Medaille ...! Dass im Moment der Hype um den „Fliegenden Flachländer“ Thomas Diethart aus Michelhausen (NÖ) riesengroß ist und er nunmehr nach dem tragischen Sturz von Thomas Morgenstern zusammen mit dem beim Skifliegen am Kulm aufs Stockerl geflogenen Weltcup-Sieg-Spitzenreiter Gregor Schlierenzauer sowie Wolfgang Loitzl als größter Medaillenkandidat gilt, ist aufgrund seines kometenhaften Aufstiegs zum vielumjubelten Vierschanzentourneesieger mit Tagessieg in Bischofs hofen nur verständlich. Andreas Kofler, Manuel Fettner, Michael Hayböck, Manuel Poppinger oder Stefan Kraft könnten im Team-Bewerb, bei den Damen Daniela Iraschko und Jacqueline Seifriedsberger die Hoffnungen bestätigen. In der Nordischen Kombination könnten sich ebenfalls Medaillenträume erfüllen, denn für Berni Gruber, Lukas Klapfer, Christoph Bieler, Mario Stecher oder Willi Denifl (vor kurzem sein erster Weltcupsieg) könnte sich ein Platz am Stockerl ausgehen. Und dass ein weiterer Flachländer namens Johannes Dürr im Langlauf schon aufgrund seines sensationellen dritten Gesamtranges bei der „Tour de Ski“ und ersten Weltcup-Erfolges auf deren letzter Etappe – dem Schlussanstieg zur Alpe Cermis; einer Abfahrtstrecke – mit der schnellsten Zeit gegen härteste Konkurrenz der Norweger plötzlich sehr zu beachten ist, verdient allerhöchsten Respekt! Auch unsere Biathleten um Christoph Sumann, Daniel Mesotitsch, Simon Eder oder Dominik Landertinger erkämpfen pünktlich im olympischen Vorfeld mit einem StaffelWeltcup-Sieg in Ruhpolding, dem ersten seit Dezember 2009 in Hochfilzen, einen lang ersehnten Stockerlplatz! Nicht zuletzt haben Sportlerinnen und Sportler der Freestle/ Snowbord-Bewerbe (Marion Kreiner, Claudia Riegler, Benjamin Karl) sowie die „DoppelRodler“ Andreas und Wolfgang Linger berechtigte Aussichten auf Edelmetall. Doch wollen wir nicht vergessen, dass auch Hochleistungssportler nur Menschen sind, nicht programmierbar und neben der jeweiligen Tagesverfassung oft auch abhängig von ein wenig Glück. Wünschen wir ihnen, dass alle gesund und verletzungsfrei bleiben, dass sie am Tag der Entscheidung ihre Bestform abrufen können – und verurteilen wir sie nicht, wenn aus der ersehnten Medaille leider doch nichts werden sollte ... Reinhard Böttger
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ALBUM
FEBRUAR 2014
SONDERSTEMPEL Datum Zeit 7.2.2014 9-14 Uhr
7.2.2014 9-14 Uhr
7.2.2014 9-14 Uhr
28.2.2014 10-16 Uhr
Entwerfer Darstellung
Gefälligkeitsabstempelung *)
Gmündner Weltraumfreunde, Laxenburger Straße 87, 1100 Wien, Jaromir Matejka, Tel. 0664 / 33 26 980
Alfred Gugerell
bis spätestens 21.2.2014
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
Verband Österr. Philatelisten vereine, Getreidemarkt 1, 1060 Wien
Österreichische Post AG, Philatelie, 1030 Wien
Regina Simon
bis spätestens 21.2.2014
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
Ersttag der Sondermarke „Hundszahnlilie – Treuebonusmarke 2013“
Verband Österr. Philatelisten vereine, Getreidemarkt 1, 1060 Wien
Österreichische Post AG, Philatelie, 1030 Wien
Ersttag der Sondermarke „Gablonz“ aus der Serie „Altes Österreich“
Foyer im Schloss Ennsegg, Schlossgasse 9, 4470 Enns
BSV Lauriacum Enns
Anlass
Standort
Veranstalter
30 Jahre „Erster Freiflug im All“, Space Shuttle Challenger
Verband Österr. Philatelisten vereine, Getreidemarkt 1, 1060 Wien
Ersttag der Sondermarke „25 Jahre KURIER Romy“
40 mm Bruce Mac Candless
38 mm Romy
ErsttagZusatzstempel
Brigitte Heiden
bis spätestens 21.2.2014
30 x 42 mm Hundszahnlilie
ErsttagZusatzstempel
Kirsten Lubach
bis spätestens 14.3.2014
45 x 32 mm K.K. Postgebäude Gablonz
ErsttagZusatzstempel
Rückfragen
Abbildung
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
Philatelie Region West Martina Prinz Tel. 057767 24884
*) Gefälligkeitsabstempelungen – wenn nicht anders angegeben – nur bei der Zentralen Stempelstelle-Philatelie, Steinheilgasse 1, 1210 Wien.
AUSBLICK 2014: DIE ÖSTERREICHISCHE POST AG BEI NATIONALEN UND INTERNATIONALEN VERKAUFSAUSSTELLUNGEN 06.03.2014 – 08.03.2014 21.03.2014 – 24.03.2014 25.04.2014 – 26.04.2014 08.05.2014 – 10.05.2014 09.05.2014 – 10.05.2014 16.05.2014 – 18.05.2014 14.06.2014 – 22.06.2014 29.08.2014 – 31.08.2014 29.08.2014 – 31.08.2014 04.09.2014 – 06.09.2014 12.09.2014 – 14.09.2014 17.10.2014 – 19.10.2014 23.10.2014 – 25.10.2014 23.10.2014 – 26.10.2014 November 2014
Internationale Briefmarken-Börse München Deutschland Milanofil Mailand Italien Numismata 2014 Messe Wien Österreich Internationale Briefmarken Messe Essen Deutschland Helgoland Helgoland Deutschland Hibria 2014 Hirtenberg Österreich Salon Planète Timbres Paris Frankreich Multilaterale 2014 Haldensleben Deutschland Gmunden 2014 Gmunden Österreich Sberatel Prag 2014 Prag Tschechien Alpe Adria 2014 Lugano Schweiz Postex 2014 Appeldorn Niederlande Internationale Briefmarken-Börse Sindelfingen Deutschland Modellbau-Messe Wien Österreich Veronafil 2014 Verona Italien Stand Mitte Jänner 2014, Änderungen vorbehalten
NEWS TICKER Seit die britische Regierung ihren Mehrheitsanteil am operativen Postgeschäft verkauft hat, schossen die Aktien der Royal Mail um 65 Prozent in die Höhe, heißt es in einem Kommentar im „Wall Street Journal“. Royal Mail bietet laut einer Schätzung von UBS eine künftige Dividende von 3,7 Prozent und wird damit auf das Siebenfache des EBITDA bewertet.
Zum Schmunzeln: Papst Franziskus kritisierte zuletzt übertriebene Wundersucht und Neugier. Er meinte, es sei überflüssig, ständig wundersamen Dingen und Neuigkeiten nachzuspüren, Christen sollten sich stattdessen von der Weisheit des Heiligen Geistes führen lassen. Der Papst verwies auf die Gottesmutter Maria – sie liebe alle Menschen, sei aber „nicht die Leiterin einer Postfiliale, die jeden Tag Botschaften verschickt“.