DIE
BRIEFMARKE
58. Jahrgang 59. Februar Juni 2010 2011 Einzelpreis EUR 3,50 Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S Foto: Thomas Rieger
Post und Philatelie in Ă–sterreich
2.10 6.11
NEUER SONDERMARKENBLOCK: ERSTTAG 15.6.2011
EDITORIAL
Vergleiche Jeder kennt das. Fragen, auf die man keine gscheite Antwort weiß. Meine Kinder, als sie noch klein waren, liebten diese Spiele. Zum Beispiel: Warum haben 24 Stunden-Tankstellen Türschlösser? – Gerade jetzt, beim gedanklichen Konzept dieses Editorials, beschäftigt mich wieder so eine Frage, und zwar: Was hat der Turmbau zu Babel mit Fukushima zu tun? Der Unterschied zwischen Frage eins und Frage zwei ist, dass ich zwar bis heute keine ernsthafte Erklärung auf die Türschlösser-Frage habe, sehr wohl aber vermute, was es mit der Sache von Babel und der japanischen Atomkatastrophe auf sich hat. Und dazu möchte ich den großen österreichischen Philosophen Sir Karl Popper zitieren, der im Jahre 1964 schrieb: „Die Hybris, die uns versuchen lässt, das Himmelreich auf Erden zu verwirklichen, verführt uns dazu, unsere gute Erde in eine Hölle zu verwandeln.“ Was ich sagen möchte, ist: In Wahrheit gibt es keinen Unterschied zwischen dem (gescheiterten) Turmbau zu Babel und dem (ebenfalls gescheiterten) Versuch, ungefährlich saubere Energie aus der Spaltung von Atomen zu gewinnen. Der zeitlose Hochmut der Menschheit wird mit eklatantem Misserfolg bestraft, die Folgen freilich sind – das ist das Schicksal unserer Zeit – so gut wie unvorhersehbar. Wie groß und gnadenlos schrecklich die Auswirkungen des japanischen Supergaus vom März dieses Jahres für die Menschheit und die Umwelt tatsächlich sind, werden erst die nächsten Monate in aller Deutlichkeit zeigen, fest steht jedoch schon heute: Die so genannte „Todeszone“ rund um diesen modernen Turmbau ist wohl für alle Zeiten unbewohnbar. Eine ganze Region als überdimensionales Mahnmal, eine ganze Region, die einst die Heimat von hunderttausenden Familien war. Familien, in denen die Kinder noch vor wenigen Wochen ebenfalls harmlose Scherzfragenspielchen spielten … Übrigens: Die neue Sondermarke „Turmbau zu Babel“ (siehe auch ALBUM, Seite IV) war schon seit längerer Zeit geplant. Es ist eine wirklich schöne Briefmarke geworden. Meine oben geschilderten Assoziationen entspringen indes eiligen Gedanken, denen ich oftmals einfach nachrenne. Sehen Sie’s mir nach und freuen wir uns trotzdem über die neue Marke. Sie kann schließlich nix dafür.
Thomas Rieger Chefredakteur ALBUM Chefredakteur STAMP!
DIE BRIEFMARKE 6.11
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Thema des monats
Pfingsten: Ein vergessenes Fest? „Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen“ jubilierte einst ein deutscher Dichterfürst. Und seither mussten und müssen Generationen von Schulkindern diese Freude von Johann Wolfgang von Goethe teilen. Die ursprünglich religiöse Bedeutung dieses Festes für die Christen ist in der Zwischenzeit längst in den Hintergrund getreten. Auch die erwachende Natur wird nur mehr am Rande betrachtet. Die meisten Menschen freuen sich heute hauptsächlich über einen zusätzlichen arbeitsfreien Tag.
Ursprung im Judentum
Ein christlicher Pfingstgruß.
Das aus dem jüdischen Schawuot entstandene Pfingstfest wird 50 Tage nach Ostern begangen. Dessen heutige französischsprachige Bezeichnung „pentecôte“ geht auf die griechische Bezeichnung „pentekoste“ (der Fünfzigste) zurück. Als christliches Fest wird Pfingsten erstmals 130 n.Chr. erwähnt. Im Zuge dieses Festes wird besonders der Heilige Geist gefeiert.
Das Pfingstfest in der Religion Die Beschreibung des Pfingstfestes findet sich im Kapitel 2 der Apostelgeschichte. Dort heißt es einleitend: „Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“ Ein Text, der wohl vielen von uns nicht nur aus dem Religionsunterricht in Erinnerung ist. Trotzdem findet man auf Pfingstkarten nur höchst selten einen religiösen Bezug. Prägekarte im „Biedermeier-Look“.
„Pfingst-Pinup“ anno dazumal.
Alle Abbildungen: Archiv des Verfassers
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Mail-Art: Zwei „handgestrickte“ Pfingstkarten aus der Zeit des Ersten Weltkrieges.
DIE BRIEFMARKE 6.11
Bunte Schmetterlinge erwecken Frühlingsgefühle (mit geprägter Schrift).
Thema des monats
Pfingstbräuche In vielen Regionen haben sich neben der religiösen Bedeutung dieses Festes auch verschiedene lokale Bräuche herausgebildet. Diese gehen teilweise auf Ursprünge zurück, die nicht immer aus dem Christentum stammen. Wer kennt im österreichischen und bayrischen Raum nicht den Pfingstochsen? Dieser Brauch ist vermutlich auf heidnische Riten für ein Tieropfer zurückzuführen. Der Pfingstochse wurde festlich mit Blumen, Stroh und Kränzen geschmückt und in einem feierlichen Zug bzw. einer Pfingstprozession durch die Gassen oder über die Felder begleitet. Anschließend wurde er geschlachtet und sein Fleisch in einem gemeinsamen Mahl verzehrt. Im alpinen Raum wurden die Tiere meist zu Pfingsten auf die Weide oder die Alm getrieben. Noch heute werden um diese Zeit die Rinder mit Blumen, Zweigen und Kuhglocken geschmückt. Allerdings wohl mehr als Fremdenverkehrsattraktion und nicht aus Brauchtumsgründen ... für Fotografen ein lohnendes Motiv.
Karten: Es war einmal … Der besonders zu Beginn des 20. Jahrhunderts gepflogene Brauch, mit Motivkarten ein frohes Pfingstfest zu wünschen, ist wieder untergegangen. Im Angebot des Papierhandels sind kaum mehr Pfingstkarten zu finden, die Post muss heutzutage auf zusätzliche Einnahmen aus diesem Titel verzichten.
Auch Burschenschafter verschickten ihre Pfingstgrüße.
Das Schreiben von Pfingstkarten scheint früher vorwiegend im deutschen Sprachraum verbreitet gewesen zu sein. Im Gegensatz zu Festen wie Weihnachten, Neujahr, Ostern, aber auch Geburtstagen sind dem Autor bisher keine Pfingstkarten in anderen Sprachen untergekommen. Ja, und nicht einmal über das Internet, in dem man sonst alles findet, trudeln Pfingstwünsche ein. Wir bleiben also bei unserem nostalgischen Rückblick ... -mai-
Pfingsten im Zwergenreich.
DIE BRIEFMARKE 6.11
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„Frühling auf klassischem Boden“ (Schwanenteich im Belvedere-Park von Weimar): Ein Motiv, das nicht nur zum Pfingstfest verwendbar ist.
Ein klassisches Motiv, eigentlich zu jedem Anlass passend.
Innige Pfingstgrüße oder ein knackiger „Pfingstkäfer“ (gemeint ist der auf der rechten Karte) ... die Vielfalt der Motive ist nahezu endlos.
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ALBUM
JUNI 2011
SONDERSTEMPEL Datum Zeit
Gefälligkeitsabstempelung *)
Obstlt Alexander Eidler
bis spätestens 14.6.2011
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
bis spätestens 15.6.2011
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 3360
Standort
Jubiläum „50 Jahre Übergabe des Ehren signalhorns der Garde“
Maria TheresienÖsterreichisches Kaserne, Gardehof, Bundesheer Am Fasangarten 2, 1130 Wien
Ersttag der Sondermarke „Pieter Bruegel d.Ä. – Turmbau zu Babel 1563“
Philatelie Shop, Fleischmarkt 19, 1010 Wien
Österreichische Post AG, Philatelie, 1010 Wien
Austria Junior Cup
Vereinshaus Kaltern, Goldgasse 29, I-39052 Kaltern
Südtiroler Philatelisten-Jugend, Brunnenweg 34, 39052 Kaltern, Rufin Schullian
Hans Georg Pucalka bis spätestens 17.6.2011 bzw. 40 mm 18.6.2011 Austria Junior Cupund VÖPh-Logo
17. ordentlicher Gewerkschafts tag der Postund Fermelde bediensteten
Aula des Gewerk schaftshauses „Catamaran“, Johann Böhmplatz 1, 1020 Wien
Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten
–
Ersttag des Sondermarkenblocks „Hans Makart 1840-1884“
Unteres Belvedere, Rennweg 6, 1030 Wien
Österreichische Post AG, Philatelie, 1010 Wien
9.6.2011 14.30-17.30 Uhr
Ersttag des Sondermarkenblocks „Hans Makart 1840-1884“
Wien Museum im Künstlerhaus, Karlsplatz 5, 1010 Wien
Österreichische Post AG, Philatelie, 1010 Wien
9.6.2011 17-21 Uhr
Jahres-Jubiläum „Stamps & Art“
Villacher Rathaus, Rathausplatz 1, 9500 Villach
Verein der Briefmarken sammler in Villach, Hans Robert Casanova, Tel. 0650 / 916 12 44
Georg Petritsch
Ersttag des Sondermarkenblocks „Land der Wälder“
Philatelie Shop, Fleischmarkt 19, 1010 Wien
Österreichische Post AG, Philatelie, 1010 Wien
Michael Rosenfeld
160 Jahre Werk Zeltweg Voest Alpine Bergtechnik
Voest Alpine, Alpinestraße 1, 8740 Zeltweg
ABSV Sektion Knittelfeld, Josef Grillitsch, Tel. 0676 / 89 81 44 27
Nachtrag 13.5.2011 11-15 Uhr
1.6.2011 10-17 Uhr
3.6.2011 10-17 Uhr 4.6.2011 10-16 Uhr
7.6.2011 13-17 Uhr 8.6.2011 9-16 Uhr
9.6.2011 10-13 Uhr
15.6.2011 10-18 Uhr
17.6.2011 10-18 Uhr
Veranstalter
Entwerfer Darstellung
Anlass
50 x 25 mm Ehemaliges Truppenkörper abzeichen der Garde Prof. Adolf Tuma 38 mm Turmbau zu Babel
45 x 37 mm Logo
Michael Rosenfeld 29 x 38 mm Portrait Hans Makart
Michael Rosenfeld 29 x 38 mm Portrait Hans Makart
38 x 36 mm
ErsttagZusatzstempel
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 3360
bis spätestens 23.6.2011
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 3360
ErsttagZusatzstempel
bis spätestens 23.6.2011 ErsttagZusatzstempel
Bäume
Voest Alpine 40 mm Bergbau-Maschine, Schriftzug
**) Abbildung
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 3360
bis spätestens 23.6.2011
Philatelie v Region Süd Wolfgang Brunner Tel. 057767 21630
bis spätestens 30.6.2011
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 3360
ErsttagZusatzstempel
bis spätestens 1.7.2011
Philatelie v Region Süd Wolfgang Brunner Tel. 057767 21630
bis spätestens 21.6.2011 bzw. 22.6.2011
Schriftzug
35 mm
Rückfragen
Philatelie v Region Süd Wolfgang Brunner Tel. 057767 21630
}
ALBUM
JUNI 2011
Datum Zeit 17.6.2011 16-20 Uhr
18.6.2011 10-14 Uhr
Anlass
Standort
Veranstalter
Entwerfer Darstellung
Gefälligkeitsabstempelung *)
10 Jahre 3170 Hainfeld, Stadtmarketing – Niederösterreich, Wir Hainfelder Hauptstraße 9
Stadtmarketingverein „Wir Hainfelder“, Helmut Stacher, Tel. 0664 / 39 45 304
„Esta Grafik“
bis spätestens 1.7.2011
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 3360
50 Jahre Wiener Rotes Kreuz
Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband, Nottendorfer Gasse 21, 1030 Wien, Robert Horacek
Wiener Rotes Kreuz, bis spätestens 2.7.2011 Fr. Gnadenberger / H. Hechenberger
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
Zelt, Heldenplatz, 1010 Wien
40 mm Schriftzug
40 mm Logo
18.6.2011 10-14 Uhr
Rückfragen
Bahnfest im Freilichtmuseum
Freilichtmuseum, Lohnergül, 5084 Großgmain
1. ABSV Wien, Sekt. Salzburg Eisenbahner Philatelisten, Hans R. Bachl, Tel. 0676 / 590 10 39
Hans R. Bachl 45 x 35 mm
bis spätestens 2.7.2011
Philatelie Region West Martina Prinz Tel. 057767 24884
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
Diesellok, Haltestellengebäude
25.6.2011 10-14 Uhr
10 Jahre Reblausexpress
Bahnhof, 2091 Langau
Alex Marc Fischer VPÖE gemeinsam mit der Internationalen Motivgruppe, 38 x 38 mm Erich Mayerhofer, Diesellok Tel. 01 / 749 27 73 der Reihe 2143
Nicht zugelassen!
25.6.2011 10-14 Uhr
10 Jahre Reblausexpress
Bahnhof, 2091 Langau
VPÖE gemeinsam mit der Alex Marc Fischer Internationalen Motivgruppe, 38 mm Erich Mayerhofer, Maskottchen des Tel. 01 / 749 27 73 Reblaus-Express
Nicht zugelassen!
Annahmebedingungen siehe unten
Annahme- und Beförderungs bedingungen siehe unten
XI
**) Abbildung
v
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
*) Gefälligkeitsabstempelungen – wenn nicht anders angegeben – nur bei der Zentralen Stempelstelle-Philatelie, Fleischmarkt 19, 1010 Wien. **) v-Stempel: Seit 1. Juli 2007 sind jene Sonderstempel (ausgenommen Ersttag-Sonderstempel), die bei den Sonderpostämtern anlässlich von philatelistischen Veranstaltungen (Werbeschauen, Philatelistischer Salon, Austria Cup, Ausstellungen Rang I, II und III) verwendet werden, mit dem Kennbuchstaben „v“ versehen.
„10 Jahre Reblausexpress“ Beförderungsbedingungen „Post Mobil Special“, Annahmebedingungen Sonderpostbeförderung von Drosendorf nach Retz und Annahmebedingungen „Sonderpostamt Special“ 25.6.2011 Für diese Sonderpostbeförderung sind nur die vom Veranstalter aufgelegten Belege zugelassen. Die Aufgabe von Belegen zu dieser Sonderpostbeförderung ist am 25.6.2011 von 10 bis 14 Uhr im Sonderpostamt Bahnhof, Langau 86, 2091 Langau, und bei allen Sonderpostämtern bis 20.6.2011 möglich. Die am Postweg eingereichten Belege sind unter Umschlag rechtzeitig aufzugeben, sodass sie spätestens am 20.6.2011 in der Zentralen Stempelstelle – Philatelie, 1010 Wien, einlangen. Die Entwertung der Briefmarken erfolgt mit dem Sonderstempel des jeweiligen Sonderpostamtes bzw. bei der Zentralen Stempelstelle mit dem für die Sonderpostbeförderung vorgesehenen Sonderstempel. Die für diese Sonderpostbeförderung zugelassenen Belege sind erhältlich bei: Erich Mayerhofer, 1110 Wien, Mautner Markhofgasse 17/10/5, Tel. 01 / 749 27 73, E-Mail: erich.mayerhofer@chello.at Firma Gilg, 1150 Wien, Mariahilfer Straße 143, Tel. 01 / 893 66 33, E-Mail: briefmarkengilg@aon.at Verkaufspreis: Blanko-Kuvert 2,50 €. Der Reinerlös der Veranstaltung ergeht an die Jugendgruppe der Blasmusikkapelle Langau, genannt „Die Bande“. Die für diese Sonderpostbeförderung bestimmten Sendungen müssen vollständig freigemacht, den Vermerk „Sonderpostbeförderung – 10 Jahre Reblausexpress“ tragen und mit einer Empfängeranschrift versehen sein. Die Ankunftsstempelung erfolgt mit dem OT-Stempel von Retz auf der Anschriftseite der Sendungen. Die Durchführung von Gefälligkeitsstempelungen ist nicht zulässig.