DIE
BRIEFMARKE
67. Jahrgang März 2019; Einzelpreis EUR 4,00 Sponsoring Post; Entgelt bezahlt; Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S
Post und Philatelie in Österreich
3/ 2019
Tag der Offenen Tür
am 09.03.19 im VÖPh mit Gastland Luxemburg
Event im VÖPh
20.03.19: Sonderpostamt „Zither“ und PM „Dritter Mann“
AKTUELLES
SAMSTAG 9. MÄRZ – 10 bis 16 UHR 1060 WIEN, GETREIDEMARKT 1 TAG DER OFFENEN TÜR des Verbandes Österreichischer Philatelistenvereine mit dem Gastland LUXEMBURG Das Veranstaltungs- und Belegprogramm finden Sie in der FebruarAusgabe der Briefmarke auf den Seiten 4-5 sowie auf unserer Homepage www.voeph.at. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
MITTWOCH 20. MÄRZ – 9 bis 13 UHR 1060 WIEN, GETREIDEMARKT 1 SONDERPOSTAMT „ZITHER“ aus der Serie „Musikinstrumente“
Programm 10 Uhr Markenpräsentation mit LIVE-Konzert (nähere Infos zum Instrument und der Künstlerin finden Sie auf den Seiten 6 - 7)
Film- und Museumspräsentation „Dritter Mann“
Verband Österreichischer Philatelisten-Vereine
A-1060 Wien, Getreidemarkt 1
Alle Abb. Muster
Signierstunde
Verband Österreichischer Philatelisten-Vereine
A-1060 Wien, Getreidemarkt 1
„Wiener Zither“ aus der Serie „Musikinstrumente“ (Markenentwurf: M. Schulz 2019)
Heurigenbuffet
„Zither-1“ Ersttagsbeleg, Preis € 3,30
Original-Zither aus dem Film „Der Dritte Mann“ (Dritte Mann Museum Wien © T. Mannsbart)
„Zither-2“ Ersttagsbeleg, Preis € 3,30
Signierstunde
„Zither-3“ Kunstkarte Maria Schulz, Preis € 6,-
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Philatelistische Sonderausstellung „Österreich 1945“ (F. Sturzeis)
mit der Markenkünstlerin Maria Schulz sowie der Musikerin Cornelia Mayer im Anschluss an die Präsentation
Auch heuer sind wir wieder Gastgeber der Sondermarkenpräsentation aus der Serie „Musikinstrumente“ – eine besonders beliebte Veranstaltung, da sie immer mit einem wunderbaren Live-Konzert verbunden ist. Diesmal erwartet Sie aber noch mehr als die Markenpräsentation und das Live-Konzert (bei dem natürlich das berühmte „Harry Lime“ - Thema aus dem Film „Der Dritte Mann“ nicht fehlen darf) – wie zum Beispiel Szenen aus dem Filmklassiker und eine spannende Sonderausstellung.
AKTUELLES
Abb. Muster Markenblock, Fotos: © Dritte Mann Museum Wien
… und „DRITTER MANN“-Event mit personalisierten Briefmarken „Dritter Mann“ Exklusiv erhältlich als: Viererblock oder Viererstreifen postfrisch, oder als Kartenset Kleine, limitierte Auflage – solange der Vorrat reicht.
Vertreter des Dritte Mann Museums, das sich in 1040 Wien, Pressgasse 25 befindet, der Kanal-Tour und der Schauplatz-Tour durch Wien werden anwesend sein – und für unsere Besucher ein spezielles Angebot mitbringen: Wer eine Führung durch das Dritte Mann Museum, durch den Kanal oder zu den oberirdischen Filmschauplätzen mitmachen möchte, erhält mit unserem Besucher-Coupon (beim VÖPh-Stand erhältlich) einen vergünstigten Eintritt. Sie bezahlen für den Museums-Besuch € 5,– (statt € 8,90), für die Kanal-Tour ebenfalls € 5,– (statt € 10,–) und für die Schauplatz-Tour von „Vienna Walks“ € 18,50 (statt € 20,–). Wir wünschen viel Vergnügen
„Dritter-Mann-1“ Personalisierte Briefmarken Preis: 4er Block/4er Streifen € 12,–, Bogen € 60,–
Dritte Mann Museum 1040 Wien, Pressgasse 25 Öffnungszeiten: jeden Samstag 14 - 18 Uhr
© Dritte Mann Museum, Wien
© Dritte Mann Museum, Wien
Vienna Walks Ab 1. April Montag und Freitag jeweils 16 Uhr. Dauer 2,5 Stunden. Voranmeldung: 01-7748901 oder info@viennawalks.com.
© Dritte Mann Museum, Wien
Magistrat der Stadt Wien – Wien Kanal Mai – Oktober von Donnerstag bis Sonntag stündlich von 10 - 19 Uhr. Dauer 45 Minuten. Ausschließlich auf Reservierung: 01-4000-3033, oder www.drittemanntour.at. © Dritte Mann Museum, Wien
Abb. sind Muster, Fotos: © Dritte Mann Museum Wien
NUMIPHIL 2017
BESUCHER-COUPON
„Dritter-Mann-2“ Schmuckkarten Set-Preis: € 18,-, Karten blanko: € 1,50 pro Stück
Bestellungen office.voeph@voeph.at oder +43 (0)1 587 64 69 Bestellschluss für Vorbestellungen: Montag, 18. März 2019
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AKTUELLES
Gestatten: Cornelia Mayer Wenn am 20. März die letzte Ausgabe aus der Serie „Musikinstrumente“ erscheint, gibt es wohl keine kompetentere Person mit Wissen über die Wiener Zither als Cornelia Mayer: Musikschullehrerin der Stadt Wien mit Standort Ottakring sowie Buchautorin und Herausgeberin von Unterrichtsliteratur für Wiener Zithern.
Die Geschichte der Zither begann mit einem kleinen Holzbrett und wenigen Saiten im ländlichen Raum als einfaches Volksmusikinstrument. Die Zeit der Romantik machte dieses „Musikinstrument“ auch in Großstädten wie Wien bekannt und führte in der Weiterentwicklung schlussendlich zur „Wiener Zither“ (34 bis 42 Saiten).
© Privateigentum Cornelia Mayer
Überdies hat sie regelmäßig Auftritte im „Dritte Mann Museum“ und beim Kulturheurigen „Friseurmüller“. Außerdem wird Cornelia Mayer bei der Markenpräsentation am 20. März 2019 im VÖPh für die musikalische Umrahmung sorgen. Im Gespräch mit dem Chefredakteur der „Briefmarke“ ergaben sich viele wichtige Hintergrunddetails zu den Themen „Zither“ und Anton Karas / „Der dritte Mann“. Neues Wiener Zither-Album als Beilage der Wiener Zither-Zeitung Nr. 15/1903, beinhaltet Noten für 5 Kompositionen
Deren Popularität zeigte sich u.a. darin, dass Johann Petzmayer (siehe Bericht „Die Zither“) die Tür zur Hocharistokratie öffnete, Johann Strauss die Zither im Konzertwalzer „Geschichten aus dem Wiener Wald“ einsetzte und es eine eigene periodisch erscheinende Wiener Zither-Zeitung gab.
Im 19. und 20. Jahrhundert erlebte die Zither ihre Hochblüte und war sozusagen „in“. Im Wien der Nachkriegszeit verdienten sich viele Musikanten beim Heurigen („Musik auf Bestellung“) mit der Zither ein Trinkgeld und sicherten somit sich und ihrer Familie häufig das tägliche Überleben. 6
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© Privateigentum Cornelia Mayer
In der von Franz Wagner herausgegebenen Zeitung befand sich u.a. ein Inserat der Zither- und Saiten-Fabrik Eduard Heidegger. Besagter Herr war gelernter Geigenbauer (Neuner & Node, Mittenwald) und eröffnete 1870 eine Werkstätte in Linz. Die auf der am 20. März 2019 ausgegebenen Sonderbriefmarke abgebildete Zither (siehe Album) stammt aus seiner Werkstatt!
Inserat Heidegger, Hersteller der Zither auf der Sondermarke
AKTUELLES
© Privateigentum Cornelia Mayer
Switzerland
Nutzen Sie die letzte Chance, um bei der Rapp FrühlingsAuktion dabei zu sein. Cornelia Mayer mit ihrer Heidegger-Zither
© Schwaneberger Verlag GmbH
Einer dieser Überlebenskünstler war Anton Karas (1906 1985). In sehr ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, arbeitete er tagsüber im Weingarten, während er abends meist beim Heurigen Martinkovics in der Sieveringerstrasse spielte. Der englische Regisseur Carol Reed entdeckte ihn bei der Abschlussparty der Filmcrew vom Dreh „Der dritte Mann“ und engagierte ihn spontan für die Filmmusik. Quasi aus der Improvisation heraus entstanden 66 Minuten Film-Zithermusik, darunter eine der berühmtesten Filmmelodien aller Zeiten: Das Harry-Lime-Thema, benannt nach der Hauptfilmfigur, dargestellt vom überragenden Orson Welles. Tansania, Oktober 1996: Orson Welles
Für unsere nächste grosse Auktion suchen wir hochwertige Einzelstücke und vor allem gut ausgebaute Briefmarken- und Münzensammlungen sowie Schmuck und Uhren.
UNSERE NÄCHSTEN BERATUNGSTERMINE Expertentag Salzburg Expertentag Wien Österreich-Rundreise
28. Februar 2019 22. März 2019 21. / 22. / 23. März 2019
Individuelle Termine für Hausbesuche sind nach Absprache gerne möglich. © gemeinfreie Abbildung Internet
Weitere Termine unter www.rapp-auktionen.ch
Auktionshaus Rapp Internationale Auktionen Toggenburgerstrasse 139 | CH-9500 Wil, Schweiz Tel. 0041 71 923 77 44 | Fax 0041 71 923 92 20 www.rapp-auktionen.ch | info@rapp-auktionen.ch Gedenktafel in der Leystrasse im 20. Bezirk
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AKTUELLES
Karas und sein Zitherspiel wurden weltbekannt, er ging auf Tournee und kehrte als wohlhabender Mann nach Wien zurück. Hier eröffnete er das Heurigenlokal „Zum dritten Mann“, das seine Tochter führte und in dem er selbst musizierte. Nach seinem Tod erhielt er am Sieveringer Friedhof ein Ehrengrab (Gruppe 28, Reihe 9, Nummer 9/10), in Döbling wurde ein Platz nach ihm benannt, und das Haus Leystrasse 46 in Wien Brigittenau, in dem er aufwuchs, ziert heute eine Gedenktafel zu seinen Ehren. Der Film selbst wurde für 3 Oscars nominiert, für die beste Kamera s/w von Robert Krasker wurde er auch zuerkannt (Beste Regie und bester Schnitt gingen leider leer aus). Anton Karas und Orson Welles starben übrigens beide sowohl im gleichen Jahr (1985), als auch am gleichen Tag eines Monats (Karas am 10. Jänner, Welles am 10. Oktober).
Österreich, Mai 2014: Volksmusikinstrumente
© Eigenbesitz Autor bzw. Österr. Post AG
© Schwaneberger Verlag GmbH
Philatelistisch sind beide Themen durchaus noch ausbaufähig. In Österreich wurde das 60-Jahr-Jubiläum mit einer Sondermarke gewürdigt (2009, ANK 2850, Marke siehe Bericht „Die Zither“ auf Seite 9 - 10). Des Weiteren wurde die Zither im Jahr 2014 auf der Europamarke dargestellt (MiNr. 3134, ANK 3163).
Urkunde der UNESCO-Kommission
Dass sich die Wiener Zither zweifelsohne eine eigene Marke verdient hat, ist nicht zuletzt mit einer Urkunde belegbar:
Maßgeblichen Anteil am Erreichen dieser Auszeichnung hat wiederum Cornelia Mayer, die Sie am 20. März 2019 in den Räumlichkeiten des VÖPh (Getreidemarkt 1, 1060 Wien) live erleben können!
2017 hat die UNESCO das Element Wiener Stimmung und Spielweise der Zither in das Österreichische Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Sollten Sie noch Fragen haben oder gar Zither spielen lernen wollen, können Sie Cornelia Mayer erreichen unter: www.zitherinthecity.com, Mail: office@zitherinthecity.com oder Tel.: 0043 / 676 74 84 180 heko
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AKTUELLES
Die Zither In der Serie „Musikinstrumente“ erscheint diesen Monat eine Briefmarke mit der Abbildung der Wiener Zither. Die Zither als Instrument der Volksmusik erfreut sich besonders in Österreich und Bayern größter Beliebtheit. Doch trotz zahlreicher Bemühungen von verschiedenen Komponisten konnte sie sich nie in der Konzertmusik durchsetzen. Weltweite Anerkennung fand die Zither durch die Musik des Filmes „Der dritte Mann“ aus dem Jahr 1949. Bis heute gehört die Melodie daraus Durch den Film „Der dritte Mann“ zum Repertoire der Zitherspieler. wurde die Zither weltweit bekannt. Die Zither gehört zu den Zupfinstrumenten, die wiederum Saiteninstrumente sind. Es gibt zwei große Gruppen von Saiteninstrumenten bei der Melodieerzeugung. Instrumente der ersten Gruppe besitzen für jeden Ton eine Saite, die angezupft werden muss. Diese Saite erzeugt nur einen Ton, der sich nicht verändert. Längere Saiten erzeugen einen tieferen Ton. Ein Beispiel dafür ist die Harfe. Instrumente der zweiten Gruppe besitzen ein Griffbrett, auf denen die Saiten abgegriffen und dadurch kürzer oder länger werden. Beim Zupfen kann der freie Teil der Saite schwingen und so den Ton erzeugen. Je kürzer oder straffer die Saite ist, desto höher wird der Ton. Streichinstrumente wie Violine, Viola, Violoncello oder Kontrabass zählen hierzu. Bei ihnen muss der Musiker selber die Stelle finden, an der er die Saite auf dem Steg abdrückt. Gitarre, Banjo und andere besitzen auf dem Griffbrett sogenannte Bünde, die genau vorgeben, wo die Saite abgedrückt werden müssen. Sie sind chromatisch gestimmt, das heißt von einem Bund zum anderen besteht immer ein halber Tonschritt. Die Zither vereint nun beide Gruppen miteinander, denn sie besitzt Saiten, die mit Hilfe eines Griffbretts und der Bünde zum Spielen von Melodien verwendet werden, während für das Spielen der Begleitakkorde freie Saiten von unterschiedlicher Länge zur Verfügung stehen. Doch bis sich diese Form der Zither herausgebildet hatte, sind viele Jahrhunderte vergangen. Die ersten Formen waren die Stabzithern, bei denen eine Saite zwischen die Enden eines Stabes gespannt und angerissen wird. Bei einem geraden Stab läuft die Saite über einen Steg, beim Musikbogen dagegen ist der Bogen wie bei einem Schießbogen geformt. Durch Veränderung der Bogenspannung ändert sich die Tonhöhe. Da man damit nur Melodien spielen kann, fügte man mehrere unterschiedliche gestimmte Stabzithern zu einem Psalterium zusammen, die zu den Brettzithern gehört. Schon im frühen Mittelalter entstand die Brettzither ohne Griffbrett durch den Anbau eines Schallbodens bei den
antiken Leiern und Harfen. Je Melodieton hatte man hier eine Saite, die angezupft werden musste. Melodie und Begleitung konnte man nicht auf einem Instrument spielen. Bis heute haben sich in Asien und Europa solche frühen Zitherformen erhalten. In Finnland und den baltischen Ländern ist die Kantele bekannt, die in Lettland Kokle, in Estland Kannel und in Litauen Kankles bezeichnet wird. In China und Indonesien ist die Röhrenzither zu Hause, bei der die Saiten mit Hilfe eines Steges auf einem Bambusrohr, das gleich als Resonanzkörper eingesetzt wird, befestigt werden.
In der Volksmusik sind bis heute Brett- und Röhrenzittern verbreitet.
Bei den Brettzithern mit Griffbrett werden beiden Arten der Spieltechnik miteinander verbunden. Man hat fünf Saiten, die über ein Griffbrett mit 29 Bünden laufen. Mit ihnen kann der Zitherspieler jede Melodie spielen, denn dank der Bünde können auch Halbtonschritte erklingen. So kann jede beliebige Tonart gespielt werden. Die fünf Saiten sind alle gleich lang und aus Stahl oder Messing. Da die Saiten sehr hart sind, benutzt der Spieler entweder einen Ring, der über den Daumen der rechten Hand gezogen wird, oder ein Plektrum, also ein kleines Plättchen mit dem die Saiten
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AKTUELLES
angeschlagen werden. Daher wird diese Form der Zither auch oft als Schlagzither bezeichnet. Zu diesen Saiten kommen noch bis zu 42 freie Saiten, die unterschiedlich lang sind und so jeweils einen anderen Ton erklingen lassen. Diese Saiten werden mit den Fingern der rechten Hand gezupft. Sie dienen dem Akkordspiel und sind aus Darm oder umsponnener Seide gefertigt. Sie liegen über einem flachen Resonanzkörper und werden mit Wirbeln gespannt. Damit können sie auch gestimmt werden. Der Resonanzkörper besteht aus Ahorn-, Fichte-, Palisander- oder Nussbaumholz und ist 50 Zentimeter lang und 25 bis 30 Zentimeter breit. Die Saiten sind längs gespannt und liegen parallel zum Spieler. Der Resonanzkörper besteht aus dem Boden, der Zarge und der Decke mit dem Schallloch, durch das die durch die Schwingungen der Saiten erzeugten Wellen aus dem Körper kommen können und hörbar werden. Der Resonanzkörper besitzt am Boden kleine Kugeln oder Klötzchen, mit denen er auf dem Tisch ruht. Oft nimmt der Spieler das Instrument auch auf die Knie. Die Entwicklung zu diesem Instrument setzte im 17. Jahrhundert ein. Ausgangspunkt war das Scheitholt, ein Zupfinstrument mit schalem Resonanzkörper. Ein Bild vom Aussehen liefert uns noch heute der norwegische Langleik. Der norwegische Langleik sieht dem Scheitholt recht ähnlich.
Im 18. Jahrhundert entwickelte man in Mittenwald und in Salzburg zwei unterschiedliche Formen der Zither. Die Mittenwalder Zither hatte einen doppelbauchigen Resonanzkörper, die Salzburger dagegen einen einseitig gebauchten. Die Salzburger Form konnte sich durchsetzen und ist dementsprechend bis heute vorherrschend. Im 19. Jahrhundert wurde die Entwicklung der Zither durch Johann Petzmayer in Wien und durch Nikolaus Weigel in München weiter vorangetrieben. Durch Petzmayer wurde die heutige Konzertzither entwickelt, Weigel schuf das sogenannte Normalsystem. Die beiden Musikinstrumentenbauer in Wien und München führten für ihre Instrumente unterschiedliche Stimmungen ein. So entstanden zwei Möglichkeiten der Stimmung, die Wiener und die Bayrische. Bei der Wiener Stimmung sind die Saiten in den Tonhöhen c, g, g’, d’, a’, wobei die mittlere g’-Saite als Hilfssaite fungiert. Diese Stimmung, die auch bei der Wiener Zither vorkommt, wird aber heute nicht mehr hauptsächlich verwendet. In Wien ist sie dennoch nach wie vor fester Bestandteil der Schrammelmusik und dort nicht wegzudenken. Bei der Bayrischen Stimmung haben die Saiten folgende Tonhöhen: c, g, d’, a’, a’. Die Notierung erfolgt im Violin- und Bassschlüssel. Die freien Saiten werden noch einmal unterteilt in Begleit- und Basssaiten. Die Basssaiten sind in Quinten gestimmt, also jeweils im Abstand von fünf Tönen. Da sich die Begleitharmonien auch in Quintabständen abwechseln, passen sie zu den Akkorden. Den Aufbau einer Zither kann man besonders gut auf der Briefmarke der DDR erkennen, 10
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auf der eine historische Zither aus dem Vogtland von 1891 abgebildet wurde.
Die moderne Konzertzither besitzt Griffbrettsaiten zum Spielen der Melodie und freie Saiten für die Begleitung.
Es gibt Konzertzithern in unterschiedlicher Größe und in unterschiedlichen Stimmungen. Neben der Primzither finden auch die Quint-, Alt- und Basszithern Verwendung. Dadurch wird es möglich, Gruppen mit verschiedenen Zithern als kleines Orchester auftreten zu lassen. Da die Quintzither fünf Töne höher, die Altzither vier tiefer und die Basszither acht tiefer gestimmt ist, können sie wie ein Orchester auftreten. Besonders beliebt wurde die Zither als Bestandteil der Schrammelmusik, die typisch für Wien ist. Allerdings gehörte die Zither nicht zu den ursprünglichen Instrumenten des berühmten Schrammel-Quartetts der Brüder Johann und Josef Schrammel, die in einer Besetzung mit zwei Violinen, Kontragitarre und Klarinette zum Heurigen spielten. Auch Johann Strauß Sohn (1852-1895) ließ sich von der Schrammelmusik inspirieren und so wundert es nicht, dass in dem bekannten Walzer “Geschichten aus dem Wiener Wald“ eine Konzertzither solistisch eingesetzt wird. Eine besondere Form der Zither, die in der Volksmusik Osteuropas eine große Rolle spielt, ist das Zymbal, das fest auf Beinen steht oder umgehängt wird. Die Seiten sind über einen flachen Korpus gespannt und werden mit einem Klöppel angeschlagen. In der alpenländischen Musik ist das Instrument als Hackbrett bekannt. Das Zymbal gilt als eine besondere Form der Zither.
Dietrich Ecklebe Literatur: • Dietrich Ecklebe, Bildung & Briefmarken – Thema: Musik instrumente, Leseheft, 2017 • Ulrich Michels, dtv-Atlas Musik, München 2001 • Erich Valentin, Handbuch der Musikinstrumentenkunde, Regensburg 1954 • Helmut Zeraschi, Taschenbuch der Künste – Die Musik instrumente unserer Zeit, Leipzig 1978
ALBUM
Zitherklänge aus Wien Im 19. Jahrhundert eroberte die im ländlichen Raum beliebte Zither allmählich auch die Städte und schließlich auch die Adelshäuser. Ausgabetag: 20.03.2019
Die Wiener Stimmung der Zither verdankt die Musikwelt vor allem dem kaiserlichen Hofmusikus Carl Ignaz Umlauf, der die besondere Besaitung und Spielweise der Wiener Zither – im Gegensatz zur Münchner Schule – entwickelte. 1854 gab er die „Neue vollständige theoretisch-praktische Wiener Zitherschule“ mit zahlreichen Übungsstücken heraus. Zwei Jahre später spielte er erstmals ein Zitherkonzert im Wiener Musikverein und etablierte damit die Zither endgültig auch in der klassischen Musik. In der Volks- und Hausmusik sowie in Zithervereinen erfüllt die Zither bis heute eine wichtige soziale und identitätsstiftende Funktion, deshalb wurde die „Wiener Stimmung und Spielweise der Zither“ im Jahr 2017 von der UNESCO in das österreichische Verzeichnis des immateriellen v. l.: Herzog Max und sein Zitherlehrer Johann Petzmayer Kulturerbes aufgenommen.
Neue Motive bei den Dispenser-Marken Am 1. März 2019 werden wieder neue Dispenser-Marken für die Postaufgabe direkt am Schalter verausgabt. Auch bei diesen Motiven stehen einmal mehr kulturelle und landschaftliche Sehenswürdigkeiten und Traditionen unseres Landes im Mittelpunkt, und wie bisher wurden sie auch wieder von österreichischen Illustrator Roland Vorlaufer gestaltet. Das denkmalgeschützte Benediktinerkloster Stift Lambach in Oberösterreich beherbergt unter anderem sehenswerte romanische Fresken aus dem 11. Jahrhundert sowie ein Stiftstheater, eine Bibliothek und eine Stiftskirche aus der Barockzeit. Am Ringkogel, dem Hausberg des steirischen Hartberg, steht die 1906 errichtete Ringwarte, die einen wunderschönen Ausblick in das oststeirische Hügelland bietet. Ein archäologischer Rundweg am Berg führt Besucher in die Zeit der Kelten und Römer. Der „Ring“ ist auch eines der höchstgelegenen Weinbaugebiete Österreichs. Höchstgelegen ist auch die Kanisfluh, das Wahrzeichen des Bregenzerwaldes in Vorarlberg, liegt doch der Gipfel des markanten Bergmassivs auf 2.044 Metern Seehöhe. Frühaufsteher können auf der Kanisfluh den Sonnenaufgang erleben – ein unvergessliches Erlebnis für Wanderbegeisterte. Ein Erlebnis ganz anderer Art ist wohl der Wiener Walzer. Er gilt als Inbegriff der Wiener Kultur und wird besonders zur Ballsaison mit Vergnügen getanzt: Im schnellen Dreivierteltakt wirbeln die Paare übers Parkett, oft zu Klängen des Walzerkönigs Johann Strauss. Für SammlerInnen gibt es die kleinen Kunstwerke im Abo zu erwerben. Nähere Informationen dazu erhalten Sie über den Sammler-Service der Österreichischen Post AG.
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© gemeinfrei / Wikimedia
Johann Petzmayer, der Zitherlehrer von Kaiserin Elisabeths Vater Herzog Max in Bayern, war einer der ersten Zithervirtuosen, der das Instrument hoffähig machte. Herzog Max war ein begeisterter Zitherspieler und -komponist, was ihm auch den liebevollen Spitznamen Zither-Maxl einbrachte.
ALBUM
Sonderpostämter
Änderungen und Druckfehler vorbehalten
Datum Zeit
EntwerferIn DesignerIn
Gefälligkeitsabstempelung
Österreichische Post AG, Philatelie West, 5020 Salzburg
Laura Zobernig 40 x 38 mm
15.03.2019
Region West 0664 624 1468
StadtwerkeHartberg-Halle, Wiesengasse 43, 8230 Hartberg
ABSV Sektion Hartberg, Hermann Dornhofer, Nr. 210, 8224 Kaindorf, Tel.: 0664 73846847 hermann.dornhofer@aon.at
Brigitte Heiden 48 x 33 mm
23.03.2019 Ersttagszusatzstempel
Region Mitte 0664 624 1691
Ersttag der Sondermarke Michelangelo Merisi genannt Caravaggio – David mit dem Haupt des Goliath *) MM Mobil
StadtwerkeHartberg-Halle, Wiesengasse 43, 8230 Hartberg
ABSV Sektion Hartberg, Hermann Dornhofer, Nr. 210, 8224 Kaindorf, Tel.: 0664 73846847 hermann.dornhofer@aon.at
Kirsten Lubach 30 x 40 mm
23.03.2019 Ersttagszusatzstempel
Region Mitte 0664 624 1691
09.03.2019 10:00-16:00
Tag der Offenen Tür
Verband Österreichischer Philatelistenvereine, Getreidemarkt 1, 1060 Wien
Verband Österreichischer Alfred Gugerell Philatelistenvereine, 40 x 40 mm Getreidemarkt 1, 1060 Wien
23.03.2019
Region Ost 0664 624 2164
15.03.2019 15:00-18:00
Buchprästentation
Gemeindeamt, Hauptplatz 10, 7471 Rechnitz
Briefmarkensammlerverein Pinkafeld, Hermann Wohlfahrt, Tel.: 0699 10421434, pinkaphil@chello.at
Hannes Margreiter 29.03.2019 40 x 28 mm
Region Mitte 0664 624 1691
16.03.2019 9:00-13:00
70 Jahre Philatelistische Gesellschaft Linz
Neues Rathaus, Hauptstraße 1-5, 4040 Linz
Philatelistische Gesellschaft Linz, Paul Stöger
Paul Stöger rund: 40 mm
30.03.2019
Region Mitte 0664 624 1691
20.03.2019 Ersttag der 9:00-13:00 Sondermarke (Präsentation Wiener Zither 10:00)
Verband Österreichischer Philatelistenvereine, Getreidemarkt 1, 1060 Wien
Maria Schulz Verband Österreichischer 40 x 33 mm Philatelistenvereine, Getreidemarkt 1, 1060 Wien
03.04.2019 Ersttagszusatzstempel
Region Ost 0664 624 2164
21.03.2019 9:00-13:00 (Präsentation 10:00)
Ersttag der Sondermarke Markus Huemer – Viele farbenfröhliche Trojans und eichelförmige Worms
Philatelie Shop Post am Rochus, Rochusplatz 1, 1030 Wien
Österreichische Post AG, Philatelie Ost, 1210 Wien
Regina Simon 47 x 30 mm
04.04.2019 Ersttagszusatzstempel
Region Ost 0664 624 2164
23.03.2019 9:00-13:00
500. Todesjahr Maximilian I.
Burg Wels, Burggasse 13, 4600 Wels
BSV Ovilava, Gerhard Weber
Herbert Gruber rund: 40 mm
06.04.2019
Region Mitte 0664 624 1691
29.03.2019 10:00-14:00
Ersttag der Sondermarke Wildschwein
Cumberland Wildpark BMSV-Gmunden, Grünau, Fischerau 12, Gottfried Blank, 4645 Grünau im go.blank@outlook.com Almtal
Kirsten Lubach rund: 40 mm
12.04.2019 Ersttagszusatzstempel
Region Mitte 0664 624 1691
29.03.2019 11:00-15:00
500. Todesjahr Maximilian I.
Volkskunstmuseum, Universitätsstraße 2, 6020 Innsbruck
Philatelistenclub Olympisches Dorf, Gerhard Thomann
Herbert Wiessner 39 x 36 mm
06.04.2019
Region West 0664 624 1691
30.03.2019 10:00-14:00
Ersttag der Sondermarke Kaplan-Turbine – Viktor Kaplan
Südbahn Museum Heizhausgasse 2, 8680 Mürzzuschlag
Österreichische Post AG, Philatelie Mitte, 8020 Graz
David Gruber rund: 38 mm
13.04.2019 Ersttagszusatzstempel
Region Mitte 0664 624 1691
31.03.2019 9:00-13:30
42. Sammler- und Händlertreffen in 2000 Stockerau *) MM Mobil
Zentrum-Z2000, Sparkassaplatz 2, 2000 Stockerau
Helmut Zodl, Tel.: 0664 2303332
Helmut Zodl rund: 40 mm
14.04.2019
Region Ost 0664 624 2164
Anlass
Standort
Veranstalter
01.03.2019 8:00-18:00
Nordische Ski WM
Eventcontainer Postfiliale, Klosterstraße 367, 6100 Seefeld
09.03.2019 8:00-13:00 (Präsentation 10:00)
Ersttag der Sondermarke Treuebonusmarke 2018 – Klatschmohn *) MM Mobil
09.03.2019 8:00-13:00 (Präsentation 10:00)
Rückfragen
Abbildung
*) Besondere Attraktion: Meine Marke Mobil. Nutzen Sie die Gelegenheit, lassen Sie sich vor Ort von uns fotografieren und nehmen Sie Ihre persönliche Briefmarke gleich mit nach Hause.
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