DIE
BRIEFMARKE
67. Jahrgang April 2019; Einzelpreis EUR 4,00 Sponsoring Post; Entgelt bezahlt; Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S
Post und Philatelie in Österreich
4/ 2019
500. Todestag Maximilian I. Ersttag am 11.04.2019
Comicmarken-Puzzle & Block „Ich hab dich lieb“ Sonderpostamt im VÖPh am 24.04.2019
AKTUELLES
„Tag der Offenen Tür 2019“ Ein toller Erfolg! Am 8. und 9. März 2019 fand der diesjährige „Tag der Offenen Tür“ im Verband der Österreichischen Philatelisten (VÖPh) in Wien statt. Schon bei der Eröffnung freitagabends konnten zahlreiche honorige Gäste begrüßt werden: allen voran der Botschafter von Luxemburg S. E. Marc Ungeheuer, der in seiner Ansprache die Zusammenhänge der Geschichte und Politik unserer beiden Staaten erwähnte, weiters der Vorstand der luxemburgischen Post, Herr Emile Espen sowie die Führungsspitze der luxemburgischen Philatelie, Kleine Geschenke für den Leiter der Philatelie Präsident und Ehin Luxemburg, Emile Espen ren-FIP-Präsident Jos Wolff mit seiner Stellvertreterin und ehemaligen FIP-Sekretärin Andrée Trommer-Schiltz. Die österreichische Post wurde vertreten durch Fr. Mag. Gerlinde Scholler. Ein äußerst gelungener Empfang gekrönt mit Moselwein aus Luxemburg, den unsere Gäste mitbrachten. Botschafter von Luxemburg, S. E. Marc Ungeheuer
Am Samstag, dem eigentlichen „Tag der Offenen Tür“ standen schon weit vor der Eröffnung um 10:00 Uhr die Interessenten auf der Stiege zum Verbandsheim Schlange. Dementsprechend war dann auch der Andrang während der Veranstaltung. Beide Postverwaltungen – Österreich und Luxemburg – hatten alle Hände voll zu tun, um die Sammler mit den gewünschten Markenprodukten zufrieden zu stellen. Der österreichische Verband legte einen speziellen PM-Kleinbogen, mit den Motiven „Stephansdom – Wien“ und „Notre-Dame – Luxemburg“ auf, sowie eine Sammelmappe mit all den Schmankerln dieser Ausgabe. Der luxemburgische Verband bot Maximumkarten des Gastlandes an und war ebenfalls sehr erfolgreich.
Viel Interesse auch am Stand der Österreichischen Post
Auch der Jugendstand wurde zahlreich besucht und so mancher Jungsammler hat hier interessante Briefmarken für seine Sammlung mit nach Hause genommen. Ebenso der WIPA-Verkaufsstand, der diverse Lücken bei den Sammlern füllen konnte. Wie immer waren auch österreichische Briefmarkenprüfer vor Ort, die mit Rat und Tat zur Verfügung standen. Jeder Besucher bekam natürlich ein kleines Geschenk und stündlich wurden Schwarzdrucke unter den Teilnehmern verlost. Ein Philatelietag mit einer dem Anlass entsprechenden Marke sowie die „Meine.Marke-Fotobox“ rundeten das vielseitige Angebot ab. Der wohl wichtigste Grund so eines Tages – die Kommunikation – kam natürlich auch nicht zu kurz. Es gab viele Gespräche mit Funktionären, Sammlern, aber auch mit Privatpersonen, die mit dem Sammeln von Briefmarken (noch) nichts zu tun hatten. Viele Fragen konnten beantwortet bzw. aufgenommen und so manches Missverständnis (beiderseits) ausgeräumt werden. Großer Andrang bei den Postverwaltungen und dem luxemburgischen Verband
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Alfred Kunz (AIJP)
AKTUELLES
Sonderpostamt im VÖPh Mittwoch, 24. April 2019, 9-13 Uhr im VÖPh, 1060 Wien, Getreidemarkt 1
PROGRAMM
diesmal mit zwei Ersttagen:
10 Uhr MARKENPRÄSENTATION durch Mag. Gerlinde Scholler
Ersttag: „Ich hab dich lieb“ (90c) Ersttag: „Der Weg des Briefes“ (320c)
* anschließend Signierstunde mit den Markenkünstlern
VÖPh-BELEGPROGRAMM
MARION FÜLLERER („Ich hab dich lieb“)
Verband Österreichischer Philatelisten-Vereine
sowie Stempelentwerfer DAVID GRUBER („Der Weg des Briefes“)
A-1060 Wien, Getreidemarkt 1
Alle Abb. Muster
* Sektbuffet
Verband Österreichischer Philatelisten-Vereine
Ä,FK KDE GLFK OLHE³ Marion Füllerer 2019
A-1060 Wien, Getreidemarkt 1
SK-1 „Ich hab dich lieb“ Format: C5, Preis: € 2,40
BESTELLUNGEN office.voeph@voeph.at oder +43 (0)1 587 64 69 Bestellschluss für Vorbestellungen:
ÄDer Weg des Briefes³ D. Gröstlinger 2019
SK-2 „Der Weg des Briefes“ Format: C5, Preis: € 4,70
Donnerstag, 18. April 2019
Die VÖPh-Bibliothek bedankt sich sehr herzlich bei ihren Spendern: Frau Grünwald – Frau Hain – Herr Fischnaller – Herr Mag. Kogler
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POSTGESCHICHTE
Maximilian I. Herrscher an der Zeitenwende Zweifelsohne eine der schillerndsten Herrscherfiguren der österreichischen Geschichte ist Maximilian I. (1459 - 1519), seines Zeichens österreichischer Erzherzog, Römischer König und als Nachfolger seines Vaters Friedrich III. seit 1493 Deutscher Kaiser. Dieser Bericht versucht ansatzweise die vielen Facetten des Lebens von Maximilian I. darzustellen, die u.a. auch weit in unser ureigenes Gebiet der Postgeschichte hinein reichen.
© Eigentum des Verfassers
Aber genauso wenig wie der (nach Meinung des Autors) sehr gut gelungene dreiteilige Historienfilm über Maximilian aus dem Jahr 2017 alles erfassen konnte, schaffen es auch die folgenden Seiten nicht, die Person Maximilians I. restlos darzustellen.
© Eigentum Rudi Setznagl, BSV Wr.Neustadt
Ganzsache 2009 der österreichischen Post zum 550. Geburtstag von Maximilian I.
Daher ist dieser Bericht eher der Versuch einer Würdigung anhand von philatelistischen Ausgaben und Stempeln betreffend jene Ereignisse, Taten und Daten, die allgemein bekannt sind und noch heute mit der Person des Kaisers verbunden werden. Maximilian I. wurde 1459 in Wr. Neustadt geboren und in der St.-Georgs-Kathedrale, seiner späteren Grabstätte, getauft. Kriegerische Auseinandersetzungen seines Vaters Friedrich III. mit dessen Bruder Albrecht VI. und später mit dem Ungarnkönig Matthias Corvinus führten dazu, dass Maximilian selten in Wien war und die meiste Zeit seiner Kindheit und Jugend in Wr. Neustadt verbrachte und verbringen musste, da Wien immer wieder in Feindeshand war. 1477 heiratete er – von seinem Vater, wie damals üblich, arrangiert und gegen Frankreich gerichtet – Maria von Burgund. Die Ehe wurde, sehr selten zu jener Zeit, vom Zweckzum Liebesbündnis, ehe Maria, mit dem 3. Kind schwanger, frühzeitig im Jahre 1482 bei einem Reitunfall ums Leben kam.
© Eigentum des Verfassers
Ganzsache als Reko
© Eigentum des Verfassers
© Eigentum des Verfassers
Nord-Korea 1984: Maximilian I. im Kreise seiner Familie
Sondermarke Österreich 1923 – Landeshauptstädte ANK 437, MiNr. 437 Kleinbogen von Nordkorea: Bildnisse europäischer Herrscher, MiNr. 2607
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POSTGESCHICHTE
© benchtalks / Pixabay
Den wohl nachhaltigsten bleibenden Eindruck hinterließ Maximilian I. mit dem Erweiterungsbau eines Innsbrucker Gebäudes, welches bis in die Gegenwart das Stadtbild von Innsbruck, des Kaisers langjährige Residenzstadt, prägt und sicher auch in Zukunft prägen wird: das Goldene Dachl.
Das Goldene Dachl am Neuen Hof in der Herzog-Friedrich-Straße der Innsbrucker Altstadt
Philatelistisch fand das Gebäude seinen Niederschlag u.a. in der Markenserie der Landeshauptstädte von 1923 (siehe Seite 10 links unten), in der Bautenserie als Wert zu 6,40 S am 1.2.1960 und auf einem Aerogramm 11 ATS aus dem Jahr 1989 von Innsbruck nach Björnöya (Bäreninsel, Norwegen, zwischen Nordkap und Spitzbergen.)
Österreich, Februar 1960: Bauwerke. Goldenes Dachl, Innsbruck MiNr. 1055, ANK 1112
Würdesäule. Bildung ermöglicht Menschen, sich selbst zu helfen und aufrechter durchs Leben zu gehen. brot-fuer-die-welt.de/bildung IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00
© Eigentum des Verfassers
© Schwaneberger Verlag GmbH
1420 als Sitz der Tiroler Landesfürsten erbaut, ließ Maximilian I. es zwischen 1497 und 1500 um den spätgotischen Prunkerker erweitern. Seinen Namen hat das Goldene Dachl wohl von den über 2600 feuervergoldeten Kupferschindeln. Reliefs am Erker zeigen Maximilian mit seinen beiden Ehefrauen Maria von Burgund und Maria Sforza von Mailand.
Aerogramm 11 Schilling
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POSTGESCHICHTE
Das Werk blieb jedoch unvollendet, erst im Auftrag seines Enkels Kaiser Ferdinand I. kam das Prunkgrabmal nach Innsbruck in die eigens dafür errichtete Hofkirche als sogenanntes Kenotaph (= Scheingrab).
Seine letzte Ruhe fand der Kaiser aber in seiner Geburtsstadt, das Grab befindet sich heute auf dem Gelände der Militärakademie. Der Todestag wurde schon wiederholt philatelistisch gewürdigt, wovon einige Beispiele Zeugnis ablegen: 450. Todestag auf Maximumkarte mit FDC (siehe Abb. links unten) sowie ein Maschinenwerbestempel von Innsbruck zur Ausstellung Maximilian 1969, die aus Anlass seines 450. Todestages dort stattfand.
© Eigentum des Verfassers
Maximilian I. setzte sich in Innsbruck ein zweites bauliches Denkmal: sein monumentales Grabmal in der Hofkirche mit eigener Geschichte. Zu Lebzeiten gab der Kaiser den Auftrag, dass die Bronzefiguren („Schwarze Mander“) sein Grab in der St.-Georgs-Kathedrale in Wr. Neustadt schmücken sollten.
MWST 1969 auf Ansichtskarte von Innsbruck nach Wien
© Eigentum des Verfassers
© Alle AK Eigentum von Dietmar Plattner, Verein Olympisches Dorf Innsbruck
Abschließend zur Postgeschichte: Die geographische Situation des immer größer werdenden Habsburgerreiches bedurfte zu Beginn der Neuzeit der Gründung eines organisierten Postwesens. Diese erfolgte ebenfalls durch Maximilian I., welcher 1490 der in Botendiensten bereits erfahrenen Familie Taxis (später Thurn und Taxis) dazu den Auftrag erteilte. Hierzu ein Gedenkblatt aus dem Jahr 1990 mit Sonderstempel „500 Jahre Postverbindungen“:
Gedenkblatt 500 Jahre Postverbindungen aus dem Jahr 1990
MC mit FDC und Sonderstempel St.Georgskirche
500 Jahre Postverbindungen in Europa Reco-Brief
© Eigentum Rudi Setznagl
© Eigentum des Verfassers
Ansichtskarten mit Bildern der Hofkirche Innsbruck, Schwarze Mander und Grabmal
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heko
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POSTGESCHICHTE
Kaiser Maximilian und die Anfänge der Post Weil im März die Alpe-Adria ihre große Ausstellung in Kamnik (Stein in Krain) abhielt und im Mai in Graz die große „Marke + Münze“ stattfindet, möchte ich heute einen kurzen Überblick auf die frühe Postgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Steiermark und Krain geben. Mit ganz wenigen Ausnahmen liegen die eigentlichen Anfänge der Post in Österreich im Dunkeln. Wirklich erwiesen ist ja nur, worüber Dokumente oder Briefe unmittelbar Auskunft geben können. Gerade was die Post betrifft, ging leider viel verloren oder ruht noch immer unentdeckt in Archiven. Eindeutig ist die Tatsache, dass jene Institution, die den Namen „Post“ als erste verdient, von Kaiser Maximilian I. gegründet wurde. Der „letzte Ritter“ verkörperte wie kein anderer Herrscher die Zeitenwende, in die er 1459 hineingeboren wurde. Vor exakt 500 Jahren verstarb er im Alter von 60 Jahren.
Doch für den jungen Herrscher galt nicht nur der später den Habsburgern zugesprochene Leitsatz Bella gerunt alii, tu felix Austria nube! (Kriege führen andere, du, glückliches Österreich, heirate). Denn Maximilian war kriegerisch sehr engagiert. Gerade die reiche Handelsrepublik Venedig stellte sich immer wieder seinen politischen Zielen in den Weg. Diese Kriege erforderten gute und rasche Nachrichtenverbindungen. Schon 1500 soll ein Postkurs von Innsbruck nach Görz und weiter bis Laibach errichtet worden sein, um rasche Informationen über Venedig zu erhalten. Vor allem aber waren es die Türken, die ab dem 15. Jahrhundert immer wieder die südliche Grenze Österreichs mit Raubzügen heimsuchten. Graz und Laibach wurden zu Zentren der Türkenabwehr. Wie wichtig eine Postbeförderung in diese Grenzregionen war, beweist ein Stundenpass aus 1506, briefanschrift:
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Die Hochzeit mit Maria von Burgund verschaffte dem Habsburger ein Reich, das sich vom heutigen Oberitalien bis zu den Benelux-Staaten erstreckte. Er erkannte die Notwendigkeit einer raschen Nachrichtenverbindung, einer lückenlosen Kommunikationslinie. Mit dem aus Norditalien stammenden Hause Taxis engagierte Maximilian nur drei Jahre nach seiner Wahl zum Römischen König 1489 erfahrene Fachleute. Die erste Postlinie verlief von Mechelen in Burgund nach Innsbruck, dem südlichen Regierungssitz Maximilians.
Maximilian I.: Kaiser einer Übergangszeit. Der „letzte Ritter“ legte mit der Gründung der Post den Grundstein für die Kommunikation der nächsten 500 Jahre.
der die Verbindung von Graz nach Wien über den Wechsel belegt. Ein ähnlicher Stundenpass existiert auch aus dem Jahre 1514. In seinem umfassenden Artikel über die Frühgeschichte der Post in Graz im „Grazer Handbuch für Postgeschichte und Stempelkunde 1978“ berichtet Hermann Schmirler von einem Postkurs von Villach nach Laibach, der bereits 1507 bestanden haben soll. Gleichzeitig, so die Theorie Schmirlers, könnte ein Kurs von Graz über Marburg und
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POSTGESCHICHTE
Cilli nach Laibach gelegt worden sein. Allerdings fehlen für diese Postverbindungen bis heute jegliche Beweise. Denn nur kaiserliche Dekrete oder postalische Hinweise könnten diese Linien belegen. Doch haben wir in der frühen Zeit der Post ein Problem: Wir finden auf Briefen keinerlei Hinweise über die Art der Beförderung. Man kann jedoch sicher davon ausgehen, dass Briefe des Kaisers, seiner Familie und seines unmittelbaren Hofstaates mit der regulären Post befördert wurden. Für die Allgemeinheit zugänglich wurde die Post offiziell erst 1525 mit der Botenordnung von König Ferdinand I.
In der Datumzeile steht „Geben in unnser Stat Cili“, der Beleg dafür, dass der Kaiser aus der südsteirischen Stadt schrieb.
Postverbindungen und Poststationen wurden aber auch vor Reisen des Kaisers errichtet. Denn die Post war zur Zeit Maximilians für die Organisation kaiserlicher Reisen verantwortlich. Somit ist ein Beleg für die Existenz der Post gegeben, wenn aus einem Gebiet der Brief eines Kaisers existiert. Da ist es schon ein besonderes Glück, wenn durch Zufall ein Kaiserbrief auftaucht, der eine jahrelange Spekulation beweist. So geschehen kürzlich in einem deutschen Auktionshaus, das einen Brief von Kaiser Maximilian I. aus Cilli im Angebot hatte. Das Schreiben geht nach Regensburg und ist datiert mit dem 6. Juni 1514.
„sechsten tag Juny“ zeigt das Datum des ersten Besuches von Kaiser Maximilian. Er war danach noch zwei Mal in Cilli. Die Paraphe bedeutet „per regem per se“ und ist die persönliche Unterschrift von Maximilian als Kaiser.
Im „Grazer Handbuch“ beschreibt Schmirler, dass Maximilian I. angeblich im Sommer 1514 von Wien über Graz nach Krain bis Laibach reiste, um sich persönlich ein Bild von der Türkengefahr zu machen. Mit dem neu entdeckten Brief ist also der Postkurs in der Untersteiermark und wohl auch in Krain für das Jahr 1514 belegt. Noch deutlicher beschreibt 1896 Peter von Radics in seiner Monographie „Die k.k. Post in Krain“ die Reise des Kaisers in der Steiermark und Krain. Er zitiert eine Quelle, nach der Maximilian am 6. Juni Cilli besucht hat und am 20. Juni in Laibach eingetroffen ist. Der vorliegende Brief, datiert nun vom 6. Juni, belegt also auch die Richtigkeit der Reiseroute. Es ist besonders schön, dass Maximilian am 10. Juni 1514 Stein in Krain, also Kamnik, den Alpe-Adria-Ausstellungsort, besucht hat. Damit kann man für das Jahr 1514 auf jeden Fall behaupten, dass damals die Post in Kamnik war. Was die Beförderung des vorliegenden Briefes betrifft, so ist er von Cilli mittels der Post über Marburg nach Graz und
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dann über den Wechsel weiter nach Wien befördert worden. Weiter ging der Weg entlang der Donau bis Regensburg. Postmeister in Graz war 1514 ein Simon von Taxis, dessen Beziehung zu den Reichspostmeistern jedoch weiterhin nicht ganz geklärt ist. Fünf Jahre später, am 12. Jänner 1519, starb Maximilian I. Er schuf aufgrund seiner geschickten Heiratspolitik jenes Reich, von dem sein Enkel Karl V. später sagte, dass die Sonne in diesem Reich nie unterginge. Denn noch 1514 verheiratete der alte Kaiser seinen Enkel Ferdinand (später Kaiser Ferdinand I.) mit Anna Jagiello, der Erbin von Ungarn und Böhmen. Und Maximilians Sohn Philipp (der Schöne) erbte Spanien mit all seinen Kolonien. Es war König Philipp, der Franz von Taxis zum Generalpostmeister erhob und damit den Grundstein für den jahrhundertelangen Erfolg der Familie Taxis (später Thurn und Taxis) legte. Gerald Heschl
ALBUM
Eine Briefmarke für die Liebe Etwas ganz Besonderes ist dieser Briefmarkenblock mit einer Botschaft, die sagt: „Ich hab’ dich lieb – von ganzem Herzen!“ Ausgabetag: 24.04.2019
© Le Panda / shutterstock.com
Und seien wir ehrlich: Es geht doch nichts über einen persönlichen, mit der Hand geschriebenen Liebesbrief – sei es nun in Form eines Gedichtes oder einfach einer Liebeserklärung in simplen Worten. Das ist heute noch so, nein, das ist heute Herzen: ein Symbol der Liebe im digitalisierten Zeitalter wohl mehr denn je so. Denn flattert eine solche Liebesnachricht ins Haus, so weiß der Empfänger jedenfalls, dass jemand an ihn denkt und ihn vermisst. Ein Brief oder eine mit Bedacht ausgewählte Postkarte ist ja bei Weitem romantischer als eine E-Mail oder eine Nachricht über einen Messenger-Dienst, und seien auch noch so viele Smileys beigefügt. Wenn nun diese Postsendung auch noch mit passenden Briefmarken frankiert ist, dann ist das wohl eine eindeutige Botschaft. Der Sondermarkenblock „Ich hab dich lieb“ ist genau so eine Briefmarke mit eindeutiger Botschaft in Wort und Bild. Wobei die Botschaft dieser Marke nicht nur auf die romantische Liebe und klassische Liebesbriefe beschränkt ist, sondern auch bestens dafür geeignet ist, sich gegenüber Freunden und Verwandten, also nahestehenden und geliebten Menschen zu bekennen. Etwas Besonderes an diesem Block ist auch, dass damit sowohl eine Inlandssendung (Standardwert zu 80 Cent) als auch – gemeinsam mit der 10-Cent-Briefmarke – ein Poststück ins europäische Ausland frankiert werden kann. Erstmals bietet die Österreichische Post damit die beiden wichtigsten Tarifstufen als Kombination auf einem Markenblock. Beide Briefmarken können aber natürlich auch getrennt voneinander verwendet werden. Egal also, ob eine Ansichtskarte an die beste Freundin, ein Muttertagsbrief oder aber ein Liebesbrief damit frankiert wird – die beiden Motive mit den „herzlichen“ Botschaften bereiten wohl jedem Adressaten Freude.
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© Zukerman / shutterstock.com
Was haben Ovid, Wolfgang Amadeus Mozart, John Lennon, Johann Wolfgang von Goethe und Karl Marx gemeinsam? Nun, sie alle sind Verfasser glühender Liebesbriefe, wenn auch zu gänzlich anderen Zeiten. Die genannten Herren sind auch nur berühmte Beispiele, denn die Anzahl derer, die sich der Form des Liebesbriefes bedienten, um ihre Gefühle auszudrücken, ist schier unendlich und umfasst natürlich auch Frauen.
ALBUM
Sonderpostämter Datum Zeit
EntwerferIn DesignerIn
Gefälligkeitsabstempelung
BSV Wien, Herr Erich Bober, Steinmüllergasse 82/4, 1160 Wien, Tel: 0664/1901140, E-Mail: mona.calander@voeph.at
Anita Kern rund: 40 mm
23.04.2019
Region Ost 0664 624 2164
OeNB West, Adamgasse 2, 6020 Innsbruck
Österreichische Post AG, Philatelie West, 5020 Salzburg
David Gruber rund: 38 mm
25.04.2019 Ersttagszusatzstempel
Region West 0664 624 1468
Ersttag der Sondermarke 500. Todestag Kaiser Maximilian I.
Burg Wels, Burggasse 13, 4600 Wels
Österreichische Post AG, Philatelie Mitte, 4407 Steyr-Gleink und BSV Ovilava, Herr Gerhard Weber
David Gruber rund: 38 mm
25.04.2019 Ersttagszusatzstempel
Region Mitte 0664 624 1691
Ersttag der Sondermarke 500. Todestag Kaiser Maximilian I.
Theresianische Militärakademie, Westtor an der Grazerstraße, 2700 Wiener Neustadt
Österreichische Post AG, Philatelie Ost , 1210 Wien und BSV Wiener Neustadt, Mag. Friedrich Windbichler
David Gruber rund: 38 mm
25.04.2019 Ersttagszusatzstempel
Region Ost 0664 624 2164
Ersttag des 24.04.2019 Sondermarkenblocks 9:00-13:00 (Präsentation Der Weg des Briefes 10:00)
Verband Österreichischer Philatelistenvereine, Getreidemarkt 1, 1060 Wien
Verband Österreichischer David Gruber Philateliestenvereine, 45 x 33 mm Getreidemarkt 1, 1060 Wien
08.05.2019 Ersttagszusatzstempel
Region Ost 0664 624 2164
Ersttag des 24.04.2019 Sondermarkenblocks 9:00-13:00 (Präsentation Ich hab dich lieb 10:00)
Verband Österreichischer Philatelistenvereine Getreidemarkt 1, 1060 Wien
Verband Österreichischer Marion Füllerer Philateliestenvereine, 39 x 38 mm Getreidemarkt 1, 1060 Wien
08.05.2019 Ersttagszusatzstempel
Region Ost 0664 624 2164
Anlass
Standort
Veranstalter
08.04.2019 12:00 - 16:00
100 Jahre BSV Wien
Philatelie Shop Post am Rochus, Rochusplatz 1, 1030 Wien
11.04.2019 14:00 - 18:00
Ersttag der Sondermarke 500. Todestag Kaiser Maximilian I.
11.04.2019 9:00-13:00
11.04.2019 9:00-13:00
Rückfragen
Abbildung
Meine Marke auf Tour PLZ 1050 1100 1120 1140 1210 1220 1225 1235 2320 2331 2460 3100 3390 3950 4020 4320 5020 5700 6023 6370 6800 6900 8041 8052 8430 8630 8940 8990 9400 9501
Ort Wien Wien Wien Wien Wien Wien Wien Wien Schwechat Vösendorf Bruck an der Leitha St. Pölten Melk Gmünd Linz Perg Salzburg Zell am See Innsbruck Kitzbühel Feldkirch Bregenz Graz-Liebenau Graz-Wetzelsdorf Leibnitz Mariazell Liezen Bad Aussee Wolfsberg Villach
Straße Jahngasse 35-37 Favoritenstraße 98 Schönbrunner Straße 273 Felbigergasse 37 Bahnsteggasse 17-23 Am Bahnhof 4 Hasibederstraße 2 Liesinger Platz 2 Wiener Straße 2 Ortsstraße 73-77 Leithagürtel 2 Bahnhofplatz 1a Wiener Straße 85 Bahnhofsplatz 1 Bahnhofplatz 11 Dirnbergerstraße 2 Südtiroler Platz 1 Postplatz 4 Gumppstraße 26 Josef-Pirchl-Straße 11 Bahnhofstraße 31 Seestraße 5 Liebenauer Hauptstraße 249 Burenstraße 85 Bahnhofstraße 3 Dr.-Ludwig-Leber-Straße 4 Hauptplatz 13 Ischler Straße 94 Herberthstraße 1 8.-Mai-Platz 2
Von
Bis
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Stand 18.03.2019. Änderungen und Druckfehler vorbehalten!
Auch heuer haben Sie wieder die Gelegenheit, sich Ihre persönliche Briefmarke in den Filialen der Österreichischen Post anfertigen zu lassen. Alle Standorte, an denen wir diesen Service anbieten, finden Sie in unserem Tourplan.
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