Die Briefmarke 07-08/2019

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DIE

DIE

BRIEFMARKE

67. Jahrgang Jul./Aug. 2019; Einzelpreis EUR 4,00 Sponsoring Post; Entgelt bezahlt; Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S

Post und Philatelie in Österreich

7-8/2019

50 Jahre Mondlandung Sonderpostamt im VÖPh am 20. Juli 2019

„phila“-Toscana von 23. - 25. August 2019 in Gmunden


AKTUELLES

Sonderpostamt „50 Jahre Mondlandung“ Samstag, 20. Juli 2019, 9 - 13 Uhr im VÖPh, 1060 Wien, Getreidemarkt 1 Veranstaltet von den „Gmünder Weltraumfreunden“ (siehe „Aus unseren Vereinen“, Seite 40) findet am Samstag, den 20. Juli 2019, von 9-13 Uhr in den Räumlichkeiten des VÖPh ein Sonderpostamt anlässlich des Jubiläums der Landung auf dem Mond statt. Zum Ersttag des von der Österreichischen Post verausgabten Markenblocks „50 Jahre Mondlandung“ (420 c) bietet der VÖPh folgende Ersttagsbelege an:

Verband Österreichischer Philatelisten-Vereine

DAVID GRUBER erhältlich. Er wird beim Sonderpostamt persönlich anwesend sein.

Verband Österreichischer Philatelisten-Vereine

A-1060 Wien, Getreidemarkt 1

A-1060 Wien, Getreidemarkt 1

Alle Abb. Muster

David Gruber 2019

50 Jahre Mondlandung

Beide Belege sind auch mit Signatur des Marken- und Stempelentwerfers

50 Jahre Mondlandung David Gruber 2019

Mond-2 ET-Beleg mit Einzelmarke, Format C6, Preis: € 5,40

Mond-1 ET-Beleg mit Markenblock, Format C5, Preis: € 5,70

BESTELLUNG im VÖPh-Büro office.voeph@voeph.at oder +43 (1) 587 64 69 bis spätestens Mittwoch, 17. Juli 2019

VÖPh zu Gast in Gmunden von 23. - 25. August 2019 Auch heuer wird der VÖPh wieder in Gmunden bei der „phila“TOSCANA vertreten sein. Beim VÖPh-Stand erwarten Sie • Philatelistische Beratung • Diverse Personalisierte Briefmarken (Restbestände, solange der Vorrat reicht) • Infos zum „JUBILÄUMSABO 2021“ Hinweis: vor Ort wird ein Musteralbum zur Ansicht aufliegen Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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AKTUELLES

Sonderpostbeförderung & Sonderpostamt „100 Jahre Frauenwahlrecht“ Dienstag, 17. September 2019, 8:30 - 13 Uhr im VÖPh, 1060 Wien, Getreidemarkt 1 SONDERPOSTBEFÖRDERUNG PER FIAKER Den Ersttag des Markenblocks „100 Jahre Frauenwahlrecht“ (90 + 45 c) nimmt der VÖPh zum Anlass für eine Sonderpostbeförderung: eine Fiakerfahrt von den Räumlichkeiten des Verbandes gegenüber der Wiener Secession zum Parlament.

PROGRAMM 8:30 - 9:30 Uhr letzte Abgabemöglichkeit

Der eigens dafür gestaltete Sonderpostbeleg ist ausschließlich im VÖPh entweder blanko oder echt gelaufen in der unten abgebildeten Ausführung (Entwertung der Sondermarke durch den Ersttagssonderstempel, Sonderstempel für die Sonderpostbeförderung sowie Ankunftsstempelung mit dem OT-Stempel 1017 des Parlaments auf der Anschriftsseite) erhältlich.

9:30 Uhr Sonderpostbeförderung mit dem Fiaker von der Secession zum Parlament

Der Reinerlös des Belegverkaufes ergeht an den Verein Wiener Frauenhäuser, 1060 Wien.

10 Uhr Markenpräsentation Mag. Gerlinde Scholler, Öst. Post AG und 2. Nationalratspräsidentin Doris Bures

VERKAUF & BESTELLUNGEN Das Sonderkuvert sowie die MC-Karte sind im VÖPh-Büro (+43 1 5876469 oder office.voeph@voeph.at) erhältlich und können bis 9. September 2019 bestellt werden. Die Blankokuverts für die Sonderpostbeförderung werden auch in Gmunden direkt beim VÖPh-Stand erhältlich sein.

ab ca. 10:30 Uhr Buffet, Belegverkauf und Signierstunde mit Dr. Anita Kern

Verband Österreichischer Philatelisten-Vereine

A-1060 Wien, Getreidemarkt 1

MC zum Ersttag, Preis: € 2,90 t

Markenblock: A. Kern 2019

Fotos © T. Mannsbart

100 JAHRE FRAUENWAHLRECHT - Sonderpostbeförderung mit Fiaker

An den VÖPh Getreidemarkt 1 1060 Wien

von der Secession – VÖPh zum Parlament 17.9.2019

Alle Abb. Muster

Sonderpostbeförderung: SPB-1 Blanko: Preis: € 3,50, SPB-2 Ersttag: Preis: € 5,-

Bitte beachten Sie folgende Hinweise zur Sonderpostbeförderung: Richtlinien: Für diese Sonderpostbeförderung sind ausschließlich die vom Veranstalter speziell dafür aufgelegten und als solche gekennzeichneten Belege zugelassen. Diese Sendungen müssen vollständig freigemacht, mit einer Empfängeranschrift versehen sein und fristgerecht bei der Zentralen Stempelstelle der Österreichischen Post AG, Rochusplatz 1, 1030 Wien einlangen. Aufgabemöglichkeiten: •

bis 10.9.2019

bei der Zentralen Stempelstelle (persönlich oder auf dem Postweg in Überkuvert, Adresse oben)

bis 9.9.2019

bei allen Sonderpostämtern, sowie beim VÖPh (Montag-Donnerstag 9-15 Uhr) (als Kundenservice reichen wir Ihre Belege für Sie an die Zentrale Stempelstelle weiter)

am 17.9.2019

von 8:30 – 9:30 Uhr direkt beim Sonderpostamt im VÖPh

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AKTUELLES

„phila“-Toscana 2019 Die „phila“-Toscana steht heuer unter dem Motto „125 Jahre Straßenbahn Gmunden“ und „40 Jahre UNO Postamt in Wien“. Zudem ist der AUSTRIA CUP 2019 – 2021 zum dritten Mal in Gmunden zu Gast. Dies verdanken wir unserem verstorbenen Obmann Reinhard Neumayr, der jeder neuen Idee positiv gegenüberstand. Die Straßenbahn in Gmunden, deren 125. Jubiläum heuer begangen wird, geht auf die Pferdeeisenbahn Gmunden – Linz – Budweis zurück. Doch wie kam es dazu? Bereits 1814 gab es Pläne zum Bau einer Eisenbahn zwischen Linz und Gmunden. Damals gingen die Gedanken dahin, entweder die Traun zu regulieren und einen Schifffahrts­ kanal zu bauen oder doch eine Eisenbahnlinie zu errichten. Im Jahre 1827 bewarb sich Ing. Franz Zola, der beim Bau der Budweiser Bahn tätig war, um das Privileg zum Bau und Betrieb einer Holzeisenbahn zwischen Linz/Donau bis nach Gmunden/See.

Aus dem Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt

1829 erhielt Ing. Zola schließlich das gewünschte Privileg und gründete dazu die k.k. priv. Zolasche Eisenbahngesellschaft. Er hatte aber Probleme, genügend Geld für das Baukapital zu beschaffen. Auch die Gründung einer Aktiengesellschaft führte nicht zum Erfolg, sodass Zola gezwungen war, das Privileg an die Wiener Bankhäuser Geymüller, Rothschild und Stametz zu verkaufen. Die Bankhäuser gaben das Privileg 1834 an die k.k. priv. Erste Eisenbahn-Gesellschaft ab, die wiederum Ing. Schönerer zum Bauführer bestellte. Sogleich begann man im Frühjahr 1834 mit dem Ablösen der Grundstücke. Die Vermessungsarbeiten und die Bauarbeiten wurden alsbald aufgenommen. Bei der Trassenführung nach Gmunden gab es im Unterschied zur Linie Budweis – Linz keine Probleme. Das Teilstück Linz – Maxlhaid mit einer Länge von ca. 24 km wurde am 1. Juni 1834 eröffnet. Am 1. April 1835 wurde das Teilstück Maxlhaid – Wels (ca. 5 km) und am 1. August 1835 das Teilstück Wels – Lambach (ca. 15 km) eröffnet. Im Juni 1835 genehmigte Kaiser Franz I. den Bau der Zweiglinie von Linz zum Donauumschlagplatz Zizlau. Am 1. Mai 1836 wurde der Rest der Trasse Lambach – Gmunden/Traundorf (ca. 23 km) eröffnet. Im Jahr 1842 wurde die gesamte Strecke bis Gmunden-Stadt verlängert und endete vor dem Rathaus am Ufer des Traunsees. Im Jahre 1854 genehmigte das Handelsministerium den Lokomotivbetrieb zwischen Linz und Gmunden. Die Wiener Neustädter Maschinenfabrik W. Günther (später Sigl) baute eigens für diese Spurweite die Dampflokomotive 6

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Erinnerungstafel in Gmunden Zentrum


AKTUELLES

Linz mit einer Leistung von 25 PS, die bereits Mitte 1854 Probefahrten absolvierte. Man stellte fest, dass der Unterbau nicht für eine Lokomotiveisenbahn geeignet sei. Dadurch wurde der Unterbau für die Strecke Linz – Gmunden für den Dampfbetrieb adaptiert. 1856 verkehrten die letzten Züge mit Pferdebespannung zwischen Linz und Gmunden. Gleichzeitig wurde der planmäßige Dampfbetrieb auf diesem Teilstück aufgenommen. Am 23. Oktober 1877 erhielt Gmunden durch die Salzkammergutbahn Anschluss an das gesamtösterreichische Eisenbahnnetz. Zuvor hatte eine 1875 eingesetzte Kommission zu erreichen versucht, dass die Strecke nicht zu nah an die auf Ruhe bedachte Kurstadt heranführte, aber auch nicht zu weit entfernt verlief. Der Bahnhof Gmunden befand sich folglich in Altmünster, erst in späteren Jahren wurde das Areal Gmunden zugesprochen. Letztlich erwies sich die Entfernung vom Zentrum zum damaligen Rudolfsbahnhof, benannt nach der KronprinzRudolf-Bahn-Gesellschaft, aber doch als zu weit. Beschwerden von Bürgern und Besuchern waren die Folge. Deshalb beschloss die Stadt den Bau einer gemeindeübergreifenden Lokalbahn – der heutigen Straßenbahn – zwischen Rathausplatz und Bahnhof.

geschritten, welche um halb 2 Uhr nachmittags ab elektrischem Bahnhof in der Richtung bis zum Staatsbahnhofe und von da retour in die Stadt bis zur Ausweiche, als dem schwierigsten Punkt, sodann ohne Unterbrechung wieder zum Staatsbahnhofe und zurück in die elektrische Station ausgeführt worden ist. Das Ergebnis der Vorrevision war ein sehr zufrieden stellendes: Von heute ab dürfen Probefahrten täglich nach allen Richtungen zur Schulung des Personals vorgenommen werden.“ Am frühen Nachmittag des 13. August 1894 erfolgte die offizielle Eröffnung. Während der Probefahrt am Morgen des Tages waren Reit- wie Zugpferde entlang der Strecke postiert worden, um die Tiere visuell wie akustisch an die Bahn zu gewöhnen. Nach der Lokalbahn Mödling–Hinterbrühl und der Straßenbahn Baden war die Gmundner Straßenbahn die dritte elektrische Bahn Österreichs. Vorerst hatte von insgesamt neun Stationen nur die Haltestelle Stadtpark ein Wartehäuschen. Der Streckenabschnitt ab Kuferzeile war zum Zeitpunkt der Bahneröffnung nicht gepflastert. Neben Personen wurden auch Gepäckstücke zum ehemaligen Hotel Post und zum Hotel Schwan transportiert. Die Fahrzeit betrug etwa 15 Minuten. Abends verkehrten aus wirtschaftlichen Gründen Pferdeomnibusse im Schienenersatzverkehr.

Die Gmundner Straßenbahn wurde meterspurig errichtet, denn bei einer normalspurigen Strecke hätte das Militär ein Mitspracherecht gehabt. Die auf Stern & Hafferl in Wien ausgestellte Konzessionsurkunde vom 13. Juni 1894 wurde im Reichsgesetzblatt Nummer 152 veröffentlicht. Die Linzer Tagespost berichtete damals: „Elektrische Bahn. Aus dem Salzkammergut, 21. Juli, wird uns gemeldet: Heute nachmittags hat bei der Gmundner elektrischen Bahn eine polizeitechnische Vorrevision stattgefunden, an welcher sich nachgenannte Personen beteiligt haben: Von der General Inspektion der Österreichischen Eisenbahnen Oberinspektor Glüd Kommissionsleiter, Inspektor von Leber als Elektrotechniker und Kommissar Karl Ritter von Mischer. Von der politischen Behörde der Bezirkshauptmann Baron Michelburg Labia und Bürgermeister – von Gmunden – Kaltenbrunner. Außerdem haben der Kommission angewohnt die Herren: Josef Stern und Franz Hafferl als Eigentümer der Bahn; von der elektrischen Fabrik Egger & Co. in Wien die Ingenieure Ernst Egger und Ferdinand Wessel. Mit einer eingehenden Revision der Maschinen und des Kessels sowie der Waggons wurde der Anfang gemacht und hierauf zur Probefahrt

Die Triebfahrzeuge der Straßenbahn Gmunden im Jahr 2005 von links nach rechts: GM100, GM 5, GM 8,9,10

Horst E. Horin (AIJP) WWW.

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ASTRO

50 Jahre Mondlandung „I think we're going to the moon because it's in the nature of the human being to face challenges.“ (Ich glaube wir fliegen zum Mond, weil es in der Natur des Menschen liegt, sich Herausforderungen zu stellen) Neil Armstrong Am 4. Oktober 1957 läutete die Sowjetunion zur Verwunderung der westlichen Welt mit dem Start des ersten Satelliten namens Sputnik 1 das Zeitalter der Raumfahrt ein. Bereits ein Monat später folgte am 3. November 1957 Sputnik 2 mit der Hündin Laika an Bord. Ein weiterer Erfolg für die Sowjetunion, wenn auch mit bitterem Beigeschmack: Laika konnte nach dem damaligen Stand der Technik nicht zur Erde zurückgeholt werden und verendete an Überhitzung im Raumschiff. Wenige Monate später gelang den USA nach etlichen Fehlschlägen endlich der Start des Satelliten Explorer 1.

Rumänien, 15. Februar 1967: Erster Satellit Sputnik 1

Länder wie Panama, Paraguay und fast alle Scheichtümer auf den Zug auf und überhäuften die Sammler mit zahlreichen Ausgaben. Im August 1960 schickten die Sowjets die beiden Hunde Strelka und Belka im Raumschiff Sputnik 5 (KorablSputnik 2) ins All und brachten sie nach 18 Erdumkreisungen sicher zur Erde zurück. Auch beim ersten bemannten Raumflug hatten die Sowjets die Nase vorn. Am 12. April 1961 umkreiste Jurij Gagarin im Raumschiff Wostok 1 die Erde in 108 Minuten. Er wurde vor der Landung aus der Rückkehrkapsel katapultiert und landete sicher an einem Fallschirm unweit seines Raumschiffes südwestlich von Engels in der Region Saratow. Am 5. Mai 1961 begann die amerikanische bemannte Raumfahrt mit dem Flug des Astronauten Alan B. Shepard, Jr. Er führte einen ballistischen Höhenflug durch und landete bereits nach 15 Minuten im Atlantik.

Ascension, 15. Februar 1971: Hündin Laika in Sputnik 2

Die sowjetische Mondsonde Lunik 2 schlug am 13. September 1959 hart auf dem Mond auf. Lunik 3 sandte im Oktober 1959 die ersten Fotos von der Rückseite des Mondes zur Erde. Spätestens jetzt begann die Raumfahrt für die Philatelie interessant zu werden. Fast jeder Satellit wurde mit einer Markenausgabe im Ostblock gewürdigt. Da viele Sammler ein neues Sammelgebiet fanden, sprangen viele

Sowjetunion, 9. März 1984: 50. Geburtstag von Jurij Gagarin

Sowjetunion, 13. April 1961: Jurij Gagarin

Ajman, 16. März 1971: Alan Shepard, Jr.

Ascension, 15. Feb 1971: Start der Glenn

Bis 1965 waren die Sowjets den Amerikanern immer einen Schritt voraus: Flug der Raumschiffe Wostok 3 und 4 innerhalb von 24 Stunden, Flug der ersten Kosmonautin Valentina Tereschkowa, erster Flug eines mehrsitzigen Raumschiffes 1964 mit drei Kosmonauten an Bord und 1965 folgte der erste Weltraumspaziergang durch den Kosmonauten Alexej Leonow. Amerika ging einen Weg der kleinen Schritte und setzte nach den sechs bemannten Mercury-Flügen auf das Projekt Gemini. Mit diesem Programm erreichten die Amerikaner in den Jahren 1964 bis 1966 alle notwendigen Techniken für einen künftigen Flug zum Mond: Rendezvousmanöver, Kopplung von Raumflugkörpern, Ausstiege in den freien Weltraum, Bahnänderungen und die Zusammenarbeit der Astronauten mit den Bodenstationen.

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ASTRO

Ungarn, 4. September 1962: Gruppenflug der Raumfahrzeuge Wostok 3 und Wostok 4

Nordjemen, 19. Mai 1968: 1. Todestag von Komarow

Beim Flug von Apollo 7 testeten die Astronauten Schirra, Eisele und Cunningham im Oktober 1968 das umkonstruierte Apollo-Raumschiff. Beim zweiten bemannten Einsatz des Apollo-Raumschiffes starteten Borman, Lovell und Anders mit einer Saturn V-Rakete zum Mond und erreichten am 24. Dezember dessen Umlaufbahn. Als Weihnachtsbotschaft verlasen sie während einer Fernsehübertragung die ersten Zeilen der biblischen Schöpfungsgeschichte. Nach 10 Mondumrundungen kehrten die Astronauten am 27. Dezember 1968 mit zahlreichen Fotos künftiger Landegebiete auf dem Mond zurück.

Albanien, 28. Februar 1963: Raumkapseln Wostok 3 und Wostok 4 im Orbit

1967 war das schwärzeste Jahr in der Geschichte der Raumfahrt: Verlust der drei Astronauten von Apollo 1 bei einem Bodentest des neu angelaufenen Apollo Programms und Tod des Kosmonauten Komarow bei der Landung des neuen Sojus-Raumschiffes. Auf der Suche eines Landeplatzes für die bemannten Mondmissionen waren unbemannte sowjetische LunaMondsonden und amerikanische Mondsonden des Typs Ranger, Surveyor und Lunar Orbiter wesentliche Wegbereiter. Während es durch den herben Rückschlag mit dem Tod von Grissom, White und Chaffee zu einer Verzögerung bei den bemannten Raumflügen des ApolloProgramms gekommen war, machten die USA riesige Fortschritte mit den Trägerraketen der Saturn-Familie, deren erster Start (AS-1) bereits im Oktober 1961 stattfand. Die für Flüge um die Erde entwickelte Saturn IB startete erstmals am 26. Februar 1966 beim Flug AS-201 mit einem unbemannten Apollo-Raumschiff. Am 9. November 1967 erfolgte der erste Start der 110,6m hohen Saturn V-Mondrakete beim Flug Apollo 4.

Der Flug Apollo 9 diente hauptsächlich der Erprobung der Mondlandefähre in der Erdumlaufbahn. Der Start der Astronauten McDivitt, Scott und Schweickart mit einer Saturn V-Trägerrakete erfolgte am 3. März 1969. Kommandokapsel und Mondfähre trennten sich und wurden nach einer Entfernung bis zu 180 km wieder aneinander gekoppelt. Auch die Triebwerke der Landefähre wurden mehrmals gezündet und erfolgreiche Bahnänderungen wurden durchgeführt. Als Generalprobe für die Apollo 11-Mondlandung diente die am 18. Mai 1969 gestartete Mission Apollo 10 mit den Astronauten Stafford, Young und Cernan. Der Test der Mondlandefähre fand diesmal in der Mondumlaufbahn statt. Stafford und Cernan näherten sich der Mondoberfläche bis auf 14 km bevor sie wieder an das Apollo Raumschiff mit John Young ankoppelten. Nach der Rückkehr zur Erde am 26. Mai 1969 waren die Amerikaner nur noch einen Schritt entfernt von der von US-Präsident John F. Kennedy 1961 erteilten Aufgabe an die Nation, noch vor Ende des Jahrzehnts einen Menschen zum Mond und wieder sicher zurück zur Erde zu bringen. Am 10. Jänner 1969 wurde die Apollo 11-Besatzung der Öffentlichkeit vorgestellt. Als Kommandant der Apollo 11-Mission wurde Neil Armstrong ausgewählt. Der erfolgreiche Kampfpilot der US-Navy und spätere NASA Testpilot (X-15) wurde 1962 in die 2. NASAAstronautengruppe aufgenommen. Seinen ersten Raumflug

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ASTRO

absolvierte er mit dem Raumschiff Gemini 8. Pilot der Mondlandefähre war Edwin „Buzz“ Aldrin, Mitglied der 3. Astronautengruppe und Pilot der Gemini 12-Mission. Pilot des Apollo-Raumschiffes war Michael Collins, ebenfalls Mitglied der 3. Astronauten­ gruppe. Er war Pilot der Gemini 10-Mission. Für einen reibungslosen Funkverkehr bekamen die Raumschiffe Rufnamen: Columbia (Apollo-Raumschiff) und Eagle (Mondlandefähre). Als Missionsemblem wählte man einen Weißkopfseeadler mit einem Olivenzweig in seinen Krallen knapp über der Mondoberfläche. Als Landestelle suchte man eine Stelle mit wenigen Kratern und Geröll im Meer der Ruhe.

20. Juli) den Mond und sprach die berühmten Worte: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!“ Aldrin folgte 20 Minuten später.

Meterstempel einer Zulieferfirma mit der Mondlandefähre

Barbuda, 21. Mai 1980: Abzeichen der Besatzung

Beleg der NASA-Trackingstation auf der Insel Guam, welche Funkkontakt mit der Apollo 11-Besatzung während des Mondspazierganges hatte Block aus Belgien mit der Original­ unterschrift von Neil Armstrong aus der Sieger-Unterschriftenserie

Am 20. Mai wurde die Saturn V-Rakete vom VAB zur Startrampe 39A gebracht. Nach zahlreichen Tests erfolgte am 16. Juli 1969 der Start der 2940 Tonnen schweren Rakete vom Kennedy Space Center. Nach Erreichen der Umlaufbahn um die Erde wurde die dritte Raketenstufe für 6 Minuten erneut gezündet und das Apollo-Raumschiff auf Mondkurs gebracht. Am 19. Juli schwenkte dieses nach einem Bremsmanöver über der Rückseite des Mondes in eine Mondumlaufbahn ein. Im Mondorbit stiegen Aldrin und eine Stunde später Armstrong in die Mondlandefähre um und trennten sich vom Apollo-Mutterschiff. Beim Endanflug musste Armstrong mit Handsteuerung einem Geröllfeld ausweichen. Am 20. Juli 1969 setzte die Fähre um 20.17 Uhr UTC (Weltzeit) auf. Kurze Zeit später vermeldete Armstrong: „Houston, hier ist Tranquility Base. Der Adler ist gelandet!“ Nach einer verkürzten Ruhepause betrat Neil Armstrong am 21. Juli 1969 um 2.56 Uhr UTC (in Amerika war noch der 10

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Etwa 600 Millionen Menschen verfolgten auf der Erde das historische Ereignis. In Österreich dauerte die von Dr. Herbert Pichler und Hugo Portisch kommentierte LiveSendung über 28 Stunden. Armstrong und Aldrin sammelten während der 2 Stunden und 31 Minuten dauernden Mondexkursion 21,6 kg Mondgestein, hissten die US-Flagge und stellten einige Foschungsgeräte auf der Mondoberfläche auf. 21 Stunden und 36 Minuten nach der Landung starteten Armstrong und Aldrin von der Mondoberfläche und koppelten vier Stunden später an das Apollo-Mutterschiff an. Nach dem Umstieg zu Collins, der mittlerweile alleine den Mond umkreist hatte, wurde der Aufstiegsteil der Mondlandefähre abgestoßen und das Apollo-Raumschiff auf Erdkurs gebracht. Die Wasserung der Apollo-Kapsel erfolgte am 24. Juli 1969 im Pazifik. Astronauten und Kapsel wurden vom Bergungsschiff USS Hornet an Bord genommen. Die Astronauten mussten sich 17 Tage in Quarantäne begeben, bevor sie den Container in Houston verlassen durften. In den folgenden Jahren landeten weitere fünf Besatzungen auf dem Mond (Apollo 12, 14, 15, 16 und 17). Geldmangel und Interesselosigkeit der Amerikaner führten 1972 zu einem verfrühten Ende des Apollo-Mondprogramms. Laut Ankündigung von Vizepräsident Mike Pence im März 2019 sollen binnen fünf Jahren wieder Amerikaner mit einer Astronautin auf dem Mond landen.

Alfred Gugerell


ALBUM

Auf zum Mond! Ein großer Sprung für die Menschheit: Vor 50 Jahren betrat zum ersten Mal ein Mensch den Mond – der „Wettlauf zum Mond“ zwischen den Supermächten USA und UdSSR war damit entschieden. Ausgabetag: 20.07.2019

© NASA

Begonnen hatte der Wettlauf in den 1950er-Jahren, als der amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower 1955 ankündigte, dass im Rahmen des Internationalen Geophysikalischen Jahres 1957/58 erstmals künstliche Satelliten in den Weltraum gebracht werden sollten. Es war dann allerdings die UdSSR, die diesen ersten Meilenstein setzte, als sie 1957 mit Sputnik 1 den ersten Satelliten in die Erdumlaufbahn schickte.

Buzz Aldrin auf dem Mond

Auch zahlreiche weitere Erstleistungen gingen auf das Konto der Russen: Die Hündin Laika war das erste Erdlebewesen im All, Juri Gagarin der erste Mensch und Walentina Tereschkowa die erste Frau im Weltraum. Auch der erste Weltraumspaziergang wurde von einem Kosmonauten, nämlich Alexei Leonow, unternommen. Am Ende des Wettlaufs hatten jedoch die Vereinigten Staaten die Nase vorn: Am 16. Juli 1969 startete die Mission Apollo 11 zum Mond. Das Kommandomodul Columbia kreiste um den Erd­trabanten, während die Mondlandefähre Eagle mit den beiden Astronauten Neil Armstrong und Edwin „Buzz“ Aldrin zur Landung auf dem Mond ansetzte. Am 21. Juli, nach US-Zeit war es noch der 20. Juli, setzte Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf die Mondoberfläche und sprach die legendären Worte: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit.“

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© NASA

Der Sondermarkenblock zeigt einen Astronauten vor der Oberfläche des Mondes, die mit einem speziellen „Glow in the Dark“-Effekt versehen ist. Das 50-Jahr-Jubiläum der Mondlandung ist auch Thema des Buches „Die Mondlandung – der Wettlauf zum Mond“, das sowohl die Sondermarke als auch personalisierte runde Mondbriefmarken in einem Eine Replik des Satelliten Sputnik 1 attraktiven Block enthält.

© Public Domain

Millionen von Zuschauern und Zuhörern in aller Welt verfolgten damals die Ereignisse über Fernseh- und Radiogeräte: ein veritables Medienspektakel. Die drei Astronauten – Michael Collins hatte als Pilot die undankbare Aufgabe, in der Columbia zu verbleiben und um den Mond zu kreisen – wurden nach ihrer Rückkehr als Helden gefeiert, allerdings erst, nachdem sie 17 Tage in Quarantäne verbracht hatten. Keiner der drei Raumfahrer kehrte übrigens nochmals in den Weltraum zurück.

Die Mondlandefähre Eagle


ALBUM

„130 Jahre Kamptalbahn“ Sonderpostamt Special am 24.08.2019 Annahmebedingungen: Bei diesem Sonderpostamt können nur die vom Veranstalter aufgelegten Belege aufgegeben werden. Die Belege sind erhältlich bei: Ernst Masopust, Porschestraße 19/17/12, 1230 Wien, Tel. 0664 1624324, Mail: ime-austria@aon.at, oder Fa. Gilg, 1130 Wien, Rosenhügelstraße 169/30, Tel. 0676 3434200, Mail: briefmarkengilg@aon.at, www.briefmarkengilg.at.

Verkaufspreise: Blanko-Kuvert € 2,50. Der Reinerlös der Veranstaltung geht an das Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg.

Philatelietage Uhrzeit

Standort

14:00-17:00

Postfiliale l Herzog-Bernhard-Platz 13 l Region West

02.07.2019

9:00-13:00

Philateliefrühstück l Steinheilgasse 1 l Region Ost

9100 Vöcklamarkt

03.07.2019

9:00-12:00

Postfiliale l Villacher Straße 3 l Region West

9220 Velden am Wörthersee

3

03.07.2019

9:00-14:00

Postpartner l Bräuhof 216 l Region Mitte

8993 Grundlsee

4

03.07.2019

9:00-15:00

Postfiliale l Untere Hauptstraße 53 l Region Ost

7100 Neusiedl am See

5

04.07.2019

9:00-15:00

Postfiliale l Koloman-Wallisch-Platz 12 l Region Mitte

8600 Bruck an der Mur

6

05.07.2019

9:00-15:00

Postfiliale l Birkfelder Straße 48 l Region Mitte

8160 Weiz

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05.07.2019

18:00-20:00

Bezirksmusikfest 2019 l Festzelt I Ortsplatz l Region West

6752 Dalaas

8

07.07.2019

8:00-13:00

Rathaus | Rathausplatz 1 | Region Ost

2483 Ebreichsdorf

9

08.07.2019

9:00-17:00

Gymnaestrada | Messegelände Foyer der Hallen 13 und 14 | Messeplatz 1 | 6850 Dornbirn Region West *) MM-Mobil

10

10.07.2019

09:00-15:00

Postfiliale l Dresdner Straße 116-118 l Region Ost

1200 Wien

11

10.07.2019

9:00-12:00, 14:00-16:00 Postfiliale | Landwiedstraße 65 | Region Mitte

4025 Linz

12

11.07.2019

9:00-14:00

Philateliefrühstück l Jakob-Haringer-Straße 4 l Region West

16.07.2019

9:00-12:00

17.07.2019

9:00-12:00

17.07.2019

09:00-15:00

Postfiliale l Fleischmarkt 9 l Region Ost

19.07.2019

9:00-12:00, 14:00-16:00 Postfiliale l Franz Kreutzberger-Straße 3 l Region Mitte

5310 Mondsee

17

21.07.2019

11:00-15:00

Christophorushaus | Mivagasse 3 | Region Mitte

4651 Stadl-Paura

18

23.07.2019

09:00-15:00

Postfiliale l Am Bahnhof 4 l Region Ost

1220 Wien

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30.07.2019

9:00-12:00, 14:00-16:00 Postfiliale l Wegscheider Straße 124 l Region Mitte

4060 Leonding

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02.08.2019

9:00-12:00, 14:00-16:00 Postfiliale l Dr. Ludwig Leber Straße 4 l Region Mitte

8630 Mariazell

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04.08.2019

9:00-13:00

Bahnhof Übelbach I Region West

8124 Übelbach

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05.08.2019

9:00-12:00

Postfiliale l Mittergasse 26 l Region West

5760 Saalfelden

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06.08.2019

9:00-12:00, 14:00-16:00 Postfiliale | Reichenauerstraße 1 | Region Mitte

4210 Gallneukirchen

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06.08.2019

9:00-13:00

Philateliefrühstück l Steinheilgasse 1 l Region Ost

07.08.2019

9:00-13:00

Postpartner l Raiffeisenstraße 4 l Region Mitte

8243 Pinggau

26

08.08.2019

09:00-15:00

Postfiliale | Zieglergasse 10 | Region Ost

1072 Wien

27

08.08.2019

9:00-14:00

Philateliefrühstück l Jakob-Haringer-Straße 4 l Region West

12.08.2019

9:00-12:00

Postfiliale | Dr. Scheiber Straße 8 | Region Mitte

4870 Vöcklamarkt

29

13.08.2019

14:00-17:00

Postfiliale l Walserstraße 30 l Region West

6991 Riezlern

30

13.08.2019

9:00-15:00

Postfiliale | Neulerchenfeldstraße 23 | Region Ost

1160 Wien

31

14.08.2019

9:00-12:00, 14:00-16:00 Postfiliale | St. Peter Hauptstraße 54 l Region Mitte

8042 Graz

32

14.08.2019

9:00-12:00

Postfiliale l Südtirolerplatz 1 l Region West

5020 Salzburg

33

18.08.2019

10:00-14:00

Feuerwehrfest | Gemeindeamt | Bachgasse 2 | Region Mitte

7531 Kemeten

34

19.08.2019

9:00-12:00, 14:00-16:00 Postfiliale | Bahnhofstraße 7 | Region Mitte

4100 Ottensheim

35

19.08.2019

9:00-12:00

Postfiliale l Gemeindeplatz 4 l Region West

9601 Arnoldstein

36

20.08.2019

09:00-15:00

Postfiliale l Fleischmarkt 9 l Region Ost

21.08.2019

9:00-12:00

Postfiliale l Josef-Pirchl-Straße 11 l Region West

6370 Kitzbühel

38

22.08.2019

09:00-15:00

Postfiliale | Postgasse 5a | Region Ost

2620 Neunkirchen

39

*) MM-Mobil 1210 Wien

1 2

*) MM-Mobil 5020 Salzburg

13

Postfiliale l Mesnergasse 5 l Region West

6112 Wattens

14

Postpartner | Dorfstraße 28 | Region West

6212 Maurach

15

*) MM-Mobil 1010 Wien

*) MM-Mobil 1210 Wien

*) MM-Mobil 5020 Salzburg

*) MM-Mobil 1010 Wien

16

25

28

37

*) Besondere Attraktion: Meine Marke Mobil. Nutzen Sie die Gelegenheit, lassen Sie sich vor Ort von uns fotografieren und nehmen Sie Ihre persönliche Briefmarke gleich mit nach Hause.

Beim Kauf von Philatelie-Produkten ab einem Einkaufswert von 25,– Euro erhalten Sie – wie immer – eine personalisierte Briefmarke geschenkt (limitierte Auflage, Abgabe solange der Vorrat reicht). Die Philatelietagsmarken sind nicht bestellbar!

DIE BRIEFMARKE 7-8|2019

33

Änderungen und Druckfehler vorbehalten.

Datum 02.07.2019


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